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SWR2 Feature am Sonntag Sein schönstes Geschenk Auf der Suche nach Wagners verschollenen Ring-Partituren Von Michael Lissek

Sendung: Sonntag, 7. August 2016, 14.05 Uhr Redaktion: Walter Filz Regie: Michael Lissek Produktion: SWR 2016

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Marschieren aus Wochenschauen & Musik die folgenden Töne anspülen lassen wie Treibgut geschenke50ter (mit MUSIK) Vorbereitungen zum 50ten Geburtstag des Führers... Dem Schöpfer Großdeutschlands gelten Dank und Glückwunsch der ganzen Nation. Unaufhörlich werden aus allen Gauen des Reiches und aus allen Schichten des Volkes Geschenke für den Führer in die Reichskanzlei gebracht...

Sprecherin 1: Reichswirtschaftsminister Walther Funk überreicht Tizians Venus vor dem Spiegel

Sprecherin 2: : ein vier Meter hohes Modell des Triumphbogens von Germania

Sprecherin 1: Ferdinand Porsche: einen motorisierten Volkspflug... hitlers50er_10 Es ist uns allen unmöglich, dem Führer den Dank abzustatten, der ihm gebührt. Und es ist schwer, ein persönliches Geschenk zu finden, das auch nur einigen Anspruch erheben kann, seiner würdig zu sein.

Sprecherin 2: : einen fahrfertigen Volkswagen;

Sprecherin 1: Die Firma Märklin: eine Modelleisenbahn

Sprecherin 2: Die japanische Regierung: ein Samuraischwert

Sprecherin 1: Aus Südtirol eine Tabaksdose des Freiheitskämpfers Andreas Hofer;

Sprecherin 2: Außerdem das Feldbesteck von Bismarck. hitlers50er_11 Es ist uns nun gelungen, eine Büste des großen Friedrich zu erwerben, die nach seiner Totenmaske von Meisterhand gefertigt wurde.

2 fuhrer_18 xxx ab '20 Hitler hat beispielsweise 1939 10.000 Paar Socken gestrickt bekommen. Und 1 Jahr zuvor waren's sogar 12.000. hitlers50er_11 Forts. Ich werde heute Abend in Berlin dem Führer diese Büste als bescheidenes Zeichen unserer unwandelbaren Treue und Dankbarkeit überreichen. fuhrer_20 Die Geschenke wurden in der Reichskanzlei, 1939 in den großen Saal xxx ausgestellt, und da ist Hitler auch mal durchgelaufen, und hat sich auch wirklich mal eine Socke in die Hand genommen und sich die angekuckt. xxx hitlers50er_11 Forts. Und ihn bitten, sie als Ehrengeschenk der Hauptstadt der Bewegung und Stadt der deutschen Kunst entgegenzunehmen.

Atmo / Musik

RISS!

(oder wagnerianische fanfare?)

Drone (?):

Sprecherin 1 (Buch aufschlagen, lesen): "Das weitaus kostbarste Geschenk kam von der deutschen Industrie. Eine Kassette mit jenen Original-Partituren, die Wagner einst seinem Gönner König Ludwig II von Bayern zum Dank für reiche Unterstützung geschenkt hatte." (Buch zu)– Brigitte Hamann: Winifred Wagner oder Hitlers Bayreuth, München 2002

Friedrich_13 Und diese Partituren sind nach dem Ende der Wittelsbacher Herrschaft 1918 dann in den Wittelsbacher Ausgleichsfond gelangt, und von dort dann 1939 von der Reichswirtschaftskammer gekauft worden, um sie zum 50ten Geburtstag zu schenken. Der ja, was auch der Reichswirtschaftskammer nicht verborgen geblieben ist, ein großer Wagnerianer war. Friedrich_14 Und man dachte, dass sei also ein adäquates Geschenk zum 50. Geburtstag des Führers, und das fand er wohl auch, und er hat sich mächtig darüber gefreut und hat sie auch nicht mehr hergegeben - und wo sie dann nach seinem Tod und nach dem Ende des 2. Weltkriegs verblieben sind, ist leider unbekannt.

Drone-Riss das Folgende über / unter

Drone?? oder happy birthday?

Ansage: Sein schönstes Geschenk. Auf der Suche nach den verschollenen Wagner- Partituren. Ein schlieriges Schattentheater von Michael Lissek . lissek_filz_01 1 2 3, 3 4 5...Test test, ja ich rede noch ein bißchen...

3

Sprecherin 1: Das ist der Redakteur dieses Stücks. Aufgenommen im Büro des Autors. lissek_filz_01 Forts. Manchmal sage ich dann: Was ist das denn für ein O-Ton? Wo hast'n den her? - Der ist ja unglaublich! –

Sprecherin 2: Richard Wagner. Adolf Hitler. Verlorene Autographe.

Friedrich_18 Und da ranken sich ja nun viele Legenden und... wie wir alle seit den Hitler-Tagebüchern und dem Stern wissen, kann man sich daran auch ziemlich die Finger verbrennen - an diesen Geschichten. xxx All das ist ein, (lacht) das ist ein heikles Thema, ja.

Sprecherin 1: Viele flüchten bei heiklen Themen ins Uneigentliche. Der Autor und der Redakteur auch.

lissek_filz_01 Forts. Die Sätze hast du jetzt schon mal so. "Ist der echt, der klingt ja komisch!?" (Lachen)

Sprecherin 2: Deshalb dieser Metadiskurs. lissek_filz_01 Forts. Noch so'n paar Sätze von der Sorte... lissek_filz_06 Ich hatte die Idee, dass man sozusagen mit dem Material, das du als Michael recherchiert hast - kann man für die Szenen eine andere Recherchefigur einsetzen! xxx Also du fährst an den Ort x und befragst den angeblichen, hochkompetenten Menschen, der sich damit auskennt: "So, wo könnten die Partituren sein?" Und dann dachte ich, man nimmt diesen O-Ton und packt ihn dann in eine szenisch etwas forcierte Geschichte und ersetzt den Reporter Michael eventuell durch eine andere Figur! lissek_filz_10 Du, ich hab da ja eigentlich bei dieser Geschichte, ich hab da was ganz Schlichtes im Kopf, das ist ja das Grundmuster: Ich habe immer diesen dämlichen amerikanischen Quatsch-Detektiv im Kopf...

MUSIK (40erJahre-Krimi??) gruessau_03 Interviewer (70er): Würden Sie liebenswürdigerweise mal kurz zitieren?

Sprecher (räuspert sich: spricht chandler-style) Es war gegen 11 Uhr morgens, Mitte April, ein Tag ohne Sonne und mit klarer Sicht auf die Vorberge. meistersingerrede_02 Durch reich gesegnete Gefilde nähern wir uns der alten markgräflichen Residenz. 4

Sprecher: Ich trug meinen kobaltblauen Anzug mit dunkelblauem Hemd, Schlips und Brusttaschentuch, schwarze Sportschuhe und schwarze Wollsocken mit dunkelblauem Muster. meistersingerrede_05 Der Weg hatte ihn von Karlsbad aus durch Eger und durch das Fichtelgebirge in das vom Abendsonnenschein lieblich beleuchtete Bayreuth geführt.

Sprecher: Ich war scharf rasiert, sauber und nüchtern, und ich wusste: Wollte ich mehr über die verschwundenen Partituren erfahren, musste ich nach Bayreuth. Ob ich wollte oder nicht. meistersingerrede_02 xxx Unversehens sind wir inmitten eines herrlichen Parks. Weite Rasenflächen ziehen sich zwischen alten Bäumen hin, die das Schloss Eremitage umrauschen.

Winifred_02 Bayreuth. Richard Wagner. Fast verschlägt es einem die Stimme. Zwei Namen, die Eigentum nicht nur eines Teiles, nein, ich möchte sagen: Die Besitz dem ganzen deutschen Volk bedeuten!

Sprecher: Haus Wahnfried. Hinter einer durchaus satisfaktionsfähigen Empfangsblondine keuchte ich eine steile Treppe nach oben in den Bibliotheksraum. Dort erwartete mich mein Mann: Sven Friedrich.

MUSIK aus

Friedrich_04 Also, wenn Sie’s ausführlich haben wollen, (spricht sehr schnell) bin ich der Direktor des Richard-Wagner-Museums mit Nationalarchiv und Forschungsstätte der Richard-Wagner-Stiftung, des Franz Liszt-Museums und des Jean-Paul- Museums der Stadt Bayreuth.

Sprecher: Alles klar. Und wo sind die Partituren?

Friedrich_12 Also wo die sind, kann ich ihnen auch nicht sagen, wenn ich's wüsste, wär ich berühmt!

Sprecherin 1 +2 synchron

Und wüssten wir's, wäre diese Sendung schon an dieser Stelle zu Ende.

Friedrich_16 Also davon kann man sicherlich, äh, ausgehen.

Sprecherin 2: Apropros Metadiskurs: 5

Müssten wir nicht, bevor wir überhaupt vom Verschwinden reden, erklären, um welche Partituren es sich überhaupt handelt? Und wie die ganze Geschichte überhaupt anfängt?

