Infotafel Grenzstein Anzenhof
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Elemente der historischen Kulturlandschaft Der Grenzstein bei Anzenhof Steinerne Zeugen des Rechts Auf einsamer Flur: Der Wappenstein zwischen Ahlingen und Anzenhof Grenzen regeln Zuständigkeiten, Besitzverhältnisse oder Befugnisse, trennen kulturelle, Der aus dem Jahr 1742 stammende Wappenstein befindet sich zwischen den sprachliche oder politische Räume voneinander. Außerdem können Grenzen in Landes- Kühlenthaler Ortsteilen Anzenhof und Ahlingen. Er steht nur wenige Meter westlich vom grenzen, Herrschaftsgrenzen (z.B. Gerichtsgrenzen), Verwaltungsgrenzen (z.B. Land- Anzenhofer Weg an einem Feldrain, umgeben von großen Ackerflächen. kreisgrenzen), Nutzungsgrenzen (z.B. Waldgrenzen) und Grundstücksgrenzen unterteilt Der Grenzstein weist auf der Seite Richtung Anzenhof zwei nebeneinander liegende, werden. Historische Grenzsteine sind sichtbare Zeichen früherer Grenzen und kennzeich- verwitterte Wappenschilde auf. Ein an einer Kette hängendes Kreuz trennt die beiden nen diese unterschiedlichen Macht- und Nutzungsansprüche. Wappen. Am Fuß des Steines befindet sich die Jahreszahl 1742 in römischen Ziffern Grenzsteine stehen mancherorts in Verbindung mit Grenzwällen, -rainen, -gräben oder (MDCCXLII). Die obere Frontalfläche ist ausgebrochen und nicht mehr erkennbar (siehe Landwehren. Letztere wurden meist im Spätmittelalter errichtet, um ein Herrschaftsge- linkes Foto). Die Rückseite (Nordseite) des Grenzsteines ist in Gänze abgebrochen. biet abzugrenzen. Der Wappenstein markiert nicht nur den Verlauf der ehemaligen Grenze zwischen Ahlingen und Anzenhof (blau-rot gestreifte Linie), sondern auch der Fuggerschen Vielfältige Grenzsteine Herrschaft (Reichsgrafen) und dem Reichsstift St. Ulrich und Afra in Augsburg (rote Linie). Landesgrenzsteine trennen Länder, Fürstentümer oder Herrschaftsgebiete. Sie weisen Der Weiler Ahlingen wurde 1256 erstmals urkundlich erwähnt und gehörte zur Pfarrei das Wappen der Landesherren auf, die das Steuerrecht, Waffenrecht und meist auch Ehingen. Ab dem 15. Jahrhundert hatte das Benediktinerkloster St. Ulrich und Afra in die Gerichtsbarkeit innehatten. Das Wappen auf dem Stein ist stets in die Richtung des Augsburg die Landeshoheit und Grundherrschaft über den Weiler inne. Aus dieser Zeit Landes gerichtet, zu dem es gehört. Stoßen drei Herrschaftsgebiete aneinander, werden stammt der Grenzstein. drei Steine nebeneinander gesetzt oder ein dreiseitiger Stein verwendet. Später kam Ahlingen im Zuge der Säkularisation zum Kurfürstentum Bayern und wurde Markungssteine zeigen die Gemarkungsgrenzen von Dörfern oder Einzelhöfen auf, schließlich im 19. Jahrhundert zu Kühlenthal eingemeindet. Zehntsteine weisen Befugnisse aus, die einst in ein anderes Herrschaftsgebiet hinein- reichten und Gütersteine kennzeichnen die Grenzen eines Besitzes. Der Anzenhof wird 1280 urkundlich genannt. In der frühen Neuzeit gelangte die Einöde in den Besitz der Grafschaft Fugger-Babenhausen, die hier die Grundherrschaft und Ge- Geleitsteine zeigen an, wie weit ein Landesherr in früheren Zeiten fahrende Händler und richtsbarkeit besaßen. Auch der Anzenhof wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts Teil Reisende geleiten durfte und beschützen musste. Sie sind meist als steinerne Kreuze der neu gebildeten Gemeinde Kühlenthal. mit dem Wappen des Landesherrn, einer Jahreszahl und dem Wort GELEIT ausgebildet. Grenzstein von der Seite mit Kapelle im Hintergrund Forst-, Holzmark- und Jagdsteine regeln spezielle Nutzungsrechte, ebenso Fisch-, Was- ser-, Brunnen- und Quellsteine. Trieb-, Weide- und Wegesteine zeigen Nutzungs- und Zugangsrechte an, die auch in andere Gebiete hineinreichten. Bergwerksrechte wurden durch sogenannte Loch- oder Schnursteine markiert. Nordendorf Nordendorf h h c c e e L L Thierhaupten Grenzstein Thierhaupten Meitingen Meitingen Grenzgraben 2 2 Biberbach Biberbach Emersacker Langweid Emersacker Langweid am Lech am Lech Hochbunker Standort Sichtachse Grenzstein Altenmünster Altenmünster Meilerplatz Gersthofen Wollbacher Gersthofen Adelsried Adelsried Schwefelquelle 8 Mühle 8 Zusmars- Zusmars- Horgau Aystetten Horgau Aystetten hausen Neusäß hausen Neusäß Augsburg Augsburg Hohlweg Feldkapelle Stadtbergen Ackerterrassen Stadtbergen Dinkelscherben Diedorf Dinkelscherben Diedorf Gesserts- Gesserts- 300 hausen 300 hausen ch Fischach ta Fischach er W Dreifaltigkeitstafel Bobingen Königsbrunn Bobingen Königsbrunn Furt 17 17 Fasan Werk I + II Großaitingen Großaitingen Walkertshofen Walkertshofen Fischteiche W e r t a c Graben h Graben Schwabmünchen Schwabmünchen Altwegefächer Untermeitingen Untermeitingen Langerringen Langerringen 100 m Entdecken Sie weitere interessante Grenzsteine Finden Sie noch andere Infotafeln zu spannen- im Landkreis Augsburg! den historischen Kuturlandschaftselementen im Historischer Grenzverlauf zwischen Ahlingen und Anzenhof dargestellt in der Karte von 1850 (blau-rot gestreifte Linie) Zeichnung und Orginal des Wappensteins, Wappen der Fuggerschen Herrschaft (links) und Wappen des Reichstifts St. Ulrich und Afra (rechts) (Geobasisdaten: Bayerische Vermessungsverwaltung) Landkreis Augsburg! Genauere Informationen unter: www.landkreis-augsburg.de/kulturlandschaft Quellen: Projektträger Projektverantwortliche Heimatverein für Haupt, P. (2012): Landschaftsarchäologie. Eine Einführung. Darmstadt. Landkreis Augsburg PD Dr. Markus Hilpert den Landkreis Augsburg e.V. Pfundner T. (2015): Historische Grenzsteine in Bayerisch-Schwaben. Weißenhorn, 9-21; 29, 96. Projektverantwortliche M.Sc. Sophie Grunenberg Dipl.-Ing. Gisela Mahnkopf Dipl.-Ing. Jochen Bohn Gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER)..