Bauleitplanung der Stadt Landkreis

Bebauungsplan Nr. 13 „Sinkenbrink“ - 1. Änderung - einschl. Berichtigung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Sachsenhagen

Begründung gem. § 9 Abs. 8 BauGB

Bebauungsplan der Innenentwicklung gem. § 13 a BauGB

Entwurf Stand: §§ 3 Abs. 2 und 4 Abs. 2 BauGB

Planungsbüro REINOLD Raumplanung und Städtebau (IfR) 31737 Rinteln Seetorstraße 1 a Telefon 05751/9646744 Telefax 05751/9646745

1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 13 „Sinkenbrink“ einschl. Berichtigung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Sachsenhagen - Begründung -

Gliederung

1 Grundlagen 3 1.1 Entwicklung aus dem wirksamen Flächennutzungsplan der Samtgemeinde Sachsenhagen 3 1.2 Bebauungsplan der Innenentwicklung gem. § 13 a BauGB 4 1.3 Berichtigung des Flächennutzungsplanes (FNP) 7 1.4 Zielvorgaben durch übergeordnete Planungen 7 1.5 Militärische Luftfahrt 10 1.6 Gesetze und Verordnungen 10 2 Aufgaben des Bebauungsplanes 11 3 Städtebauliches Konzept 11 3.1 Räumlicher Geltungsbereich 11 3.2 Zustand des Plangebietes 11 3.3 Ziele und Zwecke der Planung 14 4 Inhalt der Bebauungsplanänderung 16 4.1 Art und Maß der baulichen Nutzung 16 4.2 Kinderspielplatz 17 4.3 Verkehr 18 4.4 Belange von Boden, Natur und Landschaft 18 5 Immissionsschutz 22 6 Sonstige, zu beachtende öffentliche Belange 23 6.1 Altlasten und Kampfmittel 23 6.2 Klimaschutz/Klimaanpassung 24 6.3 Denkmalschutz 24 7 Daten zum Plangebiet 25 8 Durchführung des Bebauungsplanes 25 8.1 Bodenordnung 25 8.2 Ver- und Entsorgung 25 8.3 Kosten 27 Anlage: Berichtigung des Flächennutzungsplanes 28

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 2 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 13 „Sinkenbrink“ einschl. Berichtigung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Sachsenhagen - Begründung -

1 Grundlagen

Der Rat der Stadt Sachsenhagen hat in seiner Sitzung am 20.02.2020 den Aufstellungsbeschluss gem. § 2 Abs. 1 BauGB i.V. m. § 13 a BauGB und den Beschluss zur frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit gem. § 3 Abs. 1 BauGB i.V. m. § 13 a BauGB für die 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 13 „Sinkenbrink“, der als Bebauungsplan der Innenentwicklung gem. § 13 a BauGB aufgestellt werden soll, gefasst.

1.1 Entwicklung aus dem wirksamen Flächennutzungsplan der Samtgemeinde Sachsenhagen Im rechtswirksamen Flächennutzungsplan (FNP) der Samtgemeinde Sachsenhagen sind die im räumlichen Geltungsbereich der 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 13 „Sinkenbrink“ befindlichen Flächen als gemischte Baufläche sowie als Grünfläche mit der Zweckbestimmung „Grünverbindung“ dargestellt. Ferner ist der Standort des Spielplatzes gekennzeichnet. Im Rahmen der 1. Änderung des B-Planes Nr. 13 wird daher der FNP im Zuge der Berichtigung derart geändert, dass die bisher dargestellte Grünfläche in eine gemischte Baufläche umgewandelt wird. Der Bebauungsplan wird somit als aus dem Flächennutzungsplan entwickelt angesehen und dem Entwicklungsgebot gem. § 8 Abs. 2 BauGB wird entsprochen. Abb.: Ausschnitt aus dem wirksamen FNP der Samtgemeinde Sachsenhagen (ohne Maßstab). Die Lage des Plangebietes ist mit einem Pfeil gekennzeichnet.

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 3 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 13 „Sinkenbrink“ einschl. Berichtigung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Sachsenhagen - Begründung -

1.2 Bebauungsplan der Innenentwicklung gem. § 13 a BauGB Die 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 13 soll als Bebauungsplan der Innenentwicklung gem. § 13 a BauGB aufgestellt werden. Der räumliche Geltungsbereich der 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 13 „Sinkenbrink“ erstreckt sich auf Flächen östlich der Masurenstraße, die gegenwärtig als Spielplatz und Betriebsfläche (Lagerfläche) des ansässigen Zimmereibetriebes genutzt werden. Im östlichen Bereich befindet sich das großflächige Betriebsgebäude der Zimmerei vorhanden. Im westlichen und nördlichen Anschluss zum Plangebiet befinden sich Wohnsiedlungsbereiche mit überwiegend ein- zweigeschossigen Gebäuden und den dort zugeordneten Hausgärten. Südlich setzt sich die Betriebsfläche weiter fort und geht im Bereich des Sinkenbrinks in gemischte Nutzungsstrukturen (Wohnen und Gewerbe) über. • Planungsrechtliche Voraussetzungen gem. § 13 a BauGB Ein B-Plan der Innenentwicklung kann unter den nachfolgenden planungsrechtlichen Voraussetzungen aufgestellt werden: (1) Ein Bebauungsplan für die Wiedernutzbarmachung von Flächen, die Nachverdichtung oder andere Maßnahmen der Innenentwicklung (Bebauungsplan der Innenentwicklung) kann im beschleunigten Verfahren aufgestellt werden. Der Bebauungsplan darf im beschleunigten Verfahren nur aufgestellt werden, wenn in ihm eine zulässige Grundfläche im Sinne des § 19 Absatz 2 der Baunutzungsverordnung oder eine Größe der Grundfläche festgesetzt wird von insgesamt 1. weniger als 20.000 Quadratmetern, wobei die Grundflächen mehrerer Bebauungspläne, die in einem engen sachlichen, räumlichen und zeitlichen Zusammenhang aufgestellt werden, mitzurechnen sind, oder 2. 20.000 Quadratmetern bis weniger als 70.000 Quadratmetern, wenn auf Grund einer überschlägigen Prüfung unter Berücksichtigung der in Anlage 2 dieses Gesetzes genannten Kriterien die Einschätzung erlangt wird, dass der Bebauungsplan voraussichtlich keine erheblichen Umweltauswirkungen hat, die nach § 2 Absatz 4 Satz 4 in der Abwägung zu berücksichtigen wären (Vorprüfung des Einzelfalls); die Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange, deren Aufgabenbereiche durch die Planung berührt werden können, sind an der Vorprüfung des Einzelfalls zu beteiligen. Wird in einem Bebauungsplan weder eine zulässige Grundfläche noch eine Größe der Grundfläche festgesetzt, ist bei Anwendung des Satzes 2 die Fläche maßgeblich, die bei Durchführung des Bebauungsplans voraussichtlich versiegelt wird. Das beschleunigte Verfahren ist ausgeschlossen, wenn durch den Bebauungsplan die Zulässigkeit von Vorhaben begründet wird, die einer Pflicht zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung nach dem Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung oder nach Landesrecht unterliegen. Das beschleunigte Verfahren ist auch ausgeschlossen, wenn Anhaltspunkte für eine Beeinträchtigung der in § 1 Absatz 6 Nummer 7 Buchstabe b genannten Schutzgüter oder dafür bestehen, dass bei der Planung Pflichten zur Vermeidung oder Begrenzung der Auswirkungen von schweren Unfällen nach § 50 Satz 1 des Bundes- Immissionsschutzgesetzes zu beachten sind.

• Maximale Grundfläche Gem. § 13 a Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 BauGB darf ein Bebauungsplan im beschleunigten Verfahren aufgestellt werden, wenn in ihm eine zulässige Grundfläche im Sinne des § 19 Abs. 2 der Baunutzungsverordnung oder eine Größe der Grundfläche festgesetzt wird von insgesamt weniger als 20.000 m², wobei die Grundflächen mehrerer Bebauungspläne, die in einem engen sachlichen, räumlichen und zeitlichen Zusammenhang aufgestellt werden, mitzurechnen sind. Da die zulässige Grundfläche der vorliegenden 1. Änderung des Bebauungsplanes (§ 19 Abs. 2 BauNVO) unter dem o.g. Schwellenwert liegt und in unmittelbarer räumlicher Umgebung keine weiteren Bebauungspläne aufgestellt werden, die mit diesem im sachlichen, räumlichen und zeitlichen Zusammenhang stehen, werden die Voraussetzungen des § 13 a Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 BauGB in Bezug auf die Anwendung des Bebauungsplanes der Innenentwicklung erfüllt.

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 4 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 13 „Sinkenbrink“ einschl. Berichtigung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Sachsenhagen - Begründung -

Die Ermittlung der zu Grunde zulegenden zulässigen Grundfläche ist der nachfolgenden Berechnung zu entnehmen.

Mischgebiet x GRZ: 2.480 m² x 0,4 = 992 m²

Daraus ergibt sich, dass der v.g. Schwellenwert von 20.000 m² nicht erreicht wird.

