Dienststelle Überfordert?
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AZ 3930 Visp | Donnerstag, 14. Februar 2019 Nr. 37 | 179. Jahrgang | Fr. 3.00 Schreinerei Zimmerei Bodenbeläge Zeit und Geld sparen durch Digitalisierung_ WWW.INDUAL.CH T +41 27 922 90 00 Heute mit imboden-raron.ch Stellenmarkt www.1815.ch Re dak ti on Te le fon 027 948 30 00 | Aboservice Te le fon 027 948 30 50 | Mediaverkauf Te le fon 027 948 30 40 Aufl a ge 18 753 Expl. Wallis Wallis Sport INHALT Wallis 2 – 16 Zu mächtig? Viel zu spät Neuer Job Traueranzeigen 14 Sport 17 – 23 Verfassungsrat: Kaum SBB-Sprecher Frédéric Martin Zerzuben wird neu- Ausland 24 begonnen, steht Jean Revaz zu den Rekordver- er Leiter im immer grösser Schweiz 25/27 TV-Programme 28 Zermatten bereits in der spätungen auf der Strecke werdenden Nachwuchs Wirtschaft/Börse 29 Kritik. | Seite 3 Brig–Sitten. | Seite 7 des EHC Visp. | Seite 21 Wohin man geht 30/31 Wetter 32 Wallis | Anderenorts sind die neuen Einbürgerungskriterien lange umgesetzt. Im Wallis stockts KOMMENTAR Arbeits- Dienststelle überfordert? wunder Eigentlich wollte der Kanton Im Kanton Wallis liegen Wallis den Gemeinden die ange- alle Einbürgerungsgesu- passten Einbürgerungsricht- che, die seit dem 1. Janu- linien Anfang 2018 zukommen ar 2018 eingegangen lassen. Die Neuerungen nötig sind, auf Eis. Der Grund: gemacht hat das neue Bundes- Die zuständige Dienst- gesetz über das Bürgerrecht, stelle für Bevölkerung das seit dem 1. Januar 2018 in und Migration liegt mit Kraft ist. der Umsetzung des neu- Eigentlich. Inzwischen haben en Bundesgesetzes über wir Mitte Februar 2019 – und das Bürgerrecht weit in die neuen Richtlinien lassen wei- Verzug. ter auf sich warten. Bis sie ste- hen, stapelt der Kanton die ein- Rund 400 Einbürgerungsgesu- gehenden Einbürgerungsgesu- che warten beim Kanton Wallis che bei sich und gibt sie nicht darauf, weiter an die Gemein- den geleitet zu werden. Erst an die Gemeinden weiter. muss der Kanton aber die Richt- Warum man derart in Verzug linien für Einbürgerungen an ist? Die Begründungen (auf Sei- das neue Bürgerrecht anpassen. te 2) des Chefs der Dienststelle Gemäss Dienststelle hat sich für Bevölkerung und Migration diese Arbeit als wahre Herkules- hören sich nur mässig plausibel aufgabe entpuppt. Dienstchef an. Vielmehr klingen sie nach Jacques de Lavallaz begründet Ausreden. Gerade in Anbetracht den Verzug unter anderem mit der Tatsache, dass andere Kan- Fragen bei der Überprüfung der tone wie Zürich und Graubün- Sprachkompetenzen der Ge- den seit spätestens Sommer suchsteller. In anderen Kanto- 2018 Einbürgerungen nach nen stehen die Richtlinien neuem Recht durchführen kön- VolleSchränke Beim Kanton Wallis stapeln sich die Einbürgerungsgesuche. FOTO KEYSTONE schon seit Monaten. | Seite 2 nen – und Bern gar seit dem 1. Januar 2018! Plausibler scheint deshalb, dass Brig / Visp | Neuausrichtung des Kunstvereins Oberwallis FC Sitten | Ein 3:1-Sieg in Luzern die zuständige Abteilung von einer in grossen Büroapparaten grassierenden Krankheit befal- «Rot» und Penalty len ist: dem Null-Fehlertoleranz- Ausstellungen Syndrom. Da werden zahlreiche Szenarien durchkalkuliert, Feh- lerquellen ausfi ndig gemacht, Sitzungen abgehalten, Konzepte