Umweltzeitung
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
Umweltzeitung Informationen für jeden Haushalt im Landkreis Unterallgäu Ausgabe Januar 2021 2021 4 „Bio“-Müllbeutel 5 Altholz 28 Müllmärchen MÜLLMÄRCHEN Die größten Mythen aufgeklärt (S. 28) 32 Lithium-Ionen-Akkus Inhalt Top Themen 5 Altholz 28 Müllmärchen ist nicht gleich Altholz. An den sind weit verbreitet. Hier erfahren Wertstoffhöfen kann nicht jeder Sie, wie viel Wahrheit wirklich Abfall aus Holz abgegeben wer- hinter den Gerüchten rund um den. die Abfallentsorgung steckt. 4 „Bio“-Müllbeutel sind keine Alternative zu her- kömmlichen Kunststofftüten. Sie dürfen nicht in die Biotonne. 32 Lithium- Ionen-Akkus sind brandgefährlich und gehören nicht in die Restmülltonne, son- dern in die Batterieboxen am Wertstoffhof. 3 Abfallvermeidung 12 Altpapiertonne – 22 Schadstoffmobil – wichtiger denn je! das gehört hinein Termine 2021 4 „Bio“-Müllbeutel – keine 14 Altpapiertonne – 24 Wertstoffhöfe – wirkliche Alternative Abfuhrtermine 2021 Abgabemöglichkeiten 5 Nicht jedes Holz 16 Gelbe Tonne – 25 Wertstoffhöfe – Müll-Märchen – kann zum Wertstoffhof das gehört hinein Öffnungszeiten 6 Restmülltonne – 18 Gelbe Tonne – 26 Glascontainer das gehört hinein Abfuhrtermine 2021 27 Aktuelle Abfallgebühren 8 Biotonne – 20 Sperrmüll und Weißmöbel 28 Müllmärchen – das gehört hinein entsorgen Irrtümer aufgeklärt 10 Infos rund um die Tonnen 21 Schadstoffmobil – 32 Recup, Lithium-Ionen-Akkus, Abgabemöglichkeiten 11 Tipps zur Leerung Impressum, Kontakt 2 | Umweltzeitung 2021 Vorwort Abfallvermeidung wichtiger denn je! Liebe Unterallgäuerinnen und der Wirtschaft gehen bereits in Unterallgäuer, diese Richtung. weniger ist mehr – ein geflügeltes Die Abfall- und Wertstoffentsor- Wort, das auf viele Lebensberei- gung war in den vergangenen che zutrifft, auf alle Fälle aber Wochen und Monaten unter dem beim Müllaufkommen gilt. Leider Vorzeichen von Beschränkungen sieht die Realität anders aus und nicht einfach. Allen, die dennoch gerade in diesen Zeiten, in denen mit Ausdauer und Geduld ihren die Menschen häufiger zu Hause Beitrag zum Gelingen geleistet sind, nimmt der Anteil an Haus- haben – sei es im Rahmen ihrer und Verpackungsmüll wieder zu. beruflichen Tätigkeit, durch aktive Abfallvermeidung oder Mülltren- Sehr erfreulich ist es aber, dass in nung im Rahmen des Wertstoff- unserem Landkreis von Jahr zu hofbesuches – ein herzliches Dan- Jahr mehr Wertstoffe erfasst und keschön! Alex Eder verwertet werden, statt im Rest- Landrat müll zu landen. Das zeigt, dass die In diesem Heft sind jede Menge Unterallgäuer verantwortungsbe- Informationen für Sie zusammen- wusst mit diesem Thema umge- gefasst – zum Beispiel was in un- hen. Nichts desto trotz wäre es seren Wertstoffhöfen angenom- für unsere Umwelt und das Klima men wird und warum dort nicht natürlich am besten, wenn Abfälle alles abgegeben werden kann. ganz vermieden oder, wo es mög- Viele interessante Eindrücke beim lich ist, an Ort und Stelle verwer- Lesen und alles Gute für Sie! tet würden. Dieses Ziel ist gewiss ambitioniert. Aber gerade darin Ihr Landrat liegt, so meine ich, die Herausfor- derung der Zukunft. Die Bemü- hungen auf einzelnen Gebieten Alex Eder Umweltzeitung 