• Förderung der Innenentwicklung Der räumliche Geltungsbereich der 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 13 „Sinkenbrink“ befindet sich in einem bereits siedlungsstrukturell geprägten Bereich von Sachsenhagen. Sowohl östlich, südlich als auch westlich schließen sich dem Änderungsbereich bebaute Flächen an. Die Flächen können somit hinsichtlich der Lage bereits dem Siedlungszusammenhang zugeordnet werden. Die 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 13 „Sinkenbrink“ dient der Schaffung der bauplanungsrechtlichen Voraussetzungen zur Sicherung und Entwicklung eines ansässigen Handwerksbetriebes. Die Innenentwicklung soll durch die Erweiterung der überbaubaren Grundstücksflächen gefördert werden, um auf den sich darstellenden und bisher als Spielplatz genutzten Grundstücksflächen eine weitergehende Deckung des Bauflächenbedarfes zu ermöglichen. Zu diesem Zweck ist im Westen des Plangebietes die Erweiterung der überbaubaren Grundstücksflächen mit den damit verbundenen Baugrenzen vorgesehen. Der Bauflächenbedarf soll vordringlich zunächst unter Ausnutzung der im Siedlungsbereich gelegenen Baulandpotenziale gedeckt werden. In diesem Zusammenhang sollen neben Gebäudeleerständen und drohendem Leerstand auch andere Formen und Nutzungen von Grundstücksflächen in die Betrachtung einbezogen werden, die aufgrund der veränderten Anforderungen an die Deckung der Spiel- und Bewegungsbedürfnisse der Kinder und Jugendlichen nicht mehr genutzt werden. Hierzu gehören auch Kinderspielplätze, die zur Deckung des Bauflächenbedarfs grundsätzlich dann geeignet sind, wenn diese ausreichend groß und erschlossen sind und darüber hinaus durch die Mindernutzung erkennen lassen, dass aus dem jeweils umliegenden Siedlungsbereich kein Bedarf nach derartigen Spielplätzen gegeben ist. Dies ist hier der Fall, sodass eine Inanspruchnahme der bisher als Spielplatz ausgewiesenen Grünflächen durch die Stadt Sachsenhagen angestrebt wird, um die Flächen einer anderen Nutzung zuzuführen. Die Stadt Sachsenhagen räumt in diesem Fall der Deckung des auf den Kernort bezogenen Baulandbedarfs durch die Beanspruchung von im Siedlungszusammenhang gelegenen und nicht mehr genutzten Flächen gegenüber der Erhaltung des Kinderspielplatzes den Vorrang ein. Die Erschließung der hinzutretenden Bauflächen erfolgt über die bestehende Betriebszufahrt im südlichen Anschluss an die Gleiwitzer Straße. Die geplante bauliche Entwicklung entspricht den städtebaulichen Zielen der Stadt Sachsenhagen, die bereits aus den Darstellungen des wirksamen Flächennutzungsplanes abgeleitet werden können. Im wirksamen Flächennutzungsplan ist für die Fläche der 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 13 „Sinkenbrink“ eine gemischte Baufläche sowie eine Grünfläche mit der Zweckbestimmung „Grünverbindung“ dargestellt. Im weiteren nördlichen und westlichen Verlauf schließen sich Allgemeine Wohngebiete an, welche ebenfalls die Zugehörigkeit des Plangebietes zum Siedlungszusammenhang eindeutig erkennen lassen. Im südlichen und östlichen Anschluss setzt sich das Mischgebiet fort. Durch die Mobilisierung bisher unbebauter und im Siedlungszusammenhang gelegener sowie erschlossener Grundstücksflächen kann die Deckung des Baulandbedarfs auf die Flächen des

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 5 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 13 „Sinkenbrink“ einschl. Berichtigung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Sachsenhagen - Begründung - zentralen Siedlungszusammenhangs und im unmittelbaren Anschluss an den bestehenden Betrieb bezogen und auf die Inanspruchnahme von bisher unbebauten Flächen im Außenbereich zum Zwecke der Deckung des Baulandbedarfes verzichtet werden. Der Bodenschutzklausel, wonach mit Grund und Boden sparsam und schonend umzugehen ist, kann daher entsprochen werden (gem. § 1 a Abs. 2 BauGB).

• Absehen von der Umweltprüfung Im beschleunigten Verfahren gelten gem. § 13 a Abs. 2 Nr. 1 BauGB die Vorschriften des vereinfachten Verfahrens nach § 13 Abs. 2 und 3 Satz 1 entsprechend. Es wird darauf hingewiesen, dass gem. § 13 Abs. 3 BauGB von der Durchführung einer Umweltprüfung nach § 2 Abs. 4 BauGB, von dem Umweltbericht gem. § 2 a BauGB und von der Angabe nach § 3 Abs. 2 Satz 2 BauGB, welche Arten umweltbezogener Informationen verfügbar sind, sowie von der zusammenfassenden Erklärung nach § 10 a Abs. 1 BauGB abgesehen wird. Eine Überwachung der Umweltauswirkungen gem. § 4 c BauGB ist gem. § 13 Abs. 3 BauGB nicht vorgesehen. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung ist nicht erforderlich. Auf die Umweltprüfung wird in diesem Fall verzichtet, da es sich hierbei um einen Planbereich handelt, der bereits überwiegend versiegelt ist bzw. als Kinderspielplatz genutzt wird. Schützenswerte Grünstrukturen sind im Änderungsbereich nicht vorhanden. Im beschleunigten Verfahren gelten in den Fällen des § 13 a Absatz 1 Satz 2 Nr. 1 BauGB Eingriffe, die auf Grund der Aufstellung des Bebauungsplans zu erwarten sind, als im Sinne des § 1 a Abs. 3 Satz 6 BauGB vor der planerischen Entscheidung erfolgt oder zulässig. Der Gesetzgeber geht davon aus, dass die Innenentwicklung auf Flächen stattfindet, die durch die bestehende Nutzung und die umgebende Siedlungsstruktur bereits eine bauliche Folgenutzung erkennen lassen bzw. das betroffene Umfeld vom Siedlungszusammenhang deutlich geprägt wird. Es wird daher auf der Grundlage des rechtsverbindlichen Bebauungsplanes Nr. 13 weiterhin davon ausgegangen, dass diese Änderung des B-Planes und das damit verbundene städtebauliche Konzept mit der Förderung der Innenentwicklung von Siedlungsbereichen vereinbar ist, so dass die Änderung des B-Planes gem. § 13 a BauGB erfolgen soll. Ein erheblicher Konflikt mit den Belangen von Boden, Natur und Landschaft sowie dem Artenschutz ist durch die Erweiterung von überbaubaren Grundstücksflächen nicht ableitbar.

• Keine UVP-Pflicht Durch die vorliegende Aufstellung der Bebauungsplanänderung wird keine Zulässigkeit eines UVP-pflichtigen Vorhabens begründet. Die in § 1 Abs. 6 Nr. 7 Buchstabe b BauGB genannten Schutzgüter (vgl. FFH- und Vogelschutzrichtlinie) werden nicht beeinträchtigt.

• Keine Auswirkungen nach BImSchG Es bestehen zum gegenwärtigen Zeitpunkt der Planaufstellung keine Anhaltspunkte dafür, dass bei der Planung Pflichten zur Vermeidung oder Begrenzung der Auswirkungen von schweren Unfällen nach § 50 Satz 1 BImSchG zu beachten sind.

• Fazit Für die Anwendung des Bebauungsplanes der Innenentwicklung gem. § 13 a Abs. 2 Nr. 1 BauGB sind die planungsrechtlichen Voraussetzungen erfüllt, sodass von diesem Instrument Gebrauch gemacht wird.

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 6 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 13 „Sinkenbrink“ einschl. Berichtigung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Sachsenhagen - Begründung -

1.3 Berichtigung des Flächennutzungsplanes (FNP) Im wirksamen FNP der Samtgemeinde Sachsenhagen sind die im räumlichen Geltungsbereich der 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 13 „Sinkenbrink“ befindlichen Flächen als gemischte Baufläche und Grünfläche mit der Zweckbestimmung „Grünverbindung“ sowie als Standort „Spielplatz“ dargestellt. Der FNP wird im Rahmen der 1. Änderung des Bebauungsplanes, derart berichtigt, dass für das Plangebiet gemischte Bauflächen dargestellt werden. Die bisher für diesen Bereich dargestellte Grünfläche entfällt (siehe Anlage), da die Flächen zukünftig zur Deckung des Bauflächenbedarfs im Rahmen der Betriebsentwicklung des ansässigen Handwerksbetriebes herangezogen werden sollen. Diese Art der Nutzung wird durch die 1. Änderung des B-Planes Nr. 13 konkretisiert. Nutzungskonflikte werden hierdurch nicht vorbereitet. Durch die Änderung des Bebauungsplanes Nr. 13 werden keine Nutzungen vorbereitet, die das unmittelbare und weitere städtebauliche Umfeld im Sinne eines Nutzungskonfliktes erheblich beeinträchtigen werden. Durch die Berichtigung des Flächennutzungsplanes werden keine diesen Bereich störenden Nutzungen vorbereitet, sondern auf die die städtebauliche Umgebung bereits prägenden und die geplanten Nutzungen Rücksicht genommen.

1.4 Zielvorgaben durch übergeordnete Planungen Landes-Raumordnungsprogramm 2017 (LROP) Das LROP weist der Stadt Sachsenhagen keine besonderen Aufgaben oder Funktionen zu. Der westlich angrenzende Schaumburger Wald sowie das nordöstlich gelegene Steinhuder Meer sind als Vorranggebiet „Natura 2000“ gekennzeichnet. Der südlich des Stadtgebietes Sachsenhagen und des sich östlich daran anschließenden Siedlungsbereiches verlaufende Mittellandkanal ist als Vorranggebiet Schifffahrt (LROP 4.1.4) dargestellt. Auswirkungen auf die hier in Rede stehende Bauleitplanung ergeben sich dadurch nicht. Gemäß dem LROP Abschnitt 1.1 Ziffer 03 sind bei weiteren Siedlungsentwicklungen auch die Auswirkungen des demografischen Wandels, die weitere Entwicklung der Bevölkerungsstruktur und die räumliche Bevölkerungsverteilung bei allen Planungen und Maßnahmen zu berücksichtigen. Darüber hinaus werden grundsätzliche regionalplanerisch relevante Hinweise und Grundsätze für die Beanspruchung von Siedlungs- und Freiräumen getroffen. Danach sollen in der Siedlungsstruktur gewachsene, das Orts- und Landschaftsbild, die Lebensweise und Identität der Bevölkerung prägende Strukturen sowie siedlungsnahe Freiräume erhalten und unter Berücksichtigung der städtebaulichen Erfordernisse weiterentwickelt werden (LROP 2.1.01). Ferner sollen Siedlungsstrukturen gesichert und entwickelt werden, in denen die Ausstattung mit und die Erreichbarkeit von Einrichtungen der Daseinsvorsorge für alle Bevölkerungsgruppen gewährleistet wird; sie sollen zudem in das öffentliche Personennahverkehrsnetz eingebunden werden (LROP 2.1.02). Des Weiteren soll die Festlegung von Gebieten für Wohn- und Arbeitsstätten flächensparend an einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung unter Berücksichtigung des demografischen Wandels sowie der Infrastrukturfolgekosten ausgerichtet werden (LROP 2.1.04). Die Entwicklung von Wohn- und Arbeitsstätten ist vorrangig auf die Zentralen Orte und vorhandenen Siedlungsgebiete mit ausreichender Infrastruktur zu konzentrieren (LROP 2.1.05). Für die Samtgemeinde Sachsenhagen ist der Kernbereich der Stadt Sachsenhagen und der Kernbereich des Flecken mit der Funktion eines Grundzentrums (RROP) dargestellt. Aufgrund der räumlichen Nähe und dem fließenden baulichen Übergang zu den umgebenden

