Wasserversorgungssatzung (WVS) - Rumpfsatzung - Beschlossen
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Aufgrund der Hessischen Gemeindeordnung, des Hessischen Wassergesetzes und des Hessischen Gesetzes über kommunale Abgaben in den jeweils gültigen Fassungen, hat die Verbandsversammlung des Zweckver- bandes Mittelhessische Wasserwerke am 28. November 2019 folgende Wasserversorgungssatzung (WVS) - Rumpfsatzung - beschlossen: § 1 Anschlussnehmer (-inhaber) – Öffentliche Einrichtungen Grundstückseigentümer, Erbbauberechtigte, Nießbraucher und sonstige zur Nutzung des Der Verband betreibt in Erfüllung seiner Pflicht zur Grundstücks dinglich Berechtigte; Wasserversorgung Wasserversorgungsanlagen als öffentliche Einrichtungen. Er bestimmt Art und Wasserabnehmer – Umfang dieser Anlagen sowie den Zeitpunkt ihrer alle zur Entnahme von Trinkwasser auf dem Schaffung, Erneuerung und Erweiterung. Grundstück Berechtigten und Verpflichteten (insbesondere auch Pächter, Mieter, Unter- mieter usw.) sowie alle, die den Wasserver- § 2 sorgungsanlagen Trinkwasser entnehmen; Begriffsbestimmungen Hauseinführungen – Die in dieser Satzung verwendeten Begriffe haben Die Hauseinführung ist die bauliche Voraus- folgende Bedeutung: setzung zur Schaffung des Hausanschlus- Grundstück – ses. Die Hauseinführung ist Bestandteil des Gebäudes und steht im Eigentum des Kun- Das Grundstück im Sinne des Grundbuch- den, der die Kosten, die Gewährleistung und rechts; die Unterhaltungspflicht übernimmt, dazu ge- Wasserversorgungsanlagen – hört auch die Abdichtung zur Anschlusslei- tung. Versorgungsleitungen, Verbindungsleitun- gen, Pumpwerke, (Hoch-)Behälter, Drucker- höhungsanlagen, Wassergewinnungs- und § 3 -aufbereitungsanlagen und Ähnliches. Anschlusszwang Zu den Wasserversorgungsanlagen gehören Anschlussnehmer, auf deren Grundstücken Trink- auch Einrichtungen Dritter, deren sich der wasser benötigt wird, haben die Pflicht, diese Verband zur Erfüllung seiner Aufgaben be- Grundstücke an die Wasserversorgungsanlage an- dient oder zu deren Schaffung, Erweiterung, schließen zu lassen, wenn sie durch eine betriebs- Erneuerung oder Unterhaltung er beiträgt; fertige Versorgungsleitung erschlossen sind. Versorgungsleitungen – § 4 Wasserleitungen im Wasserversorgungsge- Benutzungszwang biet, von denen Anschlussleitungen abzwei- gen; (1) Wasserabnehmer sind verpflichtet, ihren Anschlussleitungen – Trinkwasserbedarf aus der Wasserversor- Leitungen von der Versorgungsleitung - be- gungsanlage zu decken. ginnend an der Abzweigstelle - endend mit dem KFR-Ventil (Kombiniertes Freistrom- (2) Der Verband räumt dem Wasserabnehmer im ventil mit Rückflussverhinderer) hinter der Rahmen des wirtschaftlich Zumutbaren die Messeinrichtung (in Fließrichtung gesehen) Möglichkeit ein, die Entnahme auf einen von einschließlich der Verbindungsstücke zur ihm gewünschten Verbrauchszweck oder auf Versorgungsleitung, Anbohrschellen etc. so- einen Teilbedarf zu beschränken. wie der in die Anschlussleitung integrierten Absperrschieber; (3) Der Anschlussnehmer hat dem Verband vor der Errichtung einer Eigengewinnungs- oder Wasserverbrauchsanlagen – Brauchwasseranlage Mitteilung zu machen. Wasserleitungen ab dem KFR-Ventil hinter Es muss technisch