Sommerzyklus 2017

ORGEL SPIELE GROSS MUNSTER

ORGELSPIELE 2017

Sommerzyklus Herbstzyklus Veranstalter 12. Juli 11. Oktober Verein zur Förderung der Kirchenmusik Dexter Kennedy Ohio, USA Ullrich Böhme am Grossmünster PC 80-25952-6 Organist an der Thomaskirche Künstlerische Leitung 19. Juli Andreas Jost, Grossmünsterorganist Andreas Jost Organist am Grossmünster 18. Oktober Wir danken für die finanzielle Unterstützung 26. Juli Rudolf Scheidegger Lisa Hummel DE, Preisträgerin am 25. Oktober Hinweis: Wettbewerb I-O-Nürnberg 2016 In Zusammenarbeit mit der Zürcher Hochschule Bernhard Haas München der Künste ZHdK findet eine Masterclass 2. August 1. November zum Thema Bach und deutsche Romantik Thomas Lennartz Leipzig mit Prof. Bernhard Haas statt. Pater Theo Flury Stiftsorganist Einsiedeln Donnerstag 26. Oktober 9. August zusammen mit Orgelsaal ZHdK, Toni-Areal, Pfingstweidstr. 96 Ulrich Walther Andreas Jost Organist Grossmünster www.zhdk.ch 16. August Willibald Guggenmos Domorganist St. Gallen

Die Konzerte beginnen jeweils um 18.30 Uhr (Abendkasse ab 17.45 Uhr), Eintritt Fr. 15.– Die Disposition der Grossmünster-Orgel Die Geschichte Hauptwerk Chorpositiv Nasard 2 2/3‘ Pedal 1876: erste nachreformatorische Orgel II. Manual I. Manual Cornet d’echo 2f Principalbass 32‘ durch Nepomuk Kuhn Principal 16‘ Portunalflöte 8‘ Piccolo 2‘ Praestant 16‘ 1913: Umbau & Erweiterung durch Theodor Kuhn Principal 8‘ Principal 4‘ Plein jeu 2‘ 5f Holzprinzipal 16‘ Flauto 8‘ Quintatön 4‘ Basson 16‘ Subbass 16‘ 1927: Umbau durch Th. Kuhn AG Gedackt 8‘ Gemshorn 2‘ Trompette harm. 8‘ Octavbass 8‘ 1956: Experten: Dr. Morel, OB Mühleisen und Octave 4‘ Sedecima 1‘ Oboe 8‘ Gedacktpommer 8‘ Prof. Schneider empfehlen einen Orgelneubau Nachthorn 4‘ Scharf 2/3‘ 3f Clarion 4‘ Octave 4‘ Octave 2‘ Sesquialtera 2f Rohrflöte 4‘ 1960: Orgelneubau durch Metzler & Söhne Schwellpositiv Flachflöte 2‘ Krummhorn 8‘ Choralbass 2‘ IV. Manual 1989: Teilrevision durch Metzler AG; Quinte 2 2/3‘ Musette 4‘ Mixtur 2 2/3‘ 4f Suavial 8‘ Sordun 16‘ entfernt, Dulcian 16‘ hinzugefügt Cornet 5f Gross-Sesquialtera 3f Oberwerk Copula 8‘ Terz 1 3/5‘ Bombarde 16‘ 1997: Teilrevision durch Metzler AG & Setzereinbau III. Manual Rohrflöte 4‘ Mixtur 2‘ 5f Dulcian 16‘ Stillgedeckt 16‘ Principal 2‘ 2014: Generalrevision durch Metzler AG Trompete 8‘ Trompete 8‘ Principal 8‘ Spitzgedackt 2‘ Spanische Trompete 16‘ Bärpfeife 8‘ Rohrgedackt 8‘ Larigot 1 1/3‘ Spanische Trompete 8‘ Klarine 4‘ Spitzgambe 8‘ Terz 4/5‘ - 1 3/5‘ Schalmey 2‘ Unda Maris 8‘ Glockenzimbel 1/3‘ 2f Octave 4‘ Holzregal 16‘ Querflöte 4‘ Vox Humana 8‘ Salicet 4‘

