Jber. Natf. Ges. Graubünden 116 (2010), Seiten 5 – 58

Der GEO-Tag der Artenvielfalt 2008 am Albulapass

Eine 24-Stunden-Aktion zur Erfassung der Biodiversität: Methoden und Resultate

von Marion Schmid und Jürg Paul Müller

Adresse: Bündner Naturmuseum Masanserstrasse 31 CH-7000 [email protected] [email protected]

Unter Mitarbeit von Insgesamt wurden 1535 Arten festgestellt, dar- unter drei Erstnachweise für die Schweiz, elf Erst- Felix Amiet, Ariel Bergamini, Thomas Briner, nachweise für Graubünden und weitere faunisti- Martin Camenisch, Armin Coray, Regula Cornu, sche und floristische Besonderheiten. Ein Vergleich Holger Frick, Michael Geiser, Christoph Germann, mit der Artenvielfalt auf der Alp Flix, die acht Jahre Jean-Paul Haenni, Peter Herger, Martin Kemler, Se- zuvor mit der gleichen Methodik bearbeitet wurde, raina Klopfstein, Matthias Lutz, Jani Marka, Chris- zeigt, dass die Artenzahlen in ähnlichen Bereichen toph Meier-Zwicky, Bruno Peter, Jürg Schmid, Hans liegen. Auf der Alp Flix ist das Mosaik der Lebens- Schmocker, Ulrich E. Schneppat, Norbert Schnyder, räume jedoch noch kleinräumiger und verzahnter, Arno Schwarzer, Eva Sprecher was eine ähnliche Artenzahl auf einer kleineren Fläche ergibt. In beiden Untersuchungsgebieten konnte aber im Vergleich zu Aktionen in Tieflagen Zusammenfassung eine erstaunlich hohe Artenzahl ermittelt werden, was wiederum beweist, dass die Artenzahl im Ge- Am 3. Juni 2008 führten die Stiftung Sammlung birge erst deutlich oberhalb des Waldgrenzenöko- Bündner Naturmuseum, das Management des Parc tons abnimmt. Ela und Bergün- Tourismus gemeinsam ei- Der GEO-Tag der Artenvielfalt am Albulapass bot nen Tag der Artenvielfalt durch. Das Konzept ba- eine willkommene Gelegenheit, um nicht nur die sierte auf der 24-Stunden-Aktion zur Erfassung ei- Wissenschaft, sondern auch die Bevölkerung auf die ner möglichst grossen Zahl von Pilz-, Pflanzen- und Bedeutung der Biodiversität und deren Erforschung Tierarten, wie sie die Zeitschrift GEO seit 1999 in hinzuweisen. Europa propagiert und durchführt. Das Untersu- chungsgebiet befindet sich am Albulapass in Grau- Schlagworte: Biodiversität, Methoden, Alpenraum, bünden (Schweiz), liegt in einer Höhenlage von Graubünden 1500 bis 2100 m ü. M. und misst 11,4 km2. Die Viel- falt der Lebensräume ist gross. Wälder, Weiden, Wiesen, Felspartien, Geröllhalden, Moore, Gewäs- ser, kleine Siedlungen und Verkehrseinrichtungen wechseln einander ab.

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Summary aufzuzeigen, den man oft gerade vor der eigenen Haustüre findet. Seither werden in vielen Ortschaf- On 3 June 2008, the «Stiftung Sammlung Bünd- ten Europas und teilweise auch auf anderen Konti- ner Naturmuseum», the management of Parc Ela nenten die entsprechenden Aktionen durchgeführt, and the Bergün-Filisur Tourist Office organised a die mehrheitlich von der Zeitschrift GEO begleitet joint Biodiversity Day. In a 24-hour campaign, a werden. Tage der Artenvielfalt und ähnliche Aktio- team of 50 scientists assessed the greatest possible nen sind auch in der Schweiz verschiedentlich number of different species of fungi, and ani- durchgeführt worden. Besonders gut dokumentiert mals. This campaign was analogous to those that sind die Untersuchungen im Vallon de Nant (Cherix the magazine GEO has been promoting and orga­ & Vittoz, 2009) und die Erfassung der wildlebenden nising in since 1999. The study area on Tiere und Pflanzen im Zoo Basel (Baur et al., 2008). the Pass in () covered Nachdem das Hauptereignis des 2. GEO-Tages 11,4 km2 and ranged in altitude from 1500 to der Artenvielfalt im Jahre 2000 auf der Alp Flix 2100 m a.s.l. It covered a wide range of different stattgefunden hatte (Hänggi & Müller, 2001), ent- habitats – a mosaic of woodland, pastures, mea- schloss sich die Stiftung Sammlung Bündner Natur- dows, rocky areas, scree slopes, mires, rivers and museum im Jahre 2008 wieder einen GEO-Tag der streams, small settlements, roads and railway lines. Artenvielfalt durchzuführen. A total of 1535 different species were identified, Die Wahl des Untersuchungsgebietes fiel relativ including 3 recorded for the first time in Switzer- leicht. Eine Wiederholung auf der Alp Flix, auf der land, 11 for the first time in Grisons and a number seither ein Langzeitprojekt zur Erfassung der ge- of other spectacular and species. The samten Biodiversität durchgeführt wird, machte observed species number were similar to those of keinen Sinn. Im Raum Mittelbünden bot sich das biodiversity assessments on the Alp Flix 8 years ago. Gebiet um Preda am Albulapass an. Das Gebiet ist On the Alp Flix, the mosaic of habitats is even finer floristisch und faunistisch relativ wenig erforscht. grained, resulting in a similar number of species in Lediglich über die Schmetterlingsfauna ist einiges a smaller study area. In both areas, however, the bekannt, da die Region Ende des 19. Jahrhunderts numbers of identified species were surprisingly regelmässig von Lepidopterologen besucht wurde. high compared with those assessed at lower altitu- Die damaligen Bergüner Conferenzen zur Erfor- des. This in turn shows that the number of species in schung der Insekten waren eine entomologische mountainous areas starts to decrease only at altitu- und gesellschaftliche Attraktion (Rühl, 1890). Dank des considerably above the alpine treeline ecotone. der Albulastrasse und der Rhätischen Bahn ist das The GEO Biodiversity Day on the Albula Pass of- Gebiet gut erschlossen. Von der Höhenlage her kann fered a great opportunity to demonstrate the im- es mit der Alp Flix verglichen werden. Auch hier gibt portance and fascination of biodiversity and biodi- es zwischen 1500 und 2100 m ü.M. die typischen versity research to other scientists and the general Lebensräume des Waldgrenzenbereiches. Feucht- public. gebiete und Gewässer sind zahlreich. Natürlich erhoffte man sich bei der Durchfüh- Keywords: biodiversity, methodology, alpine region, rung in diesem Gebiet auch eine gute Werbung für Grisons den Parc Ela. Das Parc Ela Management unter der Leitung von Dieter Müller sowie Bergün-Filisur Tourismus mit dem Geschäftsführer Reto Barblan 1. Einleitung machten sofort mit. Unter der Leitung der Stiftungs- ratspräsidentin Maria von Ballmoos bildete sich Die GEO-Tage der Artenvielfalt sind zu einer In- rasch ein effizientes Organisationskomitee. Wich- stitution geworden. Im Jahre 1999 führte die Zeit- tigste organisatorische Massnahmen waren die Re- schrift GEO des Verlages Gruner und Jahr bei Bre- krutierung der rund 50 Wissenschafterinnen und men erstmals nach dem Vorbild des amerikanischen Wissenschafter und die Sicherstellung der Logistik Biologen E. O. Wilson eine Aktion durch, bei der es wie Unterkunft, Verpflegung und Transporte sowie darum geht, innerhalb von 24 Stunden in einem die Gestaltung und Durchführung eines Rahmen- begrenzten Raum möglichst viele Pilz-, Tier- und programmes für die Öffentlichkeit. Pflanzenarten zu finden. Ziel dieser Aktionen ist es, auf die Artenvielfalt und ihre Bedeutung hinzuwei- sen und gleichzeitig den Reichtum an Lebewesen

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2. Das Untersuchungsgebiet len mit den entsprechenden Quelltümpeln im Be- reich von Weissenstein zu nennen. Das Albulatal liegt mitten im Alpenkamm und Die Geologie ist geprägt durch die El- und die gehört zum Flusssystem des Rheins (Abb. 1). Das Err-Decke, die zum ostalpinen Deckensystem gehö- Untersuchungsgebiet erstreckte sich vom südlichen ren. Das Tal durchschneidet südlich von Bergün die Dorfausgang von Bergün bis hinauf zum Gebiet Ela-Decke und biegt dann nach Osten ab und folgt oberhalb von Weissenstein. Es umfasste Höhenla- der Grenze zwischen den beiden Decken. Die Ela- gen von 1500 bis maximal 2100 m ü. M. Das Tal ist Decke besteht vorwiegend aus Sedimentgestein. Die mehrheitlich steil und eng. Wälder, Weiden, Lawi- Err-Decke besteht im Gegensatz dazu vorwiegend nenzüge und Rüfen prägen die Landschaft. Etwas aus Albula-Granit. Im Gegensatz zu den hellen Do- flachere Geländeabschnitte bilden die Wiesen und lomitgesteinen ist die Landschaft an der Südseite Weiden am südwestlichen Dorfausgang, dann vor des Tales durch abgerundete Landschaftsformen ge- allem das Plateau zwischen Naz und Preda und kennzeichnet. Im Untersuchungsgebiet kommen schliesslich das Gebiet um Weissenstein. Neben damit Silikat- und Kalkgebiete vor. dem Talfluss und seinen Seitenbächen sind als Ge- Das Angebot an Lebensräumen ist im Untersu- wässer vor allem der Palpougnasee und grosse Quel- chungsgebiet ausserordentlich vielfältig (Abb. 2). In

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Abb. 1: Die Lage des Untersuchungsgebietes (rot umrandet) im Albulatal. (Karte R. Mengelt).

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den tiefsten Lagen findet man wärmeliebende Wald- gesellschaften und intensiv genutzte Fettwiesen. In höheren Zonen dominieren magere Wiesen und Weiden sowie Wälder auf Silikat und Kalk. Feucht- standorte findet man vor allem um den Palpougna- see und um Weissenstein. Mehrere Flach- und Hochmoore sind gut ausgebildet, ebenso einige Al- luvionen längs der Albula. Aber auch Geröllhalden und Ruderalflächen bilden interessante Lebensräu- me für Fauna und Flora. Das Albulatal als Ganzes ist ein inneralpines Tro- ckental. Dies bedeutet grössere Temperaturunter- schiede zwischen Sommer und Winter als am Al- penrand. Durch den Regenschatten der umliegenden Gebirgszüge wird die Niederschlagsmenge wesent- a lich verringert. Sie beträgt in noch 810 mm/Jahr und auf dem Albulapass rund 900 mm/ Jahr. Die durchschnittliche Jahrestemperatur be- trägt in Tiefencastel 7 °C, in Bergün 3,4 °C und auf der Albulapasshöhe -3,3 °C. Am Aktionstag selber herrschten kühle und feuch- te Bedingungen. Die Temperaturen lagen am Tag um etwa 10 °C, der Himmel war bewölkt und es fiel ab und zu leichter Regen.

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c d Abb. 2: Verschiedene Lebensräume im Untersuchungsgebiet: a) Val Tschitta (Foto H. Schmocker), b) Blick von ober­- halb Preda Richtung Westen (Foto C. Germann), c) Lai da Pal­puogna (Foto A. Schwarzer), d) die Albula zwischen Preda und Bergün (Foto F. Amiet).

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3. Methoden eine Zahl von durchschnittlich 5,3 Pilzarten pro hö- here Pflanze. Höchstwahrscheinlich ist diese Zahl Für die erfolgreiche Durchführung eines GEO- aber viel zu niedrig, weil viele Pflanzen nicht ad- Tages der Artenvielfalt ist die Rekrutierung der qua- äquat auf pilzliche Bewohner untersucht sind. Dies lifizierten Fachpersonen die wichtigste Vorausset- kann anhand des Mais demonstriert werden: 387 zung. Obwohl gute Artenkenner in der Schweiz Pilzarten wurden alleine auf dieser wichtigen Nutz- Mangelware sind, gelang es dank dem Netzwerk des pflanze nachgewiesen. Doch schon bei nah- ver Bündner Naturmuseums und der Stiftung Schatz­ wandten Süssgräsern, die für die Ernährung des insel Alp Flix rund 50 Wissenschafterinnen und Menschen höchstens via Weidevieh eine Rolle spie- Wissenschafter aus fast allen relevanten Fachberei- len, ist oft nur sehr wenig bekannt. So ist z. B. auf chen aufzubieten. 45 % der Süssgräser der USA keine einzige Pilzart Die Wissenschafterinnen und Wissenschafter wa- nachgewiesen (Farr et al., 1989). In Mitteleuropa ren gezwungen, für ihre Untersuchungen einzelne stellt sich die Situation anders dar. Zumindest die Gebietsabschnitte auszuwählen, da der gesamte Un- von uns hier betrachteten Parasitengruppen sind tersuchungsperimeter aufgrund seiner Grösse in alphataxonomisch gut untersucht. Hier besteht das der vorgegebenen Zeit nicht vollständig bearbeitbar Problem eher darin, dass sich, nachdem die Arten- war. Die Sammelmethoden unterschieden sich von aufnahme Mitte des 20. Jahrhunderts «abgeschlos- Fachbereich zu Fachbereich und waren dementspre- sen» worden ist, immer weniger Wissenschafter mit chend vielfältig. So wurden für den Nachweis der den (zunächst) nicht wirtschaftlich relevanten Ar- Arten Hilfsmittel wie Kescher, Klopfschirm, Lupe, ten beschäftigen. Im Bezug auf die Ökologie der UV-Lampen, Feldstecher und Mäusefallen einge- pilzlichen Pflanzenpathogene sind die Wissenslü- setzt. Für die Aufsammlungen von Grossalgen und cken auch in Mitteleuropa über weite Strecken gross. Sedimentproben aus dem Palpuognasee wurde so- Erst in den 90er-Jahren des 20. Jahrhunderts konn- gar ein sechsköpfiges Taucherteam engagiert. te z. B. gezeigt werden, dass die von manchen Rost- Die Wissenschafterinnen und Wissenschafter pilzen induzierte Bildung bleicher Blattrosetten im wurden gebeten, einen kurzen Bericht über den terminalen Bereich ihrer Wirtspflanzen eine Blü- Sammeltag zu verfassen. Die Berichte sollten Hin- tenmimikry darstellt: Die normalerweise die Blüten weise auf Besonderheiten sowie Kommentare zum bestäubenden Insekten übertragen dann die Ge- Vorgehen und zur entsprechenden Artenliste ent- schlechtszellen der Rostpilze von einer befallenen halten. Pflanze zur nächsten (Roy, 1993). In den letzten Jah- ren wurde dank molekularer Analysemethoden zu- dem deutlich, dass es sich bei vielen der morpholo- 4. Ergebnisse gisch umschriebenen Parasitenarten tatsächlich um Artkomplexe sogenannter «kryptischer Arten» han- 4.1 Brand- und Rostpilze (Basidiomycota) delt und sich die einzelnen Parasitenarten oft durch Autoren: Martin Kemler und Matthias Lutz strikte Wirtsspezifität auszeichnen (siehe z. B. Bauer Mitarbeiterin: Anna Graeper et al., 2008; Lutz et al., 2005, 2008; Vánky & Lutz, Nachgewiesene Arten: 43 (27 Rostpilze, 11 Brand­ 2007). pilze, 4 Ascomyceten, 1 Oomycet) Pilzliche Pflanzenpathogene haben sich in ganz Besonderheiten: Neue Art für Graubünden: Mi- unterschiedlichen Abstammungsgemeinschaften ent­ crobotryum saponariae (auf Saponaria ocymoides), wickelt. Sie zeichnen sich daher durch unterschied- neue Wirtsart in Graubünden: Myosotis sylvatica für lichste strukturelle Merkmale und ökologische Ei- Entyloma fergussonii genheiten aus, obwohl sie – oft nebeneinander – das gleiche Habitat besiedeln. Höhere Pflanzen bieten Pilzen ein umfangrei- Im Mittelpunkt unserer Untersuchungen stehen ches Habitat mit einer Vielfalt ökologischer Nischen. zwei grosse Gruppen phytopathogener Pilze: Rost- Dementsprechend gibt es die verschiedensten tro- und Brandpilze. Beide Gruppen gehören dem gros­ phischen Beziehungen zwischen den beiden Orga- sen Verwandtschaftskreis der Ständerpilze (Basi- nismengruppen – von Parasitismus über Kommen- diomycota) an. Innerhalb der Ständerpilze lassen salismus bis hin zum Mutualismus. Jede Pflanze sich drei grosse phylogenetische Linien unterschei- kann als Substrat oder Partner mehrerer Pilzarten den: Agaricomycotina, Pucciniomycotina und Usti- dienen. Aufgrund einer umfangreichen Literatur- laginomycotina (Begerow et al., 1997; Hibbett et al., studie kommen Hawksworth & Rossman (1997) auf 2007). Innerhalb der Pucciniomycotina und Ustila-

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ginomycotina ist es dabei unabhängig voneinander Da unser Ziel eine bestmögliche Aufnahme der zur Ausbildung eines pflanzenparasitischen Lebens­ Gesamtdiversität der Brand- und Rostpilze im Un- stils gekommen, in den Pucciniomycotina sogar tersuchungsgebiet war, wurde versucht, innerhalb mehrfach. Grob gesehen handelt es sich bei den des Sammeltages möglichst viele unterschiedliche Vertretern der Ustilaginomycotina um Brandpilze Habitate zu untersuchen. Wir haben unsere Sam- und bei den meisten Vertretern der Pucciniomyco- melexkursion so durchgeführt, dass wir auf allen tina um Rostpilze (Uredinales). Innerhalb der Puc- Höhenstufen möglichst viele Vegetationstypen un- ciniomycotina hat sich allerdings neben den Rost- tersuchen konnten. Dabei haben wir nach von Pil- pilzen eine Gruppe von Pilzen (Microbotryales) zen verursachten Krankheitssymptomen auf Pflan- entwickelt, die in Konvergenz zu den Ustilagino- zen Ausschau gehalten, die noch im Gelände mit mycotina den typischen Lebenszyklus eines Brand- einer Handlinse untersucht wurden. Wenn es sich pilzes aufweist (Bauer et al., 1997; Begerow et al., um eine von Brand- oder Rostpilzen verursachte In- 1997, 2006). fektion handelte, wurde das infizierte Pflanzenma- Dem Namen entsprechend wurden in der Grup- terial an Ort und Stelle in eine Pflanzenpresse über- pe der Brandpilze Pilze vereint, die auf Pflanzen führt. Die Parasiten wurden mittels Lichtmikroskopie parasitieren und durch die Ausbildung tiefschwar- und verschiedener Bestimmungswerke (Gäumann, zer, staubender Sporenlager (Brandsyndrom) cha- 1959; Vánky, 1994) nach der Rückkehr bestimmt. rakterisiert sind. Mit zunehmender Artenkenntnis Insgesamt konnten wir 60 Belege für Brand- und wurde die Gruppe erweitert, und neue Merkmale Rostpilze sammeln und herbarisieren. Die Belege wurden zur Charakterisierung herangezogen. Heu- konnten 27 Rostpilzarten aus acht Gattungen und te umfasst die Gruppe ca. 1500 Arten, die in unge- 11 Brandpilzarten aus vier Gattungen zugeordnet fähr 50 Gattungen geführt werden und auf etwa werden. Vier Rostpilzbelege konnten aufgrund des 4000 Wirtspflanzenarten vorkommen. Dabei wird Entwicklungsstadiums nicht abschliessend bestimmt ein breites Spektrum an morphologischer, physiolo- werden. Im Bezug auf die Daten von Gäumann (1959) gischer und ökologischer Anpassung realisiert. Phy- und Zogg (1985) konnte eine Art erstmals für Grau- logenetische Untersuchungen der letzten Jahre bünden nachgewiesen werden (Microbotryum sapo- zeigten, dass sich Brandpilze in zwei voneinander nariae auf Saponaria ocymoides). Zudem wurde mit unabhängigen Entwicklungslinien (Ustilaginomy- Myosotis sylvatica eine neue Wirtsart für Entyloma fer- cotina und Pucciniomycotina: Microbotryales) in- gussonii in Graubünden belegt. Daneben wurden nerhalb der Basidiomyceten evolviert haben. Das sechs Belege pflanzenparasitischer Ascomyceten Brandsyndrom hat sich also mindestens zweimal (vier Arten) und ein Beleg eines Falschen Mehltau- konvergent entwickelt. Gemeinsam ist beiden Grup- pilzes (Oomycetes) gesammelt und bestimmt. Das pen neben anderen Merkmalen der zweigliedrige bearbeitete Material steht in herbarisierter Form Lebenszyklus: Neben der pflanzenparasitischen Ent- zur Verfügung (TUB). wicklungsphase gibt es eine saprobe Hefephase. Obwohl die gewonnenen Daten noch nicht weiter ausgewertet und interpretiert wurden, lassen sich Die Rostpilze (Uredinales) zeichnen sich beson- schon einige interessante Punkte festhalten: Das ders durch einen komplexen Lebenszyklus aus: Bis Auftreten der Pflanzenparasiten lässt sich nicht mit zu fünf verschiedene Sporenformen werden produ- dem Auftreten der jeweiligen Wirtspflanzen korre- ziert, und viele Arten durchlaufen einen obligaten lieren. Manche Parasitenarten wurden in jedem un- Wirtswechsel zwischen verwandtschaftlich weit aus- tersuchten Wirtsbestand auf allen Höhenstufen, auf einanderliegenden Pflanzen. Mit ca. 7000 Arten denen der Wirt vorkam, gefunden (z. B. Trachyspora sind sie die grösste Gruppe parasitischer Basidiomy- intrusa auf Alchemilla vulgaris, Puccinia tragopogonis ceten. Die Schweiz ist für diese Organismengruppe auf Tragopogon pratensis oder Microbotryum marginale das wohl am besten untersuchte Land der Erde. auf Polygonum bistorta). Andere Parasitenarten waren Dies wird durch das Monumentalwerk von Gäu- trotz verbreiteter Wirtsbestände nur einmalig zu fin- mann (1959) auf mehr als 1400 Seiten dokumen- den (z. B. Urocystis colchici auf Colchicum autumnale, tiert. Für die ca. 3000 in der Schweiz heimischen Microbotryum lychnidis-dioicae auf Silene dioica, Microbo- Pflanzen werden dort rund 800 Rostpilzarten ge- tryum tragopogonis auf Tragopogon pratensis oder Enty- nannt. Für viele höhere Pflanzen ist nur eine Rost- loma fergussonii auf Myosotis sylvatica). pilzart bekannt, doch gibt es auch Extrembeispiele Vergleicht man die Ergebnisse mit den auf der Alp wie das Schilfgras (Phragmites australis): Für dieses Flix gewonnenen Daten (Kemler et al., 2008) tritt der sind sieben Rostarten nachgewiesen. Einfluss der Jahreszeit auf das Untersuchungsergeb-

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nis klar hervor. Viele parasitische Pilze können nur 4.2 Algen für einen relativ kurzen Zeitraum im Jahr makrosko- Autor: Arno Schwarzer pisch im Gelände anhand der Bildung von Dauer- Mitarbeiter: keine und/oder Verbreitungssporen und damit einherge- Nachgewiesene Arten: 5 (plus 3 nicht bis zur Art henden Befallssymptomen an den Pflanzen erkannt bestimmte Taxa) werden. So konnten im Untersuchungsgebiet z. B. Besonderheiten: keine nur zwei der 15 auf der Alp Flix festgestellten Anthra- coidea-Arten nachgewiesen werden. Anthracoidea be- Die Organismengruppe der Algen umfasst eine fällt Sauergräser der Gattung Carex und bildet russige grosse heterogene Gruppe der Primärproduzenten Sporenlager in den weiblichen Blüten der Pflanzen. unterhalb der Organisationsstufe der Moose, Farne Da die Blüten der meisten Carex-Arten am Untersu- und Samenpflanzen. Die genaue Zahl heimischer chungstag noch nicht voll entwickelt waren, konn- Algenarten ist nicht bekannt, sie geht jedoch sicher- ten die Parasiten im Gelände nicht identifiziert wer- lich in die Tausende. den. Einige Arten die auf der Alp Flix zur entspre- In der Tradition der Algenforschung hat sich eine chenden Jahreszeit gefunden wurden, waren trotz gewisse Arbeitsteilung eingebürgert. Als eigenstän- vorhandener Wirte nicht nachweisbar (z. B. Microbo- diges Forschungsgebiet hat sich die Beschäftigung tryum pustulatum auf Polygonum bistorta oder Uromyces mit den mikrophytischen Kieselalgen (Diatomeen) herdysari-obscuri auf Hedysarum hedysaroides). Ande- etabliert; allein diese Klasse umfasst weit über 1000 rerseits wurden einige Arten entdeckt, die trotz we- heimische Arten. Ein weiterer Arbeitschwerpunkt sentlich intensiverer Suche nicht im Bereich der der Algenforscher liegt beim Phytobenthos, also je- Alp Flix entdeckt werden konnten (z. B. Chrysomyxa nen Lebensgemeinschaften von Algen, die angehef- pyrolatum auf Pyrola sp., Entyloma fergussonii auf Myo- tet am Gewässergrund wachsen. Sie gehören zu ver- sotis sylvatica, Melampsora euphorbiae auf Euphorbia schiedenen systematischen Klassen; für die Schweiz cyparissias oder Microbotryum saponariae auf Saponaria ist mit einer Artenzahl von 2000 bis 3000 Phyto- ocymoides). benthosspezies zu rechnen. Eine Sonderstellung Abschliessend bleibt festzuhalten, dass gerade im nehmen die makrophytischen Armleuchteralgen Bezug auf Organismen wie parasitische Pilze, die nur (Charales) ein, die aufgrund ihrer Grösse und Le- für eine kurze Zeit im Jahr im Gelände identifizierbar bensweise den höheren Wasserpflanzen ähneln. sind und zudem häufig nur «wie eine Stecknadel im Aus dieser Algengruppe sind zirka 40 Arten für die Heuhaufen» der Wirtspopulation zu finden sind, eine Schweiz zu erwarten. «Biodiversitätsblitzaktion» nur eine vage Idee von In Rahmen des GEO-Tages wurden vier Gewäs- dem geben kann, was tatsächlich an Arten im Unter- ser des Untersuchungsgebietes beprobt. Es waren suchungsgebiet vorkommt. Ein Beispiel: Ausgehend dies neben dem Palpuognasee, dem grössten Still- von den im Gebiet vorhandenen Wirtspflanzen und gewässer im Gebiet auf 1918 m. ü. M., noch drei den für die Alpen vorhandenen Daten (Vánky, 1994; perennierende Kleingewässer auf der Crap Alv auf Zogg, 1985), wären im Gebiet um die 160 Brandpilz- etwa 2050 m ü. M. Höhe (Abb. 3). arten zu erwarten, von denen gerade einmal elf nach- gewiesen werden konnten. Auf der anderen Seite ist unter den elf gefundenen Brandpilzarten eine Art die noch nie in Graubünden gefunden wurde. Zudem wurde eine Art auf einer Wirtspflanze gefunden, auf der sie bislang nicht belegt werden konnte. Dies macht einmal mehr deutlich, dass Biodiversitätsfor- schung alles andere als abgeschlossen ist, zumal es sich bei mindestens zwei der gesammelten Arten (Mi- crobotryum saponariae, Protomyces macrosporus) lohnen dürfte, anhand des gesammelten Frischmaterials mit- tels molekularphylogenetischer Untersuchungen den Artstatus der Pflanzenparasiten zu untersuchen.

