Die Freunde Der Berliner Jahre

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Die Freunde Der Berliner Jahre Die Freunde der Berliner Jahre Intim Es lag 20 Jahre lang in einem Banksafe: Nun konnte Max Frischs Tagebuch „Berliner Journal“ endlich erscheinen. Eine Lesehilfe Text und Konzeption Andreas Schäfer Beziehungslegende: Uwe Johnson greift das Ehepaar Wolf an, weil unproblematisch es in der DDR geblieben ist (und sich offenbar mit hohem noch wohlfühlt). Frisch will schlichten – Verstrickungsgrad was gar nicht nötig ist. Die Wolfs lassen Johnsons Wut aristokratisch an sich abperlen. hohes Kränkungs- Frisch ist sehr beeindruckt. potenzial Max Frisch im Glück Gerhard und Christa Wolf nachwirkende traumatische Uwe Johnson Die beiden werden wegen ihrer geradezu Freundschaft aus Frischs Mephisto, der kalte Hauch übermenschlichen Souveränität von der Jugend in seinem Nacken. Der engste Vertraute Frisch unendlich bewundert. Stehen des Schweizers, der sich einen diabo- zur DDR und räumen trotzdem Mängel lischen Spaß daraus macht, den Finger ein. Haben Rechtfertigungen nicht Werner Coninx nötig. Klatsch auch nicht. Jammern in dessen Wunde der Verunsicherung Unter hinter allem: die zu stoßen: „Herr Frisch, wir haben den nie, beklagen nur. Auch das noch: ein frühe, fatale Freundschaft offenbar glückliches Ehepaar. Eindruck, Sie leben nicht mehr lang.“ zu dem reichen Werner Coninx, der dem jungen, armen Frisch seine Anzüge vermachte und ihn in die feine Gesellschaft holte. Wolf Biermann In Friedenau Aber ihn später als Autor In Ost-Berlin belächelt hat. Frischs Frisch, tief beeindruckt: „der erste Drama: Erwählung und Freie seit Tagen“. Politisch kaltgestellt, (Selbst-)Verachtung. Also: aber „ein völlig unverschüchterter Die wahren Schriftsteller Mann“. Allerdings verwunderlich, sind immer die anderen. dass bei dem Schriftstellertreffen in Günter Grass Biermanns Wohnung keiner was von Ach, Günter! Frisch ist geradezu Frisch wissen will. Keine einzige Frage. fassungslos über die Selbstgerechtigkeit Kränkend. von Grass. Dabei tiefe Leidensverbun- denheit der Einäugigen. Grass versteht partout nicht, dass die anderen nicht verstehen, dass Grass alles versteht. Günter Kunert Frisch versteht sich selbst nicht. Sympathischer Poet, „alles andere als ein Agitator“, ein „natürlicher Max Frisch Antifaschist.“ Erste Gespräche Froschperspektive als kreatives sind möglich, aber auch Kunert will Prinzip. Frischs Wunderbereitschaft, nicht übers Schreiben reden. Ver- seine Unterwürfigkeit gebiert wunderlich auch, dass er keine Frage an großartige Porträts der damaligen Frisch stellt. Sehr kränkend. Hans Magnus Enzensberger Gefährten. Hier werden sie Der wohnt zwar um die Ecke, lächelt in aller Kürze vorgestellt aber immer wie von fern. „Völlig Jurek Becker krampflos ... geht er auf Ironie jeden „Auch J. B. wie alle, sehr hilfsbereit; Grades ein.“ Könnte Frisch mit seinem das Menschliche hat Vorrang.“ Wissen gegen die Wand reden. Sehr erfreulich: Jurek Becker redet nicht nur – sondern stellt auch Fragen. Frisch fühlt sich in dem Haus am Uwe Johnson macht Jurek Becker Rande Berlins gleich daheim. für die DDR so insgesamt verantwort- lich. Becker irritiert das. Frisch versucht zu schlichten – vergeblich. FOTO: KATJA SNOZZI/BLICK/RDB KATJA FOTO:.
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