Nr. 150 Kulturland 3,80 € Oldenburgische 0Ldenburg Landschaft
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
Zeitschrift der Oldenburgischen Landschaft Ausgabe 4.2011 | Nr. 150 kulturland 3,80 € oldenburgische 0ldenburg landschaft Staatstheater: Wempe – Anfänge einer Neuer Museumschef Musentempel des Historismus Weltfirma in vertraut auf die in neuem Glanz Elsfleth und Oldenburg Wucht des Originals kulturland 4|11 Inhaltsverzeichnis 2 Musentempel des Historismus 38 Wempe – Anfänge einer Weltfirma im neuen Glanze In Elsfleth und Oldenburg Zur Baugeschichte des Olden- 44 Vision der Moderne burgischen Staatstheaters Früher Text von Walter Müller- 8 Der Musenhof Europas des Wulckow 19. Jahrhunderts findet Muse 46 Der Ortspfarrer trotzt dem Baurat „Theaterherzog“ Georg II. Dr. Gisbert Meistermann und der von Sachsen-Meiningen „Dom von Langförden“ 8 14 Die oldenburgischen Bischöfe 50 Orgellandschaft im nördlichen zu Weihnachten Oldenburg 16 „Wir überzeugen mit der Ein Schatz an bedeutenden Wucht des Originals“ historischen Orgeln Der neue Direktor des Landes- 52 In memoriam: museums für Natur und Mensch Gottfried Kiesow und 20 Plattdüütsch Günter Maurischat 24 Kultur in der Region 54 Lucke mahnt zur Solidarität 16 34 Mord und Totschlag in der Versammlung der Wesermarsch Oldenburgischen Landschaft Deutschlands erstes und einziges 56 Lichterglanz, Glühwein, Krimimuseum Eisvergnügen 37 Neuerscheinungen Advents- und Weihnachtszeit im Oldenburger Land 58 Graffiti auf dem Stundenplan Projekte mit jungen Leuten in 26 Titelbild: Oldenburg und Brake Erstrahlt nach der aufwendigen 60 So schön ist das Oldenburger Land Restaurierung, die den Staub 62 kurz notiert von über 100 Jahren entfern- 65 Zum guten Schluss te, in neuem Glanze: Detail der 69 Erfolgreiche Kunstförderung Innenausmalung des Olden- Kunstforum der Commerzial- burgischen Staatstheaters. Treuhand wird 10 Jahre Foto: Peter Kreier 38 Redaktionsschluss Impressum Redaktion: verantwortlich i. S. d. P. kulturland Oldenburg für Heft 151, 1. Quartal 2012, Michael Brandt (MB.) Zeitschrift der Redaktionsleitung ist der 1. Februar 2012. Oldenburgischen Landschaft Jörg Michael Henneberg (JMH.) Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird ISSN 1862-9652 Heinrich Siefer (HS.) Niederdeutsch keine Haftung übernommen! Herausgegeben von der Weitere Autoren: Oldenburgischen Landschaft, Stefan Meyer (SM.) Gartenstraße 7, 26122 Oldenburg Rainer Rheude (RR.) Tel. 0441 - 77 91 80 Beratungsstunde für Matthias Struck (MS.) Fax 0441 - 7 79 18 29 Torsten Thomas (TT.) Orts-Chronisten und Heimatforscher [email protected] Dr. Jörgen Welp (JW.) durch Prof. Dr. Albrecht Eckhardt www.oldenburgische-landschaft.de Gestaltung: mensch und umwelt, Bankkonten: an jedem vierten Donnerstag 26122 Oldenburg Bremer Landesbank Druck: Brune-Mettcker, 26382 Wilhelmshaven im Monat. Konto 3 001 918 006 BLZ 290 500 00, Verlag: Isensee-Verlag, 26122 Oldenburg Anmeldung bei der Geschäftsstelle Oldenburgische Landesbank Erscheint vierteljährlich. unbedingt erforderlich! Konto 1 441 621 800 BLZ 280 200 50, ©2010 Oldenburgische Landschaft Landessparkasse zu Oldenburg Alle Rechte vorbehalten. Konto 000 455 006 BLZ 280 501 00, Jahresabonnement 15,- €, inkl. Versand. Raiffeisenbank