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ISSN 0174-478 X 389 GESETZBLATT FÜR -WÜRTTEMBERG

2013 Ausgegeben Stuttgart, Donnerstag, 12. Dezember 2013 Nr. 17

Tag INHALT Seite

3. 12. 13 Gesetz zur Neuordnung des Wasserrechts in Baden-Württemberg ...... 389

3. 12. 13 Gesetz über das Absehen von der Zusage der Umzugskostenvergütung in beson­deren Härte- fällen bei Schließung oder Änderung des Aufgabenbereiches von Einrichtungen des Justiz- vollzuges ...... 447

3. 12. 13 Gesetz zur Errichtung des Nationalparks Schwarzwald und zur Änderung weiterer Vorschrif- ten ...... 449

3. 12. 13 Gesetz zur Änderung des Landesreisekostengesetzes ...... 476

27. 11. 13 Verordnung des Justizministeriums zur Änderung der Verordnung über die Ausbildung und Prüfung der Rechtspflegerinnen und Rechtspfleger ...... 476

Gesetz zur Neuordnung des § 10 Entschädigung, Wiederherstellung Wasserrechts in Baden-Württemberg § 11 Künstliche Landgewinnung an einem öffentlichen Gewässer

Vom 3. Dezember 2013 Teil 2 Bewirtschaftung von Gewässern Der Landtag hat am 27. November 2013 das folgende Gesetz beschlossen: Abschnitt 1: Gemeinsame Bestimmungen § 12 Grundsätze Artikel 1 § 13 Zuordnung der Gewässer zu Flussgebietseinheiten (zu § 7 Absatz 1 und 5 WHG) Wassergesetz für Baden-Württemberg (WG) § 14 Benutzungen § 15 Alte Rechte und alte Befugnisse (zu § 20 WHG)

INHALTSÜBERSICHT § 16 Verzicht auf Wasserbenutzungsrechte, -befugnisse und sonstige Vorhabenzulassungen Teil 1 § 17 Vorkehrungen bei Erlöschen von Wasserbenutzungsrechten, Allgemeine Bestimmungen, Gewässereinteilung, Eigentum -befugnissen und sonstigen Vorhabenzulassungen § 1 Allgemeine Grundsätze § 18 Änderung von Wasserbenutzungsanlagen § 2 Gewässerbegriff, Anwendungsbereich (zu § 2 WHG) § 19 Rechtsverordnungen zur Gewässerbewirtschaftung § 3 Einteilung der oberirdischen Gewässer (zu §§ 23 und 24 WHG) § 4 Gebrauch und Einteilung der öffentlichen Gewässer Abschnitt 2: Bewirtschaftung oberirdischer Gewässer § 5 Eigentumsverhältnisse am Bett der öffentlichen Gewässer § 20 Gemeingebrauch (zu § 25 WHG) § 6 Öffentliches Eigentum am Bett der öffentlichen Gewässer § 21 Bestimmungen für Gemeingebrauch, Eigentümer­gebrauch und § 7 Uferlinie, Ufer Anliegergebrauch sowie für das Verhalten im Uferbereich § 8 Überflutung und Verlandung bei öffentlichen Gewässern (zu §§ 25 und 26 WHG) § 9 Verlassenes Bett eines öffentlichen Gewässers § 22 Umtragen von Hindernissen 390 GBl. vom 12. Dezember 2013 Nr. 17

§ 23 Mindestwasserführung, Durchgängigkeit, Wasserkraftnutzung § 57 Besondere Pflichten im Interesse des Ausbaus (zu §§ 33 bis 35 WHG) § 58 Vorteilsausgleich § 24 Wasserkraftnutzung (zu §§ 12 und 35 WHG) § 59 Aufwendungsersatz § 25 Vorhandene Querbauwerke (zu § 35 Absatz 3 WHG) § 60 Dämme § 26 Stauanlagen § 61 Unterhaltungslast für Dämme § 27 Ablassen § 62 Beitragspflicht zum Aufwand der Gemeinden für Unterhaltung § 28 Anlagen in, an, über und unter oberirdischen Gewässern und Ausbau von Dämmen (zu § 36 WHG) § 63 Bau und Betrieb von Stauanlagen § 29 Gewässerrandstreifen (zu § 38 WHG) § 64 Gemeinsame Schutzvorschriften § 30 Gewässerunterhaltung (zu § 39 WHG) Abschnitt 5: Hochwasserschutz § 31 Unterhaltung von Wasserbenutzungsanlagen und sonstigen ­Anlagen in, an, über und unter oberirdischen Gewässern § 65 Überschwemmungsgebiete (zu §§ 76 und 78 WHG) (zu § 36 WHG) Abschnitt 6: Wasserwirtschaftliche Planung und Dokumentation § 32 Träger der Unterhaltungslast (zu § 40 WHG) § 66 Maßnahmenprogramm und Bewirtschaftungsplan (zu § 7 § 33 Beseitigung rechts- oder ordnungswidriger Zustände ­Absatz 2 bis 4, §§ 82 bis 84 WHG) § 34 Ersatzweise Durchführung (zu § 40 Absatz 4 WHG) § 67 Mitwirkungs- und Auskunftspflichten § 35 Beitragspflicht zum Unterhaltungsaufwand der Gemeinden § 68 Information und Anhörung der Öffentlichkeit bei Maßnahmen- (zu § 40 Absatz 1 Satz 2 und 3 WHG) programmen und Bewirtschaftungsplänen (zu §§ 82 und § 36 Beitragspflicht privater Eigentümer des Bettes öffentlicher 83 WHG) ­Gewässer § 69 Wasserbuch (zu §§ 87 und 21 WHG) § 37 Besondere Pflichten im Interesse der Unterhaltung (zu § 41 WHG) Abschnitt 7: Duldungs- und Gestattungsverpflichtungen § 38 Fischerei § 70 Mitbenutzen von Anlagen (zu § 94 WHG) § 71 Fristen zur Ausführung der Arbeiten Abschnitt 3: Schifffahrt § 72 Leistung der Entschädigung § 39 Ausübung der Schifffahrt § 73 Vorzeitige Besitzeinweisung § 40 Beleihung von juristischen Personen § 41 Fahrverbot Teil 4 Abschnitt 4: Bewirtschaftung des Grundwassers Entschädigung, Ausgleich § 42 Erlaubnisfreie Benutzungen (zu § 46 WHG) § 74 Umfang und Art der Entschädigung § 43 Erdaufschlüsse, Geothermie (zu § 49 WHG) Teil 5 Teil 3 Gewässeraufsicht Besondere wasserwirtschaftliche Bestimmungen § 75 Allgemeine Gewässeraufsicht Abschnitt 1: Öffentliche Wasserversorgung, Wasserschutzgebiete § 76 Gewässerkundlicher Dienst § 44 Öffentliche Wasserversorgung, Wasserversorgungsanlagen § 77 Erfassung der Wasserentnahmen (zu § 50 WHG) § 78 Bauüberwachung und Bauabnahme § 45 Wasserschutz- und Heilquellenschutzgebiete (zu §§ 52 und 53 § 79 Wasser- und Eisgefahr WHG)

Abschnitt 2: Abwasserbeseitigung Teil 6 § 46 Verpflichtung zur Abwasserbeseitigung (zu § 56 WHG) Zuständigkeit und Verfahren § 47 Konzeption der Abwasserbeseitigung Abschnitt 1: Zuständigkeit § 48 Genehmigung und Anzeige von Abwasseranlagen (zu § 60 § 80 Wasserbehörden ­Absatz 3 und 4 WHG) § 81 Sachverständige § 49 Indirekteinleiterkataster § 82 Sachliche Zuständigkeit § 50 Öffentliche Abwasseranlagen (zu §§ 60 und 61 WHG) § 83 Zuständigkeit der Flussgebietsbehörden § 51 Private Abwasseranlagen (zu §§ 60 und 61 WHG) § 84 Zusammentreffen mehrerer Entscheidungen § 52 Gewässerschutzbeauftragte (zu § 64 Absatz 1, § 65 Absatz 2 und § 66 WHG) § 85 Zuständigkeit für Veränderungssperren (zu § 86 WHG)

Abschnitt 3: Umgang mit wassergefährdenden Stoffen Abschnitt 2: Allgemeine Verfahrensbestimmungen § 53 Allgemeine Bestimmungen für den Umgang mit wassergefähr- § 86 Antrag denden Stoffen (zu § 62 WHG) § 87 Schriftform Abschnitt 4: Gewässerausbau, Dammbauten, Stauanlagen § 88 Aussetzung auf Grund von Einwendungen § 54 Ausbaulast § 89 Sicherheitsleistung, Versicherung § 55 Planfeststellung, Plangenehmigung (zu § 68 WHG) § 90 Beweissicherung § 56 Veränderungssperre § 91 Datenverarbeitung (zu § 88 WHG) Nr. 17 GBl. vom 12. Dezember 2013 391

Abschnitt 3: Besondere Bestimmungen für einzelne Verfahrensarten Teil 9 § 92 Anzeigeverfahren Übergangs- und Schlussbestimmungen § 93 Erlaubnis- und Bewilligungsverfahren (zu § 11 WHG) § 127 Einschränkung des Grundrechts nach Artikel 13 des Grund­ § 94 Zusammentreffen mehrerer Anträge gesetzes § 95 Verfahrensregelungen zu Wasserschutz-, Heilquellenschutz- § 128 Übergangsregelung und Überschwemmungsgebieten, Gewässerrandstreifen und Veränderungssperren Anlage 1 (zu § 4 Satz 3) § 96 Anordnungen der obersten Wasserbehörde in Wasserschutz- Verzeichnis der Gewässer erster Ordnung und Heilquellenschutzgebieten (zu §§ 23 und 50 bis 53 WHG) § 97 Heilung von Verfahrens- und Formmängeln Anlage 2 (zu § 13 Absatz 1 Satz 2) § 98 Entschädigungs- und Ausgleichsverfahren Einzugsgebiete der Flussgebietseinheiten und Bearbeitungsgebiete in Baden-Württemberg

Teil 7 Anlage 3 (zu § 32 Absatz 2 Satz 2) Wasserbenutzungsabgaben Verzeichnis der Gewässer zweiter Ordnung in der Unterhaltung des Abschnitt 1: Benutzungsentgelt Landes § 99 Besondere Bestimmungen für die Wasserkraftnutzung und das Entnehmen fester Stoffe Anlage 4 (zu § 39 Absatz 1 Satz 2) Verzeichnis der für die Schifffahrt bestimmten Gewässer Abschnitt 2: Wasserentnahmeentgelt

§ 100 Entgelt für Wasserentnahmen Anlage 5 (zu § 61 Absatz 2) § 101 Begriffsbestimmungen Verzeichnis der Hauptdämme § 102 Entgeltpflichtige Benutzungen § 103 Ausnahmen von der Entgeltpflicht § 104 Bemessungsgrundlage, Entgeltsatz, Veranlagungs­zeitraum, Teil 1 Zweckbindung Allgemeine Bestimmungen, § 105 Ermäßigung für die Verwendung von Wasser aus oberirdischen Gewässereinteilung, Eigentum Gewässern § 106 Ermäßigung für die Verwendung von Grundwasser § 1 § 107 Härtefälle § 108 Festsetzung, Vorauszahlungen, Fälligkeit Allgemeine Grundsätze § 109 Feststellung durch Grundlagenbescheid (1) Zweck dieses Gesetzes ist es, die Regelungen des § 110 Nachweise für Ermäßigungen Wasserhaushaltsgesetzes (WHG), in der jeweils gelten- § 111 Nachweise für Härtefälle den Fassung, auszuführen und zu ergänzen, soweit das § 112 Aufhebung oder Änderung, Nacherhebung Wasserhaushaltsgesetz keine oder keine abschließende § 113 Anwendung der Abgabenordnung und des Landesverwaltungs- Regelung getroffen hat oder bestimmte Regelungsbe­ verfahrensgesetzes reiche ausdrücklich dem Landesrecht eröffnet sind. Das § 114 Berichtspflicht Gesetz enthält auch vom Wasserhaushaltsgesetz ab­ weichende Regelungen. Abschnitt 3: Abwasserabgabe § 115 Ermittlung auf Grund des Bescheides (zu § 3 Absatz 3 und (2) Neben dem Zweck und den Zielen des Wasserhaus- § 4 AbwAG) haltsgesetzes sind zusätzlich folgende Grundsätze zu be- § 116 Niederschlagswasser (zu § 7 AbwAG) achten: § 117 Kleineinleitungen (zu § 8 AbwAG) 1. mit dem Allgemeingut Wasser ist sparsam und effi­ § 118 Abgabepflicht für Dritte, Abwälzbarkeit (zu § 9 Absatz 2 zient umzugehen, ­AbwAG) 2. die Gewässer sind wirksam vor stofflichen Belastun- § 119 Verdünnung (zu § 9 Absatz 5 Satz 1 AbwAG) gen zu schützen, § 120 Verrechnung (zu § 10 Absatz 3 AbwAG) 3. beim Hochwasserschutz sollen ökologisch verträg­ § 121 Erklärungspflicht (zu § 11 AbwAG) liche Lösungen angestrebt werden und § 122 Festsetzung der Abgabe, Fälligkeit 4. der Klimaschutz und die Anpassung an die Folgen des § 123 Festsetzungs-, Erhebungs- und Vollstreckungsverfahren Klimawandels sollen berücksichtigt werden. § 124 Abzug des Verwaltungsaufwands

Teil 8 § 2 Straf- und Bußgeldbestimmungen Gewässerbegriff, Anwendungsbereich (zu § 2 WHG) § 125 Anwendung der Straf- und Bußgeldvorschriften der Abgaben- ordnung (1) Gewässer im Sinne dieses Gesetzes sind die in § 2 § 126 Ordnungswidrigkeiten Absatz 1 WHG genannten Gewässer. 392 GBl. vom 12. Dezember 2013 Nr. 17

(2) Fischteiche, Feuerlöschteiche, Eisweiher und ähn­ § 5 liche kleine Wasserbecken, die mit einem oberirdischen Eigentumsverhältnisse am Bett Gewässer nur durch künstliche Vorrichtungen verbunden der öffentlichen Gewässer sind, werden von den Bestimmungen des Wasserhaus- haltsgesetzes und dieses Gesetzes ausgenommen. Die (1) Das Bett eines Gewässers erster Ordnung, ausgenom- §§ 89 und 90 WHG gelten auch für Gewässer nach men Bundeswasserstraßen, steht im öffentlichen Eigen- Satz 1. tum des Landes, das eines Gewässers zweiter Ordnung (3) Bewässerungs- und Entwässerungsgräben von was- innerhalb des Gemeindegebietes im öffentlichen Eigen- serwirtschaftlich untergeordneter Bedeutung werden von tum der Gemeinde. Privateigentum anderer am Bett den Bestimmungen der §§ 39 bis 42 und 67 bis 71 WHG eines öffentlichen Gewässers und Privateigentum des und des § 28 dieses Gesetzes ausgenommen. § 30 Ab- Landes oder einer Gemeinde an künstlich überfluteten satz 3 bleibt unberührt. Flächen oder am Bett eines Gewässers nach § 3 Absatz 2 Satz 1 Nummer 3 bleibt unberührt.

§ 3 (2) Trennt ein öffentliches Gewässer benachbarte Ge- meindegebiete, so folgt die Gemeindegrenze den natür­ Einteilung der oberirdischen Gewässer lichen Veränderungen des Gewässers durch Überflutung und Verlandung. Ist der Verlauf der Gemeindegrenze (1) Die oberirdischen Gewässer sind öffentliche oder pri- nicht näher bestimmt, so gilt als Gemeindegrenze, vate Gewässer. 1. wenn die Gemeindegebiete einander gegenüberliegen, (2) Öffentliche Gewässer sind eine durch die Mitte des Gewässers bei Mittelwasser- 1. die natürlichen Wasserläufe, stand zu ziehende Linie, 2. die künstlichen Wasserläufe (Kanäle, Gräben, Wuhre), 2. wenn die Gemeindegebiete nebeneinander liegen, eine an deren Bett Privateigentum nicht nachweisbar ist oder vom Endpunkt der Landgrenze rechtwinklig zu der in die nach bisher geltendem Recht öffentliche Gewässer Nummer 1 bezeichneten Mittellinie zu ziehende Linie. waren, Ist Satz 2 wegen der besonderen Form des Gewässers 3. die natürlichen stehenden Gewässer (Seen, Teiche, nicht anwendbar, so wird das Gewässerbett auf die Ge- Weiher), die einen ständig fließenden oberirdischen meinden nach dem Verhältnis ihrer Uferstrecken aufge- Zu- oder Ablauf haben. teilt. Alle anderen oberirdischen Gewässer sind private Ge- (3) Als Mittelwasserstand gilt das arithmetische Mittel wässer. der Wasserstände der letzten 20 Jahre. Stehen für diesen (3) Natürliche Wasserläufe sind die in natürlichem Bett Zeitraum keine vollständigen Pegelbeobachtungen zur fließenden Gewässer einschließlich ihrer Quellen, der Verfügung, so bezeichnet die Wasserbehörde die Be­ unterirdischen und der aufgestauten Strecken, der Ne- obachtungen, die zu verwenden sind. Bei künstlicher benarme, der Flutkanäle und der mit dem Wasserlauf in Veränderung des Wasserstands bleiben die Wasserstände Verbindung stehenden oberirdischen Becken, in denen vor der Veränderung außer Betracht. Fehlen Pegelbe­ Wasser für Zwecke des Wasserlaufs zusammengefasst obachtungen überhaupt, so bestimmt sich der Mittelwas- wird, samt ihren Zu- und Ableitungen. Zu den natür­ serstand im Zweifel nach der Grenze des Pflanzenwuch- lichen Wasserläufen gehören auch die künstlich angeleg- ses. ten Wasserlaufstrecken, die einen Teil des natürlichen (4) Bauten und andere feste Anlagen im Bett öffentlicher Wasserlaufs ersetzen (Ersatzstrecken). Gewässer sind nur insoweit Bestandteile des Gewässer- bettes, als sie der Unterhaltung oder dem Ausbau des Ge- § 4 wässers dienen. Bauten und andere feste Anlagen im Bett öffentlicher Gewässer, die einem für ein Grundstück er- Gebrauch und Einteilung der öffentlichen Gewässer teilten Wasserbenutzungsrecht oder einer für ein Grund- Die öffentlichen Gewässer dienen unter Aufsicht der stück erteilten Wasserbenutzungsbefugnis dienen, gelten Wasserbehörden dem allgemeinen Gebrauch nach den als Bestandteile dieses Grundstücks. Bauten und andere Vorschriften des Wasserhaushaltsgesetzes und dieses Ge- feste Anlagen im Bett öffentlicher Gewässer, die einem setzes. Sie werden nach ihrer wasserwirtschaftlichen Be- vom Grundstück unabhängigen Wasserbenutzungsrecht deutung sowie den Bedürfnissen der Unterhaltung und oder einer vom Grundstück unabhängigen Wasserbenut- des Hochwasserschutzes in Gewässer erster Ordnung zungsbefugnis dienen, stehen im Eigentum der Benut- und in Gewässer zweiter Ordnung eingeteilt. Gewässer zungsberechtigten oder -befugten. Beim Inkrafttreten die- erster Ordnung sind die Bundeswasserstraßen sowie die ses Gesetzes bestehende Rechte Dritter bleiben unberührt. in der Anlage 1 zu diesem Gesetz aufgeführten öffentli- (5) Privateigentum am Bett eines öffentlichen Gewäs- chen Gewässer. Alle anderen öffentlichen Gewässer sind sers, das nicht in das Grundbuch eingetragen ist, kann Gewässer zweiter Ordnung. durch den der Wasserbehörde gegenüber schriftlich oder Nr. 17 GBl. vom 12. Dezember 2013 393 zur Niederschrift erklärten Verzicht des Eigentümers Wasserbehörde die Wiederherstellung des früheren Zu- aufgegeben werden. Ist das Grundstück nicht mit Rech- standes nach § 10 Absatz 2 nicht zugelassen hat oder ten Dritter belastet, so wird es öffentliches Eigentum nach § 10 Absatz 4 entschieden hat, dass die Wiederher- nach Absatz 1 Satz 1; im anderen Falle gilt § 928 Ab- stellung des früheren Zustandes nicht notwendig ist, oder satz 2 des Bürgerlichen Gesetzbuchs. das Recht zur Wiederherstellung des früheren Zustandes (6) Ändern sich die Eigentumsverhältnisse nach Absatz 1 erloschen ist. Satz 1, so werden bestehende Fischereiberechtigungen (3) Entstehen in öffentlichen Gewässern durch An- nicht berührt. schwemmung oder durch Zurücktreten des Wassers dau- ernde Verlandungen, so gehören sie dem Eigentümer des Gewässerbettes. § 6

Öffentliches Eigentum am Bett § 9 der öffentlichen Gewässer Verlassenes Bett eines öffentlichen Gewässers Für das öffentliche Eigentum des Landes und der Ge- meinden am Bett eines öffentlichen Gewässers gelten die (1) Hat ein öffentliches Gewässer infolge natürlicher Vorschriften des bürgerlichen Rechts über das Grund­ Ereignisse sein bisheriges Bett verlassen, so verbleibt eigentum nur, soweit nicht die aus der Zweckbestim- das verlassene Gewässerbett dem Eigentümer. An den in mung der öffentlichen Gewässer und die aus dem Was- das neue Gewässerbett fallenden Grundflächen entsteht serrecht folgenden Beschränkungen entgegenstehen. öffentliches Eigentum desjenigen, der nach § 5 Absatz 1 Über öffentliches Eigentum kann durch Privatrechtsge- Eigentümer des Gewässerbettes ist. schäft nicht verfügt werden. (2) In den Fällen des § 10 Absatz 2 treten die Rechtsfol- gen des Absatzes 1 erst ein, wenn die Wasserbehörde die Wiederherstellung des früheren Zustandes nach § 10 Ab- § 7 satz 2 nicht zugelassen hat oder nach § 10 Absatz 4 ent- Uferlinie, Ufer schieden hat, dass die Wiederherstellung des früheren Zustandes nicht notwendig ist, oder das Recht zur Wie- (1) Die Grenze zwischen dem Bett eines Gewässers und derherstellung des früheren Zustandes erloschen ist. den Ufergrundstücken (Uferlinie) wird durch die Linie des Mittelwasserstands bestimmt. (3) Absatz 1 Satz 2 und Absatz 2 gelten entsprechend, wenn nur ein Nebenarm des Gewässers entstanden ist. (2) Die Uferlinie kann nach Anhörung der Anlieger und der sonst Beteiligten durch die Wasserbehörde festge- setzt und, soweit erforderlich, bezeichnet werden. Die § 10 festgesetzte Uferlinie bleibt maßgebend, bis sie geändert Entschädigung, Wiederherstellung oder aufgehoben wird. (3) Als Ufer gilt die zwischen der Uferlinie und der (1) In den Fällen des § 8 Absatz 1 und des § 9 Absatz 1 Böschungsoberkante liegende Landfläche. Fehlt eine Satz 2 und Absatz 3 hat der Eigentümer des Gewässer- Böschungsoberkante, so tritt an ihre Stelle die Linie des bettes den bisherigen Eigentümer zu entschädigen. Die mittleren Hochwasserstands. Als mittlerer Hochwasser- Entschädigungspflicht besteht nicht, wenn die Vorausset- stand gilt das arithmetische Mittel der jährlichen Höchst- zungen des Absatzes 2 vorliegen und die Wasserbehörde werte der Wasserstände der letzten 20 Jahre. Stehen für die Wiederherstellung zugelassen hat. diesen Zeitraum keine vollständigen Pegelbeobachtun- (2) Im Geltungsbereich eines Bebauungsplanes, inner- gen zur Verfügung, so bezeichnet die Wasserbehörde die halb von in genehmigten Flächennutzungsplänen darge- Beobachtungen, die zu verwenden sind. stellten Baugebieten, innerhalb eines im Zusammenhang bebauten Ortsteils, auf anderen Grundstücken mit geneh- migter baulicher Nutzung und bei genehmigten Fisch- § 8 teichanlagen sind die Beteiligten gemeinsam oder ein- Überflutung und Verlandung bei zeln berechtigt, den früheren Zustand auf ihre Kosten öffentlichen Gewässern wiederherzustellen, wenn mit der Veränderung des Ge- wässerbettes die zulässige oder genehmigte Nutzung (1) Werden Ufergrundstücke an öffentlichen Gewässern ihrer Grundstücke erheblich beeinträchtigt wird. Ein oder dahinter liegende Grundstücke bei Mittelwasser- Wiederherstellungsrecht besteht auch, wenn das Belas- stand infolge natürlicher Einflüsse dauernd überflutet, so sen des Zustandes zu einer offenbar nicht beabsichtigten erstreckt sich das Eigentum am Gewässerbett auch auf Härte führen würde und die Wiederherstellung mit den die überfluteten Flächen. öffentlichen Belangen vereinbar ist. Beteiligte sind in (2) In den Fällen des § 10 Absatz 2 erwirbt der Eigen­ den Fällen des § 8 die durch die Veränderungen betrof­ tümer des Gewässerbettes das Eigentum erst, wenn die fenen Eigentümer, die Inhaber von Wasserbenutzungs- 394 GBl. vom 12. Dezember 2013 Nr. 17 rechten und -befugnissen, der Träger der Unterhaltungs- Teil 2 last und in den Fällen des § 9 auch die Eigentümer und Bewirtschaftung von Gewässern die Nutzungsberechtigten der angrenzenden Grundstü- cke sowie die Gemeinden, in deren Gebiet das verlassene und das neue Bett liegen. Die Wiederherstellung bedarf Abschnitt 1 der Zulassung durch die Wasserbehörde. Gemeinsame Bestimmungen (3) Das Recht zur Wiederherstellung erlischt, wenn der frühere Zustand nicht binnen drei Jahren, gerechnet von § 12 der Zulassung der Wiederherstellung an, hergestellt ist. Wenn besondere Gründe vorliegen, kann die Wasserbe- Grundsätze hörde die Frist verlängern. (1) Die Gewässer sind nach Maßgabe des § 6 WHG zu (4) Der Träger der Unterhaltungslast hat den früheren bewirtschaften. Zustand wiederherzustellen, wenn es im Interesse des (2) Die nachhaltige Bewirtschaftung der Gewässer soll Wohls der Allgemeinheit notwendig ist. Hierüber ent- auch durch ökonomische Instrumente und durch Maß- scheidet die Wasserbehörde nach Anhörung der Beteilig- nahmen zur Bewusstseinsbildung gefördert werden. ten; sie kann Art und Umfang der Wiederherstellungsar- (3) Das natürliche Wasserrückhaltevermögen ist zu er- beiten näher bestimmen. § 54 Absatz 2 gilt entsprechend. halten. Besteht kein natürliches Wasserrückhaltevermö- (5) Die Eigentümer und Besitzer der Grundstücke, die gen oder reicht dieses nicht aus, ist es zu verbessern. Der durch die Wiederherstellungsarbeiten betroffen werden, Wasserabfluss darf nur aus wichtigem Grund, insbeson- sind verpflichtet, die vorübergehende Benutzung ihrer dere zum Schutz von Siedlungsbereichen vor Hochwas- Grundstücke für Zwecke der Wiederherstellung, insbe- ser, beschleunigt werden. sondere auch zum Herbeischaffen und Lagern der Geräte (4) Benutzungen des Grundwassers dürfen nur im Rah- und Baustoffe, zu dulden. Entstehen dadurch Schäden, men der Neubildung zugelassen werden. Ausnahmen so hat der Geschädigte gegen den Vorhabenträger An- können für die Entnahme von Mineral- und Thermalwas- spruch auf Schadensersatz. Der Duldungspflichtige kann ser gewährt werden. Sicherheitsleistung verlangen. (5) Bei der Planung und Ausführung von Baumaßnah- (6) Streitigkeiten über das Eigentum und über die Ent- men und anderen Veränderungen der Erdoberfläche sind schädigung entscheiden die ordentlichen Gerichte. die Belange der Grundwasserneubildung, der Gewässer­ ökologie und des Hochwasserschutzes zu berücksichti- § 11 gen. Künstliche Landgewinnung an einem öffentlichen Gewässer § 13 (1) Wird einem öffentlichen Gewässer durch Verlegung, Zuordnung der Gewässer zu Flussgebietseinheiten Abtrennung, Auffüllung, Verdolung oder ähnliche bau­ (zu § 7 Absatz 1 und 5 WHG) liche Maßnahmen Land abgewonnen, so geht das Eigen- (1) Die oberirdischen Gewässer und das Grundwasser tum an der Grundfläche zwischen der alten und der werden folgenden Flussgebietseinheiten zugeordnet: neuen Uferlinie auf den Vorhabenträger über, soweit nicht Absatz 3 etwas anderes bestimmt. 1. im Einzugsgebiet des Rheins der Flussgebietseinheit Rhein mit den Bearbeitungsgebieten Alpenrhein/Bo- (2) Im Ausbauverfahren kann bestimmt werden, dass der densee, Hochrhein, Oberrhein, und , Vorhabenträger an den Eigentümer des Gewässerbettes ein Entgelt zu entrichten hat; die Höhe des Entgelts rich- 2. im Einzugsgebiet der Donau der Flussgebietseinheit tet sich nach dem Vorteil des künstlich gewonnenen Lan- Donau mit dem Bearbeitungsgebiet Donau. des für den Vorhabenträger. Die Einzugsgebiete der Flussgebietseinheiten und die (3) Soweit an dem Bett eines öffentlichen Gewässers Pri- Bearbeitungsgebiete sind in der Anlage 2 zu diesem Ge- vateigentum besteht, verbleibt das künstlich gewonnene setz in Kartenform dargestellt. Land dem Eigentümer. (2) Im Einzugsbereich des Rheins koordinieren die Fluss­ gebietsbehörden die Beiträge für das Maßnahmenpro- gramm und den Bewirtschaftungsplan sowie den Risiko­ managementplan der Flussgebietseinheit Rhein mit den zuständigen Behörden der Länder Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz. Die oberste Wasserbehörde koordiniert die Beiträge mit den zuständigen Behörden der Französi- schen Republik, der Republik Österreich und der Italie- nischen Republik und bemüht sich, die Beiträge mit den Nr. 17 GBl. vom 12. Dezember 2013 395 zuständigen Behörden der Schweizerischen Eidgenos- (2) Inhalt und Umfang der alten Rechte und alten Befug- senschaft und des Fürstentums Liechtenstein zu koordi- nisse bestimmen sich, soweit sie auf besonderem Titel nieren. Die oberste Wasserbehörde wirkt bei der Aufstel- beruhen, nach diesem, im Übrigen nach den Rechtsvor- lung des internationalen Bewirtschaftungsplans und des schriften, die vor dem 1. März 1960 gegolten haben. Die internationalen Maßnahmenprogramms sowie des inter- zuständige Wasserbehörde kann Inhalt und Umfang der nationalen Risiko­managementplans mit den Staaten im alten Rechte und alten Befugnisse von Amts wegen oder Einzugsgebiet sowie mit über- und zwischenstaatlichen auf Antrag bezogen auf den 1. März 1960 feststellen so- Stellen zusammen. wie Anforderungen nach § 20 Absatz 2 Satz 3 WHG stel- (3) Im Einzugsgebiet der Donau koordiniert die Flussge- len und Maßnahmen anordnen. bietsbehörde die Beiträge für das Maßnahmenprogramm und den Bewirtschaftungsplan sowie den Risikomanage- § 16 mentplan der Flussgebietseinheit Donau mit den zustän- digen bayerischen Behörden. Absatz 2 Satz 3 gilt ent- Verzicht auf Wasserbenutzungsrechte, -befugnisse sprechend. und sonstige Vorhabenzulassungen Wasserbenutzungsrechte, -befugnisse und sonstige Vor- § 14 habenzulassungen können durch Verzicht des Inhabers aufgegeben werden. Der Verzicht ist der Wasserbehörde Benutzungen gegenüber schriftlich oder zur Niederschrift zu erklären. (1) Als Benutzungen im Sinne von § 9 WHG gelten ins- besondere auch § 17 1. das Herstellen und Betreiben von Hafen- und Um- schlaganlagen, Lande- und Anlegestellen, Lade- und Vorkehrungen bei Erlöschen von Wasserbenutzungs- Löschplätzen und Werftanlagen sowie von Stichkanä- rechten, -befugnissen und sonstigen len, Vorhabenzulassungen 2. das Einrichten und Betreiben von Fähren, (1) Erlöschen Wasserbenutzungsrechte oder -befugnisse 3. das Einrichten und Betreiben von standortfesten oder sonstige Vorhabenzulassungen, so kann die Wasser- schwimmenden Anlagen, behörde aus Gründen der Gewässerunterhaltung, der Er- 4. das Starten und Landen von Luftfahrzeugen auf Ge- haltung oder Wiederherstellung der ökologischen Funk- wässern und tionen der Gewässer oder zur Abwendung nachteiliger Folgen für die Benutzung des Gewässers dem bisherigen 5. das Versickern, Verregnen und Verrieseln oder sons­tige Inhaber des Rechts, der Befugnis oder Zulassung oder Aufbringen von Abwasser und anderen Stoffen, welche dem bisherigen Anlagenbetreiber oder dem Eigentümer die Eigenschaften von Wasser nachteilig verändern der Anlage oder des Grundstücks aufgeben, die Wasser- können, mit Ausnahme der landwirtschaftlichen Dün- benutzungsanlage oder sonstige Anlage ganz oder teil- gung entsprechend der guten fachlichen Praxis. weise bestehen zu lassen, auf seine Kosten ganz oder (2) Die Gewässer sind so zu benutzen, dass deren ökolo- teilweise zu beseitigen und den früheren Zustand wieder- gische Funktionen möglichst wenig beeinträchtigt wer- herzustellen oder andere geeignete Vorkehrungen zu tref- den, alle Benutzer angemessene Vorteile aus dem Wasser fen; diese dürfen dem Pflichtigen keine höheren Kosten ziehen können und jede vermeidbare Beeinträchtigung verursachen als die Beseitigung der Anlage und die Wie- anderer unterbleibt. Wird Wasser entnommen oder abge- derherstellung des früheren Zustands. leitet, soll das Wasser nach der Nutzung ortsnah zurück- (2) Eine Anlage, die aus Gründen der Gewässerunterhal- geleitet werden. tung oder der Erhaltung oder der Wiederherstellung der (3) Die Benutzer sind verpflichtet, Anlagen zur Benut- ökologischen Funktionen der Gewässer nicht beseitigt zung des Wassers so einzurichten, zu unterhalten und zu werden darf, ist künftig von dem Träger der Gewässerun- betreiben, dass nicht Wasser zum Nachteil anderer nutz- terhaltungslast zu unterhalten und zu bedienen. Die Was- los aufgestaut, abgelassen oder verbraucht wird oder ver- serbehörde kann diese Verpflichtung dem bishe­rigen In- loren geht. haber des Rechts, der Befugnis oder Zulassung oder dem bisherigen Anlagenbetreiber oder dem Eigentümer­ der § 15 Anlage oder des Grundstücks auferlegen, soweit dies nach den Umständen billig erscheint. Ist der Fortbestand Alte Rechte und alte Befugnisse der Anlage aus anderen Gründen notwendig, so haben (zu § 20 WHG) die Beteiligten, in deren Interesse der Fortbestand liegt, (1) § 20 Absatz 1 WHG gilt mit der Maßgabe, dass zur für die künftige Unterhaltung und Bedienung zu sorgen. Ausübung der Benutzung rechtmäßige Anlagen vor dem (3) Der Eigentümer der Anlage oder des betreffenden 1. März 1960 vorhanden waren. Grundstücks ist verpflichtet, ein Betreten der Grundstü- 396 GBl. vom 12. Dezember 2013 Nr. 17 cke durch die zur Unterhaltung und Bedienung der An- und zu ähnlichen unschädlichen Verrichtungen, zum lage Verpflichteten und deren Beauftragte zu gestatten, Fahren mit kleinen Fahrzeugen ohne eigene Triebkraft die Anlage und ihre Einrichtungen zugänglich zu ma- und als Eisbahn ist vorbehaltlich einer Regelung auf chen und die Vornahme der erforderlichen Arbeiten zu Grund von § 21 Absatz 2 oder § 39 Absatz 2 als Gemein- dulden. gebrauch jedermann gestattet. Dasselbe gilt für die Be- (4) Sind mehrere zur Unterhaltung und Bedienung ver- nutzung dieser Gewässer zum Entnehmen von Wasser in pflichtet, so kann die Wasserbehörde die künftige Unter- geringen Mengen für die Landwirtschaft, die Forstwirt- haltung und Bedienung nach dem Verhältnis des Interes- schaft und den Gartenbau. ses der einzelnen Verpflichteten am Fortbestand der (2) Der Gemeingebrauch wird erstreckt auf Anlage regeln. Sie kann auch Ausgleichszahlungen fest- 1. das schadlose Einleiten von Niederschlagswasser, so- setzen. weit es den Anforderungen einer Rechtsverordnung (5) Werden Vorkehrungen nach Absatz 1 im Zusammen- nach § 46 Absatz 3 in Verbindung mit § 19 Absatz 1 hang mit einer entschädigungspflichtigen Beschränkung entspricht, und oder Rücknahme eines Wasserbenutzungsrechts, einer 2. das Einbringen von Stoffen in oberirdische Gewässer -befugnis oder einer sonstigen Vorhabenzulassung ver- für Zwecke der Fischerei, wenn dadurch keine nach- langt, so ist der Verpflichtete zu entschädigen. teiligen Auswirkungen auf den Gewässerzustand zu erwarten sind. § 18 (3) Der Gemeingebrauch ist ausgeschlossen an Speicher- becken sowie an Gewässern in Hofräumen, Gärten oder Änderung von Wasserbenutzungsanlagen Parkanlagen. Wer eine zugelassene Wasserbenutzungsanlage oder eine sonstige Benutzung ändern möchte, ohne dass sich die Art, das Maß oder der Zweck der Benutzung ändern, § 21 hat dies der Wasserbehörde anzuzeigen. Das Anzeigever- Bestimmungen für Gemeingebrauch, Eigentümer­ fahren bestimmt sich nach § 92. gebrauch und Anliegergebrauch sowie für das Verhalten im Uferbereich § 19 (zu §§ 25 und 26 WHG) Rechtsverordnungen zur Gewässerbewirtschaftung (1) Der Eigentümergebrauch und der Anliegergebrauch (zu §§ 23 und 24 WHG) sind ausgeschlossen. (2) Aus Gründen des Wohls der Allgemeinheit, insbeson- (1) Die Ermächtigung der Landesregierung nach § 23 dere der Ordnung des Wasserhaushalts, der Sicherstel- Absatz 3 WHG zum Erlass von Rechtsverordnungen lung der Erholung, des Schutzes der Natur oder der Ab- nach § 23 Absatz 1 WHG, auch in Verbindung mit § 46 wehr von Gefahren für die öffentliche Sicherheit oder Absatz 2, § 48 Absatz 1 Satz 2, § 57 Absatz 2, § 58 Ab- Ordnung, können die Wasserbehörden und die Ortspoli- satz 1 Satz 2, § 61 Absatz 3, § 62 Absatz 4 und § 63 Ab- zeibehörde durch Rechtsverordnung oder im Einzelfall satz 2 Satz 2 WHG, sowie nach § 24 Absatz 3 WHG zum Erlass von Rechtsverordnungen nach § 24 Absatz 1 1. die Ausübung des Gemeingebrauchs regeln, beschrän- WHG wird auf die oberste Wasserbehörde übertragen. ken oder verbieten sowie (2) Zur Umsetzung bindender Rechtsakte der Europä­ 2. das Verhalten im Uferbereich regeln. ischen Gemeinschaften oder der Europäischen Union, (3) Soweit es ohne Beeinträchtigung des Wohls der All- die den Gesundheitsschutz bei Badegewässern betreffen, gemeinheit möglich ist, kann die Wasserbehörde das können die oberste Wasserbehörde und die oberste Ge- Fahren mit kleinen Fahrzeugen mit eigener Triebkraft sundheitsbehörde durch gemeinsame Rechtsverordnung durch Rechtsverordnung als Gemeingebrauch oder im Regelungen über Anforderungen an Gewässer und Was- Einzelfall zulassen. ser sowie Maßnahmen zum Schutz der Gewässer und der Badenden erlassen. (4) Soweit es mit dem Zweck des Speichers vereinbar ist, kann die Wasserbehörde den Gemeingebrauch ganz oder Abschnitt 2 teilweise auch an Speicherbecken zulassen. Bewirtschaftung oberirdischer Gewässer § 22 § 20 Umtragen von Hindernissen Gemeingebrauch (zu § 25 WHG) Die Anlieger eines Gewässers haben zu dulden, dass (1) Der Gebrauch der oberirdischen Gewässer zum Ba- kleine Fahrzeuge ohne eigene Triebkraft um Stauanlagen den, Schöpfen mit Handgefäßen, Tränken, Schwemmen oder sonstige Hindernisse herumgetragen werden, soweit Nr. 17 GBl. vom 12. Dezember 2013 397 nicht einzelne Grundstücke von der Wasserbehörde auf § 26 Grund eines Antrages der Anlieger ausgeschlossen sind. Stauanlagen (1) Jede Stauanlage mit festgesetzten Stauhöhen muss § 23 mit Staumarken versehen werden, an denen die einzuhal- Mindestwasserführung, Durch- tenden Stauhöhen deutlich angegeben sind. Die Stau­ gängigkeit, Wasserkraftnutzung marken sind von öffentlich vereidigten Vermessungsin- (zu §§ 33 bis 35 WHG) genieuren anzubringen. Sind Auswirkungen auf die öf- fentlichen Interessen und die Rechte oder Befugnisse (1) Durch Rechtsverordnung nach § 19 Absatz 1 dieses anderer nicht zu erwarten, so kann die Wasserbehörde Gesetzes kann insbesondere festgelegt werden, welche hiervon unter Vorbehalt des Widerrufs eine Befreiung er- Kriterien bei der Bemessung der Mindestwasserführung, teilen. Wird eine Stauanlage nach Satz 1 dauernd außer für die Durchgängigkeit und in Bezug auf die ökologi- Betrieb gesetzt oder beseitigt, so bedarf dies als sonstige sche Funktionsfähigkeit zugrunde zu legen sind. Benutzung im Sinne des § 14 Absatz 1 der wasserrecht­ (2) Schwall und Sunk sind zu vermeiden; die Wasserbe- lichen Erlaubnis; § 17 Absatz 1 bis 4 gilt entsprechend. hörde kann auf Antrag Ausnahmen zulassen. (2) Die Wasserbehörde kann das Anbringen von Stau- marken auch für Stauanlagen, die keiner Erlaubnis oder § 24 Bewilligung bedürfen, sowie zur Bezeichnung anderer Wasserstände und Abmessungen anordnen, die im öf- Wasserkraftnutzung fentlichen Interesse oder mit Rücksicht auf Rechte oder (zu §§ 12 und 35 WHG) Befugnisse anderer eingehalten werden müssen. (1) Die Wasserkraft soll im Interesse des Klimaschutzes (3) Eigentümer und Besitzer der Stauanlage haben für und der Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energien Erhaltung, Sichtbarkeit und Zugänglichkeit der Stau­ genutzt werden. Eine Wasserkraftnutzung soll im Rah- marken zu sorgen, jede Beschädigung und Veränderung men des Bewirtschaftungsermessens nach § 12 Absatz 2 der Staumarken der Wasserbehörde unverzüglich mitzu- WHG zugelassen werden, wenn kein Versagungsgrund teilen und bei behördlichen Prüfungen unentgeltlich Ar- nach § 12 Absatz 1 WHG vorliegt. beitshilfe zu stellen. (2) Das Recht oder die Befugnis zur Benutzung eines (4) Die Kosten für das Setzen, Erneuern und Ändern der Gewässers zum Betrieb einer Wasserkraftanlage berech- Staumarken haben Eigentümer und Nutzungsberechtigte tigt auch dazu, die Anlage zur Erzeugung elektrischer der Stauanlage zu tragen. Energie zu betreiben, wenn die zu nutzende Leistung der Rohwasserkraft 1000 Kilowatt nicht übersteigt. § 27 (3) Vorhaben zur Umnutzung nach Absatz 2 sowie Maß- nahmen, die sich auf den ökologischen Zustand aus­ Ablassen wirken können, einschließlich Maßnahmen, die eine Ver- Aufgestautes Wasser darf, sofern die Wasserbehörde besserung des ökologischen Zustands bezwecken, sind, nichts anderes bestimmt hat, nur so abgelassen werden, soweit sie nicht einer wasserrechtlichen Zulassung be- dass für andere keine Gefahren oder Nachteile entstehen dürfen, der Wasserbehörde vor der Durchführung anzu- können, die Ausübung von Wasserbenutzungsrechten und zeigen. Das Anzeigeverfahren bestimmt sich nach -befugnissen nicht wesentlich beeinträchtigt wird, die § 92. Unterhaltung des Gewässers nicht erschwert wird und die (4) Betreiber von Wasserkraftanlagen sind verpflichtet, ökologischen Funktionen des Gewässers nicht wesentlich die unter ökologischen Gesichtspunkten verfügbare beeinträchtigt werden. Eine infolge des Ablassens durch Wasser­menge effizient entsprechend dem Stand der Sedimentaufwirbelung entstandene Eintrübung allein Technik zu nutzen. stellt keine wesentliche Beeinträchtigung der Funktionen des Gewässers dar. Abgesehen von Notfällen ist das Ab- lassen des Gewässers dem Fischereiberechtigten oder, § 25 falls das Fischereirecht verpachtet ist, dessen Pächter Vorhandene Querbauwerke mindestens zwei Wochen vorher schriftlich mitzuteilen. (zu § 35 Absatz 3 WHG) Die Ergebnisse der Prüfung vorhandener Querbauwerke § 28 nach § 35 Absatz 3 WHG werden von der Wasserbe- Anlagen in, an, über und unter oberirdischen hörde im Internet veröffentlicht. Ein Anspruch auf Zulas- ­Gewässern (zu § 36 WHG) sung wird durch das Prüfergebnis nicht begründet. Über die Zulassung wird im Einzelfall im wasserrechtlichen (1) Die Errichtung und der Betrieb von Bauten oder Verfahren entschieden. sons­tigen Anlagen in, an, über und unter oberirdischen 398 GBl. vom 12. Dezember 2013 Nr. 17