Friedrich_08 Diese Frage müsste man natürlich eigentlich einem der zahlreichen Editionsphilologen stellen, der Musikwissenschaftler, die z.b. die Werkausgabe machen unter der Leitung von Egon Voss xxx (Stimme oben)

MUSIK? Trenner? Fanfare? quatsch-grooves aus protools? voss_09 Wir sind eine Art TÜV:

Sprecherin 1: Tonkunst-Überlieferungs-Verwalter voss_09 ff Wir überprüfen die Partituren, aus denen Wagner aufgeführt wird, auf ihre Richtigkeit. Xxx

Sprecherin 2: Anstrengend. voss_10 Es ist natürlich eine Arbeit, die sehr viel Geduld verlangt, mit sehr viel Frustration auch einhergeht... und man kommt auch mitunter an den Punkt, an dem man sagt, man hat die Nase voll! (lacht)

Sprecherin 1: Von dem Punkt sind wir aber noch sehr weit entfernt.

Sprecherin 2: Denn wir haben gerade erst angefangen.

Sprecherin 1: Also: voss_11 Also Wagner hat, nachdem der König Ludwig II. von Bayern ihn nach München geholt hatte, dem König seine Partituren geschenkt, seine Originalpartituren. voss_13 Wagner hat dann zuerst die frühen Werke- Feen, Liebesverbot, Rienzi - dem König geschenkt. Und dann das Rheingold. und dann die Walküre. Und dass das nicht so weitergegangen ist, hat den einfachen Grund: der König war ungeduldig und wollte, dass diese Ring-Stücke gespielt werden. Wagner war aber der Meinung, das spielen wir erst, wenn der Ring fertig ist! Aber er konnte nichts machen, er hatte die Partituren dem König ja geschenkt, außerdem hatte er einen Vertrag mit dem König - der König war der Eigentümer des Rings! Und hat deswegen durchsetzen können, dass Rheingold und Walküre 1869/70 gegen Wagners Willen aufgeführt worden sind. Lissek: In München. V.: In München, ja. Ohne Wagners Zutun, usw. und Wagner hat dann, um zu verhindern, dass beim Sigfried und der Götterdämmerung das gleiche passiert, dem König lediglich Skizzen

6 geschickt - also Abschriften von der Orchesterskizze, also so eine Art "Particell"... xxx

Sprecherin 2: Kannte ich auch noch nicht, das Wort... Und welche Partituren sind jetzt verschollen?

Sprecherin 1: Hat er doch gerade gesagt: Die Feen, Rienzi, Liebesverbot. Und die ersten zwei Teile vom Ring: Rheingold und Walküre.

Sprecherin 2: Und die hat alle Hitler geschenkt bekommen, und dann sind sie im Führerbunker verbrannt?

Sprecherin 1: Immer langsam...

MUSIK: romantisch

Sprecher: (räusper)

"Hoher Mann, Strahlensonne! Sie zu sehen, zu verzehren, Sie zu fassen, mir zu lassen, Sie zu halten, mit Gewalten, sehr Geschick! Wonneglück!“

Sprecherin 2: Das sollte ist König Ludwig II sein...

Sprecher: „O mein König,

Sprecherin 1: Und das soll Richard Wagner sein.

Sprecher: Ihr seid so schön und geistvoll, seelenvoll und herrlich, dass ich fürchte, Ihr Leben müsse wie ein flüchtiger Göttertraum in dieser gemeinen Welt zerrinnen. (...) Ihr wollt mir Alles geben, alle Noth soll von mir genommen sein, ich soll haben, was ich brauche – nur bei Ihnen soll ich bleiben. (Papierkruscheln im Hintergrund; die Sprecherinnen schalten sich ein...) Was sagt man dazu?

Sprecherin 2: Äh, naja...

Sprecher: Ist es nicht unerhört?

Sprecherin 1: Ja, schon… irgendwie 7

Sprecher: Kann das anderes als ein Traum sein?“

Sprecherin 2: Ist das jetzt erfunden?

Sprecher: Nö. Das steht so in den Tagebüchern Richard Wagners und Ludwigs II.

Sprecherin: Okaaay...

Papierkruscheln lissek_filz_02 Aah! Na, ich hatte ja eigentlich gedacht, wir haben ausschließlich Szenen, die die Recherche betreffen! xxx Naja, sonst hast du ja mit: Richard Wagner schenkt sie Ludwig II, da hast du natürlich sofort Kasperletheater! xxx - Okay, das wolltest du also nicht machen? - Nee, das wollte ich eigentlich nicht machen! lissek_filz_03 xxx Ach, deswegen dachtest du auch, wir brauchen einen Hitlerdarsteller?!

Geburtstagsmusik whatsoever...

Sprecherin 2: Die Partituren liegen nun also bei Ludwig II.

Sprecherin 1 märchenträumerisch schwärmend

In einem großen, vergoldeten Schrank.

Sprecherin 2: Vielleicht blättert Ludwig gelegentlich vor dem Schlafengehen darin herum, vielleicht blättert er auch nicht gelegentlich darin herum: Man weiß es nicht, man wird es nie erfahren: Ludwig II stirbt 1886. gleichzeitig im Hintergrund:

Sprecher gähnt, blättert, summt, schwelgt

Und anschließend

Sprecher schläft, schnarchelt

Sprecherin2: Dann kommt das Jahr 1919, das Königreich Bayern wird abgeschafft, Schluss mit den Wittelsbachern.

Sprecherin 1 enttäuscht

Schluss mit Goldenen Schränken? 8

Sprecherin 2: Und die Partituren landen im Wittelsbacher Ausgleichsfond. Einer Art Archiv. In diesem Fall. voss_14 Man hat 1923 den Wittelsbacher Ausgleichsfond gegründet xxx Weil man meinte, die entschädigen zu müssen für die Enteignungen, die passiert sind, weil es kein Königreich mehr war, weil es plötzlich 'ne Republik war. xxx

Sprecherin 1: Ja und dann?

MUSIK endet

Sprecherin 2: Niemand vermisst die Partituren. Rienzi und der "Ring" werden in Deutschland, Österreich und dem Rest der Welt gespielt, während die deutsche Bevölkerung Hitler zum Reichskanzler wählt...

(Atmo schummelt sich unter den Ton... zum Drunterlegen) mit Knopp-Tönen spielen? hitlers50ter_goebbels_03 Kratzen der Aufnahme, hört sich an wie marschierende Stiefel hitlers50ter_wehrmacht_01 Vorbeimarsch mit Reportage hitlers50ter_wehrmacht_02 Vorbeimarsch mit Reportage hitlers50ter_goebbels_06 Unser Erdteil sähe heute anders aus als er aussieht, wenn Er nicht gekommen wäre!

Rauschen / Kratzen

Hitler_OT_1934 Wir Deutsche können glücklich sein, dass viele große Söhne nicht nur den Wert unseres eigenen Volkes begründet und gehoben, sondern darüber hinaus auch einen unvergänglichen Beitrag geleistet zu haben zu den ewigen Werten des Geistes und Kulturlebens der ganzen Welt.

Sprecherin 2: Haben Sie den grammatikalischen Fehler bemerkt? Es hätte heißen müssen: "Wir Deutsche können glücklich sein, dass viele große Söhne einen unvergänglichen Beitrag geleistet haben" - und nicht "geleistet zu haben".

Hitler macht einen Grammatikfehler!!

TV-Ton: Intro Guido Knopp: 9

„Adolf Hitler: Bis heute gibt sein Leben Rätsel auf“

Hitler_OT_1934 Forts. Einer dieser Männer, die das feste Wesen unseres Volkes in sich verkörpern, von nationaler, deutscher Größe zu übernationaler Bedeutung emporgestiegen sind, ist Richard Wagner. Der größte Sohn dieser Stadt, der gewaltigste Meister der Töne unseres Volkes...

Pause voss_36 War er nun ein Nazi, oder war er's nicht?

Sprecherin 2 : Er meint Wagner. Nicht Hitler. voss_36 Forts. War er nun der der der... der Vorläufer oder war er's nicht? voss_19 Ich glaube, dass Wagner sehr viele Seiten hat, die dem Nationalsozialismus in die Hände gespielt haben. Der Chauvinismus, die Deutschtümelei, der Antisemitismus. Kurios ist ja nur, dass Hitler sich in bezug auf den Antisemitismus nie auf Wagner berufen hat!

Kritzeln, Geräusch von Stiften; dazu wird Wagner gesummt / gesungen / gepfiffen

Walküre-Motiv oder was aus dem Tristan

Sprecher: „Einmal, in der Reichskanzlei, ließ Hitler aus seinem Schlafzimmer sauber ausgeführte und mit Farbstiften kolorierte Bühnenentwürfe für alle Akte von Tristan und Isolde holen..."

Sprecherin 1: Das ist jetzt…?

Sprecherin 2: Albert Speer... speer_06 Die Historiker kommen sehr oft in mein Haus, um mich eingehend zu befragen.

Sprecherin 2: Spandauer Tagebuch, 1. Mai 1948... speer_02 Heute ist Albert Speer Schriftsteller, Historiker seiner eigenen Vergangenheit.

10

Sprecher: "Ein andermal zeichnete er Entwürfe für sämtliche Szenen des Ring des Nibelungen. Voller Genugtuung erzählte er bei der Mittagstafel, wie er drei Wochen lang Nacht für Nacht darüber gesessen habe, was mich besonders verwunderte..." voss_17 Ja, er war ja ein Wagner-Fan, wie man heute sagen würde. Ein Wagnerianer! speer_07 Natürlich ist es nicht gerade angenehm, immer wieder in diese Vergangenheit zurückgestoßen zu werden.