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 7 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 13 „Sinkenbrink“ einschl. Berichtigung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Sachsenhagen - Begründung -

Siedlungsflächen der Stadt Sachsenhagen kommt der allgemeinen Siedlungsentwicklung und der damit verbundenen Deckung des Bauflächenbedarfs zur Sicherung und Entwicklung des lokal vorhandenen Zimmereibetriebes und den damit einhergehenden Arbeitsplätzen eine besondere Bedeutung zu. Gemäß 2.1.06 LROP sollen Planungen und Maßnahmen der Innenentwicklung Vorrang vor Planungen und Maßnahmen der Außenentwicklung haben. Planungen und Maßnahmen sollen die gewachsenen Siedlungsstrukturen sowie den Erhalt und die Entwicklung des Siedlungsbestandes unterstützen. Zur Verringerung der Inanspruchnahme von Grund und Boden sollen vorrangig die vorhandenen Potentiale (Baulandreserven, Brachflächen und leerstehende Bausubstanz) in den Siedlungsgebieten genutzt und flächensparende Siedlungs- und Erschließungsformen angewendet werden. Dabei ist gem. 3.1.1.02 LROP die Inanspruchnahme von Freiräumen für die Siedlungsentwicklung, der Ausbau von Verkehrswegen und sonstigen Infrastruktureinrichtungen zu minimieren. Die 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 13 trägt den v.g. Zielen und Grundsätzen der Landesplanung Rechnung. Diese Bauleitplanung erstreckt sich auf im Siedlungszusammenhang der Stadt Sachsenhagen gelegene Flächen, die der Deckung der sich lokal darstellenden Baulandbedarfs eines ansässigen Handwerksbetriebes dient. Dabei handelt es sich lediglich um eine geringfügige Neuausweisung von Bauflächen im Rahmen der vorliegenden 1. Änderung des Bebauungsplanes, die sich lediglich auf das Grundstücks des derzeitigen Spielplatzes beziehen. Die im südwestlichen Plangebiet gelegenen Flächen sind bereits dem festgesetzten Mischgebiet als nicht überbaubare Grundstücksflächen zugeordnet. Eine vollständige Verlegung des Betriebes ist aus wirtschaftlichen Gründen auch nicht anzustreben, sodass aufgrund der Nähe zu dem vorhandenen Betriebsgelände auf eine Inanspruchnahme des aufgrund der veränderten Anforderungen an die Deckung der Spiel- und Bewegungsbedürfnisse der Kinder und Jugendlichen zur Verfügung stehenden Bereiches des Spielplatzes zur Deckung des lokal bestehenden Baulandbedarfes zurückgegriffen wird. Die aufgeführten Belange der Raumordnung werden darüber hinaus nicht berührt.

Abb.: Auszug aus dem Landes-Raumordnungsprogramm 2017 (LROP). Die Lage des Plangebietes ist mit einem Pfeil gekennzeichnet.

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 8 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 13 „Sinkenbrink“ einschl. Berichtigung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Sachsenhagen - Begründung -

Regionales Raumordnungsprogramm Gemäß Regionalem Raumordnungsprogramm des Landkreises Schaumburg (RROP) wird der Stadt Sachsenhagen die Funktion eines Grundzentrums zugewiesen. Sie liegt verkehrsgünstig an den im RROP als Hauptverkehrsstraßen von überregionaler Bedeutung dargestellten Landesstraßen L 370 und L 445. Nordöstlich und südöstlich grenzt Sachsenhagen an ein Vorsorgegebiet für Natur und Landschaft (vgl. D 1.9.01- D 2.1.11). Nordwestlich an Sachsenhagen angrenzend ist ein Gebiet zur Verbesserung der Landschaftsstruktur und des Naturhaushaltes dargestellt (vgl. D 2.1.05). Des Weiteren stellt das RROP des Landkreises Schaumburg den Bereich südöstlich an Sachsenhagen und Auhagen angrenzend als Vorsorgegebiet für Erholung (vgl. D 1.9.01-D 3.8.04) dar. Zur Erholung tragen in Sachsenhagen darüber hinaus eine Vielzahl von regional bedeutsamen Wanderwegen mit der Nutzung Radfahren bei, welche in Form von Ost-West- Achsen nördlich und zentral durch Sachsenhagen führen. Weitere Radfahr- und Reitwege sind östlich, südwestlich und westlich von Sachsenhagen dargestellt. Südlich der Stadt Sachsenhagen befinden sich der Mittellandkanal und ein Umschlagplatz (vgl. D 3.6.4.01). Ferner sind südlich, südwestlich und westlich von Sachsenhagen Vorrangstandorte für Siedlungsabfalldeponien (auch Baggergut und Bauschutt) dargestellt (vgl. D 3.10.0.01/02). Darüber hinaus verläuft südwestlich von Sachsenhagen in nordwestlicher und südöstlicher Richtung eine Elt-Leitung ab 110 kV (220/380) sowie eine Rohrfernleitung für Gas (vgl. D 3.5.07). Das RROP trifft für den räumlichen Geltungsbereich der 1. Änderung des Bebauungsplans selbst keine bedeutsamen Darstellungen. Im Norden, Westen und Osten grenzen der gewachsene Siedlungsbereich Sachsenhagens an. Im östlichen Verlauf liegen Flächen des Vorsorgegebietes für Landwirtschaft. Südlich schließt sich die L 440 als Hauptverkehrsstraße überregionaler Bedeutung an. Die v.g Vorsorgegebiete werden jedoch durch diese Bauleitplanung nicht beeinträchtigt, da es sich bei den betroffenen Flächen nur um eine kleinräumige Beanspruchung von siedlungsstrukturell geprägten Flächen und nicht um eine direkte Lage innerhalb einer Vorsorgefläche für Landwirtschaft handelt. In Bezug auf die Förderung der Innenentwicklung und der Standortauswahl wird auf die Ausführungen zum Landesraumordnungsprogramm verwiesen.

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 9 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 13 „Sinkenbrink“ einschl. Berichtigung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Sachsenhagen - Begründung -

Abb.: Auszug aus dem Regionalen Raumordnungsprogramm (RROP) des Landkreises Schaumburg. (Die Lage des Plangebietes ist mit einem Pfeil gekennzeichnet)

1.5 Militärische Luftfahrt Das Plangebiet liegt innerhalb des Zuständigkeitsbereiches für militärische Flugplätze gem. § 18 a Luftverkehrsgesetz. Ferner befindet sich das Plangebiet im Interessengebiet militärischer Funk. Die Bundeswehr hat keine Bedenken bzw. keine Einwände, solange bauliche Anlagen - einschl. untergeordneter Gebäudeteile - eine Höhe von 30 m über Grund - nicht überschreiten. Sollte diese Höhe bei einer späteren Bebauung überschritten werden, sind der Bundeswehr in jedem Einzelfall die Planungsunterlagen - vor Erteilung einer Baugenehmigung - zur Prüfung zuzuleiten. Beschwerden und Ersatzansprüche, die sich auf die vom Flugplatz/Flugbetrieb ausgehenden Emissionen wie Fluglärm etc. beziehen, werden seitens der Bundeswehr nicht anerkannt.

1.6 Gesetze und Verordnungen • Baugesetzbuch (BauGB) in der Fassung der Bekanntmachung vom 03. November 2017 (BGBl. I S. 3634), das durch Artikel 6 des Gesetzes vom 27. März 2020 (BGBI. I S. 587) geändert worden ist. • Baunutzungsverordnung (BauNVO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 21. November 2017 (BGBl. I S. 3786).

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 10 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 13 „Sinkenbrink“ einschl. Berichtigung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Sachsenhagen - Begründung -

• Verordnung über die Ausarbeitung der Bauleitpläne und die Darstellung des Planinhaltes (Planzeichenverordnung – PlanZV) in der Fassung der Bekanntmachung vom 18. Dezember 1990 (BGBI. 1991 I S. 58), zuletzt geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 4. Mai 2017 (BGBI. I S. 1057). • Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) in der Fassung vom 17. Dezember 2010 (Nds. GVBl. S. 576), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 24. Oktober 2019 (Nds. GVBl. S. 309). • Niedersächsische Bauordnung (NBauO) in der Fassung vom 3. April 2012 (Nds. GVBl. S. 46), zuletzt geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 20. Mai 2019 (Nds. GVBl. S. 88).

2 Aufgaben des Bebauungsplanes

Der Bebauungsplan soll als verbindlicher Bauleitplan die bauplanungsrechtlichen Voraussetzungen schaffen, damit die bauliche und sonstige Nutzung der Grundstücke in seinem Geltungsbereich im Sinne einer nachhaltigen städtebaulichen Entwicklung erfolgt. Dabei sollen die öffentlichen und privaten Belange gegeneinander und untereinander gerecht abgewogen werden. Der Bebauungsplan ist darüber hinaus auch Grundlage für die weiteren Maßnahmen zur Sicherung und Durchführung der Planung nach den Vorschriften des Baugesetzbuches.

3 Städtebauliches Konzept

3.1 Räumlicher Geltungsbereich Der Geltungsbereich der 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 13 „Sinkenbrink“ erstreckt sich auf eine Fläche von insgesamt 0,27 ha und wird wie folgt begrenzt: Im Norden: durch die südliche und östlich Grenze des Flst. 46/13, anschließend durch die südliche Grenze des Flst. 45/4, im Osten: durch die westliche Grenze des Flst. 44/1, im Süden: durch die nördliche Grenze des Flst. 134/5, im Westen: durch die östliche Grenze des Flst. 46/30 (Masurenstraße). Die Flurstücke liegen innerhalb der Gemarkung Sachsenhagen, Flur 12. Die konkrete Abgrenzung des räumlichen Geltungsbereiches der 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 13 ist in der Planzeichnung im Maßstab 1:1.000 verbindlich dargestellt.

