Bericht Schule und Bildung 2016/17

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Grußwort

Liebe Leserin, lieber Leser,

Bildung ist mehr denn je ein vielschichtiger Begriff. Er bezeichnet nicht nur das Wissen und die Fähigkeit eines Akteurs, sondern umfasst im Sinne einer schulischen Bildung auch den gesetzlichen Erziehungs- und Bildungsauftrag, der in der Hoheit jedes Bundeslandes liegt.

Bildung ist eine komplexe und verantwortungsvolle Aufgabe, die von staat- licher Seite, durch die Ausstattung mit Lehrkräften und der Schulbauförderung und von kommunaler Seite, insbesondere durch die zu leistende sächliche Ausstattung, getragen wird. Diese Zuständigkeiten sind klar geregelt und lassen trotzdem Raum für weitere Partner, die sich an der Bildung der jungen Gene- ration beteiligen. Dies sind insbesondere Kirchen, Vereine, Ehrenamtliche, Vertreter der Wirtschaft und weitere Interessensgruppen, aber auch in ganz besonderem Maße Eltern und Familien.

Immer mehr Bildungsaufgaben, die in unserer Gesellschaft und den Familien nicht mehr in erforderlichem Maße erfüllt werden können, werden den Schulen übertragen. Zusammen mit einem gesellschaftlich hohen Anspruch an eine gelingende und gute schulische Bildung und einer zunehmenden Heterogenität unserer Schülerinnen und Schüler in allen Schularten, gelingt diese herausfor- dernde Aufgabe in der Bildungsregion Heidelberg spätestens seit Gründung des Regionalen Bildungsbüros Heidelberg im Jahr 2009 im Team zwischen der staatlichen Schulverwaltung und den Verantwortlichen in der Kommune. Das Regionale Bildungsbüro der Stadt Heidelberg übernimmt, stets in gemeinsamer Verantwortung von Stadt und Land und seit Beginn der Bildungsregion im Konsensprinzip, ein umfangreiches Aufgabenportfolio freiwilliger kommunaler Bildungsangebote. Insbesondere sind hier die Schulprogramme wie die Durch- gängige Sprachförderung, ein Management der Übergänge entlang der Bil- dungsbiografie von Kindern und Jugendlichen, Inklusion, Betreuung am Stand- ort Grundschule, Unterstützung der Ganztagsschulen und Netzwerkarbeit zu nennen.

Erfolgreiche Bildungsbiografien unserer Kinder brauchen eine vorausschau- ende Bildungsplanung, sehr gut ausgebildete und pädagogisch hoch qualifizier- te Lehrkräfte sowie eine zeitgemäße Lernumgebung. Der sowohl für das Individuum wie auch für die gesamte Gesellschaft so bedeutsame Bildungs- erfolg kann durch ein gemeinsam abgestimmtes Handeln in der jeweiligen Bildungsregion in besonderer Art gelingen, da die Bildungsakteure vor Ort die regionalen Erfordernisse besonders gut kennen und bereits seit langer Zeit eine vertrauensvolle und funktionierende Netzwerkarbeit etabliert ist. Hier wer- den passende und gut abgestimmte Antworten auf die sich in stetem Wan- del befindlichen gemeinsamen Bildungsaufgaben gefunden.

Die Landesverfassung Baden-Württemberg formuliert die gemeinsame Auf- gabe in Artikel 11, Absatz 1 sehr klar: „Jeder junge Mensch hat das Recht auf eine seiner Begabung entsprechende Erziehung und Ausbildung“. An diesem Ziel arbeiten derzeit bereits 26 der insgesamt 44 Stadt- und Landkreise in Ba- den-Württemberg, die sich im Landesprogramm Bildungsregionen engagieren im Rahmen einer Bildungsregion. Das Landesprogramm Bildungsregionen wird vom Kultusministerium Baden-Württemberg und den beteiligten Kommunen gemeinsam finanziert und wurde 2013 verstetigt. So gelingt die Zielsetzung, jedem Kind in Heidelberg den individuell bestmöglichen Bildungs- erfolg zu ermöglichen in einem aktiven Netzwerk aus Politik, Verwaltung und Praxis auch zukünftig.

Der vom Amt für Schule und Bildung der Stadt Heidelberg vorgelegte Bericht Schule und Bildung 2016/17 beinhaltet umfangreiche Daten und Fakten und lässt das herausragende gesamtstädtische Engagement in Bildungsfragen klar erkennen und hilft, zukünftige Aufgabenfelder frühzeitig zu identifizieren. Die Informationen aus den Bereichen formales, non-formales und informelles Lernen als Garanten einer gelingenden Bildungsbiografie und eines zukunftsfähigen Bildungsverständnisses helfen in der gemeinsamen Verantwor- tung von Land und Kommune auch in Zukunft die richtigen Schritte zu gehen.

Mit freundlichen Grüßen

Vittorio Lazaridis Hartwig Weik Abteilungspräsident der Abteilung Leitender Schulamtsdirektor Schule und Bildung des Regierungspräsidiums Vorwort

Liebe Leserin, lieber Leser,

Heidelberg ist als Schulstandort bedeutend. In der Kategorie „Schulisches Lernen“ sind unsere Schulen auf Platz eins der Bertelsmann-Studie und auch von Schülerinnen und Schülern aus dem Umland stark nachgefragt. Jeder Schulabschluss kann in Heidelberg erworben werden, bei Bedarf im Ganz- tagsprogramm. Schon seit über zehn Jahren werden die Ganztagsprogramme von mittlerweile drei Grundschulen, den zwei Gemeinschaftsschulen und einem Gymnasium freiwillig kommunal unterstützt.

Im Grundschulbereich ist mittlerweile an 15 Standorten ein Betreuungsange- bot bis 17 Uhr gegen ein sozial gestaffeltes Elternentgelt bedarfsgerecht eingerichtet. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist gelebte Realität und wird durch ein facettenreiches und umfassendes Ferienbetreuungsangebot für Grundschulkinder und Jugendliche ergänzt. Mittagstisch an allen Grund- schulen, Gemeinschaftsschulen, der IGH und allen Gymnasien sowie eine umfassende soziale Unterstützung zur Teilnahme daran, sind etablierte Ange- bote, die aufgrund der längeren Verweildauer der Schülerinnen und Schüler an ihrer Schule notwendig sind.

Dass auch im Hinblick auf die Entwicklung der Neuzuwanderung auf eine In- tegration durch Sprache gesetzt wird, zeigt sich in der Weiterführung der Durchgängigen Sprachförderung und der wissenschaftlichen Entwicklung und Implementierung des „Sprachkoffers“ in allen Vorbereitungsklassen in Heidel- berg. An einer Adaption dieses Materials für Klassen im Vorbereitungsjahr Arbeit und Beruf ohne Deutschkenntnisse (VABO-Klassen) an den Beruflichen Schulen wird gearbeitet.

Die Gewährleistung der genannten und weiterer Angebote gelingt, weil die verschiedenen Bildungsakteure eng vernetzt sind, effizient miteinander arbeiten und ein gemeinsamer Konsens darüber herrscht, Bildung als zentrale Größe und entscheidenden Impuls für eine positive gesellschaftliche Entwick- lung anzusehen und zu nutzen.

Eine entscheidende Rolle bei der Koordination und Moderation dieser Ange- bote übernimmt seit nunmehr acht Jahren das Regionale Bildungsbüro Heidel- berg als Schnittstelle dieser Aktivitäten. Das Bildungsbüro ist geschäftsfüh- rende Einheit und Ort, an dem im Rahmen des Impulsprogramms des Landes Baden-Württemberg Vertreter des Landes und der Kommune in gemeinsamer Verantwortung handeln.

Dass sich die Stadt Heidelberg und ihre Bürgerinnen und Bürger dem Thema Bildung in besonderem Maße verbunden fühlen, ist nichts Neues. Dies zeigte sich wiederholt in den vergangenen Jahren, als das Thema „Menschen auf der Flucht“ hochaktuell wurde und sowohl vonseiten der Kommune als auch der Zivilgesellschaft eine Vielzahl von Projekten und Programmen ins Leben gerufen wurde, die der Maxime „Integration durch Bildung“ folgen. Hierbei ist es wichtig, ein nachhaltiges gemeinschaftliches Zusammenwirken der verschie- denen Akteure zu ermöglichen – jetzt und in Zukunft. Insbesondere gilt es, das breite Bildungsangebot auf die besonderen Bedürfnisse der Neuzugewanderten abzustimmen.

Bildung ist der entscheidende Schlüssel zu gesellschaftlicher Teilhabe. Insbesondere die Institution Schule übernimmt bei der Integration von Kindern und Jugendlichen und deren Familien eine zentrale Rolle, indem sie gewährleistet, dass Schülerinnen und Schüler ihre Potenziale individuell weiterentwickeln und entfalten können. Die Idee der Chancen- gerechtigkeit ist im Lern- und Lebensraum Schule wichtiges Leitziel und Grundlage eines umfangreichen kommunalen Förderprogramms für alle Schularten.

Ein breit aufgestelltes Unterstützungssystem, das den Erwerb der deutschen Sprache, die Erlangung schulischer und sozialer Kernkompetenzen fördert und sozial benachteiligte Schülerinnen und Schüler besonders berücksichtigt, ist in Heidelberg seit Jahren etabliert. Die Schulsozialarbeit wurde flächendeckend auf alle Schularten ausgeweitet. Dass in unseren Schulen eine sehr erfolgreiche Arbeit geleistet wird, zeigt sich in den hohen Über- trittsquoten in Realschulen und Gymnasien, aber auch in der bundesweiten Caritas- Studie zur Schulabbrecherquote, die Heidelberg den niedrigsten Wert in Deutschland bescheinigt.

Um dem bildungspolitischen Anspruch der Stadt Heidelberg und dem seiner Bürgerinnen und Bürger gerecht zu werden und um weiterhin eine Vorbildfunktion als Bildungsstand- ort einzunehmen, müssen wir gemeinsam, aus neuen Anforderungen nicht nur Visionen, sondern konkrete Vorhaben erarbeiten und umsetzen. Ein Beispiel dafür ist das Thema Bildung in der digitalen Welt. Dies setzt voraus, dass perspektivisch in allen Bildungsein- richtungen die erforderliche technische Infrastruktur zur Verfügung steht, jedoch auch geeignete didaktische Konzepte eine produktive Verbindung zwischen analogen und digi- talen Angeboten im Unterricht sicherstellen. Geplant ist deshalb die enge Begleitung dieser Entwicklung insbesondere in unseren Grundschulen. Weiterhin sind der bedarfs- gerechte Ausbau der Betreuungsprogramme mit entsprechenden Raumangeboten, die Verwirklichung der Bildungsintegration von Neuheidelbergerinnen und Neuheidelbergern sowie die schulische Inklusion im gesetzten schulgesetzlichen Rahmen kommunal enga- giert zu unterstützen.

Ein anhaltender Zuzug in die Stadt und der demografische Wandel stellen wesentliche zukünftige Herausforderungen an die Schulen dar. Von 2007 bis heute hat die Stadt insgesamt rund 190 Millionen Euro in die Schulmodernisierung investiert. Die Erweiterung der naturwissenschaftlichen Fachklassen am Bunsen-Gymnasium steht beispielhaft für unser Engagement, ein hervorragendes Schulangebot in Heidelberg auch zukünftig zu sichern.

Der Umzug der Julius-Springer-Schule auf die Konversionsflächen der Südstadt und die Sanierung der Willy-Hellpach-Schule stehen vor der Umsetzung und sind Beleg für den Stellenwert eines zeitgemäßen Bildungsangebots im Bereich der Beruflichen Schulen. Auf dem Gadamerplatz im neuen Stadtteil Bahnstadt befindet sich B³ mit einem Bil- dungs-, Betreuungs- und Bürgerhaus. Die inklusive Ganztagsgrundschule wird zum kom- menden Schuljahr an den Start gehen und lebendiger Mittelpunkt für die Grundschul- kinder und deren Familien im Stadtteil werden. In den Kinderbetreuungseinrichtungen und in den Schulen sowie in den Familien wird der Grundstein für ein lebendiges Interesse an zentralen Fragestellungen unserer Zeit und somit an einem lebenslangen Lernen gelegt. Ein gemeinsames Denken und Handeln in einer Verantwortung aller Bildungsakteure kann helfen, schwierige Herausforderungen rechtzeitig zu identifizieren, offen zu diskutieren und in eine nachhaltig und pragmatisch handelnde Bildungspolitik zu führen. Entsprechend der städtischen Nachhaltigkeitsziele soll auch damit unsere integrative, tolerante und weltoffene Stadtgesellschaft gestärkt werden.

Der vorgelegte Bericht Schule und Bildung 2016/17 legt für diese Zielsetzungen eine zuverlässige und umfassende Datengrundlage, sodass auch zukünftig für den Schul- und Bildungsstandort Heidelberg besonnene und richtungsweisende Entscheidungen ge- troffen werden können.

Mit freundlichen Grüßen

Prof. Dr. Eckart Würzner Dr. Joachim Gerner Oberbürgermeister Bürgermeister Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung ...... Seite 11

1.1 Zielsetzung und Aufbau des Berichts ...... Seite 12

1.2 Zusammenfassung der Ergebnisse ...... S e i t e 13

2. Rahmendaten und Grundstrukturen in Heidelberg ...... Seite 18

2.1 Bevölkerungsstruktur und -entwicklung ...... Seite 19

2.2 Bildungswege in Baden-Württemberg und kommunale Besonderheiten ...... Seite 27

2.2.1 Bildungswege in Baden-Württemberg ...... Seite 27

2.2.2 Die Arbeit des Amtes für Schule und Bildung und des Regionalen Bildungsbüros ...... Seite 28

2.2.3 Kommunale Unterstützungssysteme im Bildungsbereich ...... S e i t e 3 3

3. Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie ...... Seite 64

3.1 Vorschulische Einrichtungen frühkindlicher Bildung ...... Seite 72

3.2 Grundschulen ...... Seite 76

3.2.1 Schülerzahlen an öffentlichen Grundschulen ...... Seite 76

3.2.2 Schülerzahlen an privaten Grundschulen ...... Seite 82

3.3 Gemeinschaftsschulen und private Hauptschule ...... Seite 85

3.4 Realschulen ...... Seite 90

3.4.1 Öffentliche Realschulen ...... Seite 91

3.4.2 Private Realschulen ...... Seite 95

3.5 Gymnasien ...... Seite 97

3.5.1 Öffentliche Gymnasien...... Seite 98

3.5.2 Private Gymnasien ...... Seite 106

3.6. Internationale Gesamtschule Heidelberg (IGH) ...... Seite 109

3.7 Sonstige Privatschulen ...... S e i t e 113

3.8 Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) ...... Seite 115

3.9 Berufliche Schulen ...... Seite 122 3.9.1 Öffentliche berufliche Schulen ...... Seite 125

3.9.2 Private berufliche Schule ...... Seite 144

3.10 Weitere berufliche Qualifikationen – der „zweite Bildungsweg“ ...... Seite 145

3.11 Hochschulbildung ...... Seite 148

4. Schwerpunktthemen schulischer Bildung ...... Seite 149

4.1 Beschulung von neu zugewanderten Kindern und Jugendlichen ...... Seite 150

4.2 Inklusion ...... Seite 154

4.3 Grundschulempfehlung und Übergangsverhalten ...... Seite 157

4.4 Durchgangsquoten der allgemeinbildenden weiterführenden Schulen in Heidelberg ...... Seite 162

4.5 Nichtversetzte ...... Seite 165

4.6 Abgänge ...... Seite 167

5. Non-formale Lernorte...... Seite 170

5.1 Unterricht im Zoo ...... Seite 171

5.2 ExploHeidelberg ...... Seite 172

5.3 Umwelt- und Verkehrserziehung ...... S e i t e 17 3

5.4 Bewegung und Sport ...... Seite 179

5.5 Musik- und Singschule ...... Seite 181

5.6 Kurpfälzisches Museum ...... S e i t e 18 3

5.7 Theater und Orchester Heidelberg und Junges Theater ...... S e i t e 18 3

5.8 Kunst und Kultur ...... Seite 186

5.9 Stadtbücherei ...... Seite 187

5.10 Offene Jugendarbeit ...... Seite 189

5.11 Radikalisierungsprävention ...... Seite 190

5.12 Ausbildungshaus ...... Seite 190

5.13 Weiterbildungsberatung ...... Seite 191 5.14 Volkshochschule Heidelberg ...... Seite 192

5.15 Akademie für Ältere ...... Seite 194

5.16 Interkulturelles Zentrum ...... Seite 194

5.17 Internationale Bauausstellung IBA ...... Seite 196

6. Anhang...... Seite 198

6.1 Adressenübersicht ...... Seite 199

6.2 Literaturverzeichnis ...... Seite 208

6.3 Abbildungsverzeichnis ...... Seite 210

6.4 Tabellenverzeichnis ...... Seite 212 Bericht Schule und Bildung 2016/17 11 Einleitung

1. Einleitung Bericht Schule und Bildung 2016/17 12 Einleitung

1.1 Zielsetzung Im Detail gliedert sich der vorliegende Bericht in vier und Aufbau des Berichts Teile: –– Rahmendaten und Grundstrukturen in Heidelberg, Der vorliegende „Bericht Schule und Bildung Hei- –– Formales Lernen in Heidelberg, delberg 2016/17“ versteht sich als kommunaler –– Schwerpunktthemen schulischer Bildung und Bildungsbericht im Rahmen eines zeitgemäßen Bil- –– Non-Formales Lernen in Heidelberg. dungsmonitorings. Das Bildungsmonitoring dient dazu, kontinuierlich und überwiegend datenge- Der Aufbau des Berichts wurde gewählt, um eine stützt Bildungsangebote vor Ort zu beobachten möglichst hohe Vergleichbarkeit mit früheren Berich- sowie zu analysieren. Dabei werden einzelne Berei- ten zu ermöglichen, dem ausgeprägten eigenständigen che zum Zweck der Information von Politik und Berichtswesen anderer Ämter Rechnung zu tragen Öffentlichkeit gesondert hervorgehoben (DIPF 2014). sowie insbesondere auf Fragestellungen einzugehen, Die kontinuierliche datengestützte Beobachtung die gerade in Heidelberg hohe Relevanz haben. Aus ermöglicht, langfristige Trends im Bildungsbe- diesen wichtigen Gründen weicht der Aufbau des reich frühzeitig zu erfassen und gegebenenfalls vorliegenden Berichts in einigen Punkten von den Um- steuernd einzugreifen. setzungsvorschlägen eines kommunalen Bildungs- monitorings ab (Hetmeier, Schneider, Wolf, Kloster- Das schulische Berichtswesen hat in Heidelberg mann, Gnahs & Weiß, 2013). Im Folgenden werden eine schon fast 50-jährige Tradition. Gleichzeitig ent- die einzelnen Teile des Berichts kurz erläutert. wickelt sich die Berichterstattung immer weiter, gerade weil sich die Ansprüche an ein zeitgemäßes In Kapitel 1 informieren wir Sie über den Aufbau Bildungsmonitoring stetig wandeln. Wie seine des Berichts sowie die wichtigsten Ergebnisse in einer beiden Vorgänger 2011/12 und 2013/14 verbindet Zusammenfassung. der vorliegende Bericht gewachsene Tradition und neue Anforderungen. Allgemeine Informationen und Rahmenbedingungen zur Bildungsregion Heidelberg finden Sie im zwei- Ziel dieses Berichts ist es, eine umfangreiche Bericht- ten Kapitel. Es umfasst eine Übersicht zur Heidelberger erstattung der verschiedenen möglichen Bildungs- Bevölkerungsstruktur und weiteren sozioökonomi- wege in Heidelberg zu leisten. Der Bericht orientiert schen Daten der Stadt. Darüber hinaus werden die sich an der Bildungsbiografie, beginnend mit der früh- möglichen Bildungswege in Baden-Württemberg und kindlichen Erziehung bis hin zur Bildung im fortge- die kommunalen Besonderheiten im Stadtkreis schrittenen Alter. Diese verschiedenen Stationen der Heidelberg dargestellt. Ein wichtiger Schwerpunkt Bildung werden in die Gesamtsituation Heidelbergs liegt auf den freiwilligen kommunalen Fördermaßnah- eingebettet. Somit ist auch dieser Bericht, wie schon men für die Schulen in Heidelberg. Im Weiteren wird der Bericht 2013/14, wieder darauf ausgelegt, die die Ausrichtung der städtischen Bildungspolitik erör- Möglichkeiten eines lebenslangen Lernens in Heidel- tert und die Arbeit des Amtes für Schule und Bildung berg zu beleuchten. Als statistische Basis dienen sowie des Regionalen Bildungsbüros thematisiert. hier vor allem die Daten der amtlichen Schulstatistik 2015/16 und 2016/17 sowie des Statistischen Lan- Im dritten Teil des Berichts werden Informationen zur desamtes und des Statistischen Bundesamtes. formalen Bildung in Heidelberg detailliert dargestellt. Dieser sehr umfängliche Abschnitt nimmt vor allem die Seit dem letzten Bericht Schule und Bildung 2013/14 schulische Bildung in den Blick. Hier werden Daten erschienen außerdem die beiden Berichte zur amt- der öffentlichen Schulen vorgestellt, aber auch die pri- lichen Schulstatistik 2014/15 und 2015/16, welche ver- vaten Schulen im Rahmen des Möglichen berücksich- kürzt die wichtigsten statistischen Schuldaten jähr- tigt. Die Datengrundlage für die öffentlichen Schulen lich präsentieren. Hierdurch kann die kontinuierliche wird durch die amtliche Schulstatistik gesichert, für die datengestützte Beobachtung der Bildungsangebote privaten Einrichtungen besteht nur eine stark einge- gewährleistet werden. schränkte Verfügbarkeit an Daten, da diese nicht an den Schulträger berichten müssen. Insgesamt orien- Auch in diesem Jahr unterstützen zahlreiche städti- tiert sich die Darstellung an einer möglichen Bildungs- sche Ämter die Entstehung des Berichts, sei es durch biografie, beginnend im vorschulischen Bereich, blickt Textbeiträge, Fotos, Graphen, Zahlen oder Ähnliches, dann auf die Schullaufbahn sowie auf die berufliche ihnen gilt an dieser Stelle unser besonderer Dank. Bildung und Hochschulbildung in Heidelberg. Bericht Schule und Bildung 2016/17 13 Einleitung

Das vierte Kapitel nimmt bedeutsame Indikatoren in Fachabitur erreicht, von 28,9 Prozent ist der höchste den Fokus, welche die formale Bildung in Heidelberg Ausbildungsabschluss ein Diplom, Magister, Master begleiten und beschreiben. Aktuell wichtige Themen oder Staatsexamen); der Anteil der Bürger ohne sind hier: Menschen auf der Flucht, die Durchlässigkeit Schulabschluss liegt bei einem Prozent; der Arbeits- im schulischen Bereich Heidelbergs, die Auswirkun- markt ist durch die Universität, Forschungseinrich- gen des Wegfalls der Verbindlichkeit der Grundschul- tungen und den Dienstleistungssektor geprägt. empfehlung sowie der gemeinsame Unterricht von Schülerinnen und Schülern mit und ohne Behinderun- Bildungswege in Baden-Württemberg und gen im Rahmen von Inklusion. kommunale Besonderheiten

Das fünfte Kapitel ist der non-formalen und informel- –– In Baden-Württemberg gilt der Grundsatz „kein len Bildung gewidmet. Diesem umfangreichen Feld Abschluss ohne Anschluss“. An die Grundschule in Gänze gerecht zu werden, ist im Rahmen dieser Be- schließen sich Hauptschule, Werkrealschule, Real- richterstattung nicht möglich. Deshalb wird die Rolle schule, Gemeinschaftsschule, Gymnasium, Interna- der Stadt Heidelberg als Bildungsakteur betrachtet und tionale Gesamtschule an, gegebenenfalls berufliche die vielseitigen Anstrengungen der Ämter und weite- Schulen nach Erwerb eines Hauptschul- oder mitt- rer städtischer Einrichtungen dargestellt. Insbesondere leren Bildungsabschlusses sowie nach Erreichen werden hier die Jugendarbeit sowie die kulturelle der Jahrgangsstufe 8 der Wechsel auf ein berufliches Bildung durch Museen und durch das Theater berück- Gymnasium. sichtigt. Der Bereich des informellen Lernens, auch –– Das Amt für Schule und Bildung und das Regionale gerade im Hinblick auf das „lebenslange Lernen“, hat Bildungsbüro Heidelberg wollen Schülerinnen und eine sehr hohe Bedeutung für das Individuum. Schülern in Heidelberger Schulen die bestmögliche Bildung und Qualifizierung ermöglichen. Kapitel 6 bildet den Abschluss. Hier finden Sie eine –– Derzeit existieren 26 Bildungsregionen in Baden- Adressliste wichtiger Ansprechpartner in Sachen Württemberg; das Regionale Bildungsbüro über- Bildung sowie das Literaturverzeichnis, Abbildungs- nimmt kommunale Querschnittsaufgaben im Bil- verzeichnis und Tabellenverzeichnis des Berichts. dungssektor und ist Bindeglied zwischen der staatlichen Schulaufsicht und dem kommunalen Schulträger. –– Heidelberg investiert in die öffentlichen Schulen 1.2 Zusammenfassung im Rahmen von Ausgaben für den laufenden Schul- der Ergebnisse betrieb, Schulsanierungen und auch für die zahl- reichen kommunalen Unterstützungssysteme. Die Im Folgenden sind in aller Kürze wichtige Kennzahlen Investitionen haben zum Ziel, Bildungsbenach- und Informationen aus den einzelnen Kapiteln in teiligungen abzubauen und jedem Schüler und jeder Form von Stichpunkten zusammengetragen. Alle Ka- Schülerin den bestmöglichen Schulabschluss zu pitel enthalten darüber hinaus zahlreiche weitere ermöglichen. Kennzahlen und Informationen. Diese Zusammen- –– Betreuung und Ferienbetreuung: Der Verein schau soll eine Übersicht zu den jeweiligen Kapiteln päd-aktiv e.V. bietet im Auftrag der Stadt Heidelberg ermöglichen. Betreuung an öffentlichen Grundschulen an (teil- weise Frühbetreuung, modulare Betreuung bis maxi- Rahmendaten und Grundstrukturen in mal 17.00 Uhr, kommunale Unterstützung der Heidelberg zum Stichtag 31. Dezember 2015 Ganztagsgrundschulen auch mit additiver Betreu- ung außerhalb der Ganztagszeiten); die Betreuungs- –– Die Stadt Heidelberg ist mit ihren etwa 144.000 Ein- quote liegt seit drei Jahren konstant bei 87 Prozent; wohnern die fünftgrößte Stadt Baden-Württem- im Schuljahr 2015/16 wurden an öffentlichen Grund- bergs; 36,1 Prozent der Einwohner der Heidelberger schulen 2.302 Kinder modular betreut, weitere Wohnbevölkerung haben einen Migrationshinter- 627 Kinder waren an Ganztagsgrundschulen, 298 grund. Kinder nahmen die noch verfügbaren Hortplätze in –– Bezüglich des Bildungsstands weist die Heidelber- Anspruch; Ferienbetreuung wird – koordiniert durch ger Bevölkerung eine für Universitätsstädte typische das Kinder- und Jugendamt – über das Ganzjahres- Zusammensetzung auf (56,8 Prozent der sozial- ferienprogramm und den Ferienpass angeboten. versicherungspflichtig beschäftigten, in Heidelberg Zusätzlich bietet päd-aktiv e.V. an einigen Grund- wohnhaften Personen haben das Abitur oder schulstandorten Ferienbetreuung an. Bericht Schule und Bildung 2016/17 14 Einleitung

–– Essen an Heidelberger Schulen: In 26 öffent- in der Wissensgesellschaft“, „STADT – RAUM – lichen Schulen sowie in Schulen mit Ganztagsan- BILDUNG“ und „Asylsuchende in der Rhein-Neckar- gebot wird ein warmer Mittagstisch angeboten, R e g i o n“. größtenteils sind die weiterführenden öffentlichen Schulen in Heidelberg zusätzlich mit einem Kiosk Formale Bildung – Bildungsbiografie und/oder Bistro ausgestattet. Die Teilnehmerzah- len wachsen weiter, sodass laufend Anpassungen –– Einführung des neuen Bildungsplans zum Schuljahr erforderlich sind. 2016/17 –– Elternmentoren: Seit Anfang 2017 werden soge- –– In Heidelberg an öffentlichen Schulen in den letzten nannte interkulturelle Elternmentoren ausgebildet; Jahren weitestgehend stabile Schülerzahlen; ein- sie sollen zukünftig ein niederschwelliges Angebot gependelt bei circa 17.400 Schülern 2016/17, davon für Eltern in Fragestellungen rund um die Schul- haben 29 Prozent einen Migrationshintergrund bildung und zu Bildungswegen ermöglichen. und 14 Prozent sind Ausländerinnen oder Ausländer; –– Schul-/Jugendsozialarbeit steht seit 2015 nun die Schülerzahlen an Heidelberger Privatschulen allen Schulformen zur Verfügung; im Schuljahr bleiben mit zuletzt 4.938 Schülerinnen und Schülern 2015/16 waren an 31 Schulstandorten 28 Fachkräfte recht konstant. Hiervon kommt etwa die Hälfte aus der Schulsozialarbeit eingesetzt; förderliche Effekte Heidelberg. der Schulsozialarbeit konnten im Rahmen der wis- –– Vorschulische Einrichtungen frühkindlicher Bil- senschaftlichen Begleitung belegt werden. dung: Das Kinder- und Jugendamt legt hierfür eine –– Durchgängige Sprachförderung: Sprachkompe- eigene ausführliche Berichterstattung vor, ergän- tenz bestimmt maßgeblich den Bildungserfolg und zend werden die vorschulischen Einrichtungen mit gilt als Fundament gesellschaftlicher Teilhabe; in den Schwerpunkt Inklusion und die Grundschulförder- Klassen 1 bis 6 der öffentlichen Schulen wird die klassen beschrieben. Der Marie-Bertha-Coppius- Durchgängige Sprachförderung angeboten; zudem Schulkindergarten für Sprachbehinderte hat leicht wurde Unterrichtsmaterial für Seiteneinsteiger in sinkende Kinderzahlen, der Schulkindergarten die deutsche Sprache entwickelt. Pusteblume hat zurzeit circa 130 Kinder; der Schul- –– Heidelberger Unterstützungssystem Schule kindergarten des Hör-Sprachzentrums Heidelberg/ (HÜS) soll leistungsschwächeren Schülerinnen und Neckargemünd für hörgeschädigte und sprachbe- Schülern den Schulerfolg und einen individuell best- hinderte Kinder mit besonderem Förderbedarf circa möglichen Bildungsabschluss ermöglichen; seit 50 Kinder; die Grundschulförderklassen der Heili- 2014/15 wird HÜS in allen Schularten angeboten; genbergschule und Grundschule Emmertsgrund zusätzlich gibt es Projekte der Musik- und Sing- haben aktuell 44 Schülerinnen und Schüler. schule im Rahmen dieses Programms. –– Grundschulen: Es wird erwartet, dass die Schüler- –– Hochbegabtenförderung: Ziel ist es, Schülerinnen zahlen an den öffentlichen Grundschulen in Heidel- und Schülern mit einem besonderen Begabungs- berg weitestgehend konstant bleiben, 2016/17 profil Raum zu geben, der ihnen die Möglichkeit besuchen 3.815 Schüler öffentliche Grundschulen, gibt, ihre Begabung und Persönlichkeit entwickeln davon 33 Prozent mit Migrationshintergrund; zu können; das Hector-Seminar und die Heidelberger 2016/17 besuchen 921 Kinder in Heidelberg private Hector-Kinderakademie bieten hier Angebote, eben- Grundschulen, von denen jedoch nur etwas über so der Hochbegabtenzug am Kurfürst-Friedrich- 500 aus Heidelberg stammen. Gymnasium. –– Werkrealschulen/Gemeinschaftsschulen: –– Übergang Schule-Beruf/Studium: Maßnahmen In Heidelberg sind an der Geschwister-Scholl-Schule zur Erleichterung des Übergangs von der Schule und der Waldparkschule noch auslaufende Werkreal- in Ausbildung/Studium und Beruf für Jugendliche schulzweige in den Jahrgangsstufen neun und zehn, bieten die Heidelberger Ausbildungstage, die On- beide Schulen sind seit 2013/14 von Klassenstufe 5 line-Praktikumsbörse, das Heidelberger Übergangs- aufbauend Gemeinschaftsschulen. 2016/17 hat die management zum Übergang Schule – Beruf und Geschwister-Scholl-Schule 251 Schüler in den Klassen der Infoabend der Gemeinschaftsschulen, der Inter- 5 bis 10, 54 Prozent mit Migrationshintergrund; die nationalen Gesamtschule, der Realschulen sowie Waldparkschule hat 275 Schüler, 52 Prozent mit Mi- der Beruflichen Schulen in Heidelberg. grationshintergrund, zwischen 20 und 21 Prozent der –– Reallabore: Heidelberg beteiligt sich an insgesamt Schüler sind Auswärtige. Die private Freie Christliche drei Reallaboren, diese zeichnen sich durch eine Schule ist derzeit in Heidelberg die letzte Grund- enge Verknüpfung von Wissenschaft und Praxis und Hauptschule, sie hat im Schuljahr 2016/17 in aus: „Urban Office – Nachhaltige Stadtentwicklung der Sekundarstufe 45 Schülerinnen und Schüler. Bericht Schule und Bildung 2016/17 15 Einleitung

–– Realschulen: Die Schülerzahlen an öffentlichen –– Hochschulbildung: Zahlreiche Universitäten und Realschulen nehmen seit 2008/09 leicht ab, im Hochschulen haben ihren Sitz in Heidelberg: Die Schuljahr 2016/17 besuchen 1.094 Schüler die drei Hochschule für Jüdische Studien, die Hochschule öffentlichen Realschulen, davon haben 41 Prozent für Kirchenmusik der evangelischen Landeskirche in einen Migrationshintergrund, 27 Prozent sind Baden, die Pädagogische Hochschule Heidelberg, Auswärtige. An den privaten Realschulen sind zum die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, die Schil- Schuljahr 2016/17 436 Schülerinnen und Schüler, ler International University, die SRH Hochschule 61 Prozent sind Auswärtige. Heidelberg, diverse Außenstellen amerikanischer –– Gymnasien: Im Schuljahr 2016/17 besuchen 3.258 Hochschulen. 2015/16 studierten circa 30.000 Stu- Schülerinnen und Schüler ein öffentliches Gymnasium dierende im Wintersemester an der Universität in Heidelberg, wovon 17 Prozent einen Migrations- Heidelberg. hintergrund haben; 25 Prozent der Schülerinnen und Schüler sind Auswärtige. 2016/17 besuchen insge- Schwerpunktthemen schulischer Bildung samt 2.941 Schülerinnen und Schüler private Gymna- sien in Heidelberg, davon sind 40 Prozent Auswärtige. –– VKL und VABO: In Heidelberg sind 13 VKL-Klassen –– IGH: Im Schuljahr 2016/17 besuchen insgesamt (Internationale Vorbereitungsklassen) im Primarbe- 1.629 Schülerinnen und Schüler die IGH; davon 305 reich eingerichtet, sieben Klassen im Sekundarschul- den Primarbereich und 392 die Orientierungsstufe; bereich, acht Klassen „Vorbereitungsjahr Arbeit in der Sekundarstufe I belegen 265 Schülerinnen und Beruf ohne Deutschkenntnisse“ (VABO) an be- und Schüler den A-Zug, 293 den B-Zug und 219 den ruflichen Schulen vorhanden. C-Zug der Schule. Die Sekundarstufe II wird von 155 –– Inklusion: Gemeinsames Lernen von Menschen mit Schülerinnen und Schülern besucht. und ohne Behinderung; seit der schulgesetzlichen –– Sonstige private Schulen: 2016/17 besuchen 289 Änderung 2015/16 besteht für Eltern eine Wahlfrei- Schülerinnen und Schüler die Freie Waldorfschule, heit zwischen einem Bildungsangebot an einer davon sind 55 Prozent Auswärtige, 114 Schülerinnen allgemeinen Schule und dem Besuch eines SBBZ, es und Schüler besuchen die Heidelberg International gibt verschiedene Formen inklusiver Beschulung, School 2016/17, davon sind 49 Prozent Auswärtige. in Heidelberg ist die Zahl der inklusiv Beschulten –– Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungs- steigend, 2016/17 werden circa 160 Kinder inklusiv zentren (SBBZ): Im Schuljahr 2016/17 besuchen beschult, zuzüglich sind etwa 30 Schülerinnen 345 Kinder ein SBBZ in Heidelberg; davon haben 43 und Schüler in kooperativen Organisationsformen Prozent der Schülerinnen und Schüler einen Migrati- gemeinsamen Lernens; das Regionale Bildungsbüro onshintergrund. Neben den drei in Heidelberg an- organisiert seit 2009 fortlaufend Arbeitsgrup- sässigen SBBZ, Stauffenbergschule (SBBZ mit För- pen, Hospitationen, Exkursionen und Fachveranstal- derschwerpunkt Sprache), Graf von Galen-Schule tungen, um den Dialog zwischen Akteuren und (SBBZ mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung) Bildungseinrichtungen zu erleichtern. und Marie-Marcks-Schule (SBBZ mit Förderschwer- –– Übergänge von der Grundschule in weiter- punkt Lernen) gibt es weitere SBBZs im Umland der führende Schulen: Traditionell geht in Heidelberg Stadt Heidelberg, sodass jeder Förderschwerpunkt ein hoher Prozentsatz der Viertklässlerinnen und in erreichbarer Nähe vertreten ist. Viertklässler auf das Gymnasium über (2016/17 66 –– Berufliche Schulen:Heidelberg hat sechs öffent- Prozent), 16 Prozent gehen an eine Realschule, ein liche berufliche Schulen mit unterschiedlichen Prozent an eine Hauptschule, fünf Prozent an eine Schwerpunkten und eine private. Die Schülerzahlen Gemeinschaftsschule und zwölf Prozent an die IGH an den öffentlichen beruflichen Schulen waren oder eine Ersatzschule. Zum Vergleich: In ganz Ba- in den letzten Jahren leicht rückläufig und liegen den-Württemberg gingen 2016/17 etwa 44 Prozent 2016/17 bei insgesamt 6.956 Schülerinnen und der Schülerinnen und Schüler an ein Gymnasium Schülern, etwa 75 Prozent (5.192) davon sind Aus- über, 13 Prozent wählten eine Gemeinschaftsschule, wärtige; das Heidelberger Privatschulcentrum hat sechs Prozent eine Werkreal-/Hauptschule, 34 Prozent 2016/17 192 Schülerinnen und Schüler, davon sind eine Realschule. Tendenziell steigt die Heterogeni- 72 Prozent Auswärtige. tät an den Schulen seit dem Wegfall der Verbindlich- –– Zweiter Bildungsweg: Der Hauptschulabschluss, keit der Grundschulempfehlung an. An Realschulen die Mittlere Reife und das Abitur können über gingen im Schuljahr 2016/17 circa acht Prozent der den zweiten Bildungsweg an der Volkshochschule Kinder mit Gymnasialempfehlung, circa 53 Prozent Heidelberg (vhs) erlangt werden; 2016/17 wurden mit Realschulempfehlung und circa 38 Prozent mit 296 Schülerinnen und Schüler an der vhs gemeldet. einer Hauptschulempfehlung über. Seit dem Wegfall Bericht Schule und Bildung 2016/17 16 Einleitung

der Verbindlichkeit der Grundschulempfehlung geht –– ExploHeidelberg: ExploHeidelberg ist ein natur- ein kleiner Prozentsatz an Kindern mit einer Haupt- wissenschaftlich-technisches Bildungsangebot für schulempfehlung an die Gymnasien. Zum Schuljahr alle Altersgruppen, es wird jährlich von circa 12.000 2016/17 sind von den Viertklässlern mit Migrations- Menschen besucht und gliedert sich in eine interak- hintergrund an den öffentlichen Grundschulen 48 tive Ausstellung, ein Lernlabor und ein Techniklabor. Prozent an ein Gymnasium übergegangen. –– Umwelt- und Verkehrserziehung: In Heidelberg –– Durchgangsquoten: Betrachtet man den Jahrgang ist es im Rahmen der Bildung für nachhaltige Ent- 2010/11 in seinem Bildungsverlauf von Klasse 5 wicklung bereits seit 2005 ein Ziel, zu lernen, Ent- bis 10, dann zeigt sich, dass in diesem Zeitraum an scheidungen für die Zukunft zu treffen und dabei den Gymnasien mehr Kinder vom Gymnasium abzuschätzen, wie sich das eigene Handeln auf an eine andere Schulart wechseln als umgekehrt, künftige Generationen oder das Leben in anderen die Realschulen haben mehr Zugänge als Abgänge, Weltregionen auswirkt. Aktivitäten zum Thema Mo- insbesondere in den oberen Klassen. bilität sind beispielsweise die „Mobilitätstage“ an –– Nichtversetzte: Im Schuljahr 2015/16 erreichten in Heidelberger Grundschulen, der „Zu-Fuß-zur-Schule- Heidelberg an Gemeinschaftsschulen/Werkreal- Monat“ und der „Laufende Schulbus“. Das Um- schulen 16 Kinder (3,2 Prozent) nicht das Klassen- weltbildungsprogramm „Natürlich Heidelberg“ hat ziel, an Realschulen 51 Kinder (4,6 Prozent), an vielseitige Angebote und das Ziel, die Bedeutung Gymnasien 79 Kinder (2,4 Prozent) und an der IGH unserer Naturräume den Menschen wieder näher- 59 Kinder (4,5 Prozent); 66 Prozent der Nichtver- zubringen, die Teilnehmerzahlen sind steigend. setzungen entfallen auf Jungen. –– Bewegung und Sport: Heidelberg bietet abwechs- –– Abgänge: Die aktuellsten Zahlen betreffen die lungsreiche Trainingsmöglichkeiten: 125 Sportverei- Abgänge aus dem Schuljahr 2014/15: 27 Schülerin- ne, 22 städtische Sportanlagen, 48 Sport- und Gym- nen und Schüler verließen eine öffentliche oder nastikhallen sowie zwei Frei- und drei Hallenbäder. private allgemeinbildende Schule ohne einen Haupt- –– Musik- und Singschule: Ist eine offene Bildungs- schulabschluss (dies entspricht 1,8 Prozent der einrichtung für alle Altersgruppen, 2015/16 nutzten Heidelberger Gesamtabgänge; der Vergleichswert die Altersgruppen von 6 bis 9 Jahren (1.620) und für Baden-Württemberg beträgt 4,8 Prozent), 10 bis 14 Jahren (1.171) am häufigsten die Angebo- 156 junge Erwachsene erlangten den Hauptschul- te; zusätzliche Projekte sind „Singen macht Schule“ abschluss (10,5 Prozent der Abgänge; Baden- und „Jugend musiziert“. Württemberg: 19 Prozent), 495 einen mittleren –– Kurpfälzisches Museum: Das Kurpfälzische Muse- Abschluss (33 Prozent; Baden-Württemberg: um wurde 2015 von insgesamt 49.533 Personen 47 Prozent), 12 die Fachhochschulreife (0,8 Prozent; besucht, darunter 1.521 Schülerinnen und Schüler. Baden-Württemberg: 0,3 Prozent) und 796 die –– Theater und Orchester Heidelberg: In der Spiel- allgemeine Hochschulreife (54 Prozent; Baden- zeit 2014/15 fanden im Heidelberger Theater und Württemberg: 29 Prozent); 55 Prozent der Abituri- Orchester 1.160 Aufführungen statt, die von insge- enten in Heidelberg waren weiblich. Unter den samt 205.708 Besucherinnen und Besuchern fre- Migrantinnen und Migranten erreichten 39 Prozent quentiert wurden. 466 Aufführungen wurden vom einen mittleren Abschluss und 26 Prozent die Jungen Theater inszeniert, die wiederum von 49.170 Fachhochschul- oder allgemeine Hochschulreife in Personen besucht wurden. Auch für das jüngere Heidelberg. An den beruflichen Schulen in Heidel- Publikum gibt es Angebote: Junges Theater, Koope- berg erreichten 308 Schülerinnen und Schüler rationen Theater und weiterführende Schulen, die allgemeine Hochschulreife, davon waren 172 Schülertheatertage, Heidelberger Kinder- und Ju- weiblich und 18 waren ausländischer Herkunft; gendkongress/ Theaterlabor et cetera. 441 Schülerinnen und Schüler erreichten die Fach- –– Kunst und Kultur: Das Kulturamt der Stadt Heidel- hochschulreife, davon waren 188 weiblich und berg hat es sich zum Ziel gesetzt, ein gutes kultu- 57 waren ausländischer Herkunft. relles Klima für alle Bürgerinnen und Bürger in der Stadt zu schaffen. Dafür werden über 40 Institutio- Non-formale Lernorte nen gefördert, hinzu kommen Projekt- und Unesco- City-of-Literature-Förderungen; außerdem gibt –– Unterricht im Zoo: Die Zooschule bietet für alle es eine intensive Zusammenarbeit mit Schulen, viel- Altersgruppen verschiedene Formate an, um Inter- fältige Festivals und mehr. esse für das Thema „Faszination für biologische –– Stadtbücherei: Mit über 600.000 Besucherinnen Vielfalt“ zu wecken, es gibt mehr als 23.000 Teil- und Besuchern im Jahr 2015 belegt die Stadtbücherei nehmerinnen und Teilnehmer pro Jahr. einen absoluten Spitzenplatz im Bibliotheksvergleich, Bericht Schule und Bildung 2016/17 17 Einleitung

es fanden 338 Veranstaltungen statt, außerdem in Form von Kursen, Seminaren, Workshops, Vorträ- bewegen sich die Entleihungen von Medien mit ins- gen und Exkursionen für alle Gruppen der Gesell- gesamt 1,2 Millionen pro Jahr auf sehr hohem schaft zu sozialverträglichen Preisen an (zum Beispiel Niveau. Das Angebot wurde durch das Portal Press- Gesundheitsbildung, über 25 Fremdsprachen mit Reader mit über 5.800 internationalen Zeitungen Zertifikat, Politische Bildung, Persönlichkeitsbildung und Zeitschriften in 60 Sprachen erweitert; der etc.). Außerdem ist die vhs Heidelberg Trägerin Bücherbus stellt mit 22 Haltestellen pro Woche und der staatlich geförderten Integrationskurse für Mig- 106.000 Ausleihen (2015) Literaturversorgung rantinnen und Migranten; 2015 besuchten 4.496 in den Stadtteilen sicher. Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Deutschkurse –– Offene Jugendarbeit: Im Auftrag der Stadt gibt der vhs. es zahlreiche Kinder- und Jugendtreffs mit vielen An- –– Akademie für Ältere: Diese Bildungseinrichtung geboten zur Freizeitgestaltung für Kinder und Ju- für Senioren ab 60 Jahren besteht seit 1984 in den gendliche, neben Sport- und Werkangeboten gibt Räumen der vhs. Zu einem jährlichen Beitrag von es hier Theater-, Tanz- und Musikworkshops und 85 Euro können die umfangreichen Angebote wie zunehmend auch Beratungs- und Unterstützungs- Studium ab 60 (derzeit 3.400 Teilnehmerinnen und angebote. Teilnehmer sowie jährlich 30.000 Besucherinnen –– Radikalisierungsprävention: Es gibt diverse und Besucher) genutzt werden. Präventionsangebote zu verschiedenen Themenbe- –– Interkulturelles Zentrum: Seit 2012 eine Einrich- reichen im Stadtgebiet Heidelberg, zum Beispiel tung der Stadt Heidelberg, in der sich Menschen die inter-aktive Theaterproduktion „Jungfrau ohne begegnen und austauschen können. Zusammen mit Paradies“ mit dem Ziel der Radikalisierungspräven- der Ausländerbehörde wurde das International tion für Jugendliche. Welcome Center gebildet; Ziele sind die Förderung –– Ausbildungshaus: Das Ausbildungshaus in der von Integration, gleicher Teilhabe und kultureller Römerstraße, auf der Fläche des ehemaligen Mark- Vielfalt, zentrale Anlauf- und Beratungsstelle für Twain-Village, bietet seit dem Ausbildungsjahr Migrantenselbstorganisationen und mehr. Weitere 2016/17 66 möblierte Zimmer für Auszubildende; Netzwerkpartner sind andere Kultureinrichtungen, das Haus verfügt über umfassende Betreuung, das Amt für Zuwanderungsangelegenheiten, der Lern- und Arbeitsräume, Betreiber sind die Heidel- Ausländer- und Migrationsrat (AMR), weitere städti- berger Dienste. sche Einrichtungen und viele mehr. Das IZ bietet –– Weiterbildungsberatung: Das „Heidelberger diverse Veranstaltungen und Projekte, zum Beispiel Weiterbildungshandbuch“ des Amtes für Chancen- die Koordinierung der Internationalen Wochen gleichheit erscheint jährlich als aktualisierte On- gegen Rassismus für die Stadt Heidelberg (2016). line-Ausgabe. Das „Handbuch Frau und Karriere“ –– Internationale Bauausstellung IBA: Seit 2012 gibt Auskunft über Angebote zu Aufstieg, Karriere stößt die IBA unter dem Leitthema "Wissen schafft und Existenzgründung gezielt für Frauen und wird Stadt" Heidelberg Projekte und Prozesse für die jährlich als Broschüre sowie als Online-Ausgabe Wissensstadt von Morgen an und hilft diese umzu- aktualisiert. Jeden ersten Freitag im Monat findet setzen; Fragen des gesellschaftlichen Wandels eine kostenlose Beratung zu den Themen Weiter- sollen auf ihre städtebaulichen und architektoni- bildung, Neuorientierung und Wiedereinstieg statt. schen Dimensionen fokussiert werden. An jedem dritten Montag eines Monats und am darauffolgenden Freitag steht eine kostenlose Bera- tung zum Thema Frau und Karriere im Amt für Chancengleichheit zur Verfügung. Seit 2015 findet der Heidelberger Weiterbildungstag im Zweijahres- rhythmus statt. Darüber hinaus veranstaltet das Amt jedes Jahr vielfache öffentliche Veranstaltun- gen zu Fragestellungen der gleichberechtigten Teilhabe und Mitwirkung sowie dem Schutz vor Diskriminierung und Gewalt in Verbindung mit der Geschlechtszugehörigkeit, der sexuellen Identi- tät, der Herkunft beziehungsweise Ethnie, Behinde- rung oder Teilhabeproblemen am Arbeitsmarkt. –– Volkshochschule Heidelberg: Die vhs Heidelberg bietet ein breites und verlässliches Bildungsangebot Bericht Schule und Bildung 2016/17 18 Rahmendaten und Grundstrukturen in Heidelberg

2. Rahmendaten und Grundstrukturen in Heidelberg Bericht Schule und Bildung 2016/17 19 Rahmendaten und Grundstrukturen in Heidelberg

2.1 Bevölkerungsstruktur und -entwicklung

Um die Daten des Bildungsbereichs in die städtische Sowohl der neue Stadtteil Bahnstadt als auch die Situation einordnen zu können, geben wir Ihnen Konversionsflächen in der Südstadt und in Kirchheim zunächst einige grundlegende Informationen zur werden auch in Zukunft maßgeblich zum weiteren Heidelberger Bevölkerungsstruktur und Bevölkerungs- Wachstum der Stadt beitragen. Abbildung 1 zeigt die entwicklung. Konversionsflächen in Heidelberg. Aus den in diesen Bereichen erwarteten Bevölkerungszuzügen werden Die Stadt Heidelberg ist mit ihren circa 144.000 Ein- sich möglicherweise auch Schulentwicklungsfragen wohnern nach wie vor die fünftgrößte Stadt Ba- ergeben. den-Württembergs. Am 31. Dezember 2015 waren 74.968 Bürgerinnen und 68.887 Bürger in Heidelberg Zusätzlich zu den Zuzügen ist in den letzten Jahren die gemeldet (Amt für Stadtentwicklung und Statistik Zahl der Geburten in ganz Baden-Württemberg und Heidelberg. Eigene Fortschreibung, 2016). auch in Heidelberg wieder leicht angestiegen, wodurch ebenfalls weiterhin leichte Anstiege der Einwohner- Heidelberg ist in den vergangenen Jahren stark ge- zahl zu erwarten sind (Daten Heidelberg: Amt für Stadt- wachsen und die Bevölkerungsvorausberechnung entwicklung und Statistik Heidelberg, 2016; Daten geht davon aus, dass dieser Trend anhalten wird. Baden-Württemberg: Statistisches Landesamt, 2016a).

Abbildung 1 Konversionsflächen in Heidelberg

1 Patrick-Henry-Village, 79,2 ha Quelle Stadt Heidelberg 2017. 2 Airfield, 15,6 ha 3 Patton Barracks/Motorpool, 14,8 ha 4 Campbell Barracks/Mark-Twain-Village, 43,4 ha 5 Hospital, 9,3 ha Bericht Schule und Bildung 2016/17 20 Rahmendaten und Grundstrukturen in Heidelberg

Abbildung 2 Bevölkerung mit Hauptwohnsitz zum 31. Dezember des Jahres, Bevölkerungsbestand bis 2015 und Vorausrechnung ab 2016

Wohnbevölkerung Prognosebeginn 2016 150.000 146.376 145.000 148.723

140.000

135.000 132.369

130.000 132.169 125.000

120.000 2011 2017 2012 2015 2019 2014 2016 2018 2010 2021 2024 2027 2026 2025 2028 2020 2029 2022 2023 2030 2007 2009 2008 2013

Quelle Amt für Stadtentwicklung und Statistik Heidelberg. Eigene Fortschreibung, 2016.

Abb. 2 Durch die Konkretisierung der Planungen auf den Heidelberg unterrepräsentiert (23,6 Prozent). Im Heidelberger Konversionsflächen zeichnet sich mittler- Bundesland liegt der Wert bei 29,3 Prozent (Daten weile ab, dass die Bevölkerungszahl noch weiter, als Heidelberg: Amt für Stadtentwicklung und Statis- bisher angenommen und in Abbildung 2 dargestellt, tik Heidelberg, 2016; Daten Baden-Württemberg: steigen wird. Statistisches Landesamt, 2016 c).

Auch für Baden-Württemberg (Stand 2016) gehen Abbildung 3 veranschaulicht die Daten zur Alters- die Prognosen davon aus, dass die Bevölkerung struktur Heidelbergs nochmals in Form einer Bevölke- des Bundeslandes zumindest bis zum Jahr 2024 leicht rungspyramide. Auf Basis der eigenen Fortschrei- anwachsen wird. Je nach Migrationsentwicklung bung ist zu entnehmen, dass in den letzten Jahren könnte dieser Trend möglicherweise auch länger an- die jüngsten Jahrgänge wieder leicht angestiegen halten (Statistisches Landesamt, 2016 b). sind. Damit steigt auch die Zahl der Schulanfänger (Pflichtkinder), die in den kommenden Schuljahren Heidelberg stellt vor allem für junge Menschen durch eingeschult werden. Der Anstieg der Zahl der Pflicht- den guten Ruf der universitären Einrichtungen einen kinder ist in erster Linie auf Zuzüge zurückzufüh- besonders attraktiven Wohn-, Arbeits- und Studienort ren, siehe hierzu Tabelle 2. Daher ist davon auszuge- dar. Dies wird auch deutlich, wenn man sich die Alters- hen, dass in Heidelberg in den nächsten Jahren kein struktur der Bevölkerung genauer ansieht. Der An- weiterer Rückgang der Schülerzahlen zu erwarten teil der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen betrug im ist. In anderen Kommunen Baden-Württembergs hin- Kalenderjahr 2015 24,9 Prozent. Baden-Württem- gegen ist dies durchaus ein Thema, das auch zu berg-weit liegt der Wert bei 15,3 Prozent. Demgegen- Schulschließungen führen kann (vor allem in länd- über ist die Altersgruppe der 45- bis 64-Jährigen in lichen Gebieten).

Tabelle 1 Altersstruktur der Bevölkerung mit Hauptwohnsitz in Heidelberg (zum 31. Dezember 2015)

Altersgruppen Einwohner in % der Einwohner unter 3 Jahre 4.020 2,8 3–5 Jahre 3.475 2,4 6–9 Jahre 4.367 3,0 10–17 Jahre 8.125 5,6 18–29 Jahre 35.806 24,9 30–44 Jahre 30.420 21,1 45–64 Jahre 34.012 23,6 65 Jahre und älter 23.630 16,4 darunter 75 Jahre und älter 12.040 8,4 Quelle Amt für Stadtentwicklung und Statistik Heidelberg. Eigene Fortschreibung, 2016. Bericht Schule und Bildung 2016/17 21 Rahmendaten und Grundstrukturen in Heidelberg

Abbildung 3 Bevölkerungspyramide für Heidelberg 2015

Quelle Amt für Stadtentwicklung und Statistik Heidelberg. Eigene Fortschreibung, 2016.

Tabelle 2 Zahl der Pflichtkinder in Heidelberg am 31. Dezember 2015, die zwischen dem … und dem … geboren wurden nach Schulbezirk

Schulbezirk 01.10. 20 0 9 … 01.10.2010 … 01.10.2011 … 01.10.2012 … 01.10.2013 … 01.10.2014 … 01.10.2015 … 30.09.2010* 30.09.2011 30.09.2012 30.09.2013 30.09.2014 30.09.2015 31.12.2015 01 Schlierbach 23 27 25 27 35 21 4 02 Altstadt 67 73 66 81 88 91 31 03 Bergheim 45 50 50 46 71 69 11 04 Weststadt 68 87 72 80 99 115 24 05 Südstadt 54 70 60 61 66 71 18 06 Rohrbach Ost 52 50 62 53 62 55 18 07 Kirchheim Nord 70 54 77 61 74 81 9 08 Paffengrund 50 58 70 62 77 71 17 09 Wieblingen 84 92 94 108 106 87 13 10 Handschuhsheim West 67 68 60 68 73 86 24 11 Neuenheim 90 82 119 108 114 137 31 12 Boxberg 41 44 34 37 35 44 14 13 Rohrbach West 83 94 82 77 98 83 23 14 Emmertsgrund 71 80 66 57 61 70 15 15 Kirchheim Süd 72 71 64 86 83 79 26 16 Handschuhsheim Ost 74 60 78 61 77 78 18 17 Ziegelhausen 69 69 67 98 70 89 21 18 Bahnstadt 29 50 36 54 55 67 18 Heidelberg 1.109 1.179 1.182 1.225 1.344 1.394 335

* Geburtsjahrgang der Pflichtkinder für das Schuljahr 2016/17 Quelle Amt für Stadtentwicklung und Statistik Heidelberg, 2016. Bericht Schule und Bildung 2016/17 22 Rahmendaten und Grundstrukturen in Heidelberg

Abbildung 4 Bevölkerungsvorausberechnung nach Altersgruppen in Heidelberg 2015

Prognosebeginn 2016 160.000

140.000

120.000

100.000

80.000

60.000

40.000

20.000

0

2010 2015 2020 2025 2030

unter 3 Jahre 6–9 Jahre 18–34 Jahre 65–84 Jahre 3–5 Jahre 10–17 Jahre 35–64 Jahre 85 Jahre und älter

Quelle Amt für Stadtentwicklung und Statistik Heidelberg. Eigene Fortschreibung, 2016.

In Baden-Württemberg haben etwa 27 Prozent der Tabelle 3 Wohnbevölkerung mit Migrationshintergrund Bevölkerung einen Migrationshintergrund1 (2014) nach Herkunft zum 31. Dezember 2015 in Heidelberg – größte Migrantengruppen und etwa 13,9 Prozent sind ausländischer Herkunft 2 (2015). Seit 2009 wächst in ganz Baden-Württem- Herkunftsgebiet insgesamt berg die ausländische Bevölkerung kontinuierlich an. absolut Anteil an allen Migranten in % So erreicht die Gruppe der ausländischen Mitbürger Polen 4.867 9,6 Abb. 4 2015 den Wert von 1.507.139 (Statistisches Landesamt, Türkei 4.063 8,0 2016 d). Italien 2.484 4,9 Russische Föderation 2.364 4,7 In der Heidelberger Wohnbevölkerung haben 36,1 Pro- Rumänien 2.229 4,4 zent der Einwohner einen Migrationshintergrund. USA 2.129 4,2 Vergleicht man die verschiedenen Stadtteile in Heidel- Frankreich 1.651 3,3 berg untereinander, so leben in den Stadtteilen Em- Iran 1.600 3,2 mertsgrund mit 67,3 Prozent, im Stadtteil Boxberg mit Kasachstan 1.491 3,0 56,0 Prozent und in Bergheim mit 43,9 Prozent antei- China 1.445 2,9 lig die meisten Menschen mit Migrationshintergrund, Spanien 1.433 2,8 während Handschuhsheim mit 27,9 Prozent den nied- Großbritannien 1.157 2,3 rigsten Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund Tschechische Republik 983 1,9 aufweist. Wie schon für Baden-Württemberg fest- Quelle Amt für Stadtentwicklung und Statistik Heidelberg. Eigene Fortschreibung, gehalten wurde, ist auch in Heidelberg hier ein stei- 2016. gender Trend zu erkennen. Die Zahl der ausländischen Einwohner wuchs in Heidelberg von 2014 auf 2015 um circa 1.000 Bürgerinnen und Bürger, was den prozentualen Anteil auf nun 19 Prozent der Wohnbe- völkerung angehoben hat (Amt für Stadtentwicklung und Statistik Heidelberg, 2016).

1 Einen Migrationshintergrund haben „alle nach 1949 auf das heutige Gebiet der Bundesrepublik Deutschland Zugewanderten sowie alle in Deutschland geborenen Ausländer und alle in Deutschland als Deutsche Geborenen mit zumindest einem zugewanderten oder als Ausländer in Deutschland geborenen Elternteil.“ (Statistisches Bundesamt, 2013). 2 Ausländer sind Personen, die eine andere Staatsangehörigkeit besitzen als jene des Landes. Bericht Schule und Bildung 2016/17 23 Rahmendaten und Grundstrukturen in Heidelberg

Abbildung 5 Anteil der Personen mit Migrationshintergrund an der jeweiligen Stadtteilbevölkerung zum 31. Dezember 2015

bis unter 25 % 25 % bis unter 35 % 35 % bis unter 45 % 45 % bis unter 55 % 55 % und mehr Quelle Amt für Stadtentwicklung und Statistik Heidelberg, 2016. Datenschutz /keine Einwohner

Bezüglich der Nationalität der Migranten und der aus- Italien (6,8 Prozent), Polen (5,3 Prozent) (Amt für ländischen Bevölkerung in Baden-Württemberg und Stadtentwicklung und Statistik Heidelberg, 2016). Heidelberg lassen sich die nachfolgenden Zahlen und Daten festhalten. Für Baden-Württemberg liegen Derzeit leben etwa 530 Flüchtlinge in Heidelberg, die keine Daten zur Nationalität der Migranten vor. Der der Stadt Heidelberg vom Land Baden-Württemberg Großteil der ausländischen Bevölkerung ist in Baden- im Rahmen ihrer Aufnahmeverpflichtung zugewiesen Württemberg von türkischer, ehemals jugoslawischer wurden. Darüber hinaus gibt es das Erstregistrierungs- und italienischer Herkunft (Statistisches Landesamt zentrum im Patrick-Henry-Village. Hier leben aktuell Baden-Württemberg, 2016e). zwischen 1.500 und 2.000 Menschen für eine kurze Dauer, bevor sie im Land weiter verteilt werden (Stand In Heidelberg sind die am häufigsten vertretenen Na- März 2017, Amt für Soziales und Senioren Heidel- tionalitäten unter den Personen mit Migrationshin- berg). Es bleibt abzuwarten, wie sich die Migrations- tergrund Polnisch, Türkisch und Italienisch, siehe auch trends in den kommenden Jahren weiterentwickeln Tabelle 3. Die gleichen Nationalitäten tauchen auch werden. Seit jeher zieht die Universität Heidelberg vor auf, wenn man die Wohnbevölkerung mit ausländischer allem auch Lehrende und Lernende aus dem Aus- erster Staatsangehörigkeit nach Herkunft betrachtet, land an und macht Heidelberg auch international als jedoch in anderer Reihenfolge: Türkei (8,5 Prozent), Wissenschaftsstandort attraktiv. Bericht Schule und Bildung 2016/17 24 Rahmendaten und Grundstrukturen in Heidelberg

In Heidelberg ist die Zusammensetzung der Haus- Beschäftigten ist der höchste Ausbildungsabschluss halte mit einem Anteil von 56,5 Prozent überwiegend ein Diplom, Magister, Master oder Staatsexamen. durch Einpersonenhaushalte geprägt. In 15 Prozent Zudem liegt in Heidelberg der Anteil der Bürger ohne der Haushalte lebt mindestens ein Kind unter 18 Jah- Schulabschluss bei nur einem Prozent. ren. Von allen Haushalten mit Kindern unter 18 Jahren haben 51,8 Prozent ein Kind (Amt für Stadtentwick- lung und Statistik Heidelberg, 2016). Tabelle 5 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort Heidelberg nach höchstem Schulabschluss

höchster Schulabschluss SV-Beschäftigte Tabelle 4 Privathaushalte in Heidelberg zum 31. Dezember 2015 absolut in % Ohne Schulabschluss 490 1,0 absolut in % Basis: Wohnberechtigte Personen* 83.062 Haupt- / Volksschulabschluss 5.326 11,3 Basis: Wohnbevölkerung** 81.813 Mittlere Reife / Gleichwertiger Abschluss 7.848 16,6 Abitur / Fachabitur 26.823 56,8 davon: Ausbildung unbekannt / keine Angaben 6.725 14,2 Einpersonenhaushalte 46.249 56,5 Mehrpersonenhaushalte 35.564 43,5 Gesamt 47.212

Haushalte ohne Kinder unter 18 Jahre 69.529 85,0 Quelle Bundesagentur für Arbeit, 2015 (Sonderauswertungen). Haushalte mit Kindern unter 18 Jahre 12.284 15,0 darunter: Haushalte mit 1 Kind 6.358 51,8 Tabelle 6 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort Haushalte mit 2 Kindern 4.522 36,8 Heidelberg nach höchstem Ausbildungsabschluss

Haushalte mit 3 und mehr Kindern 1.404 11,4 höchster Ausbildungsabschluss SV-Beschäftigte vollständige Familien mit Kindern 9.538 77,6 absolut in % Einelternhaushalt 2.746 22,4 Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 5.944 12,6 Haushaltsgröße Wohnberechtigte Personen 1,8 Abschluss anerkannte Berufsausbildung 16.688 35,3 Haushaltsgröße Wohnbevölkerung 1,8 Meister- / Techn. / gleichw. Fachschulabschluss 1.119 2,4 * Wohnberechtigte Personen = Einwohner mit Haupt- oder Nebenwohnsitz Bachelor 1.770 3,7 in Heidelberg Diplom / Magister / Master / Staatsexamen 13.626 28,9 ** Wohnbevölkerung = Einwohner mit Hauptwohnung in Heidelberg Promotion 3.503 7,4 Quelle Amt für Stadtentwicklung und Statistik Heidelberg, 2016. Ausbildung unbekannt / keine Angaben 4.562 9,7 Gesamt 47.212

Im Vergleich zu Baden-Württemberg leben in Heidel- Quelle Bundesagentur für Arbeit, 2015 (Sonderauswertungen). berg deutlich mehr Menschen in Einpersonenhaus- halten. Während in Baden-Württemberg nur etwas mehr als ein Drittel der Haushalte Einpersonenhaus- Als Standort der ältesten Universität Deutschlands halte sind, trifft dieses Merkmal auf über die Hälfte der ist der Arbeitsmarkt in Heidelberg durch die Univer- Heidelberger Haushalte zu. Zudem gibt es in Heidel- sität, Forschungseinrichtungen und forschungsnahe berg deutlich mehr Haushalte ohne Kinder, als dies Dienstleistungen geprägt. Die Universität ist zu- landesweit der Fall ist (Amt für Stadtentwicklung und sammen mit dem Universitätsklinikum mit inzwischen Statistik Heidelberg, 2016; Statistisches Landesamt circa 19.000 Beschäftigten der größte Arbeitgeber Baden-Württemberg, 2016f). in Heidelberg. Darüber hinaus sichern ein starker Mittelstand und Weltkonzerne wie HeidelbergCement, Hinsichtlich des Bildungsstands weist die Heidelber- SAS, MLP und forschungsnahe Unternehmen eine ger Bevölkerung die typische Zusammensetzung einer enorme Wirtschaftskraft. Der Stadtkreis Heidelberg Universitätsstadt auf. Tabelle 5 und 6 zeigen den Bil- bietet Arbeitsplätze für rund 117.500 Erwerbstäti- dungsstand Heidelbergs nach Informationen der Bun- ge (eigene Schätzung, Amt für Stadtentwicklung desagentur für Arbeit. 56,8 Prozent der sozialversiche- und Statistik Heidelberg, 2016), wovon der Großteil rungspflichtig Beschäftigten in Heidelberg ansässigen im Dienstleistungssektor tätig ist (Bundesagentur Personen haben das Abitur oder Fachabitur erreicht für Arbeit, 2015). und von 28,9 Prozent der sozialversicherungspflichtig Bericht Schule und Bildung 2016/17 25 Rahmendaten und Grundstrukturen in Heidelberg

Tabelle 7 Beschäftigungsstruktur sozialversicherungspflichtig und geringfügig entlohnter Beschäftigter am Arbeitsort Heidelberg

Dezember 2012* Dezember 2013* Dezember 2014 Dezember 2015 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Männer 39.234 39.318 38.542 40.918 Frauen 45.482 46.170 46.418 47.338 Vollzeit 58.730 58.997 58.922 60.994 Teilzeit 24.864 25.484 26.005 27.250 15–24 Jahre 8.873 8.699 8.589 8.819 50 Jahre und älter 23.989 25.191 25.396 26.979 Gesamt 84.716 85.488 84.960 88.256

geringfügig entlohnte Beschäftigte als Hauptbeschäftigung 14.039 14.368 14.374 13.894 als Nebenjob 5.668 5.851 6.071 6.313 Gesamt 19.707 20.219 20.445 20.207

* aufgrund einer Revision der Arbeitsmarktstatistik im Jahr 2014 können diese Werte von bereits veröffentlichten Werten abweichen Quelle Bundesagentur für Arbeit, 2015.

Tabelle 7 zeigt einige Maßzahlen zur Beschäftigungsstruktur in Heidelberg. Sowohl die Zahl der sozialversiche- rungspflichtig Beschäftigten, als auch die Zahl der geringfügig entlohnten Beschäftigten ist in den letzten Jahren angestiegen. Etwa ein Drittel der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten arbeitet in Teilzeit.

Tabelle 8 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach Wirtschaftszweigen am Arbeitsort Heidelberg

September 2013* September 2015 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte 85.344 87.857 Land- und Forstwirtschaft, Fischerei 132 136 produzierendes Gewerbe 13.665 14.185 Bergbau, Energie- und Wasserversorgung 893 861 verarbeitendes Gewerbe 10.975 11.465 Baugewerbe 1.797 1.859 Dienstleistungsbereiche 71.547 73.536 Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen 7.950 7.830 Verkehr und Lagerei 1.838 1.844 Gastgewerbe 3.185 3.760 Information und Kommunikation 3.489 3.749 Finanz- und Versicherungsdienstleistungen 2.743 2.634 Immobilien, freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen 10.229 10.545 sonstige Unternehmensdienstleistungen 4.637** 3.665 Arbeitnehmerüberlassung 1.355 öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung und exterritoriale Organisationen 3.817 3.300 Erziehung und Unterricht 8.520 8.863 Gesundheits- und Sozialwesen 22.293 22.848 sonstige Dienstleistungen, Private Haushalte 2.846 3.143 * aufgrund einer Revision der Arbeitsmarktstatistik im Jahr 2014 können diese Werte von bereits veröffentlichen Werten abweichen ** mit Arbeitnehmerüberlassung Quelle Bundesagentur für Arbeit, 2015 (Sonderauswertungen). Bericht Schule und Bildung 2016/17 26 Rahmendaten und Grundstrukturen in Heidelberg

Aus Tabelle 8 geht hervor, dass 84 Prozent der Heidelberger sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Dienstleistungsbereich arbeiten, worunter auch zu großen Teilen die Tourismusbranche fällt. Mit fast 23.000 Heidelberger Beschäftigten im Gesundheits- und Sozialwesen fällt dieser Wirtschaftszweig unter den Dienstleistern besonders groß aus. 16 Prozent arbeiten im produzierenden Gewerbe.

Im Dezember 2015 waren in Heidelberg 6.049 Menschen arbeitsssuchend und 3.445 Personen arbeitslos. Unter den Ausländern ist die Arbeitslosenquote höher (9,7 Prozent). Im Vergleich zu Baden-Württemberg mit einer Arbeitslosenquote von 3,7 Prozent (Dezember 2015) ist die Arbeitslosenquote in Heidelberg mit 4,9 Prozent etwas höher (Daten Heidelberg: Bundesagentur für Arbeit, 2015; Daten Baden-Württemberg: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2016g).

Tabelle 9 Arbeitslosenzahlen für die Stadt Heidelberg

Merkmale Dezember 2015 absolut in % Bestand an Arbeitssuchenden 6.049 Bestand an Arbeitslosen 3.445 Männer 1.950 56,6 Frauen 1.495 43,4 15 bis unter 25 Jahre 210 darunter 15 bis unter 20 Jahre 30 50 Jahre und älter 1.034 darunter 55 Jahre und älter 645 Langzeitarbeitslose 1.319 darunter 25 bis unter 55 Jahre 926 darunter 55 Jahre und älter 372 Schwerbehinderte 298 Ausländer 967 Arbeitslosenquoten bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen 4,9 darunter Männer 5,6 darunter Frauen 4,3 darunter 15 bis unter 25 Jahre 2,4 darunter 15 bis unter 20 Jahre 2,1 darunter 50 bis unter 65 Jahre 6,0 darunter 55 bis unter 65 Jahre 6,4 Ausländer 9,7 abhängige zivile Erwerbspersonen 5,4 Leistungsempfänger Arbeitslosengeld 1.082 erwerbsfähige Leistungsberechtigte 5.218 nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte 1.845 Bedarfsgemeinschaften 4.054 gemeldete Arbeitsstellen Zugang 332 Zugang seit Jahresbeginn 4.037 Bestand 1.201 Quelle Bundesagentur für Arbeit, 2015.

 Bericht Schule und Bildung 2016/17 27 Rahmendaten und Grundstrukturen in Heidelberg

2.2 Bildungswege in Baden-Württemberg und kommunale Besonderheiten

2.2.1 Bildungswege einer Gemeinschaftsschule mit Grundschule an eine in Baden-Württemberg darauf aufbauende Schule übergegangen. Seit der Ab- schaffung der Verbindlichkeit der Grundschulempfeh- An dieser Stelle werden die wichtigsten grundlegen- lung können die Erziehungsberechtigten zwischen der den Informationen zu den Schularten des Schulsystems Hauptschule, der Werkrealschule, der Realschule, der in Baden-Württemberg erläutert. Gemäß der föde- Gemeinschaftsschule und dem Gymnasium wählen. In ralen Ausgestaltung der Bundesrepublik Deutschland Heidelberg wird das Schulangebot zudem mit der In- fällt die schulische Bildung in die Zuständigkeit des ternationalen Gesamtschule Heidelberg (IGH) mit einer jeweiligen Bundeslandes. Dies betrifft vor allem die Orientierungsstufe in den Klassen fünf und sechs er- Bildungspläne, die Lehreraus- und -fortbildung sowie gänzt. den Einsatz und die Aufsicht über die Lehrkräfte. Abbildung 6 verdeutlicht die zahlreichen Möglichkei- Kultusministerkonferenz und nationale ten im Schulsystem von Baden-Württemberg. Charak- Bildungsstandards (Institut zur Qualitäts- terisierend ist, dass jeder Abschluss eine weitere entwicklung im Bildungswesen) Anschlussmöglichkeit bietet. Neben den allgemeinbil- denden Schulen stellen die beruflichen Schulen mit Das Ziel der baden-württembergischen Bildungspolitik ihrem breit gefächerten Angebot an Bildungsgängen ist es, den Kindern in unserem Schulsystem ein Bil- einen wichtigen Baustein für die Weiterqualifizie- dungsangebot zu ermöglichen, das den individuellen rung dar. So ist nach dem Erwerb eines Hauptschul- Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler optimal abschlusses oder eines mittleren Bildungsabschlusses entspricht. in einer allgemeinbildenden Schule eine anschlie- ßende weitere (Aus-)Bildung in den beruflichen Bil- In Baden-Württemberg gibt es viele Möglichkeiten, dungsgängen möglich; auch die allgemeine Hoch- einen allgemeinbildenden und berufsqualifizierenden schulreife kann erlangt werden. Das baden-württem- Abschluss zu erlangen. In der Regel wird nach dem bergische Schulsystem richtet sich konsequent an vierten Schuljahr der Grundschule beziehungsweise der individuellen Entwicklung des Kindes aus.

Abbildung 6 Bildungswege und Abschlüsse in Baden-Württemberg

* An 44 Modellschulen können Schülerinnen und Schüler im Rahmen eines Schulversuchs das Abitur nach neun statt nach acht Jahren erwerben. Die erste Staffel mit 22 Schulen startete zum Schuljahr 2012/2013, die zweite zum Schuljahr 2013/2014.

Bericht Schule und Bildung 2016/17 28 Rahmendaten und Grundstrukturen in Heidelberg

Hauptschulabschluss dualen Berufsausbildung als erstes Ausbildungsjahr angerechnet“ (Landesinstitut für Schulentwicklung, Der Hauptschulabschluss wird nach dem neunten 2015). Schuljahr an einer Hauptschule oder nach dem neun- ten oder zehnten Schuljahr an einer Werkrealschule Berufsqualifizierung oder einer Gemeinschaftsschule erlangt. In Zukunft wird es auch möglich sein, den Hauptschulabschluss An Berufsschulen kann von rund 350 unterschied- an Realschulen zu erwerben. Für Jugendliche, die lichen Berufen der schulische Teil der dualen Ausbil- keinen Abschluss erlangt haben, gibt es die Möglich- dung absolviert werden. Dies dauert in der Regel 2 bis keit, diesen im Rahmen spezifischer Bildungsgänge 3,5 Jahre. Die Ausbildung für einige Berufe beispiels- an beruflichen Schulen nachzuholen. weise im pflegerischen Bereich wird nach 1-, 2- oder 3-jähriger Form absolviert. Mittlerer Bildungsabschluss „Die Berufskollegs (BK) vermitteln eine berufliche Der Erwerb der Mittleren Reife ist an der Realschule, Qualifizierung und eine auf dem mittleren Bildungs- an der Werkrealschule, an der Internationalen Gesamt- abschluss aufbauende erweiterte allgemeine Bil- schule Heidelberg sowie an der Gemeinschaftsschule dung, etwa die Fachhochschulreife“ (Landesinstitut möglich. Des Weiteren erhalten Jugendliche bei einem für Schulentwicklung, 2015). Abgang vom Gymnasium mit Versetzungszeugnis in die Klasse 11 ebenfalls einen mittleren Bildungsab- Berufliche Weiterbildung schluss. Zudem können Hauptschulabsolventen entwe- der durch die zweijährige Berufsfachschule die Fach- „Berufstätige mit einer abgeschlossenen Ausbildung schulreife als mittleren Bildungsabschluss erwerben können sich an Fachschulen in ein- beziehungsweise oder an den Berufsschulen durch den erfolgreichen Ab- zweijährigen Bildungsgängen weiterbilden und zusätz- schluss der betrieblichen Ausbildung unter bestimmten liche berufliche und allgemeinbildende Qualifikationen Notenvoraussetzungen eine dem mittleren Bildungs- erwerben“ (Landesinstitut für Schulentwicklung, 2015). abschluss gleichwertige Qualifikation erhalten.

Hochschulzugangsberechtigung 2.2.2 Die Arbeit des Amtes für Schule und Bildung und des Die Möglichkeit zur Erreichung der allgemeinen Hoch- Regionalen Bildungsbüros schulreife besteht an einem allgemeinbildenden Gymnasium, an einem beruflichen Gymnasium und Das Amt für Schule und Bildung – künftig je nach Standort ebenfalls an einer Gemein- Kommunale Bildungsverantwortung schaftsschule. Zudem kann sowohl über Bildungs- gänge an Berufskollegs als auch über Bildungsgänge Vor zehn Jahren verabschiedete der Deutsche Städte- an Fachschulen die Fachhochschulreife erlangt tag die Aachener Erklärung „Bildung in der Stadt“ werden. (2007), die Bildung als ein bedeutsames kommunal- politisches Arbeitsfeld definiert und so die Bedeutung Berufsvorbereitung und berufliche Grundbildung kommunaler Bildungsverantwortung in der öffent- lichen Diskussion gestärkt hat. Jugendliche ohne Hauptschulabschluss können über das Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) oder durch das Vor- Diese Entwicklung zeigt sich auch in der Arbeit und qualifizierungsjahr Arbeit/Beruf (VAB) berufliche dem Anspruch des Amtes für Schule und Bildung als Grundkenntnisse erwerben und damit ihre Ausbil- Teil des Dezernats für Familie, Soziales und Kultur dungsreife verbessern sowie den Hauptschulabschluss der Stadtverwaltung Heidelberg. Die Stadt Heidelberg nachholen. Des Weiteren ist es Jugendlichen mit engagiert sich bereits seit längerer Zeit für eine mo- Hauptschulabschluss aber ohne Lehrstelle möglich, derne und zukunftsweisende Steuerungsstruktur in der durch das Berufseinstiegsjahr (BEJ) Vorqualifikationen Bildungspolitik. Die handlungsleitende Maxime ist das für eine berufliche Ausbildung zu erlangen. Streben nach der bestmöglichen Bildung und Quali- fizierung von Schülerinnen und Schülern in Heidelber- „Eine berufliche Grundbildung in unterschiedlichen ger Schulen durch Sicherstellung und Weiterentwick- Berufszweigen bieten die Berufsfachschulen (BFS). Der lung eines nachfrageorientierten, bedarfsgerechten Besuch einer einjährigen beziehungsweise zweijähri- und zukunftsorientierten Schulangebots und durch gen Berufsfachschule wird bei der Aufnahme einer den optimalen Einsatz von Ressourcen. Bericht Schule und Bildung 2016/17 29 Rahmendaten und Grundstrukturen in Heidelberg

Abbildung 7 Arbeitsstruktur des Amtes für Schule und Bildung

In Schulangelegenheiten lassen sich historisch be- –– Abstimmung wichtiger Angelegenheiten mit dingt ein innerer und äußerer Bereich unterscheiden, städtischen Ämtern in Personal-, Bau-, Reinigungs-, der aber durch die aktuelle politische Diskussion Beschaffungs- und Haushaltsfragen; aus kommunaler Sicht als erweiterte Schulträgerschaft –– Vorbereitung schulorganisatorischer Beschlüsse (Weiß 2009) verstanden werden sollte. und Vertretung des Amtes in gemeinderätlichen Gremien; Die inneren Schulangelegenheiten, die in primärer –– Kommunikation mit allen am Schulleben Be- Abb.Verantwortung 7 des Landes Baden-Württemberg liegen, teiligten; beziehen sich einerseits auf Bildungsinhalte, also –– Steuerung im Rahmen der dezentralen Ressourcen- Bildungspläne, Bildungswege und die schulische Quali- verantwortung; tiätssicherung sowie anderseits die vielseitigen –– Schulentwicklung, Bildungsmonitoring und Regio- Aufgaben rund um das Lehrpersonal. nales Bildungsbüro Heidelberg; –– Betreuung der Schulen in Sachen EDV und Unter äußeren Schulangelegenheiten, die dem Auf- Weiterentwicklung der EDV-Ausstattung an gabenbereich der Kommune zuzuordnen sind, sind Schulen; Aufgaben wie die Bereitstellung geeigneter Schul- –– Zuschussverhandlungen mit dem Regierungsprä- räume sowie deren Ausstattung mit Lehr- und Lern- sidium; materialien aber auch die Personalverantwortung –– Optimierung der Verlässlichen Grundschule, für Schulsekretariate und Hausmeisterstellen einzu- der Ganztagsbetreuung an Grundschulen und des ordnen. Diese Aufgaben werden in Heidelberg außerschulischen Betreuungsangebots; vom Amt für Schule und Bildung wahrgenommen. –– Betreuung der Träger der Erwachsenenbildung, der Volkshochschule und der Akademie für Die vielfältigen Aufgabenbereiche des Amtes für Schu- Ältere. le und Bildung stellen sich im Einzelnen wie folgt dar: Im Amt für Schule und Bildung Heidelberg sind der- –– Bauherrentätigkeit, Raum- und Bauprogramme zeit 121 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterschied- für Heidelberger Schulen und deren Priorisierung; lichster Profession in Voll- oder Teilzeit beschäftigt. Bericht Schule und Bildung 2016/17 30 Rahmendaten und Grundstrukturen in Heidelberg

Das Organigramm (Abb. 7) stellt stark vereinfacht die Fachräume (Stand Juli 2015). Als Zweites ist die Arbeitsstruktur des Amtes für Schule und Bildung dar. Hector-Kinderakademie zu nennen, die auch im Amt In der Abteilung Verwaltung/Haushalt/Controlling für Schule und Bildung verortet ist (weitere Informa- werden folgende Bereiche verantwortet: tionen hierzu unter 2.2.3.7).

