UntersuchungenOrchideenJournal zur Heft 3 · 2008 Antheren berührt. Es gibt zwei unter- Bestäubungsbiologie von schiedliche Formen der Bestäubung durch Betrug innerhalb dieser Unter- gattung, Futtertäuschung und Brut- dianthum platztäuschung mit eingeschlossen. Die Bruttäuschungsarten (wie z. B. Pa- phiopedilum rothschildianum und Pa- in China phiopedilum callosum) haben viele kleine, schwarze, meistens haarige Hö- cker auf ihren seitlichen Petalen oder der Lippe, die eine Blattlauskolonie nachahmen. Diese Nachbildungen von Blattläusen können weibliche Schweb- fl iegen anlocken und dazu bringen ih- re Eier auf die Blütenorgane zu legen. Im Gegensatz dazu präsentieren die Blüten der Futterbetrugsarten (wie z. B. Paphiopedilum bellatulum, Pa- phiopedilum charlesworthii und Pa- phiopedilum villosum) durch das Feh- len der Täuschungslaushöcker ein gel- bes, nicht Sekret bildendes, meistens warzenartiges, glänzendes Staminodi- um, welches die Nachbildung von Pol- lenkörnern, aufspringenden Antheren, Nektartropfen oder Honigtau sekretie- render Läuse ist. Obwohl Paphiopedilum-Arten zu ih- rer Vermehrung fantastische Täu- schungsmechanismen für ihre Bestäu- bung entwickelt haben, konnten sie

Längsschnitt der Blüte von Paphiopedilum dianthum A = Anthere, S = Stigma Longitudinal section of fl ower of Paphiopedilum dianthum Shi Jun, Cheng Jin, Shangguan Fazhi, Deng Zhenhai & Luo Yibo A = anther, S = stigma

Paphiopedilum ist eine von vier Gat- pedilum-Arten für gewöhnlich in abge- tungen der Subfamilie Cypripedioi- legenen steilen, gebirgigen Gebieten, deae, welche als Frauenschuhorchi- die sich als gefährliche Studienorte deen bekannt sind. Ihre Blüten mit far- erweisen. Die einzigen Arbeiten wur- bigem Labellum sind so bezaubernd, den 1985 von Atwood in Malaysia und dass sie in vielen Gewächshäusern auf 1996 und 2002 von Bänzinger in Thai- der ganzen Welt gepfl egt werden. Or- land durchgeführt. chideenliebhaber haben hunderte von Soweit bekannt, gibt es in der Gattung künstlichen Hybriden unter den Pa- Paphiopedilum keine Blüten, die für phiopedilum-Arten erzeugt, die so- den Bestäubungsservice und die Ein- gar noch schöner als ihre Eltern sind. wegfalle der aufgeblasenen Lippen- Trotzdem wurde die Vermehrungsbi- funktion eine Belohnung anbieten. Die ologie von Paphiopedilum in der Na- meisten Insekten können nicht durch tur bisher wenig untersucht, weil ei- den Lippeneingang zurück. Sie sind nige Faktoren den Untersuchungser- gezwungen aus einem der beiden hin- folg behindern. Die Populationen von teren Ausgänge herauszukrabbeln. Paphiopedilum sind selten, einige Po- Dabei berührt der Bestäuber die auf- pulationen bestehen nur aus ein paar nahmebereite Stigmaoberfl äche be- Pfl anzen. Zusätzlich wachsen Paphio- vor er eine der beiden aufspringenden

100 Heft 3 · 2008 Study of pollinationOrchideenJournal biology Paphiopedilum is one of four genera of orchidaceous subfamily Cypripedio- of Paphiopedilum dianthum ideae, which are well known as slipper orchids. Their fl owers with colorful la- bellum are so charming that they have in China been transplanted into many green- houses around the world. The orchid enthusiasts have produced hundreds of manual hybrids between Paphio- pedilum species, which are even more beautiful than their parents. However, the reproductive biology of Paphiope- dilum was poorly studied in the wild, because some the factors were used to hamper the study efforts. The pop- ulations of Paphiopedilum are rare and some populations only contain a few individuals. Moreover, Paphiope- dilum species usually grow in remote precipitous mountainous areas, where is dangerous as study site. The only Shi Jun, Cheng Jin, Shangguan Fazhi, Deng Zhenhai & Luo Yibo works were done by Atwood (1985) in Malaysia and Bänziger (1996, 2002) in Thailand. ception. The brood-site imitation spe- Although Paphiopedilum species de- cies (such as Paphiopedilum rothschil- veloped fantastic deceptive pollina-

Jun dianum and Paphiopedilum callosum) tion mechanism for reproduction, they have many small, black, often hairy, could not avoid the threat of human Chi