Gewässern und deren wesentliche Änderung, soweit 2. die Errichtung von baulichen und sonstigen Anlagen, diese nicht der Gewässerunterhaltung dienen, bedürfen soweit sie nicht standortgebunden oder wasserwirt- der wasserrechtlichen Erlaubnis oder Bewilligung, wenn schaftlich erforderlich sind und dadurch der Wasserabfluss, die Unterhaltung des Gewäs- 3. die Nutzung als Ackerland in einem Bereich von fünf sers oder die ökologischen Funktionen des Gewässers Metern ab dem 1. Januar 2019; hiervon ausgenommen beeinträchtigt oder die Schifffahrt oder die Fischerei ge- sind die Anpflanzung von Gehölzen mit Ernteinterval- fährdet oder behindert werden können. len von mehr als zwei Jahren sowie die Anlage und der (2) Es gelten die für die Zulassung einer Gewässerbenut- umbruchlose Erhalt von Blühstreifen in Form von zung und die für Wasserbenutzungsanlagen bestehenden mehrjährigen nektar- und pollenspendenden Trachtflä- Bestimmungen. Die Zulassung für diese Vorhaben kann chen für Insekten. auch versagt werden, wenn die Zustimmung des Eigen­ (4) § 38 Absatz 5 WHG findet auf Absatz 2 und Absatz 3 tümers des Betts eines öffentlichen Gewässers oder des entsprechende Anwendung. Im Innenbereich trifft die Ufergrundstücks oder des sonst Berechtigten nicht vor- Entscheidungen die Gemeinde im Einvernehmen mit der liegt. Wasserbehörde. (3) Für bestehende Anlagen, die bis zum Inkrafttreten (5) Werden Eigentümern oder anderen Nutzungsberech- dieses Gesetzes nach § 76 Absatz 1 Satz 1 des Wasser­ tigten nach den Absätzen 2 und 3 Anforderungen aufer- gesetzes für Baden-Württemberg in seiner bis zum 1. Ja- legt, durch die sie unverhältnismäßig oder im Verhältnis nuar 2014 geltenden Fassung genehmigt wurden, gelten zu anderen ungleich und unzumutbar belastet werden, so diese Genehmigungen als Erlaubnisse fort. Bestehende ist dafür Entschädigung zu leisten. § 96 WHG gilt ent- Anlagen, die nach § 76 Absatz 1 Satz 3 des Wassergeset- sprechend. zes für Baden-Württemberg in seiner bis zum 1. Januar (6) Dem Träger der Unterhaltungslast nach § 32 steht ein 2014 geltenden Fassung keiner Genehmigung bedurften, Vorkaufsrecht an Grundstücken zu, auf denen sich Ge- dürfen ohne Erlaubnis oder Bewilligung nach Absatz 1 wässerrandstreifen befinden. Befindet sich der Gewäs- weiterbetrieben werden. serrandstreifen nur auf einem Teil des Grundstücks, so erstreckt sich das Vorkaufsrecht auf diese Teilfläche. Der § 29 Eigentümer kann die Übernahme der Restfläche verlan- gen, wenn es ihm wirtschaftlich nicht zumutbar ist, das Gewässerrandstreifen Grundstück zu behalten. Das Vorkaufsrecht darf nur aus- (zu § 38 WHG) geübt werden, wenn dies zum Schutz des Gewässers er- forderlich ist. Das Vorkaufsrecht geht anderen landes- (1) Der Gewässerrandstreifen ist im Außenbereich zehn rechtlichen Vorkaufsrechten vor. Im Übrigen gilt § 28 Meter und im Innenbereich fünf Meter breit. Ausgenom- Absatz 1 bis 3 und 6 des Baugesetzbuchs entsprechend. men sind Gewässer von wasserwirtschaftlich unterge- Sobald der Verkäufer dem Träger der Unterhaltungslast ordneter Bedeutung. Im Außenbereich kann die Wasser- den Inhalt des Kaufvertrags mitgeteilt hat, informiert behörde und im Innenbereich die Gemeinde im Ein­ dieser die Wasserbehörde. vernehmen mit der Wasserbehörde durch Rechtsverord- nung 1. breitere Gewässerrandstreifen festsetzen, soweit dies § 30 zur Erhaltung und Verbesserung der ökologischen Gewässerunterhaltung (zu § 39 WHG) Funktionen der Gewässer erforderlich ist, (1) Die Unterhaltungslast begründet keinen Rechtsan- 2. schmalere Gewässerrandstreifen festsetzen, soweit spruch Dritter gegen den Träger der Unterhaltungslast. dies mit den Grundsätzen des § 38 WHG vereinbar ist und Gründe des Wohls der Allgemeinheit nicht entge- (2) Die Unterhaltungslast an privaten Gewässern und an genstehen. Anlagen in, an, über und unter oberirdischen Gewässern begründet daneben auch eine privatrechtliche Verpflich- (2) In den Gewässerrandstreifen sind Bäume und Sträucher tung gegenüber den Eigentümern von Grundstücken und zu erhalten, soweit die Beseitigung nicht für den Ausbau Anlagen sowie den Inhabern von Wasserbenutzungs- oder die Unterhaltung der Gewässer, zur Pflege des Be- rechten und -befugnissen, die bei mangelhafter Unterhal- standes oder zur Gefahrenabwehr erforderlich ist. tung geschädigt würden. Privatrechtliche Verträge über (3) § 38 Absatz 4 WHG ist mit den Maßgaben anzuwen- die Unterhaltung bleiben unberührt. den, dass in den Gewässerrandstreifen ebenfalls verboten (3) Bewässerungs- und Entwässerungsgräben von was- sind serwirtschaftlich untergeordneter Bedeutung sind so zu 1. der Einsatz und die Lagerung von Dünge- und Pflan- unterhalten, dass das Wohl der Allgemeinheit, insbeson- zenschutzmitteln, ausgenommen Wundverschlussmit- dere die öffentliche Ordnung oder die Belange der Ge- tel zur Baumpflege und Wildbissschutzmittel, in ei- wässerökologie und der Landeskultur, durch sie nicht nem Bereich von fünf Metern, beeinträchtigt werden kann. Nr. 17 GBl. vom 12. Dezember 2013 399

§ 31 stände, insbesondere im Hinblick auf den Wasserabfluss und den ökologischen Zustand des Gewässers, und über- Unterhaltung von Wasserbenutzungsanlagen mittelt diese der Wasserbehörde. und sonstigen Anlagen in, an, über und unter oberirdischen Gewässern (zu § 36 WHG) § 33 (1) Wasserbenutzungsanlagen und sonstige Anlagen in, Beseitigung rechts- oder ordnungswidriger Zustände an, über und unter oberirdischen Gewässern sind von ih- ren Eigentümern und Besitzern nach Maßgabe des § 36 Hat der Träger der Unterhaltungslast einen rechts- oder WHG zu unterhalten. ordnungswidrigen Zustand beseitigt, so haben ihm die in den §§ 6 und 7 des Polizeigesetzes bezeichneten Perso- (2) Eigentümer und Besitzer einer Anlage sowie Nut- nen die notwendigen Aufwendungen zu erstatten. zungsberechtigte haben dem Träger der Unterhaltungs- last die durch die Anlage oder Nutzung verursachten Mehraufwendungen für die Unterhaltung des Gewässers § 34 zu erstatten. Ersatzweise Durchführung (zu § 40 Absatz 4 WHG) § 32 Wird die Unterhaltungspflicht nicht oder nicht genügend Träger der Unterhaltungslast erfüllt, so haben bei Gewässern erster Ordnung, ausge- (zu § 40 WHG) nommen Bundeswasserstraßen, das Land, sonst die Ge- (1) Die Unterhaltung der Gewässer erster Ordnung, aus- meinden, die Unterhaltungsarbeiten auf Kosten des Trä- genommen Bundeswasserstraßen, ist Aufgabe des Lan- gers der Unterhaltungslast auszuführen; dies gilt nicht, des. Sie obliegt den Landesbetrieben Gewässer. soweit eine Körperschaft des öffentlichen Rechts Träger (2) Die Unterhaltung der Gewässer zweiter Ordnung ob- der Unterhaltungslast ist. Die Pflicht zur ersatzweisen liegt den Gemeinden. Abweichend hiervon obliegt die Durchführung begründet keinen Rechtsanspruch Dritter Unterhaltung der Gewässer zweiter Ordnung, die in der gegen den zur ersatzweisen Durchführung Verpflichteten. Anlage 3 zu diesem Gesetz aufgeführt sind, und der nach bisheriger Rechtslage dazu gehörenden Anlagen dem § 35 Land, wobei weitere gesetzlich an der Unterhaltungslast anknüpfende Verpflichtungen für diese Gewässer und Beitragspflicht zum Unterhaltungs- Anlagen nicht beim Land liegen. aufwand der Gemeinden (3) Die Unterhaltung der privaten Gewässer obliegt dem (zu § 40 Absatz 1 Satz 2 und 3 WHG) Eigentümer des Gewässerbettes. Die Gemeinden können durch Satzung bestimmen, dass (4) Das Land, eine sonstige Gebietskörperschaft, ein die Anlieger, die Hinterlieger und diejenigen Eigentümer Zweckverband oder ein Wasser- und Bodenverband kön- und Besitzer von Grundstücken und Anlagen, die von der nen abweichend von den Absätzen 1 bis 3 durch öffent- Unterhaltung des Gewässers und seiner Ufer Vorteile ha- lich-rechtliche Vereinbarung die Unterhaltungslast über- ben, sowie die Inhaber von Wasserbenutzungsrechten nehmen. Vereinbarungen, an denen das Land nicht be­ und -befugnissen nach Maßgabe ihres Vorteils Beiträge teiligt ist, bedürfen der Zustimmung der Wasserbehörde. zu dem der Gemeinde entstehenden Aufwand zu leisten (5) Absatz 2 Satz 1 und Absatz 3 gelten nicht für Bewäs- haben. Dabei sind die für vermehrte Kosten der Unter- serungs- und Entwässerungsgräben von wasserwirt- haltung des Gewässers zu beanspruchenden Beiträge schaftlich untergeordneter Bedeutung. Die Unterhaltung (§ 40 Absatz 1 Satz 2 und 3 WHG, § 31 Absatz 2 dieses dieser Gräben obliegt, soweit am Gewässerbett Privat­ Gesetzes) sowie die Beiträge privater Eigentümer des eigentum besteht, dem Eigentümer, sonst den Anliegern. Bettes öffentlicher Gewässer (§ 36) und Zuschüsse Drit- Verpflichtungen anderer bleiben unberührt. ter vorher abzusetzen. (6) Der Träger der Unterhaltungslast besichtigt regelmä- ßig, mindestens alle fünf Jahre, nach vorheriger Unter- § 36 richtung der Wasserbehörde die Gewässer einschließlich ihrer Ufer und des für den Hochwasserschutz und die Beitragspflicht privater Eigentümer des ökologische Funktion des Gewässers erforderlichen Ge- Bettes öffentlicher Gewässer wässerumfelds. Ausgenommen sind Gewässer von was- Der private Eigentümer des Bettes eines öffentlichen serwirtschaftlich untergeordneter Bedeutung. Die Be- Gewässers hat zu den Aufwendungen des Landes oder sichtigung kann auf wesentliche Teile eines Gewässers der Gemeinde für die Unterhaltung des ihm gehören- beschränkt werden. Der Träger der Unterhaltungslast do- den Teils des Gewässerbettes einen Beitrag in Höhe der kumentiert die bei der Besichtigung festgestellten Miss- Hälfte dieser Aufwendungen zu leisten. Vor der Berech- 400 GBl. vom 12. Dezember 2013 Nr. 17 nung des Beitrags sind Beiträge Dritter nach § 40 Absatz (2) Das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur als 1 Satz 2 und 3 WHG und § 31 Absatz 2 dieses Gesetzes oberste Schifffahrtsbehörde kann im Einvernehmen mit abzusetzen. der obersten Wasserbehörde 1. die Ausübung der Schifffahrt, § 37 2. das Fahren mit kleinen Fahrzeugen ohne eigene Trieb- kraft im Zusammenhang mit einer Rechtsverordnung Besondere Pflichten im Interesse der Unterhaltung nach Nummer 1 sowie (zu § 41 WHG) 3. die Benutzung der in § 14 Absatz 1 Nummer 1 und 2 (1) § 41 WHG gilt mit der Maßgabe, dass auch das Ein- genannten Einrichtungen, das Verhalten Dritter in die- bauen von Festpunkten, das Aufstellen von Flusseintei- sen Einrichtungen sowie die Einrichtung und Aufga- lungszeichen und das Anbringen von Hochwassermar- ben von Behörden zur Überwachung dieser Benut- ken und Schifffahrtszeichen sowie die vorübergehende zungen und des Verhaltens Dritter in diesen Einrich- Mitbenutzung von Wasserbenutzungsanlagen durch die tungen dazu Berechtigten zu dulden sind. durch Rechtsverordnung regeln oder beschränken, so- (2) Die Anlieger und die Hinterlieger haben das Aufbrin- weit das Wohl der Allgemeinheit, insbesondere die gen von Aushub auf ihren Grundstücken zu dulden, so- Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs und des Um- weit dadurch die Nutzung nicht wesentlich beeinträchtigt schlags, die Unterhaltung und Reinhaltung der Häfen wird. und Umschlagplätze, die Befriedigung der öffentlichen (3) § 41 Absatz 4 WHG findet auf die Handlungen nach Verkehrsbedürfnisse, die Ordnung des Wasserhaushalts, den Absätzen 1 und 2 entsprechend Anwendung. der Schutz der Natur, der Schutz der Fischerei und die Sicherstellung der Erholung es erfordern. Soweit es das Wohl der Allgemeinheit erfordert, kann in der Rechtsver- § 38 ordnung nach Satz 1 Nummer 3 eine Genehmigung für Fischerei Betriebszeiten und Fahrpläne der Fähren vorgeschrieben werden. (1) Abgesehen von Notfällen sind Unterhaltungsmaß- nahmen, durch die die Fischerei erheblich beeinträchtigt (3) In den Rechtsverordnungen nach Absatz 2 kann auch werden kann, dem Fischereiberechtigten oder, falls das geregelt werden, auf welche Weise und unter welchen Fischereirecht verpachtet ist, dessen Pächter mindestens Voraussetzungen wegen zwei Wochen vorher schriftlich mitzuteilen. Auf Antrag 1. mangelnder Befähigung, Tauglichkeit oder Zuverläs- eines Beteiligten entscheidet die Wasserbehörde im Ein- sigkeit des Inhabers, vernehmen mit der Fischereibehörde über Zeitpunkt und 2. technischer Mängel eines Fahrzeuges, einer Anlage, Umfang der Unterhaltungsarbeiten. eines Instruments, eines Gerätes oder eines sonstigen (2) Die Fischereiausübungsberechtigten haben zu dul- Ausrüstungsgegenstandes den, dass die Ausübung der Fischerei vorübergehend be- eine Erlaubnis zum Führen oder zur Zulassung eines hindert oder unterbrochen wird, soweit dies zur ord- Wasserfahrzeuges entzogen oder eine Urkunde hierüber nungsgemäßen Unterhaltung des Gewässers erforderlich vorläufig sichergestellt oder eingezogen werden kann. ist. (4) Für den Vollzug der Rechtsverordnungen nach Ab- satz 2 und 3 kann die zuständige Behörde Fahrzeuge und Abschnitt 3 schwimmende Anlagen anhalten und betreten sowie Prü- Schifffahrt fungen vornehmen. Der Eigentümer, Schiffsführer und die Person, unter deren Aufsicht das Fahrzeug oder die § 39 schwimmende Anlage steht, sind verpflichtet, den damit betrauten Personen das Betreten des Fahrzeugs oder der Ausübung der Schifffahrt schwimmenden Anlage und die Vornahme der Prüfung (1) Gewässer, die für die Schifffahrt bestimmt sind, darf zu gestatten sowie die erforderlichen Auskünfte zu ertei- jedermann zur Schifffahrt benutzen. Für die Schifffahrt len und Unterlagen vorzulegen. bestimmte Gewässer sind die in der Anlage 4 zu diesem (5) Die Betreiber von öffentlichen Hafen- und Um- Gesetz aufgeführten Gewässer. Die untere Wasserbe­ schlaganlagen, Lande- und Anlegestellen sowie Fähren hörde kann im Benehmen mit dem Regierungspräsidium sind verpflichtet, den Betrieb ordnungsgemäß einzurich- Freiburg als Schifffahrtsfachbehörde das Befahren von ten und zu führen. Die für die Zulassung der in Satz 1 Gewässern, die nicht für die Schifffahrt bestimmt sind, aufgeführten Benutzungen zuständige Wasserbehörde zulassen, soweit eine Beeinträchtigung des Wohls der kann den Betreiber auf Antrag von der Betriebspflicht Allgemeinheit nicht zu erwarten ist; § 28 Absatz 2 gilt befreien; sie muss ihn befreien, wenn ihm die Fortfüh- entsprechend. rung des Betriebs nicht zuzumuten ist. Nr. 17 GBl. vom 12. Dezember 2013 401

(6) Die Anlieger haben im Notfall das Landen und Be­ bieten, im Schiffsverkehr Wasserfahrzeuge jeder oder festigen der Schiffe und, soweit erforderlich, auch das einer bestimmten Art zu führen. Wird gegen den Betrof- Ausladen zu dulden. Entstehen dadurch Schäden, so hat fenen wegen des Führens eines Wasserfahrzeugs unter der Geschädigte Anspruch auf Schadensersatz. Alkoholeinfluss, das nach einer auf Grund des § 39 er- (7) Die oberste Schifffahrtsbehörde wird ermächtigt, lassenen Rechtsverordnung eine Ordnungswidrigkeit ist, durch Rechtsverordnung Vorschriften zu erlassen, die eine Geldbuße festgesetzt, so ist in der Regel auch ein zur Durchführung bindender Rechtsakte der Europä­ Fahrverbot anzuordnen. § 25 Absatz 2 bis 5, 7 und 8 des ischen Gemeinschaften oder der Europäischen Union Straßenverkehrsgesetzes gilt entsprechend. und zur Umsetzung zwischenstaatlicher Vereinbarungen auf dem Gebiet der Schifffahrt erforderlich sind. Diese Vorschriften können insbesondere auch betreffen Abschnitt 4 1. die Einrichtung und den Betrieb harmonisierter Bin- Bewirtschaftung des Grundwassers nenschifffahrtsinformationsdienste (RIS), 2. Fahrgastrechte im Binnenschiffsverkehr und § 42 3. die Hafenstaatkontrolle. Erlaubnisfreie Benutzungen (zu § 46 WHG) § 40 (1) Soweit die Ordnung des Wasserhaushalts gefährdet ist, kann die oberste Wasserbehörde durch Rechtsverord- Beleihung von juristischen Personen nung allgemein oder für einzelne Gebiete bestimmen, (1) Die oberste Schifffahrtsbehörde wird ermächtigt, dass in den Fällen des § 46 Absatz 1 WHG eine Erlaub- durch Rechtsverordnung juristische Personen des priva- nis oder eine Bewilligung erforderlich ist. ten Rechts mit der Untersuchung von Wasserfahrzeugen, (2) Die Benutzung von Grundwasser zum Zwecke der der Abnahme von Prüfungen und, soweit sie für Sport- Bewässerung kleingärtnerisch genutzter Flächen in ge- und Erholungszwecke verwendet werden (Sportfahr­ ringen Mengen bedarf keiner Erlaubnis oder Bewilli- zeuge), ihrer technischen Zulassung zum Verkehr, der gung, soweit keine signifikanten nachteiligen Auswir- Zuteilung von Kennzeichen und Identitätsnachweisen, kungen auf den Wasserhaushalt zu besorgen sind. ihrer Registrierung sowie mit der Erteilung von Befähi- gungsnachweisen für die Führung von Sportfahrzeugen zu beauftragen. Die juristischen Personen müssen nach § 43 Satzung und Verhalten hinreichend Gewähr für die Erfül- Erdaufschlüsse, Geothermie lung der Aufgaben bieten. Im Rahmen des Auftrags un- (zu § 49 WHG) terstehen juristische Personen der Rechts- und Fachauf- sicht der obersten Schifffahrtsbehörde. (1) Erdarbeiten und Bohrungen, die mehr als zehn Meter in den Boden eindringen sowie alle Arbeiten, die sich un- (2) Die für den Vollzug einer Rechtsverordnung nach mittelbar oder mittelbar auf die Bewegung, die Höhe, die § 39 Absatz 2 Satz 1 Nummer 3 zuständige Behörde kann Menge oder die Beschaffenheit des Grundwassers aus- den Betreiber eines Hafens beauftragen, in Wahrnehmung wirken können, sind der Wasserbehörde einen Monat vor ihrer durch diese Rechtsverordnung geregelten Aufgaben Beginn der Arbeiten anzuzeigen. Das Anzeigeverfahren die erforderlichen Maßnahmen zur Regelung des Ver- bestimmt sich nach § 92. kehrs und Betriebs im Hafen zu treffen. Die zuständige Behörde und der Betreiber des Hafens treffen eine Ver- (2) Anstelle der Anzeige ist eine Erlaubnis erforderlich, einbarung über den Ersatz der durch den Vollzug der wenn bei diesen Arbeiten Stoffe in das Grundwasser ein- übertragenen Aufgaben entstandenen Aufwendungen und gebracht werden und sich dies nachteilig auf die Grund- die Anrechnung erhobener Verwaltungsgebühren. wasserbeschaffenheit auswirken kann. Eine Erlaubnis ist auch erforderlich, wenn Bohrungen in den Grundwasser- leiter eindringen oder diesen durchstoßen. § 41 (3) Wer Erdarbeiten oder Bohrungen vornimmt, ist für Fahrverbot dadurch verursachte nachteilige qualitative und quanti­ tative Veränderungen eines Gewässers sowie dadurch Wird gegen den Betroffenen wegen einer Ordnungswid- verursachte Schäden verantwortlich. rigkeit, die er unter grober oder beharrlicher Verletzung der Pflichten eines Fahrzeugführers begangen hat, nach (4) Durch Rechtsverordnung nach § 19 Absatz 1 können einer auf Grund des § 39 erlassenen Rechtsverordnung insbesondere auch Regelungen getroffen werden über eine Geldbuße festgesetzt, so kann ihm die Verwaltungs- 1. zu beachtende Anforderungen bei Bohrungen, der Her- behörde oder das Gericht in der Bußgeldentscheidung stellung einer geothermischen Anlage oder Erdarbeiten, für die Dauer von einem Monat bis zu drei Monaten ver- die tiefer als zehn Meter in den Boden eindringen, 402 GBl. vom 12. Dezember 2013 Nr. 17