sichergestellt sein, dass der Messeinrichtung einschließlich der auf aus seiner Anlage kein Wasser in das Trink- dem Grundstück vorhandenen Wasserver- wassernetz eintreten kann. brauchseinrichtungen; Seite 1 § 5 Belieferung mit Trinkwasser der antragstel- Anschluss- und Benutzungsrecht lende Grundstückseigentümer vertraglich alle dem Verband durch diesen Anschluss bzw. (1) Der Eigentümer eines im Gemarkungsgebiet durch die besonderen Maßnahmen entstehen- der vom Verband endversorgten Stadt- oder den Mehrkosten und -aufwendungen - also Ortsteile der Verbandsmitglieder liegenden auch die für den laufenden Betrieb und für die Grundstückes ist berechtigt, den Anschluss Unterhaltung usw.- übernehmen und außer- dieses Grundstückes an die öffentliche Was- dem dem Anschluss weiterer Anschlussneh- serversorgungsanlage und damit die Beliefe- mer zustimmen. Auf Verlangen hat der Grund- rung mit Trinkwasser zu beantragen und ge- stückseigentümer dem Verband dafür jeder- nehmigt zu erhalten. zeit geeignete und voll ausreichende Sicher- (2) Das Recht aus Abs. 1 ist aber nur dann gege- heit zu leisten. ben, wenn (4) Weitere Grundstückseigentümer haben nur a) das Grundstück an eine Straße (Straßen- dann einen Anspruch auf Anschluss ihres teil, Weg, Platz) mit einer betriebsfertigen Grundstückes an eine Leitung im Sinne des Versorgungsleitung unmittelbar angrenzt Abs. 3 und auf Wasserbelieferung, wenn sie oder dem oder den Grundstückseigentümer(n) der bereits an diese Leitung angeschlossenen b) das Grundstück seinen Zugang zu einer Grundstücke deren Aufwendungen (s. Abs. 3) solchen Straße (Straßenteil, Weg, Platz) zu einem ihrem Interesse am Anschluss ent- durch einen dem Grundstückseigentümer sprechenden Anteil vertraglich ersetzen. Die- gehörenden Privatweg hat oder ser Anteil wird von dem Verband unter Berück- c) ein vertragliches, dingliches oder Zwangs- sichtigung einer 10-jährigen Nutzungsdauer recht zur Durchleitung des Trinkwassers festgelegt. durch ein anderes - nach Maßgabe die- ser Satzung - an das Wassernetz schon (5) Sind die Voraussetzungen der vorstehenden angeschlossenes oder anschließbares Absätze nicht gegeben (liegt z. B. noch keine Grundstück besteht. betriebsfertige Versorgungsleitung vor jenem Grundstück), so kann der Verband einem Die Herstellung einer bisher noch nicht beste- Grundstückseigentümer auf seinen Antrag ge- henden sowie die Änderung, Erneuerung oder statten, bis zur Herstellung einer betriebsferti- Erweiterung einer bestehenden Versorgungs- gen öffentlichen Wasserversorgungsanlage leitung (auch Teilleitung) kann nicht verlangt bis zu seinem Grundstück dieses durch eine werden. provisorische private Leitung an die öffentliche (3) Auch wenn die Voraussetzungen des Abs. 2 Wasserversorgungsanlage jederzeit widerruf- gegeben sind, kann dennoch kein Anschluss lich auf seine Kosten anzuschließen und die des Grundstückes an die öffentliche Wasser- Anschlussleitung zu unterhalten, zu ändern o- versorgungsanlage und keine Belieferung mit der zu erneuern; Abs. 3 Satz 2 und 3 sind ent- Trink- und Betriebswasser verlangt werden, sprechend anzuwenden. wenn Die Stelle des Anschlusses, Material, Umfang, a) dies wegen der besonderen Lage des Linienführung und Tiefe der