© sculptures on their lateral petals or la- activity. In recent years, the over-col- bellum which may mimic an aphid col- lection and habitat loss have resul ted ony. These dummy aphids could at- in rapid decline in numbers of wild Pa- tract female hoverfl ies that laid their phiopedilum species. Moreover, the eggs on fl oral organs. In contrast, the fl owers of Paphiopedilum are decep- fl owers of a food deceptive species tive, they could not offer any food or (such as Paphiopedilum bellatulum, brood-site for their pollinators. The Paphiopedilum charlesworthi and Pa- pollinators could only get food and phiopedilum villosum) lacked “dum- brood-site from other and co- my aphid” sculptures but presented a blooming fl owers. The destruction of yellow, non-secretory, often papillose any plants and co-blooming fl owers in and shiny staminode that may have habitat, which support the living and represented mimicry of pollen grains, reproduction of pollinators, may seri- Eier legende dehiscent anthers, nectar droplets or ously affect the pollination and repro- auf der Blüte von Paphiopedilum the honeydew secreted by aphids. duction of Paphiopedilum species. In dianthum. Eier der Schwebfl iege neben den schwarzen Episyrphus balteatus laying eggs on Warzen der Blüte von Paphiopedilum dianthum. the fl ower of Paphiopedilum dianthum. Hoverfl y eggs beside the black warts on the As far as known, no fl owers in the ge- fl ower of Paphiopedilum dianthum. nus Paphiopedilum offer rewards for pollinator service and their infl ated la- bellum functions as a one-way trap. Most insects can’t escape the infl ated trap by exiting back through the label- lum entrance. They are forced to crawl out of one of two rear apertures. This takes the pollinator under the recep- tive stigma surface before contacting one of the dehiscent anthers. There are two separate modes of pollination- by-deceit within this subgenus, includ- ing food deception and brood-site de-

101 OrchideenJournal Heft 3 · 2008

auch in Nordvietnam (Averyanow et al., 2003) gefunden. Dies ist aufgrund der gleichen Bedingungen in beiden Regionen nicht verwunderlich. Paphi- opedilum dianthum blüht in unserem Untersuchungsgebiet von August bis Oktober. Eine ausgewachsene Pfl anze bildet eine oder mehrere Blütenstän- de und jeder Blütenstand trägt zwei bis vier Blüten. Die meisten Blüten haben eine weiße Fahne. Die Petalen sind hellgrünlichgelb mit schwarzen Warzen im unteren Teil. Wie oben be- schrieben, wurde von den schwarzen Warzen der Paphiopedilum Blüten be- hauptet, sie ähnelten Blattläusen und Episyrphus balteatus verlässt die würden weibliche Schwebfl iegen anlo- Blüte von Paphiopedilum dianthum. Großteil des Reservates besteht aus cken. Wir haben festgestellt, dass die Episyrphus balteatus leaving fl ower Kalksteinbergen mit unterschiedlichen Warzen der Blüten von Paphiopedilum of Paphiopedilum dianthum. Erdtiefen. Es hat ein typisches subtro- dianthum die Bestäuber in gleicher pisches Monsunklima mit 1.058 mm Weise anlocken können. den Einfl uss der menschlichen Aktivi- Niederschlag pro Jahr und einer Tem- In unserem Untersuchungsgebiet täten nicht verhindern. In letzter Zeit peratur, die von – 3 ° C im Winter bis wächst Paphiopedilum dianthum auf hat die Zahl der Paphiopedilum-Ar- 38 ° C im Sommer reicht. Eine Gesamt- Felsen oder Hängen von Kalkbergen, ten in der Natur durch Übersammlung zahl von 103 Arten aus 37 Gattungen welche mit Wäldern aus Cyclobalanop- und Standortverluste stark abgenom- terrestrischer und lithophytischer Or- sis glauca und Platycarya longipes be- men. Außerdem können die Blüten von chideen können in diesem Gebiet ge- deckt sind. Weitere Orchideen, die Paphiopedilum-Arten, obwohl sie es funden werden. Es gibt drei Arten von dort zusammen mit Paphiopedilum di- vortäuschen, ihren Bestäubern keine Paphiopedilum in diesem Gebiet, näm- anthum beobachtet wurden, sind Bul- Nahrung oder Brutplätze anbieten. Die lich Paphiopedilum dianthum, Paphio- bophyllum odoratissimum, Cheirosty- Bestäuber können Futter und Brutplät- pedilum hirsutissimum var. esquirolei lis chinensis, Coelogyne fi mbriata, Cym- ze lediglich von anderen, dann auch und Paphiopedilum micranthum. Zu- bidium lancifolium, Cymbidium cyperi- blühenden Pfl anzen erhalten. Die Zer- dem befi ndet sich dort die größte Po- folium, Dendrobium fi mbriatum, Den- störung jeglicher Pfl anzen am Stand- pulation von Paphiopedilum hirsutis- drobium loddigesii, Eria coronaria, Eria ort, vor allem der blühenden, welche simum var. esquilorei in China (Shi et spicata, Kingidium braceanum, Liparis das Leben und die Vermehrung der Be- al., 2007a). chapaensis, Panisea cavaleriei, Paphi- stäuber gewährleisten, kann ernste Paphiopedilum dianthum ist eine ein- opedilum hirsutissimum var. esquirolei Auswirkungen auf die Bestäubung und heitliche, koloniebildende, lithophy- und Paphiopedilum micranthum. Coelo- Vermehrung der Paphiopedilum-Arten tische Art, die auf blanken Bergwän- gyne fi mbriata und Cymbidium lancifoli- haben. Um die natürlichen Paphiope- den und Hängen wächst. Von ihr wird um haben mit Paphiopedilum dianthum dilum-Arten zu schützen, ist es nötig behauptet (Cribb, 1998), dass sie für sich überschneidende Blütezeiten. die Vermehrungsbiologie dieser schö- Südwestchina endemisch sei. In den Wir untersuchten 46 Blüten im Jahr nen Orchideen umfassend zu untersu- letzten Jahren wurde sie allerdings 2005 und 137 Blüten in 2006. Ingesamt chen. Im Jahr 2003 begann in China unter Führung des Instituts für Botanik der Cymbidium cyperifolium chinesischen Akademie der Wissen- schaften ein Untersuchungsprojekt, das sich zum Ziel gesetzt hat, die Ver- mehrungsbiologie der einheimischen Paphiopedilum-Arten zu untersuchen. Als ein Teil dieses Projektes wurde die Befruchtung von Paphiopedilum di- anthum im Yachang Naturreservat, dem ersten Naturreservat zum Orchi- deenschutz in China, untersucht. Das Gebiet erstreckt sich von 300m Höhe am Hongshui Fluss, dem niedrigsten Punkt, bis auf 1.970 m als höchstem Punkt, dem Panguwang Mountain. Ein

