Rezitativ Uriel O glücklich Paar, und glücklich immerfort, 34 wenn falscher Wahn euch nicht verführt, noch mehr zu wünschen als ihr habt, und mehr zu wissen als ihr sollt! 35 Schlusschor Chor Singt dem Herren alle Stimmen! mit Soli Dankt ihm alle seine Werke! Lasst zu Ehren seines Namens Lob im Wettgesang erschallen! Des Herren Ruhm, er bleibt in Ewigkeit! Samstag, 05.05.2007, 19:30 Uhr Amen!

Joseph Haydn

Die Schöpfung

Heidrun Luchterhandt, Sopran Vorankündigung Bernhard Gärtner, Tenor Gotthold Schwarz, Bass Samstag und Sonntag, 10. und 11. November 2007 Johanneskantorei altstadtherbst orchester Heidrun Luchterhandt, Sopran Johannes Brahms Sebastian Klein, Bass Ein Deutsches Requiem Wolfgang Abendroth, Leitung Chor der Neanderkirche Johanneskantorei Frank Martin Sechs Monologe aus Wolfgang Abendroth, Leitung Jedermann Johanneskirche Kirche für Bass solo und Orchester Stadt Martin-Luther-Platz 39 40212 Düsseldorf

www.johanneskantorei-duesseldorf.de Das Konzert wird unterstützt durch das und durch Rezitativ Adam Nun ist die erste Pflicht erfüllt, 32 dem Schöpfer haben wir gedankt. Heidrun Luchterhandt Nun folge mir, Gefährtin meines Lebens! Begeisterte Kritiken bestätigen in bemerkenswer- Ich leite dich, und jeder Schritt ter Einhelligkeit die Ausdrucksstärke, die klang- weckt neue Freud' in unsrer Brust, liche Breite und das stimmliche Können der viel- zeigt Wunder überall. seitig tätigen Sopranistin und Gesangspädagogin Erkennen sollst du dann, Heidrun Luchterhandt. welch unaussprechlich Glück der Herr uns zugedacht. Ihre Gesangsausbildung erhielt sie bei Carl-Heinz Ihn preisen immerdar, Müller (Hochschule für Musik und Theater Hannover), Helmut Kretschmar ihm weihen Herz und Sinn. (Hochschule für Musik Detmold) sowie in zahlreichen Meisterkursen, u. a. bei Komm, folge mir, ich leite dich. Kurt Widmer, Judith Beckmann und Emma Kirkby. Eva O du, für den ich ward, Heidrun Luchterhandts breit gefächertes Repertoire reicht vom Barock bis zur mein Schirm, mein Schild, mein All! Moderne und umfasst die großen oratorischen Werke von Monteverdi, Bach, Dein Will' ist mir Gesetz. Händel, Mozart, Haydn, Mendelssohn Bartholdy, Brahms, Dvorák, Honegger u. So hat's der Herr bestimmt, a. Im Bereich barocker Aufführungspraxis sammelte sie intensive Erfahrungen und dir gehorchen bringt während langjähriger Zusammenarbeit mit renommierten Barockorchestern mir Freude, Glück und Ruhm. aus Deutschland, den Niederlanden, Belgien und England sowie mit Vokal- ensembles wie Viva Voce, Cantus Cölln und Weser Renaissance. Duett Adam Holde Gattin! Dir zur Seite 33 fließen sanft die Stunden hin. Konzertreisen führten die Sängerin nach Albanien, Australien, Belgien, Frank- Jeder Augenblick ist Wonne, reich, Großbritannien, Israel, Japan, Luxemburg, Mazedonien, Polen und keine Sorge trübet sie. Slowenien. Sie wirkte bei zahlreichen Rundfunk- und CD-Produktionen mit. Eva Teurer Gatte, dir zur Seite, Seit vielen Jahren ist Heidrun Luchterhandt auch als Gesangspädagogin tätig schwimmt in Freuden mir das Herz. (1991-1997 an der Hochschule für Musik und Theater Hannover, seit 2000 an Dir gewidmet ist mein Leben, der Hochschule für Kirchenmusik in ). Neben dem Oratorienreper- deine Liebe sei mein Lohn. toire gilt ihre besondere Liebe dem und der Kammermusik; so entstand eine CD mit romantischen und zeitgenössischen Werken und eine mit franzö- Adam Der tauende Morgen, o wie ermuntert er! sischen