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Zoologisch-Botanische Datenbank/Zoological-Botanical Database

Digitale Literatur/Digital Literature

Zeitschrift/Journal: Stapfia

Jahr/Year: 1999

Band/Volume: 0060

Autor(en)/Author(s): Aspöck Horst

Artikel/Article: Beschreibungen und Abbildungen von Mantispiden in der frühen entomolgischen Literatur und Österreichs. Beitrag zur Erforschung der Fanghafte (Neuropterida. : ) 209-244 © Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at

Beschreibungen und Abbildungen von Mantispiden in der frühen entomologischen Literatur und Österreichs Beitrag zur Erforschung der Fanghafte (Neuropterida: Neuroptera: Mantispidae)

Horst ASPÖCK

Abstract LINNAEUS), however, assigned them to the genus Raphidia. A clear assessment of the Descriptions and illustrations of Man- systematic position was only possible tispidae in the early entomological litera- when, in 1852, the first instar larva and, ture, and Austria's contribution to man- later during the course of the following 17 tidfly research (Neuropterida: Neuro- years, all early stages as well as the deve- ptera: Mantispidae). lopment and biology of a mantispid, name- The first record in the scientific litera- ly styriaca, was clarified. This ture of one of the that now form was to the credit of two Austrians: Frie- the Mantispidae, a family of the order drich Moritz BRAUER (1832-1904) and Neuroptera, is the description of Raphidia Alois ROGENHOFER (1831-1897). F.M. styriaca, the Styrian mantidfly, by the BRAUER contributed to Mantispidae rese- Austrian Jesuit and naturalist Nikolaus arch with a few further studies and, in the

PODA VON NEUHAUS (1723-1798). He 20th century, Austrian entomologists aug- published a booklet on the insects of Graz mented the knowledge of these insects museum (Styria, Austria) in 1761. through a number of investigations and During the following 40 years until the publications. end of the 18th century, 20 further aut- hors documented these insects. Nine furt- The list of references comprises all her species were described and named in at publications up to 1800 in which Mantis- least 15 publications, and illustrations of pidae are treated, and all papers by Austri- mantidflies were presented. an entomologists that deal with Mantis- pidae. Most authors (e.g. FABRICIUS) were of the opinion that these insects were small Key words: Neuroptera, Mantispidae, praying mantids and consequently descri- Mantispa styriaca, Austria, history of en- Stapfia 60, zugleich Kataloge des OÖ. Landesmuseums, bed them in the genus Mantis, others (e.g. tomology; Neue Folge Nr. 138 (1999), 209-244

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Abb. 1: Mantispa styriaca (PODA) (Niederösterreich, Dürnstein) (Foto Th. KUST und H. RAUSCH). Vorderflügellän- ge (VFIL): 11mm

Einleitung vorderen Ende des verlängerten Prothorax entspringen (Abb. 1), eine Sonderstellung Innerhalb der Ordnung Neuroptera und ein. Es gibt zwar zumindest noch eine zweite der Überordnung Neuropterida (=Neurop- Neuropteren-Familie mit gut entwickelten teroidea), also der Netzflügler im engen und Raubbeinen, die Rhachiberothidae (ASPÖCK im weiten Sinn, nimmt die Familie Mantispi- U. & MANSELL 1994), deren Vertreter aber dae (deutsch: Fanghafte) durch die zu Raub- keine besonders auffällige Verlängerung des beinen umgestalteten Vorderbeine, die am Prothorax zeigen, die durchwegs nur kleine

Abb. 2: Formen umfassen und deren Verbreitung im Mantispa übrigen auf Ost- und Südafrika beschränkt ist. styriaca (PODA), Modifikationen der Vorderbeine zu Raubbei- beim Beutefang. Das erbeutete nen sind (wenngleich in weitaus weniger mar- Insekt ist eine kanter Ausprägung) jüngst auch bei zwei Spe- Florfliege, zies der Familie Coniopterygidae (aus Tansa- Chrysoperla carnea (STEPHENS) nia bzw. aus dem Jemen) gefunden worden s. I. (SZIRÄKI & GREVE 1996, SZIRÄKI 1997). (Frankreich, Esterei) Mantispiden umfassen Insekten mit Vor- (Foto P. DUELLI). derflügellängen bis etwa 30 mm. Besonders VFIL: 10 mm größere Arten sind daher auch für den Laien durchaus auffällige Insekten, und vor allem bei genauerer Betrachtung springt das unge- wöhnliche Aussehen dieser Tiere ins Auge. Wer einmal das Beutefang- und Freßverhalten

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einer Mantispide beobachtet hat (Abb. 2), Abb. 4: »ina (fodomine attcmutto, ptrrtcpo- behält dieses eindrucksvolle Schauspiel in PODA (1761): Beschrei- jfrema bifula, retrattili, bung von Erinnerung, auch wenn er sonst mit Entomo- Raphidia styriaca. logie oder Zoologie nichts zu tun hat. Die RAPHIDIA. Ähnlichkeit mit Mantiden (Fangschrecken) - Ophiofis. i. R. capite depreflb, ore noaxil- ein bekannter Vertreter und gewiß eines der lofo, alis hyalinis macula margi- bekanntesten Insekten Mitteleuropas über- nali fufca. haupt ist die Gottesanbeterin, Mantis religiosa Mas abdomine mutico. Fen&ina cauda LINNAEUS, 1758 - ist evident, aber sie ist nur fctofa: fcta recuroa corpore breviori. Ausdruck einer Konvergenz, also einer funk- •Styriaca. 2. R. pedibus anticis capiti ad- \ tionell bedingt gleichartigen Entwicklung nexis, antennis filiformibustho - morphologischer Merkmale, die in keiner race valde elongato brevioribus, Weise eine nähere Verwandtschaft aus- alis hyalinis macula marginali drücken (ASPÖCK H., ASPÖCK U. & HÖLZEL fulva. . ._._ Ad fepes borti tres reperta. 1980). Möglicherweise ist diese Ähnlichkeit Oadi rmgni prominuli strides aurati. mit den Mantiden der Grund dafür, daß die Os palpis 4. Pedcs antici frmoribus Mantispiden nicht schon in den entomologi- longis gracilibus, tibiis dtcoloribus schen Werken der frühen Neuzeit auftauchen; latis crajfis dentatis daitkido ultima man hielt sie möglicherweise —wie dies bis longiore Z3 unco nmjore injlruuntiir. weit ins 19. Jahrhundert geschehen ist - ein- Acgie ac tarde progrcditur, nempe fach für kleine Fangschrecken und daher viel- unco, y tibiis coviplicatis folis ftmo- leicht nicht einer eigenen Beschreibung wert, rum gmiculis infijhns, quibus cxpli- zumal dann, wenn die Gottesanbeterinnen catis ad afcendendum utitur. Abdo- men oblongum overturn fulvum alb$ behandelt und (manchmal) sogar abgebildet maadatwn. INSECTT G3 OR- MUSEI GRiECENSIS, IN ORD IN ES, GEN ERA ET SPECIES Abb. 3: PODA (1761): Titelseite. (Zool. Bibl. Naturhi- Abb. 5: SYSTEMA NATURE stor. Mus. Wien.) PODA (1761): Tafel 1. CAROLI LINN^EI DIGE S S IT NICOLAUS PODA, E sociETATE JESU, PHILOSOPHIE DOCTOR, ET MATHESEOS PROFESSOR. HONORtBÜS REVERENDISSIMORUM, ILLUSTPvISSIMORUM, PERILLUSTRIUM, REVERENDORUM, PRÄN OB I LI UM, NOBILIUM, AC ERDDITOXQM D. 0. C U M IN ALMA AC CELEBERRIMA UNIVERSITATE GRJECENSI PRIMA AC SUPREMA PHILOSOPHIE LAUREA INSIGNIKENTUR, * O B I A I A ANNO I761. DIE 3. SEPTEMBRIS. G R/EC I I, TYPIS HvEREDUM WIDMANSTAßlJ.

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wurden (ALDROYANDLS 1638, MOLFET 1634, Postkarte mit einer Darstellung des steinschen IONSTON 1657, BODENHEIMER 1928-1929). Fanghafts heraus (Abb. 9) (GEPP & MARGREl- Tatsächlich ist die - meines Wissens - TER 1991). Manrispa stvriaca zählt gewiß zu den erste sichere (gedruckte) Erwähnung jener merkwürdigsten, auffälligsten, allerdings auch Insekten, die wir heute Mantispiden nennen, seltensten Insekten Österreichs, deren Vor- die Beschreibung von Raphidia styriaca durch kommen stets ein verläßlicher Indikator für Nikolaus PODA VON NEUHAUS in seinem Werk besonders wärmebegünstigte und schützens- über die Insekten des Museums in Gra: (Abb. werte Biozönosen ist (siehe auch GEPP in die- 3). PODA beschreibt dieses Insekt nicht nur sem Band). sehr treffend (Abb. 4), sondern er bildet es Noch ein Faktum verdient in der Einlei- auch ab (Abb. 5, 6), womit es eindeutig iden- tung Beachtung: N. PODA hat das von ihm tifizierbar ist - umso mehr als in der Steier- entdeckte Insekt in der Gattung Raphidia Abb. 6: mark (wie überhaupt in ganz Mitteleuropa) beschrieben - also als nächste Verwandte der PODA (1761): Detail von Tafel 1 mit der nur eine einzige Mantispiden-Spezies vor- in seinem Werk unmittelbar vorher erwähn- Abbildung von Raphidia styriaca. kommt. Durchaus zu Recht hat diese ,Jlaphidia ten und charakterisierten „Raphidia ophiopsi". styriaca" - die heute Mantispa styriaca (POPA, Raphidia ophiopsis - von LlNNAEUS (1758) 1761), heißt - den deutschen Namen „Steiri- beschrieben - war lange Zeit der Kollektivna- scher Fanghaft" bekommen. Und mit gutem me für jene Insekten, die wir heute in der Ord- Grund wurde dieses Insekt zum Emblem der nung Raphidioptera (einer der Ordnungen der Österreichischen Entomologischen Gesell- Neuropterida) zusammenfassen. Mantispiden schaft (Abb. 7) erkoren. Bei der internationa- sind zwar mit Raphidiopteren viel näher ver- wandt als mit den Mantiden (die ja hemime- len Entomologentagung im April 1991 in tabol sind), aber dennoch systematisch weit Wien figurierte Mantispa styriaca im Tagungs- entfernt. Die nächsten Verwandten der Man- logo (Abb. 8), und die österreichische Post- tispiden sind die Rhachiberothiden und Bero- venvaltung gab aus Anlaß dieser Tagung eine thiden, die Schwestergruppe dieser drei Fami- lien sind die Dilariden. Alle diese drei Famili- en kommen in Mitteleuropa nicht vor. Wel- che die nächsten Verwandten unter den in Abb. 7: Logo der Österreichischen Entomologi- Mitteleuropa vertretenen Neuropteren sind, schen Gesellschaft. läßt sich gar nicht mit Sicherheit sagen (siehe ASPÖCK U. & H. ASPOCK in diesem Band). Daß Nikolaus von PODA und spätere Autoren Mantispiden in die Verwandtschaft von Raphidia ophiopsis stellten und im Genus Raphidia beschrieben, nimmt nicht wunder. Beiden gemeinsam sind das verlängerte Pro- notum, die (bei Raphidiopteren stets, bei Mantispiden meist und bei Mantispa ebenfalls durchwegs) fleckenlosen, durch ein lockeres, deutlich hervortretendes Geäder und durch ein markantes Pterostigma gekennzeichneten Flügel (Abb. 10). Auch hierbei handelt es sich nur um Ähnlichkeit und nicht um den Aus- druck einer näheren Verwandtschaft.