2021 | 3 Müllbeutel „Bio“-Müllbeutel – keine wirkliche Alternative Bio-basierte und bio-abbaubare Kunststoffe – auch „Bio-Plastik“ – was verbirgt sich dahinter? „Bio-Plastik“ genannt – sind auf dem Vormarsch. Bio-basierte Kunststoffe Sie sollen sich biologisch abbauen und so umwelt- • Häufige Einsatzbereiche: verträglicher sein als erdölbasierte Kunststoffe. Verpackungen (aus PET und PE) • Rohstoffe: überwiegend Zuckerrohr sowie Mais „Bio“-Müllbeutel sind aber aus ökologischer Sicht und Kartoffeln keine wirkliche Alternative. Sie dürfen im Landkreis • Anteil am Endprodukt: je nach Produkt zwischen Unterallgäu nicht für die Entsorgung des Bioabfalls 20 und 100 Prozent (der Rest besteht aus her- verwendet werden. kömmlichem Kunststoff) Bio-abbaubare Kunststoffe Auch wenn sich „Bio“ erst einmal nicht schlecht • Häufige Einsatzbereiche: „kompostierbare“ anhört, bringt die Herstellung und Entsorgung von Müllbeutel, Verpackungen für Lebensmittel, „Bio-Plastik“ doch einige Probleme mit sich, wie To-go-Becher und To-go-Verpackungen das Beispiel eines „Bio“-Müllbeutels zeigt, der aus • Rohstoffe: können aus bio-basierten Kunststof- sogenannter Polymilchsäure (kurz PLA) hergestellt fen hergestellt sein, müssen es aber nicht wird: • Abbaubarkeit: 90 Prozent nach 12 Wochen bei 60 Grad Celsius Anbau der • Für eine Tonne PLA werden zum Beispiel 2,39 Tonnen Mais, 2.921 m³ Wasser und Rohstoffe 0,37 Hektar landwirtschaftliche Anbaufläche benötigt. • Zuckerrohr wird hauptsächlich in Brasilien, Indien und anderen tropischen Ländern in Monokulturen, unter großem Pestizid- und Wassereinsatz und teils gentechnisch ver- ändert angebaut. Produktion Je nach Material kann gegenüber erdölbasierten Kunststoffen bis zu 50 Prozent fossile Energie (zum Beispiel Kohle und Öl) eingespart werden. Entsorgung • Erzeugung von Mikroplastik: Weniger als 40 Prozent der bio-basierten Kunststoffe sind tatsächlich biologisch abbaubar. Viele Produkte enthalten neben bio-basierten Kunst- stoffen auch herkömmliches Plastik. • Langsamer Abbau und nur unter optimalen Bedingungen: „Bio“-Müllbeutel bauen sich viel langsamer ab als Bioabfälle. Sie werden bei der Kompostierung zuhause, bei der industriellen Kompostierung und bei der Vergärung in einer Biogasanlage nicht vollständig zersetzt. Auch im Meer oder im Boden bauen sie sich nicht ab. • Keine Unterscheidung von herkömmlichen Kunststoffen möglich: „Bio“-Müllbeutel müssen wie herkömmliche Kunststofftüten bei der Bioabfallentsorgung als Störstoff aussortiert werden, was zusätzliche Kosten und zusätzlichen Aufwand verursacht. • Kein Recycling möglich: Entsorgung über Müllverbrennungsanlage. Nutzen Sie für Ihre Biotonne Zeitungspapier oder Bäckertüten ohne Kunst- stofffenster – das spart zusätzliches Papier. Anstatt auf Bioplastik zu setzen, Tipp sollte möglichst ganz auf Plastik verzichtet werden. 