Rahmenplanung „Wir entwickeln Brand weiter“ 2 INHALT

GRUSSWORTE 4 Gisela Nacken, Beigeordnete für Umwelt und Planung 4 Marianne Krott, Bezirksamtleiterin Brand und Herbert Henn, Bezirksvorsteher 5 KAPITEL 1 6 Anlass - Aufgabenstellung - Vorgehensweise

1. Zukunftsaufgabe Brand 7 1.1. Aufgabenstellung 8 1.2. Kommunikation, Motivation, Handeln 8 KAPITEL 2 12 Profi l - Analyse - Orientierungen

2. Städtebauliche Analyse 13 2.1. Die Zukunft gründet in der Geschichte 14 2.2. Wo steht Brand heute? 16 2.3. Profi l des Stadtbezirks 20 • Freiraumstruktur 20 • Gewerbestruktur 24 • Verkehrsstruktur 28 • Einzelhandels- und Nahversorgungsstruktur 32 • Stadtbild und Stadtgestaltung 36 2.4. Leitbild Brand 40 KAPITEL 3 42 Rahmenplan - Handlungsfelder - Maßnahmen

3. Rahmenplanung Brand 43 3.1. Handlungsfelder der Rahmenplanung 44 • Mitte etablieren und Nahversorgungszentrum ausbauen 44 • Wohnen im Grünen Stadtbezirk 54 • Gewerbe strukturieren 60 • Freiräume qualifi zieren 64 • Verkehre lenken und Verträglich ordnen 68 3.2. Rahmenplan 72 KAPITEL 4 74 Realisierung - Ausblick

4. Von der Rahmenplanung zur Umsetzung 75 4.1. Infrastruktur - Aktivierung vorhandener Einrichtungen 76 4.2. Beteiligung - Bürger und Vereine für Brand 76 4.3. Bezirksmanagement - Strategische Stadtentwicklung 77 4.4. Bezirksmarketing - „Marke Brand“ 78 KAPITEL 5 80 Strategischer Handlungskatalog

5. Umsetzungsfahrplan und Kriterienkatalog „Familienfreundliche Stadtplanung“ 81 5.1. Handlungskatalog 82 5.2. Kriterienkatalog „Familienfreundliche Stadtplanung“ 91

Quellen- und Abbildungsverzeichnis 92 Impressum 92

Inhalt 3 GRUSSWORTE

„Gemeinsam für Brand“ Wie es bei einem Aufschlag immer ist: Das richtige Liebe Branderinnen und liebe Brander, Spiel beginnt erst danach. Jetzt geht es darum, dass der Aufschlag ist gemacht: In Ihren Händen halten Sie wir und Sie die Ideen aufgreifen und weiterentwickeln. den Rahmenplan für Ihren Stadtbezirk! Der Plan zeigt Wir werden im Zusammenspiel mit der Fachverwaltung auf, wie sich Brand aus unserer und Ihrer Sicht in den und dem Bezirksamt Brand unser Bestes tun, wich- nächsten Jahren entwickeln soll. Er enthält strategi- tige Projekte voranzutreiben und für die Umsetzung sche, teilweise langfristige Aussagen, die die Arbeit versuchen, die Möglichkeiten der Städtebauförderung der Verwaltung und der Politik begleiten und leiten zu nutzen. Dafür, dass einige Vorschläge Wirklichkeit sollen sowie konkrete Maßnahmen wie den Umbau werden, müssen aber auch die Branderinnen und Bran- des Marktplatzes. Neben diesem besonders wichtigen der selber eintreten, in dem Sie sich individuell oder Projekt fi nden Sie einen großen und ambitionierten in Initiativen und Vereinen weiterhin für Ihren Stadt- Strauß an weiteren, verschiedensten Projekten, die die bezirk engagieren. Begeistern Sie weitere Menschen Stadt gemeinsam mit Ihnen anpacken will. Nicht jedes in Ihrer Umgebung für die Ideen! Der Rahmenplan einzelne Projekt wird verwirklicht werden können, stellt dafür die Grundlage dar und die ersten Projekte aber die Bandbreite an verschiedenen Ideen und Vor- werden bereits vorbereitet. So wird zum Beispiel ein schlägen zeigt, dass das Engagement im Stadtbezirk Verfahren vorgeschlagen, mit dem die Gestaltung des groß ist. Marktplatzes gemeinsam mit Ihnen noch eingehender erarbeitet wird. Der Rahmenplan bietet wortwörtlich Die meisten Vorschläge stammen von Ihnen und sind den Rahmen, den es mit der konkreten Planung und Ergebnisse der intensiven Einbindung von Bürgerinnen ihrer Umsetzung auszufüllen gilt. und Bürgern, von Vereinen, der Brander Politik und anderen Einrichtungen. Das Interesse an den beiden Wir freuen uns darauf, Veranstaltungen Perspektivenwerkstatt und Bürger- auch weiterhin in Brand forum hat uns gezeigt, dass wir uns auf den richtigen aktiv zu sein! Weg begeben haben! Diese Vorschläge hat das Büro scheuvens+wachten gemeinsam mit uns aufbereitet Ihre und zusammengefasst. Neu gestaltete Wegeverbin- Gisela Nacken, dungen, die Landschaftslogen, die bessere Vernetzung der Akteure in Brand, Ideen für neue Nutzungen auf und am Marktplatz, die Entwicklung an der Heussstra- ße oder die Gestaltung der Eingangssituationen nach Brand sind nur wenige Beispiele für die Maßnahmen, die der Rahmenplan vorschlägt. Beigeordnete für Planung und Umwelt

Ein Meilenstein für Brand? mit wesentlich breiteren Bürgersteigen und attraktiven Liebe Bürgerinnen und Bürger des Stadtbezirks Brand, Begleitmaßnahmen. die Rahmenplanung könnte ein Meilenstein für die po- Nach dem Umbau der Trierer Straße soll sich der eben- sitive Gesamtentwicklung von Brand in den nächsten falls neu zu gestaltende Marktplatz in einem neuen Jahren werden. Erwartungsvoll schauen die Brander „Kleid“ und interessanterem Ambiente zeigen als Bürgerinnen und Bürger nach ihrem großen Engage- heute. Wir hoffen, dass Sie sich bei diesem konkreten ment nun auf die gemeinsam erarbeiteten Vorschläge. Projekt ebenso engagieren, wie bei der Rahmenpla- Die Umsetzung kleinerer Maßnahmen und die Planung nung. Richtig ist, dass wir auf den Umbau der Trierer größerer stehen sogar schon kurz bevor. Vieles könnte Straße und auf die Neugestaltung unseres Herzstücks sich in den nächsten Jahren wie ein Puzzle zusammen- in Brand, dem Marktplatz, teilweise Jahrzehnte gewar- setzen, weil es passt! tet haben. Aber: nun ist es soweit!

„Wir entwickeln Brand weiter“ Der Brander Pulsschlag soll allerdings darüber hinaus Unsere „Lebensader“, die Trierer Straße, befi ndet sich spürbar bleiben - vielleicht können wir sogar in einigen aktuell bereits im zweiten Bauabschnitt und der dritte Jahren auch wieder rauschende Veranstaltungen in der wird im nächsten Jahr beginnen. Diese Maßnahme ist umgebauten früheren Festhalle - heute noch Turn- für den Brander Einzelhandel - gleichwohl auch für die halle - an der Marktschule feiern oder dort Seminare Konsumenten - von großer Bedeutung. Hier hoffen wir besuchen…oder Kunst und Kultur genießen…oder auch auf ein zukünftiges positives „Einkaufs-Wohl-Ge- tanzen…oder…, oder…? fühl“ durch den neu geschaffenen Boulevardcharakter

4 Grußworte Dieses Bürgerhaus: „Bürger-/ Markt-/ forum Brand“ wertvollen Lebensraumes in Brand bei. Unabhängig - der Name wäre in einem Wettbewerb auszusuchen - davon, ob Sie Einzelperson, Familien- oder Vereins- und der Bürgerverein freuen sich dazu auf Ihre Ideen! mitglied, Kindergarten-, Schul- oder Pfarrzugehöriger Ausreichende Flächen für Spiel, Sport und Aufenthalt sind, Ihre Meinung, Ihre Ideen, Ihr Engagement und sind an der Eschenallee und im Umfeld der Grund- Ihre Unterstützung sind weiterhin wichtig, gefragt und schule noch vorhanden, so dass auch die engagiert gewollt, damit Politik und Verwaltung die Lebens- und vorgestellten Ideen der Schülerinnen und Schüler der Wohnqualität in Ihrem und damit „unserem“ Brand Gesamtschule Brand und der Marktschule teilweise weiter entwickeln und verbessern können. umgesetzt werden könnten, ohne den Parkcharakter wesentlich zu verändern. Denn: Wir alle sind Brand!

Wege verbinden - und ein noch besser ausgestatte- tes oder beschildertes Wegenetz in Zusammenhang mit , Inde- und Rolleftal könnte realisiert werden. Schließlich ist Brand zu Recht stolz auf das größte zusammenhängende Naturschutzgebiet der Herbert Henn Marianne Krott-Ulrich Stadt . Bezirksvorsteher Bezirksamtleiterin Brand

Politik und Verwaltung haben in unserem Stadtbezirk, der von Landschafts- und Naturschutz malerisch um- geben ist, in den letzten Jahrzehnten durch behutsa- me, nach innen gerichteter Wohnbebauung - zuletzt in Niederforstbach - gute Voraussetzungen für eine Rahmenplanung, wie sie nun vorliegt, geschaffen.

Besonders junge Familien schätzen unsere gute Infrastruktur, die Naherholungsmöglichkeiten vor der Haustüre und die trotzdem guten Anbindungen an Autobahn und Innenstadtbereich, auch durch den öffentlichen Personennahverkehr. Das zeigen sie durch ständigen Zuzug. In den letzten 30 Jahren weist die Bevölkerungsstatistik für Brand eine 30% Steigerung aus. Allerdings werden wir zukünftig auch verstärkt für unsere älteren Mitbürgerinnen und Bürger bedarfs- gerechtes Wohnen anbieten müssen.

Im Brander Feld erscheint die Einrichtung eines leben- digen Quartiersplatzes für „Jung und Alt“ dringend notwendig und auch möglich. Der Bereich zwischen Rombach-, Heuss- und Trierer Straße kann besser als heute genutzt werden. Deshalb sollte dieser Bereich mit einem erweiterten Einzelhandelsangebot als nordwestlicher Abschluss des Zentrums neu sortiert werden. Dies würde gleichzeitig eine sehr gute Erreichbarkeit für Einkäufe vom Brander Feld aus ga- rantieren, unsere aktuelle Einkaufsachse Trierer Straße mit ihren vielfältigen Angeboten stärken und darüber hinaus weitere attraktive Wohnmöglichkeiten in einem Quartier „Brander Feld“ schaffen. Der Ortsteil Freund wird voraussichtlich einen Kunstrasenplatz erhalten und über zusätzliche Möglichkeiten für Freizeit und Er- holung im Brander Wald sollte ebenfalls nachgedacht werden.

Liebe Branderinnen und Brander, arbeiten Sie weiter mit an dem Gesamtbild unseres Stadtbezirks – auch wenn Sie meinen, die Puzzlestücke wären hier und da recht klein. Es ist wie im „normalen“ Leben: Sie tragen alle zur Vollständigkeit unseres liebenswerten und

Grußworte 5

ANLASS - AUFGABENSTELLUNG - VORGEHENSWEISE

1. Zukunftsaufgabe Brand eine ganz besondere Rolle und kann eine Impulskraft Der Stadtbezirk Brand ist ein ausgezeichneter Wohn- entwickeln. Neben der Trierer Straße als Versorgungs- standort im Aachener Süden. Rund 17.000 Einwohne- zentrum gilt vor allem der Marktplatz mit seinem rinnen und Einwohner nutzen die besondere Lagegunst Umfeld als das Zentrum des Stadtbezirks. Auch hier zu den attraktiven Natur- und Landschaftsräumen, die besteht Handlungsbedarf, vor allem mit Blick auf die ausgeprägte Einzelhandels- und Nahversorgungsstruk- Gestaltung und Nutzung der öffentlichen Räume. In tur, sowie die gute verkehrliche Anbindung an das der Außenwahrnehmung ist das Image Brands stark Autobahnnetz. Eine familienfreundliche Infrastruktur von der Durchfahrtssituation der Trierer Straße, aber mit Kindergärten, Schulen, Vereinen, Spielplätzen, auch von einer vielfältigen Kultur- und Naturlandschaft eine Schwimmhalle und ein großes Freizeitangebot im geprägt. Gerade der Erholungs- und Freizeitwert der unmittelbaren Lebensumfeld werden als Markenzei- Landschaft ist ein besonderes Qualitätsmerkmal des chen Brander Wohnqualität und Gemeinschaftslebens Stadtbezirks, dass es zukunftsorientiert zu nutzen gilt. betrachtet. Dies stellt hohe Anforderungen an die Vernetzung des Stadtteiles mit den umliegenden Freiräumen - aber Gerade hier unterliegen die Anforderungen einem gleichzeitig auch an einen behutsamen Umgang mit Prozess des Wandels. Die Bewohner werden älter, aus potenziellen Entwicklungsfl ächen. Kindern werden Jugendliche und Erwachsene, die eige- ne Familien gründen und nach neuen Wohnstandorten Neben seiner Bedeutung als Wohnstandort ist Brand Ausschau halten. Mit zunehmendem Alter ändern sich auch ein bedeutender, kleinteilig strukturierter auch die Anforderungen an das Wohn- und Lebensum- Wirtschaftsstandort in Aachen. Vor allem der Ent- feld. Wohnortnahe Versorgungsmöglichkeiten oder wicklung des Camp Pirotte wird aus städtischer wie auch eine auf das Alter abgestimmte Infrastrukturaus- aus stadtteilbezogener Sicht ein hoher Stellenwert stattung gewinnen an Bedeutung. So sind die Zeichen beigemessen. Zentrale Fragen gelten vor allem der des demografi schen Wandels auch in und für Brand stadträumlichen Einbindung und der Erschließung des unverkennbar. Dieser erfordert bereits heute ein vor- gewerblichen Standortes. ausschauendes Handeln, will Brand auch künftig seine hohe Bedeutung als attraktiver Wohnstandort wahren. Sich auf Qualitätsmerkmalen auszuruhen und taten- loses Zusehen wäre jedoch grundlegend falsch. Eine Mit ihrer hohen Verkehrsbelastung teilt die Trierer zukunftsfähige Stadtbezirksentwicklung benötigt den Straße den Stadtbezirk in zwei Hälften, ist jedoch ständigen Dialog, um Herausforderungen, Ziele, Stra- gleichzeitig wichtigste Einkaufsstraße in Brand. Mit tegien und Projekte zu bewältigen. Vorausschauendes einer Vielzahl an Einzelhandelsgeschäften hat sich Handeln wird notwendig, will Brand auch künftig seine hier ein Einkaufs- und Dienstleistungszentrum mit hohe Bedeutung als attraktiver Stadtbezirk wahren breitgefächerter Infrastruktur etabliert. Unverkennbar und weiter entwickeln. Dabei wird es auch darum ist allerdings der Trend vermehrter Leerstände von gehen müssen, die Verknüpfung des Stadtbezirks mit Geschäftslagen - deutliches Zeichen des Strukturwan- dem umgebenden Landschaftsraum zu intensivieren. dels. Indiz für einen drohenden Bedeutungsverlust Allem voran steht jedoch der Ausbau der Trierer Straße des Stadtbezirks als Versorgungszentrum. Es muss als zentrales Rückgrat und Einzelhandelsstandort des gelingen, das Profi l der Trierer Straße als Einkaufsstra- Stadtbezirks und die Neugestaltung des Marktplatzes ße neu zu justieren. Der laufende Umbau spielt dabei zu einer räumlichen und kulturellen Mitte Brands. 01 AUFGABE UND DIALOGPROZESS

KAPITEL 1 Anlass - Aufgabenstellung - Vorgehensweise

1.1. Aufgabenstellung weiteren städtebaulichen und nutzungsstrukturellen Die Einführung macht deutlich, dass die Entwicklung Entwicklung des Stadtbezirks zu erhalten. Aufgrund des Stadtbezirks Aachen-Brand vor zentralen Heraus- der Vielzahl an beteiligten Akteursgruppen kann forderungen steht, die es mittels einer integrierten dieses nur über einen kooperativen Planungsprozess stadtbezirksbezogenen Entwicklungskonzeption zu gelingen. Einzelinteressen müssen gebündelt und die koordinieren und abzustimmen gilt. Aus diesem Grund Planungen aufeinander abgestimmt werden. hat die Stadt Aachen eine städtebauliche Rahmenpla- nung in Auftrag gegeben, die von Beginn an im engen Von Beginn an wird die Rahmenplanung Brand in Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern Brands entwi- einem breiten Dialogprozess geführt. Erfahrungen zei- ckelt wird. Dies soll mit dem Ziel der Strukturierung gen, dass die Umsetzung eines Entwicklungskonzeptes und der Koordination eines längerfristig angelegten nur dann gelingen kann, wenn es zur Grundlage einer Entwicklungs- und Profi lbildungsprozesses geschehen. kooperativen und prozessorientierten Zusammenarbeit aller an der Entwicklung beteiligten Akteure wird. Vor Im Ergebnis steht ein Entwicklungskonzept, das allem die Einwohnerinnen und Einwohner des Stadtbe- einerseits konkrete Handlungserfordernisse, Projekte zirks Brand konnten bereits frühzeitig ihr Wissen und und bauliche Maßnahmen defi niert sowie andererseits ihre Erwartungen in die Planungen einbringen. einen Orientierungsrahmen aufzeigt, innerhalb dessen sich die langfristige Entwicklung abspielen soll. Zudem In diesem Sinne ist die aktive Mitarbeit der Branderin- bildet das Entwicklungskonzept auch die wichtigste nen und Brander, der Grundeigentümer, der Organisa- Grundlage zur Akquisition von Städtebaufördermitteln tionen, der Kirchen und Vereine, der Einzelhändler und des Landes Nordrhein-Westfalen und der Bundesrepu- Gewerbetreibenden, der Marktschule, der Gesamt- blik Deutschland. Das integrierte Handlungskonzept schule und der Stadtverwaltung mit den beauftragten wird zur Basis eines Antrages in die Aufnahme spezifi - Fachplanern in einem mehrstufi gen „Werkstattver- scher Förderprogramme. fahren“ umgesetzt worden. Die Durchführung und die Auswertung dieser Werkstätten nahmen einen 1.2. Kommunikation, Motivation, Handeln hohen Stellenwert in der Erarbeitung des Rahmenplans Über das zu erarbeitende städtebauliche Entwick- ein, sorgte vor allem für ein breites Interesse an den lungskonzept wird das Ziel verfolgt, eine konsens- anstehenden Aufgaben und motivierte die Akteure zur fähige Handlungs- und Entscheidungsgrundlage zur Mitwirkung am Planungsprozess.

Verfahrensstruktur und Prozess- Vorbereitung Abstimmungs- gestaltung. prozesse Zusammenstellung und Aufbereitung der Bestandsinformationen April 2008

1. Phase 1. zur Entwicklung des Stadtbezirks & kontinuierliche Informationen Perspektivenwerkstatt

Diskussion von Leitbildern, Entwicklungszielen und strategischen 13.06.2008

2. Phase Planungen für die Zukunft des Stadtbezirks

Vorentwurf zum Städtebaulichen Kontinuierliche Abstimmung des Entwurfsprozesses mit der Stadt- Entwicklungskonzept verwaltung und akteursspezifi schen

2008 Vertiefung der Diskussionsergebnisse, Vorentwurf des städtebauli- Fachgruppen Juni-August Juni-August 3. Phase 3. chen Entwicklungskonzeptes, Ziele und strategische Planungen + Bürgerforum Aachen-Brand + Hohe Bedeutung der Öffentlichkeits- Vorstellung und öffentliche Diskussion des Vorentwurfs zum Städte- arbeit, Projektfl yer zur Perspekti- 04.09.2008 4. Phase 4. baulichen Entwicklungskonzeptes venwerkstatt, Projektzeitung zum Bürgerforum, Aufbau und Pfl ege einer Internetseite Städtebauliches Entwicklungskonzept

2008 Ausarbeiten des Leitbildes, Entwicklungsziele und strategischer November

5. Phase 5. Planungen für die Zukunft des Stadtbezirks

Rahmenplan Aachen - Brand

8 Kapitel 1 Anlass - Aufgabenstellung - Vorgehensweise „Wir entwickeln Brand weiter“ staltung mittels einer Projektzeitung, anhand derer Unter diesem Motto haben am 13. Juni 2008 die Ein- umfassend über den Vorentwurf zur Rahmenplanung wohnerinnen und Einwohner von Brand in der Pers- informiert und die weiteren Beteiligungs- und Mitwir- pektivenwerkstatt engagiert über ihren Wohn- und kungsmöglichkeiten erörtert wurden. Lebensstandort diskutiert. Dabei ging es nicht nur um konkrete Lösungen technischer und gestalterischer Zum Bürgerforum selbst sind sowohl die Ergebnis- Aufgaben, sondern auch um die Förderung des Be- se des Schulprojekttages durch die Schülerinnen wusstseins, gemeinsam an der künftigen Entwicklung und Schüler der Gesamtschule Brand, wie auch der von Brand zu arbeiten und konsensfähige Grundzüge Vorentwurf zur Rahmenplanung durch das beauftrag- der künftigen Planungen und Projekte zu formulieren. te Planungsteam vorgestellt worden. In mehreren Zielorientiert wurden in Projektgruppen Zukunftspers- Gesprächsgruppen erfolgte daran anschließend die pektiven für den Stadtbezirk Brand erarbeitet und Auseinandersetzung mit den Vorschlägen und Ideen notwendige Entwicklungs- und Umsetzungsstrategien zu konkreten Projekten und Handlungsstrategien. Im diskutiert. Einzelinteressen konnten gebündelt und Rahmen der abschließenden Plenumsdiskussion stand für die weiteren Planungen aufeinander abgestimmt dann auch die Planungsverwaltung der Stadt Aachen werden. Auf der gemeinsamen Planungsebene konnte „Rede und Antwort“ und verwies auf die nächsten zwischen den unterschiedlichen Wünschen und Be- Schritte zur Umsetzung zentraler Projektvorschläge der fürchtungen, sowie zwischen Ideen und Anregungen Rahmenplanung. vermittelt werden, so dass sich schließlich ein kreati- ver Dialog zwischen allen Beteiligten entfaltet und zu Neben den groß angelegten Veranstaltungen, der Lösungen der anstehenden Aufgabe, der Rahmenpla- Perspektivenwerkstatt, dem Schulprojekttag und dem nung Brand, beigetragen hat. Bürgerforum hat sich im Laufe des Prozesses auch eine rege Beteiligung über die üblichen Medien, wie Briefe Der Höhepunkt der öffentlichen Beteiligung war das und E-Mails etabliert. Eine Vielzahl von Vorschlägen am 04. September 2008 stattgefundene Bürgerforum und Ideen sind während der gesamten Planungsphase zur Rahmenplanung Brand. Erneut haben die Einwoh- bei der Stadtverwaltung, beim Bezirksamt Brand und nerinnen und Einwohner die Möglichkeit genutzt, sich auch bei dem Planungsbüro eingegangen. aktiv an der aktuellen Rahmenplanung ihres Stadt- bezirks zu beteiligen. Vorbereitet wurde diese Veran-

Unter dem Motto: „Wir entwi- ckeln Brand weiter“ engagierten sich die Brander Einwohnerinnen und Einwohner bei der Perspekti- venwerkstatt Brand.

Kapitel 1 Anlass - Aufgabenstellung - Vorgehensweise 9 BETEILIGUNG

Ein Ausblick Gutachterbüros, sondern Ergebnis einer intensiven Das bürgerschaftliche Engagement ist für die Rah- und vor allem gemeinsam „geschulterten“ Arbeit ist. menplanung Brand von enormer Bedeutung. Die Die Aufgabe des Planungsteams um das Büro scheu- Einwohnerinnen und Einwohner haben die vielfältigen vens + wachten und der Planungsverwaltung der und zahlreichen Beteiligungsmöglichkeiten ausgiebig Stadt Aachen bestand vor allem darin, den kreativen genutzt und ihr Interesse zur Weiterentwicklung von Dialog von Außen zu initiieren und die vielfältigen Brand aktiv in die Planungen eingebracht. Dieses En- Ideen und Projektvorschläge zu einem schlüssigen gagement gilt es auch über die Rahmenplanung Brand Gesamtkonzept miteinander zu vernetzen. hinaus weiter zu stärken und für die weiteren Planun- gen und konkrete Projekte im Stadtbezirk zu nutzen. Insofern bestehen beste Voraussetzungen dahinge- hend, dass diese Rahmenplanung auch zu einer wirk- Insgesamt macht der umfassende Beteiligungspro- lichen Grundlage und zu einem Orientierungsrahmen zess zur Rahmenplanung Brand deutlich, wie wichtig für die weitere Entwicklung des Stadtbezirks werden die aktive Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger kann. Es ist eine Entwicklung, die nicht allein auf für die Erarbeitung einer solchen Entwicklungspers- öffentliche Investitionen setzt, sondern die Möglich- pektive ist. Die überwältigende Zustimmung zu den keiten sucht und Perspektiven aufzeigt, öffentliches Ergebnissen der Rahmenplanung stellt heraus, dass und privates Engagement zielführend miteinander zu die entwickelte und in dieser Broschüre dokumentierte vernetzen. Rahmenplanung nicht das „Produkt“ eines externen

Auswahl von Ergebnissen der aktiven Brander Bürgerbeteiligung Die Einwohnerinnen und Ein- wohner Brands engagierten sich „Markt der Möglichkeiten“ - Der Marktplatz „Von Jung bis Alt“ - Wohnen in Brand aktiv in mehreren Projektgruppen und zeigten eindrucksvoll ihr • Der Marktplatz besitzt großes Entwicklungspotenzial • Mehr öffentliche Treff- und Begegnungspunkte in den Quartieren schaffen Interesse und Engagement für • Soll wieder als das „Herz“ von Brand gelten • Das Zusammenleben von „Jung und Alt“ fördern die zukünftige Entwicklung ihres • Die tägliche Nutzung steht bei der Umstrukturierung im Vordergrund • Infrastruktur im Brander Feld entwickeln Stadtbezirks. • Die Außenraumgestaltung muss erneuert werden • Aufwertung des Wohnumfeldes, der Quartiers- und Spielplätze • Ein Lichtkonzept soll zur Gestaltung beitragen • Gesonderte Treffpunkte für Jugendliche schaffen • Belebung durch Außengastronomie und kulturelle Veranstaltungen • Integrierte Wohnstandorte weiterentwickeln • Die Grünfl ächen sind zu erhalten, zu pfl egen und weiter zu entwickeln • Zusammenleben durch gemischte Bevölkerungsgruppen fördern • Für die Pfl ege der Grünfl ächen sollen Patenschaften übernommen werden • Besondere Wohnformen, u.a. „betreutes Wohnen“ realisieren • Die Alltagstauglichkeit und Sicherheit muss gewährleistet werden • Belastungen durch angrenzende Gewerbefl ächen verringern • Eine kleine überdachte Veranstaltungsfl äche soll integriert werden • Zukünftige Nutzer sollen bei der Entwicklungsphase eingebunden werden • Neue Spielmöglichkeiten sollen geschaffen werden „Sport & Spiel, Ruhe & Natur“ - Freiräume in Brand • Ein Bürgerhaus am Marktplatz wäre ein zusätzlicher Anlaufpunkt • Das Verkehrsaufkommen muss verringert werden • Natur- und Landschaftsraum von Infrastrukturtrassen freihalten • Mehr Stellplatzangebote sollen geschaffen werden • Defi zite werden in der mangelnden Fuß- und Radwegesituation gesehen • Der Verkehr darf nicht dominieren • Räume für Spielattraktionen im Umfeld des Brander Waldes gewünscht • Erweiterung des Naturschutzgebietes des Indetals • Vennbahntrasse wird als „Radfahrer- und Skaterautobahn“ wahrgenommen „Die Trierer Straße“ - Einkaufen in Brand • Aufenthaltspunkte entlang der Vennbahn schaffen • Verbesserung der Anbindung der Quartiere an die Vennbahn • Eingeschränkte Attraktivität des Einzelhandels während der Umbauphase • Installierung von Spielplatzpaten • Die potenzielle Kaufkraft „fl ießt“ vorbei • Anteil innerstädtischer Grünfl ächen wird als zu gering angesehen • Vielfalt des lokalen EInzelhandels gilt als großes Potenzial für Brand • Kleinere Lebensmittelläden ziehen sich zurück • Stärkung der kleinteiligen Einzelhandelsstruktur „Unser Brand“ - Perspektiven für die Zukunft • Enorme Belastung durch den Schwerlastverkehr • Verbesserung und Stärkung der Stellplatzangebote schaffen • Trierer Straße ist die „Lebensader von Brand“ • Verbesserung der Aufenthaltsqualität schaffen • Konzentration von Einkaufsmöglichkeiten entlang der Trierer Straße stärken • Erhalt und Erhöhung der Anzahl an Stellplätzen im zentralen Bereich • „Hohe Lebensqualität“ - Konzentration von Wohnen, Einkaufen, Freizeit • Einführen eines Parkplatzmanagements • Die Trierer Straße soll die Ortsteile verbinden • Einführung eines Stadtteilmarketing- und Einzelhandelsmanagements • Vennbahn als „Einladung“ in die Brander Mitte ausbilden • Ausbau der Aktivitäten der IG Brander Handel, Handwerk und Gewerbe e.V. • Bessere Verknüpfung aller Ortsteile schaffen • Abstimmung mit den lokalen Einzelhandelsakteuren bei Planungsprozessen • Ansprechpartner und Dienstleister vor Ort (im Bezirksamt) sind wichtig

10 Kapitel 1 Anlass - Aufgabenstellung - Vorgehensweise Die Einwohnerinnen und Ein- wohner Brands engagierten sich aktiv in mehreren Projektgruppen und zeigten eindrucksvoll ihr Interesse und Engagement für die zukünftige Entwicklung ihres Stadtbezirks.

In verschiedenen Projektgruppen haben sich die Branderinnen und Brander während der Perspekti- venwerkstatt aktiv am Planungs- prozess beteiligt. Das Foto zeigt die Gruppe: „Markt der Möglich- keiten“ - Der Marktplatz.

Die Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Brand skizzier- ten ihre Wünsche und Ideen für zukünftige Jugend- und Kinderspielplätze und die Kinder der Marktschule bastelten sogar Modelle zur Spielplatzgestaltung am Marktplatz.

Kapitel 1 Anlass - Aufgabenstellung - Vorgehensweise 11

PROFIL - ANALYSE - ORIENTIERUNGEN

2. Städtebauliche Analyse Bei allen Fragen, die der demografi sche und wirt- schaftliche Wandel aufwerfen, ist eines sicher: Die Zu- kunft des Stadtbezirks wird mehr denn je von Fragen der Qualität und weniger von der Quantität bestimmt werden. Besondere Bedeutung erhält dabei die Quali- tät des Wohn- und Lebensstandortes, die Qualität der Wirtschaftsstruktur, der Infrastruktur und der Ver- sorgungsangebote und nicht zuletzt die Qualität des Zusammenlebens.

Basis jeder Auseinandersetzung mit künftigen Ent- wicklungen ist die Analyse der heutigen Struktur, die Beschäftigung mit ihrer Entstehungsgeschichte und vor allem die Diskussion der Faktoren und Prozesse ih- rer Veränderungsdynamik. In der ersten Planungspha- se ist es daher wichtig, sich der eigenen Stärken und Schwächen bewusst zu werden. Erst auf der Grundlage einer sorgfältigen Analyse unter der aktiven Beteili- gung der Einwohnerinnen und Einwohner des Stadtbe- zirks lässt sich ein zielorientiertes Konzept erstellen, dass die vorhandenen Herausforderungen annimmt und die Potenziale Brands sinnvoll nutzt.

Aus dieser Vorgehensweise zeichnet sich der Spielraum ab, indem sich der Handlungsrahmen für eine Ge- samtkonzeption von Brand ableiten lässt. So werden kleinräumliche und kleinteilige Entwicklungsoptionen in einem Ganzen zusammenfassend dargestellt und für eine zukünftige Planungsabfolge strukturiert. Gleich- zeitig lassen sich Hinweise auf Entwicklungschancen sowie Entwicklungsgrenzen für die zukünftige städte- bauliche Entwicklung aufzeigen. 02 GESCHICHTE

KAPITEL 2 Profil - Analyse - Orientierungen

2.1. Die Zukunft gründet in der Geschichte humusreichen Böden und die Nähe zu Wasserquellen Geschichtliche Prägungen und Wasserläufen. Im Brander Raum gruppierten sich Der Aachener Raum besitzt eine lebendige und span- erste Niederlassungen um solche Wasserstellen. An nende Vergangenheit. Die Geschichte ist vielerorts den Quellen, „Queiber“ im Raum Niederforstbach, bis in die Gegenwart ablesbar und spürbar. Auch die ein Brunnen im Bereich der heutigen Rollefstraße und Entstehungsgeschichte des heutigen Stadtbezirks den Hauptquellen „Goertzbor“ und „Hermesbor“ in Aachen-Brand spielt eine wichtige Rolle für alle anste- Freund sind erste Siedlungsräume entstanden. Freund henden städtebaulichen Entwicklungsabsichten und orientierte sich angefangen von der Indebrücke bis hin zukünftigen Realisierungsmaßnahmen. zur Brander Heide über die Hermesborstraße. Das alte Brand entwickelte sich entlang einer alten Wasser- Das nachfolgende Kapitel basiert auf den Ausführun- rinne, die an der Ringstraße an einem Wasserloch gen von: Bürgerverein Brand e.V., Verantwortlicher: entsprang und bis auf den Weiern zum Harbach verlief. Erster Vorsitzender Wilhelm Kessel, „brand - ein Ort Das Dorf Krauthausen fand seinen Ursprung auf den verändert sich“, April 1985 fruchtbaren Böden.