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above, the black warts on Paphiopedi- lum fl owers were suggested to resem- ble aphids to attract female hoverfl ies. We predicted the warts on the fl owers of Paphiopedilum dianthum could also attract pollinators in the same way. In our study site, Paphiopedilum di- anthum grow on the rocks or cliff of limestone hills, which are covered by the forests, consisted of Cyclobala- nopsis glauca and Platycarya longi- pes. Other orchids seen growing with Paphiopedilum dianthum included Bulbophyllum odoratissimum, Chei- rostylis chinensis, Coelogyne fi mbri- Kingidium braceanum ata, Cymbidium lancifolium, Cymbidi- um cyperifolium, Dendrobium fi mbri- order to protect wild Paphiopedilum ea. There are three species of Paphi- atum, Dendrobium loddigesii, Eria co- species, it is necessary to study the re- opedilum in this area, namely Paphi- ronaria, Eria spicata, Kingidium brace- productive biology of these beautiful opedilum dianthum, Paphiopedilum anum, Liparis chapaensis, Panisea ca- orchids thoroughly. hirsutissimum var. esquirolei and Pa- valeriei, Paphiopedilum hirsutissimum From 2003, a research project, con- phiopedilum micranthum. Moreover, var. esquirolei, and Paphiopedilum mi- ducted by Institute of Botany of Chi- the largest population of Paphiopedi- cranthum. While Coelogyne fi mbriata nese Academy of Sciences, started in lum hirsutissimum var. esquirolei of and Cymbidium lancifolium had over- China with aim of exploring the repro- China was also found in this area (Shi lapping fl owering periods with Paphi- ductive biology of native Paphiope- et al., 2007a). opedilum dianthum. dilum. As part of this project, the pol- Paphiopedilum dianthum, a clonal co- We observed 46 fl owers in 2005 and lination of Paphiopedilum dianthum lonial, lithophytic species growing 137 fl owers in 2006. A total of 225 ob- was studied in Yachang Orchid Nature on sheer rock-faces and cliffs, was servation hours were spent obser ving Reserve, which is the fi rst nature re- suggested to be endemic in SW Chi- pollination from September – Octo- serve devoted to orchid conservation na (Cribb, 1998). In recent years, this ber, 2005 – 2006 . These observations in China. This area rises from 300 m species is also found in North Vietnam were made between 9:00 hours and at Hongshui River, the lowest point, to (Averyanov et al., 2003). It is not sur- 17:00 hours. Flower-visitors were pho- 1,970 m at the highest point, Pangu- prising because of the similar environ- tographed using a Nikon D70 (Japan) wang Mountain. Most of the reserve ment of these two regions. Paphiope- with a Nikkor macro lens (105 mm) and consists of limestone hills with vary- dilum dianthum fl owers from August videotaped (Sony 43E, Japan). ing depths of soil. It has a typical sub- through October in our study site. A Results were consistent with our pre- tropic monsoon climate with a mean mature produces one or more in- diction. Paphiopedilum dianthum was 1,058 mm rainfall per year and tem- fl orescences and each infl orescence mainly pollinated by female hoverfl ies perature ranging from – 3 ° C in winter bears two to four fl owers. Most fl ow- (Episyrphus balteatus), and these fl ies to 38 ° C in summer. A total of 103 spe- ers have a white dorsal sepal. The pet- were indeed lured by the false brood- cies in 37 genera of terrestrial or litho- als are pale greenish yellow with black site on the orchid fl ower (Shi et al., phytic orchids can be found in this ar- warts at the basal part. As described 2007b). Each hoverfl y usually hov- ered around the fl owers before land- ing on them. After landing, the hover- Kingidium braceanum fl ies would start to search for suitable place to lay eggs. We found hoverfl y eggs on 14 fl owers of Paphiopedilum dianthum, and one fl ower had a maxi- mum of seven hoverfl y eggs. Only when the hoverfl ies landed on the staminode, they would fall into the la- bellum through the broad entrance. The fl y remained in the labellum cham- ber from 30 seconds to >600 seconds until they crawled out through one of the rear apertures under each anther located on either side of the stami- node. The fl y contacted the dehiscent anther as it crawled out of a rear ex-

103 OrchideenJournal Heft 3 · 2008 Eulophia zollingeri ansatzrate von Paphiopedilum di- anthum war signifi kant höher (58.5 %) als bei vielen anderen Paphiopedilum- Arten wie z.B. Paphiopedilum charles- worthii (0,67 %), Paphiopedilum pa- rishii (30 %) und Paphiopedilum villo- sum (7 %). Von diesem Gesichtspunkt her mag Paphiopedilum dianthum bes- sere Überlebens chancen haben.