Abb. 3: Die Kleingewässer auf der Crap Alv. (Foto A. Schwarzer).

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In diesen vier Gewässern konnten sechs Algengat- tungen nachgewiesen werden. Sicher bestimmbar waren nur fünf Arten, darunter die Gegensätzliche Armleuchteralge (Chara contraria) (Abb. 4), die den grössten Teil des Seebodens des Palpuognasees über- zieht. Chara contraria gehört zu den häufigsten Chara- ceen in der Schweiz. Man findet sie regelmässig in den Uferzonen der grossen Seen (Genfersee, Vier- waldstättersee, Zürichsee) und auch in Kleingewäs- sern ist diese Art sehr häufig anzutreffen. Präferen- zen bezüglich der Höhenlage hat diese Art nicht: Man findet sie in den Tieflagen genauso wie in der montanen oder der alpinen Stufe. Sicherlich sind noch weitere Characeen im Un- tersuchungsgebiet vorhanden. Obwohl die Arten- zahl der Characeen mit der Höhe abnimmt, wären sicherlich noch mindestens 3 bis 4 weitere Chara- ceen in diesen Hochlagen potenziell vorhanden. Dass trotz intensiver Nachsuche im Palpuognasee nur diese eine Art dominiert, ist überraschend. Mög- licherweise sind jedoch noch andere Arten vorhan- Abb. 4: Chara contraria, hier ein kleinwüchsiges Exemplar den (v. a. Arten der Gattung Nitella), die ihre Ent- aus einem der Kleingewässer auf der Crap Alv. wicklung bereits abgeschlossen haben und daher (Foto A. Schwarzer). nicht mehr nachweisbar waren.

Abb. 5: Auffällig gefärbtes Algenpolster der Gattung Oscillatoria aus dem Palpuognasee. (Foto A. Schwarzer).

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4.3 Moose (Bryophyta und Hepatophyta) Hürlimann, 1987; Geissler, 1995). Die Moosflora Autoren: Ariel Bergamini, Norbert Schnyder und des Kantons Graubünden, so hat man den Eindruck, Jani Marka ist also gut bekannt. Trotzdem gibt es viele Gebiete, Mitarbeiterinnen: Heike Hofmann, Maggie Nägeli in denen nur wenig gesammelt wurde. Anderer- Nachgewiesene Arten: 213 (173 Laubmoose und seits können aber auch in besser bekannten Gebie- 40 Lebermoose) ten immer wieder überraschende Funde gemacht Besonderheiten: 9 gefährdete oder stark gefähr- werden. Gerade der Alpenraum mit seinem vielfäl- dete Arten, 11 potenziell gefährdete Arten tigen Relief und den schon auf kleinstem Raum än- dernden Umweltbedingungen birgt eine äusserst Die Schweiz ist ein moosreiches Land. Von den reiche Moosflora (Geissler & Velluti, 1995), deren rund 1700 in Europa vorkommenden Arten (Grol- Erfassung auch in kleinen Gebieten viel Zeit bean- le & Long, 2000; Hill et al., 2006) sind über 1100 sprucht. auch in der Schweiz nachgewiesen (NISM, 2008). Gemäss Datenbank des ‹Nationalen Inventars der Die Erforschung der Schweizer Moosflora hat eine Schweizer Moosflora› (NISM, http://www.nism.uzh. lange Tradition (Urmi et al., 2007), in der der Kan- ch) waren aus dem Untersuchungsgebiet Bergün- ton Graubünden eine Pionierrolle spielt. Bereits Preda vor dem Tag der Artenvielfalt gut 90 Moosarten 1859 wurde die erste Laubmoosflora des Kantons bekannt, was nur einem Bruchteil der zu erwarten- Graubünden publiziert (Killias, 1859). Dieser folgte den Arten entspricht. Die ältesten Aufsammlungen bereits zehn Jahre später die detaillierte Bearbei- stammten aus der Mitte des 19. Jahrhunderts (z. B. tung von Pfeffer (1869) und schliesslich zu Beginn Seltenheiten wie Tetraplodon mnioides), die meisten des 20. Jahrhunderts noch eine Bearbeitung der jedoch aus den letzten 20 Jahren (z. B. Geissler et Laubmoose (von Gugelberg, 1905). Zahlreiche wei- al., 1992). tere floristische Untersuchungen meist kleinerer Um einen guten Überblick der Moosvielfalt des Gebiete folgten (z. B. Meylan, 1940; Ochsner, 1975; Gebietes zu bekommen, konzentrierten wir uns auf

Abb. 6: Tetraplodon angustatus, ein Mitglied der Familie der Splachnaceae (Dungmoose), gilt gemäss Roter Liste als stark gefährdet. (Foto N. Schnyder).

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wenige, möglichst unterschiedliche Habitate. Fol- häufige Arten, die im Gebiet sicher noch vorkom- gende Lebensräume wurden näher untersucht: Flach- men. Man kann also davon ausgehen, dass im Ge- und Hochmoore, Alluvionen mit sandigen und biet bislang mehr als 240 Arten sicher nachgewie- kiesreichen Substraten, überspülte Felsen im Fluss, sen wurden. Bei intensiverer Nachsuche könnten Fichtenwälder, nasse und trockene kalk- und sili- wohl leicht über 300 verschiedene Arten nachge- katreiche Felsen, Weiden mit lockeren Lärchenbe- wiesen werden. ständen sowie vom Menschen geschaffene Lebens- Mit besonders vielen Arten vertreten waren die räume wie Bahnborde, Mauern und Gärten. Gattungen Bryum (Birnmoose, 12 Arten), Sphagnum Insgesamt fanden wir 213 Arten (173 Laubmoo- (Torfmoose, 9 Arten) und Orthotrichum (Goldhaar- se, 40 Lebermoose). Darunter einerseits weit ver- moose, 8 Arten). Erstaunlicherweise war zuvor noch breitete Arten wie Bryum argenteum und Hypnum keine einzige Orthotrichum-Art aus dem Gebiet ge- cupressiforme, andererseits aber auch Seltenheiten meldet worden, was natürlich vor allem auf die bis- wie Tetraplodon angustatus oder Orthotrichum rogeri. lang wenig intensive floristische Erforschung des Der Anteil der Lebermoose ist etwas geringer als Gebietes hinweist. Drei der gefundenen Arten gelten man aufgrund ihres Anteils an der gesamtschweize- gemäss Roter Liste (Schnyder et al., 2004) als stark rischen Moosflora erwarten würde. Dieser etwas gefährdet, nämlich Bryum muehlenbeckii, Tetraplodon geringere Anteil könnte einerseits methodisch be- angustatus (Abb. 6) und Hypnum sauteri (Abb. 7). gründet sein (zu wenig Zeit, um die oft kleinen Le- Besonders interessant ist die Ökologie von Tetra- bermoose zu finden), andererseits könnte dies auch plodon angustatus, einem Mitglied der Familie der die tatsächlichen Verhältnisse im Gebiet widerspie- Splachnaceae oder Dungmoose. Limpricht (1895) geln. In Gebieten mit hohem Anteil an kalkhaltigen schreibt zum Vorkommen der Art: «Auf Exkremen- Substraten findet man oft weniger Lebermoose, da ten der Fleischfresser, dem Gewölle der Raubvögel, Kalkfelsen schneller abtrocknen und für die meis- auf Menschenkoth und auf den faulenden Leichen ten Lebermoose weniger günstig sind. Von den ca. kleiner Thiere ...». Wir fanden die Art auf einem 90 bereits vorher aus dem Gebiet bekannten Arten kleinen, ansonsten moosfreien Felsblock in einem fehlen 31 in unserer Liste. Die meisten davon sind Fichtenwald. Das genaue Substrat konnte zwar nicht

Abb. 7: Das stark gefährdete Schlafmoos (Hypnaceae) Hypnum sauteri. (Foto N. Schnyder).

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mehr erkannt werden, doch scheint aufgrund der 4.4 Farn- und Blütenpflanzen etwas exponierten Lage Marder- oder Fuchskot Autor: Martin Camenisch möglich. Zwei weitere, allerdings viel häufigere Ar- MitarbeiterInnen: Stefan Blaser, Patrik Kuss, ten der Splachnaceae konnten ebenfalls gefunden Christian Rixen, Uwe Sailer, Sonja Wipf, Margot Zah­ werden: Splachnum sphaericum auf altem Kuhdung ner und Ruedi Zuber und Tayloria serrata subsp. serrata auf wahrschein- Nachgewiesene Arten: 508 Arten (inkl. Unterarten) lich stickstoffreichem Humus. Besonderheiten: einige seltene Arten und 11 für Weitere sechs Arten gelten gemäss Roter Liste als die Region neue Arten gefährdet und elf Arten als potenziell gefährdet. Ei- nige dieser Arten sind im Kanton Graubünden noch Das Untersuchungsgebiet teilten wir in vier Teil- relativ verbreitet, andere sind aber auch hier sehr gebiete ein, in denen botanisch mit verschiedenen selten, wie z. B. Orthotrichum rogeri. Pfeffer (1869) Schwerpunkten zu rechnen war. Meist in Zweier- hielt die Art im Kanton Graubünden zwar für häu- gruppen wurden diese Teilgebiete entlang einer fig, doch wurde sie erst 2004 im Kanton wieder ge- zuvor abgesprochenen Route, die die wichtigsten funden (Puschlav; Bergamini, 2006). O. rogeri ist zu- Lebensräume streifen sollte, abgesucht. Sowohl dem eine Art der Berner Konvention und somit die tiefsten Lagen mit den wärmeliebenden Wald- streng geschützt. Auffallend an der Artenliste sind gesellschaften und intensiv genutzten Fettwiesen zudem die vielen Arten der Flach- und Hochmoore. wie auch die höheren Lagen im Waldgrenzenbe- Viele dieser Arten sind zwar als nicht gefährdet in reich über Silikat und über Kalk, Feuchtstandorte der Roten Liste aufgeführt, doch könnte sich das in und Trockenrasen, Geröllhalden und Ruderalflä- Zukunft wieder ändern, wenn sich die negativen chen wurden abgesucht. Entwicklungen in den Schweizer Mooren fortset- Die Gesamtartenliste der Kartierfläche Filisur (953, zen, wie kürzlich gezeigt wurde (Klaus, 2007; Berga- Talfläche) aus dem Verbreitungsatlas der Farn- und mini et al., 2009). Blütenpflanzen der Schweiz führt 979 Arten (inkl. Die hohe Artenzahl im Untersuchungsgebiet Unterarten) auf. Diese Liste diente als Basis für die überraschte auch uns, übertraf sie doch die Zahl der Erfassung der Arten im Feld und als Messlatte für gefundenen Arten auf der Alp Flix vom Geo-Tag der unsere Fundmenge. Artenvielfalt im Jahre 2000 deutlich (180 Arten, Das Untersuchungsgebiet liegt im südlichen Zipfel Urmi, 2001). Wie lässt sich diese Vielfalt erklären? der Kartierfläche Filisur, die eine Gesamtfläche von Ausschlaggebend für die hohe Artenzahl ist sicher 112,9 km2 umfasst. Hier wurden insgesamt 979 Ar- die standörtliche Diversität im Untersuchungsge- ten (inkl. Unterarten) nachgewiesen. Im Rahmen biet. Hinzu kommt aber auch die für eine hohe des Artentages wurde innerhalb einer Fläche von 5 Moosvielfalt optimale Höhenlage des Gebietes (NISM, bis 10 km2 botanisiert. Dabei wurden 508 Arten (in- unpublizierte Daten) und die am Tag der Artenviel- kl. Unterarten) gefunden, was doch etwas mehr als falt optimalen Wetterbedingungen. der Hälfte der Arten der 10- bis 20-mal grösseren Kartierfläche Filisur ist. Unter den Neufunden für das Gebiet (Tab. 1) fallen einige Ruderalarten auf, die in Preda auf dem Bahnareal nachgewiesen wurden. Geranium molle wird aus der Region Tiefencastel im Verbrei- tungsatlas der Farn- und Blütenpflanzen der Schweiz noch als Literaturangabe angegeben, die nächsten aktuellen Vorkommen liegen im Dom­ leschg. Ebenfalls im Domleschg liegen die nächst gelegenen Vorkommen von Barbarea intermedia. Dagegen liegen für Herniaria glabra die nächsten Vorkommen im und Vorkommen von Li- naria angustissima werden erst aus dem Rheinwald beziehungsweise aus dem Veltlin angegeben. Da- neben wurden aber für das Untersuchungsgebiet auch Arten neu notiert, die direkt vom Menschen gepflanzt wurden. Zum einen zwei Kulturen der Abb. 8: Moosforscher Norbert Schnyder betrachtet eine ge- Blaudistel (Eryngium alpinum), zum anderen im sammelte Probe unter der Lupe. (Foto D. Müller).

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Gebiet Preda in eine Halbtrockenwiese ausgepflanz- getrieben. Hier fehlen insbesondere von den Flach- te und hier etablierte Narzissen (Narcissus x verba- und Hochmooren eine beträchtliche Anzahl an nensis). Seggen und Binsen. Und über weite Strecken war innert der begrenzten Zeit kein Absuchen möglich. Dies gilt insbesondere für die Geröllfluren, Legföh- Tab. 1: Neufunde für das Untersuchungsgebiet Preda. renbestände und Felsfluren. Zusammenfassend ist im Untersuchungsgebiet Neu für das Gebiet noch mit weiteren schätzungsweise 200 bis 300 Ar- ten vorwiegend in der oberen subalpinen Stufe zu Alchemilla splendens agg rechnen. Die gefundenen Arten widerspiegeln die Barbarea intermedia Flora des Untersuchungsgebietes gut und zeigen Eryngium alpinum auch, dass für die Region neue Arten nachgewiesen Geranium molle werden können. Zu kurz gekommen ist der Um- Herniaria glabra stand, dass die systematischen Neuerkenntnisse Linaria angustissima und Lücken gezielter bearbeitet werden sollten. pilosa Verschiedene Arten werden heute im Vergleich mit Myosotis scorpioides dem Verbreitungsatlas der Farn- und Blütenpflan- Narcissus x verbanensis cf. zen der Schweiz anders gefasst. Neue systematische Potentilla sterilis Unterteilungen auf Art und Unterartniveau führen dazu, dass für einige Taxa die Verbreitung unbe- Thalictrum minus ssp. saxatile kannt ist. Insofern wäre eine Erhebung ohne Rück- sicht auf die bestehenden Artenlisten und damit Die kurze Zeit, die für die Aufnahmen zur Verfü- automatisch auf die Nomenklatur des Verbreitungs- gung stand, widerspiegelt sich auch in der relativ atlas der Farn- und Blütenpflanzen der Schweiz nö- kurzen Liste an seltenen Arten, die notiert wurden. tig gewesen. Diese Erhebungen wären aber viel auf- Trotzdem wurden einige erfreuliche Seltenheiten wendiger gewesen und hätten weniger Nachweise gefunden (Tab. 2). und weniger Vergleichsmöglichkeiten gebracht. Da- für wären so mehr Erkenntnisse über das Vorkom- men neuer Taxa zusammengetragen worden. Ein Tab. 2: Nachgewiesene seltene Arten im Untersuchungsge- Umstand, der bei einer nächsten Aktion berücksich- biet Preda (Kategorien der Roten Liste der gefährdeten tigt werden soll. Farn- und Blütenpflanzen der Schweiz: VU = verletzlich, EN = stark gefährdet); * angepflanzte Art.

Seltene Arten für das Gebiet Kategorie

Alchemilla splendens agg VU Centaurea rhaetica VU Cypripedium calceolus VU Eryngium alpinum* (EN) Gentiana cruciata VU Linaria angustissima EN Sisymbrium austriacum EN

Verglichen mit der Kartierfläche Filisur fehlen dem Untersuchungsgebiet die artenreichen Tro- ckenwiesen, die noch um Filisur verbreitet sind und in Ausläufern bis ins Gebiet zwischen Bergün und Lantsch vordringen. Zwei weitere wichtige Faktoren, die die gefunde- ne Artenzahl am Artentag beeinflussten, waren die Jahreszeit und die Begehbarkeit. Viele Pflanzen in der oberen subalpinen Stufe hatten noch nicht aus- Abb. 9: Frauenschuh (Cypripedium calceolus). (Foto C. Germann).

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Abb. 10: Alpen-Rispengras (Poa alpina). (Foto F. Amiet). Abb. 11: Angebranntes Knabenkraut (Orchis ustulata ssp. ustulata). (Foto H. Schmocker).

Abb. 12: Alpenrebe (Clematis alpina). (Foto F. Amiet).

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4.5 Schnecken (Gastropoda) und Muscheln (Bi- bis 21,0 m Tiefe. In den tieferen Schichten (unter- valvia) halb 21,0 m) konnten wegen ungenügender Sicht Autoren: Ulrich E. Schneppat und Regula Cornu keine Proben entnommen werden. Die Taucher Mitarbeiter: diverse Mitsammler waren während 60 Minuten bei einer Wassertem- Nachgewiesene Arten: 17 Schnecken, 2 Muscheln peratur von 4 bis 5 °C im Einsatz. In einem zweiten Besonderheiten: 8 Erstnachweise fürs Albulatal Tauchgang, der im Sinne einer Linientaxation durch- geführt wurde, entnahmen die Taucher in 3,5 bis Das Albulatal ist betreffend Landgehäuse-, Was- 15 m Tiefe zehn Sedimentproben in regelmässigen serschnecken und Muscheln im Kanton Graubün- Abständen von 10 m. Sedimentproben, deren Parti- den nicht schlecht untersucht. Schon Amstein be- kelanteil unter 1,0 mm war, wurden bereits unter richtet 1858, 1862, 1873, 1885, 1890 und 1892 über Wasser durch ein entsprechendes Sieb fraktioniert. einzelne Funde, Wolf (1934) liefert weitere Nach- Während die Taucher im Einsatz waren, wurden weise und Meyer & Sommerau haben ihre Funde von den Autoren ufernahe Substrate und Sedimen- unter anderem aus diesem Tal 2004/05 publiziert. te gesammelt und fraktioniert. Sämtliche Funde Aufgrund der Topographie gehört das Albulatal al- sind in der Sammlung Mollusca im Bündner Natur- lerdings zu den Gebieten im Kanton Graubünden, museum hinterlegt. die schwierig zu bearbeiten sind. Zudem macht die Neben Molluscen, die wir selbst fanden, wurden grosse Ausdehnung saurer Gesteine das Tal nicht zu uns von einer Anzahl Forschender mehrere Funde einem Traumland für Landgehäuseschnecken. Es von Landgehäuseschnecken und Nacktschnecken mangelt an Kalk, der für die Bildung stabiler Ge- von verschiedenen Fundpunkten des Untersuchungs- häuse notwendig ist. Viele publizierten Nachweise gebietes von deren Exkursionen mitgebracht und aus diesem Gebiet bedürfen einer Überprüfung und zur Untersuchung überlassen. Bestätigung, da leider nur sehr wenige aktuelle Be- Insgesamt konnten acht Nacktschnecken-, sechs lege in öffentlichen Sammlungen zugänglich sind. Landgehäuseschnecken-, drei Wasserschnecken- und Eine flächendeckende Bestandesaufnahme wurde zwei Muschelarten nachgewiesen werden. Erstaun- noch nie unternommen. Die Hochlagen des Gebie- lich hoch ist die Zahl der Erstnachweise mit acht Ar- tes sind wie fast überall in den Alpen sehr schlecht ten für das Albulatal (Limax sp., Lehmannia marginata, oder gar nicht untersucht. Malacolimax sp., Deroceras cf. reticulatum, Deroceras cf. Den Autoren war aus der Literatur (Turner et al., agreste, Arion [Mesarion] cf. subfuscus, Arion [Carina­ 1998) und eigenen vorgängigen Erfahrungen im Al- rion] cf. silvaticus, Anisus [Anisus] spirorbis). Dieser Be- bulatal bekannt, dass aus dem Untersuchungsperi- fund macht deutlich, wie wenig wir selbst über häu- meter noch keinerlei Nachweise von Nacktschne- fige und weit verbreitete Arten im Gebiet wissen. Die cken vorlagen. Die Vertreter dieser systematisch sehr im Folgenden aufgezeigten taxonomischen Proble- heterogenen Gruppe gehören zu den am schlechtes- me sollen überdies deutlich machen, wie wenig ge- ten untersuchten und auf Artniveau verstandenen nau viele einheimische, häufige und weit verbreitete Organismen in ganz Europa, wahrscheinlich sogar Formengruppen bearbeitet und bekannt sind. weltweit. Von Limax cf. engadinensis (Abb. 13) wurden meh- Für die Erfassung von Nacktschnecken konzen­ rere Exemplare in verschiedenen Altersstadien trierten wir uns auf das linke Ufer der Aua da Mulix, gefunden. Diese Art, deren taxonomischer Status im Eingang des Val Mulix zwischen Naz und Fallò. noch nicht komplett revidiert wurde, ist im Kanton Das Wetter war sehr kühl und feucht und versprach Graubünden in den höheren Lagen relativ weit ver- Aussicht auf Funde während einer Nachttaxation. breitet. Dennoch ist der Nachweis im Albulatal der Die Wiesen und Weiden konnten wir leider nicht Erstnachweis für dieses Gebiet. Bereits mehrere begehen, da diese entweder in Vollblüte und noch Male vor dem GEO-Tag der Artenvielfalt hatten die ungemäht oder voll mit Rindern bestossen und Autoren im Albulatal speziell nach dieser Art ge- stark beweidet waren. sucht, waren aber entweder wegen hoher Nacht- Bei der Suche nach Wasserschnecken und Mu- temperaturen, grosser Trockenheit oder schwerer scheln im Lai da Palpuogna wurden wir von einem Gewitterregen immer erfolglos geblieben. sechsköpfigen Taucherteam unterstützt. Bei einem Lehmannia marginata wurde in mehreren Exem- ersten Tauchgang waren zwei der insgesamt drei plaren in verschiedenen Altersstadien an Felsen ge- Eintiefungen im Seegrund des Lai da Palpuogna funden, die mit Flechten bewachsen waren. Auch Ziel der Untersuchungen. Die Taucher entnahmen diese Funde sind die ersten für das gesamte Albula- an 15 verschiedenen Stellen Sedimentproben in 3,7 tal.