Mantispiden bei LINNAEUS

Abb. 8: Die gültige zoologische Nomenklatur Tagungslogo der Internationalen Entomolo- gen-Tagung im April 1991 in Wien mit Man- beginnt im Jahre 1758 mit der berühmten Edi- tispa styriaca. tio deeima, der 10. Auflage von Carl von

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Abb. 9: Postkarte mit Mantispa styriaca, Postkarte ! REPUBUK ÖSTERREICH /A A herausgegeben von der österreichi- ,S4,50 ^ schen Post aus Anlaß der Internationa- len Entomologen-Tagung in Wien im April 1991.

a

0> Der Steirische Fanghaft ist ein in Österreich seltener und im Bestand gefährdeter Vertreter der Insektcn- grappe der Netzflügler. Die Vorder- beine des ca. 2 cm langen Insekts sind zu Fangapparaturen umgebildet. Die Larven des Fanghafts leben in wärmebegünstigten Biotopen in Ei- 12 24.1991-1150 WIEN kokons von Wolfsspinnen. 00 Diese Postkarte wurde aus Anlaß Strafte Hausnummer, Stege und Türnummr oder Portachnumnw der internationalen Entomologen- Tagung in Wien am 2. April 1991 ••3 JS ^herausgegeben. u Postleitzahl Baatlmmungsoft I LlNNEs Systema naturae (LINNAEUS 1758). In (1763) (Abb. 11). Dieser bedeutende, aus dem diesem Werk findet sich keine Beschreibung Fleimstal in Südtirol stammende Naturwissen- eines Insekts, das als Mantispide gedeutet wer- schaftler des 18. Jahrhunderts hat das von den könnte - weder unter Raphidia noch unter PODA beschriebene Insekt merkwürdigerweise Mantis. HANDSCHIN (1959) zitiert fälschlich „Raphidia mantispa" genannt (Abb. 12-14). LiNNAEL'S (1758) mit der Angabe „Raphidia Warum SCOPOLI das Insekt so und nicht mit mantispa"; wie dieser Fehler passieren konnte, dem von Nikolaus PODA gewählten Namen - ist unverständlich, da HANDSCHIN (I.e.) völlig der natürlich Priorität hat - bezeichnet, ist korrekt N. PODA als Autor von Mantispa sty- nicht nachvollziehbar, umso weniger, als er naca nennt. In der 12. Auflage seines großen PODAS Werk zitiert. Man muß allerdings ein- Werks (LiNNAEL'S 1767) taucht erstmals unser räumen, daß die Gesetze der Priorität der zoo- Steirischer Fanghaft auf; merkwürdigerweise logischen Nomenklatur im 18. Jahrhundert unter dem Namen „Raphidia mantispa". Die noch nicht bestanden und daß manche Auto- Erklärung dafür findet sich bei A. SCOPOLI ren einen bereits bestehenden Namen durch- Abb. 10: Dichrostigma flavipes STEIN (Nieder- österreich, Dürnstein), eine Raphdi- iden-Spezies zur Veranschaulichung der oberflächlichen Ähnlichkeit der Mantispiden mit Raphidiopteren (Foto H. Rausch).

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Abb. 11: SCOPOÜ (1763): Titelseite. r «72 Raphidia. ORDO IV. (Bibl. H. & U. Aspöck.) IOANNIS ANTONII SCOPOLI JIBD. DOCT. S. C. R. ET APOST. MAßEST. Bo.NTiS.I RAPHIDIA. CIVITATIS IDRI-« PHYJICI '"V' LINN. Syfi. Nat. p. 552. ENTOMOLOGIA 711. RAPHIDIA Ophiopfis. CARNIOLICA Li»». Syft. Nat p. 55a. EXHIBENS Faun. Svec. a. 1517. ROESEL. SuppL Formic. Tab. 21 fies P. PODA. Muf. Graec. p. 101. ' '' INS E C T A Diagn. Corpus nigrum. Pedes aequediilid. Habitat etiam in fylyis. CARNIOLI^E INDIGEN.A Maxilla: tridental*. Palpi (4); bafi albis ar- B T ticulis (3-4). Antenna: liu. (2i) long«. Thonx DISTRIBUTA IN ORDINES, GENERA. longus, capite tenuior. Alae hyalinae,- venis atrit pilolis reticulata; macula fufca marginalj. Abd^ SPECIES, VARIETATES. men fegmentis fubtus margine albidis, fupra pun. <äis tnbus albidis. Femora nigra. Tibia; fordS METHODO LINN^EANA. ferrugines.

712. RAPHIDIA Mantifpa. _ — lone, lia

VINDOBONAE, tT IOANNIS THOMAE TRATTNER, Abb. 12: [ CAES. REG AVLAB TYPOQR. ET BIBLIOP. SCOPOLI (1763): Beschrei- bung von Raphidia MDCCLXIII. mantispa.

aus nicht in böser Absicht, sondern - quasi LlNNEs Editio XII ebenso wie in der Editio XIII ganz offiziell - in einen ihnen passender von F. GMELIN (1789) und der von VILLERS erscheinenden Namen änderten; möglicher- (1789) herausgebrachten Ausgabe von LlNNEs weise erschien SCOPOLI der Speziesname Werk werden Mantispiden teils im Genus „mantispa" mit Rücksicht auf die Ähnlichkeit Raphidia teils im Genus Mantis behandelt (sie- mit Mantiden passender. he Tabelle 1). VlLLERS (I.e.) stellt zu „Mantis Pagana" (Tom I, p. 433) die berechtigten Fra- LlNNE selbst hat, wie er selbst schreibt, gen „An haec species propria? An raphidia dieses Insekt (und vermutlich überhaupt Man- mantispa LlNNAEI ?" tispiden) nicht gesehen. Die nördlichsten Funde von Mantispiden, repräsentiert durch ein isoliertes, in neuerer Zeit leider nicht mehr verifiziertes Vorkommen von Mantispa styriaca bei Berlin, liegen in Nordostdeutsch- Autoren zwischen 1761 und 1800 land. In Schweden kommen Mantispiden Tab. 1 gibt eine Übersicht über alle (mir natürlich nicht vor, und offensichtlich hat bekannten) Werke, die zwischen 1761, dem Er verfaßte diese Ausgabe „nach Anleitung des LlNNE auch von seinen „Insekten-Lieferanten" hollandischen Houttuymschen Werks" Dieses Werk Jahr der ersten Beschreibung einer Mantispide habe ich leider nicht gesehen Daß HOUTTUYN (1768) keine Mantispiden bekommen. durch PODA, und der Jahrhundertwende Mantispiden in ähnlicher Weise wie Ph L St MULLEB In der von Ph. L St. MÜLLER (1775) ver- erschienen, in denen Mantispiden abgebildet (1775) behandelt hat. darf als sicher angenommen werden öffentlichten deutschen Ausgabe [1] von und/oder beschrieben werden. Tab. 2 ergänzt

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diese Tabelle durch eine Auflistung der Auto- iden: H. ASPOOC 1998) erhebliche Fehler auf- Abb. 13: (linkes Bild) ren mit kurzen biographischen Angaben. weist. Vermutlich waren sich die meisten SCOPOLI (1763): Handgeschriebene Titel- seite eines der wenigen existierenden N. PODA, A. SCOPOLI und C. LINNAEUS Autoren der (relativen) Konstanz des Flügel- Exemplare des Tafelbandes. (Zool. Bibl. sind bereits oben besprochen worden. Außer geäders und der jedenfalls bestehenden Naturhistor. Mus. Wien.) Gesetzmäßigkeiten im Verlauf der Hauptadern ihnen haben noch mindestens 18 Autoren Abb. 14: (rechtes Bild) über Mantispiden geschrieben, fünf von ihnen nicht bewußt und außerdem sicher, daß die SCOPOLI (1763): Tafel mit Abb. 703-736 haben weitere Arten nomenklatorisch gültig Arten durch andere Merkmale hinlänglich gut aus diesem Band (711 = Raphidia ophiopsis, 712 = Raphidia mantispa). beschrieben. Die Interpretation dieser charakterisiert sind. Beschreibungen, das heißt die Identifikation der beschriebenen Arten stößt zum Teil auf Es kann nicht ganz ausgeschlossen werden, daß unter den Schwierigkeiten und wird möglicherweise in zahlreichen zu Ende des 18 Jahrhunderts im Genus Mantis einigen Fällen, in denen der Fundort nicht beschriebenen Insekten-Arten noch die eine oder andere Mantispide verborgen ist- Diese Möglichkeit muß grundsätz- genau angegeben wurde, dubios bleiben [2]. lich immer dann in Erwägung gezogen werden, wenn bet der Die Abb. 3-6 und 11-53 zeigen die im 18. Beschreibung die unterschiedliche Ausbildung von Vorder- und Hinterflügel (wie sie bei Mantodea typisch ist, bei Manti- Jahrhundert erschienenen Publikationen mit spiden aber me vorkommt) nicht ausdrucklich erwähnt ist. Illustrationen von Mantispiden. Man kann HAGEN (1866) hat in seiner bewundernswerten „Hemerobi- daraus ersehen, daß der Habitus in der Regel darum Synopsis synonymica" die alten Namen zu deuten ver- sucht Seme Interpretationen sind teilweise großzugig und getroffen wurde, daß hingegen das Flügelgeä- (gewiß in dem Bestreben, eine Stabilität der Namen zu erzie- der (ganz ähnlich wie bei den in dieser Periode len) vereinfachend, wie es sich z B im Falle von Mantis perla veröffentlichten Darstellungen von Raphidi- PAUAS zeigt

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Tabelle 1. Beschreibungen und Abbildungen von Mantispiden in der frühen entomologischen Literatur vor 1800 1>.

AUTOR Wtes-Nam* IHvialnan» Illustration Fundort<«) Interpretation PODA 1761 Raphidia sryriaai Kupferstich [Steiermark (Graz)l »Ad sepes horti* Manospo srynaco SCOKXJ 1763 Raphidia mandspa Kupferstich JnCamtola" Manaspa srrnaca LlNNAEUS 1767 Rapfudia mannst» „in Stvria" Manasta strnaca PALLAS 1772 Monas pcrti 13] Kupferstich ?|31 Manaspa sp. [3] Manas pusilla Kupferstich .Fauna Capensis" Mantispidae g.sp. UPECHW 1774 jiehon u dem Geschlecht der Gontsanbeterinnen" Kupferstich „Kirchdorf Achim»' an der Wolga Mandstu sp. ONOMATOLOGLA Hist.nat. 1775 Monds perla [31 J3ie PerlenfarbiEe Fane-Heuschrecke" „in Deutschland" |3| Monas« sryriaca [3] Manas pusilo „Die kleimte Fane-Heuschrecke" .im Voreeburge X guten HorTnunt" Mandstu gsp. FABRICIUS 1775 Monas pafjana .in Orleans Galliae" ManasDa sryrioca (41 Mantis minuta Mantispidae sp. Raphidia mandspa jn Stvria" Mandstu srrriaca Ph. L. St. MOLLER 1775 Raphidia manaspa Rutscher ^tevermark" Mandstu stTriaca ANONYMUS 151 1776 gehört zu dem Geschlecht der Gottesanbeterinnen" Kupferstich JCirchdorf Achmat" (Rußland) Mandstu sp. SULZER 1776 Raphidia manaspa Faneheuschiekflieee kol. Kupferstich JCärnthen" Manaspa srvriaca FABRICIUS 1777 Manas pusiila „in Africa" Mantispidae g.sp. PALLAS 1777 Monas perla |3| Libellenförmiee Mantis Kupferstich ' (und südliches Rußland bis Sibirien) [31 Mantispida oder spp. [31 Monas pusiilo „Die allerkleinste Mantis" Kupferstich .Vorgebirge der guten Hoffnung" Mantispidae g.sp. DEGEER 1778 Monas brewcomis Kupferstich 1 g.sp. GOEZE 1778 Monds Parana Fangheuschrekke von Orleans Mandstu svyriaca Monas mmwa Bankische kleine Fangheuschschrekke Mantispidae g.sp. Manus Dusdia „Das kleinste Fangheuschreckchen" Mantispidae g.sp. Monas Ixria Frankfurter Rorfliegenartiee Fansheuschrekke Mandstu sp. FABRICIUS 1781 Raphidia mantispa „in Europa australiori" Manaspa styriaca Monas pagarm „Gallia, Germania" Manaspa stfriaca Monas mmuta „in America meridionaii" Mantispidae g.sp. Monds pusiUa „Africa, ad cap. bon. sp." Mantispidae g.sp. SCHRANK, von PAULA 1781 Monas pusilla [6] Kleiner Gespenstkäfer „in Stvria" Mandstu sprriaai DEGEER 1783 Manas brevicomis Kurzhorn Kupferstich } Mantispidae g.sp. HERBST & SOTZMANN 1786 Raphidia mandspa Fangheuschreckfliese kol.Kupferstich Mondspa sp. FABRICIUS 1787 Monds petspicua „Cajennae" Mantispidae g.sp. Monds pagana Mondspo sryriaca Monds mmuta Mandspa g.sp. Monas pusillo Manaspa g.sp. GMEUN 1789 Monds perspicua „in Cavenna" Mantispidae g.sp. Mantis paema Jn Calabria, Gallia & Germania" Manaspa sp. (oder spp.) Monds mmuta Jn America meridionaii Sicirca Aurelianum' Mantispidae g.sp. Monas pusilla „in Africa" Mantispidae g.sp. Monas Sibirien Sibirien Mandspa sp. [71 VILLERS 1789 Monds tUBma lecrabe „in Gallia, Germania" Mandspa sryriaca Raphidia manuspa la raphidie-mante Kupferstich „in Stvria", „in Delphinatu" Mandspa sp. (oder spp.) ROEMER 1789 Raphidia mandspa Kupferstich „in Carinthia" Mandspa srrriaca Monds paema (derselbe) Kugrferst. „in Orleans Galliae" Mandspa sp. (oder spp.) Rossi 1790 Monds paema Floreru, Pisa Mandspa sp. STOLL 179018] Manas Dusillo Le Nain du Cap kol. Kupferstich „Cap de Bonne-Espirance" Mantispidae g.sp. Monds perla Le Nain d'Allemaene kol. Kupferstich Jnvirons de Franctort sur le Main" Mantispidae g.sp. Le Nain de Suriname kol. Kupferstich Suriname" Mantispidae g.sp. Le Nain de Coromandel kol. Kupferstich „Cflte de Coromandel" Mantispidae gsp. OLIVER 1792 Monds perspicua Mante transparente „Cavenne" Mantispidae g.sp. Monas pagßna Mante payenne „Orleans" Mandspa sryriaca Monds mmuta Mante naine „l'Amerique meiidionale, aux environs d'Aurelian" Mantispidae g.sp. Monas fiusiüa Mante pusilla Mantispidae ß.sp. Monds üüißudana Mante lilliputienne „Surinam" Mantispidae gsp. Monds nabota Mante nabote „Coromandel" Mantispidae g.sp. FABRiaUS 1793 Monds ßersßinui „Cavenne" Mantispidae g.sp. Monds Dasma „in Gallia, Germania" Mandspa sryriaca Monds mmuta „in America meridionaii" Manns pusäa „in Africa, Cap. Bon. Spei" Rossi 1795 Mandstu tueana Florenz, Pisa Mandspa sp. PANZER 1798 Manas bazana Land-Faneheuschrecke kol. Kupferstich „in pratis Germaniae" Mandspa styriaca ILUGER 1798 MandsM ^AanastKk Mandstu Daeana . Mandspa stfhaca