Die Hunschaft Brand Im Laufe der Zeit entwickelten sich die Ortschaften Die Entwicklungsgeschichte Brands kann bis in das Brand, Rollef, Niederforstbach und Freund entlang der Mittelalter, ungefähr in dem Zeitraum von 1336 – 1369, vorhandenen Wasserstellen und gründeten zusammen zurückverfolgt werden. Damals hieß die Gemarkung mit Oberforstbach, innerhalb der Abtei Kornelien- „zen Brande“ und wurde 1369 erstmals urkundlich münster die Hunschaft Brand. Krauthausen zählte erst erwähnt. Die Gemarkung Brand war von einer einzig- später dazu. Jahrhunderte lang war das Gebiet, das artigen Waldentwicklung und einer reizvollen Park- zwischen den Ortschaften Brand, Rollef und Freund landschaft geprägt. Besonders die Täler des Rollefba- lag und noch weit hinaus bis nach Deltourserb und der ches, der Inde und auch das Gebiet der Freunder Heide Flur England reichte, eine einzige zusammenhängende waren durch Wiesenfl ächen, Einzelbäume, Baumgrup- Fläche. Die Entwicklung von Brand steht im engen Zu- pen und der Uferbepfl anzung der Bäche geprägt. Für sammenhang mit der sogenannten Brander Heide. Hier ihre Lebensbedürfnisse beanspruchten die Menschen lag der Entwicklungsschwerpunkt des alten Brands. den Landschaftsraum mit den tiefgründigen und

General Charte - Bürgermeisterei Brand 1827

14 Kapitel 2 Profi l - Analyse - Orientierungen Unter französicher Besatzung von der französischen zur preußischen Verwaltung 20 Jahre unter französischen Besatzung brachten für vollzog sich reibungslos. Wichtiges Bauwerk dieser Brand viele Veränderungen und Umstellungen mit Zeit ist die Pfarrkirche St. Donatus, aus den achtzi- sich. Neben der französischen Amtssprache und der ger Jahren des 18. Jahrhunderts durch die Gemeinde Währung wurde das Münsterländchen in vier Mairien Brand. Ungefähr zeitgleich geschah durch den Bau eingerichtet. Eine davon: Brand, mit dem Maire Karl der Vennbahntrasse in den Jahren 1875 bis 1884 eine Kuck. Damit war die Landeshoheit der seit rund 1000 weitere bedeutende und prägende Veränderung der Jahren bestehenden Freien Reichsabtei Korneliemüns- Brander Heide. Das Brückenviadukt im Indetal und der ter erloschen und die selbständige Gemeinde Brand Brander Bahnhof sind Merkmale dieser Entwicklungen. war gebildet. Das größte Zeugnis dieser Zeit ist die 1900 veränderte die Heide aufgrund des industriellen von Napoleon errichtete Aachen-Trierer Landstraße. Aufschwungs erneut ihr Gesicht. Auf der rechten Seite Die Staatsstraße Aachen-Trier, von Aachen kommend, der Trierer Straße wurden die Gleise der Aachener durchschnitt die Brander Heide in schnurgerader Linie Straßenbahn verlegt. Die Voraussetzungen für eine In- bis zur Höhe von Rollef und fi el dann ins Indetal ab. dustrieansiedlung war verbessert, so dass die Bevölke- rung stark anstieg. 1890 lebten ca. 3.000 Menschen in Preußische Monarchie Brand, durch den wirtschaftlichen Aufschwung waren oben: Die Trierer Straße 1930 Die Abgrenzungen der vier Gemeinden aus dem Müns- es im Jahre 1910 bereits 5.000 Einwohner und Einwoh- unten: Die Trierer Straße 1984 terländchen wurden übernommen und der Übergang nerinnen. Die wichtigen Fabriken und Unternehmen dieser Zeit waren dabei die Tuchfabriken, das Wasser- werk, die Rheinkraft, sowie die „Aachener Kleinbahn“, die eine Wagenhalle und Werkswohnungen errichtete.

Nach dem 2. Weltkrieg Auch Brand war durch die Auswirkungen des Krieges gekennzeichnet, dennoch vollzog sich ein unerwartet steiler Aufstieg. Der Wiederaufbau war von der Schaf- fung von Wohnmöglichkeiten für Flüchtlinge, Vertrie- bene aber auch für die alteingesessenen Bewohner geprägt. Die Sorge um eine familiengerechte Wohnung wurde mit siedlungsfördernden Maßnahmen der Ge- meinde beigelegt.

Mit den vom Land bereit gestellten Wohnbauförde- rungsmitteln konnte eine gezielte Entwicklung des Siedlungsraums, in Zusammenarbeit von Bürgerinitiati- ven und Behörden, erreicht werden. Damit erhielt auch das Ortszentrum sein heutiges Erscheinungsbild, die Neubaugebiete Ellerbereich, im Brander Feld und im Brander Wald wurden erschlossen und die Infrastruk- tur war mit der Errichtung der Autobahn der Belgien- Linie vollständig ausgebaut.

Kommunale Neugliederung des Regierungsbezirkes Aachen Die Gemeinde Brand war 170 Jahre eine selbständige Gemeinde, bis 1971 der Gemeinderat Brands der Einge- meindung in das Aachener Stadtgebiet zustimmte, die dann auch 1972 vollzogen wurde. Der neue Stadtbezirk Aachen-Brand behielt jedoch eine gewisse Eigen- ständigkeit mit einem eigenen Bezirksausschuss und Bezirksverwaltungsstelle.

Damit war es dem Stadtbezirk Brand nach wie vor möglich, in einem gesetzten Rahmen auch die eigenen Interessen wahrzunehmen und umzusetzen. Insgesamt konnte der Entwicklungsprozess Brands, hin zu einem wirtschaftlichen Mittelzentrum und angesehenen Wohnstandort, begleitet und unterstützt werden.

Kapitel 2 Profi l - Analyse - Orientierungen 15 BRAND - HEUTE

2.2. Wo steht Brand heute? Stadträumliche Verfl echtungen: Mit einer Fläche von ca. 1.330 ha und knapp 17.000 Der Stadtbezirk Aachen - Brand Einwohnerinnen und Einwohnern ist Brand der zweit- ist von einzigartigen Natur- und größte Stadtbezirk Aachens. Der Bezirk besteht aus Landschaftsräumen geprägt. fünf Ortschaften. Brand, Niederforstbach, Rollef und Zusätzlich besitzt Brand gute Freund sind im Laufe ihrer Entwicklung immer stär- verkehrliche Anbindungen an die ker zusammengewachsen und vernetzt. Krauthausen umliegenden Stadträume. ist nach wie vor durch das Indetal von den anderen Ortschaften räumlich getrennt. Übergänge zwischen den Ortsteilen, vor allem zwischen Brand und Freund, erschließen sich nur den Ortskundigen.

Das Aachener Stadtzentrum und die naheliegenden Ortschaften wie z.B. , Forst, oder auch Kornelimünster sind schnell und zügig über die Trierer Straße, Nordstraße, Freunder Landstraße oder der Münster Straße erreichbar. Die Trasse der ehema- ligen Vennbahn Aachen – St. Vith führt heute noch als regionale Fuß- und Radwegeroute von Aachen durch Brand über Kornelimünster bis Walheim, die Verlängerung bis nach Belgien und Luxemburg ist geplant. Über die Bundesautobahn BAB 44 genießt Brand zusätzlich eine gute Anbindung an die Regionen Köln/Bonn, Düsseldorf und Lüttich in Belgien.

Brand hat sich zu einem angesehenen Wohnstandort im „Grünen“ entwickelt. Unterschiedliche Haus- und Wohnformen prägen das gartenbezogene Wohnen in Brand. Neue Wohnquartiere, wie das Brander Feld oder auch die zukünftigen Wohnbereiche Am Göders- feld und der Innere Vennbahnbogen ergänzen die kompakte und qualitätvolle Struktur. Die gute Ausstat- tung des Stadtbezirks mit Einrichtungen der sozialen Infrastruktur und einem regen Vereinsleben ergänzt diesen positiven Eindruck vom Wohnstandort Brand.

Wesentlichen Einfl uss auf die Qualität des Wohnens haben die siedlungsnahen Natur- und Landschaftsräu- me mit den Bachlandschaften der Inde, dem Rollef- bach, dem Forstbach und dem Holzbach, die auch heute noch den größten Flächenanteil des Siedlungs- raumes einnehmen und dem Stadtbezirk seine Prägung geben. Die Lage im Übergang zwischen dem Aachener Stadtgebiet und dem -Vorland bildet eine zentrale Säule der herausragenden Attraktivität Brands.

Es ist also nachvollziehbar, wenn die Branderinnen und Brander bei der Perspektivenwerkstatt behaupten: „Es wohnt sich gut in Brand“.

Auffallend sind aber auch die Leerstände in den Über- gangswohnheimen entlang der Schagenstraße und die Belastungen einzelner Wohnbereiche durch gewerbli- che Emissionen. Auch wird deutlich, dass die steigen- de Nachfrage nach seniorengerechten Wohnungen wie auch der von Bürgerinnen und Bürgern zum Ausdruck gebrachte Mangel an quartiersbezogenen Treffpunkten zu neuen Herausforderungen in der Entwicklung und Profi lierung des Wohnstandortes werden.

16 Kapitel 2 Profi l - Analyse - Orientierungen Der heutige Stadtbezirk Brand im Luftbild.

Kapitel 2 Profi l - Analyse - Orientierungen 17 DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG

Demografi scher Wandel Die Zeichen des demografi schen Wandels sind auch in Brand unverkennbar. Der Stadtbezirk ist im Laufe seiner Entstehungsgeschichte ständig gewachsen. Die Bevölkerungszahl ist während der letzen Jahre von 12.880 Einwohnern im Jahr 1978 auf 16.755 Einwoh- ner im Jahr 2007 stetig gestiegen; seit dem Jahr 2000 jedoch relativ gleichbleibend. Insgesamt ist das eine Steigerung von 30%, während auf gesamtstädtischer Ebene im selben Zeitraum lediglich ein Anstieg von nur 3% zu verzeichnen ist. Im Vergleich ist die Bevöl- kerungszahl der Stadtmitte Aachens in den gleichen Jahren um 6,5% gesunken.

Aus der altersspezifi schen Analyse für Brand lässt sich eine im Durchschnitt immer älter werdende Bevöl- kerung ablesen. Die Darstellung zeigt den Übergang 140% einer ehemals jungen Bevölkerung in einen rasch Bevölkerungsentwicklung fortschreitenden Alterungsprozess und verdeutlicht 130% dabei die Verschiebung hin zu den Altersklassen der „Über-45-Jährigen“. Während der Anteil der „Unter 120%

20-Jährigen“ mit 22% der Gesamtbevölkerung bis heu- 110% te jedoch relativ gleichgeblieben ist, sank der Anteil der „21-45-Jährigen“ von 1992 um 10%. Gleichzeitig 100% liegt der Anteil der „Über-45-Jährigen“ 2007 (40% der Stadt Aachen Gesamt 90% Gesamtbevölkerung) um 10% höher als 1992. Der Se- Stadtbezirk Aachen niorenanteil in Brand ist innerhalb 15 Jahren von 6.053 80% Stadtbezirk Brand

Menschen auf 8.015 Menschen angestiegen und weist

2006

2004

2002

2000

1998

1996

1994

1992

1990

1988

1986

1984

1982 1980 demnach das höchste Wachstum auf. Brand „altert“ 1978 besonders schnell, da die stark besetzten Jahrgänge Altersgruppenentwicklung 150 % in höheren Altersgruppen eintreten und die jungen Brand Altersgruppen dagegen schwach bleiben. Die Ursa- 140 % chen resultieren aus den schwach besetzten Zugängen 130 % der jüngeren Bevölkerungsteile, verursacht durch stark abnehmende Geburtenjahre und die geringen und 120 % rückläufi gen Zuzüge der letzten Jahre. Seit 2006 sind 110 % 0 - 9 Jahre erneut mehr Fortzüge als Zuzüge zu verzeichnen. 10 - 19 Jahre 100% 20 - 44 Jahre Aktuell fällt ein hoher Anteil an 1-2-Personenhaushal- 90 % 45 - 64 Jahre

ten in Brand auf. Diese Zahl liegt bei 70%, bezogen 65 Jahre und älter

2005

2004

2003

2002

2001

2000

1999

1998

1997

1996

1995

1994 1993 auf 7674 Haushalte, gleichzeitig ging der Anteil an 3-5 1992 Personenhaushalten auf 30% zurück. Demnach lässt sich in Brand auf eine hohe Anzahl an Singlehaushal- 30% Altersstruktur 2007 ten schließen, die größtenteils auf die immer älter werdende Bevölkerung zurückzuführen sind. 20% 10% Stadtbezirk Aachen Stadtbezirk Brand Dieser Entwicklungspfad wird sich weiter verstärken, 0% so dass zukünftig von einer deutlich gealterten Bevöl- unter 18 18 bis unter 25 bis unter 30 bis unter 50 bis unter 65 Jahre kerungsstruktur auszugehen sein wird. Damit ändern 25 30 50 65 und mehr sich die Anforderungen an das Wohn- und Lebensum- feld. Wohnortnahe Versorgungsmöglichkeiten oder 60% Haushaltsstruktur 2007 auch eine auf das Alter abgestimmte Infrastrukturaus- 50% stattung gewinnen an Bedeutung. Die Bevölkerungs- 40% entwicklung wirkt sich demnach auch auf die Entwick- 30% lung des Wohnungsmarktes aus. Vorrausschauendes 20% Handeln ist notwendig, um negativen Prognosen 10% Stadtbezirk Aachen entgegenzuwirken, damit Brand auch künftig seine 0% Stadtbezirk Brand Haushalte mit Haushalte mit Haushalte mit Haushalte mit Haushalte mit hohe Bedeutung als attraktiver Stadtbezirk wahren einer Person 2 Personen 3 Personen 4 Personen 5 und mehr Personen und weiterentwickeln kann.

18 Kapitel 2 Profi l - Analyse - Orientierungen Die behutsame Integration von Wohnquartieren haben Brand zu einem kompakten Siedlungsraum ausgeformt. Zukünftige Entwick- lungen im Brander Feld, Am Gödersfeld und im Inneren Vennbahn- bogen ergänzen das Siedlungsbild.

Brander BHF Freund

Am Gödersfeld

Brand

Brander Feld

Marktplatz

Rollef

Krauthausen

Innerer Vennbahnbogen Niederforstbach

V . „Herz“ von Brand Schulen Bebauungsplanung Quartiersmitte VVV! Verkehrsbelastungen der Wohnbereiche ... Vennbahntrasse

Kapitel 2 Profi l - Analyse - Orientierungen 19 FREIRAUMSTRUKTUR

2.3. Profi l des Stadtbezirks nur noch bedingt gerecht. Kritisiert werden vor allem Um gezielt auf Erfordernisse und Handlungsanfor- unzureichende Gestalt-, Aufenthalts- und Verweilqua- derungen für die Entwicklung Brands reagieren zu litäten – auch hervorgerufen durch eine konfl iktreiche können, erfolgt in dem folgenden Abschnitt die Ausei- Verkehrssituation. Eine funktionale und gestalterische nandersetzung mit den stadträumlichen und freiraum- Aufwertung ist dringend erforderlich, will man die bezogenen Stärken und Schwächen des Stadtbezirks. Bedeutung einer aktiven Mitte für den Stadtbezirk erhalten und stärken. Der Marktplatz ist „in die Jahre Freiraumstruktur gekommen“. Die Grundzüge der Freiraumstrukturen lassen sich im Stadtbezirk Brand in drei Themenbereiche gliedern. Die Sportfl ächen im Brander Feld, an der Karl-Kuck Das Zusammenspiel zwischen den natürlichen Bedin- Straße und am Brander Wald ergänzen das Freiraum- gungen der Landschaft und den gewachsenen Siedlun- spektrum im Stadtbezirk und bieten eine gute Ausstat- gen ist in den umliegenden Natur- und Landschafts- tung an Sport- und Spielmöglichkeiten. Ergänzt wird räumen, in den siedlungsbezogenen Freiräumen und das Angebot über den Brander Friedhof wie über die Plätzen, sowie den wohnortnahen Freiräumen deutlich große zusammenhängende, öffentliche Freifl äche des ablesbar. Brander Walls. Mit seinen Freizeit- und Aufenthaltsbe- reichen auf einer Höhe von 270m ü. NN bietet er einen Natur- und Landschaftsraum herausragenden Ausblick in den umliegenden Sied- Die landwirtschaftlich geprägte und facettenreiche lungs- und Landschaftsraum. Ein in der Wahrnehmung Kulturlandschaft im Wechselspiel mit naturnahen Räu- der Einwohnerinnen und Einwohner entwicklungsfähi- men von hoher ökologischer Wertigkeit und einer aus- ges Angebot. geprägten Topografi e sind prägend für den Stadtbezirk Brand. Zu den besonderen Merkmalen des Freiraums Wohnortnahe Freiräume zählen der Brander Wald (Flora-Fauna-Habitat-Gebiet), Von besonderer Bedeutung für das Gemeinschaftsle- die vielfältigen Täler, wie das Indetal mit den umlie- ben sind die vielen kleinen und wohnortnahen Frei- genden Bachauen (Freunder Bach, Inde, Rollefer Bach) räume im Stadtbezirk. Das Angebot solcher Spiel- und und die vielzähligen Obstwiesen und Ackerfl ächen. Aufenthaltsfl ächen sowie Grün- und Erholungsräume kann durchaus als ausreichend bezeichnet werden. Innerhalb dieser Freiräume bestehen vielfältige Auffallend ist jedoch eine Unterversorgung mit Möglichkeiten der Naherholung. Allem voran gilt die Spiel(plätzen) und Treffpunkten im Brander Feld und Vennbahntrasse als die bedeutende, regionale Wan- in Freund. Viele dieser Orte befi nden sich in Randlage. derroute für Fußgänger und Radfahrer. Neben der Häufi ge Querungen stärker befahrener Straßen werden Vennbahntrasse gibt es im Brander Landschaftsraum zu Gefahrenstellen, besonders für Kinder und Jugend- eine Vielzahl an Wanderrouten, die bei genauerer liche. Hinzu kommt, dass die Flächen nur bedingt Betrachtung jedoch nur selten den Stadtbezirk direkt nutzbar sind. Vor allem die Freifl ächen entlang der anbinden. Gleiches gilt für die vereinzelten kulturellen Schagenstraße im Vorfeld der Übergangswohnheime Einrichtungen. Das Textilmuseum Komerich, das Thea- sind von ungepfl egten und unattraktiven Grünfl ächen ter Brand und der Dienstleistungskomplex der Grünzig sowie derzeit ungenutzten Stellplatzfl ächen geprägt. GmbH sind isoliert im Landschaftsraum gelegen. Deren verbesserte Einbindung in den Stadtbezirk wird zu ei- Unter diesem Gesichtspunkt müssen auch die Wünsche ner zentralen Herausforderung, und bietet gleichzeitig der Branderinnen und Brander berücksichtigt werden, die große Chance, das besondere Profi l Brands auch die während der Perspektivenwerkstatt erarbeitet wur- weiterhin zu stärken. Besondere Anforderungen gelten den, wie z.B. die vorhandenen Freifl ächen aufzuwerten zudem dem Zusammenspiel zwischen Siedlungs- und und auszubauen und mehr wohnortnahe Freifl ächen Landschaftsraum, der Sicherung und der Gestaltung einzurichten. Dies betrifft auch die Erweiterung der der Siedlungsränder und vor allem dem Aufbau von Angebote für Jugendliche. Angesichts einer ange- Wegebeziehungen zwischen den Siedlungs- und Land- spannten Haushaltssituation stellt sich zudem auch schaftsräumen. zunehmend die Frage nach Unterhaltung und Pfl ege der öffentlichen Freiräume. Darüber hinaus ist es eine Siedlungsbezogene Freiräume und Plätze Herausforderung des Gemeinwesens, die es kreativ Auch innerhalb Brands sind größere Freiraumstruktu- und vor allem partnerschaftlich zu bewältigen gilt. ren vorzufi nden. Allen voran steht der Marktplatz mit Hierzu müssen geeignete Ansätze entwickelt werden. seiner angrenzenden Parkanlage. Mit dem Bezirksamt, der Kirche St. Donatus und zahlreichen Geschäften befi nden sich in seinem direkten Umfeld zentrale öffentliche Einrichtungen, die seine Bedeutung als Zentrum des Stadtbezirks deutlich unterstreichen. Allerdings wird der Marktplatz seiner Rolle als zen- traler Veranstaltungsort und aktive Mitte von Brand

20 Kapitel 2 Profi l - Analyse - Orientierungen Der Blick in das Indetal, das Brückenviadukt im Landschafts- raum und die Parkanlage am Marktplatz.

Kapitel 2 Profi l - Analyse - Orientierungen 21 FREIRAUMSTRUKTUR

Stärken Schwächen

• Facettenreiche Kulturlandschaft mit hohen ökologischen und land- • Vereinzelte Einrichtungen liegen orientierungslos im Landschaftraum schaftsästhetischen Parametern • Geringe Vernetzung mit dem Stadtbezirk • Sanfte Topografi e, zahlreiche landwirtschaftliche Nutzungen, Obst- • Ungestalteter Siedlungsraum entlang der Eilendorferstraße, Freunder wiesen und Bachauen Landstraße, Münsterstraße • Vielfältige Möglichkeiten der Naherholung • Vennbahntrasse gilt als „Radfahrer und Inliner Autobahn“ • Größtenteils „Grüner Siedlungsrand“, begrünte Vennbahntrasse • Selten direkte Vernetzung der Wanderrouten mit dem Stadtbezirk Natur- und • Vennbahntrasse als lokale und (über-)regionale Rad- und • Potenzial des Natur- und Landschaftsraumes nicht ausgeschöpft Landschaftsraum Wanderroute • Vielzählige Wanderrouten

• Marktplatz in zentraler Lage mit öffentlicher Platzfl äche und dem • Der Marktplatz ist „in die Jahre“ gekommen Freiraum der Parkanlage • negatives, äußeres Erscheinungsbild • Vielzahl an öffentlichen Einrichtungen • keine Alltagstauglichkeit • Einzelhandel und gastronomische Angebote vorhanden • keine Möglichkeit zur Bespielung mit Außengastronomie • hochwertiger Freiraum der Parkanlage kaum wahrnehmbar

Marktplatz • Spielplatz stark von der Umgebung abgetrennt • Verkehrskonfl ikte, konfl iktträchtige Stellplatzsituation • keine Imagewirkung für den Stadtbezirk • Potenzial einer Bezirksmitte nicht ausreichend genutzt Freiraumstruktur • Direkte landschaftsbezogene Verknüpfungen durch den Brander Wall • Geringe Vernetzung mit dem Stadtbezirk • Freiräume vermitteln ein Gefühl von Großzügigkeit • Potenziale der großfl ächigen siedlungsbezogenen Freiräume nicht • Breites Spektrum an Nutzungsmöglichkeiten, u.a. mit vielzähligen ausreichend ausgeschöpft

und Plätze Freizeitangeboten (Brander Wall, Sportfl ächen, Friedhof Brand) Siedlungsbezo- gene Freiräume • Freifl ächen lassen ergänzende Maßnahmen zu

• Vielzahl an wohnortnahen und quartiersbezogenen Frei- und Grün- • Treff- und Spielplätze in Randlagen, selten mit Quartieren vernetzt fl ächen • Frei- und Grünfl ächen nur bedingt öffentlich nutzbar • keine Aufenthaltsmöglichkeiten für Jugendliche

Freiräume • ungepfl egte Aufenthaltsbereiche, veraltete Ausstattung Wohnortnahe • Potenzial nicht ausreichend ausgeschöpft Herausforderungen

„Sicherung und Weiterentwicklung, der Natur- und Landschaftsräume, Vernetzung des Stadtbezirks mit der umliegenden Landschaft und Qualifi zierung der innen liegenden Freiräume.“

22 Kapitel 2 Profi l - Analyse - Orientierungen Der Siedlungsraum ist in den Natur- und Landschaftsraum eingebettet. Die großfl ächigen Freiräume liegen wie Inseln im Stadtgefüge.

Brander Wald

Theater

Brander BHF Friedhof

Brander Wall

Vennbahn Textilmuseum Marktplatz Indetal

Dienstleistungskomplex

Trinkwasserreservoir

Grün- und Freiräume Grüne Treffpunkte Spielplätze Fußballplatz Tennisplatz Hallenbad Friedhof Ort der Ruhe

...... III !! ...... Wirkungslose Entrées IIII Boulevard der Trierer Straße !!! Gestaltungsdefi zit Siedlungsrand ...... Zu erhaltenes Grünes Entrée . Lärmschutzwall ... Gestaltungsdefi zite Vennbahntrasse -----Indetalrundweg

Kapitel 2 Profi l - Analyse - Orientierungen 23 GEWERBESTRUKTUR

Gewerbestruktur Im Zusammenhang mit der Entwicklung des Camp Der Stadtbezirk Brand gilt als attraktiver Standort Pirotte zählt auch die nord-östliche Gewerbefl äche, die für das kleinteilig strukturierte Gewerbe. Zahlreiche Brander Heide, zu den zukünftigen gewerblichen Ent- Gewerbefl ächen bestimmen im nord-östlichen Stadt- wicklungsfl ächen von Brand. Das Dechamps-Gelände bezirk den Siedlungsraum. Entlang der Autobahn steht vor der Umnutzung der ehemaligen Tuchfabrik zu konzentrieren sich solche Flächen, die künftig für neue einem Standort für Büros, Lager und Produktion. Der gewerbliche Nutzungen vorgesehen sind: das ehe- Baufachmarkt wird seinen Standort an die Debyestra- malige Kasernenareal Camp Pirotte, das Erdbeerfeld ße verlegen und somit Platz für neue Entwicklungsfl ä- sowie die Brander Heide. Diese Standorte sind über die chen im Wohnbereich freigeben. Trierer Straße, die Debyestraße, die Nordstraße und die Eilendorfer Straße erschlossen und an das überregio- Mit der Realisierung eines neuen Autobahnanschlus- nale Verkehrsnetz angebunden. Im südlichen Bereich ses zwischen Brand und Eilendorf soll zukünftig eine des Stadtbezirks, unmittelbar an die Vennbahntrasse bessere Erschließung der nördlichen Gewerbestand- angrenzend und umgeben von Wohnfl ächen befi ndet orte gewährleistet werden. Insgesamt dürfte sich im sich das Areal der BT Textil Verwaltung- GmbH und die Rahmen der Weiterentwicklung von Brand eine nach- Becker & führen TUCHE GmbH & Co. Weitere, überwie- haltige Verbesserung des Angebotes erreichen lassen, gend kleinteilig strukturierte und nicht störende Ge- um mittelfristig bis langfristig eine erhöhte Nachfrage Der Bebauungssplan der Stadt werbeeinheiten fi nden sich verteilt über den gesamten nach Gewerbe- und Dienstleistungsfl ächen an diesem Aachen sieht auf den Flächen Stadtbezirk, wenngleich eine offensichtliche Konzent- Standort aufkommen zu lassen. des Camp Pirottes die Entwick- ration entlang der Nordstraße und der Eilendorferstra- lung kleinteilig strukturierter ße zu verzeichnen ist. Gewerbeeinheiten vor.

Camp Pirotte Das ca. 13ha große, ehemalige Kasernenareal liegt zwischen der Nordstraße, Im Erdbeerfeld und der Eckener Straße. Im süd-westlichen Teil des Areals prägen gewerbliche Einrichtungen, wie das Außen- lager der Grünzig GmbH und ein Reifencenter den Standort. Diese und weitere Einrichtungen sind über die Nordstraße und die Eckenerstraße erschlossen. Das stark gewerblich bezogene Verkehrsaufkommen und die damit verbundenen Emissionen werden als große Belastung für die naheliegenden Wohnbereiche entlang der Nordstraße empfunden. Die Stadt Aachen beabsichtigt seit längerem, Camp Pirotte zu einem kleinteilig, strukturierten Gewerbegebiet weiterzu- entwickeln. Ein rechtskräftiger Bebauungsplan ist bereits aufgestellt. Vorgesehen ist die Entwicklung als Standort für kleinteilige, nicht emittierende Gewerbe- unternehmen. Dabei liegt die Herausforderung darin, die vorhandenen und entstehenden Verkehrsbelastun- gen zu vermindern, die Nordstraße vom gewerblichen Verkehr zu entlasten und damit auch die Konfl ikte mit den Wohnnutzungen deutlich zu reduzieren.

Erdbeerfeld und Brander Heide Das Erdbeerfeld orientiert sich entlang der Bundesau- tobahn A44. Eingebettet in den Freiraum befi nden sich hier unterschiedliche gewerbliche Nutzungen wie auch die Kompostanlage und der Recyclinghof. Die Brander Heide umfasst die Bereiche entlang der Eilendorfer Straße, im Ginster, Hermann-Löns-Straße, Hötenigweg und der Eberichshofstraße. Geprägt ist dieses Areal u.a. von kleinteiligen bis mittelgroßen Gewerbeein- heiten. Auffallend ist allerdings, dass die zahlreichen Flächen nicht ausreichend genutzt sind. Leerstände und „Lücken“ im Stadtgefüge, vor allem im Bereich der Eilendorfer Straße, sind offensichtlich.

24 Kapitel 2 Profi l - Analyse - Orientierungen Die zukünftigen, gewerblichen Entwicklungsfl ächen des Camp Pirottes liegen hinter „ver- schlossenen Toren“, entlang der Eilendorfer Straße besteht eben- falls die Chance das zukünftige, kleinteilig strukturierte Gewerbe weiterzuentwickeln.

Kapitel 2 Profi l - Analyse - Orientierungen 25 GEWERBESTRUKTUR

Brand-Nord Im Flächennutzungsplan der Stadt Aachen sind die Flächen im Nordosten des Stadtbezirks als Erweite- rungsfl ächen der gewerblichen Nutzung dargestellt (gewerbliche Baufl äche). Diese Fläche ist weiterhin im Regionalplan als Allgemeiner Siedlungsbereich (ASB) festgelegt und somit grundsätzlich landespla- nerisch abgestimmt. Auf städtischer Ebene ist Brand- Nord neben dem Flächennutzungsplan sowohl in der „Gewerbefl ächenstrategie für Aachen“ als auch im „Leitkonzept Aachen 2004“ enthalten.

Von ökologischer Seite betrachtet das gesamtstäd- Brand Nord tische Klimagutachten diesen Bereich im Gegensatz hierzu als stadtökologisch und -klimatisch sehr be- deutsam und empfi ehlt, ihn nicht baulich zu nutzen. Ähnliche Aussagen trifft der Entwurf des stadtöko- logischen Beitrags. Es gilt, eine eventuelle Entwick- lung dieser Fläche in der Abstimmung zwischen den verschiedenen Ansprüchen wie Flächenbedarf für gewerbliche Nutzungen, Natur und Landschaft sowie Einfl üsse auf die angrenzenden Siedlungsbereiche zu betrachten.

Der Flächennutzungsplan der Stadt Aachen sieht auf den Flächen „Brand-Nord“ eine Erweiterung der gewerblichen Nutzung vor.

Stärken Schwächen

• Brand gilt als attraktiver Standort für das kleinteilig, strukturierte • Flächenpotenziale nicht ausgeschöpft Gewerbe (überregionale Bedeutung) • Leerstände und Lücken im Stadtgefüge • Bündelung/Konzentration der Gewerbeeinheiten • Belastungen für Wohnbereiche durch gewerblich bezogenes Ver- • Umstrukturierungen des Dechamps - Geländes ermöglicht die An- kehrsaufkommen und die dadurch bedingten Emissionen siedlung weiterer gewerblicher Nutzungen • Bestehende gewerblich genutzte Flächen orientieren sich größten- teils entlang der Autobahn • Zukünftiger Autobahnanschluss in Eilendorf verbessert zusätzlich die verkehrliche Anbindung vorhandene Gewerbeflächen • Kleinteilige, nicht störende Handwerksbetriebe im Siedlungsbereich

• Entwicklungspotenzial für kleinteiliges Gewerbe auf der Fläche von • Flächenpotenzial nicht ausgeschöpft Camp Pirotte • Brachfl äche nimmt negativen Einfl uss auf das Image des Stadtbezirks Gewerbestruktur • Möglichkeiten der Ergänzung und Erweiterung der vorhandenen

Camp Pirotte Gewerbeeinheiten (am Rande) des Areals Camp Pirotte

• Erweiterungspotenzial nach Realisierung des Autobahnanschlusses • Entwicklung der im FNP vorgesehenen gewerblichen Flächen in Brand Nord Brand an der BAB 44 Nord mit Risiken für das Umwelt- und Landschaftsbild Herausforderungen

„Schwerpunkt der zukünftigen Gewerbestandortentwicklung auf Camp Pirotte lenken, behutsame Umstrukturierung der vorhandenen Gewerbefl ächen und Reduzierung der Konfl ikte zwischen Wohn- und Gewerbenutzungen.“

26 Kapitel 2 Profi l - Analyse - Orientierungen Geplanter Autobahnanschluss Die Gewerbefl ächen konzentrieren sich im Nordosten von Brand. Die Flächen des ehemaligen Kasernenareals Camp Pirotte zählen zu den zukünftigen und kurzfristigen Entwicklungsfl ächen des Stadtbezirks.