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Eine eindeutige Determination des einzigen ge- lare nicht möglich. Die Arten des Subgenus Mesa- fundenen Tieres der Gattung Malacolimax auf Artni- rion bedürfen in der gesamten Schweiz einer gründ- veau war wegen des jugendlichen Alters und der lichen Revision (siehe Pinceel et al., 2004). Derzeit kaum entwickelten Geschlechtsorgane nicht mög- ist vollkommen unklar, welche Art bzw. Arten in lich. Das und seine wenigen Arten bedürfen unserem Land vorkommen. Wir verwenden hier dringend einer Revision. Denn im Kanton Grau- das Taxon subfuscus sensu Turner et al., 1998, da eine bünden haben sich nicht alle Funde, die bis heute Klärung bisher noch nicht erzielt wurde und wir die für Malacolimax tenellus gehalten wurden, als ein- gefundenen Stücke auch nicht dem Taxon A. (M.) deutig zu dieser Art gehörig erwiesen. Auch der fuscus zuweisen können. Ganz ungeachtet der an- hier gemachte Fund scheint schon wegen seiner er- stehenden taxonomischen Probleme sind auch die- heblichen Grösse im Juni hoch verdächtig kein ech- se Funde Erstnachweise für das gesamte Albulatal. ter M. tenellus zu sein, da diese spät im Jahr ge- Das einzige subadulte Exemplar von Arion (Cari- schlechtsreif werdende Art ihr Grössenwachstum narion) cf. silvaticus konnte ebenfalls nicht einwand- erst im Spätsommer und Herbst abschliesst und frei auf Artniveau erkannt werden. Eine Verwechs- dann geschlechtsreif wird. Hier besteht erheblicher lung mit dem nah verwandten A. (Carinarion) Forschungsbedarf. Denn in der gesamten Schweiz circumscriptus wäre wegen des jugendlichen Alters ist ausser M. tenellus bis jetzt keine weitere Art die- möglich, wenn auch sehr unwahrscheinlich. Denn ses Genus publiziert worden. Auch wenn hier keine diese zweite Art des Subgenus konnte bisher in eindeutige Determination auf Artniveau erfolgen Graubünden noch nie nachgewiesen werden. Auch konnte, so ist der Fund trotzdem ein Erstnachweis dieser Fund ist ein Erstnachweis einer Art dieses für das Genus im Albulatal. Subgenus für das Albulatal. Mehrere jugendliche Tiere von Deroceras cf. reti- Eine grössere Kolonie von Anisus (Anisus) spiror- culatum und D. cf. agreste konnten am Waldrand un- bis konnte am südwestlichen Ufer des Lai da Pal- ter Totholz gefunden werden. Da der Genitaltrakt puogna in einem Seggenbestand nachgewiesen im jugendlichen Stadium noch ungenügend entwi- werden. Neben dem ersten Nachweis für das Albu- ckelt ist, konnten diese Arten nicht einwandfrei be- latal stellt der Fund gleichzeitig wohl eines der stimmt werden. Erstaunlicherweise sind dies die höchsten Vorkommen in den Alpen dar. ersten Funde überhaupt, die im Albulatal von den Beim Lai da Palpuogna wurde ausserdem eine extrem häufigen und weit verbreiteten Arten des Leerschale eines subadulten Tiers von Columella sp. Genus Deroceras gemacht werden konnten. gefunden. Dieser Fund erstaunt, da um den See he- Arion (Mesarion) cf. subfuscus konnte in mehreren rum fast ausnahmslos saure Sedimente anstehen, Exemplaren unter Totholz, an Felsbrocken und auf die nicht gerade das bevorzugte Substrat der Arten alpinen Weiden nachgewiesen werden. Eine Deter- dieses Genus sind. Dieser Fund bedarf dringend ei- mination auf Artniveau war ebenfalls wegen des ner näheren Untersuchung und Klärung. jugendlichen Alters sämtlicher gefundener Exemp-

Abb. 13: Limax cf. engadinensis. (Foto E. Schmid).

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4.6 Spinnen (Araneae) Mit Klopfschirmen, Bodensieben und Barberfal- Autor: Holger Frick len wurden bodennahe und höhere Straten der sub- MitarbeiterInnen: Odile Bruggisser, Wiebke Ent- alpinen Fich­tenwälder bei Preda (1800 m) bis hin zur ling, Martin Schmidt und diverse Mitsammler Waldgrenze bei Cuziranch (2100 m) beprobt. Zusätz- Nachgewiesene Arten: 60 liche Bar­berfallen wurden auf offenen Standorten Besonderheiten: 1 Erstnachweis für die Schweiz bei Rudials gestellt. Verschiedene offene und bewal- und 2 Erstnachweise für Graubünden dete Standorte von 1800 bis 2100 m wurden zudem inten ­siv von Hand besammelt. Spinnen werden in der Schweiz seit über hun­ Die Artenliste konnte dank der Mithilfe anderer dert Jahren aktiv besammelt und erforscht. Von Forschenden um 18 Arten erweitert werden. Diese weltweit rund 41 000 bekannten Spinnenarten wur- verwendeten vor allem Kescher­ und erforschten von den bisher über 950 in der Schweiz nachgewie­sen. uns wenig oder gar nicht untersuchte Gebiete unter- Trotz der guten Kenntnis unserer Spinnenfau­na halb 1800 m und bei Igls Plans auf 2100 m. werden vor allem im Alpenraum immer wieder Insgesamt unterschieden sich die verschiedenen neue Arten für die Schweiz oder sogar für die Wis­ Sammelmethoden stark in ihrer Ergiebigkeit: Hand­ senschaft entdeckt. fänge, 38 Arten (24 exkl.); Gesiebeproben, 18 Arten Das Ziel unserer Arbeitsgruppe war nicht der (11 exkl.); Klopfschirme, 9 Arten (5 exkl.); Kescher, 6 Nachweis möglichst vieler weit verbreiteter Arten, Arten (4 exkl.); Barberfallen, 5 Arten (2 exkl.). Zu­ sondern die Besammlung der eher wenig unter­ sammengefasst ergab sich bei der Beprobung der oben suchten in höheren Lagen (> 1800 m). Deshalb ha- erwähnten Gebiete nach 24 Stunden eine Lis­te von ben wir uns im Rahmen des GEO-Tages der Artenviel­ 60 Spinnenarten aus 48 Gattungen in 14 Fa­milien. falt 2008 mit einer Ausnahme auf das Gebiet zwi­schen Darunter waren ein Erstnachweis für die Schweiz, die Preda und dem Albulapass beschränkt. Dort wurde Zwergspinne Silometopus braunianus (Thaler, 1978) eine möglichst grosse Vielfalt von Habitaten mittels (siehe Seite 59–64), eine bisher nur von drei publi- verschiedenster Sammelmethoden beprobt. zierten Fundorten bekannte Art und zwei Erstnach- weise für Graubünden, die Sackspinne Clubiona alpi­ cola (Kulczynski, 1882) und die Springspinne Pseu- deuophrys lanigera (Simon, 1871). Weitere drei Arten wurden bisher nur selten (weniger als fünf Mal) in der Schweiz nachgewiesen und kommen auch auf Alp Flix vor: die Krabbenspinne Xysticus macedonicus (Silhavy, 1944), die Baldachinspinne Stemonyphantes cons­persus (L. Koch, 1879) und die Zwergspinne Micrargus alpinus (Relys & Weiss, 1997). Diese Arten- liste basiert auf lediglich 173 adulten Individuen, was auf die hohe Biodiversität in der Region hinweist. Trotz der Ähnlichkeit des Untersuchungsgebie­ tes mit der Alp Flix (vgl. Hänggi & Müller, 2001) ergaben sich erstaunliche Unterschiede im Arten- spektrum. Die Gesamtartenzahl war mit 64 Arten auf Alp Flix und 60 Arten in Bergün/Preda zwar sehr ähnlich, die Überschneidungen beschränkten sich aber auf lediglich 24 Arten. Als Beispiel seien hier die Zwerg- und Baldachinspinnen angeführt: Während bei Preda 29 verschiedene Arten nachge- wiesen wur­den, waren es auf der Alp Flix nur 19, wovon lediglich sieben Arten an beiden Standorten vorkamen. Diese Unterschiede sind unter anderem auf das Wetter, die verschiedenen Sammelmetho- den und die Vorlieben der Sammler für verschiede- ne Habitate zurück zu führen. In Preda waren die Temperaturen mit 10 °C relativ kalt, was zusammen Abb. 14: Spinnenforscher Holger Frick fängt mit einem Ex- mit der starken Wolkenbedeckung und dem leich- haustor Spinnen zur Bestimmung ein. (Foto D. Müller).

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ten Regen die Aktivität der Spinnen stark ein­ derzeit etwa 9 bis 10 Dermaptera, 17 Blattodea – da- geschränkt hat. Somit konnten wir weit weniger runter mehrere synantrope Arten – und 115 Ortho- Wolf­spinnen (Lycosidae) und Radnetzspinnen (Ara­ ptera (51 Ensifera und 64 Califera [Spezies und neidae) nachweisen als zu erwarten waren. Eine Subspezies]) bekannt. Der Kanton Graubünden, der intensivere Unter­suchung dieses faunistisch sehr insbesondere vom grossen Bündner Heuschrecken- interessanten Gebietes über einen längeren Zeit­ spezialisten Adolf Nadig (1910–2003) gut erforscht raum wäre deshalb sehr wünschenswert und wür- wurde, besitzt aufgrund der Vielgestaltigkeit seiner de si­cher weitere spannende Einblicke in die Spin- Lebensräume eine bemerkenswert hohe Artenviel- nenfauna der Alpen gewähren. falt. Nicht weniger als zwei Drittel aller aus der Schweiz bekannter Heuschreckenarten (derzeit et- wa 77 Taxa) konnten dort nachgewiesen werden. 4.7 Schaben, Heuschrecken und Ohrwürmer Einzelne Arten kommen innerhalb der Schweiz so- (Blattodea, Orthoptera, Dermaptera) gar ausschliesslich in Graubünden, und zwar spezi- Autor: Armin Coray ell im Engadin und den Bündner Südtälern vor. Zu Mitarbeiter: diverse Mitsammler erwähnen sind hier Leptophyes albovittata, Tettigonia Nachgewiesene Arten: 10 caudata, Troglophilus cavicola, Aeropedellus variegatus Besonderheiten: 1 Erstnachweis für die Region und früher auch Bryodemella tuberculata. Unter den Schaben gilt dies für Ectobius supramontes und bei Traditiongemäss werden Heuschrecken nicht den Ohrwürmern für Chelidurella thaleri. selten gemeinsam mit den näher verwandten Ord- Meine eigenen Untersuchungen fanden fast aus- nungen der Schaben und Ohrwürmer in faunisti- nahmslos am 14. Juni statt. Dabei wurden nahezu schen Listen behandelt und in älterer Literatur auch alle Höhenstufen zwischen 1425 und 2100 m ü. M. unter der Überbezeichnung Orthoptera oder Ge- berücksichtigt, vom Ausgleichsbecken Prasegras bis radflügler zusammengefasst. Aus der Schweiz sind gegen die Albulapasshöhe, östlich Igls Plans. Erfolg-

Abb. 15: Eine Laufspinne der Art Tibellus oblongus. (Foto F. Amiet).

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reich war die Suche insbesondere auf Magerrasen, stützen. Die Bestimmung erfolgte ausschliesslich Mähwiesen und Weiden. Das berücksichtigte Mate- nach dem männlichen Tier, wobei insbesondere die rial wurde im Wesentlichen per Käscher oder von Ausgestaltung von Epiprokt und Cerci berücksichtigt Hand gesammelt. Hinzu kamen wertvolle zusätzli- wurden. Auch die alpine Höhenstufe auf 1790 m che Einzelfunde von anderen Forschenden. und der Lebensraum Nadelwald sprechen für diese Normalerweise lassen sich zumindest Heuschre- Art. cken bereits im Felde sicher determinieren. Da sich die meisten von ihnen – eine Ausnahme bildeten hier die Tetrix-Arten – aufgrund des frühen Unter- 4.8 Käfer (Coleoptera), ohne Rüsselkäfer s.l. suchungszeitpunkts jedoch erst im Larvenstadium Autoren: Michael Geiser, Eva Sprecher und Peter befanden, war es unumgänglich, Belegexemplare zu Herger sammeln, um eine Nachbestimmung zu gewährleis- Mitarbeiter: Christoph Germann, Claudio Niggli ten. Die Larvenfunde wurden in 75%igen Alkohol Nachgewiesene Arten: 141 überführt und sind im Naturhistorischen Museum Besonderheiten: Erstnachweis von Liogluta mi- Basel deponiert. Die einschlägige Larvenbestim- cans (Staphylinidae) für die Schweiz, Erstnachweise mungsliteratur ist eher bescheiden und für den Al- von 4 weiteren Staphylinidenarten für den Kanton penraum unzureichend, so dass man nicht zuletzt Graubünden auf eigene Erfahrungen zurückgreifen muss. Nicht alle Tiere liessen sich so bis zur Art determinieren. Käfer sind in fast allen terrestrischen Lebensräu- Festgestellt wurden eine Schabenart, acht Heu- men sowie auch im Süsswasser anzutreffen. Ent- schreckenarten (3 Ensifera und 5 Caelifera), sowie sprechend vielfältig waren die am Tag der Artenviel- eine Ohrwurmart. falt angewendeten Sammelmethoden (Käschern, Die Untersuchungsbedingungen am Tag der Ar- Klopfen, «Sichtfang» auf Vegetation, Sammeln unter tenvielfalt waren eher ungünstig. Es war nur wenig Steinen, Lichtfang, Sieben, Durchsuchen von Tier- sonnig und auch eher kalt. Da in diesem Jahr auch kot). Dennoch konnten mit dieser Fülle an Sammel- der Schnee lange liegen blieb, konnten in höheren methoden nicht alle Käfergruppen abgedeckt wer- Lagen (oberhalb 2000 m) praktisch keine Heuschre- den. So wurde z. B. nicht gezielt nach aquatischen cken nachgewiesen werden. Die meisten dürften Käfern gesucht und auch aasbewohnende Käfer sind zum damaligen Zeitpunkt noch im Eistadium gewe- in der Liste kaum vertreten. sen sein. Die einzigen Nachweise waren eine Feld- Insgesamt wurden ohne Rüsselkäfer s.l. 141 Kä- heuschrecke des 1. Larvenstadiums, die ich unter ferarten gefunden, was für einen Tag zwar nicht Vorbehalt zu Omocestus viridulus rechnen würde schlecht ist, aber nicht annähernd die gesamte Fau- (2045/50 m), und weiter oben bei 2090 m eine männ­ na der Region repräsentiert, die ca. 2000 Arten ent- liche Schabenlarve von Ectobius sylvestris, die sich halten dürfte (von fast 6400 zurzeit in der Schweiz unter einen Kuhfladen verkrochen hatte. In der bekannten Käferarten). Umgebung von Preda nahm die Vielfalt zu, jedoch Von den untersuchten Teilgebieten erwiesen sich befanden sich auch dort sowie in tieferen Lagen (bis die Wiesen im untersten Teil des Gebietes (Prasegras 1425 m) die meisten der festgestellten Arten in frü- und Farrirola, beim Ausgleichsbecken) als am arten- hen oder mittleren Larvenstadien. Einzig die beiden reichsten, vor allem dank der vielen phytophagen Tetrix-Arten waren überwiegend als Adulte nach- Arten und den Cantharidae. Auch am Punt Tranter, weisbar, was nicht weiter überrascht, da sie ja im wo die Passstrasse sich durch die Schlucht windet, Adultstadium oder als Larven überwintern. Wäh- fand sich eine ziemlich interessante Fauna, vor allem rend bei den Tetrigidae (Dornschrecken) die Erwar- viele phytophage Arten. Waldarten, Bodenbewoh- tungen also eigentlich zu 100% erfüllt wurden, ner (unter Steinen) und die coprophagen Arten konnte dies bei den anderen Heuschreckenfamilien wurden vor allem in Preda selbst, in der weiteren unter den gegebenen Umständen nicht der Fall sein. Umgebung des Hotels und des Bahnhofs gesucht. In Am interessantesten war der Fund des Ohr- der alpinen Stufe Richtung Albulapass wurden zwar wurms Chelidurella thaleri (M + F, leg. U. Schneppat nur wenige Arten gefunden, dafür aber solche, die in und R. Cornu), denn diese Art ist in der Literatur, den anderen Teilgebieten nicht vertreten waren. Ei- soweit ich sie kenne, bisher für die Schweiz nur aus nige der interessanteren hochalpinen Glazialrelikte dem Unterengadin gemeldet. Da mir zu dieser Art wären aber wohl etwas weiter oben, ausserhalb des das Vergleichsmaterial gänzlich fehlt, musste ich Untersuchungsperimeters zu finden gewesen. Nicht mich auf entsprechende Bestimmungsliteratur ab- besonders artenreich waren die Weiden um den Lai

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da Palpuogna. Dies könnte aber mit der intensiven Bei den Staphylinidae (Kurzflügelkäfer) ist das Nutzung durch das Vieh zusammenhängen. überraschendste Ergebnis der Erstnachweis von Da für die meisten Käferfamilien kein zusam- Liogluta micans für die Schweiz. Weitere 4 Arten menfassendes, aktuelles Werk über die Schweizer konnten erstmals in Graubünden nachgewiesen Fauna existiert, ist es schwierig, alle gefundenen Ar- werden – obwohl es sich um weit verbreitete und ten faunistisch in einen Kontext zu stellen bzw. ir- nicht seltene Arten handelt: Xantholinus laevigatus, gendetwas über deren «Seltenheit» in der Schweiz Othius subuliformis (myrmecophilus), Tachyporus dispar, oder in Graubünden auszusagen. Schweizer Fau- Bolitochara pulchra (lunulata). nistiken existieren u. a. für die Carabidae (Laufkä- Es wurden einerseits Ubiquisten wie Xantholinus fer), Cantharidae, Scarabaeidae (Blatthornkäfer) laevigatus, Othius angustus, Philonthus tenuicornis, Ta- und die Cerambycidae (Bockkäfer), jedoch sind in chyporus dispar und Tachinus rufipes gefunden, ande- diesen Familien keine «unerwarteten» Arten zu rerseits sind auch typische Gebirgsbewohner wie verzeichnen. Interessant ist allenfalls der Fund von die nachgewiesenen Eusphalerum-Arten, Anthopha- Micrinus inornatus (Malachiidae) an gleich zwei ver- gus spp., beide Amphichroum-Arten, Stenus parcior schiedenen Stellen im Gebiet, obwohl diese Art limonensis, Domene scabricollis, Philonthus montivagus, eher weniger häufig gefunden wird. Sie hat aller- Ocypus brevipennis, Quedius dubius, Q. obscuripennis dings, innerhalb der Schweiz, in Graubünden ihren und Q. paradisianus sowie Oxypoda tirolensis vertre- Verbreitungsschwerpunkt. Eine ebenfalls als «nicht ten. Ontholestes tessellatus ist ein typischer Mist- und häufig» geltende Art ist Ernobius abietinus (Anobii- Faulstoffbewohner und auch an Kadavern zu fin- dae) (Abb. 16), doch ist hier die genaue Verbreitung den. Bolitochara- und Lordithon-Arten leben an Pil- in der Schweiz bisher nicht bekannt. Allgemein als zen. Die Vertreter der Gattung Pella sind mit Amei- «selten» angegeben wird Orchesia minor (Melandry- sen vergesellschaftet. Philonthus decorus ist eine idae), wobei hier weder die Lebensweise noch die typische Waldart. Bryophacis rufus wird nur selten Verbreitung in der Schweiz genau bekannt sind. nachgewiesen.

Abb. 16: Der Nagekäfer Ernobius abietinus zählt in der Schweiz zu den «nicht häufigen» Arten. (Foto I. Altmann).

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Die im Gebiet von Bergün nachgewiesenen Chry- Die Anzahl der gefundenen Käferarten wurde somelidae (Blattkäfer) sind alles häufige, weit ver- durch das kalte, bewölkte Wetter negativ beeinflusst. breitete Arten. Es wurden keine für das Gebiet un- So sind z. B. die Cerambycidae und Buprestidae, die erwarteten Arten gefunden. Von der grossen alpinen sonniges Wetter bevorzugen und sicher mit einigen Gattung Oreina konnten vier Arten gefunden wer- Arten im Untersuchungsgebiet vertreten wären, den. Die oft metallisch blau und grün schillernden kaum repräsentiert. Der Lichtfang (von der Schmet- Käfer kommen im ganzen Alpenraum vor und le- terlingsgruppe durchgeführt) ergab wegen der nied- ben oligo- oder polyphag an Pflanzen. Von der sehr rigen Temperaturen überhaupt keine Käfer, obwohl artenreichen Gattung Cryptocephalus, die eine welt- hier sonst einige spezielle nachtaktive Arten zu er- weite Verbreitung hat, wurden drei Arten gefunden. warten gewesen wären. Trotz allem erstaunlich gut Diese kommen alle in Mitteleuropa ziemlich häufig vertreten waren die Cantharidae (Weichkäfer), mit vor und können oft von gelben Blüten gestreift wer- insgesamt 17 gefundenen Arten, was vielleicht 30 den. Aphthona venustula gehört ebenfalls einer sehr bis 50 % der im Gebiet zu erwartenden Arten ent- artenreichen Gattung an. In Mitteleuropa zählt sie spricht. Bei wärmerem Wetter wären diese Bewoh- zu den häufigstenAphthona -Arten. Sie lebt an Wolfs- ner der Kraut-, Strauch- und Baumschicht wohl milchgewächsen (Euphorbia sp.). Zur wenig be- noch besser vertreten gewesen. kannten Unterfamilie der Eumolpinae gehört Bro­ mius obscurus. Die Art frisst Blätter von Epilobium angustifolium und verwandten Arten, die Larven 4.9 Rüsselkäfer s.l. (Curculionoidea) entwickeln sich an den Wurzeln der Nährpflanzen. Autor: Christoph Germann Die andern nachgewiesenen Blattkäferarten leben MitarbeiterIn: Michael Geiser, Peter Herger, Eva an Pflanzen, die für den Alpenraum typisch und Sprecher und Claudio Niggli weit verbreitet sind. Gonioctena pallida lebt an Wei- Nachgewiesene Arten: 66 den-Arten (Salix sp.). Auch Luperus flavipes (Abb. 17) Besonderheiten: Höchster Nachweis (1 Art), west- frisst an Weiden, aber auch an Erlen, Birken und lichster Fundpunkt der Gesamtverbreitung und ers- anderen Sträuchern. Die drei Smaragdina-Arten fin- ter Fund ausserhalb des Engadins (1 Art) det man an Haselsträuchern, Weissdorn, Birken und Weiden. Mit über 70 000 Arten sind die Rüsselkäfer sensu lato (Curculionoidea) weltweit gesehen die arten- reichste Gruppe der Käfer (Coleoptera). In der Schweiz sind sie mit rund 1050 Arten vertreten. Aus dem Kanton Graubünden sind bisher 501 Arten be- kannt. Der Grossteil der Rüsselkäfer lebt stark spezi- alisiert auf Pflanzen, einige Arten sind polyphag. Bei uns kommen innerhalb der Curculionoidea die Fa- milien Anthribidae, Apionidae (Zwergrüssler), Atte- labidae (Blattroller), Curculionidae, Dryophthoridae, Erirhinidae, Nanophyidae, Nemonychidae, Raymon- dionymidae (ausschliesslich blinde Vertreter) und Rhynchitidae (Blütenstecher, Triebstecher) vor. Die Käfer wurden vorwiegend mit dem Kätscher von der Vegetation gestreift, mit dem Klopfschirm von Büschen und Wirtskräutern geklopft oder di- rekt von den Wirtspflanzen abgelesen. Zusätzlich wurden einige Streuproben mit dem Käfersieb ge- nommen. 13 Standorte wurden bearbeitet, drei wei- tere Standorte stammen von Beifängen weiterer Spezialisten. Insgesamt fanden sich 66 Rüsselkäfer-Arten der Familien Anthribidae (1), Apionidae (13) und Cur- Abb. 17: Der Blattkäfer Luperus flavipes frisst an Weiden, culionidae (52). Die höchste Artenzahl fand sich in aber auch an Erlen, Birken und anderen Sträuchern. den Mähwiesen und Hochstaudenfluren im unters- (Foto I. Altmann). ten Bereich (1400 bis 1600 m). Die Nassstandorte

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entlang von Bächen, Tümpeln und Seen (1500 bis Otiorhynchus subquadratus Rosenh. ist in der 2100 m) waren weniger ergiebig, da viele der typi- Schweiz bisher nur im Engadin in 25 Exemplaren schen, hygrophilen Arten nicht bis in die montane gefunden worden. Die beiden Exemplare bei Preda Zone vordringen. Die Untersuchung der Waldstand- stellen die ersten Funde ausserhalb des Engadins orte mit Fichten-, Lärchen- und Kiefernbeständen dar und zusätzlich die westlichsten Fundpunkte im (um 1800 m) ergab einen Grossteil der im Gebiet vor- Gesamtverbreitungsgebiet der Art. kommenden Dickmaulrüssler (Gattung Otiorhyn- Da aus dem Vergleichsgebiet der Alp Flix (Geo- chus). Eine Gesiebeprobe aus der Zwergstrauchheide Tag der Artenvielfalt 2000) keine vergleichbare Er- (2100 m) ergab zusätzliche alpine Vertreter wie Otio- fassung der Curculionoidea vorliegt, wird die vor- rhynchus pauxillus und O. varius (Abb. 18). Insgesamt liegende Liste mit der Checkliste des Schweizerischen betrug der Anteil der montan-alpinen Rüsselkäfer Nationalparks verglichen, die erst kürzlich vom Au- rund 20 %. tor revidiert wurde. Diese umfasst 187 Curculio­ Die etwas ungünstige Witterung (kühl, wenig noidea-Arten (inklusive 18 Scolytinae) innerhalb Sonne) wirkte sich nur wenig auf die Nachweisbar- eines Gebietes mit ähnlichem Höhenspektrum. Im keit der Rüsselkäfer aus. Mit Ausnahme der beiden, Vergleich mit dieser Zahl dürfte gut ein Drittel der im Folgenden kurz vorgestellten Arten, waren alle im Park Ela potenziell vorkommenden Arten ge- Weiteren durchaus im Gebiet zu erwarten. funden worden sein, was durchaus beachtlich ist. Phrissotrichum rugicolle Germ. ist in der Schweiz Graubünden ist seit Langem ein beliebtes Ziel weit verbreitet, wird jedoch nur selten und lokal coleopterologischer Forschung, davon zeugen Ar- gefunden. Bisher lagen die höchsten Funde auf beiten von Stierlin, Caflisch, Handschin, Linder 1600 m. Vorliegend konnte die Art erstmals auf und Germann & Lüscher. Trotzdem ist Graubün- 2000 m nachgewiesen werden. Die beiden Exem­ den für die Rüsselkäfer noch immer die Region mit plare wurden aus Helianthemum-Polstern an einer dem grössten Potenzial für Entdeckungen in der südexponierten Böschung geklopft. Schweiz.

