Demenz Atlas
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Vorwort Grafschafter Demenz atlas Grafschafter Demenz atlas Ausgabe 2014 Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger im Landkreis Grafschaft Bentheim Heute haben viele Menschen die Chance, deutlich älter zu werden als vor hundert Jahren. Auch in der Grafschaft Bentheim erreichen viele Menschen ein hohes Lebensalter. Das ist ein Grund zur Freude. Mit der höheren Lebenserwartung steigt aber auch das Risiko, an Alzheimer oder einer anderen Form von Demenz zu erkranken. Demenzerkrankungen können bedrückend und beängstigend sein. Für die Erkrankten, die sich in ihrer Umwelt immer weniger zurecht- finden und auch für die Angehörigen, die den langsamen Verlust der Fähigkeiten und die Persönlichkeitsveränderung eines geliebten Menschen erleben. Nach Berechnungen der Deutschen Alzheimer Gesellschaft sind bundesweit etwa 1,4 Millionen Menschen an einer Demenz er- krankt, in unserem Landkreis müssen wir also von 1.000 bis 2.000 Betroffenen ausgehen. Für den Landkreis Grafschaft Bentheim ver- öffentlichen wir deshalb eine Angebotslandkarte als Orientierungs- hilfe für Erkrankte, Angehörige und Fachkräfte. 2 | Grafschafter Demenzatlas Vorwort Es werden Möglichkeiten der Beratung und häuslichen Unterstüt- zung, ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen, Selbsthilfe- gruppen und Angehörigengruppen vorgestellt. Außerdem sind Bil- dungsangebote für Senioren zur aktiven Gesundheitsförderung auf- geführt, die es Bürgerinnen und Bürgern in unserem Landkreis er- leichtern, gesund alt zu werden. Mein herzlicher Dank gilt allen Einrichtungen, Praxen und Gruppen, die sich an dem Zustandekommen der Angebotslandkarte beteiligt haben. Ihr Landrat Friedrich Kethorn Grafschafter Demenzatlas | 3 Inhaltsverzeichnis Seite Angebotslandkarte 6 Demenzerkrankungen 8 Stadien der Alzheimer-Demenz 8 Pflegebedarf bei Demenz 9 Pflegebedürftigkeit 10 Zusätzliche Betreuungsleistungen 11 Pflegestufen 11 Ambulante, teilstationäre und stationäre Pflege 13 Beratungsstellen für Demenzbetroffene 14 Kliniken/Facharztpraxen für Demenz 16 Selbsthilfegruppen/Angehörigengruppen Bad Bentheim 19 Schüttorf 21 Nordhorn 22 Uelsen 29 Emlichheim 30 Wietmarschen 31 Gesundheitsförderung und Präventionsangebote Bad Bentheim, Diakonischer Dienst 35 Nordhorn, Diakoniestation 36 Nordhorn, DRK 37 Nordhorn, DRK-Entlastender Dienst 38 Nordhorn, Wohnstift 39 Nordhorn, Euregio-Klinik 40 Nordhorn, Familienbildungsstätte 41 Nordhorn, Der Paritätische 43 Nordhorn, Seniorenservicebüro 44 4 | Grafschafter Demenzatlas Inhalt Nordhorn, Freiwilligen Agentur 45 Nordhorn, Volkshochschule 46 Nordhorn, Ländliche Erwachsenbildung 50 Uelsen, DRK 51 Emlichheim, Senfkorn 52 Ambulante Pflegedienste Bad Bentheim 54 Schüttorf 57 Nordhorn 59 Neuenhaus 73 Uelsen 75 Wilsum 77 Emlichheim 78 Wietmarschen 82 Teilstationäre und stationäre Angebote Bad Bentheim 84 Schüttorf 88 Nordhorn 90 Neuenhaus 104 Uelsen 108 Emlichheim 109 Wietmarschen 114 Anhang Ausgewählte Literaturliste 118 Grafschafter Demenzatlas | 5 Emlichheim Ringe Laar Georgs- Hoogstede dorf Gölen- Esche Osterwald Wielen Wilsum kamp Wietmarschen Itterbeck Uelsen Neuenhaus Getelo Lage Halle Nordhorn Engden Isterberg Quen- dorf