Liebe Freunde des Orgelspiels im Grossmünster

Patchworkfamilien sind heute keine Seltenheit mehr, den USA, bestreitet das Eröffnungskonzert. Eine Europa- Organist Ulrich Walther mit der Spätromantik von Reger und das Switchen zwischen verschiedenen Inhalten, Tournee führt ihn nach Zürich, wo er nach Buxtehude und und Liszt. Dessen transzendentaler Etüde für Klavier in der Stilen und Zeiten gehört für Fernseh- und Internetkonsu- Bach Kompositionen der Organisten Anton Heiller und Orgelbearbeitung von Reger setzt er György Ligetis menten nachgerade zur alltäglichen Gewohnheit. Solche Gaston Litaize sowie des französischen Dirigenten Gabriel Orgel-Etüde Coulée entgegen. Im abschliessenden Konzert Assoziationen mögen sich auf den ersten Blick spontan Pierné zu Gehör bringt. Einen französischen Akzent setzt spielt der St. Galler Domorganist Willibald Guggenmos einstellen angesichts der Vielfalt des in den diesjähri- auch unser Hausorganist Andreas Jost mit Stücken von zwei Stücke des Schweden Thomas Åberg, darunter eine gen sommerlichen Orgelkonzerten Gebotenen. Aber die Maurice Duruflé, dem Barockmeister Nicolas de Grigny Hommage für Astor Piazzolla, dazu nochmals französische Vergleiche hinken – das sorgfältige Zusammenstellen des und Louis Vierne, die er Werken Bachs und des andalusi- Orgelmusik von Marcel Dupré und Léonce de St. Martin Programms eines in sich stimmigen Orgelabends hat ja schen Organisten Francisco Correa de Arauxo gegenüber- sowie Bearbeitungen der Krönungsszene aus Modest nichts zu tun mit dem oberflächlichen Herumspringen von stellt. Ebenfalls mit Bach beginnt die 1992 geborene Mussorgskys Boris Godunow und von Liszts Klavier- einem Sender zum anderen oder dem planlosen Surfen Lisa Hummel, Preisträgerin am letztjährigen Wettbewerb Variationen über den Eingangschor der Bach-Kantate im Internet, bei dem man unversehens vom Hundertsten der Internationalen Orgelwoche Nürnberg, ihr Rezital „Weinen, Zagen, Sorgen, Klagen“. und beweist zudem ihre stilistische Vielseitigkeit mit ins Tausendste gerät. Vielmehr zeugen die Konzerte des In der Hoffnung, das Angebot der diesjährigen Orgelspiele Kompositionen des zeitgenössischen Japaners Akira heurigen Zyklus mit dem beziehungsreichen Gegenüber- finde Ihr Interesse, machen wir Sie gerne auf unseren Nishimura, Robert Schumanns, Jehan Alains und Max stellen von Altem und Neuem vom grossen Können und Förderverein aufmerksam, der Beiträge auf das Postcheck- Regers. Thomas Lennartz aus Leipzig mischt die barocken der neugierigen Suche der heutigen Organistengeneration konto Nr. 80-25952-6 dankbar entgegennimmt. Meister Pachelbel, Muffat, Buxtehude und Bach, denen er nach Überraschendem und Ungewohntem. ein eigenes Präludium „im Stil des norddeutschen Barock“ Auch dieses Jahr ist die Reihe der Ausführenden mit voranstellt, mit zeitgenössischen Choral-Variationen von namhaften Künstlern aus dem In- und Ausland besetzt, Markus Karas und Floor Peters; Improvisationen über Verein zur Förderung der Kirchenmusik ORGEL SPIELE darunter mit zwei vielversprechenden Nachwuchstalen- bekannte Sommerlieder beschliessen sein Programm. am Grossmünster Zürich GROSS ten. Eines davon, der junge Organist Dexter Kennedy aus Barockes von Sweelinck und Bach konfrontiert der Grazer Dr. Matthias Senn, Präsident MUNSTER ERSTES KONZERT