Abb. 18: Otiorhynchus varius gehört zu den alpinen Vertretern der Rüsselkäfer. (Foto F. Köhler).

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4.10 Pflanzenwespen (Hymenoptera, Symphyta) Zusammen mit Pflanzenwespen, Wespen, Bienen Autor: Bruno Peter und Ameisen gehören die Schlupfwespen zu den MitarbeiterInnen: diverse Mitsammler Hautflüglern (Hymenoptera). Sie repräsentieren ei- Nachgewiesene Arten: 24 ne der artenreichsten Insektengruppen überhaupt. Besonderheiten: 3 neue Arten für den Kanton Bis heute sind über 22 000 Ichneumonidenarten be- Graubünden: Anoplonyx destructor, Cephalica annuli- schrieben worden und diese Zahl wird sich gewiss in cornis und Xyela julii den nächsten Jahren noch vervielfachen. Denn gleichzeitig sind die Schlupfwespen auch diejenige Die Pflanzenwespen (Symphyta) gehören zur Insektengruppe, über die noch am wenigsten be- grossen Insektenordnung der Hautflügler (Hyme- kannt ist, und auch in Europa gibt es noch sehr viel noptera), in Mitteleuropa mit ungefähr 12 000 be- Neues zu entdecken. Dass die Schlupfwespen bisher schriebenen Arten. Die Hautflügler besitzen zwei so stiefmütterlich behandelt worden sind, hat meh- Vorder- und zwei Hinterflügel und werden in zwei rere Gründe. Einerseits ist die Taxonomie noch stark Unterordnungen, Pflanzen- (Symphyta) und Tail- im Fluss, und nur ein kleiner Teil der Arten lässt sich lenwespen (Apocrita), eingeteilt. Bei den Pflanzen- heute bereits sicher bestimmen. Andererseits wirken wespen ist der Hinterleib in voller Breite am Brust- der grosse Artenreichtum und die zum Teil schwieri- stück angesetzt. Sie stechen nicht und bilden keine gen Bestimmungen in der Gruppe auf die meisten Staaten. Die Larven ernähren sich fast ausschliess- Entomologen eher abschreckend. Gleichzeitig ist lich von pflanzlichem Material. diese Gruppe aber aufgrund ihrer Lebensweise sehr In der Schweiz sind zurzeit 685 Arten und aus spannend. dem Kanton Graubünden 252 Arten bekannt. 178 Der hohe Artenreichtum der Schlupfwespen wird Artnachweise stammen aus dem Schweizerischen meist mit ihrer Lebensweise erklärt. Sie entwickeln Nationalpark. 74 weitere Arten konnte ich an ver- sich als Parasitoide von anderen Insekten und sons- schiedenen Orten ausserhalb des Nationalparks tigen Arthropoden wie Spinnen und Asseln. Der Be- nachweisen. Die Vegetation im Untersuchungsgebiet griff Schlupfwespe stammt daher, dass man diese war für die Pflanzenwespen gut entwickelt. Leider grazilen Insekten oft aus ihrem Wirt schlüpfend be- war die Witterung zu kühl und zu wenig sonnig. obachten kann. Sie werden als Parasitoide und nicht Die Tiere wurden mit dem Kescher von der Ve- als Parasiten bezeichnet, weil sie ihren Wirt beim Ab- getation gestreift. schliessen ihrer Entwicklung obligatorisch abtöten. Insgesamt liessen sich 24 Pflanzenwespenarten Sie nehmen damit eine Zwischenstellung zwischen aus sechs Familien nachweisen. echten Parasiten und Räubern ein. Und sie spielen Aus der Sicht von Sammelerfahrung und Vegeta- eine enorm wichtige Rolle im Ökosystem: Sie regu- tionszustand wären bei günstiger Witterung 40 bis lieren die Populationsgrössen ihrer Wirte und sorgen 50 Arten zu erwarten gewesen. Es wurden mehrere so für ein stabiles Gleichgewicht. In der biologischen subalpine Arten gefangen, die trotz der Kälte zum Schlädlingsbekämpfung werden zahlreiche Arten Vorschein kamen. So wurde im Val Mulix auf 2100 m bereits erfolgreich eingesetzt, und die Forschung in bei 5 °C ein grünes Männchen von Rhogogaster punc- diesem Bereich läuft auf Hochtouren. tata an Grünerle (Alnus viridis) erbeutet. Die folgen- Am Tag der Artenvielfalt im Parc Ela war die Wit- den Arten sind mehrheitlich in der subalpinen und terung für die Schlupfwespen mit sehr tiefen Tempe- alpinen Höhenstufe anzutreffen: Anoplonyx destructor, raturen und wenig Sonnenschein sehr ungünstig. Rhogogaster dryas, R. punctulata, Tenthredo algoviensis, T. Trotzdem konnten 23 Individuen gefangen werden. balteata, T. koehleri, T. velox, Abia aurulenta, Corynis ob- Diese repräsentieren 11 der 38 heute bekannten Un- scura und Cephalcia annulicornis. terfamilien und damit ein breites Spektrum an Wir- ten. Einige der Arten konnten als Parasitoide von Schmetterlingen und Nachtfaltern bestimmt werden, 4.11 Schlupfwespen (Hymenoptera, Ichneu- andere entwickeln sich in den Larven von Zweiflüg- monidae) lern. Zusätzlich konnten zwei Arten von Hyperpara- Autorin: Seraina Klopfstein sitoiden festgestellt werden. Diese entwickeln sich MitarbeiterIn: Salome Steiner, Reto Burri als Parasitoide von Parasitoiden, meist also anderen Nachgewiesene Arten: 7 (plus ca. 12 nicht bis zur Schlupfwespen. Auffällig war auch die hohe Zahl Art bestimmte Taxa) von Tieren, welche Pflanzenwespen als Wirte benö- Besonderheiten: Xestopelta gracillima ist ein Erst- tigen. Wie ihre Wirte haben viele dieser Arten eine nachweis für die Schweiz alpine Verbreitung.

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Leider fehlt für die meisten Arten der Ichneumo- pelta gracillima dar, einer Art, die bisher nur aus nidae bis heute die Bestimmungsliteratur. Auch in Deutschland, Italien, Osteuropa und England be- der Schweiz werden laufend neue Arten entdeckt. kannt ist. Besondere Merkmale dieser Art sind der Schätzungen von Spezialisten gehen davon aus, seitlich stark zusammengedrückge Hinterleib, der dass in der Schweiz an die 3000 Arten vorkommen aufgewölbte Kopfschild und die charakteristische könnten – bekannt sind allerdings erst deren 1200. Färbung des Hinterleibs. Über ihre Lebensweise ist Im Vergleich mit unseren Nachbarländern haben noch kaum etwas bekannt, so kennt man bisher wir faunistisch einiges nachzuholen, und einen auch die Wirtsarten dieser Schlupfwespe nicht. kleinen Beitrag hierzu konnten wir durch den Erst- Sehr wahrscheinlich parasitiert sie aber wie die an- nachweis von Xestopelta gracillima leisten (Abb. 19). deren Arten dieser Unterfamilie die Larven von Nur sieben der ca. 19 Arten konnten sicher bis Schwebfliegen. mindestens auf Gattungsniveau bestimmt werden. Das breite Spektrum von Ichneumonidenarten, Die anderen Tiere werden der Bestimmung durch das während des Tages der Artenvielfalt festgestellt Spezialisten bzw. der Revision ihrer Gruppen har- werden konnte und vor allem der Erstnachweis ei- ren müssen. Aus der Unterfamilie der Diplazonti- ner Art für die Schweiz unterstreichen den grossen nae wurden zwei Arten festgestellt. Diplazon annu- Nachholbedarf, der in der Faunistik der Schlupf- latus konnte in einer bereits seit 2003 laufenden wespen in unserem Land noch besteht. Gerade der Untersuchung der Diplazontinenvielfalt auf der be- Alpenraum dürfte noch manche Überraschung be- nachbarten Alp Flix mehrfach festgestellt werden. reithalten. Gleichzeitig zeigt unser Resultat auch, Dort gehört D. annulatus zu den häufigen Arten. Das dass Aktionen wie Tage der Artenvielfalt für die En- Auffinden dieser Art, die vor allem in den höheren tomofaunsitik der Schweiz eine wichtige Rolle spie- Lagen anzutreffen ist, war also zu erwarten. Eine len können. Überraschung stellt allerdings der Fund von Xesto-

Abb. 19: Die Schlupfwespe Xestopelta gracillima (Vorderflügellänge ca. 4,5 mm), ein Erstnachweis für die Schweiz. (Foto S. Klopfstein).

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4.12 Bienen und Wespen (Hymenoptera, Aculeata) Autor: Felix Amiet Mitarbeiter: keine Nachgewiesene Arten: 5 Besonderheiten: keine

Aculeate Hymenopteren sind wärmeliebende Insekten. Daher sieht man die meisten Arten nur bei Sonnenschein und Temperaturen über 15 °C. Beides war leider am Fangtag bei grauem Himmel und einer Temperatur unter 10 °C nicht gegeben. Mit zunehmender Höhe über Meer nimmt daher auch die Artenzahl immer mehr ab. Im Gebiet dürften etwa 350 Arten vorkommen. Da die Tiere Abb. 20: graphodactyla, eine Vertreterin der Fe- sich bei schlechtem Wetter oder zum Übernachten dermotten, konnte zum ersten Mal im Kanton Graubünden meist in Löchern im Boden, in Holz oder Mauern nachgewiesen werden. (Foto J. Schmid). aufhalten, ist es nicht verwunderlich, dass die Aus- beute nur gerade fünf betrug. Die drei Bombusar- ten (Hummeln) sind kälteresistenter als die übri- gen Bienen und daher am Nachmittag, als die Sonne sich kurz bei Bergün zeigte, gefunden wor- den. Die beiden Hylaeusarten (Maskenbienen) wur- den steif aus Blüten abgelesen, wo sie übernachtet haben. Hylaeus annulatus ist eine typische montan- alpine Art. Die anderen Arten sind in der ganzen Schweiz verbreitet.

4.13 Schmetterlinge () Autor: Jürg Schmid Mitarbeiter: Peter Sonderegger und Markus Fluri Abb. 21: Die Miniermotte Phyllonorycter junoniella, die in Nachgewiesene Arten: 91 der Schweiz nur sehr lokal verbreitet ist, konnte im Albula- Besonderheiten: 1 Erstnachweis für Graubünden, tal festgestellt werden. (Foto J. Schmid). eine Zweitmeldung für die Alpen und Mitteleuropa

Schmetterlinge bilden innerhalb der Insekten ei- ten im Untersuchungsgebiet schätzungsweise etwa ne besonders vielgestaltige Ordnung: von winzigen, 1000 Arten vorkommen. versteckt lebenden Kleinschmetterlingen bis hin zu Zum Nachweis nachtaktiver Schmetterlinge eig- farbenprächtigen, blütenbesuchenden Tagfaltern. nen sich in Gasezylinder aufgehängte UV-Lampen. Viele Arten sind in ihren Ansprüchen hoch spezia- Acht solcher Lampen wurden in verschiedenen lisiert, sei es bezüglich der Raupennährpflanze oder Biotopen entlang der Strasse Bergün–Preda aufge- des Klimas. In der Schweiz leben etwa 3700 Arten. stellt. Infolge der sehr ungünstigen Witterung (3 ºC In Graubünden dürften es, vorsichtig geschätzt, et- um Mitternacht!) blieb der Anflug aber praktisch wa 2700 sein. aus. Deshalb wurde der Tagfang intensiviert und Das Untersuchungsgebiet liegt mehrheitlich in gezielt auch nach Raupen gesucht, dies vor allem der subalpinen/alpinen Stufe, womit das grosse Ar- im untersten Teil des Gebiets. Einige kurze sonnige tenspektrum der thermophilen Laubwaldstufe nicht Momente erlaubten es, Tagfalter zu finden. Ansons- vertreten sein kann. Ebenso sind natürlich südliche ten wurden nachtaktive Falter durch Klopfen und Arten nicht zu erwarten. Zoogeographisch liegt das Käschern aus ihren Ruheplätzen aufgescheucht. Gebiet in der Region «Mittelbünden», in dem 715 Insgesamt konnten so immerhin 91 Arten aus 22 «Grossschmetterlings»-Arten nachgewiesen sind. Familien festgestellt werden, 16 davon als Raupen- Unter Einschluss der «Kleinschmetterlinge» dürf- nachweise. Acht Arten wurden nach Genitalpräpa-

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raten bestimmt bzw. bestätigt. Das Fehlen vieler soirée du 13 juin et durant une bonne partie de la Trivialarten wie des Kleinen Fuchses (Aglais urticae) journée du 14) ont fortement freiné, voire même macht deutlich, wie ungünstig die Witterungsver- empêché pour les taxa héliophiles, pratiquement hältnisse für Schmetterlinge, insbesondere Tagfal- toute activité des Diptères, qui sont des insectes très ter, tatsächlich waren. Für Schmetterlingsnachwei- sensibles au froid en règle générale. De plus, l´humidité se auf dieser Höhenstufe wäre der Juli mit Sicherheit persistante sur les herbes et les feuillages des buis- der artenreichere Monat. Dennoch gibt es Lichtbli- sons a beaucoup gêné la récolte des rares spécimens cke: Besonders erfreulich ist der Erstnachweis von visibles. En effet, le filet entomologique, qui en Stenoptilia graphodactyla (Abb. 20) für Graubünden, temps normal permet des récoltes abondantes, n´a die aus versponnenen Trieben von Gentiana asclepia- pratiquement pas pu être utilisé le 14, au risque de dea gezüchtet werden konnte. Überraschend war der transformer la récolte en une bouillie d´insectes non Zweitnachweis von Syncopacma karvoneni, einer Pal- identifiables. La chasse à vue à l´aspirateur a donc été penmotte mit boreomontaner Verbreitung, die erst pratiquée, avec un rendement assez faible. D´autre 2005 erstmals in den Alpen festgestellt wurde. Auch part, le piégeage lumineux conduit par le groupe des Phyllonorycter junoniella (Abb. 21), die die Blätter der lépidoptéristes a produit très peu de Diptères à cause Preiselbeere miniert und nur sehr lokal verbreitet des températures extrêmement basses de la nuit. La ist, wurde nachgewiesen. faiblesse de l´effectif du groupe Diptères a également Die Resultate dieses Sammeltages sind nicht mehr joué son rôle, en limitant l´étendue des zones qu´il als eine bescheidene Stichprobe. Sie zeigen aber, a été possible d´étudier. Seuls ont étés prospectés les dass selbst darin noch unerwartete Perlen zu finden prés, forêts et bords de torrent autour de Preda, ain- sind! si que la région du Lai de Palpuogna, avec en parti- culier la zone marécageuse en amont du lac. Le nombre d´espèces trouvées devrait cependant en- 4.14 Fliegen und Mücken (Diptera) core augmenter avec l´envoi à des spécialistes d´une Autor: Jean-Paul Haenni partie des taxa qui n´ont pas pu être identifiés Mitarbeiter: diverse Mitsammler; C. Dufour (Be- jusqu´à l´espèce pour le moment. Pour comparai- stimmung Tipulidae), B. Merz (Bestimmung Lau- son, lors du «GEO-Tag der Artenvielfalt» à l´Alp Flix xaniidae, Tephritidae) en 2000, 180 espèces avaient été recensées (plus 54 Nachgewiesene Arten: 44 (plus ca. 70 nicht bis taxa non identifiés jusqu´au niveau de l´espèce) zur Art bestimmte Taxa) (Bächli, 2001), avec des conditions météorologiques Besonderheiten: Bibio lautaretensis, eine seltene bien plus favorables et trois diptéristes sur le terrain. boreoalpine Art, und Eucoryphus coeruleus, eine sel- Nul doute que des recherches approfondies pro- tene alpine Art duiront encore leur lot de belles découvertes, tant il reste à faire pour inventorier cet ordre d´insectes Contrairement à d´autres groupes d´insectes, mal connu qui occu pe un rôle de premier plan en Lépidoptères en particulier, les Diptères de la ré- termes de biodiversité globale de notre pays. gion de Bergün n´ont pas fait l´objet de beaucoup d´investigations jusqu´à maintenant. Pourtant, quel­ ques espèces de mouches ont leur localité-type dans cette région où de grands diptéristes de la fin du XIXème siècle ont chassé occasionnellement. Plus de 6800 espèces sont maintenant connues avec certitude de Suisse (Merz et al., 2006) et leur nombre réel devrait probablement se situer plutôt aux environs de 9000 espèces. La centaine de taxa appartenant à 35 familles récoltés dans la région de Bergün lors du GeoTag 2008 apparaît bien faible en regard du nombre impressionnant d´espèces de Diptères répertoriés jusqu´à présent dans notre pays. Plusieurs facteurs expliquent la faiblesse de ces résultats. En tout premier lieu, les conditions mé- téorologiques défavorables (temps froid durant la Abb. 22: Pelidnoptera fuscipennis. (Foto F. Amiet).

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4.15 Lurche (Amphibia) 4.16 Kriechtiere (Reptilia) Autor: Hans Schmocker Autor: Hans Schmocker Mitarbeiterin: Corina Geiger Mitarbeiterin: Corina Geiger Nachgewiesene Arten: 3 Nachgewiesene Arten: 3 Besonderheiten: keine Besonderheiten: 1 (evtl. 2) Art(en) der Roten Liste

Von den neun Amphibienarten, die im Kanton Von den zwölf Reptilienarten, die im Kanton Graubünden vorkommen, konnten drei Arten im Graubünden vorkommen, konnten drei Arten im Untersuchungsgebiet nachgewiesen werden: Alpen- Untersuchungsgebiet nachgewiesen werden: Blind- salamander (Salamandra atra), Bergmolch (Tritu- schleiche (Anguis fragilis), Bergeidechse (Zootoca vivi- rus alpestris) und Grasfrosch (Rana temporaria). para) (Abb. 23), Kreuzotter (Vipera berus) (Abb. 24). Am leichtesten war es, den Grasfrosch festzustel- Möglicherweise wird man in der Zukunft auch len. Schon am Tag vor der Untersuchung hatten wir noch die Schlingnatter (Coronella austriaca) innerhalb an der Albulapassstrasse bei Crap Alv dessen Kaul- des Untersuchungsperimeters feststellen. Zwei siche- quappen entdeckt. Am GEO-Tag der Artenvielfalt re Nachweise aus dem Jahr 2005 stammen aus dem selber fanden wir dann sechs Exemplare, vom ein- Raum nördlich und nordwestlich des Dorfes Bergün, jährigen bis zum adulten Tier. Den Alpensalaman- und dies auf Höhen, welche dem am tiefsten gelege- der entdeckten wir erst nach langem Suchen und nen Bereich des Untersuchungsgebietes entsprechen. nachdem wir unter manchem Stein nachgeschaut In der Datenbank finden wir Nachweise der Schling- hatten. Allerdings liegen die beiden Fundstellen auf natter bis auf 1900 m, im Unterengadin und in den 2220 und 1450 �����������������������������������m���������������������������������� ganz knapp ausserhalb des Unter- Bündner Südtälern gar bis auf 2100 m ü. M. suchungsperimeters. Sicher kommt diese Art im Die Wetterbedingungen waren für die Suche Untersuchungsgebiet selber auch vor, zumal der tie- nach Reptilien alles andere als günstig: Es war zu kalt fer gelegene Fundort nur etwa 10 m ausserhalb liegt. und der Himmel war meist bedeckt. Im Val Tschitta Den Bergmolch konnten wir in einem Gewässer in fielen auf 2200 �m ü. �M. sogar ein paar Schneeflo Schneefl -o- Preda nachweisen. Der Fundort war uns aus der cken vom Himmel. Trotzdem wurde insbesondere Datenbank des CSCF und der KARCH bekannt. Der unter Steinen nachgeschaut, ob sich nicht doch der Grasfrosch ist in Graubünden in allen Kantonstei- eine oder andere Nachweis erbringen liess. So dau- len zu finden. Das Verbreitungsgebiet des Bergmol- erte es eine ganze Weile bis sich im Val Tschitta auf ches im Kanton Graubünden streift die Südtäler 2200 m ü. M. eine Bergeidechse unter einem Stein nur am nördlichen Rande und der Alpensalaman- finden liess. Dieses Weibchen war ganz klamm und der ist im Einzugsgebiet von Vorder- und Hinter- wir konnten nicht die geringsten Anzeichen eines rhein zu finden. Fluchtversuches feststellen. Insgesamt entdeckten Mit dem Auftauchen der Erdkröte (Bufo bufo) wir im Verlaufe des Untersuchungstages fünf Bergei- im Raum Bergün/Preda darf nicht gerechnet wer- dechsen, neben jener im Val Tschitta auch noch drei den. Das nächstgelegene Vorkommen der Erdkrö- te ist bekannt aus der Umgebung von Filisur (um 1000 m ü. M.). Im Oberengadin – auch um 1700 m ü. M. herum wie Preda – kommt die Erdkröte nicht vor. Im Kanton Graubünden befinden sich nur wenige Laichgewässer der Erdkröte auf Höhen über 1500� ��������������������������������������������������������������������������m ü.� ��������������������������������M. Ein ganz anderes Bild betref-betref- fend Höhenlage zeigt sich bei den drei im Untersu- chungsgebiet vorkommenden Arten. Der höchste Standort des Alpensalamanders liegt bei 2521 m ü. M., jener des Bergmolchs bei 2410 m ü. M. und der Grasfrosch kommt bis in eine Höhe von 2629 m ü. M. vor. Obwohl der bedeckte Himmel und die für Mitte Juni sehr tiefen Temperaturen für die Suche nach Amphibien nicht ideal waren, gelang es doch, die drei Arten nachzuweisen. Abb. 23: Bergeidechse (Zootoca vivpara). (Foto H. Schmocker).