Entwicklungsfläche Brand-Nord (FNP)

Im Erdbeerfeld

Brander Heide

Neuer Standort Baufachmarkt Camp Pirotte

derzeitiger Standort Baufachmarkt

Kabelwerk

Dienstleistungskomplex

Textilfabrik

Gewerbefl ächen Potenzielle Gewerbefl äche Großfl ächiges Gewerbe kleinteiliges Gewerbe Dienstleistungsstandort

V . VVV! Verkehrsbelastungen der Wohnbereiche ... Vennbahntrasse

Kapitel 2 Profi l - Analyse - Orientierungen 27 VERKEHRSSTRUKTUR

Verkehrsstruktur geschehen auswirken. In der Münsterstraße und der Brand zeichnet sich durch eine sehr gute Erreichbarkeit Niederforstbacher Straße fehlen teilweise ausreichend mit allen Verkehrsmitteln aus. Zentrales Rückgrat des breite Gehwege. Die Führung des Radverkehrs am Erschließungssystems ist die Trierer Straße. Beginnend Kreisverkehr ist kaum überschaubar. Entlang der Achse im Aachener Stadtraum, führt die Trierer Straße gerad- Hochstraße/Niederforstbacher Straße fehlt eine sichere linig durch den Brander Stadtbezirk nach Kornelimüns- Führung des Radverkehrs. ter und mündet im Eifel-Vorland. Die Nordstraße und die Freunder Landstraße verbinden den Stadtbezirk Erschließungsstraßen der Quartiere mit den nördlich benachbarten Siedlungsbereichen Aa- Ein feinmaschiges Netz an Wohnstraßen innerhalb chen-Eilendorf und Stolberg. Die Münsterstraße führt der Tempo 30-Zonen sichert die Erschließung der ungefähr parallel zur Trierer Straße ebenfalls in den einzelnen Quartiere und Siedlungen. Die Verkehrsbe- Stadtbezirk Aachen-Mitte und nach Kornelimünster, lastungen sind hier eher gering. Die Marktstraße sowie die Niederforstbacher Straße nach Oberforstbach. die breitangelegte Rombachstraße mit ihrer temporär hohen Verkehrsbelastung heben sich daraus ab. Kfz-Verkehr - Trierer Straße Die Trierer Straße bildet mit täglich 37.000 Fahrzeugen Rad- und Fußwege die Haupterschließungsachse des Stadtbezirks. Mit Der Radverkehr fi ndet in Brand überwiegend gemischt ihrem breiten Straßenraum, der starken Verkehrs- und mit dem Kfz-Verkehr auf der Fahrbahn statt. Während Lärmbelastung, schwierigen Straßenquerungen sowie dies in den Tempo 30-Zonen auch explizit beabsichtigt der mangelnden Qualität des öffentlichen Raums stellt und verträglich möglich ist, fehlen entlang der Haupt- sich die Trierer Straße jedoch als eine reine Durch- verkehrsstraßen häufi g Radverkehrsanlagen. Mängel fahrtsstraße dar. Bedenkt man, dass diese Straße auch bestehen dort, wo Fuß- und Radwege die stark befah- maßgeblich die Außenwahrnehmung Brands prägt, ist renen Hauptstraßen kreuzen. Die Herausforderungen das Erscheinungsbild der Straße von enormer Bedeu- im Stadtbezirk werden vor allem darin gesehen, das tung für das Image des gesamten Stadtbezirks. Mit der Rad- und Fußwegenetz auszubauen und dabei das laufenden Umbaumaßnahme soll der Straßenraum der siedlungsinterne Netz an das freizeitorientierte Netz Trierer Straße umgestaltet werden. Dies geschieht mit der Wander- und Radrouten im Außenbereich anzubin- dem Ziel der Aufwertung der Einkaufs- und Wohn- den. Dabei besitzt die verstärkte An- und Einbindung qualität im Kern des Brander Stadtbezirks. Dazu zählt der Vennbahntrasse als überregionale touristische Verkehrsstruktur in Brand die Attraktivierung des öffentlichen Raums durch die Rad- und Wanderroute einen zentralen Stellenwert. sortiert nach Hierarchien. Gestaltung eines alleenartigen Straßenraums, die Opti- mierung der Verkehrswege für Fußgänger und Radfah- rer, die Reduzierung der Lärmbelastung sowie auch der Erhalt und die Optimierung der Parkplatzangebote.

Der erste Bauabschnitt wurde bereits im März 2008 fertig gestellt. Die Bauarbeiten des zweiten Bauab- schnitts (An der Unterbahn bis Nordstraße) begannen Mitte Juni 2008. 2009/10 steht die Umsetzung des drit- ten Bauabschnitts (Nordstraße bis Ortsausgang) an.

Weitere Hauptverkehrsstraßen Entlang der Nordstraße bestehen aufgrund des erhöh- ten LKW-Aufkommens Verkehrsbelastungen, die zu Konfl ikten zwischen den Anwohnern, den Fußgängern und Radverkehrsteilnehmern mit den gewerblichen Nutzungen führen. Der in großen Teilen überdimen- sionierte Straßenraum mit unübersichtlichen Stell- platzfl ächen und dem Knotenpunkt Ecke Eilendorfer Straße gilt als schwer überschaubar. Insbesondere der Schwerlastverkehr wird als hochbelastend empfunden. Mit der zukünftigen Umstrukturierung des ehemaligen Kasernenareals Camp Pirotte wird durch die Anwoh- ner eine zusätzliche Steigerung der Belastungen für die Wohnbereiche befürchtet. Entlang der Freunder Landstraße sind konfl iktreiche Situationen zwischen Kfz-Verkehr und Fuß- und Radverkehr zu beobachten. Zudem fehlen dem öffentlichen Raum auch stadtbild- prägende Elemente, die sich positiv auf das Verkehrs- Autobahn BAB 44 Hauptverkehrsstraßen (Tempo 50 innerorts) Tempo 30 Zone

28 Kapitel 2 Profi l - Analyse - Orientierungen Der überdimensionierte Ein- gangsbereich des Knotenpunktes Nordstraße/Eilendorfer Straße, die Geradlinigkeit der noch nicht umgebauten Trierer Straße und fehlende Fuß- und Radwege an der Münsterstraße.

Kapitel 2 Profi l - Analyse - Orientierungen 29 VERKEHRSSTRUKTUR

ÖPNV Dauerparker ermittelt worden, die das bestehende Das Busliniennetz ist engmaschig und deckt größten- Parkplatzangebot für Kunden deutlich verringern. Ins- teils alle Wohngebiete in guter Erreichbarkeitsqualität gesamt stehen 1015 Parkstände im öffentlich zugäng- ab. Zu den Hauptverkehrszeiten besteht ein dichtes lichen Straßenraum zur Verfügung. Auch nach dem Fahrtenangebot, so dass alle gewünschten Einrichtun- Umbau der Trierer Straße wird sich die Anzahl an Stell- gen auch außerhalb des Stadtbezirks gut erreichbar plätzen für diesen Bereich nicht verringern. Dennoch sind. Mit dem Umbau der Trierer Straße wird die Er- ist seitens der Einwohnerinnen und Einwohner, beson- reichbarkeit des Zentrums zusätzlich gestärkt. Darüber ders der Einzelhändler, eine Erhöhung der Anzahl an hinaus soll eine neue -Wendeschleife in Brand Parkmöglichkeiten im Kernbereich gewünscht. ausgebaut werden; hierfür gilt es einen geeigneten Ort im Stadtgefüge zu fi nden.

Ruhender Verkehr Bei allen Diskussionen um den Verkehr steht zusätzlich die Parksituation im Kern des Stadtbezirks im Vorder- grund. Eine von der Stadt Aachen in Auftrag gegebene Analyse zur Parkraumbewirtschaftung weist grund- sätzlich eine ausreichende Anzahl von Parkständen im Ortskern aus. Ein mögliches Problem stellen Dauerpar- ker rund um den Marktplatz dar. Während der Anteil der Dauerparker insgesamt mit max. 15% eher gering ist, sind hier - trotz Parkscheibenregelung - vermehrt

Stärken Schwächen

• Gute verkehrliche Anbindung über den Autobahnanschluss • Trierer Straße wirkt derzeit zu sehr nur als Durchfahrtsstraße • Trierer Straße als zentrales Rückgrat des Erschließungssystems, mit • Teilweise hohe Verkehrs- und Lärmbelastung führen zu Konfl ikten direkter Verbindung zum Aachener Stadtzentrum und in Richtung mit Anwohnerinnen und Anwohnern (gewerblicher Verkehr über die Eifel Nordstraße und die Eilendorfer Straße, Schulbusse im Brander Feld) • Umgestaltung der Trierer Straße zu einem Boulevard, zur Verbesse- • Schwerlastverkehr ist belastend

KFZ-Verkehr rung des Erscheinungsbilds des Stadtbezirks • Lange Umbauphasen sind Herausforderungen für den Einzelhandel • fl ächendeckend Tempo 30-Zonen im Innern (Wohngebiete) (Verkehr, Lärm, Stellplatzmangel, etc.) • Ungestaltete Entreés

• Tempo 30-Zonen bieten eine sichere Führung für Fuß- und Radver- • Verkehrssicherheit für Radfahrer an Hauptverkehrsstraßen gering kehr • Fehlende Radverkehrsanlagen an Hauptverkehrsstraßen • Ausreichend vorhandene Fußwege • Radwegenetz ist unzureichend ausgebaut • Vennbahntrasse besitzt große lokale Bedeutung und gilt gleichzeitig • Selten Fuß- und Radwegeverbindungen mit dem Landschaftsraum als überregionale und regionale Rad- und Wanderroute • Übergänge, Kreuzungs- u. Abbiegebereiche bilden Gefahrenzonen • Vielzählige Wanderrouten vorhanden, Initiierung eines Wanderweges • Potenzial der Vennbahntrasse nicht ausgeschöpft Rad- und Fußwege im Indetal durch den Bürgerverein Brand e.V. Verkehrsstruktur

• Größtenteils gute ÖPNV Verbindungen • Außerhalb der Hauptzeiten schlechte ÖPNV Anbindung nach Kraut- • Verbesserte Erreichbarkeit der Bezirksmitte mit dem ÖPNV durch den hausen ÖPNV Umbau der Trierer Straße

• Grundsätzlich ausreichende Anzahl von Parkständen im Ortskern • Temporär angespannte Parkplatzsituation im Bereich Marktplatz (sehr angespannt bei Veranstaltungen) Parken - derzeitige Parkraumbewirtschaftung am Marktplatz (Dauerparker) Herausforderungen

„Beseitigung der verkehrlichen Gefahrenzonen, Ausbildung von Entreés in den Stadtbezirk, Akzentuierung von bedeuten- den Einfahrtsbereichen, Ausbau eines sicheren Fuß- und Radwegenetzes.“

30 Kapitel 2 Profi l - Analyse - Orientierungen Geplanter Autobahnanschluss Handlungsbedarf in der Verkehrsstruktur von Brand.

Knotenpunkt Nordstraße/ Eilendorfer Straße

Nordstraße

Trierer Straße Freunder Landstraße

Vennbahn Marktplatz Vorzone Hallenbad

Knotenpunkt Münster- straße/Niederforstbacher Straße/Vennbahn

.. ! ...... III VV ...... IIII Gestaltungsdefi zit öffentlicher Raum/verkehrliche Defi zite VV Hohes Lärmaufkommen Belasteter Verkehrsknoten ...... Zu erhaltenes Grünes Entreé

.... Gestaltungsdefi zite Vennbahntrasse

Kapitel 2 Profi l - Analyse - Orientierungen 31 EINZELHANDELS- UND NAHVERSORGUNGSSTRUKTUR

Einzelhandels- und Nahversorgungsstruktur Im südlichen Bereich der Haupteinkaufsstraße ist der Die Versorgungsfunktion des Stadtbezirks entspricht Marktplatz mit seinen vereinzelten Einzelhandels- und der eines Mittelzentrums. Demnach ist Brand mit Gastronomieangeboten angebunden. Die Platzfl äche einer sehr guten Versorgung mit Gütern des täglichen wird für den zweimal wöchentlich stattfi ndenden Bedarfs ausgestattet. Die Trierer Straße ist die Haupt- Markt, den Weihnachtsmarkt und anderen Veranstal- einkaufsstraße und gilt bei den Einwohnerinnen und tungen wie z.B. Karnevalsveranstaltungen genutzt. Als Einwohnern als die „Lebensader“ von Brand. Die Ein- problematisch für den „Standort Marktplatz“ erweist kaufslage profi tiert nicht nur von der Einwohnerstärke sich die rückwärtige Lage zur Trierer Straße sowie des Versorgungsbereiches, sondern auch von dem die teilweise konfl iktträchtige Stellplatzsituation. Vor großen Einzugsbereich, der bis zu den umliegenden allem die Gastronomiebetriebe beklagen die Trennwir- Siedlungsbereichen wie Krauthausen, Kornelimünster, kung der Verbindungsstraße (Marktplatz/Hochstraße), Walheim und Oberforstbach reicht. sowie die stark eingeschränkte Nutzbarkeit des Platzes für außengastronomische Angebote. Trierer Straße und Marktplatz Die Trierer Straße übernimmt die zentrale Versorgungs- Einzelne Versorgungsbereiche im Stadtbezirk funktion mit regionaler Strahlkraft. Auf einer Länge Besonders im Ortsteil Freund ist ein Versorgungsdefi - von ca. einem Kilometer zwischen der Nordstraße und zit im Bereich des täglichen Bedarfs festzustellen. So der Ringstraße sind eine Vielzahl von kleinteiligen bildet der wohnortnahe Lebensmitteldiscounter an der und vielfältigen Einzelhandelsbetrieben ansässig und Freunder Landstraße das einzige Nahversorgungsan- bieten ein breit gefächertes Sortimentsangebot. Auf- gebot für den Osten von Brand. Im Westen Brands, an fallend für eine solche Lage ist die geringe Leerstands- der Münsterstraße (am Vennbahnbogen) befi ndet sich quote. Dies erklärt sich vor allem aus der Struktur des lediglich ein einzelner Getränkemarkt, dessen desolate inhabergeführten Einzelhandels, macht aber auch Bausubstanz zudem den Ortseingang in den Stadtbe- deutlich, dass die künftige Entwicklung stark vom zirk prägt. Der Wochenmarkt auf dem persönlichen Engagement der Eigentümer und Händler Marktplatz ist stets gut besucht. abhängig ist.

Im nördlichen Bereich der Trierer Straße (Trierer Straße - Brander Feld) prägen die großfl ächigen Lebensmittel- discounter und ein Vollsortimenter den Standort. Dort überlagern sich vor allem hohe Verkehrsbelastungen mit dem tristen Erscheinungsbild eines vernachläs- sigten öffentlichen Raums und einer nicht zeitgemä- ßen Ausstrahlung der Nahversorgungsbetriebe. Die zurückweichende Raumkante mit den Stellplätzen zur Trierer Straße, die unattraktiven Zufahrten und die ungenutzten Bereiche sind sichtbare stadträumliche Problemlagen. Hier sind die Potenziale für den Nah- versorgungsstandort entlang und rückseitig der Trierer Straße nicht hinreichend ausgeschöpft.

Bezogen auf die weitere Entwicklung der Trierer Straße als Standort des Einzelhandels zeichnet sich ein be- sonderes Problemfeld ab. Aufgrund der vorhandenen baulichen Strukturen und der Eigentumsverhältnisse bestehen nur wenige Möglichkeiten, um den Standort an die Anforderungen moderner, fl ächenbezogener Nahversorgungsstrukturen anzupassen. Zur Sicherung der Funktion des Mittelzentrums Brand wird man nicht umhinkommen, geeignete Entwicklungsfl ächen für den großfl ächigeren Einzelhandel im unmittelbaren Nah- bereich zur Trierer Straße zu entwickeln. Hier zeichnet sich der derzeit untergenutzte Einzelhandelsstandort Trierer Straße - Brander Feld ab, für dessen Entwick- lung die Stadt Aachen die Aufstellung eines Bebau- ungsplanes betreibt. Dies mit dem Ziel der Entwicklung moderner Einzelhandelsangebote und eines neuen Wohnstandortes auf den bislang unbebauten Flächen.

32 Kapitel 2 Profi l - Analyse - Orientierungen Die Trierer Straße mit ihren vielfältigen Einzelhandelsange- boten, der Discounter Aldi und der „Comet“ an der Freunder Landstraße.

Kapitel 2 Profi l - Analyse - Orientierungen 33 EINZELHANDELS- UND NAHVERSORGUNGSSTRUKTUR

Interessengemeinschaft Brander Handel, Handwerk, setzen stellt ein großes Potenzial dar, wenn es darum und Gewerbe e.V. geht, die Einkaufslagen attraktiv und imagefördernd Im Stadtbezirk setzt sich seit über 25 Jahren eine für Brand auszugestalten. Auch für die zukünftige Ent- Interessengemeinschaft für die Interessen von Händ- wicklung der Brander Mitte gilt es, das Engagement lern, Handwerkern und Gewerbebetrieben ein. Die und die aktive Mitarbeit der Interessengemeinschaft meisten Mitglieder dieser Gemeinschaft sind Inhaber einzubinden und ihre Ideen und Vorschläge in den der geführten Geschäfte an der Trierer Straße. Das Ziel Planungen zu berücksichtigen. der Interessengemeinschaft ist, Brand ständig leben- dig und attraktiv zu erhalten. Dazu tragen die vielen Aktionen, insbesondere die verkaufsoffenen Sonntage, der Handwerkermarkt, die Marktschreier, das Früh- lingsfest, das Waldfrühstück, der Trödelmarkt und der Weihnachtsmarkt bei. Auch an der aktuellen Umbau- phase der Trierer Straße haben sich die Mitglieder beteiligt und Ihre Interessen, Ideen, Anregungen und Vorstellungen in den Prozess eingebracht.

Die Interessengemeinschaft Brander Handel, Hand- werk und Gewerbe e.V. versteht sich als Hauptan- sprechpartner der Stadtverwaltung zu Fragen im Bereich des Einzelhandels im Bezirk Brand. Die Bereit- schaft der Gemeinschaft die städtischen Planungen zu beraten, zu korrigieren, zu unterstützen und umzu-

Stärken Schwächen

• Versorgungsfunktion Brand entspricht der eines Mittelzentrums • (Geringe) Leerstände von Geschäftslokalen • Großer Einzugsbereich des Versorgungsbereiches • Zu wenige Stellplätze für die Kaufkundschaft während der Umbau- • Sehr gute Versorgung des Stadtbezirks mit den Gütern des täglichen phase der Trierer Straße Bedarfs • Vernachlässigter und unansehnlicher öffentlicher Raum • Die Trierer Straße ist die Haupteinkaufsstraße und gilt als die „Le- • Außengastronomische Angebote entlang der Trierer Straße, beson- bensader“ von Brand ders am Marktplatz nicht möglich • Vielzählige kleinteilige und vielfältige Einzelhandelsbetriebe • Hohe Verkehrsbelastungen im Bereich des Nahversorgungsangebotes • Vielfältige Aktionen, wie der Wochenmarkt, der Weihnachtsmarkt, Trierer Straße - Brander Feld der Trödelmarkt etc. • Keine eindeutige Zufahrtssituation im Bereich des Nahversorgungs- • Umbau der Trierer Straße stärkt das Image der Einkaufsstraße und angebotes Trierer Straße - Brander Feld verbessert das Erscheinungsbild • Zurückweichende Raumkante im Bereich des Nahversorgungsange- • Gute fußläufi ge- und verkehrliche Anbindung der Einkaufslagen botes Trierer Straße - Brander Feld Trierer Straße und Marktplatz • Nahversorgungsbereiche liegen zentrumsnah an der Trierer Straße • Nur wenige Möglichkeiten zur Ansiedlung moderner, fl ächenbezoge- - Brander Feld ner Nahversorgungsanbebote • IG Brander Handel, Handwerk und Gewerbe e.V. als Ansprechpartner der Stadtverwaltung zu Fragen des Einzelhandels in Brand

• Supermarkt an der Freunder Landstraße als zusätzlicher Einzelhan- • Flächenpotenziale sind nicht ausreichend ausgeschöpft delsanbieter mit guter fußläufi ger Erreichbarkeit • Getränkemarkt an der Münsterstraße liegt außerhalb des Kern- bereiches Einzelne bereiche

Versorgungs- • Versorgungsdefi zit des Ortsteils Freund

Einzelhandels- und Nahversorgungsstruktur Herausforderungen

„Stabilisierung und Profi lierung des Einzelhandels und der Nahversorgung zur Stärkung der Zentrumsfunktion“

34 Kapitel 2 Profi l - Analyse - Orientierungen Die Einzelhandelsstruktur in Brand orientiert sich entlang der Trierer Straße. Den Kernbereich gilt es für die Zukunft zu stärken und zu profi lieren.

derzeitiger Standort Baufachmarkt

Trierer Straße - Trierer Straße Brander Feld

Supermarkt

Marktplatz

Getränkemarkt

„Herz“ von Brand zentraler Versorgungsbereich Gebäude Einzelhandel Nahversorgungsbereiche .... Vennbahntrasse

Kapitel 2 Profi l - Analyse - Orientierungen 35 STADTBILD UND STADTGESTALTUNG

Stadtbild und Stadtgestaltung Brand ist ein ständig wachsender, sich weiter entwi- Der Marktplatz ist in „die Jahre gekommen.“ Das Po- ckelnder Stadtbezirk. Die Wahl des Wohnstandortes tenzial, des Brander Kerns gilt es wieder zu entdecken oder die Entscheidungen für eine Unternehmensan- und neu zu nutzen, hat doch der öffentliche Raum den siedlung stehen längst nicht mehr in Abhängigkeit größten Stellenwert und hohen emotionalen Wert für zu den sogenannten Standortbedingungen sondern das Image von Brand. In der jüngeren Vergangenheit werden oftmals von Faktoren des Stadtteilimages und hat der Marktplatz besonders stark an Attraktivität den landschaftlichen Qualitäten beeinfl usst. Prägend einbüßen müssen. Verkehrliche Konfl ikte, unzureichen- für Brand ist vor allem der herausragende landschaft- de Aufenthaltsqualität und ungepfl egter öffentlicher liche Wert, der in Verbindung mit den vielfältigen Raum stehen im extremen Widerspruch zur funktiona- Wohnsiedlungen eine hohe Wohn- und Lebensqualität len Bedeutung des Kerns - fatal für das Image und für zum Ausdruck bringt und dem Stadtbezirk ein Gefühl die Identifi kation der Brander Bevölkerung mit ihrem vom „Leben im Grünen“ vermittelt. Stadtbezirk.

Kernbereich Siedlungs- und Landschaftsraum Ein erster Schritt zur Verbesserung des Stadtbilds ist Der Stadtbezirk hat mehr zu bieten als nur eine Ein- bereits mit der Umstrukturierung der Trierer Straße kaufsstraße. Brand ist bekannt für das gartenbezogene angegangen worden. Die große historisch gepräg- Wohnen im Grünen und gilt mit zahlreichen Sport- und te Straße befi ndet sich in der zweiten Umbauphase Freizeitangeboten und einer ausgeprägten Infrastruk- und wird voraussichtlich Ende 2010/Anfang 2011 tur als attraktiver Wohnstandort im landschaftsge- fertig gestellt sein. Dann hat sich das Erscheinungs- prägten Aachener Süden. Dennoch bestehen einige bild der„Lebensader“ stark gewandelt. Begleitende Problembereiche. Unverkennbar sind Gestaltungsde- Baumreihen, breite Fuß- und Radwege und sichere fi zite im öffentlichen Raum, Brachfl ächen im Stadt- Straßenquerungen prägen das Bild des neuen „alten“ gefüge, und auch bisher ungenutzte und unbebaute Der Marktplatz ist „in die Jahre“ Boulevards. Flächen im Brander Feld. gekommen.

Das innere Erscheinungsbild wird zwar gestärkt, jedoch darf sich keineswegs auf den ausgeführten Leistungen ausgeruht werden. Vor allem die Stadt- einfahrten über die Trierer Straße prägen den ersten Eindruck des Stadtbezirks. Hier ist auffällig, dass die Stadteinfahrt aus dem Aachener Stadtzentrum und über die Autobahnausfahrt Brand keine gestalterische Wirkung entfaltet. Eine unansehnliche Autobahn- unterführung und eine Tankstelle bilden derzeit das nördliche Entrée in den Stadtbezirk. Gleiches gilt für den südlichen Eingangsbereich. Das Potenzial des umliegenden Natur- und Landschaftsraums mit seinen Obstwiesen und sanfter Topografi e wird hier nicht oder nur kaum berücksichtigt. Auffällig sind zudem unnöti- ge und unattraktive Werbeschilder und Wegweiser an Häuserwänden und im Straßenraum. Hinzu kommt das mangelhafte Erscheinungsbild der inneren Zufahrts- bereiche entlang der Hauptstraße. Neben den zwei Entrées der Trierer Straße entspricht auch die Gestalt der Eingänge über die Nordstraße und der Freunder Landstraße nicht den heutigen Anforderungen an einem Stadtentrée.

Besonders problematisch ist zudem die Anbindung des Marktplatzes an die Trierer Straße. Die Zufahrt erfolgt über einen überdimensionierten und trotzdem kaum einsehbaren Verkehrsraum. So ist der Marktplatz als Kern des Stadtbezirks und stadträumliches Element kaum wahrnehmbar. „Ortsfremde Besucherinnen und Besucher nehmen den Marktplatz nicht wahr, und fahren oder gehen ohne den Marktplatz zu erahnen an der Mitte vorbei“, hieß es bei der aktiven Perspekti- venwerkstatt am 13. Juni 2008 in Brand.

36 Kapitel 2 Profi l - Analyse - Orientierungen Die Stadtentreés über die Trierer Straße und die Zugangsbereiche der Vennbahn benötigen bei der zukünftigen Entwicklung von Brand besondere Aufmerksam- keit.

Kapitel 2 Profi l - Analyse - Orientierungen 37 STADTBILD UND STADTGESTALTUNG

Die Lagegunst Brands zu den umliegenden Natur- und Landschaftsräumen wird nur selten berücksichtigt und an nur wenigen Stellen fi ndet der Übergang vom Siedlungsraum zum Landschaftsraum entsprechende stadtgestalterische Reaktionen. Besonders auffallend ist die unscheinbare Vernetzung der Vennbahntrasse mit dem Stadtbezirk. An den Verbindungsbereichen der Wohnsiedlungen und der Fuß- und Radfahrerroute wird eine mangelnde Wertschätzung überdeutlich. Häufi g dominieren unattraktive und ungepfl egte Zugangsbereiche. Hinzu kommt ein bisher nicht aus- geschöpftes Potenzial der Vennbahn als zukünftiger touristischer Anziehungspunkt in und um Brand.

Dass es auch anders gehen kann, zeigt ein Initiative des Bürgervereins Brand e.V. im Indetal. Entlang der vorhandenen Wanderwege werden die Eingangsberei- che und die Kreuzungspunkte mit einfachen Mitteln akzentuiert und attraktiviert. Ein Ansatz zur Verbesse- rung der Vernetzung des Siedlungs- und Landschafts- raums. Auch die vereinzelnten Pfl egepatenschaften der Branderinnen und Brander wie z. B. für die Kapelle an der Münsterstraße oder auch die Pfl anzenpfl ege auf dem Kreisverkehr an der Münster- und Niederforstba- cher Straße sind erste Ansätze zur partnerschaftlichen Pfl ege der öffentlichen Räume im Stadtbezirk.

Das südliche Entreé in den Stadt- bezirk ohne einladende Wirkung.

Stärken Schwächen

• Ausbau der Trierer Straße zu einem attraktiven Boulevards mit • Gestaltung der Stadtentrées nicht stadtbildprägend Einkaufscharakter • Potenzial eines „einladenden Charakters“ nicht ausgeschöpft • „Lebensader“ als wirtschaftliches Rückgrat • Keine gestalterische Wirkung der inneren Zufahrtsbereiche entlang • Trierer Straße als vernetzendes Element der Ortsteile der Trierer Straße • Marktplatz bildet das Herz von Brand • Potenzial des Landschaftsraums zur Entréebildung nicht ausge-

Kernbereich schöpft • Marktplatz ist von einem unattraktiven Erscheinungsbild geprägt • Marktplatz ist von der Trierer Straße aus kaum wahrnehmbar

• Brand wird als Wohnstandort im „Grünen“ geschätzt • Geringe Vernetzung von Siedlungsraum und Landschaftsraum • Hochwertige Entwicklungsfl ächen im Siedlungsraum • Zugangsbereiche in den Natur- und Landschaftsraum ohne gestal-

raum terische Wahrnehmung Siedlungs- • Brachfl ächen und ungenutze Flächen im Stadtgefüge

• Unmittelbare Nähe zum Natur- und Landschaftsraum • Potenzial der Vennbahnroute nicht ausgeschöpft, sowohl stadtge- • Initiativen des Bürgerverein Brand e.V. zur Akzentuierung des Land- stalterisch als auch touristisch

raum schaftsraums durch Einzelmaßnahmen • Lücken im Wanderroutennetz Stadtbild und Stadtgestaltung

Landschafts- • Landschaftsraum als Visitenkarte von Brand Herausforderungen

„Profi lierung und Stärkung des Stadtbezirk Brand als attraktiven Wohn- und Lebensstandort im Natur- und Landschafts- raum und Verbesserung der Vernetzung der Stadtstrukturen.“

38 Kapitel 2 Profi l - Analyse - Orientierungen Das Stadtbild und die Stadtgestaltung bedürfen an einigen Stellen in Brand Pfl ege und Reparatur.

Baulücken

Brachfläche Camp Pirotte

Brachfläche

Marktplatz

...... „Herz“ von Brand Wirkungslose Entrées Undefi nierter Zufahrtsbereich Unattraktive Durchwegung ...... Zu erhaltenes Grünes Entrée

II !! Hochwertige Entwicklungsfl ächen IIIII Gestaltungsdefi zit öffentlicher Raum !!! Gestaltungsdefi zit Siedlungskante . ... Gestaltungsdefi zite Vennbahntrasse ----- Initiierung Indetal-Rundweg Fehlende Raumkante

Kapitel 2 Profi l - Analyse - Orientierungen 39 LEITBILD

2.4. Leitbild Eine starke Mitte! „Brand - Starker Kern im grünen Stadtbezirk“ Zur Stärkung der Mittefunktion ist eine bedarfsge- Die Entwicklung Brands steht vor zentralen Herausfor- rechte Weiterentwicklung der Einzelhandelsstruktur derungen, die es mittels einer integrierten Entwick- und Handelsnutzungen entlang der Trierer Straße zu lungskonzeption zu koordinieren und abzustimmen gilt. verfolgen. Eine vorausschauende Bestandsentwicklung Mit Blick auf den demografi schen Wandel wird für den verlangt die Konzentration auf die Sicherung vorhande- Stadtbezirk Brand die besondere Herausforderung darin ner Nahversorgungs- und Infrastrukturangebote. Der liegen, die vorhandenen Qualitäten und Potenziale Ausbau des Einzelhandelsstandortes Trierer Straße und gezielt zu bündeln, zu stärken und behutsam weiterzu- damit die Stärkung des zentralen Rückgrats, sowie die entwickeln. Eine „Vorarbeit“ für den Rahmenplan hat Profi lierung des Einzelhandelsstandortes Trierer Straße - hier das „Leitkonzept Aachen 2004“ geliefert, das für Brander Feld zählen zu den besonderen Schwerpunkten die Gesamtstadt und ihre Bezirke Zielaussagen zu ver- dieses Strategieansatzes. Dies verlangt den konsequen- schiedenen Themen formuliert hat, die als Orientierung ten Ausschluss weiterer Einzelhandelsangebote in nicht für den Rahmenplan dienen, zum Teil aber auch kritisch integrierten Lagen. Darüber hinaus gilt es, den kompak- hinterfragt werden. Zusammengefasste Aussagen des ten Kern, also den Marktplatz mit seinem Umfeld seiner Leitkonzepts für Brand: (historischen) Bedeutung als räumliche und kulturelle Mitte Brands auszubauen und neu zu gestalten. Wohnen: • Zentrum stärken Stadt in der Landschaft! • Identität alter Orte stärken durch Ränder (Stadtteil Der umliegende Natur- und Landschaftsraum ist eine räumlich fassen statt Ausuferung in die Landschaft) starke Ressource als Freiraum, denn er bildet eine Säule • Siedlungsfl ächenpotenzial Brand-Nord der Identität von Brand. Diese vorhandene Qualität Soziales: des Raumes gilt es für die Zukunft zu sichern, in ihrer • örtliche Gemeinschaft und soziales Zentrum stärken Ausprägung zu qualifi zieren und nachhaltig erlebbar zu • Stärkung des Netzwerkes von öffentlichen Räumen machen. In den Fokus rückt die Vernetzung des Stadtbe- Umwelt und Freiraum: zirks mit der umliegenden Natur- und Kulturlandschaft. • Grünzug Eilendorf in Richtung Innenstadt stärken • Sichtachse Trierer Straße erhalten Innen- statt Außenentwicklung! • „Blaue Struktur“ - Bachtäler erhalten Aufgrund der hervorragenden Infrastrukturaustattung Mobilität: und der attraktiven Landschaftsräume gilt Brand als • Magistrale Trierer Straße attraktiver Wohnstandort im südlichen Raum Aachens. • Verbesserung des Rad- und Fußwegenetzes Daher ist es auch das erklärte Ziel der zukünftigen Ent- • Stadtverträgliche Gestaltung der Straßenprofi le und wicklung von Brand, diese Qualität dauerhaft zu sichern der öffentlichen Räume und weiter zu entwickeln. Konsequent bedeutet dies • Autobahnanschluss Eilendorf den Verzicht auf ein weiteres Siedlungsfl ächenwachs- Gewerbe: tum an den Rändern des Stadtbezirks in die Landschaft • Profi lierung Camp Pirotte hinein. Die künftige Siedlungsfl ächenentwicklung wird • Gewerbefl ächenpotenzial Brand-Nord sich demnach künftig auf kleinteilige Standorte im Wissen und Bildung: Stadtbezirkszusammenhang konzentrieren, die bereits • Camp Pirotte mit Bildungseinrichtungen heute durch eine gute Infrastrukturausstattung gekenn- Handel: zeichnet sind. Siedlungsvorhaben wie das „Mehrgene- • Nahversorgung im Stadtteilzentrum (mit aufgezeigten rationenwohnen“ und das „Wohnen im Alter“ besitzen Versorgungsdefi ziten in den Randbereichen) dabei einen hohen Stellenwert.

