NetzNachrichten

September 2016 | Ausgabe 3/16 Informationen für Kunden der DB Netz AG und Interessierte

InfraDialog 2016 iDIS zeigt das ganze Netz Pünktlichkeits-Task-Force DB Netz, DB Station&­Ser­vice und DB Innovativ und schnell: Die Einführung Der Einsatz von Knotenkoordinatoren Energie laden zur Kundenveranstal- des „integrierten Dispositionssystems“ für Fernzüge wirkt sich auch positiv auf tung am 3. November in Mainz ein. S. 2 erhöht die Betriebsqualität. S. 4 Nah- und Güterverkehre aus. S. 7

Weiterentwickeltes TPS geht an den Start Stellungnahmeverfahren und Marktkonsultationen laufen / Einführung erfolgt im Dezember 2017

ufgrund der neuen EU-Richtlinie 2012/34 TPS 2017: Schritte der Umsetzung A zur Schaffung eines einheitlichen euro- päischen Eisenbahnraums führt die DB Netz AG zum Fahrplanwechsel im Dezember 2017 Anfang September ca. 10. Oktober 11. Dezember NFP Wechsel 2016 das weiterentwickelte Trassenpreissystem 2016 2016 2017/2018 (TPS) ein. Die Basis dafür bildet das im Juli Marktkonsultation* verabschiedete Eisenbahnregulierungsgesetz 09.09. Berlin (ERegG). Mit dem weiterentwickelten TPS Veröffentlichung SNB inkl. 12.09. Frankfurt a. M. Übermittlung SNB & Veröffentlichung SNB Einführung Entgeltliste zur Stellungnahme 14.09. München Entgeltliste zur inkl. Entgeltliste TPS 2017 etabliert DB Netz eine neue Entgeltlogik, die durch Zugangsberechtigte Genehmigung an BNetzA aus zwei Kernbausteinen besteht: den unmit- (1 Monat) (2 Monate) telbaren Kosten des Zugbetriebs und einem *Nachholen der für Anfang Juli vorgesehenen Marktkonsultation Aufschlag, der sich aus den relativen Tragfä- higkeiten der jeweiligen Marktsegmente herlei­tet. Weitere Elemente können hinzu- ERegG im Bundestag, einen Tag später auch 2017/18 die Trassenpreise im SPNV jährlich kommen. im Bundesrat verabschiedet. Das Gesetz führt nur noch um 1,8 Prozent erhöhen. regulierungsrechtliche Regelungen im Allge- Neuer rechtlicher Rahmen meinen Eisenbahngesetz (AEG) und in der Die Bundesnetzagentur prüft Bereits 2014 hatte DB Netz die Grundzüge des Eisenbahninfrastrukturbenutzungsverord- Ab Anfang September sind die Schienennetz- weiterentwickelten Preissystems vorge- nung (EIBV) zusammen und strukturiert das benutzungsbedingungen (SNB) des weiterent- stellt und Marktkonsultationen gestar- AEG neu. Zugleich wickelten TPS und die Entgeltlisten im Inter- tet. Im Dialog mit den Kunden wurden verschärft das net verfügbar. Wie vorgeschrieben, haben die weitere Kundenanforderungen in die Gesetz die Regu- Kunden anschließend vier Wochen Zeit zur Systematik aufgenommen. Die konkrete lierung. Das be- Stellungnahme. Parallel dazu holt DB Netz die Einführung lag jedoch auf Eis, weil die trifft auch die im Sommer aufgrund der ERegG-Verabschie- Umsetzung der europäischen Vorgaben Konzeption des dung abgesagten Marktkonsultationen nach in nationales Recht noch ausstand. Dies Trassenpreis­ und informiert mit einer eigenen Website über jetzt erfolgt: Am 7. Juli wurde das systems, das in das weiterentwickelte TPS. DB Netz arbeitet Bezug auf den anschließend Änderungen ein, die sich aus die- SPNV noch ein- sem Prozess ergeben, und legt die SNB und die mal angepasst Entgeltliste der Bundesnetzagentur (BNetzA) werden musste. zur Prüfung vor. Bei Redaktionsschluss war Zum einen sind im SPNV künf- noch offen, ob sich dieser Prüfungsprozess tig die Bundesländer als Marktseg- noch nach der alten oder bereits nach der mente abzugrenzen und das jeweilige neuen Rechtslage richtet. Hierfür ist der Zeit- Durchschnittsentgelt aus der Netzfahrplan­ punkt des Inkrafttretens des ERegG maßgeb- periode 2016/2017 zu replizieren. Zum ande- lich. Nach Abschluss der Prüfung durch die ren koppelt das Gesetz die Entwicklung der BNetzA werden SNB und Entgelte zum 11. De- Trassenpreise an die Erhöhung der Regionali­ ­ zember 2016 veröffentlicht und zum Fahrplan- sierungsmittel des Bundes für den SPNV. wechsel im Dezember 2017 wirksam. Danach darf DB Netz ab dem Netzfahrplan Siehe auch Seite 3 Grafik: DB Netz AG

NetzNachrichten Ausgabe 3/16 1 Dialog

Auf ein Wort Kundenveranstaltung Liebe Leserinnen und Leser, Eisenbahnsektor triff t sich in

das weiterentwickelte Trassenpreis- system ist ein gutes Beispiel, wie im en- Mainz zum „InfraDialog 2016“ gen Dialog mit den Kunden auch schwie- rige Aufgaben gemeinsam gemeistert DB Netz, DB Energie und DB Station&Service laden gemeinsam ein werden können. Vor einer mindestens gleich großen Herausforderung stehen wir bei unserer Aufgabe, die Schienenin- frastruktur zu erhalten und zu moderni- sieren, sowie unserer Pfl icht, den Ver- kehr im Fluss zu halten, täglich rund 40.000 Zugfahrten mit etwa 850 Bau- stellen in Einklang zu bringen. Über die Notwendigkeit der Baumaßnahmen gibt es zwischen allen Be- teiligten unserer