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in der Umgebung von Preda auf 1800 m ü. M. und nächsten Versteck. Diese Fortpflanzungsstrategie ein Exemplar auf 1450 m ü. M. Gegen Ende des erlaubt diesen vier Arten in Höhenlagen von über Untersuchungstages konnten wir im untersten Be- 2000 � ������������������������������������������m ü. � �������������������������������������M.M. zuzu leben.leben. WährendWährend diedie höchstenhöchsten be-be-be- reich, etwas ausserhalb des Untersuchungsperime- kannten Standorte der Blindschleiche auf 2100 m ters, noch zwei weitere Arten nachweisen: die ü. M. liegen, findet man Bergeidechsen auch noch Blindschleiche und die Kreuzotter. In den steinigen auf über 2500 m ü. M. und Kreuzottern bis 2700 m Kleinstrukturen kam plötzlich ein trächtiges Kreuz- ü. M. otterweibchen unter einem Stein hervor und nicht weit davon entfernt eine ausgewachsene Blind- schleiche. 4.17 Vögel (Aves) Wir hatten den ganzen Tag gehofft, auf Häu- Autor: Christoph Meier-Zwicky tungsfetzen der drei Reptilienarten zu stossen und MitarbeiterInnen: Silvio Castelli, Christian Hemmi, so Nachweise erbringen zu können, blieben bei die- Veronica Oswald, Birgit Ottmer und Dominik Thiel ser Nachsuche aber erfolglos. Diese Häutungen wer- Nachgewiesene Arten: 57 den oft sehr schnell gefressen, auf den Steinen oder Besonderheiten: keine im Gras etwa vom Fuchs, unter den Steinen von vielen Kleintieren, die sich dort aufhalten. Wir teilten den Perimeter für unsere Untersu- Bei den drei oder vielleicht auch vier im Unter- chungen in drei Sektoren auf. Der Sektor A) umfass- suchungsgebiet vorkommenden Arten handelt es te die Quadrate 779/161, 780/161, 780/162, 781/161. sich um ovovivipare Arten. Die trächtigen Weib- Innerhalb des Sektors wurde eine Route abgelaufen, chen legen die Eier erst ab, wenn die Jungtiere die von Preda Station via Lai da Palpuogna, Crap schlupfreif sind. Die Jungtiere zerreissen die dün- Alv, Albulapassstrasse, S-changnen und wieder zu- nen, durchsichtigen Eihäutchen schon kurz nach rück nach Preda führte. Der Sektor B) umfasste die der Eiablage und verkriechen sich dann schnell im Quadrate 777/162, 778/162, 777/161. Die abgelau-

Abb. 24: Trächtiges Kreuzotterweibchen (Vipera berus). (Foto H. Schmocker).

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fene Route führte von Preda Station via Naz ins Val 4.18 Säugetiere (Mammalia) Mulix und entlang der Baumgrenze unter Fallò zu- Autoren: Thomas Briner und Jürg Paul Müller rück nach Naz. Danach ging es unterhalb Zondar MitarbeiterInnen: Erwin Eggenberger, Thomas zurück nach Preda Station. Der Sektor C) umfasste Pachlatko und Johannes Tomaschett (grosse und die Quadrate 777/162–165, 778/162. Innerhalb der mittlere Säugetiere), Regula Bütikofer, Joos Guidon, Quadrate wurde eine Route gewählt, die von Preda Susanna Meyer und Christian Wittker (Kleinsäu- Station auf dem Wanderweg nach Naz führte. Die ger) Route folgte dann parallel zur Kantonsstrasse nach Nachgewiesene Arten: 13 Bergün Speichersee und weiter bis an die Grenze Besonderheiten: Erstnachweis einer Kleinwühl- des Perimeters. maus (Pitymys subterraneus) (Abb. 25) für die Region. Der Bereich God da Muot wurde nicht begangen, da aufgrund der Topographie und der Lebensräume In Graubünden kommen insgesamt 75 Arten keine zusätzlichen Arten erwartet werden konnten. von Säugetieren vor. Wegen ihrer sehr unterschied- Jeder Sektor wurde entlang der gewählten Rou- lichen Körpergrösse und Lebensweise werden sie te von einem Zweierteam am 14. Juni 2008 zwi- mit ganz verschiedenen Methoden nachgewiesen. schen 6 und 15 Uhr nach Vögeln abgesucht. Direktbeobachtungen sind nur bei den mittleren Insgesamt wurden 57 Vogelarten gezählt. Das und grossen Arten möglich, die mindestens ein Ki- kühle Wetter mit bedecktem Himmel bewirkte, dass logramm schwer sind. Kleinsäuger, also Kleinnager die Vögel wenig gesangsfreudig waren und ihre Ak- und Insektenfresser werden mit Lebendfallen ge- tivitäten auf ein Minimum beschränkten. So konn- fangen, bestimmt und wieder freigelassen. Fleder- ten verschiedene Arten, die aufgrund des Lebens- mäuse können aufgrund ihrer Echolaute mit spezi- raumes zu erwarten gewesen wären, nicht nachge- ellen Detektoren erfasst werden. Leider war die wiesen werden. Witterung derart ungünstig, dass auch am Ersatzda- Besonders erwähnenswert sind die Beobachtun- tum, am 20. Juni 2008, keine entsprechende Aktion gen eines adulten Bartgeiers am Abend des 13. Juni, durchgeführt werden konnte. die hochgelegenen Nachweise von Stockenten und Zur Erfassung der grossen und mittleren Säu- Blässhühner am Palpuognasee, ein warnendes Sper- getiere wurde in der Nacht vom 13. auf den 14. berpaar mit ausgeflogenen Jungvögeln, fütternde Juni entlang der Hauptstrasse im Untersuchungspe- Waldbaumläufer, die zahlreichen Kuckucke (brau- rimeter eine Scheinwerfertaxation durchgeführt. ne und graue Morphe) und zehn Finkenarten. Zusätzlich wurden einige Wiesen abgeleuchtet. Am

Abb. 25: Pitymys subterraneus, eine Art der Kleinwühlmäuse, bevorzugt das Grünland. (Foto M. Andera).

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Abb. 26: Steinfliege der Gattung Perlodes. (Foto. F. Amiet).

Tag des 14. Juni wurden Direktbeobachtungen konnte mit der Waldspitzmaus (Sorex araneus) nur durchgeführt und über Spuren und Kot konnten eine einzige Spitzmausart gefunden werden. Es ist indirekte Nachweise gemacht werden. aber anzunehmen, dass weitere Spitzmausarten im Insgesamt konnten acht mittlere bis grössere Untersuchungsgebiet vorkommen. Die Fangdauer Säugetierarten nachgewiesen werden. Die Schein- war jedoch zu kurz, um das gesamte Artenspektrum werfer brachten Rothirsch, Reh und Rotfuchs zuta- der Kleinsäugetiere erfassen zu können, das etwa 15 ge und die Präsenz des Eichhörnchens konnte indi- Arten umfassen dürfte. rekt nachgewiesen werden. Die Direktbeobachtun- gen bestätigten das Vorkommen von Murmeltier, Gämse und Steinbock im Gebiet. Mit einer Lebend- 4.19 Übrige Artengruppen falle, die beim Hotel Kulm in Preda aufgestellt wor- den war, gelang der Nachweis eines Steinmarders. Einige Artengruppen sind in den vorangegange- Zur Erfassung der Kleinsäugetiere wurden Le- nen Kapiteln nicht näher behandelt, da am GEO- bendfallen eingesetzt. Am Abend des 13. Juni wur- Tag der Artenvielfalt für diese Gruppen keine Spe- den total 200 Lebendfallen vom Typ Longworth ge- zialisten vor Ort waren. Dennoch sind Belege von stellt. Die Gebiete wurden so ausgewählt, dass eine Pilzen, Flechten, Tausendfüssern, Wasserinsekten, möglichst grosse Anzahl verschiedener Lebensräu- Ameisen und Blattflöhen von Fachleuten anderer me (Moor, Wald, Weide, Geröllfeld, Gewässernähe) Artengruppen gesammelt worden, die danach den abgedeckt wurde. Total wurden 16 Individuen in entsprechenden Spezialisten zur Bestimmung ge- fünf, evtl. sechs Arten gefangen. schickt wurden. Folgende Spezialisten nahmen die Die Rötelmaus (Clethrionomys glareolus) und die Bestimmung der oben genannten Artengruppen Schneemaus (Chionomys nivalis) sind häufige Vertre- vor: Daniel Burckhardt (Blattflöhe), Daniel Cherix ter in der subalpinen Waldstufe bzw. in den Geröll- (Ameisen), Verena Lubini (Wasserinsekten), Rainer und Blockfeldern. Seltener ist der Nachweis einer Neumeyer (Ameisen), Christoph Scheidegger (Flech- Kleinwühlmaus, einer Art, die Grünland bevorzugt. ten), Jakob Schneller (Pilze) und Karin Voigtländer Für das Gebiet des Albulatales ist dies sogar der ers- (Tausendfüsser). te Nachweis überhaupt. Die fünf Fänge von Tieren der Gattung Apodemus (Waldmäuse) konnten im Feld nicht auf Artniveau bestimmt werden. Die DNA-Analyse steht noch aus. Erstaunlicherweise

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5. Diskussion der am 3. Juni 2000 mit grundsätzlich derselben Methodik das Gesamtartenspektrum aufgenommen 5.1 Methoden wurde, dient die nachstehende Tabelle. Die Bearbeiterinnen und Bearbeiter der ver- Der Vergleich mit der Erhebung auf der Alp Flix schiedenen systematischen Gruppen arbeiteten mit ist nicht ganz einfach. Unterschiedlich waren an den der Nachweismethodik, die im jeweiligen Fachbe- beiden Erfassungstagen die Wetterbedingungen. Auf reich üblich und bewährt ist. Der knappe Zeitrah- der Alp Flix waren die Wetterbedingungen vor allem men und die Grösse des Untersuchungsgebietes ver- für die Erhebung der wirbellosen Tiere deutlich bes- unmöglichten eine flächendeckende Bearbeitung ser. Im Gebiet Preda-Albula standen uns eher weni- des Untersuchungsgebietes. Die stichprobenhafte ger Fachleute zur Verfügung. Dabei geht es nicht in Untersuchung ausgewählter Lebensräume vermit- erster Linie um die absolute Zahl der Biologinnen telt aber einen guten Eindruck vom gesamten Ar- und Biologen, sondern um das Artenspektrum, das tenspektrum. Dem gegenseitigen Austausch von diese abdecken können. Vor allem fehlten Fachleute Fangmaterial zwischen den Bearbeitern verschie- für die Erhebung der Flechten, was die Gesamtarten- dener Taxa muss an vergleichbaren Aktionen noch zahl um rund 200 Arten vermindert. Bei den Algen mehr Bedeutung geschenkt werden. Es gelingen so ist der Unterschied ebenfalls bemerkenswert. Ver- immer wieder Nachweise seltener Arten, die Zu- mutlich ist dieser Unterschied einerseits darauf zu- fallsfänge darstellen. rückzuführen, dass ein Spezialist für nur mikrosko- pisch erkennbare Formen fehlte, andererseits ist die Vielfalt an Kleingewässern auf der Alp Flix eher hö- 5.2 Ergebnisse her. Wenn man zu den tatsächlich festgestellten Ar- Gesamtartenzahlen ten noch 200 Flechten und 100 Algen dazurechnet Die am GEO-Tag der Artenvielfalt vom 13. Juni und bedenkt, dass man bei idealem Wetter noch et- 2008 festgestellten Arten sind im Anhang vollstän- wa 100 zusätzliche Insektenarten hätte fangen kön- dig aufgeführt. Zum Vergleich mit der Alp Flix, auf nen, so kommt man auf gegen 2000 Arten, also eine

Tab. 3: Artenzahlen der untersuchten systematischen Einheiten am GEO-Tag in Preda/Albula verglichen mit den Ergebnis- sen des GEO-Tages 2000 (Hänggi & Müller, 2001).

Systematische Einheit Artenzahl Albula Artenzahl Alp Flix

Prokaryota 5 24 Pilze Fungi/Mycobionta 124 34 Algen Phycobionta 3 159 Flechten Lichenes 47 228 Moose Bryophyta 213 177 Farngewächse Pteridophyta 20 21 Samenpflanzen Spermatophyta 488 524 Plattwürmer Plathelminthes - 2 Weichtiere Mollusca 19 44 Ringelwürmer Annelida - 9 Spinnentiere Arachnida 61 65 Tausendfüsser Myriapoda 14 6 Insekten Insecta 464 705 Fische Pisces 1 2 Lurche Amphibia 3 2 Kriechtiere Reptilia 3 3 Vögel Aves 57 69 Säugetiere Mammalia 13 18

Total 1535 2092

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sehr ähnliche Zahl wie auf der Alp Flix (Hänggi & saik der Lebensräume ist auf Flix noch vielfältiger Müller, 2001). Auf der Alp Flix wurde allerdings ein und verzahnter, so dass eine ähnliche Artenzahl auf nur etwa halb so grosses Gebiet bearbeitet. Das Mo- einer deutlich kleineren Fläche vorkommt.

Tab. 4: Ergebnisse der GEO-Tage 1999 bis 2004.

1999 Lübeck 2000 Alp Flix 2001 Duisburg 2002 Rügen/Vilm 2003 Harz 2004 Tirol

Grösse des Unter- 12 km2 entlang 6 km2 in den 2 km2 am Rand 2 km2 an der 220 km2 in den suchungsgebietes der ehemaligen östlichen Zentral­ von Duisburg. Ostsee. Nationalparks des deutsch-deut- alpen. Mittelgebirges schen Grenze. Harz. Habitat Verschiedene Grosse Vielfalt an Stillgelegtes Uralter Eichen- Vielfältige Lebens- 5 Gebiete: Berg- Feucht- und Tro­ verschiedenen Ha- Gelände eines Buchenwald und räume auf unter- see, Trockenhän- ckengebiete in der bitaten auf kleins­ Hüttenwerkes, Brackwasser. schiedlichen Hö- ge, verschiedene Nähe einer grös- tem Raum. Grünfläche um henstufen. Wald- und Grün- seren Stadt. Baggersee. landtypen. Meter über Meer 1600–2300 bis 1142 600–2200 Anzahl Teilnehmer 102 74 200 über 100 140 90 Besonderes Starker Regen Für viele Insekten lässt viele Flugin- etwas zu sekten nicht zum früher Zeitpunkt. Vorschein kom- men. Prokaryoten 24 4 5 19 Pilze 92 34 13 113 164 90 Algen 31 159 58 42 97 Flechten 85 228 71 78 265 Moose 97 177 75 93 179 134 Farngewächse 19 21 10 11 29 26 Samenpflanzen 508 524 474 408 537 640 Moostierchen 1 1 Plattwürmer 1 2 3 2 1 1 Rädertiere 5 1 5 14 Weichtiere 77 44 41 74 46 42 Ringelwürmer 6 9 14 3 3 Krebstiere 22 27 36 2 5 Spinnentiere 75 65 101 86 164 233 Tausendfüssler 6 8 1 5 Insekten 890 705 614 976 783 954 Coleoptera 688 133 209 404 323 292 Diptera 47 264 176 156 83 21 Homoptera 14 20 48 13 2 Heteroptera 34 33 35 47 41 56 Hymenoptera 32 94 28 84 81 133 Lepidoptera 136 134 30 241 154 415 Odonata 14 4 16 11 1 Saltatoria 5 11 13 10 17 Fische 11 2 12 19 1 2 Lurche 11 2 1 7 6 3 Kriechtiere 4 3 3 2 2 Vögel 111 69 63 92 78 79 Säugetiere 21 18 8 14 13 16

Total 2066 2092 1587 2001 2087 2630

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Im Vergleich zu Gebieten in Tieflagen sind die an vergleichbaren Aktionen ermittelten Artenzahlen erstaunlich hoch. Es wird immer deutlicher, dass im Gebirge die Gesamtartenzahlen auch im Bereich zwischen 1500 und 2100� ������������������������������������������m ü.� ����������������M. noch kaum zu-zu- rückgehen, weil besonders im Waldgrenzenökoton sehr verschiedene Lebensraumtypen vorkommen.

Besonderheiten Bemerkenswert sind die drei Erstnachweise für die Schweiz. Sie betreffen eine Spinnenart (Silometopus braunianus), eine Käferart (Liogluta micans) und eine Schlupfwespenart (Xestopelta gracillima.) Dazu kom- men ein gutes Dutzend Erstnachweise für Graubün- Abb. 27: Vielfaltsparcour: Flurin Camenisch und Nathalie den und noch mehr Erstnachweise für das Albulatal Bossi vom Bündner Naturmuseum bringen den Besuchern und weitere faunistische und floristische Besonder- die Kleinsäuger näher. (Foto D. Müller). heiten. Selbst bei den gut untersuchten Schmetterlin- ge gibt es neues zu berichten. Syncopacma karvoneni, eine Palpenmotte mit boreomontaner Verbreitung, wurde zum zweiten Mal in den Alpen festgestellt. Von verschiedenen Taxa, besonders Moosen, wur- den wertvolle Standorte gefährdeter Arten ermittelt.

5.3 Bedeutung des GEO-Tags der Artenvielfalt für die Wissenschaft und die Öffentlichkeit Faunistische und floristische Erhebungen haben in der Regel Langzeitcharakter. Damit stellt sich die grundsätzliche Frage nach dem Sinn und Zweck ei- ner 24-Stunden-Aktion. Das Gebiet am Albulapass war bisher nur relativ schlecht erforscht. Die zahl- Abb. 28: Vielfaltsparcours: Marion Schmid (l.) vom Bündner reichen Erstnachweise für die Schweiz, für Grau- Naturmuseum führt in die Welt der Insekten ein. bünden und die Region sind wichtige Beiträge für (Foto D. Müller). das Verständnis der Vorkommen und der Verbrei- tung von Pilz-, Pflanzen- und Tierarten im alpinen richtet, an denen Fachleute verschiedene Themen zur Raum. Sie sind auch wichtige Grundlagen für den Artenvielfalt anschaulich demonstrierten (Abb. 27, im Aufbau begriffenen Parc Ela. Abb. 28). Einige hundert Personen absolvierten den Artenkennerinnen und Artenkenner bilden in der Vielfaltsparcours und nahmen am Wettbewerb teil. Biologieszene eine vergleichsweise kleine Gruppe, Ein reichhaltiges Angebot an Exkursionen und die an Universitäten einen eher schweren Stand hat, ein Abendvortrag zum Thema «Der Wert der Biodi- da sich die Forschungsschwerpunkte auf andere Ge- versität» mit Daniela Pauli, der Geschäftsführerin biete verlagert haben. Für sie war der Tag der Arten- des Forums Biodiversität Schweiz, rundeten das vielfalt ein wichtiger Anlass, um das eigene Netzwerk Rahmenprogramm ab. Sehr gut besucht war die zu erweitern und sich gegenseitig zu motivieren. Schlussveranstaltung, welche von Jürg P. Müller Seit einigen Jahren wird die Biodiversität, die und Thomas Briner moderiert wurde und an der die Vielfalt der Arten, Gene und Lebensräume, wieder Wissenschafterinnen und Wissenschafter erste Re- vermehrt diskutiert. Immer mehr setzt sich die Er- sultate ihrer Erhebungen präsentierten. kenntnis durch, dass die Biodiversität eines der ganz Zahlreiche Gäste besuchten die Veranstaltung, so zentralen Merkmale des Lebendigen ist. Die Tage der Herr Regierungspräsident Stefan Engler, Herr Bru- Artenvielfalt sind eine einmalige Gelegenheit, um no Oberle, Direktor des Bundesamtes für Umwelt das Thema in der Öffentlichkeit wirklichkeitsnah (BAFU) und Herr Botschafter Luzius Wasescha, Prä- und erlebbar zu präsentieren. Daher wurde etwas sident des Parc Ela. Die regionalen, kantonalen und ausserhalb des Untersuchungsperimeters im Raum nationalen Medien berichteten ausgiebig und wie- Bergün ein Vielfaltsparcours mit sechs Posten einge- derholt über den Anlass.

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6. Dank trastructural markers and systematics in smut fungi and allied taxa. Canadian Journal of Bota- Die Stiftung Sammlung Bündner Naturmuseum ny 75, 1273–1314. und das Organisationskomitee danken allen, die tat- Begerow, D., Bauer, R., Oberwinkler, F., 1997. Phy- kräftig zum Gelingen des GEO-Tages der Artenviel- logenetic studies on nuclear large subunit ribo- falt beigetragen haben. Es sind dies in erster Linie somal DNA sequences of smut fungi and related die Wissenschafterinnen und Wissenschafter, die Re- taxa. Canadian Journal of Botany 75, 2045–2056. ferentinnen und Referenten des Rahmenprogramms Begerow, D., Stoll, M., Bauer, R., 2006. A phylo- und alle Helferinnen und Helfer des OK in den Be- genetic hypothesis of Ustilaginomycotina based reichen Transport, Unterkunft, Verpflegung und on multiple gene analyses and morphological Öffentlichkeitsarbeit. Ein spezieller Dank geht an data. Mycologia 98, 906–916. die Gönner und Sponsoren, welche die Aktion un- Bergamini, A., 2006. 6. Orthotrichum rogeri, In: Berga- terstützt haben. Es sind dies in alphabetischer Rei- mini, A., Hofmann, H., Lüth, M., Müller, N., Schny- henfolge: Amt für Natur und Umwelt Graubünden, der, N. (Eds.), Beiträge zur bryofloristischen Er- Coop, Schutz Filisur Samen Pflanzen AG, Gemeinde forschung der Schweiz – Folge 1. Meylania, Bergün, Graubündner Kantonalbank, Landeslotte- 31–37. rie, Naturforschende Gesellschaft Graubünden, Pro Bergamini, A., Peintinger, M., Fakheran, S., Moradi, Bravuogn, Pro Rätia, Willi-Muntwyler-Stiftung. H., Schmid, B., Joschi, J., 2009. Loss of habitat specialists despite conservation management in fen remnants 1995–2006. Perspectives in Plant 7. Literatur Ecology, Ecolution and Systematics 11, 65–79. Cherix, D., Vittoz, P., 2009. Synthèse et conclusions Amstein, J. G., 1858. Land- und Wasser-Mollusken Grau- aux Journée de la biodiversité 2008 dans le Val- bündens. Jber. Natf. Ges. Graubünden 3, 68–98. lon de Nant (Bex, Alpes vaudoises). Mém. Soc. Amstein, J. G., 1862. Conchyliologische Mittheilun- Vaud. Sc. Nat. 23, 225–240. gen. Jber. Natf. Ges. Graubünden 7, 127–139. Farr, D. F., Bills, G. F., Chamuris, G. P., Rossman, Amstein, J. G., 1873. Zweiter Nachtrag zur Mollus- A. Y., 1989. Fungi on Plants and Plant Products in ken-Fauna Graubündens. Jber. Natf. Ges. Grau- the United States. The American Phytopatholo­ bünden 17, 133–139. gical Society, St. Paul, MN. Amstein, J. G., 1885. Die Mollusken Graubündens. Gäumann, E., 1959. Beiträge zur Kryptogamenflora Casanova, Chur. der Schweiz XII: Die Rostpilze Mitteleuropas. Amstein, J. G., 1890. Beiträge zur Mollusken-Fauna Kommisionsverlag Buchruckerei Buechler, Bern. Graubündens, wie solche vom Herbst 1884 bis Geissler, P., 1995. Bergeller Mooslese – Specilegium Herbst 1889 zur Kenntniss gelangt sind. Jber. bryologicum Praegallicum. Meylania 7, 8–14. Natf. Ges. Graubünden 33, 3–34. Geissler, P., Maier, E., Bertram, J., 1992. Botani- Amstein, J. G., 1892. Nachtrag. Beiträge zur Mollus- scher Reichtum am Weg von Davos über die ken-Fauna Graubündens, die vom Herbst 1889 Bergüner Furgga zum Albula: Sommerexkursion bis Neujahr 1892 zur Kenntniss gelangt sind. 1991 im Anklang an die erste Exkursion der Jber. Natf. Ges. Graubünden 35, 125–139. Schweizerischen Botanischen Gesellschaft 1890. Bächli G., 2001. Diptera. In: Hänggi, A., Müller, J. 4. Moose. Botanica Helvetica 102, 37–40. P., 2001. Eine 24-Stunden-Aktion zur Erfassung Geissler, P., Velluti, C., 1995. Ecology of alpine bryo- der Biodiversität auf der Alp Flix (Graubünden): phytes. Giornale Botanico Italiano 129, 199–204. Methoden und Resultate. Jber. Natf. Ges. Grau- Grolle, R., Long, D. G., 2000. An annotated checklist bünden 110, 5–36. of the Hepaticae and Anthocerotae of Europe and Baur, B., Billen, W., Burckhardt, D., 2008. Vielfalt Macaronesia. Journal of Bryology 22, 103–142. zwischen den Gehegen: wildlebende Tiere und Hänggi, A., Müller, J. P., 2001. Eine 24-Stunden- Pflanzen im Zoo Basel. Monographien der Ento- Aktion zur Erfassung der Biodiversität auf der mologischen Gesellschaft Basel 3, 1–462. Alp Flix (Graubünden): Methode und Resultate. Bauer, R., Lutz, M., Begerow, B., Piatek, Vánky, K., Jber. Natf. Ges. Graubünden 110, 5–36. Bacigálová, K., Oberwinkler, F., 2008. Anther Hawksworth, D. L., Rossman, A. Y., 1997. Where are smut fungi on monocots. Mycological Research, all the undescribed fungi? Phytopathology 87, doi:10.1016/j.mycres.2008.06.002. 888–891. Bauer, R., Oberwinkler, F., Vánky, K., 1997. Ul­ Hibbett, D. S., Binder, M., Bischoff, J. F., Blackwell,

