Leben in Wien | 1
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STATISTISCHES JAHRBUCH DER STADT WIEN - 2016 9 LEBEN IN WIEN | 1. Stadtgebiet und Wetter 1. Stadtgebiet und Wetter . 9 1.1 Stadtgebiet ....................................................................14 LEBEN 1.2 Gewässer.......................................................................21 1.3 Wetter . .22 2. Gebäude und Wohnungen ................................................29 IN WIEN 2.1 Gebäude .......................................................................31 2.2 Wohnungen . .32 2.3 Kleingärten . 35 3. Verkehr............................................................................37 3.1 Straßenverkehr ..............................................................40 3.2 Schienen-, Luft- und Wasserverkehr ................................44 3.3 Verkehrsunfälle..............................................................46 4. Freizeit und Sport ............................................................47 4.1 Freizeit ..........................................................................50 4.2 Sport .............................................................................52 4.3 Hunde ...........................................................................53 10 STATISTISCHES JAHRBUCH DER STADT WIEN - 2016 LEBEN IN WIEN | 1. Stadtgebiet und Wetter Erläuterungen ERLÄUTERUNGEN In Wien werden die Laubbäume mittels Visual Tree Assessment (VTA) vom Boden mittels Umrundung aus beurteilt und klassifiziert. Stadtgebiet | Auf einer Fläche von 415 km² erstreckt sich die Stadt Folgende Vitalitätsstufen werden unterschieden: Wien von den Ausläufern des Wienerwalds im Westen und der Do- nau im Norden bis zum Rand des ebenen Marchfelds, den Donau- Vitalitätsstufe 0 - sehr gut: Vitale, ungeschädigte Bäume. Der Baum Auen und des Wiener Beckens im Osten und Süden. Die Grünflächen entwickelt eine relativ gleichmäßige Verzweigung, die in die Krone hi- (Parkanlagen, landwirtschaftlich genutzte Flächen, Wälder usw.) neinreicht. Es entsteht eine dichte Belaubung ohne größere Lücken. machen rund die Hälfte der Stadtfläche aus (siehe dazu Abbildung 1.1.1 – Stadtgebiet). Der Grünanteil innerhalb der Gemeindebezirke Vitalitätsstufe 1 - gut: Ist der Baum geschwächt, zeigen sich Lang- schwankt von 2 bis 15 % in den innerstädtischen Regionen und be- triebe, die aus der Krone herausragen. Die Krone wirkt äußerlich trägt bis zu 70 % in den westlichen Gemeindebezirken. Die Stadt zerfranst und zwischen den Spießen ist der Luftraum nicht vollstän- Wien nimmt innerhalb europäischer Großstädte eine Sonderstellung dig mit Trieben und Blättern ausgefüllt. ein: kaum eine andere Stadt besitzt so viel öffentliches Grün. Um die- se „Grüne Lunge“ Wiens auch für künftige Generationen zu erhalten Vitalitätsstufe 2 - mittel: Im unbelaubten Zustand bilden die Kurz- wurden viele Schutzgebiete geschaffen, die vom Nationalpark bis zu triebe ein „Krallenstadium“. Diese Kurztriebe brechen im belaubten geschützten Biotopen in einzelnen Bezirksteilen reichen und Gebiete Zustand bei böigen Winden oder stärkeren Regen ab. Diese Ast- betreffen, die reich an seltenen Pflanzen- bzw. Tierarten sind, die sich reinigung betrifft den