Jahresbericht Für Das Jahr 2006
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Kreisbrandinspektion München Jahresbericht für 2006 zum 151. Kreisfeuerwehrtag am 27. April 2007 in der Mehrzweckhalle der Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn Herausgeber: Kreisbrandrat Josef Vielhuber, Münchner Straße 8a, 82041 Oberhaching Jahresbericht der Kreisbrandinspektion zum 151. Kreisfeuerwehrtag am 27. April 2007 Seite 1 1. Allgemeines Eine Fülle verschiedenartigster Aufgaben - so lässt sich das Jahr 2006 am trefflichsten beschreiben. Der letzte Winter wird nicht nur bei der Bevölkerung als ein ganz besonderer in Erinnerung bleiben, sondern auch bei der Feuerwehr. Ganz Ostbayern ist in den Schneemassen versunken und wurde zum Katastrophengebiet. Manche Feuerwehrleute hatten sich gedanklich schon auf einen Überlandeinsatz vorbereitet, nachdem einige oberbayerische Landkreise zur Katastrophenhilfe beordert worden sind. Nachdem sich aber auch in den oberbayerischen Gebirgslandkreisen die Lage bedrohlich zugespitzt hat, wurden von der Regierung von Oberbayern die eigenen Kräfte zurückgehalten. Aber auch im eigenen Landkreis gab es einiges zu tun, nachdem die Schneelasthysterie immer mehr um sich griff. Um die Situation besser beurteilen zu können, war von der Kreisbrandinspektion schon in der Anfangsphase für die Feuerwehren eine Information zur Schneelastberechnung und zur Schneebeseitigung erstellt worden. Dies hat sich als absolut notwendig herausgestellt, da die Fachleute - Statiker waren hier besonders gefragt - entweder nicht zur Stelle waren oder sich nicht festlegen wollten. Anhaltende Schneefälle am ersten Märzwochenende ließen die Landkreisfeuerwehren tagelang nicht zur Ruhe kommen. Innerhalb einer knappen Wochen waren 1.500 Einsätze zu bewältigen. Einen weiteren Einsatzschwerpunkt stellte die Vogelgrippe dar. Schon im Herbst des Vorjahres hatte sich die Kreisbrandinspektion hierauf vorbereitet und ein Merkblatt für das Vorgehen entworfen. Als der erste Fall in Deutschland auftrat, wurden die Vorbereitungsmaßnahmen in Zusammenarbeit mit dem ABC-Zug und dem Veterinäramt aktualisiert. Man erwartete den ersten Fall im Landkreis München am Speichersee. Deshalb wurden hierzu Besprechungen und Ortsbegehungen durchgeführt sowie Einsatzpläne erstellt. Entgegen diesen Erwartungen kam es zum ersten Fall von H5N1 im Mühltal in der Gemeinde Straßlach-Dingharting, wo ein toter Uhu gefunden worden war. Am Karfreitag des letzten Jahres mussten deshalb eine Reihe von Feuerwehren das Ufer der Isar absuchen. In der Folgezeit waren die Feuerwehren in dieser Angelegenheit immer wieder gefordert. Das Landratsamt hatte zwar selbst mehrere Bergungsteams im Einsatz, die Aufgabe des Einsammelns aber den Gemeinden übertragen. Dort wo dies nicht von den Bauhöfen erledigt wurde, sind die Feuerwehren tätig geworden. Von der Kreisbrandinspektion wurden die Feuerwehren in einer Informationsveranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Veterinäramt auf diese neue Aufgabe vorbereitet. Gleichzeitig wurde veranlasst, dass die Feuerwehren eine Grundausstattung zur Bewältigung dieser Aufgabe erhielten. Die Fußballweltmeisterschaft hat die Menschen Mitte letzten Jahres in ihren Bann gezogen. In