Danksagungen Die Autoren möchten Luo Dun, Liu Shiyong, Xin Rongshi, Chen Yunmeng, Wang Gongxin, Wei Xinlian, Xie Xiao- qing and Zhang Lianhua von der Ya- chang Gesellschaft für ihre Hilfe wäh- waren es 225 Beobachtungsstunden waren, machten einige der Schwebfl ie- rend ihrer Untersuchung im Yachang zur Untersuchung der Bestäubung von gen eine Pause auf der Fahne, aber die Natur Reservat danken. Für die fi nanzi- September bis Oktober 2005 – 2006. meisten von ihnen fl ogen sofort weg. elle Unterstützung von Luo Yibo durch Diese Beobachtungen wurden je- Es wurde behauptet, dass dieses Weg- den Key Innovation Plan der Chine- weils zwischen 9 Uhr am Morgen und fl iegverhalten die Fremdbestäubungs- sischen Akademie der Wissenschaften 17 Uhr am Nachmittag durchgeführt. rate von Täuschorchideen fördert ist dieser sehr dankbar. Die Blütenbesucher wurden unter Ver- (Jersakova et al., 2006). Jedoch gibt wendung einer Nikon D70 (Japan) mit es bis heute wenige Beweise für diese Fotos falls nicht anders erwähnt / einem Nikkor Makroobjektiv 105 mm Annahme. Wie bei vielen anderen Pa- Photographs unless otherwise noted: fotografi ert und mit der Sony (43E, Ja- phiopedilen hängt die Bestäubung von © Shi Jun pan) gefi lmt. Paphiopedilum dianthum von Schweb- Die Ergebnisse deckten sich mit un- fl iegen ab. Die meisten Schwebfl ie- Übersetzung / Translation: seren Prognosen. Paphiopedilum di- gen reagieren empfi ndlich auf öko- Roland Schettler anthum wurde in der Hauptsache von logische Veränderungen. Biotopver- weiblichen Schwebfl iegen (Episyr- lust, Reduktion des Futterangebots phus balteatus) bestäubt. Und tat- und der Gebrauch chemischer Pesti- Shi Jun, Cheng Jin and Luo Yibo sächlich wurden diese Fliegen von den zide in der Landwirtschaft können die arbeiten für das State Key Laborato- falschen Brutplätzen auf der Orchide- Schwebfl iegenpopulation verkleinern. rium für Systematik and Evolutions enblüte angelockt (Shi et al., 2007b). Es scheint so zu sein, dass die Redu- Botanik, Institut für Botanik, Chine- Jede Schwebfl iege schwebte um die zierung der Schwebfl iegen als Bestäu- se Akademie der Wissenschaften, Blüte, bevor sie auf ihr landete. Nach ber Auswirkungen auf die Befruch- Beijing, 100093, People’s Republic of der Landung beginnt die Schwebfl ie- tung und Vermehrung von Paphiopedi- China. ge einen geeigneten Platz zur Eiablage lum-Arten hat. Deshalb benötigen wir zu suchen. Wir haben Eier der Schweb- weitere Anstrengungen, die Schweb- Shangguan Fazhi forscht an der fl iege auf 14 Blüten von Paphiopedi- fl iegen zu schützen und den Zusam- Guizhou Universität, Guiyang, lum dianthum gefunden, davon hatte menhang zwischen Schwebfl iegen, Guizhou, 500251, China. eine Blüte die Höchstanzahl von sie- Paphio pedilum und anderen sympa- ben Schwebfl iegeneiern. trischen Pfl anzen zu untersuchen, da- Deng Zhenhai arbeitet für das Nur wenn die Schwebfl iege auf dem mit diese schönen Orchideen erhalten Yachang Orchideen Natur Reservat, Staminodium landet, fi el sie durch sei- bleiben. Die durchschnittliche Frucht- Leye county, Guangxi 533209, China. nen breiten Eingang in den Schuh. Die Fliege blieb eine Zeit von 30 bis mehr als 600 Sekunden in der Schuhkam- mer, bis sie durch einen der hinteren Ausgänge krabbelte, die sich unter den Antheren auf der Rückseite des Stami- nodiums befi nden. Die Fliege berührte beim Krabbeln aus dem Ausgang die gespaltene Anthere. Die Anthere lager- te Teile ihres haufenartigen Pollens auf dem Rücken des Insektenkörpers in unregelmäßigen, formlosen Klumpen ab. Nachdem sie der Falle entkommen Paphiopedilum hirsutissimum 104 var. esquirolei Heft 3 · 2008 OrchideenJournal its. The anther deposited portions of its mass-like pollen on the dorsum of the insect’s thorax in irregular, amorphous lumps. After escaping from the trap, a few of the hoverfl ies have a rest on the dorsal sepal, but most of them fl y away immediately. It has been suggested that this fl y-away behavior could bene- fi t deceptive orchids by increasing the out-crossing rate (Jersakova et al., 2006). However, there is still little evi- dence to prove this prediction. As well as many other Paphiopedilum, the pol- lination of Paphiopedilum dianthum de- pends on hoverfl ies. Most of the hover- Cymbidium lancifolium fl ies are sensitive to the environmental change. Habitat loss, reduction of food resource and the use of chemical pesti- cides in agriculture could reduce hover- Literatur / References Conference Vancouver (J. Clark, fl y populations. While the reduction of W.M. Elliott, G. Tingley, J. Biro hoverfl y pollinators could seriously re- Atwood, J. T. (1985). Pollination of eds.), Vancouver Orchid Society, pp. duce the pollination and reproduction Paphiopedilum rothschildianum 165–169. of Paphiopedilum species. So we need Brood-site imitation. National Geo- further works to protect hoverfl ies and graphic Research 1, 247–254. Cribb, P. J. (1998). The genus Paphio- explore the relationships among hover- pedilum. Natural history publications. fl ies, Paphiopedilum and other sympat- Averyanov, L., P. J. Cribb, K. L. Phan, ric plants in order to save the beautiful & T. P. Nguyen. (2003). Slipper or- Jersakova, J., S., D. Johnson & P. orchids. chids of Vietnam. The Board of Trus- Kindlmann. (2006). Mechanisms and The average fruit set ratio of Paphiope- tees of the Royal Botanic Gardens, evolution of deceptive pollination in or- dilum dianthum was signifi cantly high- Kew. chids. Biological Reviews 81, 219–235. er (58.5%) than that of many other Pa- phiopedilum species, such as Paphi- Bänziger, H. (1996). The mesmeriz- Shi, J., Cheng, J., Luo, D., Liu, S. Y., opedilum charlesworthii (0.67%), Pa- ing wart: the pollination strategy of Tan, H. S. & Luo,Y. B. (2007). a) An phiopedilum parishii (30%) and Paphi- epiphytic lady slipper orchid Paphio- orchid paradise. Orchid Review 115, opedilum villosum (7%). For this point pedilum villosum (Lindl.) Stein (Or- 188–195. of view, Paphiopedilum dianthum may chidaceae). Botanical Journal of the stand a better chance to survive. Linnean Society 121, 59–90. Shi, J., Cheng, J., Luo, D., Shanggu- an, F. Z. & Luo, Y. B. (2007). b) Polli- Acknowledgements Bänziger, H. (2002). Smart alecks nation syndromes predict brood-site The authors would like to thank Mr Luo and dumb fl ies: natural pollination of deceptive pollination by female hov- Dun, Mr Liu Shiyong, Mr Xin Rongshi, some wild lady slipper orchids (Pa- erfl ies in Paphiopedilum dianthum Mr Chen Yunmeng, Mr Wang Gongxin, phiopedilum spp., ). In (Orchidaceae). Acta Phytotaxonomica Ms Wei Xinlian, Ms Xie Xiaoqing and Proceedings of the 16th World Orchid Sinica 45, 551–560. Ms Zhang Lianhua of Yachang admin- istration for their assistance during our study in the Yachang Nature Re- Shi Jun, Cheng Jin and Luo Yibo work Institute of Botany, Chinese Academy serve. Financial support is gratefully for the State Key Laboratory of of Sciences, Beijing, 100093, acknowledged for Luo Yibo from Key Systematic and Evolutionary Botany, People’s Republic of China Innovation Plan of the Chinese Acade- my of Sciences. Shangguan Fazhi studies in Guizhou University, Guiyang, Guizhou, 500251, China