In der Weiterentwicklung des Leitkonzepts wurde unter Qualität statt Quantität! der Beteiligung von Bezirksakteuren der Entwurf einer Der Stadtbezirk steht vor neuen Herausforderungen. Entwicklungskarte und eines Meinungsbildes für Brand Aus der veränderten Bevölkerungsstruktur resultieren erarbeitet, der räumliche Aussagen (z.B. Entwicklung neue Anforderungen an das Wohn- und Lebensumfeld, Camp Pirotte oder die Vernetzung der Bestandteile des sowie Ansprüche an den Wohnungsmarkt und den Landschaftsraums) mit sozialen Aussagen (z.B. Schaf- Einzelhandel. Konsequent muss auf eine qualitätso- fung von Alteneinrichtungen, Rolle der Vereine stärken, rientierte Entwicklungsstrategie gesetzt werden. Die Ärztehaus einrichten) verbindet. Leistungsfähigkeit des Stadtbezirks liegt in den vorhan- denen vielfältigen Potenzialen. Diese gilt es zu stärken Das städtebauliche Leitbild Brand greift die formulierten und zu profi lieren. Übermäßige Ausweitungen des An- Ziele des „Leitkonzeptes Aachen 2004“ auf und stellt gebotes sind zu vermeiden. Nicht länger das Kriterium gleichzeitig einen unmittelbaren räumlichen Bezug der fl ächenmäßigen Verfügbarkeit geeigneter Standorte her. Nachfolgend sind die bedeutenden Leitlinien der bestimmt die Nachfrage sondern der Faktor der Qualität zukünftigen Entwicklung Brands defi niert: bezogen auf das Umfeld, die Lage, die Versorgungsan- gebote und die Gebäudequalität.

40 Kapitel 2 Profi l - Analyse - Orientierungen BRAND - “STARKER KERN IM GRÜNEN STADTBEZIRK”

„Brand - Starker Kern im Grünen Stadtbezirk“.

Trierer Straße

Marktplatz

Kapitel 2 Profi l - Analyse - Orientierungen 41

RAHMENPLAN - HANDLUNGSFELDER - MASSNAHMEN

3. Rahmenplanung Brand Die aufgezählten und in diesem Baustein zu räumli- Die Rahmenplanung Brand defi niert den Korridor für chen und thematischen Handlungsfeldern gebündelten die städtebauliche Entwicklung der nächsten Jahre. Maßnahmen stehen dabei in direkten Wechselwirkun- Als informeller Planungsgegenstand sind notwendige gen zu den genannten Leitlinien der Rahmenplanung Maßnahmen und konkrete Handlungsabsichten für Brand. die zielorientierte und ortspezifi sche Entwicklung des Stadtbezirks Brand in einer Gesamtkonzeption zusam- Handlungsfelder: mengeführt. 1. Mitte etablieren und Einzelhandelsstandort ausbauen Der Rahmenplan soll Grundstein einer effektiven 2. Wohnen im Grünen Stadtbezirk Umsetzung sein und allen Akteuren als Maßstab und 3. Gewerbe strukturieren Grundlage für die zukünftigen Entscheidungen und 4. Freiräume qualifi zieren Abwägungen dienen. Einzelne Entwicklungsabsichten 5. Verkehre lenken und verträglich abwickeln und Maßnahmen aus übergreifenden Konzepten und konkreten Einzelprojekten wurden unter Mitwirkung Vor dem Hintergrund immer knapper werdender verschiedenster Akteure aus dem Stadtbezirk und Finanzmittel ist es erforderlich, vorhandene Kräfte und Fachplanern in einem Gesamtplan zusammengeführt. Einzelmaßnahmen gezielt zu bündeln. Nur so kann gewährleistet werden, dass die punktuell möglichen Insgesamt steht die Entwicklung von Brand vor zentra- Maßnahmen eine möglichst große Impulskraft entfal- len Herausforderungen, die es mittels einer integrier- ten und sich so positiv auf den Stadtbezirk auswirken. ten stadtteilbezogenen Entwicklungskonzeption zu koordinieren und abzustimmen gilt. Eine nachhaltig wirkende Stadtbezirksentwicklung in Brand fordert das Zusammenwirken öffentlicher Die Rahmenplanung gliedert sich in fünf übergeord- und privater Akteure und Investoren. Nur so kann nete Handlungsfelder. Dabei werden sowohl räumli- ein Entwicklungskonzept entstehen, dass von allen che Schwerpunkte und Gestaltungsansätze für eine Beteiligten, insbesondere von den Einwohnerinnen zukunftssichere Strategie vertiefend dargestellt, als und Einwohnern des Stadtbezirks, als tragbar für die auch das integrative Zusammenwirken zahlreicher Ak- zukünftige Stadtentwicklung angesehen und akzep- teure sowie das kommunale und private Engagement tiert wird. thematisiert. Übergreifend sollte daher ein vorausschauendes Die Rahmenplanung bietet fl exible Handlungsspielräu- Bezirksmanagement für Brand etabliert werden, um me, um in der Koordinations- und Konkretisierungs- die unterschiedlichen fachlichen Bereiche zusammen- phase, in formellen Planungsprozessen aber auch zuführen. Da dieses gemeinsame Wirken zwar für die bei den unterschiedlichsten Akteuren und Aktions- in diesem Kapitel genannten Maßnahmen notwendig bereichen auf Veränderungen reagieren zu können, ist, aber ein eigenes Querschnittsthema ist, wird es ohne den übergeordneten Handlungsrahmen aus dem unter dem Motto „Gemeinsam für Brand“ im Kapitel 4 Blickfeld zu verlieren. gesondert und eingehender dargestellt. 03 MITTE ETABLIEREN & EINZELHANDELSSTANDORT AUSBAUEN

KAPITEL 3 Rahmenplan - Handlungsfelder - Maßnahmen

3.1. Handlungsfelder baut. Der Marktplatz erhält ein markantes Entreé zur 1 | Mitte etablieren und Einzelhandelsstandort Trierer Straße, wird gestalterisch mit dieser verknüpft ausbauen und bezieht die Neugestaltung der Platzfl äche an der Der Marktplatz, die Trierer Straße und der Einzelhan- Freunder Landstraße ein: Eine Chance zur Etablierung delsstandort Trierer Straße - Brander Feld defi nieren gastronomischer Angebote und kleinteiliger Handels- die räumliche und vor allem die funktionale Mitte nutzungen. Brands. Die Entwicklung des Kernbereiches bedarf dabei einer besonderen Aufmerksamkeit, da hier die Im Kern defi nieren die Marktstraße, die Gebäude an anstehenden Entwicklungen von großer Bedeutung für der ehemaligen Verbindungsstraße zur Hochstraße, die ganz Brand sein werden. Dabei ist es wichtig, die Ent- Eschenallee und die neue Treppenanlage zur Kirche St. wicklung des Marktplatzes als Impulsprojekt für Brand Donatus die Raumkanten des zu gestaltenen Markt- zu verstehen, zumal hier die entscheidenden Potenzia- platzes. Die Erweiterung der Platzfl äche bis an die le für die zukünftige Stadtentwicklung liegen. nördliche Gebäudekante schafft die Vorraussetzungen für attraktive, südexponierte außengastronomische Der Marktplatz - „Der Markt der Möglichkeiten“ Angebote. Die Rahmenkonzeption für den Marktplatz und sein Umfeld muss die heutigen Gegebenheiten, das künftig Auch in Zukunft bleibt der Marktplatz DER zentrale Erreichbare und Gewollte verbinden und die einzelnen Standort für die wöchentlich stattfi ndenen Märkte und Elemente zu einem Ganzen formen, um eine funkti- Großveranstaltungen wie Karneval, Schützenfeste und onsfähige Mitte zu erhalten. Die Verbesserung der Kirmes. Eine großzügige Gestaltung der ca. 5.000qm Alltagstauglichkeit, die Aufwertung der Gestaltung großen Platzfl äche, vor allem jedoch der Verzicht auf und die Thematisierung der Erreichbarkeit rücken in störende Einbauten machen dies möglich. Der Wunsch den Fokus einer nachhaltigen Entwicklungsstrategie. der Brander nach einer überdachten Veranstaltungs- fl äche lässt sich in dieser Konzeption berücksichtigen. Nutzung und Gestaltung In der Sichtachse zur Kirche der Gemeinde St. Donatus Schon bei der Annäherung über die Trierer Straße sig- kann ein kleiner Pavillon die in die Jahre gekommene nalisiert der öffentliche Raum im Einmündungsbereich „Musikmuschel“ ersetzen. Gleichwohl ist es mög- der Straße „Marktplatz“ die Mitte Brands. Derzeitige lich, die „Musikmuschel“ in die neue Konzeption zu Skizze des akzentuierten Einmün- überdimensionierte Verkehrsfl ächen werden zugunsten integrieren. Selbstverständlich behalten der „Brander dungsbereichs der Trierer Straße einer deutlich aufgewerteten Gehwegzone umge- Stier“ (Skulptur) und das Denkmal ihre Standorte. zum Marktplatz.

44 Kapitel 3 Rahmenplan - Handlungsfelder - Maßnahmen Die Mitte von Brand konzentriert sich auf die Bereiche des Markt- platzes mit seinem Umfeld, die Trierer Straße und den zukünftigen Einzelhandelsstandort Trierer Straße - Brander Feld.

3 2

1

Kapitel 3 Rahmenplan - Handlungsfelder - Maßnahmen 45 MITTE ETABLIEREN & EINZELHANDELSSTANDORT AUSBAUEN

Der desolate Bodenbelag ist grundlegend zu erneuern platzfl ächen entlang der angrenzenden Staßenräume und die Möblierung durch eine zeitgemäße Ausstat- schafft die Voraussetzungen dazu, den Markplatz von tung zu ersetzen. Das Spiel mit Wasser, beispielsweise parkenden Pkw freizuhalten. Nur während der Um- in einer neuen Brunnenanlage und eine einheitliche gestaltungsphase der Trierer Straße können auf dem Lichtkonzeption sind weitere Bausteine, die es bei der nördlichen Teilbereich temporäre Stellplätze angebo- Neugestaltung des Platzes zu berücksichtigen gilt. ten werden, welche die wöchentlich stattfi ndenden Auch gilt es dafür Sorge zu tragen, dass den Radfah- Veranstaltungen nicht beeinträchtigen. rern angemessene Abstellplätze zur Verfügung gestellt werden können. Ein Bürgerhaus für Brand? Während der Veranstaltungen zur Rahmenplanung und Grünraum zahlreicher Akteursgespräche haben sich die Brande- Marktplatz und angrenzender Parkraum stehen in rinnen und Brander für die Entwicklung eines Bürger- einer engen Wechselbeziehung zueinander, in das hauses ausgesprochen. Vor allem der Bürgerverein auch das Umfeld der Kirche St. Donatus eingebunden Brand e.V. hat sich für ein solches „Gemeinschafts- wird. Innerhalb des Parks sind die Spiel- und Aufent- haus“ stark gemacht, da in Brand kaum Einrichtungen haltsbereiche, die Altentagesstätte, das Mahnmal, die für entsprechende Veranstaltungen bestehen. Zudem Stellplätze und der umgestaltete Zugang zur Kirche als entsprechen die vorhandenen Räumlichkeiten nicht einzelne Nutzungs- und Aktionsinseln zu integrieren. den aktuellen und künftigen Bedarfen an moderne, Innerhalb des Parks wird die behutsame„Gestaltung kulturelle Veranstaltungsorte. Eine solche Einrichtung durch Pfl ege“zur zentralen Herausforderung. sollte im räumlichen Zusammenhang mit der Markt- schule entwickelt werden. Dreh- und Angelpunkt ist Verkehr und Parken hier die alte Turnhalle der Marktschule, die bei gleich- Die verkehrlichen Anforderungen sind in die Neuge- zeitigem Bau einer neuen Turnhalle hinter der Markt- staltungskonzeption zu integrieren. Ganz besonders schule als Veranstaltungssaal von Schule und Bürger- betrifft dies die Sicherung der Erreichbarkeit der an- schaft genutzt werden könnte. Inwieweit Chancen grenzenden Bebauung ebenso wie den Nachweis einer bestehen, über diese Umnutzung hinaus weitere Funk- ausreichenden Anzahl gut erreichbarer und in den tionen der Idee eines Bürgerhauses im unmittelbaren Verkehrsraum integrierter Parkplätze. Auch weiterhin Umfeld anzusiedeln ist, gegebenenfalls auf der Fläche wird die Andienung/Anlieferung der Geschäfte über neben der alten Turnhalle, muss im weiteren Prozess die Straße „Marktplatz“ und die Hochstraße erfolgen. geklärt werden. Einzubinden sind nach Möglichkeit Zusätzlich ist eine Überfahrt über die Platzfl äche zu die Anforderungen von Marktschule, Volkshochschule, den Lokalen und den Wohnnutzungen im nördlichen Musikschule sowie örtlicher Vereine. Platzbereich zu sichern. Die am zentral gelegenen Standort erforderlichen Parkstände können durch Empfohlen wird die Durchführung einer Machbar- 1. Die Platzfl äche mit den Neuordnung der vorhandenen Flächen sowie Intensi- keitsstudie, in deren Rahmen die wirtschaftliche, Geschäftsbereichen, die Park- vierung der Parkraumbewirtschaftung bereit gestellt organisatorische und bedarfsgerechte Umsetzung anlage und die öffentlichen werden. eines solchen Projektes zu klären ist. Insbesondere Einrichtungen defi nieren den der tatsächliche Umfang sowie die spätere Träger- Kern des Stadtbezirks. Auf der Fläche neben der Turnhalle der Marktschule schaft des Projektes muss geklärt werden. Gleichzeitig 2. Möglichkeiten zur Stellplatzor- und entlang der ehemaligen Verbindungsstraße zur ist dieses Projekt nur mit großem Einsatz und auch ganisation am Marktplatz. Hochstraße können ergänzende Parkplatzangebote Übernahme von Verantwortung durch die Bürgerschaft 3. Wichtige Wege- und Sichtbe- eingerichtet werden. Die Konzentration der Park- umzusetzen. züge am Marktplatz.

1. 2. 3.

46 Kapitel 3 Rahmenplan - Handlungsfelder - Maßnahmen Die umstrukturierte Platzfl äche des Marktplatzes wird klar gegliedert und eröffnet vielfältige Nutzungsmöglichkeiten, u.a. für außengastro- nomische Angebote. Auch der Platz an der Freunder Landstraße und die Parkanlage werden in die Gesamtkonzeption einbezogen.

Kapitel 3 Rahmenplan - Handlungsfelder - Maßnahmen 47 MITTE ETABLIEREN & EINZELHANDELSSTANDORT AUSBAUEN

Wettbewerbsverfahren zum Marktplatz in Brand Anforderungen an den Verkehr und Qualität entsteht nicht von allein, sondern nur im Anlieferung/Andienung Diskurs, im Wettstreit um die beste Lösung. Die • Ausbilden eines Entrées zur Trierer Straße, Aufwer- Neugestaltung des Marktplatzes ist ein Projekt, das in tung der Anbindung an die Trierer Straße besonderer Weise auf Qualität und Transparenz glei- • Herstellung einer funktionalen und gestalterischen chermaßen setzen muss. Basierend auf den Aussagen Balance zwischen den Anforderungen an Anliefe- der Rahmenplanung soll daher in 2009 ein Gestal- rung/Andienung und den Interessen der Anwohne- tungswettbewerb durchgeführt werden, in dessen rinnen und Anwohner Rahmen auch die Bürgerinnen und Bürger Brands zu • Einbeziehung der Marktstraße/Straße „Marktplatz“ beteiligen sind. Der bereits eingeschlagene koopera- in die Neugestaltung des Platzbereiches tive Pfad der Rahmenplanung Brand wäre damit auch • Berücksichtigung der Ansprüche von Fuß- und Rad- bei den weiteren Planungs- und Qualifi zierungsverfah- verkehr, Integration von Abstellmöglichkeiten ren fortzusetzen. • Berücksichtigung temporärer Lösungen zur Stell- platzproblematik (während der Umbauphase der Rahmenbedingungen für die zukünftige Entwicklung Trierer Straße) des Marktplatzes in einem Wettbewerbsverfahren • Adäquate Strom- und Wasseranschlüsse für Außen- Anforderungen an das Gesamtprojekt veranstaltungen einrichten • Gegenstand des Wettbewerbs sind die Flächen des Marktplatzes und seines Umfelds, Knotenpunkt Trierer Straße/Marktplatz, die Hochstraße, die Parkfl äche, Vorfl äche St. Donatus, (Geltungsbereich 30.000qm, Platzfl äche 5.500qm) • Aufnahme der Platzfl äche an der Freunder Landstra- ße/Trierer Straße in die Entwicklungsmaßnahmen • Einbindung der Kirche St. Donatus als Grundeigen- tümer des Grundstückes zur (Um-) Gestaltung des Kirchenvorplatzes • Sicherung eines vielfältigen Nutzungsspektrums und Steigerung der Aufenthaltsqualität des Marktplatzes mittels einer angemessenen Gestaltung • Integration von Flächen für die außengastrono- mischen Nutzungen • Integration einer überdachten Veranstaltungsfl äche in die Platzkonzeption • Umnutzung der Turnhalle der Marktschule zum Veranstaltungssaal mit neuem Anbau, gleichzeitig Ersatzbau einer Turn-/Sporthalle hinter der Markt- Übersichtsschema zur Organisa- schule (Machbarkeitsuntersuchung: Parken in TG) tion des Wettbewerbsverfahrens • Belastbarkeit der Platzfl äche (Technischer Tiefbau) zum Marktplatz Brand.

Anforderungen an die Freiraumgestaltung Wettbewerbsverfahren • Sowohl Platzfl äche als auch Parkanlage sollen Raum für Aktivitäten bieten, die mit den angrenzenden Nutzungen korrespondieren, so dass neben den Auswahl qualifi zierter Planungsteams gastronomischen Angeboten und Spielmöglichkeiten Landschaftsarchitekten und Verkehrsplaner auch Veranstaltungen stattfi nden können • Erhalt der prägenden Baumsubstanz, mit dem Ziel, die ökologische Wertigkeit zu verbessern und land- 1. Stufe: Kooperative Phase schaftsgestaltende Maßnahmen durchzuführen • Integration des Ehrenmals in die Gestaltung der Platzfl äche, keine Veränderung der Lage 2. Stufe: Konkurrierende Phase • Der „Brander Stier“ (Skulptur) ist sinnvoll in das Gestaltungskonzept zu integrieren • Die vorhandene Spielplatzfl äche ist zu erhalten und in das Konzept zu integrieren Preisgericht • Brunnenanlage des Marktplatzes ist erneuerungs- bedürftig und soll an gleicher oder ähnlicher Stelle durch ein neues Wasserspiel ersetzt werden Umsetzung und Realisierung

48 Kapitel 3 Rahmenplan - Handlungsfelder - Maßnahmen Bestandssituation des Marktplatzes mit den wesentlichen Rahmenbedingungen für den anstehenden freiraumplanerischen Wettbewerb zu Beginn des Jahres 2009.

PPlatzge-l sstalt-at ta zg lt- e-

hs Entreé ausbilden reic Anbindung herstellen gsbe nun Pla des ung renz Abg Parken im Straßenraum ung stalt tzge z PPlatzgestaltungla plat Standort für rkt ein Bürgerhaus a A MMarktplatz bg re nz un g de s P la nu ng sb Anbindung herstellen e re ic Anbindung herstellen hs

Standort für eine Turnhalle

Grüner Bogen

Grüner Bogen Wegeverbindung der Erhalt

Parken im Straßenraum MITTE ETABLIEREN & EINZELHANDELSSTANDORT AUSBAUEN

Die Trierer Straße - „Die Lebensader“ lokalen Akteure vor Ort. Wichtigster Träger ist dabei Wie in der städtebaulichen Analyse bereits vorgestellt, die Interessengemeinschaft Brander Handel, Handwerk sind die wesentlichen und wichtigsten baulichen Maß- und Gewerbe e.V. nahmen zur Umstrukturierung mit der Umsetzung des dritten Bauabschnitts voraussichtlich zum Ende des Attraktivierung des Erscheinungsbildes Jahres 2010 umgesetzt. Dann prägt das Bild der Trierer Verschiedene Maßnahmen sind zu ergreifen, um eine Straße zukünftig den Charakter eines modernen Boule- Verbesserung der Gestaltqualität des öffentlichen vards. Der Umbau der Trierer Straße steht demnach für Raums zu erreichen. Es gilt die Attraktivität der Haupt- das „Startprojekt“ der Rahmenplanung Brand. einkaufsstraße durch gezielt eingesetztes, hochwerti- ges Außenmobiliar, durch angemessene Straßen- und Eines der Hauptziele des Rahmenplanprozesses ist die Außenbeleuchtung, durch einheitliche Bodenbeläge Sicherung der Trierer Straße als die „Lebensader“ von für Fuß-, Rad- und Kfz-Verkehr sowie eine Akzentuie- Brand. Dabei gilt es den Einzelhandel in der Mitte des rung durch punktuelle Bepfl anzungen zu steigern. Die Stadtbezirks zu stabilisieren und weiterzuentwickeln. vorhandenen Bäume entlang des Straßenraums und an Vor allem das Potenzial der vorhandenen kleinteiligen den Straßeneinmündungen sind nach Möglichkeit zu und vielfältigen Einzelhandelsstruktur ist ein wichtiger erhalten und zu ergänzen. Von Bedeutung scheint es Baustein des städtebaulichen Entwicklungskonzeptes, auch, den Straßenraum von überfl üssigen Werbetafeln, das es in Zukunft auszuschöpfen gilt. Um das Rückgrat Pollern und Straßenschildern zu befreien. des Stadtbezirks nicht länger als eine rein funktionale und trennende Durchfahrtsstraße wirken zu lassen Die zukünftigen Stellplätze und zentralen Parkanlagen, und die Strahlkraft eines ansprechenden Einzelhan- die in weiteren Untersuchungen ermittelt werden und delsstandorts stärker nach Außen zu tragen, bedarf mit einer Parkraumbewirtschaftung zu optimieren sind, es weiterer ergänzender Maßnahmen. Dazu zählen müssen gestalterisch eingebunden werden. Wichtig für vor allem die Attraktivierung des Erscheinungsbildes, die entstehende Aufenthaltsqualität ist es, gelegent- der konfl iktfreie Ablauf des ruhenden Verkehrs, die lich Ruhezonen und Treffpunkte mit ausreichenden Akzentuierung der Eingangsbereiche und der Zufahrts- Sitzgelegenheiten einzurichten, um die Laufkundschaft Der neue alleenartige Straßen- straßen zu den umliegenden Siedlungsbereichen und zum Einkaufen, zum Verweilen und zum Erholen in raum nach der Umbauphase der Wohnquartieren, sowie ein integriertes Handeln der Brand einzuladen. Ein ansprechendes Erscheinungsbild Trierer Straße.

50 Kapitel 3 Rahmenplan - Handlungsfelder - Maßnahmen Die Umbauplanungen der Trierer Straße sollen bis zum Ende des Jahres 2010 umgesetzt sein. Hier der Planungsbereich Trierer Straße, Marktplatz und Freunder Landstraße.

der Trierer Straße steigert zusätzlich die Verweilbereit- Ausarbeitung eines einheitlichen Orientierungssystems schaft und macht den Standort attraktiv für ergän- entlang der Trierer Straße. zende Nutzungen, wie Einzelhandel, Gastronomie, Tourismus oder Hotellerie, etc. Dies wiederum stärkt Vernetzung und Organisation von lokalen Akteuren das Image des Stadtbezirks und erzeugt einen Anzie- Um eine nachhaltige Aufwertung des Einzelhandels- hungspunkt, der auch weit über Brand hinauswirkt. standortes zu erhalten, ist es notwendig, die privaten Akteure, wie Gewerbetreibende und Hauseigentü- Eingangs- und Zufahrtsstraßen mer zu motivieren und in den Gestaltungsprozess zu Mit Blick auf die anstehende Um- und Neugestaltung integrieren. Die IG Brander Handel, Handwerk und des Marktplatzes und seines Umfelds bedarf es der Gewerbe e.V. ist hierfür ein zentraler Ansprechpartner. besonderen Betrachtung des Knotenpunktes Trierer Neben dem Einsatz öffentlicher Fördermittel muss Straße, Freunder Landstraße und Marktplatz. Im Zuge möglichst viel privates Kapital mobilisiert und zielge- der Umbauplanungen gilt es, die besonderen Ansprü- recht eingesetzt werden. Ebenso muss das vorhandene che der Straßenraumgestaltung und der Entréewirkung private Engagement für eine langfristige Entwicklung des Knotenpunktes im Rahmen des Wettbewerbes und konstruktive Begleitung des Prozesses im Bereich zum Marktplatz Brand zu lösen. Dabei sind sowohl der Trierer Straße gestärkt werden. Mit allen Akteuren planungsrechtliche und verwaltungsinterne Abstim- gilt es eine Gesamtkonzeption gestalterischer Leitli- mungen zu berücksichtigen und zu klären. Das ge- nien zur einheitlichen Außenraumgestaltung und für meinsame Ziel ist die Ausgestaltung des Entrées zum Werbeanlagen zu erarbeiten und konsequent umzu- Marktplatz mit einer entsprechenden Signalwirkung. setzen. Nur so kann ein attraktives Erscheinungsbild des Einzelhandels erzeugt werden. Darüber hinaus Zusätzlich gilt es, eine Verbesserung der Orientierbar- bildet ein gemeinsames Agieren einen Rahmen für keit entlang der Haupteinkaufsstraße und somit im Marketingkonzepte, gemeinschaftliche Aktionen und Stadtgefüge zu erreichen. Dazu bedarf es der Akzen- Auftritte. tuierung der Eingangs- und Zufahrtsstraßen (u.a. die Einmündungsbereiche der Josefsallee, der Ringstraße der Heidestraße und der Ellerstraße). Empfohlen wird die Erarbeitung und Vereinbarung gestalterischer Leit- linien im Umgang mit Gebäude und Freifl ächen und die

Kapitel 3 Rahmenplan - Handlungsfelder - Maßnahmen 51 MITTE ETABLIEREN & EINZELHANDELSSTANDORT AUSBAUEN

Trierer Straße - Brander Feld - „Ergänzender ergänzenden Einzelhandelsstandort. Mittel- bis lang- Einzelhandelsstandort“ fristig sollten die weiteren dort vorhandenen Märkte in Das Planungsareal mit einer Fläche von 4,8ha wird im diese Umstrukturierung einbezogen werden. Norden durch die Trierer Straße, im Westen durch die Heussstraße, im Süden durch die Rombachstraße und Mit der Konzentration der Einzelhandelsangebote wer- im Osten durch den Vennbahnweg begrenzt. den die Kundenströme an die Mitte des Stadtbezirks gebunden und die Entwicklung von weiteren Angebo- Einzelhandel und Nahversorgung ten auf der „Grünen Wiese“ konsequent vermieden. Der zu entwickelnde Einzelhandelsstandort erhält eine Nur eine qualitätsorientierte Konzentration stärkt die klare Anbindung an die Trierer Straße. Die Zufahrts- attraktive Laufl age der Trierer Straße weiterhin als situation wird übersichtlich ausgeformt und der „Lebensader“ und kann so strukturwirksame Erfolge öffentliche Raum wird durch einen gestalteten Platz versprechen. Insgesamt bestehen beste Voraussetzun- mit einem zusätzlichen Eingang zu einem integrierten gen zur Etablierung eines neuen, städtisch geprägten Ladenlokal des Vollsortimenters geprägt. Die künftige Quartiers, welches sich in die Struktur des Stadtbezirks Andienung und Anlieferung der Geschäfte erfolgt über integrieren, aber dennoch einen eigenständigen Cha- die zentral gelegene Stellplatzfl äche. Vorteil dieser rakter erhalten soll. Die herausragende Lagequalität Anordnung ist die Konzentration der Einzelhandels- bedingt hohe Qualitätsanforderungen an die Gestal- betriebe mit einer gemeinsamen Erschließung und tung der Architektur, die öffentlichen Räume und an gemeinsamen Nutzung der Parkplätze. Unansehnliche die Etablierung eines attraktiven, der zentralen Lage Rückseiten zur angrenzenden Vennbahntrasse und zu entsprechenden Nutzungs- und Betreiberkonzeptes. dem nahe liegenden Wohnbereich sind zu vermeiden. Eine zusätzliche Einfahrt wird von der Rombachstraße Rahmenbedingungen zur Entwicklung von Einzelhan- aus geschaffen, gleichzeitig muss die Nutzung der Ver- del und Wohnen bindung Rombachstraße - Trierer Straße über den Park- Anforderungen an das Gesamtprojekt platz als Schleichweg möglichst verhindert werden. • Stärkung der Trierer Straße als Zentrumsfunktion und Einzelhandelsstandort Zentrales Wohnen • Kombination von Einzelhandel und Wohnen in unmit- Im Bereich der südlichen Planungsfl äche bestehen telbarer Nachbarschaft beste Voraussetzungen zur Entwicklung neuer, in den • Einbettung der gesamten Entwicklung in die Umge- Stadtbezirkskontext integrierter Wohnangebote. Hier bung (Nutzungen, Wegebeziehungen, Gestaltung) bieten sich verdichtende Wohnformen an, um dem • Realisierung einer fl exiblen, in Stufen umsetzbaren Gedanken „Mitte und Zentralität“ gerecht zu wer- Gesamtkonzeption den. Zusätzlich können auf der Fläche moderne und • Einbindung der privaten Akteure anspruchsvolle Wohnhäuser realisiert werden, was vor • Quartiersplatz als „Scharnier“ ausbilden allem der Zielsetzung an die Entwicklung attraktiver Wohnangebote für (junge) Familien entspricht. Die Einzelhandel zentrale Lage zu den Versorgungs- und den sozialen • Entwicklung einer angemessenen Nutzungs- und Einrichtungen ermöglichen zudem die Entwicklung Betreiberkonzeption ergänzender Wohnformen, wie Single-Wohnen und • Sicherung eines verträglichen Sortimentsangebotes altengerechten Wohnangeboten. Erschlossen wird • Bündelung der Stellplätze auf gemeinsamer Fläche das neue Gebiet über die Heussstraße und über die Rombachstraße. Wichtiges Element der Entwicklung in Wohnen diesem Bereich ist ein zentraler Quartiersplatz. Er soll • verschiedene verdichtete Wohnformen entwickeln als „Scharnier“ zwischen den Wohnbereichen und dem • Einrichtung eines Kinderspielplatzes 1. Einzelhandel dienen und von beiden Nutzungen belebt werden. Ein solcher Platz fehlt im weiteren Umfeld Erschließung und kann eine wichtige Rolle im Raumgefüge spielen. • Ausbildung eines Entrées zur Trierer Straße Wichtig ist ebenfalls die Kombination von Platzteilen, • Konfl iktfreie Erschließung für den Einzelhandel über die stärker dem Einzelhandel (u.a. kleinerer außengas- die Trierer Straße, zusätzlich auch von der Rombach- tronomischer Angebote) zugeordnet sind und solchen, straße bei gleichzeitiger Vermeidung der Nutzung die nicht durch kommerzielle Angebote belegt sind. als Schleichweg für Kfz, für den Wohnbereich von Rombach- und gegebenenfalls von der Heussstraße Stufenweise Umsetzung • Konfl iktfreie Abwicklung des ruhenden Verkehrs Die zukünftige Neuordnung dieses Areals kann nur in • Einbindung des Fuß- und Radverkehrs der Vennbahn Entwicklungsstufen umgesetzt werden. Die Verlage- rung des Vollsortimenters (EDEKA) von der Heussstra- Anforderungen an die Gestaltung ße auf die Fläche Trierer Straße - Brander Feld und die • Erstellen einer einheitlichen Gestaltungskonzeption Entwicklungsabsichten des Discountermarktes (ALDI) • Sicherung der freiraumplanerischen Qualität ermöglichen erste Entwurfskonzeptionen für einen • Vermeidung unansehnlicher Rückseiten

52 Kapitel 3 Rahmenplan - Handlungsfelder - Maßnahmen oben: Strukturkonzept zur Entwicklung des Einzelhandelsstandor- tes Trierer Straße - Brander Feld mit zusätzlichen Wohnangeboten. unten: Erste Entwicklungsvarianten in einer Testentwurfserie.