München fanden bekanntlich sechs Spiele statt. In die vorbereitenden Sicherheitsplanungen war auch der Landkreis München mit einbezogen. Für die uns zugedachten Aufgaben, nämlich den Betrieb der Lotsenstelle in Putzbrunn für ankommende überörtliche Einsatzkräfte, die Stellung von Trageteams in der Arena, die Sicherstellung des Brandschutzes auf dem Flugplatz der Bundespolizei in Oberschleißheim und dessen Ausleuchtung sowie die Stellung einer Dekoneinheit, waren Einsatzplanungen vorzunehmen. Gott sei Dank ist es bei diesen Planungen geblieben. Lediglich bei zwei Abendspielen musste in Oberschleißheim vorsorglich die Beleuchtung aufgebaut werden. Außerdem war die Lotsenstelle in Putzbrunn an allen Seite 2 Jahresbericht der Kreisbrandinspektion zum 151. Kreisfeuerwehrtag am 27. April 2007 sechs Spieltagen aktiv. Diese Einsatzplanungen haben bei etwaigen Großschadensereignissen in der Zukunft weiterhin Bedeutung. Der Besuch von Papst Benedikt XVI. war nicht nur ein bedeutendes Ereignis für die bayerische Bevölkerung. Weitgehend unbeachtet von der Öffentlichkeit mussten auch im Landkreis München vorbereitende Sicherheitsplanungen erfolgen, da die Pilger zur Papstmesse in München an drei S-Bahnhöfen (Gronsdorf, Haar und Feldkirchen) ankamen und zudem zwei Busparkplätze auf Landkreisgebiet lagen. Die Pilgerwege mussten ausgeleuchtet werden. Vorsorglich waren einige Feuerwehren in Sitzbereitschaft. In Haar war eine Örtliche Einsatzleitung eingerichtet worden. Die U-Bahn fährt seit Oktober letzten Jahres über Hochbrück hinaus zum Forschungsgelände. Dieser positive Umstand hat den betroffenen Feuerwehren und der Kreisbrandinspektion eine Menge Arbeit beschert. Bisher war die U-Bahn im Landkreis München nur oberirdisch vorhanden. Man musste sich mit der neuen Situation vertraut machen. Dazu waren Informations- und Ausbildungsveranstaltun- gen notwendig. Die neuen taktischen Notwendigkeiten mussten in Alarmplanungen umgesetzt werden. Eine Woche vor der Eröffnung der neuen U-Bahnstrecke konnten die erstellten Einsatzplanungen in einer Einsatzübung überprüft werden. Dabei sind wertvolle Erkenntnisse gewonnen worden. Erfreulicherweise ist es bei der Unterstützung der polnischen Partnerlandkreise wieder ein Stück vorwärts gegangen. Nach einer Fahrzeugübergabe in Neuried am Tag nach dem Kreisfeuerwehrtag - hier konnte ein Gerätewagen und ein Lichtmastanhänger sowie ein Tragkraftspritzenfahrzeug übergeben werden - ist als bisheriger Höhepunkt unserer Unterstützung die Überführung eines Löschfahrzeuges nach Polen anzusehen. Die Gemeinde Feldkirchen hatte das außer Dienst gestellte Tanklöschfahrzeug TLF 16 den polnischen Partnerlandkreisen unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Da der Landkreis Krakau beim Auslosen das größere Glück hatte, wurde das Fahrzeug am 5. Mai letzten Jahres im dortigen Landkreis im Rahmen des Besuches anlässlich des Floriansfestes von einer Abordnung der Feuerwehr Feldkirchen an die Feuerwehr Rzaska in der Gemeinde Zabierzów übergeben. Ein kleines Jubiläum in der Jugendarbeit stellte der 10. Kreisjugendfeuerwehrtag dar. Zu diesem Anlass war vom zuständigen Fachbereich eine sehr ansprechende und informative Festschrift herausgegeben worden. Allen hieran Beteiligten sei