Foto: Jet-Foto Kranert Jet-Foto Foto: Branche keinen Dis- sens. Mit Zunahme des Bauvolumens müssen wir aber er-

kennen, dass die baubedingten Ein- Mainz Lokhalle Alte Foto: schränkungen teilweise zu stärkeren Be- Tradition und Moderne: Die 1903 erbaute „Alte Lokhalle“ in Mainz ist heute eine Eventlocation mit besonderem Flair. hinderungen führen als gedacht. Um nicht um den heißen Brei herumzure- rstmals laden die drei Infrastrukturdienst- nimmt in den Blick, welche Auswirkungen für den: Die Einschränkungen stellen für un- E leister der Deutschen Bahn zu einer ge- den Güter-, den Schienenpersonennah- sowie sere Kunden zum Teil eine deutliche Be- meinsamen Kundenveranstaltung ein: Am den -fernverkehr zu erwarten sind. schränkung ihres Angebots dar. Wie man 3. November triff t sich der Eisenbahnsektor in es auf der Autobahn auch alltäglich er- Mainz zum „InfraDialog 2016“. Ziel der Gast- InfraDialog will Transparenz schaff en lebt – ohne Staus und Sperrungen wird geber – DB Netz AG, DB Station& Ser vice AG Wie zuvor der NetzDialog der DB Netz AG will es nicht gehen. Trotzdem arbeiten wir und DB Energie GmbH – ist es, den Austausch auch der InfraDialog 2016 Transparenz schaf- natürlich mit Hochdruck im Rahmen un- und die Vernetzung aller Akteure des Eisen- fen und Hintergründe beleuchten. Die „Alte seres Programms Zukunft Bahn daran, bahnsektors zu fördern und die Entwicklung Lokhalle“ in Mainz bietet dabei ein attraktives die negativen Auswirkungen zu reduzie- des Verkehrssystems Schiene sowie aktuelle Ambiente für Talkrunden, Podiumsdiskussio- ren und unsere Prozesse zu optimieren. Herausforderungen zu dis kutieren. nen und den Austausch mit dem Publikum. Erste positive Ergebnisse lassen sich er- Eine Abendveranstaltung beschließt den In- kennen. Aber es ist klar, dass noch ein Erfolgsgeschichte fortschreiben fraDialog 2016, am Folgetag besteht die Mög- gutes Stück des Weges zu gehen ist. Ein Schwerpunkt wird dabei das Konzernpro- lichkeit zur Teilnahme an einer Exkursion. gramm „Zukunft Bahn“ der DB und dessen An vielen Stellen erleben wir eine hohe Umsetzung in den Infrastrukturbereichen Bereitschaft unserer Kunden, gemein- sein. „Gemeinsam sind wir Partner des Eisen- Gemeinsame Kundeninfo sam mit uns an diesen Herausforde- bahnsektors in Deutschland. Der InfraDialog rungen zu arbeiten. Das ist für uns zu- 2016 soll zeigen, wie wir die Erfolgsgeschichte Auch im Kunden-Newsletter „Wöchent- gleich Verpfl ichtung und Ansporn. Las- der Eisenbahn in Deutschland fortschreiben lich informiert – Ihre Kundeninforma- sen Sie uns bei den jetzt anstehenden können, wo unsere Projekte ansetzen und wie tion“ wenden sich die DB Netz AG, die Gesprächsrunden gemeinsam die Hebel weit sie vorangekommen sind“, sagt Dr. Tho- DB Station&Service AG und die DB Ener- defi nieren, um negative Auswirkungen mas Schaff er, Vorstand Vertrieb und Fahrplan gie GmbH jetzt gemeinsam an ihre Ge- für Sie und das Netz zu reduzieren! der DB Netz AG. schäftspartner. Der E-Mail-Newsletter enthält Informationen zu aktuellen The- Ein weiteres wichtiges Thema wird der rechtli- men der drei Infrastrukturunterneh- che Rahmen sein, in dem die Infrastruktur- men. Die erste gemeinsame Ausgabe er- dienstleister der DB agieren. Das betriff t etwa schien im August. Im Internet sind die Fragen der Netzentwicklung und der Finanzie- Informationen ebenfalls verfügbar. Dr. Thomas Schaff er, Vorstand Vertrieb rung sowie aktuell insbesondere die regulato- www.dbnetze.com/kundeninfo und Fahrplan der DB Netz AG rischen Vorgaben. Der InfraDialog 2016

NetzNachrichten Ausgabe 3/16 2 Markt & Produkte

Trassenpreissystem Das Marktsegment ist der bestimmende Faktor Die künftige Preislogik im Überblick / Neue Gesetzgebung gibt Marktsegmentierung im SPNV vor

