III-190 derBeilagenXXII.GP-BerichtHauptdokument
Kulturbericht 2004 Kulturbericht
2004 1 von160 2 von160 III-190 derBeilagenXXII.GP-BerichtHauptdokument
Kulturbericht 2004 III-190 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 3 von 160
Vorwort 3
Vorwort
Die Entwicklung der Bundesmuseen als vollrechtsfähige wissenschaft- liche Anstalten war das zentrale Thema der Museumspolitik im Jahr 2004. Nach der Schaffung der rechtlichen Grundlage für die Eigenständigkeit der Bundesmuseen wurden die Erfahrungen mit der Vollrechtsfähigkeit einer umfassenden Evaluierung unterzogen. Dabei haben internationale Museumsexperten die Häuser im Hinblick auf ihr Profil, ihren Stellenwert und Bekanntheitsgrad, ihren Bildungsauftrag, ihre wissenschaftlichen Forschungsleistungen und ihre inhaltlichen Positionierungen untersucht. Neben der inhaltlichen Evaluierung wurde 2004 auch die Sicherheit der Bundesmuseen einer ausführlichen Analyse unterzogen. Die Ergebnisse des Berichts dienten als Grundlage für die Modernisierung und Adaptie- rung der Sicherheitssysteme der einzelnen Häuser. Die dafür nötigen Maßnahmen werden ab 2005 zügig umgesetzt. Einer der bevorzugten kulturellen Anziehungspunkte im Jahr 2004 war das Museumsquartier. Drei Jahre nach der Eröffnung hat sich das MQ zu einem „dreidimensionalen“ Kulturviertel im Herzen Wiens entwickelt. Heute ist das MQ ein Kulturareal mit einem breiten kulturellen Angebot, ein Naherholungsraum mit Freizeitangeboten und einer bunten Lokal- szene und ein Schaffensraum für zeitgenössische Künstler. Mehr als 2,5 Millionen Besucher im Jahr 2004 zeigen, dass das MQ ein Fixstern des Kulturgeschehens in Österreich geworden ist. Neue Angebote für kulturinteressierte Bürgerinnen und Bürger gab es 2004 auch in der Österreichischen Nationalbibliothek. Ein Highlight war zweifellos die Eröffnung der neuen Lesesäle am 6. September 2004. Die zeitgemäße, angenehme Raumgestaltung macht die Lesesäle zu einem benutzerfreundlichen Ort des Studiums, der Lektüre und der persönlichen Begegnung. Den virtuellen Besuchern der Nationalbibliothek steht seit 2004 mit dem „Bildarchiv Austria“ eine umfangreiche Bilddatenbank zur Verfügung, die in Sekunden- schnelle wertvolle Einblicke in die bildlich dokumentierte Geschichte unseres Landes erlaubt. Federführend war das BMBWK 2004 im Bereich der UNESCO Konvention zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt. In Österreich sind bereits acht Objekte in die Welterbeliste eingetragen: Altstädte von Salz- burg, Graz und Wien, Kulturlandschaften Hallstatt-Salzkammergut, Wachau und Neusiedlersee, Schloss und Park Schönbrunn sowie die Semmeringbahn. Außer für diese besonders bekannten Kulturstätten leistet das dem BMBWK zugehörige Bundesdenkmalamt mit seinen Landeskonservatoraten österreichweit Außergewöhnliches bei seiner alltäglichen Service- und Restauriertätigkeit an denkmalgeschützten Objekten. Der Öffentlichkeit wur- den die vielfältigen Aufgaben des Denkmalschutzes im Rahmen des Europäischen Tages des Denkmalschutzes am 19. September 2004 präsentiert. Dazu fanden unter dem Titel „Alte Bauten – Neue Nutzung“ zahlreiche gut besuchte Führungen in sonst nicht zugänglichen Objekten statt. Das Jahr 2004 war damit insgesamt von einer Intensivierung der zeitgemäßen Vermittlung kultureller Angebote gekennzeichnet. In neuer und ebenfalls zeitgemäßer Form präsentiert sich auch der vorliegende Kulturbericht. Die im Rahmen der Evaluierung untersuchten Bereiche der Museumsarbeit sind ab dem Berichtsjahr 2004 Grundlage für die Gestaltung des Kulturberichts. Damit ist eine übersichtlichere Darstellung und eine bessere Vergleichbarkeit der Tätigkeit der Bundesmuseen gewährleistet.