2. die Überwachung von Bohrungen, geothermischer (3) Die öffentliche Wasserversorgung stellt sicher, dass An­lagen oder Erdarbeiten, die tiefer als zehn Meter in Wasser in guter Qualität und ausreichender Menge bereit den Boden eindringen, steht. Vorsorgende Maßnahmen in Bezug auf die Versor- 3. einen Versicherungsschutz für Veränderungen und gungssicherheit und Güte sowie Maßnahmen zum Schutz Schäden nach Absatz 3 sowie der Gewässer sollen im Rahmen des Aufgabenbereichs durchgeführt und unterstützt werden. Das Wasser muss 4. die Zulassung von Sachverständigen. mit ausreichendem Druck zur Verfügung stehen, um im (5) Die Wasserbehörde hat die Arbeiten zu untersagen Bedarfsfall die Löschwasserversorgung in Siedlungsge- und die Einstellung begonnener Arbeiten anzuordnen, bieten zu gewährleisten. wenn eine Verunreinigung oder nachteilige quantitative (4) Wasserversorgungsanlagen sind nach den allgemein Veränderung des Grundwassers zu besorgen oder einge- anerkannten Regeln der Technik zu errichten, zu unter- treten ist und die Schäden nicht durch Inhalts- und Ne- halten und zu betreiben. Die oberste Wasserbehörde kann benbestimmungen verhütet, beseitigt oder ausge­glichen allgemein anerkannte Regeln der Technik durch öffentli- werden können. Die Wasserbehörde kann die Wiederher- che Bekanntmachung einführen; bei der Bekanntma- stellung des früheren Zustands verlangen, wenn Rück- chung kann hinsichtlich des Inhalts der Bestimmungen sichten auf den Wasserhaushalt dies erfordern. auf die Fundstelle verwiesen werden. Von den allgemein­ (6) Die unvorhergesehene Erschließung von Grundwas- anerkannten Regeln der Technik kann abge­wichen wer- ser haben der Vorhabenträger sowie der mit den Arbeiten den, wenn den Anforderungen auf andere Weise ebenso Beauftragte der Wasserbehörde unverzüglich mitzutei- wirksam entsprochen wird. len. Die Arbeiten, die zur Erschließung geführt haben, (5) Die Ermächtigung der Landesregierung nach § 50 sind einstweilen einzustellen. Die Wasserbehörde trifft Absatz 5 Satz 1 WHG zum Erlass von Rechtsverordnun- die erforderlichen Anordnungen. gen wird auf die oberste Wasserbehörde übertragen. (7) Ist für die Arbeiten ein bergrechtlicher Betriebsplan (6) Die Gemeinden haben darüber zu wachen, dass die erforderlich, so ist die Bergbehörde an Stelle der Wasser- Vorschriften der Wasserversorgungssatzung eingehalten behörde zuständig. Die Bergbehörde trifft die Anordnun- und die auferlegten Verpflichtungen erfüllt werden. Die gen im Einvernehmen mit der Wasserbehörde. Gemeinden treffen zur Wahrnehmung dieser Aufgaben (8) Die Kosten der Überwachung fallen dem Vorhaben- diejenigen Anordnungen, die ihnen nach pflichtge­ träger zur Last. mäßem Ermessen erforderlich erscheinen. Die §§ 100 und 101 WHG sowie § 75 dieses Gesetzes gelten ent- sprechend. Teil 3

Besondere wasserwirtschaftliche Bestimmungen § 45

Abschnitt 1 Wasserschutz- und Heilquellenschutzgebiete (zu §§ 52 und 53 WHG) Öffentliche Wasserversorgung, Wasserschutzgebiete (1) In den Wasserschutz- und Heilquellenschutzgebieten § 44 können die Eigentümer und Nutzungsberechtigten von Grundstücken auch verpflichtet werden, Bodenunter­ Öffentliche Wasserversorgung, suchungen durchzuführen oder durchführen zu lassen, Wasserversorgungsanlagen Aufzeichnungen zu Bewirtschaftungsmaßnahmen vorzu- (zu § 50 WHG) nehmen und an überbetrieblichen Düngungs- und Pflan- (1) Die öffentliche Wasserversorgung obliegt der Ge- zenschutzmaßnahmen teilzunehmen. meinde als Aufgabe der Daseinsvorsorge. Die Gemeinde (2) Die Entschädigung für Anordnungen nach § 52 Ab- kann die Organisationsform frei wählen, soweit und so- satz 1 Satz 1 Nummer 1 und 2, Absatz 2 und 3 WHG so- lange die Erfüllung der Aufgabe gewährleistet ist. Zum wie Absatz 1 dieser Vorschrift hat im Sinne des § 52 Ab- Zeitpunkt des Inkrafttretens dieses Gesetzes bestehende satz 4 WHG derjenige zu leisten, in dessen Interesse die Rechtsverhältnisse bleiben unberührt. Anordnung erlassen wird. (2) Die Nutzung ortsnaher Wasservorkommen kann auch (3) Den Ausgleich nach § 52 Absatz 5 WHG leistet das im Rahmen kleinräumiger Verbundlösungen (Koope­ Land. Die erwerbsgärtnerische Nutzung gilt als landwirt- rationen oder Gruppenwasserversorgung) erfolgen. Die schaftliche Nutzung eines Grundstücks. Die Ausgleichs- Gemeinden erstellen eine Bilanz des Wasserbedarfs der pflicht gilt für Anordnungen nach § 52 Absatz 1 Satz 1 öffentlichen Wasserversorgung und seiner Deckung Nummer 1 und 2, Absatz 2 und 3 WHG sowie Absatz 1 (Wasserversorgungsbilanz), wenn sich eine wesentliche dieser Vorschrift sowie für pflanzenschutzrechtliche Ver- Änderung der Versorgungsverhältnisse abzeichnet, und bote oder Beschränkungen für die Anwendung von leiten diese der Wasserbehörde zu. Pflanzenschutzmitteln in Wasserschutz- und Heilquel- Nr. 17 GBl. vom 12. Dezember 2013 403 lenschutzgebieten. Der Ausgleich ist in Geld zu leisten. (2) Die Pflicht der Gemeinde nach Absatz 1 entfällt für Er bemisst sich nach den durchschnittlichen Ertragsein- 1. Straßenoberflächenwasser, das auf Bundes-, Landes- bußen und Mehraufwendungen, gemessen an den Erträ- und Kreisstraßen außerhalb der Ortsdurchfahrten an- gen und Aufwendungen einer ordnungsgemäßen land- fällt, oder forstwirtschaftlichen Nutzung. Ersparte Aufwen- dungen sind anzurechnen. Ein Anspruch besteht nicht, 2. Niederschlagswasser, welches dezentral beseitigt wird, soweit Leistungen von Dritten gewährt werden. Die es sei denn die Gemeinde hat den Anschluss an Anla- oberste Wasserbehörde kann im Einvernehmen mit der gen der dezentralen Beseitigung oder der öffentlichen obersten Landwirtschaftsbehörde durch Rechtsverord- Abwasserbeseitigung für nach dem Inkrafttreten die- nung Vorschriften erlassen über die Pauschalierung des ses Gesetzes bebaute Grundstücke angeordnet, Ausgleichs und die Festlegung von Geringfügigkeits- 3. das in vor dem Inkrafttreten dieses Gesetzes bestehen- grenzen, die Fälligkeit der Ausgleichszahlungen, die den landwirtschaftlichen Betrieben anfallende Abwas- Frist, innerhalb derer ein Antrag auf Ausgleichsleistun- ser, gen gestellt werden muss, die zuständige Behörde und 4. Abwasser, welches nach Absatz 4 von der Beseitigung das Bewilligungs- und Auszahlungsverfahren. ausgeschlossen oder für das eine Ausnahme von der (4) Wird das Wasservorkommen zum Zwecke der künfti- Überlassungspflicht zugelassen wurde. gen öffentlichen Wasserversorgung geschützt, ohne dass Soweit die Gemeinde nicht zur Beseitigung verpflichtet bereits ein Träger feststeht, ist das Land anstelle des Be- ist, hat derjenige das Abwasser zu beseitigen, bei dem es günstigten nach Absatz 2 verpflichtet. Der künf­tige Trä- anfällt. ger der öffentlichen Wasserversorgung hat dem Land die nach Satz 1 entstandenen Aufwendungen zu erstatten. (3) Die oberste Wasserbehörde kann durch Rechtsver- (5) Die oberste Wasserbehörde wird ermächtigt, im Ein- ordnung nach § 19 Absatz 1 dieses Gesetzes in Verbin- vernehmen mit der obersten Landwirtschaftsbehörde dung mit § 46 Absatz 2 WHG Anforderungen an eine durch Rechtsverordnung die Zuständigkeit für die Ge- schadlose Beseitigung nach Art, Menge und Herkunft wässeraufsicht (§§ 100 und 101 WHG sowie § 75 dieses des Niederschlagswassers und an die Einrichtungen zur Gesetzes) in Bezug auf die land- und forstwirtschaftliche Beseitigung stellen. Nutzung in den in § 96 genannten Gebieten auf die un­ (4) Die Gemeinde regelt durch Satzung, unter welchen tere Landwirtschaftsbehörde zu erstrecken. Voraussetzungen Abwasser als angefallen gilt und in (6) Die öffentlichen Wasserversorger wirken bei der welcher Weise und Zusammensetzung ihr das Abwasser Überwachung der Wasserschutzgebiete, die in ihrem In- zu überlassen ist. Sie kann die Vorbehandlung des Ab- teresse festgesetzt worden sind, durch Beobachtung mit. wassers vor der Einleitung in die öffentliche Kanalisa­ Sie sind verpflichtet, die Wasserbehörde unverzüglich tion vorschreiben sowie Abwasser, das nach den allge- über Vorgänge zu unterrichten, die ein Eingreifen der mein anerkannten Regeln der Abwassertechnik nicht mit Wasserbehörde erfordern können. Sie sind außerdem häuslichen Abwässern gesammelt, fortgeleitet oder be- verpflichtet, die Bevölkerung über die Bedeutung der handelt werden kann, oder dessen Sammlung, Fortlei- Wasserschutzgebiete und die wichtigsten Schutzbestim- tung oder Behandlung im Hinblick auf den Anfallort, die mungen zu informieren sowie die engeren Schutzzonen Art oder Menge des Abwassers unverhältnismäßig hohen kenntlich zu machen. Die Eigentümer und Nutzungsbe- Aufwand verursachen würde, mit Zustimmung der Was- rechtigten von Grundstücken in Wasserschutzgebieten serbehörde allgemein oder in Einzelfällen von der Besei- sind verpflichtet, das Anbringen von Kennzeichen zu tigung ausschließen. dulden. Die Sätze 1 bis 3 gelten auch für als Wasser- (5) Die Gemeinde kann in Einzelfällen Ausnahmen von schutzgebiete vorgesehene Gebiete, in denen im Interes­se der Überlassungspflicht zulassen, wenn dies wasserwirt- der öffentlichen Wasserversorger vorläufige Anordnun- schaftlich unbedenklich ist. In landwirtschaftlichen Be- gen getroffen worden sind. trieben anfallendes Abwasser, für das keine Überlas- sungspflicht besteht, kann auf landwirtschaftlich, forst- wirtschaftlich oder gärtnerisch genutzten Böden aufge- Abschnitt 2 bracht werden, sofern die Ausbringung den Bestimmun- Abwasserbeseitigung gen des Kreislaufwirtschaftsgesetzes, des Düngegesetzes und des Infektionsschutzgesetzes in der jeweils gelten- § 46 den Fassung sowie den auf der Grundlage dieser Bestim- mungen erlassenen Rechtsverordnungen in den jeweils Verpflichtung zur Abwasserbeseitigung geltenden Fassungen nicht widerspricht. (zu § 56 WHG) (6) Die Gemeinde hat darüber zu wachen, dass die sat- (1) Die Abwasserbeseitigung obliegt der Gemeinde. Das zungsrechtlichen Vorschriften eingehalten und die auf­ Abwasser ist von demjenigen, bei dem es anfällt, dem erlegten Verpflichtungen erfüllt werden. Die Gemeinde Beseitigungspflichtigen zu überlassen. trifft zur Wahrnehmung dieser Aufgaben diejenigen An- 404 GBl. vom 12. Dezember 2013 Nr. 17 ordnungen, die ihr nach pflichtgemäßem Ermessen erfor- 4. Abwasseranlagen, die nach der Bauart zugelassen derlich erscheinen. Die §§ 100 und 101 WHG sowie sind, § 75 dieses Gesetzes gelten entsprechend. 5. Abwasseranlagen, die nach der Verordnung (EU) (7) Der Inhaber einer Abwasseranlage kann durch die Nr. 305/2011 des Europäischen Parlaments und des Wasserbehörde verpflichtet werden, einem nach Absatz 2 Rates vom 9. März 2011 zur Festlegung harmonisier- Satz 2 oder Absatz 4 zur Abwasserbeseitigung Verpflich- ter Bedingungen für die Vermarktung von Bauproduk- teten die Mitbenutzung der Abwasseranlage gegen ein ten und zur Aufhebung der Richtlinie 89/106/EWG angemessenes Entgelt zu gestatten, soweit dieser das Ab- des Rates (ABl. L 88 vom 4. April 2011, S. 5), deren wasser anders nicht zweckmäßig oder nur mit erheb­ Regelungen über die Brauchbarkeit auch Anforderun- lichen Mehrkosten beseitigen kann und die Mitbenut- gen zum Schutz der Gewässer umfassen, in den Ver- zung für den Inhaber zumutbar ist. Kommt eine Einigung kehr gebracht werden dürfen, wenn das Kenn­zeichen über das Entgelt nicht zustande, so wird es von der Was- der Europäischen Gemeinschaft (CE-Kennzeichen), serbehörde festgesetzt. Satz 1 gilt nicht, wenn die Mitbe- das sie tragen, die in bauordnungsrecht­lichen Vor- nutzung der Abwasseranlage in einer der öffentlich- schriften festgelegten Klassen und Leis­tungsstufen rechtlichen Formen kommunaler Zusammenarbeit, auf aufweist, die das Gesetz über kommunale Zusammenarbeit (GKZ) 6. Abwasseranlagen, bei denen nach den bauordnungs- in der jeweils geltenden Fassung Anwendung findet, er- rechtlichen Vorschriften über die Verwendung von reicht werden kann. Die Voraussetzungen für eine Ver- Bauprodukten auch die Einhaltung der wasserrecht­ pflichtung nach Satz 1 begründen ein dringendes öffent- lichen Anforderungen sichergestellt wird. liches Bedürfnis im Sinne von § 11 Absatz 1 und § 27 Absatz 1 GKZ; die Fristsetzung nach § 11 Absatz 1 und Soweit die Genehmigungspflicht für eine Anlage ent- § 27 Absatz 1 GKZ erfolgt durch die Rechtsaufsichtsbe- fällt, gilt dies auch für die mit der Anlage im Zusammen- hörde im Einvernehmen mit der Wasserbehörde. hang stehenden Nebenanlagen und Nebeneinrichtungen. Die Inbetriebnahme der Anlagen nach Satz 2 Nummer 4 bis 6 ist der Wasserbehörde mitzuteilen. § 47 (2) Die wesentliche Änderung einer genehmigungspflich­ Konzeption der Abwasserbeseitigung tigen Abwasseranlage, die nicht unter § 60 Absatz 3 Die Gemeinden können in Abstimmung mit der zustän- WHG fällt, oder ihres Betriebes ist der Wasserbehörde digen Wasserbehörde eine Abwasserbeseitigungskon- anzuzeigen. Das Anzeigeverfahren bestimmt sich nach zeption als internes Planungsinstrument aufstellen, die § 92. eine Übersicht über den Stand der Abwasserbeseitigung (3) Die Genehmigung ist zu versagen, wenn das Vorha- und deren geplanter Entwicklung gibt; sie kann bei Be- ben den Grundsätzen des § 55 Absatz 1 WHG wider- darf fortgeschrieben werden. In der Konzeption wird ins- spricht. Im Übrigen gilt § 60 WHG entsprechend. Die besondere dargestellt, wie das Niederschlagswasser Genehmigung wird zusammen mit der Genehmigung der bewirtschaftet und welche Ortsteile voraussichtlich in Indirekteinleitung nach § 58 Absatz 1 WHG erteilt, wenn welchem Zeitraum an die zentrale Abwasserbeseitigung das Abwasser in eine öffentliche Abwasseranlage einge- angeschlossen und welche Ortsteile dezentral entsorgt leitet wird. werden müssen. Die Konzeption wird in ortsüblicher Weise bekannt gemacht. § 49 Indirekteinleiterkataster § 48 Genehmigung und Anzeige von Abwasseranlagen (1) Wer öffentliche Abwasseranlagen betreibt, hat ein (zu § 60 Absatz 3 und 4 WHG) Verzeichnis der Betriebe zu führen, von deren Abwasser- anfall nach Beschaffenheit und Menge ein erheblicher (1) Der Bau und der Betrieb von Abwasseranlagen, die Einfluss auf die Abwasseranlage, deren Wirksamkeit, nicht unter § 60 Absatz 3 WHG fallen, bedürfen einer Betrieb oder Unterhaltung oder auf das Gewässer zu er- wasserrechtlichen Genehmigung. Die Genehmigungs- warten ist (Indirekteinleiterkataster). Die Betriebe sind pflicht entfällt bei verpflichtet, die erforderlichen Angaben zu machen. Das 1. öffentlichen Abwasseranlagen, wenn sie im Beneh- Verzeichnis ist der Wasserbehörde auf Verlangen zu men mit der unteren Wasserbehörde geplant und aus- übermitteln. geführt werden, (2) Die nach Absatz 1 verpflichtete öffentlich-rechtliche 2. nicht öffentlichen Abwasseranlagen für häusliche Ab- Körperschaft kann sich insbesondere anerkannter sach- wasser, verständiger Personen oder Stellen bedienen. 3. Anlagen zur dezentralen Beseitigung von Nieder- (3) Die Verpflichtungen nach dem kommunalen Sat- schlagswasser, zungsrecht bleiben unberührt. Nr. 17 GBl. vom 12. Dezember 2013 405

(4) Die oberste Wasserbehörde kann durch Rechtsver- 1. die Festlegung von Fristen, in denen Abwasseranlagen ordnung nach § 19 Absatz 1 in Verbindung mit § 61 Ab- nach Absatz 3 erstmalig oder wiederholend zu über- satz 3 WHG Vorschriften erlassen über die Übermittlung prüfen sind, der Daten in einem automatisierten Abrufverfahren nach 2. die Anerkennung von durchgeführten Überprüfungen, § 8 des Landesdatenschutzgesetzes und die im Indirekt­ einleiterkataster zu speichernden erforderlichen Daten, 3. Anforderungen an das fachkundige Personal und die die Fristen ihrer Sperrung und Löschung sowie über die geeigneten Stellen, die Art und den Umfang der Über- Art und Weise, wie es zu führen ist; dabei kann die elek- prüfung, die Dokumentation und Nachweise der Er- tronische Führung und das Format für die Abgabe der gebnisse, Daten an die das Indirekteinleiterkataster führende Stelle 4. die Speicherung und Nutzung der erforderlichen Da- vorgeschrieben werden. ten einschließlich der Führung eines Registers der zu überprüfenden Abwasseranlagen, die Übermittlung der Daten der Überprüfung durch den Eigentümer § 50 oder Erbbauberechtigten, sofern er die Überprüfung Öffentliche Abwasseranlagen durch fachkundiges Personal vornimmt, oder die ge- (zu §§ 60 und 61 WHG) eignete Stelle sowie die Fristen ihrer Sperrung und Löschung; dabei kann auch die elektronische Führung (1) Öffentliche Abwasseranlagen sind nach Maßgabe des Registers und das Format der Übermittlung sowie einer Rechtsverordnung nach § 19 Absatz 1 dieses Ge- die Verpflichtung der Gemeinden, zur Überwachung setzes durch fachkundiges Personal zu überwachen oder der Fristen den Eigentümer oder Erbbauberechtigten durch geeignete Stellen überwachen zu lassen. sowie das Jahr der Errichtung des Gebäudes mitzutei- (2) Öffentliche Abwasseranlagen können im Rahmen der len, vorgeschrieben werden, Anforderungen nach § 60 Absatz 1 WHG zur Energiege- 5. die Übertragung der Überwachung der Pflichten nach winnung genutzt werden. Absatz 3 an eine zentrale Stelle, die auch beliehen werden kann sowie die Befugnis dieser Stelle, nach pflichtgemäßem Ermessen die Maßnahmen anzuord- § 51 nen, die im Einzelfall zur Durchsetzung dieser Pflich- Private Abwasseranlagen ten erforderlich sind; die Satzungsbefugnis der Ge- (zu §§ 60 und 61 WHG) meinde nach Absatz 6 bleibt hiervon unberührt. (1) Eigentümer oder Erbbauberechtigte eines Grund- (5) Die für die Abwasserbeseitigung der Gemeinde ver- stücks haben auf eigene Kosten Abwasseranlagen zum antwortliche Stelle kann Eigentümer oder Erbbauberech- Sammeln oder Fortleiten von Schmutzwasser oder mit tigte von privaten Abwasseranlagen zum Sammeln und diesem vermischten Niederschlagswasser des Grund- Fortleiten von häuslichem Abwasser über Zeitpunkt, stücks durch fachkundiges Personal zu überprüfen oder Umfang, Verfahrensweise und zu erwartende Kosten der durch geeignete Stellen überprüfen zu lassen. Davon aus- Überprüfung und Sanierung beraten. genommen sind Abwasserleitungen zur getrennten Besei- (6) Die Gemeinde kann durch Satzung bestimmen, dass tigung von Niederschlagswasser. Eigentümer und Nut- die erstmalige oder wiederholende Überprüfung von pri- zungsberechtigte anderer Grundstücke, in denen die zu vaten Abwasseranlagen zum Sammeln und Fortleiten überprüfenden Leitungen verlaufen, haben die Überprü- von häuslichem und sonstigem, nicht dem Absatz 2 un- fung sowie damit einhergehende Maßnahmen zu dulden. terliegendem Abwasser für das gesamte Gemeindegebiet (2) Abwasseranlagen zum Sammeln oder Fortleiten von oder Teile davon von der Gemeinde vorgenommen wird. Schmutzwasser, an welches in einer Rechtsverordnung Die Gemeinde kann dabei Fristen festlegen, welche von nach § 23 Absatz 1 Nummer 3 in Verbindung mit § 57 den in der Rechtsverordnung nach Absatz 4 festgelegten Absatz 2 WHG oder nach § 19 Absatz 1 dieses Gesetzes Fristen abweichen, wenn die Überprüfung nach Straßen- Anforderungen für den Ort des Anfalls des Abwassers zügen oder Teilen des Gemeindegebiets vorgenommen oder vor seiner Vermischung festgelegt sind, sind vor werden soll. Die Frist, nach der spätestens die Überprü- dem Endkontrollschacht alle fünf, nach dem Endkon­ fung der Abwasseranlagen in den Zonen I und II von trollschacht alle zehn Jahre zu überprüfen. Wasserschutzschutzgebieten oder vergleichbaren Schutz­ zonen von Heilquellenschutzgebieten vorgenommen (3) Abwasseranlagen zum Sammeln und Fortleiten von werden muss, soll die in der Rechtsverordnung nach Ab- häuslichem und sonstigem, nicht dem Absatz 2 unterlie- satz 4 festgelegte Frist nicht um mehr als zwei Jahre gendem Abwasser sind nach Maßgabe einer Rechtsver- überschreiten. Die Gemeinde kann den Ersatz der Kos­ten ordnung nach Absatz 4 zu überprüfen. der Überprüfung der privaten Abwasseranlagen er­heben; (4) Durch Rechtsverordnung nach § 19 Absatz 1 dieses § 42 des Kommunalabgabengesetzes gilt ent­sprechend. Gesetzes in Verbindung mit § 61 Absatz 3 WHG können Die Gemeinde unterrichtet die zentrale Stelle sowie die insbesondere Regelungen erlassen werden über Wasserbehörde von der Übernahme der Überprüfung 406 GBl. vom 12. Dezember 2013 Nr. 17 nach Satz 1, die Eigentümer oder Erbbauberechtigten Abschnitt 4 über die Durchführung der Überprüfung. Gewässerausbau, Dammbauten, Stauanlagen (7) Die geeignete Stelle hat über das Ergebnis der Über- prüfung den Eigentümern oder Erbbauberechtigten eine § 54 Bescheinigung auszustellen sowie die zentrale Stelle, die Wasserbehörde und die Gemeinde darüber zu unterrich- Ausbaulast ten. Im Fall der Überprüfung durch fachkundiges Perso- (1) Der Träger der Unterhaltungslast hat, soweit dies für nal hat der Eigentümer oder Erbbauberechtigte die zen­ einen ordnungsgemäßen Wasserabfluss im Rahmen eines trale Stelle, die Wasserbehörde und die Gemeinde zu ökologisch verträglichen Hochwasserschutzes sowie für unterrichten. Hat die Gemeinde die Überprüfung vorge- eine naturnahe Entwicklung des Gewässers notwendig nommen, unterrichtet sie die Eigentümer oder Erbbaube- ist, die Aufgabe, das Gewässer und seine Ufer auszu- rechtigten, die zentrale Stelle und die Wasserbehörde bauen. Die Ausbaulast ist eine öffentlich-rechtliche Ver- über das Ergebnis. Im Übrigen bleiben die Bestimmun- pflichtung; sie begründet keinen Rechtsanspruch Dritter gen des Landesdatenschutzgesetzes unberührt. gegen den Träger der Ausbaulast. (8) Ist ein schadhafter Zustand der Abwasseranlage fest- (2) Sind die für den Ausbau erforderlichen Aufwendun- gestellt worden, setzt die Wasserbehörde den Eigen­ gen im Vergleich zu dem dem Träger der Ausbaulast aus tümern oder Erbbauberechtigten eine angemessene Frist dem Ausbau erwachsenden Nutzen oder zu seiner Leis­ zur Durchführung der erforderlichen Maßnahmen zur tungsfähigkeit unverhältnismäßig hoch, so kann er nur Beseitigung. Hat die Gemeinde die Überprüfung nach dann zum Ausbau angehalten werden, wenn er durch Absatz 6 vorgenommen, nimmt sie diese Befugnis wahr Kostenbeiträge ausreichend entlastet wird. und unterrichtet die Wasserbehörde. (3) § 42 Absatz 1 WHG und § 34 dieses Gesetzes gelten entsprechend. § 52

Gewässerschutzbeauftragte § 55 (zu § 64 Absatz 1, § 65 Absatz 2 und § 66 WHG) Planfeststellung, Plangenehmigung Bei Abwassereinleitungen von Gebietskörperschaften, (zu § 68 WHG) aus Gebietskörperschaften gebildeten Zusammenschlüs- sen und öffentlich-rechtlichen Wasserverbänden ist Ge- Planfeststellung und Plangenehmigung entfallen bei Vor- wässerschutzbeauftragter der für die Abwasseranlagen haben an kleinen Gewässern von wasserwirtschaftlich zuständige Betriebsleiter oder ein sonstiger Beauftragter. untergeordneter Bedeutung, soweit das Vorhaben den na- § 65 Absatz 2 und 3 WHG sowie § 66 WHG, soweit turnahen Ausbau eines Gewässers bezweckt. Im Übrigen ­darin auf § 55 Absatz 1 und 3 sowie die §§ 56 und 57 des gilt § 74 Absatz 7 des Verwaltungsverfahrensgesetzes. Bundes-Immissionsschutzgesetzes verwiesen wird, fin- Die Vorhaben sind der Wasserbehörde mitzuteilen. den keine Anwendung. § 56

Abschnitt 3 Veränderungssperre Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (1) Bei Maßnahmen des Gewässerausbaus dürfen von der Auslegung der Pläne im Raumordnungsverfahren § 53 oder Planfeststellungsverfahren oder von dem Zeitpunkt an, zu dem den Betroffenen Gelegenheit gegeben wird, Allgemeine Bestimmungen für den Umgang den Plan einzusehen, auf den vom Plan betroffenen Flä- mit wassergefährdenden Stoffen chen bis zu ihrer Inanspruchnahme wesentlich wert­ (zu § 62 WHG) steigernde oder das geplante Vorhaben erheblich er- Mit wassergefährdenden Stoffen im Sinne von § 62 Ab- schwerende Veränderungen nicht vorgenommen werden satz 3 und 4 WHG ist, soweit nicht andere Vorschriften (Veränderungssperre). Veränderungen, die in rechtlich Abweichendes bestimmen, so umzugehen, insbesondere zulässiger Weise vorher begonnen worden sind, Unter- sind sie so zu lagern, abzufüllen, umzuschlagen, herzu- haltungsarbeiten und die Fortführung einer bisher ausge- stellen, zu verwenden oder zu behandeln, dass eine Ver- übten Nutzung werden davon nicht berührt. unreinigung der Gewässer oder eine sonstige nachteilige (2) Dauert die Veränderungssperre länger als vier Jahre, Veränderung ihrer Eigenschaften nicht zu besorgen ist. so können die Eigentümer für die dadurch entstehenden Für die Landbewirtschaftung gelten die Bestimmungen Vermögensnachteile vom Träger des Vorhabens eine an- des Wasserhaushaltsgesetzes und die sonstigen Bestim- gemessene Entschädigung in Geld verlangen. Sie können mungen dieses Gesetzes. ferner die Übernahme der vom Plan betroffenen Flächen Nr. 17 GBl. vom 12. Dezember 2013 407 verlangen, wenn es ihnen mit Rücksicht auf die Verän­ § 59 derungssperre wirtschaftlich nicht zuzumuten ist, die Aufwendungsersatz Grund­stücke in der bisherigen oder einer anderen zuläs- sigen Art zu nutzen. Kommt keine Einigung über die Soweit Maßnahmen im Zuge des Ausbaus eines Gewäs- Übernahme zustande, so können die Eigentümer die Ent- sers erster Ordnung auch den besonderen Zwecken einer ziehung des Eigentums an den Flächen verlangen. Im Gemeinde dienen, hat diese die hierfür entstehenden Übrigen gilt das Landesenteignungsgesetz. Aufwendungen zu tragen. Für diese Aufwendungen gilt (3) Treffen eine Veränderungssperre nach § 86 WHG § 58 Absatz 1 Satz 1 entsprechend. und nach dieser Bestimmung aufeinander, so ist die Dauer der jeweiligen Veränderungssperre auf die Ge- samtdauer von vier Jahren anzurechnen. § 60 Dämme § 57 (1) Für Dämme, die wasserwirtschaftlichen Zwecken dienen, gelten die Bestimmungen über Unterhaltung und Besondere Pflichten im Interesse des Ausbaus Ausbau oberirdischer Gewässer entsprechend, soweit (1) Die Eigentümer des Gewässerbettes, die Anlieger nachfolgend keine andere Regelung getroffen ist. und die Hinterlieger haben zu dulden, dass der Ausbau- (2) Die Unterhaltung eines Damms umfasst die Erhal- unternehmer oder seine Beauftragten die Grundstücke tung des Zustands, in den der Damm zur Erreichung sei- nach vorheriger Ankündigung vorübergehend benutzen, nes Zwecks versetzt worden ist, insbesondere die zum wenn es zur Vorbereitung und Durchführung eines dem Schutz gegen Angriffe des Wassers notwendigen Maß- Wohl der Allgemeinheit dienenden Ausbaus erforderlich nahmen und die Beseitigung von Schäden. Die Wasser- ist. Un­ter den gleichen Voraussetzungen haben die Be- behörde kann den Umfang der Unterhaltung einschrän- nutzer zu dulden, dass die Benutzung vorübergehend ken, wenn sie die Erhaltung des bisherigen Zustands ­behindert oder unterbrochen wird oder dass Wasserbe­ nicht mehr für notwendig hält. nutzungsanlagen­ vorübergehend mitbenutzt werden. Ist (3) Der Träger der Unterhaltungslast hat die Dämme zu streitig, wem die Unterhaltung oder der Ausbau oder eine erneuern, zu erhöhen, zu verstärken oder umzugestalten besondere Pflicht im Interesse des Ausbaus obliegt, so (Ausbau), soweit dies zum Schutz gegen Hochwasser entscheidet die Wasserbehörde. Sie bestimmt Art und notwendig ist. Umfang des Ausbaus und der besonderen Pflichten im Interesse des Ausbaus. (4) Dämme sind nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik zu errichten, zu betreiben und zu unterhalten. (2) Entstehen durch Handlungen nach Absatz 1 Schäden, so hat der Geschädigte Anspruch auf Schadensersatz. (5) Entlang des landseitigen Dammfußes ist ein Streifen mit einer Breite von mindestens drei Metern von Anla- gen und Hindernissen freizuhalten, die die Dammunter- § 58 haltung und -sicherung beeinträchtigen können. § 29 Ab- satz 5 gilt entsprechend. Vorteilsausgleich