Sprecher: „Vor dem Linzer Landestheater stiegen wir aus und betraten den großen Zuschauerraum...“

Sprecherin 2 (an die Regie):

Sollen wir das nachspielen?

Sprecher: Der Raum war ungepflegt, die Plüschbezüge der Bestuhlung waren abgesessen und verschlissen, der Theatervorhang verstaubt. Aber das schien Hitler nicht zu stören.

Sprecherin 1 : Wie sollen wir das denn nachspielen?

Sprecher: Mit sichtlicher Rührung zeigte er uns im obersten Rang den billigen Platz, von dem aus er Lohengrin, Rienzi und andere Opern erstmals gesehen hatte, und gab durch eine knappe Geste zu verstehen, dass er allein sein wolle.

Sprecherin 2: Mit "sichtlicher Rührung"?

Sprecherin 1: Eine "knappe Geste"?

Sprecher: Einige Zeit lang träumte er vor sich hin, sein Blick war abwesend, seine Gesichtszüge erschlafft.

Sprecherin 1: Keine Ahnung, wie ich das machen soll... Wisst Ihr was: ich stehe unterdessen leicht betreten herum...

Sprecher: Unterdessen standen wir leicht betreten herum, keiner wagte sich zu rühren, und erst nach sicherlich mehr als 5 Minuten kehrte Hitler in die Wirklichkeit zurück.“

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Sprecherin 2: Hitler kehrt in die Wirklichkeit zurück. Und Speer ist dabei!

TV-Ton: Intro Guido Knopp:

„Adolf Hitler: Bis heute gibt sein Leben Rätsel auf“

Gesumme / Gesinge endet hier eventuell mit der "Untergang"-Szene spielen:

Hitlers Ausraster... katharinawagner Wir können hier nicht wegleugnen, dass Hitler hier am Fenster stand. Wir können hier nicht wegleugnen, dass es hier Verbindungen zwischen Hitler und der Familie Wagner gegeben hat! hitlers50ter_goebbels_05 Das kann man im weitesten Umfange vom Führer sagen: Er ist aus der heutigen Welt nicht mehr wegzudenken! friedrich_53 Ich meine, Hitler war das erste Mal 1923 bereits in Bayreuth, da kannte man Hitler noch gar nicht wirklich. Da war das irgend so'n durchgeknallter Typ, der in den Bierkellern in München flammende politische Reden gehalten hat, keiner hat den politisch wirklich ernst genommen, bis auf Winifred Wagner (stimme oben)

Winifred_07 Interviewer : Sie, Frau Wagner, tragen und hüten das Erbe des großen deutschen Meisters. Sie können gewiss am Überzeugendsten zum Ausdruck bringen, was Bayreuth unserem Führer Adolf Hitler bedeutet. Wagner : Der Führer liebt Bayreuth! Sobald die schweren, ernsten Arbeiten ihm Muße gönnen, weilt er in den Monaten unserer Festspiele in Bayreuth! Des Führers große Verehrung für Richard Wagner krönt unsere Festspiele.

Winifred_01 Interviewer : Sehr verehrte Frau Wagner. xxx Die Reichssendeleitung ist stolz, Ihnen, Frau Wagner, an dieser durch Tradition geheiligten Stätte des Festspielhauses den Dank der Deutschen Hörerschaft auszusprechen.

Rauschen hitlers50ter_goebbels_15 Nach einer Funkstille von 5 Minuten melden sich die Großdeutschen Sender mit der eigenen Tagesfolge wieder. RAUSCHEN bleibt 7 Sekunden stehen

Sprecherin 2: 5 Minuten?! Ach nö...

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Rauschen endet

Sprecherin 1: Und was ist jetzt mit den geschenkten Partituren? lissek_filz_13 Das heißt es gibt Aufnahmen all dieser Geschenke, gibt es die? Auf Fotos? - Lissek: Aufzählungen, Filmaufnahmen, ja, ein paar. - Aber auf diesen paar Aufnahmen, also auch Filmaufnahmen, schwenkt die Kamera NICHT über die Partituren? - Nein. - Was man ja bei so einem Geschenk gemacht hätte... xxx fuhrer_18 Es gab jedes Jahr einen großen Artikel in den Zeitungen, vor allem im völkischen Beobachter, was Hitler alles geschenkt bekommen hat.

Sprecherin 1: Ist das nicht Armin Fuhrer? fuhrer_01 Ja, mein Name ist Armin Fuhrer

Sprecherin 2: ... er hat ein Buch über Hitlers 50ten Geburtstag geschrieben.

Sprecherin 1: Und deshalb ahnt er, warum er hier ist. fuhrer_01 Forts....und ich glaube, ich bin hier, weil ich ein wenig über Führers Geburtstag, den 50ten, den 20. April 1939, reden soll.

Sprecherin 2: Und: Bitte. fuhrer_16 Richard Wagner... muss man sagen, ist in den zeitgenössischen Medien nicht erwähnt. Was nicht unbedingt etwas heißen muss.

Sprecherin 1: Wie jetzt? Es ist gar nicht sicher, dass Hitler diese Partituren geschenkt bekommen hat? fuhrer_16 Forts. Es MAG Gründe gegeben haben, die wir im Moment vielleicht nicht durchschauen, warum man das nicht bekannt machen wollte. lissek_filz_27 Du hattest doch eben die Liste erwähnt - also gibt es wirklich eine Geschenkeliste? - Es gibt zwei... - Also so ein richtiges Verzeichnis.. - Also des 50. Geburtstages? Nein. Das waren zu viele. - Hätte ja sein können, dass irgendein Bürokrat sagt, das schreiben wir jetzt alles mal auf, denn wir müssen ja nachher auch die ganzen Dankesschreiben schreiben, und dann brauchen wir auch eine Liste. Das hab ich doch auch bei meinem 50. Geburtstag gemacht: Das war von dem, das war von dem... damit ich schön mich individuell bedanken kann!

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Sprecherin 2: Genau genommen gibt es nur eine etwas windige Primärquelle, die behauptet, Hitler habe die Partituren geschenkt bekommen, und die haben nachher alle zitiert: speer_01 Der Innenraum dunkel, holzgetäfelt, schweres Leder. Ein riesenhafter Bernhardiner tappt herum. Hier wohnt Albert Speer .

Sprecherin 2: Albert Speer, der Historiker seiner eigenen Vergangenheit. speer_03 Am 1. Oktober 1966 wurde ich nach zwanzigjähriger Haft aus Spandau entlassen...

Sprecherin 1: ...sagt er, und er schreibt:

Sprecher: "1939 war ich dabei, als einige führende Industrielle Hitler eine Kassette mit Originalpartituren Richard Wagners anläßlich seines 50. Geburtstages zum Geschenk machten...

Geburtstagsmusik s.o.

Sprecherin 1: Guten Tag, mein Führer und herzlichen Glückwunsch. Wir sind einige führende Industrielle und

Sprecherin 2: ... wir wollen Ihnen anläßlich Ihres 50. Geburtstages die eine Kassette mit Originalpartituren Richard Wagners zum Geschenk machen!

Sprecher: Darunter immerhin die vierbändige Rienzi-Handschrift sowie die Partituren von Rheingold und Walküre. Besonders erregte ihn die Orchesterskizze zur Götterdämmerung, die er den Anwesenden Blatt für Blatt, mit kennerischen Kommentaren vorzeigte."

Sprecherin 1 als Hitler:

Mann Mann Mann: Darunter ist ja die Rienzi-Handschrift, sowie die Partituren von Rheingold und Walküre. Und (schnappatmend, hechelnd) die Orchesterskizze der Götterdämmerung! Die erregen mich aber besonders! Speer, schauen Sie mal!

Sprecherin 2 als Speer : Oh!

Sprecherin 1: Na also! 14

Sprecherin 2: Nichts "na also!" Denn an diese Episode hat Speer sich erst im Jahr 1975 nach Rücksprache mit Winifred Wagner erinnert. In seinen "Spandauer Tagebüchern". In den sechs Jahre zuvor erschienenen Memoiren... speer_05 Der Erfolg dieses Buches hat nun, mehr oder weniger, den weiteren Verlauf meines Lebens bestimmt.

Sprecherin 2: In den sechs Jahre zuvor erschienenen Memoiren steht davon nämlich überhaupt nichts.

Sprecher: „Nun waren hier auf langen Tischen Hitlers Geburtstagsgeschenke aufgebaut – im wesentlichen eine Ansammlung von Kitsch, gespendet von seinen Reichs- und Gauleitern: Teils fanden die Geschenke Hitlers Beifall, teils machte er sich darüber lustig; aber die einen unterschieden sich kaum von den anderen.“ lissek_filz_23 Das ist ja komisch.... lissek_filz_19 Na, ich würde natürlich sofort spekulativ hinzufügen: weil diese Partituren das einzige Geschenk - jedenfalls wie mir scheint - auf dieser Liste sind, die auf eine private Leidenschaft Hitlers abzielen! Während Briefe von Friedrich dem Großen oder Tabaksdosen von Andreas Hofer oder das Feldbesteck von Bismarck, sind ja alles Dinge, die in irgendeiner Weise - Hofer Freiheitskämpfer, Bismarck Kanzler, Friedrich König - die alle ein bißchen auf das Politische abzielen und die politische Figuren, in dem, was sie tun, repräsentieren. Während Wagner ja eher so ein Hobby ist! Und diese seltsame, viel nähere Herzensbindung an Wagner wurde vielleicht tatsächlich als ein bißchen zu intim empfunden... Und schon hast du mich als O-Ton-Geber der Spekulanten!