3.2 Zustand des Plangebietes 3.2.1 Das städtebauliche Umfeld Der räumliche Geltungsbereich der 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 13 erstreckt sich auf eine Teilfläche des rechtsverbindlichen Bebauungsplanes Nr. 13, und damit auf eine Fläche am östlichen Siedlungsrand Sachsenhagens, östlich der Masurenstraße. Die unmittelbare Nachbarschaft der hier in Rede stehenden 1. Änderung des B-Planes Nr. 13 wird derzeit durch die umliegenden Wohnsiedlungsbereiche (WA-Gebiete) im Norden und Westen geprägt. Östlich und südlich schließen sich Flächen eines Mischgebietes an, die durch

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 11 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 13 „Sinkenbrink“ einschl. Berichtigung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Sachsenhagen - Begründung - den vorhandenen Zimmereibetrieb gewerblich genutzt werden. Diese v.g. Flächen liegen im Geltungsbereich des B-Planes Nr. 13. Nördlich und westlich des Wohnsiedlungsbereiches schließt sich der gewachsene Siedlungsbereich Sachsenhagens mit weiteren Allgemeinen Wohngebieten an. Südlich und östlich befinden sich weitere Mischgebiete, an die sich im östlichen verlauf die freie Ackerlandschaft anschließt. In südwestlicher Richtung befindet sich der Ortskern Sachsenhagens. Für die Wohnsiedlungsbereiche westlich und nördlich des Plangebietes setzt der rechtsverbindliche Bebauungsplans Nr. 13 ein Allgemeines Wohngebiet gem. § 4 BauNVO (GRZ 0,3, GFZ 0,6, II-geschossig, abweichende Bauweise, nur Einzel- und Doppelhäuser zulässig) fest. Im östlichen und südlichen Verlauf sind zudem Mischgebiete gem. § 6 BauNVO (GRZ 0,4 (MI 1)/ 0,5 (MI 2), offene Bauweise) festgesetzt. Die unterschiedlichen Nutzungen werden durch private Grünflächen mit der Zweckbestimmung „Schutzgrün“ i.V.m. einer Fläche zum Anpflanzen von Bäumen und Sträuchern mit einer Breite von 6 m bis 10 m voneinander abgegrenzt. Diese ist zugleich als Fläche für Vorkehrungen zum Schutz gegen schädliche Umwelteinwirkungen i.S.d. BImSchG festgesetzt. Abb.: Auszug aus dem rechtsverbindlichen Bebauungsplan Nr. 13 „Sinkenbrink“

Die wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung erfolgt über die in Sachsenhagen befindlichen Einrichtungen und Läden der Grundversorgung.

3.2.2 Das Plangebiet Die südlichen und östlichen Flächen des Plangebietes sowie die östlich daran angrenzenden Flächen sind der Betriebsfläche eines ansässigen Zimmereibetriebes zu zuordnen und werden derzeit als Lagerfläche genutzt. Im Osten befindet sich ein großflächiges Betriebsgebäude der Zimmerei, das teilweise in den Änderungsbereich einbezogen wurde. Die Flächen sind bereits

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 12 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 13 „Sinkenbrink“ einschl. Berichtigung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Sachsenhagen - Begründung - größtenteils versiegelt. Am südwestlichen Rand des Lagerflächen sind unversiegelte, jedoch intensiv genutzte Lagerbereiche vorhanden. Zum Spielplatz hin finden sich einige Gehölzstrukturen als randliche Eingrünung des Betriebsgeländes. Die Flächen sind im rechtsverbindlichen Bebauungsplan bereits als Mischgebiet festgesetzt. Im nordwestlichen Bereich des Plangebietes ist im rechtsverbindlichen Bebauungsplan eine öffentliche Grünfläche mit der Zweckbestimmung „Spielplatz“ festgesetzt und auch im Bestand vorhanden. Zwischen Spielplatz und Mischgebiet ist die o.g. privaten Grünfläche mit einer Breite von 6 m als „Schutzgrün“ und zugleich als Fläche für Vorkehrungen zum Schutz gegen schädliche Umwelteinwirkungen i.S.d. BImSchG festgesetzt. Am südwestlichen Endpunkt der Grünfläche ist eine Fläche für Versorgungsanlagen (hier Trafostation) verzeichnet. Die für die im Plangebiet befindlichen Grundstücksflächen erforderlichen Erschließungsanlagen sind in Form der westlich und südwestlich dem Plangebiet angrenzenden Verkehrsflächen Gleiwitzer Straße und Masurenstraße vorhanden, so dass die Erschließung der Grundstücksflächen über die im Straßenraum befindlichen Ver- und Entsorgungsanlagen als gesichert anzusehen ist. Die Grundstücksflächen werden über die Straße Gleiwitzer Straße mit Anschluss an die Straßen Schlesienstraße und Sinkenbrink an das örtliche und überörtliche Verkehrsnetz angebunden. Die Flächen des Plangebiets dienen der Deckung der lokalen Bauflächenbedarfs zur Sicherung und Entwicklung des ansässigen Zimmereibetriebes und wurden in der Vergangenheit entsprechend der städtebaulichen Rahmenbedingungen (Festsetzungen) baulich entwickelt. Nachfolgend werden die Nutzungsstrukturen im Plangebiet und in der Umgebung des Plangebietes abgebildet, um den planungsrechtlichen Gesamtzusammenhang aufzuzeigen.

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 13 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 13 „Sinkenbrink“ einschl. Berichtigung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Sachsenhagen - Begründung -

Abb.: Nutzungsstrukturen im Plangebiet und seiner Umgebung M 1:5.000, Kartengrundlage: Auszug aus der AK 5, Quelle: Auszug aus den Geobasisdaten der Niedersächsischen Vermessungs- und Katasterverwaltung, © 2020 LGLN, Regionaldirektion Hameln-Hannover, Katasteramt Rinteln

Spielplatz

Hofstelle Räuml. Geltungsbereich B- Plan Nr. 13 „Sinkenbrink“ Wohnen Wohnen Acker

Hofstelle Spielplatz

Wohnen Mischnutzung

Biogasanlage Mischnutzung Mischnutzung

Kirche Grünland

Mischnutzung

3.3 Ziele und Zwecke der Planung Die 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 13 dient der Schaffung der planungsrechtlichen Voraussetzungen für eine auf den Siedlungsbereich Sachsenhagens bezogene Deckung des lokal bezogenen Baulandbedarfs zur Sicherung und Erweiterung eines ansässigen Zimmereibetriebes. Der Betrieb ist an seine räumlichen Entwicklungsgrenzen gekommen. Die Lagerflächen sollen im Nordwesten maßvoll erweitert werden, ohne die Belange des benachbarten Wohnsiedlungsbereiches erheblich zu beeinträchtigen. Eine Erweiterung des Betriebsgeländes ist weder nach Norden und Westen (Wohnsiedlungsbereiche), Osten (Außenbereich und freie Landschaft) und Süden (bebauter Siedlungsbereich) möglich. Im nordwestlichen Anschluss grenzt eine bisher unbebaute Grundstücksfläche an, die im rechtsverbindlichen Bebauungsplan als öffentliche Grünfläche mit der Zweckbestimmung Spielplatz festgesetzt ist. Diese Fläche ist zur Deckung der Bewegungsbedürfnisse von Kindern nicht mehr erforderlich. In zumutbarer Entfernung (rd. 400 m) befindet sich nördlich der Stettiner Straße ein ausreichend dimensionierter und mit Spielgeräten ausgestatteter Kinderspielplatz. Zur weiteren Deckung des Spielplatzbedarfes kann der Spielplatz an der Straße Dühlfeld am Schloss in einer Entfernung von rd. 650 m herangezogen werden.

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 14 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 13 „Sinkenbrink“ einschl. Berichtigung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Sachsenhagen - Begründung -

Voraussetzung der baulichen Inanspruchnahme bzw. der Erweiterung des Betriebsgeländes des Zimmereibetriebes ist die Änderung des Bebauungsplanes Nr. 13. Zu diesem Zweck ist daher die Änderung der im rechtsverbindlichen B-Plan festgesetzten öffentlichen Grünfläche mit der Zweckbestimmung „Spielplatz“ in ein Mischgebiet (MI) gem. § 6 BauNVO vorgesehen. Die Maße der baulichen Nutzung werden unverändert aus dem östlich bestehenden Mischgebiet übernommen. Zudem werden die bislang festgesetzten überbaubaren Grundstücksflächen des bereits festgesetzten Mischgebietes nach Westen erweitert. Das Nebeneinander von Mischgebieten und Allgemeinen Wohngebieten stellt dem Grunde nach keinen Immissionskonflikt dar. Der im rechtsverbindlichen Bebauungsplan festgesetzte begrünte Lärmschutzwall ist aus Gründen der betrieblichen Immissionen nicht erforderlich. Dies geht bereits aus dem zum Ursprungsbebauungsplan ausgearbeiteten schalltechnischen Gutachten hervor. Die Festsetzung erfolgt aus Gründen der planerischen Vorsorge zur räumlichen Abgrenzung des Wohngebietes von dem lokal vorhandenen und sich in das Mischgebiet erweiternden Zimmereibetrieb. Wesentliche Bestandteile des vorhandenen begrünten Walles werden im Zuge der 1. Änderung nicht verändert. Zur Deckung des Bedarfs an betrieblichen Lagerflächen ist lediglich in einem kleinräumigen Bereich die Entnahme und anschließende Neuanpflanzung von Vegetation erforderlich, um einen sinnvollen betrieblichen Zusammenhang zu ermöglichen. Durch die Planänderung können Flächen zur Sicherung und Entwicklung des ortsansässigen Zimmereibetriebes mit bereits bestehenden Erschließungsanlagen bereitgestellt werden, um einen weiteren Beitrag zur Förderung und Entwicklung der Innenentwicklung zu leisten. Die im rechtsverbindlichen Bebauungsplan Nr. 13 festgesetzte Fläche für Versorgungsanlagen entfällt. Die ursprünglich vorgesehene Trafostation wurde an dem Standort nicht realisiert, sodass die Fläche für Versorgungsanlagen zurückgenommen wird. Das städtebauliche Konzept sieht weiterhin eine Erschließung des Plangebietes über die südlich angrenzende Gleiwitzer Straße vor, die bereits der Erschließung des im Bestand vorhandenen Zimmereibetriebes und der umliegenden Grundstücke dient. Die erforderlich Ver- und Entsorgungsanlagen werden über die bestehenden Flächen gesichert. Änderungsgegenstände sind: - Umwandlung der öffentlichen Grünfläche in ein Mischgebiet mit entsprechenden Maßen der baulichen Nutzung in der Form, wie diese bereits für das festgesetzte Mischgebiet festgesetzt wurden (GRZ = 0,4, offene Bauweise, Traufhöhe 5,5 m, Firsthöhe = 10 m) - Verlegung der festgesetzten Flächen zum Anpflanzen von Bäumen und Sträuchern i.V.m. privaten Grünflächen mit der Zweckbestimmung „Schutzgrün“ und - der festgesetzten Flächen für Maßnahmen zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen (Wall) - Aufhebung einer Fläche für Versorgungsanlage: Trafo-Station - Rücknahme der festgesetzten mit Geh-, Fahr- und Leitungsrechten zu belastenden Fläche - Verzicht auf die Festsetzung der Stellung baulicher Anlagen (Hauptfirstrichtung).