provisorischen Grundstückes oder aus anderen techni- Leitung sowie die Wiederherstellung des alten schen oder betrieblich bedingten Gründen Zustandes der in Anspruch genommenen öf- erhebliche Schwierigkeiten bereitet oder fentlichen Flächen bestimmt dabei der Ver- band. b) besondere zusätzliche Maßnahmen bzw. über den Normalfall eines Anschlusses Diese provisorische private Leitung ist ohne nicht unerheblich hinausgehende wirt- Ersatzanspruch gegenüber dem Verband vom schaftliche Aufwendungen erfordert oder Grundstückseigentümer auf seine Kosten spä- c) die Zweckbestimmung der Versorgungslei- testens stillzulegen oder zu beseitigen, sobald tung einem Anschluss entgegensteht. die Voraussetzungen des § 3 geschaffen sind und der Verband die Stilllegung oder Beseiti- Der Verband kann in diesen Fällen ausnahms- gung verlangt. weise einen Anschluss dann gestatten, wenn dies im Übrigen die allgemeinen Betriebsver- hältnisse der öffentlichen Wasserversor- § 6 gungsanlage und die Versorgungspflichten Antrag auf Anschluss und Benutzung des Verbandes gegenüber den bereits An- (1) Ohne vorherige Genehmigung des Verbandes schlussberechtigten (Abs. 2) zulassen; in sol- darf der öffentlichen Wasserversorgungsan- chen Fällen muss vor dem Anschluss bzw. der lage kein Wasser entnommen werden. Seite 2 (2) Den Anschluss des Grundstückes an die öf- § 9 fentliche Wasserversorgungsanlage, jede Än- Speicherung personenbezogener Daten derung an der Anschlussleitung, die Herstel- (1) Zum Zwecke der Abrechnung sowie zur Er- lung, Änderung, Erneuerung, Erweiterung und bringung von Leistungen ist es zulässig, An- evtl. Beseitigung (Stilllegung) der Wasserver- gaben über die anschlusspflichtigen Personen brauchsanlage, der jeweilige Anschluss der mit Name, postalischer Adresse und Kontakt- einzelnen Gebäude auf dem Grundstück so- daten sowie Angaben über die angeschlosse- wie die Benutzung der öffentlichen Wasser- nen, anschlusspflichtigen und anschließbaren versorgungsanlage hat der Grundstücksei- Grundstücke gemäß Abs. 2 automatisiert zu gentümer bei dem Verband zu beantragen. erheben, zu speichern und zu verarbeiten. (3) Der Antrag ist in jedem Fall so rechtzeitig zu (2) Über Grundstücke im Verbandsgebiet werden stellen, dass über ihn kurzfristig entschieden folgende Angaben erhoben, gespeichert und werden kann. verarbeitet: (4) Der Antrag ist in der Regel unter Verwendung Flurstück mit Nummer und postalischer Ad- des bei dem Verband oder bei der jeweiligen resse, Verwaltung der Mitgliedsstädte und -gemein- Name, postalische Adresse und Kontakt- den erhältlichen Vordruckes zu stellen. daten des/r Grundstückseigentümers/ innen oder sonst dinglich Berechtigten an § 7 dem Grundstück, Mitteilungspflichten Name, postalische Adresse, Kontaktdaten und Ansprechpartner/in bzw. Empfangsbe- Änderungen im Grundstückseigentum bzw. Erb- vollmächtigten/r von anderen Anschluss- baurecht sind dem Verband vom bisherigen und pflichtigen als den/die dinglich Berech- neuen Grundstückseigentümer bzw. Erbbaube- tigte/n. rechtigten unverzüglich mitzuteilen. (3) Den von der Datenerhebung betroffenen Per- sonen stehen die Rechte nach § 8 Hessisches § 8 Datenschutzgesetz (HDSG) zu, insbesondere Ordnungswidrigkeiten das Recht, Auskunft