Sprecherin 1: Aber ob die von Speer geschilderte Szene überhaupt stimmen kann, bleibt doch bedenkenswert. Denn die Partituren, maschka_16 ... das sind ja Riesendinger gewesen!

Sprecherin 1: Moment mal. Atomium in Brüssel, Big Banana in Australien, Bison-Großskulptur in North Dakota, Mutter-Heimat-Statue in Wolgograd…

Sprecherin 2: Was ist das denn?

Sprecherin 1: Lonely Planet. Reiseführer „Einmalige Erlebnisse“, Seite 338, „Die Top Ten der Riesendinger.“ -- Da sind die Wagner-Partituren gar nicht bei…

Sprecherin 2 leise : Robert Maschka ist hier.

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Sprecherin 1: Was?

Sprecherin 2: Robert Maschka. Autor einer Menge Opernbücher, unter anderem von maschka_01 Wagners Ring, kurz und bündig (stimme oben)

Sprecherin 2: und er weiß, dass man mit solchen Riesendingern von Partituren nicht kuschelt, maschka_16 Forts. Mit denen kuschelt man doch nicht!

Sprecherin 2: Und dass man sie nicht mit kennerischer Miene im Raum herumzeigen kann, weiß er auch, maschka_16 Forts. die muss man richtig hinlegen, das sind ja so Folianten, und dann ein Blatt nach dem anderen aufschlagen, dann hat man wahrscheinlich noch Handschuhe an, damit man das nicht beschädigt. xxx maschka_17 Wie soll das aussehen? ich weiß es nicht! Ich bin da schon sehr in Zweifel. Vielleicht hat er ja wirklich diesen Folianten in der Hand gehalten, auf einen großen Tisch gelegt haben, einen großen Tisch mag es ja zu dieser Zeit schon gegeben haben: Und hier, schaut mal hier, ist der??? und ruft die Mannen zusammen... Was weiß denn ich? Was soll man sich denn das vorstellen? Ich finde das alles sehr sehr absurd. wittelsbach_01 MUSIK in der Leitung

Sprecher: Ich trug meinen kobaltblauen Anzug mit dunkelblauem Hemd, Schlips und Brusttaschentuch, schwarze Sportschuhe und schwarze Wollsocken mit dunkelblauem Muster, als ich mir den Hörer griff. Ich war scharf rasiert, sauber und nüchtern, und ich wusste: Wollte ich Klarheit erlangen, musste ich mit dem Archivleiter des Wittelsbacher Ausgleichsfonds sprechen: Andreas von Majewski... wittelsbach_01 Forts. - Majewski! - Michael Lissek hier! - Ich wollt Ihnen grad 'ne Mail schreiben. Also xxx wir haben dazu, und das wollte ich Ihnen nur bestätigen, eine Verkaufsakte. Das ist ganz klar! Da kann ich Ihnen aber keine Kopien rausziehen, kann Ihnen aber anbieten, dass Sie sich's mal anschauen. wittelsbach_02 Wir haben die Übergabebestätigung vom 18.4.1939 an so 2 Referendare dieser Reichswirtschaftskammer in Berlin, im Auftrag von Albert Pietzsch, dem Leiter, sind die zum Fond gekommen und haben die Sachen am 18. April abgeholt gehabt. 2 Tage vor dem Geburtstag. xxx wittelsbach_05 Fakt ist aber mit Unterschrift diese Bestätigung, dass diese beiden Referendare, Gerichtsreferendare da, am 18. April die bei uns abgeholt haben. Und das ist da.

Sprecherin 2: Na also...

16 lissek_filz_25 Aber mit zwei Tage vorher ist schon interessant! Super knapp! Und wenn das nicht geklappt hat - was schenken wir ihm dann? Einen Gutschein! (lacht) Dann kommt das mit dem Gutschein. Mach ich zuhause ja auch immer: Hat nicht geklappt mit deinem Geschenk, aber ich hab hier schon mal einen Gutschein geschrieben!

MUSIK

Sprecher: Eigentlich war damit alles klar. Aber dann trat ein neuer Mann auf den Plan. fineske_01 Mein Name ist Rainer Fineske. Ich spreche in der Funktion des Vorsitzenden des Richard-Wagner-Verbandes Berlin-Brandenburg.

Sprecher: Fineske behauptete, einen heißen Draht zur Familie Wagner zu haben... fineske_17 xxx Ich mein', ich könnte jetzt in Wahnfried anrufen...

Sprecherin 2: Denn

Sprecher (jetzt szenisch) OK. Rufen Sie an. Wir haben Zeit. Viel Zeit… fineske_05 Wir haben, ähm, ganz gute persönliche Beziehungen durch Freundschaft, aber auch durch weitere Verwandtschaft. Was jetzt nicht näher zu erläutern ist, was aber dadurch ein bißchen die Ambition und das persönliche Kennen natürlich der Wagner-Familie auch im näheren Umfeld natürlich zwischen der Schweiz, Deutschland undsoweiter - Frankreich! lissek_filz_29 im Hintergrund das Ende des vorigen O-Tons : natürlich zwischen der Schweiz, Deutschland undsoweiter - Frankreich! (Filz lacht) Grandioser OTon! Wie jetzt "Schweiz, Frankreich"?? Was ist das denn? fineske_06 Ja - es geht nicht nur um die Handschriften, es geht ja um Partituren! Also um Originalpartituren aus dem Ring... Die sind nicht verschwunden! Die sind ein Geschenk der Familie Wagner an Adolf Hitler persönlich gewesen! lissek_filz_29 Forts. xxx Aber das ist doch jetzt... Quatsch? fineske_07 Das hat Winifred Wagner gemacht für die Familie. Offensichtlich war man sich in den 30er, 40er Jahren dieses Wertes nicht so bewusst. Oder man war sich eben zu dieser Freundschaft SO bewusst, dass man nie damit gerechnet hat, dass diese Partituren im Original dann später verschwinden würden. fineske_08 Es ist so: Diese Partituren hat Adolf Hitler persönlich als Geschenk bekommen von der Familie. Lissek : Woher wissen Sie das? Fineske : Das weiß ich aus der Familie! (lacht) So. Diese Partituren hat Adolf Hitler behalten bis er in den Bunker umzog. Und hat sie auch mitgenommen.

17 lissek_filz_28 im Hintergrund das ende des vorigen O-Tons : Und hat sie auch mitgenommen. Was ist das denn Verwirrendes? Vor allem, dass er's von der Familie weiß?! fineske_09 Und es ist dann kurz vor Kriegsende so gewesen, dass Wieland und Wolfgang Wagner bei Hitler in der Reichskanzlei waren im Bunker. Und ihn dazu bewegen wollten, diese Originalpartituren doch nach Wahnfried zurückzuschenken, wenn man so will. Und er hat natürlich gesagt "neinnein, die bleiben hier! Die sind hier sicher verwahrt in der Reichskanzlei im Bunker, und die bleiben bei mir!" Und man ist dann unverrichteter Dinge wieder abgezogen.

Sprecher (nimmt Telefonhörer ab, beginnt zu wählen) Wollen Sie nicht doch lieber anrufen…? Null-Neun-Zwo-Eins…

(Bunkeratmo, Hall)

Sprecherin 1: Heil Hitler, Onkel Wolf, wir würden dich gerne dazu bewegen, diese Originalpartituren, die dir Winifred in den 30er, 40er Jahren im Namen der Familie geschenkt hat, doch nach Wahnfried zurückzuschenken, wenn man so will.

Sprecherin 2 (als Hitler): "Neinnein, die bleiben hier! Die sind hier sicher verwahrt in der Reichskanzlei im Bunker, und die bleiben bei mir!"

Sprecherin 1: Komm, Wolfgang, wir ziehen unverrichteter Dinge wieder ab.

(jetzt wieder „trocken“)

Sprecherin 1: So ist das gewesen? maschka_20 Es ist so gewesen, dass Wieland Wagner und sein Schwager Lafferentz, ich glaub am 6. April 45 nach Berlin gefahren sind.

Sprecherin 2: Bodo Lafferentz.

Sprecherin 1: Oh, dann hätte ja das Ende des Dialogs heißen müssen: "Komm, Bodo , wir ziehen unverrichteter Dinge wieder ab", nicht "komm Wolfgang, wir ziehen unverrichteter Dinge wieder ab..."

Friedrich_20 Tatsächlich war es so, dass Wieland und Lafferentz am 6.4.45 sich mit Holzvergaser aufgemacht haben nach Berlin... Lissek: mit dem was?

Sprecherin 1: Mit dem was?!

18

Sprecherin 2: Mit dem Holzvergaser!

Friedrich_20 Forts. F: Mit dem Holzvergaser, also mit den Holzvergaser-Autos, die's damals gab, ja. Äh, um den Versuch zu unternehmen, die Partituren, von denen sie wohl der Meinung waren, sie seien dort, ähm, dort herauszubekommen. xxx

Winifred_08 Das Vermächtnis Wagners ist in guter Hut, solange unser Führer Schutz- und Schirmherr Bayreuths ist.

Friedrich_25 Ähm, ja, äh -: Sie sind dann dorthin gefahren und sind bis zu vorgedrungen.

Sprecherin 2: einem der Adjutanten Hitlers.