–– Bau- und Planungsmaßnahmen; Neben den dargestellten „Routinearbeiten” des Amtes –– Schülerbeförderung; für Schule und Bildung stehen die folgenden Aufgaben –– Personalangelegenheiten für Schulhausmeister und kurz- und mittelfristig auf der Agenda: Schulsekretärinnen, Praktikanten und Hilfskräfte; –– Schulbuchvergabe; –– Qualität der Schulprogramme „Durchgängige –– Bestellwesen; Sprachförderung“ und Heidelberger Unterstützungs- –– Rechnungsabwicklung der Schulen; system Schule (HÜS) für Heidelberger Schulen –– Vergabe von schulischen Einrichtungen, Räumen sichern; und Flächen; –– schulische und berufliche Inklusion inhaltlich und –– Controlling (strategische Controlling-Funktion gebäudlich mitgestalten; des Amtes für Schule und Bildung); –– Rahmenbedingungen schaffen, die eine bedarfs- –– Kostenoptimierungen für den Haushalt des Amtes; gerechte Betreuung aller Heidelberger Grundschul- –– Grundstücksbewirtschaftung; kinder gewährleisten können; –– Abrechnung der Essensversorgung an den Schulen –– schulgesetzliche Verankerung der Ganztagsgrund- und damit verbundenen Zuschussangelegenheiten. schulen berücksichtigen und Grundschulen auf dem Weg zu Ganztagsschulen nach dem neuen Landes- Das Aufgabenspektrum der Abteilung Schulent- modell begleiten; wicklung/Regionales Bildungsbüro stellt sich wie –– Essenssituation an allen Heidelberger Schulen, die folgt dar: einen Mittagstisch bereitstellen, bedarfsgerecht ausbauen und verbessern; –– Schulentwicklung mit den Kernaufgaben: Verläss- –– Übergänge von der Kindertagesstätte in die Schule, liche Grundschule, Betreuungsangebote an Grund- von der Grundschule in die weiterführende Schule schulen, Ganztagsschulen, Essensversorgung an und von der Schule in den Beruf weiterhin aktiv Schulen, Schulprogramme (Fördermaßnahmen für mitgestalten und innerhalb der kommunalen Ver- Schülerinnen und Schüler: Durchgängige Sprachför- antwortung unterstützen; derung, Heidelberger Unterstützungssystem Schule –– das Schulbauprogramm und Schulsanierungspro- HÜS), Bildungsmonitoring und Berichtswesen; gramm weiter fortschreiben und den Entwicklungen –– Verfahrensbegleitung hinsichtlich schulorganisato- anpassen; rischer Maßnahmen; –– Schulen bei Weiterentwicklungsprozessen begleiten; –– Organisation des Beratungsgremiums Schulent- –– Dokumentation und Information. wicklung; –– Regionales Bildungsbüro Heidelberg mit seinen Die Rolle des Schulträgers hat sich nicht erst seit der Aufgabenschwerpunkten: Übergang Kita-Schule, Schaffung der Bildungsregion Heidelberg, der Grün- Weiterentwicklung der Durchgängigen Sprachförde- dung des Regionalen Bildungsbüros und der Um- rung, Übergang Schule-Beruf/Studium (Heidelberger benennung des Schulamtes in Amt für Schule und Bil- Übergangsmanagement, Heidelberger Ausbildungs- dung grundlegend verändert. Das Amt für Schule tage, Online-Praktikums-Börse), Inklusion (schuli- und Bildung übernimmt eine auf Gestaltung und Ver- sche und berufliche) und Netzwerkarbeit; Eltern- netzung angelegte Dienstleisterfunktion in der mentoren, Organisation von Veranstaltungen wie Kommune, Schule wird auch als kommunale Gestal- beispielsweise des Bildungsbeirates oder Informati- tungsaufgabe definiert. onsveranstaltungen, Fortbildungen, Fachtage etc.; –– Kooperation mit den Reallaboren. Das Regionale Bildungsbüro – Schnittstelle der Aktivitäten Hinzu kommen noch zwei weitere Organisationsein- heiten. Erstens der EDV-Bereich mit Verantwortung der Im Jahr 2008 hat das Land Baden-Württemberg fachlichen EDV-Betreuung der öffentlichen Schulen. entschieden, die Errichtung von Bildungsregionen aus In Zahlen sind dies zum Beispiel 66 Server, 2.752 PC- Mitteln der „Qualitätsoffensive Bildung“ in allen Arbeitsplätze für Schüler, 675 mobile Computer für Stadt- und Landkreisen zu fördern. Kommunale Schüler, 522 Drucker, 610 Beamer, 89 Computerräume, Anstrengungen und die gemeinsame Verantwortung 425 vernetzte Klassenräume und 170 vernetzte sollen unterstützt und weiter ausgebaut werden. Bericht Schule und Bildung 2016/17 31 Rahmendaten und Grundstrukturen in Heidelberg

Foto oben Team der Abteilung Schulentwicklung, Regionales Bildungsbüro, Heidelberger Bildungs- koordinator. Foto unten links Bildungsbeirat 2016 mit Verantwort- lichen aus dem Bildungsbereich. Foto unten rechts Heidelberger Ausbildungstage 2016. Bericht Schule und Bildung 2016/17 32 Rahmendaten und Grundstrukturen in Heidelberg

Abbildung 8 Arbeitsumfeld des Regionalen Bildungsbüros

Stadt Land Amt für Schule und Bildung Steuergruppe Regierungspräsidium Karlsruhe Staatliches Schulamt Mannheim

Arbeitsgemeinschaft Steuergruppe

Regionales Bildungsbüro

Beratungsgremium Bildungsbeirat Arbeitskreise Schulentwicklung

Mit der Bildungsregion Heidelberg, der ersten in Nord- Bürger einzunehmen, um so passgenau und wirksam baden, hat die Stadt 2009 begonnen, dieser kom- agieren zu können. Die unterschiedlichen Bildungsak- munalen Querschnittsaufgabe die entsprechende Auf- teure wissen voneinander, nutzen ihre Ressourcen und merksamkeit zu schenken. Im Jahr 2012 verstetigte entwickeln ein regional abgestimmtes Bildungssystem das Land diesen Modellversuch. Derzeit existieren von der frühkindlichen Bildung bis hin zur Weiterbil- 26 Bildungsregionen in Baden-Württemberg. dung. Die gemeinsame Arbeit ist durch eine Kultur der Anerkennung und Wertschätzung geprägt. Das Regionale Bildungsbüro ist die geschäftsführende Einheit der Bildungsregion. Gemeinsam arbeiten Bildungskoordination als Schlüssel zu einer städtische MitarbeiterInnen und Landesbedienstete integrativen Stadtgesellschaft daran, die durch die Steuergruppe beschlossenen Ziele zu erreichen und leiten entsprechende operative Die Stadt Heidelberg hat sich erfolgreich am Förder- Handlungsschritte ein. Sie initiieren und koordinie- programm „kommunale Koordinierung der Bildungsan- ren als Kommunikations- und Informationsschnittstelle gebote für Neuzugewanderte“ des Bundesministeri- vorAbb. Ort 8 die vielfältigen Netzwerkaktivitäten und Unter- ums für Bildung und Forschung beworben und konnte stützungsangebote. Zudem fungiert das Regionale zum 1. September 2016 mit der Umsetzung begin- Bildungsbüro als Bindeglied zwischen der staatlichen nen. Die auf zwei Jahre geförderte Stelle ist im Amt Schulaufsicht und dem kommunalen Schulträger. für Schule und Bildung verortet. Ziel ist es, das breite und umfängliche Bildungsangebot in Heidelberg Übergänge von einer Institution oder Bildungseinrich- noch besser auf die Herausforderung von Migration tung in die Nächste sollen ohne Brüche gestaltet und gelingender Integration abzustimmen. werden, Entwicklungsrisiken treten hier am häufigsten auf. Ressortübergreifende Vernetzungen, erfolgreich Als bedeutender Universitäts- und vielfältiger Wirt- durch das Regionale Bildungsbüro der Stadt Heidel- schaftsstandort ist Heidelberg eine wachsende Stadt berg initiiert, sind weitere Elemente des Engagements. und so auch durch Zuzug aus Europa und der Welt Aufbau und Moderation von Kommunikationsstruk- geprägt (siehe für weitere Informationen Kapitel 2.1). turen, beispielsweise stadtteilbezogene Arbeitstreffen Für eine weltoffene und tolerante Stadtgesellschaft von Kindertagesstätten und Kooperationslehrkräften stellt sich die Frage, wie die Integration der Neuzu- der Schulen, verbessern die Zusammenarbeit der gewanderten gelingen kann. Bildung wird hier als Institutionen und lassen Übergänge gelingen. einer der zentralen Schlüssel verstanden, auf die dy- namischen und komplexen Herausforderungen einer Die Bildungsregion sieht ihre Aufgabe in der Schaf- gelingenden Integration zu antworten. Durch die fung optimaler Lern- und Lebenschancen für alle Men- Koordination der diversen Bildungsangebote und schen in der Stadt Heidelberg. Die lokale Bildungs- speziellen Bedarfe soll die Integration gezielt unter- politik versucht, die Perspektive der Bürgerinnen und stützt werden. Bericht Schule und Bildung 2016/17 33 Rahmendaten und Grundstrukturen in Heidelberg

Um dem bildungspolitischen Anspruch der Stadt Hei- In diesem Zusammenhang werden nachfolgend die delberg und der seiner Bürgerinnen und Bürger ge- Themenbereiche (Ferien-) Betreuung und Essen an Hei- recht zu werden, gilt es auch vor dem Hintergrund delberger Schulen, Schulsozialarbeit sowie die Durch- des hohen und dauerhaften Zuzugs von Menschen mit gängige Sprachförderung näher behandelt. Auch auf Fluchterfahrung, das breite Bildungsangebot an die das Heidelberger Unterstützungssystem Schule und besonderen Bedürfnisse dieser Zielgruppe zu adaptie- die Hochbegabtenförderung in Heidelberg sowie das ren. Die gut funktionierenden Strukturen einer breit Übergangsmanagement von der Schule in Beruf und ausdifferenzierten Bildungslandschaft sind so zu nut- Studium und Reallabore gehen wir an dieser Stelle zen, zu ergänzen und zu erweitern, dass passgenaue umfassend ein. Bildungsangebote transparent für alle Akteure vor- gehalten werden können und keinesfalls ineffiziente An dieser Stelle geben wir Ihnen auch einen kur- Doppelstrukturen neben bereits bestehenden An- zen Überblick über die Heidelberger Bildungsinvesti- geboten geschaffen werden. tionen.

Grundlegend erforderlich und übergeordnet wichtig Haushaltsplan Schule und Bildung 2017/18 für diese Aufgaben ist hierbei die transparente, wertschätzende und gute Zusammenarbeit mit den Die Stadt Heidelberg investiert in Bildung, um auch Ämtern und den Bürgerinnen und Bürgern unserer in Zukunft dem Ruf als exzellenter Schul- und Bildungs- Stadt. Lebenslanges Lernen in der Bildungsregion standort gerecht zu werden. Neben den 50 allge- Heidelberg soll alle Bürger ansprechen und motivieren. meinbildenden und beruflichen Schulen, von denen Chancengerechte Bildungsverantwortung unserer sich 35 in kommunaler Trägerschaft befinden, wird in Kommune hat traditionell einen unumstritten hohen Heidelberg das lebenslange Lernen mit vielfältigen Stellenwert, den es unbedingt zu halten und kreativ Angeboten aktiv gefördert. zu entwickeln gilt. Heidelberg wendet 48 Millionen Euro pro Jahr für den laufenden Schulbetrieb auf. Um die Schulen auf 2.2.3 Kommunale Unterstützungs- dem neuesten Stand zu halten und attraktive Lern- systeme im Bildungsbereich umgebungen zu schaffen, hat die Stadt für die Moder- nisierung der Schulen von 2007 bis 2016 knapp Heidelberg verfügt über besondere Schulstandortfak- 190 Millionen Euro investiert. toren, wie die Universität, die Pädagogische Hoch- schule und weitere Hochschulen. Außerdem ist Heidel- Chancengerechtigkeit wird in Heidelberg großge- berg ein bedeutender Standort nicht-universitärer schrieben. Dazu trägt ein breit aufgestelltes Unterstüt- Wissenschaft und Forschung. Diese und weitere As- zungssystem bei, das Schülerinnen und Schülern in pekte bedingen nicht nur die hohe Übertrittsquote an Heidelberg zu einem individuell bestmöglichen Schul- die Gymnasien, sondern sind Faktoren für ein hohes abschluss verhelfen soll. Von städtischer Seite wer- Bildungsniveau und ein Bewusstsein, dass Bildung die den beispielsweise Investitionen für die kommunalen wichtigste Investition in eine gelingende Zukunft ist. Schulprogramme getätigt, wie die Durchgängige Eine weitere Auswirkung dieses Bewusstseins ist auch Sprachförderung (310.000 Euro jährlich), das Heidel- die besonders ausdifferenzierte Privatschullandschaft berger Unterstützungssystem Schule (HÜS) für in Heidelberg. leistungsschwächere Kinder (200.000 Euro jährlich), die Hochbegabtenförderung durch die Hector-Kin- Bildungsbenachteiligungen durch Herkunft und nicht derakademie und das Hector-Seminar, das Übergangs- ausreichende Sprachkenntnisse gibt es dennoch in management Schule-Beruf/Studium und den Hei- Heidelberg. Diese werden von der Politik und allen delberg-Pass. Außerdem werden Schülerinnen und verantwortlichen Akteuren jedoch erkannt und es wird Schüler aus einkommensschwachen Familien mit daran gearbeitet diese durch eine Vielzahl von weit- einem Essensfonds unterstützt, in den die Stadt jähr- sichtigen und präventiven Unterstützungssystemen, lich 75.000 Euro investiert. wie beispielsweise die Schulsozialarbeit und die Durch- gängige Sprachförderung, abzumildern und auszu- Da auch die Betreuung zur Vereinbarkeit von Familie gleichen. und Beruf außerhalb der regulären Schulzeiten eine immer größere Rolle spielt, hat die Stadt Heidelberg im Dieser Abschnitt befasst sich daher mit Kerndaten Doppelhaushalt 2017/18 17,7 Millionen Euro für die zu den meist freiwilligen kommunalen Unterstützungs- Nachmittagsbetreuung und die Ganztagsgrundschulen systemen im Bildungsbereich der Stadt Heidelberg. zur Verfügung gestellt. Bericht Schule und Bildung 2016/17 34 Rahmendaten und Grundstrukturen in Heidelberg

Damit sich jeder ein Leben lang weiter- und fort- Die Betreuungsangebote an den öffentlichen Heidel- bilden kann, fördert die Stadt zudem außer- berger Grundschulen strukturieren sich im Schuljahr schulische Bildungsorte wie das ExploHeidelberg 2015/16 wie folgt: (für 2017/18 sind insgesamt 658.000 Euro ein- geplant), die Volkshochschule und die Akademie –– Frühbetreuung findet vor dem Unterricht ab für Ältere. 7.30 Uhr bis maximal 8.30 Uhr an acht Grundschul- standorten statt. Auch der Haushaltsplan 2017/18, der im Dezember –– Modulare Betreuung bedeutet, dass am Grund- 2016 verabschiedet wurde, hält an den Investitionen schulstandort einzelne Module (Zeitspannen) der im Bildungsbereich weiterhin fest. (Stadt Heidelberg Betreuung am Vor- und/oder Nachmittag gebucht 2017a; 2017 b) werden können. Sie findet an 16 öffentlichen Grund- schulen statt. An insgesamt 17 Grundschulen in 2.2.3.1 Betreuung und Ferienbetreuung Heidelberg ist eine Betreuung bis 17 Uhr möglich an den öffentlichen Grundschulen (darunter 3 Ganztagsgrundschulen). –– In jedem Stadtteil Heidelbergs gibt es mindestens Seit 30 Jahren, das heißt, nicht erst seit der Einfüh- eine Möglichkeit der Ganztagsbetreuung (siehe rung der „Verlässlichen Grundschule“ zu Beginn des auch Ganztagsgrundschulen). Schuljahres 2000/01 durch das Land Baden-Württem- –– Ganztagsgrundschulen sind an der Primarstufe berg, bietet der Verein päd-aktiv e. V. im Auftrag der Internationalen Gesamtschule Heidelberg, der der Stadt Heidelberg allen Grundschulkindern der Grundschule Bahnstadt und der Grundschule Em- öffentlichen Grundschulen eine pädagogisch hochwer- mertsgrund eingerichtet. Die beiden letztgenannten tige, flexible sowie zuverlässige Betreuung an. sind Ganztagsgrundschulen nach Schulgesetz Dieses Betreuungsangebot wurde sowohl vom zeit- im Modell drei Tage à sieben Stunden in der Bahn- lichen Umfang der Betreuung wie auch von der stadt plus additive Betreuung an allen fünf Tagen Ausgestaltung der Module an den unterschiedlichen sowie im Modell vier Tage à acht Stunden an der Schulstandorten dem Bedarf und den räumlichen Grundschule Emmertsgrund (ab Schuljahr 2016/17). Möglichkeiten entsprechend passgenau weiterent- wickelt. Ein seit über 20 Jahren kontinuierlicher An- Seit 2007/08 ist die Betreuungsquote an öffentlichen stieg der Anmeldezahlen dokumentiert den Wandel Grundschulen in Heidelberg von etwas über 60 Pro- in der Gesellschaft und ist Indikator für einen immer zent auf seit nun drei Jahren konstant 87 Prozent an- noch absolut und prozentual steigenden Betreu- gestiegen, siehe Abbildung 9. Für das Schuljahr ungsbedarf auch nach zeitlich längerer Betreuung 2016/17 werden die Betreuungszahlen voraussichtlich an Heidelberger Grundschulen. nochmals leicht ansteigen.

Abbildung 9 Entwicklung der Betreuungsquote seit 2007/08

100%

90 %

80 % 87,4 86,9 70 %

60 %

50 % 62,4

40%

30 %

20%

10 %

0

2007/08 2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16

Abb. 9 Bericht Schule und Bildung 2016/17 35 Rahmendaten und Grundstrukturen in Heidelberg

Abbildung 10 Betreuungssituation (2015/16) räumlichen Voraussetzungen passen oder rechtzeitig geschaffen werden können.

541 Betreuungssituation an den einzelnen Grundschulstandorten mit additivem modular buchbarem Betreuungsangebot 298 Die Nachfrage nach den Betreuungsangeboten am 1.761 Schulstandort ist an den einzelnen Grundschulen ver- 627 schieden. Die Betreuungsquote der Grundschulen im Schuljahr 2015/16 liegt zwischen 38 Prozent an der Albert-Schweitzer-Schule und 92 Prozent an der Tief- burgschule. Im Durchschnitt beträgt die Betreuungs- modulare Betreuung quote 74 Prozent. Diese Zahlen sind in Abbildung 11 Ganztagsgrundschulen (IGH, Emmertsgrund, Bahnstadt) grafisch dargestellt. In den letzten Jahren sind an Betreuung bis 17.00 Uhr Hortplätze (Kinder- und Jugendamt, Stadt Heidelberg) nahezu allen Schulstandorten die Betreuungsquoten stetig gestiegen. Von 2014/15 auf 2015/16 bleibt an fünf Schulstandorten die Nachfrage konstant und verzeichnet vereinzelt leichte Rückgänge, dies ist Von 3.712 Grundschülern an öffentlichen Schulen jedoch keinesfalls als Trendwende zu interpretieren. im Schuljahr 2015/16 sind insgesamt 3.227 Kinder in einer der in Abbildung 10 dargestellten Betreuungs- Im Schuljahr 2015/16 werden an den Grundschulen formen betreut. Etwa die Hälfte der Grundschüler insgesamt 2.302 Kinder betreut (ohne Hortangebote wird modular betreut. Aus Abbildung 10 geht hervor, und Ganztagsgrundschulen). Die Betreuungsangebote wieAbb. sich 10 die betreuten Grundschulkinder anteilig auf sind hierbei unterschiedlich, sie reichen von jeweils die verschiedenen Betreuungsformen aufteilen. Nur einer Stunde vor oder nach dem Unterricht, bis hin zu noch circa 13 Prozent der Grundschulkinder nehmen einer Ganztagsbetreuung bis 17 Uhr. Zusätzlich hält derzeit keine der Betreuungsformen in Anspruch. das Kinder- und Jugendamt der Stadt Heidelberg im Schuljahr 2015/16 noch 298 Hortplätze für Grund- Ausführliche Zahlen zu Abbildung 10 finden sich in schüler bereit. der nachstehenden Tabelle 10. Zu beachten ist, dass gemäß Gemeinderatsbeschluss sowie Haushaltsziel- Sowohl der Bedarf an modularer, als auch an Ganz- vereinbarung des Doppelhaushalts 2015/16 angestrebt tagsbetreuung bis 17.00 Uhr ist seit 2007/08 ge- wird, die Hortplätze für Schulkinder sukzessive von stiegen. Dieser Entwicklung wird durch ein bedarfs- den Horten an die entsprechenden Grundschulen zu gerechtes Angebot entsprochen, wie Abbildung 12 verlagern. Dies kann jedoch nur erfolgen, wenn die verdeutlicht.

Tabelle 10 Grundschüler in verschiedenen Betreuungsformen

2014/15 2015/16 Grundschüler gesamt 3.672 3.712 Ganztagsgrundschulen (IGH, Emmertsgrund, Bahnstadt) 608 627 Anteil der Ganztagsgrundschüler an allen Grundschülern 17 % 17 % GTS Emmertsgrund 254 251 GTS IGH Primarstufe 344 344 GTS Bahnstadt 10 32 modulare Betreuung 1.719 1.761 Anteil der modular betreuten Kinder an allen Grundschülern 47 % 47 % Betreuung bis 17.00 Uhr* 549 541 Anteil der bis 17.00 Uhr Betreuten an allen Grundschülern 15 % 15 % Hortplätze (Kinder- und Jugendamt der Stadt Heidelberg) 335 298 Betreute Kinder Gesamt 3.211 3.227 Betreuungsquote Gesamt 87,4 % 86,9 %

* modulare Betreuung bis 17.00 Uhr und GTB-alt Bericht Schule und Bildung 2016/17 36 Rahmendaten und Grundstrukturen in Heidelberg

Abbildung 11 Betreuungsnachfrage an öffentlichen Heidelberger Grundschulen 2015/16

Betreuungsquote über 81 Prozent 66 bis 80 Prozent 50 bis 65 Prozent unter 50 Prozent Ganztagsschulen

Insbesondere der zeitlich längere Betreuungsbedarf zur 17-Uhr-Betreuung anbieten. Betreuungsgruppen verzeichnet auch weiterhin Zuwachsraten. Im Schuljahr werden stets bedarfsgerecht eingerichtet. Das Be- 2016/17 sind jetzt neu auch an der Kurpfalzschule und treuungsangebot vor dem Mittagstisch als Bewegungs- der Albert-Schweitzer-Schule Ganztagsgruppen einge- und Spielangebot umfasst eine Gruppengröße von richtet, sodass inzwischen alle öffentlichen Grundschu- bis zu 25 Kindern. In der Hausaufgabenbetreuung und len, bisher außer der Waldparkschule, die Möglichkeit in den pädagogischen Gruppenangeboten am

Abbildung 12 Betreuungssituation an den einzelnen Grundschulen (2014/15 und 2015/16)

100%

80%

60%

40%

20%

0 Mittelwert / Fröbelschule Neckarschule Kurpfalzschule Tiefburgschule Wilckensschule Landhausschule Waldparkschule Pestalozzischule Steinbachschule Mönchhofschule Eichendorffschule Heiligenbergschule Gesam t Friedrich-Ebert-Schule Schlierbach-Grundschule Albert-Schweitzer-Schule Geschwister-Scholl-Schule Anteil der Schüler in Betreuung 2014/15* Anteil der Schüler in Betreuung 2015/16*

* IGH, Grundschule Emmertsgrund und Grundschule Bahnstadt sind Ganztagsschulen und werden hier nicht mit aufgeführt.

Abb. 12 Bericht Schule und Bildung 2016/17 37 Rahmendaten und Grundstrukturen in Heidelberg

Foto Schulgartenprojekt in der Betreuung.

Nachmittag liegt der Betreuungsschlüssel bei 11 Kin- die Betreuungsräume betreffend, werden in den kom- dern. Besonders viele Ganztagsgruppen (Betreuung bis menden Jahren zu berücksichtigen sein, da sowohl 17 Uhr) gibt es an der Friedrich-Ebert-Schule, der Land- die Nachfrage nach zeitlich längerer Betreuung wie hausschule, der Mönchhofschule, der Fröbelschule und auch nach einem Mittagstisch an den Grundschulen der Heiligenbergschule. Dort hat eine Verlagerung von erwartungsgemäß weiter ansteigen wird. Hortplätzen für Schulkinder an den Standort Grund- schule bereits stattgefunden. Ganztagsgrundschulen

Durch das anwachsende Betreuungsangebot steigt der Im Schuljahr 2015/16 gibt es in Heidelberg drei öffent- Bedarf an Räumen und einer entsprechenden Aus- liche Ganztagsgrundschulen, die Grundschule Em- stattung nicht nur im Essensbereich. Dem Bedarf im Be- mertsgrund, die IGH-Primarstufe und die Grundschule reich Mittagstisch wurde mit dem Neubau einer Men- Bahnstadt. Seit dem Schuljahr 2014/15 ist die Grund- sa an der Heiligenbergschule in Handschuhsheim (circa schule Bahnstadt Ganztagsschule nach neuem Landes- 100 Plätze) zum Schuljahr 2013/14 und einer Mensa für modell, zum Schuljahr 2016/17 folgt ihr auch die die Kurpfalzschule in Kirchheim (circa 120 Plätze) 2015 Grundschule Emmertsgrund, die bis einschließlich zum sowie an der Steinbachschule in Ziegelhausen ent- Schuljahr 2015/16 Ganztagsschule nach Einzelerlass sprochen. An der Friedrich-Ebert-Grundschule wird die war. Die IGH Primarstufe bleibt bisher weiterhin Ganz- Mensa im Kalenderjahr 2017 fertiggestellt werden. Die tagsgrundschule nach Einzelerlass. An diesen drei Haushaltsplanungen für den Doppelhaushalt 2017/18 Schulen findet ein Ganztagsprogramm statt, welches sehen weitere Verbesserungen der Essenssituation rhythmisierte Unterrichtphasen, Lernzeiten, Mittags- zunächst für die Waldparkschule und die Mönchhof- tisch sowie ein facettenreiches Angebot kultureller, schule vor. Weitere gebäudliche Anpassungen auch sportlicher und kreativer Angebote umfasst. Bericht Schule und Bildung 2016/17 38 Rahmendaten und Grundstrukturen in Heidelberg

Tabelle 11 Gegenüberstellung des Landesmodells und des Heidelberger Modells zur Betreuung an Ganztagsschulen

Landesmodell Etabliertes Heidelberger Betreuungsangebot Gruppengröße 25, ab 28 neue Gruppe 25 in der Mittagsphase, sonst 11 zeitlicher Umfang max. 4 mal 8 Stunden Möglichkeit einer Betreuung bis 17.00 Uhr an fünf Tagen Vertretungsregelung wie bei Unterricht 100 Prozent Verlässlichkeit Flexibilität Anmeldung Ganztagsprogramm bedarfsgerecht verbindlich für mindestens ein Jahr Mittagspausenregelung Kommune stellt Aufsichtspersonal pädagogische Konzeption, Fachkräfteeinsatz Organisation des Programms außerhalb Schulleitung in der Einrichtungsleitung, Gruppenleitungen der Kontingentstundentafel Gesamtverantwortung Monetarisierung möglich nicht notwendig Qualität der Betreuungskräfte Ehrenamt und „Aushilfslohnprinzip“ Fachkräfteprinzip, sinnvoller Mix an Professionen

Die schulgesetzlichen Regelungen für Ganztags- Gruppenteilungen am Nachmittag durchzuführen. grundschulen nach Landesmodell und die umfang- Dies macht individualisierte Angebote genauso mög- reichen kommunalen, zum Großteil freiwilligen lich, wie verbindliche Absprachen und realisiert auf Ressourcen der Stadt Heidelberg, werden in Tabelle diese Weise einen verlässlichen Rahmen für schulische 11 dargestellt. Planungen und die kontinuierliche pädagogische Arbeit mit den Kindern. Der Gemeinderat beschloss am 06. Oktober 2016 ein- stimmig, die Ganztagsgrundschule Emmertsgrund nach Die Grundschule Bahnstadt setzt derzeit das Modell § 4a Schulgesetz mit den Ressourcen aus dem soge- drei Tage sieben Stunden verbindliches Ganztags- nannten „Heidelberger Modell“ zu unterstützen. Diese programm mit Mittagstisch um. Zur Vereinbarkeit von umfänglichen Leistungen sollen das „Beste aus zwei Familie und Beruf wird dieses Ganztagskonzept durch Welten“ (die Landesressource und die hohe Qualität ein zu den üblichen Konditionen buchbares additi- des Trägers der Betreuung päd-aktiv e.V.) zusammen- ves Betreuungsangebot an fünf Tagen maximal bis führen und die Qualität der Ganztagsgrundschulen 17.00 Uhr ergänzt. noch weiter steigern. Eine Entscheidung der Schulen für das Modell vier mal acht Stunden wird dabei favori- Wesentliche Kernelemente des Heidelberger siert, um eine optimale Rhythmisierung von Unter- Modells sind: richts- und weiteren Ganztagsschulphasen zu ermög- lichen. Der Einsatz einer pädagogischen Fachkraft –– verbindliche Form des Ganztagsmodells wird ermöglicht ab 12.00 Uhr bis 16.00 Uhr sowohl eine gewählt und ermöglicht umfangreichste Ressource kindgerechte pädagogisch sinnvolle Mittagstisch- an Lehrerwochenstunden und sinnvolle Rhythmi- situation, als auch in hoher personeller Konstanz sierung des Ganztagsprogramms;

Abbildung 13 Schülerzahlentwicklung an den Ganztagsgrundschulen (IGH, Emmertsgrund und Bahnstadt) seit 2007/08

800

700

600

500 627

400

300

200 263 100

0

2007/08 2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16

Abb. 13 Bericht Schule und Bildung 2016/17 39 Rahmendaten und Grundstrukturen in Heidelberg

Foto Wasserspaß im Ferienangebot.

–– Wahl des Modells vier mal acht Stunden mit par- Ferienbetreuung am Standort Grundschule allel eingesetzter kommunal finanzierter Fachkraft von 12.00 bis 16.00 Uhr schafft personelle Kontinui- Päd-aktiv e.V. bietet bedarfsgerecht an vielen Grund- tät und pädagogische Qualität am Nachmittag; schulstandorten in Heidelberg modular buchbare –– ab 12.00 Uhr besteht die Möglichkeit, Gruppen zu Ferienbetreuung als freiwilliges Angebot der Stadt teilen und differenzierende Angebote zu machen; Heidelberg in allen Ferienabschnitten an. Im Schuljahr –– verlässliche Vertretungsregelung der pädago- 2015/16 besuchten 529 Kinder mindestens eine gischen Fachkräfte; Ferienwoche. Unter www.paed-aktiv.de sind wei- –– klassenbezogene Zuweisung der pädagogischen tere detaillierte Informationen zur fristgerechten Fachkraft zur Ermöglichung eines Tandems; Anmeldung verfügbar. –– keine Monetarisierung erforderlich, möglichst Bean- tragung des Jugendbegleiterprogramms des Landes; Ferienbetreuung –– bei umfangreicherem Betreuungsbedarf zur Verein- barkeit von Familie und Beruf wird an den Tagen In Heidelberg gibt es beste Aussichten auf unvergess- ohne Ganztagsprogramm ein additives Bezahl- liche Ferien. Mehr als 400 Freizeitaktivitäten für Kinder angebot (in sozial gestaffelten Entgeltstufen) bis und Jugendliche sind auf der Feriensuchmaschine 17.00 Uhr (oder ein Angebot der Kinder- und Jugend- unter www.heidelberg.de/ferienangebote zu fin- arbeit des Stadtteils) bedarfsgerecht angeboten. den. Kinder, Jugendliche und deren Eltern können aus Bericht Schule und Bildung 2016/17 40 Rahmendaten und Grundstrukturen in Heidelberg

einem vielfältigen Programm mit Kunst und Kultur, Für Familien mit geringerem Einkommen kann eine Tanz, Theater und Musik, Forschen und Experimen- Übernahme im Rahmen der Regelungen des Heidel- tieren, dem Ausprobieren neuer Sporttrends oder berg-Passes hinsichtlich Essens- beziehungsweise Erlebnissen in der Natur ganz individuell wählen. Teilnahmeentgelt erfolgen. Nähere Informationen gibt Freunde treffen in den offenen Treffs der Heidelber- es bei den Kindertageseinrichtungen oder beim ger Jugendhäuser oder erlebnisreiche Tage außer- Kinder- und Jugendamt. halb Heidelbergs verbringen, für jede Altersgruppe vom Kindergarten bis ins Jugendalter ist hier Ferienpass etwas Passendes dabei. Für die Zeit der Sommerferien plant das Kinder- und Flexible Bring- und Abholzeiten, Halbtags- und Ganz- Jugendamt das alljährliche große Ferienpassprogramm tagsangebote, eintägige und mehrtägige Veranstal- für Heidelberger Kinder und Jugendliche von 6 bis tungen und die Vielfalt der Angebote machen Kindern 16 Jahren. Freude und unterstützen berufstätige Eltern bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Auch eine früh- Ob Sport, Ausflüge, Kochen, Tanz, Kreatives, Natur zeitige und verlässliche Planung der Ferienzeiten oder Wissenschaft, ob zu Lande, zu Wasser oder in der wird so ermöglicht. Luft, ob Entspannung oder Action – bei 150 Ange- boten ist wirklich für jedes Alter und jeden Geschmack Kinder zwischen fünf und 13 Jahren mit Heidelberg- etwas dabei. Pass oder Heidelberg-Pass+ erhalten zudem drei Feriengutscheine im Wert von je 110 Euro, mit denen Daneben gibt es mit dem Ferienpass während der bei ausgewählten Angeboten die Teilnahmegebüh- gesamten Sommerferien freien Eintritt in das Tier- ren von der Stadt Heidelberg übernommen werden. garten-Schwimmbad, den Zoo und jede Menge wei- tere attraktive Vergünstigungen bei Heidelberger Ergänzt wird dieses Angebot in den Sommerferien Freizeiteinrichtungen. durch den Heidelberger Ferienpass. Dank eines großen Engagements vieler Gruppen, Vereine und Institutio- Bei den Angeboten des Ferienpasses geht es weniger nen bietet der Ferienpass ein umfangreiches Angebot um die Abdeckung von ganztägigen Betreuungs- an Ausflügen, Kursen und sonstige Aktionen, er- zeiten, sondern vielmehr um die Möglichkeit, Neues gänzt um freien oder ermäßigten Eintritt in viele Hei- auszuprobieren und die Ferienzeit zu Hause vielsei- delberger Freizeiteinrichtungen an. Seit 2013 gibt tig zu gestalten. Damit erreicht das Programm auch es die Heidelberger Feriengutscheine. Kinder, die keine langfristige Ferienbetreuung be- nötigen und Jugendliche, die gezielt nach Abwechs- Auch hierzu gibt es unter www.heidelberg.de/ lung in den Ferien suchen. ferienangebote weitere Informationen. Das Ferienpass-Programmheft ist ab Juli kostenlos Heidelberger Schulanfängerwochen erhältlich in allen Bürgerämtern, der Stadtbücherei und der Kinder- und Jugendförderung der Stadt Seit 2015 gibt es die Heidelberger Schulanfänger- Heidelberg. wochen – ein ganztägiges Ferienangebot für künftige Erstklässlerinnen und Erstklässler. 2.2.3.2 Mittagstisch an Heidelberger Schulen

Wer sich vor den Sommerferien aus seinem Kindergar- Schule ist zunehmend nicht ausschließlich Lern-, ten verabschiedet, für den gibt es im September bis sondern auch Lebensraum. Weil Kinder durch Ganz- zum Einschulungstermin die Heidelberger Schulanfän- tagsschulprogramme oder G 8 länger an der Schule gerwochen. Es werden verschiedene ganztägige sind, braucht es ein Mittagstischangebot, das vie- Ferienangebote bereitgestellt. len Anforderungen gerecht werden muss. Das Bun- desministerium für Ernährung, Landwirtschaft Am Ferienangebot für künftige Erstklässlerinnen und und Verbraucherschutz hat die Deutsche Gesellschaft Erstklässler können Kinder teilnehmen, die ab dem für Ernährung e.V. (DGE) beauftragt, die Schulen 1. September keinen Kindergartenplatz mehr in An- bei der Ausgestaltung der Schulverpflegung zu unter- spruch nehmen und in Heidelberg wohnen. stützen. Nicht nur der rasche Wandel im Schulall- tag, sondern auch ein sich veränderndes Familien- Das Elternentgelt richtet sich nach dem durchschnitt- leben sowie ein anderes, nicht immer gesundheits- lichen Satz für Kindertageseinrichtungen. bewusstes Ernährungsverhalten erfordern, dass Bericht Schule und Bildung 2016/17 41 Rahmendaten und Grundstrukturen in Heidelberg

der Schulverpflegung weiterhin eine entsprechend Grundschulen wichtige Rolle zugeschrieben wird. Sowohl an den drei Heidelberger Ganztagsgrund- Heute zählen die Entwicklung sozialer Beziehungen schulen, wie auch an den 15 weiteren Grundschul- und eines gesundheitsfördernden Lebensstils zu standorten gibt es ein Mittagstischangebot, das den wichtigen profilgebenden Aufgabenfeldern der Schule. gewünschten Qualitätsansprüchen gerecht wird. Sie sind integraler Bestandteil des Bildungs- und Er- Im Grundschulbereich ist der Träger der Betreuung, ziehungsauftrags. Für die Gestaltung des „Lebensraums päd-aktiv e.V., mit der Wahl des Caterers, der Or- Schule“, der eine immer größere Rolle im Leben der ganisation, Ausgabe und Durchführung des Mittags- Kinder und Jugendlichen einnimmt, hat das Thema tischs an allen öffentlichen Grundschulen in Heidel- Ernährung eine zentrale Bedeutung. Zusammensetzung berg beauftragt. Die Grundschulkinder essen in fami- und Menge der Nahrung haben Einfluss auf Gesund- liären Tischgruppen, dazu wird Heidelberger Wasser heit und Ernährungssozialisation, Konzentrations- und angeboten. Der Speiseplan berücksichtigt sowohl Lernfähigkeit und somit auf schulische Leistungen, die beschriebenen Qualitätsstandards wie auch die individuelles Schulverhalten und die soziale Gemein- Präferenzen der Kinder an den einzelnen Standorten. schaft in der Schule. Gemeinsam kann das Essen als Wichtige Schulentwicklungsaufgabe bleibt, alle Grund- Kulturtechnik vermittelt und geübt werden. Der ge- schulen mit Mensen, beziehungsweise multifunk- meinsame Mittagstisch ist ein zentrales Element eines tionalen Räumen auszustatten, sodass der Mittags- rhythmisierten Schultags. tisch bei immer noch steigenden Teilnehmerzahlen (1.842 Grundschulkinder im Schuljahr 2016/17) gute Die Ernährung kann sich sowohl positiv als auch ne- Rahmenbedingungen bereithält. Dieser Prozess ist gativ auf die körperliche und die geistige Entwicklung im Gange und erfordert weiterhin hohe Investitionen. von Kindern und Jugendlichen auswirken, weshalb auf die Qualität der Schulverpflegung großer Wert Gemeinschaftsschulen gelegt wird. Im Rahmen der Gesundheitsförderung ist eine ausgewogene und vollwertige Ernährung ein An den beiden Gemeinschaftsschulen (Geschwister- grundlegender Baustein. Diese soll durch ein energie- Scholl-Schule und Waldparkschule) können die armes, kostenfreies Getränkeangebot ergänzt wer- Schülerinnen und Schüler an den Tagen, an denen den. Eine ansprechend gestaltete Umgebung sowie Ganztagsunterricht stattfindet, ein warmes Mit- ausreichend lange Pausen tragen zur Steigerung der tagsgericht einnehmen, das durch die Stadt Heidel- Akzeptanz des Mittagstischangebots bei. berg bezuschusst wird.

Abbildung 14 Entwicklung der Zahl der Essensteilnehmer an öffentlichen Grundschulen in Heidelberg seit 2007/08

2.000

1.800

1.600 1.840

1.400

1.200

1.000

800

600 850 747

400

200

0

2007/08 2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16 Planung 2016/17

Abb. 14 Bericht Schule und Bildung 2016/17 42 Rahmendaten und Grundstrukturen in Heidelberg

Foto Mensa am Kurfürst-Friedrich-Gymnasium.

Realschulen vollwertigen vegetarischen und nichtvegeta- rischen Mittagessen, inklusive Dessert, das durch Aufgrund der Gestaltung des Unterrichtstages an den die Stadt bezuschusst wird, sowie einem Glas Realschulen wird in Heidelberg derzeit kein warmes Wasser. Mittagessen angeboten. Die Schülerinnen und Schüler können sich während der Pausenzeit am Vormittag Darüber hinaus erfolgt die Bestellung und Bezahlung bei einem Schulbäcker (Johannes-Kepler- und Theodor- des Mittagessens seit dem 01. Januar 2015 an den Heuss-Realschule) oder am Kiosk (Gregor-Mendel- vier öffentlichen Gymnasien über ein einheitliches, bar- Realschule) versorgen. Der gewerblich betriebene Kiosk, geldloses Bestell- und Abrechnungssystem. ähnlich jenen an den beruflichen Schulen, bietet auch warme Snacks und kleine Mahlzeiten an. Das Waren- Leitgedanke und maßgebliches Ziel einer zeitgemäßen angebot wird mit der Schule abgestimmt. Für die Schulverpflegung ist dabei die Sicherung der Qualität. Tage, an denen Nachmittagsunterricht stattfindet, be- Um dies zu erreichen und dauerhaft zu gewährleisten, steht die Möglichkeit, externe Angebote (zum Beispiel hat die DGE in Kooperation mit den Bundesländern in der Triplex-Mensa) zu nutzen. wissenschaftlich gesicherte und praxistaugliche Quali- tätsstandards für die Schulverpflegung erarbeitet Gymnasien (Deutsche Gesellschaft für Ernährung, 2009). Diese wurden 2015 fortgeschrieben. Orientiert an den Ergebnissen der Untersuchungen zur Essensversorgung an den Heidelberger Schulen Insbesondere gilt: wurden die festgelegten Ziele „verbesserte und einheitlichere Essensqualität“, „erhöhte Akzeptanz“ Gestaltung der Schulverpflegung und „wirtschaftlichere und professionellere Schul- verpflegung“ durch eine Ausschreibung der Ver- –– Standards für die Getränkeversorgung, pflegungsleistungen umgesetzt. Die Bistros an –– Standards für die Frühstücks-, Mittags- und allen vier Gymnasien und die drei Kioske (ohne KFG) Zwischenverpflegung (Lebensmittelauswahl, werden seit dem Schuljahr 2014/15 durch einen Speisenplanung), einheitlichen Caterer betrieben. Die Schülerinnen –– Speisenherstellung, und Schüler haben die Wahl zwischen einem –– Nährstoffzufuhr durch die Mittagsverpflegung. Bericht Schule und Bildung 2016/17 43 Rahmendaten und Grundstrukturen in Heidelberg

Rahmenbedingungen in Schulen Realschulen und Gymnasien sowie der Schule beson- derer Art (IGH) – soweit an diesen ein Mittagessen –– Teilnahme am schulischen Mittagessen, in schulischer Verantwortung angeboten wird. Inhaber- –– Essenszeit, innen und Inhaber des Heidelberg-Passes können –– Raumgestaltung, diese Vergünstigung als Leistung im Rahmen des Bil- –– pädagogische Aspekte. dungs- und Teilhabepakets beantragen.

Verpflegungs- und Essensausgabesysteme Das Bildungs- und Teilhabepaket für Kinder und Ju- gendliche aus einkommensschwachen Familien wurde In Bezug auf die Bereitstellung einer funktionierenden rückwirkend zum 1. Januar 2012 auf Bundesebene ein- Essensversorgung an den Schulen ist die Stadt Heidel- geführt. Ziel ist es, dass ungünstige materielle Ver- berg sehr gut aufgestellt. An 26 öffentlichen Schulen hältnisse kein Hinderungsgrund für die Herstellung von können die Schülerinnen und Schüler warm zu Mittag Chancengleichheit in der Bildung und der Teilhabe essen. Eine gesetzliche Verpflichtung zur Bereitstellung am Leben Gleichaltriger sein dürfen. Mit diesem Leis- eines Mittagstischs besteht für die Stadt Heidelberg als tungskatalog sollen Kinder und Jugendliche die Chance Schulträgerin lediglich im Bereich der Ganztagsschulen. erhalten, später aus eigenen Kräften und unabhängig von staatlichen Transferleistungen leben zu können. 2016 lag der zu entrichtende Essenspreis im Grund- schulbereich bei 3,40 Euro, päd-aktiv e. V. erhob eine Die Leistungen für Bildung und Teilhabe umfassen monatliche Essenspauschale von 68 Euro. Im Jahr neben der vergünstigten gemeinschaftlichen Mittags- 2017 liegt der Essenspreis nun bei 3,47 Euro. verpflegung folgende Bestandteile:

Mit Einführung der Verlässlichen Grundschule und –– Übernahme der Kosten für ein- und mehrtägige der Ganztagsbetreuung wurde der Mittagstisch an Schulausflüge und Klassenfahrten, allen Grundschulen schon früh als freiwillige Leistung –– Ausstattung mit persönlichem Schulbedarf eingerichtet. Mittlerweile besteht an den Grund-, (pauschale Zahlung zu Beginn jedes Halbjahrs), Werkreal- und Gemeinschaftsschulen sowie an den –– anteilige Übernahme der Schülerbeförderungskosten, öffentlichen Gymnasien flächendeckend die Möglich- –– Lernförderung, keit, ein warmes Mittagessen zu erhalten, das von –– Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben in der der Stadt Heidelberg bezuschusst wird. Im Schuljahr Gemeinschaft. 2016/17 essen circa 2.300 Schülerinnen und Schüler in Heidelberg täglich an ihrer Schule. Auch weitere Sozialermäßigung beziehungsweise Schulen haben ein Essensangebot, jedoch in Form von Entgeltbefreiung für Familien mit geringem schulspezifischen, nachfrageorientierten Angeboten. Einkommen

Das Amt für Schule und Bildung hat im Auftrag der Seit dem Schuljahr 2013/14 werden für die Verläss- Stadt Heidelberg 2012 eine Untersuchung zur Essens- liche Grundschule und außerschulische Betreuungsan- versorgung an öffentlichen Heidelberger Schulen in gebote sowie Ferienangebote für Schulkinder an Auftrag gegeben, um den Status quo zu erfassen und Grundschulen folgende Ermäßigungen gewährt: Entscheidungen für ein zukunftsorientiertes, nach- haltiges und wirtschaftliches Verpflegungskonzept –– Familien mit einem monatlichen Bruttoeinkommen treffen zu können. Die hohe Akzeptanz und die schon der Haushaltsgemeinschaft bis zu 1.055 Euro gute Qualität des Essens an Schulen wurden bestä- (Jahresbruttoeinkommen bis zu 12.660 Euro) kön- tigt und bieten für die weiteren Planungen eine solide nen beim Amt für Schule und Bildung der Stadt Ausgangsbasis. Heidelberg eine Entgeltbefreiung beantragen. –– Familien mit einem monatlichen Bruttoeinkommen Heidelberg-Pass und Heidelberg-Pass+ der Haushaltsgemeinschaft zwischen 1.055 Euro und 1.568 Euro (Jahresbruttoeinkommen zwischen Für Bürgerinnen und Bürger bietet die Stadt Heidel- 12.660 und 18.816 Euro) können einen Antrag auf berg seit Januar 2012 den Heidelberg-Pass in zwei Sozialermäßigung des Elternentgelts beim Amt Varianten an: den Heidelberg-Pass und den Heidelberg- für Schule und Bildung der Stadt Heidelberg stellen. Pass+. Neben vielen weiteren Vergünstigungen be- –– Empfänger von Leistungen nach dem Sozialgesetz- inhaltet der Heidelberg-Pass+ das vergünstigte Mittag- buch Zweites Buch (SGB II), Sozialgesetzbuch Zwölf- essen („1-Euro-Mittagessen“) an den öffentlichen tes Buch (SGB XII), § 6b Bundeskindergeldgesetz Schulen im Sinne des Schulgesetzes in folgenden Schul- (BKGG) sowie Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) arten: Grund-, Werkreal-, Gemeinschafts-, SBBZ, sind grundsätzlich vom Elternentgelt befreit. Bericht Schule und Bildung 2016/17 44 Rahmendaten und Grundstrukturen in Heidelberg

Foto Interkulturelle Elternmentoren.

2.2.3.3 Interkulturelle Elternmentoren von Elternmentoren zusammen mit weiteren Projekt- partnern unterstützt und zum anderen eine zentrale Bereits 2005 hat die Elternstiftung Baden-Württem- Anlaufstelle sowohl für hilfesuchende Migranteneltern berg das Projekt „Interkulturelle Elternmentoren“ als auch für die Elternmentoren selbst bietet. Es soll ins Leben gerufen, das 2013 im Wettbewerb „Ideen somit ein Raum für Vernetzung geschaffen werden. für die Bildungsrepublik“ von der Initiative „Deutsch- land – Land der Ideen“ als Bildungsidee ausgezeichnet Der Kontakt und weitere Informationen sind über das wurde. Auf Initiative des Regionalen Bildungsbüros Regionale Bildungsbüro möglich. und des Ausländer- und Migrationsrates wurden Inter- kulturelle Elternmentoren nun auch in Heidelberg 2.2.3.4 Schulsozialarbeit und Jugendsozialarbeit ausgebildet. Ausgrenzung verhindern – Schulsozialarbeit/ Interkulturelle Elternmentoren stehen als Vermittler und Jugendsozialarbeit an allen öffentlichen Schulen Ansprechpartner an der Schnittstelle zwischen Schu- le und Eltern beziehungsweise Erziehungsberechtigten Die Förderung von Kindern, Jugendlichen und jungen mit Migrationshintergrund. Hilfesuchende Eltern, die Erwachsenen in der Schule beinhaltet in Heidelberg sich mit unserem Schulsystem noch nicht gut ausken- mehr als Unterricht. Ein zentraler Baustein des städti- nen, können sich an die Elternmentoren wenden. Diese schen präventiven Jugendhilfenetzwerks an Schulen ist sprechen oftmals ihre Sprache und verstehen ihre Kul- die Schulsozialarbeit/Jugendsozialarbeit. Das sozialpä- tur. Daher können Elternmentoren auf diese Art eine dagogische Unterstützungsangebot steht für die ge- gute Kommunikation mit der Schule unterstützen oder meinsam von Jugendhilfe und Schule getragene Ver- sich auch aktiv in die bereits bestehende Elternarbeit antwortung für die Erziehung und Bildung von jungen an der Schule einbringen. In einer viertägigen Schu- Menschen. Sein Erfolg basiert auf der partnerschaftli- lung wurden zu Beginn des Jahres 18 Elternmentoren chen Kooperation aller am Schulleben Beteiligten und für ihre Aufgaben qualifiziert. der kontinuierlichen Arbeit an gemeinsamen Zielen. Schrittweise wurde die Schulsozialarbeit/Jugendsozial- Im Regionalen Bildungsbüro wurde eine Koordinie- arbeit in den letzten 15 Jahren an allen Schularten er- rungsstelle geschaffen, die zum einen die Akquise folgreich eingeführt und ausgebaut. Bericht Schule und Bildung 2016/17 45 Rahmendaten und Grundstrukturen in Heidelberg

Seit Mitte der 1990er-Jahre unterstützt das Kinder- und Schulstandorte abgestimmt. Zu den Angeboten zählen Jugendamt gemeinsam mit der Polizei und örtlichen unter anderem Schülerberatung, Streitschlichtung, Beratungsstellen, zunächst im Rahmen des Begleitkon- Elternarbeit, Einzelfallhilfe, Angebote zur Berufsorien- zepts für Heidelberger Haupt- und Förderschulen, Schü- tierung, Sozialkompetenztrainings, Klassen- und lerinnen und Schüler in ihrer Entwicklung zu einer Gruppenangebote, Projekte, Zusammenarbeit mit eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Per- Schulleitung, Lehrkräften und Eltern sowie Kooperati- sönlichkeit. Ihre sozialen Kompetenzen werden im Rah- on mit den unterschiedlichen Hilfeeinrichtungen im men von Projekten zur Gewalt- und Suchtprävention Stadtgebiet und der Region. In Tabelle 12 sind ausge- erweitert und gestärkt. Die durchgehend positiven Er- wählte Zahlen zu dem Geleisteten dargestellt. fahrungen mit diesen vorbeugenden Angeboten sowie die Erkenntnis, dass Familien als Betreuungs-, Erzie- hungs- und Lebensort zunehmend an Grenzen stoßen Tabelle 12 Daten zur Schulsozialarbeit und Kinder in immer stärkerem Maße in öffentlicher 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16 Verantwortung aufwachsen, hat dazu beigetragen, dass Einzelfallberatung Schüler und Schülerinnen seit 2002 das zunächst auf drei Jahre befristete Modell- Beratung von 1.162 1.387 1.798 2.260 projekt Jugendsozialarbeit/Schulsozialarbeit an Heidel- Schüler/innen berger Haupt- und Förderschulen umgesetzt wurde. Beratung von und mit 787 1.032 1.365 1.443 Wichtige Initiatoren und Unterstützer für das präventi- Lehrkräften ve Hilfsangebot sind neben der Stadt Heidelberg, das Beratung von Erziehungs- Eltern Staatliche Schulamt Mannheim, das Polizeipräsidium berechtigten Mannheim, die Kinder- und Jugendpsychiatrie des Uni- Zahl der Erziehungsberech- 601 965 866 2.029 tigten, die von der Fachkraft versitätsklinikums Heidelberg sowie das Kriminologi- der Schulsozialarbeit indivi- sche Institut der Universität Heidelberg, die Pädagogi- duell beraten wurden sche Hochschule Heidelberg, die Schulleitungen, der Arbeit mit Schüler- Zahl der Gruppen Gesamtelternbeirat und freie Träger der Jugendhilfe. gruppen Präventive und interventive 50 91 91 116 Schulsozialarbeit wurde in den Folgejahren angesichts Gruppenarbeit der wissenschaftlich messbaren Erfolge kontinuierlich Arbeit mit Schulklassen Zahl der Klassen auf weitere Schularten ausgedehnt. Seit dem Schuljahr Präventive und interventive 203 228 212 324 Arbeit mit ganzen Klassen 2007/08 sind alle Heidelberger Grundschulen damit versorgt und seit dem Schuljahr 2009/10 auch alle Re- Quelle Kinder- und Jugendamt Heidelberg. alschulen. Durch den Wiedereinstieg des Landes in die Förderung der Schulsozialarbeit konnte ihr Umfang an den Grund- und Realschulen 2013 aufgestockt werden. Im Schuljahr 2015/16 waren im Stadtgebiet an 31 Im Januar 2015 erfolgte die Einführung von Jugendso- Schulstandorten 28 Fachkräfte der Schulsozialarbeit zialarbeit an den beruflichen Schulen. Schulsozialarbeit eingesetzt. Die Schulsozialarbeiterinnen und Schul- an Gymnasien startete mit Beginn des Schuljahres sozialarbeiter sind bei sieben Trägern der freien 2015/16. Damit profitieren in Heidelberg die Schülerin- Jugendhilfe angestellt. Dadurch ist die fachliche Un- nen und Schüler aller Schulformen von dieser lebens- abhängigkeit der Schulsozialarbeit sowohl von der weltorientierten, ganzheitlich ausgerichteten Hilfe. Schule als auch der behördlichen Jugendhilfe sicher- gestellt. Weitere zentrale Grundsätze sind Vertrau- „Integration statt Ausgrenzung“ ist die zentrale Auf- lichkeit, Freiwilligkeit und Kostenfreiheit. Der Stel- gabe, der sich die Schulsozialarbeit gemeinsam mit lenumfang richtet sich nach dem in der entsprechen- den Lehrkräften in den Schulen stellt. Wichtige Ziele den Schulart erkennbaren Bedarf. dabei sind die Stabilisierung des Schulerfolges, die Eingliederung in die Arbeitswelt sowie die soziale Inte- In den Grundschulen steht aktuell jeweils eine 25-Pro- gration. Insbesondere sollen (entsprechend § 13 SGB zent-Stelle zur Verfügung. Hier ist für 2017 eine VIII) sozial benachteiligte und individuell beeinträchtig- Ressourcenausweitung geplant. In den Gemeinschafts- te Schülerinnen und Schüler wohnortnah, nieder- schulen, dem Sonderpädagogischen Bildungs- und schwellig und unter Nutzung der vorhandenen Infra- Beratungszentrum mit Förderschwerpunkt Lernen struktur gezielt unterstützt und gefördert werden. und den Realschulen ist pro Schule eine Vollzeitstelle Daher richten sich einzelne Angebote der Schulsozial- eingerichtet. In den beruflichen Schulen arbeiten arbeit vorbeugend an alle Schülerinnen und Schüler. Halbtagskräfte und in den Gymnasien ist jeweils eine Für Problembelastete sowie Ratsuchende gibt es Fachkraft mit einer 75-Prozent-Stelle an zwei Gym- methodisch angemessene Hilfeformen. Fortlaufend nasien tätig. Für Ganztagsschulen werden die Perso- werden die Ansätze auf den Bedarf der einzelnen nalressourcen auf das Schulkonzept abgestimmt. Bericht Schule und Bildung 2016/17 46 Rahmendaten und Grundstrukturen in Heidelberg

Die förderlichen Effekte der Schulsozialarbeit konn- 2.2.3.5 Durchgängige Sprachförderung ten im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung durch die Kinder- und Jugendpsychiatrie des Univer- Sprache ist der Schlüssel zur Welt. Die Sprachkompe- sitätsklinikums Heidelberg belegt werden. Es gibt tenz bestimmt maßgeblich den Bildungserfolg und gilt weniger unentschuldigte Fehlzeiten und das Schul- als Fundament gesellschaftlicher Teilhabe. Die Stadt klima hat sich spürbar verbessert. Der Unterricht Heidelberg engagiert sich bereits seit Jahren in der wird weniger gestört und die Gewaltbereitschaft hat wichtigen gesellschaftlichen Aufgabe der Sprachförde- deutlich abgenommen. Im Projekt „Weichensteller“ rung. Das kommunale Schulprogramm „Durchgängige (2009–2015) konnte festgestellt werden, dass Ent- Sprachförderung“ ist seit sieben Jahren zentrales wicklungsrisiken bei einzelnen Schülerinnen und Arbeitsfeld des Regionalen Bildungsbüros. Schülern in aller Regel nicht zu anhaltenden negati- ven Problemverläufen führen. Der Entwicklungsspiel- Die Ursachen für Defizite in der Sprachkompetenz sind raum zum Positiven ist deutlich. Schulsozialarbeit vielfältig. Zu den Ursachen gehört beispielsweise ein erreicht aus Sicht aller Beteiligten (Schüler/innen, sprachlich anregungsarmes häusliches Umfeld oder Eltern und Lehrer/innen) genau die jungen Menschen auch Deutsch als Zweitsprache. Vor dem Hintergrund mit einer hohen Problembelastung und fängt sie anhaltender Zuwanderung und einer Heidelberger sehr gut ab. Angesichts der gravierenden Auswir- Stadtbevölkerung, die vielfältige Migrationsgeschich- kungen von Mobbing für die Opfer ist dies ein zen- ten beherbergt, ist die durchgängige und kontinuierli- trales Thema für die Schule als Ganzes, zu dem che Förderung der Sprachkompetenz im Deutschen Schulsozialarbeit einen präventiven Beitrag leisten von besonderer Bedeutung (vgl. Bildung in Deutsch- kann. Die Stärkung von Eltern in ihrer Erziehungs- land 2016). verantwortung sowie der Fokus auf Schülerinnen und Schüler mit Schwierigkeiten bei der Regeleinhaltung Die Stadt Heidelberg kann auf ein breites Maßnah- sind wichtige Handlungsfelder in der pädagogischen menpaket blicken, das die sprachliche Integration un- Arbeit in Schulen. terstützt. So wird in den Kitas in Trägerschaft des Kinder- und Jugendamtes systematisch durch das Pro- Weitere Informationen zur Schulsozialarbeit sowie gramm „Deutsch für den Schulstart“ der Spracher- die detaillierten Ergebnisse der wissenschaftlichen werb gefördert. Aber auch für die Sprachförderung Begleitung finden Sie auf der Homepage der Stadt von Neuzugewanderten im Erwachsenenalter sind Heidelberg: www.heidelberg.de/hd,Lde/HD/ verschiedene Maßnahmen installiert. Das zuständige Lernen+und+Forschen/Schulsozialarbeit.html. Amt für Soziales und Senioren fördert zusätzlich

Abbildung 15 Teilnehmerzahlentwicklung der Sprachförderung seit dem Schuljahr 2009/2010

900

800

700

600

500

400

300

200

100

0

2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16 2016/17

Projekt 1+2 Projekt 3+ 4 Projekt 5+6*

* Teilnehmerzahlen des Projektes 5 + 6 für das Schuljahr 2016/17 beruhen anteilig auf Schätzungen.

Abb. 15 Bericht Schule und Bildung 2016/17 47 Rahmendaten und Grundstrukturen in Heidelberg

Foto Sprachförderung

Förderunterricht für Asylbewerberinnen und Asylbe- Deutsch als Fremdsprachenphilologie der Universi- werber, aber auch das Amt für Chancengleichheit tät Heidelberg. Für die teilnehmenden Schülerinnen erarbeitet im Rahmen des Aktionsplans „Offen für und Schüler ist das Programm kostenfrei. Vielfalt und Chancengleichheit – Ansporn für alle“ eine Bestandsanalyse über bestehende Sprachförder- Ziel ist es, Schülerinnen und Schülern bedarfsgerecht angebote mit dem Ziel, Ausgrenzungsrisiken durch additive und integrative Sprachförderung anzubieten, innovative und konsequente Sprachförderung als um Wortschatz und Grammatik sowie Sprech-, Zu- Querschnittsaufgabe im gesamten Bildungsbereich hör-, Lese- und Schreibkompetenz zu stärken. Damit zu senken. soll die Entkopplung von sozioökonomischer Herkunft und möglichem Bildungserfolg erreicht werden, der Als kommunales Schulprogramm bietet die Stadt erwiesenermaßen mit der Sprachkompetenz zusam- Heidelberg den Schulen in den Klassen 1 bis 6 eine menhängt (vgl. Bildung in Deutschland 2016). „Durchgängige Sprachförderung“ an. Diese hat 741 Schülerinnen und Schüler im Schuljahr 2015/16 Sprachförderung in den Klassen 1 und 2 und ungefähr 800 Schülerinnen und Schüler im Schul- jahr 2016/17 erreicht. Im Grundschulbereich wurde Die Sprachförderung in den Klassen 1 und 2 richtet in diesem Zeitraum etwa jedes achte Schulkind durch sich an der Konzeption „Deutsch für den Schulstart“ dieses Programm gefördert. Abbildung 15 zeigt die aus, die am Heidelberger Institut für Deutsch als zahlenmäßige Entwicklung der geförderten Schüler- Fremdsprachenphilologie der Universität Heidelberg innen und Schüler seit dem Schuljahr 2009/10, entwickelt wurde. Die Förderung findet überwiegend seitdem das Schulprogramm durch das Regionale additiv statt und zielt auf die Bereiche Grammatik, Bildungsbüro verantwortet wird. Alltagswortschatz und Erzählen. Das Fördermaterial schließt an das gleichnamige Programm aus dem Ele- Die wissenschaftliche Projektleitung des Schulpro- mentarbereich an, wodurch der Übergang von der gramms liegt bei der Pädagogischen Hochschule Kindertagesstätte in die Grundschule hinsichtlich der Heidelberg, die Koordination erfolgt im Regionalen Sprachkompetenz erleichtert werden soll. Mittels Bildungsbüro in Kooperation mit der Pädagogi- Sprachstandserhebungen in Form von Prä- und Post- schen Hochschule Heidelberg und dem Institut für tests werden die Lernerfolge ermittelt. Es werden Bericht Schule und Bildung 2016/17 48 Rahmendaten und Grundstrukturen in Heidelberg

die individuellen Fähigkeiten in den Bereichen Gram- 88 Prozent einen Migrationshintergrund, knapp 82 matik, Erzählen und phonologische Bewusstheit getes- Prozent erlernen Deutsch als Zweitsprache. tet, um gezielt fördern zu können. Im Schuljahr 2015/16 zeigte sich ein ähnliches Bild. Im Schuljahr 2016/17 fand die Förderung an 13 Grund- Die Förderung fand an elf Grundschulen und einem schulen und einem Sonderpädagogischen Bildungs- Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungs- und Beratungszentrum statt. Von insgesamt 266 daran zentrum statt. Von insgesamt 230 daran beteiligten beteiligten Schülerinnen und Schülern hatten rund Schülerinnen und Schülern hatten 95 Prozent einen

Tabelle 13 Sprachförderung in Klasse 1 und 2 (2016/17)

Schule Gesamt-­ Anzahl Anzahl davon Anzahl Anzahl Anteil der Anteil der Schüler- der geförderter weiblich geförderter geförderter geförderten geförderten zahl Klasse Förder- Kinder Kinder mit Kinder mit Kinder Kinder mit 1 & 2 gruppen Migrations- Deutsch als der Klassen MH** an allen hintergrund Zweitsprache 1 & 2 in % geförderten Kindern in % Albert-Schweitzer-Schule 74 2 14 7 14 14 18,9 100,0 Eichendorffschule 119 1 7 1 7 7 5,9 100,0 Friedrich-Ebert-Schule 87 2 10 10 10 10 11,5 100,0 Fröbelschule 133 3 22 11 22 19 16,5 100,0 Geschwister-Scholl-Schule 102 4 28 14 25 17 27,5 89,3 Grundschule Emmertsgrund 120 8 50 27 50 50 41,7 100,0 IGH Primarstufe 140 6 39 15 32 25 27,9 82,1 Marie-Marcks-Schule* 48 3 18 7 15 16 37,5 83,3 Kurpfalzschule 117 3 20 7 13 17 17,1 65,0 Landhausschule 120 1 8 0 8 8 6,7 100,0 Pestalozzischule 61 2 15 6 15 15 24,6 100,0 Tiefburgschule 114 1 8 7 1 1 7,0 12,5 Waldparkschule 62 3 19 11 17 10 30,6 89,5 Wilckensschule 59 2 8 8 8 8 13,6 100,0 Gesamt 1.356 41 266 131 237 217 20,5 87,3 * Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum: Schülerzahl der Grundstufe (entspricht Klasse 1–4) ** MH = Migrationshintergrund

Tabelle 14 Sprachförderung in Klasse 1 und 2 (2015/16)

Schule Gesamt-­ Anzahl Anzahl davon Anzahl Anzahl Anteil der Anteil der Schüler- der geförderter weiblich geförderter geförderter geförderten geförderten zahl Klasse Förder- Kinder Kinder mit Kinder mit Kinder Kinder mit 1 & 2 gruppen Migrations- Deutsch als der Klassen MH** an allen hintergrund Zweitsprache 1 & 2 in % geförderten Kindern in % Albert-Schweitzer-Schule 98 2 12 6 12 12 12,2 100,0 Eichendorffschule 135 1 7 3 7 7 5,2 100,0 Friedrich-Ebert-Schule 92 1 8 3 8 7 8,7 100,0 Fröbelschule 146 3 20 11 18 19 13,7 90,0 Geschwister-Scholl-Schule 78 4 30 20 30 23 38,5 100,0 Grundschule Emmertsgrund 118 6 43 23 39 39 36,4 90,7 IGH Primarstufe 158 6 41 16 40 40 25,9 97,6 Marie-Marcks-Schule* 50 2 16 6 11 11 32,0 68,8 Kurpfalzschule 118 2 15 3 14 14 12,7 93,3 Pestalozzischule 69 2 12 3 12 12 17,4 100,0 Waldparkschule 60 4 14 9 14 12 23,3 100,0 Wilckensschule 59 4 12 6 12 12 20,3 100,0 Gesamt 1.181 37 230 109 217 208 20,5 95,0 * Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum: Schülerzahl der Grundstufe (entspricht Klasse 1–4) ** MH = Migrationshintergrund Bericht Schule und Bildung 2016/17 49 Rahmendaten und Grundstrukturen in Heidelberg

Migrationshintergrund und 90 Prozent erlernen Im Vordergrund steht hier die aktive Anwendung Deutsch als Zweitsprache. Insgesamt gab es 32 ver- der Sprache mit dem Ziel, den Wortschatz und die schiedene Erstsprachen unter den Teilnehmern. Lesekompetenz zu stärken. Die durchschnittliche Gruppengröße liegt in beiden Schuljahren bei circa sieben Kindern. Im Schuljahr 2016/17 wurde an neun Grundschul- standorten die integrative Förderung in den Klassen 3 Insgesamt unterrichten 35 Förderkräfte im Teil- und 4 durchgeführt, wodurch direkt 245 sogenannte programm, die fast alle eine pädagogische Ausbil- Fokuskinder gefördert wurden. Der Anteil der Ge- dung besitzen oder noch durchlaufen und durch förderten mit Migrationshintergrund und Deutsch als die Praxisbegleitung kontinuierlich fortgebildet Zweitsprache fällt in der Sprachförderung 3 und 4 werden. mit rund 75 Prozent mit Migrationshintergrund und rund 52 Prozent mit Deutsch als Zweitsprache geringer Sprachförderung in den Klassen 3 und 4 aus als im Teilprojekt der Klassen 1 und 2.

In den Klassen 3 und 4 findet die Sprachförderung 222 Schülerinnen und Schüler wurden im Schuljahr integrativ und fächerübergreifend statt. Eine Sprach- 2015/16 an neun Grundschulen in 30 Klassen gezielt förderkraft unterstützt insbesondere sogenannte in ihrem Spracherwerb unterstützt, wovon knapp Fokuskinder während des regulären Unterrichtes. 77 Prozent einen Migrationshintergrund hatten und

Tabelle 15 Sprachförderung in Klasse 3 und 4 (2016/17)

Schule Gesamt- Anzahl Fokus- davon Anzahl Anzahl Anteil der Anteil der Schüler- der kinder weiblich geförderter geförderter geförderten geförderten zahl Klasse Förder- Kinder mit Kinder mit Kinder der Kinder mit 3 & 4 gruppen Migrations- Deutsch als Klassen MH** an allen hintergrund Zweitsprache 3 & 4 in % geförderten Kindern in % Albert-Schweitzer-Schule 93 4 27 15 9 2 29,0 33,3 Grundschule Emmertsgrund 120 6 50 25 47 32 41,7 94,0 Geschwister-Scholl-Schule 90 3 25 10 20 13 27,8 80,0 IGH Primarstufe 165 6 57 32 50 29 34,5 87,7 Kurpfalzschule 119 2 15 4 8 2 12,6 53,3 Landhausschule 141 1 10 5 5 9 7,1 50,0 Pestalozzischule 73 2 12 2 11 9 16,4 91,7 Waldparkschule 61 2 17 8 16 5 27,9 94,1 Wilckensschule 59 4 32 14 28 26 54,2 87,5 Gesamt 921 30 245 115 194 127 27,9 74,6

Tabelle 16 Sprachförderung in Klasse 3 und 4 (2015/16)

Schule Gesamt- Anzahl der Fokus- davon Anzahl Anzahl Anteil der Anteil der Schüler- Förder- kinder weiblich geförderter geförderter geförderten geförderten zahl Klasse gruppen Kinder mit Kinder mit Kinder der Kinder mit 3 & 4 Migrations- Deutsch als Klassen MH** an allen hintergrund Zweitsprache 3 & 4 in % geförderten Kindern in % Albert-Schweitzer-Schule 70 3 20 9 8 7 28,6 40,0 Grundschule 121 6 54 33 46 34 44,6 85,2 Emmertsgrund Geschwister-Scholl-Schule 80 4 18 8 12 3 22,5 66,7 IGH Primarstufe 186 6 49 29 38 15 26,3 77,6 Kurpfalzschule 100 2 15 8 13 4 15,0 86,7 Landhausschule 139 1 11 5 10 10 7,9 90,9 Pestalozzischule 70 2 15 3 15 9 21,4 100,0 Waldparkschule 56 2 14 6 10 6 25,0 71,4 Wilckensschule 59 4 26 17 18 14 44,1 69,2 Gesamt 881 30 222 118 170 102 26,2 76,4 Bericht Schule und Bildung 2016/17 50 Rahmendaten und Grundstrukturen in Heidelberg

rund 46 Prozent Deutsch als Zweitsprache erlernen. bestimmten Schüler. Die angewandten Lesestrategien Durchschnittlich werden acht Fokuskinder je Klasse sind „Vorhersagen“, „Fragen“, „Klären“ und „Zusam- durch das Programm unterstützt. Insgesamt wurde menfassen“. Da das „Reciprocal Teaching“ nicht auf die integrative Sprachförderung von 20 Förderlehrkräf- den Deutschunterricht beschränkt ist, wirkt sich die ten durchgeführt, wovon alle eine pädagogische Förderung unmittelbar positiv auf andere Fächer Ausbildung besitzen oder gerade erwerben. aus. Durch die integrative Form der Förderung kann auch hier unterrichtsbezogen und bedarfsgerecht Sprachförderung in den Klassen 5 und 6 gefördert werden.

Im Schuljahr 2012/13 ist die Durchgängige Sprachför- Auch in der sechsten Klassenstufe findet die Sprach- derung auf die Sekundarstufe ausgeweitet worden. förderung integrativ und fächerübergreifend statt. In der Klassenstufe 5 kommt das Lesestrategietraining Das Zusammenfassen von Sachtexten baut auf den in „Reciprocal Teaching“ – in den 1980er-Jahren von Klasse 5 erlernten Lesestrategien auf und soll die Annemarie S. Palincsar und Ann L. Brown in den USA Fähigkeit des schriftlichen Referierens erlesener Inhal- entwickelt – zum Einsatz, das eine besonders effek- te fördern. Die Schülerinnen und Schüler lernen, tive Form der strategischen Auseinandersetzung mit den Schreibprozess systematisch vorzubereiten und Texten darstellt. Das planvolle Vorgehen bei der dadurch zu erleichtern. Verkürzt lautet das Schema: Lektüre von (Sach-)Texten und der Austausch über „Lesen – Visualisieren“ und „Überarbeiten – Schrei- Struktur und Inhalt sollen Schülerinnen und Schülern ben und Überarbeiten“. helfen, durch intensive Auseinandersetzung tiefes Textverständnis zu entwickeln. Im hier zugrunde gelegten Berichtszeitraum wurde das Teilprojekt 5 und 6 an vier Sekundarschulen durch- Zur Einführung ins „Reciprocal Teaching“ wird die geführt und im Schuljahr 2015/16 wurden 289 Schü- Lehrkraft von einer Sprachförderkraft begleitet, die die lerinnen und Schüler mit den beiden Konzepten im Klasse bei der Umsetzung unterstützt und den Schü- Erwerb von Sprachkompetenz unterstützt. Davon hat- lerinnen und Schülern Hilfestellung gibt. Ab einem ten 67 Prozent einen Migrationshintergrund und gewissen Punkt bedarf dieses Konzept keiner externen fast jeder Dritte lernt Deutsch als Zweitsprache. Für Förderkraft mehr, wodurch es mit einem vergleichs- das Schuljahr 2016/17 gibt es zum Redaktionsschluss weise geringen Ressourceneinsatz auskommt. In der dieses Berichtes nur eine Schätzung der Teilnehmen- Regel werden die Klassen für eine Dauer von zwölf denzahlen, weil die einzelnen Trainingsmaßnahmen Wochen von einer Sprachförderkraft begleitet. noch nicht in allen Klassen durchgeführt worden sind. Es kann aber davon ausgegangen werden, dass die „Reziprok“, also gegenseitig, heißt diese Lehr- und Lern- Anzahl der Teilnehmenden mindestens auf dem Vor- strategie, da die Lehrkraft ihre gewohnte Rolle plan- jahresniveau bleibt. voll und in zunehmendem Maße zugunsten schülerak- tiver Arbeit zurücknimmt: Im Klassenverband oder Beide Konzepte wurden im vierjährigen Erprobungs- auch in Kleingruppen wird der von der Lehrkraft zuvor zeitraum auf ihre Wirksamkeit hin wissenschaftlich aus- in Abschnitte gegliederte Text untersucht. Geleitet gewertet und ein signifikanter Lernerfolg der Teilneh- werden diese Untersuchungsschritte von einem zuvor merinnen und Teilnehmer konnte belegt werden.

Tabelle 17 Sprachförderung in Klasse 5 und 6 (2015/16)

Schule Gesamt-­ Anzahl der Anzahl davon Anzahl Anzahl Anteil der Anteil der Schülerzahl Fördergrup- geförderter weiblich geförderter geförderter geförderten geförderten Klasse 5 & 6 pen Kinder Kinder mit Kinder mit Kinder der Kinder mit Migrations- Deutsch als Klassen MH** an allen hintergrund Zweit- 5 & 6 in % geförderten sprache Kindern in % Gregor-Mendel- 151 3 67 32 39 25 44,4 58,2 Realschule Theodor-Heuss- 50 2 49 24 35 22 98,0 71,4 Realschule Johannes-Kepler- 80 3 81 29 40 19 101,3* 49,4 Realschule IGH 377 4 92 46 60 27 24,4 65,2 Gesamt 658 12 289 131 174 93 67,0 61,1

* aufgrund von unterjährigen Schülerzahlschwankungen kann die Zahl der geförderten Schüler höher ausfallen als die Gesamtschülerzahl des Stichtags (Oktober 2015) Bericht Schule und Bildung 2016/17 51 Rahmendaten und Grundstrukturen in Heidelberg

Integration der Sprachförderung in Abbildung 16 Evaluation der Sprachförderung 2016/17 das Ganztagskonzept der Grundschule Emmertsgrund Wie hoch schätzen Sie die unterstützende Wirkung der Sprachförderung für die Klassen 1 und 2 ein?

Die Organisation sowie der Umfang der Sprachför- derung an der Ganztagsgrundschule Emmertsgrund unterscheidet sich von den übrigen Heidelberger

Grundschulen. Dies ist insbesondere durch die sozio- 6 kulturellen Faktoren des Einzugsbereiches der Schule bedingt. Seit dem Schuljahr 2014/15 übernehmen 7 auch die Betreuungskräfte des Trägers päd-aktiv e.V. die Sprachförderung in den Klassen 1 und 2, um die kommunale Sprachförderung durch personelle Kontinuität und stabile pädagogische Beziehung bes- ser in das Ganztagsschulprogramm einzubinden. Wie hoch schätzen Sie die unterstützende Wirkung Des Weiteren wird der Schwerpunkt der Sprachför- der Sprachförderung für die Klassen 3 und 4 ein? derung auf die integrative Förderung gelegt. Es zeig- te sich, dass die spezielle Adaption für diesen Schul- standort sehr sinnvoll und gewinnbringend ist.

Ab dem Schuljahr 2016/17 wird die Sprachförderung 4 auch in den Klassen 3 und 4 durch Fachkräfte von päd-aktiv e. V. übernommen, um so das verbindliche 6 Ganztagskonzept der Grundschule nach Schulgesetz in Verzahnung mit dem „Heidelberger Modell“ inhalt- lich erfolgreich und ressourceneffizient umzusetzen.

Wie schätzen Sie die Verknüpfung der Sprachförderung Fortbildungsveranstaltung mit den Unterrichtsinhalten ein?