in der Krise überarbeitet, weitere Meetings einberufen und Zwischenstände präsentiert. Der auf Organisa- Der Kunstverein Oberwal- tionsstrukturen spezialisierte lis sieht sich mit einbre- Ökonom Norbert Thom spricht chenden Verkaufs- und Besucherzahlen konfron- in diesem Kontext von Selbst- tiert. Ideen sind gefragt, beschäftigungs-Weltmeistern. wie sich der 40-jährige Das Arbeitswunder der Neuzeit. Verein in Zukunft posi- Auch beim Kanton Wallis? tionieren will. Martin Schmidt Es werden kaum mehr Bilder verkauft in den Galerien «Zur Auswärtssieg Ermir Lenjani kommt vor Christian Schwegler Schützenlaube» in Visp und an den Ball, Sitten buchte wichtige drei Punkte. FOTO KEYSTONE «Zur Matze» in Brig. Reinhard Eyer, Präsident des Kunstver- eins, ist überzeugt, dass klassi- Ein früher Platzverweis Bamert. Der Platzverweis gegen sche Bilderausstellungen schon und ein hart gepfi ffener Luzerns Vargas (19.) prägte das bald Auslaufmodelle sein wer- Elfmeter ermöglichten weitere Geschehen, in Über- Schnell, den. Aber was dann? Wie kann den 3:1-Sieg des FC Sitten zahl wuchsen die Vorteile der das Interesse an Kunst bei einer im Nachtragsspiel bei Walliser. Die auf der Suche aktuell, breiteren Bevölkerung geweckt Luzern. nach der Entscheidung trotz- werden? Wie können Kunst- dem umständlich agierten – bis informiert! schaffende ihre Werke präsen- Beide Entscheide wurden vom ein Elfmeter die Entscheidung tieren? Der Präsident nimmt Gegner infrage gestellt, den erzwang. Cirkovic zupft an auch die Kunstschaffenden in Sieger kümmerte dies wenig. Uldrikis, Ref Schnyder zeigt auf die Pfl icht und ruft zu einem Morgado sorgte mit dem ersten den Punkt. Adryan verwertete 40007 Überdenken der Kunstpreise Angriff (2.) und dem 0:1 für zum 1:2 und profi tierte noch NeueIdeen Reinhard Eyer, Präsident des Kunstvereins, sucht mit auf. Das dürfte für Gesprächs- einen Blitzstart, der Ausgleich von einem Zibung-Lapsus beim den Mitgliedern nach kreativen Lösungsansätzen. FOTO WB/ALAIN AMHERD stoff sorgen. | Seite 9 fi el nach einem Eigentor von 1:3. | Seite 17 9 771660 065005 Walliser Bote 2 Donnerstag, 14. Februar 2019 WALLIS KURZ UND KOMPAKT Einbürgerung | Das Wallis hinkt bei der Umsetzung des neuen Bürgerrechts hinterher Wahlfälschung: Gutachten soll für Klarheit sorgen Kanton sorgt für SITTEN | Dem Grossen Rat liegen be- kanntlich zwei Gesuche vor, seinen Va- lidierungsbeschluss in Bezug auf die Grossratswahlen im Wahlkreis Brig Einbürgerungsstopp vom 27. März 2017 in Wiedererwägung zu ziehen. Am 16. November 2018 hat das Walliser Parlament den Vorschlag WALLIS | Seit dem 1. Januar der Justizkommission, auf diese Gesu- 2018 gilt schweizweit ein che nicht einzutreten, abgelehnt und neues Bürgerrecht. Als Fol- das Dossier an die Kommission zu- ge davon müssen die Kan- rückgewiesen. Wie die Justizkommis- tone das Einbürgerungs- sion letzte Woche bekannt gab, hält sie prozedere anpassen. Für nach weiteren Abklärungen an ihrer viele kein Problem. Nicht rechtlichen Beurteilung fest. Das Büro so im Wallis. Hier scheint des Grossen Rates hat aus diesem die Behörde mit der Er- Grunde das Dossier an sich zurückge- arbeitung der neuen Wei- zogen. Wie der Kanton in einer Mittei- sungen überfordert und lung