ie unmittelbaren Kosten des Zugbetriebs nach Bundesländern vorschreibt. Jedes Land Marktsegmente im SPNV D als Sockel und Mindestbetrag, der nach bildet ein eigenes Marktsegment. Die Marktsegmenten unterschiedliche Vollkosten- durchschnittlichen Entgelte je Bun- Nach den Bestimmun- aufschlag sowie weitere Elemente, die Steue- desland sind dabei so zu bemessen, gen des ERegG bilden rungsanreize zum Beispiel im Hinblick auf Um- dass sie den durchschnittlichen Kiel im SPNV die Bundes- Hamburg welt und Kapazitätsauslastung entfalten: Das Entgelten je Land in der Netz- Schwerin länder die Marktseg- sind die Bausteine des weiterentwickelten fahrplanperiode 2016/2017 Bremen mente. Die durch- Trassenpreissystems (TPS), das DB Netz jetzt entsprechen. Als weiteres schnittlichen Berlin Hannover dem Markt anbietet und in das förmliche Stel- Segment kommen „Leer-/ Potsdam Entgelte je Bun- lungnahmeverfahren bringt. An der grund- Lokfahrten“ dazu. Magdeburg desland sind da- sätzlichen Ausgestaltung, wie sie aus den zu- bei so zu bemes- Dresden rückliegenden Marktkonsultationen hervorge- Im Güterverkehr unter- Düsssseldorfeldorf sen, dass sie den gangen ist, hat sich für den Schienengüterver- scheidet DB Netz die Erfurt durchschnittli- kehr und Schienenpersonenfernverkehr nichts Segmente „Standard- WiesbadenWiesbaden chen Entgelten je geändert. Für den Schienenpersonennahver- zug“, „Schwerer Zug“ Mainz Land in der Netzfahr- kehr (SPNV) gilt das jedoch nicht. Hier setzt und „Gefahrgutganzzug“ Saarbrücken planperiode 2016/2017 DB Netz die Vorgaben aus dem neu gefassten sowie „Lokfahrt“ und entsprechen. Ausge-

§ 37 ERegG um. „Güternahverkehr“. Wei- Stuttgart hend von diesem

tere Differenzierungen ergeben München Wert werden die Ent- Fernverkehr, Güterverkehr, Nahverkehr sich durch Auf- und Abschläge gelte um 1,8 % p.a. Im Fernverkehr decken drei Marktsegmente für räumliche und zeitliche dynamisiert.­ den größten Teil der Verkehre ab: „Metro Tag“, Flexibilität des Kunden bei der „Basic“ und „Nacht“. Das Segment „Metro Fahrplangestaltung sowie die gewünschte Tag“ gilt für den Tagesverkehr zwischen Me- Priorität der betrieblichen Durchführung. für die im Dezember 2017 beginnende Netz- tropolbahnhöfen. Das Segment „Basic“ gilt am fahrplanperiode stehen den Zugangsberech­ Tag und in den Abendstunden für Züge, die Weitere Elemente tigten bereits seit Anfang September unter nicht zwischen Metropolbahnhöfen verkeh- Der Baustein „Weitere Elemente“ enthält einen www.dbnetze.com/snb zur Stellungnahme zur ren, sowie in den Abendstunden auch für den Anreiz für Neuverkehre (20 Prozent Rabatt für Verfügung. Parallel werden die Marktkonsul- Metropolverkehr. Das Segment „Nacht“ gilt ein Jahr in allen Verkehrsdiensten) und zur tationsveranstaltungen am 9. September in gleichermaßen für den Metropol- und den frühzeitigen Stornierung bestellter Trassen Berlin, am 12. September in Frankfurt a. M. Nichtmetropolverkehr. Ergänzend hinzu kom- (steigendes Stornierungsentgelt bei später und am 14. September in München durchge- men die Segmente „Leer-/Lokfahrt“, „Char- Stornierung). Auf die Erhebung eines Engpass- führt. Im weiteren Prozess werden die endgül- ter-/Nostalgie“ und „Punkt-zu-Punkt“. aufschlags auf überlasteten Schienenwegen tigen SNB und Entgeltlisten am 11. Dezember wird die DB Netz AG zur Einführung des TPS – vorbehaltlich des Ergebnisses der Prüfung Für den SPNV ist die bisherige Differenzierung trotz der gesetzlichen Möglichkeit – verzich- durch die BNetzA veröffentlicht. nach räumlichen und zeitlichen Kriterien ent- ten. Die entsprechenden Schienennetznut- Erläuterungen und Informationen unter fallen, weil das ERegG eine Segmentierung zungsbedingungen (SNB) und Entgeltlisten www.dbnetze.com/tps2017

Marktsegmente im Fernverkehr Marktsegmente im Güterverkehr

6 – 20 Uhr* 20 – 23 Uhr** 23 Uhr Auf-/Abschlag für Segment mögl. Differenzierung Zug verkehrt innerhalb der Segmente zwischen Metropolbahn­ Metro Tag Basic Güternah­ 1 Priorität in betrieblicher höfen Lokfahrt Durchführung Nacht verkehr Zug verkehrt 2 Räumliche Flexibilität – nicht zwischen Basic Flexibilität der Endkunden Metropolbahn­ Schwerer Gefahrgut­- + bezüglich räumlicher Fahr- höfen Zug* ganzzug plangestaltung – 3 Zeitliche Flexibilität – Weitere ­ Leer-/ Charter-/ Punkt-zu- Standard Flexibilität der Endkunden Segmente Lokfahrt Nostalgie Punkt Zug bezüglich zeitlicher Fahr- plangestaltung

*Am Wochenende 9 – 20 Uhr **Am Wochenende auch 6 – 9 Uhr *Keine betriebliche Priorisierung

NetzNachrichten Ausgabe 3/16 3 Markt & Produkte

Für lokale Güterbahnen können sich neue Chancen auftun ach Ansicht des Deutschen Speditions- Gremien wurden erste Kündigungen an Kun- N und Logistikverbands (DSLV) birgt die den verschickt, deren Güterverkehrsstellen beabsichtige Straffung der Nahbereichsbedie- künftig nicht mehr bedient werden. An seinen nung durch DB Cargo Chancen für lokale Wachstumszielen hält DB Cargo weiter fest. Eisenbahn-Verkehrsunternehmen (EVU). Falls die DB Cargo AG bestimmte Güterver- Infrastruktur ist nicht betroffen kehrsstellen künftig nicht mehr anbiete, Als Güterverkehrsstelle bezeichnet DB könnten andere EVU die weiter bestehende Cargo markante Punkte im Streckennetz, die Infrastruktur nutzen. Bereits heute würden zur Definition des Bedienungsangebots und

viele Kunden von lokalen EVU bedient. DB Barteld Frank zur Berechnung der Tarifkilometer dienen. /

Cargo hatte aus wirtschaftlichen Gründen Eine Schließung von Güterbahnhöfen, An- sowie zur Reduzierung der Komplexität und schluss- oder Ladegleisen ist mit den Plänen Störanfälligkeit im Nahbereich aufkommens- von DB Cargo nicht verbunden. Die Anlagen schwache Güterverkehrsstellen (Gvst) analy- befinden sich in der Regel im Besitz der DB

siert. Nach abschließenden Gesprächen mit AG Bahn Deutsche Foto: Netz AG oder eines anderen Infrastruktur- Kunden und der Zustimmung aller relevanten DB Cargo will die Bedienung im Nahbereich straffen. Unternehmens und stehen allen EVU offen.