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 15 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 13 „Sinkenbrink“ einschl. Berichtigung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Sachsenhagen - Begründung -

4 Inhalt der Bebauungsplanänderung

4.1 Art und Maß der baulichen Nutzung 4.1.1 Art der baulichen Nutzung Für die innerhalb des B-Planes festgesetzten Bauflächen wird in Anlehnung an den rechtsverbindlichen Bebauungsplan Nr. 13 ein Mischgebiet (MI-Gebiet) gem. § 6 BauNVO festgesetzt. Die für die angrenzenden und im B-Plan Nr. 13 bereits verbindlich getroffenen Festsetzungen zu den in den MI-Gebieten zulässigen Nutzungen bleiben unverändert und werden aus Gründen der Vermeidung von Nutzungskonflikten auf das in der 1. Änderung des B-Planes Nr. 13 festgesetzt MI-Gebiet übertragen. Zielsetzung der 1. Änderung des B-Planes Nr. 13 ist unverändert die Schaffung der planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Sicherung und Entwicklung des ortsansässigen Zimmereibetriebes. Alternative Arten der baulichen Nutzungen stellen sich auch mit Blick auf die umgebenden prägenden Wohnsiedlungsbereiche nicht. Die Festsetzung soll mit Rücksicht auf die in der unmittelbaren Nachbarschaft angrenzenden Wohnnutzungen auch für die neu hinzukommenden Flächen des MI-Gebietes übernommen werden, um dafür Sorge zu tragen, dass keine Nutzungen zugelassen werden, die grundsätzlich zur Entstehung eines Immissionskonfliktes in Folge von städtebaulichen Spannungen geeignet wären. Hierzu wird ferner die im Bebauungsplan Nr. 13 festgesetzte private Grünfläche mit der Zweckbestimmung „Schutzgrün“, die zugleich als Fläche für Vorkehrungen zum Schutz gegen schädliche Umwelteinwirkungen i.S.d. BImSchG dient, in veränderter Form im Anschluss an das bestehende Allgemeine Wohngebiet (WA-Gebiet) festgesetzt.

4.1.2 Maß der baulichen Nutzung/Bauweise Als Maß der baulichen Nutzung wird in Anlehnung an das östlich anschließende Mischgebiet (MI-1) unverändert eine Grundflächenzahl (GRZ) von 0,4 festgesetzt. Die Grundflächenzahl gibt den Anteil der max. überbaubaren Grundstücksfläche bezogen auf die Grundstücksgröße an. Die festgesetzte GRZ darf im MI-Gebiet durch Garagen und Stellplätze mit ihren Zufahrten sowie Nebenanlagen i.S. d. § 14 BauNVO gem. § 19 Abs. 4 BauNVO um bis zu 50 % überschritten werden, so dass sich eine max. versiegelbare Grundstücksfläche von 60 % ergibt. Als Bauweise wird eine offene Bauweise festgesetzt.

4.1.3 Begrenzung der Höhe baulicher Anlagen Innerhalb des MI-Gebietes wird auch weiterhin die maximale Traufhöhe auf 5,50 m und die maximale Firsthöhe auf 10 m Gesamthöhe begrenzt. Hierdurch wird sichergestellt, dass sich die hinzukommenden baulichen Anlagen des Zimmereibetriebes gegenüber der westlich und nördlich angrenzenden Wohnbebauung in den Siedlungszusammenhang integriert. Eine Beeinträchtigung nachbarlicher Belange ist mit Bezug auf die o.g. Begrenzung der Höhen nicht ableitbar, da sich die festgesetzte Gebäudehöhe an der Höhenentwicklung der angrenzenden baulichen Anlagen orientiert und ausreichend Abstand zu der westlich und nördlich benachbarten Wohnbebauung hält.

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 16 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 13 „Sinkenbrink“ einschl. Berichtigung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Sachsenhagen - Begründung -

4.1.4 Stellung baulicher Anlagen Die bislang für das rechtsverbindlich festgesetzte MI-Gebiet geltende Festsetzung der Stellung baulicher Anlagen (Hauptfirstrichtung) wird für den vorliegenden Änderungsbereich nicht übernommen. Die Festsetzung erfolgte seinerzeit, um zu gewährleisten, dass sich das neue Baugebiet mit den bestimmenden Dachflächen und Traufkanten nach außen präsentiert und auf diese Weise einheitlich in Erscheinung tritt. Auf der Grundlage dieser Festsetzung erfolgte bereits die Errichtung des bestehenden Betriebsgebäudes der Zimmerei, das eine Nord-Süd-Ausrichtung des Firstes aufweist. Die nunmehr in Rede stehenden Flächen des Änderungsbereiches befinden sich westlich dieses Gebäudes und nehmen insofern nicht an der Gestaltung des Siedlungsrandes teil. Auch für die nördlich anschließenden Flächen des festgesetzten Allgemeinen Wohngebietes wurde auf eine Festsetzung der Hauptfirstrichtung verzichtet. Für die 1. Änderung des Bebauungsplanes soll daher ebenfalls auf die Festsetzung der Hauptfirstrichtung zu Gunsten einer optimalen Grundstücksausnutzung und flexibleren Stellung der baulichen Anlagen verzichtet werden. Negative Auswirkungen auf den Übergangsbereich der Siedlung zur freien Landschaft ergeben sich hierdurch mit Bezug auf die weiterhin geltende Festsetzung für die östlich anschließenden Flächen des Mischgebietes nicht.

4.1.5 Überbaubare Grundstücksfläche (Baugrenzen) Im Bebauungsplan werden die überbaubaren Grundstücksflächen durch Baugrenzen definiert. Die festgesetzten Baugrenzen und damit definierten nicht überbaubaren Grundstücksflächen lassen eine den Anforderungen an eine gewerbliche Nutzung (hier: Zimmereibetrieb) angemessene Stellung der Baukörper und Freiräume zu. Um auf den westlichen Grundstücksflächen eine Entwicklung des Betriebes zu ermöglichen, ist eine Erweiterung der bislang festgesetzten überbaubaren Grundstücksflächen im westlichen Anschluss an die bestehenden Bauflächen erforderlich. Diese Erweiterung erfolgt mit Rücksicht auf die nördlich und westlich angrenzenden Wohnbebauungen maßvoll und führt nicht zur Vorbereitung oder tatsächlichen Entstehung von städtebaulichen Spannungen in Bezug auf die benachbarten Wohnsiedlungsbereiche. In diesem Zusammenhang halten die erweiterten überbaubaren Grundstücksflächen im Westen einen Abstand von 3 m zur Grundstücksgrenze sowie einen Abstand von 1 m bis 5 m zu der festgesetzten privaten Grünfläche mit der Zweckbestimmung „Schutzgrün“ i.V.m. Flächen zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen und Fläche für Vorkehrungen zum Schutz gegen schädliche Umwelteinwirkungen i.S.d. BImSchG. Im Süden wird die Baugrenze bis an die Grundstücksgrenze herangeführt. Die sich südlich daran anschließenden Grundstücksflächen sind ebenfalls dem Betriebsgelände zu zuordnen, sodass städtebauliche Spannungen hier nicht zu erwarten sind.

4.2 Kinderspielplatz In den vergangenen Jahren sind Bebauungspläne mit festgesetzten Wohngebieten gemäß dem Nds. Spielplatzgesetz (NdsSpielplG) mit einem Spielplatz ausgestattet worden. Darin wurde ein Nachweis über die erforderliche und die zur Verfügung stehende Spielfläche für Kinderspielplätze gefordert (in Wohngebieten 2 % der zulässigen Geschossfläche, mindestens jedoch 300 m² netto Spielfläche). Am 10.12.2008 wurde das Niedersächsische Spielplatzgesetz aufgehoben, womit die zuvor bestehende Nachweispflicht entfällt. Bei städtebaulich begründeten Gebieten, etwa bei größeren Neubaugebieten mit einem deutlich höheren Anteil junger Familien, werden Kinderspielplätze aus rein städtebaulichen Überlegungen der Versorgung der Kinder mit Spiel- und Bewegungsflächen auch weiterhin als Bestandteil der Planung einbezogen.

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 17 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 13 „Sinkenbrink“ einschl. Berichtigung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Sachsenhagen - Begründung -

Aus Gründen des sparsamen und schonenden Umganges mit Grund und Boden sowie der damit einhergehenden Förderung der Innenentwicklung von Siedlungsbereichen soll der bisher im B-Plan festgesetzte Spielplatz im Rahmen der Deckung des lokalen Bauflächenbedarfs zur Sicherung und Entwicklung des ortsansässigen Betriebes in ein Mischgebiet gem. § 6 BauNVO geändert werden. Diese Art der baulichen Nutzung entspricht der in der unmittelbaren Umgebung vorhandenen, prägenden Art der baulichen Nutzung. Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass mit der hier stattfindenden Umnutzung des Spielplatzes in ein MI-Gebiet keine weitergehenden Spiel- und Bewegungsbedürfnisse von Kindern verbunden sind. Es wurde bereits ausgeführt, dass der aus dem rechtsverbindlichen B-Plan Nr. 13 resultierende Spielplatzbedarf auf den in der weiteren Umgebung befindlichen Spielplätzen sowie öffentlich zugänglichen Spiel- und Bewegungsflächen von öffentlichen Parkanlagen hinreichend gedeckt und der lokale Baulandbedarf auf den sich ergebenden Baulandpotenzialen zumindest teilweise gedeckt werden kann. Den Anforderungen des § 1 a Abs. 2 BauGB kann hinreichend Rechnung getragen werden.