(1) Bringt ein aus Gründen des Wohls der Allgemeinheit § 61 unternommener Ausbau einem anderen Vorteile oder führen Maßnahmen eines anderen zu einem erhöhten Unterhaltungslast für Dämme Aufwand beim Ausbau, so kann dieser nach seinem Vor- (1) Beim Inkrafttreten dieses Gesetzes bestehende Ver- teil oder bezüglich des erhöhten Aufwands zu den Kos­ pflichtungen zur Unterhaltung von Dämmen bleiben auf- ten des Ausbaus herangezogen werden. Kostenbeiträge, rechterhalten. Im Übrigen obliegt die Unterhaltung von die eine Gemeinde oder ein Dritter nach Satz 1 zum Aus- Dämmen dem, der den Damm bisher unterhalten hat. bauaufwand des Landes zu leisten hat, setzt die Behörde Lässt sich der Träger der Unterhaltungslast nicht feststel- fest, die über den Ausbau entscheidet. Geringfügige Vor- len, so sind die Eigentümer und Besitzer der durch einen teile bleiben außer Betracht. Damm geschützten Grundstücke zur Unterhaltung ver- (2) Erlangt jemand durch Ausbaumaßnahmen, die außer- pflichtet. halb des Landes im Geltungsbereich des Wasserhaus- (2) Die in der Anlage 5 zu diesem Gesetz aufgeführten haltsgesetzes ausgeführt werden, einen Vorteil, so ist er Dämme am Rhein und an der Mündungsstrecke des verpflichtet, auf Verlangen der zuständigen Behörde des ­Neckars werden vom Land unterhalten. Landes, in dem die Ausbaumaßnahme ausgeführt wird, nach den Bestimmungen des dortigen Rechts Beiträge zu (3) § 40 Absatz 2 WHG und § 32 Absatz 4 dieses Geset- leisten; dies gilt nur, soweit durch eine entsprechende zes gelten entsprechend. Bestimmung des anderen Landes die Gegenseitigkeit ge- (4) Ist streitig, wem die Unterhaltung oder der Ausbau währleistet ist. eines Damms oder eine besondere Pflicht im Interesse 408 GBl. vom 12. Dezember 2013 Nr. 17 der Unterhaltung oder des Ausbaus obliegen, so ent- Abschnitt 5 scheidet die Wasserbehörde. Sie bestimmt Art und Um- Hochwasserschutz fang der Unterhaltung oder des Ausbaus sowie der be- sonderen Pflichten im Interesse der Unterhaltung oder § 65 des Ausbaus. (5) Ist streitig, wer zur Unterhaltung eines Damms ver- Überschwemmungsgebiete pflichtet ist, so obliegt die Unterhaltung vorläufig bis zur (zu §§ 76 und 78 WHG) Feststellung der Unterhaltungslast der Gemeinde. Der (1) Als festgesetzte Überschwemmungsgebiete gelten, Träger der Unterhaltungslast hat der Gemeinde die not- ohne dass es einer weiteren Festsetzung bedarf, wendigen Aufwendungen zu erstatten. 1. Gebiete zwischen oberirdischen Gewässern und Däm- men oder Hochufern, § 62 2. Gebiete, in denen ein Hochwasserereignis statistisch Beitragspflicht zum Aufwand der Gemeinden einmal in 100 Jahren zu erwarten ist, und für Unterhaltung und Ausbau von Dämmen 3. Gebiete, die auf der Grundlage einer Planfeststellung oder Plangenehmigung für die Hochwasserentlastung Die Gemeinden können durch Satzung bestimmen, dass oder Rückhaltung beansprucht werden. die Eigentümer und Besitzer von Grundstücken, die von der Errichtung, der Unterhaltung und dem Ausbau eines Die Überschwemmungsgebiete werden in Karten mit de- Damms Vorteile haben, nach dem Verhältnis des Vorteils klaratorischer Bedeutung eingetragen. Beiträge zu dem der Gemeinde entstehenden Aufwand (2) Die Karten mit der Darstellung der Überschwem- zu leisten haben. Dasselbe gilt für Kostenbeteiligungen mungsgebiete können in den Wasserbehörden und den der Gemeinden, die sie dem Land für Hochwasserschutz- Gemeinden eingesehen werden. Auf die Möglichkeit der maßnahmen an Gewässern erster Ordnung zu leisten ha- Einsichtnahme ist durch öffentliche Bekanntmachung ben. der Wasserbehörde hinzuweisen. Die Karten werden von der Wasserbehörde im Internet zugänglich gemacht. § 63 (3) Zuständige Behörde im Sinne des § 78 Absatz 3 Satz 1 WHG ist die Gemeinde. Der zeitgleiche Ausgleich des Bau und Betrieb von Stauanlagen Verlusts von verlorengehendem Rückhalteraum (§ 78 Absatz 3 Satz 1 Nummer 1 WHG) kann über ein Hoch- (1) Der Bau, die wesentliche Änderung und der Betrieb wasserschutzregister erfolgen, dem kommunale Maß- von Stauanlagen, wie Wasserbecken, Talsperren, Hoch- nahmen zur Schaffung von Rückhalteraum zum Aus- wasserrückhaltebecken, Staustufen, Pumpspeicherbecken gleich zu Grunde liegen. Das Hochwasserschutzregister oder Sedimentationsbecken, deren Absperrbauwerk vom führt die Gemeinde. Die Gemeinde kann durch Satzung tiefsten Geländepunkt bis zur Krone höher als fünf Meter insbesondere regeln ist oder deren Fassungsvermögen bis zur Krone mehr als 100 000 Kubikmeter beträgt, bedürfen, soweit nicht eine 1. das Anlegen und Führen des Hochwasserschutzregis­ Planfeststellung oder Plangenehmigung erforderlich ist, ters, der wasserrechtlichen Erlaubnis oder Bewilligung. 2. die Durchführung des Ausgleichs im Einzelfall, (2) Stauanlagen sind nach den allgemein anerkannten 3. die Kostenerstattung. Regeln der Technik zu errichten, zu betreiben und zu un- (4) Der Geltungsbereich von Überschwemmungsgebie- terhalten. ten kann durch Rechtsverordnung der Wasserbehörden (3) Der Bau, die Unterhaltung und der Betrieb von Stau- aus Gründen des Hochwasserschutzes ausgedehnt wer- anlagen, die überwiegend dem Hochwasserschutz oder den. der Niedrigwasseraufhöhung dienen und überörtliche Bedeutung haben, ist Aufgabe des Landes oder der zu diesem Zweck bestehenden oder gebildeten öffentlich- Abschnitt 6 rechtlichen Körperschaften. Wasserwirtschaftliche Planung und Dokumentation

§ 64 § 66 Gemeinsame Schutzvorschriften Maßnahmenprogramm und Bewirtschaftungsplan (zu § 7 Absatz 2 bis 4, §§ 82 bis 84 WHG) Aus Gründen des Wohls der Allgemeinheit können die Wasserbehörden durch Rechtsverordnung Regelungen (1) Für die baden-württembergischen Anteile eines jeden zum Schutz des Gewässerbetts und der Ufer, der Vorlän- Bearbeitungsgebiets nach § 13 Absatz 1 sind durch die der und der Dämme gegen Beschädigungen treffen. Flussgebietsbehörde ein Maßnahmenprogramm und ein Nr. 17 GBl. vom 12. Dezember 2013 409

Bewirtschaftungsplan nach Maßgabe der §§ 82 bis 84 (2) In das Wasserbuch sind neben den in § 87 Absatz 2 WHG aufzustellen, zu überprüfen und, soweit erforder- WHG aufgeführten Rechtsverhältnissen Heilquellen- lich, zu aktualisieren. schutzgebiete einzutragen. (2) Dem Landtag ist über die Aktualisierung der Maß- (3) Nach § 21 WHG angemeldete alte Rechte und alte nahmenprogramme und Bewirtschaftungspläne zu be- Befugnisse werden nur in das Wasserbuch eingetragen, richten. wenn ihr Bestehen vom Antragsteller nachgewiesen ist. Für die Erbringung des Nachweises haben die Behörden Akteneinsicht zu gewähren. Eintragungen zu nicht mehr § 67 bestehenden Rechtsverhältnissen sind zu löschen. Mitwirkungs- und Auskunftspflichten (4) Die Eintragungen in das Wasserbuch werden von Amts wegen vorgenommen. Zu diesem Zweck haben die (1) Die staatlichen Behörden, die Gemeinden und Ge- Behörden die in Absatz 2 bezeichneten Rechtsverhält­ meindeverbände, Landkreise und sonstigen der Aufsicht nisse, soweit erforderlich unter Anschluss der Akten und des Landes unterstehenden juristischen Personen des öf- Pläne, der unteren Wasserbehörde mitzuteilen. fentlichen Rechtes wirken bei der Aufstellung, Über­ prüfung und Aktualisierung der Maßnahmenprogramme und Bewirtschaftungspläne sowie der Risikomanage- Abschnitt 7 mentpläne (§ 75 WHG) mit. Insbesondere unterstützen sie die Flussgebietsbehörden und erteilen die erforder­ Duldungs- und Gestattungsverpflichtungen lichen Auskünfte. (2) Sonstige Planungs- und Vorhabenträger haben den § 70 Flussgebietsbehörden auf Verlangen Auskunft zu erteilen Mitbenutzen von Anlagen und alle Informationen zur Verfügung zu stellen, welche (zu § 94 WHG) diese für die Aufstellung, Überprüfung und Aktualisierung der Maßnahmenprogramme und Bewirtschaftungspläne § 94 WHG gilt auch für sonstige Wasserbenutzungsanla- sowie der Risikomanagementpläne benötigen. Die Aus- gen. künfte sind bei berechtigtem Interesse auf Verlangen ver- traulich zu behandeln. § 71 Fristen zur Ausführung der Arbeiten § 68 (1) Wird eine Duldungspflicht begründet, so hat die für Information und Anhörung der Öffentlichkeit die Duldungsverpflichtung zuständige Behörde dem Be- bei Maßnahmenprogrammen und günstigten eine Frist zu bestimmen, in der die Arbeiten Bewirtschaftungsplänen auf dem Grundstück des Duldungspflichtigen auszufüh- (zu §§ 82 und 83 WHG) ren oder die Anlagen in Betrieb zu nehmen sind; bei (1) Die Veröffentlichungen nach § 83 Absatz 4 WHG er- Fristversäumnis erlischt die Duldungsverpflichtung. Auf folgen durch die Flussgebietsbehörde durch Einstellen in Antrag des Begünstigten kann die für die Duldungsver- das Internet und einen Hinweis auf die Fundstelle im pflichtung zuständige Behörde die Frist verlängern. Staatsanzeiger. (2) Macht der Begünstigte von dem durch die Duldungs- (2) Die oberste Wasserbehörde stellt die Maßnahmenpro- verpflichtung erworbenen Recht keinen Gebrauch, so gramme und die Bewirtschaftungspläne der Flussgebiets­ kann der Duldungspflichtige von ihm Entschädigung für einheiten Rhein und Donau und deren Aktualisierungen die durch die Verpflichtung etwa entstandenen Nachteile fest und veröffentlicht sie sowie deren Aktualisierungen verlangen. durch Einstellen in das Internet und einen Hinweis auf die Fundstelle im Staatsanzeiger. § 72 (3) Die Maßnahmenprogramme und Bewirtschaftungs- pläne sowie deren Aktualisierungen werden bei den Leistung der Entschädigung Flussgebietsbehörden zur Einsicht ausgelegt. (1) Der Begünstigte darf mit den Arbeiten, die auf Grund einer Duldungsverpflichtung gegen Entschädigung auf § 69 den Grundstücken oder an Anlagen anderer auszuführen sind, nicht beginnen, bevor er die Entschädigung geleis­ Wasserbuch tet hat, es sei denn, dass der Duldungspflichtige zu- (zu §§ 87 und 21 WHG) stimmt. (1) Die Wasserbücher werden von der unteren Wasserbe- (2) Lässt sich der durch die Ausführung der Arbeiten er- hörde elektronisch angelegt und geführt. wachsende Schaden im Voraus nicht genau berechnen, 410 GBl. vom 12. Dezember 2013 Nr. 17 so ist die Entschädigung von der für die Duldungsver- Teil 5 pflichtung zuständigen Behörde annähernd zu ermitteln Gewässeraufsicht und vorläufig festzusetzen. Ist anzunehmen, dass dem Duldungspflichtigen außer dem durch die Belastung er- wachsenden und vor der Inangriffnahme der Arbeiten zu § 75 ersetzenden Schaden im Zusammenhang mit der Ausfüh- Allgemeine Gewässeraufsicht rung, dem Betrieb und der Unterhaltung der Anlagen weitere wirtschaftliche Nachteile entstehen können, so (1) Die §§ 100 und 101 WHG finden auf die Über­ hat die für die Duldungsverpflichtung zuständige Be- wachung aller wasserrechtlichen und sonstigen öffent- hörde auf Antrag des Duldungspflichtigen dem Begüns- lich-rechtlichen Vorschriften bei der Benutzung von Ge- tigten aufzugeben, für diese Nachteile vor Beginn der wässern sowie anderer wasserwirtschaftlich bedeutsamer Arbeiten Sicherheit zu leisten. Vorgänge und auferlegter Verpflichtungen sowie der Abwehr von Gefahren auf dem Gebiet der Wasserwirt- schaft Anwendung. Die Wasserbehörde trifft zur Wahr- § 73 nehmung dieser Aufgaben diejenigen Anordnungen, die Vorzeitige Besitzeinweisung ihr nach pflichtgemäßem Ermessen erforderlich erschei- nen. Die Wasserbehörde kann, soweit dies zur Erfüllung (1) Ist die sofortige Ausführung des die Duldungsver- ihrer Aufgaben erforderlich ist, Sachverständige heran- pflichtung erfordernden Vorhabens zulässig und aus ziehen. Gründen des Wohls der Allgemeinheit geboten und ist (2) Die Kosten der Gewässeraufsicht tragen der Benutzer die Besitzeinweisung hierfür notwendig, so kann die für eines Gewässers und der Betreiber von Anlagen, soweit die Duldungsverpflichtung zuständige Behörde nach sich die Überwachung auf die Einhaltung ihrer Pflichten ­Eröffnung des Duldungsverpflichtungsverfahrens den bezieht; dies gilt auch für die Kosten von Sachverständi- ­Vorhabenträger auf Antrag in den Besitz der für die gen oder sachverständigen Stellen. In den sonstigen Fäl- ­Duldungsverpflichtung vorgesehenen Grundstücke und len trägt der Überwachte die Kosten, wenn die Über­ ­Anlagen einweisen (Besitzeinweisungsbeschluss). Durch wachung ergibt, dass von ihm wasserrechtliche Vor- die Besitzeinweisung wird die Geltendmachung der an schriften und Verpflichtungen nicht erfüllt worden sind. den Grundstücken und Anlagen bestehenden Rechte in- Kosten sind vom Gewässerbenutzer und Anlagenbetrei- soweit ausgeschlossen, als sie mit dem Zweck der Besit- ber nicht zu tragen für Besichtigungen gemäß § 32 Ab- zeinweisung nicht vereinbar sind. Der Begünstigte darf satz 6 oder für von Dritten veranlasste Besichtigungen, das im Duldungsverpflichtungsantrag bezeichnete Vor- die zu keinen Beanstandungen geführt haben. Kosten, haben ausführen und die hierfür auf den Grundstücken die im Zusammenhang mit Maßnahmen nach Absatz 1 und an den Anlagen notwendigen Maßnahmen treffen. entstehen, ruhen als öffentliche Last auf dem Grund- (2) Die Besitzeinweisung wird zu dem von der für die stück; im Übrigen gilt § 25 des Bundes-Bodenschutzge- Duldungsverpflichtung zuständigen Behörde bezeich­ setzes entsprechend. neten Zeitpunkt, jedoch frühestens zwei Wochen nach Zustellung des Besitzeinweisungsbeschlusses, wirksam. Auf Verlangen des Betroffenen ist die Wirksamkeit der § 76 Besitzeinweisung von der Leistung einer entsprechenden Gewässerkundlicher Dienst Sicherheit abhängig zu machen. Das Land unterhält einen gewässerkundlichen Dienst, der die Wasserbehörden bei der Erfüllung ihrer Aufgaben Teil 4 unterstützt. Der gewässerkundliche Dienst hat im von der obersten Wasserbehörde festgelegten Umfang insbe- Entschädigung, Ausgleich sondere 1. Gewässerdaten zu ermitteln, zu verarbeiten und zu § 74 veröffentlichen, Umfang und Art der Entschädigung 2. die Auswirkungen von Benutzungen auf die Gewässer Soweit nach diesem Gesetz außerhalb eines Enteig- zu untersuchen und zu beurteilen, nungsverfahrens eine Entschädigung zu leisten ist, gelten 3. den Zustand der Oberflächengewässer, des Grundwas- §§ 96 bis 98 WHG und §§ 7 bis 14 des Landesenteig- sers und der Schutzgebiete zu beobachten und zu be- nungsgesetzes entsprechend. werten, 4. den Zustand der Gewässer regelmäßig in einem Be- richt darzustellen, 5. die Berichtspflichten des Landes über den Zustand der Gewässer gegenüber dem Bund zu erfüllen und Nr. 17 GBl. vom 12. Dezember 2013 411

6. bei der Aufstellung und Aktualisierung von Maßnah- den wasserrechtlichen Bereich einen Ab­nahmeschein. menprogrammen und Bewirtschaftungsplänen sowie Unwesentliche Abweichungen stehen der Erteilung nicht 7. bei der Durchführung der §§ 73 bis 75 und 79 WHG entgegen; der Vorhabenträger hat die Pläne und Be- mitzuwirken. schreibungen mit dem wirklichen Zustand in Einklang zu bringen. Vor Erteilung des Abnahmescheins darf die Trägerin des gewässerkundlichen Dienstes ist die Lan- Anlage nur insoweit betrieben oder benutzt werden, als desanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz dies aus Gründen der öffentlichen Sicherheit oder Ord- Baden-Württemberg (LUBW). Der gewässerkundliche nung unerlässlich ist. Dienst kann sich zur Erfüllung dieser Aufgaben Dritter bedienen. § 101 WHG gilt für die Durchführung des ge- wässerkundlichen Dienstes entsprechend. § 79 Wasser- und Eisgefahr § 77 (1) Für die Abwehr von Gefahren und die Hilfeleistung Erfassung der Wasserentnahmen bei öffentlichen Notständen durch Wasser- und Eisgefahr gelten die Bestimmungen des Feuerwehrgesetzes und (1) Wer Wasser aus oberirdischen Gewässern entnimmt des Polizeigesetzes. oder ableitet oder Grundwasser entnimmt, zutagefördert, zutageleitet oder ableitet, hat die Anlage mit Geräten (2) Bei Wasser- und Eisgefahr sind die Betreiber von auszurüsten, mit denen die Menge des Wassers festge- Stauanlagen und Wasserbecken verpflichtet, ihre Anla- stellt werden kann. Die Messergebnisse sind aufzuzeich- gen nach näherer Anordnung der Wasserbehörden ohne nen und aufzubewahren. Art, Anzahl und Aufstellungsort Entschädigung für die Hochwasserabführung und Hoch- der Geräte und ihr Betrieb sowie die Form der Aufzeich- wasserrückhaltung einzusetzen. nungen können durch die Wasserbehörde festgelegt wer- (3) Bei Wasser- und Eisgefahr sind die Eigentümer und den. Besitzer nichtöffentlicher Nachrichtenmittel verpflichtet, (2) Die oberste Wasserbehörde kann durch Rechtsver- diese nach näherer Anordnung der Wasserbehörden für ordnung allgemein festlegen, den Hochwassermeldedienst einzusetzen. Hierdurch ent- stehende besondere Kosten werden erstattet. Soweit dies 1. welche Geräte einzubauen sind und in welcher Form zur Abwehr von Wasser- und Eisgefahr notwendig ist, die Messergebnisse aufzuzeichnen und wie lange sie kann die oberste Wasserbehörde durch Rechtsverord- aufzubewahren sind, nung einen geordneten Hochwassermeldedienst einrich- 2. in welchen Fällen auf Geräte verzichtet werden kann, ten und die näheren Bestimmungen hierfür treffen. 3. in welcher Form und in welchen Zeitabständen die (4) Die Wasserbehörden wirken in den Fällen der poli- Aufzeichnungen zu übermitteln sind. zeilichen Gefahrenabwehr beratend mit.

§ 78 Teil 6 Bauüberwachung und Bauabnahme Zuständigkeit und Verfahren (1) Wer Bauten oder sonstige Anlagen errichtet, die nach dem Wasserhaushaltsgesetz oder diesem Gesetz einer Abschnitt 1 Zulassung bedürfen, hat den ordnungsgemäßen Betrieb Zuständigkeit der Baustelle und die ordnungsgemäße Ausführung der Bauten und Anlagen sicherzustellen. Die Bauüber- § 80 wachung kann auf Anordnung der Wasserbehörde durch anerkannte Sachverständige oder durch anerkannte sach- Wasserbehörden verständige Stellen erfolgen. Diese haben die Wasserbe- (1) Der Vollzug des Wasserhaushaltsgesetzes, des Ab- hörden über Vorgänge zu unterrichten, die ein Eingreifen wasserabgabengesetzes, der §§ 20 bis 23 des Gesetzes der Wasserbehörden erfordern können, und die Ergeb- über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG) bei nisse der Überwachung mitzuteilen. Der Vorhabenträger Vorhaben nach den Nummern 19.3, 19.8 und 19.9 der hat den Beginn der Ausführung und die Fertigstellung Anlage 1 zum UVPG und der Vollzug dieses Gesetzes der Anlage der Wasserbehörde mitzuteilen. sowie der sonstigen wasserrechtlichen Vorschriften ob- (2) Eine Abnahme findet nur statt, wenn sie von der Was- liegt, soweit nichts anderes bestimmt ist, den Wasserbe- serbehörde wegen der Größe oder der Art der An­lage hörden. oder wegen besonderer Umstände des Einzelfalles zur (2) Wasserbehörden sind Abwehr von Gefahren für die öffentliche Sicherheit und Ordnung angeordnet wurde. Ist die Anlage ordnungsge- 1. das Umweltministerium als oberste Wasserbehörde, mäß ausgeführt worden, so erteilt die Wasserbehörde für 2. die Regierungspräsidien als höhere Wasserbehörden, 412 GBl. vom 12. Dezember 2013 Nr. 17

3. die unteren Verwaltungsbehörden (§ 15 Landesver- 1. für Entscheidungen, die folgende Gewässerbenutzun- waltungsgesetz) als untere Wasserbehörden. gen und Vorhaben betreffen: a) Entnehmen, Zutagefördern, Zutageleiten und Ab- § 81 leiten von Grundwasser, wenn die zu nutzende Wassermenge fünf Millionen Kubikmeter im Jahr Sachverständige übersteigt, Durch Rechtsverordnung nach § 19 Absatz 1 kann auch b) Entnehmen und Ableiten von Wasser aus oberirdi- geregelt werden schen Gewässern, wenn die zu nutzende Wasser- 1. die Übertragung bestimmter Aufgaben, insbesondere menge 40 000 Kubikmeter je Tag übersteigt, im Rahmen von Prüf- und Überwachungsmaßnahmen, c) Aufstauen von Wasserläufen sowie Entnehmen und auf anerkannte Sachverständige oder sachverständige Ableiten von Wasser aus Wasserläufen für Zwecke Stellen, der Gewinnung und Ausnutzung von Wasserkräften, 2. in Bezug auf Sachverständige oder sachverständige wenn die zu nutzende Leistung der Rohwasserkraft Stellen 1000 Kilowatt übersteigt, a) die Voraussetzungen für ihre Anerkennung; dazu d) Errichtung, Betrieb und Änderung von Talsperren können insbesondere die Anforderungen an die im Sinne von § 63 Absatz 1 und von Pumpspeicher- Fachkunde, Zuverlässigkeit und die betriebliche werken mit Speicherbecken, soweit diese über ein Ausstattung festgelegt werden, Fassungsvermögen von mehr als 100 000 Kubikme- ter verfügen, b) das Verfahren zur Anerkennung, e) Einleiten von Stoffen aus Abwasserbehandlungs­ c) ihre Unabhängigkeit von den zu Überwachenden, anlagen, die für organisch belastetes Abwasser von

d) die Vergütung und Auslagenerstattung für ihre Leis­ mehr als 6000 kg/d BSB5 (roh) oder für eine Menge tung, von anorganisch belastetem Abwasser (ein­schließ­ e) den Verlust der Anerkennung, lich Kühlwasser) von mehr als 3000 Kubikmeter in zwei Stunden oder für mehr als 100 000 Einwoh- 3. die Verpflichtung der Antragsteller, Anlagenbetreiber nerwerte (EW) ausgelegt sind, oder sonstigen Veranlasser von Maßnahmen, die Kos­ ten der Sachverständigen oder sachverständigen Stel- f) Errichtung, Betrieb und Änderung von Hafen- und len zu tragen, Umschlaganlagen sowie Lade- und Löschplätzen für den Güterverkehr auf den Bundeswasserstraßen, 4. die Verpflichtung, die Erfüllung von Maßnahmen nach Nummer 1 durch eine Bescheinigung eines anerkann- g) Errichtung, Betrieb und Änderung von Rohrlei- ten Sachverständigen oder einer sachverständigen tungsanlagen zum Befördern von wassergefährden- Stelle nachzuweisen, und den Stoffen nach Nummer 19.3. der Anlage 1 zum UVPG; 5. die Art der Durchführung der Aufgaben nach Num- mer 1 sowie die Teilnahme an Ringversuchen und an- die Zuständigkeit der höheren Wasserbehörde er- dere Maßnahmen zur analytischen Qualitätssicherung. streckt sich auch auf die Vorbereitung der Entschei- dung, die Anhörung sowie alle damit im Zusammen- hang stehenden Verfahren, § 82 2. für Betriebsgelände, soweit sie nicht der Bergaufsicht Sachliche Zuständigkeit unterliegen, auf denen (1) Die untere Wasserbehörde ist sachlich zuständig, so- a) mindestens eine Anlage nach Artikel 10 in Ver­ fern nichts anderes bestimmt ist. Ist die Gebietskörper- bindung mit Anhang I der Richtlinie 2010/75/EU schaft, für deren Bezirk die untere Wasserbehörde zu- des Europäischen Parlaments und des Rates vom ständig ist, selbst beteiligt, bedarf die Entscheidung der 24. November 2010 über Industrieemissionen (in- Zustimmung der höheren Wasserbehörde, wenn gegen tegrierte Vermeidung und Verminderung der Um- das Vorhaben Einwendungen erhoben werden. Die Ge- weltverschmutzung) (ABl. L 334 vom 17. Dezem- bietskörperschaft ist nicht allein dadurch selbst beteiligt, ber 2010, S. 17, ber. ABl. L 158 vom 19. Juni 2012, dass sie gegen das Vorhaben Einwendungen erhebt. Für S. 25) in der jeweils geltenden Fassung oder die Erhebung des Wasserentnahmeentgelts und der Ab- b) mindestens ein Betriebsbereich nach § 3 Absatz 5 a wasserabgabe ist die untere Wasserbehörde zuständig. des Bundes-Immissionsschutzgesetzes vorhanden Zuständige Behörden im Sinne des § 26 Absatz 1 des ist oder errichtet werden soll. Wassersicherstellungsgesetzes und § 14 Absatz 3 des Betriebsgelände ist ein abgegrenzter Teil der Erdober- Bundeswasserstraßengesetzes sind die unteren Wasser- fläche, auf dem sich Anlagen, Geschäftseinrichtungen behörden. oder Betriebsbereiche befinden, die in räumlichem, (2) Die höhere Wasserbehörde ist sachlich zuständig technischem oder betrieblichem Zusammenhang ste- Nr. 17 GBl. vom 12. Dezember 2013 413

hen und der Aufsicht oder Verfügungsgewalt einer na- Gefahrenkarten und Risikokarten (§ 74 WHG) sowie türlichen oder juristischen Person (Betreiber) unterlie- die Risikomanagementpläne (§ 75 WHG) im Internet. gen; die Zuständigkeit der höheren Wasserbehörde Die erheblichen Umweltauswirkungen, die sich aus der erstreckt sich auf alle Verfahrensschritte, einschließ- Durchführung der Programme und Pläne ergeben, sind lich der Vorbereitung der Entscheidung und der Anhö- von den nach § 82 zuständigen Wasserbehörden zu über- rung von Beteiligten sowie auf alle damit im Zusam- wachen. menhang stehenden sonstigen Verfahren und der (2) Flussgebietsbehörden sind die Regierungspräsidien. Überwachung. Für Betriebsgelände, die der Bergauf- sicht unterliegen, ist das Regierungspräsidium Frei- (3) Zuständige Flussgebietsbehörden sind burg zuständig. 1. in der Flussgebietseinheit Rhein (3) Die höhere Wasserbehörde ist auch zuständig für Ent- a) für das Bearbeitungsgebiet Alpenrhein/Bodensee scheidungen nach § 67 bis § 71 WHG, die im Zusam- das Regierungspräsidium Tübingen, menhang mit Vorhaben nach Absatz 2 Nummer 1 Buch- b) für das Bearbeitungsgebiet Hochrhein das Regie- stabe c und d stehen, soweit für den Gewässerausbau rungspräsidium Freiburg, nicht der Bund zuständig ist. c) für das Bearbeitungsgebiet Oberrhein das Regie- (4) Die oberste Wasserbehörde ist sachlich zuständig rungspräsidium , 1. für Entscheidungen, die das Entnehmen von Wasser d) für das Bearbeitungsgebiet Neckar das Regierungs- aus Gewässern für den Betrieb von Kernkraftwerken präsidium Stuttgart, sowie das Einleiten von Stoffen aus Kernkraftwerken betreffen, e) für das Bearbeitungsgebiet Main das Regierungs- präsidium Stuttgart, 2. für die Anerkennung von Sachverständigenorganisa­ tionen und von Güte- und Überwachungsgemein- 2. in der Flussgebietseinheit Donau für das Bearbei- schaften für die Überwachung von Anlagen zum Um- tungsgebiet Donau das Regierungspräsidium Tübin- gang mit wassergefährdenden Stoffen. gen. In den Fällen des Satzes 1 Nummer 1 ermittelt die untere Wasserbehörde den Sachverhalt, hört die Beteiligten § 84 an und führt die erforderlichen Verfahrenshandlungen Zusammentreffen mehrerer Entscheidungen durch; sie legt der obersten Wasserbehörde die Akten mit einem Entscheidungsentwurf vor. (1) Ist ein Vorhaben, das einer wasserrechtlichen Geneh- (5) Für die Übertragung der Bewilligungsfunktion sowie migung oder Eignungsfeststellung bedarf, auch Gegen- der Funktion des technischen Prüfdienstes auf die untere stand eines bergrechtlichen Betriebsplans, so entscheidet Wasserbehörde für Ausgaben zu Lasten des Europä­ die Bergbehörde im Einvernehmen mit der Wasserbe­ ischen Garantiefonds für die Landwirtschaft und des Eu- hörde auch über die Genehmigung oder Eignungsfest- ropäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung stellung. des Ländlichen Raums gilt § 29 d des Landwirtschafts- (2) Sind für ein Vorhaben, das einer wasserrechtlichen und Landeskulturgesetzes entsprechend. Genehmigung, Eignungsfeststellung oder einer Befrei- (6) Zuständige Behörde im Sinne des § 93 WHG ist die ung bedarf, auch baurechtliche Entscheidungen der Bau- Gemeinde. Bei der Zuständigkeit der Gemeinde für Ent- rechtsbehörde notwendig, so entscheidet die zuständige scheidungen nach § 93 WHG sowie § 29 Absatz 1 Satz 3 Baurechtsbehörde im Einvernehmen mit der zuständigen und Absatz 4 Satz 2 und § 65 Absatz 3 dieses Gesetzes Wasserbehörde auch über die Genehmigung, Eignungs- handelt es sich um Pflichtaufgaben nach Weisung der feststellung oder Befreiung. Im Falle einer Befreiung Wasserbehörden. Die Wasserbehörden haben ein unbe- nach § 29 Absatz 4, die den Innenbereich betrifft, be- schränktes Weisungsrecht. darf die Entscheidung auch des Einvernehmens der Ge- meinde. Im Falle einer wasserrechtlichen Genehmigung nach § 78 Absatz 3 Satz 1 WHG ist anstelle des Einver- § 83 nehmens der zuständigen Wasserbehörde das Einverneh- Zuständigkeit der Flussgebietsbehörden men der Gemeinde erforderlich. (3) Die Erlaubnis und die Bewilligung schließen eine (1) Die Flussgebietsbehörden sind zuständig nach diesem Gesetz oder nach baurechtlichen Vorschrif- 1. für den Vollzug der Oberflächengewässerverordnung ten für das Vorhaben erforderliche Genehmigung ein. und der Grundwasserverordnung, 2. für die Aufstellung, Überprüfung und Aktualisierung von Maßnahmenprogrammen und Bewirtschaftungsplänen, 3. für die Durchführung der §§ 73 bis 75 und 79 WHG. Die Flussgebietsbehörden veröffentlichen die erstellten 414 GBl. vom 12. Dezember 2013 Nr. 17

§ 85 § 89 Zuständigkeit für Veränderungssperren Sicherheitsleistung, Versicherung (zu § 86 WHG) Die Wasserbehörde kann eine Sicherheitsleistung, insbe- Die Ermächtigung, Rechtverordnungen nach § 86 Absatz 1 sondere den Nachweis einer Versicherung verlangen, so- WHG zu erlassen, wird auf die für das Vorhaben zustän- weit dies erforderlich ist, um die Erfüllung von gesetz­ dige Wasserbehörde übertragen. lichen Vorgaben, Inhalts- und Nebenbestimmungen oder sonstigen Verpflichtungen zu sichern.