Liebesliedern aus drei Jahrhunderten im Ensemble CON VOCE. Eva Die Kühle des Abends, o wie erquicket sie! Bernhard Gärtner Adam Wie labend ist der runden Früchte Saft! Eva Wie reizend ist der Blumen süßer Duft! In Karlsruhe geboren, studierte Gärtner an der dortigen Hochschule Schulmusik und Musikwis- Adam und Eva Doch ohne dich, was wäre mir - senschaft. Nach dem Examen folgte in Freiburg Adam der Morgentau, eine Ausbildung im Fach Dirigieren. In dieser Zeit intensivierte er seine Gesangsstudien zuerst bei Eva der Abendhauch, Aldo Baldin in Karlsruhe, Denis Hall in Bern und Adam der Früchte Saft, zuletzt bei Ion Buzea in Zürich. Eva der Blumen Duft. 1989 gab Bernhard Gärtner sein Operndebüt unter Horst Stein an der Grand in Genf. Gastverträge führten in u. a. an die Opera Comique in , an Adam und Eva Mit dir erhöht sich jede Freude, die Opernhäuser von , Hamburg, (Staatsoper), Karlsruhe, mit dir genieß ich doppelt sie, Mailand (La Scala), New Haven (USA), New York (Lincoln Center), Stuttgart, mit dir ist Seligkeit das Leben, Darmstadt, und Osnabrück. dir sei es ganz geweiht! 31 Duett mit Adam Von deiner Güt', o Herr und Gott, Chor und Eva ist Erd' und Himmel voll. Der Tenor sang in vielen wichtige Musikzentren Europas, Israels, Südamerikas Die Welt, so groß, so wunderbar, und in den USA. Er war Gast bei zahlreichen internationalen Festivals und sang ist deiner Hände Werk. u. a. bei den Salzburger Festspielen, in Wien, Ravenna, Rom, Turin, , Chor Gesegnet sei des Herren Macht. Paris, Krakau, Bergen, Tel Aviv, Rio de Janeiro, Sao Paulo, Zürich, und Los Sein Lob erschall' in Ewigkeit. Angeles. Mit ihm als Solist gibt es Rundfunk- Schallplatten- und Fernsehauf- nahmen. Adam Der Sterne hellster, o wie schön verkündest du den Tag! Sein breites Repertoire reicht von der Musik der Renaissance über die Evange- Wie schmückst du ihn, o Sonne du, listenpartien der Bachschen Passionen und die Tenorpartien der romantischen des Weltalls Seel' und Aug'! Werke bis hin zur Musik unseres Jahrhunderts. Er arbeitete zusammen mit den Komponisten L. Nono, W. Lutoslawski, D. Schnebel, K.-H. Stockhausen, L. Berio, Chor Macht kund auf eurer weiten Bahn K. Penderecki und W. Rihm und sang unter so namhaften Dirigenten wie des Herren Macht und seinen Ruhm! Ernest Bour (Neapel), Claudio Abbado (Mailand), Michael Gielen (Frankfurt), Eva Und du, der Nächte Zierd' und Trost, Leopold Hager (München), Zoltan Pesko (Warschau) Hans Zender (Freiburg) und all das strahlend' Heer, und Andrew Parrott (Luzern). Liederabende vervollständigen sein sängerisches verbreitet überall sein Lob Schaffen. Bernhard Gärtner unterrichtet er an der Staatlichen Hochschule für in eurem Chorgesang. Musik in Stuttgart Gesang. Adam Ihr Elemente, deren Kraft stets neue Formen zeugt, Gotthold Schwarz ihr Dünst' und Nebel, In Zwickau geboren, erhielt Schwarz seine Aus- die der Wind versammelt und vertreibt: bildung an der Kirchenmusikschule Dresden und Adam, Eva Lobsinget alle Gott, dem Herrn! an der Hochschule für Musik " und Chor Groß wie sein Nam' ist seine Macht. Bartholdy" in Leipzig. Eva Sanft rauschend lobt, o Quellen, ihn! Eine umfangreiche Konzerttätigkeit führte Den Wipfel neigt, ihr Bäum'! Gotthold Schwarz frühzeitig in die bedeutenden Ihr Pflanzen duftet, Blumen haucht europäischen Musikzentren sowie in die USA, wo er u. a. Interpretationskurse ihm euern Wohlgeruch! zu Werken Bachs gab. Regelmäßige Zusammenarbeit