Betriebszentralen iDIS stellt Disposition auf eine neue Grundlage Innovatives System soll Konflikte erkennen und Lösungen vorschlagen / DB Netz bindet EVU mit ein

as größte IT-Projekt der DB Netz AG befin- Ddet sich in voller Fahrt. In fünf Stufen setzt die DB Netz AG bis Mitte 2019 das neue integrierte Dispositionssystem (Projektname iDIS) um. Mit dem Produkt „LeiDis-D“ (Leit- und Dispositionssystem) steht den Disponen- ten in den Betriebszentralen und in der Netz-

leitzentrale künftig ein deutlich verbessertes Miethe Uwe / Dispositionswerkzeug zur Verfügung. Die Eisenbahn-Verkehrsunternehmen (EVU) pro- fitieren davon in Form einer besseren Betriebs- qualität. Dazu können sie auch selber beitra-

gen, indem sie Daten zur aktuellen Zugcharak- AG Bahn Deutsche Foto: teristik sowie zu den geplanten und operativ Bei Abweichungen vom Fahrplan treffen die Disponenten in den Betriebszentralen und der Netzleitzentrale die notwen- geänderten Umlauf- und Anschlussbeziehun- digen Entscheidungen, um die Auswirkungen für die Kunden möglichst gering zu halten. gen liefern. Mit iDIS verwirklicht DB Netz jetzt eine Reihe ten des Zugs, wie zum Beispiel Zuglänge und Die technische Absprungbasis für iDIS ist das von Innovationen. Für die Disponenten gehört Zuggewicht, sowie Angaben zu Fahrzeugum- Dispositionssystem „Rail Control System“ dazu die Möglichkeit, das komplette Netz und lauf, Personalleistungen und Anschlussbezie- (RCS) der Schweizerischen Bundesbahnen nicht nur das Gebiet der jeweiligen Betriebs- hungen. Diese Abhängigkeiten zu kennen, ist (SBB). DB Netz hat es 2015 erworben, passt es zentrale einzusehen. Betriebsqualität und für eine vorausschauende Disposition, eine nun auf die eigenen Bedürfnisse an und entwi- Pünktlichkeit sollen davon profitieren, dass schnellere betriebliche Abstimmung und bes- ckelt es weiter. Die Herausforderung ist groß – das System eigenständig Konflikte erkennt und sere Prognose unverzichtbar. Schon heute bie- es geht um riesige Datenmengen. Die Netzleit- Lösungen vorschlägt. tet DB Netz den EVU optional die Möglichkeit, zentrale und die sieben Betriebszentralen über- Ist-Daten zur Zugcharakteristik elektronisch wachen und koordinieren täglich rund 40.000 Daten der EVU verbessern Betriebsqualität zu übermitteln und so die Kommunikation und Zugfahrten. Das Lagebild entsteht aus bis zu Wesentliche Verbesserungen für die Disposi- Disposition zwischen Betriebs­zentrale und 20.000 Zuglaufmeldungen pro Minute, die tion und Betriebsqualität erwartet DB Netz zu- EVU zu verbessern. iDIS strebt einen Zielzu- einem der rund 40.000 Fahrpläne zugeordnet dem dadurch, dass die EVU sogenannte Zug­ stand an, in dem das zur Regel wird und stets werden müssen und die Basis der Prognose des inhaltsdaten­ zur Verfügung stellen. Hierbei vollständige, aktuelle Zugcharakteristika sei- weiteren Fahrtverlaufs der Züge darstellen. handelt es sich um die physischen Eigenschaf- tens der EVU in die Disposition einfließen.

NetzNachrichten Ausgabe 3/16 4 Markt & Produkte Foto: SBB / GianVaitl Foto:

Europäischer Güterverkehr CIP zeigt die Infrastruktur der Korridore Kartenbasierte Internetanwendung verschaff t den Kunden schnell und einfach Übersicht

it einer kartenbasierten Darstellung kön- Verband der europäischen Eisenbahn-Infra- Darstellung können die Nutzer zwischen M nen sich die Kunden der europäischen strukturunternehmen RailNetEurope (RNE) unterschiedlichen Kartenan sichten wählen. Güterverkehrskorridore (RFC) jetzt schnell übernommen, ist das Tool für sechs internatio- Auch das Corridor Information Document und einfach über die Infrastrukturvorausset- nale Güterverkehrskorridore verfügbar. (CID) mit umfassenden Informationen zum je- zungen der Korridorstrecken informieren. Die weiligen Korridor ist über CIP erhältlich. Zu Corridor Information Platform (CIP), so der Unterschiedliche grafi sche Darstellungen erreichen ist das Tool über die Websites der Name der Anwendung, zeigt für den ganzen Darunter befi nden sich auch die beiden ande- europäischen Güterverkehrskorridore. Auch Verlauf eines Korridors beispielsweise Stre- ren durch Deutschland führenden Korridore RNE bietet CIP auf seiner Website an. ckenkategorien, Steigungen und Gefälle, RFC Scandinavian-Mediterranean und RFC www.rfc-rhine-alpine.eu Signal- und Stromsysteme sowie anliegende North Sea-Baltic. Darüber hinaus steht CIP für www.rfc-scan-med.eu Güterbahnhöfe und Containerterminals. Vom die RFC Altantic, North Sea-Mediterranean www.rfc-northsea-baltic.eu RFC Rhine-Alpine entwickelt und jetzt vom und Baltic-Adriatic bereit. Für die grafi sche https://cip.rne.eu