Elisabeth Gehrer Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur 4 von 160 III-190 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 4 Impressum
HERAUSGEGEBEN VOM BUNDESMINISTERIUM FÜR BILDUNG, WISSENSCHAFT UND KULTUR, SEKTION IV MINORITENPLATZ 5, 1014 WIEN REDAKTION: DR. SILVIA ADAMEK, ANDREA BANNERT, DR. REINHOLD HOHENGARTNER, DR. DORIS KARNER, DIPL.-ING. FRANZ NEUWIRTH, BERNHARD RUETZ, DR. GABRIELE TRATTNER, MARTIN URE DRUCKVORSTUFE: ING. ANTON HOFER, 1100 WIEN HERSTELLUNG: ING. CHRISTIAN JANETSCHEK, 3860 HEIDENREICHSTEIN BEZUGSADRESSE: AMEDIA, STURZGASSE 1A, 1141 WIEN TEL.: 01/982 13 22, FAX: 01/982 13 22/311, [email protected] PREIS JE EXEMPLAR EURO 6,–, INKL. MWST. ZZGL. PORTO UND VERSAND III-190 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 5 von 160 InhaltsverzeichnisVorwort 5
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 3
Impressum 4
Allgemeine Kulturangelegenheiten 7 Aufgabenbereiche und Budget 8 Besucher/innen 8 Investitionsprogramm 9 Förderungen 10 Museumspreis 11 Bibliotheken-Service 12 EU-Kultur 12 Kulturkommunikation 13 Stiftungen 17 MuseumsQuartier 23 Österreichisches Museum für Volkskunde 27
Bundesmuseen 33
Adressen 34 Kunsthistorisches Museum mit Museum für Völkerkunde und Österr. Theatermuseum 35
Naturhistorisches Museum 49
Österreichische Galerie Belvedere 57
Albertina 65
MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst 73
Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien – MUMOK 81
Technisches Museum Wien mit Österr. Mediathek 89
Pathologisch-anatomisches Bundesmuseum 99
Österreichische Nationalbibliothek 103
Wiener Hofmusikkapelle 113
Volkskultur 117
Öffentliches Büchereiwesen 121
Österreichische Kulturinformation 125 6 von 160 III-190 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument
6 Inhaltsverzeichnis
Denkmalschutz 129 Was bedeutet die Kompetenz „Denkmalschutz“? 130
Der Aufgabenbereich des Bundesministeriums auf dem Gebiet des Denkmalschutzes 130
Legistik 130
Förderung der Denkmalpflege 130
Internationale Aktivitäten 132
Bundesdenkmalamt 135
Die Anwendung des Denkmalschutzgesetzes 137
Abteilung Denkmalverzeichnis 137
Ausfuhrabteilung 138
Aus der Tätigkeit der Landeskonservatorate 138 Landeskonservatorat für Burgenland 138 Landeskonservatorat für Kärnten 139 Landeskonservatorat für Niederösterreich 140 Landeskonservatorat für Oberösterreich 142 Landeskonservatorat für Salzburg 143 Landeskonservatorat für Steiermark 144 Landeskonservatorat für Tirol 146 Landeskonservatorat für Vorarlberg 147 Landeskonservatorat für Wien 148
Zentrale Abteilungen 150 Abteilung für Bodendenkmale 150 Abteilung für historische Gartenanlagen 151 Abteilung für technische Denkmale 151 Abteilung für Klangdenkmale 152 Abteilung für Museen und Bibliotheken 152 Abteilung für Inventarisation und Denkmalforschung 153 Abteilung für Architektur und Bautechnik 153 Abteilung Restaurierwerkstätten Kunstdenkmale 154 Abteilung Restaurierwerkstätten Baudenkmalpflege 156
Wissenschaftliche Grundlagen und Dokumentation 157
Öffentlichkeitsarbeit 158 III-190 derBeilagenXXII.GP-BerichtHauptdokument