Friedrich_25 Forts. Und er hat ihnen wohl so sinngemäß erklärt, dass sie sich ja wohl angesichts des unmittelbar bevorstehenden Endsiegs,

Sprecherin 2: Kleiner Scherz...

Friedrich_25 Forts. dass die Partituren nirgendwo sicherer seien als beim Führer selbst. Und dann sind die unverrichteter Dinge wieder nach Bayreuth zurückgefahren.

Sprecherin 1: Sag ich doch.

Sprecherin 2: Aber Robert Maschka sagt maschka_21 Und da fängt bei mir schon das Fragen an. Waren die sich so sicher, dass diese Handschriften in Berlin sind? Oder – vielleicht ist es ja auch so gewesen, dass diese Handschriften woanders lagerten, sie aber von Onkel Wolf gerne eine Erlaubnis bekommen hätten, die woanders abzuholen...

Sprecherin 2: Onkel Wolf: Der Kosename der Wagnerkinder für Adolf Hitler. maschka_22 Wir sind in der Endphase des Krieges, das ist EINE REISE gewesen, aus Bayreuth und so, das ist ja nicht ganz ungefährlich gewesen! lissek_filz_33 Genau das war mein Punkt, dass ich nämlich auch denke, die können doch nicht aufs Geratewohl nach Berlin fahren, wo, wenn man nicht weiß, wo die Partituren sind, man annehmen müsste, da sind sie wahrscheinlich NICHT! - Lissek: Und wir begeben uns in große Gefahr! - Ja. - Das finde ich eben auch das

19

überzeugendste Argument: Du fährst nicht am Kriegsende aus Spaß mal kurz nach Berlin - Neenee! maschka_23 Hatten die von irgendwem die Information, dass die Partituren in Berlin sind?

Aufbau Musik... was einfallen lassen

Friedrich_16 Also davon kann man sicherlich, äh, ausgehen. Friedrich_18 Und da ranken sich ja nun viele Legenden und... wie wir alle seit den Hitler-Tagebüchern und dem Stern wissen, kann man sich daran auch ziemlich die Finger verbrennen - an diesen Geschichten. xxx All das ist ein, (lacht) das ist ein heikles Thema, ja. Friedrich_17 Spannend ist die Frage, wo hat Hitler denn diese Geschenke - und damit auch die Partituren aufbewahrt? Und wo könnten sie denn bei Kriegsende gewesen sein?

MUSIK signalhaft; trennend; neues Kapitel einleitend... voss_22 Ja... natürlich ist die erste These, es sei im Führerbunker gewesen.

MUSIK signalhaft

Friedrich_34 Wolfgang Wagner hat dran geglaubt. Das war immer in der Familie, so hab ich das von Wolfgang Wagner immer gehört: Die waren da im Führerbunker, und diese Führerbunker-These hat sich lange gehalten und deswegen gab's ja auch immer wieder Überlegungen und Forschungen in Richtung Osten xxx

Sprecherin 2: Also Richtung Sowjetunion. Weil die Sowjets als erste da waren. Im Führerbunker. Und in der Sowjetunion. Selbstverständlich. voss_04 Man hat natürlich immer spekuliert, dass die Partituren in der Sowjetunion sind -

Friedrich_38 ...obwohl ich persönlich an die russische connection am wenigsten glaube. voss_04 Forts. wir haben also einen ganzen Ordner mit Briefen aus dieser Zeit. An alle möglichen Botschafter oder Botschaftsmitarbeiter und wasweißich alles für Leute...

Sprecherin 2: Wir. Also wir, die zahlreichen Wagner-Editionsphilologen... maschka_15 Mir ist das auch wirklich befremdlich (lacht)! Ich kann mir gar nicht vorstellen, was der mit diesen Noten machen sollte?! Ob der das dann als Gutenachtlektüre bei sich hatte – mir ist das wirklich ganz unverständlich. Ob er das wie einen Fetisch oder wie ein Weiheobjekt ehrfürchtig in der Hand hielt...

(wie oben) gleichzeitig im Hintergrund: 20

Sprecher gähnt, blättert, summt, schwelgt Und anschließend

Sprecher „macht mit Fetisch rum“ Ah, Ihr edlen Partituren!

Friedrich_31 Das einzige Kunstwerk, das er da in diesem sehr engen Räumen, in diesem sogn. Führerbunker hatte, war ja das berühmte Portrait Friedrich des Großen. Wo er dann immer vorgesessen und sinniert hat und versucht hat offenbar, in eine Art geistigen Dialog zu treten - wie wir wissen vergeblicherweise. Ähm... maschka_25 Was lag denn da sonst noch in diesem Führerbunker herum? Was muss man sich denn da vorstellen? Eine Herde von Schäferhunden? Ich kann es nicht ganz ernst nehmen. xxx maschka_24 xxx Und da soll jetzt die Götterdämmerung auch noch drin rumliegen? (lacht) Ich fand das immer ziemlich abgefahren und abgedreht – aber ich mein, ich hab mir dann immer so gedacht, die Nazis waren ja auch ziemlich schräg drauf, vielleicht hatten die ja so seltsame Vorlieben...

Friedrich_32 Es gab in diesem Raum noch einen relativ kleinen Tresor, den sieht man auch auf den Fotos xxx - und ich habe mich immer schon gefragt, wie sollen in Gottes Namen diese Partituren, die ja in einer großen Geschenk-Kassette verpackt waren, in diesen Tresor gekommen sein? maschka_35 Und äh... man flieht damit nicht! Das kann man nicht so kurz mal untern Arm klemmen und dann haut man damit ab... Das ist kein Kleinod sondern eher ein Großod...

Friedrich_33 xxx Man kann Hitler ja viel unterstellen, aber dass der da ausgerechnet in diesen Räumen, die er ja als eine Art Feldlager betrachtet hat, sich nun ausgerechnet die Wagner-Partituren hinlegen sollte, halte ich für einigermaßen absurd. Schon das ist wenig plausibel! Nicht unmöglich - aber zumindest wenig plausibel. lissek_filz_31 Nicht unmöglich - aber zumindest wenig plausibel. Ja, das find ich jetzt eigentlich nachvollziehbar, was der sagt. Ich hätte mir auch nicht vorgestellt, dass in diesem Führerbunker irgendeine Art Kunstdepot ist... und es würde ja tatsächlich auch voraussetzen, dass er, na, also, ohne diese Teile komm ich gar nicht aus! Was nimmst du denn mit in den Bunker? Ja, meinen Teddy und die Wagner-Partituren!

Sprecherin 2: Einspruch , Sekretärin Hitlers.

Ich zitiere aus einem Weihnachtsbrief: "Ich hatte eine Menge Koffer voller Geschenke und Herrlichkeiten, mit denen ich meine Familie und viele Freunde beglücken wollte. Aus dem großen Warenlager, das Hitlers Geburtstagsgeschenke enthielt, hatte ich für meine ausgebombte Mutter (...) viele nützliche Dinge bekommen, Wäsche Geschirr, Kleidung usw." 21

Sprecherin 1: Hat Sie geschrieben: "Warenlager, das Hitlers Geburtstagsgeschenke enthielt"?

Sprecherin 2: Ich zitiere mal weiter.

„Als die Kinder in den Bunker hinunterkommen…“ Also die Goebbelskinder. In den Führerbunker –

„Als die Kinder in den Bunker hinunterkommen, gehe ich mit ihnen hinüber in das Geburtstagslager, wo Hitlers Geburtstagsgeschenke aufgestapelt lagen. Hier waren auch Kinderspielsachen und Kleider. Sie suchten sich aus, was ihnen gefiel.“

Sprecherin 1: Hat Sie "Geburtstagslager" geschrieben?

Sprecherin 2: Traudl Junge zum Letzten:

Der riesige Komplex der Reichskanzlei (...) blieb für mich immer ein nicht zu überblickendes Labyrinth. (...) Es gab eine Menge von Treppen und Hintertreppen und erstaunlich viele Vorplätze und Dielen, die nur dazu da waren, das Auffinden von wichtigen, dringend benötigten Personen zu erschweren."

Sprecherin 1: Ja, klar. Frauen verwechseln links und rechts, können nicht einparken und verlaufen sich auch nach Jahren noch in der Reichskanzlei... lissek_filz_35 Ganz unvorstellbar finde ich aber dann - und da traue ich der Traudl Junge da nicht, ähm... Wieso sollten in diesem Geburtstagsgeschenkezimmer auch so banale Sachen wie Spielzeug sein? Ich könnte mir ja noch vorstellen, dass man sagt: Da sind wichtige Geschenke drin... meinethalben! Oder es sind Sachen drin, die er gerne in seiner Nähe haben will. Aber das können ja dann nicht Spielsachen sein! Dann müsste man sich ja auch vorstellen können, dass die 10.000 Socken da gelagert worden sind, die in der Wertigkeit so ungefähr da liegen...Und ich glaube auch nicht, dass er das neueste Modell der Märklinbahn, das ihm die Firma Märklin geschenkt hatte, da liegt: Das finde ich ganz komisch!...

Friedrich_19 Das frag ich mich auch. Warum im Führerbunker? Ich glaube daran ehrlich gesagt nicht. xxx Friedrich_30 Ich fürchte nur leider, dass die Partituren da eben gar nicht waren. Dafür gibt es nämlich keinerlei Gründe und auch keinerlei Hinweise.