Schüt- torf Bad Bentheim Samern Ohne 6 | Grafschafter Demenzatlas Netzwerk Demenz Versorgungsangebote im Landkreis Grafschaft Bentheim Angehörigenarbeit / Selbsthilfegruppen Präventionsangebot in Bildungseinrichtungen Ambulante Pflege- und Betreuungsangebote Angebote in stationären und teilstationären Einrichtungen Krankenhaus Außenstellen stat. oder ambulanter Einrichtungen Grafschafter Demenzatlas | 7 Was ist eine Demenzerkrankung? Wo habe ich meine Brille hingelegt? Welcher Wochentag ist heute? Nicht jede Vergesslichkeit ist mit einer beginnenden Demenz gleich- zusetzen. Menschen, die an einer Demenz leiden, weisen jedoch einige typische Merkmale auf, die sich im Verlauf der Erkrankung häufen und immer stärker ausprägen. Das Wesen der Demenzer- krankung ist der Schwund von Hirnzellen und Hirnfunktionen. Menschen mit einer beginnenden Demenzerkrankung haben zu- nehmend Schwierigkeiten, sich zu erinnern und neue Inhalte einzu- prägen. Auch das logische Denken fällt schwer und das sprachliche Ausdrucksvermögen verschlechtert sich. Manche können sich nicht mehr so gut orientieren und haben Schwierigkeiten, Gesichter wie- derzuerkennen. Hinzukommen in späteren Stadien Verwirrtheit, Ängstlichkeit und Unruhe bis hin zu schwerem Persönlichkeitsabbau. In Deutschland leiden derzeit etwa eine Million Menschen an einer Demenzerkrankung, was ca. 1,3 % der Gesamtbevölkerung ent- spricht. Die Alzheimer-Krankheit ist mit dem Anteil von zwei Drit- teln aller Demenzerkrankungen die häufigste Form. Die Betroffenen sind meist älter als 65 Jahre. Bislang ist die Alzheimer-Krankheit noch nicht heilbar, aber es gibt Behandlungsmöglichkeiten, die den Verlauf verzögern und die Lebensqualität verbessern. Insbesondere die vas kulären Demenzen, mit ca. 30 % zweithäufigste Form der Demenz erkrankung, sprechen auf Umstellung der Lebensweise, ge- sunde Ernährung und kreislaufwirksame Medikamente an. Stadien der Alzheimer-Demenz Im Frühstadium der Erkrankung schwindet vor allem das Kurzzeit- gedächtnis. Alzheimerkranke vergessen Namen, die ihnen gerade genannt wurden, versäumen Verabredungen oder haben Mühe, Gesprächen zu folgen. Fremdwörter und abstrakte Begriffe bereiten Schwierigkeiten, der Sinn von Wortspielen erschließt sich nicht mehr und die Sprache der Erkrankten wird einfacher. 8 | Grafschafter Demenzatlas Demenz, Stadien und Pflegeleistungen Im mittleren Stadium sind die Patienten nur noch mit Unterstützung in der Lage, ihren Alltag zu bewältigen. Häufig zeigen Demenzer- krankte in diesem Stadium aggressive Verhaltensweisen, Wutaus- brüche und Unruhe. Alle weiteren Störungen der ersten Phase schreiten fort. Auch das Langzeitgedächtnis leidet nun. Im Spätstadium sind die Erkrankten vollständig von Pflege und Be- treuung abhängig. Ihr Gedächtnis ist nicht mehr in der Lage, neue Informationen zu speichern. Auch Angehörige werden oft nicht mehr erkannt. Der Wortschatz ist auf wenige Wörter reduziert und Gedankengänge können nicht mehr kommuniziert werden. Hinzu kommen Störungen im Tag-Nacht-Rhythmus. Pflegebedarf bei Demenz Demenz im fortgeschrittenen Stadium ist die häufigste Ursache für Pflegebedürftigkeit. Die Pflege kann je nach Schweregrad und häus- lichen Umständen ambulant, teilstationär oder