vom Mittwoch schreibt, sehe sich sitzt derzeit auf 400 Gesu- das Büro des Grossen Rates einerseits chen. Gemeinden und Ge- an den Entscheid des Grossen Rates suchsteller üben Kritik. vom letzten Herbst gebunden und stel- le andererseits fest, dass die Angele- MARTIN SCHMIDT genheit in rechtlicher Hinsicht viele of- Die Ankündigungen stellten sich fene Fragen stellte. Und der Kanton als ganz schöne Luftnummer her- nennt auch gleich Beispiele: «Handelt aus: Im November 2017 lud eine es sich bei den Eingaben um Revisions- Delegation der Dienststelle für Be- oder Wiedererwägungsgesuche mit völkerung und Migration (DBM) unterschiedlichen Voraussetzungen? zu einem Informationsanlass ins Kann der Grosse Rat eine Neuauszäh- Visper Rathaus. Vor Ort informier- lung anordnen und ist diese technisch te sie die Vertreter der Fremden- überhaupt möglich? Kann er eine neue polizei sowie die Sachbearbeiter Wahl anordnen und sind die Vorausset- und Verwaltungschefs der Ober- zungen dazu im vorliegenden Fall er- walliser Gemeinden über die an- füllt?» Das Büro hat gestern an seiner stehenden Veränderungen, die Sitzung entschieden, Professor Dr. mit dem neuen Bundesgesetz über Markus Müller vom Institut für öffentli- das Bürgerrecht einhergehen. Die ches Recht der Universität Bern und grösste davon: ein strengerer Dr. Ueli Friederich vom Rechtsanwalts- Nachweis der Sprachkompeten- büro Recht & Governance in Bern mit zen. Diese sollten bisher von den einem umfassenden Rechtsgutachten Gemeinden beurteilt werden zu beauftragen. Die ersten Resultate und unterstanden einer gewissen werden laut Mitteilung Anfang April Willkür. 2019 erwartet. wb Neu soll der Nachweis bereits mit dem schriftlichen Gesuch er- In Verzug. Die Kantonsbehörde hadert mit der Umsetzung des neuen Bürgerrechts. FOTO WB folgen. Als Beweis gelten ein Nach- Lonza erhöht weis der Muttersprache, ein Sprachdiplom oder der Schulbe- Anwendung des Gesetzes durch über das neue Bürgerrechtsgesetz den Informationsfluss anbelangt, Gesamtlohnsumme such. Mit diesem neuen Gesetz die Bundesbehörde verstehen. informiert. Die Wegleitung für die eine gute Note aus. BASEL / VISP | Gute Nachrichten für soll das Einbürgerungsverfahren Und eben diese «Gebrauchsanwei- Gemeinden ist seit 1.1.2018 auf Auch beim Kanton hält man Lonza-Mitarbeiter: Der Pharmazuliefe- vereinfacht und harmonisiert sung» sei den Kantonen erst im unserer Homepage aufgeschaltet. die Befürchtungen eines Rück- rer erhöht die Gesamtlohnsumme um werden. April 2018 mitgeteilt und nach Aktuell ist die 2. Version publi- staus für unbegründet. Derzeit 1,3 Prozent. Auf dieses Resultat habe diversen Korrekturen im Juni pu- ziert. Gesetz und Verordnung und sitzt die Dienststelle auf rund 400 man sich mit den Sozialpartnern, den bliziert worden, sagt er. auch die neuen Formulare waren Gesuchen – 50 davon aus dem Gewerkschaften Unia und Syna, ge- Diese Argumentation kann ebenfalls bereit», schreibt das dor- Oberwallis –, gibt Dienstchef einigt, schrieb das Unternehmen am «Alles soll von Anthamatten nicht nachvollzie- tige Amt für Migration und Perso- Jacques de Lavallaz Auskunft. In Mittwoch. Die Lohnanpassungen tre- hen. Gerade was die Überprüfung nenstand auf Anfrage. den Jahren davor