verbindet ihn mit renommierten Künstlern und Ensembles in ganz Europa, so mit Frieder Adam Ihr, deren Pfad die Höh'n erklimmt, Bernius, Peter Schreier, Michael Schneider, Martin Haselböck, Peter Neumann, und ihr, die niedrig kriecht, Philippe Herreweghe, John Eliot Gardiner, Christophe Coin, Gustav Leonhardt, ihr, deren Flug die Luft durchschneid't, Michael Schönheit, II giardino armonico (Milano),dem Thomanerchor Leipzig, und ihr im tiefen Nass: dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Dresdner Kreuzchor, dem "Trompe- Adam, Eva Ihr Tiere, preiset alle Gott! tenensemble Friedemann Immer" u. a. m. und Chor Ihn lobe, was nur Odem hat! In den letzten Jahren konzertierte Gotthold Schwarz u. a. bei den Salzburger Adam Ihr dunklen Hain', ihr Berg' und Tal', Festspielen, im Wiener Musikverein, in Deutschland, Belgien, Frankreich, der und Eva ihr Zeugen unsres Danks, Schweiz, Italien und den Niederlanden sowie in Spanien, den USA, Japan, ertönen sollt ihr früh und spät Großbritannien, Polen und mehrfach in Israel. von unserm Lobgesang. Neben Konzert und Oper widmet er seine künstlerische Tätigkeit dem Liedge- Chor Heil dir, o Gott, o Schöpfer, Heil! sang, wobei ihn ein umfassendes Repertoire vom Barock bis zur Moderne aus- Aus deinem Wort entstand die Welt, weist. dich beten Erd' und Himmel an. Mit namhaften Dirigenten und Ensembles nahm Gotthold Schwarz zahlreiche Wir preisen dich in Ewigkeit! CDs auf und wirkte bei vielen Rundfunkproduktionen mit.

Rezitativ Raphael Und Gott sah jedes Ding, was er gemacht hatte; und 26 es war sehr gut. Und der himmlische Chor feierte das Erster Teil Ende des sechsten Tages mit lautem Gesang: 1 Einleitung Die Vorstellung des Chaos Chor Chor Vollendet ist das große Werk, 27 der Schöpfer sieht's und freuet sich. Rezitativ mit Raphael Im Anfange schuf Gott Himmel und Erde, Auch unsre Freud' erschalle laut! 2 Chor und die Erde war ohne Form und leer, Des Herren Lob sei unser Lied! und Finsternis war auf der Fläche der Tiefe. Terzett Gabriel, Zu dir, o Herr, blickt alles auf. Chor Und der Geist Gottes schwebte auf der Fläche der 28 Uriel um Speise fleht dich alles an. Wasser; Du öffnest deine Hand, und Gott sprach: Es werde Licht, und es ward Licht. gesättigt werden sie. Uriel Und Gott sah das Licht, dass es gut war; Raphael Du wendest ab dein Angesicht, und Gott schied das Licht von der Finsternis. da bebet alles und erstarrt. Du nimmst den Odem weg, Arie mit Chor Uriel Nun schwanden vor dem heiligen Strahle des in Staub zerfallen sie. 3 schwarzen Dunkels gräuliche Schatten: der erste Tag entstand. Gabriel, Den Odem hauchst du wieder aus, Verwirrung weicht, und Ordnung keimt empor. Uriel, und neues Leben sprosst hervor. Erstarrt entflieht der Höllengeister Schar in des Raphael Verjüngt ist die Gestalt der Erd' Abgrunds Tiefen hinab zur ewigen Nacht. an Reiz und Kraft. Chor Verzweiflung, Wut und Schrecken begleiten ihren Chor Chor Vollendet ist das große Werk, Sturz. Und eine neue Welt entspringt auf Gottes 29 des Herren Lob sei unser Lied! Wort. Alles lobe seinen Namen, denn er allein ist hoch erhaben! Rezitativ Raphael Und Gott machte das Firmament und teilte die Alleluja! Alleluja! 4 Wasser, die unter dem Firmament waren, von den Gewässern, die über dem Firmament waren, und es ward so. Da tobten brausend heftige Stürme; wie Spreu vor dem Winde, so flogen die Wolken, Dritter Teil die Luft durchschnitten feurige Blitze; Orchester- Uriel Aus Rosenwolken bricht, und schrecklich rollten die Donner umher. 