Aufbau Musik... was einfallen lassen maschka_27 Also was ich so gelesen habe in letzter Zeit zur Sache... dachte ich mir, also das Wahrscheinlichste ist doch, dass es da irgendwo in Berchtesgarden rumlag, in diesem Obersalzwerk, äh ... xxx 22

MUSIK signalhaft; trennend; neues Kapitel einleitend (s.v.)...

Lehar? Wilja?

Friedrich_39 Also ich halte es für am wahrscheinlichsten, dass die Partituren zusammen mit allen anderen Geschenken, die Hitler zum 50. Geburtstag bekommen hat in dem Privatarchiv im Berghof gewesen sind. maschka_30 Ja, also jetzt liegen sie im Obersalzberg...

Friedrich_40 xxx So unplausibel wie die Führerbunker-Variante ist, so plausibel ist die Berghof-Variante, denn der Berghof war ja vorgesehen als ein Altersruhesitz für Hitler. Also man stellte sich das so vor, so 1952 ist dann der Endsieg vollendet, die Weltherrschaft errungen, und dann kann sich der Führer zur Ruhe setzen und seinen eigentlichen Hobbies frönen. Neben Weltvernichten... Lissek: Ein bißchen in der Glut stochern... F.:... zweifelhafte Bilder malen und kluge Gespräche mit Wagnersängern führen, sowas...

Sprecherin 2 (als Hitler): Wussten Sie eigentlich, mein Lieber, dass man die Beri-Beri-Krankheit durch den Genuß ungekochter Kartoffelschalen in höchstens 8 Tagen bekämpfen kann? meistersingerrede_08 Wie das Haus von innen aussah, haben wir uns schon vergegenwärtigt. voss_33 xxx Naja, das ist so ein hochgelegenes Gebäude... Ich hab's selbst nie gesehen. meistersingerrede_08 Forts. Von außen wirkt es bewusst schlicht und einfach. voss_33 Forts. xxx Das war so sein Berg- oder Alpendomizil. Da war er wohl offensichtlich sehr gerne. meistersingerrede_08 Forts. Und gar mancher, der es zum ersten Mal vor sich sieht, fragt erstaunt, warum es denn nicht längst durch einen Prachtbau ersetzt worden ist.

Sprecherin 1: O sehen Sie mal, der Berghof!

Sprecherin 2: Sehr schlicht und einfach. Warum er wohl nicht längst schon durch einen Prachtbau ersetzt worden ist?

Sprecherin 1: Das frage ich mich auch erstaunt. 23 voss_33 Forts. Da hat er Gäste empfangen. Da wurde auch viel Musik gemacht. Musik gehört. Nicht nur Wagner. Sondern eben auch Lehar. xxx

Friedrich_41 Da hat man dann auch die Pretiosen, mit denen man sich so umgibt. Finde ich völlig plausibel, und die lagen da, und man weiß ja auch genau heute, wie diese Anlagen waren, diese Räume gibt es ja zum Teil sogar noch, wenn sie auch nicht mehr begehbar sind, aber diese Bunkeranlage, es war ja eine weitverzweigte Bunkeranlage da unter dem Berghof, und da hatte ja auch Göring seine Sachen - und Hitler eben auch. Und ich bin fest davon überzeugt, dass die Partituren dort gewesen sind.

Sprecherin 1: Haben Sie die Erinnerungen von Christa Schröder, der anderen Hitler-Sekretärin dabei?

Sprecherin 2: Im Handschuhfach.

Sprecherin 1: (holt Buch aus Handschuhfach - blättert): Ahja. – Hier. Hier steht’s.

Drone

Ein Bild grauenvoller Verwüstung bot sich uns dar. Der Berghof war schwer getroffen (...) Das Hauspersonal wollte die Möbel mitnehmen. Ich setzte mich deshalb mit Albert Bormann im Berchtesgadener Hof in Verbindung...

Drone weg

Sprecherin 2: Schon wieder dieser Bormann? War der nicht gerade noch in Berlin?

Sprecherin 1: Jetzt ist er jedenfalls im Berchtesgadener Hof. blättert weiter

Drone

Bei dieser Gelegenheit unterrichtete ich ihn auch über die Absicht des Kriminalkommandos, die Kavernen der Bunkeranlagen zu sprengen, in denen sich auch die private Gemäldesammlung Hitlers befand. Die Eierhandgranaten standen bereits...

Sprecherin 2: In Eierkartons?

Sprecherin 1: ... in Kisten auf dem Bunkergang. Ich empfand es als Wahnsinn, diese kostbaren Gemälde zu zerstören . Albert Bormann pflichtete mir bei und war einverstanden, dass jeder ein Gemälde mitnahm.

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Sprecher: (wie von Ferne) Das ist ja ein Wahnsinn, diese kostbaren Gemälde zerstören. Kommt, nehmt die Dinger mit. - Aber jeder nur eins!

Sprecherin 1: Inzwischen zerstörten die Kriminalbeamten in den Kavernen des Bunkers, was nur irgendwie zu zerstören war. So überraschte ich die Beamten in der Kaverne von bei der Zertrümmerung von Evas kostbarem Porzellan, das von Sofie Stork bemalt, Evas Signum trug (...)

Im Hintergrund: Comicgeräusche Porzellan zerschlagen

Sprecherin 2: Okay: Kaverne, private Gemäldesammlung, Eierhandgranaten, Plünderungen, Sofie Stork. Und weiter?

Sprecherin 1: Am Obersalzberg brach das Chaos aus! Der Gutshof wurde von den Berchtesgardenern gestürmt und ausgeraubt. Tiere wurden weggeschleppt und Kartoffelmieten erbrochen.

Sprecherin 2: Igitt!

Sprecherin 1: Aus Speers Haus und aus dem Bechsteinhaus (...) holten sich Einheimische nicht nur leicht zu transportierende Gegenstände, sondern auch die Möbel. Der Friseurladen im Platterhof wurde vollkommen ausgeraubt.

Sprecherin 2: Der Friseurladen? Das ist ja entsetzlich!

Sprecherin: Am Abend des gleichen Tages erschien plötzlich Fegeleins Adjutant Hannes Göhler.

Sprecher (wie von Ferne): Grüß Gott!

Sprecherin 1: Ich sagte ihm, dass auch die Gemälde alle vernichtet werden sollten! Er war genau wie ich der Meinung, dass das unverzeihlich sei...

Sprecher (wie von Ferne): Das ist ja unverzeihlich!

Sprecherin 1: ...und schickte am anderen Morgen einen LKW, der die Gemälde usw. nach Fischhorn bringen sollte. 25

Sprecher: (wie von Ferne): Hier, die ganze Fuhre. Sofort nach Fischhorn damit.

Sprecherin 2: Doch nicht etwa das Pinzgauer Schloss Fischhorn, das sich laut Wikipedia in Privatbesitz befindet und für Öffentlichkeit nicht zugänglich ist? Das Schloss Fischhorn, in dem man auch das Bernsteinzimmer vermutete?

Sprecherin 1: Eben dort.

Sprecher (aus Gegensprechanlage): Ja bitte?

Sprecherin 1: Wir suchen das Bernsteinzimmer und die Wagner-Partituren - sind die bei Ihnen?

Sprecher (aus Gegensprechanlage): Schloss Fischhorn befindet sich in Privatbesitz und ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Können Sie keine Wikipedia-Artikel lesen?

Sprecherin 1 (ruft in die Gegensprechanlage): Wir haben die Erinnerungen von Hitlers Sekretärin Christa Schröder dabei. Da steht: Ich suchte die wertvollsten Gemälde, alle künstlerischen Kostbarkeiten, Evas Tafelsilber, silberne Kassetten usw. in den Kavernen zusammen und beauftragte die Männer des BKD mit der Verladung auf den LKW.

Sprecher (aus Gegensprechanlage): Sie wissen doch nicht mal was BKD bedeutet.

Sprecherin 1 (hektisch zu Sprecherin 2) BKD? Weißt Du das?

Sprecherin 2: BKD? Bund der Kinderreichen Deutschlands? Bund der Kriegsblinden Deutschlands? Berliner Kampfdackel?

Sprecherin 1 (in Gegensprechanlage): Das tut nichts zur Sache. Hören Sie zu. Hier steht: Es befanden sich sehr großflächige Gemälde darunter, wie zB ein Bordone und ein Tintoretto, die, da die Treppe zur Strasse zerstört, schwierig über den mit Schneematsch bedeckten Südhang zu transportieren waren.

-

Hallo? Hallo, hören Sie? Sind Sie noch da? 26

Komm, lass uns fahren.

Sprecherin 2: Okay, hab's verstanden: Chaos allenthalben, volle Kavernen, von Hinz und Kunz geplündert, während Kartoffelmieten erbrochen werden und Eierhandgranaten auf ihren Einsatz warten. Aber sind irgendwo die Partituren erwähnt?

Friedrich_43 xxx Das Problem halt: Es war halt kein wissenschaftlicher Dokumentar mit dabei, der ein Inventar geführt hätte. Das war ja komplettes Chaos, man hat halt gegriffen, was man gekriegt hat, auf irgendwelche Leiterwagen geschmissen, notdürftig befestigt, und dann nix wie weg! xxx

Sprecherin 1: Christa Schröder erwähnt die Partituren nicht. Traudl Junge auch nicht. Überhaupt kein Augenzeuge erwähnt sie.