GretA und IKAs kommen gut an – Trassenfi nder folgt als Nächstes

ach der erfolgreichen Einführung der On- Einfüh rung der Anwendungen ziehen. „Bis dass das Team Einfachbahn seinem Ziel, die N linetools „Grenzlastanzeiger“ GretA und August hatten die Nutzer bereits 137 Ein zel - Kundenschnittstelle eff ektiver und einfacher „Informations- und Kommunikationssystem grenzlast be rech nun gen über GretA bean- zu machen, ein Stückchen näher gekommen für Anlagenstörungen“ IKAs kündigt das tragt“, sagt Matthias Blex, Teamleiter Initia- ist.“ Nach dem anstehenden Go-Live des Tras- Team der Einfachbahn für das vierte Quartal tive Einfachbahn. „Auch die Anzeige von senfi nders sollen weitere Schritte auf diesem eine weitere webbasierte Anwendung an: den Grenzlasten wird über die kartenunterstützte Weg folgen. Trassenfi nder. Er wird Kunden bei ihrer Tras- Routingfunktion oft und gerne genutzt.“ An- www.dbnetze.com/greta senplanung unterstützen. Der Trassenfi nder dere Infrastrukturbetreiber nutzten das Tool www.dbnetze.com/ikas erarbeitet schnell und unkompliziert eine An- mittlerweile ebenfalls, so Blex. sicht des Laufwegs, der für die ausgewählte Zugkonfi guration infrage kommt, sowie Infor- Ähnliches triff t auch auf das Tool IKAs zu, das mationen, wie lange der Transport voraus- die Meldung von Infrastrukturmängeln enorm sichtlich dauert. Durch den Trassenfi nder wer- vereinfacht hat: Das System wurde vor zwei den Trassenplanungen für die Kunden erst- Monaten eingeführt. Blex: „Das Kundenfeed- mals visualisiert. back ist in Anbetracht dessen, dass es sich bei Mängeln nie um erfreuliche Fälle handelt, sehr Erfolgreicher Start für GretA und IKAs positiv.“ Als besonders große Erleichterung Die beiden im Juni eingeführten Onlinetools empfänden die Kunden den Wegfall der telefo- GretA und IKAs kommen bei den Eisenbahn- nischen oder schriftlichen Nachfragen zum ak- Foto: Fotolia / Gaj Rudolf Verkehrsunternehmen (EVU) off ensichtlich tuellen Bearbeitungsstand ihrer Meldungen. gut an. Dieses positive Fazit kann das Team „Über diese Rückmeldungen freuen wir uns der Einfachbahn bereits drei Monate nach natürlich“, bestätigt Blex. „Sie zeigen uns,

NetzNachrichten Ausgabe 3/16 5 Infrastruktur & Technik

Karlsruhe – Basel „Wilhelmine“ hat sich auf den Weg gemacht Mit dem Tunnelvortrieb in Rastatt erreicht der Neu- und Ausbau der Rheintalbahn einen Meilenstein Foto: Erhard Hehl Erhard Foto:

und 1.750 Tonnen schwer und 90 Me- triebs Ende Mai betonte. „Wir freuen uns, die und nehmen den Sprung zum digitalen Planen R ter lang ist die Tunnelbohrmaschine, die Anwohner von Rastatt mit der Untertunne- und Bauen 4.0“, so Dobrindt, dessen Ministe- sich unter Rastatt hindurchgräbt. Sie heißt lung des gesamten Stadtgebiets künftig vom rium das Building Information Modeling för- „Wilhelmine“ und kommt gut voran – bei- Lärm der vorbeifahrenden Züge zu entlasten.“ dert. Bis zu 20 Meter unter der Oberfläche spielsweise in der Nacht vom 4. auf den 5. Juli unterquert der Tunnel das Stadtgebiet. Er be- rekordverdächtige 16 Meter. Bis zu 250 Anwendungsprojekt für digitales Bauen steht aus zwei Röhren mit einem Innenquer- km/h schnell werden die Züge sein, die ab Doppelte Freude war der Baustart für Alexan- schnitt von 9,60 Metern. In Nord-Süd-Rich- 2022 durch den Rastätter Tunnel fahren sol- der Dobrindt, Bundesminister für Verkehr und tung von Ötigheim nach Niederbühl muss len. Mit einer Länge von 4.270 Metern ist er digitale Infrastruktur: Der Tunnel Rastatt Wilhelmine davon nur eine graben. Die zweite ein zentrales Bauwerk der Aus- und Neubau- stärkt die Rheintalbahn und ist zugleich erstes Röhre übernimmt zeitversetzt eine bauglei- strecke Karlsruhe – Basel. Und ein Segen für Anwendungsprojekt der DB Netz AG für das che, noch namenlose Maschine. Ende Septem- die Anwohner, wie DB-Vorstandsvorsitzender Building Information Modeling (BIM). „Mit ber beginnt sie mit der Arbeit. Dr. Rüdiger Grube beim Start des Tunnelvor- dem BIM-Pilotprojekt leisten wir Pionierarbeit www.karlsruhe-basel.de