4.3 Verkehr Die vorliegende 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 13 hat keine Auswirkungen auf die bereits vorhandene Erschließung des Plangebiets. Der räumliche Geltungsbereich der 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 13 wird weiterhin über die Gleiwitzer Straße, die zur Aufnahme der durch das Plangebiet ausgelösten Verkehrsmengen ausreichend dimensioniert ist, erschlossen. Der räumliche Geltungsbereich ist über die an die Gleiwitzer Straße angrenzenden Straßen Schlesienstraße und Sinkenbrink (L 440) an das örtliche und überörtliche Verkehrsnetz angebunden.

4.4 Belange von Boden, Natur und Landschaft Der vorliegende Bebauungsplan dient der Förderung der Innenentwicklung des Siedlungsbereiches und wird daher als Bebauungsplan der Innenentwicklung gem. § 13 a BauGB aufgestellt. Durch die 1. Änderung des Bebauungsplans Nr. 13 wird mit rd. 992 m² eine Grundfläche gem. § 19 Abs. 2 BauNVO von weniger als 20.000 m² festgesetzt, so dass keine überschlägige Vorprüfung der Umweltauswirkungen sowie ein Scoping erforderlich werden. Gem. § 13 Abs. 3 BauGB wird von der Umweltprüfung gem. § 2 Abs. 4 BauGB, von dem Umweltbericht gem. § 2 a BauGB und von der Angabe gem. § 3 Abs. 2 BauGB, welche Arten umweltbezogener Informationen verfügbar sind, abgesehen. Durch die vorliegende 1. Änderung des Bebauungsplanes wird keine Zulässigkeit eines UVP-pflichtigen Vorhabens begründet. Die in § 1 Abs. 6 Nr. 7 Buchstabe b BauGB genannten Schutzgüter (vgl. FFH- und Vogelschutzrichtlinie) werden nicht beeinträchtigt. Eine Überwachung der Umweltauswirkungen gem. § 4 c BauGB ist gem. § 13 Abs. 3 BauGB nicht vorgesehen. Für den Bebauungsplan der Innenentwicklung gelten gem. § 13 a Abs. 2 Nr. 4 BauGB Eingriffe, die auf Grund der Aufstellung des Bebauungsplanes zu erwarten sind, als im Sinne des § 1 a Abs. 3 BauGB vor der planerischen Entscheidung erfolgt oder zulässig. Mit der 1. Änderung des Bebauungsplanes ist die teilweise Überplanung bzw. Verlegung grünordnerischer Maßnahmen die dem plangebietsinternen Ausgleich der mit der Aufstellung des rechtsverbindlichen Bebauungsplanes Nr. 13 verbundenen Eingriffe dienen verbunden. Nachfolgend werden daher die mit der 1. Änderung verbundenen Eingriffe ermittelt und dargelegt.

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 18 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 13 „Sinkenbrink“ einschl. Berichtigung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Sachsenhagen - Begründung -

Durch die 1. Änderung des Bebauungsplans Nr. 13 werden keine Vorhaben begründet, die einer Pflicht zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung gem. UVPG unterliegen. Die Planung ist dadurch gekennzeichnet, dass sich das Plangebiet im räumlichen Geltungsbereich eines bereits rechtsverbindlichen Bebauungsplanes i.S.d. § 30 BauGB befindet. Die Möglichkeiten der bisherigen baulichen Nutzung werden durch Festsetzungen definiert. Die hier in Rede stehende Bauleitplanung berücksichtigt das Gebot (gem. § 1 a Abs. 2 BauGB) mit Grund und Boden sparsam und schonend umzugehen und hierfür Maßnahmen zur Innenentwicklung des Siedlungsbereiches zu nutzen. Dementsprechend sind die aus der Überbauung voraussichtlich resultierenden Umweltauswirkungen, welche sich vornehmlich auf Eingriffe in bereits funktional weitgehend beeinträchtigte Bodenstrukturen und auf planungsrechtlich gesicherte Bauflächen beziehen, zu relativieren. Die 1. Änderung des B-Planes Nr. 13 bezieht sich auf die Änderung der bestehenden öffentlichen Grünfläche „Spielplatz“ in ein Mischgebiet und die Erweiterung der überbaubaren Grundstücksflächen. Die Festsetzungen zum Maß der baulichen Nutzung bleiben unverändert und entsprechen der prägenden Bebauung der Umgebung. Die im rechtsverbindlichen Bebauungsplan festgesetzte private Grünfläche „Schutzstreifen“ i.V.m. Flächen zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen wird geringfügig zurückgenommen und an den südlichen Rand des sich anschließenden Allgemeinen Wohngebietes verlegt. Bei der festgesetzten und anzulegenden privaten Grünfläche handelt es sich um eine Kompensationsmaßnahme für das gesamte Plangebiet. Bezogen auf die Freiflächen im Plangebiet wird in diesem Fall jedoch der baulichen Inanspruchnahme der bisher als Spielplatz genutzte Freifläche zu Gunsten der Förderung der Innenentwicklung und Deckung des lokal bezogenen Baulandbedarfes und damit verbunden der Vermeidung der Inanspruchnahme unbebauter Flächen im Außenbereich der Vorrang vor dem Erhalt der Freiflächen eingeräumt. Die sich hieraus ergebenden Eingriffe werden nachfolgend dargelegt. Aufgrund der vorhandenen intensiven Nutzung und der umgebenden baulichen Prägung haben die Flächen eine sehr geringe Bedeutung als Lebensraum für Tiere und Pflanzen sowie für den Naturhaushalt insgesamt, sodass die im Plangebiet gelegenen Flächen keine besondere Bedeutung für die Belange von Natur und Landschaft besitzen.

Eingriffs-Ausgleichs-Bilanz In der Eingriffs-Ausgleichs-Bilanz werden die Eingriffe in Natur und Landschaft sowie die geplanten Kompensationsmaßnahmen für den oben genannten Eingriffsraum ermittelt und gegenübergestellt. Die Methodik orientiert sich an der "Arbeitshilfe zur Ermittlung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen in der Bauleitplanung" des Niedersächsischen Städtetages (2013). Für das Plangebiet werden dabei für den IST-Zustand die sich aus dem rechtsverbindlichen Bebauungsplan ergebenden Festsetzungen zu Grunde gelegt.

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 19 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 13 „Sinkenbrink“ einschl. Berichtigung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Sachsenhagen - Begründung -

Rechnerische Eingriffs-Ausgleichs-Bilanz

IST-ZUSTAND PLANUNG INKL. AUSGLEICH Flächen- Flächen- Fläche in ca. wert Fläche in ca. wert Biotoptypen Wertfaktor Biotoptypen Wertfaktor m² m² (b x c) (f x g)

a b c d e f g h

PSZ (Spielplatz) 400 1 400 OEL (MI-Gebiet, versiegelte 1.488 0 0 Flächen, GRZ 0,4 HWN (private + 50%) Grünfläche/ 300 3 900 Wallhecke)

OKZ 36 0 0 (Trafostation) OEL (MI-Gebiet, OEL (MI-Gebiet, 992 1 992 Freiflächen) versiegelte 1.193 0 0 Flächen, GRZ 0,4 + 50%)

HWN (private OEL (MI-Gebiet, 796 1 796 Grünfläche/ 245 3 735 Freiflächen) Wallhecke)

Flächenwert Flächenwert Gesamtfläche: 2.725 2.096 Gesamtfläche 2.725 1.727 IST PLANUNG

Flächenwert für Ausgleich = PLANUNG - IST = 1.727 - 2.096 = - 369 Werteinheiten

Durch die Planung entsteht ein Defizit von 369 Werteinheiten, das folglich kompensiert werden muss.

Externe Kompensationsmaßnahmen Für den Ausgleich des im Rahmen der Vorhabenplanung entstehenden Wertverlustes von 369 WE, die nicht auf den Flächen des Plangebietes ausgeglichen werden können, sind externe Kompensationsmaßnahmen durchzuführen. Die externe Kompensation erfolgt über den Ökopool der Stadt Sachsenhagen auf den Flst. 5, 6 und 8 der Flur 6, Gemarkung Nienbrügge, sowie dem Flst. 2, Flur 35, Gemarkung Sachsenhagen. Hier stehen noch rd. 15.500 Werteinheiten zur Verfügung, die durch die Planung in Anspruch genommen werden können. Die Fläche befindet sich südwestlich von Sachsenhagen, nördlich der Sachsenhäger Aue und westlich des Schneebaches. Auf der Fläche wurden Ackerflächen sowie Intensivgrünland zu extensiv bewirtschaftetem Grünland entwickelt. Auf ca. 10.000 m² der Fläche wurden zudem durch Abgrabungen Blänken angelegt. Die Umsetzung der Maßnahme ist bereits erfolgt.

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 20 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 13 „Sinkenbrink“ einschl. Berichtigung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Sachsenhagen - Begründung -

Abb.: Übersichtsplan des Ökopools der Stadt Sachsenhagen im Bereich der Auewiesen, Kartengrundlage: Landesvermessung Niedersachsen, Bundesamt für Kartografie und Geodäsie 2000 - Top. Karte 1:25.000 i.O. Niedersachsen/Bremen – GeoLIFE

Abb.: Lageplan des Ökopools der Stadt Sachsenhagen im Bereich der Auewiesen mit Darstellung des Zielbiotoptyps, Kartengrundlage: ALK, M. 1:1.000 i.O., © 2016 LGLN, Amt für Regionale Landesentwicklung - Hildesheim

Kompensation - Extensivgrünland

Gewässeraufwertung - Fördermaßnahme (30m)

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 21 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 13 „Sinkenbrink“ einschl. Berichtigung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Sachsenhagen - Begründung -

