Gemeinde Schweringen Mitgliedsgemeinde der Samtgemeinde Grafschaft Hoya
Dorferneuerungsplanung
für die Ortschaften Schweringen, Holtrup und Eiße
Textband
Mai 2009
NWP Planungsgesellschaft mbH Gesellschaft für räumliche Planung und Forschung Escherweg 1 26121 Oldenburg Postfach 3867 26028 Oldenburg Telefon 0441/97 174 0 Telefax 0441/97 174 73
Impressum
Aufgestellt im Rahmen der Dorferneuerung für Schweringen, Holtrup und Eiße Auftraggeberin: Gemeinde Schweringen, Mitgliedsgemeinde der Samtgemeinde Grafschaft Hoya Schloßplatz 2, 27318 Hoya
Auftragnehmerin/Verfasserin:
NWP • Planungsgesellschaft mbH • Gesellschaft für räumliche Planung und Forschung Escherweg 1 • 26121 Oldenburg Postfach 3867 • 26028 Oldenburg Telefon 0441/97 174 0 • Telefax 0441/97 174 73 Samtgemeinde Grafschaft Hoya – Gemeinde Schweringen: Inhalt Dorferneuerungsplanung für die Ortschaften Schweringen, Holtrup und Eiße
Inhalt Seite
1 VORBEMERKUNGEN...... 1 1.1 Verfahrensablauf...... 3 1.1.1 Der Arbeitskreis Dorferneuerung ...... 3 1.1.2 Der Bericht zur Dorferneuerungsplanung ...... 5 1.1.3 Die Beteiligung der Träger öffentlicher Belange und der Öffentlichkeit...... 5 1.2 Lage im Raum und allgemeine Beschreibung des Dorferneuerungsgebietes ...... 7 1.3 Abgrenzung des Dorferneuerungsgebietes ...... 8
2 SIEDLUNGS- UND NUTZUNGSSTRUKTUR ...... 16 2.1 Siedlungsstruktur ...... 16 2.1.1 Historische Entwicklung ...... 16 2.1.2 Nutzungs- und soziale Infrastruktur ...... 26 2.1.3 Planungsrahmenbedingungen für die künftige Entwicklung...... 27 2.2 Umgang mit der Siedlungsstruktur...... 30
3 TOURISMUS, FREIZEIT UND ERHOLUNG...... 32
4 ERSCHLIEßUNG...... 35 4.1 Beschreibung der Erschließungsstruktur...... 35 4.2 Grundsätze für den Umgang mit der Erschließung ...... 36 4.3 Planungskonzepte für die Gestaltung der Erschließungsanlagen...... 40
5 ORTSBILD...... 54 5.1 Gebäudetypologie...... 54 5.1.1 Bauten in Zweiständerbauweise ...... 55 5.1.2 Bauten in Vierständerbauweise ...... 59 5.1.3 Größere Wohn- und Geschäftshäuser aus dem 20. Jahrhundert...... 61 5.1.4 Siedlungsbauten aus dem 20. Jahrhundert ...... 63 5.1.5 Sonderbauformen ...... 65 5.2 Analyse der Gebäude ...... 67 5.2.1 Typenbezogene Gestaltungsempfehlungen ...... 68 5.2.2 Historische Wohnwirtschaftsgebäude...... 69 5.2.3 Bauten in Zwei- und Vierständerbauweise ...... 69 5.2.4 Bauten mit Fachwerkanteil...... 71 5.2.5 Ziegelbauten ...... 72 5.2.6 Historische Nebengebäude...... 72 5.2.7 Siedlungsbauten ...... 73 5.2.8 Neubauten...... 73 5.2.9 Grundstücksränder...... 74 5.3 Planungskonzepte für die Gestaltung des Ortsbildes...... 75
6 NATUR UND LANDSCHAFT ...... 92 6.1 Planungsrahmenbedingungen ...... 92 6.1.1 Geschützte Bereiche...... 92 6.1.2 Raumordnerische Aussagen...... 93 6.1.3 Übergeordnete landschaftsplanerische Aussagen ...... 93 Samtgemeinde Grafschaft Hoya – Gemeinde Schweringen: Inhalt Dorferneuerungsplanung für die Ortschaften Schweringen, Holtrup und Eiße
6.2 Bestandsanalyse...... 96 6.2.1 Landschaftsentwicklung...... 96 6.2.2 Charakteristische Biotoptypen und Nutzungen...... 99 6.2.3 Übergeordnete Zielsetzungen...... 107 6.3 Maßnahmen für Natur und Landschaft ...... 110
7 LANDWIRTSCHAFT ...... 111 7.1 Standorte der landwirtschaftlichen Betriebe ...... 112 7.1.1 Betriebsstruktur der Landwirtschaft ...... 112 7.1.2 Erwerbsstruktur in der Landwirtschaft...... 114 7.1.3 Naturraum und Betriebsformen...... 115 7.1.4 Nutztierhaltung ...... 117 7.2 Immissionslage ...... 118 7.3 Zukünftige Entwicklung der Höfe ...... 120 7.4 Zusammenfassung der Strukturanalyse der Landwirtschaft...... 121
8 ÜBERSICHT ÜBER DIE VORGESCHLAGENEN MAßNAHMEN...... 122
ANHANG...... 126
Samtgemeinde Grafschaft Hoya – Gemeinde Schweringen: 1 Dorferneuerungsplanung für die Ortschaften Schweringen, Holtrup und Eiße