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Anhang 3: Artenliste Oscillatoriaceae Oscillatoria limnetica Die nachfolgende Artenliste enthält alle Arten, Oscillatoria rubescens die am 3./4. Juni gesammelt und bestimmt wur- Oscillatoria spp. den. Die Taxa Reich und Stamm/Abteilung sind Pseudanabaenaceae systematisch geordnet. Die Taxa Klasse, Ordnung, Pseudanabaena sp. Familie und Art sind alphabetisch aufgelistet. Dass einige Artengruppen nicht vertreten sind, CHROMISTA heisst nicht, dass sie nicht vorkommen, sondern OOMYCOTA (EIPILZE) 1 dass keine entsprechenden Spezialisten anwe- OOMYCETES send waren. In einigen wenigen Fällen ist hinter PERONOSPORALES (Falsche Mehltaupilze) dem Gattungsnamen in Klammern die Untergat- Peronosporaceae tung angegeben. Bei einigen Gruppen tauchen Peronospora pocutica Arten auf, bei denen nur die Gattung (Art als «sp.» bezeichnet) oder gar nur die Familie ange- geben ist, da die Art nicht weiter bestimmbar war. FUNGI (PILZE) In jedem Fall handelt es sich dabei um eine Art, ASCOMYCOTA 119 die nicht bereits unter einem anderen Namen DOTHIDEOMYCETES verborgen ist. Die Zahl hinter dem Namen des ACROSPERMALES Taxons zeigt die Anzahl Arten auf, die innerhalb Acrospermaceae des entsprechenden Taxons festgestellt werden Acrospermum compressum konnten. CAPNODIALES Für die Systematik der verschiedenen Taxa Davidiellaceae wurden folgende Datenbanken bzw. Werke bei- Mycosphaerella allicina gezogen: Mycosphaerella aspidii Mycosphaerella cf. compositorum – Bacteria, Chromista, Fungi, Chlorophyta, Brio- Mycosphaerella equiseti phyta und Hepatophyta: Catalogue of Life 2009 Mycosphaerella equiseticola (www.catalogueoflife.org). Mycosphaerella filicum – Pteridophyta und Spermatophyta: Lauber & Mycosphaerella lineolata Wagner, 2001 Mycosphaerella recutita – Animalia: Fauna Europaea (www.faunaeur.org). INCERTAE SEDIS Incertae sedis Abkürzungen, Begriffe: cf. = confer (lat.), Leptospora rubella «vergleiche», die Bestimmung der Art stimmt nicht PLEOSPORALES mit Sicherheit // f. = forma (lat.), die Form // gen. Incertae sedis = Genus (lat.), die Gattung // incertae sedis = Periconia minutissima (lat.), die unsichere Stelle oder Stellung, Bezeich- Mytilinidiaceae nung für ein Taxon mit unsicherer taxonomischer Lophium mytilinum Stellung // s.l. = sensu lato (lat.), im weiten Sinne Phaeosphaeriaceae // sp., spec. (singular) oder spp. (plural) = Species Leptosphaeria caricicola Leptosphaeria culmifraga (lat.), die Art // ssp. = Subspecies (lat.), die Unterart Leptosphaeria cf. doliolus // agg. = Aggregat; Sammelart, eine Gruppe schwer Leptosphaeria macrospora zu unterscheidender Arten // x = Zuchtform // var. Leptosphaeria nigrans = varietas (lat.); die Varietät Leptosphaeria ogilensis Leptosphaeria purpureum Leptosphaeria tritici BACTERIA (BAKTERIEN) Lophosphaeria herpotrichoides CYANOBACTERIA (BLAUALGEN) 5 Lophosphaeria suffulta INCERTAE SEDIS Phaeosphaeria lycopodina CHROOCOCCALES Phaeosphaeria marciensis Microcystaceae Sporormiaceae Microcystis aeruginosa Sporormiella intermedia OSCILLATORIALES LECANOROMYCETES

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BAEOMYCETALES Anaptychia ciliaris Baeomycetaceae Teloschistaceae Baeomyces rufus Caloplaca cf. alnetorum CANDELARIALES Caloplaca sp. Candelariaceae Xanthoria parietina Candelariella sp. Xanthoria polycarpon LECANORALES UMBILICARIALES Cladoniaceae Ophioparmaceae Cladonia deformis Haematomma ventosum Cladonia digitata Hypocenomyce scalaris Cladonia fumbriata Umbilicariaceae Cladonia furcata Umbilicaria cylindrica Cladonia poccillum Umbilicaria polyphylla Cladonia pyxidata LEOTIOMYCETES Cladonia rangiferina ERYSIPHALES Cladonia sp. Erysiphaceae Lecanoraceae Erysiphe heraclei Lecidella sp. Erysiphe ranunculi Lecanora pulicaris HELOTIALES Parmeliaceae Helotiaceae Bryoria sp. Crocicreas cyanthoideum Cetraria chlorophylla Crocicreas cyanthoideum s.l. Cetraria hepatizon Crocicreas sp. Cetraria islandica Heterosphaeria veratri Evernia divaricata Hymenoscyphus repandus Evernia prunastri Hymenoscyphus rhodoleucus Hypogymnia physodes Poculopsis ogrensis Letharia vulpina Hyaloscyphaceae Parmelia caperata Dasyscyphus cf. bicolor Parmelia exasperatula Dasyscyphus bicolor var. rubi Parmelia saxatilis Dasyscyphus cf. callimorphus Parmelia stygia Dasyscyphus clandestinus Parmelia sulcata Dasyscyphus cf. clavigerus Parmeliopsis ambigua Dasyscyphus grevillei Platismatia glauca Dasyscyphus inopinatus Pseudevernia furfuracea Dasyscyphus leucostonius Usnea sp. Dasyscyphus nidulus Vulpicida pinastri Dasyscyphus nudipes Ramalinaceae Dasyscyphus virgineus Ramalina farinacea Lachnellula occidentalis Stereocaulaceae Lachnellula suecica Lepraria incana Pezizella chrysostigma Lepraria sp. Psilachnum inquilinum PELTIGERALES Unguicularia incarnatina Collemataceae Unguicularia sp. Leptogium saturninum Urceolella carestiana Pannariaceae Urceolella crispa Pannaria pezizoides Incertae sedis Peltigeraceae Mollisia cf. coerulans Peltigera rufescens Pirottaea caesiella Solorina octospora Pyrenopeziza fuscescens PERTUSARIALES Pyrenopeziza petiolaris Ochrolechiaceae Pyrenopeziza revincta Ochrolechia alboflavescens Pyrenopeziza rubi TELOSCHISTALES Pyrenopeziza sp. Physciaceae Pyrenopeziza urticola

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RHYTISMATALES Entyloma fergussonii Rhytismataceae MICROBOTRYOMYCETES Lophodermium culmigenum MICROBOTRYALES Lophodermium juniperinum Microbotryaceae Lophodermium pinastri Microbotryum lychnidis-dioicae THELEBOLALES Microbotryum marginale Thelebolaceae Microbotryum pinguiculae Thelebolus crustaceus Microbotryum scabiosae PEZIZOMYCETES Microbotryum silenes-inflatae PEZIZALES Microbotryum saponariae Ascobolaceae Microbotryum tragopogonis-pratensis Lasiobolus ciliatus PUCCINIOMYCETES SORDARIOMYCETES PUCCINIALES CORONAPHORALES Coleosporiaceae Bertiaceae Chrysomyxa pyrolatum Bertia moniliformis Chrysomyxa rhododendri DIAPORTHALES Coleosporium melampyri Diaporthaceae Melampsoraceae Diaporthe cf. aretii Melampsora euphorbiae f. sp. cyparissiae HYPOCERALES Phragmidiaceae Clavicipitaceae Phragmidium rubi-idaei Epichloe typhina Trachyspora intrusa SORDARIALES Pucciniaceae Sordariaceae Gymnosporangium cf. juniperinum Sordaria fimicola Puccinia centaurea SYLARIALES Puccinia tragopogonis Incertae sedis Puccinia aegopodii Phomatospora berkeleyi Puccinia agrostidis s.l. THAPGRINOMYCETES Puccinia bistortae s.l. TAPHRINALES Puccinia centaureae f. sp. scabiosae Protomycetaceae Puccinia dioica Protomyces macrosporus Puccinia festucae BASIDIOMYCOTA 51 Puccinia graminis s.l. AGARICOMYCETES Puccinia hieracii AGARICALES Puccinia pimpinellae Incertae sedis Puccinia poarum Anellaria ovata Puccinia sp. Panaeolus fimicola Puccinia triticina s.l. Panaeolus sphinctrinus Puccinia urticae-caricis s.l. Marasmiaceae Puccinia violae Collybia dryophila Uromyces pisi s.l. Strophariaceae Uromyces pisi-sativi Hypholoma ericaeoides Uromyces primulae-integrifoliae Hypholoma fimicola Uromyces trifolii Trciholomataceae Uromyces trifolii s.l. Melanoleuca graminicolor Uromyces trifolii-repentis Melanoleuca grammopus USTILAGINOMYCETES Melanoleuca subalpina UROCYSTIDIALES POLYPORALES Urocystidaceae Fomitopsidaceae Urocystis colchici Fomitopsis pinicola USTILAGINALES Polyporaceae Anthracoideaceae Trichaptum abietinum Anthracoidea caricis EXOBASIDIOMYCETES Anthracoidea irregularis ENTYLOMATALES Entylomataceae

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Mnium thomsonii PLANTAE (PFLANZEN) Plagiomnium elatum CHLOROPHYTA (GRÜNALGEN) 3 Plagiomnium ellipticum CHAROPHYCEAE (Armleuchteralgen) Plagiomnium rostratum CHARALES Rhizomnium punctatum Characeae Timmiaceae (Grobzahnmoose) Chara contraria Timmia austriaca ZYGNEMATOPHYCEAE (Jochalgen) DICRANALES ZYGNEMATALES Dicranaceae (Gabelzahnmoose) Zynemataceae Cynodontium fallax Mougeotia sp. Cynodontium polycarpon ssp. polycarpon Zygnema cruciatum Dicranodontium denudatum BRYOPHYTA (MOOSE) 173 Dicranoweisia crispula ANDREAEOPSIDA (Klaffmoose) Dicranum bonjeanii ANDREAEALES Dicranum montanum Andreaceae Dicranum scoparium Andreaea rupestris Leucobryum juniperoideum BRYOPSIDA (Birnmoose) Ditrichaceae BRYALES Ceratodon purpureus Aulacomniaceae (Streifen-Sternmoose) Distichium capillaceum Aulacomnium palustre Distichium inclinatum Bartramiaceae (Apfelmoose) Ditrichum flexicaule Bartramia halleriana Ditrichum gracile Bartramia ithyphylla Rhabdoweisiaceae Philonotis calcarea Rhabdoweisia fugax Philonotis seriata FISSIDENTALES Plagiopus oederianus Fissidentaceae (Spaltzahnmoose) Bryaceae (Birnmoose) Fissidens adianthoides Anomobryum julaceum Fissidens dubius Bryum argenteum ssp. argenteum Fissidens taxifolius Bryum caespiticium FUNARIALES Bryum capillare Funariaceae (Drehmoose) Bryum creberrimum Funaria hygrometrica Bryum dichotomum Splachnaceae (Schirmmoose) Bryum elegans Splachnum sphaericum Bryum moravicum Tayloria serrata ssp. serrata Bryum muehlenbeckii Tetraplodon angustatus Bryum pallens GRIMMIALES Bryum pallescens Grimmiaceae (Kissenmoose) Bryum pseudotriquetrum Grimmia affinis Bryum subelegans Grimmia anodon Leptobryum pyriforme Grimmia funalis Plagiobryum zierii Grimmia sessitana Pohlia cruda Grimmia sudetica Pohlia longicolla Grimmia torquata Pohlia nutans Racomitrium canescens Rhodobryum roseum Racomitrium elongatum Catoscopiaceae (Schwarzkopfmoose) Racomitrium heterostichum Catoscopium nigritum Schistidium apocarpum Meesiaceae (Bruchmoose) Schistidium trichodon Amblyodon dealbatus HYPNALES Meesia uliginosa Amblystegiaceae (Sumpfdeckelmoose) Mniaceae (Sternmoose) Amblystegium serpens Mnium marginatum Calliergonella lindbergii Mnium spinosum Campylium chrysophyllum Mnium spinulosum Campylium halleri

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Campylium protensum Thuidium philibertii Campylium stellatum LEUCODONTALES Cratoneuron filicinum Climaciaceae (Leitermoose) Hygrohypnum luridum Climacium dendroides Palustriella commutata Neckeraceae (Neckermoose) Palustriella falcata Neckera crispa Platydictya jungermannioides ORTHOTRICHALES Pseudocalliergon trifarium Orthotrichaceae (Goldhaarmoose) Sanionia uncinata Amphidium mougeotii Scorpidium cossoni Orthotrichum affine Scorpidium revolvens Orthotrichum anomalum Straminergon stramineum Orthotrichum lyellii Warnstorfia sarmentosa Orthotrichum pallens Brachytheciaceae (Kurzbüchsenmoose, Kegelmoose) Orthotrichum rogeri Brachythecium populeum Orthotrichum rupestre Brachythecium reflexum Orthotrichum speciosum Brachythecium rivulare Orthotrichum striatum Brachythecium rutabulum POLYTRICHALES Brachythecium salebrosum Polytrichaceae (Haarmützenmoose) Brachythecium starkei Polytrichum alpinum Brachythecium turgidum Polytrichum commune Brachythecium velutinum Polytrichum formosum Cirriphyllum cirrosum Polytrichum juniperinum Cirriphyllum piliferum Polytrichum piliferum Homalothecium philippeanum Polytrichum strictum Rhynchostegium murale POTTIALES Tomentypnum nitens Encalyptaceae (Glockenhutmoose) Entodontaceae (Zwischenzahnmoose) Encalypta ciliata Entodon concinnus Encalypta streptocarpa Hylocomiaceae Encalypta vulgaris Hylocomium pyrenaicum Pottiaceae (Pottmoose) Hylocomium splendens Barbula convoluta Pleurozium schreberi Barbula crocea Rhytidiadelphus squarrosus Barbula unguiculata Rhytidiadelphus triquetrus Bryoerythrophyllum recurvirostre ssp. alpigenum Rhytidium rugosum Bryoerythrophyllum recurvirostre ssp. recurvirostre Hypnaceae (Schlafmoose) Desmatodon latifolius Ctenidium molluscum Didymodon fallax Hypnum cupressiforme Didymodon ferrugineus Hypnum sauteri Gymnostomum aeruginosum Orthothecium intricatum Gyroweisia tenuis Orthothecium rufescens Hymenostylium recurvirostre Leskeaceae (Leskenmoose) Oxystegus tenuirostris Pseudoleskea incurvata Tortella fragilis Pseudoleskeella catenulata Tortella inclinata Pseudoleskeella nervosa Tortella tortuosa Plagiotheciaceae (Schiefbüchsenmoose) Tortula norvegica Plagiothecium denticulatum Tortula ruralis Plagiothecium laetum Tortula subulata Pterigynandraceae Trichostomum brachydontium Pterigynandrum filiforme Weissia brachycarpa Theliaceae (Warzenmoose) Weissia controversa Myurella julacea TETRAPHIDALES Thuidiaceae (Thujamoose) Tetraphidaceae (Vierzahnmoose) Abietinella abietina Tetraphis pellucida Ptychodium plicatum SPHAGNOPSIDA (TORFMOOSE)

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SPHAGNALES Lepidozia reptans Sphagnaceae (Torfmoose) Plagiochilaceae (Muschelmoose) Sphagnum capillifolium Plagiochila asplenioides Sphagnum fuscum Plagiochila porelloides Sphagnum girgensohnii Porellaceae (Kahlfruchtmoose) Sphagnum magellanicum Porella platyphylla Sphagnum quinquefarium Pseudolepicoleaceae (Schein-Schuppenkelchmoose) Sphagnum recurvum ssp. angustifolium Blepharostoma trichophyllum Sphagnum russowii Ptilidiaceae (Federchenmoose) Sphagnum subsecundum Ptilidium pulcherrimum Sphagnum warnstorfii Radulaceae (Kratzmoose) HEPATOPHYTA (LEBERMOOSE) 40 Radula complanata HEPATOPSIDA Scapaniaceae (Spatenmoose) MARCHANTIALES Diplophyllum albicans Conocephalaceae (Kegelkopfmoose) Diplophyllum taxifolium Conocephalum salebrosum Scapania aequiloba Marchantiaceae (Brunnenlebermoose) Scapania cuspiduligera Marchantia polymorpha PTERIDOPHYTA (GEFÄSSSPORENPFLANZEN) 20 Preissia quadrata LYCOPSIDA (Bärlappähnliche) METZGERIALES LYCOPODIALES (Bärlappartige) Aneuraceae (Ohnnervmoose) Lycopodiaceae (Bärlappgewächse) Aneura pinguis Huperzia selago (Tannenbärlapp) Riccardia palmata Lycopodium annotinum (Gewöhnlicher Bergbärlapp) Metzgeriaceae (Igelhaubenmoose) SELAGINELLALES (Moosfarnartige) Apometzgeria pubescens Selaginellaceae (Moosfarngewächse) JUNGERMANNIALES Selaginella selaginoides (Dorniger Moosfarn) Calypogeiaceae (Bartkelchmoose) SPHENOPDISA (Schachtelhalmähnliche) Calypogeia integristipula EQUISETALES (Schachtelhalmartige) Cephaloziaceae (Kopfsprossmoose) Equisetaceae (Schachtelhalmgewächse) Cephalozia bicuspidata Equisetum arvense (Acker-Schachtelhalm) Cephalozia lunulifolia Equisetum hyemale (Überwinternder Schachtelhalm) Geocalycaceae (Erdkelchmoose) Equisetum palustre (Sumpf-Schachtelhalm) Lophocolea heterophylla Equisetum variegatum (Bunter Schachtelhalm) Lophocolea minor EUSPORANGIATAE (Derbkapselige Farne) Jubulaceae (Haarklappenmoose) OPHIOGLOSSALES (Natternzungenartige) Frullania dilatata Ophioglossaceae (Natternzungengewächse) Frullania jackii Botrychium lunaria (Gemeine Mondraute) Jungermanniaceae (Spitzmoose) LEPTOSPORANGIATAE (ZARTKAPSELIGE FARNE) Anastrophyllum minutum POLYPODIALES (Tüpfelfarnartige) Barbilophozia lycopodioides Aspidiaceae (Wurmfarngewächse) Gymnocolea inflata Dryopteris austriaca (Breiter Wurmfarn) Jungermannia gracillima Dryopteris carthusiana (Dorniger Wurmfarn) Jungermannia pumila Dryopteris filix-mas (Gemeiner Wurmfarn) Leiocolea badensis Gymnocarpium dryopteris (Eichenfarn) Leiocolea bantriensis Gymnocarpium robertianum (Ruprechtsfarn) Leiocolea collaris Polystichum aculeatum (Gelappter Schildfarn) Lophozia incisa ssp. incisa Polystichum lonchitis (Lanzenfarn) Lophozia obtusa Aspleniaceae (Streifenfarngewächse) Lophozia ventricosa agg. Asplenium viride (Grünstieliger Streifenfarn) Tritomaria exsecta Athyriaceae (Frauenfarngewächse) Tritomaria exsectiformis Athyrium filix-femina (Wald-Frauenfarn) Tritomaria quinquedentata Cystopteris fragilis (Gemeiner Blasenfarn) Lejeuneaceae (Lappenmoose) Cystopteris montana (Berg-Blasenfarn) Lejeunea cavifolia Dennstaedtiaceae (Adlerfarngewächse) Lepidoziaceae (Schuppenzweigmoose) Pteridium aquilinum (Adlerfarn) Bazzania tricrenata SPERMATOPHYTA (SAMENPFLANZEN) 487

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CONIFEROPSIDA (Kiefernähnliche) Cirsium palustre (Sumpf-Kratzdistel) CONIFERALES (Kiefernartige) Cirsium spinosissimum (Alpen-Kratzdistel) Cupressaceae (Zypressengewächse) Cirsium vulgare (Gemeine Kratzdistel) Juniperus communis (Gemeiner Wacholder) Crepis aurea (Gold-Pippau) Juniperus communis ssp. alpina (Zwerg-Wacholder) Crepis biennis (Wiesen-Pippau) Pinaceae (Kieferngewächse) Crepis paludosa (Sumpf-Pippau) Larix decidua (Lärche) Crepis pyrenaica (Pyrenäen-Pippau) Picea abies (Fichte) Crepis vesicaria ssp. taraxacifolia (Löwenzahnblättriger Pippau) Pinus cembra (Arve) Gnaphalium norvegicum (Norwegisches Ruhrkraut) Pinus mugo ssp. arborea (Aufrechte Berg-Föhre) Hieracium alpinum (Alpen-Habichtskraut) Pinus mugo ssp. prostrata (Leg-Föhre) Hieracium bifidum (Gabeliges Habichtskraut) DICOTYLEDONEAE (Zweikeimblättrige Pflanzen) Hieracium hoppeanum (Hoppes Habichtskraut) (Doldengewächsartige) Hieracium lachenalii (Gemeines Habichtskraut) (Doldengewächse) Hieracium lactucella (Öhrchen-Habichtskraut) Aegopodium podagraria (Geissfuss) Hieracium pilosella (Langhaariges Habichtskraut) Anthriscus sylvestris (Wiesen-Kerbel) Hieracium silvaticum (Wald-Habichtskraut) Astrantia major (Grosse Sterndolde) Hieracium villosum (Zottiges Habichtskraut) Carum carvi (Kümmel) Homogyne alpina (Alpenlattich) Chaerophyllum hirsutum (Gebirgs-Kälberkopf) Leontodon helveticus (Schweizer Milchkraut) Chaerophyllum villarsii (Villars Kälberkopf) Leontodon hispidus (Steifhaariges Milchkraut) Eryngium alpinum (Alpen-Mannstreu) Leontodon incanus (Graues Milchkraut) Heracleum sphondylium (Wiesen-Bärenklau) Leontopodium alpinum (Edelweiss) halleri (Hallers Laserkraut) Leucanthemum adustum (Berg-Margerite) Laserpitium krapfii ssp. gaudinii (Gaudins Laserkraut) Leucanthemum praecox (Frühe Margerite) Laserpitium latifolium (Breitblättriges Laserkraut) Leucanthemum vulgare (Gemeine Margerite) Laserpitium siler (Berg-Laserkraut) Mycelis muralis (Mauerlattich) Ligusticum mutellina (Alpen-Liebstock) Petasites albus (Weisse Pestwurz) Peucedanum ostruthium (Meisterwurz) Petasites paradoxus (Alpen-Pestwurz) Pimpinella major (Grosse Bibernelle) Picris hieracioides s.l. (Habichtskrautartiges Bitterkraut) ASTERALES (Asternartige) Prenanthes purpurea (Hasenlattich) Asteraceae (Korbblütler) Senecio abrotanifolius (Eberreisblättriges Greiskraut) Achillea millefolium (Gewöhnliche Wiesen-Schafgarbe) Senecio doronicum (Gemswurz-Greiskraut) Achillea moschata (Moschus-Schafgarbe) Senecio fuchsii (Fuchs´ Greiskraut) Adenostyles alliariae (Grauer Alpendost) Senecio rupestris (Fels-Greiskraut) Adenostyles glabra (Kahler Alpendost) Solidago virgaurea (Gewöhnliche Goldrute) Antennaria carpatica (Karpaten-Katzenpfötchen) Solidago virgaurea ssp. minuta (Alpen-Goldrute) Antennaria dioica (Gemeines Katzenpfötchen) Taraxacum officinale (Gebräuchlicher Löwenzahn) Arnica montana (Arnika) Tragopogon pratensis (Wiesen-Bocksbart) Aster bellidiastrum (Alpenmasslieb) Tripleurospermum inodorum (Geruchlose Strandkamille) Bellis perennis (Massliebchen) Tussilago farfara (Huflattich) Buphthalmum salicifolium (Weidenblättriges Rindsauge) BORAGINALES (Borretschartige) Calycocorsus stipitatus (Kronlattich) Boraginaceae (Borretsch-, Rauhblatt-, Rauhaargewächse) Carduus crispus (Krause Distel) Cerinthe glabra (Kahle Wachsblume) Carduus defloratus (Langstielige Distel) Echium vulgare (Gemeiner Natterkopf) Carlina acaulis (Silberdistel) Myosotis alpestris (Alpen-Vergissmeinnicht) Carlina vulgaris s.l. (Golddistel) Myosotis arvensis (Acker-Vergissmeinnicht) Centaurea jacea (Wiesen-Flockenblume) Myosotis scorpioides (Sumpf-Vergissmeinnicht) Centaurea nervosa (Federige Flockenblume) Myosotis sylvatica (Wald-Vergissmeinnicht) Centaurea rhaetica (Rätische Flockenblume) Pulmonaria australis (Südalpen-Lungenkraut) Centaurea scabiosa (Skabiosen-Flockenblume) CAMPANULALES (Glockenblumenartige) Centaurea scabiosa ssp. alpestris (Alpen-Flockenblume) Campanulaceae (Glockenblumengewächse) Cicerbita alpina (Alpen-Milchlattich) Campanula barbata (Bärtige Glockenblume) Cirsium acaule (Stengellose Kratzdistel) Campanula cochleariifolia (Niedliche Glockenblume) Cirsium arvense (Acker-Kratzdistel) Campanula rapunculoides (Acker-Glockenblume) Cirsium eriophorum (Wollköpfige Kratzdistel) Campanula rotundifolia s.l. (Rundblättrige Glockenblume) Cirsium heterophyllum (Verschiedenblättrige Kratzdistel) Campanula scheuchzeri (Scheuchzers Glockenblume)