Neben der Praxisbegleitung, einem festen Bestandteil des Heidelberger Sprachförderkonzeptes, in der die 1 Förderkräfte inhaltlich auf Basis der jeweiligen Konzep- tion geschult und begleitet werden, wurde eine Fort- bildungsveranstaltung für Förderkräfte der Sprach- förderung aufgesetzt, die praxisorientiert den Umgang 9 2 mit Verhaltensauffälligkeiten von Schülerinnen und Schülern vermittelte. Die Fortbildung wurde Mitte April 2016 angeboten und von knapp 70 Prozent der Förderkräfte besucht. Aufgrund der hohen Nachfrage sind weitere Fortbildungsveranstaltungen in ähn- Wie kooperativ und kompetent erleben Sie die Fachkräfte, die Sprachförderung unterrichten? lichem Format für das kommende Schuljahr geplant.

Evaluation der „Durchgängigen Sprachförderung“ 6 Im Rahmen der jährlichen Grundschulbefragung wurden die Schulleitungen gebeten, auch die kommu- 7 nalen Schulprogramme zu bewerten. Wichtige As- pekte waren hierbei die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Sprachförderkräften sowie die inhaltliche Verknüpfung und Wirksamkeit. Die Ergebnisse sind mehrheitlich positiv zu bewerten. Die Frage „Wie sehr gut gut befriedigend* schätzen sie die Verknüpfung der Sprachförderung mit den Unterrichtsinhalten ein?“ beantwortete die * Die Kategorien ausreichend, mangelhaft und ungenügend Mehrheit mit „gut“, beziehungsweise mit „sehr gut“. wurden nicht gewählt.

Abb. 16 Bericht Schule und Bildung 2016/17 52 Rahmendaten und Grundstrukturen in Heidelberg

Die unterstützende Wirkung der Sprachförderung Lehrerinnen und Lehrern (insbesondere an Schulen mit wird an allen am Programm teilnehmenden Schulen Vorbereitungsklassen) Materialien und Techniken an von der Schulleitung als „gut“, beziehungsweise die Hand zu geben, mit denen sie Seiteneinsteigern auf „sehr gut“ eingeschätzt, siehe Abbildung 16. Ein ähn- verschiedenen Sprachniveaus schnell, aber dennoch liches Bild ergibt sich auch bei der Beurteilung der gründlich die deutsche Sprache vermitteln können. Sprachförderkräfte. Die Schulleitungen wünschen sich hinsichtlich der Organisation noch mehr Flexibi- Umsetzung lität sowie einen höheren Anteil an integrativer Sprachförderung. Das Programm richtet sich an Kinder und Jugendliche, die über wenige bis gar keine Deutschkenntnisse ver- Entwicklung von Unterrichtsmaterial fügen. Das linguistisch-methodische Konzept ist the- für sprachliche Seiteneinsteiger matisch für die Zielgruppe von Kindern im Grundschul- alter bis zu Jugendlichen am Übergang von der Schule Mit der steigenden Migration nach Deutschland und in den Beruf geeignet und wird bereits im zweiten der veränderten demografischen Zusammensetzung Schuljahr in einer Vorbereitungsklasse an der Albert- der Zuziehenden in jüngerer Vergangenheit zeigt Schweitzer-Grundschule und in einer VABO-Klasse der sich, dass neben den bisherigen Teilprojekten ein spe- Julius-Springer-Schule (Berufliche Schule) erprobt. zielles Konzept für Seiteneinsteiger mit wenigen oder gar keinen Deutschkenntnissen nicht nur sinn- Material voll, sondern für eine gelingende Bildungsintegration auch notwendig ist. Im Rahmen des Verbundprojek- Mittels beschrifteter Bildkarten werden 400 der wich- tes der Pädagogischen Hochschule Heidelberg und tigsten deutschen Worte gelernt und anhand von Satz- des Regionalen Bildungsbüros wurde von Anne Berke- bauleisten mit den elementaren grammatischen Struk- meier (Professorin für deutsche Sprache und Literatur turen (Aussage und Frage beziehungsweise Haupt- und ihre Didaktik, PH-Heidelberg) ein Konzept für und Nebensatz) verbunden. Das Bildmaterial wird mit Seiteneinsteiger entwickelt und bereits an zwei Hei- Codes vorbereitet, sodass sich die Lernenden mithilfe delberger Schulen erprobt. eines programmierten Anybook-Reader-Stifts einzelne Laute, Wörter oder ganze Sätze vorlesen lassen und Bildungshürden sind Integrationshürden. Deshalb hat im eigenen Tempo individuell lernen können. Sowohl das Land auf die Sprachbildungsbedarfe, die gerade in der Wortschatz als auch der Satzbau können immer jüngerer Vergangenheit entstanden sind, reagiert weiter ausdifferenziert werden, sodass ein themenzen- und die Möglichkeit eröffnet, flächendeckend Vorbe- trierter Wissenserwerb stattfinden kann. reitungsklassen (VKL) einzurichten. Seit dem Schuljahr 2013/14 hat sich die Anzahl der VKL an den Heidel- Der Entwicklungsprozess des Seiteneinsteigerkon- berger Schulen mehr als verdoppelt. In 2016/17 gibt es zeptes wurde im Rahmen des Verbundprojektes Durch- in der Bildungsregion 21 VKL mit über 300 Schüler- gängige Sprachförderung kontinuierlich mit den innen und Schülern, wobei ein steigender Bedarf hier, Akteuren der Bildungsregion, insbesondere zwischen wie auch bei den Vorbereitungsklassen Arbeit/Beruf der Pädagogischen Hochschule, dem Staatlichen ohne Deutschkenntnisse (VABO), in denen Schüler- Schulamt Mannheim, dem Regierungspräsidium Karls- innen und Schüler auf die Aufnahme einer Berufsaus- ruhe, den Schulen und dem Regionalen Bildungsbüro, bildung vorbereitet werden, zu erwarten ist (mehr abgestimmt. Es werden in erster Linie die Heidel- dazu auch unter Kapitel 4.1). berger Schulen mit Vorbereitungsklassen im Primarbe- reich mit den notwendigen Materialien ausgestattet Mit funktional-pragmatischen Unterrichtsmaterialien, und in das Konzept eingeführt. Die Fortbildungen wer- welche die Komplexität der deutschen Sprache di- den in Abstimmung mit dem Staatlichen Schulamt daktisch reduzieren, aber auch das Ausdrucksvermö- Mannheim angeboten. gen umfassend vermitteln und dabei gleichzeitig den Wortschatz trainieren, könnte das knappe Gut der Die Kosten für die Entwicklung und Herstellung der Schulzeit – nebst aller damit verbundenen Ressour- Materialien werden zum Teil aus einer Spende des cenfragen – genutzt werden, sodass die Kinder und Unternehmers Wolfgang Marguerre und in Form einer Jugendlichen schnell auf den Unterricht in Regelklas- Kooperation der Bildungsregionen Heidelberg und sen vorbereitet werden. Ein bildungsplanbezogenes, finanziert. Das Konzept wird im Rahmen handlungsorientiertes Konzept zu entwickeln, das dies des Verbundprojektes im Internet auf der Werkstatt- leisten kann, war der hohe Anspruch, mit dem Anne seite der Pädagogischen Hochschule Heidelberg zur Berkemeier und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Verfügung gestellt werden und kann so zukünftig von 2014 die Arbeit aufgenommen haben. Ziel ist es, anderen Städten und Landkreisen genutzt werden. Bericht Schule und Bildung 2016/17 53 Rahmendaten und Grundstrukturen in Heidelberg

Foto oben Kinder lernen Deutsch mit dem Sprachkoffer. Foto unten links Sprachförderung im Teilprojekt 5 und 6. Foto unten rechts Deutschunterricht. Bericht Schule und Bildung 2016/17 54 Rahmendaten und Grundstrukturen in Heidelberg

Weiterentwicklung/Übertragbarkeit stellt hierfür Projektmittel in Höhe von 200.000 Euro pro Haushaltsjahr zur Verfügung. 165.000 Euro der Wie bereits beschrieben ist das Konzept sowohl für Fördermittel werden direkt über die Projektleitung der unterschiedliche Altersgruppen als auch auf verschie- vhs-Heidelberg in Kurse an den Schulen investiert. dene Unterrichtsinhalte zu übertragen. Des Weiteren 35.000 Euro erhält die Musik- und Singschule Heidel- ist es auch auf unterschiedlichen Sprachniveaus in- berg, die damit Musikprojekte und gruppenmusika- dividualisiert anwendbar. Es wird kostenfrei zur Verfü- lische Angebote an den Schulen realisiert. Seit dem gung gestellt und kann standortspezifisch genutzt Schuljahr 2013/14 konnte durch eine weiter ausdiffe- und weiterentwickelt werden. Für eine Nutzung des renzierte Berichterstattung und eine enge Beglei- erarbeiteten Sprachfördermaterials ist unbedingt tung der Förderkräfte durch die Projektleitung der vhs eine Schulung/Fortbildung durch die Pädagogische die Wirksamkeit des Schulprogramms weiter gestei- Hochschule Heidelberg erforderlich. gert werden.

Der Materialkoffer für die Grundschule wurde im Schul- Die Projektleitung von HÜS besucht regelmäßig alle jahr 2016/17 an alle Heidelberger Grundschulen mit teilnehmenden Schulen und führt Gespräche mit den VKL-Klassen übergeben. Er umfasst acht Themenblöcke, Schulleitungen, den Kontaktlehrerinnen und -lehrern die sich am Lehrplan orientieren. Ein Materialkoffer für der Schulen sowie den Förderkräften. Dies ermöglicht die Sekundarstufe I soll folgen. Grundsätzlich wird es eine gute Abstimmung der Fördermaßnahmen zwi- den Schulen möglich sein, ergänzend weitere bedarfs-/ schen den Akteuren und eine effizientere Planung schulspezifische Themenblöcke zu erarbeiten. und Durchführung.

Sicherlich konnte das Projekt in der Bildungsregion Angesprochen wurden Themen wie: Heidelberg besonders gut entwickelt werden, da hier eine über Jahre gereifte Kooperation zwischen dem –– Auswahlkriterien für die Schülerinnen und Schüler, Regionalen Bildungsbüro, der Pädagogischen Hoch- die an HÜS teilnehmen; schule und der Universität besteht. In Zukunft ist das –– Professionalität der Förderkräfte; Projekt aber ohne regionale Einschränkungen auf –– gute Zusammenarbeit von Förderkräften, Fach- andere Regionen mit ähnlicher Bedarfslage (Seiten- oder Klassenlehrkräften; einsteiger im Grundschul- und Sekundarschulbereich –– umfassende Elterninformation; und VABO) übertragbar. –– rechtzeitige Anmeldung zukünftig sinnvoller Kursangebote; 2.2.3.6 Das Heidelberger –– Vorschläge für Veränderungen, Weiterqualifizie- Unterstützungssystem Schule – HÜS rungen oder Informationen.

Im Jahr 2009 wurde das Heidelberger Unterstützungs- Die Festlegung der Unterrichtswochen auf 31 pro Schul- system Schule (HÜS), ein freiwilliges Schulprogramm jahr (ein Schuljahr hat circa 40 Schulwochen erleich- der Stadt Heidelberg, auf Initiative des damaligen Ge- tert es den Schulen und Förderkräften, ihr Kontingent meinderats eingeführt. Zu den Fördermaßnahmen im an Förderstunden pro Schuljahr voll auszuschöpfen. Rahmen des HÜS zählen solche, die zur Verbesserung des Schulklimas und/oder zur Stärkung der Sozialkom- Teilnehmerinnen und Teilnehmer und petenz von Schülerinnen und Schülern beitragen und Förderkräfte im Schulprogramm HÜS eine Nichtversetzung verhindern. Das Schulprogramm HÜS soll Schülerinnen und Schülern aus eher benach- Tabelle 18 gibt einen Überblick über Geschlecht und teiligten Familien den Schulerfolg und einen möglichst Migrationshintergrund der Schülerinnen und Schüler, hohen Bildungsabschluss ermöglichen. Das additiv die von HÜS profitieren, sowie deren Förderlehrkräf- konzipierte Unterstützungssystem ersetzt nicht den te im Schuljahr 2015/16. Beinahe gleich viele Mädchen Unterricht der Schule, sondern soll durch gezielte För- und Jungen besuchen die Fördereinheiten. Die Anmel- derung in Kleingruppen leistungsschwächere Schüle- dung zur Kursteilnahme erfolgt freiwillig, jedoch ver- rinnen und Schüler begleiten. bindlich und wird durch die Erziehungsberechtigten bestätigt. Etwas mehr als die Hälfte der teilnehmenden Die Volkshochschule Heidelberg e.V. (vhs) ist seit 2009 Schülerinnen und Schüler haben einen Migrationshin- mit der Planung, Organisation und Durchführung tergrund. Während die Geschlechterverteilung in der des HÜS beauftragt. Das Heidelberger Unterstützungs- Schülerschaft auch über die Jahre hinweg ausgegli- system Schule wurde ab dem fünften Projektjahr 2014/ chen ist, sind im Bereich der Förderkräfte die Frauen 15 allen Schularten angeboten. Die Stadt Heidelberg mit mehr als 75 Prozent deutlich in der Überzahl. Bericht Schule und Bildung 2016/17 55 Rahmendaten und Grundstrukturen in Heidelberg

Tabelle 18 HÜS – Zahl der Schüler und Schülerinnen, Kurse und Tabelle 19 zeigt die prozentuale Verteilung der Unter- Förderkräfte – 2015/16 richtseinheiten nach Fächern und inhaltlicher Ausrich- teilnehmende Schüler und Schülerinnen tung für das Schuljahr 2015/16. Die fachliche Aus- weiblich 366 richtung des HÜS-Programms im Schuljahr 2015/16 davon mit Migrationshintergrund 190 deckt zu nahezu 77 Prozent schulische Kernfächer ab. männlich 419 Die vom HÜS-Programm ebenfalls beabsichtigte Stär- davon mit Migrationshintergrund 216 kung der sozialen Kompetenz liegt bei etwas über Gesamt 785 23 Prozent und beinhaltet theaterpädagogische Kurse, Anzahl der Kurse 120 künstlerische Angebote und Veranstaltungen zur Stär- Anzahl der Unterrichtseinheiten 5498 kung der Persönlichkeit. Im Laufe des bisherigen Erfas- Anzahl der Förderkräfte 50 sungszeitraums von drei Jahren hat sich auch an dieser davon weiblich 29 Verteilung keine nennenswerte Veränderung ergeben.

Tabelle 19 Prozentuale Verteilung der Unterrichtseinheiten Heidelberger Unterstützungssystem Schule HÜS nach Fächern Schuljahr 2015/16 an allen Schularten Anteil der HÜS-Unterrichtseinheiten nach Fächern in % Kernkompetenz Mathematik 34,5 Die überwiegende Anzahl aller HÜS-Kurse findet an Kernkompetenz Deutsch 30,5 den teilnehmenden Grundschulen statt. Frühe För- Soziales Lernen 23,3 derung ist besonders wirksam und ein erfolgreiches Kernkompetenz Fremdsprache 9,3 Erlernen der Kulturtechniken ist Voraussetzung für Methodenkompetenz 2,4 weiteren Bildungserfolg. Im Sekundarbereich liegen die Beruflichen Schulen (sehr große Anzahl an Schüle- rinnen und Schülern) an erster Stelle bezüglich der Evaluation des Schulprogramms Anzahl an Kursen. Danach folgen die Realschulen (zunehmend hohe Heterogenität im Leistungsniveau Das Amt für Schule und Bildung führt jährlich eine On- der Schülerschaft), die Gymnasien, die SBBZs, die line-Befragung der Heidelberger Grundschulen durch. Gemeinschaftsschulen sowie die Internationale Im Jahr 2016 wurde dabei auch das Schulprogramm Gesamtschule Heidelberg IGH. Siehe dazu auch Ab- HÜS evaluiert. Es zeigte sich, dass die Schulleitungen bildung 17, prozentuale Verteilung der Unterrichtsein- der Grundschulen HÜS fast ausschließlich mit „gut“ heiten auf die Schularten Schuljahr 2015/16. oder sogar „sehr gut“ bewertet haben. Im Detail ergab sich folgendes Meinungsbild der Schulleitungen:

Abbildung 17 Verteilung der Unterrichtseinheiten auf die –– Acht Schulleitungen schätzen die unterstützende Schularten (2015/16) Wirkung für die von ihnen zu HÜS angemeldeten Schülerinnen und Schüler als „sehr gut“ ein, sechs als „gut“ und nur eine Schulleitung schätzt die Wir- kung als „ausreichend“ ein. 14,8 % 16,9 % –– Neun Schulleitungen erleben die Fachkräfte, die im 11,8 % Programm HÜS unterrichten als sehr kooperativ und kompetent („sehr gut“), fünf als „gut“ und nur 6,9 % eine Schulleitung als „befriedigend“. 6,3 % 40,6% Des Weiteren führten Studierende des Instituts für Bil- 2,6 % dungswissenschaft der Universität Heidelberg im Sommer- und Wintersemester 2015/16 ein Forschungs- projekt mit dem Titel: „Heidelberger Unterstützungs- system Schule HÜS 3 – Wie beurteilen Förderlehrkräfte Grundschulen Förderschulen das HÜS-Projekt? – Können sie die theoretischen Vor- berufliche Schulen Gemeinschaftsschulen/ gaben in ihrem Unterricht umsetzen und welche prak- Realschulen Werkrealschulen tischen Erfahrungen ergeben sich aus diesen?“ unter Gymnasien Gesamtschule IGH der Leitung von Dozentin Elisabeth Kamrad durch.

3  Es wurde das Teilprojekt der vhs untersucht. Das Teilprojekt der Musik- und Singschule jedoch nicht.

Abb. 17 Bericht Schule und Bildung 2016/17 56 Rahmendaten und Grundstrukturen in Heidelberg

Die Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen: Anmeldung und Absprache möglicher Projekte für Schulen erfolgen jeweils im Mai eines Jahres für das –– Die Studierenden führten insgesamt vier Interviews kommende Schuljahr (Schulleitung/Leitung Musik- und im Rahmen ihres Projektes durch. Ein Interview er- Singschule Heidelberg). Ab Juni erfolgen seitens der folgte mit der Projektkoordinatorin der vhs Heidel- Musik- und Singschule die Bedarfsplanung, eine Fest- berg. Drei Interviews fanden mit Förderkräften aus legung und die Zusagen an die Schulen. Im Schuljahr dem HÜS-Programm statt. 2015/16 kooperierte die Musik- und Singschule Heidel- –– Aus den Gesprächen ging hervor, dass sowohl berg mit sieben Grundschulen, der Internationalen vonseiten der HÜS-Koordinatorin als auch vonseiten Gesamtschule Heidelberg IGH sowie zwei SBBZs. der Förderkräfte die Kooperation zwischen vhs und den Förderkräften, sowie zwischen Stadt und Das Heidelberger Unterstützungssystem Schule ist er- vhs und Stadt und Förderkräften als „sehr gut“ be- folgreich und soll auch in den Schuljahren 2016/17 schrieben wurde. und 2017/18 mit fest eingeplanten Haushaltsmitteln –– Von den Förderkräften wird geschätzt, dass sie fortgeführt werden. einerseits viel Spielraum bei der Gestaltung ihrer För- derstunden haben, gleichzeitig aber auch jederzeit 2.2.3.7 Hochbegabtenförderung in Heidelberg auf Materialangebote der Projektkoordinatorin und Rücksprachen mit der vhs zurückgreifen können. Hochbegabtenzug des –– Die Wirkung von HÜS auf die Schülerschaft schätzen Kurfürst-Friedrich-Gymnasiums die Förderkräfte als „sehr gut“ ein. –– Als Schwächen des Projekts nannten die Förder- Der Hochbegabtenzug des Kurfürst-Friedrich-Gymna- kräfte teilweise die Kooperation mit den Eltern und siums ist ein formales Bildungsangebot. Er wird jedoch die Kooperation mit Lehrkräften an den Schulen. in diesem Kapitel erläutert, um die Möglichkeiten der Hochbegabtenförderung in Heidelberg auf einen Projekte der Musik- und Singschule Heidelberg Blick darstellen zu können. 2015/16 im Rahmen von HÜS Der Gemeinderat der Stadt Heidelberg hat am 2. Au- Der konzeptionelle Rahmen der HÜS-Förderung der gust 2006 beschlossen, zum Schuljahr 2007/08 am Musik- und Singschule Heidelberg in Höhe von 35.000 Kurfürst-Friedrich-Gymnasium einen Hochbegabten- Euro pro Schuljahr unterscheidet sich grundlegend von zug einzurichten. Im November 2006 wurde dies vom der bisher dargestellten Förderung im Schulprogramm Ministerium für Kultus, Jugend und Sport bestätigt. HÜS. Gemäß den Richtlinien, die das Kultusministerium er- Das Leistungsportfolio der Musik- und Singschule Hei- lassen hat, folgen die Hochbegabtenzüge des Landes delberg umfasst folgende Projekte: Baden-Württemberg einem gemeinsamen Struktur- modell, das die Prinzipien der „Akzeleration“ (Beschleu- –– instrumentaler und vokaler Gruppenunterricht, nigung der Dauer des Schulbesuchs – Überspringen) –– Percussion-, Bläser- und Chorgruppenunterricht, und des „Enrichment“ (Zusatzangebot zum normalen –– temporäre Unterstützung von Schulmusikprojekten Unterricht) verbindet. Das Kurfürst-Friedrich-Gym- (im Rahmen des Möglichen), nasium füllt diesen Rahmen mit schuleigenen Schwer- punkten. Ziel ist es, Schülerinnen und Schülern mit welche einem besonderen Begabungsprofil Raum zu geben, bisweilen einen Schutzraum, der ihnen die Möglichkeit –– das Schulklima verbessern können, gibt, ihre Begabung und Persönlichkeit entwickeln –– die soziale und emotionale Persönlichkeitsentwick- zu können. Die Lehrerinnen und Lehrer haben die Auf- lung der Schülerinnen und Schüler stärken sollen, gabe, diese Entwicklung zu begleiten und zu fördern. –– die Basis für Bildungserfolg unterstützen und So sind die besondere Gestaltung und Organisation –– Integration fördern können. des Enrichmentfaches „Mensch und Natur“ und das schrittweise Einbeziehen von Formen selbstorgani- Zielgruppen sind hauptsächlich Schulen, deren Schü- sierten Lernens und Arbeitens Merkmale dieses Zuges. lerschaft insgesamt einen höheren Förderbedarf Das Fach „Mensch und Natur“ wird dabei gemeinsam hat. Der Vergabemodus ist zielgruppenspezifisch und von einem Deutsch- und einem Biologielehrer unter- transparent unter Berücksichtigung von möglichst richtet und beinhaltet Lehrplaneinheiten wie beispiels- hoher Kontinuität seitens der Schule und der Musik- weise „Anschauliches Erzählen/Schreiben“ und „Mär- und Singschule Heidelberg gestaltet. chen“. Diese wurden inzwischen als „Heidelberger Bericht Schule und Bildung 2016/17 57 Rahmendaten und Grundstrukturen in Heidelberg

Modell“ von anderen Gymnasien mit einem solchen werden. Die 60 Hectorianer teilen sich gleichmäßig Angebot übernommen. Die bewusste Integration auf die drei Standorte auf (Hector-Seminar, 2006). der Klasse in die Gemeinschaft schulischen Lebens am Kurfürst-Friedrich-Gymnasium gehört ebenso zum Hector-Kinderakademien Konzept wie der themen- und situationsbedingte Methodentransfer in andere Klassen. Die im Jahre 2007 gegründete „Kinderakademie Heidelberg“ wurde im Juli 2010 auf eigenen Antrag in Ein dreistufiges Aufnahmeverfahren, das die Testung den Kreis der sogenannten „Hector-Kinderakademien“ bei der schulpsychologischen Beratungsstelle, einen aufgenommen. Probeunterricht und ein Beratungsgespräch der Schul- leitung mit den Eltern vorsieht, ist der Aufnahme in Das Ziel der Hector-Kinderakademien besteht darin, diesen Zug vorgeschaltet (Kurfürst-Friedrich-Gymna- besonders begabten und hochbegabten Grundschul- sium Heidelberg, 2016). kindern außerhalb des Schulunterrichts eine frühe Förderung auf naturwissenschaftlichen und affinen Hector-Seminar Feldern zuteilwerden zu lassen. Hierfür wurden von den Eheleuten Hector 32 Millionen Euro zur Verfü- Das Hector-Seminar ist ein Projekt für langfristige gung gestellt, die landesweit ausgesuchten Grund- Hochbegabtenförderung, das von Dr. Hans-Werner schulkindern in derzeit 65 „Hector-Kinderakademien“ Hector und Josephine Hector 2001 initiiert worden ist. zugutekommen sollen. In Heidelberg ist die Stadt Die private Hector-Stiftung finanziert die Personal- Trägerin dieses Projekts. Kooperationspartner sind die und Sachkosten des Hector-Seminars, das Land Baden- Universität Heidelberg und das Land Baden-Württem- Württemberg kooperiert und stellt beispielsweise berg. Die Hector-Stiftung II und die Klaus-Tschira- die Lehrkräfte. Stiftung unterstützen das Projekt finanziell.

Das Hector-Seminar hat sich zum Ziel gesetzt, hoch- Die Heidelberger Konzeption wurde vom Beirat der begabte Jugendliche ab der sechsten Klasse bis zur Hector-Stiftung II als beispielhaft für alle übrigen Oberstufe in den Bereichen Mathematik, Informatik, Hector-Kinderakademien im Land Baden-Württemberg Naturwissenschaften und Technik an Gymnasien gewürdigt. aufzufinden und ihnen unabhängig von ihrer Herkunft und wirtschaftlichen Lage eine Förderung zu bieten, Detailliertere Informationen zur Heidelberger die in ihrem normalen Umfeld nicht geleistet werden Hector-Kinderakademie kann. Der Schwerpunkt der Förderung liegt dabei auf dem naturwissenschaftlich-mathematischen Be- Der Gemeinderat hat am 20. Dezember 2007 die reich, da hier, anders als beispielsweise in den musi- Gründung einer Kinderakademie Heidelberg als öffent- schen, sportlichen oder sprachlichen Bereichen kaum liche Einrichtung sowie die „Satzung über die Benut- außerschulische Fördermöglichkeiten bestehen. Die zung der Kinderakademie Heidelberg“ beschlossen. Förderung erfolgt in einem wöchentlichen Enrichment- In seiner Sitzung am 20. September 2010 genehmigte Programm an drei Standorten in Heidelberg, Karls- das Kuratorium der Kinderakademie die Aufnahme ruhe und Mannheim. Bei allen Teilnehmenden soll das in den Kreis der Hector-Kinderakademien, was mit eini- Interesse an mathematisch-naturwissenschaftlichen gen strukturellen Änderungen gegenüber der bisheri- Zusammenhängen geweckt, interdisziplinäres Denken gen Kinderakademie Heidelberg verbunden war. und Forschen intensiviert und der Zugang zu Studien- gängen der entsprechenden Wissensbereiche erleich- Voraussetzung für die Aufnahme in die Hector-Kinder- tert werden. Darüber hinaus werden Exkursionen, Pro- akademie Heidelberg ist ein durch einen geeigneten jekte, Praktika sowie eigenverantwortliche Studien psychologischen Test festgestellter Intelligenzquotient unter Einbeziehung von Hochschuleinrichtungen und von 120 und höher. Getestet werden alle Kinder, die Industrieunternehmen durchgeführt. von ihren Klassenlehrerinnen und -lehrern vorgeschla- gen werden. In Heidelberg ist die einzige Hector- Die Kontinuität der jeweiligen Lerngruppe soll bis zur Kinderakademie, bei der dieses aufwendige Aufnah- Klassenstufe 12 erhalten bleiben. meverfahren angewendet wird. Bei allen anderen genügt als Aufnahmekriterium die Meldung der Klas- Pro Jahrgang werden etwa 900 Schülerinnen und Schü- senlehrerin oder des Klassenlehrers. ler von ihren Lehrern für Hochbegabtentests vorge- schlagen, wovon die Jugendlichen mit den 60 besten In Abbildung 18 sind die Neuaufnahmen der bisherigen Testergebnissen in das Hector-Seminar aufgenommen zehn Durchgänge für Heidelberg dargestellt. Bericht Schule und Bildung 2016/17 58 Rahmendaten und Grundstrukturen in Heidelberg

Abbildung 18 Neuaufnahmen der Kinderakademie seit 2007/08

100

90 98

80

70

60 69

50

40 47

30 37

20 28 23 10 0 9 0 1

2007/08 2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16 2016/17

insgesamt davon weiblich

Abb. 18 Tabelle 20 Ergebnisse des Aufnahmeverfahrens Durchgang I bis X von 2007/08 bis 2016/17

Meldungen 28 Schulen (26 Grundschulen aus Gesamt Mädchen Jungen Heidelberg, 18 staatlich, 8 private, 2 aus ) absolut in % absolut in % Durchgang I (Schuljahr 2007 / 2008) 110 22 20,0 88 80,0 Durchgang II (Schuljahr 2008 / 2009) 116 42 36,2 74 63,8 Durchgang III (Schuljahr 2009 / 2010) 71 20 28,2 51 71,8 Durchgang IV (Schuljahr 2010 / 2011) 84 28 33,3 56 66,7 Durchgang V (Schuljahr 2011/2012) 143 43 30,1 100 69,9 Durchgang VI (Schuljahr 2012 / 2013) 126 50 39,9 76 60,1 Durchgang VII (Schuljahr 2013 / 2014) 146 57 39,0 89 61,0 Durchgang VIII (Schuljahr 2014/2015) 151 42 27,8 109 72,2 Durchgang IX (Schuljahr 2015 / 2016) 150 64 42,7 86 57,3 Durchgang X (Schuljahr 2016 / 2017) 127 46 36,2 81 63,8 Gesamt 1.224 414 33,8 810 66,2

Aufnahmen Gesamt Mädchen Jungen absolut in % absolut in % Durchgang I (2007/08) 4,5 % des Altersjahrgangs (1.050) 47 10 21,3 37 78,7 Durchgang II (2008/09) 4,7 % des Altersjahrgangs (1.029) 48 15 31,3 33 68,7 Durchgang III (2009/10) 2,9 % des Altersjahrgangs (967) 28 9 32,1 19 67,9 Durchgang IV (2010/11) 4,9 % des Altersjahrgangs (942) 46 16 34,8 30 65,2 Durchgang V (2011/12) 10,7 % des Altersjahrgangs (795) 85 24 28,2 61 71,8 Durchgang VI (2012/13) 6,9 % des Altersjahrgangs (957) 66 22 33,3 44 66,7 Durchgang VII (2013/14) 8,6 % des Altersjahrgangs (1.080) 93 35 37,6 58 62,4 Durchgang VIII (2014/15) 8,6 % des Altersjahrgangs (1.144) 98 27 27,6 71 72,4 Durchgang IX (2015/16) 7,5 % des Altersjahrgangs (1.145) 88 37 42,0 51 58,0 Durchgang X (2016/17) (10 Familien wünschten keinen Test) 69 23 33,3 46 66,6 Gesamt 668 218 32,6 450 67,4 Bericht Schule und Bildung 2016/17 59 Rahmendaten und Grundstrukturen in Heidelberg

Ab dem Jahr 2011/12 wurde das Aufnahmekriterium Folgende Kurse wurden im Schuljahr 2016/17 angeboten: von IQ 130 auf IQ 120 abgesenkt, wodurch mehr Kinder als zuvor aufgenommen werden konnten. –– Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik (MINT): Architektur, Astronomie, Biologie, Aus nicht eindeutig zu erklärenden Gründen ergibt Chemie, Forschen im Zoo, Informatik, Mathematik, die Nominierung der Kinder Jahr für Jahr ein starkes Naturwissenschaftliches Arbeiten, Schach, Technik. Übergewicht an Jungen (circa 60 Prozent Jungen, –– Kunst und Kultur: Fremdsprachen (zum Beispiel 40 Prozent Mädchen) und infolgedessen erreichen Chinesisch, Russisch), Künstlerisches Gestalten, Lite- auch mehr Jungen als Mädchen das Aufnahmekrite- ratur, Philosophie. rium und werden aufgenommen. Mathematik, Chinesisch, Schach und Astronomie sind Tabelle 20 zeigt sowohl die Meldungen als auch die bei den Kindern besonders begehrt. tatsächlichen Aufnahmen in den Schuljahren 2007 – 2017. Um eine hohe Qualität der Kursangebote zu gewähr- leisten, müssen die Kursleiterinnen und Kursleiter über Regelmäßig nehmen an der Kinderakademie Kinder hohe Fachkompetenz im jeweiligen Angebotsbereich aus drei Jahrgängen teil: Zweit-, Dritt- und Viertkläss- verfügen. Die Gruppengröße der Kurse beträgt in ler. Es kommen jedes Jahr etwa so viele Zweitklässler der Regel sechs Teilnehmer, damit ein möglichst effek- nach, wie Viertklässler die Kinderakademie verlassen tives Eingehen auf jedes einzelne Kind und eine (circa 80 Kinder), sodass derzeit etwa 230 Kinder nachhaltige Wirkung möglich sind. gefördert werden. Nachhaltigkeit ist ein wesentlicher Standard der Hector- Aktuell werden 64 Kurse von 28 Kursleitern angebo- Kinderakademie Heidelberg. Daher hat das Kursan- ten. Die meisten der Kursleiter kommen aus den Be- gebot eine Dauer von zweimal zwölf Wochen, pro reichen Hochschule, Universität, Wirtschaft und Kultur. Woche findet eine Kurseinheit à 45 Minuten statt. Alle Heidelberger Schulen (auch private) können Das Kursangebot beginnt nach den Herbstferien und Kinder melden. endet mit den Pfingstferien.

Kooperationspartner der Kinderakademie sind 2.2.3.8 Gestaltung des Übergangs von der Schule in Beruf und Studium –– Stadt Heidelberg, –– Land Baden-Württemberg, Im Auftrag der Steuergruppe (Kapitel 2.2.2) ist es ein –– Universität Heidelberg, Ziel der Regionalen Bildungsbüros, Jugendlichen den –– Hector-Stiftung II, Übergang von der Schule in Ausbildung und Beruf –– Klaus-Tschira-Stiftung, zu erleichtern. Das Regionale Bildungsbüro Heidelberg –– Pädagogische Hochschule. hat hierzu zahlreiche Programme und Maßnahmen etabliert. Diese werden kontinuierlich weiterentwickelt Kursangebot und an die veränderten Bedarfe der Schülerinnen und Schüler angepasst. Um wandelnden Anforderun- Standort der Kinderakademie Heidelberg ist die gen gerecht zu werden, steht auch die Einführung Wilckensschule. Kurse finden aber auch an anderen neuer Angebote im Fokus. Dabei arbeitet das Regiona- geeigneten Orten (zum Beispiel Helmholtz-Gym- le Bildungsbüro intensiv mit den Schulen, der Jugend- nasium, Explo, Pädagogische Hochschule, NaBu, agentur, städtischen Ämtern, der Agentur für Arbeit Zooschule etc.) statt. und weiteren lokalen Akteuren zusammen. Im Folgen- den werden die Programme und Maßnahmen zur Die inhaltliche, didaktische und methodische Konzep- Berufsorientierung im Einzelnen vorgestellt. tion der Kursangebote ist ausgerichtet auf das spezielle intellektuelle Leistungsvermögen und das Heidelberger Ausbildungstage Problemlöseverhalten der hochbegabten Kinder. Eltern und Lehrkräften der entsendenden Schulen steht Am 13. und 14. Oktober 2016 fanden zum siebten zudem ein spezieller Beratungsdienst durch eine er- Mal die Heidelberger Ausbildungstage in der Alten fahrene Psychologin zur Verfügung. Feuerwache/Dezernat 16 statt. Diese werden vom Bericht Schule und Bildung 2016/17 60 Rahmendaten und Grundstrukturen in Heidelberg

Regionalen Bildungsbüro zusammen mit dem Amt für Online-Praktikumsbörse Wirtschaftsförderung organisiert. Während der Aus- bildungstage können sich Jugendliche an den Ständen Zu Beginn des Jahres 2017 wird eine neue Online- von circa 50 Ausstellern aus unterschiedlichen Bran- Praktikumsbörse an den Start gehen, welche die bis- chen über verschiedene Ausbildungsberufe informie- herige practicabay ablöst. Auf der neuen Plattform ren. Vertreten sind beispielsweise Banken, Versicherun- können jugendliche Schülerinnen und Schüler aller Hei- gen, soziale Einrichtungen, Hotels und handwerkliche delberger Schulen Praktikumsplätze finden und so Berufe wie Schreiner oder Maler. Dabei liegt der Fokus praktische Erfahrungen in verschiedenen Berufen sam- auf Unternehmen aus der Region. Die Jugendlichen meln. Schülerinnen und Schülern, die sich in der Phase können sich informieren oder direkt auf Ausbildungs- der Berufs- und Studienorientierung befinden, haben und Praktikumsplätze bewerben. Die Ausbildungstage die Möglichkeit, einen ihren Neigungen und Interessen dienen somit nicht nur den Jugendlichen, sondern entsprechenden Praktikumsplatz bei den inserieren- auch den Unternehmen als Instrument bei der Beset- den Unternehmen zu finden. Sowohl kurze Schnupper- zung offener Lehrstellen. Über diesen Erstkontakt praktika als auch längere Erfahrungspraktika sind können die Betriebe Nachwuchs gewinnen. möglich. Auf diese können sich die Jugendlichen direkt online über die Plattform bewerben. Dabei sind Prak- In einem Berufeparcours können die Schülerinnen und tika nicht nur für die berufliche Orientierung von Ju- Schüler ihre praktischen Fähigkeiten unter Beweis stel- gendlichen wichtig, sondern stellen auch für Arbeit- len. Die Unternehmen bieten zahlreiche Mitmachaktio- geber ein Instrument dar, geeignete Bewerberinnen nen an, wie zum Beispiel Brezeln formen, Blumen- und Bewerber zu finden. Indem die Firmen die Prakti- sträuße binden oder Stromkreise bauen. Die Besucher kumsinhalte auf der Online-Praktikumsbörse ange- können die Berufe hautnah und zum Anfassen erleben. ben, wird Transparenz bezüglich der Anforderungen gewährleistet. Neben kleineren Unternehmen wie In den letzten Jahren besuchten jeweils über 1.000 Malerbetrieben oder Schreinereien bieten auch große Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Unterrichts Unternehmen, etwa Supermärkte, Hotels und Ban- die Ausbildungstage. Zusätzlich nutzten viele Jugend- ken, Praktikumsplätze an. Für das ideelle Konzept der liche mit ihren Eltern die Möglichkeit, sich zu infor- Praktikumsplattform ist der regionale Bezug der Un- mieren. Auf Basis der Schüler- und Lehrerbefragungen, ternehmen ein wichtiges Kriterium. Zum einen unter- der Ausstellerbefragungen und der Evaluationsge- stützt dies die ansässigen Betriebe, zum anderen spräche mit den Beteiligten, beispielsweise der Jugend- wird das Angebot damit den Präferenzen der Schülerin- agentur, der IHK oder der Handwerkskammer, werden nen und Schüler für Praktikumsplätze vor Ort gerecht. die Ausbildungstage kontinuierlich weiterentwickelt. Wie die Evaluationen gezeigt haben, ist die Messe eine Die practicabay wurde 2012 von der Bürgerstiftung wertvolle Unterstützung für die berufliche Orientie- Heidelberg ins Leben gerufen und als Testversion ein- rung der Jugendlichen. geführt, bevor sie 2013 in überarbeiteter Form in

Abbildung 19 Teilnehmer der Heidelberger Ausbildungstage seit 2010

1.600

1.400

1.200 1.406 1.000 1.260 1.142 800 1.023

600

400

200

0

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Quelle Eigene Erhebungen.

Abb. 19 Bericht Schule und Bildung 2016/17 61 Rahmendaten und Grundstrukturen in Heidelberg

Foto Heidelberger Ausbildungstage, 2016.

Echtbetrieb ging. Am Betrieb der neuen Plattform Anpassung an die Bedarfe der Schülerinnen und sind neben dem Regionalen Bildungsbüro die Jugend- Schüler. Es ist daher geplant, eine Smartphone-fähige agentur Heidelberg und die Bürgerstiftung Heidel- Version zu entwickeln und eine vereinfachte Bedie- berg beteiligt. Während das Regionale Bildungsbüro nung der Plattform zu ermöglichen. Auch spezielle An- federführend für die Koordination aller Aktivitäten gebote für Neuzugewanderte sollen von den Unter- im Zusammenhang mit der Praktikumsbörse zuständig nehmen eingestellt werden können. ist und als Hauptfinanzgeber fungiert, obliegt der Jugendagentur die Aufgabe der Betreuung und Ad- Heidelberger Übergangsmanagement ministration der Website. Sie bewirbt die Prakti- kumsbörse bei den Unternehmen, beispielsweise bei Nach wie vor ist das Heidelberger Übergangsma- Wirtschaftskonferenzen oder Branchentreffen von nagement ein wichtiges Projekt im Rahmen der Maß- Industrie, Handel, Gastronomie und Handwerk, und nahmen zum Übergang Schule – Beruf, das aus bei den Schülerinnen und Schülern. Dies geschieht dem Pilotprojekt Kooperatives Übergangsmanagement direkt vor Ort in den Schulen oder bei Veranstaltungen hervorgegangen ist und an der Geschwister-Scholl- wie den Heidelberger Ausbildungstagen. Die Bür- Schule durchgeführt wird. In dem Projekt leisten Job- gerstiftung ist ein wichtiger ideeller Partner, der auch lotsen der Jugendagentur Heidelberg den Jugend- an der Finanzierung maßgeblich beteiligt ist. lichen Unterstützung bei der beruflichen Orientierung, bei der Stärkung der Beschäftigungsfähigkeit und Die Daten belegen den Erfolg der Praktikumsbörse. bei der Suche nach geeigneten Ausbildungsstellen. Sowohl die Anmeldezahlen der Schülerinnen und Schü- Dies geschieht in verschiedenen Modulen, die an die ler als auch die Anzahl der Unternehmen, die Prakti- einzelnen Klassenstufen angepasst sind. Von der 7. bis kumsplätze anbieten, waren kontinuierlich steigend zur 10. Klasse werden die Schülerinnen und Schüler und indizierten eine Neuprogrammierung der Seite, kontinuierlich von den Joblotsen begleitet. Das Über- die den veränderten Bedarfen der Schülerinnen und gangsmanagement beruht auf zwei Säulen: Schüler gerecht wird. Die practicabay existierte bisher nur als speziell für den PC zugeschnittene Version. Die erste Säule ist die „Drei-Phasen-Berufsorientierung“ Ein verändertes Nutzerverhalten erforderte nun eine von Klasse 7 bis Klasse 10, die langfristig angelegt Bericht Schule und Bildung 2016/17 62 Rahmendaten und Grundstrukturen in Heidelberg

ist und eng mit dem Curriculum der Schule verzahnt näher der Schulabschluss rückt. In vielen Schulprojek- ist. Zunächst werden die Schülerinnen und Schüler in ten werden sie schon zu Beginn der Sekundarstufe, Klasse 7 durch begleitete Praktika, den Berufepar- auch mit großer Unterstützung der Agentur für Arbeit, cours, Besuche des Berufsinformationszentrums (BIZ) auf die Berufswahl vorbereitet und über die verschie- und Kompetenztests wie Berufe-Universum der Agen- denen Möglichkeiten nach dem Schulabschluss infor- tur für Arbeit altersentsprechend an Strukturen und miert. Die tatsächliche Entscheidung und damit der Methoden der beruflichen Orientierung herangeführt. tatsächliche Übergang von der Schule in den nächsten In Klasse 8 entwickeln die Schülerinnen und Schüler Lebensabschnitt ist ein großer Schritt, der gut über- präzise Vorstellungen über mögliche Ausbildungsberu- legt sein will. fe. Dabei beraten und begleiten die Job-lotsen die Schülerinnen und Schüler bei Praktika und Bewer- Viele Schülerinnen und Schüler folgen dem aktuellen bungstrainings. Dieser Prozess wird in den Klassen 9 Trend und entscheiden sich nach dem Schulabschluss und 10 fortgesetzt und die Übergangsstrategien für den Wechsel auf eine Schule, an der sie einen individuell konkretisiert. Wenn dies erforderlich ist, höheren Abschluss erreichen können. Gleichzeitig kön- begleiten die Lotsen die Jugendlichen noch bis in die nen sie aber die Anforderungen an diesen Schulen Ausbildung oder den Beruf hinein. nicht immer realistisch einschätzen.

Die zweite Säule im Rahmen der direkten und perma- Das Regionale Bildungsbüro steht im Rahmen des nenten Umsetzung an den Schulen ist die Beziehungs- Sachgebietes „Übergang Schule – Beruf“ in regelmä- ebene, die die Joblotsen zu den Jugendlichen auf- ßigem Austausch mit den Schulleitungen der Real- bauen, sowie die enge Vernetzung mit anderen Berufs- schulen, der Gemeinschaftsschulen, der Internationa- orientierungs- und Lebensplanungsangeboten. Paral- len Gesamtschule und der Beruflichen Schulen. Dabei lel zu diesen Prozessen wird enger Kontakt mit anderen wurde von allen genannten Schularten der Wunsch relevanten Akteuren gehalten, insbesondere mit den nach einem gemeinsamen Informationsabend für Berufsberatern der Agentur für Arbeit, dem Jugendbe- Eltern und Schülerinnen und Schüler geäußert. Ziel rufshelfer, der Schulleitung und der Lehrerschaft so- des Infoabends war es, einerseits über die Anforderun- wie Kooperationsbetrieben. Dem Regionalen Bildungs- gen an den Beruflichen Schulen und andererseits über büro kommt dabei die Aufgabe der Koordinierung Alternativwege zum höheren Bildungsabschluss auf- zwischen diesen Akteuren zu. zuklären. Damit sollte den Schülerinnen und Schülern die Wahl einer für sie geeigneten und realistischen Jugendberufshelfer Entscheidung erleichtert werden. Dazu informierten das Regionale Bildungsbüro, die Agentur für Arbeit Die Arbeit des städtischen Jugendberufshelfers ist sowie die Schulleitungen der Beruflichen Schulen. in Heidelberg eingebunden in das präventive Netzwerk Auch Schülerinnen und Schüler der Beruflichen Schu- der Jugendhilfe und kooperiert eng mit der Schul- len stellten ihre Erfahrungen mit einem Schulwech- sozialarbeit, der Agentur für Arbeit sowie weiteren Ak- sel nach dem ersten Abschluss vor. teuren aus dem Bereich der Schule. Der Jugendbe- rufshelfer setzt in diesem Kontext direkt bei den jungen Weitere Planungen Menschen an, motiviert dazu, Verantwortung für die persönliche Lebensplanung zu übernehmen und unter- Das Thema Berufsorientierung spielt an allen wei- stützt dabei, die erforderlichen Entscheidungen zu terführenden Schulen in Heidelberg eine große treffen. Jugendberufshilfe verfolgt dabei insbesondere Rolle. Es verfügen alle Schulen über passgenaue das Ziel, die berufliche Integration von benachteilig- Projekte zur Berufsorientierung; alle Schulen stehen ten Jugendlichen zu verbessern. Dies kann erreicht wer- in einem ständigen Austausch mit dem Regiona- den u.a. durch eine Förderung der Ausbildungs- und len Bildungsbüro. Für die Schülerinnen und Schüler Beschäftigungsorientierung, eine Erhöhung der Ausbil- von Gymnasien wird eine Auslandsmesse angebo- dungsreife sowie eine Verbesserung der Berufswahl- ten, auf der sich die Abiturienten über verschie- kompetenz. dene Möglichkeiten informieren können, im Aus- land Erfahrungen zu sammeln, beispielsweise über Infoabend der Gemeinschaftsschulen, der Work & Travel-Angebote oder die Tätigkeit als Internationalen Gesamtschule, der Realschulen Au-pair. sowie der Beruflichen Schulen in Heidelberg Zudem werden jährlich Gespräche mit den Schul- „Schule fertig, was dann?“ Diese Frage wird für Schü- leitungen aller weiterführenden Heidelberger lerinnen und Schüler zunehmend bedeutsam, je Schulen sowie den BORS- und BOGY-Beauftragten Bericht Schule und Bildung 2016/17 63 Rahmendaten und Grundstrukturen in Heidelberg

durchgeführt. Hier werden Bedarfe der Schulen im In der zweiten Förderrunde wurden das Reallabor Bereich Übergang Schule – Beruf diskutiert und aktu- STADT – RAUM – BILDUNG und das Reallabor Asylsu- elle Maßnahmen besprochen. Im Rahmen der Ko- chende in der Rhein-Neckar-Region berücksichtigt. operationsvereinbarung „Jugend und Beruf“, die 2014 zwischen der Agentur für Arbeit Heidelberg, dem Das Reallabor STADT – RAUM – BILDUNG unter- Jobcenter Heidelberg und der Stadt Heidelberg ge- sucht die nachhaltige Gestaltung bestehender oder schlossen wurde, findet überdies eine bedarfsorientier- neu gebauter Schulen in Baden-Württemberg und te Weiterentwicklung der Angebote im Übergangs- deren Integration in die heutige Wissensgesellschaft. management von der Schule in den Beruf statt. Die Schulen sollen hierbei stärker als Lebensraum in das städtische Umfeld miteinbezogen werden. 2.2.3.9 Verknüpfung von Wissenschaft und Praxis: Reallabore in Heidelberg Neue didaktische Modelle des individualisierten Ler- nens, Inputphasen der Lehrkräfte, Inklusion, Ganztags- Reallabore zeichnen sich durch eine enge Verknüp- schule sowie der demografische Wandel erfordern ver- fung von Wissenschaft und Praxis aus. Veränderungs- änderte räumliche Voraussetzungen. Diesen prozesse in der Gesellschaft werden durch Forscher- architektonischen Herausforderungen wird im Realla- innen und Forscher begleitet und relevante Akteure, bor begegnet, indem Handlungsempfehlungen für beispielsweise aus Kommunen, Verbänden oder den zukünftigen Schulbau in Baden-Württemberg ab- Unternehmen, direkt in die Forschung miteinbezogen. geleitet werden. Im Rahmen der Stadtentwicklung Daher sind diese Ergebnisse der Wissenschaft von Heidelbergs ist dieses Reallabor von großer Bedeutung. besonderer gesellschaftlicher und praktischer Rele- Neben den beiden Hochschulen SRH Heidelberg und vanz. Bereits bestehende wissenschaftliche Erkennt- Pädagogische Hochschule Heidelberg sind kommunale nisse werden genutzt, um weiteres Wissen in und Akteure und weitere Praxispartner in das Projekt ein- mithilfe der Gesellschaft zu erzeugen und in der Brei- bezogen. Auf wissenschaftlicher Seite hat die SRH te anzuwenden. weitere Forschungspartner wie das Städtebau-Institut und das Institut für Raumkonzeption und Grundlagen Heidelberg bietet insgesamt drei Reallaboren, die des Entwerfens sowie das Internationale Zentrum für vom Wissenschaftsministerium Baden-Württemberg Kultur- und Technikforschung der Universität Stuttgart gefördert werden, Forschungsraum. aufgenommen. Das Projekt läuft von Januar 2016 bis Dezember 2018. Aus der ersten Förderrunde ging das Reallabor „Ur- ban Office – Nachhaltige Stadtentwicklung in der Gegenstand des Reallabors Asylsuchende in der Wissensgesellschaft“ hervor. In diesem werden Rhein-Neckar-Region ist die Untersuchung der Fragen und Möglichkeiten einer co-produzierten-nach- Frage, welche Faktoren die gesellschaftliche Teilhabe haltigen Stadtentwicklung im Kontext des Wandels von Asylsuchenden und Geflüchteten beeinflussen. hin zu einer Wissensgesellschaft in vier Teilprojekten Heidelberg ist neben und eine von erforscht und gestaltet. Die Ruprecht-Karls-Universi- drei Städten in der Rhein-Neckar-Region, in denen die- tät Heidelberg, die IBA – Internationale Bauausstellung se Faktoren erforscht werden. In verschiedenen Teil- Heidelberg, das Stadtplanungsamt Heidelberg, das projekten und einem Querschnittsprojekt werden ins- Amt für Stadtentwicklung und Statistik Heidelberg, das besondere die Faktoren Spracherwerb, berufliche ifeu – Institut für Energie- und Umweltforschung Bildung, Arbeitsmarktintegration, dezentrales Wohnen Heidelberg GmbH, das Städtebau-Institut der Univer- und bürgerschaftliches Engagement in der Aufnahme- sität Heidelberg sowie weitere Praxispartner unter- gesellschaft betrachtet. An dem Projekt sind die Päda- suchen in diesen Teilprojekten verschiedene Facetten gogische Hochschule Heidelberg, das Zentrum für Eu- der Stadtentwicklung in der Wissensgesellschaft, ropäische Wirtschaftsforschung, das Geographische zum Beispiel: die Transformation von Stadtteilen durch Institut der Universität Heidelberg sowie das Centrum neue Wissensorte, der Aufbau des Mehrgeneratio- für soziale Investitionen und Innovation beteiligt. Wie nenhauses „Heidelberg Village“ und des Schul- und es charakteristisch für Reallabore ist, wird auch hier Bürgerzentrums „B³ Gadamerplatz – Bildung, Betreu- mit zahlreichen Praxisakteuren kooperiert, darunter ung, Begegnung“ in der Bahnstadt oder der Ener- beispielsweise mit dem Landkreis Rhein-Neckar, den gie- und Zukunftsspeicher des kommunalen Energie- Kommunen Wiesloch, Sinsheim und Heidelberg und versorgers Stadtwerke Heidelberg im Gewerbege- deren Beruflichen Schulen sowie der Arbeitsagentur biet Pfaffengrund. Das Reallabor Urban Office – Nach- Rhein-Neckar oder der vhs Heidelberg. Das Reallabor haltige Stadtentwicklung in der Wissensgesellschaft Asyl ist im Januar 2016 gestartet und läuft voraussicht- läuft bis März 2018. lich bis Dezember 2018. Bericht Schule und Bildung 2016/17 64 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

3. Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie Bericht Schule und Bildung 2016/17 65 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Dieses Kapitel nimmt die formale Bildung in Heidel- PISA- und TIMM-Ergebnissen des Jahres 2000 beein- berg in den Blick und orientiert sich dabei an mög- flusst, ist es das Ziel des neuen Bildungsplans, sich nicht lichen Bildungsbiografien, ganz im Sinne der Idee des primär darauf zu konzentrieren, welche Lerninhalte lebenslangen Lernens. Da zum laufenden Schuljahr den Schülerinnen und Schülern vermittelt werden, son- 2016/17 der neue Bildungsplan verbindlich eingeführt dern welches Wissen und Können nach einem Bildungs- wurde, werden im Folgenden einige zum Thema abschnitt vorhanden ist. Daher setzt der Bildungsplan „formale Bildung“ hinführende Informationen zum 2016 auf eine Kompetenzorientierung. Mit diesem Fo- neuen Bildungsplan gegeben. Daran schließt sich kuswechsel von stoff-inhaltlichen und traditionellen ein Überblick zur Gesamtschülerzahlentwicklung in Lehr- und Rahmenplänen hin zur Kompetenz möchte Baden-Württemberg und in Heidelberg an. der Bildungsplan den derzeitigen bedeutsamen de- mografischen und gesellschaftspolitischen Entwicklun- Bildungsplan 2016 gen gerecht werden, wie der Veränderung der Alters- struktur und dem Anstieg der Zahl der Menschen mit Eine wesentliche Neuerung im formalen Bildungs- Zuwanderungshintergrund. Demzufolge ist das „Ziel wesen in Baden-Württemberg ergibt sich im Schul- der Bildungsplanreform […] die Stärkung der Bildungs- jahr 2016/17 durch die Einführung des neuen Bil- gerechtigkeit in Baden-Württemberg“ (Ministerium für dungs-planes. Immer noch von den ernüchternden Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, 2016).

Abbildung 20 Aufbau des Bildungsplans 2016

BNE = Bildung für nachhaltige Entwicklung pbK = prozessbezogene Kompetenzen BTV = Bildung für Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt ibK = inhaltsbezogene Kompetenzen PG = Prävention und Gesundheitsförderung G = grundlegendes Niveau BO = Berufliche Orientierung M = mittleres Niveau MB = Medienbildung E = gymnasiales Niveau VB = Verbraucherbildung

Quelle Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, 2016a. Bericht Schule und Bildung 2016/17 66 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Die Neuerungen im Bildungsplan der Grundschule, Entwicklung der Schülerzahlen der öffentlichen der Sekundarstufe I und des Gymnasiums sind von den und privaten allgemeinbildenden und folgenden sechs Leitperspektiven geprägt: Bildung beruflichen Schulen in Baden-Württemberg für nachhaltige Entwicklung (BNE), Bildung für Tole- und Heidelberg im Vergleich ranz und Akzeptanz von Vielfalt (BTV), Prävention und Gesundheitsförderung (PG), Berufliche Orientierung Zunächst sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass (BO), Medienbildung (MB) und Verbraucherbildung für Heidelberg derzeit aktuellere Zahlen (2016/17) vor- (VB). Diese sprechen Fähigkeitsbereiche an, „die nicht liegen als für das Land Baden-Württemberg (2015/16). einem einzigen Fach zugeordnet, sondern übergrei- Dies sollte beim Betrachten der Zahlen berücksichtigt fend in verschiedenen Fächern entwickelt werden sol- werden. len“ (Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Ba- den-Württemberg, 2016). Während der Bildungsplan Das statistische Landesamt Baden-Württemberg prog- der Grundschule an den baden-württembergischen nostiziert für die öffentlichen und privaten allgemein- Orientierungsplan für Bildung und Erziehung im vor- bildenden Schulen Baden-Württembergs ab dem schulischen Bereich anknüpft, wurde ein gemein- aktuellen Schuljahr eine weitestgehend konstante bis samer, abschlussbezogener Bildungsplan für die Se- leicht steigende Schülerzahl. Nachdem in den vergan- kundarstufe I entwickelt und damit die bisherigen genen Schuljahren leicht sinkende Zahlen beobachtet Bildungspläne für die Werkrealschule, die Hauptschule wurden, setzt sich dieser Trend in den nächsten Jahren und die Realschule vereint. Hier werden drei Niveau- nicht fort. Die erwartete zukünftige Stabilisierung bis stufen eingeführt: das grundlegende Niveau (G) mit Zunahme der Schülerzahlen geht auf demografische Hauptschul- oder Werkrealschulabschluss, das mitt- Rahmenbedingungen (Stabilisierung der Geburtenzah- lere Niveau (M) mit Realschulabschluss und das erwei- len, Zuwanderung) zurück. Für baden-württembergi- terte, gymnasiale Niveau (E) mit Abitur. Der Bildungs- sche Grundschulen werden bereits jetzt steigende plan für das Gymnasium ist zwar eigenständig, aber Schülerzahlen vermeldet. Auch an den Gemeinschafts- „inhaltlich und strukturell mit dem gemeinsamen Bil- schulen werden wachsende Schülerzahlen erwartet. dungsplan abgestimmt“ (Ministerium für Kultus, Dagegen wird für die Haupt- und Werkrealschulen Jugend und Sport Baden-Württemberg, 2016). Alle und Realschulen eine Abnahme der Schülerzahlen pro- Fachpläne sind von inhalts- und von prozessbezogenen gnostiziert. An den Gymnasien wird die Schülerzahl Kompetenzen begleitet. Während sich die inhaltsbe- voraussichtlich zunächst sinken und dann ab 2021 zogenen Kompetenzen damit befassen, was ein Schü- wieder ansteigen (Statistisches Landesamt, 2016a). ler oder eine Schülerin „bis zu einem bestimmten Zeitpunkt können und wissen sollte“ (Ministerium für Dagegen wird an öffentlichen und privaten berufli- Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, 2016), chen Schulen in Baden-Württemberg ein Rück- „weisen prozessbezogene Kompetenzen diejenigen gang der Schülerzahlen erwartet. Zunächst wird zwar Aspekte aus, die in einem Fach themenübergreifend mit einem Anstieg der Schülerzahlen aufgrund der und fortlaufend entwickelt werden“ (Ministerium Schaffung zusätzlicher Klassen im Vorqualifizierungs- für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, jahr Arbeit/Beruf mit Schwerpunkt auf dem Erwerb 2016) sollen.

Tabelle 21 Implementierung des Bildungsplans 2016

Schuljahr Bildungsplan Gemeinsamer Bildungsplan Sekundarstufe I Bildungsplan des Grundschule: Klassen Klassen Klassen Gymnasiums: Klassen Werkreal- Realschule Gemeinschafts- Klassen Grundschule schule schule Gymnasium (G8) 2016 /17 1 und 2 5 und 6 5 und 6 5 und 6 5 und 6 2017/18 3 7 7 7 7 2018/19 4 8 8 8 8 2019/20 9 9 9 9 2020/21 10 10 10 10 2021/22 11 11 2022/23 12 12 2023/24 13 Quelle Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, Baden-Württemberg, 2016b. Bericht Schule und Bildung 2016/17 67 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Abbildung 21 Schullandschaft in Heidelberg 2016/17

Grundschulen Gymnasien Realschulen berufliche Schulen SBBZs Gemeinschaftsschulen, private Grund- und Hauptschule sonstige Privatschulen Quelle Geographisch technisches Informationssystem der Stadt Heidelberg. IGH

Abbildung 22 Modellrechnung zur Entwicklung der Schülerzahlen an öffentlichen und privaten allgemeinbildenden Schulen in Baden-Württemberg bis zum Schuljahr 2025/26

1.400.000

1.200.000

1.000.000

800.000

600.000

400.000

200.000

0 2011/12 2017/18 2010/11 2013/14 2012/13 2015/16 2016/17 2014/15 2018/19 2019/20 2021/22 2001/02 2020/21 2025/26 2007/08 2023/24 2009/10 2024/25 2022/23 2000/01 2002/03 2003/04 2006/07 2005/06 2004/05 2008/09

Grundschulen Gemeinschaftsschulen Gymnasien Freie Waldorfschulen Realschulen SBBZ Werkreal-/Hauptschulen Schulen besonderer Art

Quelle Statistisches Landesamt Baden-Württemberg (2016a).

Abb. 22 Bericht Schule und Bildung 2016/17 68 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

von Deutschkenntnissen (VABO) gerechnet. Jedoch An den Heidelberger Grundschulen sind die Schüler- verringert sich zwischen 2015/16 und 2025/26 die zahlen seit 2010/11 wieder steigend (siehe hierzu auch Schülerzahl voraussichtlich um 14 Prozent, da sich die Kapitel 3.2). Hier wird in den nächsten Jahren eine Stabilisierung der Geburtenzahlen zu diesem Zeit- weitestgehend konstante Schülerzahl erwartet bis hin punkt noch nicht auf die beruflichen Schulen auswir- zu leicht steigenden Zahlen, die insbesondere durch ken kann (Statistisches Landesamt, 2016a). Abbildung Zuzüge auf die Konversionsgebiete der Stadt bedingt 23 zeigt zunächst die erwarteten Schülerzahlen an sein könnten. Dagegen zeigen die Realschulen in den beruflichen Schulen, differenziert nach Teilzeit- Heidelberg seit 2008/09 rückläufige Schülerzahlen mit und Vollzeitschulen. Abbildung 24 geht dann nur noch derzeit 1.094 Schülern im Schuljahr 2016/17. Auch auf die Vollzeitschulen ein und zeigt hier die Entwick- die Schülerschaft an den Gymnasien nimmt in Heidel- lungen der einzelnen Bildungsgänge. berg, wie auch in Baden-Württemberg, leicht ab. Die Gemeinschaftsschulen in Heidelberg wachsen seit Für Heidelberg werden zunächst die öffentlichen Schu- der Einführung im Schuljahr 2013/14 stetig an. Die len und anschließend die privaten Schulen betrach- Schülerzahlen an den Sonderpädagogischen Bildungs- tet. Hier werden jeweils die Schülerzahlentwicklungen und Beratungszentren (SBBZ, früher Sonderschulen) der vergangenen Jahre abgebildet. An den öffentli- haben sowohl in Heidelberg als auch in ganz Baden- chen Heidelberger Schulen sind nach leichten Rück- Württemberg abgenommen. Seit 2015/16 zählen gängen der Schülerzahlen, die in Heidelberg weniger inklusiv beschulte Schülerinnen und Schüler nicht mehr drastisch ausfielen als im Land Baden-Württemberg, in zum abgebenden SBBZ, sondern zur aufnehmenden den letzten Jahren weitestgehend stabile Schülerzah- Schule. Die öffentlichen beruflichen Schulen zeigten in len zu beobachten. Die Schülerzahlen haben sich bei Heidelberg in den vergangenen Schuljahren leicht knapp 17.400 Schülerinnen und Schülern eingepen- sinkende Schülerzahlen. 2016/17 sind sie wieder leicht delt. Im Vergleich zum Schuljahr 2015/16 ist die Schü- angestiegen. lerzahl an den öffentlichen Schulen im Schuljahr 2016/17 um etwa 100 Schüler leicht angestiegen auf aktuell 17.399 Schülerinnen und Schüler.

Abbildung 23 Modellrechnung zur Entwicklung der Schülerzahlen an öffentlichen und privaten beruflichen Schulen unterteilt nach Vollzeit- und Teilzeitschulen in Baden-Württemberg bis zum Schuljahr 2025/26

450.000

400.000

350.000

300.000

250.000

200.000

150.000

100.000

50.000

0 2011/12 2017/18 2010/11 2013/14 2012/13 2015/16 2016/17 2014/15 2018/19 2019/20 2021/22 2001/02 2020/21 2025/26 2007/08 2023/24 2009/10 2024/25 2022/23 2000/01 2002/03 2003/04 2006/07 2005/06 2004/05 2008/09

Teilzeitbereich Vollzeitbereich

Quelle Statistisches Landesamt Baden-Württemberg (2016a).

Abb. 23 Bericht Schule und Bildung 2016/17 69 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Abbildung 24 Modellrechnung zur Entwicklung der Schülerzahlen an öffentlichen und privaten beruflichen Vollzeitschulen in Baden-Württemberg bis zum Schuljahr 2025/26

250.000

200.000

150.000

100.000

50.000

0 2011/12 2017/18 2010/11 2013/14 2012/13 2015/16 2016/17 2014/15 2018/19 2019/20 2021/22 2001/02 2020/21 2025/26 2007/08 2023/24 2009/10 2024/25 2022/23 2000/01 2002/03 2003/04 2006/07 2005/06 2004/05 2008/09 Berufsfachschulen Schulen für Berufe des Gesundheitswesens Berufskollegs Vorqualifizierungsjahr Arbeit/Beruf berufliche Gymnasien Berufsoberschulen Fachschulen Berufsschulen – Vollzeit

Quelle Statistisches Landesamt Baden-Württemberg (2016a).

Abbildung 25 Schülerzahlen der öffentlichen Schulen in Heidelberg seit 2007/08

25.000

20.000

15.000

10.000 Abb. 24 5.000

0 2011/12 2010/11 2013/14 2012/13 2015/16 2016/17 2014/15 2007/08 2009/10 2008/09

berufliche Schulen* berufliche Gymnasien Grundschulen Gemeinschaftsschule (ab Klasse 5)/Werkrealschule Gymnasien SBBZ Gesamtschule (ohne Primarstufe) Grundschulförderklassen/Schulkinderkarten für Sprachbehinderte Realschulen

* Ohne Wirtschaftsgymnasium, technisches Gymnasium und biotechnologisches Gymnasium.

Abb.Aus Tabelle25 22 und Abbildung 26 geht hervor, welcher Anteil der Schüler an öffentlichen Heidelberger Schulen einen Migrationshintergrund4 hat. 5.100 Schülerinnen und Schüler der öffentlichen Schulen haben einen Migrationshintergrund und 2.434 eine ausländische Staatsangehörigkeit. Den höchsten Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund haben derzeit die Gemeinschaftsschulen, gefolgt von den SBBZs und den Realschulen.

4 Die amtliche Schulstatistik definiert „Migrationshintergrund“ wie folgt: Sollte eine oder mehrere der folgenden drei Fragen auf ein Kind zutreffen, so gilt bei diesem der Status Migrationshintergrund: ausländische Staatsangehörigkeit, nichtdeutsches Geburtsland, nichtdeutsche Verkehrssprache in der Familie bzw. im häuslichen Umfeld (auch wenn der Schüler/die Schülerin die deutsche Sprache beherrscht). Hinweis: Schüler mit deutscher und ausländischer Staatsangehörigkeit gelten als deutsch, haben aber dennoch einen Migrationshintergrund. Bericht Schule und Bildung 2016/17 70 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Tabelle 22 Anteile der Schüler mit Migrationshintergrund und der ausländischen Schüler an den verschiedenen öffentlichen Schulen in Heidelberg (2016/17)

Gesamt darunter mit darunter ausländische Migrationshintergrund Schülerinnen und Schüler absolut in % absolut in % Grundschulen (Klassen 1– 4) 3.815 1.274 33 431 11 Gemeinschaftsschulen mit auslaufendem 526 279 53 141 27 Werkrealschulzweig (Klassen 5–10) Realschulen 1.094 452 41 125 11 Gymnasien* 3.258 560 17 236 7 Internationale Gesamtschule (ohne Primarstufe) 1.324 429 32 285 22 SBBZ (früher: Sonderschulen) 345 158 46 65 19 Grundschulförderklassen + Schulkindergarten 81 k. A. k. A. 33 41 für Sprachbehinderte berufliche Schulen – kaufmännischer Bereich** 3.113 1.014 33 578 19 berufliche Schulen – gewerblich-, 2.925 750 26 441 15 landwirtschaftlicher Bereich*** Hotelfachschule 292 8 3 5 2 berufliche Schulen – hauswirtschaftlicher Bereich**** 626 176 28 94 15 Gesamt 17.399 5.100 29 2.434 14

* Ohne Wirtschaftsgymnasium, technisches Gymnasium und biotechnologisches Gymnasium. ** Mit Wirtschaftsgymnasium. *** Mit technischem Gymnasium. **** Mit biotechnologischem Gymnasium.

Abbildung 26 Anteile der Schüler/innen mit Migrationshintergrund an den verschiedenen öffentlichen Schulen in Heidelberg (2016/17)

100%

90 %

80 %

70 %

60 %

50 %

40%

30 %

20%

10 %

0

IGH SBBZ Bereich Gymnasien Realschulen rundschulen G licher Bereich licher Hotelfachschule mit auslaufendem (ohne Primarstufe) Werkrealschulzweig BS – hauswirtschaft- BS – kaufmännischer – gewerblich-land-BS – Gemeinschaftsschulen (früher: Sonderschulen) wirtschaftlicher Bereich

Schüler ohne Migrationshintergrund Schüler mit Migrationshintergrund

Abb. 26 Bericht Schule und Bildung 2016/17 71 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Abbildung 27 zeigt die Entwicklung der Schülerzahlen Abbildung 28 zeigt die Schülerzahlentwicklung der öffentlichen und privaten beruflichen Schulen der Heidelberger Privatschulen. Derzeit besuchen Heidelbergs der letzten neun Jahre. Es ist zu beachten, 4.938 Schülerinnen und Schüler private Schulen in dass es sich hierbei um Daten des statistischen Lan- Heidelberg, jedoch stammt nur etwa die Hälfte davon desamts handelt. Dem Amt für Schule und Bildung direkt aus Heidelberg (2.703). Die Abbildung ver- liegen leider nicht alle Daten der privaten beruflichen deutlicht, dass von 2007/08 bis 2010/11 die Zahl der Schulen vor, wodurch hier Abweichungen zu Kapitel Privatschülerinnen und -schüler kontinuierlich anstieg, 3.9.2 entstehen. Außerdem entstammen die Daten anschließend bis 2014/15 leicht gesunken ist und des statistischen Landesamts dem Schuljahr 2015/16. sich in den vergangenen Schuljahren stabilisiert hat.

Abbildung 27 Entwicklung der Schülerzahl an beruflichen Schulen in Heidelberg seit 2006/07

10.000

8.000

6.000

4.000

2.000

0

2006/07 2007/08 2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 2014/15 2015/16

öffentliche Trägerschaft private Trägerschaft

Quelle Statistisches Landesamt (2016f).

Abb.Abbildung 27 28 Schülerzahlen an privaten Schulen in Heidelberg seit 2007/08

6.000

5.000

4.000

3.000

2.000

1.000

0 2011/12 2010/11 2013/14 2012/13 2015/16 2016/17 2014/15 2007/08 2009/10 2008/09 *** Gymnasien Realschulen** andere Hauptschulen Grundschulen*

* Zunahme durch neue private Grundschulen am Englischen Institut und der Elisabeth-von-Thadden-Schule; ab 2009/10 ohne die Freie Reformschule Heidelberg ** Abnahme durch „Auslaufenlassen“ des Realschulzweiges an der Elisabeth-von-Thadden-Schule (in 2008/09 erstmals nur St. Raphael-Mädchenrealschule) *** In diesem Jahr wurden die Grundschulzweige der F+U, Waldorfschule und H.I.S. zur Gruppe „Grundschulen“ hinzugefügt, ebenso wurde der Realschulzweig der F+U der Gruppe „Realschulen“ hinzugefügt.

Abb. 28 Bericht Schule und Bildung 2016/17 72 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Tabelle 23 Übersicht der Schüler- und Klassenzahlen der Privatschulen in Heidelberg (2016/17)

Privatschulen Klassenstufe 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 Jgst.1 Jgst. 2 Gesamt Grundschulen Schülerzahl* 238 225 231 227 921 davon aus Heidel- 129 120 129 129 507 berg** Klassenzahl 14,5 11,5 10 11 47 Hauptschulen Schülerzahl 12 3 10 11 9 45 davon aus Heidelberg 1 1 4 5 5 16 Klassenzahl 1 1 1 1 1 5 Realschulen Schülerzahl 42 46 52 91 98 107 436 davon aus Heidelberg 16 19 22 37 40 37 171 Klassenzahl 2 2 2 4 4 5 19 Gymnasien Schülerzahl 364 403 349 375 373 370 348 359 2.941 davon aus Heidelberg 230 247 207 216 216 225 214 211 1.766 Klassenzahl 14 15 14 14 15 14 17 19 122 Sonstige F + U Schülerzahl 104 71 17 192 davon aus Heidelberg 54 54 Klassenzahl 4 4 1 9 Freie Schülerzahl 36 35 36 36 36 35 25 27 23 289 Waldorfschule davon aus Heidelberg 13 20 21 18 15 17 9 11 7 131 Heidelberg Klassenzahl 2 2 2 2 2 2 1 1 1 15 H.I.S. Heidelberg Schülerzahl 15 17 14 11 17 17 18 5 114 International davon aus Heidelberg 10 10 6 7 9 8 6 2 58 School Klassenzahl 1 1 1 1 1 1 1 1 8 Gesamt Schülerzahl 238 225 231 227 469 504 461 524 533 529 129 464 404 4.938 davon aus Heidelberg 129 120 129 129 270 297 260 283 285 287 63 231 220 2.703 Klassenzahl 14,5 11,5 10 11 20 21 20 22 23 22 5 23 22 225

* Davon 15 Kinder in der Early Primary ** Davon 11 Kinder in der Early Primary

3.1 Vorschulische sprachauffällige Kinder ab dem dritten Lebensjahr bis zum Schuleintritt mit den besonderen Methoden Einrichtungen der Sprachheilpädagogik gefördert. Ziel ist es, diesen frühkindlicher Bildung Kindern die Einschulung in eine allgemeine Grund- schule zu ermöglichen beziehungsweise sie auf den Das Kinder- und Jugendamt erstellt jährlich die Be- Besuch eines sonderpädagogischen Bildungs- und darfsplanung „Kindertagesbetreuung in Heidelberg“. Beratungszentrums mit Förderschwerpunkt Sprache Hier sind umfangreiche Daten zusammengetragen vorzubereiten, sofern der Grad der Sprachauffällig- und nach den einzelnen Stadtteilen differenziert keit noch eine spezielle schulische Weiterbetreuung betrachtet. erfordert.

Alle Informationen zum Bereich der vorschulischen Der Sprachheilkindergarten arbeitet im Ganztagsbe- Bildung können hieraus entnommen werden (Stadt trieb. Die Gruppen selbst werden von Fachlehrerinnen Heidelberg Kinder- und Jugendamt). und Fachlehrern geleitet; die sprachtherapeutische Betreuung erfolgt durch Lehrkräfte der Stauffenberg- Schulkindergarten für Sprachbehinderte schule. Im Schuljahr 2016/17 haben 37 Kinder den Sprachheilkindergarten besucht. (Stauffenbergschule Im Gebäude der Eichendorffschule befindet sich Heidelberg, 2016). der Marie-Bertha-Coppius-Kindergarten – ein Schul- kindergarten für Sprachbehinderte. Hier werden Bericht Schule und Bildung 2016/17 73 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Abbildung 29 Entwicklung der Kinderzahlen des MBC-Schulkindergartens seit 2007/08

50 45 40 40 30 37

20

10

0 0 1 08 /09 / 0/11 7 8 1 2011/12 20 2013/14 2012/13 2015/16 2016/17 2014/15 2009/ 200 200

Abb. 29 Foto Marie-Bertha-Coppius-Schulkindergarten. Tabelle 24 Kinderzahlen des Schulkindergartens für Sprachbehinderte – Marie-Bertha-Coppius (2015/16 und 2016/17)

Schülerzahlen Klassenzahlen 2015/16 2016/17 2015/16 2016/17 Schulkindergarten Marie-Bertha-Coppius 39 37 4 4

Tabelle 25 Staatsangehörigkeit der Kinder im Schulkindergarten (2016/17)

Staatsangehörigkeit deutsch kroatisch spanisch türkisch andere Gesamt Zahl der Kinder 30 0 1 3 3 37

Schulkindergarten Pusteblume

Der integrative Schulkindergarten Pusteblume im Stadtteil Rohrbach ist in der Trägerschaft der Lebenshilfe Heidelberg e. V. Es gibt neben dem Standort in der Freiburger Straße die „Kleine Pusteblume“ im Quartier am Turm. Ein schwerstmehrfachbehindertes Kind findet hier seinen Platz genauso wie ein nicht behindertes Kind. In den Schulkindergarten können unterschiedlich behinderte und von Behinderung bedrohte Kinder aufgenommen werden; geistig behinderte und erziehungshilfebedürftige Kinder ab dem vollendeten dritten Lebensjahr. Bereits ab dem vollendeten zweiten Lebensjahr werden körper- und mehrfachbehinderte Kinder betreut. Das Profil des Kindergartens Pusteblume ist insbesondere auf Inklusion ausgerichtet. Das bedeutet, dass Kinder mit und ohne Behinderung zusammenkommen und lernen, dass jeder Mensch Stärken und Schwächen hat. Sie lernen, mit ihren Stärken und Schwächen gut umzugehen und so ihren eigenen Weg zu finden – im Zu- sammenleben mit den anderen.

Zurzeit werden insgesamt circa 130 Kinder in 13 Gruppen in den beiden Häu- sern betreut. Davon haben circa 70 Kinder spezielle Bedürfnisse im geistigen, körperlichen und/oder emotionalen Bereich. Am Standort „Kleine Pusteblu- me“ werden acht Plätze für Kinder im Krippenbereich angeboten (Lebenshilfe Heidelberg e.V., 2016). Bericht Schule und Bildung 2016/17 74 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Schulkindergarten des Hör-Sprachzentrums Sowohl die Heiligenbergschule als auch die Grund- Heidelberg/Neckargemünd schule Emmertsgrund haben eine beziehungs- weise zwei Grundschulförderklassen. Die Zuteilung Das Hör-Sprachzentrum Heidelberg/Neckargemünd „Stadtteile“ beziehungsweise „Schulbezirke“ auf führt in Heidelberg in der Nähe der Pädagogischen die beiden Standorte geschieht wie folgt: Hochschule einen Schulkindergarten. Dieser richtet sich an hörgeschädigte und sprachbehinderte Kinder mit besonderem Förderbedarf. Zudem gibt es für Tabelle 26 Zuteilung der einzelnen Schulbezirke auf die beiden Kinder mit einem Cochlear-Implantat ein individuelles Standorte der Grundschulförderklassen Förderangebot. Grundschulen Einzugsgebiet (Stadtteil / Grundschule) mit Grundschul- förderklasse Hier werden Kinder in fünf Gruppen mit jeweils neun Heiligenbergschule Handschuhsheim / Heiligenbergschule bis zehn Kindern betreut. Die Räumlichkeiten sind Handschuhsheim / Tiefburgschule so konstruiert, dass optimale raumakustische Bedin- Ziegelhausen / Grundschule Ziegelhausen gungen vorherrschen. Schlierbach / Schlierbach Grundschule Bahnstadt / Grundschule Bahnstadt Weststadt / Landhausschule Die Kreativitätsförderung nimmt im Schulkindergarten Bergheim / Wilckensschule eine besondere Position ein. Das Malen und künstleri- Altstadt / Friedrich-Ebert-Schule Neuenheim / Mönchhofschule sche Gestalten soll den Kindern als Ausdrucksmittel Wieblingen / Fröbelschule zusätzlich zum Hören und Sprechen dienen. Gleichzei- Grundschule Emmertsgrund / Grundschule Emmertsgrund tig motiviert die Kreativität aber auch zum Sprechen Emmertsgrund Boxberg / Waldparkschule und trägt damit auch zur entspannten Herangehens- Rohrbach / IGH Rohrbach / Eichendorffschule weise an Gespräche bei. Dem Schulkindergarten ist es Kirchheim / Kurpfalzschule also besonders wichtig, den Kindern nicht nur eine Kirchheim / Geschwister-Scholl-Schule Hör- und Kommunikationserziehung zu ermöglichen, Südstadt / Pestalozzischule Weststadt / Pestalozzischule sondern auch Freude am Hören und Kommunizieren Pfaffengrund /Albert-Schweitzer-Schule zu vermitteln (Hör-Sprachzentrum Heidelberg/Neckar- gemünd, 2016).

Informationen zu weiteren Frühfördermöglichkeiten Wie in Abbildung 31 zu sehen ist, liegen die Schüler- verschiedener Förderschwerpunkte sind unter folgen- zahlen in den letzten elf Jahren in den Grundschul- dem Link zu finden: www.schulaemter-bw.de/site/ förderklassen zwischen 32 und 44 Schülerinnen und pbs-bw-new/get/documents/KULTUS.Dachman- Schülern. 2016/17 wurde der höchste Wert seit dant/KULTUS/Schulaemter/schulamt-mannheim/ 2006/07 erreicht. downloads/fruefoederung_hd.pdf

Grundschulförderklassen Tabelle 27 Schülerzahlen der Grundschulförderklassen (2015/16 und 2016/17)

In Grundschulförderklassen werden Kinder, die zwar Schülerzahlen Klassenzahlen schulpflichtig sind, vom Schulbesuch aber zurückge- 2015/16 2016/17 2015/16 2016/17 stellt wurden, auf den Grundschulbesuch vorbereitet. Grundschulförder- 15 15 1 1 In den Grundschulförderklassen werden nicht die Lern- klasse Heiligenberg- inhalte der ersten Klasse der Grundschule vorwegge- schule nommen. Sie bieten für zurückgestellte Kinder mit Grundschulförder- 28 29 2 2 klassen Grundschule Entwicklungsverzögerungen eine gezielte Förderung Emmertsgrund und schrittweise Vorbereitung auf die Grundschule. Gesamt 43 44 3 3 Kinder mit Behinderungen, die einen festgestellten Anspruch auf ein sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungsangebot haben und Kinder mit Defiziten ausschließlich in der deutschen Sprache fallen nicht in den Zuständigkeitsbereich der Grundschulförder- klassen (Landesbildungsserver Baden-Württemberg, 2016). Bericht Schule und Bildung 2016/17 75 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Abbildung 30 Aufteilung der Schulbezirke auf die Grundschulförderklassen; Heiligenbergschule grau, Grundschule Emmertsgrund weiß

Quelle Geographisch technisches Informationssystem der Stadt Heidelberg.