Mittwoch, 12. Juli 2017 18.30 Uhr Seit dem Gewinn des Grand Prix wo er der Hauptorganist für alle choral services und Dexter Kennedy d’Interprétation am 24. Concours Konzerte ist. 2017 wird er die Chöre von Christ Church Ohio, USA International d’Orgue de Chartres während ihrer Gastauftritte in der Westminster Abbey hat sich Dexter Kennedy international und der Salisbury Cathedral begleiten. Darüberhinaus PROGRAMM als „einer der grössten Organisten arbeitet er oft mit dem University Chorale des Boston unserer Zeit“ (Iceland Monitor) College zusammen. Dietrich Buxtehude (um 1637 – 1707) etabliert. Der American Organist www.dexterkennedy.com Toccata in d-Moll, BuxWV 155 hat die „erstaunliche Virtuosität und grosse Musikalität“ des Organisten gerühmt, der zur Zeit Orgel und Cembalo Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) am College of Wooster in Ohio (USA) unterrichtet. Partite diverse sopra „Sei gegrüsset, Jesu gütig”, Dexter Kennedy gibt regelmässig Konzerte in Europa BWV 768 und Nordamerika und hat unter anderem in folgenden berühmten Kathedralen, Kirchen und Konzertsälen Anton Heiller (1923 – 1979) konzertiert: Berliner Dom; Slowakische Philharmonie, In Festo Corporis Christi Bratislava; Chartres, Dom; Strasbourg, Dom; Chichester Dom; Hallgrimskirkja, Reykjavik; Église Saint-Etienne, Gabriel Pierné (1863 – 1937) Caen; Auditorio Manuel de Falla, Granada; Santa Rita Trois Pièces pour Grand Orgue à Pédales, Op. 29 da Cascia, Turin; St. Willibrordus Basilika, Echternach, I. Prélude Luxembourg; St. Andreas Kyrka, Malmö; Washington II. Cantilène National Cathedral; St. Thomas Church 5th Avenue, III. Scherzando de Concert New York City; Old West Church, Boston; Basilique Notre-Dame, Montréal und die Universität von Calgary. Gaston Litaize (1909 – 1991) Prélude et danse fuguée Er hat in letzter Zeit Konzerte bei zwei regionalen Tagun- gen der American Guild of Organists, dem Aosta Valley Organ Festival, dem Calgary Organ Festival, und dem 51. Bratislava Musikfestival gegeben. 2015 hat er zusam- men mit dem Boston Symphony Orchestra mit Maestros Bramwell Tovey und Ludovic Morlot zwei Konzerte beim Tanglewood Music Center gegeben. 2017 wird er unter anderem sein Debütkonzert in Südamerika in der Catédral Primada in Bogotá (Kolum- bien) geben, und neben zahlreichen Konzerten in den USA beim St. Albans International Organ Festival, in der Kathedrale von Orléans, der Église française in Bern, dem Bergen International Organ Festival und in der Bavokerk in Haarlem auftreten. 2018 wird er sein Debütkonzert in Notre Dame in Paris geben. Dexter Kennedy studierte am Oberlin Conservatory (Artist Diploma in der Klasse von James David Christie) und an der Yale School of Music und am Institute of Sacred Music (Master of Music). Er hat auch bei Olivier Latry, Martin Jean, Jeffrey Brillhart (Improvisation), Arthur Haas und Webb Wiggins (Cembalo) studiert und darüberhinaus mehrere internationale Orgelfestivals besucht, bei denen er bei bekannten europäischen Musikern Unterricht ORGEL genommen hat. Dexter Kennedy arbeitet als Assistant SPIELE GROSS Organist an der Christ Church Grosse Pointe in Michigan, MUNSTER ZWEITES KONZERT