Allg. Kulturangelegenheiten 7 von160 8 von 160 III-190 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument
8 Allgem. Kulturangelegenheiten
ÜBERBLICK Die „gemeinsamen musealen Vorhaben“ beinhalten AUFGABENBEREICHE UND BUDGETS unter anderem die Einrichtungskredite für die Alber- tina, das Technische Museum Wien, das Museum Die Ausgaben des Bundesministeriums für Bildung, für Völkerkunde, das Kunsthistorische Museum Wissenschaft und Kultur für den Kulturbereich belie- und die Österreichische Nationalbibliothek, die Rück- fen sich im Jahre 2004 auf € 148 Mio. zahlungsraten für das Museumsquartier gemäß Tilgungsplan sowie Zahlungen an die Stiftung in Mio.€ 2002 2003 2004 Ludwig. Ausgaben des Bundes für 151,7 150,8 148,0 BASISABGELTUNGEN Kulturangelegenheiten
Basisabgeltungen der vollrechtsfähigen, GLIEDERUNG NACH AUFGABENBEREICHEN: wissenschaftlichen Anstalten in Mio. € 2002 2003 2004 Ausgaben des Bundes in Mio. € 2004 Kunsthistorisches Museum 1. Museale Aufgaben: mit Museum für Völkerkunde Bundesmuseen, Österr. Nationalbibliothek, und Österreichischem Museumsquartier, Leopold Museum Theatermuseum 20,189 20,189 20,189 Privatstiftung, museale Vorhaben und museale Förderungen 118,3 79,93% Österreichische Galerie Belvedere 4,423 4,423 4,423 2. Bundesdenkmalamt, Denkmalschutz 26,3 17,78% Albertina 1) 5,123 5,749 5,749 3. Büchereiwesen, Volkskultur 2,2 1,48% MAK – Österreichisches Museum 4. Hofmusikkapelle 1,2 0,81% für angewandte Kunst 7,998 7,998 7,998 Summe Kulturbereich 148,0 100,0 % Technisches Museum Wien mit Österreichischer Mediathek 11,266 11,266 11,266 ENTWICKLUNG UND STRUKTUR DER BUDGETMITTEL Museum moderner Kunst FÜR MUSEALE AUFGABEN Stiftung Ludwig 7,369 7,369 7,369 Naturhistorisches Museum Wien – 11,755 11,755 Museale Aufgaben in Mio. € Summe Bundesmuseen 56,368 68,749 68,749 (reelle Gebarung) 2002 2003 2004 Österr. Nationalbibliothek 20,602 20,602 20,602 Basisabgeltungen des Bundes Summe vollrechtsf. Anstalten 76,970 89,351 89,351 für die vollrechtsfähigen Anstalten gem. BM-G 2002 1) Die Steigerung von 2002 auf 2003 ergibt sich aus der end- (Bundesmuseen, ÖNB) 76,970 89,351 89,351 gültigen Festlegung der Nutzfläche der Albertina nach Bundesmuseen und ÖNB als Eröffnung. unselbstständige, nachgeordnete Dienststellen (FOG) 11,783 0,375 1,120 museale Förderung 12,333 13,286 12,165 BESUCHER/INNEN gemeinsame museale Im Jahr 2004 besuchten insgesamt 3,574.297 Personen Vorhaben 18,157 19,380 15,675 die österreichischen Bundesmuseen. Damit liegt die Summe museale Aufgaben 119,243 122,392 118,323 Gesamtbesucher/innenzahl 2004 leicht unter dem Niveau von 2003 (–1,36% bzw. –49.276 Personen), Mit dem Jahr 2003 ist der Überleitungsprozess der jedoch immer noch weit über dem der vorangegan- Bundesmuseen in vollrechtsfähige wissenschaftliche genen Jahre. Anstalten abgeschlossen. Die Basisabgeltung für die Das MUMOK weist mit einem Plus von 48,56% mit Bundesmuseen und die Österreichische National- Abstand die höchste Zuwachsrate auf. Erfreulich ist € bibliothek wurde mit 89,351 Mio. festgelegt. auch, dass die Österreichische Galerie Belvedere Das Pathologisch-anatomische Bundesmuseum unter- (+1,26%), das