Deng Zhenhai works for Yachang Orchid Nature Reserve, Leye county, Guangxi 533209, China

Dendrobium loddigesii 105 OrchideenJournal Heft 3 · 2008

Janette und Rainer Janke mit der Tulpenprinzessin der Gartenschau Unsere Orchideengärtner Kaiserslautern Jenny I. ©: Udo Feh 40 Jahre Orchideen in Weilerbach Fritz Markert

Für den zweiten Bericht dieser Reihe Zeitpunkt wurden Orchideen zunächst mit wunderschön blühenden Phrag- sind wir heute zu Besuch in der Ver- fast ausschließlich als Schnittblumen mipedien, Masdevallien, Pleurothal- bandsgemeinde Weilerbach unweit angeboten. Später folgten auch bo- lis und anderen Arten, umgeben von von Kaiserslautern. Dieser 4000-See- tanische Arten und Hybriden, welche großblättrigen tropischen Pfl anzen len-Ort am Rande des Nordpfälzer dann für die Pfl ege auf der Fenster- wie Monstera, Alocasia sowie Baum- Berglandes liegt idyllisch eingebettet bank und im Wintergarten verkauft und Palmfarnen. Von hier erreicht man zwischen Hügeln, Wald und Streu- wurden. über einen Treppenaufgang einen ge- obstwiesen. Vom nahegelegenen Eu- Aus der 1967 erworbenen Gärtnerei räumigen Balkon, der sich über 3 Sei- lenkopf in der Gemeinde Eulenbis hat mit nur zwei kleinen Gewächshäusern ten des Tropicariums erstreckt. Der Or- man in 410 Metern Höhe einen einma- sind mittlerweile eine Gewächshaus- chideenliebhaber fi ndet hier wiederum ligen Fernblick bis zum Pfälzer Wald, fl äche von 2.286 m² und eine Folien- ein übergroßes Angebot an getopften zur Sickinger Höhe und zum Donners- hausfl äche von 560 m² geworden. In und aufgebundenen Orchideen, darun- berg, der höchsten Erhebung des Pfäl- kurzen Abständen erfolgte die stufen- ter auch Raritäten wie z.B. die im Früh- zer Waldes. weise Vergrößerung mit modernen und Es ist 40 Jahre her, dass sich Hans-Joa- großen Gewächshäusern. Vor allem chim Janke, der Senior der Firma „Blu- 1974 wurde in einer umfangreichen men Janke“, in dieser reizvollen Land- Baumaßnahme ein großer Laden mit schaft niederließ, um in Weilerbach ei- Unterkellerung errichtet, der dann ne kleine Gärtnerei zu übernehmen, 1980 um ein Verkaufsgewächshaus für nachdem er zuvor in verschiedenen blühende Topfpfl anzen, Grünpfl anzen Orchideenbetrieben u.a. in Holland, in und natürlich auch für in reicher Aus- Paris bei Vacherot & Lecoufl e sowie wahl blühende Orchideen erweitert bei der Firma Münz in Waiblingen als wurde. In einem nächsten, direkt an- Obergärtner etliche Jahre Erfahrung in schließenden Bauabschnitt wurde das der Orchideenzucht sammeln konnte. „Tropicarium“ mit einer Gesamthö- Aus den Betrieben, in denen Herr Jan- he von ca. 8 m integriert. Hier werden ke während seiner Wanderjahre gear- Orchideen, Palmen, Farne, Bromelien beitet hatte, brachte er die ersten Or- und viele weitere exotische Pfl anzen chideen als Mutterpfl anzen für die zu- kultiviert. In diesem tiefer liegenden künftige Kultur und Züchtung mit nach Bereich des „Tropicariums“ fällt dem Weilerbach. Damals waren es haupt- Besucher sofort die feucht-warme „Ur- sächlich Rossioglossum grande (Syn. wald-Atmosphäre“ auf, die noch durch Odontoglossum grande), Coelogyne einen kleinen Teich mit Schildkröten cristata, Paphiopedilum insigne und und gefl eckten Kois verstärkt wird. Paphiopedilum King Arthur. Zu diesem Daneben stehen Gewächshaustische Ausstellungsstand mit der seltenen 106 Microcoelia exilis Heft 3 · 2008 OrchideenJournal