Mittwoch, 19. Juli 2017 18.30 Uhr Andreas Jost erhielt seine Ausbildung Andreas Jost als Organist bei Rudolf Meyer, Ludger Organist am Grossmünster Lohmann, David Sanger und Pater Theo Flury. Er hat mit Erfolg an ver- PROGRAMM schiedenen Wettbewerben teilgenom- men. So wurde ihm beispielsweise Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) am 52. Internationalen Orgel- Toccata und Fuge in F-Dur BWV 540 Interpretations-Wettbewerb Nürnberg der erste Preis und Francisco Correa de Arauxo (1583 – 1654) der Sonderpreis des Siemens Arts Program für die beste Interpretation eines Auftragswerks zugesprochen. Tiento de medio registro de tiple de decimo tono Er arbeitet heute als Organist am Zürcher Grossmünster und als Professor für künstlerisches Orgelspiel an der Maurice Duruflé (1902 – 1986) Zürcher Hochschule der Künste. Als künstlerischer Leiter Prélude et Fugue sur le nom d’Alain op. 7 organisiert und betreut er die im Grossmünster jährlich stattfindenden internationalen Orgelkonzerte. Er entfaltet Nicolas de Grigny (1672 – 1703) eine rege Konzerttätigkeit im In- und Ausland und ist Récit de Tierce en Taille regelmässiger Gast bei Rundfunkaufnahmen. zum „Domine Deus, rex coelestis“ des Gloria Andreas Jost wird überdies regelmässig als Juror und aus dem Premier Livre d’Orgue Berater für Wettbewerbe und Diplome beigezogen. Louis Vierne (1870 – 1937) Sein breites und vielseitiges Repertoire reicht vom frühen aus der 1. Symphonie d-Moll op. 14 16. bis ins 21. Jahrhundert. Neben der vertieften Pflege Allegro vivace von Werken vergangener Jahrhunderte misst er der Andante Entdeckung und auch Initiierung zeitgenössischer Orgel- Final kompositionen besondere Bedeutung bei. Als Solist oder Kammermusiker hat er schon zahlreiche Uraufführungen gespielt, darunter Werke von Thomas Daniel Schlee, Isabel Mundry, Rudolf Meyer, Franz Rechsteiner, Germán Toro- Pérez u.a. Verschiedene CD-Aufnahmen dokumentieren sein künst- lerisches Wirken. Die jüngste Neuerscheinung ist eine Ein- spielung beim englischen Label Priory Records mit Werken von Bach, Buxtehude, Schönberg und Vollenweider.

ORGEL SPIELE GROSS MUNSTER DRITTES KONZERT

Mittwoch, 26. Juli 2017 18.30 Uhr Lisa Hummel, geboren 1992 in Lisa Hummel Laupheim, erhielt ihren ersten DE, Preisträgerin am Wettbewerb I-O-Nürnberg 2016 Orgelunterricht mit sieben Jahren. Sie studierte Schulmusik und BA PROGRAMM Kirchenmusik an der Musikhochschule Freiburg bei Martin Schmeding Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) (Orgel), Mathias Trapp (Klavier), Präludium und Fuge in G-Dur BWV 541 Andreas Winnen (Orchesterleitung) und Steffen Schreyer aus dem Dritten Teil der Clavierübung: (Chorleitung). Seit Oktober studiert sie Kirchenmusik im Masterstudiengang in Leipzig. Dies sind die heilgen zehen Gebot BWV 678 Nach zahlreichen Preisen beim Wettbewerb „Jugend musi- Akira Nishimura (*1953) ziert“ wurde sie im Januar 2014 beim 19. internationalen Prélude „Vision in flames“ Orgelwettbewerb um den Bachpreis der Landeshauptstadt Wiesbaden mit dem 2. Preis ausgezeichnet. Ebenfalls 2014 Robert Schumann (1810 – 1856) gewann sie bei der Dublin International Organ Compe- aus „Vier Skizzen für den Pedalflügel“ op. 58: tition (Irland) den 1. Preis und beim 2. internationalen Nr. 3 Lebhaft Orgelwettbewerb in St. Petersburg den 3. Preis. Eine Nr. 4 Allegretto weitere internationale Auszeichnung erhielt sie 2015 mit dem Sonderpreis der Jury beim 9. int. Orgelwettbewerb Jehan Alain (1911 – 1940) in Korschenbroich. Trois Danses 2016 wurde sie mit dem 2. Preis und dem Publikumspreis I. Joies bei der Internationalen Orgelwoche Nürnberg, einem der II. Deuils renommiertesten Orgelwettbewerbe weltweit, ausge- III. Luttes zeichnet. Max Reger (1873 – 1916) 2015 konnte sie beim Chorleitungswettbewerb des Toccata und Fuge a-Moll (aus op. 80) Allgemeinen Deutschen Cäcilienverbandes den 1. Preis gewinnen. Als Organistin und Chorleiterin pflegt sie eine rege Kon- zerttätigkeit in Deutschland und im europäischen Ausland. Lisa Hummel besuchte Meisterkurse für Orgel u.a. bei Martin Schmeding, Daniel Roth, Gerhard Weinberger, Matthias Maierhofer, Janette Fishell, Jaroslav Tůma und Lorenzo Ghielmi. Wichtige dirigentische Impulse erhielt sie bei Kursen mit Jan Schumacher, Wolfgang Schäfer und Michael Alber. Die Stipendiatin des Cusanuswerks leitete vom Sommerse- mester 2014 bis zum Sommersemester 2016 den Universi- tätschor der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Von 2006 bis 2014 war sie als Organistin in der Gemeinde St. Petrus und Paulus Laupheim und von 2014 bis 2017 als Kirchenmusikerin in St. Ulrich im Schwarzwald tätig.