1. 2. 3.

53 WOHNEN IM GRÜNEN STADTBEZIRK

2 | Wohnen im Grünen Stadtbezirk konzentrieren, die bereits heute durch eine gute Infra- Die besondere Lage, die attraktiven Landschafts- und strukturausstattung gekennzeichnet sind. Alle notwen- Freiraumpotenziale, das besondere Wohnraumangebot digen Wohnbaufl ächen sind demnach weitestgehend und die gute Infrastrukturausstattung machen den in der Nähe zu bestehender Verkehrsinfrastruktur, Stadtbezirk Brand zu einem attraktiven und lebendi- Kindergärten, Schulen und Nahversorgungseinrichtun- gen Wohnstandort. Jedoch mit Blick auf den demogra- gen zu schaffen. Insgesamt liegen die Entwicklungs- fi schen Wandel und die dadurch sich ständig ändern- möglichkeiten in der Nachverdichtung der Innenberei- den Anforderungen an das Wohn- und Lebensumfeld, che und in der Arrondierung der Siedlungsbaufl ächen gilt es künftig geeignete Mittel und Wege zu fi nden, in Ortsrandlage. Ein sogenannter „Siedlungsrahmen“ die Attraktivität von „Wohnen im Grünen“ zu wahren zeigt dabei den Spielraum auf, in dem zukünftig die und sogar zu steigern. Dabei ist es erforderlich das An- anstehenden Siedlungsfl ächenentwicklungen stattfi n- gebot an Infrastruktur zukunftsfähig auszugestalten. den dürfen.

Die Schaffung individueller und bedarfsgerechter Im Zuge der anstehenden Entwicklungen sind neben Wohnformen ist ein weiterer wichtiger Schritt zur der Modernisierung der Wohnungsbestände und der Stärkung des Wohnstandortes Brand. Die Realisierung Aufwertung des Wohnumfeldes, die Fertigstellung und qualitativer Wohnungsangebote auf den hochwertigen Umsetzung der rechtskräftigen Bebauungsplanungen Entwicklungsfl ächen, für unterschiedliche Nutzer- (Innerer Vennbahnbogen, Am Gödersfeld und Brander gruppen, wie seniorengerechtes Wohnen, Mehrgene- Feld) sowie die Ausweisung zusätzlicher Angebote rationenwohnen und der Ausbau von Familienzentren auf den inneren Entwicklungsfl ächen sicherzustellen. nehmen die zentrale Rolle der zukünftigen Siedlungs- Hierzu zählen die bereits im Handlungsfeld 1 genann- fl ächenentwicklung ein. Dies kann u.a. auch eine ten Entwicklungen am Einzelhandelsstandort Trierer stärkere multifunktional ausgerichtete Nutzbarkeit be- Straße - Brander Feld, die ergänzenden Entwicklun- deuten. Ob ein bedarfsgerechtes Angebot entwickelt gen am inneren Vennbahnbogen, die Umnutzung werden kann, hängt von der Bereitschaft aller Akteure und Gestaltung des Übergangwohnheims mit seinen Die Übergangswohnheime an ab, die sich für das Leben im Stadtbezirk gemeinsam Freifl ächen und der angrenzenden Entwicklungsfl äche der Schagenstraße präsentieren einsetzen. an der Schagenstraße, die Umnutzung des Kindergar- sich durch die Umgestaltung des tens Am Reulert, sowie kleinteilige Entwicklungen an öffentlichen Raums und durch Die zukünftige Siedlungsfl ächenentwicklung wird sich der Eilendorfer Straße, der Schroufstraße und dem die Ergänzung eines Treffpunktes auf kleinteilige Standorte im Siedlungszusammenhang Freunder Heideweg. in einem neuen Erscheinungsbild.

54 Kapitel 3 Rahmenplan - Handlungsfelder - Maßnahmen Innen- statt Außenentwicklung. Die zukünftige Siedlungsfl ächen- entwicklung konzentriert sich auf die potenziellen, innenliegenden Entwicklungsfl ächen im Stadtbezirk.

Eilendorfer Straße

Freunder Heideweg

Brander BHF Freund

Trierer Straße - Brander Feld Am Gödersfeld Am Reulert

Übergangs- Brand Schroufstraße wohnheime Brander Feld

Marktplatz

Rollef

Krauthausen

Innerer Vennbahnbogen Niederforstbach

„Herz“ von Brand Schulen „Siedlungsrahmen“ Bebauungsplanung Ergänzende Wohnangebote Machbarkeitsuntersuchung

Quartiersmitte .... Vennbahntrasse

Kapitel 3 Rahmenplan - Handlungsfelder - Maßnahmen 55 WOHNEN IM GRÜNEN STADTBEZIRK

Wohnfl ächenentwicklung in Brand Ergänzende Entwicklungen am inneren Entwicklung der Freifl äche entlang der Schagenstraße Vennbahnbogen Die Planung eines qualitativ, hochwertigen Wohn- Erste ergänzende Entwicklungsmaßnahmen sind auf quartiers zur Steigerung des Angebots von senioren- der Fläche des inneren Vennbahnbogens entlang der gerechten Wohnformen auf der Freifl äche entlang Münsterstraße am süd-westlichen Siedlungsrand von der Schagenstraße wird als eine mögliche Alternative Brand vorgesehen. Das zukünftige Wohnungsange- zu der Umstrukturierung der Übergangswohnheime bot, vor allem für junge Familien und Paarhaushalte betrachtet. Bei Bedarf können hier Wohneinheiten höheren Alters, fügt sich in die festgelegte Struktur in qualitativer verdichteter Bebauungsstruktur mit des Bebauungsplanentwurfs ein und wird im west- einem breitgefächerten Angebot an altengerechten lichen Planungsgebiet durch eine Anordnung von Wohnformen entstehen. Durch die zentrale Lage zum gartenbezogenen Einfamilien-, Doppel- und Reihen- Einzelhandelsstandort und zu den sozialen Einrichtun- häusern ergänzt. Gleichzeitig defi niert dieser Raum gen bietet sich darüber hinaus die Möglichkeit, diesen durch den Rückbau des Getränkemarktes und einer Standort bei einer entgegenkommenden Nachfrage Aufwertung des öffentlichen Raums der Vennbahn und entsprechender Angebotstypologie für Single- und eine attraktive Eingangspforte in den Stadtbezirk. Die Paarhaushalte höheren Alters zu entwickeln. Pkw-Erschließung des Wohnquartiers erfolgt über die Stichstraßen der Münsterstraße und über die Pützgas- Kleinteilige Entwicklungen an der Eilendorfer Straße se. Eine Besonderheit des Standorts ist die zusätzliche Über die bereits genannten Flächen hinaus sind neue Entwicklung einer „Aussichtsloge“ an der Vennbahn, kleinteilige Wohnstandorte in Ortsrandlage von Brand die einerseits die Funktion einer Quartiersmitte zur Arrondierung der Siedlungsrandfl ächen vorge- übernimmt, andererseits einen Aufenthaltsort für die schlagen. Für die Flächen an der Eilendorfer Straße, an Fuß- und Radfahrer der Wanderroute bildet. der Schroufstraße und (nach Prüfung der Machbarkeit) am Freunder Heideweg sollen gartenbezogene Wohn- Umnutzung des Übergangswohnheims an der einheiten in einer mitteldichten Bebauungsstruktur für Schagenstraße unterschiedlichste Nutzergruppen realisiert werden. Der derzeitige Leerstand der Übergangswohnheime Die Grundstücksfl äche des bisherigen Kindergartens an der Schagenstraße Nr. 120 bis 124 ermöglicht die Am Reulert in Freund eignet sich ebenfalls für eine Chance, den Standort zu einer guten Adresse für zielgruppenorientierte Nutzung, die entweder der seniorengerechtes und altenbetreutes Wohnen mit alternden Bevölkerung Rechnung trägt oder mehrere guter fußläufi ger Erreichbarkeit von Einkaufen und Generationen beherbergen kann. Erholen (Einzelhandelsstandort Trierer Straße - Brander Feld, Brander Wall und der naheliegende Landschafts- Profi lierung von Treffpunkten und Quartiersplätzen raum) auszubauen. Mit einer zusätzlichen sozialen Innerhalb der verdichteten Siedlungsräume sind die Einrichtung (z.B. Tagespfl ege für Senioren) und einem vorhandenen Treffpunkte und Quartiersplätze von kleinen Quartierscafé oder auch einer ergänzenden enormer Bedeutung für den Wohnstandort Brand. Die- Einrichtung des Jugend- und Begegnungshauses kann se öffentlichen Räume gilt es besonders zu betrachten ein neuer Treffpunkt für das Brander Feld entlang der und entsprechend zu behandeln, um auch zukünftig Schagenstraße ausgebildet werden. Dabei gilt es, die eine hohe Wohn- und Lebensqualität für die angren- Notwendigkeit der Umstrukturierung der Gebäude- zenden Wohnbereiche zu gewährleisten. Ergänzende substanz (z.B. Modernisierung der Außenfassaden, Gestaltungsmaßnahmen auf den Spielplätzen am Umstrukturierung der Grundrisse) in Abhängigkeit des Brander Wall oder auch die Weiterentwicklung des künftigen Nutzungsschwerpunktes in einer Machbar- Spielplatzes in Freund zu einem „Wald-/Abenteuer- keitsuntersuchung zu prüfen und geeignete Projektträ- spielplatz“ zählen zu den ersten konkreten Handlungs- ger und Investoren zu aktivieren. maßnahmen. Im Zuge der Profi lierung und Akzentuie- rung der Treff- und Quartiersplätze gilt es ebenfalls, Im Zuge der Profi lierung des Standortes ist auch eine die lokalen Vereine und Gemeinschaften sowie Inves- Attraktivierung des Erscheinungsbildes durch die Auf- toren und Betreiber zu motivieren und zu aktivieren, wertung der verfügbaren Freifl ächen erforderlich. Die um zusätzliche kleinteilige Versorgungseinrichtungen neue, klar strukturierte Platzfl äche orientiert sich von oder auch soziale Einrichtungen an gezielten Stand- den Gebäudeeingängen der Wohnheime bis zum Stra- orten zu integrieren. Vor allem die Ausbildung eines ßenraum der Schagenstraße und bildet somit einen gut sozialen Treffpunktes an den Übergangswohnheimen einsehbaren Auftakt des Quartierstreffpunktes. Die zählt zu den künftigen Aufgaben der lokalen Akteure. Gestaltung des öffentlichen Raums durch den Erhalt und die Ergänzung der Baumstandorte, die Erneuerung Neben der Profi lierung der vorhandenen Treff- und der Bodenmaterialien, sowie die Erneuerung des Au- Quartiersplätzen gilt es zudem neue private oder ßenmobiliars sind zwingend notwendige Maßnahmen. öffentliche Freiräume zu schaffen, um die Lebensqua- Eine neue Beleuchtung kann zudem für Einsehbarkeit lität und das Wohnumfeld zu verbessern. Dabei zählen und Orientierung sorgen. die Flächen am alten Wasserwerk mit der zukünftigen

56 Kapitel 3 Rahmenplan - Handlungsfelder - Maßnahmen Entwicklungsvariante der Wohnbebauung Entwicklungsvariante Übergangs- an der Eilendorfer Straße. wohnheime Nr. 120 bis 124.

Der innere Vennbahnbogen mit der Ergänzung von Wohnhäusern entlang der Münsterstraße und der Ausbildung einer Landschafts- loge am Fuß- und Radwanderweg.

Kapitel 3 Rahmenplan - Handlungsfelder - Maßnahmen 57 WOHNEN IM GRÜNEN STADTBEZIRK

Einrichtung eines Jugendplatzes, die Freifl äche an Trägern sollen Strategien entwickelt werden, um ent- der Vennbahn in unmittelbarer Nachbarschaft zum sprechende Partnerschaften personell, fi nanziell wie Sportplatz Brander Feld und die Freifl äche an der organisatorisch zu unterstützen. Erlöserkirche an der Richard-Wagner-Straße zu den möglichen Entwicklungsfl ächen für quartiersbezogene Öffnung und Attraktivierung der Aufenthaltsbereiche Treffpunkte. Zusätzlich sollen neben der Sicherung an den Schulen der Standorte, die als Orte des Einklangs und des Ein weiterer zu empfehlender Ansatz ist die Öffnung Gedenkens dienen weitere „Orte der Ruhe“ bestärkt der Schulen und der Schulhöfe für außerschulische und künftig gefördert werden. Ergänzend zu den Angebote und Nutzungen. Auch außerhalb der ge- vorhandenen Einrichtungen wie die der Kapelle an der regelten Schulzeiten sollen zukünftig die Schulhöfe Münsterstraße oder auch das Mahnmal am Markt- die Funktion wohnortnaher Freizeit, Aufenthalts- und platz soll die Errichtung eines „Gartens der Ruhe“ im Spielräume übernehmen und somit gerade das Ange- Brander Friedhof und die Ausgestaltung eines „Grünen bot für Kinder und Jugendliche im Stadtbezirk erwei- Gartens“ am Brander Wald (s. Landschaftsloge) das tern. Erste Entwicklungsansätze können dabei die Angebot an künftigen Ruheorten erweitern. Attraktivierung des Schulhofes der Gesamtschule im Brander Feld sein. Sofortmaßnahmen wie eine gärtne- Um die Vielzahl an kleinräumigen und wohnortnahen rische Umgestaltung, eine Aktivierung für Trend- und Freiräumen auch langfristig zu erhalten, wird man Freizeitsportarten oder einfach nur eine Verbesserung nicht umhinkommen, die Pfl ege auf eine partner- der Aufenthaltsqualität mittels überdachter Sitzge- schaftliche Grundlage zu stellen. Dabei spielt die legenheiten bieten den Kindern- und Jugendlichen Einbindung des bürgerschaftlichen Engagements, abwechslungsreiche Angebote in ihrer Freizeit. beispielsweise durch die Ausbau bereits bestehen- der Patenschaften, eine immer bedeutendere Rolle. Weitere Projekte können folgen, aber nur gemeinsam. Mittelfristig sind kreative Lösungen zu fi nden, wie mit Beispiele zeigen, dass der Erfolg solcher Projekte ab- dem derzeitigen hohen Pfl egeaufwand die vorhande- hängig vom Engagement vieler Beteiligter ist. Von der nen und neuen Grün- und Freiräume gesichert werden Verwaltung über die Politik bis hin zu den Verantwort- Ein „Garten der Ruhe“ im Bran- können. Gemeinsam mit der Stadtverwaltung Aachen, lichen der jeweiligen Schulen, sowie den Schülerinnen der Friedhof dient als Ort des dem Stadtbezirk Brand und weiteren zu aktivierenden und Schülern. Einklangs und des Gedenkens.

58 Kapitel 3 Rahmenplan - Handlungsfelder - Maßnahmen Rahmenbedingungen für die zukünftige Rahmenbedingungen für die zukünftige Entwicklung Wohnfl ächenentwicklung von Treffpunkten und Quartiersplätzen • Keine Siedlungsfl ächenentwicklungen außerhalb des • Profi lierung der vorhandenen und zukünftigen Treff- „Siedlungsrahmens“ punkte und Quartiersmitten • Innere Nachverdichtung und Arrondierung der Sied- • Weiterentwicklung und Gestaltung quartiersbezoge- lungsrandfl ächen ner Frei- und Spielräume • Stärkung des Wohncharakters „Wohnen im Grünen“ • Integration kleinteiliger Versorgungseinrichtungen • Realisierung attraktiver, hochwertiger und der umge- unter Mitwirkung möglicher Betreiber benden Stadtstruktur angemessenen Wohnquartiere • Bildung sozialer Einrichtungen in Absprache mit den • Anpassung des Wohnungsbestandes an die heutigen lokalen Vereinen und Gemeinschaften und zukünftigen Anforderungen • Entwicklung von Pfl egekonzepten zur kontinuierli- • Verstärkung der Angebote für seniorengerechtes und chen Grün- und Freifl ächenpfl ege unter Mitwirkung altenbetreutes Wohnen an geeigneten Standorten einer aktiven Bürgerschaft (zentral) • Qualitätvolle und attraktive, moderne Gestaltung • Stärkung der Vernetzung mit der Umgebung und durch (punktuelle) Bepfl anzung, Außenmobiliar, Anbindung an die vorhandenen Quartiere und Frei- Bodenbeläge, Außenbeleuchtung räume • Optimale Orientierung und Einsehbarkeit • Verknüpfung siedlungsinterner Freiräume und Anbin- • Öffnung der Schulen und der Schulhöfe für außer- dung an die umgebenden Landschaftsräume (durch schulische Aktivitäten, Neugestaltung der Schulhöfe den Ausbau der Fuß- und Radwegeverbindungen)

Kapitel 3 Rahmenplan - Handlungsfelder - Maßnahmen 59 GEWERBE STRUKTURIEREN

3 | Gewerbe strukturieren Brander Heide Die Sicherung und der Ausbau der bedeutsamen Mit der Weiterentwicklung der Brander Heide sol- Gewerbestandorte in Brand ist ein wichtiges Ziel der len vor allem die vorhandenen Flächenpotenziale zukünftigen Entwicklung des Stadtbezirks. Die vorhan- ausgeschöpft werden. In enger Zusammenarbeit denen Flächenpotenziale, dazu zählen das ehemalige der Stadtverwaltung und den Gewerbetreibenden, Kasernenareal Camp Pirotte, der Gewerbestandort sowie der Interessengemeinschaft Brander Handel, Brander Heide sowie die im FNP dargestellte Fläche Handwerk und Gewerbe e.V. gilt es, mittelfristig eine Brand-Nord, sind in ihren strukturellen Ausprägun- nachhaltige Entwicklungsstrategie für den Standort gen auf die aktuellen Erfordernisse und Nachfragen zu erarbeiten. Ziel ist es, den Bestand zu sichern, den (der Wirtschaftslage) anzupassen. Dies bedeutet Standort künftig zu einem kleinteiligen Mischgebiet für einzelne Flächen, die aus dem Ort und der Lage mit gewerblichen Nutzungsschwerpunkten auszubau- resultierenden Möglichkeiten aufzudecken, diese mit en und auch den Wohnstandort zu stärken. Nur eine den aktuellen Nutzungs- und Entwicklungsoptionen offene Kommunikation und gemeinsames Handeln abzugleichen und darauf aufbauend eine passende kann an diesem Standort zusätzliche Nutzungsoptio- Strategie für die künftige Entwicklung zu erarbeiten. nen eröffnen, anstatt sie einzuschränken. Der wesentliche Schwerpunkt liegt dabei auf einer verträglichen Umnutzung der derzeitigen Brachfl äche Die funktionierenden Nutzungseinheiten der Handwer- Camp Pirotte und der Umstrukturierung der Brander ker und klein- bis mittleren Gewerbegebetriebe sind Heide. Die Flächenentwicklung Brand-Nord erfordert dabei in dieses Konzept zu integrieren und in einer stu- zunächst eine Machbarkeitsuntersuchung. fenweise Entwicklung zu realisieren. Hierzu eignet sich vor allem die Umnutzung des Dechamps-Geländes zu Camp Pirotte einem Standort für Büro, Lager und Produktion, sowie Mit der Umsetzung des Bebauungsplans der Stadt Aa- die Qualifi zierung und Attraktivierung von besonde- chen soll die Aktivierung der untergenutzten Flächen ren Angeboten für die Kombination von Wohnen und des ehemaligen Kasernenareals einen Entwicklungs- Arbeiten, beispielsweise in Form von qualitativen Ge- schub erhalten. Einerseits ist die Gebietsstruktur auf werbe- und Werkstatthöfen. Dabei ist vorrangig darauf die Sicherung und Stärkung der vorhandenen Gewer- zu achten, in Teilbereichen entlang der Eilendorfer bebetriebe ausgelegt, andererseits auf die Entwick- Straße eine städtebauliche Raumkante auszuformen lung neuer kleinteilig, nicht emittierender Gewer- oder zumindest mittels einer freiraumgestalterischen beunternehmen ausgerichtet. Insgesamt sollen hier Akzentuierung entlang des Straßenraums den Brander demnach nachgefragegerecht und attraktive Gewerbe- Siedlungsrand zu defi nieren und qualitativ zu gestal- fl ächen für die Ansiedlung neuer Betriebe geschaffen ten. werden. Aufgrund der Lage im Stadtbezirk und der Standortnähe zu den angrenzenden Wohngebieten ist Rahmenbedingungen für die Entwicklung des ehemali- dabei vor allem auf eine qualitätsvolle Gestaltung der gen Kasernenareals Camp Pirotte Einfahrt in den Stadtbezirk über die Nordstraße und Anforderungen an das Gesamtprojekt in das Gewerbegebiet besonders Wert zu legen. Diese • Umsetzung der Bebauungsplanung Entwicklung ist Anlass dazu, die Zufahrtssituation aus • Bereitstellung von Flächenangeboten für kleinteilig Richtung Norden über den Ausbau eines Kreisverkehrs strukturiertes Gewerbe neu zu gestalten und damit auch die Lärmbelastungen durch die Schwerlastverkehre für die Wohnbereiche zu Anforderungen an den Verkehr reduzieren. • Ausbilden und Gestalten einer Eingangssituation über die Nordstraße Ergänzend zum Bebauungsplan gilt es, die Zufahrts- • Sicherung der konfl iktfreien Erschließung situation zu diesem Areal nachhaltig zu verbessern. • Förderung der Erschließung über den neuen Auto- Über eine großzügige und übersichtliche Eingangssi- bahnanschluss und über die Nordstraße tuation am Kreuzungsbereich der Nordstraße und der • Verminderung des Lärmaufkommens (Lärmmindern- Brander Heide wird der zukünftige Gewerbestandort der Asphalt, Geschwindigkeitsbegrenzung, Abstän- erschlossen. An dieser Stelle defi niert eine Platzfl äche de, Bepfl anzung) die städtebaulich akzentuierte Eingangssituation, prägt so das Erscheinungsbild und steigert das Image Anforderungen an die Gestaltung des künftigen Gewerbegebietes an der Nordstraße. • Entwicklung einer Gestaltungskonzeption zur Gestal- Eine gestalterische Wirkung kann dabei ein Kunst- tung des Straßenraums/Gestaltung der Nordstraße objekt erzielen, dass den neuen Gewerbestandort • Ausbilden von Raumkanten entlang der Nordstraße symbolisiert (und an den ehemaligen Kasernenstand- (Entwicklung einer Gestaltungskonzeption - „Ge- ort erinnert). Entlang der Nordstraße präsentieren sich sicht zeigen“) die zukünftigen Gewerbebetriebe einheitlich mit einer vitalen gemeinsamen Adresse.

60 Kapitel 3 Rahmenplan - Handlungsfelder - Maßnahmen Der Schwerpunkt der künftigen Gewerbefl ächenentwicklung liegt auf der Umstrukturierung des ehemaligen Kasernenareals Camp Pirotte. Ergänzend zum B-Plan ist eine eindeutige und klar defi - nierte Zufahrtssituation auszugestalten.

Kapitel 3 Rahmenplan - Handlungsfelder - Maßnahmen 61 GEWERBE STRUKTURIEREN

Brand - Nord Konfl ikte sind nicht von der Hand zu weisen. Insbe- Der aktuelle Flächennutzungsplan der Stadt Aachen sondere die Erschließungssituation ist derzeit als stellt in Brand-Nord eine größere Siedlungsreserve kritisch zu betrachten, da die Eilendorfer Straße mit als gewerbliche Baufl äche dar. Im nord-östlichen den angrenzenden Wohngebieten nicht als Gewer- Abschnitt Brands, zwischen dem bestehenden Gewer- begebietserschließung geeignet ist. Daher ist die begebiet Brander Heide und dem Brander Wald sollen Entwicklungsmöglichkeit eines Gewerbestandortes nur langfristig gewerbliche und dienstleistungsbezogene im unmittelbaren Zusammenhang mit dem Bau des Angebote auf einer Gesamtfl äche von rund 38ha ge- Autobahnanschluss Eilendorf zu sehen. Gleichzeitig schaffen werden. Das Areal ist durch einen herausra- besteht darin die Chance, die Wohnbereiche über den genden Natur- und Landschaftsraum mit Ackerfl ächen, Siedlungsraum Brand hinaus von bestehenden ver- Wiesen, Vegetation und zwei Bächen im Vorfeld des kehrlichen Konfl ikten zu entlasten. Erst wenn dieser Brander Waldes geprägt. Autobahnanschluss realisiert ist, können auch die Planungen zu einem neuen Gewerbestandort voran- Während des Rahmenplanprozesses ist sowohl in den gehen. Eine kurzfristige Entwicklung des Standortes öffentlichen Veranstaltungen als auch im ständigen Brand-Nord ist demnach nicht möglich. Dialog die Frage nach der Notwendigkeit und der Auswirkung einer solchen Flächenentwicklung gestellt Neben den kritischen Aspekten ist aber auch angemes- worden. Diese Frage macht deutlich, wie wichtig eine sen zu betrachten, dass Brand-Nord potenziell Platz nachhaltige Sicherung und behutsame Weiterentwick- für großfl ächigere Gewerbeansiedlungen bzw. ande- lung der Gewerbestandorte ist. Grundsätzlich besitzt re Zielgruppen bietet als die derzeit zur Verfügung Brand insbesondere mit Camp Pirotte aber auch der stehenden Gewerbefl ächen. Dieses ist auch vor dem Brander Heide ein großes Gewerbefl ächenpotenzial, Hintergrund der gesamtstädtischen Nachfrage nach das aus Brander Perspektive prioritär genutzt werden solchen Grundstücken einzuschätzen, was in diesem sollte. Trotzdem bietet Brand-Nord auch Chancen Rahmenplan nicht abschließend beurteilt werden sowohl für Brand als auch für die Gesamtstadt, so dass kann. in dieser Rahmenplanung Hinweise gegeben werden sollen, wie mit der zukünftigen Entwicklung des Ge- Empfehlung werbestandortes in Brand-Nord umzugehen ist. Die Entwicklung des Gewerbegebietes Brand-Nord bedarf der integrierten Zusammenführung wirt- Neben dem Flächennutzungsplan (gewerbliche Baufl ä- schaftlicher, naturschutz-fachlicher, verkehrlicher und che) und dem Regionalplan (allgemeiner Siedlungsbe- städtebaulicher Überlegungen. Unter kurz- bis mittel- reich) treffen verschiedene andere Planwerke Aussa- fristiger Perspektive wird es aus Brander Perspektive gen zu der Fläche. Beispielsweise stuft das Leitkonzept darauf ankommen, die gewerbliche Entwicklung auf Aachen 2004 Brand-Nord sowohl als Gewerbefl ächen- das Camp Pirotte zu lenken und die noch vorhandenen potenzial als auch als potenzielle Siedlungsfl äche für Flächenpotenziale der Brander Heide auszuschöpfen. Wohnen ein, ohne jedoch hier einen strategischen Gleichzeitig bedarf es einer ständigen Begleitung und Schwerpunkt für Aachen zu sehen (Strategische Karte). Beobachtung der Planungsfortschritte, um die Innen- Gleichzeitig sieht das Leitkonzept im Einklang mit verdichtung sicherzustellen und um den zukünftigen dem Entwurf des stadtökologischen Beitrags für den Bedarf (Angebot und Nachfrage) an gewerblichen Bereich die Stärkung bzw. Sicherung des Grünfi ngers Entwicklungsfl ächen zu ermitteln. In langfristiger im Hinblick auf Naturschutz und klimatische Funktion Perspektive sollte aufgrund der bereits erläuterten sowie Freizeitnutzung vor. Problematik erst dann auf die im FNP dargestellte Siedlungsreserve zurückgegriffen werden, wenn es kei- Die Siedlungsfl ächenerweiterung würde einen großfl ä- ne andere Alternative (im städtischen Kontext) mehr chigen Eingriff in den Natur- und Landschaftsraum dar- geben würde und auch die Erschließungsfragen umfas- stellen, dies ist nicht unproblematisch, gilt doch der send gelöst wären. Vor dem Hintergrund der Leitlinie Landschaftsraum neben seiner ökologischen Wertig- des Rahmenplans „Innen- statt Außenentwicklung“ keit auch als Visitenkarte Brands. In dem gesamtklima- ist auch die angedachte Nutzung für Wohnzwecke in tischen Gutachten (2000) ist empfohlen, die vorhan- dieser Entfernung zu den Versorgungsmöglichkeiten denen Landschaftsfl ächen aus wasserwirtschaftlicher kritisch zu betrachten. Sicht (Quellbereiche), aus klimatischer Sicht (Kalt- luftentstehungsgebiet) und aus naturschutzfachlicher Zudem wird durch das Planungsbüro empfohlen, die Sicht nicht für bauliche Nutzungen vorzusehen. Nur dargestellte Reservefl äche in ihrem Umgriff zu reduzie- so könne die Sicherung der klimatischen Funktionen ren und die mögliche Entwicklung auf einen Siedlungs- gewährleistet werden. streifen entlang der Autobahn zu begrenzen. In jedem Fall aber wird die Erarbeitung einer umfassenden Zudem ist der nördliche Teilbereich durch Altmüllab- Verträglichkeitsstudie zur Entwicklung eines potenzi- lagerungen gezeichnet, was die Entwicklung neuer ellen gewerblichen Standortes im Außenbereich des Siedlungsfl ächen erschwert. Auch die verkehrlichen Stadtbezirks empfohlen.