Sprecher: Eigentlich war damit alles klar. Aber dann trat ein neuer Mann auf den Plan. lahme_telefon_12 Es gibt ein ganz kurioses Manuskript, und das ist ein gerade mal 14 Seiten umfassender Text aus dem Jahr 1986, der Text hat den Titel "Die verschollenen Wagner-Partituren", und verfasst hat ihn Henriette von Schirach.

Sprecherin 1: Das ist…? lahme_telefon_01 Ja, Tilman Lahme, Kulturwissenschaftler an der Universität in Lüneburg, ausgebildeter Historiker, der sich jetzt stark mit Kultur und literarischen Themen beschäftigt.

Sprecherin 1: Klingt als würde er in sein Handy sprechen… lahme_telefon_24 Ja, genau... Ich mache mal Zwischenspeicherung, genau...

Sprecherin 2: Lahme hat vor einigen Jahren über die verschollenen Partituren geforscht – lahme_telefon_05 Also wir haben eine riesige Liste an Leuten damals geführt und mit denen allesamt gesprochen, die als Experten infrage kamen... lahme_telefon_12 Und diese Witwe Henriette von Schirach stellt die These auf, die Partituren Wagners seien mit ganz viel anderem Kunstbesitz und wertvollem Material aus Hitlers Privateigentum gar nicht in Berlin gewesen, sondern mit anderen Schätzen aus 27

Hitlers Besitz im Obersalzberg nach Italien geschafft worden, im sogenannten "Bormanntreck"...

Sprecherin 1: Schon wieder Bormann?

Sprecherin 2: Ja, aber das ist jetzt seine Frau. voss_31 xxx Mit dem Gerda Bormann von Bayern aus über Innsbruck nach Bozen... und... xxx dass dabei 13 - ich glaube es heisst 13 bis 17 Kisten mit Material, mit Dingen aus dem Privatarchiv Adolf Hitlers gewesen seien sollen.xxx Und die Vermutung ist, dass da eben die Wagner-Partituren möglicherweise mit dabei waren. xxx voss_07 Henriette von Schirach... Und was davon zu halten ist - - - weiß ich nicht. lahme_telefon_23 xxx Ihr eigener Sohn hat zu uns gesagt: Naja, also die Mutter, die hat immer viel erzählt... Also selbst in der Familie hat man das nicht so ganz ernstgenommen.

Sprecherin 1: Henriette von Schirach schreibt:

Warum soll Hitler die wertvolle Kassette - sicher das Kostbarste, das er besaß - nicht zum Berghof geschickt haben? (...) Auch bei wildesten Plünderungen vernichtet niemand eine wertvolle Kassette. Auch der roheste Soldat vermutet bei derartigen Papieren einen Wert. Die Kassette hat die Partituren geschützt, beschützt. Vielleicht wurde die Kassette in eine Höhle verschleppt, vielleicht liegt sie in einem Safe, vielleicht in einer Tiroler Berghütte, vielleicht aber liegt sie wohlbehalten bei der gleichen Stelle, bei der schon die Mappe (...) mit den Aquarellen liegt."

Sprecherin 2: Vielleicht, vielleicht, vielleicht. Geht das vielleicht ein bißchen genauer? Mal davon abgesehen, dass schon ganz andere Dinge von rohen Soldaten vernichtet wurden als Wagnerhandschriften - was sollen uns jetzt denn eine Höhle, ein Safe und eine Berghütte? Und von was für Aquarellen spricht diese Frau überhaupt? hochfahren des schon vorne gespielten O-Tons... voss_31 Und die Vermutung ist, dass da eben die Wagner-Partituren möglicherweise mit dabei waren. Und da spielt dann ein Italiener eine Rolle. Lissek: Siviero. V.: Siviereo, ja! Eine schillernde Person wohl offensichtlich... jedenfalls war der dann Minister in Italien und ist bis heute eine sehr hoch angesehene Person. Was wohl auch der Grund ist, warum man in Italien, wenn der Name Siviero fällt, nicht weiter kommt. Da wird abgeblockt! voss_32 Und interessant ist eben: Dieser Siviero hat in seinem Nachlass, der ist glaube ich 1983 gestorben, hatte er in seinem Nachlass 20 Aquarelle von Hitler.

28

Sprecherin 1: Die 1984 ausgestellt werden. Was Henriette von Schirach, die die Dinger jahrelang bei Hitler im Berghof bewundern musste, dann doch ein wenig nachdenklich macht.

Sprecherin 2: Mmh... Diese Aquarelle, die waren doch auf dem Berghof... und jetzt kommen sie aus dem Nachlass von diesem Siviero? lahme_telefon_16 Der war der Beauftragte, der herumfuhr und versuchte,

Sprecherin 1: deutsches Raubgut lahme_telefon_16 Forts. Dinge, die in den Uffizien waren und geklaut worden waren, wiederzubekommen, und der soll nun also seine Aufgabe ein bißchen ausgedehnt haben auch auf Bereiche, die nicht dem italienischen Staat gehörten, und soll diesen Bormann-Treck quasi ausgeraubt haben....

Sprecherin 1: In Sivieros Nachlass befanden sich Hitler-Aquarelle aus dem Berghof. lahme_telefon_20 Ob Siviero die Wagner-Partituren hatte, das hat Henriette von Schirach behauptet, sie hatte dafür einige Indizien, aber es gibt keine Beweise. So muss man das sagen. Dass dieser Mann sich bereichert hat, bei dem, was er getan hat, das ist ja dokumentiert. Das ist klar. Aus seinen Beständen sind einfach Dinge aufgetaucht, die hätten da nicht hingehört.

Sprecherin 2: Mmh. Irgendwelche weiteren Beweise? lahme_telefon_17 Die Casa die Siviereo, die kann man in Florenz heute besichtigen, zu unmöglichen Zeiten, also man muss aufpassen, die ist nicht jeden Tag geöffnet...xxx Das ist schon ein bißchen erstaunlich, was da so jemand, aus sehr einfachen Verhältnissen kommend, sich so im Laufe seiner Zeit alles an Kunstsammlungen angeeignet hat - sagen wir das mal wertneutral... lahme_telefon_19 Es gab damals einen Nachlassverwalter, der hat überhaupt kein Interesse gehabt, mit uns Kontakt aufzunehmen, da sind wir völlig ins Leere gelaufen, der wollte nicht mit uns sprechen...

Sprecherin 2: Eine Casa mit seltsamen Öffnungszeiten, eine Kunstsammlung unbekannter Provenienz, ein nachlässiger Nachlassverwalter: Höchst suspekt! lahme_telefon_30 Ich würde auch denken, dass, wenn es nicht in Richtung Siviero führt, Amerika eine... denn von Südtirol ist viel in Richtung Amerika gegangen, dass Amerika eine Möglihckeit wäre, wo das gelandet ist. lahme_telefon_32 Sehr schön! SO... mach ich nochmal stop, ja?

MUSIK 29 voss_30 Naja, das ist so ähnlich wie wie wie... was behauptet wird, was Knappertsbusch gesagt hat, er wüsste, wo die Partituren sind, er dürfe es aber nicht sagen. Hans Knappertsbusch, der Dirigent. xxx Das ist wirklich genau so diese Geschichte: Ich kenne jemanden, der kennt jemanden und der kennt jemanden und der hat es wieder von jemandem, nicht? Knappertsbusch muss wohl des Öfteren... xxx Und der hat wohl immer so beim Bier abends dann so... verlautet lassen, er wüsste's usw. Und das Kuriose ist - da trifft sich das wieder mit der Henriette von Schirach! Der hat ja öfters in Bozen dirigiert...

Trennen / Verbinden

Sprecher Nachdem nun eigentlich alles klar war, trat ein neuer Mann auf den Plan.

Sprecherin 2: Ein Tauchbootfahrer. fricke_01 Fricke! xxx

Sprecherin 2: Der auch ein Buch über die ganze Angelegenheit geschrieben hat... fricke_02 Das Buch heisst: "Mythos Toplitzsee." Warten Sie, wie ist denn der Untertitel? "Tauchfahrt in die Vergangenheit".

Sprecherin 1: Fricke betaucht mit seinem Tauchboot Jago gerne die Seen dieser Welt, zumeist auf der Suche nach Quastenflossern. Finden tut er aber häufig ganz andere Dinge... fricke_02 Forts. Ich habe da Sachen über das Unternehmen Bernhard... nee, das ist diese Geschichte über dieses Falschgeld, das im KZ Sachsenhausen hergestellt worden ist. L.: Aha... F.: Und das dann in dem See versenkt wurde. Und ich hab das Geld gefunden. L.: Und was hat das mit den Wagnerhandschriften zu tun??

Sprecherin 2: Gute Frage. fricke_03 Passen Sie auf. Die Frau von Baldur von Schirach, die hat behauptet

Sprecherin 2: ... dass die Wagnerpartituren vom Berghof Richtung Südtirol gewandert und in die Hände von Antonio Siviero gelangt seien, das wissen wir doch schon!

Sprecherin 1: Was wir aber nicht wissen, also: noch nicht wissen, ist, was sie zu Hans Fricke am Telefon sagte.. fricke_03 "Sie sind der richtige Mann, Sie finden die!"

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Sprecherin 2: Schwere Hypothek. Für unsereinen.