1 VORBEMERKUNGEN
Am 01. Juli 2007 wurde die Gemeinde Schweringen in das Niedersächsische Programm zur Förde- rung der Dorferneuerung aufgenommen. Schweringen ist Mitgliedsgemeinde der Samtgemeinde Grafschaft Hoya im Landkreis Nienburg/Weser. Die Dorferneuerungs-/Dorfentwicklungsplanung ist Bestandteil des Schwerpunktes 3 "Lebensqualität im ländlichen Raum und Diversifizierung der länd- lichen Wirtschaft" im Programm PROFIL 2007-2013 (Programm zur Förderung im ländlichen Raum Niedersachsen und Bremen 2007-2013), das am 26. Oktober 2007 von der Kommission der Euro- päischen Gemeinschaften genehmigt worden ist.1 Die Maßnahmen nach dem bisherigen Programm ZILE wurden in die neue EU-Förderperiode PROFIL 2007-2013 aufgenommen und um zusätzliche Förderungstatbestände erweitert.2
Maßnahmen Schwerpunkt III Profil 2007 bis 2013 Maßnahmen des Schwerpunktes 3: Verbesserung der Lebensqualität und Diversifizierung der ländlichen Wirtschaft Dorfentwicklung/Dorferneuerung Erhalt des ländlichen Kulturerbes Förderung des ländlichen Tourismus Diversifizierung Dienstleistungseinrichtungen Naturnahe Gewässergestaltung
Zweck der Förderung ist es, unter Berücksichtigung der Ziele und Erfordernisse übergeordneter Planungen (Raumordnung, Landesplanung) die ländlichen Räume als Lebens-, Arbeits-, Erholungs- und Naturräume zu sichern und weiterzuentwickeln. Als übergeordnete Ziele hierfür werden unter anderem die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit, die Erschließung neuer Einkommensquellen und damit die Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen innerhalb und außerhalb der Land- und Forstwirtschaft, die Erhaltung und Verbesserung der Lebensqualität im ländlichen Raum, die Ver- besserung des Bildungsstandes, der Kompetenz und des Innovationspotentials, die Stärkung des Umwelt-, Natur- und Tierschutzes sowie die Verbesserung der Produktqualität genannt.3 Im Leitbild zur nachhaltigen Entwicklung der ländlichen Räume "Schwerpunkt 3: Lebensqualität im ländlichen Raum und Diversifizierung der ländlichen Wirtschaft" werden als Unterziele genannt: • "Sicherung und Stärkung der Versorgungs- und Kommunikationsfunktion, • Verbesserung der Wohnumfeld- und Wohnstandortqualität, • Attraktivitätssteigerung für Tourismus und Naherholung, • Erhaltung und Inwertsetzung der ländlichen Bausubstanz, • Erhaltung und Verbesserung des natürlichen Erbes, • Schaffung von außerlandwirtschaftlichen Einkommensmöglichkeiten."4
1 Schwerpunkt 1: Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Land- und Forstwirtschaft durch Förderung der Umstrukturierung, der Entwicklung und der Innovation; Schwerpunkt 2: Verbesserung der Umwelt und der Landschaft durch Förderung der Landbewirtschaftung; Schwerpunkt 4 = LEADER (= Liaison Entre Actions de Développement de l'Economie Rurale); Regio- nale Entwicklungskonzepte, Regionalmanagement, Kooperationsprojekte 2 vgl. Nds. Ministerium für den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz: Integrierte ländliche Ent- wicklung in Niedersachsen; Der Erfolg der Förderung für den ländlichen Raum, Hannover, Januar 2007; vgl. auch Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur integrierten ländlichen Entwicklung (ZILE), RdErl. d. ML vom 29. Oktober 2007; 306-60119/3 – VORIS 78350 (Nds. MBl. Nr. 44 vom 31.10.2007, S. 1217-1222) 3 vgl. PROFIL 2007-2013, S. 119 4 vgl. PROFIL 2007-2013, S. 122
Samtgemeinde Grafschaft Hoya – Gemeinde Schweringen: 2 Dorferneuerungsplanung für die Ortschaften Schweringen, Holtrup und Eiße