30 einleitung geweckt durch süßen Klang, Der Flut entstieg auf sein Geheiß und Rezitativ der Morgen jung und schön. der allerquickende Regen, Vom himmlischen Gewölbe der allverheerende Schauer, strömt reine Harmonie der leichte, flockige Schnee. zur Erde hinab. Seht das beglückte Paar, Chor mit Gabriel Mit Staunen sieht das Wunderwerk wie Hand in Hand es geht. 5 Sopransolo der Himmelsbürger frohe Schar, Aus ihren Blicken strahlt und laut ertönt aus ihren Kehlen des heißen Danks Gefühl. des Schöpfers Lob, das Lob des zweiten Tags. Bald singt in lautem Ton Chor Und laut ertönt aus ihren Kehlen ihr Mund des Schöpfers Lob. des Schöpfers Lob, das Lob des zweiten Tags. Lasst unsre Stimme dann sich mengen in ihr Lied. Vor Freude brüllend steht der Löwe da. Rezitativ Raphael Und Gott sprach: Es sammle sich das Wasser unter Hier schießt der gelenkige Tiger empor. 6 dem Himmel zusammen an einem Platz und es Das zackige Haupt erhebt der schnelle Hirsch. erscheine das trockne Land; und es ward so. Und Gott Mit fliegender Mähne springt und wieh'rt nannte das trockne Land „Erde“ und die Sammlung voll Mut und Kraft das edle Ross. der Wasser nannte er „Meer“; Und Gott sah, dass es Auf grünen Matten weidet schon gut war. das Rind, in Herden abgeteilt. Arie Raphael Rollend in schäumenden Wellen Die Triften deckt, als wie gesät, 7 bewegt sich ungestüm das Meer. das wollenreiche, sanfte Schaf. Hügel und Felsen erscheinen, Wie Staub verbreitet sich der Berge Gipfel steigt empor. in Schwarm und Wirbel Die Fläche, weit gedehnt, das Heer der Insekten. durchläuft der breite Strom In langen Zügen kriecht in mancher Krümme. am Boden das Gewürm. Leise rauschend gleitet fort Arie Raphael Nun scheint in vollem Glanze der Himmel, im stillen Tal der helle Bach. 23 nun prangt in ihrem Schmucke die Erde. Rezitativ Gabriel Und Gott sprach: Es bringe die Erde Gras hervor, Die Luft erfüllt das leichte Gefieder, 8 Kräuter, die Samen geben, und Obstbäume, die die Wasser schwellt der Fische Gewimmel. Früchte bringen ihrer Art gemäß, die ihren Samen in Den Boden drückt der Tiere Last. sich selbst haben auf der Erde; und es ward so. Doch war noch alles nicht vollbracht. Dem Ganzen fehlte das Geschöpf, Arie Gabriel Nun beut die Flur das frische Grün das Gottes Werke dankbar sehn, 9 dem Auge zur Ergötzung dar. des Herren Güte preisen soll. Den anmutsvollen Blick erhöht der Blumen sanfter Schmuck. Rezitativ Uriel Und Gott schuf den Menschen nach seinem Hier duften Kräuter Balsam aus, 24 Ebenbilde, nach dem Ebenbilde Gottes schuf er ihn. hier sprosst den Wunden Heil. Mann und Weib erschuf er sie. Den Atem des Lebens Die Zweige krümmt der goldnen Früchte Last; hauchte er in sein Angesicht, und der Mensch wurde hier wölbt der Hain zum kühlen Schirme sich, zur lebendigen Seele. den steilen Berg bekrönt ein dichter Wald. Arie Uriel Mit Würd' und Hoheit angetan, Rezitativ Uriel Und die himmlischen Heerscharen verkündigten den 25 mit Schönheit, Stärk' und Mut begabt, 10 dritten Tag, Gott preisend und sprechend: gen Himmel aufgerichtet steht der Mensch, ein Mann und König der Natur. Chor Chor Stimmt an die Saiten, ergreift die Leier, Die breit gewölbt', erhabne Stirn 11 lasst euren Lobgesang erschallen! verkünd't der Weisheit tiefen Sinn, Frohlocket dem Herrn, dem mächtigen Gott! und aus dem hellen Blicke strahlt der Geist, Denn er hat