Abbildung 31 Entwicklung der Schülerzahlen in Grundschulförderklassen an Heidelberger Schulen

50 44 40

30 35 32 20

10

0 0 1 08 /09 / 0/11 7 8 1 2011/12 20 2013/14 2012/13 2015/16 2016/17 2014/15 2009/ 200 2006/07 200

Abb. 31 Bericht Schule und Bildung 2016/17 76 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

3.2 Grundschulen Eine hilfreiche Zusammenstellung wichtiger Informa- tionen zum Thema Einschulung finden Sie unter: 3.2.1 Schülerzahlen an öffentlichen www.heidelberg.de/site/Heidelberg_ROOT/ Grundschulen get/documents_E-1194644774/heidelberg/ Objektdatenbank/40/PDF/40_pdf_schulstart_ Übersicht broschuere.pdf

Im Grundschulalter (mit etwa sechs Jahren) beginnt Nähere Informationen zu den Profilen der Grund- für Kinder die Schulpflicht. schulen erhalten Sie über die jeweiligen Internetauf- tritte. Die „Verlässliche Grundschule“ sowie die Im Schuljahr 2014/15 ging mit der Grundschule Bahn- Betreuung nach dem Unterricht ist im Auftrag der stadt als Interimslösung in den Räumen der Graf von Stadt Heidelberg über den Träger päd-aktiv e. V. orga- Galen-Schule die 15. öffentliche reine Grundschule an nisiert. Details zur modular buchbaren Betreuung den Start. Die beiden Gemeinschaftsschulen, Ge- an den Grundschulstandorten sind in Kapitel 2.2.3.1 schwister-Scholl-Schule und Waldparkschule, führen dargelegt sowie über den Internetauftritt von päd- wie die Internationale Gesamtschule Heidelberg eben- aktiv e. V. in Erfahrung zu bringen. falls Grundschulzweige. Die genannten öffentlichen Grundschulen verteilen sich wie untenstehend auf die Grundschule Bahnstadt – einzelnen Stadtteile und haben gemäß der geltenden die jüngste Grundschule Heidelbergs Prämisse „Kurze Beine – kurze Wege“ einen verbind- lichen Schulbezirk. Ein Schulbezirkswechsel kann nur Die jüngste Heidelberger Grundschule ist die Grund- durch Beantragung und Genehmigung beim Staat- schule Bahnstadt. Derzeit ist sie noch am Standort lichen Schulamt Mannheim erwirkt werden: der Graf von Galen-Schule zu Gast, ab dem Schuljahr 2017/18 kann jedoch das neue Schulgebäude im –– Altstadt: Friedrich-Ebert-Schule Gebäudekomplex B³ am zentralen Gadamerplatz in –– Bahnstadt: Grundschule Bahnstadt der Bahnstadt bezogen werden. B³ vereint drei Nut- (Interimslösung an der Graf von Galen-Schule) zungen: eine auf Dreizügigkeit ausgelegte inklusive Ganztagsschule nach neuem Landesmodell, Grundschule mit Sporthalle, eine Kindertageseinrich- B³ in Bau tung mit vier Gruppen sowie ein Bürgerzentrum mit –– Bergheim: Wilckensschule öffentlichem Café, Mehrzweckräumen und einem –– Boxberg: Waldparkschule (GMS mit auslaufendem Bürgersaal. Werkrealschulzweig) –– Emmertsgrund: Grundschule Emmertsgrund Schülerzahlen an den öffentlichen Grundschulen Ganztagsschule nach neuem Landesmodell –– Handschuhsheim: Heiligenbergschule, Derzeit sind die meisten öffentlichen Grundschulen in Tiefburgschule Heidelberg zwei bis dreizügig. Es wird erwartet, dass –– Kirchheim: Geschwister-Scholl-Schule (GMS mit die Schülerzahlen an den Grundschulen in Heidelberg auslaufendem Werkrealschulzweig), Kurpfalzschule weitestgehend konstant bleiben. Hierfür sprechen die –– Neuenheim: Mönchhofschule aktuellen Zahlen der zukünftigen Pflichtkinder (siehe –– Pfaffengrund: Albert-Schweitzer-Schule Tabelle 2 in Kapitel 2.1). Einzelne Grundschulen wer- –– Rohrbach: Eichendorffschule, Primarstufe der Inter- den möglicherweise leichte Zuwächse der Schülerzahl nationalen Gesamtschule Heidelberg mit Ganz- erfahren, hauptsächlich aufgrund von Zuzügen in tagsangebot Neubaugebiete und Konversionsflächen. –– Schlierbach: Grundschule Schlierbach –– Weststadt/Südstadt: Pestalozzischule, Im Schuljahr 2016/17 besuchen 3.815 Schülerinnen Landhausschule und Schüler eine öffentliche Grundschule, was einem –– Wieblingen: Fröbelschule Zuwachs von knapp drei Prozent im Vergleich zum –– Ziegelhausen: Neckarschule und Vorjahr entspricht. Abbildung 33 zeigt die Entwicklung Steinbachschule der Zahl der Grundschülerinnen und Grundschüler seit dem Schuljahr 2001/02. Bis 2010/11 war ein leichter Obwohl mit dem sechsten Lebensjahr (Zeitkorridor Rückgang der Schülerzahlen zu beobachten, seither von zwölf Monaten) zwar die Schulpflicht beginnt, ist steigen die Zahlen jedoch wieder an. Von 2010/11 bis es trotzdem möglich, das Kind sowohl zurückstellen 2016/17 fand ein Anstieg um knapp 13 Prozent statt. zu lassen als auch frühzeitig einzuschulen. Dies muss Die detaillierten Schüler- und Klassenzahlen der einzel- ebenfalls beantragt und genehmigt werden. nen Grundschulstandorte sind in Tabelle 28 zu finden. Bericht Schule und Bildung 2016/17 77 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Foto IGH-Primarstufe.

Abbildung 32 Öffentliche Grundschulen und zugehörige Schulbezirke in Heidelberg.

Quelle Geographisch technisches Informationssystem der Stadt Heidelberg. Bericht Schule und Bildung 2016/17 78 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Abbildung 33 Schülerzahlen der Grundschulen seit 2001/02

4.500

4.000

3.500 4.283

3.000 3.815 3.381 2.500

2.000

1.500

1.000

500

0 2011/12 2010/11 2013/14 2012/13 2015/16 2016/17 2014/15 2001/02 2007/08 2009/10 2002/03 2003/04 2006/07 2005/06 2004/05 2008/09

Tabelle 28 Schülerzahlen der Grundschulen (2015/16 und 2016/17)

Grundschulen Schülerzahlen Klassenzahlen Durchschnittliche Abb. 33 Klassenstärke 2015/16 2016/17 2015/16 2016/17 2015/16 2016/17 Albert-Schweitzer-Schule 179 180 10* 10* 18 18 Eichendorffschule 234 254 10 12* 23 21 Friedrich-Ebert-Schule 204 203 10* 10* 20 20 Fröbelschule 294 279 12 13* 25 21 Geschwister-Scholl-Schule** 168 204 9* 10* 19 20 Grundschule Bahnstadt 32 67 2 4 16 17 Grundschule Emmertsgrund 251 252 13* 13* 19 19 Grundschule Ziegelhausen 240 260 14 15 17 17 Heiligenbergschule 276 276 15* 15* 18 18 IGH Primarstufe 344 305 14 13 25 23 Kurpfalzschule 236 254 12* 13* 20 20 Landhausschule 251 261 11 11 23 24 Mönchhofschule 245 261 11 11 22 24 Pestalozzischule 161 171 9* 10* 18 17 Schlierbach-Grundschule 103 87 6 5 17 17 Tiefburgschule 239 235 12 12 20 20 Waldparkschule** 127 135 8,5* 9* 15 15 Wilckensschule 128 131 9* 9* 14 15 Gesamt 3.712 3.815 188 195 20 20

* darunter auch Vorbereitungsklassen ** Gemeinschaftsschulen Bericht Schule und Bildung 2016/17 79 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Die nachfolgende Tabelle 29 zeigt, wie sich die Schü- mit Migrationshintergrund sind sowohl absolut als ler- und Klassenzahlen der Grundschulen auf die auch prozentual ausgewiesen. Einen besonders einzelnen Jahrgangsstufen verteilen. Die zahlenmäßig hohen Anteil an Schülerinnen und Schülern mit größte Grundschule Heidelbergs ist seit einigen Migrationshintergrund verzeichnet die Grundschule Jahren die Primarstufe der IGH, die kleinste Grund- Emmertsgrund, auffallend niedrig ist der Anteil schule ist derzeit noch die im Aufbau befindliche dagegen an der Tiefburgschule. Diese Zusammen- Grundschule Bahnstadt, welche jedoch stetig wächst. setzung ergibt sich aus der jeweiligen Wohnbevölke- Der Anteil der ausländischen Schülerinnen und Schü- rung der Stadtteile, was schon in Kapitel 2.1 ange- ler sowie der Anteil der Schülerinnen und Schüler sprochen wurde.

Tabelle 29 Verteilung der Schüler- und Klassenzahlen auf die einzelnen Jahrgangsstufen im Grundschulbereich (2016/17)

Schulen Klassenstufe 1 2 3 4 Internat. Gesamt Schüler/innen ausländische Vorberei- mit Migrations- Schüler/innen tungsklasse hintergrund absolut in % absolut in % Albert-Schweitzer- Schülerzahl 35 39 58 35 13 180 60 33 22 12 Schule Klassenzahl 2 2 3 2 1 10 Eichendorffschule Schülerzahl 57 62 67 53 15 254 72 28 21 8 Klassenzahl 3 3 3 2 1 12 Friedrich-Ebert- Schülerzahl 41 46 46 57 13 203 89 44 21 10 Grundschule Klassenzahl 2 2 2 3 1 10 Fröbelschule Schülerzahl 67 66 64 70 12 279 60 22 22 8 Klassenzahl 3 3 3 3 1 13 Geschwister- Schülerzahl 61 41 45 45 12 204 104 51 35 17 Scholl-Schule* Klassenzahl 3 2 2 2 1 10 Grundschule Schülerzahl 32 22 13 67 27 40 2 3 Bahnstadt Klassenzahl 2 1 1 4 Grundschule Schülerzahl 60 60 59 61 12 252 202 80 73 29 Emmertsgrund Klassenzahl 3 3 3 3 1 13 Grundschule Schülerzahl 67 60 66 67 260 51 20 27 10 Ziegelhausen Klassenzahl 4 4 3 4 15 Heiligenbergschule Schülerzahl 61 59 57 74 25 276 62 22 28 10 Klassenzahl 3 3 3 4 2 15 IGH Primarstufe Schülerzahl 62 78 79 86 305 190 62 52 17 Klassenzahl 3 3 3 4 13 Kurpfalzschule Schülerzahl 57 60 59 60 18 254 51 20 15 6 Klassenzahl 3 3 3 3 1 13 Landhausschule Schülerzahl 66 54 66 75 261 42 16 18 7 Klassenzahl 3 2 3 3 11 Mönchhofschule Schülerzahl 71 71 52 67 261 31 12 23 9 Klassenzahl 3 3 2 3 11 Pestalozzischule Schülerzahl 31 30 43 30 37 171 73 43 13 8 Klassenzahl 2 2 2 2 2 10 Schlierbach- Schülerzahl 17 22 36 12 87 16 18 6 7 Grundschule Klassenzahl 1 1 2 1 5 Tiefburgschule Schülerzahl 59 55 57 64 235 8 3 7 3 Klassenzahl 3 3 3 3 12 Waldparkschule* Schülerzahl 33 29 31 30 12 135 62 46 26 19 Klassenzahl 2 2 2 2 1 9 Wilckensschule Schülerzahl 30 29 30 29 13 131 74 56 20 15 Klassenzahl 2 2 2 2 1 9 Gesamt Schülerzahl 907 883 928 915 182 3.815 1.274 33 431 11 Klassenzahl 47 44 45 46 13 195

* Gemeinschaftsschulen Bericht Schule und Bildung 2016/17 80 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Foto Grundschule Ziegelhausen, Steinbachschule.

Tabelle 30 Ausländische Schülerinnen und Schüler nach Herkunft (Grundschulen 2016/17)

Herkunfts- Albert- Eichen- Friedrich- Fröbel- Geschwister- Grund- Grund- Heilgen- IGH- Grund- land Schweitzer- dorff- Ebert- schule Scholl- schule schule berg- Primar- schule Schule schule Grund- Schule Emmerts- Ziegel- schule stufe Bahn- schule grund hausen stadt Griechen 1 Italiener 2 1 1 4 2 Serben 1 3 1 5 Kroaten 1 Kosovaren 3 1 1 3 5 Türken 2 2 3 andere Ausländer 17 21 18 18 31 66 26 24 38 2 Gesamt 22 21 21 22 35 73 27 28 52 2

Herkunfts- Kurpfalz- Land- Mönchhof- Pestalozzi- Schlierbach- Tiefburg- Waldpark- Wilckens- Gesamt land schule haus- schule schule Grundschule schule schule schule schule Griechen 1 2 4 Italiener 1 1 12 Serben 10 Kroaten 2 3 Kosovaren 1 1 2 17 Türken 1 1 9 andere Ausländer 14 16 22 12 6 7 23 16 377 Gesamt 15 18 24 13 6 7 26 20 432 Bericht Schule und Bildung 2016/17 81 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Eine detaillierte Darstellung der verschiedenen in die Konsulate, indem sie ihnen auf Antrag Unterrichts- Heidelberg vertretenen Ethnien bezogen auf die Grund- räume kostenlos zur Verfügung stellt. schulen bildet Tabelle 30 ab. Die amtliche Schulsta- tistik des Statistischen Landesamtes Baden-Württem- An folgenden Schulen findet derzeit muttersprachlicher berg berücksichtigt jedoch nur die aufgeführten Unterricht statt: Herkunftsländer.

Abbildung 34 und Abbildung 35 veranschaulichen Tabelle 31 Muttersprachlicher Unterricht, nicht ausschließlich nochmals die Zahlen aus Tabelle 30. Es zeigt sich, dass Konsulatsunterricht, an Heidelberger Schulen (2015/16) in Heidelberg mehr als 80 Prozent der ausländischen Schule Sprache Grundschülerinnen und -schüler im Schuljahr 2016/17 Albert-Schweizer-Schule Türkisch keiner der vorgegebenen Nationalitäten zugeordnet Friedrich-Ebert-Grundschule Polnisch werden können. Für Baden-Württemberg liegen Fröbelschule Türkisch leider bislang nur die Zahlen für 2015/16 vor. In Grundschule Emmertsgrund Türkisch Baden-Württemberg sind im Schuljahr 2015/16 etwa Heiligenbergschule Türkisch 60 Prozent der ausländischen Grundschülerinnen IGH Primarstufe Türkisch und Grundschüler keiner der vorgegebenen Nationa- Kurpfalzschule Türkisch litäten zuzuordnen (Statistisches Landesamt Baden- Landhausschule Italienisch Württemberg, 2016c). Deutlich wird zudem, dass Mönchhofschule Italienisch in Heidelberg im Vergleich zum Bundesland türkische Wilckensschule Türkisch und italienische Grundschülerinnen und Grundschü- Johannes-Kepler-Realschule Italienisch ler deutlich unterrepräsentiert sind. In der gesamt- Theodor-Heuss-Realschule Polnisch städtischen Gesellschaft Heidelbergs haben unter den Helmholtz-Gymnasium Türkisch Personen mit Migrationshintergrund acht Prozent Kurfürst-Friedrich-Gymnasium Koreanisch einen türkischen Migrationshintergrund und 4,9 Pro- Chinesisch zent einen italienischen. Griechisch IGH Portugiesisch Muttersprachlicher Unterricht Persisch Afghanisch Neben dem Unterricht an allgemeinbildenden Schulen Arabisch führen die Konsulate einiger Länder muttersprach- Kroatisch lichen Unterricht an Heidelberger Schulen durch. Dieser Schwedisch Unterricht findet am Nachmittag statt, der Besuch Spanisch ist freiwillig. Die Stadt Heidelberg unterstützt hierbei Türkisch

Abbildung 34 Ausländische Schülerinnen und Schüler in Heidelberg Abbildung 35 Ausländische Schülerinnen und Schüler in Baden- nach Herkunft (Grundschulen 2016/17) Württemberg nach Herkunft (Grundschulen 2015/16)

4.227 4 3.277 12 10 2.757 3 1.809 17 9 1.421 377 24.036 1.497

andere Ausländer Türken andere Ausländer Griechen Kosovaren Griechen Türken Serben Italiener Kroaten Italiener Kroaten Serben Kosovaren

Quelle Eigene Daten. Quelle Statistisches Landesamt, 2016d, Sonderauswertung.

Abb. 34 Abb. 35 Bericht Schule und Bildung 2016/17 82 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Tabelle 32 Schulanfänger/innen** der Grundschulen (2015/16 und Im Schuljahr 2016/17 stieg die Zahl der Einschulungen 2016/17) auf 942 an. Abbildung 36 zeigt anschaulich, wie sich Grundschulen 2015/16 2016/17 die Schulanmeldezahlen in den letzten Jahren ent- Albert-Schweitzer-Schule 40 40 wickelt haben. Nach einem Tiefststand im Jahr 2009/10 Eichendorffschule 69 57 pendeln sich die Zahlen bei etwa 930 Schulanmel- Friedrich-Ebert-Schule 52 47 dungen ein. Kontinuierlich steigende Schulanmeldungs- Fröbelschule 79 70 zahlen haben derzeit die Geschwister-Scholl-Schule, Geschwister-Scholl-Schule* 44 60 die Landhausschule und die Grundschule Bahnstadt, Grundschule Bahnstadt 21 32 bei letzterer geht der Zuwachs vor allem auf den suk- Grundschule Emmertsgrund 60 60 zessiven Bezug des Stadtteils zurück. Gewisse Schwan- Grundschule Ziegelhausen 62 67 kungen erklären sich in einem bestimmten Umfang Heiligenbergschule 59 61 über einen Generationenwechsel in den Quartieren IGH Primarstufe 74 60 der Schulbezirke. Kurpfalzschule 63 63 Landhausschule 53 66 3.2.2 Schülerzahlen an privaten Mönchhofschule 66 71 Grundschulen Pestalozzischule 38 45 Schlierbach-Grundschule 22 17 In Heidelberg sind neben den 18 öffentlichen auch Tiefburgschule 58 59 sieben private Grundschulen und eine Ergänzungs- Waldparkschule* 31 34 schule mit Primarstufe zu finden: die Grundschule an Wilckensschule 30 33 der Elisabeth-von-Thadden-Schule, die Grundschule Gesamt 921 942 des Englischen Instituts, die Französische Grundschule

* Gemeinschaftsschulen (Pierre et Marie Curie), die Freie Montessori-Schule, ** Schulanfänger/innen sind folgende Kinder: im Erhebungsjahr schulpflichtige und die Primarstufe der Freien Waldorfschule, die Primar- eingeschulte Kinder, Kinder, die im Vorjahr zurückgestellt wurden, vorzeitig stufe der Freien Christlichen Schule sowie die Grund- eingeschulte Kinder, ausgenommen sind Kinder, die die erste Klasse wiederholen. schule des Heidelberger Privatschulcentrums und die Heidelberg International School (Ergänzungsschu- le). Nähere Informationen zu diesen Grundschulen Einschulungszahlen finden sich auf deren Internetseiten (siehe Anhang). Tiefergehende Daten können hier leider nicht auf- Wurden bisher die Gesamt-Schülerzahlen der Grund- geführt werden, da die amtliche Schulstatistik nur von schulen betrachtet, werden nun die Einschulungs- den öffentlichen Schulen an die Kommune als Träger zahlen der Grundschulen näher beleuchtet. Wie Ta- weitergegeben wird. belle 32 erkennen lässt, wurden im Schuljahr 2015/16 in Heidelberg insgesamt 921 Schülerinnen und Schüler an öffentlichen Grundschulen eingeschult.

Abbildung 36 Schulanfänger/innen an öffentlichen Grundschulen seit dem Schuljahr 2004/05

1.200 Abb. 36 1.000 1.049

800 942 785 600

400

200

0 0 1 08 /09 / 0/11 7 8 1 2011/12 20 2013/14 2012/13 2015/16 2016/17 2014/15 2009/ 200 2006/07 2005/06 2004/05 200 Bericht Schule und Bildung 2016/17 83 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Foto Unterricht.

Abbildung 37 Private Grundschulen in Heidelberg

Quelle Geographisch technisches Informationssystem der Stadt Heidelberg. Bericht Schule und Bildung 2016/17 84 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Tabelle 33 hält die vorliegenden Informationen zu Schüler- und Klassenzahlen der privaten Grundschulen bereit. Insgesamt besuchen 921 Kinder in Heidelberg private Grundschulen, von denen jedoch nur etwas über 500 aus Heidelberg stammen.

Tabelle 33 Schüler- und Klassenzahlen der privaten Grundschulen (2016/17)

Privatschulen Klassenstufe 1 2 3 4 Gesamt Grundschule an der Schülerzahl insgesamt 39 42 47 48 176 Elisabeth-von-Thadden-Schule davon aus Heidelberg 21 21 23 27 92 Klassenzahl 2 2 2 2 8 Grundschule des Englischen Instituts Schülerzahl insgesamt 42 46 39 41 168 davon aus Heidelberg 25 30 26 26 107 Klassenzahl 2 2 2 2 8 Französische Grundschule Schülerzahl insgesamt 24 26 22 26 98 (Pierre et Marie Curie) davon aus Heidelberg 12 8 13 15 48

Klassenzahl 1,5 1,5 1 2 6 Freie Montessori-Schule Schülerzahl insgesamt 24 22 22 20 88 davon aus Heidelberg 22 20 15 15 72

Klassenzahl 4 4 Heidelberger Privatschulcentrum Schülerzahl insgesamt 30 16 28 13 87 davon aus Heidelberg 6 9 15 5 35 Klassenzahl 2 2 2 1 7 Freie Waldorfschule Heidelberg Schülerzahl insgesamt 36 50 37 52 175 (Grund- und Gesamtschule) davon aus Heidelberg 17 24 20 26 87 Klassenzahl 1 2 1 2 6 Heidelberg International School Schülerzahl insgesamt 23 15 23 20 81 davon aus Heidelberg 14 7 15 14 50 Klassenzahl 1 1 1 1 4 Early Primary I + II* 15 15 davon aus Heidelberg 11 11 Freie christliche Schule Schülerzahl insgesamt 5 8 13 7 33 (Grund- und Hauptschule) davon aus Heidelberg 1 1 2 1 5 Klassenzahl 1 1 1 1 4 Gesamt Schülerzahl insgesamt 238 225 231 227 921 davon aus Heidelberg 129 120 129 129 507 Klassenzahl 14,5 11,5 10 11 47

* Early Primary I und II sind 4- und 5-jährige Kinder – nicht schulpflichtig Bericht Schule und Bildung 2016/17 85 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

3.3 Gemeinschaftsschulen und private Hauptschule

Abbildung 38 Öffentliche Gemeinschaftsschulen und private Hauptschule in Heidelberg.

Quelle Geographisch technisches Informationssystem der Stadt Heidelberg.

Eine Gemeinschaftsschule umfasst grundsätzlich die besondere Bedarfslagen im ländlichen Raum – klei- Sekundarstufe I (Klassenstufen 5 bis 10), ab einer Schü- ner, so muss sie mindestens 20 Schülerinnen und lerzahl von 60 Schülerinnen und Schülern pro Klassen- Schüler in der Eingangsklasse nachweisen. Der Klas- stufe kann nach Genehmigung durch das Ministerium senteiler liegt bei 28. für Kultus, Jugend und Sport eine Sekundarstufe II (gymnasiale Oberstufe) eingerichtet werden. Durch ein individualisiertes Lernangebot in Lerngrup- pen sind alle Abschlüsse erreichbar. Schülerinnen Eine Gemeinschaftsschule in den Klassenstufen 5 und Schüler werden gemäß ihrer individuellen Fähig- bis 10 ist eine inklusive und verbindliche Ganztags- keiten auf unterschiedlichen Kompetenzniveaus, schule. Wesentliche Merkmale sind: jedoch unter Einbeziehung aller Bildungsstandards, unterrichtet. –– Einbeziehung der Eltern in den Schulalltag, –– Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern in Die Gemeinschaftsschule setzt die nationalen Bildungs- Gemeinde und Region, standards der Kultusministerkonferenz voraus, des- –– Förderung der Ausbildungsreife, halb ist ein Wechsel an andere allgemeinbildende –– durchgängige berufliche Orientierung, Schulen in Baden-Württemberg und Deutschland mit –– Übergang in eine berufliche Ausbildung möglich, folgenden Abschlüssen jederzeit möglich: –– inklusive Angebote. –– Hauptschulabschluss nach Klasse 9 oder 10, Eine Gemeinschaftsschule ist in der Regel zwei- oder –– Realschulabschluss nach Klasse 10, mehrzügig. Ist sie – insbesondere im Hinblick auf –– Abitur nach Sekundarstufe II. Bericht Schule und Bildung 2016/17 86 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Kinder mit Behinderungen werden nach den jeweili- Längeres gemeinsames und individualisiertes Lernen gen Plänen des Sonderpädagogischen Bildungs- und in inklusiven Schulen sind wichtige Schulentwick- Beratungszentrums unterrichtet. lungsaufgaben für alle Schularten und die Kommune. Neben einem erweiterten Fachraumangebot für Eltern und Gemeinschaftsschule gehen eine Erzie- naturwissenschaftliches Arbeiten bieten die beiden Hei- hungspartnerschaft ein, die einen engen Kontakt und delberger Gemeinschaftsschulen das Lernen in soge- Austausch über den Leistungsstand und geeignete nannten „Lernateliers“ an. Hier gibt es die Möglichkei- Fördermaßnahmen in Elternhaus und Schule zum In- ten der inneren und äußeren Differenzierung und halt hat. der Bildung spezieller Lerngruppen. Schülerinnen und Schüler haben jeweils einen individuellen Arbeits- Die bildungspolitischen Veränderungen haben auch platz. Lernateliers werden im Zuge des weiteren Auf- in Heidelberg Auswirkungen auf das Anmeldeverhalten baus der Gemeinschaftsschule vom Schulträger suk- und die Zusammensetzung der 5. Klassen aller Schul- zessive eingerichtet. arten. Es ist bildungspolitisch erwünscht, dass möglichst alle Schülerinnen und Schüler einen mittleren Bil- Für die Gemeinschaftsschulen (Klasse 5 bis 10) gibt es dungsabschluss erreichen. Deshalb gibt es keine Noten- keinen Schulbezirk. hürde mehr zwischen der 9. und 10. Klasse einer Haupt-/Werkrealschule. Zudem kann der Hauptschul- abschluss perspektivisch auch in der 10. Klasse oder der 9. Jahrgangsstufe der Realschule abgelegt werden.

Abbildung 39 Entwicklung der Schülerzahlen an öffentlichen Werkrealschulen seit 2007/08

250

200

150

100

50

0

2007/08 2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16 2016/17

Geschwister-Scholl-Schule Heiligenbergschule Landhaus Grund- und Hauptschule Waldparkschule Albert-Schweitzer-Schule Grund- und Hauptschule Ziegelhausen

Abbildung 40 Entwicklung der Schülerzahlen an Gemeinschaftsschulen seit 2013/14

250

200 98 198 150 181 Abb. 39 100

50 44 0 31

2013/14 2014/15 2015/16 2016/17

Waldparkschule (ohne auslaufende Werkrealschule) Geschwister-Scholl-Schule (ohne auslaufende Werkrealschule)

Abb. 40 Bericht Schule und Bildung 2016/17 87 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Foto Lernzeit in der Waldparkschule.

Gemeinschaftsschulentwicklung in Heidelberg Seit 2007/08 sind die Schülerzahlen der Heidelberger Haupt- und Werkrealschulen stetig gesunken. Diese In Heidelberg erfolgte bereits zum Schuljahr 2013/14 Entwicklung begann schon vor dem hier abgebildeten der Wandel von den ehemaligen Grund- und Werk- Zeitraum und löste die Zusammenlegung von Haupt- realschulen hin zur Gemeinschaftsschule. Parallel zu und Werkrealschulstandorten und die Umwandlungen dieser Entwicklung wurden einige Werkrealschulstand- in Gemeinschaftsschulen aus. Grund dafür war in orte zu reinen Grundschulstandorten. Seit dem Schul- erster Linie ein verändertes Schulwahlverhalten. Seit jahr 2014/15 sind die Geschwister-Scholl-Schule und 2013/14 steigen in gleichem Zuge die Schülerzahlen die Waldparkschule die einzigen öffentlichen Gemein- an den beiden Gemeinschaftsschulen. Die Gemein- schaftsschulstandorte mit auslaufenden Werkreal- schaftsschulen wachsen ausgehend von Klassenstufe 5 schulzweigen in Heidelberg. Ansonsten verfügt noch in die höheren Klassenstufen hinauf. Im aktuellen die IGH ab Klassenstufe 7 über einen Hauptschul- Schuljahr 2016/17 sind beide Standorte nur noch in zweig. Die Freie Christliche Schule in privater Träger- den Klassenstufen 9 und 10 Werkrealschulzweige. schaft ist nach wie vor eine reine Grund- und Haupt- Nach dem Schuljahr 2017/18 werden beide Schulen schule. reine Gemeinschaftsschulen sein.

Tabelle 34 Schülerzahlen der Gemeinschaftsschulen (2015/16 und 2016/17)

Gemeinschaftsschulen (ab Klasse 5) Schülerzahlen Klassenzahlen Durchschnittliche Klassenstärke 2015/16 2016/17 2015/16 2016/17 2015/16 2016/17 Geschwister-Scholl-Schule 266 251 13* 13* 19 19 Waldparkschule 227 275 12,5* 13* 18 20 Gesamt 493 526 25,5 26 19 20

* Darunter Vorbereitungsklassen Anmerkung: Auslaufender Haupt-/ Werkrealschulzweig an beiden Schulen (Klassen 9 und 10)

 Bericht Schule und Bildung 2016/17 88 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Derzeit verzeichnen beide Gemeinschaftsschulen eine In Tabelle 36 sind die Wohnorte der Gemeinschafts- stabile Zweizügigkeit. Die Geschwister-Scholl-Schule schüler abgebildet. Es zeigt sich, dass im aktuellen hat aktuell 251 Schülerinnen und Schüler in den Klas- Schuljahr an der Geschwister-Scholl-Schule 20 Prozent sen 5 bis 10 und die Waldparkschule 275 Schülerinnen der Schülerschaft Auswärtige sind; an der Waldpark- und Schüler. An beiden Schulen sind internationale schule sind es 22 Prozent. Tabelle 37 zeigt, dass der Vorbereitungsklassen eingerichtet. Jeweils etwas mehr Anteil der Auswärtigen an den Gemeinschaftsschulen als die Hälfte der Schülerschaft hat einen Migrations- in den letzten Jahren stetig gestiegen ist. hintergrund und knapp 30 Prozent haben eine auslän- dische Staatsangehörigkeit (siehe Tabelle 35).

Tabelle 35 Verteilung der Schüler- und Klassenzahlen auf die einzelnen Jahrgangsstufen der Gemeinschaftsschulen bzw. auslaufenden Werkrealschulzweige (2016/17)

Werkrealschul- Klassenstufe 5 6 7 8 9 10 Internat. Gesamt davon mit davon aus- bereich/Gemein- Vorbe- Migrations- ländische schaftsschulen reitungs- hintergrund Schüler/innen klasse absolut in % absolut in % Geschwister- Schülerzahl 35 44 44 46 23 33 26 251 135 54 65 26 Scholl-Schule* Klassenzahl 2 2 2 2 1 2 2 13 Waldparkschule* Schülerzahl 43 41 57 45 30 34 25 275 144 52 76 28 Klassenzahl 2 2 2 2 2 2 1 13 Gesamt Schülerzahl 78 85 101 91 53 67 51 526 279 53 141 27 Klassenzahl 4 4 4 4 3 4 3 26

* Seit dem Schuljahr 2013/14 ist die Klassenstufe 5 aufbauend als Gemeinschaftsschule geführt.

Tabelle 36 Heidelberger und auswärtige Schülerinnen und Schüler an Gemeinschaftsschulen (2016/17)

Wohnort Geschwister-Scholl-Schule Waldparkschule Gesamt Klasse 5–10 (Sekundarstufe)* Klasse 5–10 (Sekundarstufe)* Heidelberg 202 214 416 Auswärtige: Bad Schönborn 1 0 1 5 2 7 Dossenheim 3 0 3 0 1 1 Edingen-Neckarhausen 3 0 3 Eppelheim 4 1 5 11 14 25 0 1 1 Mannheim 0 4 4 Nußloch 0 5 5 0 1 1 14 23 37 2 2 4 Wiesloch 2 2 4 2 1 3 Andere 2 4 6 Gesamt 251 275 526

* Klasse 9 und 10 gehören dem auslaufenden Werkrealschulzweig an. Bericht Schule und Bildung 2016/17 89 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Tabelle 37 Anteil an Bildungspendler/innen an den Gemeinschaftsschulen (ehemals Werkrealschulen) seit 2010/11

Jahr 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16 2016/17 Geschwister-Scholl-Schule Heidelberger 197 175 194 213 237 225 202 (Sekundarstufe) Auswärtige 3 3 5 20 30 41 49 Auswärtige in % 2 2 3 9 11 15 20 Waldparkschule (Sekundarstufe) Heidelberger 121 101 134 116 167 182 214 Auswärtige 4 1 7 12 36 45 61 Auswärtige in % 3 1 5 9 18 20 22 Gesamt 325 280 340 361 470 493 526 Sekundar Heidelberger 318 276 328 329 404 407 416 Auswärtige 7 4 12 32 66 86 110 Auswärtige in % 2 1 4 9 14 17 21

Private Hauptschule

Die Freie Christliche Schule ist derzeit in Heidelberg die einzige reine Grund- und Haupt- schule. Sie befindet sich in privater Trägerschaft und hat im Schuljahr 2016/17 in der Sekundarstufe 45 Schülerinnen und Schüler. Hinzu kommen die Schüler der Primarstufe, Zahlen hierzu befinden sich in Kapitel 3.2.2. 16 Schülerinnen und Schüler der Sekundar- stufe wohnen in Heidelberg.

Abbildung 41 Entwicklung der Schülerzahlen der Freien Christlichen Schule seit 2007/08

60

50 57

40 45

30 40

20

10

0

2007/08 2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16 2016/17

Tabelle 38 Schüler- und Klassenzahl der Freien Christlichen Schule (ohne GS) (2016/17)

Klassenstufe 5 6 7 8 9 Gesamt Freie Christliche Schule Schülerzahl 12 3 10 11 9 45 davon aus 1 1 4 5 5 16 Heidelberg Klassenzahl 1 1 1 1 1 5

Abb. 41 Bericht Schule und Bildung 2016/17 90 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

3.4 Realschulen

Abbildung 42 Öffentliche und private Realschulen in Heidelberg

Quelle Geographisch technisches Informationssystem der Stadt Heidelberg.

Dieses Kapitel befasst sich mit den öffentlichen und Klasse 5 in ihrer Schülerschaft (vgl. auch Kapitel 4.3). privaten Realschulen. Über die Internationale Gesamt- Sie stehen deshalb vor der Herausforderung, den schule Heidelberg, die im B-Zug die Möglichkeit zum Schülerinnen und Schülern möglichst differenzierte Realschulabschluss bietet, wird gesondert berichtet. Lernangebote zu unterbreiten. Hierzu wird jedem Schüler, jeder Schülerin nach der Orientierungsstufe in Heidelberg verfügt mit der Johannes-Kepler-Real- Klasse 5 und 6 mitgeteilt, ob auf der grundlegenden schule, der Theodor-Heuss-Realschule und der oder mittleren Niveaustufe gelernt werden kann. Gregor-Mendel-Realschule über drei öffentliche Real- schulen. Hinzu kommen zwei private Realschulen, Durch den Wegfall der Verbindlichkeit der Grundschul- die St. Raphael-Realschule und der Realschulzweig empfehlung zeigte sich bislang vor allem, dass viele des Heidelberger Privatschulcentrums. Kinder mit Bildungsempfehlung Hauptschule/Werkreal- schule/Gemeinschaftsschule, jedoch auch mit einer Auch an dieser Stelle soll darauf verwiesen werden, Gymnasialempfehlung in den Realschulen angemeldet dass diesem Bericht detaillierte Daten nur zu den werden. Hinzu kommen in den oberen Klassen ver- öffentlichen Schulen vorliegen, über die privaten mehrt „Rückläufer“ aus den Gymnasien. Schulen kann daher nur verkürzt berichtet werden. Zukünftig werden nun auch Realschulen einen Haupt- Aktuelle Themen in der schulabschluss in Jahrgangsstufe 9 anbieten. In Realschul-Weiterentwicklung Klassenstufe 10 wird wie bisher die Mittlere Reife erworben. Um passgenaue Unterrichtsangebote Derzeit sind die Realschulen die Schulart mit dem zu realisieren, ist es möglich, ab der Klassenstufe 7 in höchsten Grad an Heterogenität hinsichtlich der erhal- den Kernfächern inhaltlich wie auch gruppenbezo- tenen Grundschulempfehlung beim Übergang in gen zu differenzieren. Bericht Schule und Bildung 2016/17 91 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Foto Gregor-Mendel-Realschule.

Seit Beginn des laufenden Schuljahrs 2016/17 wird der seit 2001 zwischen 1.100 und 1.300 schwankte. In neue Bildungsplan in den Klassen 5 und 6 eingeführt. den letzten drei Schuljahren ging die Zahl etwas zurück und ist nun erstmals im betrachteten Zeitraum unter Alles in allem befinden sich die Realschulen derzeit in 1.100 gesunken. einem Wandlungsprozess, der noch einige Zeit weiter anhalten wird und den das Land mit zusätzlichen Im Schuljahr 2016/17 besuchen 1.094 Schülerinnen Lehrerwochenstunden unterstützt. und Schüler die drei öffentlichen Realschulen in Heidel- berg. Insgesamt wurden 46 Realschulklassen einge- 3.4.1 Öffentliche Realschulen richtet.

Abbildung 43 zeigt die Entwicklung der Schülerzahlen an den öffentlichen Realschulen seit 2001/02. Man sieht, dass die Schülerzahl der öffentlichen Realschulen

Abbildung 43 Schülerzahlen der öffentlichen Realschulen seit 2001/02

1.400

1.200

1.000 1.282 1.150

800 1.094

600

400

200

0 2011/12 2010/11 2013/14 2012/13 2015/16 2016/17 2014/15 2001/02 2007/08 2009/10 2002/03 2003/04 2006/07 2005/06 2004/05 2008/09

Abb. 43 Bericht Schule und Bildung 2016/17 92 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Tabelle 39 Schülerzahlen der öffentlichen Realschulen in den Schuljahren 2015/16 und 2016/17

Realschulen Schülerzahlen Klassenzahlen Durchschnittliche Klassenstärke 2015/16 2016/17 2015/16 2016/17 2015/16 2016/17 Theodor-Heuss-Realschule 254 275 12 13 21 21 Johannes-Kepler-Realschule 368 322 17* 15* 22 21 Gregor-Mendel-Realschule 498 497 18 18 28 28 Gesamt 1.120 1.094 47 46 24 24

* Darunter eine internationale Vorbereitungsklasse

In Tabelle 39 sind die Schüler- und Klassenzahlen der Theodor-Heuss-Realschule einzelnen Realschulen verzeichnet. Die Gregor-Mendel- Realschule hat mit 497 Schülerinnen und Schülern –– Profil:Kultur und sehr gut gefüllten Eingangsklassen die höchste –– Sprachenfolge: Englisch ab Klasse 5, Französisch Schülerzahl. Die Johannes-Kepler-Schule hat 322 Schü- Wahlpflichtfach ab Klasse 6 lerinnen und Schüler, wohingegen die Schülerzahl –– Besondere Angebote: Konflikt-Kultur, enge Ko- an der Theodor-Heuss-Realschule mit 275 Schülerin- operation mit den Eltern, Musikprofil Klasse 5 und 6 nen und Schülern deutlich niedriger ist. Jedoch ist (Percussion), Französisch-Konversation, Schulsozial- zu vermerken, dass die Theodor-Heuss-Schule im ak- arbeit, Streitschlichterausbildung, Schulsanitäts- tuellen Schuljahr zum ersten Mal seit 2012 wieder dienst, Schülerbücherei, Coaching, verschiedene AGs, zwei Eingangsklassen einrichten konnte. Schulband, afrikanisches Trommeln, Jahrbuch der Schule, Down-Town Sports, Kooperations- und Bil- Nachfolgend werden die von öffentlichen Realschulen dungspartner (Firma Rossmanith, Optik Dieterich, angebotenen Profilwahlmöglichkeiten vorgestellt. Theater Heidelberg, City Cult, Karlstorbahnhof) –– Essensversorgung: Bäckerservice einmal pro Tag Johannes-Kepler-Realschule und angrenzende Universitätsmensa –– Barrierefreiheit*: nein –– Profil:Sozialprofil, intensive Berufswahlvorbe- reitung Gregor-Mendel-Realschule –– Sprachenfolge: 1. Englisch, 2. Französisch (ab Klasse 6 als Wahlpflichtfach) –– Profil:sozial-integratives Schulprofil/Vermittlung –– Besondere Angebote: Arbeitsgemeinschaften sozialer Kompetenzen im Bereich Musik, Kunst, Sport und Lernen, –– Sprachenfolge: Englisch (Klasse 5); Wahlpflicht- Förderunterricht (Heidelberger Unterstützungssys- fach: Französisch ab Klasse 6, Technik oder Alltags- tem Schule) in Mathematik, Deutsch und Englisch, kultur, Ernährung und Soziales (Klasse 7) LRS-Förderung, Methodentraining, Schulsozial- –– Besondere Angebote: Stärkung sozialer Kompe- arbeit, Gewaltprävention, Sprachförderklasse; Kon- tenzen durch das Fach soziales Miteinander, Grund- flikt-Kultur (Anti-Mobbing-Training), Deeskala- lage: Lions-Quest: „Begleitung beim Erwachsen- tionsgruppe, bewegte Pause, Paten für Klasse 5, werden“, Lese- und Rechtschreibförderung, zentrale Außenklasse der Graf von Galen-Schule Heidel- Bedeutung des Computers im Unterricht, Streit- berg, Partnerschule des Olympiastützpunktes Rhein- schlichter-Ausbildung, Verbesserung des Schulklimas, Neckar, Eliteschule des Sports, vertiefte Berufs- neue Wege in der Berufsorientierung, AGs, Schul- orientierung (u. a. drei Berufspraktika), Bildungspart- band und Schulchor, Schulsanitätsdienst, Förderung nerschaften (Galeria Kaufhof, HeidelbergCement, einzelner Kompetenzen, zahlreiche Stütz- und Sparkasse, Volksbank Heidelberg), Kooperation Fördermaßnahmen durch das Heidelberger Unter- mit dem Theater der Stadt Heidelberg. stützungssystem Schule, Differenzierungsmaßnah- –– Betreuungsangebote: päd-aktiv e. V. (kosten- men in allen Klassenstufen, Schulsozialarbeit pflichtig) Klasse 5 und 6 –– Betreuungsangebote: Hausaufgabenbetreuung –– Essensversorgung: Bäckerservice einmal pro Tag –– Essensversorgung: Kiosk –– Barrierefreiheit*: nein –– Barrierefreiheit*: ja

* Barrierefreiheit an Schulen ist mehr als eine Ausstattung mit Rampen und Aufzügen. Schon jetzt besuchen Schülerinnen und Schüler mit ganz unterschiedlichen Einschränkungen erfolgreich Heidelberger Schulen. Bitte fragen Sie an den Schulen direkt nach, ob Ihr Kind dort mit seiner Einschränkung gut zurechtkommen kann. Bericht Schule und Bildung 2016/17 93 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Zahlen, Daten, Fakten zu den öffentlichen Realschulen

Aus Tabelle 40 geht die Schüler- und Klassenvertei- Abbildung 44 und Tabelle 41 verdeutlichen, wie lung der einzelnen Realschulen hervor. In diesem Schul- sich die Übergangszahlen auf öffentliche und private jahr ist der Anteil an Schülerinnen und Schülern mit Realschulen in den letzten Jahren entwickelt haben. Migrationshintergrund an der Johannes-Kepler-Schule Die höchste Zahl an Anmeldungen zur fünften Klasse am höchsten unter den öffentlichen Realschulen weist die Gregor-Mendel-Realschule auf. Die Johan- Heidelbergs. Und auch der Anteil der ausländischen nes-Kepler-Schule und die Theodor-Heuss-Schule zei- Schülerinnen und Schüler fällt an dieser Schule et- gen über die Jahre schwankende Zahlen an Neuan- was höher aus als an den beiden anderen Schulen. meldungen. Die private St. Raphael-Realschule verfügt

Tabelle 40 Verteilung der Schüler- und Klassenzahlen auf die einzelnen Jahrgangsstufen (2016/17)

Realschulen Klassenstufe 5 6 7 8 9 10 Internat. Gesamt davon davon Vorbe- mit Migrations- ausländische reitungs- hintergrund Schüler/innen klasse absolut in % absolut in % Theodor-Heuss- Schülerzahl 36 35 37 44 55 68 275 110 40 25 9 Realschule Klassenzahl 2 2 2 2 2 3 13

Johannes-Kepler- Schülerzahl 23 36 45 51 70 72 25 322 160 50 60 19 Realschule Klassenzahl 1 2 2 2 4 3 1 15

Gregor-Mendel- Schülerzahl 79 72 86 88 86 86 497 182 37 40 8 Realschule Klassenzahl 3 3 3 3 3 3 18 Gesamt Schülerzahl 138 143 168 183 211 226 25 1.094 452 41 125 11 Klassenzahl 6 7 7 7 9 9 1 46

Abbildung 44 Entwicklung der Übergangszahlen auf Realschulen seit 2007

100

90

80

70

60

50

40

30

20

10

0

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Gregor-Mendel-Realschule Johannes-Kepler-Realschule F+U Realschule St. Raphael Realschule Theodor-Heuss-Realschule

Abb. 44 Bericht Schule und Bildung 2016/17 94 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

aktuell über die dritthöchste Übergangszahl, wohin- 2010/11. Beispielsweise startete im Jahr 2010/11 an der gegen der Realschulzweig des Heidelberger Privat- Johannes-Kepler-Realschule der Jahrgang Klasse 5 schulcentrums die niedrigsten Übergangszahlen der mit 44 Schülerinnen und Schülern. In der Abbildung Realschulen verzeichnet. wurde diese Jahrgangsstufe als Startkohorte festge- legt. In den darauffolgenden Schuljahren wurde immer diese Kohorte betrachtet und angegeben, auf wel- Tabelle 41 Übergangszahlen auf die öffentlichen und privaten chen Wert im Verhältnis zur Startkohorte der Jahrgang Realschulen (2015/16 und 2016/17) angewachsen oder gesunken ist. An der Johannes- 2015 2016 Kepler-Realschule wuchs die Startkohorte bereits in Theodor-Heuss-Realschule Schülerzahl 23 36 Klassenstufe 6 auf 114 Prozent des Startwerts an. Ab Klassenzahl 1 2 Klasse 8 war die Startkohorte auf mehr als die dop- Johannes-Kepler-Realschule Schülerzahl 37 23 pelte Größe im Vergleich zu Klasse 5 angewachsen. Klassenzahl 2 1 Gregor-Mendel-Realschule Schülerzahl 65 79 Für Realschulen gibt es keine Schulbezirke. Vielmehr Klassenzahl 3 3 ergibt sich der traditionelle Einzugsbereich einer jeden St. Raphael-Realschule Schülerzahl 29 29 Schule überwiegend aus ihrem Standort im Stadt- Klassenzahl 1 1 gebiet und ihrer Anbindung an den öffentlichen Per- F + U Realschule Schülerzahl 16 13 sonennahverkehr. Die folgenden Tabellen 42 und Klassenzahl 1 1 43 zeigen zunächst den Anteil an Heidelbergern Gesamt Schülerzahl 170 180 beziehungsweise auswärtigen Realschülerinnen und Klassenzahl 8 8 Realschülern an den öffentlichen Realschulen und gehen dann detaillierter auf die Einzugsgebiete der einzelnen Schulen ein. Es wird deutlich, dass alle In den letzten Jahren kristallisierte sich für die Heidel- drei öffentlichen Realschulen um die 20 bis 30 Pro- berger Realschulen folgender Trend heraus: Ten- zent Bildungspendelnde verzeichnen. Im aktuellen denziell sinken an einzelnen Standorten die Zahlen Schuljahr wurde die Theodor-Heuss-Schule insbe- der Neuanmeldungen zur 5. Klasse, siehe Abbildung sondere von Auswärtigen aus Dossenheim und Leimen, 44. Die einzelnen Klassen werden aber in der Regel die Johannes-Kepler-Schule ebenfalls von Kindern ab dem siebten oder achten Jahrgang stark aufge- und Jugendlichen aus Dossenheim und Leimen und füllt. Abbildung 45 zeigt die Durchgangsquote an den die Gregor-Mendel-Schule von Personen aus Heidelberger Realschulen für die Startkohorte von Sandhausen und Leimen gewählt.

Abbildung 45 Durchgangsquoten an Realschulen, Startkohorte 2010/11

600 %

500 %

400 %

300 %

200 %

100 %

0 %

Startkohorte Klasse 6 Klasse 7 Klasse 8 Klasse 9 Klasse 10 Klasse 5 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16 2010/11

F+U Realschule Theodor-Heuss-Realschule Gregor-Mendel-Realschule Johannes-Kepler-Realschule St. Raphael-Realschule

Abb. 45 Bericht Schule und Bildung 2016/17 95 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Tabelle 42 Übersicht der Bildungspendler/innen und Heidelberger Schülerinnen und Schüler an öffentlichen Realschulen (2016/17)

Schülerzahl davon aus Heidelberg davonAuswärtige Auswärtige in % Theodor-Heuss-Realschule 275 205 70 25 Johannes-Kepler-Realschule 322 258 64 20 Gregor-Mendel-Realschule 497 341 156 31 Gesamt 1.094 804 290 27

Tabelle 43 Übersicht der Bildungspendler/innen an öffentlichen Realschulen nach Wohnorten (2016/17)

Wohnort Theodor-Heuss-Realschule Johannes-Kepler-Realschule Gregor-Mendel-Realschule Gesamt 1 2 1 4 Dossenheim 9 10 19 Edingen-Neckarhausen 2 5 1 8 Eppelheim 4 7 4 15 6 6 Leimen 8 10 28 46 3 1 4 Neckargemünd 6 2 8 Nußloch 2 4 4 10 Plankstadt/ 1 1 2 Sandhausen 2 109 111 2 3 5 Wiesenbach 4 4 Wiesloch 5 2 7 Wilhelmsfeld 1 3 1 5 andere 16 15 5 36 Gesamt 70 64 156 290

3.4.2 Private Realschulen

Die St. Raphael-Realschule ist eine staatlich anerkannte Der Realschulzweig des Heidelberger Privatschul- private Realschule für Mädchen. Die Schwerpunkte der centrums (HPC) ist Teil der F+U Unternehmensgruppe Schule liegen auf der zweiten Fremdsprache Franzö- und bietet als Besonderheit einen bilingualen Zug sisch ab der Klasse 6 (fakultativ) sowie dem Compas- in Englisch an. Die Realschule ist im Ganztagsbetrieb sion-Sozialpraktikum (Klasse 9). Neben dem Fachunter- gestaltet, und es gibt eine Cafeteria. richt werden auch vielfältige Arbeitsgemeinschaften und eine Hausaufgabenbetreuung angeboten. Zudem Im Kapitel 3.2 und 3.9 werden die weiteren Schul- wird zweimal pro Tag ein Bäckerservice bereitgestellt. arten des HPC näher erläutert.

Tabelle 44 Schüler- und Klassenzahlen der privaten Realschulen (2016/17)

Privatschulen Stufe 5 6 7 8 9 10 Gesamt St. Raphael-Realschule Schülerzahl 29 30 31 54 57 52 253 davon aus Heidelberg 12 14 15 28 31 24 124 Klassenzahl 1 1 1 2 2 2 9 Heidelberger Privatschulcentrum Schülerzahl 13 16 21 37 41 55 183 davon aus Heidelberg 4 5 7 9 9 13 47 Klassenzahl 1 1 1 2 2 3 10 Gesamt Schülerzahl 42 46 52 91 98 107 436 davon aus Heidelberg 16 19 22 37 40 37 171 Klassenzahl 2 2 2 4 4 5 19 Bericht Schule und Bildung 2016/17 96 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Tabelle 45 Bildungspendler /innen an privaten Realschulen (2016/17)

Gesamt davon aus davon Auswärtige Heidelberg absolut in % St. Raphael-Realschule 253 124 129 51 F + U Realschulzweig 183 47 136 74 Gesamt 436 171 265 61

Tabelle 46 Wohnorte auswärtiger Privatschüler/innen an Realschulen (2016/17)

Wohnorte F + U Realschule Bad Schönborn 3 Bammental 2 Dielheim 4 Edingen 5 Eppelheim 9 Gaiberg 2 3 Leimen 7 Mannheim 3 Meckesheim 8 Mühlhausen 3 Neckargemünd 5 Nußloch 3 Plankstadt 2 Rauenberg 2 Sandhausen 7 Schönbrunn 2 Foto Auf dem Schulweg. Schriesheim 3 Schwetzingen 2 Sinsheim 9 St.Leon-Rot 3 Walldorf 5 Entsprechend der Informationen aus Tabelle 44 hat Weinheim 5 die St. Raphael-Realschule derzeit 253 Schülerinnen und Wiesenbach 2 Schüler, das Heidelberger Privatschulcentrum hat 183 Wiesloch 13 Schülerinnen und Schüler im Realschulzweig. Insgesamt andere 24 besuchen 436 Schülerinnen und Schüler in Heidel- Gesamt 136 berg eine private Realschule, diese Anzahl verteilt sich auf insgesamt 19 Klassen. Wohnorte St. Raphael Realschule Bergstraße 56 Tabelle 45 und Tabelle 46 machen darauf aufmerksam, Edingen/Mannheim/Ludwigshafen 9 dass mehr als die Hälfte der Schülerinnen und Schüler an Eppelheim/Plankstadt 14 der St. Raphael-Realschule und dem Realschulzweig der Leimen/Nußloch/Gaiberg 19 F+U Bildungspendelnde sind. An der St. Raphael-Real- Meckesheim/Sinsheim/ 13 schule kommen besonders viele Schülerinnen und Schüler Neckargemünd 8 aus der Region der Bergstraße, an der Realschule der Sandhausen/Wiesloch/Walldorf 9 F+U kommen besonders viele Schülerinnen und Schüler andere 1 aus Wiesloch, Eppelheim und Sinsheim. Gesamt 129 Bericht Schule und Bildung 2016/17 97 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

3.5 Gymnasien

Abbildung 46 Öffentliche und private Gymnasien in Heidelberg

Quelle Geographisch technisches Informationssystem der Stadt Heidelberg.

Im Bereich der öffentlichen und privaten Gymnasien Gymnasium, das nicht erst ab Klasse 11, sondern bietet Heidelberg ein sehr variantenreiches Spek- schon ab Klasse 8 startet. Auch die Internationale trum von Profilen und Möglichkeiten an. Öffentliche Gesamtschule Heidelberg als „Schule besonderer Gymnasien in Heidelberg sind das Bunsen-Gym- Art“ verfügt mit ihrem A-Zug über einen Gymna- nasium, das Helmholtz-Gymnasium, das Hölderlin- sialzweig. Gymnasium und das Kurfürst-Friedrich-Gymna- sium. Darüber hinaus ist das Abitur in Heidelberg an Auf die Internationale Gesamtschule Heidelberg und folgenden privaten Gymnasien möglich: St. Raphael- die beruflichen Gymnasien wird jeweils in gesonderten Gymnasium, Elisabeth-von-Thadden-Schule, Kapiteln eingegangen. Heidelberg College und Englisches Institut. Fast alle Gymnasien haben sich entsprechend der Berufliche Gymnasien sind an der Carl-Bosch-Schule Landespolitik zu achtjährigen Gymnasien weiterent- (Technisches Gymnasium), der Willy-Hellpach- wickelt, dennoch bleibt in Heidelberg die Möglichkeit, Schule (Wirtschaftsgymnasium) und an der Marie- das Abitur in neun Jahren zu erlangen, durch den Baum-Schule (Gymnasium für Biotechnologie) einge- Besuch der IGH, eines Privatgymnasiums oder eines richtet, darunter auch ein sechsjähriges berufliches beruflichen Gymnasiums. Bericht Schule und Bildung 2016/17 98 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

3.5.1 Öffentliche Gymnasien Helmholtz-Gymnasium

Nachfolgend sind die von den vier öffentlichen –– Profile:sprachliches Profil, naturwissenschaftliches allgemeinbildenden Gymnasien im G8 angebotenen Profil und Sportprofil Profilwahlmöglichkeiten dargestellt: –– Sprachenfolge: Englisch (Klasse 5), Latein/ Französisch (Klasse 6), sprachliches Profil: Spanisch Bunsen-Gymnasium (Klasse 8) –– Besondere Angebote: Bilinguale (englische) Am 9. Dezember 2016 wurde der naturwissenschaft- Sachfächer, Partnerschule für Europa, Eliteschule liche Anbau am Bunsen-Gymnasium eingeweiht. Er des Sports, Astronomisches Lehrzentrum, Stütz- wurde innerhalb von zwei Jahren errichtet. Die Stadt punktschule für Molekularbiologie, Big Band, Chor, investierte dafür acht Millionen Euro. Orchester, Theater-AGs, Kooperationsangebote, schuleigenes Landheim im , Skilandheim- Seit Beginn des Schuljahres 2010/11 gibt es am Bunsen- aufenthalt, Auslandsaufenthalte (England, Frank- Gymnasium ein offenes Ganztagsangebot. Es umfasst: reich, Italien) und Erasmus+. –– Betreuungsangebote: Hausaufgaben- und –– Regelunterricht in rhythmisierter Form, Mittagspausenbetreuung durch päd-aktiv e. V. und –– Pausengestaltung und Bistroangebote – Bewegung Jugendbegleiter, Förderunterricht (Heidelberger und Verpflegung, Unterstützungssystem Schule, Schüler helfen Schü- –– Aufgabenbetreuung und Aufgabenbegleitung, lern), Schulsozialarbeit. –– AG-Angebote der Schule sowie zusätzliche Ange- –– Essensversorgung: Cafeteria mit Mensa und bote von Kooperationspartnern. Kioskbetrieb –– Barrierefreiheit*: teilweise Das offene Ganztagsangebot ist von Beginn an auf große Resonanz gestoßen und wird von der Stadt Hölderlin-Gymnasium Heidelberg unterstützt. –– Profile:sprachliches und naturwissenschaftliches –– Profile:sprachliches und naturwissenschaftliches Profil Profil, Französisch bilingual –– Sprachenfolge: sprachliches Profil: Englisch (Klasse –– Sprachenfolge: sprachliches Profil: Englisch (Klasse 5), Latein (Klasse 6), Französisch (Klasse 8); natur- 5), Latein (Klasse 5), Französisch (Klasse 8) oder wissenschaftliches Profil: Englisch (Klasse 5), Latein Französisch bilingual (Klasse 5), Englisch (Klasse 5), (Klasse 6), Naturwissenschaft und Technik (Klasse 8) Latein (Klasse 8). Naturwissenschaftliches Profil: oder Englisch (Klasse 5), Französisch (Klasse 6) und Englisch (Klasse 5), Latein (Klasse 5), Naturwissen- Naturwissenschaft und Technik (Klasse 8). Für alle schaft und Technik (NwT) (Klasse 8) oder Englisch Züge ein zusätzliches Angebot von Spanisch als wei- (Klasse 5), Französisch (Klasse 6), Naturwissenschaft terer Fremdsprache (Klasse 10) und als Kurs in der und Technik (NwT) (Klasse 8) Kursstufe; in der Kursstufe Angebot „Literatur und –– Besondere Angebote: im bilingualen Sprach- Theater“ und „Wirtschaft“ profil auf der Basis von Französisch kann der Dop- –– Besondere Angebote: Bläserklasse, Theaterpäda- pelabschluss „Abibac“ (Abitur und Baccalauréat gogische Klasse, Theaterarbeitsgemeinschaft, Chor mit französischem Abiturzeugnis) erworben werden; und Orchester für Unter-, Mittel- und Oberstufe; Begabungsförderung, Partnerschule für Europa, Arbeitsgemeinschaften: Italienisch, Spanisch, In- Austauschprogramme mit Frankreich und den USA, formatik, vielseitige Förderungen in Mathematik, zusätzliche Angebote in den Bereichen Theater, Informatik, Naturwissenschaft, Technik (MINT), Musik, Sport sowie Sprachen und Konversation, Schülerbibliothek, umfangreiches Schüleraustausch- Förderangebot „SENSUS“ (Klasse 5 und 6) bis zum programm mit Frankreich, USA, England, Polen, Wahlkurs Literatur und Theater in der Kursstufe. Italien (Rom) –– Betreuungsangebote: Aufgabenbetreuung, –– Betreuungsangebote: Mittagspausenbetreuung offenes Ganztagsangebot durch Jugendbegleiter-Programm –– Essensversorgung: Ganztägiges Verpflegungsan- –– Essensversorgung: Bistro Hyperion (SRH), Snacks gebot und Mittagstisch (Bistro) in allen Pausen und Mittagessen –– Barrierefreiheit*: teilweise –– Barrierefreiheit*: nein Bericht Schule und Bildung 2016/17 99 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Foto Naturwissenschaften im Bunsen-Gymnasium.

Kurfürst-Friedrich-Gymnasium Statistische Angaben zu den öffentlichen Gymnasien –– Profile ab Klasse 8: sprachlich (Französisch oder Griechisch) und Naturwissenschaft und Technik Im Schuljahr 2016/17 haben 3.258 Schülerinnen und –– Sprachenfolge: Latein und Englisch ab Klasse 5, Schüler ein öffentliches Gymnasium in Heidelberg Französisch oder Griechisch ab Klasse 8 besucht. Aus Abbildung 47 geht die Entwicklung der –– Besondere Angebote: Hochbegabtenzug (siehe Schülerzahlen an Heidelberger Gymnasien hervor. Kapitel 2.2.3.7, Europäisches Gymnasium, 2 Or- Seit 2005 schwankt die Zahl der Gymnasiasten in Hei- chester, 4 Chöre, Sprach-AGs: Italienisch, Spanisch, delberg etwa zwischen 3.200 und 3.700. Allerdings Hebräisch; Sport-AGs: Turnen, Fechten, Ballsport- ist die Zahl der an öffentlichen Gymnasien unterrichte- arten; weitere AGs: Informatik, Theater, Kunst, ten Schülerinnen und Schülern im aktuellen Schuljahr Geschichts-AG, Politik, Model United Nations, Aqua- die niedrigste im abgebildeten Zeitraum. Abbildung ristik, kreatives Schreiben; Austausche: Frankreich, 48 zeigt, wie sich anteilig die Schülerschaft der Gym- Irland, China, Italien. nasien aus Sekundarstufe I und II zusammensetzt. –– Betreuungsangebote: Hausaufgabenbetreuung intern und extern (päd-aktiv e. V.); Leseoase, Förder- unterricht Mathematik, Deutsch, Latein; Kommu- nikationskurs Englisch –– Essensversorgung: Mensa (Mittagstisch), Bäckereiverkauf –– Barrierefreiheit*: nein Bericht Schule und Bildung 2016/17 100 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Abbildung 47 Schülerzahlen der öffentlichen Gymnasien seit 2005/06

4.000

3.500

3.000 3.737 3.390

2.500 3.258

2.000

1.500

1.000

500

0 2011/12 2010/11 2013/14 2012/13 2015/16 2016/17 2014/15 2007/08 2009/10 2006/07 2005/06 2008/09

Abbildung 48 Schülerzahlen der Gymnasien differenziert nach Sekundarstufe I und II seit dem Schuljahr 2005/06

4.000 Abb. 47 3.500

3.000

2.500

2.000

1.500

1.000

500

0 2011/12 2010/11 2013/14 2012/13 2015/16 2016/17 2014/15 2007/08 2009/10 2006/07 2005/06 2008/09

Sekundarstufe I Sekundarstufe II

Abb.In der 48 nachfolgenden Tabelle 47 sind die Schüler- und Klassenzahlen sowie die durchschnittlichen Klassenstärken in den einzelnen Gymnasien dargestellt. Besonders interessant – vor allem im Hinblick auf die weitere Entwicklung – ist hierbei die getrennte Darstellung der Sekundarstufe I (Klassen 5 bis 10) und der Sekundarstufe II (Jahrgangsstufe 1 und 2).

Tabelle 48 zeigt die Aufteilung der Gymnasiasten auf die einzelnen Klassen- stufen. Außerdem ist der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund mit ab- gebildet. Hier zeigt sich, dass in Heidelberg im aktuellen Schuljahr im Durch- schnitt 17 Prozent der gymnasialen Schülerschaft an öffentlichen Gymnasien einen Migrationshintergrund haben. Sieben Prozent haben eine ausländische Staatsangehörigkeit. Bericht Schule und Bildung 2016/17 101 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Tabelle 47 Schülerzahlen der öffentlichen Gymnasien (2015/16 und 2016/17)

Schülerzahlen Klassenzahlen* Durchschnittliche Klassenstärke 2015/16 2016/17 2015/16 2016/17 2015/16 2016/17 Bunsen-Gymnasium Sekundarstufe I 645 636 25 25 26 25 Sekundarstufe II 204 190 10 10 20 19 Gesamt 849 826 35 35 24 24

Helmholtz-Gymnasium Sekundarstufe I 703 704 26 26 27 27 Sekundarstufe II 186 184 9 9 21 20 Gesamt 889 888 35 35 25 25

Hölderlin-Gymnasium Sekundarstufe I 609 616 24 24 25 26 Sekundarstufe II 209 205 10 10 21 21 Gesamt 818 821 34 34 24 24

Kurfürst-Friedrich-Gymnasium Sekundarstufe I 544 562 24 23 23 24 Sekundarstufe II 194 161 10 8 19 20 Gesamt 738 723 34 31 22 23

Sekundarstufe I 2.501 2.518 99 98 25 26 Sekundarstufe II 793 740 39 37 20 20 Gesamt 3.294 3.258 138 135 24 24

* Für die Sekundarstufe II werden fiktive Klassen gebildet, daher kann es zu abweichenden Werten im Vergleich zu früheren Publikationen kommen.

Tabelle 48 Verteilung der Schüler- und Klassenzahlen auf die einzelnen Jahrgangsstufen der Gymnasien (2016/17)

Gymnasien Stufe 5 6 7 8 9 10 Jgst. 1* Jgst. 2* Ge- männ- weib- darunter mit darunter aus- samt lich lich Migrations- ländische hintergrund Schülerinnen und Schüler absolut in % absolut in % Bunsen- Schüler- 118 133 104 99 92 90 95 95 826 432 394 175 21 92 11 Gymnasium zahl Klassen- 4 5 4 4 4 4 5 5 35 zahl Helmholtz- Schüler- 117 115 118 115 126 113 99 85 888 467 421 120 14 37 4 Gymnasium zahl Klassen- 4 4 4 4 5 5 5 4 35 zahl Hölderlin- Schüler- 117 114 106 93 91 95 105 100 821 361 460 155 19 66 8 Gymnasium zahl Klassen- 4 4 4 4 4 4 5 5 34 zahl Kurfürst- Schüler- 108 97 96 75 87 99 76 85 723 397 326 110 15 41 6 Friedrich- zahl Gymnasium Klassen- 4 4 4 3 4 4 4 4 31 zahl Gesamt Schüler- 460 459 424 382 396 397 375 365 3.258 1.657 1.601 560 17 236 7 zahl Klassen- 16 17 16 15 17 17 19 18 135 zahl

* Für Jahrgangsstufe 1 und 2 werden fiktive Klassen gebildet. Bericht Schule und Bildung 2016/17 102 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Foto Hölderlin-Gymnasium.

Tabelle 49 Bildungspendler/innen an den öffentlichen Gymnasien (2016/17)

Schülerzahl davon aus Heidelberg davon Auswärtige Auswärtige in % Bunsen-Gymnasium 826 554 272 33 Helmholtz-Gymnasium 888 676 212 24 Hölderlin-Gymnasium 821 723 98 12 Kurfürst-Friedrich-Gymnasium 723 492 231 32 Gesamt 3.258 2.445 813 25

Aus Tabelle 49 geht die Zahl der auswärtigen Schüler- Über alle Gymnasien kumuliert stammen die meisten innen und Schüler an Heidelberger Gymnasien Bildungspendelnden im Gymnasialbereich aus Dossen- hervor. Im Vergleich zu den drei weiteren öffentlichen heim und Leimen. Gymnasien hat das Hölderlin-Gymnasium einen niedrigeren Prozentsatz an auswärtigen Schülerinnen Abbildung 49 gibt Auskunft darüber, wie viele Schüle- und Schülern. 25 Prozent der Gymnasiasten an rinnen und Schüler seit 2005/06 nach der Grund- öffentlichen Gymnasien sind Bildungspendelnde. schule auf ein öffentliches Gymnasium gewechselt sind. Seit 2005/06 gingen zwischen 400 und 500 Tabelle 50 zeigt, dass ein Großteil dieser Pendelnden Viertklässlerinnen und Viertklässler auf öffentliche am Bunsen-Gymnasium aus Dossenheim stammt. Das Gymnasien in Heidelberg über. Im Schuljahr 2015/16 Helmholtz-Gymnasium verzeichnet großen Zulauf aus sind insgesamt 458 Schülerinnen und Schüler in Leimen. Das Hölderlin-Gymnasium hat aus den Ge- der 5. Klasse eines öffentlichen Gymnasiums in Heidel- meinden Dossenheim, Edingen, Neckargemünd und berg gestartet. Alle vier Gymnasien haben in ihrer Leimen besonders große Schülerzahlen. Auch das Kur- Eingangsstufe derzeit zwischen 108 und 117 Schü- fürst-Friedrich-Gymnasium zieht Schülerinnen und lerinnen und Schüler. Die Schulleiter der Heidelberger Schüler aus mehreren umliegenden Städten und Ge- Gymnasien verständigen sich aufgrund der großen meinden ähnlich stark an. Hierzu zählen Dossenheim, Nachfrage nach Schulplätzen auf eine sogenannte Eppelheim, Schriesheim, Leimen und Edingen. „Schülerstromlenkung“. Bericht Schule und Bildung 2016/17 103 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Tabelle 50 Bildungspendler/innen an den Gymnasien nach Wohnort (2016/17)

Wohnorte Bunsen- Helmholtz- Hölderlin- Kurfürst-Friedrich- Gesamt Gymnasium Gymnasium Gymnasium Gymnasium Dielheim 2 3 5 Dossenheim 172 21 18 28 239 Edingen-Neckarhausen 8 14 10 20 52 Eppelheim 19 13 7 22 61 Gaiberg 4 15 7 7 33 1 1 2 2 6 Hirschberg 6 2 4 12 Hirschhorn 1 3 4 Leimen 13 73 21 24 131 Mannheim 3 2 2 7 Mauer 1 3 4 Neckargemünd 10 11 16 37 Neckarsteinach 2 2 3 7 Nußloch 2 32 3 7 44 3 9 12 Plankstadt 1 2 1 3 7 Rauenberg 2 1 1 4 Sandhausen 3 2 4 9 18 Schönau 2 6 8 Schriesheim 19 3 1 20 43 Schwetzingen 5 1 6 Walldorf 4 1 8 13 Weinheim 3 4 7 Wiesloch 1 1 4 6 Wilhelmsfeld 3 3 6 12 andere 6 7 5 17 35 Gesamt 272 212 98 231 813

Abbildung 49 Entwicklung der Übergangszahlen auf Gymnasien seit 2005/06

160

140

120

80

60

40

20

0

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Helmholtz-Gymnasium Hölderlin-Gymnasium Bunsen-Gymnasium Kurfürst-Friedrich-Gymnasium

Abb. 49 Bericht Schule und Bildung 2016/17 104 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Die nachstehende Tabelle 51 zeigt ausführlich die Tabelle 52 geht auf die Sprachenfolge an den einzelnen Vielzahl an teils wählbaren, teils verpflichtend zu bele- Gymnasien ein. Die Sprachenfolge: Englisch, Franzö- genden vierstündigen Kursen der Oberstufe der vier sisch ist sehr gefragt und deshalb am Bunsen-Gymna- Heidelberger Gymnasien. sium, Helmholtz-Gymnasium und Hölderlin-Gymnasi- um zu wählen. Das Kurfürst-Friedrich-Gymnasium Das Abitur kann an den vier Gymnasien, der IGH aber bildet hier eine Ausnahme: Hier wird am häufigsten auch an den beruflichen Gymnasien abgelegt wer- die Sprachenfolge Latein, Englisch gewählt. den. Dieser Bildungsweg wurde in Kapitel 2.2.1 näher beschrieben, in Kapitel 3.9 werden die beruflichen Schulen vorgestellt.

Tabelle 51 Vierstündige Kurse – Anzahl der Schülerinnen und Schüler (2016/17)

Bunsen- Helmholtz- Hölderlin- Kurfürst-Friedrich- Gymnasium Gymnasium Gymnasium Gymnasium Schülerzahl Klassenzahl Schülerzahl Klassenzahl Schülerzahl Klassenzahl Schülerzahl Klassenzahl Deutsch J1 95 4 99 5 105 5 76 4 J2 95 5 85 5 100 5 85 4 Englisch J1 86 4 94 5 96 4 71 4 J2 87 4 84 5 93 4 75 4 Französisch J1 27 2 16 1 11 1 11 1 J2 32 2 19 1 12 1 Französisch ab Klasse 10 J1 J2 Latein J1 17 1 15 1 8 1 J2 14 1 15 1 Griechisch J1 1 1 J2 9 Spanisch J1 J2 18 1 Bildende Kunst J1 16 1 28 2 12 1 J2 12 1 19 1 12 1 Musik J1 10 1 6 1 10 1 J2 5 1 11 1 2 Geschichte J1 26 2 7 1 J2 24 2 10 1 14 1 Erdkunde J1 28 2 J2 15 1 20 1 Gemeinschaftskunde J1 15 1 20 1 7 1 11 1 J2 15 1 15 1 27 2 25 2 Kath. Religion J1 3 1 J2 2 Mathematik J1 95 5 99 5 105 5 76 4 J2 95 5 85 5 100 5 85 4 Physik J1 18 1 17 1 22 1 18 1 J2 26 2 16 1 21 1 21 1 Chemie J1 17 1 18 1 23 1 25 1 J2 24 1 14 1 21 1 19 1 Biologie J1 47 2 70 4 57 3 45 2 J2 33 2 60 4 51 3 49 2 Sport J1 16 1 21 2 12 1 J2 12 1 25 2 Seminarkurs J1 6 1 J2 Wirtschaft J1 38 2 J2 14 1 Bericht Schule und Bildung 2016/17 105 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Foto Kurfürst-Friedrich-Gymnasium.

Tabelle 52 Sprachenfolge der Gymnasialschüler /innen (2016/17)

Klassenstufe 5 6 7 8 9 10 Gesamt Bunsen-Gymnasium Englisch 46 46 Englisch, Französisch 64 53 40 43 33 233 Englisch, Latein 42 41 27 22 13 22 167 Englisch, Latein, Französisch 15 10 12 37 Französisch, Englisch 30 28 24 82 Französisch, Englisch, Latein 22 26 23 71 Helmholtz-Gymnasium Englisch 117 117 Englisch, Französisch 87 85 51 58 56 337 Englisch, Französisch, Spanisch 22 19 18 59 Englisch, Latein 28 33 32 36 29 158 Englisch, Latein, Spanisch 10 13 10 33 Hölderlin-Gymnasium Englisch 117 117 Englisch, Französisch 77 63 65 64 65 334 Englisch, Latein 37 43 12 15 13 120 Englisch, Latein, Französisch 16 12 17 45 Kurfürst-Friedrich-Gymnasium Latein, Englisch 108 97 96 37 24 35 397 Latein, Englisch, Französisch 27 49 49 125 Latein, Englisch, Griechisch 11 14 15 40 Bericht Schule und Bildung 2016/17 106 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Foto Elisabeth-von-Thadden-Schule.

3.5.2 Private Gymnasien Förderstunde in verschiedenen Fächern, Haus- aufgabenbetreuung „Schüler für Schüler“, kompak- Neben den vier öffentlichen Gymnasien gibt es in Hei- te Stundenplangestaltung, keine Ganztagsschule delberg auch vier private Gymnasien mit je spezifi- –– Essensversorgung: Bäckereiverkauf zweimal schem Profil und Schwerpunkt. Im Folgenden werden pro Tag die Profile der privaten Gymnasien kurz vorgestellt –– Barrierefreiheit*: nein und die wichtigsten Daten zusammengetragen. Elisabeth-von-Thadden-Schule St. Raphael-Gymnasium –– Profile:drei Sprachprofile, naturwissenschaftliches –– Profile:sprachliches Profil und Musikprofil Profil, MINT-Schule (Förderung in Mathematik, –– Sprachenfolge: Latein und Englisch oder Englisch Informatik, Naturwissenschaft, Technik), Sozial- und Französisch ab Klasse 5, Französisch oder curriculum Spanisch oder Musik ab Klasse 7, Italienisch oder –– Sprachenfolge: Englisch (Klasse 5), Latein (Klasse naturwissenschaftliche Praktika ab Klasse 9 6), Französisch (Klasse 8); Englisch (Klasse 5), Latein –– Besondere Angebote: Möglichkeit einer vierten (Klasse 6), Spanisch (Klasse 8); Englisch (Klasse 5), Fremdsprache ab Klasse 9, Begabtenförderung Französisch (Klasse 6), Spanisch (Klasse 8) Mathematik; unabhängiger AG-Bereich: Unterstu- –– Besondere Angebote: viele AGs, Chor, Orchester, fenchor, Großer Chor, Kammerchor, Unterstufen- Theater, Europäischer Computerführerschein (ECDL), orchester, Großes Orchester, Big-Band, Theatergrup- Sprachzertifikate, Projektfahrten (Klasse 9), um- pen, Basketball, Turnen, Rudern, Fußball, Tanzen, fangreiches Austauschprogramm (Klasse 9 und 10), Robotik, Go, Technik, Kunst, Rhetorik und Debattie- Sozialprofil, Caritas-Diakonie-Projekt (Klasse 11), ren, Umwelt; Austausche mit Finnland, Frankreich, Andachten und Gottesdienste, verpflichtender Reli- Italien, Polen, Schweiz, Spanien; Compassion-So- gionsunterricht, Park, angenehme Lernumgebung, zialpraktikum, religiöse Einkehrtage; optionale Vor- gute Ausstattung bereitung und Teilnahme an international aner- –– Betreuungsangebote: Tagesinternat bis 16.30 Uhr kannten Sprachprüfungen; homogene Lerngruppen –– Essensversorgung: Mittagstisch, Cafeteria –– Betreuungsangebote: siehe AG-Bereich, –– Barrierefreiheit*: teilweise Bericht Schule und Bildung 2016/17 107 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Heidelberg College Englisches Institut

–– Profil ab Klasse 8: sprachliches Profil: Spanisch als –– Schulprofil:sprachliches und naturwissenschaft- zusätzliches Hauptfach und dritte Fremdsprache; liches Profil naturwissenschaftliches Profil: NWT (Naturwissen- –– Sprachenfolge: Englisch/bilingual (Klasse 5), schaft und Technik) als zusätzliches Hauptfach; Latein oder Französisch (Klasse 6), Spanisch Sportprofil: Sport als zusätzliches Hauptfach mit (Klasse 8/Klasse 9) Theorie; Kunstprofil: Kunst als zusätzliches Haupt- –– Besondere Angebote: G8/G9, bilingualer Zug fach mit Theorie mit Abschluss „Internationales Abitur BW“; neben –– Sprachenfolge: 1. Englisch (ab Klasse 5), den Zeugnissen schriftliche Rückmeldungen an 2. Französisch oder Latein (ab Klasse 6), 3. Spanisch die Eltern im Herbst und im Frühjahr; Lerncoach für (ab Klasse 8 bei Sprachprofil) individuelle Lernbegleitung, Schulsozialpädago- –– Besondere Angebote: in Klasse 5 und 6 Wer- gin; Vorbereitung auf Sprachzertifikate in Englisch ken, in Klasse 5 Computereinführung (ITG) und So- und Französisch, „Model United Nations“ mit ziales Lernen (SL), vier Profile, Sozialpraktikum in eigener Konferenz, „Schule ohne Rassismus – Schu- Klasse 10. Oberstufensystem: zweistündige Fächer: le mit Courage“, Schüleraustausche und beglei- alle Fächer im Angebot; vierstündige Fächer: tete Sprachreisen nach Schottland, Spanien, USA D-E-F-Span.-Lat.-M-Gesch.-Gem.-Ch-Phys.-Bio-BK- und Frankreich; zahlreiche Workshops zur Persön- Sport-Musik. Vier Zeugnisse im Schuljahr, großes lichkeitsbildung; umfassendes AG-Angebot, u. a. AG-Angebot, Skifreizeit in allen Klassenstufen, Aus- Orchester, Big Band, Theater, Forscher, Sport: auf tausch mit Frankreich, Spanien, Englandfahrt in Landes- und Bundesebene erfolgreiche Mannschaf- Klasse 8, Theaterkooperation, Mathematikförder- ten in Golf, Rugby, Tennis, Basketball und Hockey, kurse Klasse 6–12 zudem Handball, Rudern, Fußball, Tanzen und –– Betreuungsangebote: Externat, offene Ganztags- Turnen schule, Internat, Hausaufgabenbetreuung –– Betreuungsangebote: offenes Ganztagesangebot –– Essensversorgung: Kiosk, großer Speisesaal, bis Klasse 8 eigene Küche –– Essensversorgung: eigene Küche, Mittagstisch –– Barrierefreiheit*: nein –– Barrierefreiheit*: nein

Tabelle 53 Schüler- und Klassenzahlen der privaten Gymnasien (2016/17)

Privatschulen Klassenstufe 5 6 7 8 9 10 11 Jgst. 1* Jgst. 2* Gesamt Elisabeth-v.-Thadden- Schülerzahl 115 111 107 106 107 111 108 115 880 Schule davon aus Heidelberg 71 69 57 64 64 70 62 71 528 Klassenzahl 4 4 4 4 4 4 5 6 35 St. Raphael- Schülerzahl 116 119 111 115 103 83 83 75 805 Gymnasium davon aus Heidelberg 73 76 65 62 58 39 52 37 462 Klassenzahl 4 4 4 4 4 3 4 4 31 Heidelberg College Schülerzahl 46 71 52 52 78 82 64 75 520 davon aus Heidelberg 38 49 36 30 46 59 46 51 355 Klassenzahl 2 3 2 2 3 3 3 4 22 Englisches Institut Schülerzahl 87 102 79 102 85 94 93 94 736 davon aus Heidelberg 48 53 49 60 48 57 54 52 421 Klassenzahl 4 4 4 4 4 4 5 5 34 Gesamt Schülerzahl 364 403 349 375 373 370 348 359 2.941 davon aus Heidelberg 230 247 207 216 216 225 214 211 1.766 Klassenzahl 14 15 14 14 15 14 17 19 122

* Für die Oberstufe werden fiktive Klassen gebildet (Klassenteiler: 20). Bericht Schule und Bildung 2016/17 108 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Statistische Angaben zu den privaten Gymnasien Tabelle 55 Wohnorte auswärtiger Privatschüler/innen an Gymnasien (2016/17) Schüler- und Klassenzahlen an den privaten Gymnasi- Wohnorte Elisabeth- Eng- Heidel- St. Ge- en werden in Tabelle 53 abgebildet. Aus der genann- von- lisches berg Raphael- samt Thadden- Institut College Gym- ten Tabelle geht darüber hinaus hervor, welcher Anteil Gym- nasium der Schülerschaft in Heidelberg wohnt beziehungswei- nasium se wie viel Zulauf die privaten Gymnasien aus den um- Bammental 7 1 8 2 18 liegenden Städten erhalten. Die höchste Schülerzahl Dielheim 2 4 1 7 weist die Elisabeth-von-Thadden-Schule auf. Insgesamt Dossenheim 44 27 21 139 231 besuchen 2.941 Schülerinnen und Schüler private Edingen 105 5 3 12 125 Gymnasien in Heidelberg. Hiervon sind 1.766 Schüle- Eppelheim 15 8 4 10 37 rinnen und Schüler aus der Stadt Heidelberg. Dement- Gaiberg 3 5 2 3 13 sprechend stammen knapp 40 Prozent der Schüler- 1 1 2 4 schaft an den privaten Gymnasien nicht direkt aus der Heiligkreuzsteinach 3 3 6 Stadt Heidelberg, was im Detail nochmals in Tabelle Hirschberg 2 19 21 54 aufgezeigt wird. 21 2 1 24 Ketsch 3 3 Tabelle 55 zeigt die Einzugsgebiete der privaten 7 3 7 17 Heidelberger Gymnasien. Besonders viele Schülerinnen Leimen 19 84 13 17 133 und Schüler, die private Heidelberger Gymnasien Mannheim 41 3 1 1 46 besuchen, pendeln aus den Gemeinden Dossenheim, Mauer 8 2 6 3 19 Leimen sowie aus Edingen nach Heidelberg. Neckargemünd 18 10 35 7 70 Neckarsteinach 3 3 2 1 9 Nußloch 3 47 2 9 61 Tabelle 54 Bildungspendler/innen an privaten Gymnasien Oftersheim 3 3 6 (2016/17) Plankstadt 12 3 2 17 Gesamt davon aus davon Auswärtige Sandhausen 1 18 9 4 32 Heidelberg absolut in % Schönau 5 2 3 11 21 Elisabeth- 880 528 352 40 Schriesheim 10 10 1 54 75 von-Thadden- Schwetzingen 3 10 2 15 Gymnasium Sinsheim 5 2 7 Englisches 736 421 315 43 St.Leon-Rot 2 1 2 5 Institut Walldorf 2 16 1 1 20 Heidelberg 520 355 165 32 College Weinheim 1 2 10 13 St. Raphael- 805 462 343 43 Wiesenbach 2 6 8 Gymnasium Wiesloch 6 22 1 4 33 Gesamt 2.941 1.766 1.175 40 Wilhelmsfeld 2 20 22 andere 3 18 32 4 57 Gesamt 352 315 165 343 1.175 Bericht Schule und Bildung 2016/17 109 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

3.6 Internationale Gesamtschule Heidelberg (IGH)

Abbildung 50 Internationale Gesamtschule Heidelberg

Quelle Geographisch technisches Informationssystem der Stadt Heidelberg.