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Tabelle 2. Autoren, die vor 1800 über Mantispiden publiziert haben (chronologisch nach der jeweils ältesten die Mantispiden betreffen- den Publikation gereiht; siehe Tabelle 1).[9] * = Publikationen mit Illustrationen

Nikolaus Poda von NEUHAUS (1723-1798), Österreicher; 1761*. Johann Anton SCOPOLI (1723-1788), Österreicher; 1763*. Carl (Carolus) LlNNAEUS (von LlNNE) (1707-1778), Schwede; 1758, 1767- Peter Simon PALLAS (1741-1811), Deutscher; 1772*. 1777*. Johann Ivanovitsch LEPECHIN (1737-1802), Russe; 1774*. Johann Christian FABRICIUS (1745-1808), Deutscher und Däne; 1775, 1777, 1781, 1787, 1793. Philipp Ludwig Statius MULLER (1725-1776), Deutscher; 1775. Johann Heinrich SULZER (1735-1813), Schweizer; 1776*. Charles (Carl) DEGEER (1720-1778), Schwede; 1778*. 1783*. Johann August Ephraim GOEZE (1731-1793), Deutscher; 1778. Franz von Paula SCHRANK (1747-1835), Deutscher; 1781. Johann Friedrich Wilhelm HERBST (1743-1807), Deutscher, und D. F. Sotzmann (?-?), Deutscher; 1786*. Johann Friedrich GMELIN (1748-1804), Deutscher; 1789. Charles Joseph de VlLLERS (1724-1810), Franzose; 1789*. Pietro ROSSI (1738J-1804), Italiener; 1790, 1795. Caspar STOLL (....-1795), Holländer; 1790*. Johann Jacob ROEMER (1761-1819), Schweizer; 1791*. Antoine Guillaume ÖUV1ER (1756-1814), Franzose; 1792. Georg Wolffgang Franz PANZER (1735-1829), Deutscher; 1798*. Johann Carl Wilhelm ILLICER (1775-1815), Deutscher; 1798.

9 Biographische Daten aus HAGEN (1862-1863), Biographien siehe GILBERT (1977) und GAEDKKE (1985)

Anmerkungen zu Tabelle 1: Flügelmembran Mantispa Christiana CHARPENTIER, 1825, zur Verfügung. Wir werden auf diese nomenklatonsche Frage ver- 3. Abb. 16 gibt jene Seite aus dem Werk von PALLAS (1772} wie- mutlich noch m diesem Jahr in einem in dieser Zeitschrift der, auf der Mantis perla besprochen wird. PALLAS (1777) hat erscheinenden Katalog der Neuroptenda der Westpaläarktis eine von ihm selbst besorgte Übersetzung dieses Textes - zurückkommen allerdings mit Ergänzungen - veröffentlicht Im lateinischen Text (von mir übersetzt) heißt es über das der Beschreibung Diese Interpretation, also die Synonymisierung von Mantis zugrunde liegende Tier nur, daß er (PALLAS) [dieses Tier] „dem pagana FABRIOUS mit Raphidia styriaca PODA erfolgt auf Grund sehr berühmten Herrn MEUSCHEN verdank[t], der das der berechtigten Annahme, daß im Bereich von Orleans in aus Frankfurt am Main an ihn selbst geschickte Exemplar der Frankreich nur eine Mantispiden-Spezies vorkommt, nämlich überaus eleganten Mantis . . im Museum besitzt." Aus die- die von PODA (1761) aus der Steiermark beschriebene Art ser Angabe ist nicht schlüssig zu entnehmen, woher das Tier Es handelt sich dabei um einen Auszug aus LEPECHIN (1774) stammt. In der freien Übersetzung von PAUAS (1777) (Abb 29- Das beschriebene, aber ebenfalls unbenannte Insekt, offen- 30) heißt es nur .Hier ist noch eine andere in Teutschland ein- sichtlich eine Mantispiden-Spezies, ist also identisch mit der heimische Gattung von Mantis, die ich zuerst beym Herrn bei URCHIN (1774) besprochenen (nicht sicher deutbaren) Art. Legationsrath MEUSCHEN im Haag, der sie von Frankfurt am Es ist unverständlich, warum F. de Paula SCHRANK die m Öster- Main hatte, kennen gelernt" (und jetzt kommt der Zusatz), reich vorkommende Spezies Mantis pusilla PALLAS nennt und „seitdem aber im südlichen Rußland und bis m Sibirien häu- zugleich in der Synonymie-Liste „Raphidia stiriaca" [siel] PODA fig genug angetroffen habe Sie ist eben dasjenige Insekt, und Raphidia mantispa SCOPOLI aufzählt PALLAS gibt als Heimat welches PODA, SCOPOLI, und aus ihnen UNNE unter dem Namen von Mantis pusilla Südafrika an („Adjicio altam Mantidis spe- Raphidia Mantispa bekant gemacht haben..." Daraus ist zwar auch nicht eindeutig zu entnehmen, daß das Tter in aem , quam Fauna Capensis suppeditavit") Frankfurt am Main gefunden wurde, immerhin heißt es GMELIN (1789) nennt die von LEPECHIN beschriebene, aber nicht jedoch „eine ... in Teutschland einheimische Gattung" In benannte Spezies Mantispa sibinca Deutschland gibt es (und gab es damals) nur eine Art von Es war leider - trotz verschiedener Bemühungen - nicht mög- Mantispidae Mantispa stynaca (Aus der Umgebung von lich, das genaue Publikationsdatum jenes Teils des Werks von Frankfurt gibt es zwar keine Nachweise, ein Vorkommen von C, STOLL ZU ermitteln, in dem die zu den Mantispiden gehören- M stynaca in diesem Gebiet ist aber durchaus möglich ) den Arten behandelt werden, zu ermitteln Das Werk erschi- ERICHSON 0839) hat Mantispa peria PALLAS ausführlich en m der Zeit zwischen 1787 und 1813 (oder 1815) in 4 Lie- beschrieben und damit bestimmt, was von da an unter Man- ferungen (HAGEN 1863, HORN & SCHENKUNG 1929, NISSEN 1969) tispa perla zu verstehen war (stehe hierzu ASPOCK U. & H. Wir folgen HANDSCHIN (1959), der als Publikationsjahr 1790 ASWXK 1994) Wollte man Mantts peria PAUAS, 1772, als angibt Die Frage hat aber nomenklatonsch keine Bedeutung, nomen dubium eliminieren, stünde als nächster Name für die weil STOLL keine neuen wissenschaftliche Namen eingeführt (auch) m Europa vorkommende Spezies mit der rauchgelben hat

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SPICILEGIA C 14 ) MANTIS ZOOLOGICA PERLA Q^U I B U S NOVAE IMPRIMIS ET OBSCURAE nte ROESELIÜM ignorabaot Zoologi aüquod e Mantidura ANIMALIUM SPECIES genere Infeftum in Germania reperiri, quum tarnen 3ONIBUS, DESCRIPTIONIBUS ATQ.UE COMMENTARIIS A nlontis religiofa in Suevia, Franconia, Auftria obfer- ILLUSTRANTUR. vata denique fuerit, Äliam hie dabo Faunae Germanicae hoc CUR A ipfo e genere acceffionem, quam debeo ClariJJimo v/ro MEU- SCHEN, P/j\ßopbilo Hagano plurimis titulis eximio, qui elegar.tifu- P. S. PALLAS. mae Mantidis, quam hie deferibo, fpeeimen Francofurto ad Moenum ad ipfum miffum in Mufeo poffidec, atque iconem, fumma, qua eft, humanitatcac in Naturae ftudiofos benevolen- tia, elegantiffunam communieavit. D E S R I P T I O MANTIDIS PERL AR Tab.I. Fig. 8. Jlmplitudine alarum Hemerobium Chryfopem aequat. Tota gryfea. Thorax tenuis, cylindricus, ad caput crnflior. Peilet an- rici cheb magna, compreffa, fubtus in medio Tpina fetacea no- tata, & extra hanc ediata. Reliqui pedes fimplices, poftici mediis breviores. Elytra & alae fimillima, hyalina, venis nigris rericulata, FASCICULUS NONUS. Jitura coltali ^ambo verfus apicem flavo-gryfea. MANTIS B E R 0 L I N I, PROSTANT AFUD GOTTL. AUGUST. LANGE. MDCCLXXIL

MANTIS Abb. 15: (li. oben) P U S I L L A PALLAS (1772): Titelseite. (Zool. Bibl. Naturhistor. Mus. Wien.) djicio aliam Manu'dis Tpeciem forma & alarum pellucidi- Abb. 16: (re. oben) tate praecedenti nimium fimilem, fed in fuo genere PALLAS (1772): Originalbeschreibung von Mantis perla. A omnium notarum minuüffunain, quam Fauna Capenüs {uppedieavic j •. Abb. 17: (re.) ; PALLAS (1772): Originalbeschreibung von Mantis pusilla. DESCRIPTIO MANTIDIS PUSILLAE. Tab. I. Fig. p. Magnitudine vix ultra, imo interdum infra Raphidiam ophio- pßn; mas fcilicet minor. Tborax perfedie cylindricus, undique fcabriufculus feu iBr aequalis; ad caput paululum dilatatior, planiufculus. # Antennae vix capite longiores, crafliufculae. \ PeJes primores pro animalculo maximi; chela crafla, exte- rius angulata, fubtus in medio margin is feu carinae fpina longa, tenuidima, fetacea, & ante fpinam denticulis ciliata fetaceis, quo- rum alterni minores. Tibije ad internum denticulorum d: fpinae latus repoftiles, fubarcuatae, tarfo exili terminatae. Pedes quatuor reliqui lineares, inermes. Alae & elytra fimillima, hyalina, cum lutefcente tinöura; exteriore margine ultra medium ab apice colorata, gryfeo-te^ tea. Mas alis magis fufco - lutefeentibus. . .. Color animalii pallido-flavefcens, ficcato paffim gryfeus. GRYLLUS

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Abb. 18: PALLAS (1772): Tafel 1 mit der Abbil- dung von Mantis perla (Fig. 8) und von Mantis pusilla (Fig. 9).

Abb. 19: PALLAS (1772): Detail von Tafel 1: Mantis perla (Fig. 8).

Abb. 20: PALLAS (1772): Detail von Tafel 1: Mantis pusilla (Fig. 9).

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Abb. 21: LEPECHIN (1774): Titelseite. (Zool. Bibl. Naturhistor. Mus. Wien.) $>crrn 3 ro a n 2 e p e * i ö t«t nfl Softer unb Her Xfatxmif 0«r Siffmfaaft«" !• in $rtfe vccfc^icteuc

in boi 3ajto» 1768 un& 1769. «u< tu 9tuffif($*n Ü ton . (E^rtfltan ^>

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21 I t e n 6 u r g in b«r £Xi(^tertf(^en iSutt^aiibtung 1774*

Abb. 22: (rechts) LEPECHIN (1774): Tafel 17, mit Abbildungen einer unbenannten Mantispide (Fig. 8).

Abb. 23: (unten) LEPECHIN (1774): Detail von Tafel 17: unbenannte Mantispide (Fig.8).