Oldenburg eG Der Bezug kann mit einer Frist von vier Übrigens: Konto 5 470 400 BLZ 280 602 28 Neue Publikationen zu oldenburgischen Themen finden Sie auf Wochen zum Jahresende gekündigt werden. der Homepage der Landesbibliothek Oldenburg unter: Einzelheft 3,80 €. www.lb-oldenburg.de/nordwest/neuerwer.htm Inhalt kulturland 4|11 Editorial Liebe Leserin, lieber Leser! das Oldenburgische Staatstheater ist nach der Restaurierung ein herausragendes Schmuckstück im Oldenburger Land. Es ist zwar nicht die Semperoper in Dresden, aber was Ausstattung und Authentizität belangt, steht unser Theater einzig dar. Nach der Restaurierung haben wir uns entschlossen, dem Staatstheater in Oldenburg in die- ser Zeitschrift eine besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Generalintendant Markus Müller und seine Mannschaft haben mit großem Engagement das Staatstheater zu neuem Glanz verholfen. Dafür sei ihnen herzlich gedankt. Ein weiteres hoch bedeuten- des Bauwerk steht kurz vor dem Beginn einer umfassenden Restaurierung. Es handelt sich um das herzogliche Mausoleum auf dem Gertruden-Kirchhof in Oldenburg, das als Schlüsselbau des Nordwestdeutschen Frühklassizismus gilt. Wir freuen uns sehr, dass gemeinsam mit dem Bund, dem Land und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz durch Vermittlung der Oldenburgischen Landschaft die Finanzierung gesichert werden konnte. Die Freude über dieses Gelingen, an dem der Kulturstaatsminister Bernd Die sechsjährige Charlotte Neumann und der Parlamentarische Staatssekretär Thomas Kossendey entscheidend Henneberg aus Cloppen- beteiligt waren, wird durch unsere Trauer überschattet. Am 7. November 2011 ist in burg wünscht allen Lese- rinnen und Lesern unserer Wiesbaden Professor Dr. Gottfried Kiesow, der Gründer der Deutschen Stiftung Denk- Zeitschrift kulturland malschutz, gestorben. Er war ein langjähriger und enger Freund der Oldenburgischen oldenburg ein gesegnetes Landschaft und er hat als einer seiner letzten Lebensaufgaben die Restaurierung des Weihnachtsfest und ein Mausoleums in Oldenburg zu seiner Sache gemacht. gutes neues Jahr. Dabei darf natürlich das Christ- In dieser Ausgabe unserer Zeitschrift sind wieder viele Themen aus dem gesamten kind, begleitet von zwei Oldenburger Land aufgegriffen worden. Neben dem bereits erwähnten Staatstheater Engeln, nicht fehlen. und dem Mausoleum finden Sie Beiträge über die Franziskanerkirche in Vechta, den neu berufenen Direktor des Museums für Natur und Mensch, Dr. Peter-René Becker, und über das Krimimuseum in Stollhamm/Wesermarsch, das einzigartig in der Bundes- repub lik Deutschland ist. Auch in diesem Jahr haben sich der evangelisch-lutherische Bischof Jan Janssen und der Weihbischof und Offizial Heinrich Timmerevers mit einem Grußwort zu Weihnachten an unsere Leser gewandt. Das Christentum ist das Fundament unserer europäischen Kultur. Darüber hinaus sind Judentum und Islam Teil unserer heutigen kulturellen Iden- tität. Bundespräsident Christian Wulf hat mit dem Wandbild aus dem Schlossmuseum Jever, das er als Leihgabe für sein Büro im Schloss Bellevue erbeten hat, ein oldenburgi- sches Kunstwerk zum Signum der Gemeinsamkeit der drei abrahamitischen Religionen gemacht. Zeigt es doch alle drei Vertreter der genannten Religionen in freundlicher Ein- tracht. Als Gemälde aus der Zeit des späten 18. Jahrhunderts ist es eine Illustration zu der berühmten Ringparabel Nathans des Weisen von Gotthold Ephraim Lessing. Tole- ranz und Liberalität sind für das Oldenburger Land ein bedeutendes Erbe. Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr. Ihr Horst-Günter Lucke Präsident der Oldenburgischen Landschaft 1 kulturland 4|11 Zuschauerraum mit den Wandmalereien von Wilhelm Mohrmann und den Stuckarbeiten von Heinrich Boschen. 2 | Theater kulturland 4|11 Musentempel des Historismus im neuen Glanze Zur Baugeschichte des Oldenburgischen Staatstheaters Von Jörg Michael Henneberg und Peter Kreier (Fotos) „Vor allem anderen hätte man in erster Linie bequeme Sitzplätze Jahre 1833 gegründet, diente das Haus von Anfang an der her- schaffen müssen, was leider, wie wir bekennen müssen, nicht zoglichen Repräsentation, obwohl es streng genommen erst geschehen ist. Schon manche Klagen hat man vernehmen in den 1840er-Jahren Hoftheater wurde. An das erste bescheide- müssen, dass die Plätze, namentlich in den oberen Rängen, ne Theatergebäude von 1833, das der Zimmermeister Hermann geradezu unbequem sind“, schrieben mehrere Theaterfreunde Wilhelm Muck errichtete, erinnern heute nur noch wenige in ihrer Kritik am neuen Theater, die in den Oldenburger Nach- Fotos. Wenig später wurde der sogenannten „Bretterbude“ eine richten für Stadt und Land am 11. Oktober 1893 erschien. Da- klassizistische Fassade vorgeblendet. mals war das neu erbaute Theater gerade eingeweiht worden, Eine besondere Gönnerin des Theaters war Großherzogin und es sollte noch über 118 Jahre dauern, bis diesem Problem Cäcilie, die die finanzielle Förderung des Theaters durch den abgeholfen werden konnte. Großherzog auf den Weg brachte. Es sollte jedoch noch fast 40 Jahre dauern, bis an die Stelle des bescheidenen Hoftheaters as Oldenburgische Staatstheater präsentiert sich ein repräsentatives Gebäude treten sollte. Von 1879 bis 1881 zur Spielzeit 2011/2012 nach einer umfangreichen entstand der Theaterneubau. Er wurde von dem Hofbaumeis- Restaurierung zeitgemäß und gleichzeitig seiner ter Gerhard Schnitger (1841 – 1917) entworfen, der übrigens historischen Überlieferung bewusst. Grund genug, fast gleichzeitig auch das Theater im niederländischen Gronin- einmal an die Geschichte des Oldenburgischen gen entwarf. Wie so viele Theaterbauten des 19. Jahrhunderts DStaatstheaters zu erinnern. Auf bürgerliche Initiative hin im fiel auch sein Theater bereits zehn Jahre nach der Eröffnung im Schmuckkartusche mit zwei Putten sowie Lyra und Pfau gekrönt von der Königskrone. Detail der Innenausschmückung des Staatstheaters. Theater | 3 kulturland 4|11 Jahre 1891 einem verheerenden Brand zum Opfer. Anstelle des Stadtbaumeister Noack zurück, der auch der eigentliche Urhe- alten Theaters entstand zwischen 1891 und 1893 ein Wieder- ber des Tiefbaus und der Kanalisation in ganz Oldenburg war. aufbau, der sich äußerlich nur sehr geringfügig von Schnitgers Innovativ war auch, dass das damalige Hoftheater über eine Bau unterschied, ja sogar in der Außen gestalt kaum Abwei- autarke Elektrizitätsanlage verfügte und so einer der ersten Bauten in Oldenburg