www.lisa-hummel.de ORGEL SPIELE GROSS MUNSTER VIERTES KONZERT

Mittwoch, 2. August 2017 18.30 Uhr Thomas Lennartz, geboren 1971 in Thomas Lennartz Hannover, studierte Orgel, Kirchen- Leipzig musik, Schulmusik und Germanistik in Hannover, Köln und Leipzig sowie PROGRAMM Orgelimprovisation am Conservatoire in Paris und schloss seine Studien mit Thomas Lennartz (*1971) der Kirchenmusik-A-Prüfung, dem Improvisation: Präludium Konzertexamen im Fach Orgel „mit (im Stil des norddeutschen Barock) Auszeichnung“ und dem 1. Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien ab. Zu seinen Lehrern zählen Ullrich Johann Pachelbel (1653 – 1706) Bremsteller, Arvid Gast und Thierry Escaich, Meisterkurse Partita „Was Gott tut, das ist wohlgetan“ bei Daniel Roth, Olivier Latry, Wolfgang Seifen, Ton Koop- mann, Ewald Koimann und Harald Vogel u.a. ergänzten Georg Muffat (1653 – 1704): seine Ausbildung. Toccata tertia Lennartz war Stipendiat der Konrad-Adenauer-Stiftung Markus Karas (*1961): und konnte sich bei mehreren Wettbewerben auszeichnen, so beim Wettbewerb des Fugato-Festivals Bad Homburg, Variationen über den Choral wo ihm der 1. Preis und Publikumspreis zuerkannt wurde, „Jesu dulcis memoria“ beim Hermann-Schröder-Wettbewerb, beim Wettbewerb Dieterich Buxtehude (um1637 – 1707) für Orgelimprovisation im Gottesdienst und bei den internationalen Wettbewerben für Orgelimprovisation in Toccata in F-Dur BuxWV 156 Schwäbisch Gmünd, Saarbrücken „Orgues sans frontières“ und St. Albans/England. Flor Peeters (1903-1986) Partita über das niederländische Marienlied Von 2003 – 2008 wirkte Lennartz als Regionalkantor an „Lieve Vrouwe van de Kempen“ der Basilika St. Martin in Bingen am Rhein und war im gleichen Zeitraum Lehrbeauftragter im Fach Orgel an der Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) Musikhochschule in Mannheim. Im September 2008 wurde Pièce d’orgue BWV 572 Lennartz zum Domorganisten an die Kathedrale Ss. Trini- tatis in Dresden berufen, 2009 übernahm er zudem einen Thomas Lennartz Lehrauftrag an der Dresdner Hochschule für Kirchenmusik. Improvisation über bekannte Sommerlieder Seit September 2014 ist Lennartz Professor für Orgelim- provisation und Liturgisches Orgelspiel an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig und Direktor des Kirchenmusikalischen Instituts. Thomas Lennartz geht einer ausgedehnten Konzerttätig- keit nach, die ihn an bedeutende Instrumente in Deutsch- land, mehreren Ländern Europas, in die USA und nach führte. Orgelimprovisationen und Literaturspiel sind auf CD dokumentiert.