Himmel und Erde des Schöpfers Hauch und Ebenbild. bekleidet in herrlicher Pracht. An seinen Busen schmieget sich Rezitativ Uriel Und Gott sprach: Es sei'n Lichter an der Feste des für ihn, aus ihm geformt, 12 Himmels, um den Tag von der Nacht zu scheiden und die Gattin, hold und anmutsvoll. Licht auf der Erde zu geben, und es seien diese für In froher Unschuld lächelt sie, Zeichen und für Zeiten und für Tage und für Jahre. Er des Frühlings reizend Bild, machte die Sterne gleichfalls. ihm Liebe, Glück und Wonne zu. Rezitativ Uriel In vollem Glanze steiget jetzt 13 die Sonne strahlend auf; ein wonnevoller Bräutigam, Rezitativ Raphael Und Gott schuf große Walfische und ein jedes ein Riese stolz und froh, 17 lebende Geschöpf, das sich beweget, und Gott zu rennen seine Bahn. segnete sie, sprechend: Mit leisem Gang und sanftem Schimmer Seid fruchtbar alle, schleicht der Mond die stille Nacht hindurch. mehret euch, Bewohner der Luft, Den ausgedehnten Himmelsraum vermehret euch und singt auf jedem Aste! ziert ohne Zahl der hellen Sterne Gold, Mehret euch, ihr Flutenbewohner, und die Söhne Gottes und füllet jede Tiefe! verkündigten den vierten Tag Seid fruchtbar, wachset, mehret euch, mit himmlischem Gesang, erfreuet euch in eurem Gott! seine Macht ausrufend also: Rezitativ Raphael Und die Engel rührten ihr' unsterblichen Harfen und Chor mit Soli Chor Die Himmel erzählen die Ehre Gottes, 18 sangen die Wunder des fünften Tags. 14 und seiner Hände Werk zeigt an das Firmament. Terzett Gabriel In holder Anmut stehn, Gabriel, Dem kommenden Tage sagt es der Tag, 19 mit jungem Grün geschmückt, Uriel, die Nacht, die verschwand, der folgenden Nacht: die wogigten Hügel da. Raphael Aus ihren Adern quillt in fließendem Kristall Chor Die Himmel erzählen die Ehre Gottes, der kühlende Bach hervor. und seiner Hände Werk zeigt an das Firmament. Uriel In frohen Kreisen schwebt, Gabriel, In alle Welt ergeht das Wort, sich wiegend in der Luft, Uriel, Jedem Ohre klingend, keiner Zunge fremd: der munteren Vögel Schar. Raphael Den bunten Federglanz Chor Die Himmel erzählen die Ehre Gottes, erhöht im Wechselflug und seiner Hände Werk zeigt an das Firmament. das goldene Sonnenlicht. Raphael Das helle Nass durchblitzt der Fisch und windet sich im steten Gewühl umher. Zweiter Teil Vom tiefsten Meeresgrund Rezitativ Gabriel Und Gott sprach: Es bringe das Wasser in der Fülle wälzet sich Leviathan 15 hervor webende Geschöpfe, die Leben haben, und auf schäumender Well' empor. Vögel, die über der Erde fliegen mögen in dem Gabriel, Wie viel sind deiner Werk', o Gott! offenen Firmamentes des Himmels. Uriel, Wer fasset ihre Zahl? 16 Arie Gabriel Auf starkem Fittiche schwinget sich der Adler stolz, Raphael Wer, o Gott! Wer fasset ihre Zahl? und teilet die Luft im schnellesten Fluge zur Sonne Chor mit Soli Alle Der Herr ist groß in seiner Macht, hin. 20 und ewig bleibt sein Ruhm. Den Morgen grüßt der Lerche frohes Lied, und Liebe girrt das zarte Taubenpaar. 21 Rezitativ Raphael Und Gott sprach: Es bringe die Erde hervor lebende Aus jedem Busch und Hain erschallt der Nachtigallen Geschöpfe nach ihrer Art: Vieh und kriechendes süße Kehle. Gewürm und Tiere der Erde nach ihren Gattungen. Noch drückte Gram nicht ihre Brust, Rezitativ Raphael Gleich öffnet sich der Erde Schoß noch war zur Klage nicht gestimmt 22 und sie gebiert auf Gottes Wort ihr reizender Gesang. Geschöpfe jeder Art, in vollem Wuchs und ohne Zahl.