*£-••£.-,.•

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Abb. 24: FABRICIUS (1775): 10. CHRIST. FABRICII Titelseite.(Zool. Bibl. Natur- FE«S. HAVMENS. SOC. REG. K0*V. ET histor. Mus. Wien.) tllOL ME MIR. SYSTEMA J ENTOMOLOGIAE. S I S T L N- S INSECTORVM CLASSES, ORDINES, GENERA, SPECIES, A D I E C T 1 J SYNONYMIS, LOCIS, DESCRIPTIONIBVS, OBSER.VATIONIBVS.

FLENSBVRGI ET LIPSIAE IN 0FFJC1X*. UIU1U I0JI1I

Abb. 25: IJ. VtOXATA, Acrydtom. FABRICIUS (1775): Statura M. precariae. Caput obfcure flavefttnt, Beschreibung von Mantis antennii fufus. Thorax latitudine capitis carina- pagana und Mantis minuta. tut, feuber, latenbus tenuifüme crenatis, antice ferrugineu». Elytra vtridia, inargine exteriort fub- ferrugineo. Pcdcs ferrugtnei, fcnioribu* anticii fui- vis. Abdomen fufttiro, ano pallido,

19. M. thorace intcgro, eiytris viriJibui: pondo &fcü- <\ue ferryginci*. Habirat in Indus, Mxf ßrit. Statura M. precari^c, at minor. Tola viridi«, puntfto ferrugineo ad baiin clytrorum et faiVta in medio,

p*£AJta. %o. M. alii retimlitif, albi«: mactila latcrali femigine«. Hübini in Orlean« G,!Jiaf. D. MnlUt. * Parva. Sutnra M- urbmje. Antennae breve». Caput ferrugineuin, ocnJis promintilU nigrii. Thorax cylindricm, integer fermgineus. Alae omnes al- bac, fubhyaljnae, reticuJatae, macula roagna latt- raU ferruginea. mnttiä. 11. M. thorace cylindrko, flavefeente, elytris hrdinis: cofta virefeente. Habiut in M»f. Dorn. Bmnkt. Parva. Caput flavefeens. Thorax cylindricu«, miiti- cust flavefeens. Elytra alaeque hyalina, nurfine exteriort virefeente Abdomen fubfalcatum, vi- reftent, dorfo flavefeente. Pedo virrfeentet.

87. ACRYDIVM. Pa!pi filiformes. Labium cylindricum, apice fifTum. jintemuu filiibnnes.

1. A. thoracii Teutello abdottiinis lonftitudtne. Acrydium elytri« nullit, thorace produdo, abdomine aetjuali. Gtnjf. Inf. i. =94. <. Gryliti» bipunetatm. Uta. S)ß Nu. 11. «9J.7. F«. &. 8*4- Sap corn. 515. r Habitat in Europa. Ill © Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at

IV. MXROFTERA.

INSECTEN

Abb. 26: SULZER (1776): Titelseite. (Bibl. H. & U. Aspöck.)

Abb. 27: SUUER (1776): Tafel 25, mit Raphidia mantispa (Abb. 10). C« 2ft)ntpti'.|jrmfd)flft 9>roffffm* btt Jf}a(urgfT

in rotldjcr neue unb unbefannte Zfyitxatttn turd) Äupfcr(ttct)c, Schreibungen unb €rf(ärungcn erläutert tetrten.

SSerfafftc tert«ut|"(f)t. Neunte (Sammlung.

«Berlin n Abb. 28: txtltgt« ©ottlitb augu|1 PALLAS (1777): Titelseite. »777- (Zool. Bibl. Naturhistor. Mus. Wien.)

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( «7 ) f Stutfeneinfdimtte haben an ftr »erbern Gtfe auf jcbet Seite eine Citft* J)ie IJerterfilBf r. ^efftunb Alane; bas ^>ffft ill an ber untern Äante mit einet nabel- f&nnigen 2ri&e unb mebrern flcinen 3äftncn terfeben, unb an ber im DaS ptntrrtfifil belteftt «it* bren abnefjmenben ©liebrrn; baton netn Seite iraun ton ,^arbc. Di» fiiifct (int) gelb mit braunen ©deir- (at bat erftr unten einefpiEe nad»enf6rmige Sd>aufel (fig-c-); baS ftn unb einer fchn>är;lichfii£inie nad) ber Eantje. S!ic Ober» unbUn> ~~ t hit brcn ^aar gcfrununte Sri&en ober 3«ngc", »ouon bie trrflügf I fmD cinanbet $>m; .ihnltch, burc^ü^tig, mit einem braune« at über beräftertfhung. einen r ijnb, an ireldjcn fidi jivcn fptfse platte SMätter, bie eine 9?e6roerf tmb oon bet 2Sirte bis gegen bie 2pi4« «enfel unb bie biumern Sd>unrn mit fdwrftti gewhnten fmien funfrantig. Das $u§blat: bat rier ©lieber, unb jtmfdten ben flauen ein herzförmiges v})olf}erblätd)eru Dos aan;e Jniert ift ipridiicbalig unb hat eine gefbbräunlidje Sarbf; nur bte ?Jitte bcs SrufrfKufs auf betn JRütren, unb bie ghi= rtllevfletnffe SRanttö. gelbeefen fmb bunflcr. (Mantis pufilla.) ,. ; v. 5>ie fange com Stnfafe berjuf)lf>6rner bi* jum äu|ler)}eii(3<^roan$ tettägt 3." H/"; bie güWWrner 2." ii.'"; b.i« S8ru|1(hirf 7-'"; ber Jtopf 2|.'"; ba6 SBrufi&Iart t>ot bera ^üuern ^ufepa« 6.'"; Bie t*d) fuge bet »origen gleid) eine anbre fefjr ähnlidie (Battling ben, fedje gr6gem 3Jau*einfd)nitte i." 8."'; m J&intett^eil 5.'"; bie - ,3 rocld)e e6 am JSorgebiirge ber guten £ofuung giebt. £c iff Mr* 93crbetft6e 2."; bie mittlem 1." 4.'"; bie fnntern 1." 11.'"; bie mutblid) bie allcrfleinfte biefes 0efd)led)ts. gelfd){iben zl.'"\ Me gliigel ~." 2."', betengreitc 1." 3-"' © e f x c t b u it g •.,, .„-„ * ?J ©ie t>icfcr flcinften ^anti^. platte i. gig. 9 " (Mantis Perla.) /Äie ill Hiebt gröfjcr, als unfve europätfdje Dracfienffiege (Raphidia), w1 unb bas ?)!änn^en nod) fleiner. Die gufjl^crnet finb nidjt »iel crgvbrel* Semü^iingen loufle fflum ein 3nfectenrie&lja&et, bog rt länger eufrecfe) flürf i|T coUfommen a>linbtifd), etroa^ bolprigt, am Äopf niebetge=, «n Seutfc^lanb $eU, SJun «bet wife man, baß eine ©orte biefet 3n= quetfdu unb em(n6 breiter. Ccin

Abb. 29-30: Abb. 31-32: PALLAS (1777): Beschreibung von Mantis perla. PALLAS (1777): Beschreibung von Mantis pusilla.

C 16 ) { is ) fteten (Mantis religiofa) in ®d)tt>a6en, ^"«f«'' u"t> Ocfferreidj \\i paufi fep. ^>ier ift nodj eine anbre in Jeutfdjlanb ein^eiinifd}« ©at= k.- ©je TSorbfrfüSe finb jrof? unb ffarf; bas ^jefft ber ggiie tuii9 ton 5DJantiö, bie id) iuerft bepm Jjerrn gegationernt^ ÜJlfiif(l)cn Jot an ber äufftrn Seite eine erfigte Äante, bie UiiterFamc aber ift, »ie 6en ber porigen mit einem langen fer>r bünnen, nabelförmigeiiDorn im ^)üag, bet fie »on granrfurt am TOann fyatte, fennen gelernt, feit» e e ums ant>re bera aber im fiiblic^eii SKupfanb iinb bis in Sibirien häufig genug an= unb meljrern f(einem 3'^""'/ *' '"^ 9föB« fallen, bt= getroffen ^abc. Sie i|t eben basjenige^nfect, roelcr)cs tyoba, <8co' fe*t. an ber Spi6e ber gaugflauc finb gufjgelenfc befeftigt, bie btp poll, unb aus itjneii Sinne unter bem tarnen Raphidia Manrifpa be= 6erfcor^crgebenbenöattung ganjlicf) fehlen. Sie anöfrn eiet giigt fant getnadit ^a&en, ba es bod) wegen ber Sage ber SSorberfufie ohn« finb biinn unb o[)iie Stacheln. miglid) ;u ben XJradjenflicgcn (Raphidw) gehören fann. 2)?an ftnbet Obfr= unb Unterflüa.fl finb »oüfommen eben fobefc^affen, als je^t nud) eine SSefdjrcibung unb Stbbilbung ber £ifeclUnförtnlgen 5Kan< 6et) ber »origen, ctroas aus bem gelblidjen burd)fid)tig, unb am äuffetn ris in bc$ ^)errn ^)rof. 2fpfd)in Steife 1 2f>eil (bet ruififd). 3lu*ga&«) 3ianDe »on ber Slitt« «11, btöunüd) gefb. S)as Wänndjen 5at me^r @. 388. "J)!. 17-ßg- 8- Sie rcitb ^auptfäif>lic^ im 3unius in bu> fctäunlid) fd)ielenbe glügel. Sie jatbe bes Seibes fd;ien bleid;9e[6» fdiigten unbÄräuterrrid)en0egeitbengefef)en, roofie an ben Sd)irm« lid) unb bräunlid) gemefen ju fenn. Wumen(Umbellaw:) herumfliegt, unb Slitoen, fletne SUotten, aud) anbre 3nfecten, mit iferen ^angfiifjcn ^afdjet, um fitf) mit beten Saft unb !?!arf ;u fättigen. Diefe Staubfn^t nl audj anbern 3»lanri5=Scp t«i, fo siel id> beten 6i6^et (ebenb fenneii gelernt ^abt, eigen, unö B)rc gigur unb garbe ^cit ^auptfä^lid) ben 3?u6en, bap fie ^roifdj 2au6 unb Ätäutent beito unbemerfter auf ben 3taub lauren f6nnen. Idnöltd)e, fletne (Gryllus gryllodes.)

i>er Sijtffri Hein« unb unanfeftnlidje 3amap(anifd)e 3"f'tt ^abe id) einv 1. $ig. 8. ^V-' ge maftl ton einem greunb in gonbon 0>.©UPOnt) gehabt. (£j ift aber barin befonbers, bafj es »en benJp)eimen=©rnUcn (Achetz/jn.) ff\ie SlftgcJ btefes 3nfects finb feiten großer, als an ber etinfflieg« )u ben Sdjroerbt = ©nilleii (Tettienniae Liti.) ben Uebergang madjt. c £5ie ganje SJilbung nc^mlid) i(t länget unb fdjlanfer, ein Mittel ;rou ijl braun. £>er Kopf iff ftroae mit gelb gewidmet unb ^at fabenähn= fd)en bepben. Csfdjeint, baß ^ett^rof.QSrünnidje eben biefe0at= lid)e Jü^l^örnerdjcn. Das cplmbrifdie, am .kepf ettt)a6 birfet »er tung bep mir im £aaa. gefcf)ii unb betrieben, moburd) im neueftert btnbe «öruflfrürf ^at btep gelb« Stteifm nad) ixt Cänge, eine oben Smnöifdjen fflatutipiltm (<£, 694. 91.11) Gryllus minotas intb bie anbetn auf ben @«iten. 55er «aud) if? (Aiwlid-, imb am -13ei&' fnt(i*nb

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r djinlia): »tec tinien lung; 11116 jroo breit. Söej einigen Varrft man/ ling« ben Untetfeiten be« Äotpert^ jiut iJU'W frf>n>arjet ^1--*- San9f)euf4)recfen, Mantis. 18. t>it 3angf)cuf(fete(fe mit runjlid)tfm 33ruftf*tlt>c; glasartigen ^lü^tln mit einem rojh'arfcigeu 5Kanbflc4e; fnbcnfürmigen fütjern %iity borntrn als bet «Btuftfcfcilb; unt> janatnformigen QSotberfüitB. Mantis (brevicornis ; thorace rueofo; alis hyalinis macula marginali nifi|| antennis filiformibus breviuimis, pea.t««; anticis cheliformibus. ; M-.nta a tres courtes antennes, Da« Surjbocn. ©i< iftfKin; unb nur fünf iinien lang, tab. XLV1, fig. 9,10; We Jlügei bem granä6fifrf)tn ftberfefct *t aün'n fünftefjalt itnien lang. 35ie benben langen ißorbetfü§e fefien au«, toit « b« 93etfang&euf4«cfe, Toin. III. p.406. t.36. f. 4. 25as übrige ij?, * in bet Sefdjteibung. •it Anmeldungen Abb. 33: DEOEER (1783): Titelseite. (Bibl. H. & U. Aspöck.) 3of>ann 2tugufi «p&taim ©eeje Abb. 34: DEGEER (1783): Beschreibung von Mantis brevicornis.

