Pfarrbrief Juni 2021
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Seelsorgeraum gemeinsam unterwegs Hochpustertal Taizé-Gebet Jesus Christus, du bist gekommen, damit wir das Leben in Fülle haben. Pfarre Sillian Du richtest uns wieder auf und lässt uns gehen, Expositur Heinfels wohin wir wollen. Pfarre Tessenberg In unserer Freiheit bist du auf geheimnisvolle Weise gegenwärtig. So können wir auch mit unseren begrenzten Pfarrbrief September Möglichkeiten, und wenn wir kaum etwas von deiner Gegenwart spüren, 2021 das Leben mutig annehmen und Neues schaffen. Liebe Arnbacher, Sillianer, Panzendorfer und Tessen- Weihejubiläum unseres lieben Diakons Michl Nocker berger! und die Beauftragung von zwei Begräbnisleiterinnen im Wie war dein Sommer? Voller Arbeit gleich ob in der Innenteil). Gerade die Kombination des Jubiläums eines Landwirtschaft, im Tourismus oder sonst? Oder taten über 80-jährigen Mannes und die Beauftragung von zwei sich dir Erholungsfenster auf, gar die Möglichkeit zum Frauen der nächsten Generation haben uns bildlich und Wegfahren? Oder war es gar ein Sommer der Enttäu- eindrucksvoll vor Augen geführt, dass unsere Kirche schung, weil du dich auf ein besonderes Highlight ge- gerade eine Zeitenwende erlebt. Und dass sie dabei zu- freut hättest, das dann kurzfristig leider doch wieder gleich in bester, biblischer Tradition steht. unmöglich wurde – wegen Corona? So wie unsere Sillia- Da beginnt ein blutjunges Madl plötzlich zu singen. ner Feuerwehr schon alles fix und fertig für das Feuer- Aber sie singt nicht einfach einen Ohrwurm ihrer Tage wehrfest und die Fahrzeugsegnung des neuen Tankwa- nach; sondern sie singt, weil sie sich ihren eigenen Reim gens vorbereitet hatte, und im letzten Moment alles ver- auf ihr Leben macht. Ich wär ja neugierig, worüber heu- schieben musste? te Teenager-Maden singen würden, wenn sie sich einen Ein Highlight im Sommer der Pfarre Sillian ist immer Reim auf ihr eigenes Leben machen… der 15. August: Maria Himmelfahrt. Unser Patrozinium. Maria staunt und besingt, dass Gott nicht weit weg ist, Auch wenn die Covid-Lage im Bezirk einen Strich durch nicht nur in irgendwelchen alten Büchern und im Tem- die Prozession machte, der 15.8.2021 war ein ganz be- pel ist, sondern dass sie ihn plötzlich in ihrem eigenen sonderer Termin (vgl. Bericht auch über das 20-jährige Leben spürt. Dass er da ist. Und sie bittet, ihre Seite 2 gemeinsam unterwegs Pfarrbrief September 2021 besonderen Talente und Fähigkeiten einzubringen. Dass er sie bittet, mitzutun bei der Verwirklichung seines gro- ßen Traums: dem Aufbau einer gerechteren Welt, in der es keine Verlierer gibt; keine Armen; keine Heimatlosen; in der Frauen nicht benachteiligt werden, sondern zent- ralste Schlüsselstellen einnehmen; in der den Mächtigen ihre Grenzen aufgezeigt werden. Kurz, Maria singt da- von, dass Gott mit ihr zusammen seinen Traum ver- wirklichen will, so dass Erlösung für sie selber und für Menschen um sie herum spürbar wird. Am 15. August haben zwei Frauen aus Panzendorf und Sillian dieses Lied von Maria aufgegriffen, und ihre eige- nen, neuen Strophen angestimmt. Bei der Mitarbeit am Pastoralplan für unser Dekanat, also beim Suchen nach jenem Weg, wie Seelsorge in