Abschnitt 2 § 90 Allgemeine Verfahrensbestimmungen Beweissicherung Die zuständige Behörde kann zur Sicherung des Be­ § 86 weises von Tatsachen, die für eine nach dem Wasser­ haushaltsgesetz oder diesem Gesetz zu treffende Ent­ Antrag scheidung von Bedeutung sein können, insbesondere zur (1) Anträge, über welche die Wasserbehörden zu ent- Feststellung des Zustands einer Sache, die notwendigen scheiden haben, sind mit den zur Beurteilung erforder­ Maßnahmen anordnen, wenn sonst die Feststellung un- lichen Plänen und sonstigen Unterlagen schriftlich bei möglich oder wesentlich erschwert würde. der für die Entscheidung zuständigen Wasserbehörde einzureichen. Die Wasserbehörde kann unzulässige oder § 91 unvollständige Anträge ablehnen, wenn der Antragsteller den Mangel nicht innerhalb einer ihm gesetzten ange- Datenverarbeitung messenen Frist behoben hat. (zu § 88 WHG) (2) Die den Anträgen beizugebenden Unterlagen müssen (1) Gemeinden, Gemeindeverbände, juristische Personen von hierzu befähigten Sachverständigen gefertigt und des öffentlichen Rechts sowie Beliehene sind auf Verlan- unterzeichnet sein. gen verpflichtet, den Wasserbehörden sowie der LUBW ihnen bekannte wasserwirtschaftliche Daten zu übermit- teln und für die Wasserwirtschaft bedeutsame Tatsachen § 87 mitzuteilen. Schriftform (2) Die oberste Wasserbehörde wird ermächtigt, durch Rechtsverordnung zuzulassen, dass wasserwirtschaftlich Entscheidungen nach dem Wasserhaushaltsgesetz und relevante Daten der Maßnahmenprogramme nach § 82 nach diesem Gesetz sind schriftlich zu erlassen, es sei WHG, der Bewirtschaftungspläne nach § 83 WHG, der denn, sie haben nur vorläufigen Inhalt oder ergehen bei Risikomanagementpläne nach § 75 WHG, der Gewäs- Gefahr im Verzug. serrandstreifen nach § 38 WHG, auch in Verbindung mit § 29 dieses Gesetzes, der Dammbauten nach § 67 WHG, § 88 auch in Verbindung mit § 60 dieses Gesetzes, der Karten nach § 74 WHG, auch in Verbindung mit § 65 und § 95 Aussetzung auf Grund von Einwendungen dieses Gesetzes, des gewässerkundlichen Dienstes nach § 76 dieses Gesetzes sowie des Wasserbuchs nach § 87 (1) Werden Einwendungen auf Grund von Privatrechts- WHG, auch in Verbindung mit § 69 dieses Gesetzes, verhältnissen erhoben, so kann das Verwaltungsverfah- flurstücksbezogen oder nach Koordinaten in Druck­ ren ausgesetzt werden, um den Beteiligten Gelegenheit werken sowie elektronisch veröffentlicht werden, soweit zu geben, eine gerichtliche Entscheidung herbeizufüh­ ihre Kenntnis von allgemeinem öffentlichen Interesse ist. ren; es muss ausgesetzt werden, wenn der Antrag beim Dazu zählen insbesondere Daten über die Benutzungen, Bestehen des Rechts abzuweisen wäre. Bei Aussetzung die Beschaffenheit und Belastungen der Gewässer sowie des Verfahrens ist zu bestimmen, bis wann die Klage er- deren Ursachen und die Einträge in die Gewässer sowie hoben sein muss. Wird die Prozessführung verzögert, so die Angaben über Überschwemmungs- und Schutzge- kann das Verfahren fortgesetzt werden. biete. (2) Wird einem Antrag stattgegeben, bevor über das Be- stehen des Rechts rechtskräftig entschieden worden ist, so bleibt die Entscheidung über die bei Bestehen des Rechts festzusetzenden Auflagen und Entschädigungen vorbehalten. Über die sonstigen nicht erledigten Einwen- dungen wird entschieden. Nr. 17 GBl. vom 12. Dezember 2013 415

Abschnitt 3 lassen ist, nach Maßgabe des § 16 WHG nicht mehr oder nur noch eingeschränkt geltend gemacht werden Besondere Bestimmungen für können. einzelne Verfahrensarten (3) Wird die Erlaubnis nicht als gehobene Erlaubnis be- § 92 antragt, kann sie ohne Bekanntmachung des Antrags oder Unterrichtung der Beteiligten sowie ohne Verhand- Anzeigeverfahren lung über etwa erhobene Einwendungen insbesondere erteilt werden für (1) Besteht für ein Vorhaben eine Anzeigepflicht, so sind, soweit nichts anderes geregelt ist, der Anzeige die zur 1. Benutzungen von wasserwirtschaftlich untergeordne- Beurteilung des Vorhabens erforderlichen Planunterla- ter Bedeutung, gen, insbesondere Erläuterungsbericht, Lageplan und 2. Benutzungen, von denen erhebliche Nachteile für an- Bauzeichnungen beizufügen. Die Wasserbehörde hat den dere nicht zu erwarten sind, Eingang der Anzeige zu bestätigen. Mit den Arbeiten 3. Anlagen in, an, über und unter oberirdischen Gewäs- darf nicht vor Ablauf eines Monats nach Eingang der An- sern, zeige begonnen werden, wenn die Wasserbehörde nicht einem früheren Beginn zustimmt. 4. das Einleiten von Trinkwasser in oberirdische Gewäs- ser, (2) Eine Zulassung des Vorhabens ist erforderlich, wenn die Wasserbehörde innerhalb eines Monats nach Eingang 5. grundstücksbezogene Erdwärmenutzungen, der Anzeige ein Zulassungsverfahren einleitet. Die An- 6. Benutzungen bei der Sanierung von Gewässerverun- zeige gilt in diesem Fall als Antrag. Der Beginn des Zu- reinigungen, soweit in der Sanierungsentscheidung lassungsverfahrens ist dem Antragsteller mitzuteilen. bestimmt ist, in welcher Weise sie zu erfüllen ist, Die Mitteilung kann zusammen mit der Bestätigung der 7. Benutzungen für einen vorübergehenden Zweck und Anzeige nach Absatz 1 Satz 2 erfolgen. für einen Zeitraum von nicht mehr als einem Jahr. (3) Um zu klären, ob die Einleitung eines Zulassungsver- Die Wasserbehörde kann bis zum Abschluss des Ver­ fahrens nach Absatz 2 erforderlich oder zweckmäßig ist, fahrens Träger öffentlicher Belange, Anlieger oder die kann die Wasserbehörde innerhalb der Monatsfrist Trä- Öffentlichkeit über das Vorhaben informieren oder in ge- ger öffentlicher Belange, Anlieger oder die Öffentlich- eigneter Form dazu anhören. keit über das Vorhaben informieren oder in geeigneter Form dazu anhören. § 94

§ 93 Zusammentreffen mehrerer Anträge Erlaubnis- und Bewilligungsverfahren (1) Treffen Anträge auf Zulassung für Benutzungen zu- (zu § 11 WHG) sammen, die sich auch dann nicht nebeneinander aus­ üben lassen, wenn den Anträgen nur teilweise oder unter (1) Für das Verfahren zur Erteilung einer Erlaubnis oder Bedingungen oder Auflagen stattgegeben wird, so hat einer Bewilligung sind die §§ 72, 73, 74 Absatz 1 bis 3, das Vorhaben den Vorrang, das den größten Nutzen für Absatz 4 Satz 1 und Absatz 5, § 75 Absatz 4 und das Wohl der Allgemeinheit erwarten lässt. § 76 Landesverwaltungsverfahrensgesetz (LVwVfG) ent­ (2) Nach Ablauf der für Einwendungen bestimmten Frist sprechend anzuwenden. werden weitere Anträge auf Erteilung einer Erlaubnis (2) Bei der Bekanntmachung der Auslegung des Antrags oder einer Bewilligung in demselben Verfahren nicht auf Erteilung einer gehobenen Erlaubnis oder einer Be- mehr berücksichtigt. willigung ist zusätzlich darauf hinzuweisen, dass 1. nach Ablauf der für Einwendungen bestimmten Frist § 95 wegen nachteiliger Wirkungen der Benutzung Aufla- gen nur verlangt werden können, wenn der Betroffene Verfahrensregelungen zu Wasserschutz-, Heil­ die nachteiligen Wirkungen während des Verfahrens quellenschutz- und Überschwemmungsgebieten, nicht voraussehen konnte, Gewässerrandstreifen und Veränderungssperren 2. nach Ablauf der für Einwendungen bestimmten Frist (1) Die Ermächtigungen, Rechtsverordnungen nach § 51 eingehende Anträge auf Erteilung einer Erlaubnis, ei- Absatz 1 Satz 1, § 53 Absatz 4 Satz 1, § 78 Absatz 3 Satz 2, ner gehobenen Erlaubnis oder einer Bewilligung in Absatz 4 Satz 3 und Absatz 5 WHG in Verbindung mit demselben Verfahren nicht berücksichtigt werden, § 76 Absatz 2 und § 86 Absatz 1 Satz 2 WHG zu erlas- 3. Ansprüche zur Abwehr von nachteiligen Wirkungen sen, werden auf die untere Wasserbehörde übertragen. durch eine Gewässerbenutzung, die durch eine unan- Erstreckt sich das Wasserschutz-, Heilquellenschutz­ fechtbare gehobene Erlaubnis oder Bewilligung zuge- gebiet oder Überschwemmungsgebiet über den Bezirk 416 GBl. vom 12. Dezember 2013 Nr. 17 einer unteren Wasserbehörde hinaus, so kann die ge- 4. als Wasserschutz- oder Heilquellenschutzgebiete vor- meinsame übergeordnete Behörde die zuständige Was- gesehene Gebiete, in denen vorläufige Anordnungen serbehörde bestimmen oder, soweit sie höhere Wasserbe- nach § 52 Absatz 2 oder § 53 Absatz 5 WHG getroffen hörde ist, die Rechtsverordnung selbst erlassen. worden sind, (2) Vor dem Erlass einer Rechtsverordnung nach Ab- erlassen. Soweit die Rechtsverordnung die land- und satz 1 Satz 1 ist den berührten Gemeinden der Entwurf forstwirtschaftliche Nutzung regelt, ergeht sie im Einver- zur Stellungnahme zuzuleiten. nehmen mit der obersten Landwirtschafts- und Forstbe- hörde. § 95 findet keine Anwendung. (3) Die untere Wasserbehörde hat den Entwurf der Rechtsverordnung, bei Verweisungen auf eine Karte auch diese, einen Monat zur kostenlosen Einsicht durch § 97 jedermann während der Sprechzeiten öffentlich auszule- Heilung von Verfahrens- und Formmängeln gen. Ort und Dauer der Auslegung sind mindestens eine Woche vorher in der für Verordnungen der unteren Was- (1) Eine Verletzung der in § 95 Absatz 2 bis Absatz 4 serbehörde bestimmten Form der Verkündung bekannt genannten Verfahrens- und Formvorschriften ist nur zu machen. In der Bekanntmachung ist darauf hinzuwei- beachtlich, wenn sie innerhalb eines Jahres nach Erlass sen, dass Bedenken und Anregungen bei der unteren der Rechtsverordnung gegenüber der Behörde, die die Wasserbehörde während der Auslegungsfrist vorgebracht Rechtsverordnung erlassen hat, schriftlich geltend ge- werden können. § 73 Absatz 3 Satz 2 LVwVfG gilt ent- macht worden ist. Der Sachverhalt, der die Verletzung sprechend. begründen soll, ist darzulegen. Bei der Verkündung der (4) Die für den Erlass der Rechtsverordnung zuständige Rechtsverordnung ist auf die Voraussetzungen für die Wasserbehörde prüft die fristgemäß vorgebrachten Be- Geltendmachung der Verletzung von Verfahrens- oder denken und Anregungen und teilt den Betreffenden das Formvorschriften sowie auf die Rechtsfolge des Satzes 1 Ergebnis mit. hinzuweisen. (5) Soll das Gebiet gegenüber dem im Entwurf der (2) Mängel im Abwägungsvorgang bei der Festsetzung Rechtsverordnung vorgesehenen Umfang räumlich er- von Rechtsverordnungen nach § 95 Absatz 1 sind nur er- weitert oder sollen die Schutzbestimmungen nicht uner- heblich, wenn sie offensichtlich und auf das Abwägungs- heblich geändert werden, so ist das Verfahren nach den ergebnis von Einfluss gewesen sind. Mängel der Abwä- Absätzen 2 bis 4 zu wiederholen. gung werden unbeachtlich, wenn sie nicht innerhalb von sieben Jahren seit Bekanntmachung der Rechtsverord- (6) Die Kosten für die Festsetzung und Aufhebung von nung schriftlich gegenüber der Wasserbehörde geltend Wasserschutzgebieten und Heilquellenschutzgebieten gemacht worden sind; der Sachverhalt, der die Verlet- ein­schließlich der Kosten für die erforderlichen Unter­ zung oder den Mangel begründen soll, ist darzulegen. suchungen trägt der Begünstigte. Die Vorschriften des Landesgebührengesetzes gelten entsprechend. § 98 (7) Für die Regelungen über Gewässerrandstreifen nach § 29 Absatz 1 Satz 3 im Außenbereich durch die Wasser- Entschädigungs- und Ausgleichsverfahren behörde gelten Absatz 1 Satz 2 und Absätze 2 bis 6 ent- (1) Über Ansprüche auf Entschädigung außerhalb eines sprechend, für Regelungen im Innenbereich durch die Enteignungsverfahrens entscheidet die Behörde, welche Gemeinde im Einvernehmen mit der Wasserbehörde gel- die dem Anspruch zugrunde liegende Verfügung trifft. ten Absätze 2 bis 6 entsprechend. Über Ansprüche auf Entschädigung, die sich unmittelbar aus wasserrechtlichen Vorschriften ergeben, entscheidet die Wasserbehörde, soweit nichts anderes gesetzlich be- § 96 stimmt ist. Anordnungen der obersten Wasserbehörde in Wasser- (2) Vor Festsetzung der Entschädigung hat die nach Ab- schutz- und Heilquellenschutzgebieten satz 1 zuständige Behörde auf eine gütliche Einigung (zu §§ 23 und 50 bis 53 WHG) der Beteiligten hinzuwirken. Kommt eine Einigung zu- Die oberste Wasserbehörde kann durch Rechtsverord- stande, so hat sie diese zu beurkunden und den Beteilig- nung nach § 19 Absatz 1 Anordnungen für alle oder meh- ten eine Ausfertigung der Urkunde zuzustellen. In der rere Urkunde sind der Entschädigungspflichtige und der Ent- schädigungsberechtigte zu bezeichnen. Die Urkunde ist 1. öffentliche Wasserversorgungen nach § 50 Absatz 5 nach Zustellung an die Beteiligten vollstreckbar. Satz 1 WHG, (3) Kommt eine Einigung nicht zustande, so setzt die 2. Wasserschutzgebiete nach § 51 Absatz 1 Satz 1 WHG, nach Absatz 1 zuständige Behörde die Entschädigung 3. Heilquellenschutzgebiete nach § 53 Absatz 4 Satz 1 durch schriftlichen Bescheid fest. In dem Bescheid sind WHG, der Entschädigungspflichtige und der Entschädigungsbe- Nr. 17 GBl. vom 12. Dezember 2013 417 rechtigte zu bezeichnen. Der Bescheid ist den Beteiligten § 101 zuzustellen; er ist den Beteiligten gegenüber vollstreck- bar, wenn er für diese unanfechtbar geworden ist oder Begriffsbestimmungen das Gericht ihn für vorläufig vollstreckbar erklärt hat. Im Sinne der §§ 102 bis 114 bedeutet: (4) Für die Festsetzung von Ausgleichszahlungen gelten 1. Entgeltpflichtiger ist derjenige, der ein Gewässer in im Übrigen die Absätze 1 bis 3 entsprechend. der in § 102 näher bezeichneten Art und Weise be- nutzt. 2. Hocheffiziente KWK-Anlage ist eine Kraft-Wärme- Teil 7 Kopplungsanlage (KWK-Anlage) im Sinne des Kraft- Wärme-Kopplungsgesetzes vom 19. März 2002 Wasserbenutzungsabgaben (BGBl. I S. 1092), zuletzt geändert durch Gesetz vom 12. Juli 2012 (BGBl. I S. 1494), in der jeweils gelten- Abschnitt 1 den Fassung, die die Kriterien für hocheffiziente Kraft- Benutzungsentgelt Wärme-Kopplungs-Anlagen im Sinne der Richt­linie 2004/8/EG des Europäischen Parlaments und des Rates § 99 vom 11. Februar 2004 über die Förderung einer am Nutzwärmebedarf orientierten Kraft-Wärme-Kopp- Besondere Bestimmungen für die Wasserkraftnutzung lung im Energiebinnenmarkt und zur Änderung der und das Entnehmen fester Stoffe Richtlinie 92/42/EWG (ABl. L 52 vom 21. Februar 2004, S. 50) erfüllt. (1) Bei Benutzungen, die zum Gegenstand haben 1. die Gewinnung und Ausnutzung von Wasserkräften 3. Maßnahmen zur Herstellung der gewässerökologi- öffentlicher Gewässer, wenn die zu nutzende Leistung schen Funktionsfähigkeit von oberirdischen Gewäs- der Rohwasserkraft 1000 Kilowatt übersteigt, sern sind solche Maßnahmen, die geeignet sind, einen guten ökologischen und chemischen Zustand nach 2. das Entnehmen fester Stoffe aus öffentlichen Gewäs- § 27 WHG und Artikel 4 der Richtlinie 2000/60/EG sern, an deren Bett Privateigentum nicht nachweisbar des Europäischen Parlaments und des Rates vom ist, 23. Oktober 2000 zur Schaffung eines Ordnungs­ kann dem Inhaber des Rechts oder der Befugnis ein an- rahmens für Maßnahmen der Gemeinschaft im Be- gemessenes Entgelt auferlegt werden. Das Entgelt kann reich der Wasserpolitik (ABl. L 327 vom 22. Dezem- bei veränderten Verhältnissen geändert werden. ber 2000, S. 1), zuletzt geändert durch die Richtlinie (2) Die Höhe des Entgelts richtet sich bei der Wasser- 2009/31/EG (ABl. L 140 vom 5. Juni 2009, S. 114), zu kraftnutzung nach dem Wert der durchschnittlich zur erreichen. Verfügung stehenden Leistung der Rohwasserkraft für 4. Aufwendungen sind diejenigen Herstellungskosten, den Vorhabenträger; diese berechnet sich aus der benutz­ die als Aufwendungen im Sinne von § 255 Absatz 2 baren Wassermenge und der Rohfallhöhe. Beim Entneh- des Handelsgesetzbuches anerkannt werden kön- men von Bestandteilen des Gewässerbettes richtet sich nen. die Höhe des Entgelts nach dem Wert der Benutzung für 5. EMAS-Umweltmanagementsysteme sind solche Sys­ den Vorhabenträger sowie den Einwirkungen der Benut- teme, die in Unternehmen zum Einsatz kommen, die zung auf die Beschaffenheit des Wassers und den Zu- nach der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 des Euro­ stand des Bettes und der Ufer des Gewässers. Die obers­te päischen Parlaments und des Rates vom 25. Novem- Wasserbehörde kann im Übrigen durch Rechtsverord- ber 2009 über die freiwillige Teilnahme von Orga­ nung nähere Vorschriften für die Bemessung des Entgelts nisationen an einem Gemeinschaftssystem für Um­ erlassen. weltmanagement und Umweltbetriebsprüfung und zur (3) Das Entgelt steht dem Eigentümer des Gewässer­ Aufhebung der Verordnung (EG) Nr. 761/2001 sowie bettes zu. der Beschlüsse der Kommission 2001/681/EG und 2006/193/EG (ABl. L 342 vom 22. Dezember 2009, S. 1), in der jeweils geltenden Fassung validiert und Abschnitt 2 registriert sind. Wasserentnahmeentgelt 6. ISO 14001-Umweltmanagementsysteme sind solche Systeme, die in Unternehmen zum Einsatz kommen, § 100 die nach der EN ISO 14001:2004 in der jeweils gelten- den Fassung ab dem 1. Januar 2010 von einer im Sinne Entgelt für Wasserentnahmen der Verordnung (EG) Nr. 765/2008 des Europäischen­ Das Land erhebt ein Entgelt für die Benutzung von Ge- Parlaments und des Rates vom 9. Juli 2008 über die wässern nach Maßgabe der folgenden Vorschriften. Vorschriften für die Akkreditierung und Marktüberwa- 418 GBl. vom 12. Dezember 2013 Nr. 17

chung im Zusammenhang mit der Vermarktung von 4. die Benutzung von Grundwasser, soweit das entnom- Produkten und zur Aufhebung der Verordnung (EWG) mene Wasser zur Heizung oder Kühlung von Gebäu- Nr. 339/93 (ABl. L 218 vom 13. August 2008, S. 30) den verwendet und anschließend dem Grundwasser akkreditierten Konformitätsbewertungsstelle zertifi- wieder zugeführt wird, ziert sind. Als ISO 14001 – Umweltmanagementsys- 5. die Benutzung von Grundwasser zur Gefahrenabwehr teme gelten auch solche Systeme, die vor dem 1. Ja- im Rahmen von behördlich angeordneten Boden- oder nuar 2010 von einer anerkannten Zertifizierungsstelle Grundwassersanierungen, zertifiziert worden sind, wenn die Akkreditierungsur- kunde der Zertifizierungsstelle noch nicht abgelaufen 6. die Benutzung von Wasser für Zwecke der Fischerei, ist. 7. die Benutzung von Wasser aus oberirdischen Gewäs- 7. Umweltgutachter ist eine Person oder Organisation, sern oder von Grundwasser zum Zwecke der Bereg- die nach dem Umweltauditgesetz in der Fassung vom nung oder Berieselung landwirtschaftlich, gärtnerisch 4. September 2002 (BGBl. I S. 3490), zuletzt geändert und forstwirtschaftlich genutzter Flächen, durch Artikel 3 des Gesetzes vom 21. Januar 2013 8. die Benutzung von Wasser zur Speisung von bei In- (BGBl. I S. 95, 97), in der jeweils geltenden Fassung, krafttreten dieses Gesetzes bestehenden Lauf- und tätig werden darf. Springbrunnen, 8. Abschlussprüfer sind Wirtschaftsprüfer und Wirt- 9. geringfügige Benutzungen schaftsprüfungsgesellschaften oder vereidigte Buch- a) im Falle der Verwendung von Wasser aus oberir­ prüfer. Im Falle von mittelgroßen oder großen Kapital- dischen Gewässern oder von Grundwasser zur öf- gesellschaften im Sinne von § 267 des Handelsgesetz- fentlichen Wasserversorgung, sofern die Wasser- buches sind die Voraussetzungen nach § 319 des Han- menge nicht mehr als 4000 Kubikmeter im Kalen- delsgesetzbuches zu erfüllen. derjahr beträgt, b) im Falle der Verwendung von Grundwasser, sofern § 102 die Wassermenge nicht mehr als 4000 Kubikmeter im Kalenderjahr beträgt, Entgeltpflichtige Benutzungen c) im Falle der Verwendung von Wasser aus oberir­ Entgeltpflichtig sind folgende Benutzungen eines Ge- dischen Gewässern, sofern die Wassermenge nicht wässers, soweit sie der Wasserversorgung dienen: mehr als 20 000 Kubikmeter im Kalenderjahr be- trägt. 1. Entnehmen und Ableiten von Wasser aus oberirdi- schen Gewässern, 2. Entnehmen, Zutagefördern, Zutageleiten und Ableiten § 104 von Grundwasser. Bemessungsgrundlage, Entgeltsatz, Bei der Erhebung des Entgelts gilt Grundwasser, das im ­Veran­lagungszeitraum, Zweckbindung Zusammenhang mit dem Abbau oder der Gewinnung von Kies, Sand, Mergel, Ton, Lehm, Torf, Steinen oder (1) Das Entgelt bemisst sich nach Herkunft, Menge und anderen Bodenbestandteilen freigelegt worden ist, als Verwendungszweck des Wassers. oberirdisches Gewässer. (2) Das Entgelt beträgt für 1. die Verwendung von Wasser aus oberirdischen Ge- § 103 wässern oder von Grundwasser für die öffentliche Wasserversorgung: 0,051 Euro je Kubikmeter, Ausnahmen von der Entgeltpflicht 2. die Verwendung von Grundwasser: 0,051 Euro je Ku- Ein Entgelt wird nicht erhoben für bikmeter, 1. erlaubnisfreie Benutzungen im Sinne von § 8 Absatz 2 3. die Verwendung von Wasser aus oberirdischen Ge- und 3, §§ 25, 26 und 46 WHG und §§ 20, 21 und § 42 wässern: 0,010 Euro je Kubikmeter. Absatz 2 dieses Gesetzes, (3) Veranlagungszeitraum ist das Kalenderjahr. 2. die Benutzung von Wasser aus Heilquellen, soweit das (4) Das Entgelt steht dem Land zu. Das Entgeltaufkom- Wasser nicht im Zusammenhang mit dem Abfüllen men sowie das Entgelt für Benutzungen nach § 99, so- von Mineralwasser verwendet wird, weit es dem Land zusteht, sind ab dem 1. Januar 2015 3. die Benutzung von Wasser aus oberirdischen Ge­ zugunsten wasserwirtschaftlicher und gewässerökolo­ wässern, soweit das entnommene Wasser zur Heizung gischer Belange zweckgebunden zu verwenden. Aus oder Kühlung von Gebäuden verwendet und an­ dem Entgeltaufkommen wird vorweg nach Maßgabe des schließend dem oberirdischen Gewässer wieder zuge- jeweiligen Haushaltsplans der mit der Erhebung des Ent- führt wird, gelts verbundene Verwaltungsaufwand gedeckt. Nr. 17 GBl. vom 12. Dezember 2013 419

§ 105 durch die Wasserbehörde gesondert festgestellt (Grund- lagenbescheid). Die Feststellungen im Grundlagenbe- Ermäßigung für die Verwendung von Wasser scheid sind für die Festsetzung des Entgelts bindend. aus oberirdischen Gewässern (5) Die Verrechnung darf erstmals mit Wirkung für das (1) Auf Antrag erfolgt für die Verwendung von Wasser Kalenderjahr, in dem die den Maßnahmen zugrunde lie- aus oberirdischen Gewässern eine Ermäßigung von genden Anlagen in Betrieb genommen worden sind, oder höchstens 25 Prozent des geschuldeten Entgelts durch bei Maßnahmen nach Absatz 2 Nummer 3 im Jahr der Verrechnung mit Aufwendungen für die in Absatz 2 ge- Fertigstellung, erfolgen. Für Maßnahmen nach Absatz 2 nannten Maßnahmen. Ist ein Unternehmen für mehrere Nummer 2 gilt das Kalenderjahr des Baubeginns, frühes­ Produktionsstandorte entgeltpflichtig, kann die Verrech- tens jedoch das Jahr 2011, als Beginn des Verrechnungs- nung der an einem Standort getätigten Aufwendungen zeitraums. Der Verrechnungszeitraum beträgt für Maß- auch mit dem für die übrigen Standorte geschuldeten nahmen nach Absatz 2 Nummer 2 15 Kalenderjahre, für Entgelt für die Verwendung von Wasser aus oberirdi- alle anderen Maßnahmen fünf Kalenderjahre (Verrech- schen Gewässern bis zu 25 Prozent des insgesamt zu ent- nungszeitraum). richtenden Entgelts erfolgen. Gehören mehrere Entgelt- pflichtige als Konzernunternehmen einem Konzern im (6) Innerhalb des Verrechnungszeitraums nach Absatz 5 Sinne von § 18 des Aktiengesetzes an, kann der Antrag und der nach Absatz 1 vorgegebenen Ermäßigungshöchst- grenze von 25 Prozent gelten folgende Verrechnungs- nach Satz 1 auch von einem Konzern für alle Konzern­ unternehmen gemeinsam gestellt werden. grundsätze: Der im Grundlagenbescheid nach Absatz 4 festgestellte berücksichtigungsfähige Anteil der Aufwen- (2) Nach Maßgabe der Absätze 3 bis 6 sind die Aufwen- dungen ist gleichmäßig auf den Verrechnungszeitraum zu dungen für folgende Maßnahmen verrechnungsfähig: verteilen, es sei denn, es wird ein Einzelnachweisverfah- 1. Maßnahmen an Produktions- oder Kühlanlagen, die ren nach Absatz 3 Nummer 2 Halbsatz 2 gewählt. Wird die eine Reduzierung der Wärmefrachten in einem Ab- Möglichkeit zur Ermäßigung durch Verrechnung auf Ein- wasserstrom um mindestens 5 Prozent bezogen auf die zelnachweis in Anspruch genommen, erfolgt je Kalender- Gesamtstromfracht oder um 10 Prozent bezogen auf jahr eine Verrechnung in Höhe der in einer Abrechnung eine Teilstromfracht im Verhältnis zum Mittelwert der nach § 110 Absatz 1 Nummer 2 Satz 3 nachgewie­senen beiden letzten Jahre vor Inbetriebnahme der Maßnah- Wärmenutzung, höchstens jedoch in Höhe des gleichmä- men bewirken, ßig auf den Verrechnungszeitraum verteilten berücksichti- 2. Neuerrichtung einer hocheffizienten KWK-Anlage gungsfähigen Anteils der Aufwendungen, der im Grund­ oder Umrüstung eines vorhandenen Kraftwerks in lagenbescheid festgestellt worden ist. eine hocheffiziente KWK-Anlage, sofern die hoch­ effiziente KWK-Anlage nach dem 1. Januar 2011 in § 106 Dauerbetrieb genommen wird, 3. Maßnahmen zur Herstellung der gewässerökologi- Ermäßigung für die Verwendung von Grundwasser schen Funktionsfähigkeit von oberirdischen Gewäs- Auf Antrag erhalten Entgeltpflichtige aus dem Bereich sern, zu deren Durchführung der Entgeltpflichtige der Gewinnung von Steinen und Erden und des verar­ nicht durch behördliche Anordnungen verpflichtet ist beitenden Gewerbes, die einem entsprechenden Wirt- und die nicht als vorgezogene Ausgleichs- und Ersatz- schaftszweig nach Abschnitt B und C der Klassifikation maßnahmen in Ökokonten gebucht wurden, der Wirtschaftszweige des Statistischen Bundesamts, 4. Maßnahmen an Produktions- oder Kühlanlagen, die Ausgabe 2008 (WZ 2008), zuzuordnen sind, für die zu einem Umstieg in der Gewässerbenutzung von der Verwendung von Grundwasser eine Ermäßigung von Verwendung von Grundwasser auf Wasser aus oberir- 25 Prozent des geschuldeten Entgelts, wenn sie EMAS- dischen Gewässern führen. oder ISO 14001-Umweltmanagementsysteme einsetzen (3) Bemessungsgrundlage für die Verrechnung sind fol- und einen haushälterischen, sparsamen sowie rationellen gende Anteile der Aufwendungen nach Absatz 2: Einsatz des verwendeten Grundwassers gewährleisten. 1. Im Falle von Absatz 2 Nummer 1, 3 und 4 ein Anteil von 75 Prozent. § 107 2. Im Falle von Absatz 2 Nummer 2 ein Anteil von 25 Prozent oder auf Einzelnachweis 50 Euro je jähr- Härtefälle lich genutzter MWh Wärme, jedoch höchstens ein An- In besonderen Härtefällen kann auf Antrag das Entgelt teil von 75 Prozent. ermäßigt oder von der Festsetzung abgesehen werden, (4) Das Vorliegen der Ermäßigungsvoraussetzungen für insbesondere wenn die Festsetzung des Entgelts in voller Maßnahmen nach Absatz 2, die Höhe des berücksichti- Höhe zu einer außergewöhnlichen oder atypischen Be­ gungsfähigen Anteils der Aufwendungen nach Absatz 3 las­tung führen würde. Eine Kumulierung mit einer Er- und der Verrechnungszeitraum nach Absatz 5 werden mäßigung nach § 105 oder § 106 ist nicht zulässig. 420 GBl. vom 12. Dezember 2013 Nr. 17

§ 108 1. mit Ablauf des Kalenderjahres, in dem die der Maß- nahme nach § 105 Absatz 2 Nummer 2 zugrunde lie- Festsetzung, Vorauszahlungen, Fälligkeit gende KWK-Anlage den Dauerbetrieb aufgenommen hat, wenn nach § 105 Absatz 5 Satz 2 die Ermäßigung (1) Der Entgeltpflichtige hat für den abgelaufenen Veran- durch Verrechnung erstmals mit Wirkung für das Ka- lagungszeitraum gegenüber der Wasserbehörde unaufge- lenderjahr des Baubeginns erfolgt, fordert eine Erklärung abzugeben (Entgelterklärung). In der Entgelterklärung sind alle zur Festsetzung des Ent- 2. mit Ablauf des Kalenderjahres, in dem das Ereignis gelts erforderlichen Angaben, insbesondere zur entnom- eingetreten ist, wenn nachträglich Änderungen an menen Wassermenge, zu machen und die dazu gehören- Maßnahmen nach § 105 Absatz 2 vorgenommen wor- den Unterlagen, einschließlich etwaiger Anträge nach den den sind, die sich mit Wirkung für die Vergangenheit §§ 105 bis 107 sowie Nachweise nach den §§ 110 und auf die Festsetzung des Entgelts auswirken. 111, vorzulegen (Erklärungsumfang). Die Entgelterklä- Im Falle von § 105 endet die Festsetzungsfrist nicht vor rung ist nach einem von der obersten Wasserbehörde vor- Ablauf von zwei Jahren nach Bekanntgabe des Grund­ geschriebenem Datensatz elektronisch zu übermitteln lagenbescheids. (amtlicher elektronischer Vordruck). Die Wasserbehörde (4) Der Entgeltpflichtige hat am 1. Juni und am 1. De- kann von der Verwendung des amtlichen elektronischen zember Vorauszahlungen für den laufenden Veranla- Vordrucks absehen. Die Entgelterklärung ist für jedes Ka- gungszeitraum zu entrichten (gesetzliche Vorauszah- lenderjahr spätestens bis zum 31. Januar des folgenden lungspflichten). Jede Vorauszahlung beträgt die Hälfte Jahres abzugeben (Erklärungsfrist). Abweichend hiervon des zuletzt festgesetzten Jahresbetrages, ist noch kein ist im Falle der §§ 105 bis 107 die Entgelterklärung spä- Festsetzungsbescheid erlassen worden, die Hälfte des zu testens bis zum 31. März abzugeben; die Wasserbehörde erwartenden Jahresbetrages. Der Entgeltpflichtige hat ist vor Ablauf der Erklärungsfrist nach Satz 5 von der be- die Vorauszahlung selbst zu berechnen und bei Fälligkeit absichtigten Antragstellung in Kenntnis zu setzen. Auf zu entrichten. Die Wasserbehörde kann den Entgelt- Antrag kann die Erklärungsfrist nach Satz 5 oder Satz 6 pflichtigen auf Antrag von den Vorauszahlungen ganz durch die Wasserbehörde verlängert werden. § 109 Ab- oder teilweise befreien, wenn zu erwarten ist, dass die satz 1 Satz 2 und § 110 der Abgabenordnung (AO) gelten Entgeltpflicht für den laufenden Veranlagungszeitraum entsprechend. Kommt der Entgeltpflichtige seinen Ver- entfällt oder erheblich geringer sein wird als im voraus- pflichtungen nach Satz 1 bis 6 nicht, nicht rechtzeitig gegangenen Veranlagungszeitraum. oder nicht vollständig nach, kann die Wasserbehörde das Entgelt im Wege der Schätzung festsetzen (Entgeltschät- (5) Das Entgelt ist einen Monat nach Bekanntgabe des zung) und einen Verspätungszuschlag entsprechend § 152 Festsetzungsbescheids, die Vorauszahlungen sind sofort AO festsetzen (Verspätungszuschlag). Die Geltendma- zur Zahlung fällig. chung von Anträgen nach den §§ 105 bis 107 ist nach Ab- lauf der Erklärungsfrist ausgeschlossen (Ausschlussfrist), § 109 es sei denn, die Wasserbe­hörde hat die Frist verlängert. Feststellung durch Grundlagenbescheid (2) Das Entgelt wird unter Berücksichtigung von Anträ- gen nach den §§ 105, 106 oder 107 jährlich durch Be- (1) Auf der Grundlage der Entgelterklärung des Entgelt- scheid festgesetzt (Festsetzungsbescheid). Vorauszahlun- pflichtigen für das Kalenderjahr, für das eine Ermäßi- gen nach Absatz 4 werden angerechnet. gung durch Verrechnung nach § 105 erstmals vorzuneh- men ist, ist von der Wasserbehörde der Grundlagenbe- (3) Eine Entgeltfestsetzung sowie ihre Aufhebung oder scheid nach Maßgabe von § 105 Absatz 4 zu erlassen. Änderung sind nicht mehr zulässig, wenn die Frist zur Der Entgeltpflichtige hat die Wasserbehörde über nach­ Festsetzung abgelaufen ist (Festsetzungsfrist). Die Fest- trägliche Änderungen an Maßnahmen nach § 105 Absatz 2, setzungsfrist beträgt zwei Jahre, bei Überschreitung der die sich wesentlich auf die Feststellungen im Grundla- Erklärungsfrist fünf Jahre. Sie verlängert sich auf zehn genbescheid auswirken, unverzüglich zu unterrichten. Jahre und im Falle von § 105 Absatz 2 Nummer 2 auf 15 Jahre, wenn ein Entgelt hinterzogen oder leichtfertig (2) Die Frist für die gesonderte Feststellung durch einen verkürzt worden ist. Im Falle von § 105 Absatz 2 Num- Grundlagenbescheid nach § 105 Absatz 4 (Feststellungs- mer 1, 3 und 4 gilt die nach Satz 2 auf zehn Jahre verlän- frist) beträgt zwei Jahre. Sie beginnt mit Ablauf des Ka- gerte und im Falle von § 105 Absatz 2 Nummer 2 die auf lenderjahres, das auf dasjenige Kalenderjahr folgt, für 15 Jahre verlängerte Festsetzungsfrist auch dann, wenn das eine Ermäßigung durch Verrechnung nach § 105 die Angaben in der Entgelterklärung in wesentlicher Be- erstmals vorzunehmen ist. ziehung unrichtig oder unvollständig sind und dadurch (3) Ein Grundlagenbescheid kann auch nach Ablauf der ein Entgelt verkürzt worden ist. Die Festsetzungsfrist be- Feststellungsfrist insoweit erlassen werden, als die darin ginnt jeweils mit Ablauf des auf die Benutzung nach enthaltenen gesonderten Feststellungen für die Fest­ § 102 folgenden Kalenderjahres. Hiervon abweichend setzung eines Entgelts von Bedeutung sind, für das die beginnt im Falle von § 105 die Festsetzungsfrist Festsetzungsfrist im Zeitpunkt der Bekanntgabe des Nr. 17 GBl. vom 12. Dezember 2013 421