äußeren Kronenbereich. durch eine besondere Landschaftsform auszeichnen oder besonde- re Kulturlandschaften sind. Der Wienerwald wurde von der UNESCO Vitalitätsstufe 3 - schlecht: Größere Äste oder ganze Kronenteile nach internationalen Kriterien als Biosphärenpark anerkannt, der sterben ab. Die Krone zeigt peitschenartige Strukturen, wirkt unhar- Nationalpark Donau-Auen, das Naturschutzgebiet Lainzer Tiergarten, monisch und skelettiert. das Landschaftsschutzgebiet Liesing und Teile des Bisamberges zu Europaschutzgebieten erklärt. Darüber hinaus findet man in Wien Gewässer | Rund 1.962 ha (das sind ca. 5 % des Stadtgebiets) be- auch ein Ramsar-Gebiet und 430 Naturdenkmäler. trägt die Fläche der Gewässer in Wien. Im Wiener Stadtgebiet sind folgende Gewässerarten zu finden: vier Donauarme (Fließgewäs- Die Schutzkategorien überlagern sich in vielen Bereichen, so- ser), 29 Augewässer (Donau-Altarme, stehende Gewässer), vier dass es Gebiete gibt, die mehrfach geschützt sind. Beispiele: Der Flüsse und Kanäle, 29 Wienerwaldbäche und ca. 40 Teiche und klei- Lainzer Tiergarten ist Naturschutzgebiet, Europaschutzgebiet und ne Seen. Die Donau hatte in den vergangenen Jahrhunderten immer Biosphärenpark; das geschützte Biotop 21., nächst Herrenholz ist wieder verheerende Hochwasser geführt. Deshalb wurde ab 1972 Teil des Landschaftsschutzgebiets ex lege im 21. Bezirk und Teil des mit dem Aushub des Entlastungsgerinnes (der „Neuen Donau“) und Europaschutzgebietes Bisamberg; das geschützte Biotop 19., süd- der zwischen dem Entlastungsgerinne und Donau aufgeschütteten lich Neuberggipfel ist Teil des Landschaftsschutzgebietes Döbling Donauinsel ein verbesserter Donau-Hochwasserschutz geschaf- und Teil des Biosphärenparks Wienerwald. 34,1 % der Gesamtflä- fen, der für ein Jahrhundert-Hochwasser mit einem Durchfluss von che Wiens ist nach zumindest einer Schutzkategorie erfasst. 14.000 m³/s ausgerichtet ist. Dies entspricht dem Wasserdurch- fluss des historischen Hochwassers von 1501. Beim Hochwasser Grundlage aller Daten zum Stadtgebiet nach Nutzungsklassen im Jahr 2002 wurde ein Durchfluss von 10.400 m³/s und ein Pegel- ist das Räumliche Bezugssystem Wien (RBW). Eine Untergliederung stand von 7,89 m bei der Messstelle Korneuburg (1501: 10,05 m des RBW nach der Nutzung ist die Realnutzungskartierung (RNK). bei der Messstelle Wien Reichsbrücke) erreicht. Mit einer Länge Die RNK entsteht mittels Luftbildinterpretation (Klassifizierung von von 21,1 km und einer Landfläche von 490 ha dient die Donauinsel Inhalten in Luftbildern mit anschließender Kartierung) eines Ortho- heute vor allem als Freizeit- und Erholungsraum. Der Donaukanal fotos (maßstabsgetreue fotografische Abbildung) und wird alle zwei und die etwa 5 km breite Aulandschaft der Donau beeinflussten Jahre aktualisiert. Die einzelnen Nutzungskategorien der RNK werden über Jahrhunderte nachhaltig die räumliche Entwicklung von Wien. den großen Nutzungsklassen Bauflächen, Grünflächen, Gewässer Heute ist der Donaukanal Frei- und Erholungsraum für die Bevölke- und Verkehrsflächen zugeordnet, wobei seit der RNK 2007/2008 nur rung Wiens und Lebensraum für eine vielfältige Flora und Fauna. mehr 32 anstatt 42 Nutzungskategorien unterschieden werden. Der