Zukunft unter neuen Vo- raussetzungen in unserm Dekanat menschennah und Haustür. Denn zum Loblied Mariens, dieses jungen wohltuend weitergehen kann, wurde deutlich, dass wir Madls, will er heute mit deinem Leben neue Strophen einen neuen Schwerpunkt setzen müssen. Denn viele hinzufügen. Schön, dass es Frauen und Männer, Jugend- Menschen sehnen sich intensiv nach neuen, verlässli- liche und Kinder gibt, die ihre Tür öffnen und darauf chen und glaubwürdigen Formen der Begleitung vor, antworten. Die ihre Talente und Fähigkeiten in den un- während und nach dem Sterben – sei es als Betroffene terschiedlichsten Bereichen einbringen. Schön, dass es oder als Angehörige. Da gibt es Hunger. Und Not. Menschen gibt die bereit sind, sich auf Gottes Bitten Für Ruth Steidl und Angelika Fürhapter war diese Er- einzulassen; die bereit sind, dass Gott durch sie seinen kenntnis, als wenn es an ihrer eigenen Haustür läuten Traum von der Erlösung weiter verwirklicht. Danke würde. „Das ist was für uns! Darauf lassen wir uns ein!“, einem jeden und einer jeden dafür. Und, von ganzem sagten sie sich. Und so ließen sie sich ein ganzes Jahr in Herzen: bitte, seid so gut… Sagt euer mutiges Ja, wenn der Diözese Innsbruck für den Dienst der Begräbnislei- es bei dir klopft oder sogar läutet… terin ausbilden. Am 15. August durfte ich sie im Namen So freue ich mich, mit euch allen gemeinsam in das neue unseres Bischofs Hermann feierlich beauftragen und Arbeitsjahr zu starten. Möge Gott uns alle auf seinem ihnen für ihren neuen Dienst eine Stola überreichen. Weg segnen! Applaus brandete in der und um die Kirche auf und machte deutlich, dass ganz viele in der Pfarre diesen Schritt mehr als begrüßen. Euer Dekan Anno Gott klopft an. Mitunter läutet er sogar an unserer Auf den Spuren der Hl. Maria - Berufungen und Berufungsjubiläum im Seelsorgeraum Hochpustertal Am heurigen Landesfeiertag, dem 15. August, konnten in der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Sillian neben dem Patrozinium noch zwei weitere Feierlichkeiten be- gangen werden: Diakon Michael Nocker feierte sein 20. Diakon-Jubiläum und Angelika Fürhapter und Ruth Steidl wurden im Namen von Bischof Hermann als Be- gräbnisleiterinnen beauftragt. Bei strahlendem Sonnenschein fand am vergangenen Sonntag in der Pfarrkirche Sillian ein schönes Fest statt. Fahnenabordnungen der diversen Vereine, Ministrantin- nen und Ministranten, Dekan Anno, sein Priesterkolle- gen Werner und Bruder Walter, Mitglieder der Pfarrge- meinderäte von Sillian, Tessenberg und der Expositur Heinfels begleiteten den Jubilar und die beiden neu zu Beauftragenden vom Vorplatz des Widums in die fest- Seite 3 gemeinsam unterwegs Pfarrbrief September 2021 lich geschmückte Kirche. Musikalisch umrahmt wurde Prozession. Das ebenfalls enthaltene Weihwasserfläsch- der Festgottesdienst von einem Teil der Musikkapelle chen dient als Zeichen für den umfassenden Dienst als Sillian. Diakon in den Fußspuren Jesu, sei es in der Liturgie, bei Dekan Anno verwies bereits bei der Begrüßung auf die Krankenbesuchen oder auch bei anderen sozialen Bedeutung des Hohen Frauentages als Berufungstag Diensten. Die Zusage für eine gemeinsame Wallfahrt an und führte diesen Gedanken dann in der Predigt – pas- einen Marienpilgerort rundet das Geschenk ab. send zum Evangelium - weiter aus: Die Hl. Maria kann Neben diesem Berufungsjubiläum erhielten am Hohen und darf uns als Vorbild dienen. Sie vernimmt, laut Frauentag noch zwei Neuberufene ihre Beauftragung: Überlieferung als Teenager, die Stimme Gottes, Seine Ruth Steidl, die u.a. lange Jahre PGR-Obfrau in Heinfels Bitte zum Mittun. Und sie sagt Ja zu dieser Berufung, war, und Angelika Fürhapter, die neben ihren vielen trotz aller Risiken. Maria vertraut darauf, dass Gott voll- ehrenamtlichen Tätigkeiten Koordinatorin im SR ist, endet, was er beginnt. Dieses Vertrauen dürfen auch wir haben im vergangenen Jahr die Ausbildung zur Begräb- haben. nisleiterin gemacht und sind damit ebenfalls noch ein Die Berufungsgeschichte von Diakon Michael Nocker Stück mehr dem Ruf Gottes gefolgt. In feierlichem Rah- men übergab ihnen Dekan Anno nun die diözesane Be- auftragungsurkunde. Als Geschenk und offizielles Zei- chen für ihren Dienst erhielten sie außerdem eine far- benfrohe Stola. PGR-Obfrau Niederkofler gratulierte den beiden im Namen des SR Hochpustertal mit einem Blumenstrauß und wünschte viel Segen für diesen wert- vollen Dienst. Ein von Kindern vorgetragenes Gedicht ergänzte die Feierlichkeiten in schöner Weise. Nach dem via Live- Stream übertragenen Festgottesdienst erfolgte noch eine kurze Prozession zum nahe gelegenen Ahammer-Kreuz. Traditionelle Böllerschüsse Glockengeläut, Gelöbnisge- bet und Verteilen von geweihten Kräutersträußchen, spannten einen schönen Bogen um den Feiertag. beginnt schon weit vor seiner Diakonweihe am 14. Sep- tember 2001: Nach seiner Versetzung von Wien an die Text: Anita Webhofer, Fotos: Martin Bürgler, Andreas Moser Grenze nach Arnbach fühlt er sich rasch in der Pfarre Sillian beheimatet. Er beginnt mit dem Mesner-Dienst und 1997 als Obmann des Pfarrgemeinderates. Neben vielen anderen seiner Initiativen prägt besonders das Wetterläuten noch heute das Leben in Sillian. Diakon Nocker lässt sich noch weiter auf den Ruf Gottes ein: Er absolviert die Ausbildung zum Diakon und ist nun seit 20 Jahren in diesem Dienst tätig. Die Obfrau des Sillianer Pfarrgemeinderates, Judith Niederkofler, über- reichte dem Jubilar am Ende des Festgottesdienstes im Namen des ganzen Seelsorgeraumes einen Geschenk- korb mit einem Bild des Diakons unterwegs bei einer Seite 4 gemeinsam unterwegs Pfarrbrief September 2021 In unserer Diskussionsreihe zu einer evtl. Legalisierung von „Beihilfe zum Suizid“ in Österreich, möchten wir in dieser Ausgabe einen sehr fundierten Artikel von Katarina Theißing zitieren. Er stammt aus der Zeitschrift CHS (Christophorus Hospiz Verein München), Nr. 70, November 2015. Katarina Theising ist Altenpflegerin, Palliativ Care Fachkraft und MAS Palliative Care. Sie arbeitet als Pflegende im stationären Hospiz und als Referentin in der Abteilung für Bildung und Beratung des Christophorus Hospiz Vereins in München. Hier der erste Teil ihres Arti- kels im Wortlaut: „Ich hoffe nur noch auf den Tod“ Der Todeswunsch sterben- der Menschen – ein viel- schichtiges und dynamisches Phänomen Wann immer die Debatte um die sogenannte Sterbe- hilfe wieder Fahrt auf- nimmt, … findet die Dis- kussion meist zwischen