Abb. 35: 1785. DEGEER (1783): Tafel 46, mit der Abbildung von Mantis brevicornis (Fig. 9 und 10).

Abb. 36: DEGEER (1783): Detail von Tafel 46: Mantis brevi- cornis (Fig. 9).

Abb. 37: DEGEER (1783): Detail von Tafel 46: Mantis brevi- cornis (Fig. 10).

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Abb. 38: HERBST & SOTZMANN (1786): Titelseite. (Bibl. H. 8, U. Aspöck.)

Abb. 39: HERBST & SOTZMANN (1786): Tafel 324, mit Raphidia Mantispa.

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Abb. 40: VILLERS (1789): Titelseite. (Bibl. H. & U. Aspock.) CAROLI LINNJEI ENTOMOLOGIA, FAUNJE SVECICJE DESCRIPTIONIBUS AUCTA;

DD. SCOPOZI, GtoTTRor, m Gizx, PJMXJCIT, SCHXASn, ST. fpccUbus vcl in Syßcnule non cnmu— ratij, vcl nuperrime deiedit, vcl fpcciciut Gallier Außralit locuplctata, generum fpecierumque rariorum iconibus ornata y

Curante & augente CAROLO DE VILLZRS, Acad. Lugd. Maflil. Villa-F^. Rhotom. neenon Geometria Rcgio Profeffore.

TOMUS TERTIUS.

LüGDUNI,

tumptibus PlESTRE ET DELAMOLIIER.K.

I 7 8 s>.

Abb. 42: VILLERS (1789): Detail von Tafel 7 Raphidia mantispa (Fig. 13).

Abb. 41: (rechts) VILLERS (1789): Tafel 7, mit Raphidia mantispa (Fig. 13).

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Abb. 43-44: STOLL (1790): Titelseite und Frontispiz (Zool. Bibl. Naturhistor. Mus. Wien).

NATUURLIJKE (EN N A A R HET LEVEN WdUWKEURIOE GEKLEURDE AFBEELDINGEN EN BESCHRIJVINGEN DER SPOKEN, WANDELENDE BLADEN, ZABEL- SPRINGHANEN, KREKELS, TREK- SPRINGHANEN EN KAKKERLAKKEN, IN ALLE VIER DEELEN DER WERBLD EUROPA, ASIA, AFRIKA EN AMERIKA HUISHOUDENDE, BIJ FEN VERZAMELD EN BESCHREVEN DOOR CASPAR STOLL'.

REPRSENTATION SXACTEMENT COLOREE D'APRES NATURE DES SPECTRES ov PHASMES, DES MANTES, DES SAUTERELLES, DES GRILLONS, DES CRIQUETS ET DES BLATTES, QOI SE TROUVENT DANS LES QUATRE PARTIES DU MONDE, L'EUROPE, L'ASIE, LAFRfQUE ET L'AMERIQUE; KASSEMBLEES ET DECRITE3

CASPAR S T O L V,

i JUSTE * D AU, Ota J. C SEPP « FILS, KSCCCZtll.

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Abb. 45: STOLL (1790): Tafel 1, I'LL mit Mantis pusilla.

Abb. 46: STOLL (1790): Detail von Tafel 1: Mantis pusilla (Fig. 3).

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Abb. 47: n. STOU (1790): Tafel 2, mit Mantis perla (Fig. 6) und „Le Nain de Suriname" (Fig. 7).

Abb. 48: STOLL (1790): Detail von Tafel 2: Man- tis perla (Fig. 6).

7 Abb. 49: STOLL (1790): Detail von Tafel 2: Le Nain de Suriname (Fig. 7).

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TL. IV.

Abb. 51: STOLL (1790): Detail von Tafel 4: „Le Nain de Coromandel" (Fig. 15).

FAVNAE INSECTORVM GERMANTICAE INITIA oder Abb. 50: DEVTSCHLANDS INSECTEN STOLL (1790): Tafel 4, mit „Le Nain de Coromandel". gesamxnel t im cl het ausgegeben D. GEORG WOLFFGÄNG FRANZ PANZER Atr B(ichn(idt Nürnberg ordentlichem Phjrsico , der) K»i»erl. Akademie der Nairnforfchcr, der churffirftl. Mainz. Acideni. der VTUsencchafien zu Eriurtf und der nattirforschendcu Geiellschafteu zti FAris, Danzig, Berlin, Giiltülgen fic. Mitglied.

Erster I a li r g a n g. I — Xir. Heft.

N fi r n' b e r g in der Fe It ecLcrtcL en Buchhandlung. 1793. Abb. 52: PANZER (1793): Titelseite. (Bibl. H. & U. Aspöck.)

Abb. 53: PANZER (1798): Tafel mit Mantis pagana (Zool. Bibl. Naturhistor. Mus. Wien).

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Meinungen über die systemati- Abb. 54: sche Stellung von Mantispidae Verzeichnifs ILLIGER (1798): Titelseite. (Zool. Bibl. Naturhistor. Mus. Wien.) der Wie aus Tabelle 1 ersichtlich, waren die meisten Autoren im 18. Jahrhunden und :u Käfer Preufsens. Beginn des 19. Jahrhunderts der Überzeugung, Entworfen daß die heute als Mantispiden bezeichneten TOS Insekten Verwandte der Gottesanbeterinnen Johann Gottlieb Kugelann sind, folglich beschrieben sie sie unter dem Apotheker in O fl e r o d e. Gattungsnamen Manns. Nur jene Autoren, Ausgearbeitet die eher zur Auffassung einer Verwandtschaft ' von mit Neuropteren (im damaligen weiten Sinn) Johann Karl Wilhelm Illiger. neigten, stellten sie in die Gattung Raphidia,

womit sie zwar nicht die Wahrheit trafen, ihr Mit einer Vorrede

aber jedenfalls näher kamen. Man muß sich des also vor Augen halten, daß man auffallende Profeffors und Pagenhofmeifters Insekten - mit einer Fülle von Merkmalen - H e 1 1 w i g vor sich hatte, die man keinem der großen in Braunfrhweig,

Taxa (heute würde man sagen: Ordnungen) und zuordnen konnte. Die Gottesanbeterinnen dem angehängten Verflicht einer natürlichen Ordnungs- repräsentieren die Ordnung Mantodea, die am und Gainings - Folge der Infekten. nächsten mit den Blattodea (Schaben) und den Isoptera (Termiten) (KRISTENSEN 1991) verwandt ist. Die Raphidiopteren stellen, wie •Halle, schon erwähnt, eine eigene Ordnung inner- bei Johann Jacob Gebaut r. halb der Überordnung Neuropterida dar •7 98. (ASPÖCK U. & H. ASPÖCK, in diesem Band). Der wohl gewichtigste Unterschied zwischen Abb. 55: der Ordnungen Mantodea und Raphidioptera der Ordnungen ir. Gattungen d. Infekten. 499 ILLIGER (1798): Beschreibung des Genus Mantispa. - unter vielen anderen - ist die Art der Ent- 145. Acheta. 153. Gryllus. 346. Phafma nob. (Mantes J5t . Acrydinm. wicklung: Mantodea sind hemimetabole, capitc qutdrato • ovali, convexo. antice rotunda- III. Rhyngota. Raphidioptera holometabole Insekten. Aber to obtufo: pedibus cur- J5S. Membracis. fonis. M. Gti*cs F., Cela- 156. fulgora. die Entwicklung der Fanghafte war im 18. MILS f., Roßinm F. etc.) »57'. Cercopis. Jahrhundert nicht bekannt. Daran und an der 147. PhyUium nob. (Mantes 'S*-. Tettigonia. capite Phafmatum, anten- '39. Cicada. Einschätzung der systematischen Stellung nis brevibos moniliformi- Notonecta. bus, pedibus membrana 161. Sigara. änderte sich auch nichts, als ILLIGER (1798) - auetis, elytris abdomen 162. Ranatrt. tegentibus, folia licca imi- 163. Nepa. eher beiläufig, im Rahmen einer systemati- tantibui. J|f. fieeifolia F. 164. Naucoris. etc.) . 165. Acanthia. schen Liste der damals bekannten Insekten- 148* Mantis (capite trans- 166. Cirriex. verfo triangular., ore an- gattungen - das Genus Mantispa für das bisher gufto, anrennis Tc-fareig, i68.' M'iris. thorace marginato. ma- 169. Gerris. als Mantis pagana bezeichnete Insekt errichte- nibas falcato -chelatis — 170. Reduvius*. flemmatibus. hi, rrüi^iofa, 17t. Pulex. SpaUatizatua, ptecatoria, te (Abb. 54, 55). Daß Mantis pagana ein jün- Ch ernies. Simulacrum Fabr. etc.) •73- Tb rips. geres Synonym von Raphidia styriaca PODA, I49. Manfifpa nob. (a prae- '74- Coccui. ced. -differt »ntennis bre- »75- 1791, darstellt, ist aus Tabelle 1 ersichtlich. "Vioribus , moniliformi- IV. Gloffata.

bns, uibclav.tis. thorace 6 Kemophora Hoffmamt. Die Aufstellung dieser Gattung geschah ganz tereti immarginato, ma- ' r " nibus falcato - clielatis, ab- r J, ':.., .«».__-. i„ _;r zu recht und war schon längst fällig gewesen, . , • {/iitiCiiaz anrcnrijs jonffit- in der systematischen Zuordnung irrte indes dotntne breviore com- fimi, D lu jfo prefib. M.paganc tabr.) ^^ lliprflla Ma) ILLIGER genauso wie viele seiner Fachkollegen; »50. Empulä nob. (capite ,77, Pteropborui. rofrrato, antennis brevi- !-g# Tinea. er stellte sein Genus Mantispa zwischen die bns. pedibas fienplieibus: i-p. Tortrix. anricis falcato - chelaris. 181,go., Georaetra- . i/I. Goitgt/lodts. pauperata, 183. Noefua. Gattungen Manns und Empusa in die Ord- c fiiforms f. etc.) ) 183. Hepialus. nung der Ulonata und dokumentierte damit ly. Truxalia. 284. Bumbyx. 152. Locu&u li 2 185-Zy- eine Verwandtschaft mit den Gottesanbete- *) Die Keanzek&m diefer naicn aus MictU geljiltleteo Tehr narür- rinnen. Man muß ihm in der Tat zugute hal- ücfien Gattungen follen nur TUT vorläufigen Rekannmuchung ten, daß er die Larven von Mantispa nicht als fl&chDf bcxncilut vcr^Uichcnde Merkmal« dien«o.

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kannte und keine Ahnung über die Entwick- lung von \iantispa hatte. Die Unsicherheit in der Beurteilung der systematischen Stellung von Mantispa setzte sich auch :u Beginn des 19. Jahrhunderts fort. Noch LATREILLE (1804) behandelt Mantis pagana inmitten von Gottesanbeterinnen und führt Raphidia mantispa als Synonym von Man- tis pagana. Ein großer Durchbruch erfolgte im Jahre 1839 mit einer gründlichen Untersuchung auf der Basis imaginalmorphologischer Merkmale (im besonderen der Mundwerkzeuge) durch ERICHSON. Er folgerte aus seinen Befunden messerscharf, daß Mantispa ILLIGER daher in die Familie der Hemerobien und damit in die Ordnung der Neuropteren zu stellen ist „und :war in die unmittelbare Nähe von Raphidia". Die Leistung dieser Arbeit ist umso höher einzuschätzen als auch ERICHSON noch immer nichts über die Larven und über die Entwick- lung der Mantispiden wußte. An diesem Zustand sollte sich auch bis zur Mitte des Jahr- Abb. 56: Abb. 57: Friedrich Moritz BRAUER (1832-1904) als Friedrich Moritz BRAUER (1832-1904) in fortge- hunderts nichts ändern. Allerdings hat kein junger Mann. (Porträtsammlung des schrittenem Alter. (Porträtsammlung des Autor nach ERICHSON die Verwandtschaft der Deutschen Entomologischen Instituts, Deutschen Entomologischen Instituts, Ebers- Mantispiden mit Mantodea ernsthaft in Erwä- Eberswalde.) walde.) gung gezogen. Die führenden Neuropterolo- gen der Zeit stellten sie zumeist als eigene, schon von LEACH (1815) nomenklatorisch gültig errichtete und zwischen die Familien Sialida (Sialidae) und Raphidides (Raphidi- idae) gestellte Familie, Mantispides, in die Nähe der Raphidiidae (BURMEISTER 1839,

Abb. 58: SCHNEIDER 1843, RAMBUR 1842), womit sie Alois ROGENHOFER (1831-1897). Aus der - in diesem Punkt irrigen - Ansicht von ANONYMUS (1919). ERICHSON (1839), mehr oder weniger deutlich ausgesprochen, folgten.