an dieser Stelle herzlich gedankt; ebenso allen Jugendwarten mit ihren Helfern. Bedingt durch die extreme Wettersituation am Anfang des Jahres waren die Feuerwehren des Landkreises mit 8963 Einsätzen noch stärker als in den Vorjahren gefordert. Das hohe Einsatzaufkommen im Landkreis und das enorme Gefahrenpotential erfordern eine fundierte Ausbildung, die am Standort, in der Kreisausbildung und an den Feuerwehrschulen vermittelt wird. Gerade die Kreisausbildung hat hier eine große Bedeutung. Auch im vergangenen Jahr ist das umfangreiche und vielfältige Ausbildungsangebot wieder stark in Anspruch genommen worden. Der Umfang und die Qualität unserer Kreisausbildung dürfte so ziemlich einmalig in Bayern sein. Hierauf können wir stolz sein. Mittlerweile sind über 100 Ausbilder in der Kreisausbildung tätig. Allen Ausbildern und Lehrgangsleitern gebührt ein herzlicher Dank für ihre engagierte Tätigkeit. Diese Qualität gilt es aber auch zu erhalten. Aus diesem Grunde ist den Feuerwehren im vergangenen Jahr ein neues Ausbildungsangebot für den Atemschutzeinsatz unterbreitet worden: Heißausbildung in Jahresbericht der Kreisbrandinspektion zum 151. Kreisfeuerwehrtag am 27. April 2007 Seite 3 einer holzbefeuerten Wärmegewöhnungsanlage und eine Unterweisung in der dynamischen Strahlrohrführung. Es ist erfreulich festzustellen, dass sich zwei weitere Feuerwehren, nämlich Harthausen und Ottobrunn, zum First Responder-Dienst entschlossen haben. Damit gibt es im Landkreis München jetzt elf Feuerwehren, die diesen Dienst verrichten. Die Betriebsfeuerwehr der Firma Infineon hat die Aufnahme in den Kreisfeuerwehrverband beantragt, dem auch entsprochen worden ist. Im Landkreis München gibt es derzeit somit 55 Feuerwehren (45 Freiwillige Feuerwehren, 8 Werkfeuerwehren und 2 Betriebsfeuerwehren). Im vergangenen Jahr konnten die Planungen zur Aufstellung von sogenannten Notstandseinheiten abgeschlossen werden. Nach der Vorstellung in der Kommandantenversammlung und einer Informationsveranstaltung für die Gemeinden konnte das Konzept zu Beginn dieses Jahres in Kraft gesetzt werden. Auf künftige überörtliche Anforderungen kann nunmehr schnell und schlagkräftig reagiert werden. Nach intensiven Planungen und Vorarbeiten konnte der neue Einsatzleitwagen ELW 2 des Landkreises München noch in den letzten Dezembertagen in Dienst gestellt werden. Damit steht dem Landkreis zur Bewältigung von größeren Einsätzen und Großschadensereignissen ein modernes, dem neuesten Stand der Technik entsprechendes Einsatzleitfahrzeug zur Verfügung. In der Kreisbrandinspektion gibt es ein neues Gesicht. Kreisbrandmeister Josef Rauscher hat die gesetzliche Altersgrenze erreicht und musste somit aus dem aktiven Dienst ausscheiden. Das Amt des Kreisbrandmeisters hat er über 22 Jahre sehr erfolgreich ausgeübt. Dafür sei ihm an dieser Stelle ein herzlicher Dank ausgesprochen. Seine Nachfolge tritt Thomas Lix aus Grünwald an, der mit Wirkung vom 5. März 2007 zum Kreisbrandmeister für den KBM-Bereich 1/6 bestellt worden ist und dem ich für diese Aufgabe viel Erfolg wünsche. Das vergangene Jahr war ein außergewöhnliches Jahr mit einer Reihe von Herausforderungen. Die Feuerwehren des Landkreises München haben alle an sie gestellten Anforderungen