Wienfluss zählt neben der Donau und der Liesing zu den Haupt- linien der Entwässerung im Stadtgebiet. Das Einzugsgebiet umfasst Alle Wiener Straßenbäume, welche auf öffentlichen Straßen, d. h. im Wesentlichen das vom Rechten und Linken Wienflusssammelka- nicht auf Grünflächen, gepflanzt wurden, sind in einem Baumkata- nal erfasste Kanalisationsnetz. ster der MA 42 – Wiener Stadtgärten erfasst und werden von dieser Abteilung verwaltet und betreut. Dazu zählen auch alle Alleebäu- Der Wasserstand der Donau wird bei der Messstelle Korneuburg me. Diese Straßenbäume sind nach Baumgattungen, Altersgrup- (Strom-Kilometer 1.941,46; PNP 159,87 m ü. A.) und der Was- pen, Gemeindebezirken und Vitalitätsstufen in Tabellen dargestellt. serstand des Donaukanals bei der Messstelle Schwedenbrücke Das Alter der Bäume wird aufgrund des Stammumfangs geschätzt. (Kanal-Kilometer 6,28; PNP 152,68 m ü. A.) jeweils mit einem elek- Ab 2006 ist das genaue Pflanzjahr bekannt. Die Vitalitätsstufen tronischen Schreibpegel nach dem Drucksondensystem gemessen. sind nach der Klassifizierung von Prof. Dr. Andreas Roloff, Institut für Forstbotanik und Forstzoologie, TU Dresden, eingeteilt. Roloff Der Wasserstand des Wienflusses wird mit Hilfe eines berüh- entwickelte vier Vitalitätsstufen für die wichtigsten Laubbaumar- rungslosen Mikrowellen-Messsystems bei der Kennedybrücke ten, deren Grundlage Verzweigung und Kronenstrukturen bilden. (Fluss-Kilometer 7,65; PNP 183,70 m ü. A.) registriert. STATISTISCHES JAHRBUCH DER STADT WIEN - 2016 11 LEBEN IN WIEN | 1. Stadtgebiet und Wetter Erläuterungen und Definitionen Wetter | Alle in den Tabellen des Jahrbuchs angeführten Messwerte Monat zeigte sich die Sonne gleich 135 Stunden. Seit 1881 schien zur Witterung stammen von der Messstelle Wien – Hohe Warte (19., die Sonne in einem November auf der Hohe Warte noch nie so lange. Hohe Warte 38). Diese Werte weichen von den Daten der Wettersta- tion Wien – Innere Stadt ab, welche auf Grund des „Wärmeinsel- In den drei Wintermonaten 2014/2015 waren die Schneeverhält- effekts“ der Inneren Stadt höher liegen als auf der Hohen Warte, nisse unterdurchschnittlich. Auf der Hohen Warte war die Neuschnee- und welche fallweise in den Medien publiziert werden. Die Wet- summe mit 34 cm um 18 cm geringer als das Mittel 1981–2010. Eine terstation Innere Stadt befindet sich auf dem Dach des Gebäudes geschlossene Schneedecke gab es an 17 Tagen. Das ist etwa um die in 4., Operngasse 17–21. Eine weitere Wetterstation, deren Mess- Hälfte weniger als im Mittel. Nach Mitte Februar dauerte es bis Ende daten von der Hohen Warte fallweise deutlich abweichen, ist die November, ehe es wieder etwas winterlich wurde. Die beiden letzten Station Wien – Mariabrunn in der Forstlichen Versuchsanstalt (14., Monate des Jahres verliefen aber mehr frühlingshaft bzw. herbstlich Hauptstraße 7). Die Klimastation Wien – Hohe Warte befindet sich und es gab nur einen Tag mit einer Schneedecke, die aber wiederum in 202 m Seehöhe im Norden Wiens (48°14’57’’ nördliche Breite, nicht im gesamten Stadtgebiet zu beobachten war. 16°21’25’’ östliche Länge). Sie ist gleichzeitig die Hauptstation des Österreichischen Wetterdienstes, der hier seit 1873 seine In- DEFINITIONEN