­ Glasfaserkabel „hört“ Zwei Notfallkranzüge in Fulda stationiert Hindernisse im Gleis wei jüngst auf die Namen „Zeus“ und einem Schlaf- und Sanitärwagen sowie einem Z „Herkules“ getaufte Notfallkranzüge der Aufenthalts-, Werkstatt- und Energiewagen. ichtreflexe können Schallwellen DB Netz AG stehen jetzt in Fulda für ihre Ein- Die neuen Kranzüge, die die alten aus den L sichtbar machen, und jede akustische sätze bereit. Ihre Taufe am zentralen Standort 1970er-Jahren ersetzen, sind speziell für das Quelle hat ihren eigenen digitalen Finger- der Notfalltechnik und des Notfallmanage- Bergen von Fahrzeugen konzipiert.­ abdruck. Diese Erkenntnisse macht sich ments von DB Netz nahmen Dr. Roland Bosch, die neue Technologie „Fiber Optic Sen- DB Netz-Vorstand Produktion, und Fuldas sing“ (FOS) zunutze, mit der sich Hinder- Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld vor. nisse im Gleis, Schienenbrüche oder Die drei weiteren neu angeschafften Kranzüge Oberbaumängel schneller als bisher ent- (siehe NetzNachrichten 2/2014) sind in Leip- decken lassen sollen. Die DB testet FOS zig und Wanne-Eickel beheimatet. zurzeit an der Strecke Fulda – Würzburg: Ein neben den Gleisen liegendes Glasfa- „Zeus“, der größere der beiden Schwerge- serkabel sendet Informationen über Ge- wichte vom Typ „Multi Tasker“, kann bis zu räusche an der Strecke an einen Rechner. 160 Tonnen heben, der etwas kleinere „Herku- Der vergleicht die Daten permanent mit les“ schafft immerhin 100 Tonnen. Insgesamt bekannten digitalen Fingerabdrücken investiert die DB Netz AG rund 35 Millionen

und gibt automatisch Auskunft über Typ, Euro in die fünf neuen Züge. Sie bestehen aus AG Netz DB Foto: Ort und Zeit des Ereignisses. ■ fünf Fahrzeugen: dem Notfallkran, einem Dr. Roland Bosch, DB Netz-Vorstand Produktion, nahm die Kranschutzwagen, einem Gegenlastwagen, Taufe der Notfallkranzüge in Fulda vor.

NetzNachrichten Ausgabe 3/16 6 Blickpunkt

Initiative „PlanStart“ Eine „Task-Force“ für mehr Pünktlichkeit

Die Steigerung der Pünktlichkeit ist ein Schwerpunkt des Programms „Zukunft Bahn“. Weil bereits die verspätete Abfahrt eines Zugs an seinem Startbahnhof weitreichende Folgen haben kann, hat die DB das Projekt „PlanStart“ ins Leben gerufen. Erste Erfolge sind bereits erkennbar.

homas König blickt auf die Bürouhr, wirft fahrtszeit“, erläutert König. „Die liegt für die- führer bis zur Abfahrt des Zugs – nehmen ge- T sich die orangefarbene Warnweste über, sen ICE bei 14.25 Uhr und 42 Sekunden.“ nau 45 Sekunden in Anspruch. Als ICE 723 sich auf deren Rücken der Schriftzug „PlanStart“ in Bewegung setzt, geht Königs Blick noch ein- prangt, und macht sich auf den Weg. Sein Ziel Der Knotenkoordinator wechselt einige Worte mal zur Uhr: 14.25 Uhr und 31 Sekunden – das ist Gleis 16, wo der ICE 723 von nach mit der Zugführerin („Alles in Ordnung im und war planmäßig. In den Bahnhöfen Köln und München bereitgestellt wird. Planmäßige Ab- am Zug“), beantwortet nebenbei Fragen von Hannover wird zurzeit in einem Pilotprojekt fahrt: 14.25 Uhr. Der 30-Jährige weiß: Wenn Reisenden („Richtung München sind Sie hier erprobt, Züge sogar bereits „mit Zeigersprung“ der Zug Dortmund nicht pünktlich verlässt, richtig“) und hat dabei immer ein Auge auf den zu starten, also in dem Moment, in dem die Ab- wird er es kaum schaff en, um 20.04 Uhr in fahrtminute anbricht. König: „Dadurch ließen München anzukommen. Seine Aufgabe als sich rund 30 Sekunden gewinnen.“ Knotenkoordinator: Dafür sorgen, dass von „Mehr Pünktlichkeit im Fernverkehr Anfang an alles glatt läuft. 72 Kollegen hat wirkt sich positiv auf die Betriebsqua- Praxiserprobte Experten König in bundesweit zehn Fernbahnhöfen. In lität im ganzen Netz aus.“ Das Büro teilt sich der ehemalige Fahrdienst- Dortmund Hauptbahnhof sind es fünf. Thomas König, leiter mit vier weiteren Knotenkoordinatoren Knotenkoordinator Dortmund – ebenfalls praxiserprobte Eisenbahner (Foto Als der ICE auf Gleis 16 einfährt, steht Thomas S. 8): Klaus Rösler war Energieanlagenelektro- König längst auf dem Bahnsteig. Ab jetzt niker und Lokführer, Mike Balke ist stellver- schaut er immer wieder zur Uhr: Wann kommt roten Sekundenzeiger der Bahnsteiguhr, die tretender Bahnhofsmanager in Dortmund, der Zug am Bahnsteig zum Stehen? Ist das Zug- mittlerweile 14.24 Uhr anzeigt. Das Ausfahrt- Ulrich Motzkeit war bereits als Aufsichtsbe- begleitpersonal rechtzeitig da? Wann ist der signal steht bereits auf „Fahrt“, jetzt geht es amter und, ebenso wie Christian Schneider, als Zug abfahrbereit? Und vor allem: Verlässt er um Sekunden. Die folgenden Schritte – von der Fahrdienstleiter tätig. Wie in Dortmund stel- planmäßig den Bahnhof? „Planmäßig heißt bei Lautsprecheransage am Bahnsteig über das len die DB-Unternehmensbereiche DB Netz, uns bis 59 Sekunden nach der fahrplantech- Schließen der Türen und das Auslösen des Sig- DB Fernverkehr und DB Station&Service auch nisch von der DB Netz AG errechneten Ab- nals „Abfahren“ (ZP 9) für den Triebfahrzeug- an den anderen Knoten Mitglieder der Plan-