ORGEL SPIELE GROSS MUNSTER FÜNFTES KONZERT

Mittwoch, 9. August 2017 18.30 Uhr Der 1980 im westfälischen Hagen Momentan liegt Walthers Forschungsinteresse im Bereich Ulrich Walther geborene Organist Ulrich Walther der Aufführungspraxis sowie dem Spannungsfeld von Graz unterrichtet seit 2010 als Professor Komposition und Bearbeitung. Im Zuge dessen erschien für Orgel und Improvisation an der im Jahr 2009 eine CD mit Bachbearbeitungen Max Regers PROGRAMM Kunstuniversität in Graz. Daneben ist an der historischen Sauer-Orgel im Dom zu Bremen sowie Walther als Konzertorganist, Bearbei- unterschiedliche Artikel, u.a. in den Reger-Studien Band 9. Jan Pieterszoon Sweelinck (1583 – 1662) ter und Improvisator sowie auch im Fantasia sopra „Ut re mi fa sol la“ pädagogischen Bereich präsent. Im Jahr 2017 erscheinen zudem sämtliche Orgelbearbei- tungen Max Regers in der Gegenüberstellung mit Eigen­ Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) Sein Mehrfach-Studium in Konzertfach Orgel, Schulmusik, bearbeitungen Walthers als Weltersteinspielung auf CD. Master-Kirchenmusik sowie Musikpädagogik in Präludium und Fuge in d-Moll BWV 1001/539 bei Ludger Lohmann, Jürgen Essl, Hans-Martin Corrinth Sein fünf Jahrhunderte umspannendes Repertoire beinhal- Präludium und Fuge in b-Moll BWV 867 und Willibald Bezler ergänzte Walther durch private tet neben genuiner Orgelmusik zusätzlich auch mehrere Eigenbearbeitungen für Orgel, u. a. Franz Liszts Sonate Bearbeitung von Max Reger Studien bei David Sanger sowie durch die Teilnahme an zahlreichen Meisterkursen, u. a. bei Lorenzo Ghielmi, h-Moll, Bachs Brandenburgisches Konzert Nr. 3, Mendels- Franz Liszt (1811 – 1886) Daniel Roth, Hans-Ola Ericsson, Heinz Wunderlich, Gerhard sohns Variations sérieuses und Regers Variationen und Fuge Harmonies du soir Weinberger und Jon Laukvik. Schon während seines über ein Thema von Mozart, op. 132. Studiums unterrichtete er schulpraktisches Klavierspiel an www.ulrichwalther.com Transzendentale Etüde Nr.11, Bearbeitung für der Musikhochschule in Stuttgart. Von 2008 bis zu seiner Orgel nach M. Reger von Ulrich Walther Berufung im Jahr 2010 wirkte er als Gastprofessor für künstlerisches Orgelspiel, Improvisation und Generalbass György Ligeti (1923 – 2006) an der KUG Graz. Etüde Nr. 2 Coulée Bei mehreren Wettbewerben ging er als Preisträger hervor: Max Reger (1873 – 1916) 1. Preis in Korschenbroich/ Westfalen (2005), 2. Preis und Choralfantasie über „Halleluja, Gott zu loben“, Sonderpreis für das zeitgenössischen Auftragswerkes von Thomas Daniel Schlee beim Wettbewerb „Bach und die op. 52/3 Moderne“ in Graz (2006), 1. Preis und Publikumspreis beim internationalen Wettbewerb in St. Albans/GB (2007) und 1. Preis und Messiaen-Sonderpreis beim internationalen BACH-LISZT-Wettbewerb in Erfurt-Weimar-Merseburg an historischen Orgeln (2008). Als Stipendiat des Deutschen Musikrates wurde er 2010/2011 in die Bundesauswahl „Konzerte junger Künstler“ aufgenommen. Seine Konzerttätigkeit führte ihn zu verschiedenen interna- tionalen Orgeln und Festivals (u.a. Nürnberger Orgelwoche ION, Thüringer Bachwochen, Bodensee Musikfestival, Oberstdorfer Kunstsommer, Wormser Dom, Paulusdom Münster, Merseburger Dom, Bamberg Kongresshalle, Naumburg, Jeunesse Wien, Organ Festival Oviedo, Mataro, Bergamo, Piacenza, St. Albans, Los Angeles, Chartres Cathédrale, Stadthalle Wuppertal, Edinburgh St. Giles, Birmingham Townhall, St. Bavo Haarlem, Moskau Kathe- drale, Moskau House of Music, St. Petersburg Capella, Schloss Frederiksborg, Trinitatiskirke Kopenhagen). Mehrere Konzerte wurden dabei vom Rundfunk mitge- schnitten. Daneben ergänzen das Unterrichten bei Kursen, Konzerte in der Duoformation ORGANised SAX, Stumm- filmimprovisationen, mehrere CD- und Rundfunkaufnah- ORGEL men, musikologische Publikationen und die Tätigkeit als SPIELE Wettbewerbsjuror sein künstlerisches Profil. GROSS MUNSTER SECHSTES KONZERT