Von 2012 bis 2015 wurde die IGH (Primarstufe und der Realschule unterrichtet wird, bevor dann ab Klasse Sekundarstufe) mit Finanzmitteln in Höhe von etwa 7 in einen A-, B- und C-Zug aufgeteilt wird. In speziel- 51,3 Millionen Euro generalsaniert und erstrahlt len Vorbereitungsklassen werden Schülerinnen und seit November 2015 in neuem Glanz. Schüler mit keinen oder geringen Deutschkenntnissen gefördert, um ihnen einen möglichst hochwertigen Die Internationale Gesamtschule Heidelberg (IGH) deutschen Schulabschluss zu ermöglichen. ist gemäß Schulgesetz eine „Schule besonderer Art“, in der die allgemeinbildenden Schularten Grund- A-Zug – Abiturabschluss schule als Primarstufe, Werkrealschule, Realschule und Gymnasium ohne räumliche oder organisatorische Es kann zwischen einem sprachlichen und naturwis- Trennung der einzelnen Einrichtungen betrieben senschaftlichen Profil gewählt werden. werden. –– Sprachenfolge: Englisch (ab Klasse 5) und Franzö- Die Schule hat das Profil „Internationalität – Gesamt- sisch oder Latein (ab Klasse 6), ab Klasse 8 kann schule – Friedensschule“. In den Klassenstufen 5 und entweder Spanisch als dritte Fremdsprache oder das 6 besuchen alle Schülerinnen und Schüler gemeinsam Fach „Naturwissenschaft und Technik“ gewählt die Orientierungsstufe, in der nach dem Bildungsplan werden. Bericht Schule und Bildung 2016/17 110 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

B-Zug – Realschulabschluss können Kinder, die ab Klasse 5 an der IGH angemel- C-Zug – Haupt- und/oder Werkrealschulabschluss det werden, wie auch an allen anderen öffentlichen Gymnasien, nach acht Jahren die Allgemeine Hoch- –– Besondere Angebote: Die IGH ist eine zertifi- schulreife erhalten. Seit dem Schuljahr 2012/13 gibt zierte UNESCO-Projekt- und Umweltschule; der es parallel wieder einen G9-Zug. Friedensgedanke ist im Unterricht und in Projekten verankert; Förderung des Sports in vielfältigen In den Klassen 5 bis 8 der IGH wird nach der Dalton- Arbeitsgemeinschaften Pädagogik unterrichtet. Das Konzept hierzu wurde –– Betreuungsangebote: Ganztagsbetrieb mit von der Reformpädagogin Helen Parkhurst entwickelt vielfältigem AG-Angebot und fokussiert das selbstständige Lernen. So sollen –– Essensversorgung: Mensa und Kiosk Schüler in den sogenannten Daltonstunden größere –– Barrierefreiheit*: ja Eigenverantwortung und Eigeninitiative erlernen, indem sie Verantwortung für den eigenen Lernprozess Kennzeichnend für die Internationale Gesamtschule übernehmen. Daltonstunden werden in allen Fächern als „Schule besonderer Art“ ist, dass die Übergänge außer Sport angeboten. Ziel des Konzeptes ist es, zwischen den einzelnen Schularten unter erleichterten den Schülern eine möglichst individuelle Förderung in Bedingungen möglich sind und in vielen Schulstufen heterogenen Klassenverbänden zu ermöglichen. erfolgen können. An der IGH ist außerhalb der regulä- ren Unterrichtsstunden eine Ganztagsbetreuung einge- Im Schuljahr 2016/17 besuchen insgesamt 1.629 Schü- richtet, die neben vielfältigen Förder- und Freizeitein- lerinnen und Schüler die IGH; davon 305 den Pri- richtungen auch das Angebot eines Mittagstisches und marbereich und 392 die Orientierungsstufe. In der der Hausaufgabenbetreuung beinhaltet. Sekundarstufe I belegen 265 Schülerinnen und Schüler den A-Zug, 293 den B-Zug und 219 den C-Zug der Ab dem Schuljahr 2004/05 wurde in Baden-Württem- Schule. Die Sekundarstufe II wird von 155 Schülerin- berg flächendeckend das achtjährige Gymnasium nen und Schülern besucht. Der Unterricht an der IGH (G8) eingeführt. Auch die Gesamtlehrerkonferenz der findet in insgesamt 71 Klassen statt. Weitere Infor- IGH hat im Jahr 2004 mit Mehrheit der Einführung mationen hierzu sind in Abbildung 51, Tabelle 56 und des achtjährigen Gymnasiums zugestimmt. Somit 57 enthalten.

Abbildung 51 Entwicklung der Schülerzahlen der IGH seit 2005/06

2.000

1.800

1.600

1.400

1.200

1.000

800

600

400

200

0 2011/12 2010/11 2013/14 2012/13 2015/16 2016/17 2014/15 2007/08 2009/10 2006/07 2005/06 2008/09

Sekundarstufe I (Klassen 7 bis 10) Primarstufe Orientierungsstufe (Klasse 5 und 6) Sekundarstufe II (Jgst.1 & 2)*

* Für die Sekundarstufe II werden fiktive Klassen gebildet.

Abb. 51 Bericht Schule und Bildung 2016/17 111 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Tabelle 56 Schülerzahlen der IGH (2015/16 und 2016/17)

Schülerzahlen Klassenzahlen Durchschnittliche Klassenstärke 2015/16 2016/17 2015/16 2016/17 2015/16 2016/17 Primarstufe 344 305 14 13 25 23 Orientierungsstufe (Klasse 5 und 6) 377 392 15 15** 25 26 Sekundarstufe I (Klassen 7 bis 10) 766 777 38** 35** 20 22 Sekundarstufe II (Jgst. 1& 2)* 176 155 9 8* 20 19 Gesamt 1.663 1.629 76 71 22 23

* Für die Sekundarstufe II werden fiktive Klassen gebildet. ** darunter Vorbereitungsklassen

Tabelle 57 Aufteilung der Schülerinnen und Schüler der IGH-Sekundarstufe in die einzelnen Züge und Klassenstufen (2016/17)

Schülerzahl Klassenzahl Mädchen 646 Jungen 678 mit Migrationshintergrund 429 darunter: Ausländische Schülerinnen und Schüler 285 Gesamt 1.324 58

Orientierungsstufe Stufe Schülerzahl Klassenzahl 5 211 (76) 8* 6 181 (47) 7* Gesamt 392 15

* Darunter eine Vorbereitungsklasse (Zahl) = Anzahl der Kinder mit Migrationshintergrund

Sekundarstufe I Stufe A-Zug B-Zug C-Zug Gesamt Sek I Schüler- Klassen- Schüler- Klassen- Schüler- Klassen- Schüler- Klassen- zahlen zahlen zahlen zahlen zahlen zahlen zahlen zahlen 7 66 3 91 4 46 2* 203 (51) 9* 8 49 2 64 3 68 3 181 (66) 8 9 66 3 65 3 74 3 205 (78) 9 10 84 4 73 3 31 2 188 (70) 9 Gesamt 265 12 293 13 219 10 777 35

* Darunter eine Vorbereitungsklasse (Zahl) = Anzahl der Kinder mit Migrationshintergrund

Sekundarstufe II Stufe A-Zug Schülerzahlen Klassenzahlen Jahrgangsstufe 1 77 (20) 4 Jahrgangsstufe 2 78 (21) 4 Gesamt 155 8 Bericht Schule und Bildung 2016/17 112 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Foto Unterricht an der IGH.

Auch die IGH hat eine große Zahl an Bildungspen- Tabelle 59 Auswärtige Schülerinnen und Schüler der delnden. 37 Prozent der Schülerschaft stammen nicht IGH-Sekundarstufe nach Wohnort (2016/17) aus Heidelberg, sondern aus den umliegenden Ge- Wohnort Schülerzahl meinden, was in Tabelle 58 dargestellt wird. Bad Schönborn 7 Bammental 5 Aus Tabelle 59 geht hervor, dass knapp ein Drittel Dielheim 6 der Bildungspendelnden aus der Stadt Leimen stammt, Dossenheim 11 eine große Zahl der Auswärtigen kommt außerdem Edingen 8 aus Nussloch. Eppelheim 13 Gaiberg 11 Heiligkreuzsteinach 6 Tabelle 58 Auswärtige und Heidelberger Schülerinnen und Schüler Leimen 149 an der IGH-Sekundarstufe (2016/17) 9 Gesamt davon aus davon Auswärtige Neckargemünd 15 Heidelberg Auswärtige in % Nußloch 69 IGH 1.324 839 485 37 Oftersheim 7 (Klassen 5–12) Plankstadt 5 Rauenberg 11 Sandhausen 38 Schriesheim 3 St. Leon-Rot 20 Ubstadt-Weiher 13 Walldorf 9 Wiesloch 46 andere 24 Gesamt 485 Bericht Schule und Bildung 2016/17 113 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

3.7 Sonstige Privatschulen

Abbildung 52 Sonstige Privatschulen in Heidelberg

Quelle Geographisch technisches Informationssystem der Stadt Heidelberg

Über die bereits erwähnten Privatschulen hinaus Schreinern, Schneidern, Spinnen, Weben, darstel- gibt es weitere Privatschulangebote in Heidelberg, die lende und projektive Geometrie, Mikroskopieren, in diesem Berichtsabschnitt thematisiert werden. Chemie-Praktikum, Plastizieren, Steinhauen, Malen/ Zeichnen. Prüfungen: Hauptschulabschluss (Klasse 9 Im Folgenden werden die Sekundarstufe der Freien und 10), Realschulabschluss (Klasse 11), Fachhoch- Waldorfschule sowie die Sekundarstufe der Heidel- schulreife (Klasse 12), Abitur (Klasse 13); teilgebun- berg International School näher betrachtet. Diese zwei dene Ganztagsschule, AGs ab Klasse 1 (zum Beispiel Privatschulen haben jeweils auch eine Primarstufe, Zirkus, Arche-Hof: Tiere und Felderwirtschaft), diese Schularten wurden jedoch schon in Kapitel 3.2 Chor und Schulorchester, Theaterprojekte (Klasse 8 beschrieben und werden daher an dieser Stelle nicht und 11), Jahresarbeiten (Klasse 8 und 12), Chemie- noch einmal thematisiert. und Ökologiepraktikum (Klasse 9), Betriebsprakti- kum und Vermessungspraktikum (Klasse 10), Sozial- Freie Waldorfschule praktikum in Russland und Frankreich (Klasse 11), Kunstfahrt (Klasse 12); Schüleraustausch im englisch- –– Sprachenfolge: Englisch und Russisch ab Klasse 1, und französischsprachigen Raum; einzügige Ge- Französisch ab Klasse 10 als Wahlfach bis zum samtschule in freier Trägerschaft; Selbstverwaltung Abitur durch Lehrer und Eltern, Elternbeitrag einkom- –– Besondere Angebote: Gesamtschule, Epochen- mensabhängig, individuell vereinbart. unterricht, Klassenlehrer-Prinzip: Klassenlehrer acht –– Essensversorgung: Pausen- und Mittagsverpfle- Schuljahre konstant, Gartenbau-Unterricht mit Tier- gung, eigene Schulküche haltung, handwerklich-künstlerischer Schwerpunkt: –– Barrierefreiheit*: teilweise Bericht Schule und Bildung 2016/17 114 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Im aktuellen Schuljahr sind 289 Schülerinnen und –– Besondere Angebote: Das Programm der H.I.S ist Schüler in den Klassen 5 bis 13 der Freien Waldorf- insbesondere auf die Bedürfnisse der international schule. 131 davon wohnen in Heidelberg. mobilen Familien aus der Metropolregion Rhein- Neckar ausgerichtet. H.I.S. arbeitet mit internationa- Heidelberg International School (H.I.S.) len Lehrplänen der International Baccalaureate. Die 12. Klasse schließt mit dem weltweit anerkann- Die Heidelberg International School (H.I.S.) – seit ten Abschluss „International Baccalaureate Diplo- August 2002 in Heidelberg – ist eine unabhängige, ma“ ab. ganztägige Ergänzungsschule in freier Träger- –– Betreuungsangebote: Ganztagsschule 8.20– schaft. Sie ist offen für Schülerinnen und Schüler 15.10/16.00 Uhr und AGs 15.20–16.20 Uhr aller Nationen und Kulturen zwischen vier und – in –– Essensversorgung: belegte Brötchen, Obst und der Endausbaustufe – 18 Jahren. Die Klasse 12 warmes Mittagessen auf Vorbestellung schließt mit dem weltweit anerkannten Abschluss –– Barrierefreiheit*: teilweise „International Baccalaureate Diploma“ ab. Dieses Diplom ist weltweit als Berechtigung für den Insgesamt besuchen 114 Kinder die Klassen 5 bis 12 Hochschulzugang anerkannt. der H.I.S., von denen 58 in Heidelberg wohnen. Weitere Informationen zur genauen Klassenaufteilung –– Profil:International Baccalaureate Programme sind aus Tabelle 62 ersichtlich. (Unterrichtssprache Englisch) –– Sprachenfolge: englischsprachiger Unterricht, Deutsch und Spanisch als Unterrichtsfach

Tabelle 60 Schüler- und Klassenzahlen der Freien Waldorfschule Heidelberg (ohne Grundschule) (2016/17)

Klassenstufe 5 6 7 8 9 10 11 12 13 Gesamt Schülerzahl 36 35 36 36 36 35 25 27 23 289 davon aus Heidelberg 13 20 21 18 15 17 9 11 7 131 Klassenzahl 2 2 2 2 2 2 1 1 1 15

Tabelle 61 Bildungspendlerinnen und Pendler an der Freien Waldorfschule Heidelberg (2016/17)

Gesamt davon aus Heidelberg davon Auswärtige absolut in % 289 131 158 55

Tabelle 62 Schüler- und Klassenzahlen der Heidelberg International School (ohne Grundschule) (2016/17)

Klassenstufe 5 6 7 8 9 10 11 12 Gesamt Schülerzahl 15 17 14 11 17 17 18 5 114 davon aus Heidelberg 10 10 6 7 9 8 6 2 58 Klassenzahl 1 1 1 1 1 1 1 1 8 Bericht Schule und Bildung 2016/17 115 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

3.8 Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ)

Abbildung 53 Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren in Heidelberg

Quelle Geographisch technisches Informationssystem der Stadt Heidelberg.

Bis zum Schuljahr 2014/15 war die Stadt Heidelberg Folgende Sonderpädagogische Bildungs- und Bera- Trägerin von vier Sonderpädagogischen Bildungs- tungszentren sind in Heidelberg ansässig: und Beratungszentren (SBBZ). Aufgrund rückläufiger Schülerzahlen in den Stammhäusern der beiden –– SBBZ mit Förderschwerpunkt Sprache: Stauffen- Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren bergschule im Pfaffengrund mit Förderschwerpunkt Lernen Käthe-Kollwitz-Schule –– SBBZ mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung: und Robert-Koch-Schule wurde als Ergebnis eines Graf von Galen-Schule im Pfaffengrund umfassenden Entscheidungsfindungsprozesses eine Zu- –– SBBZ mit Förderschwerpunkt Lernen: Marie- sammenlegung der beiden Standorte unter einer Marcks-Schule in Bergheim und (noch) Kirchheim Leitung beschlossen. Seit 2016 trägt die Schule den Namen Marie-Marcks-Schule. Bis einschließlich Außerdem gibt es in Heidelberg zwei SBBZ, die sich zum Schuljahr 2016/17 befindet sich die Grundstufe nicht in städtischer Trägerschaft befinden: der Marie-Marcks-Schule im Stadtteil Bergheim und Teile der Hauptstufe noch im Stadtteil Kirchheim. –– Hör-Sprachzentrum Heidelberg/Neckargemünd: Ab dem Schuljahr 2017/18 wird nun die komplette Außenstelle der Staatlichen Schule für Gehörlose, Hauptstufe an den Standort Bergheim verlagert sein. Schwerhörige und Sprachbehinderte in Neuen- heim (SBBZ mit Förderschwerpunkten Hören und Sprache mit Internat), –– Schule für Kranke in längerer Krankenhausbehand- lung an der Universitätsklinik Heidelberg. Bericht Schule und Bildung 2016/17 116 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Die allgemeinen Schulen haben einen Bildungs- und Die Einzugsbereiche der SBBZ umfassen teils nicht nur Erziehungsauftrag für alle Kinder. Die Förderung von das Stadtgebiet, sondern beziehen auch verschiedene Schülerinnen und Schülern mit Behinderungen ist Gemeinden aus dem Umkreis mit ein. Für Schülerinnen daher Aufgabe in allen Schularten. Die Sonderpädago- und Schüler, für die aufgrund ihres besonderen För- gik hat zunächst eine unterstützende Funktion, zum derbedarfs kein angemessenes Angebot an SBBZ in Beispiel im Rahmen sonderpädagogischer Dienste. städtischer Trägerschaft zur Verfügung steht, bestehen Eine Aufnahme oder Umschulung in ein SBBZ erfolgt entsprechende Angebote im nahen Umland (SBBZ erst dann, wenn die allgemeine Schule dem individuel- mit Förderschwerpunkten körperliche und motorische len Förderbedarf eines Kindes nicht mehr entspre- Entwicklung, Hören, Sehen, sozial-emotionale Ent- chen kann. So heißt es noch im Schulgesetz für Baden- wicklung). Württemberg, § 15 (1): „Die Sonderschule (in der neuen Begrifflichkeit SBBZ) dient der Erziehung, Bil- Im Schuljahr 2016/17 besuchen 345 Kinder ein SBBZ dung und Ausbildung von behinderten Schülern mit in Heidelberg und werden dort in insgesamt 37 Klassen sonderpädagogischem Förderbedarf, die in den allge- unterrichtet. Die meisten von ihnen sind an der meinen Schulen nicht die ihnen zukommende Erzie- Stauffenbergschule (162 Schülerinnen und Schüler), hung, Bildung und Ausbildung erfahren können.“ Auf- während die Graf von Galen-Schule die geringste grund einer Gesetzesänderung im Juli 2015 können Schülerzahl aufweist. seit dem Schuljahr 2015/16 Eltern, die ein Kind mit einem Anspruch auf ein sonderpädagogisches Bildungs- Die nachfolgende Abbildung 54 zeigt die Schülerzahl- angebot haben, frei wählen, ob sie dieses in den entwicklung an den SBBZ in Heidelberg. Seit 2009/10 gemeinsamen Unterricht auf eine allgemeine Schule ist die Schülerzahl der SBBZ, mit Ausnahme des schicken wollen oder sich für ein SBBZ entscheiden Schuljahrs 2014/15, kontinuierlich gesunken. Dies ist möchten. auch im Zusammenhang mit der Entwicklung des gemeinsamen Unterrichts zu sehen. Insbesondere seit der Änderung des Schulgesetzes 2015 hat sich die Schülerzahl an den SBBZ nochmals verringert.

Abbildung 54 Schülerzahlen der SBBZ seit 2005/06

500

400 459 1.509 453 300 345 200

100

0 2011/12 2010/11 2013/14 2012/13 2015/16 2016/17 2014/15 2007/08 2009/10 2006/07 2005/06 2008/09

Abb. 54

Tabelle 63 Schülerzahlen der SBBZ* (2015/16 und 2016/17)

Schülerzahlen Klassenzahlen Durchschnittliche Klassenstärke 2015/16 2016/17 2015/16 2016/17 2015/16 2016/17 Marie-Marcks-Schule** (Schwerpunkt Lernen) 115 109 11 10 10 11 Graf von Galen-Schule (Schwerpunkt geistige Entwicklung) 78 74 13 13 6 6 Stauffenbergschule (Schwerpunkt Sprache) 162 162 14 14 12 12 Gesamt 355 345 38 37 9 9

* Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren ** Bis 2014/15 Käthe-Kollwitz und Robert-Koch Förderschulen Bericht Schule und Bildung 2016/17 117 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Foto Marie-Marcks-Schule, Standort Bergheim.

An beinahe allen Grundschulstandorten, an den bei- Tabelle 64 stellt dar, wie sich die Schülerinnen und den Gemeinschaftsschulen, den Realschulen, der Schüler der SBBZ auf die einzelnen Stufen vertei- IGH und vereinzelt auch an den Gymnasien gibt es im len. Hierbei ist zu beachten, dass die Stauffenberg- Rahmen von „Gruppenlösungen“ oder „Einzelinte- schule wie eine reguläre Grundschule aufgebaut grationen“ gemeinsamen Unterricht von behinderten ist und die Klassenstufen 1 bis 4 umfasst. Bei den und nichtbehinderten Schülerinnen und Schülern. übrigen Schulen erfolgt eine Unterteilung in Grund- Tabelle 63 bildet nochmals die genauen Schüler- und stufe (Klassen 1 bis 4) und Hauptstufe (Klassen 5 Klassenzahlen der einzelnen Schulstandorte ab. Zum bis 9). Darüber hinaus verfügt die Graf von Galen- Thema Inklusion werden in Kapitel 4 ausführliche Schule noch über eine Berufsschulstufe. Informationen bereitgestellt.

Tabelle 64 Stufenverteilung der Schülerinnen und Schüler der SBBZs (2016/17)

Marie-Marcks-Schule Graf von Galen-Schule Stauffenbergschule Gesamt Schülerzahl Klassenzahl Schülerzahl Klassenzahl Schülerzahl Klassenzahl Schülerzahl Klassenzahl Grundstufe 1 48 4 18 4 45 4 228 22 Grundstufe 2 43 4 Grundstufe 3 36 3 Grundstufe 4 38 3 Hauptstufe 61 6 33 5 94 11 Berufsschulstufe 23 4 23 4 Gesamt 109 10 74 13 162 14 345 37 davon Schülerinnen 50 27 49 126 darunter mit 54 40 64 158 Migrationshintergrund darunter ausländische 27 19 9 55 Schülerinnen und Schüler Bericht Schule und Bildung 2016/17 118 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Aus Tabelle 65 geht hervor, dass alle SBBZ nicht aus- Inklusion) erfolgten. Der Großteil der Zugänge schließlich Schülerinnen und Schüler aus Heidelberg waren Schulanfänger, die 2016 oder schon vor 2016 unterrichten. Die Stauffenbergschule mit circa 71 Pro- schulpflichtig wurden. Elf Kinder wechselten von zent Schülerinnen und Schülern von außerhalb ist einer Grundschule an ein SBBZ. Übergänge erfolgten das SBBZ mit der auf die Herkunft bezogen hetero- besonders oft an Grundschulen und die Sekundar- gensten Schülerschaft. Die Graf von Galen-Schule hat stufe der Gemeinschaftsschulen. dagegen 16 Prozent Schülerinnen und Schüler von

auswärts und die Marie-Marcks-Schule sogar nur Tabelle 66 Ausländische Schülerinnen und Schüler nach 1,8 Prozent, was daran liegt, dass ihr Schulbezirk sich Staatsangehörigkeit an SBBZs (2016/17)

mit den Heidelberger Stadtgrenzen deckt. Land Graf von Marie-Marcks- Stauffenberg- Galen-Schule Schule schule Afghanistan 1 Tabelle 65 Heidelberger und auswärtige Schülerinnen und Schüler an SBBZs (2016/17) Albanien 2 Angola 1 1 Wohnort Graf von Marie-Marcks- Stauffenberg- Galen-Schule Schule schule Gambia 1 Heidelberg 62 107 46 Italien 2 Auswärtige Irak 1 Rhein-Neckar- 10 Kenia 1 Kreis Kosovo 5 Hessen 2 Litauen 1 Dielheim 1 Mexiko 1 Dossenheim 1 2 Pakistan 1 Eppelheim 6 Polen 4 1 9 Rumänien 3 1 Ketsch 4 Serbien 3 8 1 Leimen 1 24 Slowenien 1 Mühlhausen 2 Spanien 1 Neulußheim 2 Syrien 1 Nußloch 4 Türkei 8 3 Oftersheim 2 Togo 1 Plankstadt 3 Ungarn 1 Rauenberg 5 Gesamt 19 27 9 Sandhausen 10 Schriesheim 4 Schwetzingen 12 Tabelle 67 Durchlässigkeit in den SBBZ (2016/17)

St. Leon-Rot 8 Zugänge von … Schülerzahl Walldorf 3 Schulanfänger, die 2016 schulpflichtig wurden 38 Wiesloch 11 Schulanfänger, die vor 2016 schulpflichtig wurden 24 Wilhelmsfeld 2 Grundschulen 11 Andere 2 Werkrealschulen 0 Gesamt 74 109 162 SBBZ mit gleichem Förderschwerpunkt 3 SBBZ mit anderem Förderschwerpunkt 4 Realschulen 1 Tabelle 66 zeigt die ausländische Schülerschaft der GMS Sek. I 0 SBBZs auf. Hier hat die Graf von Galen-Schule prozen- sonstigen Schulen 1 tual gesehen den größten Anteil an ausländischen Schülerinnen und Schülern mit 25,7 Prozent. Ihr folgt Übergänge auf … Schülerzahl die Marie-Marcks-Schule mit 24,8 Prozent, während Grundschulen 12 an der Stauffenbergschule nur 5,6 Prozent der Schü- Werkrealschulen 8 lerschaft von ausländischer Herkunft sind. SBBZ mit gleichem Förderschwerpunkt 6 SBBZ mit anderem Förderschwerpunkt 5 Aus Tabelle 67 wird ersichtlich, aus welchen Schul- Realschulen 9 formen die SBBZ im Schuljahr 2016/17 Zugänge beka- Gymnasien 1 men und auf welche Schulformen Übergänge (so- GMS Primarstufe 5 wohl Rückschulungen, wenn der sonderpädagogische GMS Sekundarstufe I 15 Bildungsanspruch aufgehoben wurde, als auch sonstige allgemeinbildende Schulen 1 Bericht Schule und Bildung 2016/17 119 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Stauffenbergschule Graf von Galen-Schule (SBBZ mit Förderschwerpunkt Sprache) (SBBZ mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung) An der Stauffenbergschule werden sprachauffällige Kinder der Klassenstufen 1 bis 4 beschult, für die zu- Die Graf von Galen-Schule wird von Schülerinnen und vor ein entsprechender Förderbedarf festgestellt wur- Schülern im Alter von 6 bis etwa 18 Jahren mit geistiger de. Es wird der Bildungsgang der Grundschule ange- Behinderung und vergleichbaren Förderbedarfen boten. Die Kinder werden in Kleinklassen unterrichtet. besucht. Zur intensiven sprachheilpädagogischen Förderung stehen zusätzliche Lehrerstunden zur Verfügung. Die Schule bietet eine sehr differenzierte und individu- elle Bildung und Erziehung in kleinen Klassen. Das Des Weiteren gehört eine Sprachheilpädagogische Unterrichtsangebot schließt Inhalte wie Lesen, Schrei- Beratungsstelle zur Stauffenbergschule. Hier werden ben, Rechnen, Musik, Kunst, Sport, Religion ebenso Kinder mit einer Sprachentwicklungsverzögerung/- mit ein, wie besondere Angebote entsprechend dem störung im Frühbereich sonderpädagogisch überprüft, Förderbedarf der Schülerinnen und Schüler in den um festzustellen, ob und welche spezielle sonderpäda- Bereichen Wahrnehmung, Kommunikation, Motorik, gogische Förderung erforderlich ist. Sozialverhalten und Selbstständigkeit. Maßstab der Bildungsangebote ist stets die spezifische Lern- und Die Eltern werden im Hinblick auf Fördermaßnahmen Lebenssituation des einzelnen Kindes oder Jugendli- und zu Einschulungsfragen ihrer Kinder beraten. chen, die in einem individuellen Förderplan beschrieben wird. Die Eltern sind hier zur Mitwirkung eingeladen. Die Stauffenbergschule kooperiert mit Kindergärten unterschiedlichster Trägerschaft und bietet hierbei Be- Seit vielen Jahren widmet sich die Graf von Galen- ratung und sprachheilpädagogische Förderung an. Schule neuen Konzeptionen zum gemeinsamen Lernen Darüber hinaus unterhält die Stauffenbergschule einen von Kindern mit und ohne Behinderung. So entstan- Sonderpädagogischen Dienst zur Beratung und Un- den Außenklassen (Kooperationsklassen) an vielen terstützung der zum Schulbezirk gehörenden Schulen. Heidelberger Grund-, Haupt- und Realschulen, sie ge- Der Sonderpädagogische Dienst wird auf Anforde- hören seit 1991 fest zum Schulkonzept. Die Graf von rung hin tätig. Galen-Schule – und mit ihr die gesamte Heidelberger Schullandschaft – gilt in der Entwicklung dieses Ange- Wie fünf weitere Heidelberger Standorte bietet die bots zum gemeinsamen Unterricht landesweit als be- Stauffenbergschule LIMA – eine Lese-Rechtschreib- sonders engagiert und erfolgreich. Intensivmaßnahme – an. Sie richtet sich gezielt an Schü- lerinnen und Schüler, die in der Grundschule zusätz- Der Schule ist eine Sonderpädagogische Beratungsstel- licher Förderung im Bereich Lesen und/oder schreiben le organisatorisch angegliedert. Diese bietet in eige- bedürfen, welche nicht innerhalb des Schulalltags nen Räumen Frühberatung und Frühförderung für Kin- der eigenen Schule gedeckt werden kann. Hier werden der mit Entwicklungsrisiko und drohender oder an zwei Nachmittagen in der Woche Kinder aus der bestehender Behinderung an. Das Angebot an Förder- 3. und 4. Klasse in kleinen Gruppen in Zusammenarbeit maßnahmen ist für Eltern kostenfrei und umfasst mit den Klassenlehrerinnen und -lehrern sowie Eltern Hausfrühförderung, Beratung in der Kindertagesein- gezielt in Bereichen wie Arbeitstechniken zum Schrei- richtung, Förderung in der Beratungsstelle und Eltern- ben oder individuellem Lesetraining gefördert. Kind-Schwimmen. Die Kontaktaufnahme erfolgt durch die Eltern oder mit deren Einverständnis über die Kin- Der Marie-Bertha-Coppius-Schulkindergarten ist dertageseinrichtung. der Stauffenbergschule zugeordnet. Hier werden sprachauffällige Kinder mit einem festgestellten För- Außerdem ist in den Räumen der Graf von Galen- derbedarf ab dem dritten Lebensjahr aufgenommen. Schule die „Beratungsstelle für Kinder und Jugendliche Die Betreuung am Schulkindergarten erfolgt durch mit Autismus“ untergebracht. Das Beratungsangebot Fachkräfte. Lehrkräfte der Stauffenbergschule arbeiten richtet sich vor allem an Eltern und Lehrerinnen und im Umfang von acht Wochenstunden pro Gruppe mit. Lehrer von Kindern beziehungsweise Schülerinnen und Mehr dazu finden Sie in Kapitel 3.1. Schülern mit einer Autismus-Spektrum-Störung an allen Schularten. Bericht Schule und Bildung 2016/17 120 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Zum Schuljahr 2014/15 zog in die Räumlichkeiten der Englisch und Computerunterricht gelehrt, während Graf von Galen-Schule die Grundschule Bahnstadt die Hauptstufe neben diesen Fächern auch Natur-Tech- als Gast auf Zeit ein. Diese Grundschule für den neuen nik, Wirtschaft-Arbeit-Gesundheit, Werken und Stadtteil Bahnstadt ist eine inklusive Ganztagsschule Welt-Zeit-Gesellschaft anbietet (Marie-Marcks-Schule, – die erste in Heidelberg nach dem neuen Ganztags- 2016b). schulmodell des Landes. Die intensive Kooperation zwischen der neuen Grundschule und Kindern aus der Nachstehende SBBZs haben ihren Standort im Um- Graf von Galen-Schule soll bis zur Fertigstellung des land der Stadt Heidelberg, sind aber dennoch für Hei- neuen Schulgebäudes auf dem Gadamerplatz der delberger Schülerinnen und Schüler des jeweiligen schulischen Inklusion wichtige Impulse und fachliche Förderschwerpunkts zuständig. Unterstützung ermöglichen. Vier große Klassenzimmer mit angegliederten Differenzierungsräumen im ers- Albrecht-Dürer-Schule Mannheim ten Obergeschoss der Schule wurden zum Schuljahr Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungs- 2014/15 umfassend saniert und neu ausgestattet. zentrum mit dem Förderschwerpunkt Sehen

Der Pusteblume-Schulkindergarten der Lebenshilfe Die Albrecht-Dürer-Schule ist eine Schule für Sehbe- Heidelberg ist der Graf von Galen-Schule zugeordnet. hinderte und stellt den Schülerinnen und Schülern Er ist ein Kindergarten für alle Kinder, da er in Intensiv- ein Team von Sonderpädagogen und -pädagoginnen Kooperation (Inklusion) mit dem hauseigenen allge- zur Verfügung, des Weiteren ist das Schulgebäude meinen Kindergarten arbeitet. Näheres zum Schulkin- speziell für Sehbehinderte eingerichtet (Schule für dergarten finden Sie im Kapitel 3.1. Sehbehinderte, 2016).

Marie-Marcks-Schule Baumstraße 24 (SBBZ mit Förderschwerpunkt Lernen) 68309 Mannheim Telefon 0621 72651 Der Erziehungs- und Bildungsauftrag der SBBZ mit Telefax 0621 7363123 Förderschwerpunkt Lernen gilt insbesondere für Schü- [email protected] lerinnen und Schüler mit Lernbarrieren. Diese haben www.sehbehindertenschule-mannheim.de einen Anspruch auf ein sonderpädagogisches Bil- dungsangebot. Ziel ist es, den Schülerinnen und Schü- Hör-Sprachzentrum Neckargemünd lern eine aktive Teilhabe am gesellschaftlichen Leben Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungs- zu ermöglichen. Voraussetzungen hierfür sind der zentrum mit den Förderschwerpunkten Hören und Erwerb von Wissen und Kompetenzen auch im mathe- Sprache mit Internat matischen und sprachlichen Bereich. Die Handha- bung von neuen Medien soll selbstverständlich sein. „Das Hör-Sprachzentrum bietet vom Schulkindergarten Die Förderung der Kreativität nimmt breiten Raum über die Grundschule für Hörgeschädigte und Sprach- ein. Wichtige pädagogische Ziele sind die Stärkung behinderte, die Werkrealschule, das Brückenjahr bis zur von Selbstbewusstsein und Verantwortungsbewusst- Kaufmännischen Sonder-Berufsfachschule ein inten- sein. Dabei geht der pädagogische Förderansatz sives Förderangebot für Kinder und Jugendliche mit von vorhandenen Stärken und Fähigkeiten der Schü- einer Hörschädigung oder Sprachbehinderung“ (Hör- lerinnen und Schüler aus. Sprachzentrum Heidelberg/Neckargemünd, 2016). Hier verfolgt die Marie-Marcks-Schule das Konzept Schützenhausstraße 34 der individuellen Lern- und Entwicklungsbegleitung. 69151 Neckargemünd Dafür werden zweimal im Jahr individuelle Förderziele Telefon 06223 807-0 für jeden Schüler und jede Schülerin festgelegt, die Telefax 06223 807-133 zum Schuljahresende auf das weitere Bestehen eines [email protected] sonderpädagogischen Förderbedarfs überprüft werden. www.hsz-hdn.de Auch die Gesamtentwicklung der Schüler wird da- durch dokumentiert (Marie-Marcks-Schule, 2016a).

Der Unterricht an der Marie-Marcks-Schule ist in eine Grundstufe und eine Hauptstufe unterteilt. In der Grundstufe werden Fächer wie Deutsch, Mathematik, Bericht Schule und Bildung 2016/17 121 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Klinikschule Heidelberg Schloss-Schule Ilvesheim Die Klinikschule Heidelberg ist eine staatliche Schule, Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungs- die es Schülerinnen und Schülern ermöglicht, auch zentrum mit dem Förderschwerpunkt Sehen während eines Aufenthaltes in der Universitätsklinik mit Internat Heidelberg zur Schule zu gehen. „Unterrichtet werden dabei Schülerinnen und Schüler aus allen Bundes- Die Schloss-Schule Ilvesheim ist eine staatliche Schule ländern, Schularten und Schulstufen“ (Universitäts- für Blinde und Sehbehinderte mit Internat. Sie ist eine klinikum Heidelberg, 2016). Ganztagsschule und stellt mit dem Einbezug medi- zinischer Dienste sicher, dass auch Kinder und Jugend- Marsilius-Arkaden liche mit schwerer Behinderung oder Erkrankung am Im Neuenheimer Feld 130.3 Unterricht teilnehmen können (Schloss-Schule Ilves- 69120 Heidelberg heim, 2016). Telefon 06221 56-8408 Telefax 06221 56-5592 Schloss-Straße 23 [email protected] 68549 Ilvesheim www.klinikum.uni-heidelberg.de/klinikschule- Telefon 0621 4969-0 heidelberg.109784.0.html Telefax 0621 4969-149 [email protected] https://schloss-schule-ilvesheim.de Martinsschule Ladenburg Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungs- zentrum mit dem Förderschwerpunkt körperliche und Stephen-Hawking-Schule motorische Entwicklung Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungs- zentrum mit dem Förderschwerpunkt körperliche und Die Martinsschule Ladenburg ist eine Schule für motorische Entwicklung mit Internat Körperbehinderte mit einem Integrativ-Kooperativen Konzept. Hier werden „alle Schüler/innen eines Die Stephen-Hawking-Schule ist eine staatlich an- neuen Jahrganges in integrativen Eingangsklassen zu- erkannte private Ganztagsschule mit Internat, sammengefasst“ (Martinsschule Ladenburg, 2016). die sowohl für Menschen mit als auch für Menschen ohne Körperbehinderung Bildungsgänge von Hirschberger Allee 2 der Grundschule bis hin zum Gymnasium anbietet. 68526 Ladenburg (Stephen-Hawking-Schule, 2016) Die Stephen- Telefon 06203 95839-0 Hawking-Schule ergänzt das Angebot der Martins- Telefax 06203 95839-5330 schule, die zunächst für Heidelberg zuständig ist. [email protected] http://martinsschule-ladenburg.de Im Spitzerfeld 25 69151 Neckargemünd Telefon 06223 81-0 Peter-Koch-Schule Weinheim Telefax 06223 9224303 Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungs- [email protected] zentrum mit Förderschwerpunkt emotionale und www.stephenhawkingschule.de soziale Entwicklung

Die Peter-Koch-Schule ist eine private Schule mit dem Pilgerhaus Weinheim als Träger. Hier werden Jungen und Mädchen unterrichtet und gefördert, die starke Auffälligkeiten in sozialer, emotionaler, psychosomati- scher oder motorischer Hinsicht sowie im Leistungs- verhalten zeigen (Pilgerhaus Weinheim, 2016).

Am Pilgerhaus 8 69469 Weinheim Telefon 06201 5005-0 Telefax 06201 5005-13 [email protected] www.pilgerhaus.de/pilgerhaus/schule Bericht Schule und Bildung 2016/17 122 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

3.9 Berufliche Schulen

Abbildung 55 Öffentliche und private berufliche Schulen in Heidelberg

Quelle Geographisch technisches Informationssystem der Stadt Heidelberg.

Ausbildungsmarkt in Heidelberg

Die stabile wirtschaftliche Lage sowie die Beschleu- Von den 495 Bewerbern waren 57,6 Prozent männli- nigung der technologischen Entwicklung auf der einen chen Geschlechts. Insgesamt waren 2015/16 54,5 Seite und der einsetzende demografische Wandel Prozent unter 20 Jahren und 89,1 Prozent waren unter sowie der Trend zu immer höheren Bildungsabschlüs- 25 Jahren. Acht Bewerber hatten keinen Haupt- sen auf der anderen Seite haben zu einer veränderten schulabschluss (das entspricht 1,6 Prozent der Bewer- Situation auf dem Ausbildungsstellenmarkt geführt. ber), 23,4 Prozent einen Hauptschulabschluss, der Trotz eines vielfältigen und umfassenden Angebots an größte Anteil mit knapp 40 Prozent verfügte über ein- Ausbildungsplätzen streben immer mehr Schülerin- en Realschulabschluss (Bundesagentur für Arbeit, nen und Schüler eine längere schulische Ausbildung 2016). In Tabelle 69 werden die TOP 10 Berufsaus- mit einem höherwertigen Schulabschluss an und ste- bildungsstellen in Heidelberg gelistet. hen damit immer später oder gar nicht dem dualen System zur Verfügung.

Tabelle 68 zeigt einige Kennzahlen zum Heidelberger Ausbildungsmarkt. Im Jahr 2015/16 kamen 2,55 Be- rufsausbildungsstellen auf einen Bewerber. Es blieben 92 Berufsausbildungsstellen im Monat unbesetzt und gleichzeitig nur sechs Bewerber unversorgt, sodass auf jeden unversorgten Bewerber 15,33 unbesetzte Be- rufsausbildungsstellen kamen. Bericht Schule und Bildung 2016/17 123 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Tabelle 68 Übersicht des Ausbildungsstellenmarktes und der Bewerbersituation in Heidelberg (September 2016)

Merkmale 2015/16 Veränderung gegenüber Vorjahr 2014/15 2013/14 absolut in % gemeldete Bewerber für Berufsausbildungsstellen seit Beginn des Berichtsjahres* 495 21 4,4 474 477 versorgte Bewerber 489 20 4,3 469 463 darunter einmündende Bewerber 239 20 9,1 219 203 darunter andere ehemalige Bewerber 154 -16 -9,4 170 162 darunter Bewerber mit Alternative zum 30. September 96 16 20 80 98 unversorgte Bewerber zum 30. September 6 1 20 5 14 gemeldete Berufsausbildungsstellen seit Beginn des Berichtsjahres* 1.263 202 19 1.061 1.124 darunter betriebliche Berufsausbildungsstellen 1.079 207 23,7 872 924 darunter außerbetriebliche Berufsausbildungsstellen 184 -5 -2,6 189 200 darunter Bestand an unbesetzten Berufsausbildungsstellen im Monat 92 34 58,6 58 63 Berufsausbildungsstellen je Bewerber 2,55 2,24 2,36 unbesetzte Berufsausbildungsstellen je unversorgter Bewerber 15,33 11,6 4,5 * 1. Oktober bis 30. September des Folgejahres Quelle Bundesagentur für Arbeit 2016.

Tabelle 69 Seit Beginn des Berichtsjahres gemeldete Bewerber für Berufsausbildungsstellen Top 10 der Berufe in Heidelberg (September 2016)

Gesamt in % Gesamt in % Gesamt in % seit Beginn des Berichtsjahres 495 100 männlich 285 100 weiblich 210 100 gemeldete Bewerber Kaufmann/frau – 37 7,5 Kaufmann/frau 19 6,7 Medizinische/r 32 15,2 Büromanagement im Einzelhandel Fachangestellte/r Kaufmann/frau im 35 7,1 Kfz.mechatroniker – PKW- 18 6,3 Kaufmann/frau – 27 12,9 Einzelhandel Technik Büromanagement Medizinische/r Fachangestelle/r 33 6,7 Fachlagerist/in 12 4,2 Kaufmann/frau im 16 7,6 Einzelhandel Verkäufer/in 21 4,2 Industrie- 11 3,9 Verkäufer/in 14 6,7 mechaniker/in Kfz.mechatroniker – 18 3,6 Kaufmann/frau – 10 3,5 Friseur/in 11 5,2 PKW-Technik Büromanagement Industriekaufmann/frau 16 3,2 Automobilkauf- 9 3,2 Industriekaufmann/ 8 3,8 mann/frau -frau Friseur/in 16 3,2 Industriekauf- 8 2,8 Tiermedizinische/r 7 3,3 mann/frau Fachangestelle/r Fachlagerist/in 12 2,4 Elektroniker/in – Energie-/ 7 2,5 Kaufmann/frau im 6 2,9 Gebäudetechnik Gesundheitswesen Hotelfachmann/frau 12 2,4 Fachinformatiker – 7 2,5 Zahnmedizinische/r 6 2,9 Anwendungsentwicklung Fachangestelle/r Industriemechaniker/in 11 2,2 Fachkraft – 7 2,5 Gestalter/in für 6 2,9 Lagerlogistik visuelles Marketing übrige Berufe 284 57,4 übrige Berufe 177 62,1 übrige Berufe 77 36,7

Quelle Bundesagentur für Arbeit, 2016. Bericht Schule und Bildung 2016/17 124 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Foto Auf den Heidelberger Ausbildungstagen kommen zukünftige Arbeitnehmer mit Arbeitgebern ins Gespräch. Bericht Schule und Bildung 2016/17 125 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

3.9.1 Öffentliche berufliche Schulen

In Heidelberg gibt es an den beruflichen Schulen zahl- Tabelle 71 gewährt einen Überblick über die ange- reiche schulische Möglichkeiten. Neben verschiedenen botenen Schulzweige an den sechs öffentlichen beruf- Schwerpunkten können auch verschiedene Abschlüsse lichen Schulen. gewählt werden. Einen Überblick der Schwerpunkte der öffentlichen beruflichen Schulen gibt Tabelle 70. Derzeit sind von den insgesamt 6.956 Schülerinnen und Schülern an den beruflichen Schulen5 1.764 Schü- Zusätzlich hat das Heidelberger Privatschulcentrum lerinnen und Schüler in Heidelberg gemeldet, was eine berufliche Schule. Der Schwerpunkt liegt hier auf 25 Prozent entspricht. Abbildung 57 zeigt, wie sich dem kaufmännischen und sozialen Bereich (siehe Heidelberger und Auswärtige anteilig auf die ver- Kapitel 3.9.2). schiedenen Bildungsgänge verteilen.

Aus Abbildung 56 (S. 128) wird ersichtlich, dass die Tabelle 72 zeigt die Vielfalt der wählbaren Kurse an Schülerzahlen an den öffentlichen beruflichen Schulen den beruflichen Gymnasien in Heidelberg. in den letzten Jahren leicht rückläufig waren und der- zeit bei 6.956 Schülerinnen und Schülern stehen.

Tabelle 70 Berufliche Schwerpunkte der beruflichen Schulen in Heidelberg

Berufliche Schule Schwerpunkt Willy-Hellpach-Schule kaufmännische Schule Johannes-Gutenberg-Schule gewerbliche und landwirtschaftliche Schule Carl-Bosch-Schule gewerblich-technische Schule Julius-Springer-Schule kaufmännische Schule Marie-Baum-Schule hauswirtschaftliche Schule, Gesundheit und Pflege, Biotechnologie Fritz-Gabler-Schule Hotelfachschule

Tabelle 71 Schülerzahlen der öffentlichen beruflichen Schulen in Heidelberg (2016/17)

WHS JSS CBS JGS MBS Hofa Gesamt Teilzeitschulen berufliche Sonderschulen 32 9 41 Berufsschule 759 1.137 683 1.166 152 3.897 Berufskolleg 92 76 168 Berufsfachschule 23 23 Vollzeitschulen VAB/ VABO 18 103 30 151 BEJ 21 21 Berufsfachschule 144 56 158 49 407 Berufskolleg 408 85 152 100 745 Berufsaufbauschule 19 19 Fachschule 67 292 359 Meisterschule 57 57 berufliches Gymnasium 6-jährig (8.–10. Klasse) 91 91 berufliches Gymnasium 479 212 286 977 Gesamt 1.474 1.639 1.194 1.731 626 292 6.956

5 WHS = Willy-Hellpach-Schule, JSS = Julius-Springer-Schule, CBS = Carl-Bosch-Schule, JGS = Johannes-Gutenberg-Schule, MBS = Marie-Baum- Schule, Hofa = Hotelfachschule Bericht Schule und Bildung 2016/17 126 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Tabelle 72 Kursbildung an den beruflichen Gymnasien – Anzahl der Schülerinnen und Schüler (2016/17)

Technisches Wirtschafts- Biotechnologisches Soz. und Ges.wiss Gymnasium gymnasium Gymnasium Gymnasium – (Carl-Bosch-Schule) (Willy-Hellpach- (Marie-Baum-Schule)* Profil Gesundheit Schule) (Marie Baum-Schule)* Jahr- Schüler- Klassen- Schüler- Klassen- Schüler- Klassen- Schüler- Klassen- gangs- zahl zahl zahl zahl zahl zahl zahl zahl stufe Profilfächer Biotechnologie 1 35 2 2 44 2 Informationstechnik 1 25 1 2 22 1 Wirtschaft 1 166 6 2 142 6 Technik und Management 1 24 1 2 10 1 Umwelttechnik 1 13 1 2 12 1 Mechatronik 1 10 1 2 15 1 Gesundheit und Pflege 1 53 2 2 44 2 4-stündige Kurse Deutsch 1 27 3 166 6 35 4 53 4 2 59 3 142 6 44 5 44 5 Englisch/Niveau A 1 72 3 161 6 35 4 53 4 2 59 3 139 6 44 5 44 5 Französisch/Niveau A 1 9 1 2 9 1 Französisch/Niveau B 1 14 1 10 1 8 1 3 1 2 12 1 13 1 7 1 6 1 Spanisch/Niveau B 1 22 1 90 4 17 1 26 1 2 24 2 59 3 20 1 19 1 Russisch/Niveau B 1 13 1 2 12 1 Mathematik 1 72 3 166 6 35 4 53 4 2 59 3 142 6 44 5 44 5 Chemie 1 26 2 35 2 (mit Laborübungen) 2 35 2 Biologie 1 53 2 2 27 2 Physik 1 46 2 (mit Laborübungen) 2 24 2 Wirtschaftsinformatik 1 (Informationsmanagement) 2 8 1 Global Studies 1 2 Finanzmanagement 1 2 Bericht Schule und Bildung 2016/17 127 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Technisches Wirtschafts- Biotechnologisches Soz. und Ges.wiss Gymnasium gymnasium Gymnasium Gymnasium – (Carl-Bosch-Schule) (Willy-Hellpach- (Marie-Baum-Schule)* Profil Gesundheit Schule) (Marie Baum-Schule)* 2-stündige Kurse Jahr- Schüler- Klassen- Schüler- Klassen- Schüler- Klassen- Schüler- Klassen- gangs- zahl zahl zahl zahl zahl zahl zahl zahl stufe Bildende Kunst 1 44 2 4 1 13 1 2 27 2 9 1 4 1 Biologie 1 111 5 2 83 5 17 1 Chemie 1 30 2 2 31 2 44 2 Computertechnik/ 1 35 2 166 12 35 2 18 3 Bioinformatik 2 28 2 134 8 44 3 22 1 Ethik 1 15 1 82 3 9 1 15 1 2 16 1 67 3 16 1 11 1 Ev. Religionslehre 1 29 2 47 2 15 1 20 1 2 26 2 33 2 16 1 19 1 Geschichte mit 1 72 3 166 6 35 4 53 4 Gemeinschaftskunde 2 59 3 142 6 44 5 44 5 Kath. Religionslehre 1 28 1 37 2 11 1 18 1 2 20 1 42 2 12 1 14 1 Literatur 1 2 15 1 13 1 Musik 1 2 4 1 Philosophie 1 26 1 2 Physik 1 25 1 2 28 1 2 1 3 1 Psychologie 1 2 18 1 15 1 Sondergebiete der 1 8 1 3 1 Ernährungswissenschaft 2 18 1 11 1 Sport 1 72 3 166 7 35 4 53 4 2 59 3 142 7 44 2 44 2 Sozialmanagement 1 11 1 2 18 1 Wirtschaftslehre 1 48 3 35 2 53 2 2 49 3 44 2 44 2 Projektmanagement 1 24 1 2 10 1 Wirtschaftsgeographie 1 105 4 2 97 4 Global Studies 1 33 1 2 21 1 Medizintechnik 1 13 1 2 16 1 Vertiefungsgebiete 1 13 1 der Umwelttechnik 2 12 1 Mathematik+ 1 16 1 12 1 2 12 1 6 1 5 1 Seminarkurs 1 16 1 5 1 4 1 2 * An der MBS werden folgende Kurse profilübergreifend (BTG und SGG gemeinsam) unterrichtet: Deutsch, Englisch (A), Französisch (B), Mathematik, Bildende Kunst, Geschichte /Gemeinschaftskunde, Musik, Physik, Psychologie, Mathematik+. Bericht Schule und Bildung 2016/17 128 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Abbildung 56 Schülerzahlen der öffentlichen beruflichen Schulen inklusive beruflicher Gymnasien in Heidelberg seit 2001/02

9.000

8.000 1.509

7.000 8.368

6.000 6.956 6.740

5.000 6.382

4.000

3.000

2.000

1.000

0 2011/12 2010/11 2013/14 2012/13 2015/16 2016/17 2014/15 2001/02 2007/08 2009/10 2002/03 2003/04 2006/07 2005/06 2004/05 2008/09

Abb.Abbildung 56 57 Heidelberger und auswärtige Schüler an öffentlichen beruflichen Schulen (2016/17)

100%

90 %

80 %

70 %

60 %

50 %

40%

30 %

20%

10 %

0 Fachschule Berufskolleg Berufsschule Meisterschule Berufsfachschulen Berufseinstiegsjahr Berufsaufbauschule berufliches Gymnasium Berufsvorbereitungsjahr berufliche Sonders chulen

Heidelberger Auswärtige

Abb. 57 Bericht Schule und Bildung 2016/17 129 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Im Folgenden werden die Profile der einzelnen beruf- –– Zweijährige Berufsfachschule Wirtschaft (Wirt- lichen Schulen näher vorgestellt. schaftsschule): Mit dem Hauptschulabschluss als Voraussetzung kann man in zwei Jahren die Fach- Willy-Hellpach-Schule schulreife und damit einen mittleren Bildungs- abschluss erwerben. Neben den allgemeinbilden- –– Profil:kaufmännische Schule den und kaufmännischen Fächern werden im –– Schularten: Wahlpflichtbereich Naturwissenschaften und Wirt- –– Wirtschaftsgymnasium (WG) mit drei unterschiedli- schaftsgeografie angeboten. Zusätzlich können chen Profilen: Mit dem mittleren Bildungsabschluss Arbeitsgemeinschaften und das Unterrichtsfach als Voraussetzung kann man in drei Jahren die all- Glück belegt werden. gemeine Hochschulreife und damit die Studienbe- –– Kaufmännische Berufsschule: Wirtschaft und Ver- rechtigung für alle Disziplinen an sämtlichen Univer- waltung, Gesundheit. sitäten in Deutschland erwerben. Sprachenfolge: –– Duales Berufskolleg für Abiturienten (Banken) Englisch, Französisch oder Spanisch oder Russisch –– Besondere Angebote: Juniorenfirma „Bistro –– Profil „Wirtschaft“ (WG-W): Wirtschaftsgymnasi- Willy“ (von Schülern betriebene hauseigene Cafe- um der klassischen Form mit volks- und betriebs- teria), Eliteschule des Sports und Partnerschule wirtschaftlichem Schwerpunkt und der Wahl- des Olympiastützpunktes Rhein-Neckar, KMK-Zerti- möglichkeit einer zusätzlichen Qualifikation im fikat Englisch, diverse Arbeitsgemeinschaften, Bereich Wirtschaftsinformatik. Unterrichtsfach Glück in der zweijährigen Berufs- –– Profil „Finanzmanagement“ (WG-F): Wirtschafts- fachschule Wirtschaft gymnasium mit weitreichender Schwerpunktset- –– Essensversorgung: Cafeteria zung in den Bereichen privates und betriebliches –– Barrierefreiheit*: teilweise Finanzmanagement. Mit den Fächern „Privates Vermögensmanagement“ und „Finanzwirtschaft- Die Willy-Hellpach-Schule wird im Schuljahr 2016/17 liche Studien“ wird gezielt auf ein wirtschaftswis- von 1.474 Schülerinnen und Schülern besucht. Wie senschaftliches Studium, in dem häufig finanz- aus Abbildung 58 hervorgeht, ist die Schülerzahl theoretisches Wissen vorausgesetzt wird, von 2007/08 bis 2012/13 kontinuierlich angestiegen. vorbereitet. Seit 2014/15 ist sie leicht zurückgegangen. –– Profil „Internationale Wirtschaft“ (WG-I): Wirt- schaftsgymnasium, das zusätzlich sprachliche und Tabelle 73 geht näher auf die Schüler- und Klassen- interkulturelle Kompetenzen im bilingualen Un- zahlen der einzelnen Bildungsgänge an der Willy-Hell- terricht (Deutsch und Englisch) fördert. Das Profil- pach-Schule ein. Besonders viele Schülerinnen und fach „Internationale Volks- und Betriebswirt- Schüler besuchen hier die kaufmännische Berufsschule schaftslehre“ sowie die profilergänzenden Fächer und das Wirtschaftsgymnasium. „Global Studies“ und „Ökonomische Studien“ ermöglichen jungen Menschen, die zum Beispiel in Unternehmen mit weltweiter Ausrichtung ar- beiten möchten, eine breite betriebs- und volks- wirtschaftliche Grundlagenausbildung.

Abbildung 58 Entwicklung der Schülerzahlen der Willy-Hellpach-Schule seit 2005/06

2.000

1.500

1.000 1.558 1.474 1.457 1.407 500

0

2005/06 2006/07 2007/08 2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16 2016/17

Abb. 58 Bericht Schule und Bildung 2016/17 130 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Tabelle 73 Schülerzahlen der Willy-Hellpach-Schule (2015/16 und 2016/17)

Willy-Hellpach-Schule Schülerzahlen Klassenzahlen Durchschnittliche Klassenstärke 2015/16 2016/17 2015/16 2016/17 2015/16 2016/17 Teilzeitschulen Kaufmännische Berufsschulen 764 759 31 32 25 24 Berufskolleg Finanzassistent 112 92 5 4 22 23 Vollzeitschulen Kaufmännische Berufsfachschule 135 144 6 6 23 24 Wirtschaftsgymnasium 467 479 24* 21* 19 23 Gesamt 1.478 1.474 66 63 22 23

* Für die Oberstufe werden fiktive Klassen gebildet.

Noch detailliertere Informationen zur Schülerverteilung hält Tabelle 74 bereit. Hier zeigt sich, dass mehr als zwei Drittel der Schülerschaft weiblich sind, wobei besonders große Geschlechterunterschiede beim Besuch der kaufmännischen Berufsschule zu erkennen sind. Interessant ist zudem, dass ein knappes Drittel aller Schülerin- nen und Schüler einen Migrationshintergrund haben.

Tabelle 74 Verteilung der Schüler- und Klassenzahl an der Willy-Hellpach-Schule auf die einzelnen Bildungsgänge (2016/17)

Stufe K1 K2 K3 Gesamt männl. weibl. darunter mit darunter Migrations- ausländische hintergrund Schülerinnen und Schüler kaufmännische Berufsschule Schülerzahl 233 270 256 759 83 676 211 151 Klassenzahl 9 12 11 32 Berufskolleg Finanzassistent Schülerzahl 36 56 92 47 45 3 3 Klassenzahl 2 2 4 kaufmännische Berufsfachschule Schülerzahl 81 63 144 85 59 70 36 Klassenzahl 3 3 6 Wirtschaftsgymnasium* Schülerzahl 171 166 142 479 249 230 186 41 Klassenzahl 6 8 7 21 Gesamt Schülerzahl 521 555 398 1.474 464 1.010 470 231 Klassenzahl 20 25 18 63

* Für die Oberstufe werden fiktive Klassen gebildet.

Für die Auszubildenden aus folgenden Berufsfeldern findet im laufenden Schuljahr an der Willy-Hellpach-Schule Berufsschulunterricht statt:

Tabelle 75 Berufsfelder an der Willy-Hellpach-Schule (2016/17)

Berufsfelder Schüler/innen Gesundheit Medizinische/r Fachangestellte/r 341 Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r 232 Wirtschaft und Verwaltung Industriekaufmann/frau 53 Kaufmann/frau im Gesundheitswesen 81 Bankkaufmann/frau 52 Bankkaufmann/frau (Berufskolleg-Teilzeit) 92 Bericht Schule und Bildung 2016/17 131 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Foto Julius-Springer-Schule.

Julius-Springer-Schule –– Besondere Angebote: Unterstützungssystem zur individuellen Förderung von Schülerinnen –– Profile:14 Ausbildungsberufe; Berufsschule mit und Schülern, zum Beispiel Förderprogramme in Zusatzqualifikation Fachhochschulreife – alle Aus- Kleingruppen (HÜS und IF), Nachhilfe; Ganzta- bildungsberufe; Kaufmännisches Berufskolleg in gesklasse im Berufskolleg I; Kooperation mit dem Teilzeitform – besonderer Ausbildungsgang für Abi- Hör-Sprach-Zentrum Neckargemünd im Kauf- turienten/Abiturientinnen mit Zusatzqualifikation männischen Berufskolleg; Kooperation mit dem Finanzassistent/in für Steuerfachangestellte und Olympiastützpunkt Heidelberg; Comenius Schul- Zusatzqualifikation Managementassistent/in für partnerschaft 2013–2015; Schulpartnerschaft Kaufleute im Einzelhandel; Kaufleute im Einzel- mit der Marii-Dobrowskiej-Schule in Sieradz (Polen); handel mit Zusatzqualifikation Handelsassistent/in; Schüleraustausch mit Hartford Highschool in Ver- Kaufmännisches Berufskolleg I: zwei Übungsfirmen, mont (USA); Literarischer Wettbewerb; Teilnahme Juniorenfirma, Geschäftsprozesse; Kaufmänni- am Schulversuch „Englisch als Pflichtfach in sches Berufskolleg II: Übungsfirma, Geschäftspro- der Berufsschule“; KMK-Zertifikat (Berufsschule) zesse, Büromanagement; Kaufmännisches Berufs- Englisch/Französisch kolleg Fremdsprachen oder Kaufmännisches –– Barrierefreiheit*: nein Berufskolleg Wirtschaftsinformatik mit Abschluss „Fachhochschulreife Baden-Württemberg“ (mit Im Schuljahr 2016/17 besuchen 1.639 Schülerinnen Möglichkeit einer Zusatzprüfung „Staatlich ge- und Schüler die Julius-Springer-Schule. Das sind 58 prüfte/r Wirtschaftsassistent/in“); einjähriges kauf- Schülerinnen und Schüler mehr als im Vorjahr. Abbil- männisches Berufskolleg zum Erwerb der Fach- dung 59 veranschaulicht deutlich, dass die Schüler- hochschulreife mit Abschluss „Fachhochschulreife zahl seit 2008/09 stetig etwas gesunken ist. Im Schul- bundesweit“; Vorqualifizierungsjahr Arbeit/Be- jahr 2016/17 steigen die Schülerzahlen erstmals ruf mit Schwerpunkt Erwerb von Deutschkennt- wieder. nissen (VABO) Bericht Schule und Bildung 2016/17 132 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Abbildung 59 Entwicklung der Schülerzahlen an der Julius-Springer-Schule seit 2005/06

2.000

1.500 1.858

1.000 1.635 1.639 1.581

500

0

2005/06 2006/07 2007/08 2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16 2016/17

Abb.Tabelle 59 76 Schülerzahlen der Julius-Springer-Schule (2015/16 und 2016/17) Schülerzahlen Klassenzahlen Durchschnittliche Klassenstärke 2015/16 2016/17 2015/16 2016/17 2015/16 2016/17 Teilzeitschulen Kaufmännische Berufsschulen 1.110 1.137 54 54 21 21 Kaufmännisches Berufskolleg Steuerfachangestellte/r 58 76 3 3 19 25 Vollzeitschulen VABO (Erwerb Deutschkenntnisse)* 16 18 1 1 16 18 Kaufmännisches Berufskolleg I 128 133 5 5 26 27 Kaufmännisches Berufskolleg II 82 91 4 4 21 23 Berufskolleg zur Fachhochschulreife 49 36 2 2 25 18 Zweijähriges Berufskolleg Wirtschaft für Fremdsprachen 101 100 4 4 25 25 Berufskolleg für Wirtschaftsinformatik 37 48 2 2 19 24 Gesamt 1.581 1.639 75 75 21 22

* Neu seit 2015/16.

Tabelle 77 Verteilung der Schüler- und Klassenzahl der Julius-Springer-Schule auf die einzelnen Bildungsgänge (2016/17)

Stufe K1 K2 K3 Gesamt männl. weibl. darunter mit darunter aus- Migrations- ländische hintergrund Schülerinnen und Schüler kaufmännische Berufsschule Schülerzahl 461 398 278 1.137 409 728 291 188 Klassenzahl 21 20 13 54 kaufmännisches Berufskolleg in Schülerzahl 38 17 21 76 22 54 14 8 Teilzeitform Steuerfachangestellte/r Klassenzahl 1 1 1 3 VABO (Erwerb Deutschkenntnisse)* Schülerzahl 18 18 14 4 18 18 Klassenzahl 1 1 kaufmännisches Berufskolleg I Schülerzahl 133 133 77 56 70 67 Klassenzahl 5 5 kaufmännisches Berufskolleg II Schülerzahl 91 91 45 46 48 21 Klassenzahl 4 4 kaufmännisches Berufskolleg Schülerzahl 36 36 25 11 8 3 zum Erwerb der Fachhochschulreife Klassenzahl 2 2 zweijähriges Berufskolleg Wirtschaft Schülerzahl 59 41 100 26 74 65 28 für Fremdsprachen Klassenzahl 2 2 4 Berufskolleg für Schülerzahl 27 21 48 38 10 30 14 Wirtschaftsinformatik Klassenzahl 1 1 2 Gesamt Schülerzahl 863 477 299 1.639 656 983 544 347 Klassenzahl 37 24 14 75

* Neu seit 2015/16. Bericht Schule und Bildung 2016/17 133 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Aus Tabelle 76 und Tabelle 77 geht die genaue Schüler- und Klassenverteilung an der Julius-Springer-Schule hervor. Es zeigt sich, dass etwa 70 Prozent der Schülerschaft die kaufmännische Berufsschule besuchen. Wie schon an der Willy-Hellpach-Schule sind auch hier mehr Mädchen als Jungen anzutreffen und ein Drittel der Schülerinnen und Schüler weisen einen Migrationshintergrund auf.

Auszubildende aus folgenden Berufsfeldern erhalten im laufenden Schuljahr an der Julius- Springer-Schule Berufsschulunterricht:

Tabelle 78 Berufsfelder an der Julius-Springer-Schule (2016/17)

Berufsfeld Wirtschaft und Verwaltung Schülerzahl Automobilkaufmann/frau 59 Buchhändler/in 22 Drogist/in 82 Kaufmann/frau im Groß- und Außenhandel 119 Kaufmann/frau im Einzelhandel 207 Musikfachhändler/in 2 Steuerfachangestellte/r 69 Verkäufer/in 100 Medienkaufmann/frau Digital und Print 37 Kaufmann/frau für Büromanagement 238 Justizfachangestellte/r 34 Rechtsanwaltsfachangestellte/r 78 Sekretäranwärter/in für den nichttechnischen mittleren Verwaltungsdienst 1 Verwaltungsfachangestellte/r 89 Kaufmann/frau im Einzelhandel (Berufskolleg-Teilzeit) 9 Steuerfachangestellte/r (Berufskolleg-Teilzeit) 67

Carl-Bosch-Schule

–– Profile:Technisches Gymnasium (dreijährig und sechsjährig), dreijährige Aufbauform: Informationstechnik, Technik und Management, Umwelttechnik. Technisches Berufs- kolleg: Computerunterstütze Fertigung, Kommunikation und Gestaltung, zweijährige Berufsfachschule Elektrotechnik. Einjährige Berufsfachschule Fahrzeugtechnik. Fach- schule Medizintechnik und Elektrotechnik (Netzwerktechnik). Meisterschule Orthopä- dietechnik. Ausbildungsberufe in den Berufsfeldern Elektro-, Fahrzeug-, Metall- sowie Orthopädietechnik –– Sprachenfolge: dreijährige Aufbauform: Englisch, dann Französisch oder Spanisch. Sechsjährige Aufbauform (Klasse 8 bis 13: Englisch, Spanisch) –– Besondere Angebote: Partnerschule in Österreich, MINT-Schule (Förderung in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik), Kooperationen mit Betrieben, Förderunterricht –– Betreuungsangebote: Heidelberger Unterstützungssystem Schule –– Essensversorgung: Bistro –– Barrierefreiheit*: ja (in der Werkstatt eingeschränkt)

Im Schuljahr 2016/17 wird die Carl-Bosch-Schule von insgesamt 1.194 Schülerinnen und Schülern besucht; 68 weniger als im Vorjahr. Abbildung 60 macht deutlich, dass seit 2005/06 die Schülerzahlen an der Carl-Bosch-Schule leichten Schwankungen unterliegen. Im Schuljahr 2016/17 liegt die Schülerzahl erstmals seit 2005/06 unter 1.200. Bericht Schule und Bildung 2016/17 134 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Foto Carl-Bosch-Schule.

Tabelle 79 und Tabelle 80 gehen auf die genaue Schüler- und Klassenver- teilung an der Carl-Bosch-Schule ein. Deutlich wird hier, dass über die Hälfte der Schülerinnen und Schüler die gewerbliche Berufsschule besucht, zu- dem wird das Technische Gymnasium häufig absolviert. Im Gegensatz zu den beiden bisher thematisierten beruflichen Schulen ist der überwiegende Teil (86 Prozent) der Schülerschaft an der Carl-Bosch-Schule männlich. Etwa zwölf Prozent der Schülerinnen und Schüler haben einen Migrationshintergrund.

Abbildung 60 Entwicklung der Schülerzahlen der Carl-Bosch-Schule seit 2005/06

2.000

1.500

1.000 1.431 1.267 500 1.194

0

2005/06 2006/07 2007/08 2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16 2016/17

Abb. 60 Bericht Schule und Bildung 2016/17 135 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Tabelle 79 Schülerzahlen der Carl-Bosch-Schule (2015/16 und 2016/17)

Schülerzahlen Klassenzahlen Durchschnittliche Klassenstärke 2015/16 2016/17 2015/16 2016/17 2015/ 16 2016/17 Teilzeitschulen gewerbliche Berufsschule 741 683 42 36 18 19 Vollzeitschulen Berufsfachschule Fahrzeugtechnik 23 18 1 1 23 18 Berufsfachschule Elektrotechnik (zweijährig) 32 38 2 2 16 19 technisches Berufskolleg I 58 56 2 2 29 28 technisches Berufskolleg II 24 29 1 1 24 29 berufliches Gymnasium 6-jährig (8.–10. Klasse) 92 91 5 5 18 18 technisches Gymnasium 204 212 9* 10* 23 21 Fachschule für Medizintechnik 42 29 2 2 21 15 Fachschule für Elektrotechnik 36 18 2 1 18 18 Fachschule für Orthopädie-Mechaniker/in 10 20 1 1 10 20 Gesamt 1.262 1.194 67 61 19 20

* Für die Oberstufe werden fiktive Klassen gebildet.

Tabelle 80 Verteilung der Schüler- und Klassenzahlen an der Carl-Bosch-Schule auf die einzelnen Bildungsgänge (2016/17)

Carl-Bosch-Schule Stufe 8 9 K1 K2 K3 K4 Gesamt männl. weibl. darunter mit darunter aus- Migrations- ländische hintergrund Schülerinnen und Schüler gewerbliche Berufsschule Schülerzahl 172 202 187 122 683 585 98 63 61 Klassenzahl 9 9 9 9 36 Berufsfachschule Schülerzahl 18 18 17 1 4 0 Fahrzeugtechnik Klassenzahl 1 1 Berufsfachschule Elektrotechnik Schülerzahl 24 14 38 37 1 11 11 (zweijährig) Klassenzahl 1 1 2 technisches Berufskolleg I Schülerzahl 56 56 46 10 5 5 Klassenzahl 2 2 technisches Berufskolleg II Schülerzahl 29 29 22 7 3 3 Klassenzahl 1 1 berufliches Gymnasium 6-jährig Schülerzahl 19 31 41 91 86 5 8 2 (8.–10. Klasse) Klassenzahl 1 2 2 5 technisches Gymnasium* Schülerzahl 81 72 59 212 174 38 46 22 Klassenzahl** 3 4 3 10 Fachschule für Medizintechnik Schülerzahl 10 19 29 27 2 0 0 Klassenzahl 1 1 2 Fachschule für Elektrotechnik Schülerzahl 18 18 18 0 0 0 Klassenzahl 1 1 Fachschule für Schülerzahl 20 20 14 6 1 1 Orthopädiemechaniker/in Klassenzahl 1 1 Gesamt Schülerzahl 19 31 370 334 259 181 1.194 1.026 168 141 107 Klassenzahl 1 2 18 16 13 12 61

* Am technischen Gymnasium wird die bisherige Klasse 11 im Rahmen der Einführung des achtjährigen Gymnasiums als Eingangsklasse (EK) bezeichnet, die Klasse 12 als Jahrgangsstufe 1 (JS1) und die Klasse 13 als Jahrgangsstufe 2 (JS2). ** Für die Oberstufe werden fiktive Klassen gebildet. Bericht Schule und Bildung 2016/17 136 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Für die Auszubildenden aus folgenden Berufsfeldern findet im Schuljahr 2016/17 an der Carl-Bosch-Schule Berufsschulunterricht statt:

Tabelle 81 Berufsfelder an der Carl-Bosch-Schule (2016/17)

Berufsfelder Schüler/innen Elektrotechnik Elektroniker/in Energie- und Gebäudetechnik 134 Gesundheit Orthopädietechnik-Mechaniker/in 167 Metalltechnik (Schwerpunkt: Fertigungs- und Feinwerktechnik) Chirurgiemechaniker/in 1 Feinwerkmechaniker/in (Maschinenbau) 1 Feinwerkmechaniker/in (Werkzeugbau) 13 Feinwerkmechaniker/in (Zerspanungstechnik) 1 Feinwerkmechaniker/in (Feinmechanik) 46 Industriemechaniker/in 58 Stanz- und Umformmechaniker/in 6 Werkzeugmechaniker/in 52 Fachkraft für Metalltechnik (Montagetechnik) 2 weitere Berufe im BF Metalltechnik Maschinen- und Anlagenführer/in – Metall- und Kunststofftechnik 5 technische/r Systemplaner/in – Versorg. und Ausrüstungstechnik 10 technische/r Produktdesigner/in – Masch. und Anlagenkonstruktion 35 Schwerpunkt Fahrzeugtechnik Fahrradmonteur/in 1 Kraftfahrzeugmechatroniker/in (Personenkraftwagentechnik) 81 Kraftfahrzeugmechatroniker/in (Nutzfahrzeugtechnik) 1 Kraftfahrzeugmechatroniker/in (System- und Hochvolttechnik) 68 Zweiradmechatroniker/in (Fahrradtechnik) 1

Johannes-Gutenberg-Schule

–– Profile:Berufsschule: Druck- und Medientechnik, Fototechnik, Farbtechnik, Metall- technik, Bautechnik, Ernährung, Körperpflege, Agrarwirtschaft; Sonderberufsschule: Agrarwirtschaft; Berufsorientierung: Vorqualifizierungsjahr Arbeit/Beruf, Berufsein- stiegsjahr; einjährige Berufsfachschule: Bauzeichner, Druck und Medientechnik, Foto- technik, Körperpflege, Installationstechnik; zweijährige Berufsfachschule; Labortechnik (in zwei Jahren zur Fachschulreife führend), Zusatzqualifikation Landwirtschaft; einjäh- riges Berufskolleg zum Erwerb der Fachhochschulreife; zweijähriges Berufskolleg für biotechnologische Assistenten, dreijähriges Berufskolleg Grafik und Design; Berufsauf- bauschule (in einem Jahr zur Fachschulreife führend); Fachschule (Meisterschule): Instal- lateure/Heizungsbauer, Industriemeister Drucktechnik/Medienfachwirt, Konditoren –– Besondere Angebote: Ausbildungsspektrum: Je nach Schwerpunkt von der beruflichen Grundausbildung über die Gesellen- bis zur Meisterprüfung sowie Fachschul- und Fachhochschulreife, Kooperation mit der Hoch- schule Mannheim, Vielzahl von schulinternen Schülerprojekten, Teilnahme an regionalen und überregionalen Messeveranstaltungen und Wettbewerben, ECDL (Europäischer Computerführerschein) –– Betreuungsangebote: individuelle Förderung, Heidelberger Kompetenztraining (HKT), Sprachförderkurse Deutsch in Kleingruppen –– Barrierefreiheit*: teilweise Bericht Schule und Bildung 2016/17 137 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Im Schuljahr 2016/17 werden an der Johannes-Guten- In Tabelle 82 wird schnell ersichtlich, dass zwei Drittel berg-Schule 1.731 Schülerinnen und Schüler unterrich- der Schülerinnen und Schüler an der Johannes-Guten- tet. Das sind 78 Schülerinnen und Schüler mehr als berg-Schule die gewerblich-landwirtschaftliche Berufs- im Vorjahr. Neben der gewerblichen und der landwirt- schule besuchen. Insgesamt besuchen 1.064 Jungen schaftlichen Berufsschule sind an der Johannes-Guten- und 667 Mädchen die Johannes-Gutenberg-Schule, berg-Schule auch eine Vielzahl von Berufsfach- und was Tabelle 83 entnommen werden kann. Für die Meisterschulen eingerichtet. In Abbildung 61 zeigt Fachrichtungen Körperpflege, Grafikdesign, Biotech- sich, dass im Zeitraum von 2007/08 bis 2013/14 die nologischer Assistent, Konditoren, Druck und Medien- Schülerzahl an der Johannes-Gutenberg-Schule etwas technik und Fotografie ist die Zahl der Schülerinnen zurückgegangen ist. Seit 2014/15 steigen die Schüler- höher als die Zahl der Schüler. Des Weiteren geht aus zahlen wieder an. Tabelle 83 hervor, dass 609 Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund die Johannes-Gutenberg- Schule besuchen.