Aufklärung der Biologie von Mantispa

Die Aufklärung des Entwicklungszyklus von Mantispiden erfolgte durch die Österrei- cher Friedrich BRAUER (1832-1904) (Abb. 56, 57) und Alois ROGENHOFER (1831-1897) (Abb. 58) (Biographien: ANONYMUS 1919, HANDLIRSCH 1905, ASPÖCK H. 1984). Friedrich Moritz BRAUER, geboren 1832 in Wien, entwickelte schon als Gymnasiast ein besonderes Interesse für Neuropteren und im besonderen für deren Biologie. Noch ehe er

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Abb. 59-61: Verwandlungtgescliichte der Mantispa 2 Brner: V«PiaaT»|Han»1lHl far M—tof BRAUER (1852a): Die berühmte erste Arbeit pagana. Glied ist cylindrisch, das zweite spindelförmig, das dritte ku- v» gelförmig und das vierte so lang wie die drei ersten zusam- über die „Verwandlungs- Friedrich Bnucr men, und fadenförmig. In der Länge ragen die Fühler über geschichte der Mantispa die Kiefer hinaus. Seitwärts von den Fühler» stehen, wie pagana". (Zool. Bibl. im Wie.. bei der Larve von Hynnecoleon, deutlich sichtbare schwarze (Hie™. Taf. L Ki{. »—*•) Augen. Der breiteste Brustring ist der Melathorax, ihm an Naturhistor. Mus. Wien.) Breite zunächst kommt der halbmondförmige Prolhorax und swisefaen beiden ist der schmale Hesothorax. h'upf und Pro- Nachdem ich das vollkommene Kerf mehrere Jahre im ttwrax sind hornig, die übrigen Brustringe und der Hinter- Freien vergeblich beobachtet hatte, Eng ich ein Weibchen leib aber fleischig, wie bei der Lane von Raphidia. Mi es zu Hause zu beobachten. Glücklicher Weise war die- Die Beine der iwei ersten Bruslrüige haben spindelför- •c* befruchtet, und der Hinlerleib strotzte von Eiern. Nach- mige Schenkel und Schienen. Die des drillen Bmslringes dea ick es 14 Tage mit Fliegen genährt halle, legte es an Ungegen keulenförmige. Die Hüflen sind an allen Beinen mehreren Stellen des Glases, worin ich es halle, kleine, ge- kegelförmig und die Tarsen nie bei der Larve von Chrfsopa stielte, rosenrothe Eier, über 200 an der Zahl Nebsldem gebildet. Die zehn Hinterieibssegmente werden erst vom wurden noch fast 100 derselben auf einer Pflanze abgesetzt, 7ten Segmente an schmäler, sonst sind sie mit dem lieta- morii gleich breit. Die Gestalt des Hinlerleibs ist fast wie so dass dieses Insekt, binnen wenigen Tagen bei 300 Eier bei der Larve von Raphidia, nur die letzten zwei Segmente legte. Von den zuerst gelegten Eiern krochen in 3 Wochen sind wie bei den Larven der Hemcrobiden gebildet, und die- fasl alle aus, von der zweiten und dritten Partie fielen die sen beim Kriechen als Nachschieber. Die Farbe der Larve meisten Eier ein. — Die Eier werden im Jlonat Juli gelegt ist am Kopfe, Prolhorax und den Beinen graubraun, der und kriechen im September aus. ibrige Leib ist oben rothbraun, und hat in der Mitte eine Die aus den Eiern kommenden Larven haben einen fla- liehtrolhe Längenlinie, nebst eben solchen Querlinien am chen Kopf, wie die Larven von Myrniecoleon, an dem vorne Vorder- und Hinterrande eines jeden Segments. Auf der ••lern Seite ist die Larve fast weiss gefärbt. Ausscrdem ist ' ziemlich lange, gerade, vorn zugespitzte Kiefer sich belin- sie mit vielen kurzen Haaren besetzt. Nahrung und Lebens- den, sehr ähnlich den Kiefern von Osmylus im Larvenzu- weise der Lane konnte ich noch nicht ausmilleln. Aus der slande. Sie können nur wenig geöffnet werden, und liegen Aehnlicbkeit mit den Hemerobidenlarven jedoch lässt sich im Kuhezuslaud so nebeneinander, dass die Larve das Aus- Mhliessen, dass sie ein Raublhier isl, und vollkommene Ver- sehen hat, als halle sie schnabelförmig verlängerte Mundtheile. wandlung besitzt. In ihrem Benehmen gleicht sie selir den Unter den Kiefern stehen, wie bei den Larven der Hemero- Blaltlauslöwen. — Die Länge der Larve nach dem Aoskrie- biden, die Lippentaster. Das erste Glied derselben ist kura <4en aus dem Bie ist '/, Linie. cylindrisch, das zweite und drille länger, spindelförmig, und das letzte ist am Anfange spindelförmig, am Ende aber allmählich verschmächtigt und fein zugespitzt. Ne- Erklärung der Abbildungen. ben den Kiefern sitzen die viergliedrigen Fühler. Das erste Fig. 1. tarve von Muilifp« pggiDa. AKUT [.Xiurtcack. XV1U. .labt 1- H Fig. 2. Eier derielbeii. Kf.3. Eil£i<

VfL

Kf.I.

Abb. 62: Abb. 63: BRAUER (1852a): Detail BRAUER (1852b): Seine Vorstellungen über die der Tafel: Ei von Man- systematische Stellung von Mantispa. tispa styriaca.

3.

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tirkmJI J W/ J*r. Hriuitr 48* l-lrneaiull.gaiA.il Xnmplm .

Erklimg der Abbildana;.

Fig. I. Nyaaphe »erfr. van der Stile gesehen. „ t. Kopf derMlben von vorne gesehen mit vorgezogenen Pikier vergrössert. a) Die vom Kopf abgewendete Seile vergrössert. b) Die dem Kopf zugewendete ,. „ c) Endknopf du Fühlers vergrössert. Fig. 1. Hundlheile der Nymphe vergrössert. a) Oberkiefer „ b) Unterlippe sammt Tafler vergrössert. c) Unterkiefer „ „ „ • , 4. Mundlbeile der Imago mit gleicher Bezeichnung. .v „ 5. Cocon mit herausragender Nymphenhaul, oalurlicbe Grosse. - „ 0. Larveobalg aus dem Cocoa genommen.

JHuntitiiti itagnnn Fabr.

leb habe bereila im Jahre 185t *) meine Beobachtungen über das^ier- legeo und eine Abbildung der jungen Larve veröffentlicht, bin jedoch seit jener Zeit nicht mehr in die glückliche Lage gekommen, Larven IU erhallen. Durch einen glücklichen Zufall fand ich am 13. Juni dieses Jahres am Ka- lenderberg bei Mödling mitten auf einer grossen Wiese den Cocon dieses merkwürdigen Tbieres. Derselbe war in einer kleinen, einen Zoll liefen, cyliadruchen Grube in der Erde versteckt und twar zwischen Gras und an- dern Pflanzen. Derselbe ist oval, ziemlich fest und au grünlichweissen Faden gesponnen. Sein Langsdurchmesser beträgt füof, der Quere drei Linien. Aossen umg-iln ihn ein mehr loses Gespinnst, ahnlich wie bei Oimylui und Drepanoptergx. Die Nymphe ist gross, fünf Linien lang. Der Kopf gleicht dem der Imago, nur sind die Mumllbeile etwas verschieden. Die Oberkiefer sind starker und werden von der Oberlippe nicht bedeckt, sonst tragen sie im Innenrande wie bei der Imago einen Zahu. Die Tasterglieder der Unter- kiefer und Lippe sind kürzer und dicker als beim vollendeten Thier. Die Fübler sind etwas kürzer als nach dem Ausschlüpfen und laufen im Bogen •ach oben und Seilswirts nach anssen voo den grossen Netzaugen. Der Fro- tboru ist kurz, nur halb so lang als bei der Imago Der vordere trompeten- artige Tbeil scheint unverändert zu bleiben und nur der hintere, schmälere mit zahlreichen Querfollen versehene Theil zur späteren beträchtlichen Ver- längerung beizutragen. Die Raubfasse sind völlig entwickelt un

Mgt-6 Ancalaphus aiacaroruus Sep. . ') Wi.iaiii1) Archiv g. 1. ßgi-H Manluja pagana Fbr

Abb. 64-65: seine Matura - durch seine alles beherrschen- mit den Hemerobidenlarven jedoch läßt sich BRAUER (1855a): Beginn der Abhand- lung über Mantispa pagana und Tafel den und anderes verdrängenden naturwissen- schließen, dass sie ein Raubthier ist, und voll- mit der Puppe von Mantispa. schaftlichen Interessen verspätet — ablegte, kommene Verwandlung besitzt. In ihrem (Bibl. H. & U. Aspöck.) veröffentlichte er, 1851, eine noch heute Benehmen gleicht sie sehr den Blattlaus- bewundernswerte Arbeit über die „... öster- löwen." In der 17 Jahre später erschienen reichischen Arten der Gattung Chrysopa", in Publikation (BRAUER 1869; siehe unten) der er sich besonders mit den präimaginalen schreibt BRAUER über diese erste Beschäfti- Stadien und der Entwicklung auseinandersetz- gung mit Mantispa „Die Larven zu erziehen te. Weitere Arbeiten über die Biologie von war unmöglich, da sie alles Futter verschmäh- Neuropteren erschienen in rascher Folge, so ten. Im folgenden Frühjahre fand ich in dem- auch (1852a) die weltweit erste Veröffentli- selben Glas, in welchem die Eier im Vorjahre chung über präimaginale Stadien von Man- abgelegt wurden, noch lebende Larven, für die tispa - aus der Feder des damals 20jährigen ich jedoch ebenfalls das richtige Futter nicht (Abb. 59-61). F. BRAUER hatte ein Weibchen entdecken konnte." In einer anderen, im sel- von Mantispa styrwca zur Eiablage gebracht; ben Jahr erschienenen Arbeit (BRAUER aus den gestielten Eiern (Abb. 60) waren Lar- 1852b) kommt er zu dem Schluß, daß „... nach ven geschlüpft, die die Zugehörigkeit von dem ganzen Habitus Mantispa zu den Megal- Mantispa zu den Neuropteren eindrucksvoll opteren gehört..." (Die Megalopteren von bestätigten. BRAUER schreibt weiter: „Nah- BRAUER sind völlig identisch mit jenen Insek- rung und Lebensweise der Larven konnte ich ten, die wir heute in der Ordnung Neuroptera noch nicht ausmitteln. Aus der Ähnlichkeit zusammenfassen.) Brauer schreibt weiter „Da

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Tib.TV. Beiträge xar Kenntniss des inneren Banes and der Verwandlang' der N e u r o p t e r e n* Von Friedrich Brauer.

Die freundliche Aufnahme, welche meine früheren Arbeiten gefanden btben, ermnthigt mich der geehrten Versammlung die Resultate neuer Unter- suchungen mitzntheilen, deren Hangelhaftigkeit ich nur selbst sehr fohle. Vorerst sei es mir jedoch erlaubt, einen Blick auf die Anatomie der Keuropleren zu werfen, in wie weit sie uns nämlich aus den Werken von Bamdohr, P icte t, Burmeister, Löw, Leidig, Leon Du f o ur, Hagen u. a. bekannt ist, und die natürlichen Gruppen derselben verglei- chend durchzugehen.