Mittwoch, 16. August 2017 18.30 Uhr Willibald Guggenmos wurde 1957 Willibald Guggenmos in Friedberg/Bayern geboren. Seine Domorganist St. Gallen erste feste Anstellung als Organist erhielt er bereits im Alter von PROGRAMM 10 Jahren. Das Studium absolvierte er an den Hochschulen für Musik in Marcel Dupré (1886 – 1971) Augsburg (Konzertdiplom Klavier, Poéme Héroïque op.33 Konzertdiplom Orgel, Kirchenmusik B, Klavierpädagogik) und München, die er mit drei Diplomen (Konzertfach Léonce de Saint-Martin (1886 – 1954) Orgel, Kirchenmusik A und Meisterklassendiplom in Orgel) Aria abschloss. Von 1984 bis 2001 war er Organist an der Thomas Åberg (*1952) St. Martinskirche in Wangen/Allgäu. Im Jahre 1985 spielte er das gesamte Orgelwerk von Johann Sebastian Carillon (Bells in the Village) Bach in 11 Konzerten. In den folgenden Jahren folgten Waiting for Astor....(Hommage á Piazolla) Gesamtaufführungen der Werke von César Franck, Léon Boëllmann, Franz Liszt, Felix Mendelssohn-Bartholdy, Modest Mussorgsky (1839 – 1881) Johann Gustav Eduard Stehle, Wolfgang Amadeus Mozart, Krönungsszene aus Boris Godunow Johannes Brahms, Maurice Duruflé, sowie den grossen Orgelbearbeitung: Léonce de Saint-Martin Orgelwerken von Max Reger, Marcel Dupré und Olivier Messiaen. Franz Liszt (1811 – 1886) Variationen über Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen Von 2001 – 2004 war er als Kirchenmusiker und Organist von Johann Sebastian Bach am Dom „Zu unserer lieben Frau“ in München tätig. Seit Orgelbearbeitung nach der Klavierfassung von 2004 ist Willibald Guggenmos Domorganist an der Kathe- Marcel Dupré drale in St. Gallen (Schweiz). Neben seinen liturgischen Verpflichtungen ist er dort künstlerischer Leiter der „Inter- nationalen Domorgelkonzerte“ und Dozent für Orgelspiel an der Musikakademie.

Als Organist konzertierte er in nahezu allen Ländern Europas, in Island, Russland, USA, Kanada, Fernost, Aust- ralien, Neuseeland, China und den Westindischen Inseln. Die Presse bescheinigt ihm „überragende Technik und hinreissende Musikalität“ (Bernhard Holland, Chefkritiker der „New York Times“). Zahlreiche Rundfunk-, Fernseh- und CD-Aufnahmen an bedeutenden Instrumenten (unter anderen an der Goll-Orgel der Stiftskirche Engelberg/ Schweiz, der Cavaillé-Coll Orgel in Azcoitia/Spanien und der legendären William Hill Orgel der Townhall Sydney/ Australien) dokumentieren sein breit gefächertes Reper- toire.

www.willibald-guggenmos.de

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