Grundlagenbescheids noch nicht abgelaufen ist. Hierauf § 112 ist im Festsetzungsbescheid hinzuweisen. Aufhebung oder Änderung, Nacherhebung (1) Ein Festsetzungsbescheid ist zu erlassen, aufzuheben § 110 oder zu ändern, soweit ein Grundlagenbescheid (§ 105 Nachweise für Ermäßigungen Absatz 4), dem Bindungswirkung für diesen Festset- zungsbescheid zukommt, erlassen, aufgehoben oder ge­ (1) Der Entgeltpflichtige hat das Vorliegen der Ermäßi- ändert wird. gungsvoraussetzungen und den Umfang der Ermäßigung wie folgt nachzuweisen: (2) Das Entgelt ist nachzuerheben, 1. Im Falle von § 105 Absatz 2 Nummer 1 wahlweise 1. wenn Tatsachen nachträglich bekannt werden, die zu durch die Vorlage einer Bescheinigung eines Umwelt- einer höheren Festsetzung des Entgelts führen, insbe- gutachters für den Bereich Wasserversorgung oder für sondere, wenn die dem Grundlagenbescheid zugrunde den Bereich Wärmeversorgung oder aber durch die liegenden Angaben unrichtig oder unvollständig wa- Vorlage von Messergebnissen, die auf einem mit der ren, Zulassungsbehörde abgestimmten Messprogramm be- 2. wenn nachträgliche Änderungen an Maßnahmen nach ruhen. Die Aufwendungen sind vom Entgeltpflichti- § 105 Absatz 2 zu einer höheren Festsetzung des Ent- gen nach Inbetriebnahme zu ermitteln und durch einen gelts führen, insbesondere weil sie sich auf die im Abschlussprüfer zu bestätigen. Grundlagenbescheid festgestellten Bemessungsgrund- 2. Im Falle von § 105 Absatz 2 Nummer 2 durch die Vor- lagen auswirken, lage einer Bescheinigung eines Umweltgutachters für den Bereich Elektrizitätserzeugung aus Wärmekraft 3. wenn nach § 105 Absatz 5 Satz 2 die Ermäßigung oder für den Bereich Wärmeversorgung und die durch Verrechnung erstmals mit Wirkung für das Ka- ­Mitteilung der voraussichtlichen Höhe der Aufwen- lenderjahr des Baubeginns festgesetzt wurde und die dungen. Nach Inbetriebnahme sind die behördliche der Maßnahme nach § 105 Absatz 2 Nummer 2 zu- Zulassungsentscheidung nach § 6 Absatz 1 des Kraft- grunde liegende hocheffiziente KWK-Anlage den Wärme-Kopplungsgesetzes vorzulegen und die Höhe Dauerbetrieb nicht spätestens mit Ablauf des dritten der Aufwendungen durch einen Abschlussprüfer zu Kalenderjahres, das auf das Kalenderjahr des Baube- bescheinigen. Sofern der Entgeltpflichtige von der ginns folgt, aufgenommen hat. Möglichkeit zur Verrechnung auf Einzelnachweis Die Nacherhebung erfolgt durch Aufhebung oder Ände- nach § 105 Absatz 3 Nummer 2 Halbsatz 2 Gebrauch rung des Grundlagenbescheids und der hierauf beruhen- macht, hat er für jedes Kalenderjahr zusätzlich eine den Festsetzungsbescheide. Ist innerhalb des Verrech- durch einen Abschluss­prüfer bestätigte Abrechnung nungszeitraums nach § 105 Absatz 5 eine nachträgliche gemäß § 8 Absatz 1 des Kraft-Wärme-Kopplungsge- Änderung im Sinne von Satz 1 Nummer 2 nur für die setzes vorzulegen. Festsetzung des Entgelts in späteren Kalenderjahren von 3. Im Falle von § 105 Absatz 2 Nummer 3 und 4 durch Bedeutung, hat die Aufhebung oder Änderung des die Vorlage der behördlichen Zulassungsentscheidung. Grundlagenbescheids insoweit zu erfolgen, als die Fest- Die Aufwendungen sind vom Entgeltpflichtigen nach stellungen für spätere Festsetzungen von Bedeutung Fertigstellung zu ermitteln und durch einen Abschluss- sind. Das nacherhobene Entgelt ist vom Entgeltpflichti- prüfer zu bestätigen. gen rückwirkend vom Zeitpunkt der Fälligkeit an nach § 238 AO zu verzinsen. 4. Im Falle von § 106 Satz 1 durch die Vorlage einer EMAS-Registrierung oder einer gültigen ISO 14001- Zertifizierung. § 113 (2) Sieht es die Wasserbehörde nach den Umständen des Einzelfalles als geboten an, kann sie die Vorlage weiterer­ Anwendung der Abgabenordnung und des Nachweise fordern. Landesverwaltungsverfahrensgesetzes (1) Beim Vollzug der §§ 100 bis 114 sind die folgenden § 111 Bestimmungen der Abgabenordnung anzuwenden über Nachweise für Härtefälle 1. die steuerlichen Begriffsbestimmungen nach § 3 Ab- Der Entgeltpflichtige hat als Nachweis alle Unterlagen satz 1, 3 und 4, den §§ 4, 5 und 7 bis 15, vorzulegen, aus denen sich die besondere Härtefallstel- 2. die Haftungsbeschränkung für Amtsträger nach § 32, lung herleiten lässt. Für Inhalt und Umfang der Mitwir- 3. die Steuerpflichtigen nach den §§ 33 bis 36, kungs- und Nachweispflichten und Beweismittel gelten die §§ 90, 92, 93, 96 Absatz 1 bis Absatz 7 Satz 1 und 2 4. das Steuerschuldverhältnis nach den §§ 37, 38, 42 und §§ 97 bis 99 AO entsprechend. und 44 bis 49, 422 GBl. vom 12. Dezember 2013 Nr. 17

5. die Haftung nach den §§ 69, 70, § 71 mit der Maß­ berichten. Der Erfahrungsbericht soll auch Vorschläge gabe, dass die Vorschriften über die Steuerhehlerei zur weiteren Entwicklung des Wasserentnahmeentgelts keine Anwendung finden, §§ 73 bis 75 und 77, enthalten. 6. die Besteuerungsgrundsätze und Beweismittel nach § 88, Abschnitt 3 7. die Verwaltungsakte nach § 129, Abwasserabgabe 8. die Steuerfestsetzung unter Vorbehalt nach § 164 Ab- satz 1 bis 4 Satz 1, § 115 9. die Verwirklichung, die Fälligkeit und das Erlöschen Ermittlung auf Grund des Bescheides von Ansprüchen aus dem Steuerschuldverhältnis (zu § 3 Absatz 3 und § 4 AbwAG) nach den §§ 218, 219, 224 Absatz 2, §§ 225, 226 und 228 bis 232, (1) Die Jahresschmutzwassermenge ist auf Grund einer 10. die Verzinsung und Säumniszuschläge nach den Schätzung von der Wasserbehörde festzulegen. Einleiter §§ 233, 234 Absatz 1 und 2, § 235 Absatz 1 bis 3, haben die dazu notwendigen Daten auf der Grundlage § 236 mit der Maßgabe, dass in Absatz 3 an Stelle von Messergebnissen spätestens bis zum 31. März des des § 137 Satz 1 der Finanzgerichtsordnung (FGO) folgenden Jahres mitzuteilen. § 155 Absatz 5 der Verwaltungsgerichtsordnung (2) Wird nach § 4 Absatz 5 des Abwasserabgabenge­ (VwGO) Anwendung findet, § 237 Absatz 1 mit der setzes (AbwAG) erklärt, dass im Veranlagungszeitraum Maßgabe, dass an Stelle des abgabenrechtlichen Ein- während eines bestimmten Zeitraumes, der nicht kürzer spruchs der Widerspruch nach § 68 VwGO gegeben als drei Monate sein darf, ein niedrigerer Überwachungs- ist, § 237 Absatz 2 und 4 mit der Maßgabe, dass wert oder eine geringere als die im Bescheid festgelegte § 234 Absatz 3 keine Anwendung findet, und §§ 238 Abwassermenge eingehalten werde, ist glaubhaft zu ma- bis 240, chen, welche Schmutzwassermenge sich für den Erklä- 11. die Sicherheitsleistung nach den §§ 241 bis 248, rungszeitraum daraus ergibt. Ist dies nicht glaubhaft ge- macht, sind für die Berechnung der Abwasserabgabe die 12. die allgemeinen Vollstreckungsvorschriften nach § 251 im Bescheid festgesetzten Werte maßgebend. Absatz 3, 13. die Niederschlagung nach § 261. § 116 Bei der Anwendung der in Satz 1 bezeichneten Bestim- mungen treten an die Stelle Niederschlagswasser (zu § 7 AbwAG) 1. der Finanzbehörde oder des Finanzamts die zustän­ dige Wasserbehörde, (1) Die Einleitung von Niederschlagswasser ist abgabe- 2. des Wortes »Abgabe« das Wort »Entgelt«, frei, soweit die Regenwasserbehandlung den allgemein anerkannten Regeln der Technik entspricht und die An- 3. des Wortes »Besteuerung« die Worte »Heranziehung forderungen des die Einleitung zulassenden Bescheides zu Entgelten«, eingehalten werden. Bei der Schätzung der Zahl der an 4. des Finanzgerichts das Verwaltungsgericht. die öffentliche Kanalisation angeschlossenen Einwohner für die Ermittlung der Abgabe ist die Zahl der insgesamt (2) Im Übrigen gelten die Bestimmungen des Landesver- an die öffentliche Kanalisation angeschlossenen Einwoh- waltungsverfahrensgesetzes. ner und der noch fehlende Ausbaugrad der Regenwasser- behandlung im Gemeindegebiet zugrunde zu legen. § 114 (2) Die Einleitung von Niederschlagswasser aus der öf- Berichtspflicht fentlichen Kanalisation ist ferner für das gesamte Ge- meindegebiet abgabefrei, falls der Ausbaugrad der Re- Die oberste Wasserbehörde legt dem Landtag erstmals genwasserbehandlung für das Gemeindegebiet ab dem zum 31. Dezember 2016 und danach alle fünf Jahre ei- 1. Januar 2015 mindestens 95 Prozent und ab dem 1. Ja- nen Erfahrungsbericht zur Erhebung des Wasserentnah- nuar 2020 100 Prozent beträgt. meentgelts vor. Sie soll dabei insbesondere über (3) Errichtet oder erweitert der Einleiter Einrichtungen, 1. den Vollzug der Vorschriften und die zur Erfüllung der Voraussetzungen nach Absatz 1 und 2. die Auswirkungen auf Wasserentnahmen, Wärmeein- 2 dienen, oder werden Entsiegelungsmaßnahmen durch- leitung, gewässerökologische Funktionsfähigkeit von geführt, die geeignet sind, die Menge des zu behandeln- Oberflächengewässern und den Rückgang der Grund- den Niederschlagswassers zu vermindern, so können die wasserbenutzungen infolge eines Umstiegs auf die dafür entstandenen Aufwendungen mit der für die in den Benutzung von Oberflächenwasser drei Jahren vor der vorgesehenen Inbetriebnahme der Nr. 17 GBl. vom 12. Dezember 2013 423

Anlage oder Durchführung der Entsiegelungsmaßnahme nen entstehenden Aufwendungen eine Abgabe von den geschuldeten Abgabe verrechnet werden. Diese Rege- Eigentümern oder dinglich Nutzungsberechtigten eines lung gilt auch für den Fall, dass der Einleiter Anlagen zur Grundstücks, auf dem Abwasser anfällt, oder von den Regenwassernutzung errichtet, soweit diese den allge- Einleitern erheben. Für den Erlass der Abgabesatzung mein anerkannten Regeln der Technik entsprechen. § 10 gelten die Bestimmungen des Kommunalabgabengeset- Absatz 3 Satz 3, 4 Alternative 1 und Satz 5 AbwAG gilt zes entsprechend. Die Abgabesatzung kann dabei vor­ entsprechend. sehen, dass zu den Aufwendungen im Sinne des Satzes 1 (4) Bei der Schätzung der Zahl der an die Kanalisation auch der durch die Erhebung der Abgabe entstehende angeschlossenen Einwohner oder der Größe der ange- Verwaltungsaufwand rechnet. schlossenen Fläche ist von den Verhältnissen am 31. De- zember des Kalenderjahres, für das die Abgabe zu ent- § 119 richten ist, auszugehen. Verdünnung (zu § 9 Absatz 5 Satz 1 AbwAG) § 117 (1) Eine Verdünnung kann bei der Entscheidung nach § 9 Kleineinleitungen Absatz 5 Satz 1 Nummer 2 AbwAG nur dann unberück- (zu § 8 AbwAG) sichtigt bleiben, wenn im Jahresmittel der Verdünnungs- (1) Die Zahl der Schadeinheiten von Schmutzwasser aus anteil ab dem Jahr 2015 45 Prozent und ab dem Jahr Haushaltungen und ähnlichem Schmutzwasser, für das 2020 40 Prozent des Abwasserabflusses bei Trocken­ die Gemeinde nach § 9 Absatz 2 Satz 2 AbwAG in Ver- wetter nicht übersteigt. Wird dieser Verdünnungsanteil bindung mit § 118 Absatz 1 dieses Gesetzes abgabe- überschritten, so ist der Entscheidung über die Ermäßi- pflichtig ist, beträgt 70 Prozent der Zahl der nicht an die gung ein höherer Anforderungswert zugrunde zu legen, Kanalisation angeschlossenen Einwohner. wenn dieser ohne eine Verdünnung zu erwarten wäre. Der Wert ist von der Wasserbehörde auf der Grundlage (2) Bei der Berechnung oder Schätzung der Zahl der des Verdünnungsanteils und der Ablaufkonzentration des nicht an die Kanalisation angeschlossenen Einwohner Gesamtabwassers zu ermitteln. bleiben die Einwohner unberücksichtigt, deren gesamtes Schmutzwasser in einer Abwasserbehandlungsanlage (2) Aufwendungen für Einrichtungen, die dazu dienen, ­behandelt wird, die den allgemein anerkannten Regeln den Verdünnungsanteil zu verringern, können mit der für der Technik entspricht und deren ordnungsgemäße die in den drei Jahren vor der vorgesehenen Inbetrieb- Schlammbeseitigung sichergestellt ist. Die ordnungsge- nahme der Einrichtung geschuldeten Abgabe verrechnet mäße Schlammbeseitigung gilt insbesondere als ge­ werden. § 10 Absatz 3 Satz 2, 3, 4 Alternative 1 und sichert, wenn die Gemeinde die Beseitigungspflicht Satz 5 AbwAG gilt entsprechend. durch Regelung in der Abwassersatzung übernommen (3) Bei Kanalsanierungen kann nur die Hälfte der Auf- hat oder der Nachweis der rechtmäßigen Aufbringung in wendungen verrechnet werden. Die Aufwendungen wer- der Landwirtschaft geführt wird. den pauschaliert; pro Meter Kanalisation werden je nach (3) § 116 Absatz 4 gilt entsprechend. Durchmesser der Kanalisation feste Sätze angerechnet. Bei besonders schwierigen Untergrundverhältnissen kann ein Zuschlag in Höhe von 20 Prozent der Aufwendungen § 118 zusätzlich verrechnet werden. Die oberste Wasserbehörde Abgabepflicht für Dritte, Abwälzbarkeit legt die Einzelheiten der Pauschalierung in einer Verwal- (zu § 9 Absatz 2 AbwAG) tungsvorschrift fest. (1) Die Gemeinden sind an Stelle von Einleitern abga­ bepflichtig, die weniger als acht Kubikmeter je Tag § 120 Schmutzwasser aus Haushaltungen und ähnliches Verrechnung Schmutz­wasser einleiten. Ist einer Gemeinde oder einem (zu § 10 Absatz 3 AbwAG) Zweckverband nach Maßgabe des Gesetzes über die kommunale Zusammenarbeit die Pflicht zur Abwasser- (1) Die Verrechnung ist von den Abgabepflichtigen beseitigung für eine Gemeinde übertragen, so kann in der schriftlich unter Nachweis der Anspruchsvoraussetzun- öffentlich-rechtlichen Vereinbarung oder in der Ver- gen gegenüber der Wasserbehörde zu erklären. Die Ver- bandssatzung bestimmt werden, dass die erfüllende Ge- rechnung ist zulässig mit der Abgabe für Einleitungen, meinde oder der Zweckverband an Stelle der Einleiter die im Zusammenhang mit der zu errichtenden Abwas- nach Satz 1 abgabepflichtig ist. Satz 2 gilt für Verwal- serbehandlungsanlage stehen. tungsgemeinschaften entsprechend. (2) Die Verrechnung kann auch mit Aufwendungen erfol- (2) Körperschaften, die nach Absatz 1 an Stelle von Ein- gen, die an andere Abgabepflichtige zur Errichtung einer leitern abgabepflichtig sind, können zur Deckung der ih- Abwasserbehandlungsanlage geleistet wurden. Die Ver- 424 GBl. vom 12. Dezember 2013 Nr. 17 rechnung ist nur zulässig, wenn die anderen Abgabe- 1. aus dem Ersten Teil – Einleitende Vorschriften – pflichtigen unwiderruflich bestätigen, dass sie Aufwen- a) über die steuerlichen Begriffsbestimmungen § 3 dungen in dieser Höhe nicht selbst verrechnen und Ab­satz 1, Absatz 4 mit der Maßgabe, dass Zwangs- hierfür keine weiteren Bestätigungen ausstellen werden. gelder und Kosten nicht als Nebenleistungen anzu- (3) Die Verrechnung kann nur innerhalb von drei Jah- sehen sind, Absatz 4 sowie die §§ 4, 5 und 7 bis 15, ren nach Ablauf des Jahres erklärt werden, in dem die b) über die Haftungsbeschränkung für Amtsträger § 32, errichtete oder erweiterte Abwasseranlage in Betrieb ge- nommen wurde. 2. aus dem Zweiten Teil – Steuerschuldrecht – a) über die Steuerpflichtigen die §§ 33 bis 36, § 121 b) über das Steuerschuldverhältnis die §§ 37, 38, 42 und 44 bis 49, Erklärungspflicht c) über die Haftung die §§ 69, 70, § 71 mit der Maß- (zu § 11 AbwAG) gabe, dass die Vorschriften über die Steuerhehlerei (1) Wird die Abgabe nicht auf Grund des die Abwasser­ keine Anwendung finden, §§ 73 bis 75 und 77, einleitung zulassenden Bescheides ermittelt, hat der Ab- 3. aus dem Dritten Teil – Allgemeine Verfahrensvor- gabepflichtige unbeschadet seiner Verpflichtung nach schriften – § 6 Absatz 1 AbwAG die für die Entscheidung erforder- a) über die Verfahrensgrundsätze die §§ 78 bis 82 Ab- lichen Angaben zu machen und die dazugehörigen Un- satz 1 und 2, § 83 Absatz 1 mit der Maßgabe, dass terlagen der Wasserbehörde vorzulegen, insbesondere in den Fällen des Satzes 2 die Anordnung von der eine Abgabeerklärung abzugeben. obersten Dienstbehörde getroffen wird, die §§ 85, (2) Die Abgabeerklärung ist zusammen mit der nach § 11 86, § 87 mit der Maßgabe, dass in den Fällen des Absatz 2 AbwAG vorzunehmenden Mitteilung für jedes Absatzes 2 Satz 2 die Vorlage einer von einem öf- Kalenderjahr spätestens bis zum 31. März des folgenden fentlich bestellten und beeidigten Urkundenüber- Jahres vorzulegen. setzer angefertigten oder beglaubigten Überset- (3) Anträge, Erklärungen oder Anzeigen nach dem Ab- zung verlangt werden kann, die §§ 88 bis 93, § 96 wasserabgabengesetz oder diesem Gesetz sind nach amt- Absatz 1 bis Absatz 7 Satz 1 und 2, §§ 97 bis 99, lichen Vordrucken abzugeben. § 87 a Absatz 1 bis 3 AO § 101 Absatz 1, §§ 102 bis 110, § 111 Absatz 1 bis 3 gilt entsprechend. und 5, §§ 112 bis 115 und § 117 Absatz 1, 2 und 4, b) über die Verwaltungsakte die §§ 118 bis 133 mit § 122 der Maßgabe, dass in § 122 Absatz 5 das Landes- verwaltungszustellungsgesetz Anwendung findet, Festsetzung der Abgabe, Fälligkeit und dass in § 126 Absatz 2 und in § 132 an die Stelle des finanzgerichtlichen Verfahrens das ver- (1) Die Abwasserabgabe wird jährlich durch Bescheid waltungsgerichtliche Verfahren tritt, festgesetzt (Festsetzungsbescheid). 4. aus dem Vierten Teil – Durchführung der Besteuerung – (2) Die Festsetzungsfrist beträgt zwei Jahre, bei Über- schreitung der Frist für die Abgabeerklärung nach § 121 a) über die Steuererklärungen § 149 Absatz 1, § 152 Absatz 2 fünf Jahre. Sie verlängert sich auf zehn Jahre, Absatz 1, Absatz 2 mit der Maßgabe, dass der wenn eine Abgabe hinterzogen oder leichtfertig verkürzt Höchstbetrag 50 000 Euro nicht überschreiten darf, worden ist. Die Festsetzungsfrist beginnt jeweils mit Ab- und Absatz 3, § 153 Absatz 1 und 2, lauf des auf die Einleitung folgenden Kalenderjahres. Ab- b) über die Steuerfestsetzung §§ 155, 156 Absatz 2, weichend von Satz 3 beginnt die Festsetzungsfrist im Falle § 157 Absatz 1, § 162 Absatz 1 und 2 Satz 1, § 163 des § 10 Absatz 3 Satz 4 AbwAG mit Ablauf des Jahres Satz 1 und 3, § 164 Absatz 1, Absatz 2 Satz 1, Ab- der Inbetriebnahme der Abwasserbehandlungsanlage. satz 3 Satz 1, Absatz 4 sowie § 171 Absatz 1 bis 3, (3) Die Abwasserabgabe ist drei Monate nach Bekannt- Absatz 3 a mit der Maßgabe, dass an Stelle des gabe des Festsetzungsbescheids zur Zahlung fällig. § 100 Absatz 1 Satz 1, Absatz 2 Satz 2 sowie des § 101 FGO § 113 Absatz 1 Satz 1, Absatz 2 Satz 2 und Absatz 5 VwGO Anwendung findet, § 171 Ab- § 123 satz 9 bis 14, § 172 Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 und Festsetzungs-, Erhebungs- und Absatz 2, § 174 Absatz 1 bis 3, die §§ 175, 176 und Vollstreckungsverfahren 182, c) über die Haftung die §§ 191 und 192, (1) Die folgenden Bestimmungen der Abgabenordnung sind für das Festsetzungsverfahren entsprechend anzu- 5. aus dem Fünften Teil – Erhebungsverfahren – wenden, soweit das Abwasserabgabengesetz und dieses a) über die Verwirklichung, die Fälligkeit und das Er- Gesetz nichts anderes bestimmen: löschen von Ansprüchen aus dem Steuerschuldver- Nr. 17 GBl. vom 12. Dezember 2013 425

hältnis die §§ 218, 219, 222, 224 Absatz 2, §§ 225 § 126 bis 232, Ordnungswidrigkeiten b) über die Verzinsung und Säumniszuschläge §§ 233, 234 Absatz 1 und 2, § 235 Absatz 1 bis 3, § 236 mit (1) Ordnungswidrig handelt, wer vorsätzlich oder fahr- der Maßgabe, dass in Absatz 3 an Stelle des § 137 lässig Satz 1 FGO § 155 Absatz 4 VwGO Anwendung 1. eine von der Wasserbehörde angebrachte Bezeich- findet, § 237 Absatz 1 mit der Maßgabe, dass an nung der Uferlinie (§ 7 Absatz 2) beschädigt, unbe- Stelle des abgabenrechtlichen Einspruchs der Wi- fugt beseitigt oder sonst verändert, derspruch (§ 68 VwGO) gegeben ist, Absatz 2, Ab- satz 4 mit der Maßgabe, dass § 234 Absatz 3 keine 2. unbefugt oder unter Nichtbefolgen einer vollziehba- Anwendung findet, und §§ 238 bis 240, ren Auflage Benutzungen im Sinne von § 14 ausübt, c) über die Sicherheitsleistung die §§ 241 bis 248, 3. gegen die Anzeigepflicht des § 18 verstößt, 6. aus dem Sechsten Teil – Vollstreckung – 4. entgegen § 20 Absatz 1 ein oberirdisches Gewässer a) über die allgemeinen Vorschriften § 251 Absatz 3, über den Gemeingebrauch hinaus benutzt oder ent- gegen § 20 Absatz 3 Speicherbecken benutzt, b) über die Niederschlagung § 261. (2) Bei der Anwendung der in Absatz 1 bezeichneten 5. entgegen § 23 Absatz 2 Satz 2 unbefugt Schwall und Vorschriften treten jeweils an die Stelle Sunk verursacht, wenn dadurch signifikante nachtei­ lige Auswirkungen auf den Gewässerzustand oder 1. der Finanzbehörde oder des Finanzamtes die zustän- auf die Gewässerökologie verursacht werden, dige Wasserbehörde, 6. gegen die Anzeigepflicht des § 24 Absatz 3 verstößt, 2. des Wortes »Steuer«, allein oder in Wortzusammenset- zungen, das Wort »Abgabe«, 7. entgegen § 26 Absatz 1 Satz 3 eine Stauanlage ohne Erlaubnis dauernd außer Betrieb setzt oder beseitigt 3. des Wortes »Besteuerung« die Wörter »Heranziehung oder entgegen § 26 Absatz 3 Beschädigungen oder zu Abgaben«, Veränderungen von Staumarken nicht unverzüglich 4. des Finanzgerichts das Verwaltungsgericht, anzeigt, 5. der Wörter »§ 15 Absatz 2 des Verwaltungszustel- 8. entgegen § 27, sofern die Wasserbehörde nichts an- lungsgesetzes« die Wörter »§ 10 Absatz 2 des Landes- deres bestimmt hat, aufgestautes Wasser so ablässt, verwaltungszustellungsgesetzes«. dass für andere Gefahren oder Nachteile entstehen können, die Ausübung von Wasserbenutzungsrech- § 124 ten und -befugnissen wesentlich beeinträchtigt wird, die Unterhaltung des Gewässers erschwert wird oder Abzug des Verwaltungsaufwands die ökologischen Funktionen des Gewässers wesent- Aus dem Aufkommen der Abwasserabgabe wird vorweg lich beeinträchtigt werden, nach Maßgabe des jeweiligen Haushaltsplans der mit 9. entgegen § 28 Absatz 1 eine Anlage in, an, über oder dem Vollzug des Abwasserabgabengesetzes und dieses unter oberirdischen Gewässern unbefugt oder unter Gesetzes entstehende Verwaltungsaufwand gedeckt. Nichtbefolgen einer vollziehbaren Auflage errichtet, betreibt oder wesentlich ändert, 10. entgegen § 29 Absatz 2 Bäume und Sträucher außer- Teil 8 halb von Wald entfernt, soweit es nicht für den Aus- bau oder die Unterhaltung der Gewässer, zur Pflege Straf- und Bußgeldbestimmungen des Bestandes oder zur Gefahrenabwehr erforderlich ist, oder entgegen § 29 Absatz 3 Nummer 1 Dünge- § 125 oder Pflanzenschutzmittel einsetzt oder lagert oder Anwendung der Straf- und Bußgeldvorschriften entgegen § 29 Absatz 3 Nummer 2 bauliche oder sons­ der Abgabenordnung tige Anlagen errichtet oder entgegen § 29 Absatz 3 Nummer 3 eine Fläche als Ackerland nutzt, (1) Bezüglich der Entgelte für Wasserentnahmen (§ 100) sind die Strafvorschriften des § 370 Absatz 1, 2 und 4, des 11. entgegen § 39 Absatz 1 ein Gewässer zur Schifffahrt § 371 und des § 376 AO über die Steuerhinterziehung benutzt, das nicht dafür bestimmt ist, und die Bußgeldvorschrift des § 378 AO über die leicht- 12. gegen die Anzeigepflicht des § 43 Absatz 1 verstößt fertige Steuerverkürzung entsprechend anzuwenden. oder entgegen § 43 Absatz 6 die unvorhergesehene (2) Das Höchstmaß der Freiheitsstrafe bei entsprechen- Erschließung von Grundwasser nicht unverzüglich der Anwendung des § 370 Absatz 1 AO beträgt zwei mitteilt oder die Arbeiten, die zur Erschließung ge- Jahre. führt haben, nicht einstweilen einstellt, 426 GBl. vom 12. Dezember 2013 Nr. 17

13. entgegen § 48 Absatz 1 eine Abwasseranlage unbe- vember 2002 (GBl. 2003 S. 20) und nach der Einfüh- fugt oder unter Nichtbefolgen einer vollziehbaren rungsverordnung zur Hochrheinpatentverordnung vom Auflage errichtet oder betreibt oder gegen die Anzei- 30. November 2002 (GBl. 2003 S. 2), jeweils zuletzt ge- gepflicht des § 48 Absatz 2 verstößt, ändert durch Verordnung vom 25. Januar 2012 (GBl. 14. entgegen § 53 mit wassergefährdenden Stoffen so S. 65, 88), in ihren jeweils geltenden Fassungen ist ab- umgeht, dass eine Verunreinigung der Gewässer oder weichend von Absatz 3 Verwaltungsbehörde die un­tere eine sonstige nachteilige Veränderung ihrer Eigen- Wasserbehörde. schaften zu besorgen ist, 15. entgegen § 77 Absatz 1 eine Anlage nicht mit den von der Wasserbehörde festgelegten Geräten ausrüs­ Teil 9 tet, 16. entgegen § 92 Absatz 1 Satz 3 mit den Arbeiten vor Übergangs- und Schlussbestimmungen Ablauf eines Monats nach Eingang der Anzeige ohne Zustimmung der Wasserbehörde beginnt, § 127 17. entgegen § 108 seine Entgelterklärung oder entgegen Einschränkung des Grundrechts nach § 121 seine Abgabeerklärung nicht, nicht richtig, Artikel 13 des Grundgesetzes nicht vollständig oder nicht rechtzeitig vorlegt, Soweit durch die Vorschriften dieses Gesetzes das Grund­ 18. einer auf Grund des Wasserhaushaltsgesetzes oder recht nach Artikel 13 des Grundgesetzes berührt wird, dieses Gesetzes, auch in den alten Fassungen, ergan­ wird dieses Grundrecht eingeschränkt. genen Rechtsverordnung zuwiderhandelt, soweit die Rechtsverordnung für einen bestimmten Tatbestand auf diese Bußgeldvorschrift oder auf § 120 Absatz 1 § 128 Nr. 19 WG in der bis zum Inkrafttreten dieses Ge­ Übergangsregelung setzes geltenden Fassung verweist. (2) Die Ordnungswidrigkeit kann mit einer Geldbuße bis (1) Bereits begonnene Verwaltungsverfahren sind nach zu 100 000 Euro geahndet werden. den Vorschriften dieses Gesetzes von den bisher zuständi- (3) Verwaltungsbehörden im Sinne von § 36 Absatz 1 gen Behörden zu Ende zu führen. Nummer 1 des Gesetzes über Ordnungswidrigkeiten sind (2) Für Vorhaben nach § 82 Absatz 2 Satz 1 Nummer 1 bei Ordnungswidrigkeiten nach diesem Gesetz und dem Buchstabe d, die innerhalb von zwei Jahren nach dem In- Wasserhaushaltsgesetz die Behörden, die für den Vollzug krafttreten dieses Gesetzes beantragt werden, ist die untere der verletzten Vorschrift zuständig sind. Wasserbehörde bis zur erstmaligen Inbetriebnahme des (4) Bei Ordnungswidrigkeiten nach der Verordnung des Pumpspeicherwerkes sachlich zuständig. Mit der erstmali- Ministeriums für Verkehr und Infrastruktur über die gen Inbetriebnahme des Pumpspeicherwerkes geht die sach- Schifffahrt auf dem Rhein zwischen Neuhausen und liche Zuständigkeit auf die höhere Wasserbehörde über. Rheinfelden vom 29. Juli 1991 (GBl. S. 511), nach der (3) Verordnungen, die auf Grund der bisherigen Ermächti- Schifffahrtsverordnung Rheinfelden-Basel vom 30. No- gungen ergangen sind, bleiben in Kraft. Nr. 17 GBl. vom 12. Dezember 2013 427

AnlageAnlage 1 (zu §(zu 4 §Satz 4 Satz 3) 3)

Verzeichnis der Gewässer erster Ordnung

Gewässer von bis Bodensee (einschl. Untersee) einschl. Oberer und Unterer Argen Einmündung der Wolfegger Aach Mündung in den Bodensee bei Kasernen, Gemeinde Berg, Landkreis Salemer Aach Einmündung des Aubachs bei Abzweigung des Kleinen Frickingen, und Riedgrabens Einmündung des Stefansfelder Kanals bei Buggensegel, Gemeinde Zusammenfluss mit der Salem, Bodenseekreis Deggenhauser Aach

Kleiner Riedgraben Schwarzer Graben Stefansfelder Kanal Deggenhauser Aach Einmündung des Sedel- Zusammenfluss mit der Salemer bachs bei Deggenhausen, Aach Gemeinde Deggenhausertal, Bodenseekreis Rhein, soweit nicht Bundeswasserstraße Einmündung des Kommen- Mündung in den Rhein bachs in Grimmelshofen, Stadt Stühlingen, Landkreis Waldshut Kotbach Klingengraben Grenze gegen die Schweiz Zusammenfluss mit dem Schwarzbach Schwarzbach Einmündung des Seegrabens bei Zusammenfluss mit dem Riedern, Gemeinde Klettgau, Klingengraben Landkreis Waldshut Schlücht Einmündung des Haselbachs Mündung in die Wutach nördlich von Gurtweil, Stadt Waldshut-Tiengen, Landkreis Waldshut Einmündung des Himmelbachs in Grenze gegen die Schweiz Zell im Wiesental, Landkreis Lörrach Kander Brücke im Zuge der Bundesstraße 3 Mündung in den Rhein in Eimeldingen, Landkreis Lörrach Neumagen Eisenbahnbrücke oberhalb Staufen, Mündung in die Möhlin Landkreis Breisgau- Hochschwarzwald Möhlin Einmündung des Neumagens Mündung in den Rhein

428 GBl. vom 12. Dezember 2013 Nr. 17

Gewässer von bis Durchgehender Altrheinzug1 Abzweigung bei Rhein-km 228,35 Einmündung bei Rhein-km bei Breisach a. Rh., Landkreis 292,00 bei Kehl, Breisgau-Hochschwarzwald Dreisam Gemeindegrenze Kirchzarten- Mündung in die Freiburg i. Br., Landkreis Breisgau- Hochschwarzwald Elz Gemeindegrenze Gutach i. Br.- Leopoldskanal Waldkirch, Landkreis Emmendingen Leopoldskanal Abzweigung von der Elz Mündung in den Rhein Schutter Einmündung des Michel- Abzweigung des Schutter- bronnbächle in Wittelbach, Entlastungskanals Gemeinde Seelbach, Ortenaukreis Schutter-Entlastungskanal Abzweigung von der Schutter Mündung in den Rhein Eisenbahnbrücke unterhalb Mündung in den Rhein Rötenbach, Stadt Alpirsbach, Landkreis Freudenstadt Schiltach Einmündung des Kirnbachs Mündung in die Kinzig in Schramberg, Landkreis Rottweil Gutach Einmündung des Reichen- Mündung in die Kinzig bachs in Hornberg, Ortenaukreis Erlenbach (Harmersbach) Einmündung der Nordrach Mündung in die Kinzig bei Zell am Harmersbach, Ortenaukreis Zusammenfluss von Griesbach und Abzweigung des Rench- Wilder Rench Flutkanals bei Erlach, Stadt , Ortenaukreis

1 Durchgehender Altrheinzug.

Der durchgehende Altrheinzug beginnt am Einlaufbauwerk bei Rhein-km 228,35 auf der Markung Breisach a. Rh. und endet an seiner Mündung in den Rhein bei Rhein-km 292,00 auf Markung Kehl. Er umfasst alle damit zusammenhängenden Wasserläufe zwischen dem Rhein und dem Hauptdamm III, dem Hochgestade von der Burg Sponeck bis Sasbach, den Hauptdämmen IV, V, VI, VII, VIII, IX und XII.