Paphiopedilum Barbarossa, auch das Logo der Orchideenfreunde Barbarossa Kaiserslautern Naturnahe Orchideenlandschaft jahr blühende Cattleya intermedia ’Or- ternteile stehen dem Junior und sei- längst ein begehrter Aussteller auf vie- lata’, die sicher zu den Schönsten die- ner Ehefrau jedoch weiterhin tatkräf- len Ochideenschauen und kann sich ser Gattung gehört. tig zur Seite, und der Senior Hans-Joa- mit Stolz über viele Auszeichnungen In der sich anschließenden, ausge- chim Janke ist nach wie vor fast täg- und Medaillen freuen. Für Orchideen- dehnten Gewächshausanlage werden lich in den Orchideenhäusern anzu- liebhaber ist der Tag der offenen Gärt- in 4 Abteilungen neben pfl egeleichten treffen. Unter der Leitung von Rainer nerei in Weilerbach, jeweils im Früh- Hybriden viele botanische Arten kulti- Janke wurde die erfolgreiche Erwei- jahr und im Advent, zu einem fest ein- viert. Dort entdeckt man beim Stöbern terung des Betriebes mit der Errich- geplanten Termin geworden. Man trifft auf den Orchideentischen auch eigene tung weiterer modernster Gewächs- sich zum Gedankenaustausch mit Or- Kreuzungen, eine besondere Liebha- hausabteilungen, einer Ebbe-Flutan- chideenfreunden und kann sich bei berei des Seniors Hans-Joachim Jan- lage, Umstellung aller Häuser auf voll- einem kleinen Imbiss für den Rund- ke. So wurde 2006 ein wunderschöner automatische Klimasteuerung, Dünge- gang durch die verschiedenen Orchi- Frauenschuh zur Eröffnung der Orchi- und Bewässerungsanlagen sowie eine deenhäuser stärken. Dass man dabei deen-Schau in Rodenbach auf den Na- Hochdrucknebelanlage bei den Orchi- die eine oder andere Pfl anze für seine men Paphiopedilum Keltenzauber ge- deen fortgesetzt. Insgesamt beschäf- Sammlung fi ndet, lässt sich kaum ver- tauft. Bei der Orchideen-Schau im Kur- tigt der Betrieb heute 16 Mitarbeiter, meiden. Gegen den Orchideenvirus ist fürstlichen Schloß zu Koblenz erhielt davon 5 Auszubildende. Die Vielseitig- bisher noch kein Kraut gewachsen! eine Laeliocattleya den Namen Con- keit ist nach wie vor eine große Stärke Die Gärtnerei Janke hat sich in den 40 tessa Filippa und zum Geburtstag der des Familienbetriebes. Neben der Flo- Jahren ihres Bestehens, neben ihren Oberbürgermeisterin von Bingen be- ristik und der Gärtnerei werden viele umfangreichen Angeboten im Pfl an- kam eine neue Kreuzung im gleichen Dienstleistungen angeboten. So ge- zen- und Gartenbau, zu einem bedeu- Jahr den Namen Odontioda Birgit Col- staltet und pfl egt das Team der Gärt- tenden Orchideenzentrum in der Pfalz lin-Langen. Den Briefkopf der Orchide- nerei Janke zum Beispiel Garten- und entwickelt. Orchideenfreunde aus nah enfreunde Barbarossa Kaiserslautern Grabanlagen sowie Innenraumbegrü- und fern kommen gerne hierher. Auch ziert ebenfalls eine eigene Kreuzung nungen in öffentlichen Gebäuden. größere Besuchergruppen sind nach von Hans-Joachim Janke mit dem tref- Der Schwerpunkt der Orchideenkul- vorheriger Anmeldung jederzeit will- fenden Namen Paphiopedilum Bar- turen im Gewächshaus wird durch ein kommen. Die überaus freundliche Be- barossa. Dabei soll nicht unerwähnt großes Beet- und Balkonpfl anzen- dienung, die fachkundige Beratung so- bleiben, dass Herr Janke an der Ent- sortiment und ein reichhaltiges fl ori- wie die vielfältigen Möglichkeiten zum stehung dieser Gruppe von Beginn an stisches Angebot ergänzt. Die hohe Herumstöbern und die angenehme At- mitgewirkt hat und viele Jahre ihr er- Qualität dieser modernen Gärtnerei mosphäre des Hauses Janke machen ster Vorsitzender war. wurde im Jahr 2000 mit der Auszeich- jeden Besuch zu einem gern wahrge- Der Zeitpunkt für den Generations- nung zur ersten Premium-Gärtnerei im nommenen Erlebnis. wechsel war 1995 gekommen und der Umkreis honoriert. In den folgenden heutige Inhaber Rainer Janke über- Jahren kamen weitere besondere Eh- nahm den Betrieb von seinen Eltern. rungen hinzu, vor allem die Auszeich- Fotos wenn nicht anders vermerkt: Nach der Ausbildung zum Gärtner im nung zur 5-Sterne-Premium-Gärtnerei. © Rainer Janke botanischen Garten der Universität Im Jahr 2005 erlangte der Betrieb Jan- Kaiserslautern absolvierte er 1994 er- ke als Höhepunkt den 1. Platz als Gärt- Fritz Markert folgreich die Meisterschule in Neu- nerei des Jahres 2005 in Rheinland- Böhlweg 54 stadt an der Weinstraße. Beide El- Pfalz. Die Gärtnerei Janke ist schon D 67316 Carlsberg