NetzNachrichten Ausgabe 3/16 7 Blickpunkt

Start-Knotenkoordinatoren. Als eine Art „Task-Force“ beobachten, analysieren und op- timieren sie vor Ort die Schritte von der Bereit- stellung bis zur Abfahrt der Fernzüge anhand bestimmter Messpunkte (Grafi k u.). „Die Ab- fahrt am Startbahnhof wirkt sich auf die Pünktlichkeit des ganzen Zuglaufs aus“, erläu- tert König. „Erfolgt sie nicht planmäßig, ist es aufgrund der engen Taktung von Zugfahrten schwer, verlorene Zeit aufzuholen.“ Und nicht nur das: Weil im dicht getakteten Fahrplange- füge für einen verspäteten Zug kaum eine „Lücke“ zwischen anderen Fahrten zu fi nden ist, droht die Gefahr, weitere Verspätungsmi- nuten anzusammeln. Und verspätete Fernzüge

wirken sich wiederum auf den Nahverkehr aus, RB West / Netz DB Foto: der Anschlüsse abwartet und dessen Fahrplan- Knotenkoordinatoren: Klaus Rösler, Mike Balke, Ulrich Motzkeit, Christian Schneider und Thomas König (v. l.) bilden trassen blockiert werden, wenn Nah- und Fern- das Dortmunder PlanStart-Team – eins von zehn, die in den verkehrsstärksten Bahnhöfen Deutschlands ein Auge auf verkehr auf derselben Strecke unterwegs sind. die planmäßige Abfahrt der Fernverkehrszüge haben. Auch der Güterverkehr kann betroff en sein. Diesen Dominoeff ekt will „PlanStart“ unter- nicht überblicken, wenn dieser in einer Kurve Daten und Fakten binden und fokussiert sich deshalb auf den stand. Wertvolle Zeit ging bei der Abfertigung Fernverkehr. „Mehr Pünktlichkeit im Fernver- verloren, Verspätungen waren die Folge. Nun 60 Prozent aller Verspätungen im Fern- kehr wirkt sich positiv auf die Betriebsqualität werden die Züge außerhalb des Kurvenbereichs verkehr haben ihren Ursprung in den im ganzen Netz aus“, so König. bereitgestellt – und starten planmäßig. zehn verkehrsstärksten Bahnhöfen der DB – in Hamburg, Berlin, Hannover, Verbesserte Pünktlichkeit in allen Knoten Mit solchen Maßnahmen haben die PlanStart- Dortmund, Leipzig, Köln, Frank- Startet ein Zug mit Verspätung, beginnt die Teams die Pünktlichkeitswerte aller zehn Kno- furt a. M., Karlsruhe, Stuttgart und Analyse der Verspätungsgründe. Vor allem tenbahnhöfe erheblich verbessert. 61,5 Prozent München. Weil sich Verspätungen nega- wiederkehrende Probleme haben die PlanStart- betrug ihre Abfahrtspünktlichkeit im vorigen tiv auf das gesamte Netz auswirken, Teams im Visier. Die Suche nach den Ursachen Jahr. Der Knoten Dortmund lag mit 54,4 Pro- setzt die DB an diesen Bahnhöfen seit ist Detailarbeit, wenn sich durch Schwergang zent im Pünktlichkeitsranking weit hinten. Im Anfang 2016 Knotenko ordi natoren ein. an verschiedenen Stellen des Bereitstellungs- März 2016 nahm das PlanStart-Team hier seine Sie sollen vor Ort dazu beitragen, dass prozesses die verlorenen Sekunden summie- Arbeit auf, bis Juni kletterte die Abfahrtspünkt- ab 2018 mindestens 90 Prozent der ren. Das Ziel sind pragmatische Lösungen. Das lichkeit auf 80,9 Prozent. „Zurzeit liegen wir an Fernverkehrszüge planmäßig starten. können geänderte Gleisbelegungen, Arbeitsab- der Spitze“, berichten die Dortmunder Knoten- Verglichen mit dem Vorjahr haben sich läufe oder Bahnhofsfahrpläne sein. So fahren koordinatoren mit be rechtigtem Stolz. Bundes- die Werte mit dem Einsatz der PlanStart- in Dortmund endende Fernzüge im Fall ihrer weit stieg die Pünktlichkeit auf 77,7 Prozent. Teams innerhalb weniger Monate deut- verspäteten Ankunft jetzt nicht mehr zum Be- Das große Ziel von „PlanStart“ – 90 Prozent lich ver bessert – in einigen Knoten um triebsbahnhof, sondern wenden am Bahnsteig, Abfahrtpünktlichkeit – soll bis 2018 erreicht mehr als 20 Prozentpunkte. Zurzeit werden hier gereinigt und können pünktlich sein. Thomas König weiß, dass das machbar ist: wird geprüft, ob PlanStart auf weitere ihre nächste Fahrt beginnen. Oder Köln: Hier „In Dortmund haben wir schon fünf Tage mit Bahnhöfe ausgeweitet werden soll. konnte das Zugbegleit personal seinen Zug hundert Prozent Pünktlichkeit geschaff t.“