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Campanula thyrsoides (Straussblütige Glockenblume) (Gemeine Skabiose) Phyteuma betonicifolium (Betonienblättrige Rapunzel) Scabiosa lucida (Glänzende Skabiose) Phyteuma orbiculare (Rundköpfige Rapunzel) Valerianaceae (Baldriangewächse) Phyteuma ovatum (Hallers Rapunzel) Valeriana montana (Berg-Baldrian) CAPPARALES (Kapernstrauchartige) Valeriana officinalis s.l. (Gebräuchlicher Baldrian) Brassicaceae (Kreuzblütler) Valeriana tripteris (Dreiblatt-Baldrian) Arabis alpina (Alpen-Gänsekresse) ERICALES (Heidekrautartige) Arabis ciliata (Bewimperte Gänsekresse) Empetraceae (Krähenbeerengewächse) Arabis hirsuta (Rauhhaarige Gänsekresse) Empetrum hermaphroditum (Zwittrige Krähenbeere) Arabis soyeri ssp. subcoriacea (Bach-Gänsekresse) Ericaceae (Heidekrautgewächse) Barbarea intermedia (Mittlere Winterkresse) Arctostaphylos alpina (Alpen-Bärentraube) Barbarea vulgaris (Gemeine Winterkresse) Calluna vulgaris (Besenheide) Biscutella laevigata (Gemeines Brillenschötchen) Erica herbacea (Erika) Capsella bursa-pastoris (Gemeines Hirtentäschchen) Loiseleuria procumbens (Alpenazalee) Cardamine alpina (Alpen-Schaumkraut) Rhododendron ferrugineum (Rostblättrige Alpenrose) Cardamine amara (Bitteres Schaumkraut) Rhododendron hirsutum (Bewimperte Alpenrose) Cardamine resedifolia (Resedablättriges Schaumkraut) Vaccinium myrtillus (Heidelbeere) Draba aizoides (Immergrünes Felsenblümchen) Vaccinium uliginosum s.l. (Moorbeere) Hutchinsia alpina (Alpen-Gemskresse) Vaccinium vitis-idaea (Preiselbeere) Kernera saxatilis (Felsen-Kugelschötchen) Pyrolaceae (Wintergrüngewächse) Sinapis arvensis (Acker-Senf) Moneses uniflora (Moosauge) Sisymbrium austriacum (Österreicher Rauke) Orthilia secunda (Bringrün) CARYOPHYLLALES (Nelkenartige) Pyrola minor (Kleiner Wintergrün) Caryophyllaceae (Nelkengewächse) EUPHORBIALES (Wolfsmilchartige) Arenaria serpyllifolia (Quendelnlättriges Sandkraut) Euphorbiaceae (Wolfsmilchgewächse) Cerastium arvense ssp. strictum (Acker-Hornkraut) Euphorbia cyparissias (Zypressenblättrige Wolfsmilch) Cerastium fontanum (Gewöhnliches Hornkraut) FABALES (= Leguminosae, Hülsenfrüchtler) Dianthus superbus (Pracht-Nelke) Fabaceae (= Papilionaceae, Schmetterlingsblütlengewächse) Gypsophila repens (Kriechendes Gipskraut) Anthyllis alpestris (Alpen-Wundklee) Herniaria glabra (Kahles Bruchkraut) Anthyllis vulgaris (Karpaten-Wundklee) Minuartia verna (Frühlings-Miere) Anthyllis vulneraria (Gewöhnlicher Wundklee) Sagina procumbens (Niederliegendes Mastkraut) Astragalus alpinus (Alpen-Tragant) Sagina saginoides (Alpen-Mastkraut) Hedysarum hedysaroides (Alpen-Süssklee) Saponaria ocymoides (Rotes Seifenkraut) Hippocrepis comosa (Schopfiger Hufeisenklee) Silene acaulis (Kalk-Polsternelke) Lathyrus pratensis (Wiesen-Platterbse) Silene dioica (Rote Waldnelke) Lotus alpinus (Alpen-Hornklee) Silene exscapa (Diesel-Polsternelke) Lotus corniculatus (Gemeiner Hornklee) Silene nutans (Nickendes Leimkraut) Lotus corniculatus ssp. hirsutus (Behaarter Hornklee) Silene rupestris (Felsen-Leimkraut) Medicago lupulina (Hopfenklee) Silene vulgaris (Gemeines Leimkraut) Medicago sativa (Saat-Luzerne) Silene vulgaris ssp. glareosa (Alpen-Leimkraut) Onobrychis viciifolia (Saat-Esparsette) Stellaria media (Vogelmiere) Oxytropis campestris s.l. (Alpen-Spitzkiel) Stellaria nemorum (Wald-Sternmiere) Trifolium alpinum (Alpen-Klee) Chenopodiaceae (Gänsefussgewächse) Trifolium badium (Braun-Klee) Chenopodium bonus-henricus (Guter Heinrich) Trifolium medium (Mittlerer Klee) DIPSACALES (Kardenartige) Trifolium montanum (Berg-Klee) Caprifoliaceae (Geissblattgewächse) Trifolium pratense (Rot-Klee) Linnaea borealis (Moosglöckchen) Trifolium pratense ssp. nivale (Schnee-Klee) Lonicera alpigena (Alpen-Heckenkrische) Trifolium repens (Kriechender Klee) Lonicera coerulea (Blaue Heckenkrische) Trifolium thalii (Thals Klee) Lonicera nigra (Schwarze Heckenkirsche) Vicia sepium (Zaun-Wicke) Sambucus nigra (Schwarzer Holunder) FAGALES (Buchenartige) Sambucus racemosa (Roter Holunder) Betulaceae (Birkengewächse) Dipsacaceae (Kardengewächse) Alnus incana (Grau-Erle) Knautia arvensis (Feld-Witwenblume) Alnus viridis (Grün-Erle) Knautia dipsacifolia (Wald-Witwenblume) Betula pendula (Hänge-Birke)

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Betula pubescens (Moor-Birke) Pulsatilla apiifolia (Schwefel-Anemone) GENTIANALES (Enzianartige) Pulsatilla vernalis (Frühlings-Anemone) Gentianaceae (Enziangewächse) Ranunculus acris (Scharfer Hahnenfuss) Gentiana acaulis (Koch´scher Enzian) Ranunculus acris ssp. friesianus (Fries´ Hahnenfuss) Gentiana asclepiadea (Schwalbenwurz-Enzian) Ranunculus allemannii (Allemanns Hahnenfuss) Gentiana clusii (Clusius´ Enzian) Ranunculus alpestris (Alpen-Hahnenfuss) Gentiana cruciata (Kreuzblättriger Enzian) Ranunculus montanus (Berg-Hahnenfuss) Gentiana lutea (Gelber Enzian) Ranunculus nemorosus (Hain-Hahnenfuss) Gentiana punctata (Getüpfelter Enzian) Ranunculus repens (Kriechender Hahnenfuss) Gentiana verna (Frühlings-Enzian) Ranunculus thora (Schildblättriger Hahnenfuss) Rubiaceae (Krapp-, Rötegewächse) Thalictrum aquilegiifolium (Akeleiblättrige Wiesenraute) Galium anisophyllon (Ungleichblättriges Labkraut) Thalictrum minus (Kleine Wiesenraute) Galium boreale (Nordisches Labkraut) Thalictrum minus ssp. saxatile (Felsen-Wiesenraute) Galium mollugo s.l. (Wiesen-Labkraut) Trollius europaeus (Europäische Trollblume) Galium pumilum (Niedriges Labkraut) PAPAVERALES (Mohnartige) Galium verum (Echtes Lankraut) Papaveraceae (Mohngewächse) GERANIALES (Storchschnabelartige) Chelidonium majus (Schöllkraut) Geraniaceae (Storchschnabelgewächse) POLEMONIALES (Sperrkrautartige) Geranium molle (Weicher Storchschnabel) Cuscutaceae (Seidegewächse) Geranium sylvaticum (Wald-Storchschnabel) Cuscuta epithymum (Quendel-Seide) Linaceae (Leingewächse) Polemoniaceae (Himmelsleiter-, Sperrkrautgewächse) Linum catharticum (Purgier-Lein) Polemonium caeruleum (Himmelsleiter) Oxalidaceae (Sauerkleegewächse) POLYGONALES (Knöterichartige) Oxalis acetosella (Gemeiner Sauerklee) Polygonaceae (Knöterichgewächse) LAMIALES (Lippenblütenartige) Oxyria digyna (Säuerling) Lamiaceae (Lippenblütler) Polygala alpestris (Voralpen-Kreuzblume) Acinos alpinus (Alpen-Steinquendel) Polygala amarella (Bittere Kreuzblume) Ajuga pyramidalis (Pyramiden-Günsel) Polygala chamaebuxus (Buchsblättrige Kreuzblume) Ajuga reptans (Kriechender Günsel) Polygonum bistorta (Schlangen-Knöterich) Galeopsis tetrahit (Gewöhnlicher Hohlzahn) Polygonum viviparum (Knöllchen-Knöterich) Lamium album (Weisse Taubnessel) Rumex acetosa (Wiesen-Asuerampfer) Prunella grandiflora (Grossblütige Brunelle) Rumex alpestris (Berg-Sauerampfer) Prunella vulgaris (Gemeine Brunelle) Rumex alpinus (Alpen-Ampfer) (Wiesen-Salbei) Rumex obtusifolius (Stumpfblättrige Ampfer) Stachys alpina (Alpen-Ziest) Rumex scutatus (Schildblättrige Ampfer) Thymus praecox (Frühblühender Thymian) PRIMULALES (Primelartige) MYRTALES (Myrtenartige) Primulaceae (Schlüsselblumengewächse) Onagraceae (Nachtkerzengewächse) Androsace chamaejasme (Bewimperter Mannsschild) Epilobium alpestre (Quirlblättriges Weidenröschen) Androsace obtusifolia (Stumpfblättriger Mannsschild) Epilobium alsinifolium (Mierenblättriges Weidenröschen) Primula elatior (Wald-Schlüsselblume) Epilobium angustifolium (Wald-Weidenröschen) Primula farinosa (Mehl-Primel) Epilobium fleischeri (Fleischers Weidenröschen) Primula hirsuta (Rote Felsen-Primel) Epilobium palustre (Sumpf-Weidenröschen) Primula integrifolia (Ganzblättrige Primel) Epilobium parviflorum (Kleinblütiges Weidenröschen) Primula latifolia (Breitblättrige Primel) RANUNCULALES (Hahnenfussartige) Primula veris (Frühlings-Schlüsselblume) Berberidaceae (Sauerdorngewächse) Soldanella alpina (Grosses Alpenglöckchen) Berberis vulgaris (Gemeine Berberitze) Soldanella pusilla (Kleines Alpenglöckchen) Ranunculaceae (Hahnenfussgewächse) RHAMNALES (Kreuzdornartige) Aconitum napellus s.l. (Blauer Eisenhut) Rhamnaceae (Kreuzdorngewächse) Aconitum vulparia (Gelber Eisenhut) Rhamnus pumila Anemone narcissiflora (Narzissen-Windröschen) ROSALES (Rosenartige) Aquilegia atrata (Dunkle Akelei) Rosaceae (Rosengewächse) Caltha palustris (Sumpf-Dotterblume) Alchemilla alpina s.l. (Silikat-Silbermantel) Clematis alpina (Alpenrebe) Alchemilla conjuncta s.l. (Gewöhnlicher Kalk-Silbermantel) Hepatica nobilis (Leberblümchen) Alchemilla fissa s.l. (Geschlitzter Frauenmantel) Pulsatilla alpina (Alpen-Anemone) Alchemilla glabra s.l. (Kahler Frauenmantel)

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Alchemilla splendens agg. (Glänzender Frauenmantel) Parnassiaceae (Herzblattgewächse) Alchemilla vulgaris s.l. (Gemeiner Frauenmantel) Parnassia palustris (Sumpf-Herzblatt) Amelanchier ovalis (Felsenmispel) Saxifragaceae (Steinbrechgewächse) Cotoneaster integerrima (Gewöhnliche Steinmispel) Chrysosplenium alternifolium (Wechselblättriges Milzkraut) Cotoneaster tomentosa (Filzige Steinmispel) (Bewimperter Steinbrech) Dryas octopetala (Silberwurz) Saxifraga androsacea (Mannsschild-Steinbrech) Fragaria vesca (Wald-Erdbeere) Saxifraga bryoides (Moosartiger Steinbrech) Geum montanum (Gemeine Berg-Nelkenwurz) Saxifraga caesia (Blaugrüner Steinbrech) Geum rivale (Bach-Nelkenwurz) (Trauben-Steinbrech) Potentilla anserina (Gänse-Fingerkraut) Saxifraga rotundifolia (Rundblättriger Steinbrech) Potentilla aurea (Gold-Fingerkraut) Saxifraga stellaris (Sternblütiger Steinbrech) Potentilla crantzii (Crantz´ Fingerkraut) SCROPHULARIALES (Braunwurzartige) Potentilla erecta (Gemeiner Tormentill) Globulariaceae (Kugelblumengewächse) Potentilla grandiflora (Grossblütiges Fingerkraut) Globularia cordifolia (Herzblättrige Kugelblume) Potentilla neumanniana (Frühlings-Fingerkraut) Globularia nudicaulis (Schaft-Kugelblume) Potentilla sterilis (Erdbee-Fingerkraut) Lentibulariaceae (Wasserschlauchgewächse) Potentilla thuringiaca (Thüringer Fingerkraut) Pinguicula alpina (Alpen-Fettblatt) Prunus padus s.l. (Traubenkirsche) Pinguicula vulgaris (Gemeines Fettblatt) Rosa pendulina (Alpen-Hagerose) Plantaginaceae (Wegerichgewächse) Rubus fruticosus s.l. (Brombeere) Plantago alpina (Alpen-Wegerich) Rubus idaeus (Himbeere) Plantago atrata (Berg-Wegerich) Rubus saxatilis (Steinbeere) Plantago lanceolata (Spitzwegerich) Sanguisorba minor (Kleiner Wiesenkopf) Plantago major (Breit-Wegerich) Sanguisorba officinalis (Grosser Wiesenkopf) Plantago media (Mittlerer Wegerich) Sibbaldia procumbens (Sibbaldie) Plantago serpentina (Schlangen-Wegerich) Sorbus aucuparia (Vogelbeerbaum) Scrophulariaceae (Braunwurzgewächse) Sorbus chamaemespilus (Zwergmispel) Bartsia alpina (Alpenhelm) SALICALES (Weidenartige) Euphrasia hirtella (Zottiger Augentrost) Salicaceae (Weidengewächse) Euphrasia rostkoviana (Gebräuchlicher Augentrost) Populus tremula (Zitter-Pappel) Linaria alpina ssp. alpina (Alpen-Leinkraut) Salix appendiculata (Grossblättrige Weide) Linaria angustissima (Italienisches Leinkraut) Salix caprea (Sal-Weide) Melampyrum pratense s.l. (Heide-Wachtelweizen) Salix elaeagnos (Lavendel-Weide) Melampyrum silvaticum s.l. (Wald-Wachtelweizen) Salix foetida (Stink-Weide) Pedicularis foliosa (Blattreiches Läusekraut) Salix hastata (Spiessblättrige Weide) Pedicularis palustris (Sumpf-Läusekraut) Salix helvetica (Schweizer Weide) Pedicularis recutita (Gestutztes Läusekraut) Salix nigricans (Schwarzwerdende Weide) Pedicularis tuberosa (Knolliges Läusekraut) Salix purpurea (Purpur-Weide) Pedicularis verticillata (Quirlblättriges Läusekraut) Salix reticulata (Netz-Weide) Rhinanthus alectorolophus (Zottiger Klappertopf) Salix serpyllifolia (Quendelblättrige Weide) Rhinanthus minor (Kleiner Klappertopf) Salix waldsteiniana (Waldsteins Weide) Scrophularia nodosa (Knotige Braunwurz) SANTALALES (Sandelholzartige) Verbascum lychnitis (Lampen-Königskerze) Santalaceae (Sandelholzgewächse) Veronica aphylla (Blattloser Ehrenpreis) Thesium alpinum (Alpen-Bergflachs) Veronica beccabunga (Bachbungen-Ehrenpreis) Thesium pyrenaicum (Pyrenäen-Bergflachs) Veronica chamaedrys (Gamander-Ehrenpreis) SAXIFRAGALES (Steinbrechartige) Veronica fruticans (Felsen-Ehrenpreis) Crassulaceae (Dickblattgewächse) Veronica officinalis (Echter Ehrenpreis) Sedum album (Weisser Mauerpfeffer) Veronica serpyllifolia s.l. (Thymian-Ehrenpreis) Sedum alpestre (Alpen-Mauerpfeffer) Veronica urticifolia (Nessel-Ehrenpreis) Sedum atratum (Dunkler Mauerpfeffer) THEALES (Teestrauchartige) Sempervivum arachnoideum (Spinnweb-Hauswurz) Hypericaceae (Johanniskrautgewächse) Sempervivum montanum (Berg-Hauswurz) Hypericum maculatum (Geflecktes Johanniskraut) Sempervivum tectorum (Echte Hauswurz) THYMELAEALES (Seidelbastartige) Grossulariaceae (Stachelbeergerwächse) Thymelaeaceae (Seidelbastgewächse) Ribes alpinum (Alpen-Johannisbeere) Daphne mezereum (Gemeiner Seidelbast) Ribes petraeum (Felsen-Johannisbeere) Daphne striata (Gestreifter Seidelbast)

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URTICALES (Brennesselartige) Luzula nivea (Schneeweisse Hainsimse) Urticaceae (Nesselgewächse) Luzula pilosa (Behaarte Hainsimse) Urtica dioeca (Grosse Brennessel) Luzula sieberi VIOLALES (= Cistales, Veilchenartige) Luzula silvatica s.l. (Wald-Hainsimse) Cistaceae (Zistrosengewächse) Luzula spicata (Ährige Hainsimse) Helianthemum alpestre (Alpen-Sonnenröschen) Luzula sudetica Helianthemum grandiflorumssp. grandiflorum(Grossblütiges Sonnenröschen) LILIALES (Lilienartige) Violaceae (Veilchengewächse) Amaryllidaceae (Narzissengewächse) Viola biflora (Gelbes Berg-Veilchen) Narcissus x verbanensis cf. (Langensee-Narzisse) Viola calcarata (Langsporniges Stiefmütterchen) Iridaceae (Schwertliliengewächse) Viola palustris (Sumpf-Veilchen) Crocus albiflorus (Frühlings-Krokus) Viola reichenbachiana (Wald-Veilchen) Liliaceae (Liliengewächse) Viola riviniana (Rivinus´ Veilchen) Allium carinatum (Gekielter Lauch) Viola tricolor (Feld-Stiefmütterchen) Allium victorialis (Allermannsharnisch) MONOCOTYLEDONEAE (Einkeimblättrige Pflanzen) Colchicum autumnale (Herbstzeitlose) CYPERALES (Scheingräserartige) Convallaria majalis (Maiglöckchen) Cyperaceae (Schein-, Sauergräser) Corallorhiza trifida (Perlhuhn-Schachblume) Blysmus compressus (Quellbinse) Lilium martagon (Türkenbund) Carex alba (Weisse Segge) Majanthemum bifolium (Zweiblättrige Schattenblume) Carex atrata (Trauer-Segge) Paris quadrifolia (Vierblättrige Einbeere) Carex brunnescens (Bräunliche Segge) Polygonatum odoratum (Echtes Salomonssiegel) Carex capillaris (Haarstielige Segge) Polygonatum verticillatum (Quirlblättriges Salomonssiegel) Carex caryophyllea (Frühlings-Segge) Tofieldia calyculata (Kelch-Liliensimse) Carex davalliana (Davalls Segge) Tofieldia pusilla (Kleine Liliensimse) Carex digitata (Finger-Segge) Veratrum album (Weisser Germer) Carex ferruginea (Rost-Segge) ORCHIDALES (Orchideenartige) Carex firma (Polster-Segge) Orchidaceae (Knabenkrautgewächse, Orchideen) Carex flacca (Schlaffe Segge) Coeloglossum viride (Grüne Hohlzunge) Carex flava (Gelbe Segge) Cypripedium calceolus (Frauenschuh) Carex frigida (Eis-Segge) Dactylorhiza maculata (Geflecktes Knabenkraut) Carex humilis (Niedrige Segge) Dactylorhiza majalis (Breitblättriges Knabenkraut) Carex lepidocarpa (Kleinfrüchtige Segge) Epipactis atrorubens (Braunrote Sumpfwurz) Carex montana (Berg-Segge) Gymnadenia conopsea (Langspornige Handwurz) Carex nigra (Braune Segge) Gymnadenia odoratissima (Wohlriechende Handwurz) Carex ornithopoda (Vogelfuss-Segge) Listera ovata (Grosses Zweiblatt) Carex ornithopodioides (Alpen-Vogelfuss-Segge) Orchis ustulata ssp. ustulata (Angebranntes Kanbenkraut) Carex panicea (Hirsen-Segge) Platanthera bifolia (Weisses Breitkölbchen) Carex paniculata (Rispen-Segge) Pseudorchis albida (Weisszunge) Carex rostrata (Schnabel-Segge) Traunsteinera globosa (Kugelorchis) Carex rupestris (Felsen-Segge) (Süssgrasartige) Carex sempervirens (Immergrüne Segge) Poaceae (Echte Gräser, Süssgräser) Eleocharis quinqueflora (Fünfblütige Teichbinse) Agrostis tenuis (Haar-Straussgras) Eriophorum angustifolium (Schmalblättriges Wollgras) Alopecurus pratensis (Wiesen-Fuchsschwanz) Eriophorum latifolium (Breitblättriges Wollgras) Anthoxanthum alpinum (Alpen-Ruchgras) Eriophorum vaginatum (Scheidiges Wollgras) Anthoxanthum odoratum (Duftendes Ruchgras) Trichophorum cespitosum (Rasige Haarbinse) Arrhenatherum elatius (Französiches Raygras) JUNCALES (Binsenartige) Avenella flexuosa (Draht-Schmiele) (Binsen-, Simsengewächse) Avenula pratensis (Echter Wiesenhafer) Juncus compressus (Zusammengedrückte Binse) Avenula pubescens (Flaum-Wiesenhafer) Juncus triglumis (Dreiblütige Binse) Avenula versicolor (Bunter Wiesenhafer) Luzula alpinopilosa (Braune Hainsimse) Brachypodium pinnatum (Fieder-Zwenke) Luzula campestris (Feld-Hainsimse) Briza media (Gemeines Zittergras) Luzula lutea (Gelbe Hainsimse) Bromus benekenii (Benekens Trespe) Luzula luzulina (Gelbliche Hainsimse) Bromus erectus (Aurechte Trespe) Luzula luzuloides (Weissliche Hainsimse) Calamagrostis varia (Buntes Reitgras) Luzula multiflora (Vielblütige Hainsimse) Calamagrostis villosa (Wolliges Raygras)