Abbildung 61 Entwicklung der Schülerzahlen der Johannes-Gutenberg-Schule seit 2005/06

2.000

1.500 1.963 1.878 1.000 1.731 1.619

500

0

2005/06 2006/07 2007/08 2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16 2016/17

Abb.Tabelle 61 82 Schülerzahlen der Johannes-Gutenberg-Schule in den Jahren 2015/16 und 2016/17 Schülerzahlen Klassenzahlen Durchschnittliche Klassenstärke 2015/16 2016/17 2015/16 2016/17 2015/16 2016/17 Teilzeitschulen Sonderberufsschule Agrarwirtschaft 23 32 2 3 12 11 gewerblich-landwirtschaftliche Berufsschule 1.112 1.166 55 53 20 22 Berufsfachschule für Zusatzqualifikation Landwirtschaft 18 23 1 1 18 23 Vollzeitschulen Berufsvorbereitungsjahr 73 103 4 6 18 17 Berufseinstiegsjahr 21 21 1 1 21 21 Berufsfachschule für Bauzeichner 23 27 1 1 23 27 Berufsfachschule Druck-/Medientechnik 44 37 2 2 22 19 Berufsfachschule Fotografie* 12 13 1 1 12 13 Berufsfachschule Körperpflege 22 22 1 1 22 22 Berufsfachschule Metall-Installationstechnik 35 26 1 1 35 26 Berufsfachschule Labortechnik 33 33 2 1 17 33 BK zur FH-Reife inkl. gewerbl. Richtung 51 45 2 2 26 23 Berufskolleg biotechnologische/r Assistent/in 46 47 2 2 23 24 Berufskolleg Grafik-Design 61 60 3 3 20 20 gewerblich-technische Berufsaufbauschule 19 19 1 1 19 19 Meisterschule Installateure und Heizungsbauer 22 22 1 1 22 22 Meisterschule FR Druck 18 17 1 1 18 17 Meisterschule Konditoren 20 18 1 1 20 18 Gesamt 1.653 1.731 82 82 20 21

* Wird mit einer anderen Klasse gemeinsam beschult. Bericht Schule und Bildung 2016/17 138 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Tabelle 83 Verteilung der Schüler- und Klassenzahl der Johannes-Gutenberg-Schule auf die einzelnen Bildungsgänge (2016/17)

Johannes-Gutenberg- Stufe K1 K2 K3 K4 Gesamt männlich weiblich darunter mit darunter Schule Migrations- ausländische hintergrund Schüler/innen Agrarwirtschaft Schülerzahl 14 7 11 32 26 6 8 5 Klassenzahl 1 1 1 3 Gewerbliche Berufsschule Schülerzahl 247 279 279 46 851 504 347 281 116 Klassenzahl 10 13 15 2 40 Landwirtschaftliche Schülerzahl 120 81 114 315 217 98 40 22 Berufsschule Klassenzahl 4 4 5 13 Berufsfachschule für Zusatz- Schülerzahl 23 23 16 7 1 1 qualifikation Landwirtschaft Klassenzahl 1 1 Berufsvorbereitungsjahr Schülerzahl 35 35 31 4 24 18 (VABR) Klassenzahl 2 2 VABO Schülerzahl 68 68 60 8 68 68 Klassenzahl 4 4 Berufseinstiegsjahr Schülerzahl 21 21 16 5 11 7 Klassenzahl 1 1 gewerblich-technische Schülerzahl 19 19 15 4 14 10 Berufsaufbauschule Klassenzahl 1 1 Berufsfachschule Bauzeichner Schülerzahl 27 27 14 13 59 34 Klassenzahl 1 1 Druck-/Medientechnik Schülerzahl 37 37 17 20 Klassenzahl 2 2 Fotografie* Schülerzahl 13 13 4 9 Klassenzahl 1 1 Körperpflege Schülerzahl 22 22 2 20 Klassenzahl 1 1 Metall – Installationstechnik Schülerzahl 26 26 26 0 Klassenzahl 1 1 Labortechnik Schülerzahl 22 11 33 20 13 23 12 Klassenzahl 1 1 Berufskolleg Fachhochschulreife Schülerzahl 45 45 29 16 20 11 inkl. gewerbliche Richtung Klassenzahl 2 2 Grafik-Design Schülerzahl 22 21 17 60 13 47 23 13 Klassenzahl 1 1 1 3 biotechnologische/r Schülerzahl 25 22 47 21 26 14 8 Assistent/in Klassenzahl 1 1 2 Meisterschule Fachrichtung Druck Schülerzahl 17 17 9 8 5 3 Klassenzahl 1 1 Konditoren Schülerzahl 18 18 3 15 18 6 Klassenzahl 1 1 Installateure und Schülerzahl 22 22 21 1 Heizungsbauer Klassenzahl 1 1 Gesamt Schülerzahl 843 421 421 46 1.731 1.064 667 609 334 Klassenzahl 38 20 22 2 82

* Gemeinsame Beschulung mit einer anderen Klasse. Bericht Schule und Bildung 2016/17 139 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Foto Johannes-Gutenberg-Schule.

Für die Auszubildenden aus folgenden Berufsfeldern findet im Schuljahr 2016/17 Berufsschulunterricht an der Johannes-Gutenberg-Schule statt:

Tabelle 84 Berufsfelder an der Johannes-Gutenberg-Schule im Schuljahr 2016/17

Berufsfelder Schüler/innen Bautechnik Bauzeichner/in (Architektur, Ingenieurbau, Straßen- und Landschaftsbau) 77 Drucktechnik Medientechnologe/in Druck 26 Mediengestalter/in Digital und Print – Gestaltung und Technik 111 Fotograf/in 45 Mediengestalter/in Digital und Print – Konzeption und Visualisierung 16 Farbtechnik und Raumgestaltung Maler/in und Lackierer/in – Gestaltung und Instandhaltung 60 Ernährung und Hauswirtschaft Bäcker/in (Handwerk) 39 Fachverkäufer/in im Lebensmittelhandwerk Bäckerei 64 Fachverkäufer/in im Lebensmittelhandwerk Konditorei 6 Konditor/in 48 Praktikant/in Einstiegsqualifikation im BF Hauswirtschaft und Ernährung 20 Körperpflege Friseur/in 111 Metalltechnik Anlagenmechaniker/in für Sanitär-, Heizungs-, Klimatechnik 228 Agrarwirtschaft Florist/in 34 Gärtner/in (Baumschulen, Friedhofsgärtnerei, Gemüsebau, Garten- und Landschaftsbau, Obstbau, Zierpflanzenbau) 281 Gartenbaufachwerker/in (Sonderberufsschule) 32 Bericht Schule und Bildung 2016/17 140 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Marie-Baum-Schule

–– Profile:Berufliches Gymnasium: Allgemeine Hoch- Graf von Galen-Schule im Vorqualifizierungsjahr schulreife/Abitur, Profile Biotechnologie, Gesundheit. Arbeit/Beruf (VAB), Förderunterricht im Schulprojekt Berufskolleg: Fachhochschulreife, Profil Biologie, „Heidelberger Unterstützungssystem Schule“, Thea- Gesundheit und Pflege. Berufsfachschule: Fachschul- terkooperation, Sozialpraktika und -aktionen, Betreu- reife/Mittlere Reife, Profil Gesundheit und Ernäh- ung und Unterstützung in beruflichen und sozialen rung. Berufsschule: Profil Hauswirtschaft – Gastro- Fragen nomie –– Barrierefreiheit*: nein –– Sprachenfolge: Englisch und Französisch oder Spa- nisch Im Schuljahr 2016/17 wurden in den 30 Klassen der –– Besondere Angebote: Schülerlabor für Biotechno- Marie-Baum-Schule insgesamt 626 Schülerinnen und logie, Kooperation mit „explore science“, Kooperation Schüler unterrichtet. Seit 2005/06 sind die Schüler- mit der SRH, Kooperation mit dem EMBL (Europäisches zahlen an der Marie-Baum-Schule leicht schwankend, Molekular-Biologisches Labor Heidelberg), Projekte bewegen sich aber in den letzten fünf Schuljahren für nachhaltige Entwicklung, Musik und Kunst, Sport-/ weitestgehend konstant zwischen 618 und 634 Schü- Fitnesstag, Inklusionsprojekt in Kooperation mit der lerinnen und Schülern.

Abbildung 62 Entwicklung der Schülerzahlen der Marie-Baum-Schule seit 2005/06

700

600 634 626

500 597 574

400

300

200

100

0

2005/06 2006/07 2007/08 2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16 2016/17

Abb. 62

Tabelle 85 Schülerzahlen der Marie-Baum-Schule (2015/16 und 2016/17)

Schülerzahlen Klassenzahlen Durchschnittliche Klassenstärke 2015/16 2016/17 2015/16 2016/17 2015/16 2016/17 Teilzeitschulen hauswirtschaftliche Berufsschule 140 152 7 7 20 22 Sonderberufsschule Ernährung und Hauswirtschaft 11 9 1 1 11 9 Vollzeitschulen Berufsvorbereitungsjahr 10 30 1 3 10 10 Berufsfachschule für Hauswirtschaft und Ernährung (zweijährig) 26 24 1 1 26 24 Berufsfachschule für Gesundheit und Pflege (zweijährig)** 25 25 1 1 25 25 hauswirtschaftlich-sozialpädagogisches Berufskolleg FH (einjährig) 21 15 1 1 21 15 Berufskolleg Gesundheit und Pflege I (einjährig) 56 55 2 2 28 28 Berufskolleg Gesundheitund Pflege II (einjährig) 29 30 1 1 29 30 sozial- und gesundheitswissenschaftliches Gymnasium (Profil Gesundheit) 158 151 8* 7* 20 22 Gymnasium Biotechnologie 145 135 7* 6* 21 23 Gesamt 621 626 30 30 21 21

* Für die Oberstufe werden fiktive Klassen gebildet. ** Wird mit der Berufsfachschule für Hauswirtschaft und Ernährung gemeinsam beschult. Bericht Schule und Bildung 2016/17 141 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Tabelle 86 Verteilung der Schüler- und Klassenzahl der Marie-Baum-Schule auf die einzelnen Bildungsgänge (2016/17)

Stufe K1 K2 K3 Gesamt männl. weibl. darunter mit darunter aus- Migrations- ländische hintergrund Schülerinnen und Schüler hauswirtschaftliche Berufsschule Schülerzahl 132 8 12 152 66 86 41 33 Klassenzahl 5 1 1 7 Sonderberufsschule Schülerzahl 2 2 5 9 1 8 2 2 Ernährung und Hauswirtschaft Klassenzahl 1 1 Vorqualifizierungsjahr Schülerzahl 30 30 22 8 27 24 Arbeit und Beruf Klassenzahl 3 3 Berufsfachschule für Gesundheit Schülerzahl 15 10 25 2 23 6 5 und Pflege (zweijährig)** Klassenzahl 1 1 Berufsfachschule für Hauswirtschaft Schülerzahl 11 13 24 11 13 5 0 und Ernährung (zweijährig) Klassenzahl 1 1 hauswirtschaftlich-sozialpädagogi- Schülerzahl 15 15 5 10 7 1 sches Berufskolleg FH (einjährig) Klassenzahl 1 1 Berufskolleg Gesundheit und Pflege I Schülerzahl 55 55 10 45 24 5 (einjährig) Klassenzahl 2 2 Berufskolleg Gesundheit und Pflege II Schülerzahl 30 30 6 24 10 1 (einjährig) Klassenzahl 1 1 Gymnasium (biotechnologisches + Schülerzahl 110 88 88 286 83 203 54 23 soz.- und ges.-wissenschaftliches) Klassenzahl 4 5 4 13* Gesamt Schülerzahl 400 121 105 626 206 420 176 94 Klassenzahl 19 6 5 30

* Für die Oberstufe werden fiktive Klassen gebildet. ** Wird mit der Berufsfachschule für Hauswirtschaft und Ernährung gemeinsam beschult.

An der Marie-Baum-Schule besuchen besonders viele Schülerinnen und Schüler die haus- wirtschaftliche Berufsschule, ebenso weist der Gymnasialzweig (sozial- und gesundheits- wissenschaftlich; biotechnologisch) hohe Schülerzahlen auf, was aus Tabelle 85 hervor- geht. Insgesamt sind im Schuljahr 2016/17 286 Schülerinnen und Schüler am Gymnasium an der Marie-Baum-Schule angemeldet gewesen. Tabelle 86 veranschaulicht, dass deut- lich mehr Mädchen die Schule besuchen als Jungen. 176 Schülerinnen und Schüler haben einen Migrationshintergrund.

Am biotechnologischen Gymnasium wird die bisherige Klasse 11 im Rahmen der Einfüh- rung des achtjährigen Gymnasiums als Eingangsklasse (EK) bezeichnet, die Klasse 12 als Jahrgangsstufe 1 (J1) und die Klasse 13 als Jahrgangsstufe 2 (J2).

Auszubildende aus folgenden Berufsfeldern werden im Schuljahr 2016/17 an der Marie-Baum-Schule unterrichtet:

Tabelle 87 Berufsfelder an der Marie-Baum-Schule (2016/17)

Berufsfeld Gastgewerbe und Hauswirtschaft Schüler/innen Fachkraft im Gastgewerbe 3 Fachmann/frau für Systemgastronomie 6 Hauswirtschafter/in (städt. Hauswirtschaft) 33 Hotelfachmann/frau 57 Hotelkaufmann/frau 1 Koch/Köchin 37 Restaurantfachmann/frau 15 Fachpraktiker/in Hauswirtschaft (Sonderberufsschule) 9 Bericht Schule und Bildung 2016/17 142 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Foto Fritz-Gabler-Schule.

Abbildung 63 Entwicklung der Schülerzahlen an der Fritz-Gabler-Schule seit 2005/06

500

400

300 417 372

200 292

100

0

2005/06 2006/07 2007/08 2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16 2016/17

Tabelle 88 Schülerzahlen der Fritz-Gabler-Schule (2015/16 und 2016/17)

Hotelfachschule Heidelberg Schülerzahlen Klassenzahlen Durchschnittliche Abb. 63 Klassenstärke 2015/16 2016/17 2015/16 2016/17 2015/16 2016/17 Vollzeitschulen Fachschule Hotelbetriebswirtschaft und Hotelmanagement (neu) 132 258 5 11 26 23 Fachschule für das Hotel- und Gaststättengewerbe (auslaufend ab 2015/16) 144 6 24 Fachschule für Gastronomie 42 27 2 2 21 14 Fachschule für Sommeliers* 9 7 1 9 Gesamt 327 292 14 13 23 22

* Wird mit der Fachschule für Gastronomie gemeinsam beschult. Bericht Schule und Bildung 2016/17 143 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Fritz-Gabler-Schule (Hotelfachschule) –– Fachschule für Sommeliers Die einzige Fachschule ihrer Art in Deutschland –– Sprachenfolge: Englisch verpflichtend, dazu Fran- führt ambitionierte Weinfachleute (mit Gastrono- zösisch, Spanisch oder Italienisch mie- oder Fachhandelsausbildung und mehr- –– Profil:Die Hotelfachschule ist eine reine Weiterbil- jähriger Berufserfahrung) zum Abschluss „Staat- dungseinrichtung. Aufnahmevoraussetzung ist in lich geprüfte(r) Sommelier/Sommelière“. jedem Fall eine abgeschlossene Berufsausbildung in –– Besondere Angebote: Schüler-Juniorenfirma der Hotellerie und Gastronomie und mehrjährige betreibt in eigener Verantwortung das Schulbistro; Berufspraxis. virtuelle Übungsfirmen, zahlreiche Zusatzveran- –– Fachschule für Hotelbetriebswirtschaft und staltungen (Exkursionen, Vorträge, Workshops), Hotelmanagement teilweise durch die erwachsenen Schüler organisiert, Aufbauend auf einem mittleren Bildungsabschluss, Alumni-Vereinigung ehemaliger Hotelfachschüler einer dreijährigen Ausbildung in der Hotellerie und mit 1.400 Mitgliedern in aller Welt. Gastronomie und anschließend mindestens einem –– Essenversorgung: Cafeteria/Bistro Jahr Berufspraxis vermittelt die zweijährige Fach- –– Barrierefreiheit*: nein schule das Rüstzeug für Führungsfunktionen in der nationalen und internationalen Hotellerie und Im Schuljahr 2016/17 besuchen 292 Schülerinnen Gastronomie und verwandten Dienstleistungsbe- und Schüler die Hotelfachschule, wo sie in insgesamt reichen. 13 Klassen unterrichtet werden. Wie Abbildung 63 –– Fachschule für Gastronomie zeigt, hat die Schülerzahl an der Fritz-Gabler-Schule Der einjährige Bildungsgang bietet jungen Fach- seit 2010/11 um 125 Schülerinnen und Schüler ab- kräften nach der Erstausbildung in Hotellerie und genommen. Gastronomie und mindestens dreijähriger Berufs- tätigkeit eine breitgefächerte betriebswirtschaft- Aus Tabelle 89 wird deutlich, dass die Geschlechter- liche und fachliche Weiterbildung, die mit der verteilung an der Hotelfachschule derzeit ausgewogen Meisterprüfung im Gastgewerbe (Küchen-, Restau- ist und aktuell acht Schülerinnen und Schüler einen rant-, Hotelmeister) abgerundet werden kann. Migrationshintergrund aufweisen.

 Tabelle 89 Verteilung der Schüler- und Klassenzahlen der Fritz-Gabler-Schule auf die einzelnen Ausbildungsberufe (2016/17)

Stufe K1 K2 Gesamt männl. weibl. darunter mit darunter aus- Migrations- ländische hintergrund Schülerinnen und Schüler Fachschule Hotelbetriebswirtschaft und Hotel- Schülerzahl 135 123 258 124 134 7 5 management Hotel- und Gaststättengewerbe Klassenzahl 6 5 11 Fachschule für Gastronomie Schülerzahl 27 27 20 7 0 0 Klassenzahl 2 2 Fachschule für Sommeliers* Schülerzahl 7 7 2 5 1 0 Klassenzahl 0 Gesamt Schülerzahl 169 123 292 146 146 8 5 Klassenzahl 8 5 13

* Wird mit der Fachschule für Gastronomie gemeinsam beschult. Bericht Schule und Bildung 2016/17 144 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

3.9.2 Private berufliche Schule

Heidelberger Privatschulcentrum (F+U)

Das Heidelberger Privatschulcentrum (HPC) bietet F+U Unternehmensgruppe wie Berufsausbildungen Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, verschiede- und Studiengänge im Hochschulbereich. Die F+U ne Schulabschlüsse zu erreichen. Zum HPC gehören Unternehmensgruppe ist an über 20 Standorten welt- eine Grundschule, eine Realschule, mehrere kaufmän- weit aktiv. nische Berufskollegs (Kaufmännische Berufskollegs I und II, Berufskolleg Fremdsprachen, Berufskolleg zum Da der Realschulzweig und die Grundschule des HPC Erwerb der Fachhochschulreife) sowie berufliche bereits in Kapitel 3.4 und 3.2 behandelt wurden, Gymnasien mit den Profilen: Soziales, Wirtschaft und wird hier der Fokus auf die Sekundarstufe II gerichtet. Internationale Wirtschaft. Insgesamt werden 192 Schülerinnen und Schüler in den Klassenstufen 11, 12 und 13 des HPC unterrichtet, Das HPC ist eine Einrichtung der F+U Unternehmens- was auch Tabelle 90 entnommen werden kann. gruppe, einem seit über 25 Jahren tätigen gemein- nützigen Bildungsträger. Allgemein- und berufsbilden- de Schulen zählen ebenso zu den Angeboten der

Tabelle 90 Schüler- und Klassenzahlen des HPC ohne Grundschule (Kapitel 3.2) und Realschule (Kapitel 3.4) (2016/17)

Heidelberger Privatschulcentrum Klassenstufe 11 12 13 Gesamt Wirtschaftsgymnasium (Profil Wirtschaft) Schülerzahl 8 0 7 15 Klassenzahl 0,5 0 0,5 1 Wirtschaftsgymnasium (Profil Internationale Wirtschaft) Schülerzahl 4 0 0 4 Klassenzahl 0 0 0 0 sozialwissenschaftliches Gymnasium (Profil Soziales) Schülerzahl 14 18 10 42 Klassenzahl 0,5 1 0,5 2 kaufmännisches Berufskolleg I Schülerzahl 50 50 Klassenzahl 2 2 kaufmännisches Berufskolleg II Schülerzahl 21 21 Klassenzahl 1 1 zweijähriges kaufmännisches Berufskolleg Fremdsprachen Schülerzahl 28 21 49 Klassenzahl 1 1 2 Berufskolleg zum Erwerb der Fachhochschulreife in Vollzeit Schülerzahl 11 11 Klassenzahl 1 1 Gesamt Schülerzahl 104 71 17 192 Klassenzahl 4 4 1 9

Tabelle 91 Bildungspendlerinnen und -pendler an der beruflichen Schule des HPC (2016/17)

Schülerzahl davon aus Heidelberg davon Auswärtige Auswärtige in % Berufliche Gymnasien Gesamt 61 17 44 72 kaufmännisches Berufskolleg I 50 18 32 64 kaufmännisches Berufskolleg II 21 7 14 67 zweijähriges kaufmännisches Berufskolleg Fremdsprachen 49 11 38 78 Berufskolleg zum Erwerb der Fachhochschulreife in Vollzeit 11 1 10 91 Gesamt 192 54 138 72 Bericht Schule und Bildung 2016/17 145 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Foto vhs im Stadtteil Bergheim.

3.10 Weitere berufliche Qualifikationen – der „zweite Bildungsweg“

Bisher wurde in diesem Bericht der Fokus auf den In Heidelberg können der Hauptschulabschluss, die ersten Bildungsweg gerichtet. Dieser zeichnet sich da- Mittlere Reife und das Abitur über den zweiten Bil- durch aus, dass ausgehend von der Grundschule dungsweg an der Volkshochschule Heidelberg erlangt bis zum Abschluss der Hochschulreife der schulische werden. Die Volkshochschule Heidelberg bietet eine Bildungsweg ununterbrochen durchlaufen wird. Tages- und Abendhauptschule, eine Abendrealschule Erst nach dem Abitur erfolgt eine berufliche Speziali- und ein Abendgymnasium an. Die aktuellen Schüler- sierung. Daneben gibt es in Heidelberg auch die zahlen der vhs und die Entwicklung der Schülerzahlen Möglichkeit auf dem zweiten Bildungsweg höher- über die letzten Jahre hinweg gehen aus Tabelle 92 qualifizierende Schulabschlüsse zu erlangen. und Abbildung 64 hervor.

Für den zweiten Bildungsweg ist charakteristisch, dass er auf einer abgeschlossenen Berufsausbildung oder einer mehrjährigen Berufstätigkeit aufbaut (Ministerium für Kultus, Jugend und Sport 2014). In diesem Kapitel werden nun genauere Informationen zum zweiten Bildungsweg erläutert. Bericht Schule und Bildung 2016/17 146 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Tabelle 92 Schüler- und Klassenzahlen der Volkshochschule (2015/16 und 2016/17)

Schülerzahl Klassenzahl durchschnittliche Klassenstärke 2015/16 2016/17 2015/16 2016/17 2015/16 2016/17 Tages- und Abendhauptschule 34 52 2 2 17 26 Abendrealschule 38 33 2 2 19 17 Abendgymnasium Vorkurs und Klasse 11 123 100 5 5 25 20 Klassen 12 und 13 115 111 6 6 20 19 Gesamt 310 296 15 15 21 20

Abbildung 64 Schülerzahlen der Volkshochschule seit 2009/10

300

250

200

150

100

50

0

2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16 2016/17

Abendgymnasium Abendrealschule Tages- und Abendhauptschule

Abb. 64 Nachstehend werden in aller Kürze die wichtigsten Abendhauptschule Informationen zu den drei Bildungsgängen, die die vhs Heidelberg anbietet, aufgeführt. Darüber hinaus gibt Offiziell gibt es in Baden-Württemberg keine Abend- es in anderen Städten auch die Möglichkeit ein Kolleg hauptschulen. Es gibt aber, wie beispielsweise an oder eine Berufsoberschule auf dem zweiten Bildungs- der Volkshochschule Heidelberg, Angebote mit dem weg zu besuchen. Für genauere Informationen zu Ziel, die Teilnehmenden auf die Hauptschulabschluss- allen fünf Bildungsgängen empfehlen wir folgende Prüfung als Schulfremde vorzubereiten. Internetseiten: Die Lehrgänge richten sich vorrangig an Arbeitslose www3.arbeitsagentur.de/web/content/DE/ oder Berufstätige, die den Schulabschluss zur Verbes- Veroeffentlichungen/Themenheftedurchstarten/ serung ihrer Arbeitsplatzchancen erwerben wollen. WeiterdurchBildung/Bildungswege/Nachholen- vonSchulabschluessen/Detail/index.htm?dfConte Zugangsvoraussetzungen ntId=L6019022DSTBAI516022 –– Bewerber müssen berufstätig sein oder gewesen www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffent sein. lichungen_beschluesse/2015/2015_02_12-Abend –– Die gesetzliche Schulpflicht muss erfüllt sein hauptschulen.pdf (Ausnahme: Berufsschulpflicht). –– Es darf weder ein Hauptschulabschluss im Rahmen der Prüfung am Ende der neunten Klasse noch die Schulfremdenprüfung oder ein gleichwertiges Zeugnis vorliegen. –– Bewerber müssen mindestens 18 Jahre alt sein.

(Kultusministerkonferenz 2015) Bericht Schule und Bildung 2016/17 147 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

Der Hauptschulabschluss ist eine wesentliche Voraus- Abendgymnasium setzung für Das Abendgymnasium eröffnet berufstätigen jun- –– eine berufliche Aus- und Weiterbildung, gen Menschen einen Weg zur allgemeinen Hochschul- –– den Besuch weiterführender Schulen, vor allem reife oder einer Fachhochschulreife. Anfangs muss Berufsfachschulen (Abschluss mit Englisch neben dem Abendgymnasium eine Berufstätigkeit vor- erforderlich), liegen. In der Regel dauert das Abendgymnasium –– den Erwerb der Mittleren Reife nach dem Modell vier Jahre lang. Voraussetzung für die Aufnahme in „9+3“ (Hauptschul- und Berufsabschluss mit guten den Vorkurs (Klasse I) ist das Mindestalter von 18 Leistungen in Englisch). Jahren. Für die Aufnahme zur Einführungsphase (Klas- se II) ist es obligatorisch Abendrealschule –– mindestens 19 Jahre alt zu sein; „Die Abendrealschule ist eine Teilzeitschule und dauert –– den Realschulabschluss oder einen gleichwertigen je nach Schule zwei bis drei Jahre. Sie bietet Berufs- Bildungsabschluss nachweisen zu können oder tätigen ohne mittleren Bildungsabschluss die Möglich- den Vorkurs besucht zu haben; keit, die Abschlussprüfung der Realschule abzulegen –– das Zeugnis der allgemeinen oder fachgebundenen (im letzten Ausbildungsabschnitt kann die Berufstätig- Hochschulreife nicht bereits erworben zu haben; keit entfallen)“ (Ministerium für Kultus, Jugend und –– eine mindestens zweijährige Berufsausbildung Sport 2016). An der Abendrealschule werden Schulge- abgeschlossen zu haben oder eine in der Regel min- bühren erhoben. destens zweijährige Berufstätigkeit nachzuweisen. Eine durch Bescheinigung des Arbeitsamtes nachge- Die Abendrealschule kann berufsbegleitend besucht wiesene Arbeitslosigkeit kann in begründeten werden. Ausnahmefällen auf einen Teil der erforderlichen Zeit der Berufstätigkeit angerechnet werden, eben- Zugangsvoraussetzungen so die selbstständige Führung eines Familienhaus- haltes. Anerkannt werden können auch Zeiten des Die Bewerber müssen Wehr- und Zivildienstes, des Entwicklungsdienstes –– mindestens 17 Jahre alt sein, oder des freiwilligen sozialen oder ökologischen –– eine weiterführende Schule besucht haben, Jahres; –– berufstätig (gewesen) sein. –– nicht bereits zweimal die Zuerkennung der allgemei- nen oder fachgebundenen Hochschulreife versagt Dauer bekommen zu haben. Zwei bis drei Jahre je nach Abendrealschule (Teilzeit- unterricht oder Kombination aus Vollzeit- und Teilzeit- (Ministerium für Kultus, Jugend und Sport 2016). unterricht). Der Unterricht findet am Kurfürst-Friedrich-Gymnasium Abschluss an fünf Abenden (Montag bis Freitag) unter der Mit dem erfolgreichen Besuch der Abendrealschule Woche statt. Die Ferien entsprechen denen der Tages- erwerben die Schülerinnen und Schüler einen dem gymnasien. Das Pensum beträgt 22 Wochenstunden. Realschulabschluss gleichwertigen Bildungsabschluss. Dieser berechtigt zur Ausbildung in einem geregel- ten Ausbildungsberuf sowie zum Übergang an ein- oder mehrjährige Berufskollegs, an berufliche Gymna- sien und an die Oberstufe der Berufsoberschule

(Ministerium für Kultus, Jugend und Sport 2016). Bericht Schule und Bildung 2016/17 148 Formales Lernen in Heidelberg – Bildungsbiografie

3.11 Hochschulbildung

Heidelberg ist eine Stadt der Wissenschaft, die auf Pädagogische Hochschule Heidelberg eine beachtliche universitäre Tradition zurückblicken kann. Die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg –– Lehramt: Grundschule, Werkreal-/Haupt- und Real- ist die älteste Universität Deutschlands. 2007 wurde schulen, Sonderpädagogik, übergreifender sie als Elite-Universität ausgezeichnet, dies ist eine Studienbereich; Bestätigung für Heidelbergs Spitzenstellung als füh- –– B.A.: Frühkindliche und Elementarbildung, Gesund- render Wissenschaftsstandort der Gegenwart und heitsförderung; der Zukunft. –– M.A.: Bildungswissenschaften, E-Learning und Medienbildung, Ingenieurpädagogik; Zahlreiche Universitäten und Hochschulen haben ihren –– Aufbaustudium: Lehramt an Sonderschulen, Sitz in Heidelberg. Die Hochschule für Jüdische Studi- Erweiterungsstudiengänge, Ergänzungsstudium; en, die 1979 in Heidelberg gegründet wurde, die Päda- –– weitere Informationen: Trägerschaft: staatlich; gogische Hochschule mit über 4.500 Studierenden Anzahl der Studierenden ca. 4.600 (Wintersemester sowie die private, staatlich anerkannte Fachhochschule 2015/16) (Pädagogische Hochschule Heidelberg, SRH Hochschule Heidelberg mit praxisnahen Studien- 2016a,b). gängen sind hier besonders zu nennen. Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Insgesamt studierten im Wintersemester 2015/16 über 30.000 Studenten in Heidelberg (Universität Hei- –– Größte Fakultäten: Neuphilologische Fakultät, delberg, 2016). Im Folgenden sind alle weiteren Einrich- Philosophische Fakultät und Medizinische Fakultät tungen im Hochschulbereich alphabetisch gelistet. Heidelberg; –– 158 Studiengänge (Wintersemester 2015/16); Hochschule für Jüdische Studien –– Anzahl der Studierenden: 30.848 (Wintersemester 2015/16), davon 54,7 Prozent Frauen und 18,1 Pro- –– Studiengänge: B.A. Jüdische Studien, B.A. Jüdische zent internationale Studierende; Religionslehre (Lehramtsoption), B.A. Praktische –– Abschlüsse: 4.211 (2015), davon 55,9 Prozent Jüdische Studien, M.A. Jewish Civilizations, M.A. Frauen, 12,96 Prozent Internationale; Jüdische Studien, M.A. Jüdische Studien – Geschich- –– Promotionen: 1.210 (2015), davon 50,2 Prozent te jüdischer Kulturen (Joint Degree), M.A. Jüdische Frauen, 25,6 Prozent Internationale; Museologie, Heidelberger Mittelaltermaster, Ernst –– Habilitationen: 104 (2015), davon 30,8 Prozent Robert Curtius M.A. für allgemeine und verglei- Frauen, 13,5 Prozent Internationale. chende Literaturwissenschaft, Staatsexamen Lehr- (Universität Heidelberg, 2016) amt Jüdische Religionslehre, Promotion (Hochschule für Jüdische Studien, 2016) Schiller International University

Hochschule für Kirchenmusik der evangelischen –– Associate Degree: International Business; Landeskirche in Baden –– Bachelor: International Economics, International Business, International Relations & Diplomacy; –– kirchenmusikalische Studiengänge: Bachelor Evan- –– Master: Business Administration, International Busi- gelische Kirchenmusik, Aufbaustudiengang Evange- ness, Management of Information Technology, lische Kirchenmusik A, Parallelstudium Kirchen- International Management, International Relations musik/Schulmusik, Ergänzungsstudiengang Kirchen- and Diplomacy (Schiller International University – musik für Schulmusiker und Schulmisikerinnen, Heidelberg, 2016) Gast-, Kontakt- und Vorstudium, Jungstudierende –– künstlerische Ausbildung: Chorleitung, Gesang, SRH Hochschule Heidelberg Klavier, Orgel, Orgelimprovisation, Solistenklasse Orgel (Hochschule für Kirchenmusik Heidelberg, –– Über 3.100 Studierende (2016); 2016) –– Bachelor, Master, Berufsbegleitend, Aus- und Weiterbildungen; –– Fakultäten: Sozial- und Rechtswissenschaften, An- gewandte Psychologie, Engineering and Archi- tecture, Informatik, Therapiewissenschaften, Wirt- schaft (SRH Hochschule Heidelberg, 2016a,b). Bericht Schule und Bildung 2016/17 149 Schwerpunktthemen schulischer Bildung

4. Schwerpunkt- themen schulischer Bildung Bericht Schule und Bildung 2016/17 150 Schwerpunktthemen schulischer Bildung

4.1 Beschulung von neu zugewanderten Kindern und Jugendlichen

Wenn neu zugewanderte Kinder und Jugendliche nicht über ausreichende Kenntnisse in der deutschen Sprache verfügen, um erfolgreich am Unterricht in Regelklassen teilzu- nehmen, können an den allgemeinbildenden Schulen sogenannte „Internationale Vor- bereitungsklassen“ und an beruflichen Schulen das „Vorbereitungsjahr Arbeit und Beruf mit Schwerpunkt Erwerb von Deutschkenntnissen“ (VABO) gebildet werden. Dies er- folgt in enger Absprache mit dem Staatlichen Schulamt Mannheim beziehungsweise mit dem Regierungspräsidium Karlsruhe.

Abbildung 65 Entwicklung der Zahl der VKL-Klassen und Schüler im Primarbereich in Heidelberg seit 2010/11

16 200

14 175

12 150

10 125

8 100

6 75

4 50

2 25

0 0

2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16 2016/17

Klassenzahl Schülerzahl

Abbildung 66 Entwicklung der Zahl der VKL-Klassen und Schüler im Sekundarbereich in Heidelberg seit 2010/11

8 160

7Abb. 65 140

6 120

5 100

4 80

3 60

2 40

1 20

0 0

2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16 2016/17

Klassenzahl Schülerzahl

Abb. 66 Bericht Schule und Bildung 2016/17 151 Schwerpunktthemen schulischer Bildung

Foto Schüler rechnet an der Tafel.

Der Zuzug von Menschen aus dem Ausland in den zeigt seit jeher einen großen Bedarf auf, der in den letzten Jahren hat deutschlandweit zu einer Zunahme letzten Jahren jedoch etwas gestiegen ist. Ein ähnliches der Angebote von Vorbereitungsklassen geführt Bild zeigt sich im Sekundarbereich, siehe Abbildung (vgl. Bildungsbericht 2016, Seite 188). Auch in Heidel- 66. Ein deutlicher Zuwachs lässt sich an den beruflichen berg ist dieser Trend bemerkbar, wohl aber in be- Schulen in den VABO-Klassen erkennen (siehe Abbil- sonderer Form. Die VKL-Beschulung im Primarbereich dung 67).

Abbildung 67 Entwicklung der Klassen- und Schülerzahl der VABO in Heidelberg seit 2010/11

8 160

7 140

6 120

5 100

4 80

3 60

2 40

1 20

0 0

2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16 2016/17

Klassenzahl Schülerzahl

Abb. 66 Bericht Schule und Bildung 2016/17 152 Schwerpunktthemen schulischer Bildung

Internationale Vorbereitungsklassen (VKL) 18 Lehrerwochenstunden und im Sekundarbereich an allgemeinbildenden Schulen bis zu 25 Lehrerwochenstunden je VKL zur Verfügung. Im Rahmen dieser zusätzlichen Stundenkontingente Das übergeordnete Ziel der VKL-Klassen ist es, durch wird insbesondere die Sprachkompetenz der Schülerin- intensive Sprachförderung die Schülerinnen und nen und Schüler individuell gefördert. Schüler möglichst schnell in den Regelunterricht inte- grieren zu können. Hierfür werden klassenübergrei- An den folgenden Schulen wurden dieses Jahr Sprach- fend VKL-Klassen gebildet, in denen intensiv Deutsch förderklassen eingerichtet: gelernt wird. Um eine rasche Integration zu för- dern, besuchen die Schülerinnen und Schüler der VKL –– Im Grundschulbereich: Albert-Schweitzer-Schule, Fächer wie Musik, Bildende Kunst und Sport in den Eichendorffschule, Friedrich-Ebert-Schule, Fröbel- Regelklassen. Im Anschluss kann auch der Unter- schule, Geschwister-Scholl-Schule, Grundschule richt der Regelklasse in anderen Fächern besucht wer- Emmertsgrund, Heiligenbergschule, Kurpfalzschule, den, wenn gewährleistet wird, dass das Kind dem Pestalozzischule, Wilckensschule und Waldpark- Unterricht folgen kann und die Lehrkraft es indivi- schule. duell unterstützt. –– Im Sekundarschulbereich: Geschwister-Scholl- Schule, Johannes-Kepler-Realschule, Waldparkschule Um eine VKL-Klasse beantragen und einrichten zu und Internationale Gesamtschule Heidelberg. können, müssen bestimmte festgelegte Kriterien er- füllt werden. So muss ein Konzept zur pädagogischen Aus Tabelle 93 geht hervor, dass an öffentlichen Gestaltung, Sprachförderung und Organisation der Schulen in Heidelberg derzeit 182 Kinder im Primar- VKL erarbeitet und dem Staatlichen Schulamt vorge- schulbereich und 132 Kinder im Sekundarschulbe- legt werden. Im Grundschulbereich stehen bis zu reich in einer VKL-Klasse unterrichtet werden.

Tabelle 93 Zusammensetzung der VKL im Grundschulbereich (2016/17)

Schule Begleitklasse in Stufe VKL-Schüler davon Zahl der 1 2 3 4 Gesamt Migranten VKL-Klassen Albert-Schweitzer-Schule 5 3 4 1 13 13 1 Eichendorffschule 3 6 3 3 15 15 1 Friedrich-Ebert-Grundschule 6 5 1 1 13 11 1 Fröbelschule 3 8 1 12 12 1 Geschwister-Scholl-Schule 12 12 12 1 GS-Emmertsgrund 7 5 12 12 1 Heiligenbergschule 10 15 25 25 2 Kurpfalzschule 6 6 2 4 18 15 1 Pestalozzischule 15 8 6 8 37 37 2 Waldparkschule 1 5 6 12 12 1 Wilckensschule 3 5 5 13 12 1 Gesamt-Primar 54 48 42 38 182 176 13

Tabelle 94 Zusammensetzung der VKL im Sekundarschulbereich (2016/17)

Schule Begleitklasse in Stufe VKL-Schüler davon Zahl der 5 6 7 8 9 10 Gesamt Migranten VKL-Klassen Geschwister-Scholl-Schule 12 14 26 26 2 IGH 21 20 15 56 k. A. 3 Johannes-Kepler-Realschule 2 4 4 6 9 25 25 1 Waldparkschule 4 1 1 6 12 1 25 25 1 Gesamt-Sekundar 27 25 20 24 21 15 132 76 7 Bericht Schule und Bildung 2016/17 153 Schwerpunktthemen schulischer Bildung

In ganz Baden-Württemberg wurden im Juni 2016 circa 32.000 Kinder in einer VKL unterrichtet. Zum Stichtag der Schulstatistik (21. Oktober 2015) waren noch 21.934 Schülerinnen und Schüler in VKL-Klassen gemeldet worden. Etwa 60 Prozent davon besuchten eine Grundschule, knapp ein Drittel eine Werkreal- oder Hauptschule und fünf Prozent eine Gemein- schaftsschule (Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 10/2016).

Vorbereitungsjahr Arbeit und Beruf mit Schwerpunkt Erwerb von Deutschkenntnissen (VABO) an beruflichen Schulen

An den beruflichen Schulen gibt es als Pendant zu den VKL-Klassen die VABO-Klassen. Die Zielgruppe der VABO-Klassen sind Jugendliche und jun- ge Erwachsene im berufsschulpflichtigen (15/16 bis 18 Jahre) und berufs- schulberechtigten Alter (18 bis 20 Jahre). VABO-Klassen zielen darauf ab, den Jugendlichen deutsche Sprachkenntnisse zu vermitteln und sie gleich- zeitig auf den Ausbildungsmarkt vorzubereiten. „Der Spracherwerb wird mit der Vermittlung beruflicher Vorkenntnisse verbunden. Im Anschluss an das VABO können die Flüchtlinge das reguläre VAB zur weiteren Ausbil- dungsvorbereitung und zum Erwerb eines dem Hauptschulabschluss gleich- wertigen Bildungsstandes besuchen“ (Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau, 2016). Foto Zwei Schüler mit Unterrichtsmaterial.

Im Schuljahr 2016/17 sind acht VABO-Klassen an beruflichen Heidelberger Schulen mit insgesamt 130 Schülerinnen und Schülern eingerichtet.

In Baden-Württemberg besuchten im Juni 2016 etwa 8.400 Jugendliche eine VABO-Klasse. Zum Stichtag der amtlichen Schulstatistik (21. Oktober 2015) waren es noch 5.452 Jugendliche (Statistisches Landesamt Baden-Württem- berg, 10/2016).

Im November 2016 wurde ein informelles Netzwerk der VABO-Lehrkräfte in Heidelberg begleitet durch das Regionale Bildungsbüro und die Kommunale Koordinierungsstelle der Bildungsangebote für Neuzugewanderte gegrün- det. Ziel ist es, einen intensiven Erfahrungsaustausch der Lehrkräfte zu ermög- lichen und Bedarfe an Wissen für die pädagogische Arbeit zu decken.

Tabelle 95 Übersicht der VABO-Klassen (2016/17)

Schule VABO- Schülerzahl Klassen- gesamt davon darunter darunter darunter zahl weiblich mit in Heidel- mit schuli- Migrations- berg scher Vor- hintergrund wohnhaft bildung: ohne HS* Johannes-Gutenberg-Schule 4 68 8 68 53 68 Julius-Springer-Schule 1 18 4 18 18 18 Marie-Baum-Schule 2 22 0 22 18 22 F+U 1 22 0 22 0 18 Gesamt 8 130 12 130 89 126

* HS = Hauptschulabschluss Bericht Schule und Bildung 2016/17 154 Schwerpunktthemen schulischer Bildung

4.2 Inklusion

Inklusives Lernen bezeichnet das gemeinsame Lernen Arbeitsgruppen, Netzwerktreffen, Exkursionen und von Menschen mit und ohne Behinderung. In Baden- Fachveranstaltungen zu Inklusion und Berufsübergän- Württemberg besteht seit dem Schuljahr 2015/16 gen haben stattgefunden, um auf lange Sicht mög- ein gesetzlicher Anspruch auf inklusive Bildungsange- lichst optimale Voraussetzungen für die schulische Teil- bote in allgemeinen Schulen einschließlich der ge- habe von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung setzlichen Regelungen schulischer Inklusion. Seither zu schaffen. kann die Schulpflicht für Schülerinnen und Schüler mit Behinderung landesweit unterschiedlich eingelöst Seit dem Schuljahr 2015/16 ist Inklusion „Aufgabe werden: Entweder in einem Sonderpädagogischen aller Schulen“6. Damit hat die 2009 von der Bundesre- Bildungs- und Beratungszentrum (vormals: Sonder- gierung ratifizierte UN-Konvention über die Rechte schule; im Folgenden: SBBZ, Kapitel 3.8) oder inklu- von Menschen mit Behinderungen Eingang ins baden- siv, also an einer allgemeinen Schule. Über das Gelin- württembergische Schulgesetz gefunden. Seither gen inklusiver Unterrichtsformen entscheidet neben haben die Erziehungsberechtigten von Kindern und allen Ressourcenfragen ein kaum zu überschätzender Jugendlichen mit Anspruch auf ein sonderpädago- Faktor: der wertschätzende Umgang mit Vielfalt. gisches Bildungsangebot Wahlfreiheit zwischen einem Bildungsangebot an einer allgemeinen Schule und Neues Schulgesetz, neue Aufgaben dem Besuch eines SBBZ inklusive der Möglichkeit der kooperativen Organisationsform gemeinsamen Unter- Heidelberg hat als Schulstandort schon viele Jahre richts (früher: Außenklasse). lang Erfahrung mit gemeinsamem Unterricht von be- hinderten und nichtbehinderten Schülerinnen und Zur Einlösung des Wunsches nach gemeinsamem Schülern gesammelt. Bereits seit über 25 Jahren ge- Unterricht an einer allgemeinen Schule muss eine ent- staltet die Graf von Galen-Schule gemeinsamen sprechende Erklärung gegenüber der Schulaufsichts- Unterricht in Form von Außenklassen. Auf Basis die- behörde (Staatliches Schulamt Mannheim) abgegeben ser Erfahrungen begleitet und gestaltet sie inzwi- werden. Die Lernortklärung selbst – und damit auch schen auch inklusive Lösungen mit. Von 2009 bis die Entscheidung, an welchen Schulstandorten die 2015 war Heidelberg in Vorbereitung auf die Än- nächsten Schritte hin zu einer inklusiven Bildungsland- derung des Schulgesetzes Teil einer von fünf Modell- schaft gegangen werden – erfolgt gemäß Schulge- regionen Baden-Württembergs, in denen schulische setz in einem gestuften Verfahren unter Federführung Inklusion erprobt wurde. Das Regionale Bildungsbüro des Staatlichen Schulamts Mannheim. Heidelberg hat in dieser Zeit im Auftrag seiner Steuer- gruppe konzeptionelle Impulse gegeben und den Neben dem Bereich Bildung umfasst das Überein- Dialog zwischen Kommune und Land sowie zwischen kommen der Vereinten Nationen über die Rechte von Bildungseinrichtungen und Trägern gefördert: Menschen mit Behinderungen übrigens auch Arbeit,

Tabelle 96 Inklusive Bildungswege für Schülerinnen und Schüler mit Anspruch auf ein sonderpädagogisches Bildungsangebot

Inklusives Bildungsangebot Kooperative Organisationsform Lernort allgemeine Schule Vorrangig allgemeine Schule Rechtsstellung Schüler der allgemeinen Schule Schüler des SBBZ Zählweise zählt zur Klasse der allgemeinen Schule zählt zur Klasse des SBBZ Klassenzusammenstellung in der Regel mit verschiedenen Förderschwerpunkten Zusammenstellung analog der Klasse im SBBZ Elternvertretung an allgemeiner Schule an SBBZ Zeugnis allgemeine Schule, bezogen auf Förderschwerpunkt Zeugnis des SBBZ Versetzungsregelungen bei zieldifferentem Unterricht ausgesetzt analog SBBZ Lernortfestlegung bei Bildungswegekonferenz bei Schulaufnahme an SBBZ

6 SchG BW § 15 (1). Bericht Schule und Bildung 2016/17 155 Schwerpunktthemen schulischer Bildung

Wohnen, Freizeit, politische Partizipation und Mobili- Organisationsformen gemeinsamen Lernens gemeldet. tät. Die gemeinsame Weiterentwicklung der besteh- Im Schuljahr 2016/17 waren abermals Anstiege der enden Strukturen hat somit Auswirkungen auf alle Schülerzahlen zu vermerken. Derzeit werden knapp Handlungsfelder und betrifft potenziell alle Ämter und 160 Schülerinnen und Schüler im gemeinsamen Unter- Dezernate der Stadt Heidelberg. Alle Handlungsfel- richt beschult, zuzüglich etwa 30 Schülerinnen und der sind als integrale Bestandteile der Stadtentwick- Schülern in kooperativen Organisationsformen ge- lungsplanung zu bedenken und gemeinsam zu planen. meinsamen Lernens. Genaue Zahlen können Tabelle 97 Dafür ist es notwendig, die beteiligten Institutionen entnommen werden. Kooperative Organisationsfor- sowie alle Lebensbereiche und Handlungsfelder inner- men gemeinsamen Lernens sind an der Grundschule halb der Stadtgesellschaft einzubeziehen. Mit der neu Emmertsgrund, der Grundschule Bahnstadt, der Jo- geschaffenen Stelle der kommunalen Behinderten- hannes-Kepler-Realschule und der Waldparkschule an- beauftragten7 gibt es zudem eine zentrale Ansprech- gesiedelt. person im Bereich Inklusion und Teilhabe. In der Primarstufe befinden sich im Schuljahr 2016/17 Einen Überblick zu den wichtigen Ansprechpartnern insgesamt 97 inklusiv beschulte Schülerinnen und und Unterstützungssystemen zu Inklusion in den Schüler an Heidelberger Grundschulen, 80 davon im Bereichen Bildung, Betreuung, Freizeit, Wohnen und gemeinsamen Unterricht und 17 in kooperativen Arbeit finden Sie im Internet unter www.heidelberg. Organisationsformen gemeinsamen Lernens. Beson- de/inklusion. ders viele inklusiv beschulte Schülerinnen und Schüler haben aktuell die Grundschule Emmertsgrund, die Entwicklung in Heidelberg Grundschule Bahnstadt und die Geschwister-Scholl- Schule. 45 Kinder haben einen besonderen Förder- Der Ausbau inklusiver Bildungsangebote im Rahmen bedarf im Bereich Lernen. von Gruppenlösungen und Einzelintegrationen ist wei- ter vorangeschritten. Derzeit gibt es im Rahmen von In der Sekundarstufe wurden 89 Schülerinnen und sogenannten Gruppenlösungen oder Einzelintegratio- Schüler inklusiv beschult, elf davon in kooperativen nen an 11 von 18 öffentlichen Heidelberger Grund- Organisationsformen gemeinsamen Lernens. Aktuell schulen gemeinsamen Unterricht von behinderten und hat die Geschwister-Scholl-Schule die meisten Inklu- nichtbehinderten Kindern. sionsschülerinnen und -schüler. Der Förderschwer- punkt liegt auch in der Sekundarstufe am häufigsten Unter den weiterführenden Schulen findet inklusiver im Bereich Lernen. Unterricht bislang insbesondere an den beiden Ge- meinschaftsschulen, der Gregor-Mendel-Realschule, Die aktuellen Schülerzahlen der SBBZ werden in Kapi- der Johannes-Kepler-Realschule sowie der IGH statt. tel 3.8 dargestellt.

Die Zahlen der inklusiv beschulten Kinder und Jugend- In ganz Baden-Württemberg sind von den insgesamt lichen in den letzten Jahren sprechen eine deutliche 6.453 an allgemeinen Schulen inklusiv beschulten Sprache: Seit die Sonderschulpflicht im Rahmen des Schülerinnen und Schülern im Schuljahr 2015/16 über Modellversuchs Inklusion außer Kraft gesetzt und mit 50 Prozent an einer Grundschule unterrichtet wor- der Änderung des Schulgesetzes in einen im Einzel- den. Jeweils etwa ein Fünftel besuchten eine Gemein- fall festzustellenden Anspruch auf ein sonderpädago- schaftsschule beziehungsweise Werkreal- und Haupt- gisches Bildungsangebot umgewandelt wurde, sind schule. Etwa zwei Drittel der Schülerinnen und Schüler die Meldungen zum gemeinsamen Unterricht sowohl haben den festgestellten Förderschwerpunkt Lernen, im Primarbereich als auch im Sekundarbereich deut- jeweils neun Prozent den Förderschwerpunkt geistige lich gestiegen: Im Schuljahr 2010/11 gab es noch weni- Entwicklung und emotionale und soziale Entwick- ger als zehn Meldungen zum gemeinsamen Unter- lung, sieben Prozent den Förderschwerpunkt Sprache, richt8. Im Schuljahr 2012/13 gab es bereits rund 709 fünf Prozent den Schwerpunkt körperliche und mo- und im Schuljahr 2015/16 waren fast 130 Schülerinnen torische Entwicklung und insgesamt drei Prozent die und Schüler in gemeinsamem Unterricht – zuzüglich Schwerpunkte Sehen und Hören (Statistisches Landes- fast 30 Schülerinnen und Schülern in kooperativen amt Baden-Württemberg 10/2016). Heidelberg hatte

7 www.heidelberg.de/behindertenbeauftragte 8 Vgl. Bericht Schule und Bildung Heidelberg 2013/14, Seite 36. 9 Ebenda. Bericht Schule und Bildung 2016/17 156 Schwerpunktthemen schulischer Bildung

Tabelle 97 Inklusiv beschulte Schülerinnen und Schüler mit festgestelltem Anspruch auf ein sonderpädagogisches Bildungsangebot (2016/17)

Grundschulen – Förderschwerpunkt Klassenstufe Lernen Sprache Emotionale Sehen Hören geistige körperliche Gesamt und soziale Entwicklung und motorische Entwicklung Entwicklung 1 10 3 1 0 0 2 3 19 2 10 1 0 1 0 4 2 18 3 14 1 0 0 0 4 3 22 4 11 4 1 0 0 2 3 21 Gesamt 45 9 2 1 0 12 11 80*

* Zuzüglich 17 Kindern in kooperativen Organisationsformen gemeinsamen Lernens

Sekundarstufe – Förderschwerpunkt Klassenstufe Lernen Sprache Emotionale Sehen Hören geistige körperliche Gesamt und soziale Entwicklung und motorische Entwicklung Entwicklung 5 22 0 1 0 0 5 3 31 6 17 0 1 0 0 0 3 21 7 8 0 1 0 0 1 0 10 8 12 0 1 0 0 0 1 14 9 0 0 0 1 0 0 0 1 10 0 0 0 0 1 0 0 1 Gesamt 59 0 4 1 1 6 7 78*

* Zuzüglich 11 Kindern in kooperativen Organisationsformen gemeinsamen Lernens

in diesem Schuljahr ebenfalls größtenteils inklusiv be- Um den Dialog zwischen Bildungseinrichtungen zu schulte Schülerinnen und Schüler mit dem Förder- unterstützen, organisiert das Regionale Bildungsbüro schwerpunkt Lernen und entspricht somit der allge- seit 2009 fortlaufend Arbeitsgruppen, Hospitationen meinen Situation in ganz Baden-Württemberg. und Exkursionen zu inklusiven Bildungseinrichtungen sowie Fachveranstaltungen zu den Themen inklusive Insgesamt geht das Land davon aus, dass zukünftig Bildung und Übergänge in den Beruf. Gemeinsam mit 28 Prozent der Schülerinnen und Schüler mit Anspruch den Netzwerkpartnern aus Verwaltung, Bildungsein- auf ein sonderpädagogisches Bildungsangebot die richtungen und Kooperationspartnern setzt es sich für inklusive Beschulung wählen werden (Quelle: Statisti- bessere Bildungschancen und die Teilhabe von Men- sches Landesamt Baden-Württemberg, 10/2016). schen mit Behinderung in Heidelberg ein und unter- stützt die Schaffung struktureller Unterstützungsange- Dieser Zuwachs bei der inklusiven Beschulung kann bote in den Bereichen inklusive Bildung, Betreuung, zukünftig zu noch nicht abschätzbaren höheren kom- Freizeit, Wohnen und Arbeit. munalen Leistungen und Ausgaben führen, insbe- sondere in folgenden Bereichen: Zu den dauerhaften Netzwerkpartnern des Regionalen Bildungsbüros gehören der Integrationsfachdienst, –– Schaffung von Barrierefreiheit (im Altbestand bei- die Agentur für Arbeit, die Heidelberger Werkstätten spielsweise durch Rampe, Fahrstuhl); für Menschen mit Behinderung, alle Heidelberger –– Anschaffung inklusionsgeeigneter Lehr- und Lern- SBBZ und alle Heidelberger allgemeinbildenden und mittel (beispielsweise Lesehilfen); beruflichen Schulen, das Staatliche Schulamt Mann- –– spezifische Ausstattung von Schulgebäuden, abhän- heim, das Regierungspräsidium Karlsruhe, der Beirat gig vom Schwerpunkt der Behinderung (beispiels- von Menschen mit Behinderung, das Gesundheitsamt, weise Akustikdecken); der Gesamtelternbeirat und die Vertreter des Gemein- –– personeller Mehrbedarf zur Versorgung, Betreuung derates. und Pflege während der Unterrichtszeiten und im Bereich der Nachmittags- und Ferienbetreuung so- Heidelberger Freizeitangebote, die für Menschen mit wie Einzelassistenzleistungen im Rahmen der Ein- Behinderung offen sind, finden Sie im Inklusionsatlas: gliederungshilfe nach dem SGB VIII und SGBXII. www.heidelberg.de/inklusionsatlas/ Bericht Schule und Bildung 2016/17 157 Schwerpunktthemen schulischer Bildung

4.3 Grundschulempfehlung und Übergangsverhalten

In diesem Kapitel werden die Übergänge von der deutlich rückläufige Schülerzahlen. Nach einem Schul- Grundschule in weiterführende Schulen thematisiert. entwicklungsprozess in mehreren Stufen verblieben von acht Standorten noch vier. Diese wurden in einem Die hier dargestellten Übergänge beziehen sich aus- umfassend angelegten Kommunikationsprozess schließlich auf Zahlen der öffentlichen Schulen, da kei- schlussendlich auf zwei Standorte reduziert, die sich ne Daten der Privatschulen vorliegen. zu Gemeinschaftsschulen weiterentwickeln sollten.

Verglichen mit dem durchschnittlichen Wert in Baden- Abbildung 68 zeigt die absolute Zahl der Übergänge Württemberg, wechselt in Heidelberg traditionell ein von öffentlichen Heidelberger Grundschulen auf weiter- sehr hoher Prozentsatz der Viertklässlerinnen und Viert- führende Schulen seit dem Schuljahr 2010/11. Da- klässler an ein Gymnasium. Die Realschulen und die bei ist zu beachten, dass es sich bei den angegebenen IGH haben einen stabilen Zustrom und der Zulauf an Schuljahren immer um das Schuljahr handelt, zu den Gemeinschaftsschulen steigt. Bereits vor der schul- welchem hin der Wechsel erfolgte. Demnach sind die gesetzlichen Einführung der Gemeinschaftsschulen aktuellsten Zahlen, jene Kinder, die zum Schuljahr hatten die Heidelberger Haupt- und Werkrealschulen 2016/17 an eine weiterführende Schule wechselten.

Abbildung 68 Übergänge von der Grundschule auf weiterführende Schulen seit 2011/12 in Heidelberg

700

600

500

400

300 Abb. 68

200

100

0

2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16 2016/17

Gymnasium IGH etc. Hauptschule Realschule GMS

Abbildung 69 Übergangsquoten von der Grundschule auf weiterführende Schulen seit 2011/12 in Heidelberg

70 %

60 %

50 %

40 %

30 %

20 %

10 %

0 %

2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16 2016/17

Gymnasium IGH etc. GMS Realschule Hauptschule

Abb. 69 Bericht Schule und Bildung 2016/17 158 Schwerpunktthemen schulischer Bildung

Foto Kinder auf einem Klettergerüst im Schulhof.

Abbildung 69 zeigt die Übergangsquoten von der Das Übergangsverhalten in Heidelberg blieb in den Grundschule zur weiterführenden Schule für Heidel- letzten Jahren recht konstant. berg. Im abgebildeten Zeitraum gingen immer zwi- schen 60 und 70 Prozent der Heidelberger Viertkläss- Im Vergleich dazu gingen in ganz Baden-Württemberg lerinnen und Viertklässler der öffentlichen Grund- zum Schuljahr 2016/17 43,8 Prozent der Schülerinnen schulen an ein Gymnasium über. Von 2015/16 auf und Schüler an ein Gymnasium über, 13,4 Prozent 2016/17 sank die Übergangsquote jedoch um knapp wählten eine Gemeinschaftsschule, 5,9 Prozent eine drei Prozent. An Realschulen gehen zwischen 13 Werkreal-/Hauptschule und 33,7 Prozent eine Real- und 19 Prozent der Heidelberger Grundschülerinnen schule. In den vergangenen Jahren stieg der Anteil der und Grundschüler über, hier war von 2015/16 auf Kinder, die auf ein Gymnasium übergingen, ebenso 2016/17 ein Anstieg um knapp drei Prozent zu beob- stieg der Anteil der Kinder, die eine Gemeinschafts- achten. An die IGH oder eine Ersatzschule gehen zwi- schule wählten. Der Anteil der Kinder, die sich für eine schen 10 und 13 Prozent der Grundschüler über und Werkreal-/Hauptschule entschieden, sank drastisch an die Gemeinschaftsschulen in den letzten vier Jahren und die Übergangsquoten hin zur Realschule stiegen je fünf oder sechs Prozent der Schülerinnen und Schü- zunächst, seit 2012/13 sinken sie jedoch leicht (Statisti- ler. Dabei konnte die IGH einen leichten Anstieg der sches Landesamt 2017). Übergangsquoten vom vergangenen Jahr hin zum ak- tuellen verzeichnen, während die Gemeinschaftsschu- len leichte Einbußen zeigten. Die Übergangsquote hin zur Hauptschule fiel von ehemals knapp zehn Pro- zent auf derzeit ein Prozent. Bericht Schule und Bildung 2016/17 159 Schwerpunktthemen schulischer Bildung

Auch die ausgesprochenen Grundschulempfehlung- erhielten eine Realschulempfehlung und 23,8 Prozent en waren in den vergangenen Jahren in ihrer antei- eine Hauptschul- oder Gemeinschaftsschulempfehlung ligen Verteilung überwiegend gleichbleibend, siehe (Statistisches Landesamt 2017). Abbildung 70. So erhielten 67 Prozent der Viertkläss- lerinnen und Viertklässler an öffentlichen Heidel- Zum Schuljahr 2016/17 hin gingen nahezu gleich viele berger Grundschulen die Empfehlung, zum Schuljahr Kinder mit einer Realschulempfehlung an eine Haupt- 2016/17 hin an ein Gymnasium zu wechseln. 19 Pro- schule über wie Kinder mit einer Hauptschulempfeh- zent erhielten die Empfehlung für eine Realschule und lung (genaue Übersicht, siehe Abbildung 71). Seit 14 Prozent für eine Hauptschule oder Gemeinschafts- 2011/12 stieg der Anteil der Kinder mit Realschulemp- schule. fehlung, die an eine Hauptschule übergehen. In Ba- den-Württemberg hatten 7,4 Prozent der Kinder, die In ganz Baden-Württemberg erhielten 45,8 Pro- eine Werkreal-/Hauptschule wählten, eine Realschul- zent der Viertklässlerinnen und Viertklässler die Emp- empfehlung und 0,7 Prozent eine Gymnasialempfeh- fehlung, ein Gymnasium zu wählen, 28,5 Prozent lung (Ministerium für Kultus, Jugend und Sport 2017).

Abbildung 70 Grundschulempfehlungen seit 2011/12 in Heidelberg

70 %

60 %

50 %

40 %

30 %

20 %

10 %

0 %

2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16 2016/17

Gymnasium Realschule Hauptschule

Abbildung 71 Tatsächliche Übergänge nach Art der Grundschulempfehlung in Heidelberg 2016/17 Abb. 70

100%

90 %

80 %

70 %

60 %

50 %

40%

30 %

20%

10 %

0

Hauptschule Realschule Gymnasium GMS IGH etc.

Grundschulempfehlung Grundschulempfehlung Grundschulempfehlung Gymnasium Realschule Hauptschule

Abb. 71 Bericht Schule und Bildung 2016/17 160 Schwerpunktthemen schulischer Bildung

Die Realschule setzt sich zunehmend aus einer sehr haben noch immer 77 Prozent der Kinder, die nach der heterogenen Schülerschaft zusammen, was auch an- vierten Klasse an eine Heidelberger Gemeinschafts- hand der Übergangszahlen ersichtlich wird. Seit schule wechseln, eine Hauptschulempfehlung. Baden- 2013/14 haben nur noch zwischen 53 und 61 Prozent Württemberg-weit beläuft sich diese Zahl auf 64,3 der Schülerinnen und Schüler, die an eine Realschule Prozent (Ministerium für Kultus, Jugend und Sport übergehen, eine Realschulempfehlung, die übrigen 39 2017). Heidelberger Kinder mit Gymnasialempfehlung bis 47 Prozent haben eine Hauptschul- oder Gymnasi- gehen bisher nur sehr selten an Gemeinschaftsschulen alempfehlung. 2012/13 lag der Anteil der Kinder mit über (2,3 Prozent), was auch landesweit derzeit der Realschulempfehlung, die an eine Realschule übergin- Trend ist (8,4 Prozent (Ministerium für Kultus, Jugend gen, noch bei 75 Prozent und 2011/12 sogar bei 89 und Sport 2017)). Prozent. Der Anteil der Kinder, die mit einer Haupt- schulempfehlung an die Realschule wechseln, ist stei- Die Übergänge von öffentlichen Heidelberger Grund- gend. In ganz Baden-Württemberg hatten 25,2 Pro- schulen hin zur IGH oder einer Ersatzschule waren in zent der Kinder, die eine Realschule wählten, eine den letzten Jahren immer weitestgehend zu gleichen Hauptschulempfehlung und 18,6 Prozent eine Gymna- Teilen auf Kinder mit Hauptschulempfehlung, mit Real- sialempfehlung (Ministerium für Kultus, Jugend und schulempfehlung und mit Gymnasialempfehlung ver- Sport 2017). teilt, um in der siebten Jahrgangsstufe in den A-, B- und C-Zug differenzieren zu können. An Heidelberger Gymnasien gehen mit großer Mehr- heit Kinder mit einer Gymnasialempfehlung über. Es Zum Schuljahr 2016/17 hin gingen in Heidelberg knapp zeigt sich jedoch ein recht neues Phänomen: Seit 92 Prozent der Kinder mit Gymnasialempfehlung auf 2012/13 geht ein kleiner Prozentsatz von Kindern mit ein Gymnasium über, zwei Prozent wechselten an eine einer Hauptschulempfehlung ans Gymnasium über. Realschule, sechs Prozent an die IGH oder eine Ersatz- Das war vor 2012/13 nicht der Fall, da die Grundschul- schule und 0,2 Prozent an eine Gemeinschaftsschule. empfehlung verbindlich galt. Zudem ist zwischen den Von den Kindern mit einer Realschulempfehlung wähl- Jahren 2011/12 und 2012/13 ein Anstieg der Kinder, ten 45 Prozent die empfohlene Schulart.19 Prozent die mit einer Realschulempfehlung an Gymnasien gingen an ein Gymnasium über, knapp sechs Prozent wechselten, zu beobachten gewesen, seit 2012/13 ist an eine Gemeinschaftsschule, zwei Prozent an eine dieser Anteil recht konstant geblieben. In Baden-Würt- Hauptschule und 28 Prozent an die IGH oder eine Er- temberg hatten 1,3 Prozent der Kinder, die an ein satzschule. Unter den Kindern mit einer Hauptschul- Gymnasium wechselten, eine Hauptschulempfehlung empfehlung wechselten 42 Prozent an eine Realschule, und 11,7 Prozent eine Realschulempfehlung (Ministeri- 28 Prozent an eine Gemeinschaftsschule, 21 Prozent um für Kultus, Jugend und Sport 2017). an die IGH oder eine Ersatzschule, fünf Prozent an ein Gymnasium und drei Prozent an eine Hauptschule. Es An den Gemeinschaftsschulen steigt tendenziell die wird deutlich, dass die Tendenz besteht, höhere Schul- Heterogenität der Schülerschaft leicht an. Derzeit arten zu wählen als die empfohlene.

Tabelle 98 Tatsächliche Übergänge nach Art der Grundschulempfehlung in Heidelberg (2016/17)

tatsächliche Übergänge Gesamt Hauptschule Realschule Gymnasium GMS IGH etc. Empfehlungen in %

Hauptschule 4 51 6 34 26 121 14 Grundschulschulempfehlung Realschule 3 71 31 9 45 159 19 Gymnasium 0 11 530 1 36 578 67 Gesamt Übergänge 7 133 567 44 107 858 Gesamt Übergänge in % 1 16 66 5 12 davon mit Migrationshintergrund 4 52 108 18 45 227 Übergänge der Migranten in % 2 23 48 8 20 davon ohne Migrationshintergrund 3 81 459 26 62 631 Übergänge der Kinder ohne Migrationshintergrund in % 0 13 73 4 10 Lesehilfe erste Zeile: 4 Schüler/innen erhielten Ende des Schuljahres 2015/16 eine Hauptschulempfehlung und sind zum Schuljahr 2016/17 tatsächlich auf eine Haupt- schule übergegangen. 51 Schüler/innen erhielten eine Hauptschulempfehlung, sind jedoch entgegen der Empfehlung auf die Realschule übergegangen. 6 Schüler/innen erhielten eine Hauptschulempfehlung und gingen auf ein Gymnasium über, 34 Schüler/innen erhielten eine Hauptschulempfehlung und gingen auf eine Gemeinschafts- schule über und 26 Schüler/innen gingen mit einer Hauptschulempfehlung an die IGH oder eine Ersatzschule. Bericht Schule und Bildung 2016/17 161 Schwerpunktthemen schulischer Bildung

Auch Baden-Württemberg-weit zeigt sich dieser Stellt man die Übergänge der Kinder mit und ohne Trend. Unter den Kindern mit der Empfehlung eine Migrationshintergrund einander gegenüber, ergibt sich Hauptschule oder Werkrealschule zu besuchen, wird das in Abbildung 72 dargestellte Bild. Es zeigt sich, die empfohlene Schulart von mehr als einem Drittel dass in Heidelberg zum Schuljahr 2016/17 hin 48 Pro- der Kinder nicht gewählt (Statistisches Landesamt zent der Kinder mit Migrationshintergrund an ein 2017). Gymnasium übergegangen sind. Im Vorjahr traf dies auf 53 Prozent der Kinder zu. 2016/17 gingen 20 Pro- Über die Auswirkungen des Wegfalls der Verbindlich- zent der Kinder mit Migrationshintergrund auf die IGH keit der Grundschulempfehlung seit dem Schuljahr oder eine Ersatzschule über, acht Prozent an eine Ge- 2012/13 ist bezogen auf die Übergänge für Heidelberg meinschaftsschule, 23 Prozent an eine Realschule und Folgendes festzustellen: zwei Prozent an eine Hauptschule. Im Vergleich dazu gingen von den Kindern ohne Migrationshintergrund –– Seither gehen auch Kinder mit einer Hauptschul- 2016/17 73 Prozent an ein Gymnasium über, zehn Pro- empfehlung ans Gymnasium, der Anteil der Kinder, zent an die IGH oder eine Ersatzschule, vier Prozent an die mit Realschulempfehlung das Gymnasium wäh- eine Gemeinschaftsschule, 13 Prozent an eine Real- len, ist leicht gestiegen. schule und 0,5 Prozent an eine Hauptschule. –– An den Realschulen hat die Heterogenität der Schü- lerschaft hinsichtlich der erhaltenen Bildungsemp- Für Baden-Württemberg ist bekannt, dass zum Schul- fehlung seit 2012/13 zugenommen. Insbesondere jahr 2016/17 knapp 70 Prozent der Viertklässler mit der Anteil der Kinder, die mit einer Hauptschulemp- Migrationshintergrund entweder ein Gymnasium oder fehlung die Realschule besuchen, ist gestiegen. eine Realschule wählten, 15 Prozent eine Gemein- –– Auch an der Hauptschule und den Gemeinschafts- schaftsschule und neun Prozent eine Werkreal- bezie- schulen setzt sich die Schülerschaft jetzt heteroge- hungsweise Hauptschule. ner zusammen.

Abbildung 72 Gegenüberstellung der Übergangsquoten von der Grundschule auf weiterführende Schulen von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund in Heidelberg für das Jahr 2015/16 und 2016/17

80 %

70 %

60 %

50 %

40 %

30 %

20 %

10 %

0 % Hauptschule Realschule Gymnasium GMS IGH etc.

2015/16 ohne Migrationshintergrund 2016/17 ohne Migrationshintergrund 2015/16 mit Migrationshintergrund 2016/17 mit Migrationshintergrund

Abb. 72 Bericht Schule und Bildung 2016/17 162 Schwerpunktthemen schulischer Bildung

4.4 Durchgangsquoten der allgemeinbildenden weiterführenden Schulen in Heidelberg

Im vorangegangenen Kapitel wurde das Übergangs- (noch ohne Gemeinschaftsschulen), die Gesamtschule verhalten der Schülerinnen und Schüler nach Ab- und die Realschulen. Die weiteren Diagramme zeigen schluss der vierten Klasse thematisiert. Übergangsent- die Durchgangsquoten jeweils für eine Schulart sepa- scheidungen können im Verlauf des Schulbesuchs im rat. Es gilt generell die Dynamik im Schulsystem zu Sekundarbereich durch Wechsel nach „oben“, durch beachten, welche sich aus Weg- und Zuzug von Schü- eine entsprechende Bildungsempfehlung bei guten bis lerinnen und Schülern, Repetition und Schulartwech- sehr guten Leistungen, wie nach „unten“ revidiert sel ergibt. Die Jahrgangsstufe 5 dient immer als Refe- werden. Näheres wird durch die sogenannte multilate- renzgröße und wird daher auf 100 Prozent festgesetzt, rale Versetzungsordnung für jede Schulart (Zeitpunkt, alle folgenden prozentualen Veränderungen der Schü- Voraussetzungen und allgemeine Bestimmungen) ge- lerzahlen werden immer ins Verhältnis zur Startko- regelt. Im Interesse kontinuierlicher Förderung und Un- horte gesetzt. Die Zahlen wurden jeweils im Oktober terstützung sowie sozialer Integration sollten aber dis- eines Jahres im Rahmen der amtlichen Schulstatistik kontinuierliche Schulbesuchsverläufe weitgehend erhoben. vermieden werden. Weil es in Baden-Württemberg keine Individualstatistik gibt, sind datengestützte Aus- In Abbildung 73 wird deutlich, dass an den Gymnasien sagen zu den verschiedenen Bildungsbiografien nur bis zur 10. Klasse die Startkohorten um knapp zehn eingeschränkt möglich. Im Folgenden wird als Indika- Prozent abgenommen haben. Dieser Effekt kann so- tor für Wechsel zwischen den Schularten die Durch- wohl auf Abschulungen, Schulwechsel als auch auf gangsquote herangezogen. Sie gibt an, wie sich eine Umzüge oder Klassenwiederholungen zurückgehen. Startkohorte (Klasse 5) bis zur 10. Klasse bezüglich der Auch der Wechsel auf berufliche Schulen ist in Heidel- Schülerzahl verändert. Die Quote wird immer im Ver- berg ab Klasse 8 möglich. An den sonstigen weiter- hältnis zur Startkohorte gebildet. Nachfolgende Dia- führenden Schulen ist in den ersten Jahren ebenfalls gramme, die die Heidelberger Situation widerspiegeln, eine leichte Abnahme der Schülerzahl der Startkohorte haben als Startkohorte die 5. Klassenstufe im Jahr festzustellen, ab Klasse 8 steigen hier die Zahlen je- 2010/11 herangezogen. In die Betrachtung einbezogen doch über das Anfangsniveau hinaus. Gründe für die sind öffentliche und private Schulen. Mit zu beachten anfängliche Abnahme können vor allem Umzüge sein, ist die Quote von circa 15 bis 45 Prozent Auswärtige, Aufschulungen gibt es in sehr geringen Umfängen. je nach Schulart und Schule. Die Zunahme ab Klasse 8 kann vor allem durch Ab- schulungen vom Gymnasium, Zuzüge und Klassenwie- Abbildung 73 setzt die Durchgangsquoten der Heidel- derholungen erklärt werden. berger Gymnasien ins Verhältnis zu den sonstigen weiterführenden Schulen in Heidelberg (ausgenommen In Klasse 9 kann der Hauptschulabschluss erlangt berufliche Schulen, da diese nicht in der 5. Klasse star- werden und in Klasse 10 die Mittlere Reife. Im Anschluss ten). Unter die Kategorie aller sonstigen weiterführen- kann eine schulische Weiterqualifizierung auf einer den Schulen fallen die Hauptschulen, Werkrealschulen beruflichen Schule erfolgen.

Abbildung 73 Durchgangsquoten an Gymnasien und sonstigen weiterführenden Schularten in Heidelberg – Startkohorte 2010/11

120 %

100 %

80 %

40 %

20 %

0 %

Klasse 5 Klasse 6 Klasse 7 Klasse 8 Klasse 9 Klasse 10 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16

Sonstige Gymnasien

Abb. 73 Bericht Schule und Bildung 2016/17 163 Schwerpunktthemen schulischer Bildung

Bis zum Beginn der Kursstufe, Jahrgangsstufe 11 der Ausgangskohorte ab, was sicher in großem Ma- und 12 (Kursstufe) im Bildungsgang G 8 des allge- ße der international agierenden Klientel geschuldet ist. meinbildenden Gymnasiums, verlassen in Heidelberg An den Realschulen sind über nahezu alle Klassenstu- circa zehn Prozent den gymnasialen Bildungsgang, fen hinweg Zuwächse der Startkohorte auszumachen. der in der 5. Klasse des Gymnasiums begann. Besonders die Johannes-Kepler-Realschule und die Theodor-Heuss-Realschule gewinnen im Laufe der Se- An den Gymnasien schrumpfen die Kohorten bis zur kundarstufe I viele Schüler hinzu. 10. Klasse, es sind mehr Abgänge als Zugänge zu verzeichnen. Eine Ausnahme bilden im abgebildeten Die Johannes-Kepler-Realschule verdoppelt ab Klas- Jahrgang das Heidelberg College und das Elisabeth- se 8 ihre anfängliche Schülerzahl der Startkohorte. von-Thadden-Gymnasium (Abbildung 74). Ein enormer Zuwachs ist auch an der F+U festzustel- len, hier sollte jedoch bedacht werden, dass die Start- In dieser Kohorte hielt die IGH ihre Schülerschaft kohorte nur mit sieben Schülern startete, während recht konstant zusammen, ebenso die Freie Waldorf- alle anderen Realschulen in ihrer Startkohorte 44 bis schule. Von der HIS dagegen wandern viele Schüler 88 Schülerinnen und Schüler verzeichneten.

Abbildung 74 Durchgangsquoten an Gymnasien, Startkohorte 2010/11

160 %

140 %

120 %

100 %

80 %

60 %

40 %

20 %

0 %

Startkohorte Klasse 6 Klasse 7 Klasse 8 Klasse 9 Klasse 10 Klasse 5 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16 2010/11

Heidelberg College Helmholtz-Gymnasium Bunsen-Gymnasium Elisabeth-von-Thadden-Gymnasium Englisches Institut Kurfürst-Friedrich-Gymnasium Hölderlin-Gymnasium St. Raphael-Gymnasium

Abbildung 75 Durchgangsquoten der IGH, Heidelberg International School und Freien Waldorfschule, Startkohorte 2010/11

120 % Abb. 74 100 %

80 %

60 %

40 %

20 %

0 %

Startkohorte Klasse 6 Klasse 7 Klasse 8 Klasse 9 Klasse 10 Klasse 5 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16 2010/11

Freie Waldorfschule Heidelberg IGH Heidelberg International School

Abb. 75 Bericht Schule und Bildung 2016/17 164 Schwerpunktthemen schulischer Bildung

An den ehemaligen Haupt- und Werkrealschulen wur- auch an Gesamtschulen beziehungsweise einigen de ebenfalls die Startkohorte auf das Jahr 2010/11 Schularten mit mehreren Bildungsgängen die Möglich- festgelegt. Die beiden Standorte Albert-Schweitzer- keit besteht, die Hochschulreife zu erlangen. Außer- Schule und Heiligenbergschule wurden ab dem Schul- dem sind mittlerweile auch Wechsel, an denen Real- jahr 2012/13 an die Geschwister-Scholl-Schule und die schulen, Werkrealschulen und Gemeinschaftsschulen Waldparkschule verlagert, wodurch hier Zugänge zu beteiligt sind, nicht mehr als klare Ab- oder Aufstie- verzeichnen waren. Weitere Wechselbewegungen sind ge zu kennzeichnen, da an allen genannten Schul- ebenso durch Abschulungen, Umzüge und Klassen- arten mehrere Abschlüsse erreicht werden können. wiederholungen erklärbar. Die freie christliche Schule Hier wird bereits weniger von der besuchten Schulart endet mit der Klasse 9. her gedacht, sondern vom erreichbaren Abschluss her. Die zurückgehenden Schülerzahlen an Gymnasien las- sen sich aber nicht ausschließlich als Abstiege in niedri- Leider liegen für ganz Baden-Württemberg in diesem ger qualifizierende Schularten deuten, da zum einen Bereich keine vergleichbaren aktuellen Zahlen vor.

Abbildung 76 Durchgangsquoten an Realschulen, Startkohorte 2010/11

600 %

500 %

400 %

300 %

200 %

100 %

0 %

Startkohorte Klasse 6 Klasse 7 Klasse 8 Klasse 9 Klasse 10 Klasse 5 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16

F+U Realschule Theodor-Heuss-Realschule Gregor-Mendel-Realschule Johannes-Kepler-Realschule St. Raphael-Realschule

AbbildungAbb. 76 77 Durchgangsquoten an (ehemaligen) Haupt- und Werkrealschulen, Startkohorte 2010/11

200 %

175 %

150 %

125 %

100 %

75 %

50 %

25 %

0 %

Startkohorte Klasse 6 Klasse 7 Klasse 8 Klasse 9 Klasse 10 Klasse 5 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16

Waldparkschule Freie Christliche Schule Heiligenbergschule* Geschwister-Scholl-Schule Albert-Schweitzer-Schule*

* auslaufender Werkrealschulzweig, Schulzusammenlegung mit Geschwister-Scholl-Schule und Waldparkschule

Abb. 77 Bericht Schule und Bildung 2016/17 165 Schwerpunktthemen schulischer Bildung

Foto Gemeinsam lernen.