4 | Umweltzeitung 2021 Altholz Nicht jedes Holz kann zum Wertstoffhof Ob Dachsparren, Paletten, Holzmöbel aus dem Bei der Kategorie A IV hingegen handelt es sich per Wohnbereich oder aus dem Garten – Holz ist viel- Gesetz um gefährlichen Abfall, der wegen der ent- seitig einsetzbar und muss die unterschiedlichsten haltenen Schadstoffe nur in speziell dafür vorgese- Anforderungen erfüllen. Manche Hölzer bleiben henen Kraftwerken verbrannt werden darf. Diese deshalb naturbelassen, viele werden lackiert und Kraftwerke haben besondere Filteranlagen, um die – wenn sie starken Belastungen oder der Witterung giftigen Abgase zu reinigen. ausgesetzt sind – mit Holzschutzmitteln behandelt oder imprägniert. Damit das am Wertstoffhof gesammelte Altholz umweltgerecht und hochwertig verwertet werden Die Art der Verarbeitung ist auch ausschlaggebend kann, müssen die Vorgaben der Altholzverordnung dafür, wie das Holz später entsorgt werden muss. eingehalten werden. In die Container am Wertstoff- Aber nicht jedem Holz sieht man an, wie es einmal hof dürfen deshalb keine Althölzer der Kategorie verarbeitet wurde. Die Altholzverordnung unter- A IV. Das sind insbesondere Hölzer für Anwendun- scheidet daher vier verschiedene Altholzkategorien gen im Außenbereich. (A I, A II, A III und A IV) und ordnet diesen Katego- rien die gängigsten Beispiele zu. Welches Holz darf NICHT zum Wertstoffhof? Althölzer der Kategorien A I, A II und A III können (Altholzkategorie A IV nach Altholzverordnung) zum Großteil stofflich verwertet werden. Das -be • Außentüren und -zargen deutet, dass aus diesen Hölzern wieder Spanplatten • Bahnschwellen und Leitungsmasten hergestellt werden können. Der Rest, der sich nicht • Brandholz, verfaultes Holz für die Herstellung neuer Holzprodukte eignet, wird • Fenster und Fensterstöcke energetisch verwertet. Die Hackschnitzel werden • Gartenmöbel und Rattanmöbel also in einem Heizkraftwerk zur Strom- und Wärme- • Hölzer aus dem Garten- und Landschaftsbau erzeugung genutzt. (Zäune, Pfähle, Palisaden, Sichtschutzwände, Kinderschaukeln etc.) • Holzfachwerk und Dachsparren Welches Holz darf zum Wertstoffhof? • Holzsortimente aus der Landwirtschaft (Altholzkategorie A I, A II und A III • Holz aus dem Wasserbau nach Altholzverordnung) • Imprägnierte Bauhölzer aus dem Außenbereich • Holzdecken und -wandverkleidungen • Kabeltrommeln (Herstellung vor 1989) • Holzmöbel (Pressspan und Vollholz) • Konstruktionshölzer für tragende Teile • Holzspielzeug • Munitionskisten • Innentüren und -zargen • naturbelassene Hölzer • Obst- und Gemüsekisten Auskünfte zur richtigen Entsorgung von • Paletten Holz erhalten Sie bei der Abfallwirt- • Parkett- und Holzboden (kein Laminat) schaftsberatung des Landkreises unter • verleimtes und beschichtetes Holz Tipp Telefon (08261) 995 -367 oder -467. • Verschnitte, Abschnitte Umweltzeitung 2021 | 5 Richtig trennen Restmülltonne – das gehört hinein Re st müll 6 | Umweltzeitung 2021 Richtig trennen Arzneimittel Fahrradhelme Handschuhe Klobürsten Pflaster Spielzeug Thermos (Einweg, (Puppe, kannen Mehrweg) Brettspiel, ...) Asche (kalt) Fahrradreifen Handtaschen Kontaktlinsen Pizzakartons Spitzerabfall Tierkot (stark ver (im Beutel) schmutzt) Binden Feuchttücher Helme (Fahr Kosmetik Plansch Spritzen, Trinkgläser rad, Motor artikel becken Kanülen (stich rad, Ski) fest verpackt) Bleistifte Feuerzeuge Heraklith Küchenkrepp Radiergummis Spülbürsten, Video (Kleinmenge) lappen kassetten Brillen Fotos Holz schachteln Lackreste Rohre Staubsauger Vinylhand (von Ofen (eingetrock (Hausinstalla beutel schuhe käse) net)