Sprecherin 1: Aber nicht für einen Hans Fricke. fricke_04 xxx Ja, genau, diesen Siviero, den hab ich dann auf's Korn genommen. - Aha! - Den hab ich auf's Korn genommen. Und der hat ja Tagebücher geschrieben. Und diese Tagebücher wollte ich haben. Und zwar wollte ich wissen, ob der was über die... Hitler... äh Noten geschrieben hat, die auf dem Treck dann hätten gehen müssen nach Bozen. - Ja. fricke_05 Aber ich war wirklich auf einer, auf einer heißen Spur, weil... das ist wahnsinnig schwierig da in Italien da so'ne Sachen zu eruieren.

Sprecherin 1: Aber wie auch Tilman Lahme scheiterte Fricke an den Öffnungszeiten der Casa Siviero. Doch er versuchte es weiter... fricke_08 Und zwar bin ich über das Auswärtige Amt und über den Wagner...

Sprecherin 2: Wolfgang Wagner. Den Richard-Wagner-Enkel. fricke_08 Forts Der hat mir erzählt: Die Wahrheit liegt in Moskau! - Aha. - Kennen Sie das Buch vom Misch? - Von wem? - Vommisch. - Misch? Nee... - Der hat'n Buch geschrieben. Und der hat...

Sprecherin 2: Moment, Moment. Misch?

Sprecherin 1: . Schrieb das Buch "Ich war Hitlers Telefonist, Kurier und Leibwächter."

Sprecherin 2: Schmissiger Titel.

Sprecher: Ich wieder? OK.

"Als ich die Wohnung während Hitlers Abwesenheit im Mai 1940 besichtigte, lagen überhaupt keine privaten Dinge herum. Mir fielen nur allerlei Zeichenmaterial wie Lineale und zahlreiche Stifte sowie eine ausgebreitete Wagner-Partitur auf." fricke_08 Forts....das ist das einzige und letzte Mal, wo von den Partituren was erwähnt wurde! Das war 1940. Der Hitler hat im Reichsbunker in Berlin ein Privatmuseum gehabt von den Sachen, die er als Staatpräsente bekommen hatte.

Sprecherin 2: Hat er gerade Privatmuseum gesagt?

31

Sprecherin 1: Ich denke ja. Wovon bei Misch leider nichts steht. fricke_08 Forts. Und da lagen plötzlich - und der Misch hat das nicht gewusst, was das war! Da lagen plötzlich Riesenmengen von Noten auf dem Boden...

Sprecherin 1: Wovon bei Misch leider auch nichts steht. fricke_08 Forts. Und das waren die Wagnerpartituren, die dem Hitler geschenkt worden sind. fricke_09 Und das ist das letzte Mal, dass von den Dingern was erwähnt wurde! Und da das natürlich von DEM Kerl gewesen ist xxx ist diese Geschichte reliable. Der kann man trauen. - Ja...

Sprecherin 2: Und weiter? fricke_10 Und dann ist ja, wie wir wissen, im März 1945 eine Bombe in das Hauptquartier da eingeschlagen, und hat dieses Zimmer zerstört. Das Privtadingsda vom Hitler, das Privatmuseum wurde total vernichtet. xxx fricke_11 und als ich das so las und hörte, war mir klar, dass es keine italienische Spur gibt!

Sprecherin 2: Wenn die Partituren 1940 in Hitlers Privatwohnung herumlagen, danach in Hitlers Privatmuseum in Berlin wanderten und dieses Privatmuseum total vernichtet wurde, dann gebietet die Logik, durchaus anzunehmen, dass es keine italienische Spur gibt.

Sprecherin 1: Stimmt.

MUSIK / ATMO

Sprecherin 1: Womit wir also wieder in Berlin wären... lissek_filz_36 Also ich kenne diese ganzen Baulichkeiten überhaupt nicht. Man müsste vielleicht auch mal wissen, das hattest du eben angesprochen, gibt es denn da noch Bunker? Also meinethalben fußläufig... kann man über die Straße laufen und dann woanders 50 Treppenstufen nach unten gehen und landet dann in irgendsoeinem Wertelager? xxx lissek_filz_34 xxx Also: ist da ein großer Raum für... - Lissek: Samuraischwerter! - Filz:... als Sammelraum oder für was auch immer angelegt worden? Gibt es da - das muss man doch wissen, ob es da so einen großen Raum gegeben hat?

Kruscheln & Klicken: zwei Männer vor einem Computer...

(neubauer_29 kann man gut unterlegen) oder / und: 32

Musik wie vorne unter Chandler

Sprecher: Es war gegen 11 Uhr morgens, Mitte April, ein Tag ohne Sonne und mit klarer Sicht auf die Vorberge. Ich trug meinen kobaltblauen Anzug mit dunkelblauem Hemd, Schlips und Brusttaschentuch, schwarze Sportschuhe und schwarze Wollsocken mit dunkelblauem Muster. Christoph Neubauer hatte mich nach Frankfurt an der Oder gelotst, um die Sache ein für alle mal aufzudecken... neubauer_04 xxx N: Also ich bin der Christoph Neubauer, bin Grafiker und arbeite seit ziemlich gut 15 Jahren an der 3D-Rekonstruktion der Reichskanzlei und... xxx (( neubauer_20 zum Drunterlegen und Überleiten))

Sprecher: Und was er mir an seinem Computer zeigte, stellte alle bisherigen Vermutungen auf den Kopf... Und schmiss mich zurück auf Start... neubauer_16 Also unter diesem Mittelbau genau unter dieser langen Marmorgalerie war ein riesen Luftschutzbunker - fünf Abteilungen waren das. Und der letzte Abschnitt... das waren... könnte man mal gucken auf dem Plan... vier Räume... Lissek: Machen wir mal? N: Können wir mal gucken! Äh... dieser letzte Abschnitt... Lissek: Da gab's einen Raum mit Geschenken? N: Dort wurden.. nachweislich... neubauer_18 So! jetzt haben wir hier mal eine kleinen Überblick. Lissek: Wir reden hier jetzt nicht vom Führerbunker, sondern von einem Bunker unter? N: Der Neuen Reichskanzlei. Das ist der "öffentliche" Luftschutzbunker... äh... neubauer_17 hier war die Hebebühne, hier ging's runter mit dem Auto, 4,5 m, da konnten die LKWs unten reinfahren in den Keller... Lissek: Sie bauen die jetzt ab? N: Genau... xxx Da sind wir schon beim Bunker, ich nehm jetzt mal die Decken runter... kann man schon einen Blick in den Keller... xxx N: Jetzt gucken wir mal von oben rein... die Fassaden nehmen wir auch noch mal runter hier... neubauer_21 Lissek: Das ist ja riesig! N Das verstehen die meisten Leute nicht! Lissek: Da kriegt man alle möglichen Sachen unter! und erst recht Manuskripte! N: Ja! Es gibt ja, darf man nicht vergessen, das ist der Bunker, da drunter ist ja noch eine Etage! die hab ich noch gar nicht gebaut. Das ging ja bis auf 8 m tief. und da drüber haben wir ja immer noch nicht die Marmorgalerie, da haben wir immer noch 3,20 Meter. neubauer_19 Also allein an umbauter Raumfläche 30 mal 30 Meter etwa. Das ist EINE Sektion, und davon fünf! Und so eine Sektion, und zwar diese hier... äh.. die war... laut allen Augenzeugen... reserviert. Und zwar NUR... für die Kunstgegenstände und empfindlichen Gegenstände der Reichskanzlei. neubauer_22 Zwangsarbeiter hatten auch ihren Bunker, Fahrerbunker, Führerbunker... Großer Bunker Neue Reichskanzlei, das ist sozusagen der, von dem wir gerade sprechen, da können wir jetzt mal gucken... ( murmel.. klick...) fadet

33

Geburtstagsmotiv

Absage : Sein schönstes Geschenk. meistersingerrede_12 Das Werk aber lebt und wird leben, solange Deutsche sich an deutscher Kunst und Art erfreuen.

Absage: Auf der Suche nach den verschollenen Wagner-Partituren. voss_40 Meine These war immer die: Wenn die Wagner-gesamtausgabe fertig ist, dann tauchen sie auf! Allein aus Bösartigkeit den Forschern gegenüber! xxx Ähm...

Absage: Ein schlieriges Schattentheater. Von Michael Lissek. lissek_filz_41 Meine Vorstellung wäre dann, dass man NICHT ein vorne liegendes, präsentes Re-Enactment macht, sondern im Grunde hinten einen verschleierten Film laufen hat - fast mehr Schattentheater, wenn man's in eine Bildsprache übersetzen würde, fast mehr so ein schlieriges Schattentheater, und nicht eben präsente Szenen, die vorne stehen sondern: Das ist der komische Hintergrund. Und dann könnte man da glaube ich auch einen etwas subtileren Witz draus gewinnen, anstatt dauernd nur so platte, komödiantische Direktumsetzungen zu machen.

Absage Es sprachen NN, NN und NN

Friedrich_69 Lissek : Könnte sein, dass Sie schon an der heißesten Spur vorbeigegangen sind? F.: Das könnte sein. Es könnte auch sein, dass ich sie habe, aber das würde ich Ihnen natürlich nicht erzählen. Lissek : Aaah.... (lacht)

Absage: Ton und Technik: NN und NN

Regie: Michael Lissek

Mit schönstem Dank für die Themenidee an: Dorothea Enderle

Musik (Electric Light Orchestra: Rockaria):

„She’s sweet on Wagner…“

Eine Produktion des Südwestrundfunks 2016.

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