vollstationär geleis- tet werden. Für Angehörige ist die Belastung sehr hoch, deshalb werden oft ambulante Pflegedienste als Entlastung für Zuhause in Anspruch genommen. Die Kosten können von der Pflegeversiche- rung nach gutachterlicher Einstufung in eine der Pflegestufen teil- weise übernommen werden. Zusätzlich kann die häusliche Pflege durch teilstationäre Hilfen in Tagesstätten, Tagespflegeeinrichtungen und Tageskliniken ergänzt werden. Es ist für die Betroffenen selbst und für Angehörige gut, eine even- tuelle Demenz möglichst früh zu diagnostizieren. Die Diagnose ist zwar im ersten Moment schockierend, beendet aber die Unsicher- heit und vermeidet, dass fälschlicherweise auf andere Erkrankungen behandelt wird. Denn dann kann in aller Ruhe überlegt werden, wie es weitergeht. Die Betroffenen können eigenverantwortlich und selbstbestimmt wichtige Angelegenheiten klären wie z. B. Arbeits- stelle, Führerschein, Therapiemöglichkeiten. Grafschafter Demenzatlas | 9 Grundsätzlich können Hausärzte erste Hinweise auf eine Demenz feststellen und eine weitere Diagnostik in die Wege leiten. Für die Frühdiagnose eignen sich Testverfahren wie z. B. der Mini-Mental- Status-Test oder der Uhren-Zeichen-Test. Dann werden andere Er- krankungen z. B. durch Blutuntersuchungen, Computertomografie oder Kernspintomografie des Gehirns ausgeschlossen. Eine Absicherung der Diagnose nimmt im Zweifelsfall ein Facharzt für Neurologie oder ein Psychiater vor. Es gibt viele Therapieansätze, die nach der Diagnose Demenz ein - gesetzt werden können, wie Gedächtnistraining, Ergotherapie, Medikamentenbehandlung, Physiotherapie, Gesprächstherapie, Kunst- und Tanztherapie und vieles mehr. Wichtig ist, Betroffene möglichst lange in ihrer Selbstständigkeit zu unterstützen. Für De- menzkranke ist es wichtig, sozial und familiär eingebunden zu sein, aktiv ihr Leben gestalten zu können und mit Respekt behandelt zu werden. Die Wohnung sollte übersichtlich und hell, frei von sperri- gen Gegenständen und Stolperstellen, aber trotzdem mit persönli- chen Erinnerungsstücken und Möbeln ausgestattet sein. Pflegebedürftigkeit Im Sinne der Pflegeversicherung nach SGB XI liegt Pflegebedürftig- keit vor, wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind: Es muss eine körperliche, geistige oder seelische Erkrankung oder Behinderung vorhanden sein. Aufgrund dieser Erkrankung oder Behinderung besteht eine Einschränkung bzw. das Unvermögen, sich selbst im Bereich der Körperpflege, der Mobilitäten und/oder der Ernährung zu versorgen. Für diese täglich wiederkehrenden Verrichtungen muss ein erheblicher Hilfebedarf gegeben sein. Die Erkrankung oder Behinderung muss auf Dauer, mindestens aber für sechs Monate bestehen. 10 | Grafschafter Demenzatlas Demenz, Stadien und Pflegeleistungen Zusätzliche Betreuungsleistungen Menschen mit einer demenzbedingten Fähigkeitsstörung, einer geistigen Behinderung oder psychischen Erkrankungen, die nicht mehr in der Lage sind, ihre Selbstversorgung ausreichend sicher - zustellen und ihren Alltag zu strukturieren, können zusätzliche Betreuungsleistungen nach § 45 SGB XI in Anspruch nehmen. Der Medizinische Dienst der Krankenkassen stellt im Pflegegut - achten fest, ob der Antragsteller zum Personenkreis