4.5 Nichtversetzte

Ein weiterer Indikator für die schulische Bildung ist Gemeinschaftsschulen die Zahl der nicht versetzten Schülerinnen und Schüler. Spätestens seit der PISA-Studie beschäftigt sich die Im Schuljahr 2015/16 erreichten insgesamt 16 Kinder Schulforschung eingehend mit dem Thema verzögerter das Klassenziel an einer Gemeinschaftsschule nicht. Seit Schullaufbahnen. Theoretische und empirische Studien 2010/11 wurden nie mehr als 18 Kinder nicht versetzt. zum kontrovers diskutierten Effekt von Klassenwieder- Besonders viele Nichtversetzungen entfallen auf die holungen bewegen sich zwischen dem „Sitzenblei- Klassenstufen 8, 9 und 10. Von den 493 Schülerinnen ben“ als Misserfolgserlebnis par excellence und einer und Schülern, die 2015/16 eine Gemeinschaftsschule fragwürdigen Absenkung des Leistungsniveaus allge- besuchten, erreichten 3,2 Prozent nicht das Klassenziel. meinbildender Schulen. „Bildungssoziologische Studi- en zeigen, dass das Nichtversetzen Leistungsschwäche- In ganz Baden-Württemberg erreichten im Schuljahr rer im gegliederten Schulsystem wichtige Funktionen 2015/16 2,3 Prozent nicht das Klassenziel der Werk- erfüllt, denn schulisches Scheitern und Selektion Leis- real-/Hauptschule (Statistisches Landesamt, 2016a). tungsschwächerer sind als systemstützende Elemente und traditionelle Bestandteile des öffentlichen Bildes Realschulen von Schule zu betrachten“ (Palowski & Boller, 2013, Seite 37). Nachfolgende Abbildung gibt Auskunft über An den Heidelberger Realschulen wiederholten 2015/ die Zahl der Schülerinnen und Schüler nach Schulart 16 51 Kinder die Klasse. Im Vergleich zum Vorjahr ist an öffentlichen weiterführenden Schulen, die das Klas- die Zahl der Wiederholenden leicht angestiegen, nach- senziel im Schuljahr 2015/16 nicht erreicht haben. An dem sie 2014/15 stark gesunken war. Besonders den Grundschulen gibt es nahezu keine Klassenwie- häufig werden Jugendliche in den Klassenstufen 8, 9 derholungen mehr. An den weiterführenden Schulen und 10 nicht versetzt. Von den 1.120 Schülerinnen und ist auffällig, dass 66 Prozent der Nichtversetzungen Schülern, die 2015/16 eine öffentliche Realschule be- auf Jungen entfallen. suchten, erreichten 4,6 Prozent nicht das Klassenziel. Bericht Schule und Bildung 2016/17 166 Schwerpunktthemen schulischer Bildung

Auch an den Realschulen liegt Heidelberg 2015/16 Hier entspricht Heidelberg ungefähr dem Landes- über dem Landesdurchschnitt. Dieser beträgt 3,3 Pro- durchschnitt. In ganz Baden-Württemberg wurden zent in ganz Baden-Württemberg (Statistisches im Schuljahr 2015/16 2,5 Prozent der Schülerinnen Landesamt, 2016a). und Schüler an Gymnasien nicht versetzt (Statis- tisches Landesamt, 2016a). Gymnasien IGH An den Gymnasien haben im Schuljahr 2015/16 79 Jugendliche das Klassenziel nicht erreicht. In den ver- An der IGH haben im Schuljahr 2015/16 59 Kinder und gangenen Jahren unterlagen die Zahlen hier Schwan- Jugendliche das Klassenziel nicht erreicht. Diese Zahl kungen in absoluten Zahlen zwischen 71 und 89. ist die Höchste im betrachteten Zeitraum seit 2010/11. Bislang lässt sich anhand der absoluten Wiederho- Auch an der IGH finden die meisten Nichtversetzun- lungszahlen nicht erkennen, dass der Wegfall der ver- gen in den Klassen 8 und 9 statt. Von den 1.319 Schü- bindlichen Grundschulempfehlung zu verstärktem Sit- lerinnen und Schülern, die 2015/16 die IGH besuchten, zenbleiben geführt hätte. Nichtversetzungen erfolgen erreichten 4,5 Prozent nicht das Klassenziel. besonders oft in den Klassen 8 und 9. Von den 3.294 Schülerinnen und Schülern, die 2015/16 ein öffentli- Zu den Schulen besonderer Art liegen keine Landes- ches Gymnasium besuchten erreichten 2,4 Prozent daten vor. nicht das Klassenziel.

Abbildung 78 Entwicklung der Zahl der Nichtversetzten an weiterführenden Schulen seit 2010/11

100

90

80

70

60

50

40

30

20

10

0 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16

Gymnasien IGH Hauptschulen/Werkrealschulen Realschulen Gemeinschaftsschulen (früher Werkrealschulen)

Abb. 78 Bericht Schule und Bildung 2016/17 167 Schwerpunktthemen schulischer Bildung

4.6 Abgänge

Ein weiterer Indikator für die Qualität des formalen dem ersten achtjährigen Zug die Schule ab, was die Schulsystems ist die Betrachtung des erreichten Bil- besonders hohe Zahl an Abiturienten erklärt. Das dungsabschlusses. Schulabschlüsse bilden die Grund- momentan aktuellste vorliegende Abschlussjahr ist lage für die weitere Bildungs- und Erwerbsbiografie 2014/15, welches in der Statistik des Schuljahres der Jugendlichen. In diesem Abschnitt werden zu- 2015/16 erfasst wurde. Im Schuljahr 2014/15 verließen nächst die Abschlüsse an allgemeinbildenden Schulen 27 Schülerinnen und Schüler eine öffentliche oder betrachtet. Daran anschließend wird ein Blick auf private allgemeinbildende Schule in Heidelberg ohne Abschlüsse an beruflichen Schulen geworfen. einen Hauptschulabschluss, was 1,8 Prozent der Gesamtabgänge ausmachte. 156 junge Erwachsene Abschlüsse an öffentlichen und privaten allge- erlangten den Hauptschulabschluss (10,5 Prozent der meinbildenden Schulen Abgänge), 495 einen mittleren Abschluss (33 Prozent), 12 die Fachhochschulreife (0,8 Prozent) und 796 die Betrachtet man die erlangten Abschlüsse in Heidel- allgemeine Hochschulreife (54 Prozent). Tabelle 99 berg, so ist zu erkennen, dass seit dem Jahr 2000 die und Abbildung 79 zeigen die Entwicklung der Zahl der Zahl der Schülerinnen und Schüler ohne Schulab- Schulabgänge der vergangenen 15 Jahre. schluss stark gesunken ist. Gleiches gilt für Schülerin- nen und Schüler, die einen Hauptschulabschluss erlan- In Baden-Württemberg verließen im Jahr 2014/15 gen. Mittlere Abschlüsse wurden 2014/15 im Vergleich insgesamt 119.650 Schülerinnen und Schüler eine all- zu 2000/01 häufiger erlangt, die Entwicklung der ver- gemeinbildende Schule. Davon gingen 5.768 Schüle- gangenen 15 Jahre war hier leicht schwankend, aber rinnen und Schüler ohne Hauptschulabschluss ab, was in der Tendenz steigend. Die Fachhochschulreife wird 4,8 Prozent der Gesamtzahl der Abgänger entspricht. in Heidelberg an allgemeinbildenden Schulen selten 19 Prozent der Abgänger erlangten einen Hauptschul- erworben, erreichte 2014/15 jedoch in absoluten Zah- abschluss, 47 Prozent einen mittleren Abschluss und len ihren Höchststand der vergangenen 15 Jahre. Die 0,3 Prozent eine Fachhochschulreife. Fast 35.000 Zahl der Schülerinnen und Schüler, die eine allgemeine Schülerinnen und Schüler erlangten eine allgemeine Hochschulreife erhalten haben, nahm im letzten Jahr- Hochschulreife, was 29 Prozent entspricht. Es wird zehnt zu, sowohl absolut als auch anteilig gesehen. schnell deutlich, dass in Heidelberg höhere Abschlüsse Zu beachten ist hierbei, dass der Abschlussjahrgang häufiger erlangt werden als im landesweiten Durch- 2011/12 der sogenannte „Doppeljahrgang“ ist. Hier schnitt. Die genauen Zahlen für Baden-Württemberg schloss der letzte neunjährige Zug gemeinsam mit gehen aus Tabelle 100 hervor.

Tabelle 99 Schulabgänge aus öffentlichen und privaten allgemeinbildenden Schulen nach Abschlussarten seit 2000/01 (Heidelberg)

Jahr des Abschlussart* Abschlusses** ohne Haupt- mit Haupt- mittlerer Fachhoch- Hoch- schulabschluss schulabschluss Abschluss schulreife schulreife 2000/01 97 305 368 3 599 2001/02 64 260 342 7 628 2002/03 62 335 395 7 671 2003/04 73 290 376 5 648 2004/05 106 288 380 8 636 2005/06 71 325 426 10 679 2006/07 59 258 400 7 681 2007/08 48 255 394 1 721 2008/09 43 238 430 7 685 2009/10 56 230 473 10 769 2010/11 49 219 446 2 807 2011/12 40 150 479 9 1. 240 2012/13 24 178 469 3 803 2013/14 26 162 460 4 771 2014/15 27 156 495 12 796 * Allgemeinbildende Schulen; ohne Schulen des 2. Bildungsweges ** Wird immer in der Statistik des darauffolgenden Schuljahres erfasst Quelle Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2014 und Sonderauswertung des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg, 2016. Bericht Schule und Bildung 2016/17 168 Schwerpunktthemen schulischer Bildung

Für das Schuljahr 2014/15 sind in Tabelle 100 die Ab- Migrationshintergrund keinen Abschluss oder den gänge in Heidelberg differenziert nach Geschlecht, Hauptschulabschluss machten, während dieser Anteil Migrationshintergrund und ausländischer Staatsange- in Heidelberg nur 35 Prozent beträgt. hörigkeit dargestellt. Es wird deutlich, dass unter den Abiturienten 2014/15 55 Prozent weiblich waren. Auch Jeweils etwa ein Drittel der Abgänger mit oder ohne einen mittleren Abschluss erlangten mehr Mädchen Hauptschulabschluss in Heidelberg hatten ausländi- als Jungen. Dagegen lag der Anteil der Mädchen, die sche Staatsangehörigkeiten. Dagegen waren in diesem einen Hauptschulabschluss oder keinen Abschluss er- Schuljahr gerade einmal vier Prozent der Abiturienten reichten, bei unter 50 Prozent. Auch für Baden-Würt- ausländische Schülerinnen und Schüler. Es zeigt sich temberg zeigen sich hier ähnliche Verhältnisse. somit, dass niedrige Abschlüsse überproportional häufig von Migranten oder jungen Menschen mit aus- Betrachtet man das Verhältnis von Personen mit und ländischer Staatsangehörigkeit absolviert werden. ohne Migrationshintergrund genauer, so zeigt sich, 2014/15 erreichten in Heidelberg unter den ausländi- dass in Heidelberg niedrige Abschlüsse zu hohen schen Abgängern 7,5 Prozent keinen Abschluss, 37 Anteilen von Migranten absolviert werden. Hohe Ab- Prozent einen Hauptschulabschluss, 33 Prozent einen schlüsse dagegen werden nur zu acht und neun mittleren Abschluss und 23 Prozent das Abitur. Für Prozent von Migranten erworben. Gleichzeitig ist fest- Baden-Württemberg zeigen sich folgende Verhältnis- zuhalten, dass in Heidelberg insgesamt niedrige Ab- se: Unter den ausländischen Abgängern erlangten schlüsse nur sehr selten absolviert werden. Daher ist zehn Prozent keinen Abschluss, 31 Prozent einen auch Folgendes festzuhalten: Betrachtet man nur die Hauptschulabschluss, 50 Prozent einen mittleren Ab- Gruppe der Migrantinnen und Migranten, so erreichen schluss und 8,4 Prozent die Fachhochschulreife oder von ihnen 39 Prozent einen mittleren Abschluss und allgemeine Hochschulreife, genaue Zahlen gehen 26 Prozent die Fachhochschulreife oder allgemeine aus Tabelle 100 hervor. Hochschulreife. Für Baden-Württemberg zeigt sich, dass zwar jeweils nur ein Drittel derjenigen, die einen Abschlüsse an beruflichen Schulen Hautschulabschluss oder keinen Abschluss erreich- ten, einen Migrationshintergrund hatten. Gleichzei- Nachfolgend werden nun die in Heidelberg an beruf- tig ist aber auch festzuhalten, dass insgesamt in lichen Schulen erlangten Abschlüsse beleuchtet. Tabelle Baden-Württemberg 40 Prozent aller Abgänger mit 101 zeigt die Summe der in Heidelberg erlangten

Abbildung 79 Schulabgänge aus öffentlichen und privaten allgemeinbildenden Schulen nach Abschlussarten seit 2000/01 (Heidelberg)

2000

1750

1500

1250

1000

750

500

250

0 2011/12 2010/11 2013/14 2012/13 2014/15 2001/02 2007/08 2009/10 2000/01 2002/03 2003/04 2006/07 2005/06 2004/05 2008/09

Hochschulreife mit Hauptschulabschluss Fachhochschulreife mittlerer Abschluss ohne Hauptschulabschluss

Quelle Statistisches Landesamt BW 2014 und Sonderauswertung 2016.

Abb. 79 Bericht Schule und Bildung 2016/17 169 Schwerpunktthemen schulischer Bildung

Abschlüsse an öffentlichen und privaten beruflichen 43 Prozent davon waren weiblichen Geschlechts, etwa Schulen. Insgesamt erreichten im Schuljahr 2014/15 13 Prozent waren ausländische Schülerinnen und in Heidelberg 308 Schülerinnen und Schüler die allge- Schüler. 98 Schülerinnen und Schüler erhielten einen meine Hochschulreife an einer beruflichen Schule. mittleren Abschluss und 19 Schülerinnen und Schüler Etwas mehr als die Hälfte davon waren Mädchen, 18 einen Hauptschulabschluss. Insgesamt steht damit Schülerinnen und Schüler waren ausländischer Her- fest, dass derzeit 86 Prozent der an beruflichen Schu- kunft. Zudem erreichten 441 Schülerinnen und Schüler len erlangten allgemeinbildenden Abschlüsse auf die Fachhochschulreife an einer beruflichen Schule. die Fachhochschulreife und Hochschulreife entfallen.

Tabelle 100 Schulabgänger nach Geschlecht, Migrationshintergrund und Ausländeranteil – Heidelberg und Baden-Württemberg (2014/15)*

Abschlussart ohne Haupt- mit Haupt- mittlerer Fachhoch- Hoch- schulabschluss schulabschluss Abschluss schulreife schulreife 2014/15 – Heidelberg Gesamt 27 156 495 12 796 davon weiblich 12 60 253 7 439 weiblich in % 44 38 51 58 55 davon mit Migrationshintergrund 18 82 112 1 74 Migrationshintergrund in % 67 53 23 8 9 davon Ausländer 10 49 44 0 30 Ausländer in % 37 31 9 0 4 2014/15 – Baden-Württemberg Gesamt 5.768 22.205 56.637 345 34.695 davon weiblich 2.175 9.269 27.639 198 18.541 weiblich in % 38 42 49 57 53 davon mit Migrationshintergrund 2.056 6.833 11.151 8 2.491 Migrationshintergrund in % 36 31 20 2 7 davon Ausländer 1.397 4.359 6.960 4 1.159 Ausländer in % 24 20 12 1 3 * Statistik des Schuljahres 2015/16 Quelle Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Sonderauswertung 2016.

Tabelle 101 Abschlüsse an öffentlichen und privaten beruflichen Schulen in Heidelberg (2014/15*)

Hauptschulabschluss mittlerer Abschluss Fachhochschulreife Hochschulreife** Gesamt 19 98 441 308 davon weiblich 6 52 188 172 davon Ausländer 5 17 57 18 * Wird immer in der Statistik des darauffolgenden Schuljahres erfasst ** Fachgebundene und allgemeine Hochschulreife, darunter 0 fachgebundene Quelle Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2016b.

Tabelle 102 Abschlüsse an öffentlichen und privaten beruflichen Schulen – Baden-Württemberg (2014/15*)

Hauptschulabschluss mittlerer Abschluss Fachhochschulreife Hochschulreife** Gesamt 3.311 10.342 19.686 18.224 davon weiblich 1.272 5.180 7.937 10.006 davon Ausländer 1.178 1.642 1.991 980 * Wird immer in der Statistik des darauffolgenden Schuljahres erfasst ** Fachgebundene und allgemeine Hochschulreife, darunter 213 fachgebundene Quelle Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2016b. Bericht Schule und Bildung 2016/17 170 Non-formale Lernorte

5. Non-formale Lernorte Bericht Schule und Bildung 2016/17 171 Non-formale Lernorte

Wir lernen nicht nur in und bereits vor der Schule, Workshops in den Ferien oder an beweglichen Ferien- auch nach der Berufsausbildung oder dem Studium tagen, Zoo-Camp, die Übernachtung im Zoo oder geht es mit dem Lernen weiter. Heidelberg bietet Aktive Wintertage etc.). Zudem gibt es spezielle Ange- hier ein riesiges und vielfältiges Angebot, um das bote für Erwachsene/Senioren (zum Beispiel Jung- lebenslange Lernen zu unterstützen. gesellinnenabschied im Zoo oder Oma-Opa-Enkeltag).

Dieses Kapitel soll einen ersten, keinesfalls vollständi- Ziel der Arbeit der Zooschule ist es stets, die Faszina- gen Überblick über die Heidelberger Bildungsland- tion für biologische Vielfalt zu wecken und zu verdeut- schaft im non-formalen Bereich geben. Dazu gehören lichen, wie wichtig der Arten- und Naturschutz ist. Angebote aus dem naturwissenschaftlichen Bereich, Für dieses Engagement ist die Zooschule in den ver- aus Kunst und Kultur und zu vielen weiteren Themen. gangenen Jahren bereits mehrfach ausgezeichnet Auch einige stadtplanerische Elemente des Bildungs- worden: Zuletzt 2014 als offizielles Projekt der UN- bereichs finden hier Berücksichtigung. Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung und 2015 als offizielles Projekt der UN-Dekade für biolo- Im Deutschen Weiterbildungsatlas 2016 gehört Hei- gische Vielfalt. Seit 2014 ist die Zooschule Heidelberg delberg aufgrund der Teilnahmequote im Weiterbil- Träger der außerschulischen Jugendbildung. Regel- dungsbereich zu den führenden Städten in Baden- mäßig ruft die Zooschule spannende Projekte ins Leben, Württemberg. Heidelberg zeichnet sich hier vor allem die neue Themen beinhalten oder neue Zielgruppen durch die Weiterbildungsangebote im privatwirt- ansprechen. schaftlichen Bereich aus (Deutscher Weiterbildungs- atlas, 2016). Im deutschlandweiten Vergleich schneidet Zoo-Unterricht: Das Angebot für Schulklassen Baden-Württemberg insgesamt sehr gut ab. So liegt die Teilnahmequote an Weiterbildungsmöglichkeiten Beim Zoo-Unterricht im Heidelberger Zoo kann Unter- in unserem Bundesland bei 14,77 Prozent und damit richt für alle Klassenstufen direkt vor den Tiergehegen im Vergleich zu anderen Bundesländern deutlich stattfinden. In kleinen Gruppen erarbeiten die Schü- über dem Durchschnitt, der bei 12,45 Prozent liegt lerinnen und Schüler spielerisch und handlungsorien- (Deutscher Weiterbildungsatlas, 2016). tiert Themen, die Inhalte der Bildungspläne aufgreifen. Je nach Jahrgangsstufe bietet die Zooschule unter- Heidelberg hat ein sehr breit gefächertes Angebot schiedliche Themenbereiche an, die die Lehrkräfte bu- an non-formalen Lernorten. In Kapitel 5 werden chen können. Für Grundschüler stehen beispielsweise insbesondere Angebote in Verantwortung städti- die Einheiten „Tiere und ihre Jungen“ oder „Wer frisst scher Ämter präsentiert. Die Schwerpunktsetzung was?“ im Programm. Klassen der Sekundarstufe kön- und Auswahl trafen hierbei die berichtenden nen zum Beispiel wählen zwischen „Artenschutz“, Ämter selbst. „Faszination Regenwald“ oder „Berufe im Zoo“. Auch für die Oberstufe gibt es passende Angebote (zum Beispiel „Methoden der Verhaltensbeobachtung“). 5.1 Unterricht im Zoo Das Team der Zooschule arbeitet ständig an der Erwei- terung des Unterrichtsangebots. In Heidelberg gilt die Devise: „Mit Tieren lässt sich’s gut studieren“. Die Angebote der Zooschule richten Neues Projekt: Tierisch willkommen im Zoo sich sowohl an Schulklassen, als auch an Kinder und Jugendliche mit ihren Eltern sowie an Erwachsenen- Das Projekt „Tierisch willkommen im Zoo“ startete gruppen. Mit ihren unterschiedlichsten Angeboten im Herbst 2015. Es wird gefördert durch die Stiftung erreicht die Zooschule Heidelberg (unter Trägerschaft Kinderland in Kooperation mit der Heidehof Stiftung der Initiative Zooerlebnis e.V.) pro Jahr mehr als und dem Ministerium für Integration Baden-Württem- 23.000 Kinder und Erwachsene. berg. Im Rahmen des Projektes „Tierisch willkommen im Zoo“ erhalten Kinder und Jugendliche mit Fluchter- Ganzjährig bietet die Zooschule begleitete Rundgänge fahrung die Möglichkeit, den Zoo kennenzulernen. für Kindergartenkinder, Schulklassen, Erwachsene Es wurden vier Gruppen gebildet. Jede Kindergruppe und sonstige Besuchergruppen sowie themengebunde- besucht den Zoo einmal pro Monat zu einem festen nen Unterricht für Schülerinnen und Schüler aller Schul- Termin und wird pädagogisch durch die Zooschule be- formen an (= Zoo-Unterricht; siehe unten). Ein weite- treut. Die vorhandene sprachliche Barriere wird um- rer Schwerpunkt des zoopädagogischen Angebotes gangen, da vor allem das handlungsorientierte Er- liegt auf der Organisation von Freizeitprogrammen für leben und Erfahren mit allen Sinnen im Vordergrund Kinder und Jugendliche wie Ferienangebote, Kinder- steht. Die Zooschule Heidelberg kann in diesem Be- geburtstage und Sonderveranstaltungen (ganztägige reich auf einen großen Erfahrungsschatz und vielfältige Bericht Schule und Bildung 2016/17 172 Non-formale Lernorte

Foto Kinder am Elefantengehege.

Materialien zurückgreifen, wie Tiermaterialien (Federn, ihnen die Auswirkungen des Konsumverhaltens unse- Fell, Schädel) und zahlreiche unterstützende Materialien rer Gesellschaft verdeutlicht. Die Zootiere wirken hier (Bildkarten, Schaubilder, Experimente). als Sympathieträger und ermöglichen es, einen per- sönlichen Bezug zum Thema herzustellen. Bei einem Neues Projekt: Wir werden affenstark dritten Zoobesuch sind zusätzlich zu den Kindern auch für Nachhaltigkeit ihre Eltern eingeladen, damit die Kinder das Gelernte an ihre Eltern weitergeben können. Interessierte Erzie- Das Projekt „Wir werden affenstark für Nachhaltig- herinnen, Erzieher und Lehrkräfte, Kitas oder Schulen keit!“ ist ein Projekt im Rahmen des Programms können sich gerne zur Teilnahme anmelden. „Nachhaltigkeit lernen – Kinder gestalten Zukunft“ der Baden-Württemberg Stiftung in Kooperation mit der Heidehof Stiftung. Es richtet sich an Gruppen 5.2 ExploHeidelberg aus Kindergärten/Kindertagesstätten (im Folgenden: Kitas) und Grundschulen (1. bis 4. Klasse). Das ExploHeidelberg im Neuenheimer Feld bietet ein breites Angebot, um Wissenschaft für Kinder, Erwach- Im Rahmen des Projektes werden zahlreiche Gruppen sene, Lehrende, Schulklassen, Studierende und Bil- aus Kitas und Grundschulen drei Mal in den Zoo ein- dungshungrige erlebbar zu machen und wird von circa geladen. Zur Vor- und Nachbereitung der Zoobesuche 12.000 Menschen im Jahr besucht. Das ExploHeidel- erhalten Erzieherinnen und Erzieher sowie Lehrkräfte berg ist eine Einrichtung der „Stiftung Jugend und projektbezogene Materialien. Während des betreuten Wissenschaft Heidelberg gemeinnützige GmbH“ und Zoobesuchs werden dann gemeinsam mit den Kindern wird von der Stadt Heidelberg als Hauptgesellschaf- Themen der Nachhaltigkeit vor dem Hintergrund des ter getragen. Es ist ein anerkannter außerschulischer eigenen Konsumverhaltens (Ernährungsstil, Kleidung, Lernort und interaktives Studienzentrum mit natur- Handys/Coltan, Abbau von Ressourcen, Regenwaldab- wissenschaftlich-technischem Bildungsangebot, wo holzung usw.) erarbeitet. In Kleingruppen und direkt Kinder und Erwachsene, Schülerinnen und Schüler und vor dem Gehege ausgewählter Tierarten bekommen ihre Lehrerinnen und Lehrer die Grundphänomene die jungen Projektteilnehmenden an einzelnen Sta- der Naturwissenschaften in gemeinsamen Experimen- tionen Wege zu einem nachhaltigen Lebensstil aufge- ten und Projekten spielerisch auf neue Art und Weise zeigt. Spielerisch und handlungsorientiert werden erleben können. Bericht Schule und Bildung 2016/17 173 Non-formale Lernorte

Das ExploHeidelberg gliedert sich in eine interaktive Ausstellung, ein Lernlabor und ein Techniklabor. Die Ausstellung richtet sich vor allem an Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer, aber auch Erwachsene und Wissen- schaftlerinnen und Wissenschaftler können hier Grundphänomene der Natur- wissenschaften spielerisch an interaktiven Exponaten und in gemeinsamen Ex- perimenten und Projekten erleben. Wechselnde Sonderausstellungen erweitern das breite Spektrum der Themen. Alle Angebote fordern Interessierte zum Mitmachen und selbst Erleben auf. An Werktagen besuchen bis zu vier Schul- klassen die Ausstellung und werden – betreut von ausgebildeten Tutoren – in die Experimente und Phänomene eingeführt. Das Explo bietet zur Vertiefung des Wissens zu allen Themenbereichen altersgerechte Workshops an. Darüber hinaus gibt es auch Nachmittagsangebote, Ganztagsschulprogramme sowie ein umfangreiches Ferienangebot für Kinder unterschiedlicher Altersgruppen. An Wochenenden hat die Ausstellung für das allgemeine Publikum geöffnet und bie- tet so allen die Möglichkeit, sich mit Naturphänomenen zu beschäftigen. In den Schulferien ist die Ausstellung in der Regel täglich nachmittags für alle Besucher geöffnet.

Das molekularbiologische Lernlabor bietet Schülerinnen und Schülern der Mittel- und Oberstufe alle praktischen Experimentiermöglichkeiten eines voll aus- gestatteten Biotechnik-Labors der Sicherheitsstufe 1. Es werden Experimente durchgeführt, die in der Regel aus sicherheitstechnischen Gründen an Schulen nicht möglich sind. Es gibt zahlreiche Kurse zum Thema DNA, zu Grüner Gen- technik, Infektionsdiagnostik, Kosmetik, Antibiotika, Zucker und vielem mehr. Für Schulen, die nicht die Möglichkeit haben, das Lernlabor zu besuchen, stehen speziell entwickelte Versuchs-Kits zur Verfügung, die Experimente in etwas reduziertem Umfang an der Schule ermöglichen. www.explo-heidelberg.de/index.php/lernlabor-seite

Im Techniklabor werden Kurse zu verschiedenen Themen aus dem technischen Bereich wie Robotik, Elektronik, Mikrocontrollerprogrammierung, 3D-Druck, Konstruieren mit verschiedenen Werkstoffen (Holz, Kunststoffe) und mehr ange- Foto oben Kinder im ExploHeidelberg. Foto unten Im Techniklabor wird ein Auto boten. Der Schwerpunkt liegt auf dem selbstständigen Erarbeiten von Lösungen gebaut. und der praxisnahen Herangehensweise. Die für Kinder konzipierten Inhalte moti- vieren zum kreativen Beschäftigen mit den Sachverhalten und fördern so das grundlegende technische Verständnis und Interesse.

Schülerinnen und Schüler können die Kurse und Workshops im Rahmen von Ferienprogrammen besuchen. Und sie sind auf Anfrage auch für Gruppen und Schulklassen buchbar. www.explo-heidelberg.de/index.php/techniklabor-seite

5.3 Umwelt- und Verkehrserziehung

„Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE): Heute für morgen handeln

Das Thema „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ hat in Heidelberg bereits seit 2005 einen besonderen Stellenwert. Bildung für nachhaltige Entwicklung be- deutet, zu lernen, Entscheidungen für die Zukunft zu treffen und dabei abzu- schätzen, wie sich das eigene Handeln auf künftige Generationen oder das Leben in anderen Weltregionen auswirkt. Dabei werden ökologische, kulturelle, soziale und ökonomische Aspekte berücksichtigt. Bericht Schule und Bildung 2016/17 174 Non-formale Lernorte

Im Anschluss an die UNESCO-Weltdekade „Bildung E-Team-Schulen werden in vielfältiger Weise von der für nachhaltige Entwicklung“ (2005 bis 2014) fiel Stadt unterstützt. Neuigkeiten und Vorschläge, Aktivi- 2015 der Startschuss für das UNESCO-Weltaktionspro- täten, Wettbewerbe und weitere Angebote werden gramm (WAP) Bildung für nachhaltige Entwicklung. präsentiert, wie zum Beispiel die Internetseite „Um- Die Dekade hat Akteure und Netzwerke gestärkt welt im Unterricht“. Zudem erhalten die Schulen jähr- sowie zahlreiche Beispiele guter Praxis initiiert. Das lich Prämien in Höhe von maximal 1.250 Euro. fünfjährige Programm des WAP (2015-2019) baut auf diesem Erfolg auf und zielt darauf ab, langfristig Erfolge eine systemische Veränderung des Bildungssystems zu bewirken und BNE vom Projektstatus in die Praxis In den vergangenen Jahren konnten an den 21 teilneh- zu bringen. Es leistet einen wesentlichen Beitrag menden Schulen jährlich circa sechs bis neun Prozent zur Agenda 2030 der Vereinten Nationen. Das Kultus- Energie durch Sanierungsmaßnahmen und Verhaltens- ministerium Baden-Württemberg hat eine Koordinie- änderungen eingespart werden. Vielfältige erfolgreiche rungsstelle für Bildung für nachhaltige Entwicklung Aktivitäten zum Thema Nachhaltigkeit wurden an den etabliert und im Zuge der Bildungsplanreform BNE als Schulen durchgeführt: Beispielsweise wurden Ausstel- Leitperspektive in den Lehrplänen integriert. Neben lungen zu Abfall konzipiert, Wettbewerbe zu fairem dem schulischen Bereich sind auch außerschulische Handel organisiert, Schulgärten und -teiche angelegt, Lernorte von zentraler Bedeutung. eine App zur Förderung von nachhaltiger Mobilität gestaltet, Orang-Utan-Patenschaften übernommen und Der Runde Tisch BNE in Heidelberg – Klimaschutz-Kampagnen durchgeführt. Ein weiterer Treffpunkt für Netzwerkpartner Erfolg sind vier mit dem EU-Label EMAS (Eco Manage- ment and Audit Scheme) zertifizierte Schulen in Hei- Für die stadtweite Vernetzung gibt es den vom Agen- delberg, in denen umfangreiche Umweltmanagement- da-Büro koordinierten Heidelberger „Runden Tisch systeme aufgebaut wurden. BNE“. Der Schwerpunkt des Engagements liegt dabei in der Verankerung der Bildung für nachhaltige Ent- Weitere Informationen zum Thema BNE finden Sie im wicklung in den Heidelberger Bildungseinrichtungen. Internet unter www.heidelberg.de/bne.

Zu den Mitgliedern des „Runden Tisches BNE“ gehören Aktivitäten zum Thema Mobilität – städtische Ämter, die Pädagogische Hochschule, die Verkehrserziehung Universität aber auch außerschulische Bildungseinrich- tungen, Kindertagesstätten, Schulen, Kultureinrich- Ferner setzt sich das Agenda-Büro der Stadt Heidel- tungen, Nichtregierungsorganisationen und andere. berg gemeinsam mit dem Arbeitskreis „clever unter- wegs“ dafür ein, dass möglichst viele Grundschülerin- Das E-Team-Projekt der Stadt Heidelberg: nen und Grundschüler statt mit dem „Eltern-Taxi“ Bildung für nachhaltige Entwicklung an zu Fuß zur Schule kommen, also schon auf dem Schul- Heidelberger Schulen weg das Klima schützen. Um dies zu erreichen, gibt es das Angebot des Laufenden Schulbusses, den jähr- Bereits seit 1995 führt die Stadt Heidelberg das lich im Oktober stattfindenden Zu-Fuß-zur-Schule- E-Team-Projekt an städtischen Schulen durch. Denn Monat sowie Mobilitätstage an Grundschulen. nicht nur energetische Sanierungsmaßnahmen tra- gen zu nachhaltigen Schulen bei, sondern auch ver- Mobilitätsprojekte an antwortliche Verhaltensweisen und ein bewusster Heidelberger Grundschulen Umgang mit Ressourcen. Zentraler Bestandteil des Projekts sind die E-Teams, die an jeder Schule aus der Der Arbeitskreis „clever unterwegs“ ist ein Netzwerk Schülerschaft, dem jeweiligen Kollegium und den von Akteuren aus Behörden, Bildungseinrichtungen Hausmeistern gebildet werden. Sie entwickeln schul- und Vereinen, die sich für die Interessen von Kindern interne Maßnahmen, um – vor allem durch einfache und Jugendlichen im Verkehr einsetzen und Mobili- Verhaltensänderungen – ihren Schulalltag nachhaltiger tätsprojekte an Heidelberger Schulen durchführen. Das zu gestalten. Durch öffentlich wirksame Aktionen Agenda-Büro der Stadt Heidelberg übernimmt Leitung motivieren sie andere Angehörige der Schule zum Mit- und Koordination des Arbeitskreises. machen und sensibilisieren sie für eine nachhaltige Entwicklung. Bericht Schule und Bildung 2016/17 175 Non-formale Lernorte

Foto oben Die E-Team-Prämierung fand am 22. Mai 2017 auf der alla hopp!-Anlage statt. Foto unten links Kinder üben das sichere Überqueren von Straßen. Foto unten rechts Mobilitätstag mit Fahrradparcours. Bericht Schule und Bildung 2016/17 176 Non-formale Lernorte

Ziele: Geflecht der weltweiten Abhängigkeiten zu erkennen und Verantwortung für das eigene Handeln zu über- –– Förderung der gesunden Entwicklung von Kindern nehmen. Das Spektrum von rund 30 Bildungsange- durch mehr Bewegung im Alltag, boten reicht von Stadtrundgängen, die mit einem un- –– Verbesserung der selbstständigen Bewegungs- gewohnten Blick durch Heidelberg führen, bis hin möglichkeiten von Kindern und Jugendlichen in zu verschiedenen Workshops, die unbekannte Lebens- Heidelberg, welten, nachhaltigen Konsum, Klimaschutz sowie –– mehr Sicherheit für Kinder im Verkehr, Migration und Menschenrechte in den Mittelpunkt –– Förderung von umweltfreundlicher Mobilität. stellen. Ein Lernen mit allen Sinnen wird dabei zum Beispiel durch Rollen- und Planspiele, medienpädago- Aktuelle Schwerpunkte: gische Bausteine und Stationenparcours gefördert. Praxisnahe Unterrichtseinheiten wie zum Beispiel das –– Seit 2003 organisiert der Arbeitskreis „Clever un- Klimafrühstück und jugendgerechte Themen wie terwegs“ Mobilitätstage an Heidelberger Grund- zum Beispiel der Workshop „Mein Smartphone, sein schulen. Einen Vormittag lang werden die Schü- Leben und ich“ wecken ein besonderes Interesse lerinnen und Schüler spielerisch an die Themen bei Schülerinnen und Schülern. Neben Bildungsange- Bewegung, umweltfreundliche Mobilität und Ver- boten für Schulklassen bietet das Globale Klassen- kehr herangeführt. zimmer auch Fortbildungen zum Globalen Lernen für –– Der Zu-Fuß-zur-Schule-Monat ist eine weltweite Lehrkräfte und angehende Pädagoginnen und Päda- Kampagne, an der sich unter der Federführung gogen an. des Agenda-Büros fast alle Heidelberger Grundschu- len beteiligen. Möglichst viele Schülerinnen und „Natürlich Heidelberg“ Schüler sollen mit unterschiedlichen Aktionen, Lust an Bewegung und Spaß dazu bewegt werden, „Natürlich Heidelberg“ ist das Umweltbildungspro- statt mit dem „Eltern-Taxi“ zu Fuß oder mit umwelt- gramm der Stadt Heidelberg für Veranstaltungen in freundlichen Verkehrsmitteln in die Schule zu der Natur. Es hat sich zur Aufgabe gemacht, die Be- kommen. Der Zu-Fuß-zur-Schule-Monat findet jedes deutung unserer Naturräume den Menschen wieder Jahr im Oktober statt. näherzubringen. Mit „Natürlich Heidelberg“ werden –– Der Laufende Schulbus ist ein Angebot, bei dem die Zielsetzungen der UN-Dekade „Bildung für nach- Grundschulkinder in Gruppen zu Fuß zur Schule haltige Entwicklung“ aktiv unterstützt. Es liegt in der gehen und – zumindest in der Anfangszeit – von Verantwortung der Abteilung Lernort Natur, Geo- und erwachsenen Begleitpersonen, dem „Busfahrer“ Naturpark des Amtes für Umweltschutz, Gewerbeauf- oder der „Busfahrerin“, begleitet werden. Der sicht und Energie. Ein Netzwerk von Bildungs- und Ko- Laufende Schulbus läuft genau wie ein Linienbus operationspartnern beteiligt sich an der Umsetzung zu bestimmten Zeiten feste Haltestellen auf dem der Angebote. Unter dem Titel „Natürlich Heidelberg Weg zur Schule an. Hier können die Schülerinnen – Umweltbildung in der Natur“ finden sich zahlreiche und Schüler „ein- und aussteigen“. Der Laufende Führungen, Exkursionen und Mitmachangebote für Schulbus wurde bereits mehrfach in anderen Kinder, Jugendliche und Erwachsene jeden Alters. Die Städten erprobt. Veranstaltungen werden von staatlich zertifizierten Waldpädagoginnen und -pädagogen, Umweltpädago- Das Globale Klassenzimmer ginnen und -pädagogen, Geoparkrangern, Geopark- vor-Ort-Begleitern und Expertinnen und Experten un- Seit 2012 existiert das Globale Klassenzimmer im terschiedlichster Fachrichtungen angeboten. WeltHaus Heidelberg als außerschulischer Lernort für Globales Lernen und deckt somit einen wichtigen „Natürlich Heidelberg“ arbeitet mit mehr als 40 Ko- Teilaspekt einer Bildung für nachhaltige Entwicklung operationspartnern zusammen. Im Jahr 2015 haben ab. Es ist das Bildungsprojekt des Eine-Welt-Zentrums mehr als 14.500 Personen an geführten Veranstaltun- Heidelberg e.V. und wird von der Stadt Heidelberg gen teilgenommen. gefördert. 2016 wurde es im Rahmen des UNESCO- Weltaktionsprogrammes (WAP) als BNE-Lernort „Natürlich Heidelberg“ nutzt das Stadtgebiet als ausgezeichnet. umweltpädagogisch wichtigen Erfahrungs- und Erleb- nisraum intensiv. Die Organisierenden zeigen die Ein Besuch im Globalen Klassenzimmer bedeutet Eigenverantwortlichkeit jedes Einzelnen bei den Veran- für Kinder und Jugendliche, in die Welt der globalen staltungen auf und fördern somit die Kompetenzen Zusammenhänge einzutauchen, die eigene Rolle im im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Bericht Schule und Bildung 2016/17 177 Non-formale Lernorte

Die Initiative baut auch längerfristige Verbindlichkeiten auf. So gibt es zum Beispiel ein waldpädagogisches Schulkonzept mit Unterricht im Wald mit der Tiefburgschule in Handschuhsheim. Seit 2013 findet für Schülerinnen und Schüler der fünften Klassen (G9) des Englischen Instituts unter dem Projekttitel „Ein Jahr im Wald“ wöchentlich Outdoor-Unterricht im umwelt- und wald- pädagogischen Lernort „Forsthaus Mühltalstraße“ statt.

Dieses besondere und innovative Unterrichtsprojekt wird seit dem Schuljahr 2014/15 von der Technischen Universität München und dem Zentralinstitut für seelische Gesundheit Mannheim wissenschaftlich begleitet. Die Forschenden untersuchen, welche Auswirkungen „Ein Jahr im Wald“ auf die Stressresilienz und Lernmotivation von Kindern hat.

2013 entstand im Rahmen der offenen evangelischen Kinder- und Jugend- arbeit „Der Waldtreff“ in Handschuhsheim. In Zusammenarbeit mit „Natürlich Heidelberg“ bietet dieser Naturferienprogramme für Kinder, spezielle Erlebnis- angebote für Jugendliche und Walderlebnistage für die ganze Familie an. Der Waldtreff hat sich zwischenzeitlich als feste Einrichtung der Umwelt- und Erlebnispädagogik etabliert.

Gerade Waldpädagogik und Umweltbildung bieten gute Möglichkeiten, Teil- nehmende für die BNE-Ziele zu sensibilisieren. Sie geben Impulse, die auf die Kernthemen Ökologie, Ökonomie und soziale Verantwortung aufmerksam machen. Mit der Aufnahme von BNE als eine der sechs Leitperspektiven in die neuen Bildungspläne hat sich die Nachfrage nach praktisch orientierten BNE-Fortbildungen deutlich erhöht.

Abbildung 80 Teilnehmerzahlen „Natürlich Heidelberg“ seit 2007

15.000

12.000

9.000

3.000

0 Abb. 80

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

TN Gesamt TN Gruppenbuchung TN Einzelbuchung

Quelle Amt für Umweltschutz, Gewerbeaufsicht und Energie Heidelberg.

Tabelle 103 Teilnehmerzahlen „Natürlich Heidelberg“ seit 2007

TN Einzelbuchung TN Gruppenbuchung TN Gesamt 2007 756 1.527 2.283 2008 1.309 2.462 3.771 2009 1.370 1.694 2.973 2010 2.036 2.674 4.710 2011 1.905 4.640 6.545 2012 1.796 5.783 7.579 2013 1.800 8.000 9.800 2014 2.031 9.969 12.000 2015 2.310 12.430 14.740 Quelle Amt für Umweltschutz, Gewerbeaufsicht und Energie Heidelberg. Bericht Schule und Bildung 2016/17 178 Non-formale Lernorte

Das Angebot von „Natürlich Heidelberg“ ist vielseitig: Das Helmholtz-Gymnasium betreut mit seiner Natur- forscher AG eine Ausgleichsfläche der Bahnstadt. –– Veranstaltungen zu verschiedensten Themen in der Die Schülerinnen und Schüler beobachten die Entwick- Natur für alle Zielgruppen, lung der Flächen und führen Kartierungen durch. –– Ferienangebote und regelmäßige Walderlebnis- Die fachlich fundierten Ergebnisse stellt die Naturfor- gruppen für Kinder, scher AG dem Umweltamt für das Monitoring der –– bürgerschaftliches Engagement und Themenwochen Flächen zur Verfügung. wie zum Beispiel Waldputztag, Europäische Geo- parkwoche, Wanderungen und Exkursionen zur bio- Mit viel Engagement führen Schülerinnen und Schüler logischen Vielfalt, jährlich die Obsternte auf städtischen Streuobstwie- –– Multiplikatorenausbildung: Fortbildungsangebote sen durch. Insbesondere am Kohlhof, aber auch auf für Erzieherinnen, Lehrkräfte, sonstige Pädagogen kleineren Wiesen, sammeln Schülerinnen und Schüler und Interessierte zum Thema BNE, der Waldorfschule, des Helmholtz-Gymnasiums und –– fachliche Beratung und Begleitung von Kindertages- des Heidelberg College Äpfel und Birnen. Der gewon- stätten, Waldkindergärten, allgemeinbildenden nene Saft wird entweder in der Schulkantine oder Schulen, Fachschulen und der Pädagogischen Hoch- bei schulischen Veranstaltungen angeboten. schule, –– Konzeption von Schulklassenführungen anhand Bereits seit über 20 Jahren übt das Englische Institut des Bildungsplans (mit der Möglichkeit der Vor- und eine Bachpatenschaft am Mühlbach aus. Schülerinnen Nachbereitung in der Einrichtung), und Schüler werden bei ihren Arbeitseinsätzen dort –– Vermietung von Grillhütten und einem Walderleb- fachlich von dem Verein Heidelberger Biotopschutz nisgelände, angeleitet. Die finanzielle Förderung der Kinder- und –– Walderlebnispfad „Via Naturae“, Waldkinder- Jugendarbeit der Verbände NABU (Naturschutzbund) gärten mit insgesamt fünf Gruppen, Arboreten, und BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz) er- Walking-Parcours, Free-Ride Strecken und möglicht die Einrichtung von Gruppen mit regelmäßi- Ähnlichem, gen Aktivitäten in der Natur. –– außerschulische Lernorte, –– Besucherlenkung von Gruppen (Kitas und Schulen), Jugendklimagipfel – Heidelberger –– Arbeitseinsätze mit Schülern und Jugendlichen. Jugendliche aktiv für den Klimaschutz

Dieses Umweltbildungsprogramm lässt sich in gro- Bürgerbeteiligung und Umwelterziehung werden in ßen Teilen auf andere Regionen übertragen und wird Heidelberg großgeschrieben. Was liegt da näher, als die derzeit bereits von anderen Städten und Gemeinden Einbeziehung Jugendlicher in umweltpolitische Dis- übernommen. kussionen und Entscheidungsprozesse.

2014 hat „Natürlich Heidelberg“ eine Anerkennung Der BUND Heidelberg veranstaltet mit Unterstützung als UN-Dekade-Projekt für die UN-Dekade Bildung für des Umweltamtes der Stadt Heidelberg daher seit nachhaltige Entwicklung erhalten. 2007 im zweijährigen Rhythmus den Jugendklima- gipfel mit unterschiedlichen klimapolitischen Schwer- Naturschutzprojekte mit Kindern punkten. Die letzten beiden Veranstaltungen fanden und Jugendlichen im Rahmen des „Masterplans 100 % Klimaschutz“ statt, einem Förderprogramm des Ministeriums für Die direkte Beschäftigung in der Natur fördert das Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, in Naturbewusstsein von Kindern und Jugendlichen und dem langfristige Klimaschutzmaßnahmen entwickelt sensibilisiert sie für die Belange des Naturschutzes. werden. Ziel ist es, bis 2050 95 Prozent weniger Aus diesem Grund unterhält die Abteilung Natur- und CO² auszustoßen und den Endenergiebedarf um die Landschaftsschutz des Umweltamtes verschiedene Hälfte zu senken. Kooperationen mit Schulen und Institutionen. Heidelberger Schülerinnen und Schüler ab der 8. Klasse Die Biotoppatenschaft mit dem Hector-Seminar Hei- aus unterschiedlichen Schultypen haben beim Jugend- delberg (Fördereinrichtung für Hochbegabte) im klimagipfel drei Tage lang die Gelegenheit, sich in- Naturdenkmal Steinberg hat zum Ziel, das Naturerleb- haltlich intensiv mit Klimaschutz zu beschäftigen, aber nis der Jugendlichen zu fördern, die „Hectorianer“ auch Diskussions- und Moderationstechniken ganz vor Ort an naturwissenschaftliche Erhebungsmethoden praktisch und mit einem konkreten kommunalpoliti- heranzuführen, aber auch Veränderungen in der schen Ziel zu üben. Von daher ist der Jugendklima- Landschaft im Laufe eines Jahres mitzuerleben. gipfel nicht nur inhaltlich attraktiv, sondern auch eine Bericht Schule und Bildung 2016/17 179 Non-formale Lernorte

Foto Jugendklimagipfel 2015.

gute Möglichkeit, eine für das Berufsleben wichtige für sportinteressierte Heidelbergerinnen und Heidel- Methodenkompetenz zu erlangen. berger eine wahre Fundgrube.

Der bildungspolitische Schwerpunkt des Jugendklima- Die wertvolle Arbeit der Sportvereine, die rund 43.700 gipfels liegt zum einen in der Möglichkeit für Jugend- Mitglieder zählen (01. Januar 2016), schätzt die Stadt liche, sich intensiv mit dem Thema Klimaschutz im sehr und unterstützt diese kontinuierlich durch ein Dialog mit Expertinnen und Experten zu beschäftigen. Sportförderungsprogramm (www.heidelberg.de/ Zudem wird im Sinne der Bildung für nachhaltige hd,Lde/HD/Erleben/Sportfoerderung.html). Insge- Entwicklung neben dem Wissen auch das Verantwor- samt investiert die Stadt Heidelberg 2015/16 rund tungsbewusstsein geschult. Die Jugendlichen kön- 11,8 Millionen Euro in den Sportbereich, auch für eige- nen ihre Konferenzergebnisse in die Politik einbringen, ne Baumaßnahmen. indem die von ihnen erarbeiteten Inhalte der Stadt- verwaltung und dem Jugendgemeinderat zur Verfü- Sportliche Großveranstaltungen wie der jährlich statt- gung gestellt werden. findende Heidelberger Triathlon „Heidelberg Man“ (www.heidelbergman.de/de/) sind ebenfalls High- lights im Veranstaltungskalender (www.heidelberg. 5.4 Bewegung und Sport de/hd,Lde/422585.html) der Stadt Heidelberg. Die Athletinnen und Athleten liefern sich dabei in schöns- Heidelberg ist eine aktive, sportliche Stadt: 125 Sport- ter Lage einen spannenden Wettkampf: 1.700 Meter vereine, 22 städtische Sportanlagen, 48 Sport- und Schwimmen im Neckar, 36 Kilometer Radfahren über Gymnastikhallen sowie zwei Frei- und drei Hallenbäder den Königstuhl und zehn Kilometer Laufen auf dem (www.swhd.de/baeder) bieten neben ausgedehnten steilen Philosophenweg. Grünflächen wie dem Stadtwald (www.heidelberg. de/hd,Lde/HD/Erleben/Freizeit+im+Gruenen. Weitere Höhepunkte im Sportkalender der Stadt sind html) den Bürgerinnen und Bürgern abwechslungs- der SAS-Halbmarathon (www.sashalbmarathon. reiche Trainingsmöglichkeiten (Stand 01. Januar 2016). tsg78-hd.de/), bei dem rund 3.500 Läuferinnen und Läufer jährlich an den Start gehen sowie die traditionel- Ob Freizeit- oder Leistungssport – in Heidelberg kön- le Ruderregatta und alle zwei Jahre der internatio- nen zahlreiche Sportarten auf unterschiedlichen nale Heidelberger Rollstuhlmarathon (www.rollstuhl- Niveaus betrieben werden. Die vielfältige Vereinsland- marathon.de/index.php?lang=de), der bereits seit schaft (www.sportkreis-heidelberg.de) ist dabei über 25 Jahren erfolgreich stattfindet. Bericht Schule und Bildung 2016/17 180 Non-formale Lernorte

Übersicht zu den Sportstätten: Angeboten wird Bewegungserziehung für Kleinkinder ab drei Jahren, die in zehn Kursen jeweils einmal in –– Hallenbäder insgesamt: 3, Besuchende 2015: der Woche im Turnzentrum Heidelberg stattfindet. Zu- 244.554; dem besteht für die Erzieherinnen und Erzieher die –– Freibäder: 2, Besuchende 2015: 336.950; Möglichkeit, sich kostenfrei von Fachleuten im Bereich –– Sportvereine: 125, Mitglieder 01. Januar 2016: Kleinkinderturnen fortbilden zu lassen. Auch die 43.696. „Ballschule Heidelberg“ (ballschule.de) von Professor Klaus Roth, mit dem Ziel der ganzheitlichen Ausbil- Eine Liste vieler Heidelberger Sport- und dung von Kindern in ihrer geistigen, emotionalen und Bewegungsanlagen finden Sie unter motorischen Entwicklung, ist inzwischen internatio- www.heidelberg.de/hd,Lde/HD/Erleben/ nal anerkannt. Entsprechende Kooperationen bestehen Sportanlagen.html. derzeit mit Partnerinnen und Partnern in Österreich, Brasilien, Japan, China, Chile und der Ukraine. Weitere Infos: Eine Besonderheit in Heidelberg ist, dass alle städti- –– Kinder in Bewegung (KIB): http://kib-hd.de, schen Sportanlagen den Vereinen kostenlos überlassen –– Mediathek Sport: www.heidelberg.de/hd,Lde/ und auch von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Mediathek+Sport.html, Sportamtes gepflegt werden. –– Olympiastützpunkt: www.osp-rhein-neckar.de/ cms/iwebs/default.aspx, Eine besondere Anlage ist die 13.600 Quadratmeter –– Schwimmbäder: www.swhd.de/baeder, große, im Oktober 2016 eingeweihte, alla hopp!-Anla- –– Sportkreis: www.sportkreis-heidelberg.de, ge im Stadtteil Kirchheim. Der Kletterfelsen inklusive –– Sportlerehrung: Rutsche sowie die über 100 Meter lange, in Wellen ge- www.heidelberg.de/hd,Lde/HD/Erleben/ legte Laufbahn, sind hier besondere Attraktionen. Sporlerehrung.html, Gefördert von der Dietmar-Hopp-Stiftung gibt es auf –– Sportlerehrung für Kinder und Jugendliche: der Anlage Angebote für alle Altersgruppen. www.heidelberg.de/hd,Lde/27_06_2016+ jugendsportlerinnen+und+-sportler+des+jahres Nicht nur für Sportanlagen, Sportplätze und Sport- +2015+ausgezeichnet.html, geräte werden Zuschüsse gewährt, sondern es wer- –– Sportregion Rhein-Neckar: den auch Finanzmittel für die vielen nebenberuflichen www.sportregion-rhein-neckar.com Übungsleitenden und Sportstudierenden, die als –– Turnzentrum Heidelberg: Übungsleitende zum Einsatz kommen, bereitgestellt. www.heidelberg.de/223838. Auch die Ausbildung zum Übungsleitenden soll da- bei nicht zu kurz kommen. Die Stadt Heidelberg legt Für die sportlichen Belange ist in Heidelberg das Amt bei der Sportförderung ein besonderes Augenmerk für Sport- und Gesundheitsförderung zuständig. Die auf Kinder und Jugendliche. So erhalten Vereine, bei Stadt Heidelberg fördert zahlreiche Projekte, die von der denen mehr als 20 Prozent der Mitglieder unter frühkindlichen Sporterziehung bis zur Sportförderung 18 Jahre alt sind, mehr Fördermittel. im Spitzensport reichen. Unterstützung erhalten sie da- bei von fünf sportpädagogischen Beratenden, die für Viele der bereits erwähnten Projekte haben gerade die jährlichen Schulmeisterschaften (Basketball, Schwim- durch die positive Zusammenarbeit mit dem Sportkreis men, Leichtathletik, Rugby etc.), die Kreisentscheide eine besondere Bedeutung in der Region Heidelberg „Jugend trainiert für Olympia“ und die Trainingsunter- erlangt. So werden viele Jugend- und Schulprojekte wie stützung in den Vereinen zuständig sind. Darüber hinaus der „Straßenfußball für Toleranz“, die „FerienChamps“ werden verschiedene vereinsunabhängige Sportkurse oder das „Erlebnis Waldsport“ losgelöst von jeder (Rückenschule, Aquajogging, Aquabike, verschiedene Vereinszugehörigkeit angeboten. Neben diesen Veran- Schwimmkurse und seit Neuestem Aquajumping) ange- staltungen, die sich über das ganze Jahr erstrecken, boten. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadt finden auch noch weit über 20 weitere Aktivitäten statt. Heidelberg stehen im Rahmen der betrieblichen Ge- Der Drachenbootcup gehört genauso dazu, wie der sundheitsförderung verschiedene kostenlose Kurse zur jährliche Familiensporttag und „Heidelberg on Skates“. Auswahl, die auch in der Mittagspause genutzt werden Eine Besonderheit wird den Bürgerinnen und Bürgern können. Gute Beispiele für die sportlichen Innovations- beim jährlich stattfindenden „Lebendigen Neckar“ gedanken sind die Projekte der Manfred Lautenschlä- und dem „Schaufenster des Sports“ geboten. Bei die- ger-Stiftung „Schwimmfix“, Franziska van Almsicks sen Veranstaltungen präsentieren sich die Heidelberger „Heidelberger Kids auf Schwimmkurs“ oder „Kinder in Vereine im Rahmen von Mitmachangeboten und bun- Bewegung“ – ein Netzwerk des Kleinkinderturnens. ten Bühnenprogrammen auf der Neckarwiese. Bericht Schule und Bildung 2016/17 181 Non-formale Lernorte

5.5 Musik- und Singschule betreuung und damit verbunden oftmals weniger Zeit zum Üben eines Musikinstruments – machten Anpas- Die Musik- und Singschule ist eine offene Bildungsein- sungen nötig. Dementsprechend hat sich das Angebot richtung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Hier der Musik- und Singschule gewandelt: Knapp 19 Pro- werden rund 3.200 Schülerinnen und Schüler unterrich- zent der Schülerinnen und Schüler werden statt in den tet (Stichtagsberechnung, siehe Tabelle 104). Neben den traditionellen Unterrichtsangeboten in kooperativen klassischen Instrumenten wird insbesondere auch in Unterrichtsformen an Kindertagesstätten und (Grund) neuen musikalischen Stilrichtungen Jazz, Rock und Pop Schulen unterrichtet. Die Anzahl der Kooperations- unterrichtet, genauere Informationen werden in Tabel- schülerinnen und -schüler wird durch das Projekt „Sin- le 104 und 105 ersichtlich. Der Anteil der im öffent- gen macht Schule“ in den nächsten Jahren noch deut- lichen Dienst beschäftigten Lehrkräfte ist rückläufig. lich ansteigen.

An der Musik- und Singschule sind traditionell die Al- Die Musik- und Singschule führt jährlich über 180 Ver- tersgruppen der Sechs- bis Neunjährigen und der Zehn- anstaltungen durch, darunter rund 20 große Konzerte bis Vierzehnjährigen am stärksten vertreten. Erfreu- im Johannes-Brahms-Saal. Darüber hinaus bereichern lich ist die leicht steigende Zahl der Jugendlichen, die Schülerinnen und Schüler der Musik- und Singschule trotz der Belastungen im Schulalltag in der Musik- bei zahlreichen Terminen anderer Veranstalter das Hei- und Singschule mitwirken. Dennoch sinkt die Teilneh- delberger Musikleben. merzahl der Jugendlichen bei „Jugend musiziert“. Ebenso nehmen jährlich rund 70 Schülerinnen und Die Musik- und Singschule Heidelberg konnte sich Schüler beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ teil. Das in den vergangenen Jahren auf gesellschaftliche Verän- Heidelberger Jugendsinfonieorchester gewann 2016 derungen gut einstellen. Neue Herausforderungen – den 1. Preis des internationalen Orchesterwettbewerbs wie eine steigende Nachfrage nach Nachmittags- „Summa Cum Laude“ in Wien.

Tabelle 104 Zahlen und Daten zur Musik- und Singschule seit 2012/13

2012/13** 2013/14** 2014/15** 2015/16** Anzahl Jahreswochenstunden 1.801 1.789 1.793 1.784 volle Deputate im öffentlichen Dienst (30 Jahreswochenstunden) 57,92 57,33 57,31 56,2 Anzahl Schüler/innen (darunter Kooperationen) 3.333 (532) 3.331 (568) 3.287 (617) 3.204 (603) Anzahl Beleger/innen* 4.237 4.263 4.197 4.411 * Die Anzahl der Beleger/innen berücksichtigt die Mehrfächerbelegungen (Orchester, zweites Instrument etc.) aller Schülerinnen und Schüler. ** zum Stichtag November Quelle Musik und Singschule Heidelberg.

Tabelle 105 Schülerinnen und Schüler der Musik- und Singschule nach Alter seit 2012/13

2012/13 2013* 2014* 2015* bis 5 Jahre 783 877 849 802 6–9 Jahre 1.079 1.695 1.829 1.620 10–14 Jahre 868 1.059 1.110 1.171 15–18 Jahre 304 409 399 407 Erwachsene 299 368 350 278 * Seit 2013 ganz-/kalenderjährige Berechnung der Schülerzahlen, unterjährige Wechsel werden berücksichtigt, daher gibt es Abweichungen zu Tabelle 104 (Stichtag-bezogene Werte). Quelle Musik und Singschule Heidelberg.

Tabelle 106 Nutzende der Musik- und Singschule mit Heidelberg-Pass+ (inklusive BAföG und ALG II-Bescheid) seit 2012/13

2012/13 2013/14 2014/15 2015/16 100 % Ermäßigung 292 265 252 230 50 % Ermäßigung 92 96 84 92 Gesamt 384 361 336 322

Quelle Musik und Singschule Heidelberg. Bericht Schule und Bildung 2016/17 182 Non-formale Lernorte

Foto oben Orchester der Musik- und Singschule. Foto unten links Musikunterricht auch für die ganz Kleinen. Foto unten rechts Choraufführung. Bericht Schule und Bildung 2016/17 183 Non-formale Lernorte

5.6 Kurpfälzisches Museum Diese Angebote sind sehr gut besucht und bei Ju- gendlichen zwischen 14 und 25 Jahren gut ein- Im Rahmen der non-formalen Bildung ist auch das geführt. Sie werden von verschiedenen Institutionen Museumsangebot der Stadt Heidelberg interessant zu gesponsert. betrachten. Im Jahr 2015 wurde das Kurpfälzische Museum von insgesamt 49.533 Personen besucht, da- Im Rahmen des Programms der Bundesregierung „Kul- runter 1.521 Schülerinnen und Schüler. Es fanden tur macht stark“ warb die Abteilung Museumspäda- insgesamt 232 Führungen im Mehrspartenhaus (Ge- gogik zwei Projekte im außerschulischen Bildungsbe- mälde, Archäologie, Grafik, Kunsthandwerk, Skulptu- reich ein, die mit verschiedenen Kooperationspartnern ren, Stadtgeschichte, Textilsammlung, Sonderaus- erfolgreich veranstaltet wurden. Die „museobilbox“- stellungen) statt. Projekte bezogen sich sowohl auf die Sammlungen des Museums, integrierten jedoch auch lebensweltliche Das Kurpfälzische Museum bietet Führungen für Kin- Aspekte von Kindern und Jugendlichen. Die Ergebnis- dergartengruppen und Schulklassen an, abgestimmt se wurden in Ausstellungen im Museum gezeigt und auf die Altersstufen und den jeweiligen Bildungsstand. dokumentiert (Kurpfälzisches Museum 2016). Auch zu den im Haus gezeigten Sonderausstellun- gen gibt es jeweils ausgearbeitete Führungen, die von Weitere Informationen auch unter www.museum- den Lehrenden gebucht werden können. Wenn ge- heidelberg.de/pb/,Lde/Startseite.html wünscht, werden die Lehrkräfte intensiv beraten, um das Führungsangebot auf die jeweilige Gruppe ab- zustimmen. Sowohl für Schulen aller Art als auch für 5.7 Theater und Kindergärten gibt es die unterschiedlichsten Themen, die im Anschluss in der Museumswerkstatt durch Orchester Heidelberg und passende Workshops vertieft werden können. Junges Theater

Die Museumswerkstatt, die MALSTUBE, bietet an Das Heidelberger Kulturangebot ist sehr breit gefä- drei Nachmittagen als Wochenprogramm außerschu- chert. Schon allein das Theater und Orchester Heidel- lische Angebote für Vorschulkinder, Schülerinnen, berg bietet zahlreiche und sehr vielseitige Kulturver- Schüler und Jugendliche, die sich an den Themen der anstaltungen an. Dazu gehören Veranstaltungen aus Sammlungen orientieren. In Werkstattatmosphäre den Bereichen Musiktheater, Konzert, Schauspiel, Tanz werden die jungen Besucher angeleitet. Auch für Seni- und auch das Junge Theater, das sich speziell an Kin- orinnen und Senioren ist dort Platz. Regelmäßig finden der und Jugendliche richtet. Workshops und Seminare passend zu den Ausstel- lungsprojekten statt. Die Mittagspausenführungen für In der Spielzeit 2014/15 fanden im Heidelberger Thea- erwachsene Gäste erfreuen sich großer Beliebtheit. ter und Orchester 1.160 Aufführungen statt, die von Sie haben sich zu einem kleinen, aber feinen Pro- insgesamt 205.708 Besuchern frequentiert wurden. grammpunkt entwickelt. Darunter wurden 466 Aufführungen vom Jungen Theater inszeniert, welche von insgesamt 49.170 Per- Seit 30 Jahren bietet das Kurpfälzische Museum auch sonen besucht wurden. Besondere Attraktionen sind Aktionen im Rahmen des städtischen Ferienpro- beispielsweise auch die Heidelberger Schlossfestspiele, gramms an. Einmal im Monat findet an Samstagnach- die Tanzbiennale Heidelberg und die Heidelberger mittagen zudem ein generationenübergreifendes Schülertheatertage. Angebot zu Märchen und Mythen statt, das ebenfalls zu einem festen Bestandteil des Programmes gewor- Junges Theater den ist. An etlichen Sonntagnachmittagen läuft darü- ber hinaus die Veranstaltungsreihe „Kunstwerkkunde Das Junge Theater bietet Inszenierungen für Kinder und für Kinder & Erwachsene“, in der den Besuchern in Jugendliche aller Altersstufen. Themen, die das junge zwangloser Atmosphäre die Kunstwerke des Museums Publikum beschäftigen, werden aufgegriffen und auf besondere Art vertraut gemacht werden. künstlerisch bearbeitet. Dadurch ist das Junge Theater ein Ort der Reflexion, der Auseinandersetzung, des Für Jugendliche werden Projekte angeboten, die Neudenkens und des Entdeckens. Den Hauptteil der keinen Schulcharakter haben, sondern die junge Leu- Vorstellungen spielt das Junge Theater für Schulklassen, te in ihrer freien Zeit mit anspruchsvollen, gestalteri- Familien- und Abendvorstellungen finden sich aber schen Themenbereichen wie Malerei, Fotografie und ebenso im Spielplan. In der Spielzeit 2015/16 waren Zeichnen konfrontieren. Zudem haben sie Gelegenheit, Inszenierungen im Angebot für Kinder ab 2 Jahren bis Künstler und gestalterische Berufe kennenzulernen. hin zu Produktionen für Jugendliche ab 14 Jahren. Bericht Schule und Bildung 2016/17 184 Non-formale Lernorte

Es „vergeht fast kein Tag, an dem Kinder oder Jugend- Heidelberger Kinder- und Jugendkongress/ liche nicht eine Vorstellung gesehen, einen Work- Theaterlabor shop gemacht, eine Produktion als Expertenschar be- gleitet, als Darstellende selbst auf der Bühne ge- Das Junge Theater bietet viele Möglichkeiten sich standen oder sogar auf der Bühne übernachtet haben.“ auszuprobieren: Workshops für Gruppen und ganze (Junges Theater Heidelberg 2016). „Wir wollen nicht Familien oder Spielclubs für alle Altersgruppen. Ein nur für die Jungen spielen, sondern ihnen (einen) Raum weiteres Format fand im März 2015 zum zweiten Mal geben, sich selbst auszuprobieren“ (Junges Theater statt: der Heidelberger Kinder- und Jugendkongress. Heidelberg 2016). In sieben Werkstätten kamen Expertinnen und Exper- ten zusammen. Sie tauschten sich aus und erforschten Kooperation Theater und Schule gemeinsam das Thema „Wir machen Helden“. Künst- lerinnen und Künstler aus verschiedenen Bereichen Seit 2011/12 intensiviert das Theater und Orchester des Theaters – Tanz, Fotografie, Illustration, Perfor- Heidelberg die Zusammenarbeit mit weiterführenden mance, Kostümbild, Theaterspiel und kreatives Schrei- Schulen. „Im Rahmen dieser Kooperation besuchen ben – leiteten die Werkstätten. Im Vorfeld des 2. alle Schülerinnen und Schüler sämtlicher Jahrgangsstu- Heidelberger Kinder- und Jugendkongresses haben fen der beteiligten Haupt-, Werkreal- und Realschulen, sich vier Schulklassen und der Jugendtreff CityCult mit Gymnasien, Gymnasialzweigen an beruflichen Schulen dem Thema „Helden“ beschäftigt. Ihre kreativen Ar- sowie beruflichen Schulen allgemein einmal im Jahr beiten zeigten die Schülerinnen und Schüler zur Eröff- eine Theatervorstellung und lernen dadurch alle Sparten nung als Impulse für die Werkstattteilnehmenden und Spielstätten kennen. Darüber hinaus erhalten sie des Kongress-Wochenendes. Mit dabei waren die begleitende theaterpädagogische Angebote wie zum Albert-Schweitzer-Schule Heidelberg, die Comenius- Beispiel einen Blick hinter die Kulissen, Probenbesuche schule Schwetzingen, die Theodor-Heuss-Realschule oder Vor- und Nachbereitungen sowie spezielle Work- Heidelberg und die Elisabeth-von-Thadden-Schule shops.“ Insgesamt fanden 2015/16 Kooperationen Heidelberg. mit 36 Schulen aus Heidelberg und Umgebung statt, diese konnten circa 22.000 Schülerinnen und Schüler Im April 2017 eröffnet das Junge Theater als Weiter- erreichen. Für die Spielzeit 2016/17 ist die Kooperation entwicklung des Kinder- und Jugendkongresses bereits auf 40 Schulen ausgeweitet. das erste Theaterlabor. Kinder und Jugendliche sind vom 10. bis 13. April 2017 eingeladen, unter dem Heidelberger Schülertheatertage Motto „Test: Heimat“ unser Verständnis von Heimat zu untersuchen. Vom 17. bis 22. Juli 2016 fanden die 30. Heidelberger Schülertheatertage statt. Neun Schultheaterpro- Schülerabo duktionen von Theater-AGs oder Theaterklassen aus Heidelberg und Umgebung waren im Zwinger3 zu Mit dem Schülerabonnement haben theaterbegeis- sehen. Die Kinder und Jugendlichen konnten neben terte Lernende und Lehrende die Möglichkeit, sich ihr den Vorstellungen auch ein breites Workshopan- individuelles und spartenübergreifendes Theaterpro- gebot nutzen und neue Impulse für die Theaterarbeit gramm für die gesamte Spielzeit zusammenzustellen. in der Schule gewinnen. Zum ersten Mal hat das Zu Beginn des Schuljahres versammelt ein Organi- Junge Theater im Rahmen der Schülertheatertage sator an einer Schule eine beliebig große Schüler-Abo- mit der Theater- und Spielberatung Baden-Württem- Gruppe. Alle informieren sich gemeinsam im neuen berg e.V. kooperiert und gemeinsam einen Work- Spielzeitheft über unsere Inszenierungen: Was gefällt, shop und eine Gesprächsrunde für Pädagoginnen wird bestellt, seien es fünf Inszenierungen oder fünf- und Pädagogen angeboten. zehn. Am Schülerabo nahmen in der Spielzeit 2015/16 18 Schulen teil. Jede Schule besuchte mit ihrer Grup- Im Mai 2017 werden die Heidelberger Schülertheater- pe mindestens fünf Vorstellungen von Produktionen tage mit dem Spielclubtreffen der Theaterhäuser aus aus allen Sparten in der Spielzeit. In der Spielzeit wur- Mannheim, Ludwigshafen, Speyer und Heidelberg den im Rahmen des Schülerabos 3.234 Karten „Junges Theater im Delta“ verbunden und zusammen verkauft. in Heidelberg stattfinden. Rund 400 Kinder und Ju- gendliche werden sich gegenseitig ihre Aufführungen zeigen und gemeinsam in Workshops und Nachge- sprächen arbeiten. Damit fördert das Theater Heidel- berg den Austausch der Theater-AGs und der Spiel- clubs über ihre Arbeit und Erfahrungen. Bericht Schule und Bildung 2016/17 185 Non-formale Lernorte

Foto oben „Mahlzeit“. Julia Lindhorst-Apfelthaler (Sopranistin), Paul Brusa (Paolo, der Erzähler), Juliane Schwabe (Sopranistin). Foto unten links Werkschau Ossip Mandelstam. Foto unten rechts Bei der Sommerferienaktion „Museums-Box“ probieren sich die Kinder als Architekturfachkräfte aus und gestalten Kartons mit architektonischen Elementen. Bericht Schule und Bildung 2016/17 186 Non-formale Lernorte

Theaterpädagogik Die projektgebundene Zusammenarbeit mit Schulen hat gerade im Bereich der Literatur in der jüngsten Zeit Die theaterpädagogischen Angebote des Jungen The- einen höheren Stellenwert bekommen – zum Beispiel aters beinhalten die Produktionsbegleitung (Experten- im Rahmen der Ossip-Mandelstam-Ausstellung durch scharen, spielpraktische Vorbereitungen, Nachgesprä- Kooperationen mit dem Hölderlin-Gymnasium, der che), Sonderformate wie „Theater über Nacht“ oder Theodor-Heuss-Realschule, der Freien Waldorfschule die Durchführung von Projekttagen in Schulen, Grup- und der Jugendkunstschule Heidelberg-Bergstraße. penworkshops im Zwinger3, Führungen für Schulklas- sen und das Angebot der Spielclubs (acht Spielclubs in Zu diesen auf die Stadt Heidelberg bezogenen Kultur- der Spielzeit 15/16 mit wöchentlichen sowie Intensiv- projekten kommen noch die Förderungen der regiona- proben) und vieles mehr. Allein das Junge Theater hat len, mehrere Städte einbeziehenden Festivals. Dazu damit in der Spielzeit 15/16 7.986 Schülerinnen und zählen das Internationale Fotofestival Mannheim, Lud- Schüler erreicht. Dazu kommen weitere Angebote aus wigshafen, Heidelberg, das Internationale Filmfestival den Bereichen Schauspiel, Musiktheater, Konzerte, sowie Enjoy Jazz. Zudem bringt sich Heidelberg mit zum Beispiel „Profis zu Besuch“, bei denen Musiker konkreten Kooperationsprojekten in das internationale des Philharmonischen Orchesters vor Ort ihre Instru- Netzwerk der UNESCO Creative Cities ein. mente vorstellen. Derzeit erarbeitet das Kulturamt gemeinsam mit Ver- tretenden von Heidelberger Kultureinrichtungen die 5.8 Kunst und Kultur Fortschreibung von Kulturleitlinien. Diese basieren auf dem in der Zwischenzeit veralteten Kulturbericht aus Das Ziel des Kulturamtes der Stadt Heidelberg ist es, dem Jahr 2006. Ziel ist es, eine transparente und flexi- ein gutes kulturelles Klima für alle Bürgerinnen und ble Kulturförderung in Heidelberg zu ermöglichen. Un- Bürger in der Stadt zu schaffen. Die jahrhundertalte ter anderem soll die Zusammenarbeit von Akteurinnen Tradition Heidelbergs als Musik- und Literaturstadt und und Akteuren der Universität und Aktiven der Heidel- sein geistiges Erbe sind Selbstverpflichtung und berger Kulturszene gestärkt werden. Zudem sollen der Ansporn. Mit der Outsiderkunst sowie dem Schwer- Jugendkultur in Werkstätten und Proberäumen kultu- punkt Tanz gibt es zwei weitere herausragende Kunst- relle Aktivitäten ermöglicht werden. sparten, die unterstützt und gefördert werden. In der Heidelberg Studie 2014 wurde der kulturelle Das Kulturamt fördert Vereine, Gesellschaften, Grup- Bereich Heidelbergs ausführlich evaluiert. An dieser pen oder sonstige kulturelle Initiativen, die unabhän- Stelle werden einige der Ergebnisse in aller Kürze gig von öffentlichen Institutionen gemeinnützig und präsentiert (alle Ergebnisse unter www.heidelberg. überwiegend ehrenamtlich zur kulturellen Bereiche- de/site/Heidelberg_ROOT/get/documents_E61 rung des Lebens in der Stadt beitragen. Es ist hierbei 3651740/heidelberg/Objektdatenbank/12/PDF/ unerheblich, ob es sich um herkömmliche oder neue Statistik/12_pdf_Heidelberg-Studie_2014.pdf). Formen von Kultur handelt. –– Die Nutzung der kulturellen Veranstaltungen und Zum Förderbereich gehören über 40 institutionell Angebote – hängt vom formalen Bildungsniveau der geförderte Institutionen mit einem Fördervolumen von Befragten ab – je höher der Bildungsgrad desto über 3,2 Millionen Euro, hinzu kommen Projekt- stärker das Interesse an Kultur, – hängt kaum vom und Unesco-City-of-Literature-Förderungen mit einem Alter der Befragten ab, – variiert nicht zwischen Volumen von etwa 90.000 Euro. Die UNESCO City Männern und Frauen. of Literature Heidelberg bindet alle professionell im –– 80 Prozent der Heidelbergerinnen und Heidelberger Bereich Literatur tätigen Menschen in Heidelberg, sind mit dem Heidelberger Kulturangebot sehr alle Künstlerinnen und Künstler und alle Betriebe und zufrieden oder zufrieden. Initiativen der lokalen Kultur- und Kreativwirtschaft –– Besonderes Interesse haben in Heidelberg Lebende in die Projektarbeit ein. Heidelberg erfüllt die Richtlinien im kulturellen Bereich an: Schauspiel/Theater, des UNESCO Creative City Networks zur internatio- Literatur/Lesungen, Popularmusik, Museen/Ausstel- nalen interkommunalen Zusammenarbeit, da die Stadt lungen, Konzerte/Musik allgemein, Konzerte/ über eine einzigartige kulturhistorische Tradition ver- Klassische Musik, Film. fügt und es geschafft hat, dieses historische Kulturgut –– Als fehlendes Kulturangebot in Heidelberg wurde in die Gegenwart zu überliefern – nicht nur durch besonders oft ein „großes neues Kino“ genannt, wissenschaftliche Forschung und Dokumentation, son- welches derzeit in der Bahnstadt gebaut wird und dern in Form aktueller, kreativer Arbeit in einer le- 2017 fertiggestellt werden soll. bendigen Szene. (Stadt Heidelberg, 2016a) Bericht Schule und Bildung 2016/17 187 Non-formale Lernorte

Foto Die Kinderbücherei und der Jugendbereich der Stadtbücherei Heidelberg.

5.9 Stadtbücherei die anregende Präsentation von Medien, Wohlfühl- atmosphäre und ausgedehnte Öffnungszeiten. Bildung und Kultur ergänzen sich in der Stadtbüche- rei gegenseitig. Mit ihren Angeboten begleitet Ausleihe und Bestand die Stadtbücherei Bürgerinnen und Bürger vom Kin- desalter an ein Leben lang. Kinder, denen regel- Entgegen dem bundesweiten Trend bewegen sich mäßig vorgelesen wird, sind besser in der Schule in Heidelberg die Entleihungen von Medien mit insge- als andere Altersgenossen. Dies ist das Ergebnis der samt circa 1,2 Millionen pro Jahr auf sehr hohem Vorlesestudie 2015, die von der Stiftung Lesen Niveau. Kinder- und Jugendmedien (plus fünf Prozent) in Auftrag gegeben wurde, und sie bestätigt damit sowie elektronische Medien (plus 15 Prozent) sind die langjährigen Erfahrungen vor Ort (Stiftung dabei besonders beliebt. Lesen 2015). Mit dem differenzierten Leseförder- angebot aus der Stadtbücherei werden die Bildungs- Der Medienbestand ist das Herzstück der Bücherei. chancen von Kindern aller Altersgruppen unter- Er ist die Grundlage für alle Aktivitäten der Stadtbüche- stützt. rei, sei es die klassische Medienausleihe, Führungen, Leseförderangebote oder Veranstaltungen (2015 fan- Vom Ausleihort zum Lern- und Begegnungsort, so den 338 Veranstaltungen statt). Das dritte Jahr in könnte man den Trend der vergangenen Jahre zur Folge konnte 2015 eine Erneuerungsquote von mindes- Nutzung der Stadtbücherei zusammenfassen. Beson- tens zehn Prozent erreicht werden. So bleibt der ders geschätzt werden von den Besuchern dabei Bestand aktuell und attraktiv.

Tabelle 107 Entwicklung der Ausleihe, des Medienbestands und der Benutzerzahlen der Stadtbücherei

2010 2011 2012 2013 2014 2015 entliehene Medien 1.159.152 1.151.407 1.128.497 1.180.143 1.187.026 1.189.879 Bestand 220.183 218.235 214.873 206.939 217.883 220.946 Erneuerungs­quote in % 7,2 7,3 9,5 11,5 11,2 12,4 aktive Nutzer/innen* 21.557 21.172 20.299 19.822 19.457 18.856 * Haben mindestens einmal im Jahr ein Medium ausgeliehen. Quelle Stadtbücherei Heidelberg 2016. Bericht Schule und Bildung 2016/17 188 Non-formale Lernorte

Gleichzeitig werden auch neue Medienarten konti- Leseförderung nuierlich integriert: Die Ausleihe elektronischer Medi- en ist fester Bestandteil des Angebots und erfreut Jüngeren Menschen Freude am Lesen und Kompe- sich ständig steigender Beliebtheit. Durch die Koope- tenz im Umgang mit Medien und Informationen zu ration mit den Metropolcard-Bibliotheken in der Met- vermitteln, ist eine zentrale Aufgabe der Stadt- ropolregion Rhein-Neckar ist der Bestand überdurch- bücherei. schnittlich umfangreich. 2016 wurde das Angebot durch das Portal PressReader mit über 5.800 internati- Mit ganz unterschiedlichen Formaten werden junge onalen Zeitungen und Zeitschriften in 60 Sprachen Menschen mit der Bücherei und ihren Angeboten erweitert. bekannt gemacht. Neu sind Kindergarten-Führungen in englischer Sprache, zweisprachiges Bilderbuch- Benutzende und Besuchende vorlesen in Türkisch, Spanisch und Arabisch, literari- sches Geocaching oder auch Manga-Workshops Mit über 600.000 Besucherinnen und Besuchern im für Jugendliche. Bewährte Highlights sind der jährliche Jahr 2015 belegt die Stadtbücherei einen absoluten Vorlesewettbewerb, die bundesweiten Vorlesetage Spitzenplatz im Bibliotheksvergleich und ist publikums- und die Vorleseaktionen, die in Kooperation mit den stärkste Einrichtung der Stadt. Zudem hat sich die Auf- ehrenamtlichen Vorlesern von Mentor Heidelberg e.V. enthaltsdauer verlängert. Immer häufiger kann man veranstaltet werden. Die Stadtbücherei ist Pilot- beobachten, dass es kaum freie Sitzplätze im ganzen bibliothek für die Aktion „Lesestart“ der Stiftung Lesen Haus gibt. Die Anziehungskraft und Ausstrahlung des und stattet junge Familien über Kliniken, Jobcenter, Gebäudes in der Poststraße ist auch nach 50 Jahren Familienbüro und weitere Kooperationspartner mit ungebrochen. 26,6 Prozent der aktiven Büchereiaus- Lesetaschen aus. weisnutzenden sind unter 18 Jahre alt. Hinzu kommen immer mehr Lerngruppen und Einzellernende, die die In Kooperation mit dem Amt für Soziales und Senio- Bücherei als konsumfreien Ort zum konzentrierten Ler- ren stellte die Stadtbücherei Medienkisten für alle be- nen, als Treffpunkt oder zum Ausruhen/für eine Pause stehenden Flüchtlingsunterkünfte in Heidelberg zu- nutzen. sammen und machte Betreuende in den Einrichtungen vor Ort mit den Inhalten vertraut. Mit dem Ausbau 2015 wurde in der Stadtbücherei ein weiterer Standort der mehrsprachigen Bestände in der Kinderbücherei, für das stadtweite Internetangebot „heidelberg4you“ Sprachlernhilfen und vielem mehr unterstützt die eingerichtet, das auch in der näheren Umgebung und Stadtbücherei die Integrationsarbeit. an Orten in der Stadt genutzt werden kann. Es löst das langjährige WLAN-Angebot der Stadtbücherei ab, Vor Ort werden regelmäßig Schulklassen und einzel- das nur mit einem gültigen Büchereiausweis genutzt ne Schüler in die Literatur- und Informationssuche ein- werden konnte. geführt. Weit über die Grenzen Heidelbergs hinaus hat unsere Internetseite mit Tipps und Hilfen für den Bücherbus Realschulabschluss Beachtung gefunden, sie wurde 82.000 Mal aufgerufen. Der Bücherbus stellt die flächendeckende Literaturver- sorgung in den Stadtteilen sicher. Mit 22 Haltestellen Im Kidsnet werden geprüfte Internetangebote für pro Woche und 106.000 Ausleihen hat er 2015 das Kinder zusammengestellt und können als altersgerech- zweitbeste Ergebnis seiner Geschichte erzielt. ter Einstieg in die Internetnutzung spielerisch ge- braucht werden. Seit der Schließung der Zweigstelle im Bürgerhaus Emmertsgrund verfügt die Stadtbücherei nicht mehr über ortsfeste Zweigstellen und der Bücherbus über- nimmt die Versorgung aller Stadtteile. Neu entstehen- de Quartiere, wie zum Beispiel die Bahnstadt oder die Wohngebiete auf den Konversionsflächen können nur in den Fahrplan aufgenommen werden, wenn dafür bisherige Haltestellen entfallen oder ein zweiter Bücherbus angeschafft wird, da die Fahrkapazitäten des Busses nach der Erweiterung durch die Haltestellen auf dem Emmertsgrund und dem Boxberg komplett ausgeschöpft sind. Bericht Schule und Bildung 2016/17 189 Non-formale Lernorte

Foto Haus der Jugend.