Einige Worte über vergleichend-anatomische Untersu- chungen der Neuropteren-Geaera. Verdauungsorgane. Imagines. Der Darmkanal hat nur bei den Trichopleren eine viel grössere Länge als der Körper nnd diese ist bedingt durch den entwickelten Dünndarm, welcher bei den übrigen sich meist nach rechts neigt, bei C/irv- sopa und Ascalaphus ") aber ganz gerade ist. Der Schlund ist 1. allmälig weiter, und geht in einen kleinen Vor- magen über, bei den Trichopleren; l. schliesst er in seiner Mitte, gerade im Prothorax einen dunklen cyliudrischen Körper ein, der im Innern aus feinen Borsten besteht, deren Spitzen gegen die Achse des Körpers sehen, und die auf rhombischen Feldern aufsitzen , bei den Panorpiden ; 3. trägt er an der eben erwähnten Stelle im Prolliorax eine muskulöse kugelige Anschwellung, nnd hinter derselben einen grossen Saugmagen, bei den Raphidiiden ; 4. ist der Saugmagen nicht vorhanden (Sialis Löw), oder nur rudimentär (Corydalis) und keine Anschwellung oder Haare am Schlünde, bei den Siaiiden: 5. der Schlund, wie bei den Trichopteren,

°) Die Spiritus-Exemplare /.eigen falsche Windungen, die ich beschrieb. Muntisyct femer die Larve vermöge der Mundtheile gemeinsam mit F. Löw verfaßten Werk über Abb. 66-67: ebenfalls diese Stellung im System bestätigt, die Neuropteren Österreichs (BRAUER & Löw BRAUER (1855b): Titelseite und Tafel IV mit Illustrationen zur Entwicklung von so glaube ich, dass hierüber kein Zweifel mehr 1857) integriert Brauer seine Befunde und Mantispa styriaca. zu erheben ist." Sein System ist aus Abb. 63 zu Schlußfolgerungen über das Wissen über Neu- (Bibl. H. & U. Aspöck.) entnehmen; Man kann dem Scharfsinn des ropteren; er betrachtet Mantispa als einziges jungen Friedrich BRAUER wirklich nur große Genus der Subfamilie Mantispidae, die er der Bewunderung zollen. zweiten Subfamilie der Megaloptera (= Neur- Am 23. Juni 1855 fand BRAUER „am optera im heutigen Sinn), den Hemerobidae Kalenderberg bei Mödling mitten auf einer gegenüberstellt. Man wußte nun schon eine großen Wiese den Cocon dieses merkwürdigen Menge über die präimaginalen Stadien von Thieres." Dies ermöglichte die Untersuchung, Mantispa, die Entwicklung lag aber nach wie Beschreibung und Abbildung der Puppe (Abb. vor im Dunkel. 64-65) und erlaubte die Absicherung seiner Das Schlüsselereignis trat im Jahre 1862 Meinung über die systematische Stellung von ein, als A. RoGENHOFER am 29. Mai in Nie- Mantispa (BRAUER 1855a). In einer im selben derösterreich, am Hundsheimer Berg bei Jahr veröffentlichten Arbeit über die Anato- Hainburg an der Donau, einen Ei-Kokon einer mie der Imago (Cf, (?) von Mantispa faßt Lycoside (Wolfspinne) eintrug, aus dem Mitte BRAUER auch seine Beobachtungen über die Juni desselben Jahres zur großen Überraschung Eiablage und seine Untersuchungen über die des Finders eine Puppe von Mantispa styriaca Entwicklung der Erstlarve im Ei zusammen kroch. ROGENHOFER (1862) kommt nach der (Abb. 66-67) (BRAUER 1855b). In dem Schilderung seiner Entdeckung zu dem

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gleichen Verhältnissen >), ebenfalls aaf karzem Grarwuehse bedeckt« Stell«. irefaajea, Mr war die Beitrag der Spül»«, die jedenfalls die Erzeogeria del Enlkca«* ist, «• riafrrana; weniger zur Aufhellung der l>t>en»jre»chicht« nm Mintiff m Der zur Kenntnis» der Entwicklungsgeschichte aossen (vie Braocr L c anfuhrt) Toa («webten, mit kleinen Erdtbeilchea reraMagWa angeben, das jedenfalls ria Erxeogniss der Spiaa« bt mmi (au Mantispa styriaca Poda (pagana Fab.). auch bei den Eiersicken anJerer Arortmkltit-Gutmgtm. wie s. B. Wi Torkommt. Unter diciem Ge>pinnste folgt erst der Tea Jtmmtitfm ••IM nt- Voi laitigte Tirl dichter geweUe blau citiopgelbe Ceea^ aaca laM »a giwk Alola Mofabattt. gwcbiditet, in dea die Puppe mit. welche kam Zeit m Efwl'«Ha«( na Tollkommenen Insekt sieh (wie Cirwo/»!. Ümmylmm Bad aadrra Btmt- Vorfdaft il «er SiUaa, nm X Jtt 1881 robiiem) atu demselben keraudraagt und lebhaft atrokrietlM. da», dmrck t* A die Aduüichkelt mit Jfaaii» im eiaem weit gtosserea Imkam hftUe Mkraa klonen, wenn man die weiteren Entwiekluogxtiirea nicht (raker aiit« _ <-,•,. .,,-.->:il-c- •:,ack umgibt, ihre gaase VerwaaoV lang durchmachen dürfte. Ich nahm diesen Eiersack, der eine fast kreisrunde Form hatte, mit, in der Hoffnung, rielleicht Schmarotzer daraus zu erziehen und legte den- Es soll die.j noch nicht als Tbatsaehe hingestellt »in, da aoefc naoehes, nameutlich die Auffindung der Larre selbst im Cocoa der fciiin—W selben zur Beobachtung in einen Glascylinder. Wie erstaunte ich eines Bestätigung bedarf; aber es mag doch immerhin als Anbaltspvakt flkT Morgens, als Mitte Juni in dem Gläschen ein Parasit sich entwickelte and weitere Untersuchungen dienen. ganz lebhait darin herumspazierte, den ich mir nimmer erwartet hätte. Dass Jfantispa auf solche Weise leben dürfte. beweist »cbwa die Es war eine Nymphe Ton Mantiapa ttfriaca Poda, deren erste Stande ungeheure Zahl Eier, welcbe >ich nach Freund Urauer's aad • •aia geehrter Freund Herr Friedrich Brauer bereits Tor einem Jahrzehent achtungen auf weit mehr aU tausend Stück bei einem einiigra Weil belaufen, eine Zahl, die so gro.s oici.t nur bei Para.it,n vorkommt. Auch •prkht entdeckte'). Er hat den Cocon dieses interessanten Thieres unter ganz die Versehmahung des Terschiedenartt£»tcit Futters Ton S«il« der JBafra e1), dieBraueratuden Kiern erhielt, dalur, » ahreod andere .NWos*«ra, •) Wjefasaii area« 1851 1. ir. s. B. Panorpa gans leicht rom £i aa aufxoxiehen sind. Yx 8«. AM- f. ~." **lHa>n%. 4. TIMaVlJ. kMaatV V«f a*. *••- r-

Abb. 68-69: gewichtigen Schluß, „dass die Larve von Man- Mantispa beantworten konnte (Abb. 70-71). ROGENHOFER (1862): Die berühmte tispa wahrscheinlich nur von Spinnen-Eiern, Durch die im Verlauf der früheren Jahre von Arbeit, in der über den ersten Nach- weis von Mantispa in Spinneneiko- und diess nur gewisser Gattungen, lebt und in ihm selbst und von seinem Freund A. ROGEN- kons berichtet wird. dem Gespinst, das den Eiersack umgibt, ihre HOFER erhobenen Befunde und gewonnenen (Zool. Bibl. Naturhistor. Mus. Wien.) gan:e Verwandlung durchmachen dürfte" Hinweise auf die Entwicklung gelang ihm des (Abb. 68-69). R(.X;ENHOFER berichtet weiter, Rätsels Lösung. BRAUER ließ wiederum Man- daß „Einer künlich von Dr. Hagen an Brauer tispa-Weibchen Eier legen, sonderte die bald erfolgten Mitteilung zufolge, [ ] man in Eng- darauf (im August) ausschlüpfenden Erstlar- land beobachtet haben [soll], dass sich eine ven, ohne ihnen irgendeine Nahrung anzubie- ziemliche Zahl Exemplare einer Manlispa-Art ten, ab und ließ sie „auf einem Stück Baumrin- aus Monte Video aus den Nestern eines de dicht beisammengedrängt in einem etwa „honigbereitenden Vespiden entwickelt hat". Zollhoch mit Erde gefüllten Glas" an einem Und er meint weiter, daß „unsere Mantispa kühlen Ort überwintern. „Im April begannen nach dem oben Mitgetheilten sicher auf eine sie sich zu zerstreuen und herumzusuchen. Um hievon ganz verschiedene Weise" lebt. Wei- diese Zeit gelang es mir..., 20 inquilina ters diskutiert er die Frage, wie die junge Lar- Kch. mit ihren großen kugelrunden weissen ve in den Eiersack der Spinne kommt, findet Eiersäcken am Rande eines Feldes auszugraben aber keine schlüssige Antwort. .... Diese Eisäcke warf ich in das Glas zu den Weitere sieben Jahre mußten nun verge- Mantispen-Larven" schreibt BRAUER weiter hen, bis im Jahr 1869 jene zum Klassiker der „und durfte nicht lange warten, um viele der- entomologischen Literatur gewordene Arbeit selben herbeieilen und einwandern zu sehen". von F. BRAUER über die „Verwandlungsge- BRAUER beschreibt den Vorgang des Einboh- schichte der Mantispa styriaca PODA" erschien, rens in den Spinnen-Kokon und das Verhar- in der er aufgrund experimenteller Untersu- ren der Erstlarven im Kokon. „Sind mehrere chungen alle offenen Fragen zur Biologie von Larven in den Spinnensack gewandert, so ent-

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TafJU.

Beschreibung der Verwandlungsgeschichte der Mantispa styiiaca Poda und Iber i\t Fibre's.

rrlsdrleb Bnur. i»B Tiki III) der SRmf nm 6 OtUter ON

Unter den Megaloptereu siod die Mautupideu sowohl durch ihre Form als durch ihre Lebensweise merkwürdig. Nach fast siebzehnjähriger Beobachtung ist es mir*) und meinem Freunde Rogenhofer**) gelun- gen, die »ehr compücirte Biologie dieses Insektes gänzlich au's Licht zu bringen. Durch die von mir zuletzt unternommene Beobachtuug ist es möglich geworden, alle noch vorhandenen Lücken zwischen den einzelnen früher ermittelten Thatsachen auszufüllen. Bevor ich diese bespreche, will ich in Kürze das Geschichtliche der Beobachtungen wiederholen.

Im Jahre 1851 versuchte ich rou einer weiblichen Mantispa Eier in der Gefangenschaft zu erhalten, welcher Versuch gut gelang. Die im Juli gelegten rosenrothen. nach Art der Chrysopen-Eier auf einen Stiel befestigten Eier entwickelten sich und die Larren durchbrachen die Eihänte am 21. Tage. Auffallend war mir schon damals die grosse Menge der Eier und die im Vergleich sehr geringe Grosse derselben und der

•) WiegmiBB'» Artbif 1851 t. Tat. Vertindl. rterwol.-hol . Gewifsch Wien 1855 p. 482 und 713. : **) Tafeblau der 87. Verusunloot deaiicber Naiurfoncber tad Aente in Etriibid. 1889 Vr. 5 P*. 68 Verbind), d. k. k. jwL-k.1. Ge*U*ch. W» lSfiS. p. 583 (ütbe «beada Druck/ehler P XX. d« richtige pig. «ire 113). 106 * "

wickelt sich stets nur eine derselben weiter". Weitere Beiträge Österreichs zur Abb. 70-71: BRAUER (1869): Erste Seite und Tafel. Nach etwa drei Wochen (am 17. Mai) öffnete Erforschung der Mantispiden (Bibl. H. & U. Aspöck.) BRAUER einen der Eisäcke „und fand darin die Larve noch in der ersten Häutung, aber voll- Die Entdeckung und Beschreibung des gesogen in einem Gemenge von todten, ersten Vertreters jener Insekten, die wir heute eigentümlich zusammengeklebten jungen als Mantispiden bezeichnen, ebenso wie die Spinnen". „Nach der hierauf bald erfolgenden Aufklärung des Entwicklungzyklus und der Häutung ... verändert sich die Larve wesent- systematischen Stellung dieser Insekten sind lich und erhält das Aussehen einer Made ...". das Verdienst von Österreichern. Die Namen BRAUER beschreibt sodann die Entwicklung Nikolaus von PODA, Friedrich BRAUER und und die Häutung zur Puppe und gibt eine Alois ROGENHOFER bleiben für immer mit der genaue Anweisung zur erfolgreichen Wieder- Erforschung von Mantispiden verknüpft. F. holung seines Experiments. Mit dieser Publi- BRAUER hat sich - da er bis an sein Leben- kation konnte die Entwicklung der 108 Jahre sende neuropterologisch tätig blieb - weiter- vorher aus der Steiermark beschriebenen hin auch mit Mantispiden befaßt. Mantispa styriaca als geklärt betrachtet wer- Zunächst seien noch zwei Arbeiten den. Alle hierfür erforderlichen Beobachtun- erwähnt, die er unmittelbar vor seiner klassi- gen und Versuche waren an niederösterreichi- schen Studie veröffentlicht hat. Die eine schen Individuen von Mantispa styriaca durch- (BRAUER 1867) heißt „Beitrag zur Kenntnis geführt worden. der Mantispiden-Gattungen"; sie ist vor allem