5 Immissionsschutz

Im Rahmen der Aufstellung von Bauleitplänen sind die Belange des Umweltschutzes, insbesondere auch die des Immissionsschutzes zu berücksichtigen. Für die Beurteilung der mit dieser Bauleitplanung verbundenen Immissionssituation ist die Berücksichtigung des unmittelbaren Planungsumfeldes von Bedeutung. Das unmittelbare Umfeld des Plangebietes wird durch die nördlich und westlich angrenzenden bereits bestehenden Allgemeinen Wohngebiete (WA) sowie die östlich und südlich angrenzenden Mischgebiete (MI) bestimmt. Die nördlich und westlich an das Plangebiet heranreichenden Siedlungsbereiche sind im Bebauungsplan Nr. 13 als WA-Gebiete festgesetzt. Auf der Grundlage der bei der städtebaulichen Planung anzuwendenden DIN 18005 „Schallschutz im Städtebau“ sind für WA- Gebiete tags 55 dB(A) und nachts 45/40 dB(A) als Orientierungswerte einzuhalten. Orientierungswerte können in begründeten Einzelfällen überschritten werden, da sie keine Grenzwerte darstellen. Im Rahmen der Aufstellung des rechtsverbindlichen Bebauungsplanes Nr. 13 wurde ein Schallgutachten ausgearbeitet (Bonk-Maire-Hoppmann GbR, Garbsen, 2000). Im Ergebnis wurden aus schalltechnischer Sicht keine grundsätzlichen Bedenken gegen den im Änderungsbereich bestehenden Zimmereibetrieb dargelegt. Die im Schallgutachten formulierten Nutzungsbeschränkungen (Position großer Tore und großflächiger Fenster, Mindestschalldämm-Maße für Außenbauteile, Nutzungsbeschränkungen der Freiflächen, Betriebszeiten) für den im vorliegenden Änderungsgebiet ansässigen Zimmereibetrieb, wurden im Rahmen der Vorhabenrealisierung berücksichtigt und sind als Nebenbestimmungen in die Baugenehmigung eingegangen. Die 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 13 wirkt sich nicht auf die bislang bereits auf der Grundlage des rechtsverbindlichen Bebauungsplanes Nr. 13 zulässige Nutzungsstruktur aus, da gegenüber der bisher festgesetzten Art der baulichen Nutzung (Mischgebiet) keine erhebliche Immissionskonflikte auslösende Nutzung zusätzlich hinzutritt. Die im rechtsverbindlichen Bebauungsplan Nr. 13 festgesetzte private Grünfläche, die zugleich eine Funktion als „Schutzgrün“ innehält und sich in Form einer Fläche zum Anpflanzen von Bäumen und Sträuchern sowie einer Fläche für Vorkehrungen zum Schutz gegen Schädliche Umwelteinwirkungen i.S.d. BImSchG darstellt und festgesetzt ist, wird in veränderter Positionierung im direkten Anschluss an die Flächen des schutzbedürftigen Allgemeinen Wohngebietes erneut festgesetzt, sodass keine erheblichen Veränderungen durch die Planung abzuleiten sind. Der bestehende Zimmereibetrieb stellt sich aufgrund seiner Eigenart und Betriebscharakteristik als eine in Mischgebieten zulässige Nutzung dar. Arbeiten zur Nachtzeit finden nicht statt. Bisher ist der Betrieb auch unter Berücksichtigung der Nutzungsbeschränkungen aus dem Schallgutachten und den Nebenbestimmung in Bezug auf Immissionskonflikte nicht auffällig geworden. Der Stadt Sachsenhagen sind hierzu keine Störungen oder Beeinträchtigungen aus der Nachbarschaft, die überwiegend Wohnnutzungen aufweist, bekannt geworden. Ein Immissionskonflikt wurde daher bisher nicht beschrieben. Die unmittelbare Nachbarschaft von Mischgebieten und Allgemeinen Wohngebieten allein deutet grundsätzlich noch nicht auf einen Nutzungskonflikt hin. Dies gilt auch für die mit der vorliegenden 1. Änderung des Bebauungsplanes verbundene geringfügige Erweiterung des bereits rechtsverbindlich festgesetzten Mischgebietes, das im Norden näher an das dort festgesetzte Allgemeine Wohngebiet heranrückt. Ein Erfordernis zur Ergänzung des vorliegenden Schallgutachtens im Rahmen des vorliegenden Bauleitplanverfahrens ergibt sich hieraus jedoch nicht zwingend.

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 22 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 13 „Sinkenbrink“ einschl. Berichtigung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Sachsenhagen - Begründung -

In Rücksprache mit dem Schallgutachter (Büro Bonk-Maire-Hoppmann PartGmbB, Garbsen) wurde ferner festgestellt, dass eine schalltechnische Untersuchung in Kenntnis der konkreten Vorhabenplanung im Rahmen des Baugenehmigungsverfahrens als ausreichend und mit Blick auf die Beurteilung ggf. erforderlicher Maßnahmen zum Schallschutz und die Verträglichkeit mit den umliegenden betriebsfremden Wohnnutzungen zudem als zielführender anzusehen ist. Insofern wird sich die bisher bestehende Immissionssituation durch die Entwicklungsmöglichkeit des bestehenden Zimmereibetriebes nicht wesentlich verändern. Im Zuge des Planänderungsverfahrens wird auf der Grundlage der betrieblichen Aktivitäten eine schalltechnische Beurteilung erarbeitet, um den Nachweis zu erbringen, dass die Erweiterung des Mischgebietes keinen Immissionskonflikt vorbereitet. Der konkrete Nachweis der Verträglichkeit der sich erweiternden Nutzung wird jedoch im Rahmen des Baugenehmigungsverfahrens geführt. Es ist in diesem Fall möglich von der Abschichtung Gebrauch zu machen, da auf der Ebene der konkreten Vorhabenplanung durch technische Einrichtungen und durch die Berücksichtigung ausreichender Abstände emissionsintensiver Nutzungen/Einrichtungen ein sich ggf. darstellender Immissionskonflikt hinreichend genug bewältigt werden kann. Im Rahmen des vorliegenden Bebauungsplanverfahrens wird daher auf eine schalltechnische Beurteilung verzichtet. Im Rahmen des Baugenehmigungsverfahrens ist seitens des Betriebes mit Blick auf die geplante bauliche Erweiterung ein entsprechender Nachweis der schalltechnischen Verträglichkeit zu erbringen. Durch die Planungen und potenzielle Entwicklung des Zimmereibetriebes ist nicht mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen zu rechnen. Von einer gutachterlichen Untersuchung der zukünftig zu erwarten Immissionssituation (Verkehr) wird daher ebenfalls abgesehen.

6 Sonstige, zu beachtende öffentliche Belange

6.1 Altlasten und Kampfmittel Altlasten Der Stadt Sachsenhagen sind keine Altablagerungen oder Ablagerungen kontaminierter Stoffe innerhalb des Plangebietes bekannt. Sollten bei den vorhabenbedingten Arbeiten Hinweise auf Abfallablagerungen, Boden- oder Grundwasserkontaminationen auftreten, ist die zuständige Untere Wasser- bzw. Abfallbehörde des Landkreises Schaumburg umgehend zu unterrichten, ggf. sind Arbeiten zu unterbrechen. Es wird empfohlen, Altlastenverdachtsflächen grundsätzlich von Überbauungen freizuhalten, solange die davon ausgehenden Gefahren nicht sicher erkundet, bearbeitet und beseitigt oder gesichert sind bzw. die Unschädlichkeit nachgewiesen ist (vgl. Altlastenprogramm des Landes Niedersachsen).

Kampfmittel Eine Kampfmittelbelastung im Plangebiet kann nicht ausgeschlossen werden. Im Rahmen der konkreten Vorhabenplanung ist entsprechend auf mögliche Funde zu achten und ggf. der Kampfmittelbeseitigungsdienst zu benachrichtigen. Sollten bei Erdarbeiten andere Kampfmittel (Granaten, Panzerfäuste, Minen etc.) gefunden werden, ist die zuständige Polizeidienststelle, das Ordnungsamt oder der Kampfmittelbeseitigungsdienst des LGLN, Regionaldirektion Hameln-Hannover, umgehend zu benachrichtigen.

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 23 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 13 „Sinkenbrink“ einschl. Berichtigung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Sachsenhagen - Begründung -

6.2 Klimaschutz/Klimaanpassung Die hier in Rede stehende Planung bezieht sich auf Flächen, die in dem rechtsverbindlichen Bebauungsplan Nr. 13 „Sinkenbrink“ in der Örtlichkeit entsprechend bereits bebaut bzw. versiegelt sind sowie auf eine als Spielplatz genutzte öffentliche Grünfläche. Die Flächen liegen eingebunden in den bestehenden und bereits umgebend bebauten Siedlungsbereich Sachsenhagens. Der Spielplatz unterliegt einer bereits intensiven Nutzung als Freizeit- und Erholungsbereich, sodass in keine uneingeschränkten und klimatisch bedeutsamen Flächen eingegriffen wird. Der Planbereich nimmt aufgrund der baulich geprägten und kleinräumigen Flächen nicht an der Kaltluftentstehung und dem Kaltlufttransport teil. Die Flächen haben aufgrund der im Gebiet und im Umfeld bereits bestehenden siedlungsstrukturell geprägten Nutzungen keine wesentliche Bedeutung für den Klimaschutz. Die 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 13 trägt somit nicht dazu bei, die auf der Grundlage des Bebauungsplanes Nr. 13 bereits vorbereiteten klimatischen Verhältnisse erheblich zu verschlechtern. Die 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 13 trägt zur baulichen Entwicklung bestehender kleinräumiger Freiflächen innerhalb des Siedlungszusammenhangs Sachsenhagen bei, sodass sich auch zukünftig ein ähnliches siedlungsstrukturell bereits beeinflusstes Klima entwickeln wird. Grünordnerische Festsetzungen, die einen kleinräumigen Beitrag zum Klimaschutz leisten können, sind im rechtsverbindlichen Bebauungsplan Nr. 13 in Form von privaten Grünflächen i.V.m. Flächen zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen auf den Grundstücksflächen festgesetzt. Diese Festsetzungen werden nicht bzw. nur sehr kleinräumig verändert. Hierdurch wird auch zukünftig zur Schattenentwicklung und dem damit verbundenen lokalen Temperaturausgleich und zur Staubbindung beigetragen. Die im rechtsverbindlichen Bebauungsplan Nr. 13 festgesetzte private Grünfläche wird in geringfügig veränderter Positionierung somit auch weiterhin einen Beitrag zur Verbesserung des Kleinklimas leisten können. Innerhalb des Plangebietes sind bereits bauliche Nutzungen vorhanden. Bei neu hinzukommenden Gebäuden bzw. bei einer ggf. erforderlichen Sanierung sind die baulichen Nutzungen auf der Grundlage der aktuellen Energieeinsparverordnung für Gebäude (EnEV) derart zu errichten, dass diese einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Es wird darauf hingewiesen, dass aufgrund der zunehmenden Anzahl und Intensität der Niederschläge mit der Zunahme von Oberflächenwasser zu rechnen ist. Daher ist bei der Dimensionierung der Versickerungs- und Rückhalteeinrichtungen auch zukünftig auf eine ausreichende Kapazität zu achten. Der Bebauungsplan trifft keine Festsetzungen zur Nutzung regenerativer Energien. Er schließt jedoch die Nutzung regenerativer Energien oder sonstige bauliche Maßnahmen zum Klimaschutz weder aus noch erschwert er diese in maßgeblicher Weise. Insofern wird den allgemeinen Klimaschutzzielen der Stadt Sachsenhagen Rechnung getragen.