5.10 Offene Jugendarbeit Haus der Jugend (Trägerin: Stadt Heidelberg) Kinder- und Jugendtreffs in den Stadtteilen Heidelbergs Das Haus der Jugend ist die größte Freizeiteinrich- tung der Stadt Heidelberg für Kinder, Jugendliche und In fast allen Heidelberger Stadtteilen gibt es offene Familien. Kinder- und Jugendtreffs in unterschiedlicher Trä- gerschaft, die mit ihren offenen Angeboten etwas Be- Das Haus der Jugend richtet sich an junge Menschen sonderes bieten. Die Treffs machen im Auftrag der und bietet die zu ihrer Entwicklung erforderlichen Stadt Heidelberg viele Angebote zur Freizeitgestaltung Angebote der Jugendarbeit an. Zentraler Bestandteil für Kinder und Jugendliche und werden von qualifi- dabei ist es, an die Interessen junger Menschen ziertem pädagogischem Fachpersonal geleitet. Hier anzuknüpfen. Partizipativ werden die Kinder, Jugend- gibt es keinen Leistungsdruck, sondern offene, gestalt- lichen und jungen Erwachsenen eingebunden. Ziel bare Räume, wo Ideen und unterschiedliche Interessen dabei ist es, sie zur Selbstbestimmung zu befähigen selbstbestimmt umgesetzt werden können. Auf der und zu gesellschaftlicher Mitverantwortung und Homepage der Stadt Heidelberg sind alle Jugendtreffs sozialem Engagement anzuregen und hinzuführen. mit Adresse, Öffnungszeiten sowie angesprochener Weitere Ziele sind Integration und das „Jugendhaus Altersgruppe aufgelistet. als Teil des präventiven Netzwerks“ zu etablieren.

Neben Sport- und Werkangeboten gibt es hier Thea- Das Haus der Jugend umfasst folgende Arbeitsberei- ter-, Tanz- und Musikworkshops und zunehmend auch che: Sport, Ökologie und Naturerlebnis, Kunst, neue Beratungs- und Unterstützungsangebote wie Haus- Medien, Tanzen, Theater, Musik, Zielgruppenangebot, aufgabenhilfe, Hilfe bei Bewerbungen und auch Unter- Café Plan B (Stadt Heidelberg 2016b). stützung bei Problemen in Elternhaus und Schule. Die Treffs sind offen für alle, die Kinder und Jugend- lichen können frei entscheiden, wann sie kommen und was sie im Treff machen möchten. Die Angebote finden am Nachmittag, am frühen Abend, an den Wochenenden und in den Ferien statt. Bericht Schule und Bildung 2016/17 190 Non-formale Lernorte

Foto Ausbildungshaus Grundriss (Quelle: Ausbildungshaus 2016).

5.11 Radikalisierungs- Die Theateraufführungen sollen an den Heidelberger prävention Gemeinschaftsschulen stattfinden. Das Projekt gibt es seit 2016. Ziel des Projekts ist die Im Stadtgebiet Heidelberg werden zahlreiche Präven- Radikalisierungsprävention. Das Theaterprojekt wird tionsangebote zu verschiedenen Themenbereichen zusammen mit dem Präventionsverein Sicheres Heidel- realisiert. Beispielsweise bietet der Verein „SicherHeid berg e.V. umgesetzt und durch die Stadt Heidelberg Sicheres Heidelberg e.V.“ viele Präventionsprogramme finanziert. Die künftige Projektplanung wird innerhalb an, die auf folgender Website näher beschrieben sind: des KKP-Netzwerkes (Kommunale Kriminalprävention) abgestimmt und im Lenkungsgremium beschlossen. www.sicherheid.de/inhalt.php?id=10375&menu_ level=1&id_mnu=10375&id_kunden=1032.

An dieser Stelle wird eines der neuesten Projekte kurz 5.12 Ausbildungshaus umrissen: Nachdem das Mark-Twain-Village nicht mehr durch Theaterprojekt „Jungfrau ohne Paradies“ die US-Armee genutzt wurde, hat sich die MTV Bauen und Wohnen mit einer Investition in diese Fläche das Die Radikalisierung ist oft nur einen Mausklick ent- Ziel gesetzt, die Wohnsiedlung für zivile Zwecke nutz- fernt. Videos und Bilder im Internet, in denen Gottes- bar zu machen. In diesem Rahmen entstand auch krieger mit popkulturellen Elementen glorifiziert das Ausbildungshaus in der Römerstraße. Das Projekt werden, motivieren zur Ausreise nach Syrien. Auf wurde von lokalen Arbeitsmarktakteuren, unter Ko- der Suche nach Identität locken die vermeintlichen ordination der städtischen Wirtschaftsförderung, Helden mit Freundschaft, einer streng strukturier- gemeinsam entwickelt – begleitet von einem Beirat, der ten Gemeinschaft, ewigem Ruhm und letztendlich sich aus ansässigen Unternehmen und Wirtschafts- mit dem Paradies. verbänden zusammensetzt. Betreiber des Ausbildungs- hauses ist die Heidelberger Dienste GmbH. Diese interaktive Theaterproduktion entstand mit dem Ziel, einen Dialog auf Augenhöhe zu initiieren. Die Seit dem Ausbildungsjahr 2016/17, mit der offiziellen Jugendlichen sind aufgefordert, selbst die Schwerpunk- Eröffnung am 27. September 2016, stehen 66 möblier- te der Interaktion zu steuern und ihre eigenen Erfah- te Zimmer für Auszubildende zur Verfügung. rungen und Meinungen hinsichtlich Heldenverehrung, Radikalisierung und Krieg, aber auch bezüglich Res- Vor allem vor dem Hintergrund des angespannten pekt, Toleranz und Emanzipation in die Diskussion ein- Wohnungsmarktes in Heidelberg ist dies eine Möglich- zubringen. keit für Auszubildende, eine günstige Wohnung zu Bericht Schule und Bildung 2016/17 191 Non-formale Lernorte

Foto Heidelberger Weiterbildungstag. Foto Ein Blick in das Weiterbildungshandbuch.

finden. Zudem ist das Haus mit einer umfassenden Be- Weiterbildung die Möglichkeit, sich persönlich weiter- treuung ausgestattet. Lern- und Arbeitsräume und zuentwickeln und den beruflichen Schwerpunkt noch berufspädagogische Ansprechpartner sind direkt im einmal zu verändern. Haus anzutreffen. Auch für kleine und mittlere Unter- nehmen stellt dies eine Chance dar, da die Zimmer pri- Aufgrund des hohen Bedarfs ist das Angebot an Fort- mär an mittelständische Betriebe vergeben werden. und Weiterbildungsmaßnahmen in Heidelberg mittler- Unternehmen können sich dadurch besonders für jun- weile fast unüberschaubar geworden. Um Bürgerinnen ge Erwachsene interessant machen – und das in Zei- und Bürgern dennoch einen schnellen Überblick zu ten, in denen es besonders schwierig ist, geeigneten ermöglichen, entwickelte das Amt für Chancengleich- Berufsnachwuchs für Ausbildungsberufe zu gewinnen. heit bereits 1998 ein Handbuch, das die existierenden Das Konzept dahinter ist, dass die Betriebe direkte Fort- und Weiterbildungsangebote in Heidelberg und Vertragspartner des Ausbildungshauses sind und da- der Region übersichtlich präsentiert. her die Mietverträge direkt abgeschlossen werden. Diese müssen mindesten drei Jahre laufen und können Das Handbuch ist mittlerweile so umfangreich gewor- bis zu maximal 10 Jahre bestehen. den, dass es 2016 in zwei Online-Handbücher aufge- teilt werden musste: Die Zimmer sind circa 19 Quadratmeter groß und ha- ben neben Bett, Kleiderschrank und Schreibtisch mit –– in ein Weiterbildungshandbuch, das fast 300 Fort- Stuhl auch eine kleine Küchenzeile mit Esstisch. Das und Weiterbildungsangebote für Frauen und Bad wird jeweils mit dem Zimmernachbarn genutzt Männer umfasst, und ist über einen innenliegenden Flur zugänglich. Die –– und in ein Handbuch, das sich unter dem Titel Kosten für ein Zimmer belaufen sich auf 415 Euro im „Frau und Karriere“ gezielt an Frauen richtet, die Monat, worin alle Nebenkosten enthalten sind. Zudem innerhalb eines Unternehmens mehr Verantwor- gibt es auf jedem Stockwerk Waschmaschinen und tung übernehmen oder sich selbstständig machen Trockner und in den Gemeinschaftsräumen besteht Zu- möchten. gang zu kostenlosem WLAN (Ausbildungshaus 2016). Die jährlich aktualisierten Handbücher sind im Inter- net unter www.heidelberg.de/weiterbildungs- 5.13 Weiterbildungsberatung handbuch und www.heidelberg.de/frau-karriere abrufbar. Noch nie haben sich Arbeitsprozesse und die dazu- gehörigen Berufsbilder so schnell gewandelt wie in Um das Thema Fort- und Weiterbildung noch stärker heutiger Zeit. Um hier Schritt halten zu können, ist es in den Blickpunkt der Öffentlichkeit zu rücken, initiier- unablässig geworden, sich im beruflichen Umfeld te das Amt für Chancengleichheit gemeinsam mit dem fortwährend weiterzubilden. Insbesondere wenn Be- Netzwerk für berufliche Fortbildung Heidelberg am rufsbiografien beispielsweise durch Eltern- oder 18. September 2015 erstmals einen groß angelegten Pflegezeit länger unterbrochen waren, sind berufliche Heidelberger Weiterbildungstag. Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen ein wichtiger Schlüssel zu einem gelingenden Wiedereinstieg. Viele Besucherinnen und Besucher nutzten die Mög- Darüber hinaus bieten Angebote berufsbegleitender lichkeit, sich im Kultur- und Kreativwirtschaftszentrum Bericht Schule und Bildung 2016/17 192 Non-formale Lernorte

Dezernat 16 unter dem Motto „Bildung bringt weiter“ Persönlichkeitsbildung, Kreativität, Schlüsselqualifi- über die bestehenden Weiterbildungsmöglichkeiten zu kationen, Grundbildung und Alphabetisierung sowie informieren. Intensive Gespräche fanden sowohl an zahlreiche Prüfungen und Zertifikate. den Messeständen als auch im angrenzenden Café „Leitstelle“ statt. Abbildung 81 Anteil der einzelnen Fachbereiche am Gesamtpro- gramm der vhs nach Teilnehmenden (ohne 2. Bil- dungsweg und HÜS-Projekt) (Kalenderjahr 2015) Zahlreiche Vorträge gaben interessante Impulse, und Abb. 81 Zusatzangebote wie eine Farb- und Stilberatung oder ein Bewerbungsmappencheck fanden regen Zuspruch. 3.330

Aufgrund des großen Erfolges wollen die Kooperati- 6.828 1.920 onspartnerinnen und -partner den Heidelberger Wei-

terbildungstag als feste Größe etablieren und künftig 2.210 alle zwei Jahre öffentlichkeitswirksam auf das Thema 9.866 aufmerksam machen. 1.485

Der Weiterbildungstag 2015 war außerdem der Start- punkt für eine intensivere Kooperation des Amtes für Sprachen Junge vhs & Familie Chancengleichheit mit dem Regionalbüro des Netzwer- Gesundheit Gesellschaft Kunst & Gestalten Beruf & Computer kes für berufliche Fortbildung Heidelberg: Seit Herbst 2015 bietet Marion Baader, Leiterin des Regionalbüros, Quelle Volkshochschule Heidelberg. an jedem ersten Freitag im Monat individuelle und kos- tenfreie Beratung für Frauen und Männer in den Räu- men des Amtes an. Welche Weiterbildung passt zu mir? Kann ich diese berufsbegleitend absolvieren? Wie Tabelle 108 Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer pro Fach- kann ich sie finanzieren? Auf diese Fragen gibt die Be- bereich (ohne zweiter Bildungsweg und ohne HÜS) ratung Antworten und unterstützt so Arbeitnehmer- Fachbereich Zahl der Teilnehmer innen und Arbeitnehmer bei der beruflichen Neu- und Gesellschaft 1.920 Umorientierung. Angeboten wird eine Erst- und Lot- Kunst & Gestalten 3.330 senberatung – bei den Terminen können nicht nur ge- Gesundheit 6.828 zielte Fragen beantwortet, sondern auch Visionen und Sprachen 9.866 Ideen entwickelt werden. Bei Bedarf wird an andere Beruf & Computer 1.485 Stellen weiter verwiesen. Die genauen Termine werden Junge vhs & Familie 2.210 regelmäßig auf den Internetseiten der Stadt und im Quelle Volkshochschule Heidelberg. Heidelberger Stadtblatt bekannt gegeben.

Mit ihrem Motto „Bildung für alle“ ist die Volkshoch- schule einer der größten Anbieter von Weiterbildung in 5.14 Volkshochschule Heidelberg und damit elementarer Bestandteil der Heidelberg Daseinsvorsorge. Sie bietet ein breites und verlässliches Bildungsangebot für alle Gruppen der Gesellschaft Neben den Schulabschlüssen auf dem zweiten Bil- zu sozialverträglichen Preisen an. In unserer globalisier- dungsweg – die vhs ist Träger eines privaten Abend- ten, hochkomplexen Gesellschaft wandeln sich die gymnasiums, einer Abendrealschule und bereitet auf Anforderungen an Bürgerinnen und Bürger stetig. Die den Hauptschulabschluss vor – bietet die Volkshoch- Antwort auf diese Herausforderung ist lebensbeglei- schule Heidelberg ein umfangreiches Fort- und Weiter- tendes Lernen: Menschen benötigen erweiterte beruf- bildungsprogramm für Menschen aller Altersstufen liche Kenntnisse, ihre gesellschaftliche Situation ändert an. Das breit gefächerte Kursangebot umfasst unter sich, sie bewegen sich im fremdsprachlichen Umfeld, anderem: Gesundheitsbildung, über 25 Fremdsprachen sie wollen sich in der neuen Heimat in Deutschland mit Zertifikat, Deutsch als Fremdsprache und Integra- integrieren, sie möchten sich neue Medien oder tech- tionskurse, Berufliche Qualifizierung, Allgemeinbil- nische Anwendungsmöglichkeiten erschließen, präven- dung wie Geschichte, Psychologie, Philosophie, Litera- tiv etwas für ihre Gesundheit tun, ihre Persönlichkeit tur, Naturwissenschaften, Elternbildung und vieles und neue Kompetenzen entwickeln, ihr Leben aktiv ge- mehr, Lernen für die Demokratie: Politische Bildung, stalten und vieles mehr. Für diese Bedürfnisse bietet Bericht Schule und Bildung 2016/17 193 Non-formale Lernorte

Foto Deutschunterricht an der vhs.

Tabelle 109 Die vhs in Zahlen (Volkshochschule Heidelberg 2015)

2009* 2010 2011** 2012*** 2013 2014 2015 Gesamtprogramm in Unterrichtsstunden 56.734 61.901 60.685 60.147 65.390 69.051 73.216 Zahl der Kurse/Seminare 1.933 2.143 2.060 2.156 2.238 2.143 1.938 Teilnehmer der Kurse/Seminare 23.323 23.806 23.782 24.904 26.266 25.577 23.624 Zahl der Vorträge 103 102 89 97 104 123 99 Besucher der Vorträge 3.128 2.925 2.992 2.621 2.545 3.515 2.061 Zahl der Exkursionen 48 36 34 31 34 34 32 Teilnehmer der Exkursionen 783 570 521 468 574 580 458 Zahl der Ausstellungen 7 6 9 5 7 8 6 Teilnehmende Prüfungen 1.526 1.546 1.666 1.690 1.637 1.862 1.785 Anzahl der Lehrkräfte 639 625 614 600 645 595 593 * September 2009: Beginn der Schulprojekte HÜS und DFS ** inklusive 7.421 Unterrichtsstunden in den Schulprojekten *** Ende DFS, noch 4.232 Unterrichtsstunden in HÜS Quelle Volkshochschule Heidelberg.

die Volkshochschule ein vielfältiges Weiterbildungs- Anbieter für Alphabetisierungskurse vor Ort. Die Kurse angebot an aktuellen Kursen, Seminaren, Workshops, für Migrantinnen und Migranten mit auf Dauer an- Vorträgen und Exkursionen an. gelegtem Aufenthalt in Deutschland umfassen bis zu 1.200 Unterrichtsstunden Deutsch sowie 100 Stunden Im Zuge des großen Zustromes von Menschen auf Unterricht im Orientierungskurs über unsere Rechts- der Flucht spielen auch die staatlich geförderten Inte- ordnung, Kultur und Geschichte. grationskurse des Bundesministeriums für Migration und Flüchtlinge (BAMF) eine immer wichtigere Im Jahr 2015 besuchten 4.496 Teilnehmende die Rolle. Die Volkshochschule ist in Heidelberg größter Deutschkurse der vhs Heidelberg – Tendenz stark stei- Träger für Integrationskurse und zudem einziger gend. Bericht Schule und Bildung 2016/17 194 Non-formale Lernorte

5.15 Akademie für Ältere 5.16 Interkulturelles Zentrum

Die Akademie für Ältere ist eine Bildungseinrichtung Gründung für Senioren. Sie möchte Menschen im Ruhestand die Möglichkeit bieten, aktiv zu bleiben. Die Akademie 2012 realisierte der Gemeinderat der Stadt Heidelberg besteht seit 1984 und richtet sich mit einem vielfälti- die im Heidelberger Kommunalen Integrationsplan gen Angebot an Menschen ab 60 Jahren. Sie wurde festgesetzte Forderung und gab den Startschuss zur als Verein (e. V.) gegründet. Heute ist der Verein Träger Gründung eines Interkulturellen Zentrums. der Akademie für Ältere GmbH. Seit 2006 gibt es zu- dem eine Stiftung, deren momentaner Grundstock Das Interkulturelle Zentrum (IZ) ist eine Einrichtung der 450.000 Euro beträgt. Stadt Heidelberg, in der sich Menschen begegnen und austauschen können. Das IZ will die Vielfalt der Be- Die Akademie hat 3.400 Teilnehmerinnen und Teilneh- wohnerinnen und Bewohner der Stadt repräsentieren mer, die für einen jährlichen Beitrag von derzeit 85 und stärken. Dabei dient es als Ansprechpartner für Euro das umfangreiche Angebot nutzen können. Sozi- kulturelle Organisationen, Vereine und Institutionen. al schwächere Menschen können bei der Stadt Hei- delberg den Heidelberg-Pass beantragen und erhalten Zukünftig zieht das IZ gemeinsam mit der Ausländerbe- einen Rabatt von 50 Prozent. Einige Veranstaltungen hörde in das Kesselhaus auf dem Landfriedgelände in wie etwa Vorträge können auch von Nicht-Teilnehmern Bergheim. Beide zusammen bilden das International besucht werden. Jährlich hat die Akademie dadurch Welcome Center und sind ein zentraler Baustein etwa 30.000 Besucher. 330 Ehrenamtliche kümmern der Willkommens- und Anerkennungskultur der Stadt. sich um die Belange der Mitglieder. Diese Kooperation eines soziokulturellen Zentrums mit einer Ausländerbehörde ist bundesweit einmalig. Ihren Sitz hat die Akademie in den Räumen der Volks- hochschule Heidelberg in der Bergheimer Straße 76. Ziele

Sie gibt Anregungen, ermöglicht Kontakte zu Gleichalt- –– Förderung von Integration, gleicher Teilhabe und rigen und Gleichgesinnten und bietet auf die Zielgrup- kultureller Vielfalt, pe zugeschnittene Lern- und Freizeitangebote. Darüber –– zentrale Anlauf- und Beratungsstelle für Migranten- hinaus können sich Seniorinnen und Senioren bei der selbstorganisationen (MSO), Akademie für das Studium ab 60 eintragen. Die Aka- –– Bedarfsanalysen und Entwicklung eines Interkultu- demie hilft bei der Anmeldung und weiteren organisa- rellen Netzwerks und von Kooperationen im Bereich torischen Stolpersteinen auf dem Weg Interkultur, zu einem Hörerausweis (Akademie für Ältere 2016). –– Entwicklung des International Welcome Centers (IWC) im Rahmen der Internationalen Bauausstel- Tabelle 110 gibt einen Überblick zum Kursangebot der lung (IBA), Akademie für Ältere. –– nationaler und internationaler Kulturaustausch zum Ziel der Völkerverständigung und Förderung der Toleranz untereinander.

Tabelle 110 Übersicht des Kursangebotes der Akademie für Ältere

Gesundheit & Bewegung Gymnastik, Körperschulen, Sportspiele, Tanzgruppen, Gedächtnistraining & Denkspiele, Psychologie, medizinische Reihen Natur & Umwelt Wanderspaziergänge, Wander-Tagestouren, Fahrrad-Tagestouren, Naturwissenschaften Gesellschaft & Kultur Geschichte, Politik & Zeitgeschehen, Recht & Rechtsgeschichte, Philosophie, Theologie, Geographie Kunst, Literatur & Musik Kunstgeschichte, Literatur, Kreatives Gestalten, Textiles Gestalten & Mode, Theater & Theaterspiel, Musik & Musizieren Sprachen Arabisch, Chinesisch, Deutsch, Englisch, Französisch, Griechisch, Hebräisch, Italienisch, Spanisch, Latein, Polnisch, Russisch, Türkisch Akademie unterwegs Tagesfahrten, Kulturreisen, Rad- und Wanderreisen, Betriebsbesichtigungen Computer & Windows Computer, Android Smartphone & Tablet, Informations- & Einzelveranstaltungen, Computer-Treffen Mobile Geräte Quelle Akademie für Ältere Heidelberg, 2016. Bericht Schule und Bildung 2016/17 195 Non-formale Lernorte

Foto links Akademie für Ältere. Foto rechts Lesen in der Lutherstraße 2016. Bericht Schule und Bildung 2016/17 196 Non-formale Lernorte

Netzwerkpartner 5.17 Internationale Bauausstellung IBA –– Andere Kultureinrichtungen, Amt für Zuwande- rungsangelegenheiten, Ausländer- und Migrations- rat (AMR), städtische Einrichtungen und viele Bildung als Motor der Stadtentwicklung – mehr, die Internationale Bauausstellung Heidelberg –– mittlerweile haben sich 24 MSOs der „Allianz „Wissen | schafft | Stadt“ der Vielfalt des Interkulturellen Zentrums“ ange- schlossen und bereiten in monatlichen Netz- So, wie die Industriegesellschaft und das Auto unsere werktreffen Veranstaltungen und Projekte in Ko- Städte verändert haben, so könnte dies die Wissens- operation mit dem IZ vor, gesellschaft des 21. Jahrhunderts tun. Welche Poten- –– bis zu 24 Vereine und Institutionen nutzen den ziale verbergen sich hinter dem Schlagwort der Wis- Veranstaltungsraum des IZ regelmäßig für Vereins- sensgesellschaft für die Entwicklung der europäischen treffen, Besprechungen und Fortbildungen. Stadt? Mit dieser und weiteren Fragen beschäftigt sich die Internationale Bauausstellung (IBA) seit Ende Veranstaltungen und Projekte im IZ 2012 in Heidelberg. Bis 2022 stößt die IBA Heidelberg Projekte und Prozesse für die Wissensstadt von Mor- –– Koordinierung der Internationalen Wochen gegen gen an und hilft, diese umzusetzen. Ihr Leitthema: Rassismus für die Stadt Heidelberg: 2016 beteiligten Wissen | schafft | Stadt. Dabei geht es in erster Linie sich rund 40 Heidelberger Vereine und Institutio- darum, Fragen des gesellschaftlichen Wandels auf ihre nen an den Aktionswochen. städtebaulichen und architektonischen Dimensionen –– In Kooperation mit dem Kulturamt findet 2016 zu fokussieren. das Literaturprojekt „Heidelberg liest neue Weltlite- ratur“ im Rahmen der „UNESCO City of Literature“ Heidelberg eignet sich hervorragend als Versuchs- mit verschiedenen Lesungen und Diskussionsrun- anordnung: Sowohl Stadt als auch Universität entwi- den statt. Die Lesereihe bringt Vertreter aus Literatur ckeln sich im Spannungsfeld von Geschichte und mit (internationalen) Künstlern, Wissenschaftlern, Gegenwart. Die Stadt verfügt über verschiedene wis- Politikern und Aktivisten zusammen und schafft senschaftliche Institutionen von internationalem neue Netzwerke. Das Projekt wird vom Land Rang. Doch Wissen bildet sich nicht nur im Bereich Baden-Württemberg mit 20.000 Euro und vom der akademischen Institutionen ab. Auch die räumli- Kulturamt Heidelberg gefördert. chen Qualitäten von Bildungs- und Kultureinrichtungen –– Zukunftsgespräche – Heidelberg interkulturell: Jähr- in jedem Stadtteil haben Einfluss auf die Attraktivi- lich finden zwei bis drei Netzwerktreffen aller tät und Zukunftsfähigkeit von Heidelberg. Anspruchs- Heidelberger Interkulturschaffender auf Einladung voll gestaltete Orte des Wissens sind daher entschei- des IZ statt. dend für eine nachhaltige, sozial und demografisch –– Seit Herbst 2015 hat sich das IZ im Rahmen der ausgewogene Stadtentwicklung. Daher gehören Veranstaltungsreihe „Heidelberger Flüchtlingsge- „Lernräume“ auch zu einem der fünf Leitthemen der spräche“ das Ziel gesetzt, den Dialog zum Thema IBA Heidelberg, zu denen sie im gesamten Stadt- Flüchtlinge mit bundesweit renommierten sowie gebiet von Heidelberg mit unterschiedlichen Akteu- lokal engagierten Akteuren zu fördern. ren Planungsprozesse und Bauprojekte initiiert und –– Im Rahmen des „VIELFALT-Projektes“, das seit qualifiziert. 2014 vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und der Stadt Heidelberg mit insgesamt 150.000 Eine Brücke zwischen akademischer und schulischer Euro gefördert wurde, hat das IZ die „Allianz der Bildung schlägt zum Beispiel das IBA_PROJEKT des Vielfalt“ des Interkulturellen Zentrums ins Leben neuen „Collegium Academicum“: Einst in der Seminar- gerufen. Im Rahmen des Projekts wurden im IZ in- straße 2 beheimatet, plant die Initiative mit der IBA terkulturelle Vereine, Initiativen und Gruppen aus ein selbstverwaltetes Studierendenwohnheim auf der Heidelberg professionalisiert, vernetzt und mit städ- Konversionsfläche US-Hospital in Heidelberg-Rohrbach. tischen Strukturen bekannt gemacht. Neben Wohnraum für über 200 junge Menschen in –– Bis dato fanden rund 60 Veranstaltungen im Rah- einem innovativen Holz-Neubau und einem Bestands- men des Projektes statt. gebäude wollen die Studierenden selbst ein Propä- deutikum anbieten sowie ihr vielfältiges Bildungs- und Kulturprogramm mit allen Interessierten, insbeson- dere aus der Nachbarschaft, teilen. Zwischen den Ge- nerationen und Kulturen soll das „Ideenhaus Emmerts- grund“ integrativ wirken. Ein IBA_KANDIDAT der Bericht Schule und Bildung 2016/17 197 Non-formale Lernorte

Foto Collegium Academicum Modell (Quelle: IBA Heidelberg Drexler Guinand Jauslin).

Evangelischen Kirche, den die IBA begleitet, führt aktiv, um diese international geführte Debatte für eine interkulturelle Kita mit Musikschwerpunkt mit Heidelberg fruchtbar zu machen, sei es in Bergheim, einem neu zu gründenden Institut der Pädagogischen Wieblingen oder zwischen der Süd- und Weststadt. Hochschule vor Ort und Seniorenwohnen zusam- men. Das IBA_PROJEKT der WERKstattSCHULE e.V.: Entscheidender Ansatz der IBA Heidelberg bei der Mit Unterstützung der IBA wird das erfolgreiche Konzeption neuer oder der Neuausrichtung vorhande- Projekt außerschulischer handwerklicher Bildung für ner Lernräume ist es, diese nicht nur für die Nutzerin- alle Schulformen und Bildungsmilieus erweitert. nen und Nutzer, sondern mit ihnen gemeinsam zu ge- Unter dem Namen „exPRO 3“ steht dafür eine räum- stalten. Einen exemplarischen Prozess in dem Bereich liche und inhaltliche Erneuerung und Erweiterung hat die Stadt Heidelberg gemeinsam mit dem Haus der an. Zusammen mit einem neu gestalteten Werkhof Jugend im Rahmen des IBA_KANDIDATEN „Haus der entsteht neben einem kreativen Lernort im ehema- Jugend 60.1“ aufgesetzt: In einer dreimonatigen On- ligen Bahnbetriebswerk auch ein Bindeglied zwischen line-Diskussion über die Nachrichten-App WhatsApp den Stadtteilen Bahnstadt, Pfaffengrund und Wieb- haben über 100 Jugendliche aktiv über die zukünftige lingen/Ochsenkopf. Darüber hinaus sind unter an- Gestaltung ihres Hauses diskutiert; die Ergebnisse des derem Projekte für ein DAI-Forum mit Zielgruppe jün- Verfahrens flossen anschließend in den Architekten- geres Heidelberg, mit den Stadtwerken Heidelberg wettbewerb ein, bei dem die IBA Kooperationspartner ein Energie- und Zukunftsspeicher zur Veranschauli- ist. Groß angelegt ist die Jugendbeteiligung der IBA im chung der Energiewende und die Idee eines Landwirt- Rahmen der „Planungsphase Null“ der US-Konversi- schaftsparks zur Vermittlung und Aktivierung von onsfläche Patrick-Henry-Village: Die Digital Design Unit Stoffkreisläufen über Naherholungspotenziale hinaus (DDU) der TU Darmstadt hat eine Version des Spiels in Bearbeitung. Minecraft entwickelt, die, maßgeschneidert auf Hei- delbergs neuen Stadtteil, den Spielern ermöglicht, Stärker noch als mit punktuellen Einzelprojekten zie- auch ohne Architekturvorkenntnisse ihre ganz eigenen len ganze Bildungslandschaften darauf ab, durch Utopien für das neue Stadtquartier in Heidelberg zu intensivierte Kooperationen und räumliche Verschrän- entwerfen. Nach einer sechsmonatigen Spielzeit wur- kungen bessere Bildungsbedingungen quer zu den den die Ergebnisse des Spiels analysiert und dem Städ- Jahrgängen, Generationen und Institutionen zu schaf- teplaner Kees Christiaanse zur Erstellung seiner Ent- fen. Neben den Gebäuden tragen dabei auch der öf- wicklungsvision für den Stadtteil überreicht. fentliche Raum oder die Freianlagen große Potenziale für innovative Lernkonzepte in sich. Hierzu ist die IBA Weitere Informationen: www.iba.heidelberg.de Bericht Schule und Bildung 2016/17 198 Anhang

6. Anhang Bericht Schule und Bildung 2016/17 199 Anhang

6.1 Adressenübersicht Schiller International University Zollhofgarten 1 Hochschulen und Universitäten 69115 Heidelberg Telefon 06221 45810 Heidelberg International Business Academy Internationale Studienprogramme SRH Hochschule Heidelberg Sickingenstraße 63–65 Ludwig-Guttmann-Straße 6 69126 Heidelberg 69123 Heidelberg Telefon 06221 64420 Telefon 06221 88-1000 Telefax 06221 644242 Telefax 06221 88-4122 [email protected] [email protected]

Hochschule für Jüdische Studien Young Business School Heidelberg Landfriedstraße 12 c/o IJM e.V. 69117 Heidelberg Haberstraße 1 Telefon 06221 54192-00 69126 Heidelberg Telefax 06221 54192-09 Telefon 06221 39556-75 [email protected] Telefax 06221 39556-65 [email protected] Hochschule für Kirchenmusik der evangelischen Landeskirche Baden Schulkindergarten für Sprachbehinderte Hildastraße 8 69115 Heidelberg Marie-Bertha-Coppius-Kindergarten Telefon 06221 27062 Schulleitung: Rektorin Theresia König Telefax 06221 21876 Heidelberger Straße 61 [email protected] 69126 Heidelberg Telefon 06221 393610 Internationale Berufsakademie der F+U Unter- Telefax 06221 335601 nehmensgruppe gGmbH [email protected] Studienort Heidelberg Kurfürsten-Anlage 64-68 Grundschulförderklassen 69115 Heidelberg Telefon 06221 7050-200 Heiligenbergschule – Handschuhsheim Telefax 06221 7050-349 Schulleitung: Rektorin Anja Wyrwas [email protected] Berliner Straße 100 69120 Heidelberg Pädagogische Hochschule Heidelberg Telefon 06221 412631 Keplerstraße 87 Telefax 06221 419461 69120 Heidelberg [email protected] Telefon 06221 477-0 www.heiligenbergschule.de Telefax 06221 477-432 [email protected] Grundschule Emmertsgrund – Emmertsgrund Schulleitung: Rektorin Britta Biermas Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Forum 1 Seminarstraße 2 69126 Heidelberg 69117 Heidelberg Telefon 06221 383026 Telefon 06221 54-0 Telefax 06221 351141 Telefax 06221 54-2618 [email protected] [email protected] www.grundschuleemmertsgrund.com Bericht Schule und Bildung 2016/17 200 Anhang

Grundschulen Grundschule Emmertsgrund – Emmertsgrund Schulleitung: Rektorin Britta Biermas Albert-Schweitzer-Schule – Pfaffengrund Forum 1 Schulleitung: Rektorin Anja Schmidt 69126 Heidelberg Schwanenweg 3 Telefon 06221 383026 69123 Heidelberg Telefax 06221 351141 Telefon 06221 700032 [email protected] Telefax 06221 779387 www.grundschuleemmertsgrund.com [email protected] www.ass-heidelberg.de Grundschule Ziegelhausen – Ziegelhausen Schulleitung: Rektorin Claudia Schicht Bahnstadt-Grundschule Steinbachschule: Peterstaler Straße 154 Schulleitung: Rektorin Melanie Kronz Neckarschule: Peterstaler Straße 15 Schwalbenweg 1b 69118 Heidelberg 69123 Heidelberg Telefon 06221 802870 Telefon 06221 776177 Telefax 06221 6735567 Telefax 06221 700231 [email protected] [email protected] www.grundschule-ziegelhausen.de

Eichendorffschule – Rohrbach Heiligenbergschule – Handschuhsheim Schulleitung: Rektorin Jutta Stempfle-Stelzer Schulleitung: Rektorin Anja Wyrwas Heidelberger Straße 61 Berliner Straße 100 69126 Heidelberg 69120 Heidelberg Telefon 06221 315088 Telefon 06221 412631 Telefax 06221 374054 Telefax 06221 419461 [email protected] [email protected] www.eichendorffschule-heidelberg.de www.heiligenbergschule.de

Friedrich-Ebert-Schule – Altstadt Internationale Gesamtschule Heidelberg, Schulleitung: Rektorin Stefanie Wall Primarstufe – Rohrbach Sandgasse 14 Schulleitung: Oberstudiendirektor Werner Giese 69117 Heidelberg Leiterin Primarstufe: Ingrid Sonnenschein-Odar Telefon 06221 58-32080 Baden-Badener-Straße 14 Telefax 06221 58-32240 69126 Heidelberg [email protected] Telefon 06221 310-0 www.friedrich-ebert-grundschule-hd.de Telefax 06221 310-210 [email protected] www.igh-heidelberg.com Fröbelschule – Wieblingen Schulleitung: Rektorin Antje Spellig Mannheimer Straße 217 Kurpfalzschule – Kirchheim 69123 Heidelberg Schulleitung: Rektorin Michaela Kobès Telefon 06221 831135 Schäfergasse 18 Telefax 06221 836449 69124 Heidelberg [email protected] Telefon 06221 785507 www.froebelschule-heidelberg.de Telefax 06221 785925 [email protected] www.kurpfalzschuleheidelberg.de Bericht Schule und Bildung 2016/17 201 Anhang

Landhausschule – Weststadt Wilckensschule – Bergheim Schulleitung: Rektor Udo Gärtner Schulleitung: Rektorin Ulrike Beetz Landhausstraße 20 Vangerowstraße 9 69115 Heidelberg 69115 Heidelberg Telefon 06221 602597 Telefon 06221 58-32460 Telefax 06221 168606 Telefax 06221 58-32500 [email protected] [email protected] www.landhausschule.de www.wilckensschule-heidelberg.de

Mönchhofschule – Neuenheim Gemeinschaftsschulen Schulleitung: Rektorin Yvonne Kieser Mönchhofstraße 18 Geschwister-Scholl-Schule – Kirchheim 69120 Heidelberg Schulleitung: Rektorin Sabine Horn Telefon 06221 472579 Königsberger Straße 2 Telefax 06221 404616 69124 Heidelberg [email protected] Telefon 06221 785523 www.moenchhofschule.de Telefax 06221 780807 [email protected] www.geschwister-scholl-schule-heidelberg.de Pestalozzischule – Weststadt Schulleitung: Rektorin Katja Weidner Rohrbacher Straße 96 Waldparkschule – Boxberg 69126 Heidelberg Schulleitung: Rektor Thilo Engelhardt Telefon 06221 507-900 Am Waldrand 21 Telefax 06221 507-910 69126 Heidelberg [email protected] Telefon 06221 893770 www.pestalozzischule-heidelberg.de Telefax 06221 351111 [email protected] www.waldparkschule.de Schlierbach-Grundschule – Schlierbach Schulleitung: Rektorin Ulla Leonhardt-Holloh Schlierbacher Landstraße 23 Realschulen 69118 Heidelberg Telefon 06221 802068 Gregor-Mendel-Realschule – Kirchheim Telefax 06221 889514 Schulleitung: Realschulrektor Claus Heinrich [email protected] Harbigweg 24 www.schlierbach-grundschule.de 69124 Heidelberg Telefon 06221 4340190 Telefax 06221 43401930 Tiefburgschule – Handschuhsheim [email protected] Schulleitung: Rektor Eberhard Kunze www.gregor-mendel-realschule.de Kriegsstraße 14 69121 Heidelberg Telefon 06221 480201 Johannes-Kepler-Realschule – Neuenheim Telefax 06221 436464 Schulleitung: Realschulrektor Jens Albrecht [email protected] Mönchhofstraße 24–26 www.tiefburgschule-hd.de 69120 Heidelberg Telefon 06221 472084 Telefax 06221 402587 [email protected] www.jkr.hd.schule-bw.de Bericht Schule und Bildung 2016/17 202 Anhang

Theodor-Heuss-Realschule – Altstadt Kurfürst-Friedrich-Gymnasium – Altstadt Schulleitung: Realschulrektor Arnd Rupp Schulleitung: Plöck 105 Oberstudiendirektor Dr. Michael Alperowitz 69117 Heidelberg Neckarstaden 2 Telefon 06221 58-32100 69117 Heidelberg Telefax 06221 58-32090 Telefon 06221 58-32150 [email protected] Telefax 06221 181096 www.thrs-heidelberg.de [email protected] www.kfg-heidelberg.de Gesamtschule Sonderpädagogische Bildungs- und Internationale Gesamtschule Heidelberg – Beratungszentren (SBBZ) Eine Friedensschule – Rohrbach Schulleitung: Oberstudiendirektor Werner Giese Graf von Galen-Schule – Pfaffengrund Baden-Badener-Straße 14 SBBZ mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung 69126 Heidelberg Schulleitung: Sonderschulrektor Winfried Monz Telefon 06221 310-0 Schwalbenweg 1b Telefax 06221 310-210 69123 Heidelberg [email protected] Telefon 06221 776177 www.igh-heidelberg.com Telefax 06221 700231 [email protected] www.galen-schule.de Gymnasien

Bunsen-Gymnasium – Neuenheim Klinikschule Heidelberg SBBZ – Neuenheim Schulleitung: Oberstudiendirektor Volker Nürk Schulleitung: Rektorin Sati Cinar Humboldtstraße 23 Marsilius-Arkaden – Im Neuenheimer Feld 130.3 69120 Heidelberg 69120 Heidelberg Telefon 06221 64340 Telefon 06221 56-8408 Telefax 06221 419421 Telefax 06221 56-5592 [email protected] [email protected] www.bg.hd.bw.schule.de www.klinikum.uni-heidelberg.de/klinikschule- heidelberg.109784.0.html

Helmholtz-Gymnasium – Südstadt Schulleitung: Oberstudiendirektor Siegfried Zedler Marie-Marcks-Schule – Bergheim Rohrbacher Straße 102 SBBZ mit Förderschwerpunkt Lernen 69126 Heidelberg Schulleiterin: Sonderschulrektorin Stefanie Srivastava Telefon 06221 37040 Telefax 06221 300359 Schulstandort Bergheim [email protected] Vangerowstraße 9 www.helmholtz-heidelberg.de 69115 Heidelberg

Schulstandort Kirchheim Hölderlin-Gymnasium – Altstadt (nur noch bis Ende Schuljahr 2016/17) Schulleitung: Oberstudiendirektorin Dr. Andrea Merger Königsberger Straße 2 Plöck 40–42 69124 Heidelberg 69117 Heidelberg Telefon 06221 712295 Telefon 06221 58-32120 Telefax 06221 786358 Telefax 06221 58-32440 [email protected] [email protected] www.marie-marcks-schule.de www.hoelderlin.org Bericht Schule und Bildung 2016/17 203 Anhang

Stauffenbergschule – Pfaffengrund Schloss-Schule Ilvesheim SBBZ mit Förderschwerpunkt Sprache SBBZ mit Förderschwerpunkt Sehen Schulleitung: Sonderschulrektorin Ina Krüger-Kumlehn Schulleitung: Fachschuldirektorin Stephanie Liebers Schulplatz 4 Schlossstraße 23 69123 Heidelberg 68549 Ilvesheim Telefon 06221 707800 Telefon 0621 4969-0 Telefax 06221 707859 Telefax 0621 4969-149 [email protected] [email protected] www.stauffenbergschule-hd.de www.schloss-schule-ilvesheim.de

SBBZ, die Heidelberger Schüler aufnehmen, Stephen-Hawking-Schule aber außerhalb der Stadt Heidelberg liegen: SBBZ mit Förderschwerpunkt körperliche und motori- sche Entwicklung Albrecht Dürer-Schule Mannheim Schulleitung: Fachschuldirektor Thomas Bohnert SBBZ mit Förderschwerpunkt Sehen Im Spitzerfeld 25 Schulleitung: Fachschuldirektorin Dagmar Heinemann 69151 Neckargemünd Baumstraße 24 Telefon 06223 81-3005 68309 Mannheim Telefax 06223 81-3006 Telefon 0621 72651 [email protected] Telefax 0621 7363123 www.stephenhawkingschule.de [email protected] www.sehbehindertenschule-mannheim.de Berufliche Schulen

Hör-Sprachzentrum Heidelberg/Neckargemünd Carl-Bosch-Schule – Wieblingen SBBZ mit Förderschwerpunkt Hören und Sprache Schulleitung: Studiendirektor Jens-Peter Misch Schulleitung: Fachschuldirektorin Noëlle M. Soerensen Maria-Probst-Straße 8 Schützenhausstraße 34 69123 Heidelberg 69151 Neckargemünd Telefon 06221 528-500 Telefon 06223 807-0 Telefax 06221 22340 Telefax 06223 807-133 [email protected] [email protected] www.cbs-heidelberg.de www.hsz-hdn.de Fritz-Gabler-Schule (Hotelfachschule) – Boxberg Martinsschule Ladenburg Schulleitung: SBBZ mit Förderschwerpunkt körperliche und Oberstudiendirektor Martin Dannenmann motorische Entwicklung Buchwaldweg 6 Schulleitung: Fachschuldirektor Steffen Funk 69126 Heidelberg Hirschberger Allee 2 Telefon 06221 3501-0 68526 Ladenburg Telefax 06221 385375 Telefon 06203 95839-0 [email protected] Telefax 06203 95839-5330 www.hotelfachschule-heidelberg.de [email protected] www.martinsschule-ladenburg.de Johannes-Gutenberg-Schule – Wieblingen Schulleitung: Oberstudiendirektor Martin Schmidt Peter-Koch Schule Weinheim Wieblingerweg 24/7 SBBZ mit Förderschwerpunkt emotionale und 69115 Heidelberg soziale Entwicklung Telefon 06221 528-700 Schulleitung: Fachschuldirektorin Bärbel Geschwill Telefax 06221 21472 Am Pilgerhaus 8 [email protected] 69469 Weinheim www.jgs-heidelberg.de Telefon 06201 5005-0 Telefax 06201 5005-13 [email protected] www.pilgerhaus.de/pilgerhaus/schule Bericht Schule und Bildung 2016/17 204 Anhang

Julius-Springer-Schule – Weststadt Englisches-Institut – Südstadt Schulleitung: Oberstudiendirektor Uli Liebler (Grundschule) Rohrbacher Straße 96 Schulleitung: Angelika Lorenz 69126 Heidelberg Rheinstraße 14 Telefon 06221 507-500 69126 Heidelberg Telefax 06221 164754 Telefon 06221 3493-70 [email protected] Telefax 06221 3493-79 www.jss-heidelberg.de [email protected] www.englisches-institut.de/index.php/grundschule Marie-Baum-Schule – Wieblingen Schulleitung: Studiendirektorin Jutta Köhler Englisches-Institut – Südstadt Maria-Probst-Straße 6 (Gymnasium) 69123 Heidelberg Schulleitung: Andree Körber Telefon 06221 528-900 Rheinstraße 14 Telefax 06221 24531 69126 Heidelberg [email protected] Telefon 06221 3493-0 www.marie-baum-schule.de Telefax 06221 3493-69 [email protected] www.englisches-institut.de/index.php/gymnasium Willy-Hellpach-Schule – Weststadt Schulleitung: Studiendirektor Bernhard Stehlin Römerstraße 77 F+U Bilinguale Grundschule des Heidelberger 69115 Heidelberg Privatschulcentrums – Altstadt Telefon 06221 507-700 Schulleiter: Gerd Ortlieb Telefax 06221 164518 Fahrtgasse 7–13 [email protected] 69117 Heidelberg www.whs.hd.bw.schule.de Telefon 06221 912020 Telefax 06221 8936450 [email protected] Privatschulen www.hpc-schulen.de

Elisabeth-von-Thadden-Schule – Wieblingen (Gymnasium) F+U Heidelberger Privatschulcentrum – Bergheim Schulleitung: Dr. Heinz-Martin Döpp (Realschule, Gymnasium und Berufskollegs) Klostergasse 2–4 Schulleiter: Herbert Schläger 69123 Heidelberg Schulleiter Realschule: Björn Walden Telefon 06221 82720 Kurfürsten-Anlage 64–68 Telefax 06221 8272-99 69115 Heidelberg [email protected] Telefon 06221 7050-101 www.elisabeth-von-thadden-schule.de Telefax 06221 7050-341 [email protected] www.hpc-schulen.de Elisabeth-von-Thadden-Grundschule – Pfaffengrund Schulleitung: Brigitte Bierig-Feuerstein und Französische Grundschule (École francaise Pierre Regine Wirth et Marie Curie) – Wieblingen Steinhofweg 95 Schulleitung: Thierry Meyer 69123 Heidelberg Wieblinger Weg 9 Telefon 06221 73922-0 69123 Heidelberg Telefax 06221 7392211 Telefon 06221 840983 [email protected] [email protected] www.thadden-grundschule.de www.ecole.de Bericht Schule und Bildung 2016/17 205 Anhang

Freie Christliche Schule – Rohrbach Heidelberg International School – Wieblingen (Grundschule und Hauptschule) Schulleitung: Kathleen Macdonald Schulleitung: Pastor Reinhard Mutzke Wieblinger Weg 7–9 Felix-Wankel-Straße 12 69123 Heidelberg 69126 Heidelberg Telefon 06221 759060-0 Telefon 06221 302118 Telefax 06221 759060-99 Telefax 06221 395998 [email protected] [email protected] www.hischool.de www.fcg-heidelberg.de St. Raphael-Gymnasium – Neuenheim Freie Montessori-Schule Heidelberg – Rohrbach Schulleitung: OStD Ulrich Amann (Grundschule) Roonstraße 1–5 Schulleitung: Senol Durmusoglu 69120 Heidelberg Turnerstraße 133 Telefon 06221 4039-0 69126 Heidelberg Telefax 06221 4039-39 Telefon 06221 372432 [email protected] Telefax 06221 3379125 www.srgh.de [email protected] www.montessori-heidelberg.de St. Raphael-Realschule – Neuenheim Schulleitung: OStD Ulrich Amann; Freie Reformschule – Dossenheim zuständige Abteilungsleitung: Claudia Scherer (Grundschule und Realschule) Roonstraße 1–5 Schulleitung: Kerstin Götz, Lisa Kolb, 69120 Heidelberg Dr. Markus Lotzenburger und Dr. Axel Ohnesorge Telefon 06221 4039-29 Gerhart-Hauptmann-Straße 30 Telefax 06221 4039-25 69221 Dossenheim [email protected] Telefon 06221 8682020 www.srrh.de Telefax 06221 7500072 [email protected] Zweiter Bildungsweg www.lernzeitraeume.de

Abendschule der Volkshochschule – Bergheim Freie Waldorfschule Heidelberg – Wieblingen (Hauptschule, Realschule und Gymnasium) Schulführung: Thomas Diener, Stephan Götte, Leiter des Gymnasiums: Claus Reske Walter Schlegel Leiter der Realschule: Erich Baumann Mittelgewannweg 16 Leiterin Hauptschulabschluss: Bettina Rothhaas 69123 Heidelberg Bergheimer Straße 76 Telefon 06221 82010 69115 Heidelberg Telefax 06221 8201-99 Telefon 06221 911-911 [email protected] Telefax 06221 165133 www.waldorf-hd.de [email protected] www.vhs-hd.de Heidelberg College – Neuenheim (Gymnasium) Weitere Einrichtungen Schulleitung: Dr. Edgar-Julian Holzberg Neuenheimer Landstraße 16 Akademie für Ältere 69120 Heidelberg Bergheimer Straße 76 Telefon 06221 4362-17 oder -19 69115 Heidelberg Telefax 06221 410599 Telefon 06221 9750-0 [email protected] [email protected] www.heidelberg-college.de www.akademie-fuer-aeltere.de Bericht Schule und Bildung 2016/17 206 Anhang

BUND Heidelberg Kulturamt Willy-Brandt-Platz 5 Haspelgasse 12 69115 Heidelberg 69117 Heidelberg Telefon 06221 182631 Telefon 06221 58-33000 [email protected] [email protected] www.mannheim.bund.net Kurpfälzisches Museum Explo Heidelberg Hauptstraße 97 Stiftung Jugend und Wissenschaft 69117 Heidelberg Im Neuenheimer Feld 582 Telefon 06221 58–34020 69120 Heidelberg [email protected] Telefon 06221 7282346 www.museum-heidelberg.de [email protected] www.explo-heidelberg.de Musik- und Singschule Kirchstraße 2 Haus der Jugend 69115 Heidelberg Römerstraße 87 Telefon 06221 58-43500 69115 Heidelberg [email protected] Telefon 06221 602926 www.musikschule.heidelberg.de [email protected] www.hausderjugend-hd.de Amt für Schule und Bildung Regionales Bildungsbüro Heidelberger Dienste gGmbH Kinderakademie Heidelberg Hospitalstraße 5 Neugasse 4–6 69115 Heidelberg 69117 Heidelberg Telefon 06221 14100 Telefon 06221 58-32000 [email protected] [email protected] www.hddienste.de Amt für Soziales und Senioren Interkulturelles Zentrum Fischmarkt 2 Bergheimer Straße 147 69117 Heidelberg 69115 Heidelberg Telefon 06221 58-37000 Telefon 06221 5815600 [email protected] [email protected] www.iz-heidelberg.de Amt für Sport und Gesundheitsförderung Tiergartenstraße 13/1 Internationale Bauausstellung Heidelberg 69121 Heidelberg Emil-Maier-Straße 16 Telefon 06221 513-4401 69115 Heidelberg [email protected] Telefon 06221 6586500 [email protected] Stadtbücherei www.iba.heidelberg.de Poststraße 15 69115 Heidelberg Kinder- und Jugendamt Telefon 06221 58-36000 Friedrich-Ebert-Platz 3 [email protected] 69117 Heidelberg www.stadtbuecherei-heidelberg.bib-bw.de Telefon 06221 58-31510 [email protected] Bericht Schule und Bildung 2016/17 207 Anhang

Theater und Philharmonisches Orchester Theaterstraße 10 69117 Heidelberg Telefon 06221 58-35000 [email protected] www.theaterheidelberg.de

Amt für Verkehrsmanagement Gaisbergstraße 11 69115 Heidelberg Telefon 06221 58-30500 [email protected]

Amt für Umweltschutz, Gewerbeaufsicht und Energie Prinz-Carl, Kornmarkt 1 69117 Heidelberg Telefon 06221 58-18000 [email protected]

Volkshochschule Bergheimer Straße 76 69115 Heidelberg Telefon 06221 911911 [email protected] www.vhs-hd.de

Zooschule Heidelberg Initiative Zooerlebnis e.V. Tiergartenstraße 3 69120 Heidelberg Telefon 06221 3955713 [email protected] www.zooschule-heidelberg.de Bericht Schule und Bildung 2016/17 208 Anhang

6.2 Literaturverzeichnis

Kapitel 1

DIPF. 2014. Kommunales Bildungsmonitoring. (www.dipf.de/de/forschung/projekte/kommunales-bildungsmonitoring). Abgerufen am 13. Mai 2016. Hetmeier, H.-W., Schneider, C., Wolf, R., Klostermann, T., Gnahs, D., & Weiß, C. 2013. Anwendungsleitfaden zum Aufbau eines kommunalen Bildungsmonitorings. Statistisches Bundesamt; Statistisches Landesamt Baden-Württemberg; Deutsches Institut für Erwachsenenbildung, Wiesbaden, Stuttgart und Bonn.

Kapitel 2

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Kapitel 3

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Kapitel 4

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Kapitel 5

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6.3 Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1 Konversionsflächen in Heidelberg, Seite 19 Abbildung 2 Bevölkerung mit Hauptwohnsitz zum 31. Dezember des Jahres, Bevölkerungsbestand bis 2015 und Vorausrechnung ab 2016, Seite 20 Abbildung 3 Bevölkerungspyramide für Heidelberg 2015, Seite 21 Abbildung 4 Bevölkerungsvorausberechnung nach Altersgruppen in Heidelberg 2015, Seite 22 Abbildung 5 Anteil der Personen mit Migrationshintergrund an der jeweiligen Stadtteilbevölkerung zum 31. Dezember 2015, Seite 23 Abbildung 6 Bildungswege und Abschlüsse in Baden-Württemberg, Seite 27 Abbildung 7 Arbeitsstruktur des Amtes für Schule und Bildung, Seite 29 Abbildung 8 Arbeitsumfeld des Regionalen Bildungsbüros, Seite 32 Abbildung 9 Entwicklung der Betreuungsquote an öffentlichen Heidelberger Grundschulen seit 2007/08, Seite 34 Abbildung 10 Betreuungssituation (2015/16) Verteilung der betreuten Grundschulkinder, Seite 35 Abbildung 11 Betreuungsnachfrage an öffentlichen Heidelberger Grundschulen 2015/16, Seite 36 Abbildung 12 Betreuungssituation an den einzelnen Grundschulen (2014/15 und 2015/16) Anmeldezahlen zur Betreuung durch päd-aktiv, Seite 36 Abbildung 13 Schülerzahlentwicklung an den Ganztagsgrundschulen seit 2007/08, Seite 38 Abbildung 14 Entwicklung der Zahl der Essensteilnehmer an öffentlichen Grundschulen in Heidelberg seit 2007/08, Seite 41 Abbildung 15 Teilnehmerzahlentwicklung der Sprachförderung seit dem Schuljahr 2009/10, Seite 46 Abbildung 16 Evaluation der Sprachförderung 2016/17, Seite 51 Abbildung 17 Verteilung der Unterrichtseinheiten auf die Schularten (2015/16), Seite 55 Abbildung 18 Neuaufnahmen der Kinderakademie seit 2007/08, Seite 58 Abbildung 19 Teilnehmer der Heidelberger Ausbildungstage seit 2010, Seite 60 Abbildung 20 Aufbau des Bildungsplans 2016, Seite 65 Abbildung 21 Schullandschaft in Heidelberg 2016/17, Seite 67 Abbildung 22 Modellrechnung zur Entwicklung der Schülerzahlen an öffentlichen und privaten allgemeinbildenden Schulen in Baden-Württemberg bis zum Schuljahr 2025/26, Seite 67 Abbildung 23 Modellrechnung zur Entwicklung der Schülerzahlen an öffentlichen und privaten beruflichen Schulen unterteilt nach Vollzeit- und Teilzeitschulen in Baden-Württemberg bis zum Schuljahr 2025/26, Seite 68 Abbildung 24 Modellrechnung zur Entwicklung der Schülerzahlen an öffentlichen und privaten beruflichen Vollzeitschulen in Baden-Württemberg bis zum Schuljahr 2025/26, Seite 69 Abbildung 25 Schülerzahlen der öffentlichen Schulen in Heidelberg seit 2007/08, Seite 69 Abbildung 26 Anteile der Schüler/innen mit Migrationshintergrund an den verschiedenen öffentlichen Schulen in Heidelberg (2016/17), Seite 70 Abbildung 27 Entwicklung der Schülerzahl an beruflichen Schulen in Heidelberg seit 2006/07, Seite 71 Abbildung 28 Schülerzahlen an privaten Schulen in Heidelberg seit 2007/08, Seite 71 Abbildung 29 Entwicklung der Kinderzahlen des MBC-Schulkindergartens seit 2007/08, Seite 73 Abbildung 30 Aufteilung der Schulbezirke auf die Grundschulförderklassen, Seite 75 Abbildung 31 Entwicklung der Schülerzahlen in Grundschulförderklassen an Heidelberger Schulen, Seite 75 Abbildung 32 Öffentliche Grundschulen und zugehörige Schulbezirke in Heidelberg, Seite 77 Abbildung 33 Schülerzahlen der Grundschulen seit 2001/02, Seite 78 Abbildung 34 Ausländische Schülerinnen und Schüler in Heidelberg nach Herkunft (Grundschulen 2016/17), Seite 81 Abbildung 35 Ausländische Schülerinnen und Schüler in Baden-Württemberg nach Herkunft (Grundschulen 2015/16), Seite 81 Abbildung 36 Schulanfänger an öffentlichen Grundschulen seit dem Schuljahr 2004/05, Seite 82 Abbildung 37 Private Grundschulen in Heidelberg, Seite 83 Abbildung 38 Öffentliche Gemeinschaftsschulen und private Hauptschule in Heidelberg, Seite 85 Abbildung 39 Entwicklung der Schülerzahlen an öffentlichen Werkrealschulen seit 2007/08, Seite 86 Abbildung 40 Entwicklung der Schülerzahlen an Gemeinschaftsschulen seit 2013/14, Seite 86 Abbildung 41 Entwicklung der Schülerzahlen der Freien Christlichen Schule seit 2007/08, Seite 89 Abbildung 42 Öffentliche und private Realschulen in Heidelberg, Seite 90 Abbildung 43 Schülerzahlen der öffentlichen Realschulen seit 2007/08, Seite 91 Abbildung 44 Entwicklung der Übergangszahlen auf Realschulen seit 2007, Seite 93 Abbildung 45 Durchgangsquoten an Realschulen, Startkohorte 2010/11, Seite 94 Abbildung 46 Öffentliche und private Gymnasien in Heidelberg, Seite 97 Abbildung 47 Schülerzahlen der öffentlichen Gymnasien seit 2005/06, Seite 100 Abbildung 48 Schülerzahlen der Gymnasien differenziert nach Sekundarstufe I und II seit dem Schuljahr 2005/06, Seite 100 Bericht Schule und Bildung 2016/17 211 Anhang

Abbildung 49 Entwicklung der Übergangszahlen auf Gymnasien seit 2005/06, Seite 103 Abbildung 50 Internationale Gesamtschule Heidelberg, Seite 109 Abbildung 51 Entwicklung der Schülerzahlen der IGH seit 2005/06, Seite 110 Abbildung 52 Sonstige Privatschulen in Heidelberg, Seite 113 Abbildung 53 Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren in Heidelberg, Seite 115 Abbildung 54 Schülerzahlen der SBBZ seit 2005/06, Seite 116 Abbildung 55 Öffentliche und private berufliche Schulen in Heidelberg, Seite 122 Abbildung 56 Schülerzahlen der öffentlichen beruflichen Schulen inklusive beruflicher Gymnasien in Heidelberg seit 2001/02, Seite 128 Abbildung 57 Heidelberger und auswärtige Schüler an öffentlichen beruflichen Schulen (2016/17), Seite 128 Abbildung 58 Entwicklung der Schülerzahlen der Willy-Hellpach-Schule seit 2005/06, Seite 129 Abbildung 59 Entwicklung der Schülerzahlen an der Julius-Springer-Schule seit 2005/06, Seite 132 Abbildung 60 Entwicklung der Schülerzahlen der Carl-Bosch-Schule seit 2005/06, Seite 134 Abbildung 61 Entwicklung der Schülerzahlen der Johannes-Gutenberg-Schule seit 2005/06, Seite 137 Abbildung 62 Entwicklung der Schülerzahlen der Marie-Baum-Schule seit 2005/06, Seite 140 Abbildung 63 Entwicklung der Schülerzahlen an der Fritz-Gabler-Schule seit 2005/06, Seite 142 Abbildung 64 Schülerzahlen der Volkshochschule seit 2009/10, Seite 146 Abbildung 65 Entwicklung der Zahl der VKL-Klassen und Schüler im Primarbereich in Heidelberg seit 2010/11, Seite 150 Abbildung 66 Entwicklung der Zahl der VKL-Klassen und Schüler im Sekundarbereich in Heidelberg seit 2010/11, Seite 150 Abbildung 67 Entwicklung der Klassen- und Schülerzahl der VABO in Heidelberg seit 2010/11, Seite 151 Abbildung 68 Übergänge von der Grundschule auf weiterführende Schulen seit 2010/11 in Heidelberg, Seite 157 Abbildung 69 Übergangsquoten von der Grundschule auf weiterführende Schulen seit 2011/12 in Heidelberg, Seite 157 Abbildung 70 Grundschulempfehlungen seit 2011/12 in Heidelberg, Seite 159 Abbildung 71 Tatsächliche Übergänge nach Art der Grundschulempfehlung in Heidelberg 2016/17, Seite 159 Abbildung 72 Gegenüberstellung der Übergangsquoten von der Grundschule auf weiterführende Schulen von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund in Heidelberg für das Jahr 2015/16 und 2016/17, Seite 161 Abbildung 73 Durchgangsquoten an Gymnasien und sonstigen weiterführenden Schularten in Heidelberg – Startkohorte 2010/11, Seite 162 Abbildung 74 Durchgangsquoten an Gymnasien, Startkohorte 2010/11, Seite 163 Abbildung 75 Durchgangsquoten an der IGH, HIS und Freien Waldorfschule, Startkohorte 2010/11, Seite 163 Abbildung 76 Durchgangsquoten an Realschulen, Startkohorte 2010/11, Seite 164 Abbildung 77 Durchgangsquoten an (ehemaligen) Haupt- und Werkrealschulen, Startkohorte 2010/11, Seite 164 Abbildung 78 Entwicklung der Zahl der Nichtversetzten an weiterführenden Schulen seit 2010/11, Seite 166 Abbildung 79 Schulabgänge aus öffentlichen und privaten allgemeinbildenden Schulen nach Abschlussarten seit 2000/01 (Heidelberg), Seite 168 Abbildung 80 Teilnehmerzahlen „Natürlich Heidelberg“ seit 2007, Seite 177 Abbildung 81 Anteil der einzelnen Fachbereiche am Gesamtprogramm der vhs nach Teilnehmenden (ohne 2. Bildungsweg und HÜS-Projekt) (Kalenderjahr 2015), Seite 192 Bericht Schule und Bildung 2016/17 212 Anhang

6.4 Tabellenverzeichnis

Tabelle 1 Altersstruktur der Bevölkerung mit Hauptwohnsitz in Heidelberg (zum 31. Dezember 2015), Seite 20 Tabelle 2 Zahl der Pflichtkinder nach Schulbezirk 2015, Seite 21 Tabelle 3 Wohnbevölkerung mit Migrationshintergrund nach Herkunft zum 31. Dezember 2015 in Heidelberg – größte Migrantengruppen, Seite 22 Tabelle 4 Privathaushalte in Heidelberg 2015, Seite 24 Tabelle 5 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort in Heidelberg nach höchstem Schulabschluss, Seite 24 Tabelle 6 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort in Heidelberg nach höchstem Ausbildungsabschluss, Seite 24 Tabelle 7 Beschäftigungsstruktur sozialversicherungspflichtig und geringfügig entlohnter Beschäftigter, Seite 25 Tabelle 8 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach Wirtschaftszweigen, Heidelberg, Seite 25 Tabelle 9 Arbeitslosenzahlen für die Stadt Heidelberg, Seite 26 Tabelle 10 Grundschüler in verschiedenen Betreuungsformen, Seite 35 Tabelle 11 Gegenüberstellung des Landesmodells und des Heidelberger Modells zur Betreuung an Ganztagsschulen, Seite 38 Tabelle 12 Daten zur Schulsozialarbeit, Seite 45 Tabelle 13 Sprachförderung in Klasse 1 und 2 (2016/17), Seite 48 Tabelle 14 Sprachförderung in Klasse 1 und 2 (2015/16), Seite 48 Tabelle 15 Sprachförderung in Klasse 3 und 4 (2016/17), Seite 49 Tabelle 16 Sprachförderung in Klasse 3 und 4 (2015/16), Seite 49 Tabelle 17 Sprachförderung in Klasse 5 und 6 (2015/16), Seite 50 Tabelle 18 HÜS – Zahl der Schüler/innen, Kurse und Förderkräfte – 2015/16, Seite 55 Tabelle 19 Prozentuale Verteilung der Unterrichtseinheiten nach Fächern Schuljahr 2015/16, Seite 55 Tabelle 20 Ergebnisse des Aufnahmeverfahrens Durchgang I bis X von 2007/08 bis 2016/17, Seite 58 Tabelle 21 Implementierung des Bildungsplans 2016, Seite 66 Tabelle 22 Anteile der Schüler mit Migrationshintergrund und der ausländischen Schüler an den verschiedenen öffentlichen Schulen in Heidelberg (2016/17), Seite 70 Tabelle 23 Übersicht der Schüler- und Klassenzahlen der Privatschulen in Heidelberg (2016/17), Seite 72 Tabelle 24 Kinderzahlen des Schulkindergartens für Sprachbehinderte – Marie-Bertha-Coppius (2015/16 und 2016/17), Seite 73 Tabelle 25 Staatsangehörigkeit der Kinder im Schulkindergarten (2016/17), Seite 73 Tabelle 26 Zuteilung der einzelnen Schulbezirke auf die beiden Standorte der Grundschulförderklassen, Seite 74 Tabelle 27 Schülerzahlen der Grundschulförderklassen (2015/16 und 2016/17), Seite 74 Tabelle 28 Schülerzahlen der Grundschulen (2015/16 und 2016/17), Seite 78 Tabelle 29 Verteilung der Schüler- und Klassenzahlen auf die einzelnen Jahrgangsstufen im Grundschulbereich (2016/17), Seite 79 Tabelle 30 Ausländische Schülerinnen und Schüler nach Herkunft (Grundschulen 2016/17), Seite 80 Tabelle 31 Muttersprachlicher Unterricht, nicht ausschließlich Konsulatsunterricht, an Heidelberger Schulen (2015/16), Seite 81 Tabelle 32 Schulanfänger der Grundschulen (2015/16 und 2016/17), Seite 82 Tabelle 33 Schüler- und Klassenzahlen der privaten Grundschulen (2016/17), Seite 84 Tabelle 34 Schülerzahlen der Gemeinschaftsschulen (2015/16 und 2016/17), Seite 87 Tabelle 35 Verteilung der Schüler- und Klassenzahlen auf die einzelnen Jahrgangsstufen der Gemeinschaftsschulen beziehungsweise auslaufenden Werkrealschulzweige (2016/17), Seite 88 Tabelle 36 Heidelberger und auswärtige Schülerinnen und Schüler an Gemeinschaftsschulen (2016/17), Seite 88 Tabelle 37 Anteil an Bildungspendler/innen an den Gemeinschaftsschulen (ehemals Werkrealschulen) seit 2010/11, Seite 89 Tabelle 38 Schüler- und Klassenzahl der Freien Christlichen Schule (ohne GS) (2016/17), Seite 89 Tabelle 39 Schülerzahlen der öffentlichen Realschulen in den Schuljahren 2015/16 und 2016/17, Seite 92 Tabelle 40 Verteilung der Schüler- und Klassenzahlen auf die einzelnen Jahrgangsstufen (2016/17), Seite 93 Tabelle 41 Übergangszahlen auf die öffentlichen und privaten Realschulen (2015/16 und 2016/17), Seite 94 Tabelle 42 Übersicht der Bildungspendler/innen und Heidelberger Schülerinnen und Schüler an öffentlichen Realschulen (2016/17), Seite 95 Tabelle 43 Übersicht der Bildungspendler an öffentlichen Realschulen nach Wohnorten (2016/17), Seite 95 Tabelle 44 Schüler- und Klassenzahlen der privaten Realschulen (2016/17), Seite 95 Tabelle 45 Bildungspendler/innen an privaten Realschulen (2016/17), Seite 96 Tabelle 46 Wohnorte auswärtiger Privatschüler/innen an Realschulen (2016/17), Seite 96 Tabelle 47 Schülerzahlen der öffentlichen Gymnasien (2015/16 und 2016/17), Seite 101 Tabelle 48 Verteilung der Schüler- und Klassenzahlen auf die einzelnen Jahrgangsstufen der Gymnasien (2016/17), Seite 101 Tabelle 49 Bildungspendler/innen an den öffentlichen Gymnasien (2016/17), Seite 102 Tabelle 50 Bildungspendler/innen an den Gymnasien nach Wohnort (2016/17), Seite 103 Tabelle 51 Vierstündige Kurse – Anzahl der Schülerinnen und Schüler (2016/17), Seite 104 Tabelle 52 Sprachenfolge der Gymnasialschüler/innen (2016/17), Seite 105 Tabelle 53 Schüler- und Klassenzahlen der privaten Gymnasien (2016/17), Seite 107 Tabelle 54 Bildungspendler/innen an privaten Gymnasien (2016/17), Seite 108 Tabelle 55 Wohnorte auswärtiger Privatschüler/innen an Gymnasien (2016/17), Seite 108 Bericht Schule und Bildung 2016/17 213 Anhang

Tabelle 56 Schülerzahlen der IGH (2015/16 und 2016/17), Seite 111 Tabelle 57 Aufteilung der Schülerinnen und Schüler der IGH-Sekundarstufe in die einzelnen Züge und Klassenstufen (2016/17), Seite 111 Tabelle 58 Auswärtige und Heidelberger Schülerinnen und Schüler an der IGH-Sekundarstufe (2016/17), Seite 112 Tabelle 59 Auswärtige Schülerinnen und Schüler der IGH-Sekundarstufe nach Wohnort (2016/17), Seite 112 Tabelle 60 Schüler- und Klassenzahlen der Freien Waldorfschule (ohne Grundschule) (2016/17), Seite 114 Tabelle 61 Bildungspendlerinnen und Pendler an der Freien Waldorfschule (2016/17), Seite 114 Tabelle 62 Schüler- und Klassenzahlen der Heidelberg International School (ohne Grundschule) (2016/17), Seite 114 Tabelle 63 Schülerzahlen der SBBZ (2015/16 und 2016/17), Seite 116 Tabelle 64 Stufenverteilung der Schülerinnen und Schüler der SBBZ im Schuljahr 2016/17, Seite 117 Tabelle 65 Heidelberger und auswärtige Schülerinnen und Schüler an SBBZs (2016/17), Seite 118 Tabelle 66 Ausländische Schüler/innen nach Staatsangehörigkeit an SBBZs (2016/17), Seite 118 Tabelle 67 Durchlässigkeit in den SBBZ (2016/17), Seite 118 Tabelle 68 Übersicht des Ausbildungsstellenmarktes und der Bewerbersituation in Heidelberg (September 2016), Seite 123 Tabelle 69 Seit Beginn des Berichtsjahres gemeldete Bewerber für Berufsausbildungsstellen Top 10 der Berufe in Heidelberg (September 2016), Seite 123 Tabelle 70 Berufliche Schwerpunkte der beruflichen Schulen in Heidelberg, Seite 125 Tabelle 71 Schülerzahlen der öffentlichen beruflichen Schulen in Heidelberg (2016/17), Seite 125 Tabelle 72 Kursbildung an den beruflichen Gymnasien – Anzahl der Schülerinnen und Schüler (2016/17), Seite 126 Tabelle 73 Schülerzahlen der Willy-Hellpach-Schule (2015/16 und 2016/17), Seite 130 Tabelle 74 Verteilung der Schüler- und Klassenzahl an der Willy-Hellpach-Schule auf die einzelnen Bildungsgänge (2016/17), Seite 130 Tabelle 75 Berufsfelder an der Willy-Hellpach-Schule (2016/17), Seite 130 Tabelle 76 Schülerzahlen der Julius-Springer-Schule (2015/16 und 2016/17), Seite 132 Tabelle 77 Verteilung der Schüler- und Klassenzahl der Julius-Springer-Schule auf die einzelnen Bildungsgänge (2016/17), Seite 132 Tabelle 78 Berufsfelder an der Julius-Springer-Schule (2016/17), Seite 133 Tabelle 79 Schülerzahlen der Carl-Bosch-Schule (2015/16 und 2016/17), Seite 135 Tabelle 80 Verteilung der Schüler- und Klassenzahlen an der Carl-Bosch-Schule auf die einzelnen Bildungsgänge (2016/17), Seite 135 Tabelle 81 Berufsfelder an der Carl-Bosch-Schule (2016/17), Seite 136 Tabelle 82 Schülerzahlen der Johannes-Gutenberg-Schule in den Jahren 2015/16 und 2016/17, Seite 137 Tabelle 83 Verteilung der Schüler- und Klassenzahl der Johannes-Gutenberg-Schule auf die einzelnen Bildungsgänge (2016/17), Seite 138 Tabelle 84 Berufsfelder an der Johannes-Gutenberg-Schule im Schuljahr 2016/17, Seite 139 Tabelle 85 Schülerzahlen der Marie-Baum-Schule (2015/16 und 2016/17), Seite 140 Tabelle 86 Verteilung der Schüler- und Klassenzahl der Marie-Baum-Schule auf die einzelnen Bildungsgänge (2016/17), Seite 141 Tabelle 87 Berufsfelder an der Marie-Baum-Schule (2016/17), Seite 141 Tabelle 88 Schülerzahlen der Fritz-Gabler-Schule (2015/16 und 2016/17), Seite 142 Tabelle 89 Verteilung der Schüler- und Klassenzahlen der Fritz-Gabler-Schule auf die einzelnen Ausbildungsberufe (2016/17), Seite 143 Tabelle 90 Schüler- und Klassenzahlen des HPC ohne Grundschule (Kapitel 3.2) und Realschule (Kapitel 3.4) (2016/17), Seite 144 Tabelle 91 Bildungspendlerinnen und -pendler an der beruflichen Schule des HPC (2016/17), Seite 144 Tabelle 92 Schüler- und Klassenzahlen der Volkshochschule (2015/16 und 2016/17), Seite 146 Tabelle 93 Zusammensetzung der VKL im Grundschulbereich (2016/17), Seite 152 Tabelle 94 Zusammensetzung der VKL im Sekundarschulbereich (2016/17), Seite 152 Tabelle 95 Übersicht der VABO-Klassen (2016/17), Seite 153 Tabelle 96 Inklusive Bildungswege für Schülerinnen und Schüler mit Anspruch auf ein sonderpädagogisches Bildungsangebot, Seite 154 Tabelle 97 Inklusiv beschulte Schülerinnen und Schüler mit festgestelltem Anspruch auf ein sonderpädagogisches Bildungsangebot (2016/17), Seite 156 Tabelle 98 Tatsächliche Übergänge nach Art der Grundschulempfehlung in Heidelberg 2016/17, Seite 160 Tabelle 99 Schulabgänge aus öffentlichen und privaten allgemeinbildenden Schulen nach Abschlussarten seit 2000/01 (Heidelberg), Seite 167 Tabelle 100 Schulabgänger nach Geschlecht, Migrationshintergrund und Ausländeranteil – Heidelberg und Baden-Württemberg (2014/15), Seite 169 Tabelle 101 Abschlüsse an öffentlichen und privaten beruflichen Schulen in Heidelberg (2014/15), Seite 169 Tabelle 102 Abschlüsse an öffentlichen und privaten beruflichen Schulen – Baden-Württemberg 2014/15, Seite 169 Tabelle 103 Teilnehmerzahlen „Natürlich Heidelberg“ seit 2007, Seite 177 Tabelle 104 Zahlen und Daten zur Musik- und Singschule seit 2012/13, Seite 181 Tabelle 105 Schülerinnen und Schüler der Musik- und Singschule nach Alter seit 2012/13, Seite 181 Tabelle 106 Nutzende der Musik- und Singschule mit Heidelberg-Pass+ (inklusive BAföG und ALG II-Bescheid) seit 2012/13, Seite 181 Tabelle 107 Entwicklung der Ausleihe, des Medienbestands und der Benutzerzahlen der Stadtbücherei, Seite 187 Tabelle 108 Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer pro Fachbereich (ohne zweiter Bildungsweg und ohne HÜS), Seite 192 Tabelle 109 Die vhs in Zahlen (Volkshochschule Heidelberg 2015), Seite 193 Tabelle 110 Übersicht des Kursangebotes der Akademie für Ältere, Seite 194 Impressum

Stadt Heidelberg Amt für Schule und Bildung Abteilung Schulentwicklung/Regionales Bildungsbüro Neugasse 4–6 69117 Heidelberg

Bearbeitung und Koordination Carolina Föhl

Mitarbeit Isabel Arendt Lisa Betz Stephan Brühl Philip Kehl J. Franz Th. Meißner Corinna Uebel Jana Stahl (Lektorat)

Grafische Gestaltung Andrea Reuter

Fotos Umschlag – Tobias Schwerdt Seite 3 (oben) – Regierungspräsidium Karlsruhe Seite 3 (unten) – Staatliches Schulamt Mannheim Seite 5 (oben), 91 – Friederike Hentschel Seite 5 (unten), 18, 31 (oben, unten links, unten rechts), 37, 42, 44, 47, 53 (oben, unten links, unten rechts), 61, 64, 73, 77, 80, 83, 96, 105, 112, 117, 124, 131, 134, 139, 142, 145, 149, 151, 153, 158, 165, 198 – Peter Dorn Seite 11 – Steffen Diemer Seite 39 – Felix Bäcker Seite 87 – Lina Biancorosso Seite 99 – Phillip Rothe Seite 102 – Hölderlin-Gymnasium Seite 106 – Elisabeth-von-Thadden-Schule Seite 170, 172 – Zooschule/Zoo Heidelberg Seite 173 (oben) – Kresin Seite 173 (unten) – Peter Wittlinger Seite 175 (oben) – Barbara Reeder Seite 175 (unten links) – Christian Buck Seite 175 (unten rechts) – Ralph Fülop Seite 179 – Andy Heuer Seite 182 (oben, unten links, unten rechts) – Kersten Müller Seite 185 (unten rechts) – Kurpfälzisches Museum (I. Brändle) Seite 185 (oben): Annemone Taake Seite 185 (unten links) – Kulturamt Heidelberg Seite 187 – Stadtbücherei Heidelberg Seite 189 – Jürgen Schröpfer Seite 191 (links, rechts) – Stein Seite 193 – Nathalie Pellner Seite 195 (links) – Leonhard Köhler Seite 195 (rechts): – Stadt Heidelberg/Lys

Auflage 1. Auflage, Juli 2017

Amt für Schule und Bildung

Stadt Heidelberg Neugasse 4–6 69117 Heidelberg Telefon 06221 58-32000 Telefax 06221 58-4632000 amt-fuer-schule-und-bildung @heidelberg.de [email protected] www.heidelberg.de