62 Kapitel 3 Rahmenplan - Handlungsfelder - Maßnahmen 1. 2. Städtebaulicher Vergleich Gegenüberstellung:

Bezeichnung Entwicklungsvariante Flächennutzungsplan Entwicklungsvariante Rahmenplanung

Lage • Nordöstlich in Brand, im Landschaftsraum zwischen • Nordöstlich in Brand entlang der Autobahn BAB Eilendorfer Straße, Am Ginster und Brander Wald, 44, Orientierung der Siedlungsfl ächen entlang der Thema: „Arrondierung“ Autobahn, Thema: „Lärm zu Lärm“

Größe und • ca. 38ha • ca. 19ha Nutzungsstruktur • Lage und Größe ermöglichen ein kompakt geglie- • durch Autobahnnähe Einschränkung für die künfti- dertes Gewerbegebiet gen Nutzungen (Emissionsschutz) • durch Zuschnitt u.U. höherer Erschließungsaufwand

Verkehr • Erschließung über Eilendorfer Straße und • Erschließung über Am Ginster Am Ginster • ohne Autobahnanschluss: s. Variante FNP • ohne Autobahnanschluss: Konfl ikte durch hohes • mit Autobahnanschluss: grundsätzlich geringere Verkehrsaufkommen (Emissionen sowie in der Konfl ikte durch unmittelbare Nähe der Erschließung Verkehrssicherheit) im weiteren Umfeld (Hauptver- an der Autobahnanschlussstelle kehrsstraßen) • Verkehrslenkung zur Vermeidung von Gewerbever- • mit Autobahnanschluss: grundsätzlich geringere kehren durch Wohngebiete notwendig Konfl ikte • Verkehrslenkung zur Vermeidung von Gewerbever- kehren durch Wohngebiete notwendig

Natur- und • großfl ächiger Eingriff in den Natur- und Land- • Verlagerung und fl ächenmäßige Verringerung des Umweltschutz, schaftsraum (Funktionen des Naturhaushalts inkl. Eingriffs in den Natur- und Landschaftsraum Landschaft visuelle Qualität und Freizeitnutzungen) in Richtung • stärkerer Eingriff in Kaltluftschneise in Richtung des Brander Waldes und in geringerer Entfernung zu Eilendorf/Forst und stärkere Rücksichtnahme auf Wohnbereichen Verlauf Brander und Freunder Bach (Wasserschutz) • Altmüllablagerungen sind nicht berücksichtigt bei Planung erforderlich • weitgehende Schonung des Grünzugs Eilendorf • stärkere Beeinträchtigung des Grünzugs Eilendorf • Landschaft teilweise besser erlebbar • Altmüllablagerungen sind nicht berücksichtigt

Gestaltungsan- • Hohe Ansprüche an die Ausgestaltung des Gewer- • Hohe Ansprüche an die Ausgestaltung des Gewer- sprüche begebietes begebietes

Kapitel 3 Rahmenplan - Handlungsfelder - Maßnahmen 63 FREIRÄUME QUALIFIZIEREN

4 | Freiräume qualifi zieren Landschaftslogen Der Siedlungsraum in Brand ist eingebettet in eine fa- Eingefädelt auf diesem neuen Rundweg sind beson- cettenreiche Kulturlandschaft mit hohen ökologischen, dere Orte, sogenannte „Landschaftslogen“, welche sowie natur- und landschaftsästhetischen Parametern. als Fenster den Freiraum inszenieren. Dabei dienen Das Freiraumkonzept des Rahmenplans sieht in der Kulturlogen wie das Theater Brand, das Textilmuse- Inwertsetzung dieser Landschaftskomponenten und um Komerich, der Dienstleistungskomplex im Indetal in der Vernetzung dieses Landschaftsraums mit dem und der Brander Bahnhof, als außergewöhnliche und Stadtkern seine planerische Kernaussage. Dieser um- besondere Treffpunkte um und in dem Siedlungs- liegende Natur- und Landschaftsraum ist eine starke raum. Aussichtslogen entlang der Vennbahn, auf dem Ressource als Freiraum, denn er bildet eine Säule der Brander Wall und am Brander Wald (in Verbindung Identität von Brand - Der Freiraum als Visitenkarte. mit einem „Ort der Ruhe“), sowie Landschaftspforten Diese vorhandene Qualität des Raums gilt es für die entlang des Rundwegs, welche als attraktive Ein- und Zukunft zu sichern, in ihrer Ausprägung zu qualifi zie- Ausstiegspunkte in den Stadtbezirk und in den Land- ren und für die Einwohnerinnen und Einwohner, sowie schaftsraum dienen, ergänzen dabei das vernetzende den Gästen und Besuchern nachhaltig erlebbar und Freiraumkonzept. Diese besonderen Aufenthaltsberei- landschaftsverträglich nutzbar zu machen. Dabei sind che und integrierten Attraktoren erhöhen die Qualität die Beziehungen zwischen Siedlungs- und Landschafts- des Landschaftslebens, bilden Zugänge mit hohem raum (besonders die Verzahnung der Ortsteile Freund Stellenwert in die Landschaft und steigern gleichzeitig und Krauthausen mit dem Kern), der Sicherung und das Image Brands zu einem Stadtbezirk im Grünen. der Gestaltung der Siedlungsränder und vor allem der Aufbau von Wegebeziehungen zwischen den Sied- Zur Initiierung der Landschaftslogen und somit zur lungs- und Landschaftsräumen zu gewährleisten, so Verbesserung der Verknüpfung von Siedlungsraum dass eine nachhaltige Entwicklung gesichert wird. Aus und Siedlungskern, wird ein kooperatives Qualifi zie- diesen Gründen steht der Landschaftsraum außerhalb rungsverfahren, z.B. in Form eines Workshops oder des sogenannten „Siedlungsrahmens“ für Bebau- einer „kreativen Werkstatt“ empfohlen. Wie sieht so ungsnutzungen nicht oder nur sehr eingeschränkt zur eine Landschaftsloge aus? Was kann ich dort sehen? Verfügung. Der Freiraum als Identität, stadtwirtschaft- Wie gelange ich dorthin? Um diese Fragen zu klären lich betrachtet liegt im Freilassen des Freiraums der ist Aktivität und Kreativität gefordert. Gemeinsam Mehrwert für den Siedlungsraum. mit den Einwohnerinnen und Einwohnern Brands, weiteren lokalen Akteuren vor Ort, der Stadtverwal- Rundweg um Brand tung Aachen und Fachleuten aus dem Bereich der Das Planungskonzept für die Integration des Natur- Landschaftsplanung soll einen Austausch von Ideen, und Landschaftsraums in den Stadtraum und deren Vorstellungen und Anmerkungen ermöglicht werden, generationenüberschreitende Erfahrbarkeit sieht ein um eine konkrete und fi nanzielle Ausgestaltung der strahlenförmiges Rad- und Fußwegenetz kombiniert drei verschiedenen Kategorien der Landschaftslogen mit einem neu initiierten Rundweg um den Stadtbezirk zu fördern. Durch die Aktivierung bürgerschaftlichen vor. Dieses Gefl echt mündet bzw. beginnt im neuen Engagements können temporäre Sommeraktionen, wie Freiraum des alten Marktplatzes, der Mitte von Brand, z.B. „Gestalte einen Logenplatz in Brand“ oder „Wo und verknüpft die wichtigen Punkte und Stationen blickst Du ins Grüne“ zum Mitmachen aufrufen und Das Textilmuseum Komerich im auf dem äußeren Rundweg mit dem Kern. Qualitäts- gleichzeitig zu dem notwendigen ständigen Dialog im Indetal und der Brander Bahnhof kriterien bei der Wahl der Trassierung sind die Ver- Stadtbezirk beitragen. sind Potenziale zur Ausbildung kehrssicherheit für Fußgänger und Radfahrer bzw. die attraktiver Kulturlogen. Extensität des motorisierten Verkehrs, die Einfädelung vorhandener Freiraumtypologien, wie Spiel- und Sport- plätze, Quartierstreffpunkte oder Schulstätten sowie 1. 2. die Integration bestehender kultureller oder freizeit- technischer Attraktoren. Der mittels „Lückenschlüsse“ im vorhandenen Wegenetz inszenierte Rundweg liegt wie eine Perlenkette um und im Stadtbezirk. Dabei in- tegriert er die attraktivierte und mit einer ergänzenden Radroutenwegweisung ausgestaltete Vennbahnroute auf seinem Parcours und verknüpft den Natur- und Landschaftsraum als einen Teil von Brand. Bei all diesen Interventionen stehen neben den naturschutz- rechtlichen Aspekten und der Minimierung der Konfl ik- te mit der Landwirtschaft, insbesondere die familien, kinder- und seniorengerechten Planungsgrundsätze im Vordergrund.

64 Kapitel 3 Rahmenplan - Handlungsfelder - Maßnahmen Der neu initiierte Rundweg liegt wie eine Perlenkette in Brand. Dabei integriert er auf seinem Parcour die Vennbahntrasse und defi niert vorhandene Einrichtungen und attraktive Orte um und in dem Siedlungsraum als besondere „Landschaftslogen“.

Brander Wald

Theater

Brander BHF Friedhof

Brander Wall

Vennbahn Indetal Marktplatz Textilmuseum

Dienstleistungskomplex

Trinkwasserreservoir

...... II Kulturloge Aussichtsloge Landschaftspforte mit Grün zu gestaltende Entrées ...... Zu erhaltene Entréewirkung III Rundweg ...... II

.. III .... IIIIIII Strahlenartiges Wegenetz Schließung Wegenetz .... Grüngestaltung öffentl. Raum Grüne Treffpunkte Spielplätze Fußballplatz Tennisplatz

! *Jugend- platz II !! . Jugendplatz Hallenbad Friedhof Orte der Ruhe IIIII Boulevard Trierer Straße !!! Siedlungsrandgestaltung ... Gestaltung Vennbahntrasse

Kapitel 3 Rahmenplan - Handlungsfelder - Maßnahmen 65 FREIRÄUME QUALIFIZIEREN

Insgesamt sind folgende Rahmenbedingungen in Siedlungswachstum mit entsprechender Inanspruch- diesem Verfahren zur Ausführung eines einheitlichen nahme des Natur- und Landschaftsraumes verhindert Leitkonzeptes zur Profi lierung der Landschaftslogen zu werden. Für Brand ist festzuhalten: je qualitativer der berücksichtigen. Siedlungsrand, desto geringer ist die Gefahr der Innan- spruchnahme durch weitere Bebauungsmaßnahmen. Rahmenbedingungen zur Qualifi zierung der Eine Notwendigkeit, um die Landschaft langfristig Landschaftslogen zu sichern und damit auch um die Lebensqualität für Anforderungen an das Gesamtprojekt „den Grünen Stadtbezirk“ zu erhalten. • Initiierung eines Rundwegs um Brand • Erarbeitung eines Leitkonzepts zur Gestaltung der Im Rahmen der künftigen Siedlungsrandaufwertung Landschaftslogen ergeben sich aufgrund der vorhandenen Potenziale • Thematisierung des gesellschaftlichen Umgangs mit an drei ermittelten Stellen in Ortsrandlage dringende der Natur Handlungsnotwendigkeiten. Entlang der Eilendorfer • Qualifi zierung vorhandener Grünräume und Vernet- Straße gilt es in Verbindung mit der Qualifi zierung der zung mit dem Rundweg um Brand Landschaftsloge den derzeitigen Parkplatz des OBI- • Erlebbarmachung des Potenzials der Landschaft Marktes besonders auszugestalten und durch Baum- • Verdeutlichung des Freiraums als Visitenkarte Brands pfl anzungen entlang des Straßenraums einen eindeu- • Aufwertung des Siedlungsrandes zum Freiraum tigen Siedlungsrand zu defi nieren. Die Übergänge an • Sicherung eines nachhaltigen Umgangs mit den land- der Freunder Landstraße und der Münsterstraße vom schaftlichen Ressourcen Siedlungsrand in die Landschaft sollen ebenfalls ge- • Ausgestaltung eines einheitlichen Pfl egekonzeptes zielt mit Baumreihen und Grünelementen ausgestaltet zur Sicherung und Bewahrung der Attraktivität werden. Im Bereich der Münsterstraße bietet sich eine • Erarbeitung einer detailierten Planung für die vorge- Erweiterung der Obstwiese am Vennbahnbogen an. gebenen Planungsbereiche der Landschaftslogen Angestrebt ist insgesamt ein gestalteter, klar defi nier- ter Übergang zwischen Bebauung und Landschaft, der Siedlungsränder die bestehenden Qualitäten aufgreift, ökologisch und Ein zusätzlicher Schritt zur Sicherung der Landschafts- mit natürlichen Gestaltungselementen ergänzt und zu räume erfolgt über die Bewahrung und Stärkung jeder Zeit, aus jedem Blickwinkel den Natur- und Land- der vorhandenen Siedlungsränder des Stadtbezirks. schaftsraum erfahrbar und sichtbar darstellt. Ziel ist Im Zuge des im Handlungsfeld Wohnen defi nierten ein spannungsvoller Dialog von Stadt und Landschaft. Skizze der attraktivierten Venn- „Siedlungsrahmens“ soll auch auf diese Weise ein bahntrasse im Brander Feld.

66 Kapitel 3 Rahmenplan - Handlungsfelder - Maßnahmen Mit Hilfe von Fotomontagen wird das herausragende Potenzial des Natur- und Landschaftsraums symbolisiert. Die einzigarti- gen Freiräume der Landschaft müssen nachhaltig erlebbar und landwirtschaftsverträglich nutz- bar ausgestaltet werden.

Kapitel 3 Rahmenplan - Handlungsfelder - Maßnahmen 67 VERKEHRE LENKEN UND VERTRÄGLICH ABWICKELN

5 | Verkehre lenken und verträglich abwickeln Radwegenetzes, die Verkehrssicherheit an Straßenkno- Für die zukünftige Entwicklung Brands wird den tenpunkten und der Ausbau einer Bus-Wendeschleife. Fragen des Verkehrs und der Mobilität eine zentrale Bedeutung beigemessen. Davon berührt sind vor allem Hauptverkehrsstraßen Aspekte der Verkehrssicherheit und -lenkung, der Im Zuge einer Aufwertung der Ortseingänge über die Minderung der Verkehrsbelastungen, der Orientierbar- Trierer Straße mittels einer einheitlichen Grünraum- keit sowie der Benutzerfreundlichkeit der Angebote gestaltung gilt es in ergänzenden Planungsschritten des öffentlichen Verkehrs. Dabei gilt es Konzepte zu die weiteren wichtigen Eingänge über den Kreu- erarbeiten und umzusetzen, um Durchgangsverkehre zungsbereich Freunder Landstraße-Birkenstraße, der zu vermeiden bzw. verträglich zu lenken, die Ver- Eingänge über die Münster- und über die Niederforst- kehrssicherheit zu erhöhen und das ÖPNV Angebot bacherstraße sowie die Eingänge nach Krauthausen zu festigen. Die verbesserte Führung von wichtigen stadtbildprägend auszugestalten und verkehrsgerecht Rad- und Fußwegeverbindungen, insbesondere zu auszubilden. Kurzfristig lassen sich über Grünpfl ege- Schulen, sozialen Einrichtungen, Marktplatz, Freizeit- maßnahmen erste Signalwirkungen erreichen, mit- angeboten und in die Landschaft nimmt auch künftig tlelfristig werden jedoch durch Illuminationen, neue eine besondere Bedeutung ein, wenn es darum geht Bodenbeläge, Engstellen und bei Bedarf Beschilderun- Verkehrssicherheit zu gewährleisten. gen Verbesserungen der Verkehrssicherheit erzielt. Das Bild eines „Grünen Stadtbezirk“ soll an allen Ortsein- Aus Gesprächen zum Thema Verkehr und Mobilität gängen bereits frühzeitig erzeugt werden. mit der Stadtverwaltung Aachen und aus der Zusam- menarbeit mit den Einwohnerinnen und Einwohnern Ergänzende bauliche Maßnahmen wie die Umsetzung Brands resultieren Vorgaben, die Verkehrskonzepti- eines Kreisverkehrs an der Nordstraße-Eilendorfer on der Rahmenplanung Brand gebietsübergreifend Straße oder auch das Ausbilden von Engstellen sorgen anzulegen. Dabei ist eine Konzeption entwickelt für eine rechtzeitige Geschwindigkeitsverminderung Bereits frühzeitig soll mit der worden, die eine Durchführung von fl ächendecken- an dem Eingängen der Hauptstraßen und reduzieren Akzentuierung der Eingangssi- den Verkehrsmaßnahmen ermöglicht. Zu den zentra- dabei zusätzlich die Lärmbelastung für die naheliegen- tuation über die Trierer Straße len Aufgaben gehören die gezielte Aufwertung der den Wohnbereiche. Im Rahmen der Aufwertung der ein attraktives Entrée in den Hauptverkehrsstraßen, die Ausgestaltung des Fuß- und Hauptverkehrsstraßen gilt es vor allem, die Nordstraße Stadtbezirk gebildet werden.

68 Kapitel 3 Rahmenplan - Handlungsfelder - Maßnahmen Geplanter Autobahnanschluss Maßnahmen in der Verkehrsstruktur von Brand

Knotenpunkt Nordstraße/ Eilendorfer Straße

Nordstraße

Trierer Straße Freunder Landstraße

Vennbahn Marktplatz Vorzone Hallenbad

Knotenpunkt Münster- straße/Niederforstbach- straße/Vennbahn

...... Attraktivierung der Entrées Funktionale Aufwertung ...... Zu erhaltenes Grünes Entrée Aufwertung Ortseingänge Verbesserung Verkehrsknoten

Umgestaltung Hauptverkehrsstraßen Umgestaltung Straßenräume (T30) Aufwertung Gehwege Verbindungen/Längsverkehr Ausbau Radverkehrsanlagen

Ausgeschilderte Radroute/Verbindungsroute ! Bevorrechtigung Vennbahntrasse Zukünftige KFZ-Verbindung Verbesserte Verbindung/Querung

.. Beschilderungskonzept Vennbahntrasse Möglicher Standort Bus - Wendeschleife .. Kapitel 3 Rahmenplan - Handlungsfelder - Maßnahmen 69 VERKEHRE LENKEN UND VERTRÄGLICH ABWICKELN

und die Freunder Landstraße als die bedeutenden öffentlichen Raum nutzerfreundlich auszugestalten. Zufahrtsstraßen in die Brander Mitte zu akzentuieren, Angebote zum Fahrradparken sollen an entsprechend um ihrer Bedeutung als wichtige Verbindungsstraßen frequentierten Orten eingerichtet werden. Vor allem gerecht zu werden. Durch den Ausbau von beidseitig durch einen umgestalteten öffentlichen Raum soll eine verlaufenden Baumreihen, durch den Ausbau des Fuß- Verbesserung der Querungssituationen erzielt und das und Radverkehrs, durch die gezielte Organisation von Parken auf den Gehwegen verhindert werden. Parkplätzen im Straßenraum sowie durch eine Erneu- erung des Straßenbelags werden die Straßenräume Unter dem Aspekt der Verkehrssicherheit für Fußgän- verkehrsgerecht aufgewertet. Entlang der Niederforst- ger und Radfahrer in Brand sind auch die vielfältigen bacher Straße und der Münsterstraße kann durch die Anregungen der Schüler aus den Verkehrssicherheits- Verbreiterung der Gehwege die Situation der Fußgän- aktionen der Brander Grundschulen zu berücksich- ger noch verbessert werden. tigen. Im Rahmen dieser Aktion sind 2001 und 2002 von den Schülerinnen und Schülern Fußgängerrouten Tempo 30-Zonen in ihrem Stadtbezirk ermittelt und hinsichtlicht ihrer Innerhalb der Wohnbereiche sind die Straßenräume Verkehrssicherheit analysiert und bewertet worden. überwiegend nutzerfreundlich ausgestaltet. Jedoch Bemängelt wurden vor allem das Gehwegparken, zu besteht an einigen Stellen dringender Handlungsbe- hohe Geschwindigkeiten der Kraftfahrzeuge, schlech- darf. Im Zuge der Ausgestaltung des Einzelhandels- ter Fahrbahnzustand, Hindernisse wie Litfasssäulen standorts Trierer Straße - Brander Feld ist eine bauliche auf den zu kleinen Gehwegen sowie unsichere oder Umgestaltung der Rombachstraße bereits vorgesehen. keine vorhandene Querungsmöglichkeiten. Nicht zu- Eine Umwidmung der Grachtstraße zu einem reinen letzt aufgrund dieser Ergebnisse ist festzuhalten, dass Geh- und Radweg wird empfohlen. Künftig sollen bei allen zukünftigen verkehrlichen Entwicklungsab- ebenfalls die Eckener Straße, die Kolpingstraße, die sichten höchste Sicherheit und eine familien-, kinder-, Schroufstraße, die Marktstraße, die Rollefstraße sowie senioren-, und behindertenfreundliche Ausgestaltung die Heussstraße hinsichtlich der Verkehrssicherheit in der Verkehrswege zu gewährleisten ist. den Wohnbereichen sowie der Nutzbarkeit für Fußgän- ger umgestaltet und aufgewertet werden. Dabei sind ÖPNV - Bus - Wendeschleife bauliche Maßnahmen wie Engstellen zur Geschwindig- Mittelfristig beabsichtigen die Stadt Aachen und die keitsreduzierung, eine Verbreiterung der Gehwege und ASEAG den Ausbau einer neuen Bus - Wendeschleife in ausgestaltete Übergänge in die benachbarten Quartie- Brand. Das künftige Konzept für diese Wendeschleife re vorgesehen. sollte in Abhängigkeit von der Weiterentwicklung des Liniennetzes so ausgelegt sein, dass u. U. die aus dem Fuß- und Radwegenetz Stadtzentrum ankommenden Doppel- und Einfach- Mit der Bildung eines zusammenhängenden und gelenkbusse Anschluss an die Busse haben, die in fl ächendeckenden Wegenetzes wird die Sicherung und Richtung der umliegenden Ortschaften (u.a. Korneli- der Ausbau der quartiersbezogenen Fuß- und Radwe- münster) führen und umgekehrt. Ziel ist vor allem die ge zukünftig gewährleistet. Dazu bedarf es zunächst Trierer Straße und damit die Brander Mitte von parkie- der Schließung von vorhandenen Lücken im Wegenetz, renden Bussen (oftmals auch von mehreren Bussen) der Einrichtung von barrierefreien Querungshilfen, der zu entlasten sowie Wendefahrten durch Wohngebiete Entwicklung eines Wegeleitsystems sowie eine Akzen- zu vermeiden. Dieser Verknüpfungspunkt kann auch tuierung der Verkehrsknotenpunkte der Vennbahntras- einen zusätzlichen Anstoß für Pendler zum Umstieg se mit dem Straßennetz. Im Rahmen des Ausbaus von vom PKW auf den ÖPNV geben. Landschaftspforten in den Stadtbezirk gilt es, diese Knotenpunkte hinsichtlich der Verkehrssicherheit und Als mögliche Standorte bieten sich aufgrund der der Orientierung zu verbessern. Mit Hilfe von Hinweis- zentralen Lage und der guten Anbindung durch be- schildern und Gestaltungsmaßnahmen, wie einheitli- stehende Buslinien derzeit die Flächen am südlichen chen Bodenbelägen sollen die Überquerungen an den Ortsausgang der Trierer Straße, an der Gesamtschule Knotenpunkten der Vennbahntrasse mit der Münster- Brand und am Einzelhandelsstandort an der Freun- straße und mit der Rombachstraße deutlich gemacht der Landstraße an. Für die Weiterverfolgung der werden und ausdrücklich eine Bevorrechtigung der Entwicklung einer künftigen Bus - Wendeschleife gilt Vennbahntrasse, also des Fuß- und Radverkehrs sym- es, die genannten möglichen Bereiche hinsichtlich bolisieren. ihrer Flächenverfügbarkeit und Standortqualitäten in einer Machbarkeitsuntersuchung zu überprüfen In weiteren Schritten gilt es mit Gestaltungsmaßnah- und zu bewerten. Wichtige Kriterien sind dabei die men wie das generelle Absenken von Bordsteinen Einbindung des Projektes in die Gestaltungskonzep- (Barrierefreiheit) an Querungen, den Ausbau von de- tion eines„Grünen Stadtbezirks“, die Anpassung der zentralen Abstellanlagen z.B. Fahrradbügel oder auch Trassenführung, die Bereitstellung der erforderlichen das gezielte Einrichten von Bike & Ride Anlagen, den Infrastruktur, wie Aufenthaltsbereiche und Unter-

70 Kapitel 3 Rahmenplan - Handlungsfelder - Maßnahmen stände, die Sicherung der Erschließungs- und Verbin- dungsqualität des bestehenden Busangebots und die barrierefreie Ausgestaltung. Insbesondere gilt es eine einheitliche Gestaltungskonzeption zu entwickeln. Bei Bedarf müssen alternative Standorte untersucht und bewertet werden.

Car-Sharing Seit 1990 gibt es in Aachen CarSharing. Cambio Aachen bietet im erweiterten Innenstadtgebiet eine umfangreiche Fahrzeugpalette an derzeit 11 Stationen zur kurzfristigen Nutzung an. Brand könnte ein Schritt in Richtung einer Ausdehnung in die „Außenbezir- ke“ sein. Der Stadtbezirk Brand hat derzeit ungefähr 17.000 Einwohner, die in einer relativ kompakten Sied- lungsstruktur mit einem defi nierten Zentrum gut zu versorgen wären. Vorteile des CarSharing-Konzeptes sind die Steigerung des Mobilitätskomforts und -an- gebots, die Reduzierung des Stellplatzbedarfes sowie eine Anreizbildung zum Umstieg auf den ÖPNV.

Wesentliches planerisches Ziel ist die Kombination von Cambio-Abstellplätzen und Haltepunkten an entspre- chend markierten Standorten. Zukünftig könnten ent- sprechende Car-Sharing Stationen am Marktplatz, am Einzelhandelsstandort Trierer Straße - Brander Feld, am Discounter der Freunder Landstraße oder auch am Brander Bahnhof angeboten werden.

Rahmenbedingungen zur Qualifi zierung der Verkehrsstruktur • Attraktivierung der Entrées und der Ortseingänge in den Stadtbezirk • Funktionale Aufwertung der Hauptverkehrsstraßen • Verbesserung der Verkehrssicherheit in den Wohnbe- reichen • Ausbau eines strahlenartigen und eines fl ächen- deckenden Wegenetzes in Brand, Aufwertung und Verbesserung der Querungssituationen. • Einbindung der Verkehrssicherheitsaktionen der Brander Grundschulen • Verbesserung der Verkehrssicherheit und der Orien- tierung an den Knotenpunkten der Vennbahn und dem Straßennetz (Bevorrechtigung Vennbahn) • Ausbau einer ÖPNV-Wendeschleife, Prüfung der Standortqualitäten (Mögliche Standorte Ortsaus- gang Trierer Straße, Freunder Landstraße) • Prüfung der Angebotsmöglichkeiten und der Nach- frage zur Steigerung des Mobilitätskomforts durch Car-Sharing Angebote

Kapitel 3 Rahmenplan - Handlungsfelder - Maßnahmen 71 ariante v

d

Entwicklungsand Nor Br ahmenplanung R

ariante v

d

Entwicklungsand Nor Br Flächennutzungsplan

Aussichtsloge

Freund Brander BHF

3 2

Brand 1

Marktplatz Brander Wall Rollef

Aussichtsloge

Vennbahnbogen

72 Niederforstbach RAHMENPLAN

Br ander Wald

3.2. Rahmenplan - Erklärung der Planzeichen

1 Marktplatz In Realisierung befi ndende Projekte

2 Trierer Straße Entwicklungsfl äche Schagenstraße

3 Einzelhandelsstandort Trierer Straße -Brander Feld Entwicklungsfl ächen Brand-Nord

Räumliche Entwicklungsschwerpunkte EFH aufgelockert

Marktplatz Brand EFH / RH

Quartiersmitte DH / EFH / RH Aussichtsloge Theater Br and Standort für ein Bürgerhaus Geschosswohnungsbau IIIIIIIII EZH Trierer Straße Gewerbestandort

Erweiterung Nahversorgung / Aufwertung Kleingewerbegebiet / Dienstleistungen

Aufwertung der Entrées Raumkantenbildung

Kulturlogen Knotenpunkt Radroutensystem

Textilmuseum Aussichtsloge Landschaftliche Entwicklung Landschaftspforte Grüner Treff

„Siedlungsrahmen“ Ruhegarten

*Jugend- Zu erhaltene Entr éewirkung platz Ausgestaltung Jugendplatz IIIIIIIII Gestaltung Vennbahntrasse Sicherung / Pfl ege der Spielplatzanlagen

Rundweg Sport und Freizeitfl ächen / Fußball

Dienstleistungsk omplex Strahlenartiges Wegenetz Hallenbad

Schließung Wegenetz Tennisplätze

.

.

. . .

. . . . . Grüngestaltung des öffentl. Raums Friedhof Brand

!!! Siedlungsrandgestaltung !!!!! ! Krauthausen

Kapitel 3 Rahmenplan - Handlungsfelder - Maßnahmen 73

REALISIERUNG - AUSBLICK

4. Von der Rahmenplanung zur Umsetzung des Marktplatzes. In einem dialogorientierten Wettbe- Der vorliegende Rahmenplan mit den darin genannten werbsverfahren sind neben den Fachplanern auch alle Entwicklungszielen und Handlungsstrategien gründet Akteursgruppen aus dem Stadtbezirk aufgefordert, auf den formulierten Leitlinien und identifi zierten um in einer kooperativen Phase die vorher gemeinsam Handlungsfeldern. In einem strategisch angelegten entwickelten Ziele und Vorhaben zu qualifi zieren und Handlungskatalog mit Aussagen zur Trägerschaft und zu präzisieren, um zu einer bestmöglichen Lösung zur zur Priorität werden vorrangig zielbezogene Projekte Entwicklung der Brander Mitte zu gelangen. Dabei für die zukünftige Entwicklung von Brand vermittelt. sollte auf die engagierte Mitwirkung der Branderinnen Einige der Projekte haben langfristigen Charakter. Sie und Brander, die sich auch bei der Erstellung dieses dokumentieren die Entwicklungsrichtung für Brand, Rahmenplans gezeigt hat, nicht verzichtet werden. bedürfen aber wegen ihres Zeithorizontes der Fort- schreibung. Der Rahmenplan kann in diesem Sinne nur Besonders die „symbolträchtige“ Umgestaltung des als „Starthilfe“ für die städtebauliche Entwicklung Brander Marktplatzes, aber auch die weiteren nächs- von Brand verstanden werden. Den damit begonnenen ten Schritte werden zeigen, ob sich das im Rahmen- Entwicklungsprozess gilt es, in Zukunft weiterzuführen plan angelegte Kooperationsprinzip umsetzen und und zu verfestigen. durchhalten lässt. Es muss den Akteuren in Brand bewusst werden, dass die Aufstellung eines städte- Die Rahmenplanung Brand soll einen wichtigen Ent- baulichen Entwicklungskonzeptes und der möglich Er- wicklungsimpuls setzen und einen strategischen Um- werb von Fördermitteln ohne fl ankierende Aktivitäten setzungsfahrplan für die nächsten Jahre vermitteln. Je alleine nicht ausreichen werden, um die wesentlichen zeitnäher die Projekte umgesetzt werden sollen, desto Problemlagen zu entschärfen und den Stadtbezirk wei- präziser muss bestimmt werden, wer was wie und terhin zu attraktivieren. Denn in der heutigen Zeit sind wann im Spektrum der vielzähligen Akteure zu tun hat. nur ein verstetigter Dialog und gemeinsames Handeln Die Mitwirkungsbereitschaft vieler Akteure in Brand Garanten für eine erfolgreiche Umsetzungsstrategie. ist außergewöhnlich hoch. Dieses Potenzial muss Dies soll mit der übergeordneten Leitlinie „Gemein- aufgegriffen, für die Entwicklung Brands fruchtbar sam für Brand“ deutlich gemacht werden, die auf das gemacht, aber auch gelenkt werden, damit Projekte Anregen bürgerschaftlichen bzw. privatwirtschaftli- auch Wirklichkeit erlangen. Das vorgelegte städtebau- chen Engagements ausgerichtet ist. liche Entwicklungskonzept ist dafür lediglich ein erster Baustein, wenn auch politisch und formal ein wichti- „Gemeinsam für Brand“: ger. Weitere Schritte müssen folgen, um das Entwick- • Infrastruktur - Aktivierung vorhandener lungskonzept zu kurzfristig umsetzbaren Projekten zu Einrichtungen führen und einen langfristig tragfähigen Prozess mit • Beteiligung - Bürger und Vereine für Brand verbindlicher Organisation zu gewährleisten. • Bezirksmanagement - Strategische Stadtentwicklung • Bezirksmarketing - „Marke Brand“ Erste Maßnahmen zur Attraktivierung des Stadtbezirks und zur Verbesserung des Brander Image sind mit dem Umbau der Trierer Straße zu einem von Einzelhandel geprägten Boulevard bereits begonnen worden. Ein nächstes Impulsprojekt für Brand ist die Umgestaltung 04 GEMEINSAM FÜR BRAND

KAPITEL 4 Realisierung - Ausblick

4.1. Infrastruktur - Aktivierung vorhandener machen. Zu den vielfältigen Beteiligungsmöglichkeiten Einrichtungen zählt das Mitwirken bei der „Pfl ege des Stadtbezirks“, Der Stadtbezirk Brand besitzt eine gute Ausstat- fi nanzielles und wirtschaftliches Engagement sowie tung mit Einrichtungen der sozialen Infrastruktur. Im vor allem auch ehrenamtliche Tätigkeiten in den viel- Bereich der Kinder-, Jugend-, Senioren- und Integra- zähligen Vereinen in Brand, aber auch außerhalb der tionsarbeit fi ndet man vor Ort aktive und engagierte Vereine. Ansprechpartner. Dabei stellen die enorme Anzahl von Einwohnerinnen und Einwohnern, die in den zahl- Der Brander Bürgerverein e.V. spielt in diesem Rah- reichen Vereinen und Initiativen engagiert sind, ein men eine große Rolle. Mit besonderem Engagement großes Entwicklungspotenzial für den Stadtbezirk dar. setzt sich der Verein für den Stadtbezirk ein. Jüngstes Für die zukünftige Entwicklung Brands bedarf es daher Ergebnis der Aktivitäten ist die Realisierung des Rund- besonderer Aufmerksamkeit zur Sicherung der sozialen wanderwegs im Indetal. Gemeinsam mit der Brander und kulturellen Einrichtungen. Im Besonderen geht es Politik (Bezirksvertretung) und der Stadtverwaltung in Zukunft dabei um folgende Projekte und Maßnah- (Fachbereich Umwelt) konnte das Projekt, das hohen men: Freizeit- und Erholungswert besitzt, unter Berücksich- tigung des Naturschutzes umgesetzt werden. Im Rah- • Förderung der vorhandenen Selbstorganisationen in men der „Werkstätten“ zur Rahmenplanung hat sich den Bereichen Bildung, Kunst, Kultur, Sport, Freizeit die Idee eines Bürgerhauses für den Stadtbezirk und und Gesundheit einer neuen Turnhalle für die Marktschule zunehmend • Stärkung der vorhandenen Einrichtungen herauskristallisiert. Mit Projekten in dieser Größenord- • Förderung des Ausbaus von Familienzentren nung steht nicht nur der Bürgerverein Brand sondern • Ausbau von weiteren Grundschulen zu offenen Ganz- der gesamte Stadtbezirk vor einer großen Herausforde- tagsschulen rung. Denn damit werden ungleich komplexere Frage- • Verbesserung der infrastrukturellen Ausstattung der stellungen aufgeworfen. Wie kann ein angemessenes Gesamtschule Brand Bürgerhaus fi nanziert werden und vor allem tragfähig • Bereitstellung ärztlicher Versorgung in zentraler Lage betrieben werden? Welche Nutzergruppen sollen in • Erweiterung der Angebote im Bereich der Erwachse- einem Betreiberkonzept integriert werden? Wie kann nenbildung, insbesondere des Engagements der VHS zusätzlich eine neue Turnhalle fi nanziert werden? Die Beantwortung dieser Fragen braucht wegen Ihrer Die Stadt Aachen kann versuchen im Rahmen ihrer wirtschaftlichen Tragweite professionelle Unterstüt- Möglichkeiten fi nanzielle Mittel bereit zu stellen oder zung und Begleitung. Denn derart umfassende Projek- einzuwerben, um so die Einrichtungen und Angebote te lassen sich durch ehrenamtliche Tätigkeiten, durch zu sichern und auszubauen. Nur mit persönlichen, bürgerschaftliches Engagement allein nicht mehr ent- unter Umständen auch fi nanziellen Engagement der wickeln, wirtschaftlich und technisch überprüfen und Branderinnen und Brander für ihren Stadtbezirk und steuern. Dies ist sicherlich ein Sonderfall mit besonde- für die vielfältigen Einrichtungen und Angebote im ren Entwicklungskonditionen. Für die Vielzahl kleiner sozialen und kulturellen Bereich wird es gelingen zahl- alltäglicher, aber nicht minder wichtiger Maßnahmen reiche Projekte umzusetzen. Neue partnerschaftliche kann bürgerschaftliches Engagement sehr viel bewir- Modelle, z.B. für Kinder- und Jugendarbeit oder für ken und ist unverzichtbar. die Instandhaltung und Pfl ege von Treff- und Spiel- plätzen werden generell an Bedeutung gewinnen. Nur Für diese Maßnahmen heißt es Engagement „vor ein Zusammenwirken von öffentlichem und privatem Ort“ zu wecken und zu motivieren, vor allem bei Engagement schafft eine Grundlage, die Entwicklung den Grundeigentümern, Einzelhändlern, Investoren, der sozialen und kulturellen Infrastruktur Brands ziel- Kirchen und Vereinen an der zukünftigen Entwicklung gerichtet und zukunftssicher zu sichern. und Realisierung von Projekten und Maßnahmen mitzuwirken. Seitens der Stadt wird es wichtig sein, 4.2. Beteiligung - Bürger und Vereine für Brand frühzeitig auf private Akteure und deren Entwick- Ihr Engagement für den Stadtbezirk haben die Bran- lungsabsichten zuzugehen. Aber auch private Akteure derinnen und Brander bereits während des laufen- sollten einen Ansprechpartner für ihre Entwicklungs- den Planungsprozesses eindrucksvoll bewiesen. Das absichten und Ideen im Stadtbezirk fi nden können. Für freiwillige „Mitarbeiten“ an den Konzepten für ihren die Alltags- wie vor allem für die Sonderaufgaben wird Stadtbezirk führte in „Werkstätten“ zur gemeinschaft- deshalb die Einrichtung eines Bezirksmanagements vor lichen Lösung unterschiedlichster Probleme. Die Er- Ort empfohlen. gebnisse der Rahmenplanung Brand basieren deshalb auch auf der engen Zusammenarbeit der unterschied- lichen Akteursgruppen des Stadtbezirks. Das Potenzial der engagierten Bürgerschaft gilt es nun für die zu- künftige Entwicklung des Stadtbezirks auszuschöpfen und für die weiteren Realisierungsschritte fruchtbar zu

76 Kapitel 4 Realisierung - Ausblick 4.3. Bezirksmanagement - Strategische Aufgabenfeld und Handlungsbereiche Stadtentwicklung des Bezirksmanagements Die Idee des Bezirksmanagements geht auf die • Koordination von Projekten und Maßnahmen Erfahrung vieler Entwicklungsprozesse in Städten • Betreuung und Beratung von Maßnahmenvorschlä- und Ortsteilen mit höchst unterschiedlichen Entwick- gen lungsbedingungen zurück. Überall zeigt sich, dass die • Umsetzung des Marketings- und Kommunikations- vielzähligen Maßnahmen koordiniert werden müssen, konzeptes dass es klar identifi zierbarer Ansprechpartner bedarf, • Kontaktstelle zu wichtigen Schlüsselpersonen aus die verbindlich, kenntnisreich und dialogoffen mit Politik, Vereinen, Stadtverwaltung und der Bürger- Überblick agieren! Ein Bezirks- oder Stadtteilmanage- schaft ment fi ndet sich als Einrichtung deshalb auch in beina- • Ansprechpartner für verwaltungsexterne Beteiligte he allen aktuellen Förderprogrammen des Bundes und am Entwicklungsprozess der Länder wieder. • Suche nach Investoren und Pfl ege von Investoren- kontakten Die wesentliche Aufgabe eines Stadtbezirksmanage- • Koordination von Förderanträgen in Zusammenarbeit ments ist es, sowohl die städtischen Dienstleistungen mit den anderen zuständigen Stellen der Stadtver- im und für den Stadtbezirk systematisch zu koor- waltung dinieren und ein integriertes Verwaltungshandeln sicherzustellen. Dabei soll versucht werden die auf den Stadtbezirk bezogenen Planungen und umzusetzenden Maßnahmen der unterschiedlichen Fachbereiche im Idealfall aufeinander abzustimmen.