NetzNachrichten Ausgabe 3/16 8 Panorama

Artenschutz: DB Netz unterstützt „Landschaftspfl eger“ auf vier Hufen

Auf zwei ehemaligen Mannheim und den Ausbau der Strecke bei übernehmen sie eine wichtige Funktion als US-Truppenübungs- Hanau – Nantenbach. Das Przewalski-Pferd Landschaftspfl eger. Die kleinen Wildpferde plätzen bei Hanau und ist das einzige Wildpferd, das in seiner ur- tun zwar nur das, was sie ohnehin gern tun: Aschaff enburg unterstützt DB Netz sprünglichen Form überlebt hat. In freier Na- grasen und sich im Sand wälzen. Allerdings er- Zucht- und Artenschutzprojekte für tur nahezu ausgestorben, blieb die Rasse durch halten sie damit auch den Magerrasen – ein Przewalski-Pferde – Ausgleichsmaß- Zuchtprogramme erhalten. Die Tiere, die auf wertvolles Biotop für Kleinstlebewesen, Vögel nahmen unter anderem für die ge- den Arealen eine neue Heimat gefunden ha- und Pfl anzen.

Foto: Wikimedia Wikimedia Foto: commmons/Ramessos plante ICE-Neubaustrecke Frankfurt – ben, stammen aus diversen Zoos. Ganz neben- Infos: www.hanau.de/lih/umwelt/uwz/

S-Bahn Berlin erhält „Balisen“ für die Zugsicherung Die Ausrüstung des von der S-Bahn Berlin be- fahrenen Teils der Berliner Stadtbahn mit dem neuen Zugbeeinfl ussungssystem (ZBS) kommt voran. Bis 2025 werden nach und nach die me- chanisch wirkenden „Streckenanschläge“, die Züge bei Vorbeifahrt an einem Halt zeigenden Signal zwangsbremsen, durch moderne „Bali- sen“ im Gleis ersetzt. Diese senden zum Beispiel Informationen an Züge, ob die Weiterfahrt am Signal möglich ist, und stellen gegebenenfalls sicher, dass ein Zug im Notfall oder bei überhöh-

ter Geschwindigkeit zum Halten kommt. Bartelsen Buddy / picture impress Foto: DB bindet den Fehmarnbelt-Tunnel ans Schienennetz an Mit dem Zug von Hamburg nach Kopenha- anbindung auf deutscher Seite von Lübeck Neue Apps der Bahn: gen in weniger als drei Stunden – die feste bis zum Fehmarnbelt-Tunnel zu realisieren. Bauarbeiten und Zugsimulator Verbindung über den Fehmarnbelt soll das Bis 2024 baut die DB die bisher eingleisige laut Staatsvertrag zwischen Dänemark und Bahnstrecke aus, erneuert sie komplett und Die hat zwei neue Apps veröf- Deutschland bis 2028 möglich machen. Die elektrifi ziert sie. Die Wanderausstellung fentlicht – sowohl für Android- als auch iOS- zweigleisige Eisenbahn- und vierstreifi ge „Wir verbinden den Norden“, die im Berli- Geräte. Die App „DB Bauarbeiten“ informiert Straßenverbindung durch einen Tunnel zwi- ner Hauptbahnhof mit Unterstützung eines die Fahrgäste über baubedingte Fahrplan- schen Puttgarden auf Fehmarn und Rødby Shanty-Chors eröff net wurde (Foto), änderungen. Wer einzelne Linien oder Stre- auf Lolland wird die kürzeste Verbindung stimmte Bahnreisende im Sommer auf diese cken abonniert, erhält aktuelle Infos aufs zwischen Skandinavien und Mitteleuropa Zukunft ein. Weitere Stationen waren Kiel, Smartphone und kann damit vor einer Fahrt sein. Die Deutsche Bahn ist vom Bundesver- Hannover und Lübeck. sehen, ob es wegen Bauarbeiten zu Verspätun- kehrsministerium beauftragt, die Schienen- www.anbindung-fbq.de gen oder Zugausfällen kommt. Die Fahrplan- änderungen können im Kalender gespeichert, die Meldungen über Facebook und WhatsApp geteilt werden. Wie Triebfahrzeugführer DB Systemtechnik bereitet britische Züge auf den Start vor durch vorausschauendes Fahren das Klima schützen, zeigt die App „DB Zug Simulator“. Für den Zughersteller Hitachi Rail Europe be- Edinburgh) fahren. Unterstützt wird DB Sys- Zügig anfahren, den Zug bergab oder vor dem reitet DB Systemtechnik 122 neue Intercity- tem tech nik von ihrer britischen Tochter- Bahnhof rollen lassen und Bremsenergie ins Züge mit insgesamt 866 Wagen auf ihre Zulas- gesellschaft ESG Rail in Derby. Um den engen Stromnetz zurückspeisen sind einige der sung in Großbritannien vor. Dabei handelt es Zeitplan bis zur Inbetriebnahme der Züge ein- Kniff e, die mit dieser App jeder ausprobieren sich um Züge der Baureihen 800 (bimodaler zuhalten, werden die Prüfungen in einer Test- kann. Sie basiert auf echten Zugdaten und dem Antrieb) und 801 (Elektroantrieb), in deren einrichtung bei Melton Mowbray in Leicester- Programm, mit die Lokführer eine energie- Beschaff ung die britische Regierung im Rah- shi re und auf einem Foto: Hitachi Rail Europe effi ziente Fahrweise trainieren. Am Ende eines men des „ Programme“ (IEP) Abschnitt der East Levels werden dem Spieler die Energie ein spa- 5,7 Milliarden Pfund investiert. Sie sollen ab Coast Main Line rung und der Highscore angezeigt. Mai 2017 auf der Great Western Main Line teilweise pa- http://bauarbeiten.bahn.de/apps (London – Bristol) und ab August 2018 auf der rallel durch- www.deutschebahn.com/zugsimulator East Coast Main Line (London – Yorkshire – geführt.

NetzNachrichten Ausgabe 3/16 9 Kontakt

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