107 OrchideenJournal Heft 3 · 2008

Ascochilopsis myosurus

Eric Christenson

Die wohl größte Orchideensammlung Arten der Subtribus Aeridinae, die ei- Diese Miniaturpfl anzen verzweigen in den Vereinigten Staaten von Ameri- ne sackförmige Lippe hatten, in einem sich an der Basis und bilden im Laufe ka befi ndet sich im Botanischen Garten aufgeblasenen Konzept in der Gattung der Zeit kleine Pfl anzennester. Sowohl von Atlanta. Zusätzlich zum Weltklas- Saccolabium untergebracht (Chri- Holttum als auch Comber berichte- se Fuqua Conservatory (Hier werden stenson, 1986). 1929 dann erstellte ten von 5 – 20 cm langen Blättern. Die innen auf 1.500 m² Pfl anzen des tro- in Anlehnung an die Gattung Ascochi- Blätter der hier vorgestellten Pfl anze pischen Regenwaldes und der Wüsten lus der außergewöhnliche Orchideen- sind 5 – 8 cm lang und es ist schwer, zur Schau gestellt. Übers.) wurde dem spezialist- und Sammler Cedric Erroll sich Pfl anzen mit 20 cm langen Blät- Garten vor kurzem ein Fuqua Orchid Carr (1892 – 1936) die monotypische tern vorzustellen, die eine insgesamt Center angeschlossen. Es besteht aus Gattung Ascochilopsis. Bei ihr ist die 40 cm breite Ausdehnung haben. Die einem Unterrichtsraum, einer separa- Lippe ungestielt und ohne Säulenfuß aufrechte, keulenförmige Infl oreszenz ten Orchideenbücherei, einem durch und somit im Gegensatz zu Ascochi- ist für ihre fl eischige, verdickte Ra- eine Glaswand für Zuschauer einseh- lus, das einen ausgeprägten Säulen- chis bemerkenswert. Die nicht resu- bares Micropropagation-Labor (In-vi- fuß aufweist. pinierten Blüten entwickeln sich übli- tro-Vermehrung von Orchideen), und, cherweise einzeln nacheinander. Lei- äußerst bedeutend, einem ca. 560 m² Das Vorkommen von Ascochilopsis my- der sind sie ephemer, sie blühen nur großen Orchideen-Ausstellungshaus osurus beschränkt sich auf die Halbin- einen Tag. Im Vergleich mit verwand- mit angeschlossenen Gewächshäu- sel Malaysia, Sumatra und das süd- ten Gattungen sind die Lippen sehr sern. Während in dem dem Publikum liche Thailand (Comber, 2001). Mir fl eischig. Sie haben nur einen schma- zugänglichen Teil auffallende Arten sind keine veröffentlichten Standort- len Zugang zum Sporn. und Hybriden zu sehen sind, beher- höhenangaben bekannt, jedoch be- bergen die Gewächshäuser viele sel- richtet Holttum (1964) von verschie- Mit Ascochilopsis lobata J. J. Wood & tene Arten, die sich nicht unbedingt denen Örtlichkeiten im „Tiefl and“. Ob- Lamb ist 1994 eine in Sabah, Ostma- zur Schau anbieten. wohl die Gattung in der Botanik ziem- laysia, Borneo vorkommende zwei- Bei einem kürzlichen Besuch in At- lich obskur und unbeachtet im Gar- te Art beschrieben worden. Auf den lanta blühte eine besonders seltene tenbau ist, ist sie jedoch aufgrund ei- ersten Blick ist sie mit Ascochilopsis Art im nicht für das Publikum zugäng- ner von Carr veröffentlichen Zeich- myosurus verwechselbar, jedoch un- lichen Teil. Es war Ascochilopsis my- nung bei seiner Beschreibung der Gat- terscheidet sie sich durch Details der osurus. Diese Miniaturorchidee wur- tung immer eindeutig gewesen. Dazu Lippe, hauptsächlich mit einem 3-lap- de 1903 von dem britischen Botaniker kommt eine detaillierte Zeichnung, die pigen Mittellappen von ihr, dem Ty- Henry Nicolas Ridley (1855 – 1956) als mit der „Flora of Malaya“ (Holttum, pusmerkmal der Pfl anze. Aufgesam- Saccolabium myosurus erstbeschrie- 1964) eine weitgehende Verbreitung melt wurde sie zwischen 700 – 800 m ben. Zu dieser Zeit wurden fast alle gefunden hat. über NN.