Im Stadtbezirk Brand soll ein „Partnerschaftliches Stadtbezirksmanagement“ aufbauend auf die vorhan- den, lokalen Vereine und Organisationen als langfris- tige Einrichtung in Form einer „ISG - PLUS“ gefördert und schließlich organisiert werden. Die „ISG - PLUS“ soll nach Innen die unterschiedlichen Aktivitäten und Entwicklungsabsichten koordinieren und nach Außen als ein verlässlicher Ansprechpartner für den Stadtbe- zirk zur Verfügung stehen.

Die „ISG - PLUS“ stellt also seitens der Verwaltung ein zusätzliches Angebot dar, gemeinsam mit der Stadtbezirkspolitik und anderen engagierten Akteuren aus Brand im partnerschaftlichen Zusammenwirken den Stadtbezirk weiterzuentwickeln. Dazu zählen fachbereichsübergreifende Programme zur Integrati- on, zur vernetzten Bildungsplanung, zu Gesundheit und Umwelt, zur Gestaltung, Nutzung und Pfl ege der öffentlichen Räume, zur Stärkung des Images und selbstverständlich auch zur Förderung des weiteren bürgerschaftlichen Engagements. Eine entsprechende, zentrale Geschäfts- und Koordinationsstelle kann im Bezirksamt Brand, in den Übergangswohnheimen an der Schagenstraße oder an anderer geeigneter Stelle eingerichtet werden.

Der Aufgabenbereich des Stadtbezirksmanagements liegt also in der federführenden Steuerung und Koor- dination aller aktuellen und zukünftigen Projekte im Stadtbezirk. Zudem ist es Anlaufstelle für alle relevan- ten Entwicklungsfragen, ist zuständig für den Aufbau eines Akteursnetzwerkes und betreut die Öffentlich- keitsarbeit und die Kommunikation zwischen den unterschiedlichen Akteursgruppen.

Kapitel 4 Realisierung - Ausblick 77 GEMEINSAM FÜR BRAND

4.4. „Marke Brand“ - Bezirksmarketing schaftsraum als Identitätsmerkmal für Brand sein. Für Eine unverzichtbare Strategie der Stärkung Brands ist die Zukunft gilt es das Potenzial dieser ausgeprägten es deshalb auch deutlich zu machen, welche Qualitä- Grünräume in und um Brand herum zur Steigerung des ten und welche Vitalität Brand aufzuweisen hat. Mar- Images zu nutzen. Für die Freizeit und Erholungsaktivi- keting ist dabei mehr als nur Werbung. Gutes Marke- täten besitzt gerade die Vennbahnroute einen großen ting setzt die Bündelung der Kräfte den gemeinsamen Stellenwert. Mit der Verlängerung der Wanderroute bis „Auftritt“ aller Akteure mit abgestimmten „Botschaf- nach Luxemburg ergeben sich neue Entwicklungschan- ten“ und das gemeinsame Agieren voraus. Die „Marke cen für den Stadtbezirk. Brand hat die Chance sich als Brand“ muss deutlich herausgestellt werden. Damit Startpunkt dieser bedeutenden Freizeitroute zu quali- soll einerseits eine Wirkung nach Innen erzielt werden, fi zieren und die Vennbahn mit ihren Stationen zur tou- die Identifi kation der Bewohner mit dem, was Brand zu ristischen Attraktion in und um Brand zu entwickeln. bieten hat, erhöht werden. Andererseits gilt es nach Durch eine entsprechende Vermarktung der Trasse, Außen die Attraktivität Brands zu vermitteln und das der Aktivierung des ehemaligen Brander Bahnhofs als Image zu stärken und zu verbessern. „Reisegarten“ und der zukünftigen Landschaftslogen wird sich Brand als touristischer Anlaufpunkt etab- So sollte es gelingen, das Leitbild „Brand - Starker lieren können. Die Ausweisung eines Wegesystems Kern im Grünen Stadtbezirk“ zu veranschaulichen und im brandenburgischen Landkreis Teltow-Fläming, das erlebbar zu machen. Dabei gilt es, das Potenzial der speziell für die Anforderungen von Inlineskatern konzi- Standortqualitäten, wie die Brander Mitte mit der Tri- piert wurde, jedoch auch von Wanderern, Radfahrern, erer Straße als die „Lebensader“ und dem Marktplatz Langstreckenläufern und Rollstuhlfahrern genutzt als das „Herz“, sowie den Natur- und Landschaftsraum werden kann, hat gezeigt, dass eine große zusam- als die „Visitenkarte“ von Brand auszuschöpfen. Es menhängende Strecke mit ergänzenden Einrichtungen wird notwendig sein, die anstehenden Entwicklungen (Gastronomie und Hotellerie) zur Entwicklung des so zu verknüpfen, dass dadurch ein „Ganzes“ eben Tourismus erheblich beitragen kann. eine „Marke Brand“ entstehen kann. Dabei ist der Interessengemeinschaft Brander Handel, Handwerk Die aufgezählten Ansätze eines ganzheitlich verstan- und Gewerbe e.V. sowohl eine aktive als auch eine denen Bezirksmarketings leben von der konkreten einfordernde Rolle zuzusprechen. Ausgestaltung vor Ort. Dazu bedarf es einer offenen und gezielten Kooperation der privaten und öffent- Die vorhandenen Vereine und Organisationen in Brand lichen Akteuren, der an Konzeption und Umsetzung agieren bereits, allerdings mit unterschiedlichen Mar- beteiligten kommunalen und sonstigen Stellen und ketingstrategien und -mitteln. Erste Ansätze gelten der einer kontinuierlichen, koordinierenden Arbeit des Entwicklung eines einheitlichen Marketingkonzeptes Stadtbezirksmanagements auf hohem Niveau. für Einzelhandel und Dienstleistungen in Zusammenar- beit mit der Interessengemeinschaft Brander Handel, Gemeinsam für das Leitbild: Handwerk und Gewerbe e.V. als Projektträger. Das im „Brand - Starker Kern im Grünen Stadtbezirk“. Oktober bereits zum zweiten Mal veranstaltete „Bran- der-Moonlight-Shopping“ und auch andere zahlreiche Aktionstage zählen zu den erfolgreichen Kampagnen der Organisation. Diese müssen zukünftig gestärkt werden. Neue Ideen gelten einer gestalterischen Leit- linie für Werbeanlagen oder auch einer einheitlichen Konzeption zur Gestaltung der Einkaufs-Tragetaschen für die Brander Mitte. Diese Ideen werden zurzeit wei- terentwickelt. Viele weitere Ansätze werden diskutiert. Es bedarf jedoch einer einheitlichen „Linie“.

Es wird die Aufgabe des Stadtbezirksmanagements sein, für diese „Linie“ eine Marketingstrategie zu konkretisieren. Dabei ist der Dialog im Stadtbezirk zu pfl egen und zu fördern, um einzelne Bausteine zu einem gesamten Bild, zu einer „Marke Brand“ zusam- menzufügen.

Ein weiteres bedeutendes Ziel der Marketingstrategie des Stadtbezirksmanagements sollte das herausstel- len der Qualität des umliegenden Natur- und Land-

78 Kapitel 4 Realisierung - Ausblick Der regionaltypische Blaustein und ein neuer Wegweiser mar- kieren den Rundweg im Indetal. Das Plakat zum „Late Night Shopping“ verkündet die „Lange Einkaufsnacht“ in Brand.

Kapitel 4 Realisierung - Ausblick 79

STRATEGISCHER HANDLUNGSKATALOG

5. Umsetzungsfahrplan und Kriterienkatalog „Fami- schlossenen Kriterienkatalogs für familienfreundliche lienfreundliche Stadtplanung“ Stadtplanung. In der umfangreichen Einbindung der Mit der vorliegenden städtebaulichen Konzeption sind Einwohnerinnen und Einwohner Brands wurde deut- zahlreiche Projekte zur Entwicklung und zur Stärkung lich, dass zielgruppenspezifi sche Angebote an Treff- des Stadtbe-zirks Brand benannt. Für die Projekte, die punkten und Quartiersplätzen, Wohnmöglichkeiten in Zukunft Schritt für Schritt umgesetzt werden sollen, sowie Einrichtungen für den Stadtbezirk sehr wichtig um wichtige Impulse zur Steigerung der Attraktivität sind. In nahezu allen Handlungsfeldern wurden hierauf von Brand als Standort zum Wohnen, zum Einkaufen basierend Maßnahmen vorgeschlagen, wie zum Bei- sowie zur Erholung und Freizeit zu setzen ist ge- spiel der Wunsch nach familien- und altengerechtem meinsam mit der Stadtverwaltung Aachen und dem Wohnen, der zum Beispiel für das ehemalige Über- Bezirksamt Brand ein Umsetzungsfahrplan entwickelt gangswohnheim oder auch das „zentrale Wohnen“ an worden. Dabei ist vorrangiges Ziel, privatwirtschaftli- der Rombach-/Heussstraße als Rahmenbedingung für ches Engagement anzuregen und das Zusammenwir- die weitere Entwicklung vorgegeben wird (Maßnahme ken privater und öffentlichen Akteure zu fördern. 8). Damit verbunden ist auch der gewünschte Ausbau von Familienzentren. Im Handlungsfeld „Gemeinsam Mit dem folgenden strategischen Handlungskatalog für Brand“ werden diese vornehmlich sozialen Projekte soll ein Überblick über die wesentlichen in diesem noch einmal abstrakt und zusammenfassend ange- Konzept vorgestellten Maßnahmen gegeben wer- führt, die allerdings durch die Rahmenplanung nur den. Die Priorität der Realisierung - unterschieden in angeregt werden können. kurzfristig, bis zu zwei Jahren, mittelfristig, bis zu fünf Jahren, und langfristig - zeigt dabei die Dringlichkeit Die Ziele der familienfreundlichen Stadtplanung des Handlungserfordernisses auf. Selbstverständ- unterliegen also der gesamten Planung. Anhand des lich können nicht alle vorgeschlagenen Projekte und Kriterienkatalogs für familienfreundliche Stadtplanung Maßnahmen kurzfristig realisiert werden. Denn einige kann diese Tatsache kurz und zielgerichtet dargestellt Maßnahmen verlangen noch detaillierte Planungs- werden. Für die Rahmenplanung ist der Katalog 1.1 vorleistungen und für andere sind Finanzierungs- und (Stadt(teil)entwicklungskonzepte) anzuwenden, der Trägerfragen noch zu klären. Ziele in den Bereichen „Sicherheit und soziales Zusam- menleben“, „Mobilität“, „Nutzbarkeit, Erlebnisvielfalt Der Umsetzungsfahrplan gibt einen Überblick über die und Veränderbarkeit“ sowie „Beteiligung“ enthält. Maßnahmen, über ihre Dringlichkeit und über die Trä- gerschaft. Damit soll der weitere Entwicklungsprozess Darüber hinaus muss bei der Umsetzung und somit der in Brand auch eine Verbindlichkeit erhalten, die eine konkreteren Beschäftigung mit den einzelnen Maß- wichtige Grundlage für das Anregen privatwirtschaft- nahmen darauf geachtet werden, dass die Ziele der lichen Engagements ist. Denn nur durch eine gemein- familienfreundlichen Stadtplanung, so auch der Betei- same und schrittweise Realisierung der Maßnahmen ligung von Kinder und Jugendlichen, in die Planungen lassen sich nachhaltige Effekte zur Stärkung des eingebunden werden. Stadtbezirks Brand erzielen.

Abgeschlossen wird dieser Rahmenplan durch die Berücksichtigung des von der Stadt Aachen be- 05 STRATEGISCHER HANDLUNGSKATALOG

KAPITEL 5 5.1 Handlungskatalog

HF Nr. Projektname Geltungsbereich Entwicklungsziele Handlungsstrategie Träger Priorität

ÖH: Öffentliche Hand Realisie- BE: Bürgerengagement rungszeit- - Aufbauend auf dem raum Bürgerverein Brand e.V. PI: Privater Investor

1 Marktplatz Marktplatz, Markt- Verbesserung des inner- Durchführung eines städtebaulichen, ÖH - Impulspro- straße, Hochstraße, städtischen Erscheinungs- freiraumplanerischen, verkehrs-

jekt (IPR), Knotenpunkt Trierer bildes, sowohl freiraum- planerischen Wettbewerbsverfahren kurzfristig Straße, Freunder Land- planerischer wie bildlicher nach den festgelegten Rahmenbe- straße, Hochstraße, Qualitäten im öffentlichen dingungen unter Beteiligung der Knotenpunkt Trierer Raum, Verbesserung der Einwohnerinnen und Einwohner Straße, Freunder Land- verkehrlichen Anbindung, Op- Brands, koordinierendes Gesamtver- straße timierung der Stellplatzsituati- fahren (Qualifi zierungsverfahren) für on, Stärkung des Ortskerns als die Entwicklung des Marktplatzes mit Identifi kationspunkt in Brand, detailierten Aussagen zur freiraumpla- Einbindung der Parkanlage, nerischen und verkehrsplanerischen der Kirche und des Mahnmals Gestaltung in die Gestaltung, Verbesse- rung der Imagewirkung des Stadtbezirks

Knotenpunkt Wol- Ausbildung einer Vorzone zum Entwicklungsvorschläge/Konzeptionen ÖH ferskaul, Rombach- Hallenbad, Gestaltung und ergänzend zum Qualifi zierungsverfah- straße Verbesserung des Verkehrs- ren Marktplatz, bauliche Maßnahmen knotenpunkt Mitte etablieren und Einzelhandelsstandort ausbauen Mitte etablieren

2 Sicherung Trierer Straße Attraktivierung des Erschei- Ausführen von Gestaltungsmaßnah- ÖH, PI und Ent- nungsbildes der Trierer Straße, men, Mitwirken am Umbau der Trierer wicklung der Verbesserung der Aufenthalts- Straße insbesondere Möblierung des Trierer Straße und Verweilqualitäten im öffentlichen Raums als Einzel- öffenlichen Raum handels- standort und „Lebensa- Akzentuierung der Straßenein- Entwicklung von Bau- und Gestaltungs- ÖH der“ Brands mündungen, Verbesserung der linien, straßenbegleitende Gestaltungs- Orientierbarkeit im Stadtge- maßnahmen im öffentlichen Raum, füge Ergänzung eines Orientierungssystems

Attraktives Erscheinungsbild Entwicklung und Umsetzung gestalte- ÖH, unter Mitwir- von Handel und Dienstleistung rischer Leitlinien zu Werbeanlagen und kung IG Brander Außenraumgestaltung Handel, Handwerk und Gewerbe e.V.

3 Ruhender Trierer Straße, Markt- Realisierung temporärer Stell- Schaffung temporärer Stellplätze ÖH Verkehr im platz, Heussstraße plätze während der Umbau- auf Teilbereichen der Platzfl äche des Kernbereich phase der Trierer Straße Marktplatzes

Optimierung der Parkplatzsi- Nach Umbau Trierer Straße: Ausdeh- ÖH tuation für Einzelhandel und nung Parkraumbewirtschaftung (Park- Anwohner scheinautomaten), weitere Untersu- chung für zentrale Parkierungsanlage

82 Kapitel 5 Strategischer Handlungskatalog HF Nr. Projektname Geltungsbereich Entwicklungsziele Handlungsstrategie Träger Priorität HF Nr. Projektname Geltungsbereich Entwicklungsziele Handlungsstrategie Träger Priorität

ÖH: Öffentliche Hand Realisie- ÖH: Öffentliche Hand Realisie- BE: Bürgerengagement rungszeit- BE: Bürgerengagement rungszeit- - Aufbauend auf dem raum - Aufbauend auf dem raum Bürgerverein Brand e.V. Bürgerverein Brand e.V. PI: Privater Investor PI: Privater Investor

1 Marktplatz Marktplatz, Markt- Verbesserung des inner- Durchführung eines städtebaulichen, ÖH 4 Bürgerhaus, Marktplatz, Markt- Absicht ist die Schaffung Machbarkeitsuntersuchung, Einbin- ÖH, PI, BE, Sport- - Impulspro- straße, Hochstraße, städtischen Erscheinungs- freiraumplanerischen, verkehrs- Turnhalle/ straße eines Veranstaltungsgebäu- dung im Verfahren zur Umgestaltung vereine Brand jekt (IPR), Knotenpunkt Trierer bildes, sowohl freiraum- planerischen Wettbewerbsverfahren kurzfristig Festsaal des, mit Platz für Schul- und des Marktplatzes, Entwicklung von Straße, Freunder Land- planerischer wie bildlicher nach den festgelegten Rahmenbe- Vereinsveranstaltungen sowie Rahmenbedingungen zur Konkretisie- straße, Hochstraße, Qualitäten im öffentlichen dingungen unter Beteiligung der Berücksichtigung der Anfor- rung hochbaulicher Maßnahmen des

Knotenpunkt Trierer Raum, Verbesserung der Einwohnerinnen und Einwohner derungen von Musik- und Bürgerhauses/Sporthalle kurz- bis mittelfristig Straße, Freunder Land- verkehrlichen Anbindung, Op- Brands, koordinierendes Gesamtver- Volkshochschule, Konkreter straße timierung der Stellplatzsituati- fahren (Qualifi zierungsverfahren) für Vorschlag: Umnutzung der on, Stärkung des Ortskerns als die Entwicklung des Marktplatzes mit Turnhalle der Marktschule zum Identifi kationspunkt in Brand, detailierten Aussagen zur freiraumpla- Veranstaltungssaal mit neuem Einbindung der Parkanlage, nerischen und verkehrsplanerischen Anbau, gleichzeitig Ersatzbau der Kirche und des Mahnmals Gestaltung einer Turn-/Sporthalle hinter in die Gestaltung, Verbesse- der Marktschule rung der Imagewirkung des Stadtbezirks

Knotenpunkt Wol- Ausbildung einer Vorzone zum Entwicklungsvorschläge/Konzeptionen ÖH ferskaul, Rombach- Hallenbad, Gestaltung und ergänzend zum Qualifi zierungsverfah- 5 Einzelhandel Trierer Straße, Brander Neuordung des Standortes Umstrukturierung und Ausbau des ÖH, PI straße Verbesserung des Verkehrs- ren Marktplatz, bauliche Maßnahmen auf dem Feld (Rombachstraße, zur Berücksichtigung der Einzelhandelsstandortes knotenpunkt Brander Feld Heussstraße) Einzelhandels- und Nahversor- Mitte etablieren und Einzelhandelsstandort ausbauen Mitte etablieren Mitte etablieren und Einzelhandelsstandort ausbauen Mitte etablieren und zentrales gungseinrichtungen inklusive Wohnen Bündelung der Stellplätze 2 Sicherung Trierer Straße Attraktivierung des Erschei- Ausführen von Gestaltungsmaßnah- ÖH, PI entlang der Trierer Straße, als und Ent- nungsbildes der Trierer Straße, men, Mitwirken am Umbau der Trierer Gegenpol zur „Grünen Wiese“ Umgestaltung der Rombachstraße ÖH wicklung der Verbesserung der Aufenthalts- Straße insbesondere Möblierung des Trierer Straße und Verweilqualitäten im öffentlichen Raums als Einzel- öffenlichen Raum handels- standort und „Lebensa- Akzentuierung der Straßenein- Entwicklung von Bau- und Gestaltungs- ÖH Ausbilden eines integrierten wohn- und ÖH, PI der“ Brands mündungen, Verbesserung der linien, straßenbegleitende Gestaltungs- einzelhandels bezogenen Treffpunktes Orientierbarkeit im Stadtge- maßnahmen im öffentlichen Raum, zur Stärkung der Zentrumsfunktion füge Ergänzung eines Orientierungssystems

Attraktives Erscheinungsbild Entwicklung und Umsetzung gestalte- ÖH, unter Mitwir- von Handel und Dienstleistung rischer Leitlinien zu Werbeanlagen und kung IG Brander Außenraumgestaltung Handel, Handwerk Realisierung der Bebauungs- Errichtung neuer Wohnformen für un- ÖH, PI und Gewerbe e.V. absichten auf dem Brander terschiedliche Zielgruppen (Klein-Woh- Feld im Zusammenspiel mit nungen, seniorengerechtes Wohnen) dem Einzelhandelsstandort, auch als Sonderwohnformen (Betreu- 3 Ruhender Trierer Straße, Markt- Realisierung temporärer Stell- Schaffung temporärer Stellplätze ÖH Anbindung an die Vennbahn- ungskonzepte) bzw. öffentlich geför- Verkehr im platz, Heussstraße plätze während der Umbau- auf Teilbereichen der Platzfl äche des trasse derter gartenbezogener Wohnungsbau Kernbereich phase der Trierer Straße Marktplatzes (Durchführung von Erschließungs und Hochbaumaßnahmen). Entwicklung einer einheitlichen Gestaltungs- und Optimierung der Parkplatzsi- Nach Umbau Trierer Straße: Ausdeh- ÖH Bebauungskonzeption tuation für Einzelhandel und nung Parkraumbewirtschaftung (Park- Anwohner scheinautomaten), weitere Untersu- chung für zentrale Parkierungsanlage

Kapitel 5 Strategischer Handlungskatalog 83 STRATEGISCHER HANDLUNGSKATALOG

HF Nr. Projektname Geltungsbereich Entwicklungsziele Handlungsstrategie Träger Priorität

ÖH: Öffentliche Hand Realisie- BE: Bürgerengagement rungszeit- - Aufbauend auf dem raum Bürgerverein Brand e.V. PI: Privater Investor

6 Öffnung und Schulen in Brand ganztägige Nutzung der Attraktivierung der Schulhöfe (Mobi- ÖH Attraktivie- Schulhöfe für Kinder und liar, Gestaltung), Öffnung außerhalb rung der Jugendliche der Schulzeiten, Überdachung von Aufenthalts- Wartebereichen/Busstation an der bereiche an Gesamtschule Brand

den Schulen kurz- bis mittelfristig

7 Wohnen im Innerer Vennbahn- Fertigstellung und Umsetzung Umsetzung der Bebauungsplanung ÖH, PI Siedlungs- bogen der rechtskräftigen Bebau- innerer Vennbahnbogen, Erweiterung raum ungsplanung, Qualifi zierung durch die Umgestaltung der Fläche des

Wohnen im Grünen Stadtbezirk Wohnen der innenliegenden Wohn- Getränkemarktes quartiere

Am Gödersfeld Umsetzung der Bebauungsplanung PI Am Gödersfeld

Brander Feld Umsetzung der Bebauungsplanung ÖH. PI Brander Feld (Bobenden, Lontzenweg, Schagenstraße)

8 Altenge- Am Reulert Förderung und die Steigerung Umnutzung des Grundstückes des ÖH, PI rechtes und des Angebotes altengerechter bisherigen Kindergartens, Konzeption familien- Wohnungen, Mehrgeneratio- zur Errichtung neuer Wohnformen für freundliches nenwohnen, Seniorenwohnen unterschiedliche Zielgruppen Wohnen in und Ausbau von Familienzent- Brand Schagenstraße ren, Gemeinwesenarbeit Umnutzung des Übergangswohnheims ÖH, PI Nr. 120 - 124 an der Schagenstraße zu altengerechten Wohnen. Planung einer sozialer Einrichtung (Gemeinwesenar- beit, Familienzentrum), Qualifi zierung eines Treffpunktes

Schaffung altengerechter Wohnun- ÖH, PI gen mit sozialer Einrichtung an der Schagenstraße, freie Fläche zwischen dem Übergangswohnheim und dem jub mittelfristig (jugend- und bildungszentrum), Inves- torenauswahlverfahren (alternativ zur Umnutzung des Übergangswohnheims Nr. 120 - 124)

Schroufstraße Konzeption zur Errichtung neuer ÖH, PI Wohnformen für unterschiedliche Zielgruppen

Brander Feld Konzeption zur Errichtung neuer Wohn- ÖH, PI formen für unterschiedliche Zielgrup- pen (-> Nr. 5)

84 Kapitel 5 Strategischer Handlungskatalog HF Nr. Projektname Geltungsbereich Entwicklungsziele Handlungsstrategie Träger Priorität HF Nr. Projektname Geltungsbereich Entwicklungsziele Handlungsstrategie Träger Priorität

ÖH: Öffentliche Hand Realisie- ÖH: Öffentliche Hand Realisie- BE: Bürgerengagement rungszeit- BE: Bürgerengagement rungszeit- - Aufbauend auf dem raum - Aufbauend auf dem raum Bürgerverein Brand e.V. Bürgerverein Brand e.V. PI: Privater Investor PI: Privater Investor

6 Öffnung und Schulen in Brand ganztägige Nutzung der Attraktivierung der Schulhöfe (Mobi- ÖH 9 Wohnen am Siedlungsrand Eilen- Arrondierung des Siedlungs- Umnutzung des OBI-Areals an der ÖH, PI Attraktivie- Schulhöfe für Kinder und liar, Gestaltung), Öffnung außerhalb Siedlungs- dorfer Straße randes durch zusätzlicher Sied- Eilendorfer Straße als Wohnstandort rung der Jugendliche der Schulzeiten, Überdachung von rand lungsfl ächen zur Umsetzung mittelfristig Aufenthalts- Wartebereichen/Busstation an der Siedlungsrand Schrouf- des Leitkonzeptes Schaffung raumbildender und garten- ÖH, PI bereiche an Gesamtschule Brand straße bezogener Wohnbebauung entlang der

den Schulen kurz- bis mittelfristig Schroufstraße (-> Nr. 8)

Siedlungsrand Freun- Machbarkeitsuntersuchung zur Schaf- ÖH, PI 7 Wohnen im Innerer Vennbahn- Fertigstellung und Umsetzung Umsetzung der Bebauungsplanung ÖH, PI der Heideweg fung gartenbezogener Wohnbebauung Siedlungs- bogen der rechtskräftigen Bebau- innerer Vennbahnbogen, Erweiterung entlang des Freunder Heidewegs, raum ungsplanung, Qualifi zierung durch die Umgestaltung der Fläche des Verfahren zur Qualitätssicherung,

Wohnen im Grünen Stadtbezirk Wohnen der innenliegenden Wohn- Getränkemarktes Berücksichtigung der Umweltbelange, Wohnen im Grünen Stadtbezirk Wohnen quartiere Lage im Landschaftsschutzgebiet

Am Gödersfeld Umsetzung der Bebauungsplanung PI 10 Profi lierung Siedlungsbereich Aufwertung und Qualifi zierung Profi lbildung und Akzentuierung von ÖH, PI, BE Am Gödersfeld von Treff- Wohnquartiere vorhandener (Spiel-) Plätze Einzelstandorten und Teilräumen punkten und und Quartierstreffs im Stadt- Quartiers- bezirk. Der Ausstattungsstan- Erneuerung des maroden Mobiliars ÖH, PI, BE Brander Feld Umsetzung der Bebauungsplanung ÖH. PI plätzen dard ist entsprechend hoch (ggf. Ergänzung von Sportgeräten), Brander Feld (Bobenden, Lontzenweg, einzustufen Attraktivierung der Spielstationen, mittel - bis langfristig Schagenstraße) Schaffung von überdachten Auf- enthaltsmöglichkeiten, Aktivierung 8 Altenge- Am Reulert Förderung und die Steigerung Umnutzung des Grundstückes des ÖH, PI bürgerschaftlichen Engagements rechtes und des Angebotes altengerechter bisherigen Kindergartens, Konzeption familien- Wohnungen, Mehrgeneratio- zur Errichtung neuer Wohnformen für Umgestaltung der Freifl äche am alten ÖH, PI, BE freundliches nenwohnen, Seniorenwohnen unterschiedliche Zielgruppen Wasserwerk zu einem Jugendplatz Wohnen in und Ausbau von Familienzent- Brand Schagenstraße ren, Gemeinwesenarbeit Umnutzung des Übergangswohnheims ÖH, PI Umsetzung überdachter Aufenthaltsbe- ÖH, PI, BE Nr. 120 - 124 an der Schagenstraße zu reiche Brander Wall altengerechten Wohnen. Planung einer sozialer Einrichtung (Gemeinwesenar- Integration kleinteiliger Aktivierung und Ansprache möglicher ÖH, BE beit, Familienzentrum), Qualifi zierung Versorgungseinrichtungen, für Betreiber/Investoren, Sicherung des eines Treffpunktes den täglichen Bedarf bestehenden Supermarktes