6.3 Denkmalschutz Innerhalb des Plangebietes oder seinem unmittelbaren Umfeld sind keine Baudenkmale gemäß dem Niedersächsischen Denkmalschutzgesetz (NDSchG) bekannt. Im Plangebiet sind archäologische Funde nicht auszuschließen. Sollten bei den geplanten Bau- und Erdarbeiten ur- oder frühgeschichtliche Bodenfunde wie etwa Keramikscherben, Steingeräte oder Schlacken sowie Holzkohleansammlungen, Bodenverfärbungen oder Steinkonzentrationen, gemacht werden, so sind diese gem. § 14 Abs. 1 des NDSchG auch in geringer Menge meldepflichtig. Sie müssen der zuständigen Kommunalarchäologie (Tel.:

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 24 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 13 „Sinkenbrink“ einschl. Berichtigung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Sachsenhagen - Begründung -

05722/9566-15 oder Email: [email protected]), der Unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises Schaumburg sowie dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege unverzüglich gemeldet werden. Bodenfunde und Fundstellen sind nach § 14 Abs. 2 NDSchG bis zum Ablauf von vier Werktagen nach der Anzeige unverändert zu lassen, bzw. für ihren Schutz ist Sorge zu tragen, wenn nicht die Denkmalschutzbehörde die Fortsetzung der Arbeiten gestattet.

7 Daten zum Plangebiet

Der Geltungsbereich der 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 13 umfasst eine Fläche von insgesamt 2.745 m² (0,27 ha) und gliedert sich wie folgt: Mischgebiet gem. § 6 BauNVO 2.480 m² Private Grünfläche mit der Zweckbestimmung „Schutzgrün“ 245 m² Plangebiet gesamt 2.725 m²

8 Durchführung des Bebauungsplanes

8.1 Bodenordnung Bodenordnende Maßnahmen sind zur Realisierung dieser B-Planänderung nicht erforderlich.

8.2 Ver- und Entsorgung Der Planbereich liegt eingebunden in einen bestehenden und erschlossenen Siedlungsbereich. Die dem Plangebiet angrenzende Straße Gleiwitzer Straße ist als voll erschlossen anzusehen.

Abwasserbeseitigung Die im Plangebiet befindlichen Baugrundstücksflächen sind bereits an die in der Gleiwitzer Straße und Masurenstraße befindlichen Abwasserkanäle angeschlossen.

Oberflächenentwässerung Das auf den versiegelten Flächen anfallende Niederschlagswasser wird über die in der Gleiwitzer Straße und Masurenstraße befindlichen Regenwasserkanäle der nächsten Vorflut zugeleitet. Aufgrund der nur kleinräumigen Ausdehnung des im Gebiet gelegenen Grundstückes und der darauf nur begrenzten Flächenversiegelung sind erhebliche Beeinträchtigungen der Vorflutverhältnisse nicht zu erwarten, sodass auf eine gezielte Versickerung des Oberflächenwassers zu Gunsten der Ableitung an den lokal vorhandenen Regenwasserkanal verzichtet wird.

Trink- und Löschwasserversorgung Die Trinkwasserversorgung erfolgt durch den Anschluss an die vorhandenen Leitungen und ist durch den Wasserverband Nordschaumburg sichergestellt. Für den Grundschutz bereitzustellende Löschwassermengen sind nach der 1. WasSV vom 31.05.1970 und den Technischen Regeln des DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V.) - Arbeitsblatt W 405/Februar 2008 - zu bemessen. Der Grundschutz für das ausgewiesene Bebauungsgebiet beträgt nach den Richtwerttabellen des Arbeitsblattes W 405 aufgrund der geplanten Nutzung - MI-Gebiet - 1.600 l/min. für eine Löschzeit von mind.

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 25 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 13 „Sinkenbrink“ einschl. Berichtigung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Sachsenhagen - Begründung - zwei Stunden. Die Löschwassermengen sind über die Grundbelastung für Trink- und Brauchwasser hinaus bereitzustellen. Der Löschwasserbereich erfasst normalerweise sämtliche Löschwasserentnahmemöglichkeiten in einem Umkreis von 300 m um das Brandobjekt. Eine für das Plangebiet ausreichende Löschwasserversorgung gemäß dem DVGW- Arbeitsblatt W 405 „Bereitstellung von Löschwasser durch die öffentliche Trinkwasserversorgung“ ist durch die vorhandenen Leitungen und Entnahmestellen (Hydranten) gewährleistet. Die Sicherstellung der Löschwasserversorgung durch die öffentliche Trinkwasserversorgung und erforderlichenfalls durch zusätzliche unabhängige Löschwasserentnahmestellen, z.B. Löschwasserteiche, Löschwasserbrunnen, Zisternen usw., ist im Rahmen der konkreten Vorhabenplanung nachzuweisen. Die Sicherstellung der Löschwasserversorgung ist hoheitliche Aufgabe der Samtgemeinde Sachsenhagen. Zur Sicherstellung einer ausreichenden Löschwasserversorgung wird darauf hingewiesen, dass - bei einer Löschwasserversorgung durch die öffentliche Trinkwasserversorgungsleitung zur Löschwasserentnahme innerhalb der öffentlichen Verkehrsflächen Hydranten entsprechend der Hydranten-Richtlinien des DVGW-Arbeitsblattes W 331/I-VII zu installieren sind. - bei einer Löschwasserversorgung über unabhängige Löschwasserentnahmestellen die Entnahme von Löschwasser durch Sauganschlüsse nach DIN 14 244 sicherzustellen ist. - die Löschwasserentnahmestellen nach DIN 4066 gut sichtbar und dauerhaft zu kennzeichnen und freizuhalten sind, sodass die Flächen durch die Feuerwehr jederzeit ungehindert erreicht werden können. - zu allen Gebäuden die Zuwegung für die Feuerwehr sicherzustellen ist. Feuerwehrzufahrten sind gemäß §§ 1 und 2 DVO-NBauO so anzulegen, dass der für den Brandschutz erforderliche Einsatz von Feuerlösch- und Rettungsgeräten möglich ist. Die Flächen für die Feuerwehr müssen den „Richtlinien über Flächen für die Feuerwehr“ entsprechend der Liste der Technischen Baubestimmungen vom 28. September 2012 entsprechen. Unter Berücksichtigung der bereits in der Umgebung des Plangebietes realisierten öffentlichen Verkehrsflächen sowie der umgebenden Siedlungsbereiche wird davon ausgegangen, dass die v.g. Anforderungen zum Löschwasserschutz bereits berücksichtigt werden.

Abfallentsorgung Die Abfallentsorgung wird durch die AWS Schaumburg sichergestellt.

Energieversorgung Die Versorgung des Plangebietes mit Elektrizität übernimmt die für die Energieversorgung zuständige Westfalen Netz GmbH. Die im rechtsverbindlichen Bebauungsplan festgesetzte Fläche für Versorgungsanlagen „Trafostation“ wird im Rahmen der 1. Änderung zurückgenommen. Die ursprünglich an dem Standort vorgesehene Errichtung einer Trafostation zur Versorgung des Gebietes mit elektrischer Energie wurde entsprechend der Festsetzungen des Bebauungsplanes nicht realisiert, sodass die Flächen nunmehr dem zu erweiternden Mischgebiet zugeordnet wird.

Fernmeldewesen Das Plangebiet ist bereits an das Kommunikationsnetz der Deutschen Telekom angeschlossen. Für den rechtzeitigen Ausbau des Fernmeldenetzes sowie der Koordinierung mit dem Straßenbau und Baumaßnahmen anderer Leitungsträger ist es notwendig, dass Beginn und Ablauf der Erschließungsmaßnahmen im Planbereich der Deutschen Telekom Technik GmbH,

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 26 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 13 „Sinkenbrink“ einschl. Berichtigung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Sachsenhagen - Begründung -

Technische Infrastrukturniederlassung Nordwest, PTI 21, Neue-Land-Str. 6, 30625 Hannover, so früh wie möglich, mindestens 3 Monate vor Baubeginn schriftlich angezeigt werden. Hinsichtlich geplanter Baumpflanzungen ist das Merkblatt über Baumstandorte und unterirdische Ver- und Entsorgungsanlagen der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, Ausgabe 1989; siehe hier u.a. Abschnitt 3 zu beachten. Für einen Ausbau des Netzes der Vodafone Kabel Deutschland GmbH ist das Team Neubaugebiete zu kontaktieren: Vodafone Kabel Deutschland GmbH Neubaugebiete KMU Südwestpark 15 90449 Nürnberg

8.3 Kosten Der Stadt Sachsenhagen entstehen durch die Realisierung dieser Bebauungsplanänderung keine Kosten im Sinne des § 127 BauGB.

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 27 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 13 „Sinkenbrink“ einschl. Berichtigung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Sachsenhagen - Begründung -

Anlage: Berichtigung des Flächennutzungsplanes

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 28 Darstellung des wirksamen Flächennutzungsplanes Bauleitplanung der Samtgemeinde Sachsenhagen Berichtigung des Flächennutzungsplanes

Planzeichenerklärung

Abgrenzung des räumlichen gemischte Bauflächen Geltungsbereiches der (gem. § 1 Abs. 1 Nr. 2 BauNVO) Flächennutzungsplanberichtigung

Kartengrundlage: Amtliche Karte 1:5000 (AK 5) Maßstab: 1: 5000 Hinweis: Diese FNP-Berichtigung ist auf der Grundlage der Verordnung über Quelle: Auszug aus den Geobasisdaten der die bauliche Nutzung der Grundstücke (Baunutzungsverordnung - Niedersächsischen Vermessungs- und Katasterverwaltung, BauNVO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 21. November © 2020 Landesamt für Geoinformation und 2017 (BGBl. I S. 3786) erstellt worden. Landesvermessung Niedersachsen, Regionaldirektion Hameln-Hannover

Planungsbüro REINOLD Raumplanung und Städtebau (IfR) 31737 Rinteln - Seetorstraße 1a Telefon 05751 - 9646744 Telefax 05751 - 9646745