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dem von BLANCHARD in GAY (1851) errichte- ebenfalls weitgehende Reduktion der Extre- ten Genus Drepanicus - neben Mantispa ILLI- mitäten und madenförmigen Habitus in GER und Trichoscelia WESTWOOD die dritte zu Zusammenhang mit der parasitischen Lebens- dieser Zeit als valid akzeptierte Mantispiden- weise. BRAUER kommt zu dem Schluß, daß Gattung - gewidmet.[10] Symphrasis (er vermutet, daß das Genus ein Die zweite (BRAUER 1868) stellt ein „Ver- Synonym von Trichoscelia ist - womit er recht zeichniss der bis jetzt bekannt Neuropteren im hatte) (so wie Mantispa bei Spinnen) ein „räu- Sinne LlNNE's" dar, in dessen Rahmen auch berischer Einmiether" bei Wespen ist und daß alle bis damals beschriebenen Gattungen der man diese Lebensweise „strenggenommen kei- „Unterfamilien" (heute Familien) der damali- ne parasitische nennen kann". Symphrasis gen „Familie der Megalopteren" (sie entspre- HAGEN, 1877, wird heute tatsächlich als jün- chen heute der Ordnung Neuroptera ) und der geres Synonym von Tric/iosceüa WESTWOOD, Gattungen der „Familie Sialidae" (sie ent- 1852, betrachtet (OSWALD & PENNY 1991). spricht heute den Ordnungen Megaloptera + Dieses Genus und die Genera Ancliieta Raphidioptera) kurz behandelt werden. In der NAVÄS, 1909, und Plega NAVÄS, 1928, bilden „Unterfamilie" der Mantispiden unterscheidet die Subfamilie Symphrasinae NAVÄS, 1909, BRAUER vier Genera: Mantispa ILUGER, 1798, die die Schwestergruppe aller übrigen Manti- Drepanicus BLANCHARD, 1851, Trichoscelia spiden darstellt, von denen sie sich durch WESTWOOD, 1852 und Ditaxis MACLACHLAN, zahlreiche morphologische Merkmale und 1867. Zu diesem Zeitpunkt kannte man etwa nicht zuletzt durch die Art der Entwicklung 60 Mantispiden-Spezies, die man diesen vier unterscheiden (LAMKIN 1986). Genera zuordnete. Eine weitere Gattung, Ani- In der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts soptera - die zweite nach Mantispa ILLIGER, befaßte sich in Österreich niemand speziell 1798 - war von SCHNEIDER (1843) beschrie- mit Mantispiden; lediglich einige Nachweise ben worden. Der Name Anisoptera war aller- von Mantispa styriaca wurden mitgeteilt, die dings schon von BERTHOLD (1827) (zitiert in zeigen, daß die Art offensichtlich auf die östli- OSWALD & PENNY 1991) in der Ordnung chen und südlichen Teile unseres Landes Orthoptera vergeben worden; Anisoptera beschränkt ist (PUSCHNIG 1922, 1943, E. HÖL- SCHNEIDER ist daher ein jüngeres Homonym ZEL 1943). STROBL (1905) erwähnt zwar „diese von Anisoptera BERTHOLD und gilt heute als höchst seltene, in Steiermark entdeckte Art", Synonym von Anchieta NAVÄS, 1909. Zu Zei- kann aber keine steirischen Fundorte ange- ten BRAUERS betrachtete man die Typusart ben. Erst 1959 erschien wieder eine große, von Anisoptera SCHNEIDER, Mantispa notha speziell den Mantispiden gewidmete Arbeit; es ERICHSON, als dem Genus Trichoscelia WEST- handelt sich dabei um die Studie von F. WOOD zugehörig. SCHREMMER über „Freilandbeobachtungen zur Im Jahre 1887 veröffentlichte BRAUER Eiablage von Mantispa pagana", in der er ein- eine Arbeit mit dem Titel „Beitrag zur Kennt- drucksvoll belegt, daß innerhalb eines Biotops nis der Verwandlung der Mantispiden-Gat- Mantispen bestimmte Bäume zur Eiablage tung Symphrasis HG.". Schon um die Mitte des benützen und daß sich an solchen Stellen 19. Jahrhunderts war bekannt geworden, daß Sammelgelege von mehreren hunderttausend in der Neuen Welt vorkommende Mantispi- Eiern finden. den mit Wespennestern assoziiert sind, ohne Die in den 60er Jahren massiv einsetzende daß Genaueres über die Entwicklung bekannt Renaissance der Neuropterologie in Öster- war. Ursprünglich gab es sogar die Meinung, reich führte auch zu mehreren Untersuchun- daß diese Insekten von den Hymeropteren gen an Mantispiden. Insbesondere wurden die eingetragen werden. BRAUER erhielt umfang- Mantispiden Europas revidiert (ASPÖCK H., reiches lebendes und konserviertes Material ASPÖCK U. & HöLZEL 1980, ASPÖCK U. &. H. dieser neuweltlichen Mantispiden. Er konnte ASPÖCK 1994, ASPÖCK U. 1996), zudem 10. Die schon 1843 von SCHNEIDER errichtete Gattung mehrere Kokons sezieren und die darin ent- erschienen mehrere Arbeiten, die der Verbrei- Anisoptera (heute Anchieta; siehe p ...} wurde von BRAUER offenbar - aus welchen Gründen immer auch haltene Larvenhaut untersuchen. Dabei fand tung von Mantispa styriaca in Österreich - nicht akzeptiert. Drepanicus BLANCHARD ist heute er weitgehende Übereinstimmung mit dem gewidmet waren: ASPÖCK H. & U. ASPÖCK Typusgattung der Subfamilie Drepanicinae ENDERL£IN, letzten Larvenstadium von Mantispa, also 1910 (LAMBKIN 1986). (1964), FRANZ (1961), GEPP (1975, 1976,

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1977, 1979,1981a, 1981b, 1981c, 1982, 1983, Ausblick 1986, 1994, 1997), GEPP & MARGREITER (1991), GEPP & STELZL (1991), GEPP, HELL- BRAUER (1869) leitete seine Anleitung zur RIGL & HOLZEL (1994a, 1994b), HABELER Beobachtung der Entwicklung von Mantispa 1964, HOLZEL (1964), HOLZEL, ASPOCK H. & styriaca mit der Empfehlung ein, „im Juli eine U. ASPOCK (1980), KREISSL (1964, 1978), Anzahl weiblicher Mantispen [:u fangen], ÖSTERREICHER (1976), SCHUSTER (1962, welche in der Wiener Gegend auf den Hügeln 1964) und STARK (1975). Mantispa styriaca ist um Perchtoldsdorf, Mödling, Gersthof etc. in stark disjunkten Populationen in verschie- eben nicht selten sind ". Auch heute kann denen Teilen der Steiermark, Kärntens, Nie- derösterreichs und des Burgenlands nachge- wiesen worden; darüber hinaus gibt es einen einzigen Fund in Oberösterreich und zwar bei Scharfling am Mondsee (ÖSTERREICHER 1976). Ob es sich dabei um ein Individuum einer dort autochthonen Population gehan- delt hat, ist sehr fraglich. Die Mantispiden des Mittelmeerraums fanden im Rahmen einer Übersicht über die Neuropterida dieses Gebiets Berücksichtigung (ASPÖCK H. & H. HOLZEL 1996). 1983 erschien noch eine Mantispiden- Arbeit aus der Feder von Friedrich ScHREM- MER, dem unvergessenen Meister in der scharf- sinnigen Beobachtung und Aufdeckung biolo- gischer Phänomene und Zusammenhänge (Abb. 72). SCHREMMER betitelte seine Arbeit „Beitrag zur Entwicklungsgeschichte und zum Kokonbau von Mantispa styriaca". SCHREM- MER konnte nachweisen, daß sich in den man im Juli auf den Hügeln um Mödling - z.B. Abb. 72: großen Eikokons von Tarentula-Arten mehre- Friedrich SCHREMMER (1914-1990), rechts auf dem Eichkogel - Mantispa styriaca finden, re (bis zu 3) Mantispa-Larven zur Puppe ent- und Karl BURMANN (1908-1995) beim allerdings braucht man Ausdauer und Glück. Fachgespräch der Österreichischen wickeln können und daß zudem auch zahlrei- Ob das Insekt heute noch bei Perchtoldsdorf Entomologischen Gesellschaft über che Jungspinnen (in einem Sack mit 3 Man- „Polymorphismus und Polytypie" am vorkommt, ist ungewiß, und Gersthof ist tispen 240 Jungspinnen!) am Leben bleiben 25. Okt. 1986 in Innsbruck. F. Schrem- längst ein Teil von Wien geworden. Mantispa mer war damals Präsident der Österr. und sich weiter entwickeln. Hier liegt also styriaca wird zwar fast in jedem Jahr in Nie- Entomol. Gesellschaft echter Parasitismus vor. BRAUER, der Mantispa (Foto H. ASPÖCK). derösterreich, im Burgenland und in der Stei- nur in den viel kleineren Lycosiden-Kokons ermark nachgewiesen, durchwegs aber nur in gefunden hatte, mußte zu dem Schluß kom- einzelnen Individuen und außerdem zumeist men, daß die Manrispa-Larven „rücksichtslose an denselben wenigen, durch trockenes, war- Räuber" - und nicht Parasiten - seien, die die mes Klima begünstigten Orten. Kein Zweifel: ganze Spinnenbrut und alle Artgenossen Mantispa stynaca verdient unseren Schutz, und töten, so daß zum Schluß nur eine einzige indem wir dieses Insekt schützen, schützen wir Mantispa übrigbleibt. wertvolle Biozönosen, an denen sich die Kost- barkeiten der mediterranen Fauna in Mitte- leuropa konzentrieren.

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Dank Zusammenfassung

Arbeiten wie diese sind nur möglich, Die erste Erwähnung eines jener Insek- wenn die alte Literatur zum Studium uneinge- ten, die wir heute in der Neuropteren- schränkt zur Verfügung steht. Das Naturhisto- Familie Mantispidae vereinigen, in der wis- rische Museum Wien besitzt ohne Zweifel eine senschaftlichen Literatur ist die Beschrei- der größten und bedeutendsten zoologische bung von Raphidia styriaca, dem Steiri- Bibliotheken der Welt; insbesondere ist die schen Fanghaft, durch den österreichi- alte Literatur fast vollständig vorhanden. Frau schen Jesuiten und Naturforscher Niko- Dr. Roswitha SAFAR, die Bibliothekarin dieser laus PODA VON NEUHAUS (1723-1798), Bibliothek, hat mir - wie immer - mit großer der im Jahre 1761 ein Buch über die Geduld und hoher Kompetenz bei der Suche Insekten des Grazer Museums veröffent- nach alten Veröffentlichungen geholfen und lichte. In den folgenden 40 Jahren bis zur das Studium sowie die fotografische Doku- Jahrhundertwende schrieben weitere 20 mentation der alten Werke ermöglicht. Ich Autoren in etwa 30 Publikationen über möchte ihr auch an dieser Stelle meinen herz- diese Insekten, insgesamt neun weitere lichen Dank aussprechen. Arten wurden bis dahin unter nomenkla- Die Herren Prof. Dr. Peter DUELLI torisch gültigen Namen beschrieben. In (Zürich) und Hubert RAUSCH (Scheibbs) mindestens 15 Arbeiten finden sich Abbil- haben mir (unveröffentlichte) Fotografien dungen in Form kolorierter oder unkolo- von Mantispa styriaca für diese Publikation rierter Kupferstiche. überlassen. Herr Dr. GAEDICKE hat mir Foto- grafien von Friedrich BRAUER aus der Porträt- Die meisten Autoren (z. B. auch sammlung des Deutschen Entomologischen FABRICIUS) hielten diese Insekten für klei- Instituts (Eberswalde) zur Verfügung gestellt. ne Gottesanbeterinnen und beschrieben sie Ihnen allen herzlichen Dank! im Genus Mantis, einige (z. B. LlNNAEUS) Schließlich danke ich meiner Frau, Univ. stellten sie hingegen in die Gattung Raphi- Doz. Dr. Ulrike ASPÖCK, für wertvolle Diskus- dia. Eine sichere Beurteilung der systema- sionen und vielfältige Hilfe. tischen Stellung war erst möglich, als (1852) die Erstlarve und im Verlauf der folgenden 17 Jahre alle präimaginalen Sta- dien sowie die Entwicklung entdeckt wur- den. Dies ist das Verdienst der Österrei- cher Friedrich Moritz BRAUER (1832- 1904) und Alois RoGENHOFER (1831- 1897). F. M. BRAUER hat durch weitere Arbeiten zur Erforschung der Mantispidae beigetragen, und auch im 20. Jahrhundert haben mehrere Österreicher durch eine Reihe von Untersuchungen und Publika- tionen die Kenntnis dieser Insekten ver- mehrt.

Das Literaturverzeichnis enthält alle Publikationen vor 1800, in denen irgend etwas über Mantispiden ausgesagt wird, sowie alle Veröffentlichungen von Öster- reichern, die sich mit Mantispiden befas- sen.

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