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Dactylis glomerata (Gemeines Knäuelgras) Limax cf. engadinensis Deschampsia cespitosa (Rasen-Schmiele) Malacolimax sp. Festuca ovina s.l. (Schaf-Schwingel) Patulidae Festuca pratensis (Wiesen-Schwingel) Discus ruderatus ssp. ruderatus Festuca rubra s.l. (Rot-Schwingel) Vertiginidae Koeleria pyramidata (Pyramiden-Kammschmiele) Columella sp. Melica nutans (Nickendes Perlgras) Vitrinidae Molinia caerulea (Blaues Pfeifengras) Eucobresia sp. Nardus stricta (Borstgras) ARTHROPODA (GLIEDERFÜSSER) 538 Phleum alpinum (Alpen-Lieschgras) ARACHNIDA (Spinnentiere) 61 Phleum pratense (Wiesen-Lieschgras) ARANEAE (Spinnen) Poa alpina (Alpen-Rispengras) Amaurobiidae (Finsterspinnen) Poa angustifolia (Schmalblättriges Rispengras) Amaurobius fenestralis Poa annua (Einjähriges Rispengras) Coelotes terrestris Poa cenisia (Mont-Cenis-Rispengras) Araneidae (Radnetzspinnen) Poa chaixii (Chaix´ Rispengras) Aculepeira ceropegia Poa nemoralis (Hain-Rispengras) Parazygiella montana Poa pratensis s.l. (Wiesen-Rispengras) Clubionidae (Sackspinnen) Poa supina (Läger-Ripsengras) Clubiona alpicola Poa trivialis (Gemeines Rispengras) Clubiona reclusa Sesleria varia (Blaugras) Dictynidae (Kräuselspinnen) Trisetum flavescens (Goldhafer) Dictyna arundinacea POTAMOGETONALES (Laichkrautartige) Dictyna pusilla Juncaginaceae (Dreizackgewächse) Gnaphosidae (Plattbauchspinnen) Triglochin palustris (Sumpf-Dreizack) Drassodes heeri Drassodes lapidosus Drassodes pubescens ANIMALIA (TIERE) Micaria aenea MOLLUSCA (WEICHTIERE) 19 Zelotes petrensis BIVALVIA (Muscheln) Hahniidae (Bodenspinnen) VENEROIDEA Cryphoeca silvicola Sphaeriidae Linyphiidae (Zwerg- und Baldachinspinnen) Pisidium casertanum Agyneta conigera Pisidium personatum Anguliphantes monticola GASTROPODA (Schnecken) Asthenargus paganus PULMONATA (Lungenschnecken) Bolephthyphantes index Lymnaeidae Caracladus avicula Galba truncatula Centromerus arcanus Radix cf. labiata Ceratinella brevipes Planorbidae Improphantes nitidus Anisus (Anisus) spirorbis Meioneta rurestris Agriolimacidae Metopobactrus prominulus Deroceras cf. agreste Micrargus alpinus Deroceras cf. reticulatum Micrargus herbigradus Arionidae Minyriolus pusillus Arion (Carinarion) cf. silvaticus Mughiphantes cornutus Arion (Mesarion) cf. subfuscus Mughiphantes mughi Enidae Mughiphantes variabilis Ena montana Neriene radiata Cochlicopidae Panamomops tauricornis Cochlicopa lubrica Pelecopsis elongata Helicidae Pelecopsis radicicola Arianta arbustorum ssp. arbustorum Pityohyphantes phrygianus Limacidae Pocadicnemis pumila Lehmannia marginata Scotinotylus alpigena Lehmannia sp. Silometopus braunianus

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Silometopus elegans INSECTA (Insekten) 464 Stemonyphantes conspersus COLEOPTERA (Käfer) Tapinocyba affinis Anobiidae (Nagekäfer) Tenuiphantes alacris Ernobius abietinus Walckenaeria antica Anthribidae (Breitrüssler) Lycosidae (Wolfspinnen) Anthribus nebulosus Alopecosa aculeata Apionidae (Spitzmausrüssler) Alopecosa pulverulenta Apion cruentatum Alopecosa taeniata Catapion seniculus Arctosa renidescens Cyanapion spencii Pardosa amentata Eutrichapion ervi Pardosa ferruginea Eutrichapion viciae Pardosa riparia Hemitrichapion waltoni Trochosa terricola Holotrichapion pisi Philodromidae (Laufspinnen) Ischnopterapion loti Tibellus oblongus Ischnopterapion virens Salticidae (Springspinnen) Phrissotrichum rugicolle Pseudeuophrys lanigera Protapion apricans Sitticus rupicola Protapion fulvipes Tetragnathidae (Streckerspinnen) Protapion interjectum Metellina mengei Bruchidae (Samenkäfer) Theridiidae (Kugelspinnen) Bruchidius cisti Enoplognatha thoracica Buprestidae (Prachtkäfer) Robertus truncorum Anthaxia helvetica Theridion ohlerti Byrrhidae (Pillenkäfer) Thomisidae (Krabbenspinnen) Cytilus sericeus Xysticus gallicus Byturidae (Blütenfresser) Xysticus macedonicus Byturus tomentosus OPILIONES (Weberknechte) Cantharidae (Weichkäfer) Ischyropsalididae (Schneckenkanker) Ancistronycha abdominalis Ischyropsalis carli Cantharis figurata CHILOPODA (Hundertfüsser) 5 Cantharis fusca LITHOBIOMORPHA (Steinläuferartige) Cantharis nigricans Lithobiidae (Steinläufer) Cantharis pagana oder gemina Lithobius borealis Cantharis rufa Lithobius latro Cantharis rustica Lithobius lucifugus Cantharis tristis Lithobius tenebrosus Malthodes fuscus Lithobius tricuspis Malthodes hexacanthus DIPLOPODA (Doppelfüsser) 9 Malthodes maurus CHORDEUMATIDA (Samenfüsser) Malthodes trifurcatus trifurcatus Chordeumatidae Metacantharis discoidea Melogona voigtii Podabrus alpinus Orthochordeumella pallidum Rhagonycha atra Craspedosomatidae Rhagonycha cf. maculicollis Ochogona caroli Rhagonycha nigripes GLOMERIDA (Saftkugler) Carabidae (Laufkäfer) Glomeridae Amara erratica Glomeris helvetica Bembidion incognitum Glomeris transalpina Calathus erratus JULIDA (Schnurfüsser) Calathus melanocephalus Julidae Calathus micropterus Cylindroiulus meinerti Clivina fossor Hypsoiulus alpivagus Cychrus attenuatus Leptoiulus simplex Harpalus rubripes Leptoiulus simplex glacialis Leistus nitidus

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Notiophilus biguttatus Larinus jaceae Oreonebria castanea Larinus sturnus Poecilus versicolor Liophloeus tessulatus Pterostichus burmeisteri Magdalis carbonaria Pterostichus jurinei Magdalis violacea Pterostichus multipunctatus Miarus campanulae Pterostichus strenuus Mogulones asperifoliarum Pterostichus unctulatus Nedyus quadrimaculatus Trichotichnus laevicollis Orchestes testaceus Cerambycidae (Bockkäfer) Otiorhynchus armadillo Brachyta interrogationis Otiorhynchus chrysocomus Gaurotes virginea Otiorhynchus lepidopterus Grammoptera ruficornis Otiorhynchus nodosus Otiorhynchus pauxillus Chrysomelidae (Blattkäfer) Otiorhynchus pupillatus Aphthona venustula Otiorhynchus rugifrons Bromius obscurus obscurus Otiorhynchus scaber Clytra quadripunctata Otiorhynchus subcostatus Cryptocephalus aureolus Otiorhynchus subquadratus Cryptocephalus hypochaeridis Otiorhynchus tenebricosus Cryptocephalus sexpunctatus Otiorhynchus varius Gonioctena pallida Phloeotribus spinulosus Luperus flavipes Phyllobius arborator Luperus sp. Phyllobius calcaratus Oreina alpestris Pityogenes conjunctus Oreina cacaliae Polydrusus cervinus Oreina speciosa Polydrusus pallidus Oreina speciosissima Polydrusus pilosus Smaragdina affinis Polygraphus poligraphus Smaragdina aurita Sciaphilus asperatus Smaragdina salicina Sitona ambiguus Cleridae (Buntkäfer) Sitona humeralis Thanasimus formicarius Sitona sulcifrons argutulus Coccinellidae (Marienkäfer) Trachyphloeus aristatus Aphidecta obliterata Trachyphloeus bifoveolatus Hippodamia notata Tropiphorus terricola Myzia oblongoguttata Tychius stephensi Scymnus abietis Zacladus geranii Cryptophagidae (Schimmelkäfer) Dasytidae (Wollhaarkäfer) Atomaria sp. Dasytes niger Cryptophagus cf. setulosus Elateridae (Schnellkäfer) Curculionidae (Rüsselkäfer) Adrastus pallens Anthonomus rubi Agrypnus murinus Barynotus margaritaceus Ampedus aethiops Barynotus obscurus Athous haemorrhoidalis Dorytomus taeniatus Ctenicera cf. cuprea Dryocoetes autographus Ctenicera pectinicornis Ellescus bipunctatus Dalopius marginatus Hylastes ater Melanotus castanipes Hylobius abietis Selatosomus aeneus Hylobius piceus Endomychidae (Stäublingskäfer) Hypera arator Mycetina cruciata Hypera meles Kateretidae (Blüten-Glanzkäfer) Hypera postica Brachypterus urticae Hypera suspiciosa Latridiidae (Moderkäfer) Ips cembrae Corticaria umbilicata

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Leiodidae (Schwammkugelkäfer) Oxypoda tirolensis Leiodes sp. Pella humeralis Malachiidae (Malachiten- oder Zipfelkäfer) Philonthus decorus Malachius bipustulatus Philonthus montivagus Micrinus inornatus Philonthus tenuicornis Melandyridae (Düsterkäfer) Quedius dubius dubius Orchesia minor Quedius obscuripennis Meloidae (Ölkäfer) Quedius paradisianus Meloe violaceus Staphylinus caesareus Nitidulidae (Glanzkäfer) Stenus impressus Epuraea aestiva Stenus parcior limonensis Epuraea sp. Tachinus elongatus Meligethes cf. aeneus Tachinus rufipes Meligethes sp. 1 Tachyporus dispar Meligethes sp. 2 Tachyporus ruficollis Oedemeridae (Scheinbockkäfer) Xantholinus laevigatus Oedemera monticola Tenebrionidae (Schwarzkäfer) Oedemera virescens Nalassus convexus Phalacridae (Glattkäfer) DERMAPTERA (Ohrwürmer) Phalacrus cf. substriatus Forficulidae Scarabaeidae (Blatthornkäfer) Chelidurella thaleri Aphodius abdominalis DICTYOPTERA Aphodius alpinus Blatellidae Aphodius granarius Ectobius sylvestris Aphodius luridus DIPTERA (Zweiflüger) Phyllopertha horticola Agromyzidae (Minierfliegen) Protaetia cuprea gen. spp. Scirtidae Anthomyiidae (Blumenfliegen) Cyphon sp. gen. spp. Scraptiidae (Seidenkäfer) Bibionidae (Haarmücken) Anaspis frontalis Bibio lautaretensis Anaspis sp. Bibio nigriventris Scydmaenidae (Ameisenkäfer) Dilophus femoratus Neuraphes elongatulus Dilophus neglectus Staphylinidae (Kurzflügler) Calliphoridae (Schmeissfliegen) Amphichroum canaliculatum Bellardia sp. Amphichroum hirtellum Cecidomyiidae (Gallmücken) Anthophagus alpestris gen. sp. Anthophagus bicornis Ceratopogonidae (Bartmücken) Anthophagus fallax gen. sp. Anthophagus rotundicollis Chamaemyiidae (Blattlausfliegen) Anthophagus spectabilis Chamaemyia sp. Bolitochara pulchra Chironomidae (Zuckmücken) Bryophacis rufus gen. sp. Domene scabricollis Chloropidae (Halmfliegen) Eusphalerum alpinum gen. sp. Eusphalerum limbatum limbatum Culicidae (Stechmücken) Eusphalerum stramineum Culiseta alaskaensis Liogluta micans Dolichopodidae (Langbeinfliegen) Lordithon thoracicus Campsicnemus umbripennis Ocypus brevipennis brevipennis Chrysotus sp. 1 Omalium excavatum Chrysotus sp. 2 Ontholestes tessellatus Dolichopus claviger Othius angustus Dolichopus ungulatus Othius subuliformis Eucoryphus coeruleus Oxypoda annularis Hercostomus cf. vivax

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Neurigona suturalis Psila sp. 1 Rhaphium albomaculatum Psila sp. 2 Xanthochlorus ornatus Psila sp. 3 Drosophilidae (Taufliegen) Psychodidae (Schmetterlingsmücken) Scaptomyza graminum gen. sp. Empididae (Tanzfliegen) Scathophagidae (Dungfliegen) Clinocera sp. Cordilura (Cordilura) sp. Empis (Empis) sp. Delina sp. Empis (Xanthempis) aequalis Scathophaga stercoraria Rhamphomyia (Aclonempis) sp. Scathophaga sp. Rhamphomyia (Rhamphomyia) sp. 1 Sciaridae (Trauermücken) Rhamphomyia (Rhamphomyia) sp. 2 gen. spp. Fanniidae Sciomyzidae (Schneckenfliegen) Fannia carbonella Pherbellia cinerella Hybotidae (Buckeltanzfliegen) Tetanocera sp. Bicellaria sp. Sepsidae (Schwingfliegen) Platypalpus sp. 1 Sepsis fulgens Platypalpus sp. 2 Sepsis violacea Platypalpus sp. 3 Simuliidae (Kriebelmücken) Platypalpus sp. 4 Prosimulium sp. Trichina sp. Stratiomyidae (Waffenfliegen) Lauxaniidae (Faulfliegen) Beris geniculata Lyciella laeta Beris strobli Lyciella cf. illota Syrphidae (Schwebfliegen) Limoniidae (Stelzmücken) Cheilosia sp. 1 Dactylolabis transversa Cheilosia sp. 2 Gonomyia (Gonomyia) cf. tenella Cheilosia sp. 3 Neolimnomyia (Neolimnomyia) sp. Cheilosia sp. 4 Ormosia egena Cheilosia sp. 5 gen. sp. Episyrphus balteatus Muscidae (Echte Fliegen) Melangyna (Melangyna) sp. Coenosia sp. Meliscaeva cinctella Helina annosa Platycheirus sp. Helina atricolor Rhingia campestris Hydrotaea pandellei Sphaerophoria sp. Myospila bimaculata Tephritidae (Fruchtfliegen) Phaonia hybrida Campiglossa difficilis Phaonia meigeni Campiglossa guttella Phaonia serva Thaumaleidae (Dunkelmücken) Thricops cunctans Thaumalea sp. Thricops longipes Tipulidae (Schnaken) Thricops nigritellus Tipula (Pterelachisus) submarmorata gen. spp. Tipula (Savtshenkia) subnodicornis Mycetophilidae (Pilzmücken) Trichoceridae (Wintermücken) Boletina trivittata Trichocera sp. Boletina sp. HEMIPTERA (Schnabelkerfe) Gnoristini gen. sp. Psyllidae Mycetophilinae gen. spp. Craspedolepta flavipennis Phaeomyiidae Craspedolepta nebulosa Pelidnoptera fuscipennis Psylla fusca Pelidnoptera leptiformis Triozidae Phoridae (Buckelfliegen) Bactericera cf. parastriola gen. sp. Bactericera curvatinervis Pipunculidae (Augenfliegen) Trioza urticae Eudorylas sp. HYMENOPTERA (Hautflügler) Psilidae (Nacktfliegen) Argidae (Bürstenhornblattwespen)

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Arge berberidis LEPIDOPTERA (Schmetterlinge) Apidae (Bienen) Arctiidae (Bärenspinner) Bombus lucorum Phragmatobia fuliginosa Bombus pascuorum Spilosoma lubricipeda Bombus pratorum Coleophoridae (Sackträgermotten) Hylaeus annulatus Coleophora frischella Hylaeus confusus Coleophora ornatipennella Cimbicidae (Keulhornblattwespen) Cosmopterigidae (Prachtfalter) Abia aurulenta Pancalia leuwenhoekella Corynis obscura Diprionidae (Buschhornblattwespen) Chrysoteuchia culmella Monoctenus obscuratus Crambus pratella Formicidae (Ameisen) Evergestis aenealis Camponotus herculeanus Metaxmeste phrygialis Formica aquilonia Opsibotys fuscalis Formica cf. lugubris aurata Formica cf. paralugubris Pyrausta cingulata Formica fusca Pyrausta coracinalis Formica lemani Pyrausta despicata Formica pressilabris Pyrausta nigrata Leptothorax acervorum (Flachleibmotten) Leptothorax sp. angelicella Manica rubida Agonopterix arenella Myrmica lobulicornis Agonopterix ciliella Myrmica sulcinodis Agonopterix heracliana Ichneumonidae (Schlupfwespen) Agonopterix kaekeritziana Alomya cf. debellator Agonopterix petasitis Cryptus cf. baeticus Depressaria albipunctella Diplazon annulatus Depressaria pulcherrimella Ichneumon sp. Epermeniidae (Zahnflügelfalter) Orthocentrus sp. Ochromolopis ictella Pimpla contemplator Gelechiidae (Palpenmotten) Xestopelta gracillima Aproaerema anthyllidella Pamphiliidae (Gespinstblattwespen) Eulamprotes unicolorella Cephalcia annulicornis Parachronistis albiceps Tenthredinidae (Blattwespen) Syncopacma karvoneni Anoplonyx destructor Syncopacma sangiella Dolerus aeneus Geometridae (Spanner) Eutomostethus luteiventris Chiasmia clathrata Pachyprotasis rapae Elophos dilucidaria Rhogogaster dryas Ematurga atomaria Rhog ogaster punctulata Epirrhoe molluginata Rhogogaster viridis Eupithecia indigata Tenthredo algoviensis Hydriomena impluviata Tenthredo arcuata Lomaspilis marginata Tenthredo balteata Macaria notata Tenthredo brevicornis Minoa murinata Tenthredo crassa Nebula salicata Tenthredo koehleri Perizoma albulata Tenthredo notha Pseudopanthera macularia Tenthredo schaefferi Psodos quadrifaria Tenthredo solitaria Scopula immorata Tenthredo velox Scopula ternata Tenthredopsis nassata Spargania luctuata Xyelidae (Urblattwespen) Xanthorhoe montanata Xyela julii Xanthorhoe spadicearia

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Gracillariidae (Miniermotten) Zygaenidae (Widderchen) Phyllonorycter junoniella Adscita alpina (Alpen-Grünwidderchen) Hesperiidae (Dickkopffalter) NEUROPTERA (Netzflügler) Pyrgus malvoides Coniopterygidae (Staubhafte) Spialia sertorius Coniopteryx sp. Lycaenidae (Bläulinge) Hemerobiidae (Taghafte) Callophrys rubi (Brombeerzipfelfalter) Hemerobius atrifrons Cupido minimus (Zwergbläuling) ORTHOPTERA (Heuschrecken) Polyommatus semiargus (Violetter Waldbläuling) Acrididae (Urmotten) Euthystira brachyptera schaefferi Omocestus viridulus Micropterix aruncella Chorthippus sp. Micropterix osthelderi Tetrigidae Noctuidae (Eulenfalter) Tetrix bipunctata bipunctata Acronicta auricoma Tetrix tenuicornis Aedia funesta Tettigoniidae Callistege mi Metrioptera bicolor Discestra microdon Metrioptera brachyptera Euclidia glyphica Pholidoptera aptera Euxoa decora PLECOPTERA (Steinfliegen) Pachetra sagittigera Leuctridae Phytometra viridaria Leuctra rauscheri Rusina ferruginea Leuctra rosinae Nymphalidae (Edelfalter) Nemouridae Aglais urticae (Kleiner Fuchs) Protonemura lateralis Erebia medusa (Rundaugenmohrenfalter) CHORDATA (CHORDATIERE) 77 Lasiommata petropolitana (Braunscheckauge) ACTINOPTERYGII 1 Papilionidae (Ritter) SALMONIFORMES (Lachsartige) Papilio machaon (Schwalbenschwanz) Salmonidae Pieridae (Weisslinge) Salvelinus alpinus (Seesaibling) Anthocharis cardamines (Aurorafalter) AMPHIBIA (Lurche) 3 Pieris napi (Rapsweissling) ANURA (Froschlurche) Psychidae (Sackträger) Ranidae Psyche casta Rana temporaria (Grasfrosch) Taleporia tubulosa URODELA (Schwanzlurche) (Federmotten) Salamandridae Euleioptilus carphodactyla Salamandra atra (Alpensalamander) Merrifieldia leucodactyla Triturus alpestris (Bergmolch) Platyptilia gonodactyla AVES (Vögel) 57 Stenoptilia annadactyla ANSERIFORMES (Entenvögel) Stenoptilia graphodactyla Anatidae (Entenvögel) Tortricidae (Wickler) Anas platyrhynchos (Stockente) Acleris aspersana CUCULIFORMES (Turakos und Kuckucke) Ancylis badiana Cuculidae (Kuckucke) Cydia succedana Cuculus canorus (Kuckuck) Dichrorampha plumbana FALCONIFORMES (Falkenartige) Endothenia ericetana Accipitridae (Habichtartige) Epiblema sticticana Accipiter nisus (Sperber) Eriopsela quadrana Aquila chrysaetos (Steinadler) Phiaris metallicana Buteo buteo (Mäusebussard) Retinia resinella Gypaetus barbatus (Bartgeier) Syndemis musculana Falconidae (Falken) Yponomeutidae (Gespinstmotten) Falco tinnunculus (Turmfalke) saxifragae GALLIFORMES (Hühnervögel) Ypsolophidae Phasianidae Ypsolopha dentella Tetrao tetrix (Birkhuhn)

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GRUIFORMES (Rallen und Kranichvögel) Phoenicurus ochruros (Hausrotschwanz) Rallidae (Rallen) Phoenicurus phoenicurus (Gartenrotschwanz) Fulica atra (Blässhuhn) Turdus merula (Amsel) PASSERIFORMES (Sperlingsvögel) Turdus philomelos (Singdrossel) Aegithalidae (Schwanzmeisen) Turdus pilaris (Wacholderdrossel) Aegithalos caudatus (Schwanzmeise) Turdus troquatus (Ringdrossel) Certhiidae (Baumläufer) Turdus viscivorus (Misteldrossel) Certiha familiaris (Waldbaumläufer) PICIMORPHES (Spechtvögel) Cinclidae (Wasseramseln) Picidae (Spechte) Cinclus cinclus (Wasseramsel) Dendrocopos major (Bundspecht) Corvidae (Rabenvögel) Picus viridis (Grünspecht) Corvus corax (Kolkrabe) MAMMALIA (Säugetiere) 13 Corvus corone (Rabenkrähe) ARTIODACTYLA (Paarhufer) Garrulus glandarius (Eichelhäher) Bovidae (Hornträger) Nucifraga caryocatactes (Tannenhäher) Capra ibex (Alpensteinbock) Phyrrhocorax graculus (Alpendohle) Rupicapra rupicapra (Gämse) Pica pica (Elster) Cervidae (Hirsche) Fringillidae (Finkenvögel) Capreolus capreolus (Reh) Carduelis cabaret (Alpenbirkenzeisig) Cervus elaphus (Rothirsch) Carduelis cannabina (Hänflink) CARNIVORA (Raubtiere) Carduelis carduelis (Distelfink) Canidae (Hunde) Carduelis chloris (Grünfink) Vulpes vulpes (Rotfuchs) Carduelis spinus (Erlenzeisig) Mustelidae (Marderartige) Fringilla coelebs (Buchfink) Martes foina (Steinmarder) Loxia curvirostra (Fichtenkreuzschnabel) INSECTIVORA (Insektenfresser) Pyrrhula pyrrhula (Gimpel) Soricidae (Spitzmäuse) Serinus citrinella (Zitronengirlitz) Sorex araneus (Waldspitzmaus) Serinus serinus (Girlitz) RODENTIA (Nagetiere) Hirundinidae (Schwalben) Muridae (Echte Mäuse) Ptyonoprogne rupestris (Felsenschwalbe) Apodemus sp. (Waldmaus) Motacillidae (Pieper und Stelzen) Chionomys nivalis (Schneemaus) Anthus spinoletta (Bergpieper) Cletrionomys glareolus (Rötelmaus) Anthus trivialis (Baumpieper) Pitymys subterraneus (Kleinwühlmaus) Motacilla alba (Bachstelze) Sciuridae (Hörnchen) Motacilla cinerea (Bergstelze) Marmota marmota (Alpenmurmeltier) Paridae (Meisen) Sciurus vulgaris (Eichörnchen) Parus ater (Tannenmeise) REPTILIA (Kriechtiere) 3 Parus cristatus (Haubenmeise) SQUAMATA (Schuppenkriechtiere) Parus major (Kohlmeise) Anguidae Parus montanus (Mönchsmeise) Anguis fragilis (Blindschleiche) Prunellidae (Braunellen) Lacertidae Prunella modularis (Heckenbraunelle) Zootoca vivipara (Bergeidechse) Sittidae (Kleiber) Viperidae Sitta europaea (Kleiber) Vipera berus (Kreuzotter) Sylviidae (Zweisänger) Phylloscopus bonelli (Berglaubsänger) Phylloscopus collybita (Zilpzalp) Regulus ignicapilus (Sommergoldhähnchen) Regulus regulus (Wintergoldhähnchen) Sylvia atricapilla (Mönchsgrasmücke) Sylvia curruca (Klappergrasmücke) Troglodytidae (Zaunkönige) Trolodytes troglodytes (Zaunkönig) Turdidae (Drosselvögel) Erithacus rubecula (Rotkehlchen) Oenanthe oenanthe (Steinschmätzer)

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