Schaffung altengerechter Wohnun- ÖH, PI Bildung sozialer Einrichtungen Aktivierung und Ansprache möglicher ÖH, BE gen mit sozialer Einrichtung an der an bedeutenden Treffpunkten Betreiber, Vereinen, Gemeinschaften Schagenstraße, freie Fläche zwischen dem Übergangswohnheim und dem jub mittelfristig Pfl ege der vorhandenen und Entwicklung einer partnerschaftlichen ÖH, BE (jugend- und bildungszentrum), Inves- neu integrierten (Spiel) Plätze Pfl egestrategie zur kontinuierlichen torenauswahlverfahren (alternativ zur und Quartiersmitten (u.a. Grün- und Freifl ächenpfl ege Umnutzung des Übergangswohnheims Grünstrukturen) Nr. 120 - 124) Einbindung bürgerschaftlichen Engage- ÖH ments, z.B. durch Pfl egepatenschaften Schroufstraße Konzeption zur Errichtung neuer ÖH, PI Wohnformen für unterschiedliche 11 Orte der Kapelle Münsterstraße Sicherung und Entwicklung Sicherung vorhandener Patenschaften ÖH, BE Zielgruppen Ruhe der Standorte, die als Orte der Friedhof Brand Ruhe, des Einklangs und des Errichtung eines „Gartens der Ruhe“ ÖH, BE Brander Feld Konzeption zur Errichtung neuer Wohn- ÖH, PI Gedenkens dienen im Brander Friedhof, Entwicklung eines formen für unterschiedliche Zielgrup- gestaltenden Pfl egekonzeptes, Aktivie- pen (-> Nr. 5) rung bürgerschaftlichen Engagements

Kapitel 5 Strategischer Handlungskatalog 85 STRATEGISCHER HANDLUNGSKATALOG

HF Nr. Projektname Geltungsbereich Entwicklungsziele Handlungsstrategie Träger Priorität

ÖH: Öffentliche Hand Realisie- BE: Bürgerengagement rungszeit- - Aufbauend auf dem raum Bürgerverein Brand e.V. PI: Privater Investor

12 Camp Pirotte Nordstraße, Eckener- Umstrukturierung des ehe- Umsetzung der Bebauungsplanung, ÖH, PI straße, Brander Heide, maligen Kasernenareals in Ausbildung einer Eingangssituation Vennbahn ein kleinteilig, strukturiertes zum Gewerbegebiet, z.B. Straßenauf- Gewerbegebiet, Aktivierung weitung, Grüner Platz, Sicherung einer der brachliegenden Fläche konfl iktfreien Erschließung kurz- bis mittelfristig

13 Brander Eilendorfer Straße, Nutzung der vorhandenen Umnutzung des Dechamps-Geländes PI Gewerbe strukurieren Gewerbe Heide Hötenigweg, Hermann- Flächenpotenziale, Schließung zu einem Standort für Büro, Lager und Löns-Straße der vorhandenen „Lücken“ im Produktion Stadtgefüge Qualifi zierung und Attraktivierung der ÖH, PI bestehenden Situation (ggf. Bildung von Gewerbehöfen, Erstellen einer Entwicklungsstrategie)

14 Brand Nord nördlicher Siedlungs- Entwicklung zusätzlicher Prüfung des Bedarfs und Klärung der ÖH rand entlang der BAB Siedlungsfl ächen (ASB) Brand naturschutzfachlichen Voraussetzun- 44 Nord, der Schwerpunkt liegt gen in Form einer Machbarkeitsunter- auf der Entwicklung gewerbli- suchung mittelfristig Zwei Varianten: cher- und dienstleistungsbezo- Konzeption und Be- gener Angebote wertungshinweise der Ausarbeitung eines städtebaulichen ÖH Entwicklungsfl ächen in Entwurfs, Bebauungsplanung der Rahmenplanung. 1. FNP 2. Rahmenplanentwurf langfristige Option

HF Nr. Projektname Geltungsbereich Entwicklungsziele Handlungsstrategie Träger Priorität

ÖH: Öffentliche Hand Realisie- BE: Bürgerengagement rungszeit- - Aufbauend auf dem raum Bürgerverein Brand e.V. PI: Privater Investor

15 Rundweg um Im Südosten von Initiierung eines Rundweges Ausbau eines landschaftsbezogenen ÖH, BE Brand (IPR) Brand, verlaufend um Brand mit dem Ziel, den Rundwegs um Brand mittels Lücken- durch den Landschafts- Stadtbezirk besser mit dem schlüsse im vorhandenen Wegenetz, mittelfristig raums, durch das Natur- und Landschaftsraum, Ortsbezogene gestalterische Maßnah- Indetal, entlang des den Kulturlandschaften zu men wie wegebegleitende Baumreihen, Brander Walds, bis zur verknüpfen, ihn erlebbar zu ergänzende Radroutenwegweisung an Brander Heide machen und zu einer stärkeren der Vennbahn, Aktivierung bürger- Identität für Brand hervor- schaftlichen Engagements

Freiräume qualifi zieren qualifi Freiräume zuheben, Verbesserung der Wahrnehmung Brands als ein Stadtbezirk im Grünen

86 Kapitel 5 Strategischer Handlungskatalog HF Nr. Projektname Geltungsbereich Entwicklungsziele Handlungsstrategie Träger Priorität HF Nr. Projektname Geltungsbereich Entwicklungsziele Handlungsstrategie Träger Priorität

ÖH: Öffentliche Hand Realisie- ÖH: Öffentliche Hand Realisie- BE: Bürgerengagement rungszeit- BE: Bürgerengagement rungszeit- - Aufbauend auf dem raum - Aufbauend auf dem raum Bürgerverein Brand e.V. Bürgerverein Brand e.V. PI: Privater Investor PI: Privater Investor

12 Camp Pirotte Nordstraße, Eckener- Umstrukturierung des ehe- Umsetzung der Bebauungsplanung, ÖH, PI 16 Landschafts- Landschaftsraum Initiierung von Landschafts- Durchführung eines freiraumplaneri- ÖH, PI, BE straße, Brander Heide, maligen Kasernenareals in Ausbildung einer Eingangssituation logen (IPR) allgemein logen, Verbesserung der schen Qualifi zierungsverfahrens unter Vennbahn ein kleinteilig, strukturiertes zum Gewerbegebiet, z.B. Straßenauf- Verknüpfung der einzelnen Beteiligung der Einwohnerinnen und mittelfristig Gewerbegebiet, Aktivierung weitung, Grüner Platz, Sicherung einer Standorte im Landschaftraum Einwohner Brands zur Gestaltung der brachliegenden Fläche konfl iktfreien Erschließung und am Siedlungsrand mit dem der Kulturlogen, Aussichtslogen und

kurz- bis mittelfristig Siedlungskern Pforten in den Stadtbezirk, Ausarbeiten eines einheitlichen Leitkonzeptes, Ak- 13 Brander Eilendorfer Straße, Nutzung der vorhandenen Umnutzung des Dechamps-Geländes PI Brander Bahnhof, Verbesserung der Integration tivierung bürgerschaftlichen Engage- Gewerbe strukurieren Gewerbe Heide Hötenigweg, Hermann- Flächenpotenziale, Schließung zu einem Standort für Büro, Lager und zieren qualifi Freiräume Theater Brand, der vorhandenen kulturel- ments, temporäre Sommeraktionen als Löns-Straße der vorhandenen „Lücken“ im Produktion Sportplatz Brander len und freizeittechnischen Vorbereitung (kurzfristig) Stadtgefüge Wald (FC Germania Attraktoren am neu initiierten Qualifi zierung und Attraktivierung der ÖH, PI Freund),Textilmuseum Rundweg als besondere Orte, bestehenden Situation (ggf. Bildung Komerich, Bürokom- sog. Kulturlogen, im Land- von Gewerbehöfen, Erstellen einer plex Indetal schaftsraum Entwicklungsstrategie) Eilendorfer Straße, Ausbau einzelner Aussichtslo- Weg am Brander Wald, gen entlang des Siedlungsran- 14 Brand Nord nördlicher Siedlungs- Entwicklung zusätzlicher Prüfung des Bedarfs und Klärung der ÖH Vennbahntrasse/Stra- des, zu Aufenthaltsbereichen rand entlang der BAB Siedlungsfl ächen (ASB) Brand naturschutzfachlichen Voraussetzun- ße, innerer Vennbahn- mit Ausblick in die Landschaft, 44 Nord, der Schwerpunkt liegt gen in Form einer Machbarkeitsunter- bogen, Brander Wall Integration eines „Ortes der auf der Entwicklung gewerbli- suchung mittelfristig Ruhe“ am Brander Wald Zwei Varianten: cher- und dienstleistungsbezo- Konzeption und Be- gener Angebote kleinteilige Eingänge Ausformulierung einzelner wertungshinweise der Ausarbeitung eines städtebaulichen ÖH von der Vennbahntras- Pforten in den Stadtbezirk, Entwicklungsfl ächen in Entwurfs, Bebauungsplanung se in die Wohnquar- Verbesserung der Verzahnung der Rahmenplanung. tiere mit dem Siedlungsbereich 1. FNP durch Ein- und Ausstiegs- 2. Rahmenplanentwurf punkte langfristige Option

17 Siedlungs- Eilendorfer Straße Aufwertung des Sied- Rückgewinnung des Landschaftsraums ÖH HF Nr. Projektname Geltungsbereich Entwicklungsziele Handlungsstrategie Träger Priorität ränder lungsrandes zum Freiraum, an der Eilendorfer Straße, besonderer Ästhetische, ökologische und Ausarbeitung des ehemaligen Parkplat- ÖH: Öffentliche Hand Realisie- ortsbildprägende Gestaltung zes des OBI Marktes am Siedlungsrand BE: Bürgerengagement rungszeit- in Verbindung mit der Ausarbeitung - Aufbauend auf dem raum und Gestaltung der Landschaftsloge mittel- bis langfristig Bürgerverein Brand e.V. PI: Privater Investor Freunder Landstraße Rückschnitt der Bepfl anzungen, geziel- ÖH 15 Rundweg um Im Südosten von Initiierung eines Rundweges Ausbau eines landschaftsbezogenen ÖH, BE tes Pfl anzen von Bäumen, ermöglichen Brand (IPR) Brand, verlaufend um Brand mit dem Ziel, den Rundwegs um Brand mittels Lücken- des Ausblickes in den Landschaftsraum durch den Landschafts- Stadtbezirk besser mit dem schlüsse im vorhandenen Wegenetz, (Indetal) mittelfristig raums, durch das Natur- und Landschaftsraum, Ortsbezogene gestalterische Maßnah- Indetal, entlang des den Kulturlandschaften zu men wie wegebegleitende Baumreihen, Brander Walds, bis zur verknüpfen, ihn erlebbar zu ergänzende Radroutenwegweisung an Münsterstraße Pfl ege der Bepfl anzung, Gestaltung ÖH Brander Heide machen und zu einer stärkeren der Vennbahn, Aktivierung bürger- durch Pfl anzen von heimischen Bau- Identität für Brand hervor- schaftlichen Engagements marten in regelmäßigen Abständen,

Freiräume qualifi zieren qualifi Freiräume zuheben, Verbesserung der Gestaltung durch Obstwiesen, Erweite- Wahrnehmung Brands als ein rung der vorhandenen Obstwiese Stadtbezirk im Grünen

Kapitel 5 Strategischer Handlungskatalog 87 STRATEGISCHER HANDLUNGSKATALOG

HF Nr. Projektname Geltungsbereich Entwicklungsziele Handlungsstrategie Träger Priorität

ÖH: Öffentliche Hand Realisie- BE: Bürgerengagement rungszeit- - Aufbauend auf dem raum Bürgerverein Brand e.V. PI: Privater Investor

18 Entrée Trierer nördlicher Zufahrts- Aufwertung der Eingangs- Einbindung des neugeplanten OBI ÖH Straße Im- bereich (Kreuzung bereiche, Steigerung der Standortes in die Gestaltung des Ein-

pulsprojekt Debyestraße/Auto- Attraktivität gangsbereiches, Aufwertung der Unter- kurzfristig (IPR) bahnanschluss) führung, Entwicklung eines Konzeptes zur Grünraumgestaltung, Beleuchtung, Farbgebung, Kunstobjekte, o.Ä

südlicher Zufahrtsbe- Umbauplanungen begleiten, Entfal- ÖH reich (Brander Berg) tung einer frühzeitigen Wirkung eines Stadtbezirks im Grünen, Schaffung eines attraktiven, großzügigen Grünen Entrées, Berücksichtigung des Natur- und Landschaftsraums, Akzentuierung Verkehre lenken und verträglich abwickeln und verträglich lenken Verkehre durch Beleuchtung, Farbgebung, Grünbepfl anzung, o.Ä.

19 Hauptver- Freunder Landstraße Akzentuierung der Ortsein- Umbauplanungen erstellen, kurzfristig ÖH kehrsstraßen gangsbereiche, verbesserte lassen sich über Grünpfl egemaß- Orientierung und Anpassung nahmen Signalwirkungen erreichen, mittelfristig Nordstraße der Fahrgeschwindigkeit, mittelfristig sind auch bauliche ÖH nachhaltig gestaltete und Maßnahmen zu ergreifen, parallel funktionale Aufwertung des verlaufende Stellplätze, konfl iktfreie Straßenraums, Gewährleistung Erschließung der Wohnquartiere und Münsterstraße der Sicherheit des Fuß- und des zukünftigen Gewerbegebiets Camp ÖH Radverkehrs, Kinder-, Alten- Pirotte (Aufweitung des Straßenraums Niederforstbacher und Behindertenfreundlich im Zufahrtsbereich des Camp Pirotte), ÖH Straße (Eilendorfer Straße -> Nr. 13), ggfs. Ausbau beidseitig verlaufender Baum- Eilendorfer Straße reihen, Ausbildung von Engstellen und ÖH Torsituationen, Fuß- und Radwege verbessern bzw. schaffen, Parkplätze berücksichtigen

20 Wohnstraßen Eckener Straße, Umgestaltung/Aufwertung zur bauliche Maßnahmen u.a. Geschwin- ÖH Grachtstraße, Heuss- Verbesserung der Verkehrssi- digkeitsreduzierung, Engstellen, Geh- straße, Kolpingstraße, cherheit und Nutzbarkeit für wegbreiten (Rombachstraße -> Nr. 5) Marktstraße, Rom- Fußgänger und Radfahrer bachstraße, Rollefstra- ße, Schroufstraße

88 Kapitel 5 Strategischer Handlungskatalog HF Nr. Projektname Geltungsbereich Entwicklungsziele Handlungsstrategie Träger Priorität HF Nr. Projektname Geltungsbereich Entwicklungsziele Handlungsstrategie Träger Priorität

ÖH: Öffentliche Hand Realisie- ÖH: Öffentliche Hand Realisie- BE: Bürgerengagement rungszeit- BE: Bürgerengagement rungszeit- - Aufbauend auf dem raum - Aufbauend auf dem raum Bürgerverein Brand e.V. Bürgerverein Brand e.V. PI: Privater Investor PI: Privater Investor

18 Entrée Trierer nördlicher Zufahrts- Aufwertung der Eingangs- Einbindung des neugeplanten OBI ÖH 21 Fuß- und Das strahlenartige Verknüpfung des äußeren Errichtung eines Wegeleitsystems im ÖH Straße Im- bereich (Kreuzung bereiche, Steigerung der Standortes in die Gestaltung des Ein- Radwegenetz Wegenetz beginnt Rundwegs auf direkten Wege Zuge der Realisierung des Rundwegs pulsprojekt Debyestraße/Auto- Attraktivität gangsbereiches, Aufwertung der Unter- kurzfristig bzw. mündet im neuen mit dem Kern (Marktplatz) mittelfristig (IPR) bahnanschluss) führung, Entwicklung eines Konzeptes Freiraum des alten über ein strahlenartiges zur Grünraumgestaltung, Beleuchtung, Marktplatzes, fl ächen- Wegenetz, teilweise nur als Entwicklung eines einheitlichen Leitfa- ÖH Farbgebung, Kunstobjekte, o.Ä deckend Fuß- und Radwegeverbindung dens zur gestalterischen Aufwertung

fl ächendeckend Bildung eines zusammenhän- Sicherung und Ausbau der quartiersbe- ÖH genden und fl ächendeckenden zogenen Fuß- und Radwege, Schlie- Fuß- und Radwegenetzes, mit ßung von Lücken im Wegenetz, Absen- südlicher Zufahrtsbe- Umbauplanungen begleiten, Entfal- ÖH Integration von Abstellanlagen kung von Bordsteinen an Querungen, reich (Brander Berg) tung einer frühzeitigen Wirkung eines für den Radverkehr bei Bedarf Gestaltungsmaßnahmen Stadtbezirks im Grünen, Schaffung eines attraktiven, großzügigen Grünen Ausbau von dezentralen Abstellanla- ÖH Entrées, Berücksichtigung des Natur- gen, Fahrradbügel oder überdachte und Landschaftsraums, Akzentuierung Bike & Ride Anlagen planen, einrichten Verkehre lenken und verträglich abwickeln und verträglich lenken Verkehre durch Beleuchtung, Farbgebung, abwickeln und verträglich lenken Verkehre Grünbepfl anzung, o.Ä. Doktor-Josef-Lamby- Verbesserung der Querungs- Umgestaltungs- oder Umbaumaßnah- ÖH Straße, Hermann-Löns- situationen men im Straßenraum Straße, Münsterstraße, Niederforstbacher Probleme Längsverkehr lösen Erstellen einer Konzeption zur Vermei- ÖH 19 Hauptver- Freunder Landstraße Akzentuierung der Ortsein- Umbauplanungen erstellen, kurzfristig ÖH Straße dung von Gehwegparken, Umbaupla- kehrsstraßen gangsbereiche, verbesserte lassen sich über Grünpfl egemaß- nungen Orientierung und Anpassung nahmen Signalwirkungen erreichen, mittelfristig Nordstraße der Fahrgeschwindigkeit, mittelfristig sind auch bauliche ÖH nachhaltig gestaltete und Maßnahmen zu ergreifen, parallel 22 Verkehrskno- Kreisverkehr Münster- Verbesserung der Orientierbar- Bevorrechtigung für die Vennbahn ÖH funktionale Aufwertung des verlaufende Stellplätze, konfl iktfreie tenpunkte straße keit und der Verkehrssicherheit (Fuß- und Radverkehr) ausweisen, Inte- Straßenraums, Gewährleistung Erschließung der Wohnquartiere und Vennbahn- gration der Gestaltung in den Rundweg Münsterstraße der Sicherheit des Fuß- und des zukünftigen Gewerbegebiets Camp ÖH trasse mit Vennbahn, Münster- Brand (->Nr. 15 ), Akzentuierung der ÖH Radverkehrs, Kinder-, Alten- Pirotte (Aufweitung des Straßenraums dem Straßen- straße Vennbahntrasse durch Hinweisschilder Niederforstbacher und Behindertenfreundlich im Zufahrtsbereich des Camp Pirotte), ÖH netz und/oder Gestaltungsmaßnahmen wie mittel- bis langfristig Straße (Eilendorfer Straße -> Nr. 13), ggfs. Vennbahn, Rombach- eines durchgehenden Bodenbelags ÖH Ausbau beidseitig verlaufender Baum- straße Eilendorfer Straße reihen, Ausbildung von Engstellen und ÖH Torsituationen, Fuß- und Radwege 23 ÖPNV Mögliche Standorte Ausbau einer Bus - Wende- Prüfung der örtlichen Gegebenheiten ÖH verbessern bzw. schaffen, Parkplätze Ortsausgang Trierer schleife für den Standort einer Buswendeschlei- berücksichtigen Straße, Freunder Land- fe, ggf. Anpassung der Trassenführung, straße, Gesamtschule Bereitstellung der erforderlichen Brand Infrastruktur, wie Aufenthaltsbereiche und Unterstände 20 Wohnstraßen Eckener Straße, Umgestaltung/Aufwertung zur bauliche Maßnahmen u.a. Geschwin- ÖH Grachtstraße, Heuss- Verbesserung der Verkehrssi- digkeitsreduzierung, Engstellen, Geh- straße, Kolpingstraße, cherheit und Nutzbarkeit für wegbreiten (Rombachstraße -> Nr. 5) Marktstraße, Rom- Fußgänger und Radfahrer 24 Car-Sharing Mögliche Standorte Steigerung des Mobiltäts- Überprüfung der Angebotsmöglichkei- Cambio- bachstraße, Rollefstra- prüfen, Marktplatz, komforts, kostengünstige und ten und der Nachfrage Carsharing ße, Schroufstraße Einzelhandelsstandort umweltfreundliche Ergänzung Trierer Straße - Brander des Mobilitätsangebotes, Feld, Discounter Reduzierung des Bedarfs an Freunder Landstraße, Parkplätzen, Anreizbildung Brander Bahnhof zum Umstieg auf den ÖPNV

Kapitel 5 Strategischer Handlungskatalog 89 STRATEGISCHER HANDLUNGSKATALOG

Aktiver Nr. Projektname Geltungsbereich Entwicklungsziele Handlungsstrategie Träger Priorität

Bau- ÖH: Öffentliche Hand Realisie- stein BE: Bürgerengagement rungszeit- - Aufbauend auf dem raum Bürgerverein Brand e.V. PI: Privater Investor

25 Infrastruktur nicht räumlich greifbar Sicherung und Ausbau der Stärkung der vorhandenen Selbstorga- BE vorhandenen Infrastrukturein- nisationen im Stadtbezirk, Verbesse- richtungen rung der Infrastrukturangebote sowie der sozialen und kulturellen Betreuung von Kindern und Jugendlichen

Stärkung der vorhandenen Selbstor- ÖH, BE ganisationen, Bereitstellung sozialer Gemeinsam für Brand Initiativen und Gesundheitsdienste für Senioren, Pfl ege- und Hilfsbedürftige sowie Menschen mit Behinderungen

Förderung des Ausbaus von Familien- ÖH, PI, BE

zentren Phase kurzfristig - ständige prozessbegleitende

Ausbau weiterer Grundschulen zu ÖH offenen Ganztagsschulen

Verbesserung der infrastrukturellen ÖH Ausstattung der Gesamtschule Brand

Bereitsstellung ärztlicher Infrastruktur ÖH, PI, BE in zentraler Lage unter Einbeziehung lokaler Ärzteschaften, Krankenkassen

Erweiterung der Angebote im Bereich ÖH, PI der Erwachsenenbildung, Einbindung des Engagements der VHS

26 Bezirksma- Optimal: Integration Einrichtung eines Bezirksma- Entwicklung einer Konzeption zum ÖH, BE, Bürger- nagement, im Bezirksamt Brand nagement, erfüllt zentrale partnerschaftlichen Stadtbezirks- verein Brand e.V., Beteiligung oder im realisierten Koordinierungs- und Vernet- management, dauerhafte Einrich- Mitwirkung IG und „Marke Bürgerhaus Brand mit zugsaufgaben und betreut die tung eines Bezirksmanagements in Brander Handel, Brand“ (IPR) Zentrumsbezug, nicht Umsetzung des Marketing- u. Brand, Prüfung der Organisation als Handwerk und räumlich greifbar Kommunikationskonzeptes „ISG - PLUS“ Gewerbe e.V.

Steigerung des Image des Entwicklung eines Marketingkonzeptes ÖH, BE, Bürger- Stadtbezirks Brand, Heraus- für Einzelhandel und Dienstleistungen, verein Brand e.V., stellen der standortbezogenen Erarbeiten eines Marketingkonzeptes Mitwirkung IG Stärken des Stadtbezirks für Brand, Ausschreiben von bürger- Brander Handel, und bezirksbezogenen Wettbewerben Handwerk und Gewerbe e.V.

27 Destination Mögliche Standorte Brand als Startort für Venn- Machbarkeitsuntersuchung der über- ÖH, BE Vennbahn entlang der Vennbahn bahn, insbesondere vor dem regionalen touristischen Vermarktung Hintergrund der Verlängerung der Vennbahn mit Brand als Startort der Vennbahn nach Belgien nutzen, überregionale Bedeu- Info, Fahrrad-/Skateverleih, Übernach- ÖH, PI,BE tung durch Vermarktung und tung und „Vennbahnstops“ (Gastrono- touristische Angebote mie) koordinieren

90 Kapitel 5 Strategischer Handlungskatalog Aktiver Nr. Projektname Geltungsbereich Entwicklungsziele Handlungsstrategie Träger Priorität 5.2. Kriterienkatalog einer „Kinder- und Familienfreundlichen Stadtpla- „Familiengerechte Stadtplanung“ nung“. Für die Rahmenplanung Brand ist der Katalog Bau- ÖH: Öffentliche Hand Realisie- Die Stadt Aachen hat 2003 einen Kriterienkatalog für 1.1 (Stadt(teil)entwicklungskonzepte) anzuwenden. stein BE: Bürgerengagement rungszeit- einen kinder- und familienfreundlichen Städtebau - Aufbauend auf dem raum beschlossen, der Planern frühzeitig Anhaltspunkte für Bürgerverein Brand e.V. das Vorhaben gibt und die Ansprüche der Stadt Aa- PI: Privater Investor chen nennt. Dieser Kriterienkatalog ermöglicht anhand von Fragestellungen eine Prüfung der Zielvorgaben 25 Infrastruktur nicht räumlich greifbar Sicherung und Ausbau der Stärkung der vorhandenen Selbstorga- BE vorhandenen Infrastrukturein- nisationen im Stadtbezirk, Verbesse- richtungen rung der Infrastrukturangebote sowie Sicherheit und soziales Zusammenleben fördern In welcher Weise? der sozialen und kulturellen Betreuung von Kindern und Jugendlichen Werden gebietsübergreifende Bindungen beachtet oder neu geschaf- Initiierung eines Rundweges und eines strahlenartigen We- fen (Schule, Grünfl ächen, Wegeverbindungen)? genetzes, HF 4 - S. 64 - 65, HF 5 - S. 68 - 70; Profi lierung von Stärkung der vorhandenen Selbstor- ÖH, BE Treffpunkten und Quartiersplätzen, HF 2 - S. 56 - 59 ganisationen, Bereitstellung sozialer Gemeinsam für Brand Initiativen und Gesundheitsdienste für Wird durch Nutzungsmischung die Nähe von Wohnen und Arbeiten Profi lierung des Einzelhandelsstandort Trierer Straße - Brander Senioren, Pfl ege- und Hilfsbedürftige erreicht? Feld, Zentrales Wohnen, HF 1 - S. 52 sowie Menschen mit Behinderungen Gewährleistet die Konzeption - etwa durch Mischung unterschiedlicher Profi lierung Zentrales Wohnen, HF 1 - S. 52; Förderung des Förderung des Ausbaus von Familien- ÖH, PI, BE Wohnformen sowie Angebote für unterschiedliche Generationen - eine Angebotes für altengerechte Wohnungen, Mehrgenerationen zentren Phase kurzfristig - ständige prozessbegleitende differenzierte Sozialstruktur in der Gesamtstadt und fördert sie die Wohnen, Seniorenwohnen, Familienwohnen, HF 2 - S. 54 - 57; soziale Integration unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen? Ausbau weiterer Grundschulen zu ÖH offenen Ganztagsschulen Eigenständige Mobilität fördern In welcher Weise?

Verbesserung der infrastrukturellen ÖH Wird ein integriertes Verkehrskonzept für Fußgänger, Radfahrer, ÖPNV Akzentuierung der Hauptstraßen, der Wohnstraßen und des Ausstattung der Gesamtschule Brand und Individualverkehr geplant? fl ächendeckenden Fuß- und Radwegenetzes, HF 5 - S. 68 - 70

Bereitsstellung ärztlicher Infrastruktur ÖH, PI, BE Werden Fuß- und Radwegverbindungen als Netz und ggf. straßenunab- Initiierung eines Rundweges und eines strahlenartigen Wegenet- in zentraler Lage unter Einbeziehung hängig geplant? zes, HF 4 -S. 64 - 65, HF 5 - S. - 70 lokaler Ärzteschaften, Krankenkassen Werden die Siedlungsbereiche an den ÖPNV angeschlossen (Haltestel- Keine Änderung des gut erschließenden Busnetzes vorgesehen Erweiterung der Angebote im Bereich ÖH, PI lenradius 200-300m eingehalten)? der Erwachsenenbildung, Einbindung des Engagements der VHS Nutzbarkeit, Erlebnisvielfalt und Veränderbarkeit schaffen In welcher Weise?

26 Bezirksma- Optimal: Integration Einrichtung eines Bezirksma- Entwicklung einer Konzeption zum ÖH, BE, Bürger- Wird eine Vernetzung von Grünfl ächen und Naturräumen mit der Initiierung eines Rundweges und eines strahlenartigen Wegenet- nagement, im Bezirksamt Brand nagement, erfüllt zentrale partnerschaftlichen Stadtbezirks- verein Brand e.V., Wohnbebauung gewährleistet? zes, HF 4 -S. 64 - 65, HF 5 - S. 68 - 70 Beteiligung oder im realisierten Koordinierungs- und Vernet- management, dauerhafte Einrich- Mitwirkung IG und „Marke Bürgerhaus Brand mit zugsaufgaben und betreut die tung eines Bezirksmanagements in Brander Handel, Werden innerstädtische Frei- und Grünfl ächen miteinander vernetzt? Initiierung von Landschaftslogen, HF 4 - S. 64 - 67 Brand“ (IPR) Zentrumsbezug, nicht Umsetzung des Marketing- u. Brand, Prüfung der Organisation als Handwerk und räumlich greifbar Kommunikationskonzeptes „ISG - PLUS“ Gewerbe e.V. Werden Treffpunkte im Stadteil geschaffen? Profi lierung von Treffpunkten und Quartiersplätzen, HF 2 - S. 56 - 59 Steigerung des Image des Entwicklung eines Marketingkonzeptes ÖH, BE, Bürger- Stadtbezirks Brand, Heraus- für Einzelhandel und Dienstleistungen, verein Brand e.V., Werden infrastrukturelle Erfordernisse an soziale, schulische, sportli- Errichtung einer Turnhalle, HF 1 - S. 46; Öffnung und Attraktivie- stellen der standortbezogenen Erarbeiten eines Marketingkonzeptes Mitwirkung IG che Einrichtungen erfüllt? rung der Aufenthaltsbereiche an den Schulen, HF 2 - S. 56 - 59; Stärken des Stadtbezirks für Brand, Ausschreiben von bürger- Brander Handel, Errichtung eines sozialen Treffpunktes HF 2 - S. 56 und bezirksbezogenen Wettbewerben Handwerk und Gewerbe e.V. Entsprechen die Standorte dafür den aktuellen Bedürfnissen? Vereine und Schulen stellen die direkten Anforderungen, Kapitel 1 - Beteiligung, S. 10; Machbarkeitsuntersuchung zur Errichtung 27 Destination Mögliche Standorte Brand als Startort für Venn- Machbarkeitsuntersuchung der über- ÖH, BE einer Turnhalle, HF 1 S. 46; Vennbahn entlang der Vennbahn bahn, insbesondere vor dem regionalen touristischen Vermarktung Hintergrund der Verlängerung der Vennbahn mit Brand als Startort Beteiligung In welcher Weise? der Vennbahn nach Belgien nutzen, überregionale Bedeu- Info, Fahrrad-/Skateverleih, Übernach- ÖH, PI,BE Wird die Beteiligung von betroffenen Kindern, Jugendlichen und Beteiligung der Schulen, Kapitel 1, S. 8 - 10; Öffnung und Attrak- tung durch Vermarktung und tung und „Vennbahnstops“ (Gastrono- Familien an der Planung vorgesehen? tivierung der Aufenthaltsbereiche an den Schulen, HF 2 - S. 56 touristische Angebote mie) koordinieren - 59; Bürger und Vereine für Brand, Kapitel 5 S. 76

Kapitel 5 Kriterienkatalog 91 IMPRESSUM

Quellen- und Abbildungsverzeichnis Alle Plangrafi ken und Fotos von scheuvens + wachten, wenn nicht gesondert aufgeführt.

Bilder und Grafi ken S. 4, Foto: Stadtverwaltung Aachen S. 5, Foto: Bezirksamt Brand S. 14, 15, Abbildungen: Bürgerverein Brand e.V., Verantwortlicher: Erster Vorsitzender Wilhelm Kessel, „brand - ein Ort verändert sich“, April 1985 S. 17, Orthfoto: Stadtverwaltung Aachen S. 24, B-Plan Camp Pirotte: Stadtverwaltung Aachen S. 26, FNP: Stadtverwaltung Aachen S. 51, Plan Trierer Straße: Stadtverwaltung Aachen S. 79, Foto oben und unten rechts: Stadtverwaltung Aachen, Foto unten links: IG BRander Handel, Handwerk und Gewerbe e.V.

Literatur S. 14, 15, Textzusammenfassung: Bürgerverein Brand e.V., Verantwortlicher: Erster Vorsitzender Wilhelm Kessel, „brand - ein Ort verändert sich“, April 1985

Herausgeber Stadt Aachen Der Oberbürgermeister Dezernat III - Planung und Umwelt Beigeordnete Gisela Nacken Verwaltungsgebäude Am Marschiertor Lagehausstraße 20 52064 Aachen

Bearbeitung scheuvens + wachten Prof. Rudolf Scheuvens | Prof. Kunibert Wachten | Dr. Monika Nadrowska | Mareike Gerhardt | Stefan Hartlock | Boris Mehlkopf | Alexander Selbach | Sophia Steireif | Friedenstraße 18 D-44139 Dortmund www.scheuvens-wachten.de [email protected]

RMP Landschaftsarchitekten Stephan Lenzen

Gestaltung und Layout scheuvens + wachten

Betreuung Stadt Aachen Fachbereich Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen Abteilung Stadterneuerung und Stadtgestaltung Gertrude Helm | Fabian Kumkar | Sebastian Lieser

Aachen | Dortmund | Januar 2009

92 Impressum 93 scheuvens + wachten