108 Heft 3 · 2008 OrchideenJournal

Ascochilopsis myosurus

Eric Christenson

Perhaps the largest public orchid col- Ascochilopsis myosurus is native to Pe- with Ascochilopsis myosurus, it differs lection in the United States is con- ninsular Malaysia, Sumatra and south- by details of the lip, especially a 3-lob- served at the Atlanta Botanical Gar- ern Thailand (Comber, 2001). I am un- ulate midlobe (the basis for the spe- den. In addition to the world class Fu- aware of any published elevation da- cies epithet). It was collected between qua Conservatory, the Garden recent- ta but Holttum (1964) reports it from 700 – 800 m. ly added the Fuqua Orchid Center. The several localities in the “lowlands”. Al- Center includes a classroom, a sepa- though the genus is rather obscure in Fotos / Photographs: © Danny Lentz rate orchid library, a micropropaga- botany and almost unheard of in horti- tion laboratory viewable by the pub- culture, it has always been clearly un- Übersetzung / Translation: lic through a glass partition, and most derstood due to a drawing published Karl Heinz Vestweber signifi cantly a 6,000 square foot or- by Carr when he erected the genus as chid Display House and associated well as a detailed drawing widely dis- support greenhouses. While showy tributed in the Flora of Malaya (Holt- Literatur / References species and hybrids dominate the tum, 1964). public areas, the growing range shel- Christenson, E. A. (1986). An His- ters many rare species that do not lend The miniature plants branch at the torical Review of Saccolabium themselves readily to display. base forming small clusters of growths (Orchidaceae) and excluded species. over time. Both Holttum and Com- Kew Bull. 41(4): 833 – 853. During a recent visit to Atlanta, a par- ber record the leaves as 5 – 20 cm ticularly rare species was in fl ower be- long. The plant shown here has leaves Comber, J. B. (2001). Orchids of Su- hind the scene, Ascochilopsis myosu- about 5-8 cm long. It is hard to imagine matra. Royal Botanic Gardens, Kew. rus. This miniature species was fi rst plants with 20 cm long leaves for a to- described in 1903 by British botanist tal 40 cm wide growth. The erect, club- Holttum, R. E. (1964). A revised Flo- Henry Nicolas Ridley (1855 – 1956) as shaped infl orescences are notable for ra of Malaya, vol. 1, Orchids of Ma- Saccolabium myosurus. At that time al- the fl eshy, thickened rachis. The non- laya. most all species in the subtribe Aeridi- resupinate fl owers are typically borne Government Printing Offi ce, Singa- nae with a saccate lip were placed in an singly in succession. Unfortunate- pore. infl ated concept of Saccolabium (Chri- ly the fl owers are ephemeral and on- stenson, 1986). Later, in 1929, orchid ly last one day. The lips are remarka- Wood, J. J. & P. J. Cribb. (1994). A specialist and collector extraordinaire ble compared to related genera by be- Checklist of the Orchids of Borneo, Cedric Erroll Carr (1892 – 1936) erec- ing very fl eshy with only a slender en- p. 348, fi g. 37. ted the monotypic genus Ascochilopsis trance to the sac. for this species noting by the name the similarity to the genus Ascochilus. In A second species, Ascochilopsis loba- Eric A. Christenson Ascochilopsis the lip is sessile without ta J. J. Wood & Lamb, was described 4503 21st Ave. West a column foot in contrast to Ascochilus 1994 from Sabah, East Malaysia, Bor- Bradenton, Florida 34209, USA which has a distinct column foot. neo. Superfi cially interchangeable e-mail: [email protected]

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