Die Voraussetzung für eine Förderung ist eine Dorferneuerungsplanung, die in Text und Karte die Ziele der Dorferneuerung und die zu ihrer Verwirklichung erforderlichen Maßnahmen sowie die Ab- stimmung mit anderen für die Entwicklung des Dorferneuerungsgebietes bedeutsamen Planungen und Maßnahmen näher darlegt. Inhalt und Umfang der Dorferneuerungsplanung orientieren sich an den örtlichen Erfordernissen. Der Dorferneuerungsplan, der in Form eines Ergebnisberichtes mit Text- und Abbildungsteil sowie Kostenschätzung vorliegt, hat den Charakter eines Rahmenplanes, der die zukünftige Entwicklung der Gemeinde Schweringen aufzeigt und die dazu erforderlichen Maßnahmen nennt, die nicht als Ausführungsplanungen zu verstehen sind, sondern vielmehr Vorschläge zur Verdeutlichung der Pla- nungsabsicht darstellen. Die Realisierungs- bzw. Ausführungspläne, die erst auf der Grundlage die- ses Dorferneuerungsplanes erstellt werden, können sich daher im Detail von den hier vorgelegten Planungsvorschlägen unterscheiden. In Anlehnung an die Ziele der Dorferneuerungsplanung wird in diesem Planungskonzept grundsätz- lich von der Erhaltung der vorhandenen Strukturen und Gestaltungselemente ausgegangen. Durch gezielte Maßnahmen wird dem Verlust dieser Strukturen und Elemente entgegengewirkt und die Funktionsfähigkeit der Dörfer in wirtschaftlicher Hinsicht und als Wohnstandort aufgezeigt. Die Dorf- erneuerung zielt dabei von ihrem Charakter und ihrer Aufgabe her vorwiegend auf die baulich-räum- liche Entwicklung ab. Grundlagen des Dorferneuerungsplanes sind eine Bestandsaufnahme und deren Analyse mit an- schließender Problemdefinition. Hieran wurde die Bevölkerung Schweringens in Form eines Arbeits- kreises beteiligt.
Der Dorferneuerungsplan soll mehrere Funktionen erfüllen: 1. Er ist die Grundlage für die Förderung von Dorferneuerungsmaßnahmen durch das Land Nie- dersachsen und die EU und enthält daher eine Auflistung der für erforderlich gehaltenen Maß- nahmen sowie deren Zusammenhang in der Dorferneuerungsplanung. 2. Er stellt einen Teil der gemeindlichen Planung dar und ist somit eine der Grundlagen für die Aufstellung eines Investitionsprogramms der Gemeinde Schweringen. Außerdem ergeben sich aus dem Entwicklungskonzept auch Hinweise auf mittelbar damit zusammenhängende Planun- gen. 3. Er soll der Bevölkerung Schweringens ein Bild von der zukünftigen Entwicklung ihrer Gemeinde und der möglichen Gestaltung ihrer unmittelbaren räumlichen Umwelt geben. Auch zu diesem Zweck sind die betroffenen BewohnerInnen an der Erstellung des Dorferneuerungsplanes be- teiligt und zu seiner Realisierung mit aufgerufen.
Samtgemeinde Grafschaft Hoya – Gemeinde Schweringen: 3 Dorferneuerungsplanung für die Ortschaften Schweringen, Holtrup und Eiße
1.1 Verfahrensablauf
1.1.1 Der Arbeitskreis Dorferneuerung
Der Arbeitskreis Dorferneuerung ist als Beratungs- und Abstimmungsgremium für das gesamte Ver- fahren bis zur Aufstellung des Dorferneuerungsplanes und als Ansprechpartner während des Zeit- raumes der Durchführung privater und öffentlicher Dorferneuerungsmaßnahmen zuständig. Der Ar- beitskreis soll Maßnahmenvorschläge erarbeiten und Anregungen der Bevölkerung in den Planungs- prozess einbringen. Das Planungsbüro soll die Planungsüberlegungen konkretisieren und gestalte- risch ausarbeiten. Diesem Verfahrensschritt wurde entsprochen. Im Arbeitskreis wirkten insgesamt 20 Personen mit:
• Christian Albers • Hermann Kastens • Yvonne Schierholz • Hilmar Blum • Kurt Klawitter • Kersti Schittko • Heinrich Böckmann jun. • Jens Klußmeyer • Fritz Stumpenhausen • Marco Brümmer • Wilhelm Klußmeyer • Fritz Stumpenhusen • Heinrich Eickhoff • Elisabeth Kurowski • Angela Stuve • Werner Gilster • Dörte Mestharm • Wolfram Ziegenhorn • Andrea Hellmann • Rolf Müller
Der Arbeitskreis bei der Ortsbesichtigung Zusammenkunft von Arbeitskreis und Gästen im Anschluss an die Ortsbereisung
2. Bürgerinformationsveranstaltung im DGH
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