Dazu gehören auch der Wasserlauf vom Düker unter dem Leopoldskanal bis zur Mündung in den Inneren Rhein (Altrhein- Leopoldskanal-Kappel) und der Parallelgraben zum Hauptdamm X vom Einlaufbauwerk auf Höhe Rhein-km 281,00 bis zur Mündung in den Altenheimer Mühlbach auf Höhe Rhein-km 295,00. Ausgenommen sind die Seitengräben entlang der Seitendämme, das Blauwasser (Altrhein-Burkheim-Rhein), der Jechtinger Dorfbach (Altrhein-Jechtingen-Rhein), der Sasbacher Abwasservorfluter (Altrhein-Sasbach-Rhein), der neue Weisweiler Mühlbach (vom Einlaufbauwerk bei Rhein-km 242,80 bis zur Kreuzung mit dem alten Weisweiler Mühlbach), der Ottenheimer Mühlbach vom Abzweig bei Rhein-km 264,70 bis zur Mündung in das Entenwasser, der Meißenheimer Mühlbach vom Regulierbauwerk im Meißenheimer Faschinat bis zur Mündung in den Holländer-Rhein und der Altenheimer Mühlbach vom Altenheimer Faschinat bis zum Hauptdamm X. Weiterhin sind ausgenommen alle Baggerseen einschließlich deren Zu- und Abläufe.

Nr. 17 GBl. vom 12. Dezember 2013 429

Gewässer von bis Rench-Flutkanal Abzweigbauwerk bei Erlach, Stadt Mündung in den Rhein Renchen, Ortenaukreis Eisenbahnbrücke beim Bahnhof Abzweigung des Acher- , Ortenaukreis Flutkanals bei , Stadt Achern, Ortenaukreis Acher-Flutkanal Abzweigung von der Acher Mündung in den Rench-Flutkanal Rheinniederungskanal (Süd) Brücke im Zuge der Straße von Mündung in den Rhein Greffern, Gemeinde Rheinmünster, Landkreis Rastatt, nach Drusenheim, Französische Republik Murg Einmündung des Igelbachs oberhalb Mündung in den Rhein Gernsbach, Landkreis Rastatt Einmündung des Kämpfel- Abzweigung des Pfinz- bachs in Singen, Gemeinde Entlastungskanals in Grötzingen, Remchingen, Enzkreis Stadt Karlsruhe Pfinz-Entlastungskanal Abzweigbauwerk in Grötzingen, Mündung in den Rhein Stadt Karlsruhe

Pfinzkorrektion/ Zusammenfluss mit Weingartener Mündung in den Saalbachkanal Pfinzüberleitung Entlastungskanal bei Blankenloch, Gemeinde Stutensee, Landkreis Karlsruhe Saalbachkanal Abzweigbauwerk Bruchsal, Mündung in den Rhein Landkreis Karlsruhe Rheinniederungskanal (Nord) Hafendammschleuse Mündung in den Rhein Leopoldshafen, Gemeinde Eggenstein-Leopoldshafen, Landkreis Karlsruhe Kreuzung mit der Bundesstraße 3 Mündung in den Rhein in Ubstadt-Weiher, Landkreis Karlsruhe Kriegbach Abzweigung vom Kraichbach Mündung in den Rhein Einmündung des Waldangelbachs Mündung in den Rhein bei , Rhein-Neckar-Kreis Landgraben Durchlassbauwerk unterhalb der Mündung in den Leimbach Max-Berk-Straße in Nußloch, Rhein-Neckar-Kreis Hardtbach Abzweigung vom Leimbach Mündung in den Kraichbach Neckar, soweit nicht Eisenbahnbrücke an der Gemeindegrenze Bundeswasserstraße Gemeindegrenze Dauchingen, Wernau-Plochingen, Schwarzwald-Baar-Kreis – Landkreis Esslingen Deißlingen, Landkreis Rottweil Einmündung des Heimbachs in Mündung in den Neckar Leinstetten, Gemeinde Dornhan, Landkreis Rottweil Eyach Einmündung des Meßstetter Mündung in den Neckar Talbachs in Lautlingen, Stadt Albstadt, Zollernalbkreis Starzel Einmündung des Weiher- Mündung in den Neckar bachs in Hechingen, Zollernalbkreis 430 GBl. vom 12. Dezember 2013 Nr. 17

Gewässer von bis Erms Einmündung der Elsach Mündung in den Neckar in Bad Urach, Landkreis Reutlingen Aich Einmündung der Schaich bei Mündung in den Neckar Neuenhaus, Stadt Aichtal, Landkreis Esslingen Einmündung der Lindach Mündung in den Neckar in Kirchheim/Teck, Landkreis Esslingen Fils Einmündung der Eyb in Mündung in den Neckar Geislingen an der Steige, Landkreis Göppingen Rems Einmündung des Krümmlingbachs Mündung in den Neckar bei Zimmern, Stadt Schwäbisch Gmünd, Ostalbkreis Murr Einmündung der Lauter Mündung in den Neckar bei Sulzbach an der Murr, Rems- Murr-Kreis Enz Straßenbrücke bei Lautenhof, Stadt Mündung in den Neckar Wildbad im Schwarzwald, Landkreis Calw Nagold Einmündung des Zinsbachs oberhalb Mündung in die Enz Altensteig, Landkreis Calw Würm Einmündung der Schwippe bei Mündung in die Nagold Schafhausen, Stadt Weil der Stadt, Landkreis Böblingen Kocher Einmündung des Schlierbachs bei Mündung in den Neckar Hüttlingen, Ostalbkreis Lein Einmündung der Rot bei Mündung in den Kocher Täferrot, Ostalbkreis Jagst Einmündung der Sechta Mündung in den Neckar bei Schwabsberg, Gemeinde Rainau, Ostalbkreis Seckach Einmündung der Kirnau in Mündung in die Jagst Adelsheim, Neckar--Kreis Elz Einmündung des Auerbachs bei Mündung in den Neckar Auerbach, Gemeinde Elztal, Neckar- Odenwald-Kreis Elsenz Einmündung des Schwarzbachs bei Mündung in den Neckar Meckesheim, Rhein-Neckar-Kreis Brigach frühere Gemeindegrenze Villingen- Zusammenfluss mit der Breg Marbach, Stadt Villingen- Schwenningen, Schwarzwald- Baar-Kreis Breg Gemeindegrenze Vöhrenbach- Zusammenfluss mit der Brigach Donaueschingen, Schwarzwald- Baar-Kreis Donau, soweit nicht Zusammenfluss von Brigach Landesgrenze gegen Bayern Bundeswasserstraße und Breg Riß Gemeindegrenze Ingoldingen- Mündung in die Donau Schweinhausen, Gemeinde Hochdorf, Landkreis Biberach Nr. 17 GBl. vom 12. Dezember 2013 431

Gewässer von bis Rot Einmündung der Haslach bei Rot an Mündung in die Donau der Rot, Landkreis Biberach Iller Eschach/Aitrach Straßenbrücke Schmidsfelden- Mündung in die Iller Häfeliswald, Stadt Leutkirch, Landkreis Ravensburg Blau Brenz Eisenbahnbrücke oberhalb des Landesgrenze gegen Bayern Itzelberger Sees, Gemeinde Königsbronn, Landkreis Heidenheim Tauber Landesgrenze gegen Bayern bei Mündung in den Main Archshofen, Stadt Creglingen, Main-Tauber-Kreis

432 GBl. vom 12. Dezember 2013 Nr. 17

Anlage 2 (zu § 13 Absatz 1 Satz 2) Nr. 17 GBl. vom 12. Dezember 2013 433

AnlageAnlage 3 (zu § 32(zu Absatz § 32 Absatz 2 Satz 2 Satz 2) 2)

Verzeichnis der Gewässer zweiter Ordnung in der Unterhaltung des Landes

Gewässer von bis Im Bereich der Acher- Rench-Korrektion Alte Rench Abzweigung des Renchflutkanals in Mündung in Renchflutkanal Erlach unterhalb Memprechtshofen Rheinniederungskanal Abzweigung vom Mühlkanal bei Brücke im Zuge der (Süd) -Freistett Landesstraße L85 in Rheinmünster-Greffern Schwarzwassergraben Autobahn A 5 Mündung in Scheidgraben Fuchsgraben Bahnlinie Karlsruhe-Offenburg, Mündung in Roßstapfengraben Bundesstraße B 3 neu Sasbach-Flutkanal Bahnlinie Karlsruhe-Offenburg, Mündung in Sasbach-Laufbach- Bundesstraße B 3 neu Röderbach-Flutkanal Querch-Schwiebergraben- Urloffen, Gewerbestraße Mündung in Renchflutkanal Rehlach-Holchenbach – unterhalb Memprechtshofen Stangenbach Vereinigter Ritt- und Zusammenfluss von Ritt- und Mündung in Alte Rench Schwellengraben Schwellengraben unterhalb Memprechtshofen Rittgraben-Überleitung Abzweigung aus Rittgraben Mündung in Acher-Feldbach Schwellengraben Wagshurst, Zufahrt zum Zusammenfluss von Ritt- und Fischweiher Brand Schwellengraben Rittgraben Autobahn A 5 Zusammenfluss von Ritt- und Schwellengraben Seegraben-Überleitung Düker Renchflutkanal Mündung in Rehlach (= Geißenstallgraben nach AWGN) Seegraben Gemarkungsgrenze Wagshurst- Düker Renchflutkanal (= Geißenstallgraben nach Rheinbischofsheim AWGN) Verlängerter Seegraben Düker Renchflutkanal Mündung in Schwellengraben Plauelbach Wegbrücke über den Plauelbach im Mündung in Schwellengraben Gewann Pferchschollen, Gemarkung Wagshurst Fautenbach-Flutkanal Fautenbach Weststraße Mündung in Acher-Feldbach (= Fautenbach) Pelzbach-Muhrgraben Bahnlinie Karlsruhe-Offenburg Mündung in Acher-Feldbach Ansenbach-Flutkanal Bahnlinie Karlsruhe-Offenburg Mündung in Alte Rench Schwarzgraben Düker Renchflutkanal Mündung in Holchenbach/ (= Schwarzer Graben) Rehlach Hurschgraben Bahnlinie Karlsruhe-Offenburg Düker Renchflutgraben Mühriggraben Bahnlinie Karlsruhe-Offenburg Mündung in Hurschgraben Fischgießen (Sander Bahnlinie Kehl- Landesstraße L 95 Reezgraben) DKW-Kanal Zusammenfluss von Neugraben und Mündung in Renchflutkanal beim Kammbach Regulierwerk Filmigraben Bahnlinie Karlsruhe-Offenburg Mündung in Glimmenbach (= Vilmygraben) 434 GBl. vom 12. Dezember 2013 Nr. 17

Gewässer von bis Glimmenbach Bahnlinie Karlsruhe-Offenburg Mündung in Stangenbach Kammbach Kreisstraße K 5324 Zusammenfluss von Neugraben und Kammbach Wannenbach Bahnlinie Karlsruhe-Offenburg Mündung in Neugraben Neugraben Bundesstraße B 28 Zusammenfluss von Neugraben und Kammbach Durbach Bahnlinie Karlsruhe-Offenburg Bundesstraße B 28 Auslauf- und Vorflutgraben Brücke am Zulauf Mündung in Scheidgraben Abtsmoor Hochwasserrückhaltebecken Abtsmoor Fünfheimburger Waldgraben Beginn der Ausbaustrecke bei km Mündung in Scheidgraben 3+015 am Alten Schwarzwasser Laufbach-Röderbach-Flutkanal Abzweigbauwerk am Laufbach in Mündung in Sasbach-Laufbach- Ottersweier Röderbach-Flutkanal Neuer Bannwaldgraben Ausleitung am Sulzbach bei Mündung in Schinlingraben Sinzheim-Leiberstung Notbach Abzweigbauwerk am Dorfbach- Mündung in Laufbach- Röderbach in Ottersweier Röderbach-Flutkanal Roßstapfengraben und Ausleitung am Laufbach bei Mündung in Scheidgraben Verbindungsgraben Ottersweier-Unzhurst Bahnlinie Karlsruhe-Offenburg Abzweigbauwerk am Sandbach in Höhe Friedhof Bühl-Vimbuch Sandbach-Flutkanal Abzweigbauwerk am Sandbach in Brücke am Zulauf Höhe Friedhof Bühl-Vimbuch Hochwasserrückhaltebecken Abtsmoor Sasbach-Laufbach-Röderbach- Zusammenfluss von Sasbach- Auslassbauwerk Flutkanal Flutkanal und Laufbach-Röderbach- Hochwasserrückhaltebecken Flutkanal Hägenich Scheidgraben Zusammenfluss von Mündung in Schwarzwassergraben und Rheinniederungskanal (Süd) Fünfheimburger Waldgraben Schinlingraben Ausleitung am Sulzbach in Bühl- Zulauf Alter Bannwaldgraben, Weitenung Beginn Schwarzer Graben in Hügelsheim Schwarzer Graben Zusammenfluss von Schinlingraben Mündung in Sandbach in und Alter Bannwaldgraben in Hügelsheim Sulzbach Auslassbauwerk Mündung in Scheidgraben Hochwasserrückhaltebecken Hägenich Im Bereich der Pfinz- -Korrektion Pfinzüberleitung Pfinz-Heglach Mündung in Pfinzkorrektion Weingarter-Entlastungskanal Unterhalb Absetzbecken an der Mündung in Pfinzkorrektion L 559 Alte Bach Bauwerk 332 in Stutensee- Mündung in Pfinzkorrektion Blankenloch Wehrgraben Lochenwalddammbrücke Mündung in Pfinzkorrektion Grombach-Entlastungskanal Auslaufbauwerk Untergrombach, Mündung in Neuen Kanal Friedhof Neuer Kanal Grombach-Entlastungskanal Mündung in Pfinzkorrektion Alter Pfinzgraben Pfinzkorrektion Karlsdorf-Neuthardt Bauwerk 353 Graben-Neudorf Hardtgraben Autobahn A 5 Mündung in Pfinzkorrektion Nr. 17 GBl. vom 12. Dezember 2013 435

Gewässer von bis Weißer Graben Karlsruhe Neureut, B 36, Neureut Mündung in Bachkanal, Nord Eggenstein Süd Bachkanal Überführung Wässergraben/ Mündung in Weißer Graben Rheinniederungskanal (Nord) Reblach Süd Kellersloch Eggenstein Mündung in Eggensteiner Altrhein Reblach Nord Tulladamm Eggenstein Mündung in Reblach Süd Östliches Herrenwasser Zufahrt Leopoldshafen Kläranlage Mündung in Rheinniederungskanal (Nord) Pfinz Dettenheim-Rußheim Unterwasser Schleifmühle Mündung in Rheinniederungskanal (Nord) Gradnausbruchgraben Klostermauer Hochstetten Mündung in Östliches Herrenwasser Verlängerter Pfinzkanal Erlichwald, Kranichwiesenäcker Mündung in Rheinniederungskanal (Nord)

436 GBl. vom 12. Dezember 2013 Nr. 17 Anlage 4 Anlage 4 (zu § 39(zu Absatz § 39 Absatz 1 Satz 1 Satz 2)2)

Verzeichnis der für die Schifffahrt bestimmten Gewässer

lfd. Bezeichnung der für die Begrenzung Zugelassene Nr. Schifffahrt bestimmten Verkehrsart1 Gewässer 1 Bodensee einschließlich innerhalb des baden-württem- Alle Untersee und Seerhein bergischen Staatsgebiets und im Rahmen des Kondominiums 2 Hochrhein Stein am Rhein bis Basel innerhalb Alle des deutschen Staatsgebiets 3 Ulmer Donau Illermündung bis Kraftwerk Ulm- Personenschiff- Böfinger Halde innerhalb des baden- fahrt2 württembergischen Staatsgebiets 4 Folgende Nebengewässer des Rheins: Innenrhein bei Kappel Von Rhein-km 260,80 bis 400 m Kiesschifffahrt nördlich der Herrenkopfbrücke Stichkanal und Baggersee bei Von Rhein-km 312,40 bis zur Getreide- und Freistett Umschlagstelle am Südende des Kiesschifffahrt, Baggersees Sport- und Ver- gnügungsschiff- fahrt Sandbach und Verladebecken Von Rhein-km 335,10 bis zur Kiesschifffahrt Umschlagstelle

Goldkanal und Baggerseen der Von der Mündung bei Rhein-km Kieswerke Illingen GmbH & 347,20 Co.KG und Valet & Ott Kies- a) bis zu den Kiesverladestellen a) Kiesschifffahrt und Sandwerke GmbH & b) bis 500 m oberhalb der Mündung b) Sport- und Co.KG, Gemeinden des Goldkanals Vergnügungs- Elchesheim-Illingen und schifffahrt Steinmauern

Maxau-Hafen, Stadt Karlsruhe Rhein-km 362,20 Güterschifffahrt von und zur Stora Enso Maxau GmbH, Sport- und Vergnügungs- schifffahrt

1 Auf den für die Schifffahrt bestimmten Gewässern ist neben den in dieser Spalte zugelassenen Verkehrsarten der Verkehr mit Fahrzeugen der Polizei, der Wasserwirtschaftsverwaltung und sonstiger Stellen, soweit die Erfüllung ihrer hoheitlichen Aufgaben es erfordert, sowie mit Fahrzeugen der für die Gewässerstrecke eingerichteten Rettungsdienste zulässig.

2 Gewerbsmäßige Beförderung von Fahrgästen gegen Entgelt. Nr. 17 GBl. vom 12. Dezember 2013 437

Schmugglermeer (Altrhein, Von Rhein-km 371,20 über den Kiesschifffahrt Pfinz-Entlastungskanal und Pfinz-Entlastungskanal und den Stichkanal sowie Baggerseen Stichkanal einschließlich Schiffs- der Firma Heinrich Krieger und wendeplatz bis zum südlichen Ufer Söhne KG, Gemeinde des Baggersees (ohne Leopoldshafen Eggenstein-Leopoldshafen und ) Hochstetter Altrhein (ohne Vom Rhein-km 377,20 bis zur Kiesschifffahrt, Baggerseen), Gemeinden Straßenbrücke zwischen Festland Sport- und Ver- Linkenheim-Hochstetten und und Insel Rott gnügungsschiff- Dettenheim fahrt, Personen- schifffahrt (Oberer) Philippsburger Von Rhein-km 389,22 bis 300 m Sport- und Ver- Altrhein (ohne Baggersee), östlich des Bootshauses des Ski- und gnügungsschiff- Stadt Philippsburg Kanuclubs Philippsburg fahrt sowie Schiffs- verkehr von und zur Schiffsver- ladeanlage der Firma EnBW des Kernkraftwerks Philippsburg Oberhauser Altrhein (Unterer a) Altrhein bei Rhein-km 391,73 a) Sport- und Philippsburger Altrhein) und und Baggersee bis zu den Linien, Vergnügungs- Baggerseen sowie Zufahrts- die 300 m südlich des Nordufers des schifffahrt kanal der Firma Heinrich Altrheins und 300 m östlich des Krieger und Söhne KG, Ostufers des Rheins verlaufen und Gemeinde Oberhausen- durch Schifffahrtskennzeichen Rheinhausen und Stadt gekennzeichnet sind Philippsburg b) Altrhein, Baggerseen und b) Kiesschifffahrt Zufahrtskanal von Rhein-km 391,73 bis zum südöstlichen Ufer der Baggerseen Südlicher Ketscher Altrhein Von Rhein-km 395,40 (Mündung) Schifffahrt von und und Baggersee der Firma nach Süden zu den Umschlag- Heinrich Krieger und Söhne stellen der Fa. KG, Gemeinde Heinrich Krieger und Söhne KG und Fa. Münzesheimer Mühle GmbH & Co.KG Südlicher Ketscher Altrhein Von Rhein-km 406,25 bis zum Kiesschifffahrt und Baggersee der Firma östlichen Ufer des Baggersees Heinrich Krieger und Söhne KG, Gemeinde Ketsch Nördlicher Ketscher Altrhein Von Rhein-km 409,10 bis zum Kiesschifffahrt und Baggersee der Firma südlichen Ufer des Baggersees Heinrich Krieger und Söhne KG, Gemeinden Ketsch und Brühl Otterstädter Altrhein und Rhein-km 410,60 (linksrheinisch) Kiesschifffahrt Baggersee der Firma Gebr. Grieshaber GmbH & Co.KG, Gemeinde Brühl Backofen, Stadt Mannheim Von Rhein-km 412,40 (Mündung) Sport- und Ver- 400 m nach Süden gnügungsschiff- fahrt

438 GBl. vom 12. Dezember 2013 Nr. 17 Anlage 5 Anlage 5 (zu § (zu61 §Absatz 61 Absatz 2) 2)

Verzeichnis der Hauptdämme

Dammsystem von bis III Hochstetten, Stadt Breisach a. Rh. Burkheim, Stadt Vogtsburg i. K. IV Sasbach Oberhausen, Gemeinde Rheinhausen (Leopoldskanal) V Oberhausen, Gemeinde Rhein- Niederhausen, Gemeinde Rheinhausen hausen (Leopoldskanal) (Pumpwerk Rheinhausen) VI Niederhausen, Gemeinde Kappel, Gemeinde Kappel-Grafenhausen Rheinhausen (Pumpwerk Rheinhausen) VII Wittenweier, Gemeinde Schwanau Nonnenweier, Gemeinde Schwanau (Schutter-Entlastungskanal) VIII Nonnenweier, Gemeinde Schwanau Ottenheim, (Schutter-Entlastungskanal) Gemeinde Schwanau IX Ottenheim, Gemeinde Schwanau Ichenheim, Gemeinde Neuried X Meißenheim, Gemeinde Meißenheim Altenheim, Gemeinde Neuried (einschließlich (Pumpwerk Altenheim) der Querriegel Ichenheim, Alten- heim und nörd- licher Abschluss- damm Polder Altenheim) XI Altenheim, Gemeinde Neuried (Pumpwerk Kulturwehr Kehl/Straßburg Altenheim) XIa Südliche Gemarkungsgrenze Stadt Kehl Kehl-Kronenhof XII Goldscheuer, Stadt Kehl Kehl (100 Meter südlich Europabrücke) XIII Auenheim, Stadt Kehl Honau, Stadt Rheinau XIV Leutesheim, Stadt Kehl/Honau, Stadt Diersheim, Stadt Rheinau Rheinau XV Diersheim, Stadt Rheinau Freistett, Stadt Rheinau XVa Freistett, Stadt Rheinau XVI Freistett, Stadt Rheinau Helmlingen, Stadt Rheinau XVIII Helmlingen, Stadt Rheinau Greffern, Gemeinde Rheinmünster XIX1 XX Ulm, Stadt Lichtenau/Greffern, Gemeinde Söllingen, Rheinmünster Gemeinde Rheinmünster XXa Söllingen, Gemeinde Rheinmünster XXI Söllingen, Iffezheim Gemeinde Rheinmünster (Sandbach/Bundesstraße 36) XXII2 XXIII Iffezheim Steinmauern (Sandbach/Bundesstraße 36) (Murg/Hoffelder Brücke)

1 Abgetragen.

2 Der Hauptdamm ist bis auf ein Reststück von rund 200 Metern, das nicht mehr als Schutzdamm dient, abgetragen. Nr. 17 GBl. vom 12. Dezember 2013 439

Dammsystem von bis XXIV Steinmauern (Schöpfwerk) Oberhalb Murgmündung XXV Steinmauern Rheinhafenabsperrtor Karlsruhe (Südseite) (Murg/Hoffelder Brücke) und Hochwasserdamm XXVIa Rheinpegel Karlsruhe-Maxau (Rheinhafen Karlsruhe, Nordseite) XXVa Neuburgweier, Gemeinde Rheinstetten Rappenwörter Altrhein XXVI Mörsch, Gemeinde Rheinstetten Damm XXV oberhalb der Einfahrt zum Karlsruher Hafen XXVIa Rheinhafen Karlsruhe Eisenbahnlinie Karlsruhe-Maxau XXVII Hafen Maxau Mündung des Pfinz-Entlastungskanals XXVIII Karlsruhe-Knielingen Kreisstraße 3580 nördlich Eggenstein, Gemeinde Eggenstein-Leopoldshafen XXIX Straße von Eggenstein-Leopoldshafen Hochwasserdamm XXX bei der nach Linkenheim-Hochstetten Reitstegschleuse XXIXa Hochwasserdamm XXIX Hochwasserdamm XXX bei Linkenheim, Gemeinde Linkenheim-Hochstetten XXX Kreisstraße 3580 nördlich Neudorf, Gemeinde Eggenstein, Gemeinde Graben-Neudorf (Prestelwehr) Eggenstein-Leopoldshafen XXXa Hochwasserdamm XXX Mündung des Pfinz-Entlastungskanals XXXI3 Neudorf, Gemeinde Graben-Neudorf Jägerschrittschleuse (Prestelwehr) XXXIa4 Rußheim, Gemeinde Dettenheim Hochwasserdamm XXXI bei Ger- mersheim XXXIb Jägerschrittschleuse Pfinzkanaldüker XXXII Pfinzkanaldüker Philippsburg (Kreisstraße 3537) XXXIII Ringdamm Rheinschanzinsel XXXIIIa Philippsburger Abschlussdamm XXXIV Oberhausen, Gemeinde Oberhausen- Neulußheim Rheinhausen (Kreisstraße 3537) XXXV Altlußheim XXXVI bei Ketsch XXXVII Ringdamm Kollerinsel XXXVIII bei Brühl-Rohrhof XXXIX Mannheim-Neckarau, Mannheim-Neckarau, Großkraftwerk Speyerer Straße XXXIXa Mannheim-Seckenheim Mannheim-Neuostheim, (Neckardamm) XLa Friesenheimer Insel XLI Friesenheimer Altrhein Autobahn Mannheim-Sandhofen XLII Autobahn Mannheim-Sandhofen Landesgrenze gegen Hessen Neckardamm Neckarhausen, Gemeinde Mannheim-Seckenheim links Edingen-Neckarhausen Neckardamm bei Ilvesheim rechts

3 Ausgenommen die Strecke auf dem Gebiet von Rheinland-Pfalz.

4 Ausgenommen die Strecke auf dem Gebiet von Rheinland-Pfalz. 440 GBl. vom 12. Dezember 2013 Nr. 17

Artikel 2 Artikel 6 Änderung der Landesbauordnung Änderung des Landesgesetzes über die für Baden-Württemberg Umweltverträglichkeitsprüfung Die Landesbauordnung für Baden-Württemberg in der In Anlage 2 (Zu § 2 Abs. 1 Nr. 3 und § 3) des Landes­ Fassung vom 5. März 2010 (GBl. S. 358, ber. 416), geän- gesetzes über die Umweltverträglichkeitsprüfung vom dert durch Artikel 70 der Verordnung vom 25. Ja­nuar 19. November 2002 (GBl. S. 428), geändert durch Ar­ 2012 (GBl. S. 65, 73), wird wie folgt geändert: tikel 1 des Gesetzes vom 14. Oktober 2008 (GBl. S. 367), 1. In § 1 Absatz 2 Nummer 2 werden die Wörter »oder der werden die Nummern 2.3.7. bis 2.3.9 wie folgt gefasst: unteren Verwaltungsbehörden nach § 96 Abs. 1 b des »2.3.7 Wasserschutzgebiete nach § 51 des Wasserhaus- Wassergesetzes für Baden-Württemberg« gestrichen. haltsgesetzes (WHG) oder festgesetzte Heilquel- lenschutzgebiete nach § 53 Absatz 4 WHG, je- 2. § 33 Absatz 1 Satz 2 wird wie folgt gefasst: weils in Verbindung mit § 95 Absatz 1 des Was- »Das Abwasser ist entsprechend den §§ 55 und 56 des sergesetzes für Baden-Württemberg (WG), sowie Wasserhaushaltsgesetzes und § 46 des Wassergesetzes Überschwemmungsgebiete nach § 76 WHG und für Baden-Württemberg zu entsorgen.« § 65 WG, 3. Im Anhang (zu § 50 Abs. 1) werden in Nummer 4 2.3.8 als Wasserschutzgebiete nach § 51 WHG oder Buchstabe e die Wörter »oder der unteren Verwal- als Heilquellenschutzgebiete nach § 53 Absatz 4 tungsbehörden nach § 96 Abs. 1 b des Wassergesetzes WHG vorgesehene Gebiete, in denen vorläufige für Baden-Württemberg« gestrichen. Anordnungen nach § 52 Absatz 2 WHG, auch in Verbindung mit 53 Absatz 5 WHG, getroffen Artikel 3 worden sind, 2.3.9 Gewässerrandstreifen nach § 38 WHG und § 29 Änderung des Fischereigesetzes WG,« für Baden-Württemberg Artikel 7 In § 8 Absatz 3 des Fischereigesetzes für Baden-Würt- temberg vom 14. November 1979 (GBl. S. 466, ber. 1980 Aufhebung von Gesetzen S. 136), geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 20. im Bereich des Wasserrechts März 2012 (GBl. S. 146), werden in Satz 1 die Wörter »Wasserbecken im Sinne des § 63 Abs. 4 des Wasserge- Folgende Gesetze werden aufgehoben: setzes« durch die Wörter »Stauanlagen im Sinne des 1. Badisches Gesetz über Wasserschutzmaßnahmen in § 63 Absatz 3 des Wassergesetzes« und in Satz 5 die der Rheinebene zwischen Karlsruhe und dem Wag- Wörter »in § 63 Abs. 4 des Wassergesetzes« durch die bach (Pfinz-Saalbach-Korrektion) vom 10. Oktober Wörter »in § 63 Absatz 3 des Wassergesetzes« ersetzt. 1934 (Badisches Gesetz- und Verordnungsblatt S. 302), zuletzt geändert durch Artikel 6 des Gesetzes vom 11. Dezember 1979 (GBl. S. 545, 548), und Artikel 4 2. Badisches Gesetz zur Verbesserung der wasserwirt- Änderung des Agrarstrukturverbesserungsgesetzes schaftlichen Verhältnisse in der Rheinebene zwischen der Kinzig und dem Sandbach (Acher-Rench-Korrek- In § 2 Absatz 1 Satz 2 Nummer 2 des Agrarstrukturver- tion) vom 30. März 1936 (Badisches Gesetz- und Ver- besserungsgesetzes vom 10. November 2009 (GBl. ordnungsblatt S. 77), zuletzt geändert durch Artikel 7 des S. 645) werden die Wörter »§ 24 Abs. 2 des Wassergeset- Gesetzes vom 11. Dezember 1979 (GBl. S. 545, 548). zes« durch die Wörter »§ 52 Absatz 2 des Wasserhaus- haltsgesetzes« ersetzt. Artikel 8

Artikel 5 Änderung der Fischgewässerverordnung Die Fischgewässerverordnung vom 28. Juli 1997 (GBl. Änderung des Gesetzes über die Anerkennung S. 340), geändert durch Artikel 128 der Verordnung vom von Kurorten und Erholungsorten 25. April 2007 (GBl. S. 252, 265), wird wie folgt geändert: In § 2 Absatz 3 des Gesetzes über die Anerkennung von 1. § 5 Absatz 5 wird wie folgt gefasst: Kurorten und Erholungsorten vom 14. März 1972 (GBl. »(5) Für die Überwachung gelten die §§ 100 und 101 S. 70) werden die Wörter »den §§ 38 bis 42 des Wasser- des Wasserhaushaltsgesetzes und § 75 des Wasserge- gesetzes für Baden-Württemberg vom 25. Februar 1960 setzes für Baden-Württemberg. (Ges. Bl. S. 17)« durch die Wörter »§ 53 Absatz 2 des Wasserhaushaltsgesetzes vom 31. Juli 2009 (BGBl. I 2. Dem § 6 wird folgender Satz angefügt: S. 2585)« ersetzt. »Sie tritt am 22. Dezember 2013 außer Kraft.« Nr. 17 GBl. vom 12. Dezember 2013 441

Artikel 9 Artikel 11 Änderung der Gewässerqualitätszielverordnung Änderung der Verordnung des Umweltministeriums über die dezentrale Die Gewässerqualitätszielverordnung vom 10. April Beseitigung von Niederschlagswasser 2001 (GBl. S. 382), geändert durch Artikel 126 der Ver- ordnung vom 25. April 2007 (GBl. S. 252, 265), wird wie In § 2 Absatz 3 Satz 2 der Verordnung des Umweltminis­ folgt geändert: teriums über die dezentrale Beseitigung von Nieder- 1. § 1 wird wie folgt gefasst: schlagswasser vom 22 März 1999 (GBl. S. 157) wird die Angabe »§ 43 Abs. 2 Satz 3« durch die Angabe »§ 46 »Diese Verordnung dient der Umsetzung der Richt­linie Absatz 4 Satz 3« ersetzt. 2006/11/EG des Europäischen Parlaments und des Ra- tes vom 15. Februar 2006 betreffend die Verschmut- Artikel 12 zung infolge der Ableitung bestimmter gefährlicher Stoffe in die Gewässer der Gemeinschaft (ABl. L 64 Änderung der Indirekteinleiterverordnung vom 4. März 2006, S. 52). Sie gilt für die Festlegung Die Indirekteinleiterverordnung vom 19. April 1999 von Qualitätszielen für Stoffe im Sinne des Ar­tikels 6 (GBl. S. 181), zuletzt geändert durch Artikel 133 der Ver- der Richtlinie 2006/11/EG und die Aufstellung von Pro- ordnung vom 25. April 2007 (GBl. S. 252, 265), wird wie grammen zur Verringerung der Verschmutzung durch folgt geändert: diese Stoffe in den oberirdischen Gewässern im Sinne des § 3 Nummer 1 des Wasserhaushaltsgesetzes.« 1. § 1 wird wie folgt gefasst: 2. In § 4 Absatz 1 werden die Wörter »§ 3 Abs. 1 Nr. 4 »§ 1 sowie Abs. 2 Nr. 2 des Wasserhaushaltsgesetzes« durch Geltungsbereich die Wörter »§ 9 Absatz 1 Nummer 4 sowie Absatz 2 Diese Verordnung gilt für das Einleiten von Abwasser, Nummer 2 des Wasserhaushaltsgesetzes« ersetzt. soweit an das Abwasser in einer Rechtsverordnung 3. Dem § 5 wird folgender Satz angefügt: nach § 23 Absatz 1 Nummer 3 in Verbindung mit § 57 »Sie tritt am 22. Dezember 2013 außer Kraft.« Absatz 2 des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) Anfor- 4. Die Überschrift des Anhangs (zu § 2) wird wie folgt derungen für den Ort des Anfalls des Abwassers oder gefasst: vor seiner Vermischung festgelegt sind, ausgenommen häusliches Abwasser, in öffentliche Abwasseranlagen »Qualitätsziele für Stoffe im Sinne des Artikels 6 der (Indirekteinleitung).« Richtlinie 2006/11/EG«. 2. Die §§ 2 bis 4 werden aufgehoben. Artikel 10 3. § 5 wird wie folgt gefasst: »§ 5 Änderung der Badegewässerverordnung Anzeige der Indirekteinleitung Die Badegewässerverordnung vom 16. Januar 2008 (GBl. S. 48), geändert durch Artikel 170 der Verordnung (1) Anstelle einer Genehmigung nach § 58 Absatz 1 vom 25. Januar 2012 (GBl. S. 65, 85), wird wie folgt ge- Satz 1 WHG bedarf die Einleitung nur der Anzeige, ändert: wenn das Abwasser vor seiner Einleitung in die öffent- liche Abwasseranlage 1. § 2 Absatz 1 wird wie folgt geändert: 1. in einer nach § 48 Absatz 1 Satz 2 WG genehmi- a) In Nummer 1 werden die Wörter »nach § 2 der Ge- gungsfreien, aber nach anderen Vorschriften zuge- wässerbeurteilungsverordnung vom 30. August 2004 lassenen Anlage behandelt wird und nach dieser (GBl. S. 713) in Verbindung mit § 1 Abs. 1 Nr. 1 Zulassung die Anforderungen nach § 58 Absatz 2 des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) in der Fas- WHG auf Grund der Behandlung als eingehalten sung vom 19. August 2002 (BGBl. I S. 3246)« gelten, oder durch die Wörter »nach § 2 Nummer 1 der Ober­ flächengewässerverordnung vom 20. Juli 2011 2. die im Anhang für die Stoffe und Stoffgruppen ge- (BGBl. I S. 1429) in Verbindung mit § 3 Nummer 1 nannten Konzentrationen oder Frachten unterschrei- des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) vom 31. Juli ten und die Anforderungen nach § 58 Absatz 2 WHG 2009 (BGBl. I S. 2585)« ersetzt. auf Grund der Behandlung als eingehalten gelten. b) In Nummer 2 wird die Angabe »§ 1 Abs. 1 und 4 Die Anzeige ist spätestens einen Monat vor der Einlei- WHG« durch die Angabe »§ 3 Nummer 3 und 13 tung der zuständigen Wasserbehörde anzuzeigen. Für WHG« ersetzt. das Anzeigeverfahren gilt im Übrigen § 92 WG. 2. In § 6 Absatz 3 Satz 2 wird die Angabe »§ 97 WG« (2) Absatz 1 gilt entsprechend für das Einleiten in pri- durch die Wörter »§ 83 des Wassergesetzes für Baden- vate Abwasseranlagen nach § 59 WHG. Württemberg« ersetzt. (3) § 59 Absatz 2 WHG bleibt unberührt.« 442 GBl. vom 12. Dezember 2013 Nr. 17

4. § 7 wird wie folgt gefasst: Ordnungswidrig im Sinne von § 126 Absatz 1 Num- »§ 7 mer 18 WG handelt, wer vorsätzlich oder fahrlässig Abwasser ohne die nach § 5 erforderliche Anzeige in Ordnungswidrigkeiten eine öffentliche Abwasseranlage einleitet.«

5. Der Anhang wird wie folgt gefasst:

„Anhang (zu § 5 Satz 1 Nummer 2)

Stoff oder Stoffgruppe Schwellenwert für die Genehmigungspflicht

mg/l g/h Konzentration Fracht

Adsorbierbare organische gebundene Halogene (AOX) in der 0,5 10 Originalprobe, angegeben als Chlorid Arsen in der Originalprobe 0,05 1 Blei in der Originalprobe 0,2 8 Chlor gesamt 0,2 4 Chlorierte Kohlenwasserstoffe 0,1 2 (Trichlorethan, Trichlorethen, Tetrachlorethen und in der Summe der Einzelstoffe Trichlormethan) Chrom in der Originalprobe 0,2 8 Cyanid, leicht freisetzbar 0,1 2 Kupfer in der Originalprobe 0,3 12 Nickel in der Originalprobe 0,2 6 Silber in der Originalprobe 0,1 6 Zink in der Originalprobe 0,5 20 Die Schwellenwerte beziehen sich auf die nach § 4 AbwV maßgeblichen Analysen- und Messverfahren oder gleichwertige Untersuchungsmethoden. Die Schwellenwerte für die Schadstofffracht in Gramm je 1 Stunde werden aus der qualifizierten Stichprobe für das in einer Stunde anfallende Abwasser hochgerechnet.“

Artikel 13 »§ 4 Änderung der Reinhalteordnung kommunales Abwasser Kommunale Einleitungen (1) Gereinigtes Abwasser soll nach Möglichkeit wie-

Die Reinhalteordnung kommunales Abwasser vom der verwendet werden. Dabei sind Belastungen der 10. Dezember 1993 (GBl. S. 746), zuletzt geändert durch Umwelt auf ein Mindestmaß zu begrenzen. Artikel 134 der Verordnung vom 25. April 2007 (GBl. (2) Die Überwachung der Einleitungen und die Aus- S. 252, 265), wird wie folgt geändert: wertung der Ergebnisse richten sich nach der Abwas- 1. § 2 wird wie folgt gefasst: serverordnung.«

»§ 2 4. § 5 wird aufgehoben. Einzugsgebiet des Bodensees 5. § 6 Nummer 2 wird wie folgt gefasst:

und der Oberen Donau »2. bei Abwasser mit gefährlichen Stoffen nach § 58

Im Einzugsgebiet des Bodensees sowie der Oberen WHG genehmigt oder nach § 5 der Indirekteinlei- Donau bis zur Versickerungsquelle bei Fridingen sind terverordnung anstelle der Genehmigung ange- zusätzlich die in der Anlage 1 genannten Anforderun - zeigt wurde, die Behörde innerhalb der Anzeige- gen einzuhalten.« frist keine Einwände erhoben hat und die in der Zulassung enthaltenen Anforderungen an die 2. § 3 Absatz 1 wird wie folgt gefasst: Einleitung der Anlage 7 dieser Verordnung ent­ »(1) Gemeindliche Gebiete sind von den nach § 46 sprechen.«

Absatz 1 WG zur Abwasserbeseitigung verpflichteten 6. In § 8 Satz 1 wird vor dem Wort »Abwässern« das Gemeinden mit einer Kanalisation auszustatten.« Wort »kommunalen« eingefügt. 3. § 4 wird wie folgt gefasst: 7. § 9 wird wie folgt gefasst: Nr. 17 GBl. vom 12. Dezember 2013 443

»§ 9 munalem Abwasser (ABl. L 135 vom 30. Mai 1991, Bestehende Anlagen und Einleitungen S. 40), zuletzt geändert durch die Verordnung (EG) Nr. 1137/2008 (ABl. L 311 vom 21. November 2008, Für bestehende Anlagen und Einleitungen gelten die S. 1) in der jeweils geltenden Fassung, unabhängig Anforderungen der Richtlinie 91/271/EWG des Rates vom Datum ihrer Errichtung oder Zulassung.« vom 21. Mai 1991 über die Behandlung von kom­ 8. § 10 wird aufgehoben.

9. Die Anlage 1 (zu § 2) wird wie folgt gefasst: „Anlage 1 (zu § 2)

Anforderungen bei Einleitungen aus kommunalen Abwasserbehandlungsanlagen im Einzugsgebiet des Bodensees und der Oberen Donau

1. An das Abwasser werden für die Einleitungsstelle in ein Gewässer im Einzugsgebiet des Bodensees nachfolgende Anforderungen gestellt:

Parameter Anlagengröße EW Probendefinition

50 – 1 000 > 1 000 – > 40 000 Kategorie I 40 000 Kategorie III Kategorie II

Biochemischer - 20 mg/l 15 mg/l 15 mg/l 24-h-Sammelprobe; Roh- stoffbedarf (BSB5) mit und 90 % und 93 % und 93 % abwasser (aufgemischt, Nitrifikationshemmung Reinigungs- Reinigungs- Reinigungs- homogenisiert) effekt effekt effekt

Chemischer Sauer- 90 mg/l 60 mg/l 60 mg/l 24-h-Sammelprobe; Roh- stoffbedarf (CSB)1)2) abwasser (aufgemischt, homogenisiert) Gelöster organischer 15 mg/l 10 mg/l 10 mg/l 24-h-Sammelprobe; Kohlenstoff (DOC)1) Membranfilter 0,45 µm

Gesamtphosphor (P) Es gelten die 1 mg/l 0,3 mg/l3) 24-h-Sammelprobe; Roh- nationalen und 90 % und 95 % abwasser (aufgemischt, Anforde- Reinigungs- Reinigungs- homogenisiert) rungen effekt effekt

Gesamtstickstoff Es gelten die Anforderungen der Abwasserverordnung Absorbierbare organische 0,1 mg/l X4) 0,1 mg/l X4) 0,1 mg/l X4) Halogenverbindungen (AOX)

1) Als Anforderung gilt entweder der CSB oder der DOC. 2) Wird anstelle des CSB der gesamte organische Kohlenstoff (TOC) bestimmt, so gelten unter Beachtung der geltenden nationalen Regelungen die Anforderungen als eingehalten, wenn der mit 4 multiplizierte Mess- wert den angegebenen Wert nicht überschreitet. 3) Bei einer Anpassung an den Stand der Technik im Sinne dieser Richtlinien sind primär jene Maßnahmen an einer Abwasserreinigungsanlage und an Mischwasserentlastungen in ihrem Einzugsgebiet auszuführen, welche in ihrer Wirkung einer weitergehenden Reinigung bei der Frachtverminderung des Phosphors nahekommen; in diesen Fällen ist ein Jahresmittelwert von 0,3 mg/l P in den Abläufen von Abwasserbehandlungsanlagen anzustreben. 4) Ist der Wert nicht eingehalten oder bestehen Anhaltspunkte für das Vorhandensein von umweltgefährdenden Einzelsubstanzen, so sind spezifische Abklärungen über deren Herkunft und Wirkung vorzunehmen und erforderlichenfalls Maßnahmen zu treffen.

2. An das Abwasser für die Einleitungsstelle in ein Gewässer im Einzugsgebiet der Oberen Donau gelten die Anforderungen der Kategorie II auch für Anlagen mit mehr als 40 000 Einwohner- werten (EW).“ 444 GBl. vom 12. Dezember 2013 Nr. 17

10. Die Anlagen 3 bis 6 werden aufgehoben. nachweisverordnung« durch das Wort »Deponie- 11. In der Anlage 7 wird der vierte Spiegelstrich ge­ verordnung« ersetzt. strichen. Artikel 15 Artikel 14 Änderung der Schutzgebiets- und Änderung der Eigenkontrollverordnung Ausgleichs-Verordnung Die Eigenkontrollverordnung vom 20. Februar 2001 Die Schutzgebiets- und Ausgleichs-Verordnung vom (GBl. S. 309), zuletzt geändert durch Artikel 132 der Ver- 20. Februar 2001 (GBl. S. 145, ber. S. 414), zuletzt geän- ordnung vom 25. April 2007 (GBl. S. 252, 265), wird wie dert durch Verordnung vom 5. Mai 2010 (GBl. S. 433), folgt geändert: wird wie folgt geändert: 1. § 2 wird wie folgt geändert: 1. § 1 Absatz 3 wird wie folgt gefasst: a) In Absatz 2 werden die Wörter »Standortverzeich- »(3) Die Verordnung regelt für ihren Geltungsbe- nis nach Artikel 8 der EG-Öko-Audit-Verordnung« reich auch den Ausgleich nach § 52 Absatz 5 und durch die Wörter »Verzeichnis gemäß Artikel 5 der § 53 Absatz 4 und 5 des Wasserhaushaltsgesetzes Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 des Europäischen (WHG) und nach § 45 Absatz 3 des Wassergesetzes Parlaments und des Rates vom 25. November 2009 für Baden-Württemberg (WG).« über die freiwillige Teilnahme von Organisationen an einem Gemeinschaftssystem für Umweltmanage­ 2. § 2 Absatz 1 und 2 werden wie folgt gefasst: ment und Umweltbetriebsprüfung und zur Aufhe- »(1) Diese Verordnung gilt für Wasserschutzgebiete bung der Verordnung (EG) Nr. 761/2001, sowie der zum Schutz von Grundwasser nach § 51 Absatz 1 Beschlüsse der Kommission 2001/681/EG und Nummer 1 WHG und für als solche vorgesehene Ge- 2006/193/EG (ABl. L 342 vom 22. Dezember 2009, biete, in denen vorläufige Anordnungen nach § 52 S. 1)« ersetzt. Absatz 2 WHG getroffen worden sind. Sie gilt auch b) In Absatz 3 wird die Angabe »§ 82 Abs. 1 und § 83 für entsprechende Wasserschutzgebiete nach § 106 Abs. 1 WG« durch die Wörter »nach § 100 des Absatz 1 WHG und für als solche Wasserschutzge- Wasserhaushaltsgesetzes« ersetzt. biete vorgesehene Gebiete, in denen vorläufige An- ordnungen nach § 24 Absatz 2 des Wassergesetzes in 2. In § 4 Satz 2 werden die Wörter »Standortverzeichnis der bis zum Inkrafttreten dieses Gesetzes geltenden nach Artikel 8 der EG-Öko-Audit-Verordnung« Fassung getroffen worden sind. durch die Wörter »Verzeichnis gemäß Artikel 5 der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 des Europäischen (2) Für Wasserschutzgebiete zum Schutz von ober­ Parlaments und des Rates vom 25. November 2009 irdischen Gewässern nach § 51 Absatz 1 Nummer 1 über die freiwillige Teilnahme von Organisationen an WHG, Wasserschutzgebiete nach § 51 Absatz 1 einem Gemeinschaftssystem für Umweltmana­ge­ Nummer 2 und 3 WHG und Heilquellenschutzge- ment und Umweltbetriebsprüfung und zur Aufhe- biete nach § 53 Absatz 4 WHG sowie für jeweils als bung der Verordnung (EG) Nr. 761/2001, sowie der solche vorgesehene Gebiete, in denen vorläufige An- Beschlüsse der Kommission 2001/681/EG und ordnungen nach § 52 Absatz 2 WHG getroffen wor- 2006/193/EG (ABl. L 342 vom 22. Dezember 2009, den sind, gelten die §§ 6 und 11 bis 15 dieser Ver­ S. 1)« ersetzt. ordnung ent­sprechend, wenn die ordnungsge­mäße land- und forstwirtschaftliche Nutzung eines Grund- 3. In § 5 wird die Angabe »§ 120 Abs. 1 Nr. 19 WG« stücks durch Anordnung der höheren oder unteren durch die Angabe »§ 126 Absatz 1 Nummer 18 WG« Wasserbehörde beschränkt ist. Gleiches gilt für ent- ersetzt. sprechende Wasserschutzgebiete nach § 106 Absatz 4. In Nummer 2.8 des Anhangs 1 wird die Angabe »§ 83 1 WHG und Heilquellenschutzgebiete nach § 106 Abs. 3« durch die Angabe »§ 49 Absatz 1« ersetzt. Absatz 2 WHG sowie für als solche Wasserschutzge- 5. Der Anhang 2 wird wie folgt geändert: biete oder Heilquellenschutzgebiete vorgesehene a) In den Nummern 2.1, 2.2, 3.4 und 4 sowie in der Gebiete, in denen vorläufige Anordnungen nach § 24 Tabelle 3 wird die Angabe »§ 7 a« jeweils durch Absatz 2 des Wassergesetzes in der bis zum Inkraft- die Angabe »§ 57« ersetzt. treten dieses Gesetzes geltenden Fassung getroffen worden sind.« b) In der Nummer 4 werden die Wörter »§ 45 e WG oder die Erlaubnis nach § 7 WHG« durch die Wör- 3. § 3 Nummer 2 und 3 werden wie folgt ge­fasst: ter »§ 48 WG oder die Erlaubnis nach § 8 WHG« »2. Wirtschaftsdünger: ersetzt. »2. alle Stoffe nach § 2 Nummer 2 des Düngege­ c) In der Nummer 7 im siebten Spiegelstrich werden setzes vom 9. Januar 2009 (BGBl. I S. 54, ber. die Wörter »TA Abfall, TA Siedlungsabfall, Abfall- S. 136) in der jeweils geltenden Fassung; Nr. 17 GBl. vom 12. Dezember 2013 445

3. Sekundärrohstoffdünger: 10. In § 12 Absatz 3 Satz 1 Nummer 2 a werden die 3. Abwasser, Fäkalien, Klärschlamm und ähnliche Wörter »§ 110 a Abs. 2 in Verbindung mit § 110 Stoffe aus Siedlungsabfällen und vergleichbare Abs. 1 Satz 3 WG« durch die Wörter »§ 52 Absatz 1 Stoffe aus anderen Quellen, jeweils auch weiter- Satz 2 WHG, auch in Verbindung mit § 53 Absatz 5 behandelt und in Mischungen untereinander WHG« ersetzt. oder mit Wirtschaftsdünger oder mit Stoffen 11. In § 13 Absatz 1 Satz 2 wird die Angabe »§ 19 Abs. 4 nach § 2 Nummern 1 und 6 bis 8 des Düngege- WHG oder § 24 Abs. 4 oder § 40 Abs. 1 WG« durch setzes in der jeweils geltenden Fassung;« die Angabe »§ 52 Absatz 5, § 53 Absatz 4 und 5 4. In § 4 Absatz 3 Nummer 4 Satz 2 und § 14 Absatz 1 WHG, § 45 Absatz 3 WG« ersetzt. Satz 1 werden jeweils die Wörter »Ministerium für Er- 12. § 16 wird wie folgt geändert: nährung und Ländlichen Raum« durch die Wörter a) In Absatz 1 wird die Angabe »§ 41 Abs. 1 Nr. 2 »Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucher- WHG« durch die Angabe »§ 103 Absatz 1 Num- schutz« ersetzt. mer 7 a WHG« und in den Nummern 7 und 8 je- 5. § 5 Absatz 1 Satz 3 wird neu gefasst und folgende weils die Angabe »§ 19 Abs. 2 Nr. 1 WHG« durch Sätze angefügt: die Angabe »§ 52 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 »Die unteren Wasserbehörden geben Auskunft über WHG« ersetzt. die Problem- und Sanierungsgebiete und die Gebiete, b) In Absatz 2 wird in den Nummern 2 und 4 jeweils in denen die Anordnung von Schutzbestimmungen die Angabe »§ 19 Abs. 2 Nr. 2 WHG« durch die entsprechend § 5 Absatz 4 in Betracht kommen. Im Angabe »§ 52 Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 Buch- Auftrag der obersten Wasserbehörde veröffentlicht stabe c WHG« und in der Nummer 3 die Angabe die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und »§ 21 WHG« durch die Angabe »§ 101 WHG« Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) im Inter- ersetzt. net eine deklaratorische Liste der Problem- und Sanierungs­gebiete und der Gebiete, in denen die An- 13. § 17 wird aufgehoben. ordnung von Schutzbestimmungen entsprechend § 5 14. Die Anlagen 7 und 8 werden aufgehoben. Absatz 4 in Betracht kommt, und aktualisiert diese 15. Die Inhaltsübersicht ist entsprechend anzupassen. jährlich. Die unteren Wasserbehörden erfassen die zum Vollzug dieser Verordnung erforderlichen Daten Artikel 16 im elektronischen Fachverfahren des Landes und ak- tualisieren sie jährlich zum 31. Oktober. Die zur Er- Änderung der Verordnung des Umweltministeriums stellung der elektronischen Liste erforderlichen Da- über die Erfassung der Wasserentnahmen ten werden Anfang November automatisiert an die LUBW übermittelt.« Die Verordnung des Umweltministeriums über die Erfas- sung der Wasserentnahmen vom 17. Dezember 1987 6. § 6 Absatz 1 wird wie folgt geändert: (GBl. S. 754), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Geset- a) In Satz 1 wird die Angabe »§§ 82 und 95 WG« zes vom 29. Juli 2010 (GBl. S. 565, 570), wird wie folgt durch die Angabe »§ 80 WG« ersetzt. geändert: b) In Satz 3 wird die Angabe »§ 21 WHG« durch die 1. In § 1 wird die Angabe »§ 17 c Satz 1 WG« durch die Angabe »§ 101 WHG« ersetzt. Angabe »§ 102 Satz 1 WG« sowie die Angabe »§ 17 d 7. § 8 wird wie folgt geändert: WG« durch die Angabe »§ 103 WG« ersetzt. a) Absatz 1 Satz 3 wird wie folgt gefasst: 2. In § 3 Absatz 1 Nummer 1 wird die Angabe »§ 17 e »§ 5 Absatz 1 Satz 3 und 4 gilt entsprechend.« Abs. 3 WG« durch die Angabe »§ 104 Absatz 3 WG« b) In Absatz 2 wird die Angabe »§ 19 Abs. 2 WHG ersetzt. und § 24 Abs. 1 und 2 WG« durch die Angabe 3. In § 4 wird die Angabe »§ 120 Abs. 1 Nr. 18 WG« »§ 52 Absatz 1 und 2 WHG« und die Angabe durch die Angabe »§ 126 Absatz 1 Nummer 18 WG« »§ 19 Abs. 1 Nr. 1 WHG« durch die Angabe sowie in Nummer 1 die Angabe »§ 17 e Abs. 3 WG« »§ 51 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 WHG« ersetzt. durch die Angabe »§ 104 Absatz 3 WG« ersetzt. 8. § 10 Absatz 1 Satz 2 wird aufgehoben. 9. § 11 wird wie folgt geändert: Artikel 17 a) In Absatz 1 wird die Angabe »§ 19 Abs. 4 WHG, Änderung der Verordnung des § 24 Abs. 4 und § 40 Abs. 1 WG« durch die An­ Umweltministeriums über sachverständige gabe »§ 52 Absatz 5, § 53 Absatz 4 und 5 WHG, Stellen in der Wasserwirtschaft § 45 Absatz 3 WG« ersetzt. b) In Absatz 2 Satz 3 wird die Angabe »(§ 24 Abs. 4 In § 1 Absatz 1 der Verordnung des Umweltministeriums Satz 6 WG)« durch die Angabe »(§ 45 Absatz 3 über sachverständige Stellen in der Wasserwirtschaft Satz 6 WG)« ersetzt. vom 2. Mai 2001 (GBl. S. 399), zuletzt geändert durch 446 GBl. vom 12. Dezember 2013 Nr. 17

Verordnung vom 5. Oktober 2011 (GBl. S. 468), wird in wird die Angabe »§ 120 Abs. 1 Nr. 19 WG« durch die Satz 1 die Angabe »§ 83 Abs. 1 WG« durch die Angabe Angabe »§ 126 Absatz 1 Nummer 18 WG« ersetzt. »§ 61 Absatz 1 WHG« ersetzt und Satz 2 aufgehoben. Artikel 23 Artikel 18 Änderung der Ulmer-Donau-Schifffahrtsverordnung Änderung der Hafenverordnung In § 3 der Ulmer-Donau-Schifffahrtsverordnung vom In § 71 der Hafenverordnung vom 10. Januar 1983 (GBl. 2. Mai 1968 (GBl. S. 177), geändert durch Artikel 7 der S. 41), zuletzt geändert durch Verordnung vom 7. August Verordnung vom 26. Oktober 1992 (GBl. S. 729), wird 2009 (GBl. S. 474), wird in den Absätzen 1 bis 8 jeweils die Angabe »§ 120 Abs. 1 Nr. 20« durch die Angabe die Angabe »§ 120 Abs. 1 Nr. 20 WG« sowie in Absatz 9 »§ 126 Absatz 1 Nummer 18« ersetzt. die Angabe »§ 120 Abs. 1 Nr. 19 WG« durch die Angabe »§ 126 Absatz 1 Nummer 18 WG« ersetzt. Artikel 24 Artikel 19 Änderung der Bodensee-Mietbootverordnung Änderung der Verordnung des Ministeriums In § 9 der Bodensee-Mietbootverordnung vom 4. März für Verkehr und Infrastruktur zur Einführung der 1987 (GBl. S. 116), geändert durch Artikel 6 der Ver­ Bodensee-Schifffahrts-Ordnung ordnung vom 26. Oktober 1992 (GBl. S. 729), wird die ­Angabe »§ 120 Abs. 1 Nr. 20 WG« durch die Angabe In § 10 der Verordnung des Ministeriums für Verkehr »§ 126 Absatz 1 Nummer 18 WG« ersetzt. und Infrastruktur zur Einführung der Bodensee-Schiff- fahrts-Ordnung vom 10. Dezember 2001 (GBl. S. 709), zuletzt geändert durch Verordnung vom 15. Oktober Artikel 25 2009 (GBl. S. 685), wird die Angabe »§ 120 Abs. 1 Nr. 19 Änderung der Verordnung des WG« durch die Angabe »§ 126 Absatz 1 Nummer 18 Ministeriums für Verkehr und Infrastruktur WG« ersetzt. und des Landratsamts Bodenseekreis über die Einrichtung einer Verbotszone im Bereich der Artikel 20 Wasserentnahmeanlagen des Zweckverbands Änderung der Schifffahrtsverordnung Bodensee-Wasserversorgung Rheinfelden-Basel im Bodensee In § 6 der Schifffahrtsverordnung Rheinfelden-Basel In § 5 der Verordnung des Ministeriums für Verkehr vom 30. November 2002 (GBl. 2003 S. 20), zuletzt geän- und Infrastruktur und des Landratsamts Bodenseekreis dert durch Verordnung vom 5. April 2009 (GBl. S. 223), über die Einrichtung einer Verbotszone im Bereich der wird in den Absätzen 1 bis 3 jeweils die Angabe »§ 120 Wasser­entnahmeanlagen des Zweckverbands Bodensee- Abs. 1 Nr. 19 WG« durch die Angabe »§ 126 Absatz 1 Wasserversorgung im Bodensee vom 16. Dezember 2011 Nummer 18 WG« ersetzt. (GBl. 2012, S. 8) wird die Angabe »§ 120 Abs. 1 Nr. 19 WG« durch die Angabe »§ 126 Absatz 1 Nummer 18 Artikel 21 WG« ersetzt.

Artikel 26 Änderung der Verordnung des Ministeriums für Verkehr und Infrastruktur über die Schifffahrt auf Änderung der Rechtsverordnung des dem Rhein zwischen Neuhausen und Rheinfelden Ministeriums für Verkehr und Infrastruktur und des Landratsamts Bodenseekreis zum Schutz der In § 36 der Verordnung des Ministeriums für Verkehr Wasserentnahmen des Zweckverbandes Bodensee- und Infrastruktur über die Schifffahrt auf dem Rhein Wasserversorgung in Stuttgart und der Stadt zwischen Neuhausen und Rheinfelden vom 29. Juli 1991 Überlingen aus dem Bodensee (GBl. S. 511) wird die Angabe »§ 120 Abs. 1 Nr. 20 WG« durch die Angabe »§ 126 Absatz 1 Nummer 18 In § 8 der Rechtsverordnung des Ministeriums für Ver- WG« ersetzt. kehr und Infrastruktur und des Landratsamts Bodensee- kreis zum Schutz der Wasserentnahmen des Zweckver- Artikel 22 bandes Bodensee-Wasserversorgung in Stuttgart und der Stadt Überlingen aus dem Bodensee vom 8. Juli 1987 Änderung der Einführungsverordnung (GBl. S. 263) wird die Angabe »§ 41 Abs. 1 Nr. 2 des zur Hochrheinpatentverordnung WHG und § 120 Abs. 1 Nr. 18 WG« durch die Angabe In § 7 der Einführungsverordnung zur Hochrheinpatent- »§ 103 Absatz 1 Nummer 7 a WHG und § 126 Absatz 1 verordnung vom 30. November 2002 (GBl. 2003 S. 2) Nummer 18 WG« ersetzt. Nr. 17 GBl. vom 12. Dezember 2013 447

Artikel 27 Württemberg in der Fassung vom 20. Januar 2005 (GBl. S. 219, ber. S. 404), zuletzt geändert durch Artikel 41 der Änderung der Rohrleitungsanlagen- Verordnung vom 25. Januar 2012 (GBl. S. 65, 69), außer Zuständigkeitsverordnung Kraft, die §§ 77 bis 80 a bereits am 22. Dezember 2013. In Artikel 1 der Rohrleitungsanlagen-Zuständigkeitsver- ordnung vom 28. Februar 2011 (GBl. S. 112) werden die Das vorstehende Gesetz wird hiermit ausgefertigt und ist Wörter »Nummern 19.3 bis 19.7. der Anlage 1« durch die zu verkünden. Wörter »Nummern 19.4 bis 19.7. der Anlage 1« ersetzt. stuttgart, den 3. Dezember 2013 Artikel 28 Die Regierung des Landes Baden-Württemberg: Änderung der Verordnung der Landesregierung über Zuständigkeiten nach dem Gesetz über Kretschmann Ordnungswidrigkeiten Krebs Friedrich In § 2 Absatz 2 der Verordnung der Landesregierung Untersteller Stoch über Zuständigkeiten nach dem Gesetz über Ordnungs- Stickelberger Bauer widrigkeiten in der Fassung vom 2. Februar 1990 (GBl. Hermann Altpeter S. 75), zuletzt geändert durch Artikel 24 des Gesetzes vom 14. Oktober 2008 (GBl. S. 313, 327), wird folgende Öney Dr. Splett Nummer 2 eingefügt: Erler »2. nach dem Ausführungsgesetz zu dem Übereinkom- men vom 9. September 1996 über die Sammlung, Abgabe und Annahme von Abfällen in der Rhein- und Binnenschifffahrt,«.

Artikel 29 Gesetz über das Absehen von der Zusage der Umzugskostenvergütung in beson­deren Aufhebung von Verordnungen im Bereich des Wasserrechts Härtefällen bei Schließung oder Änderung des Aufgabenbereiches von Einrichtungen Folgende Verordnungen werden aufgehoben: des Justizvollzuges 1. Oberflächenwasserqualitätsverordnung vom 26. März 1997 (GBl. S. 146), zuletzt geändert durch Artikel 129 Vom 3. Dezember 2013 der Verordnung vom 25. April 2007 (GBl. S. 252, 265), 2. Gewässerbeurteilungsverordnung vom 30. August 2004 Der Landtag hat am 27. November 2013 das folgende (GBl. S. 713), geändert durch Artikel 124 der Verord- Gesetz beschlossen: nung vom 25. April 2007 (GBl. S. 252, 264), 3. Verordnung des Umweltministeriums über die Zustän- § 1 digkeit des Regierungspräsidiums Freiburg für Entschei- dungen zur Wasserkraftnutzung am Hochrhein vom Bei einer durch Schließung oder Änderung des Aufga- 3. Juli 2001 (GBl. S. 465), geändert durch Artikel 125 benbereiches von Einrichtungen des Justizvollzuges ver- der Verordnung vom 25. April 2007 (GBl. S. 252, 264), anlassten Versetzung einer Beamtin oder eines Beamten an einen anderen Dienstort ist auf Antrag von der Zusage 4. Verordnung des Umweltministeriums zur Umsetzung der Umzugskostenvergütung abzusehen, wenn im Zeit- der IVU-Richtlinie im Wasserrecht vom 10. Septem- punkt der Versetzung ber 2002 (GBl. S. 371), zuletzt geändert durch Verord- nung vom 20. August 2007 (GBl. S. 393), 1. die Beamtin oder der Beamte 5. Abwasserverordnung Abfallverbrennung vom 20. Mai a) das 61. Lebensjahr, als Beamtin oder Beamter des 2003 (GBl. S. 290), geändert durch Artikel 140 der allgemeinen Vollzugsdienstes oder des Werkdiens- Verordnung vom 25. Januar 2012 (GBl. S. 65, 82). tes oder im Falle einer Schwerbehinderung im Sinne des § 2 Absatz 2 des Neunten Buches Sozial- Artikel 30 gesetzbuch das 58. Lebensjahr vollendet hat oder b) in der Erwerbsfähigkeit um mindestens 50 vom Inkrafttreten, Außerkrafttreten Hundert gemindert ist oder (1) In Artikel 1 tritt § 65 am 22. Dezember 2013 in Kraft. c) durch eine schwere Erkrankung, die voraussicht- (2) Im Übrigen tritt dieses Gesetz am 1. Januar 2014 in lich länger als ein Jahr andauern wird, am Umzug Kraft. Gleichzeitig tritt das Wassergesetz für Baden- gehindert ist;