Technische Museum Wien (+2,23%), steht auf der Rechtsgrundlage des Forschungsorgani- das Naturhistorische Museum (+5,17%) und das sationsgesetzes (FOG) direkt dem Bundesministerium Ethnographische Museum Schloss Kittsee (+18%) für Bildung, Wissenschaft und Kultur. Zuwächse in den Besucher/innenzahlen verzeichnen Die „museale Förderung“ beinhaltet die Kreditmittel konnten. Hingegen relativiert sich der Publikums- für den Stiftungsankauf der Sammlung Leopold, Zah- zuwachs des MAK (+10,14%) durch den mit 24,16% lungen an das Österreichische Museum für Volks- (2003: 20,44%) noch immer weit unter dem Durch- kunde, das Museum der Moderne auf dem Mönchs- schnitt liegenden Anteil zahlender Besucher/innen. berg, das Jüdische Museum Wien und kleinere Besonders positiv ist die Entwicklung bei den zah- Fördernehmer. lenden Besucher/innen. Im Jahre 2004 konnten III-190 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 9 von 160
Allgem. Kulturangelegenheiten 9
2,592.851 Eintrittskarten verkauft werden. Damit wur- Besucher/innenzahlen tendenziell absinken und sich den die Rekordzahlen von 2003 (2,640.908) nahezu nach einer gewissen Zeit konsolidieren. erreicht und der Verkauf konnte auf einem hohen Der Rückgang der Gesamtbesucher/innenzahlen im Niveau stabilisiert werden. KHM (–6,71%) ist im Wesentlichen durch die umbau- Jahresvergleich inkl. ÖNB bedingte Schließung des Museums für Völkerkunde ab Anfang März 2004 zu erklären. Unverändert hoch und leicht über dem Durchschnitt aller Bundes- 3,623.573 3,574.297 museen (72,55%) liegt beim KHM der Anteil zahlen- 4,000.000 der Museumsbesucher/innen (73,85%). Besonders 2,992.902 3,500.000 hervorzuheben ist der Anteil zahlender Museums- 982.665 981.446 besucher/innen bei der Österreichischen Galerie 3,000.000 905.390 (90,60%), beim Technischen Museum Wien (84,43%) 2,500.000 und beim Naturhistorischen Museum (75,53%), da in 1,588.352 1,602.366 all diesen Bundesmuseen ein gleichzeitiger Anstieg 2,000.000 1,235.718 der Gesamtbesucher/innenzahlen erreicht werden 1,500.000 konnte. Die stärksten Rückgänge musste auch 2004 1,000.000 wieder das Volkskundemuseum (–9,66%) hinnehmen 851.794 1,052.556 990.485 (2003: –17,38%). 500.000
0 Besucheranteile 2004 im Vergleich zum Vorjahr 2002 2003 2004 2003 2004 in % nichtzahlend, ermäßigt, voll Kunsthistor. Museum (inkl. Museum f. Völkerkunde 1,357.911 1,266.853 –6,71% Zu den Highlights des Ausstellungsjahres 2004 zähl- u. Österr. Theatermuseums ten unter anderem „Stimmungsimpressionismus“ Albertina 804.678 750.535 –6,73% (Oberes Belvedere), „Der Preis der Schönheit“ Volkskundemuseum 18.398 16.620 –9,66% (MAK), „Max Weiler“ (MUMOK in quartier21), „mas- senware.LUXUSGUT“ (Technisches Museum Wien), Ethnograph. Museum 15.351 18.114 +18,00% „Die Flämische Landschaft“ (KHM) und die beiden Museum f. angew. Kunst 174.103 191.765 +10.14% Rubens-Ausstellungen in der Albertina und im Kunsthistorischen Museum. Museum modern. Kunst 125.417 186.322 +48,56% Die Österreichische Nationalbibliothek und die Alber- Techn. Museum Wien 276.685 282.861 +2,23% tina konnten die herausragenden Besucher/innen- Path.-anat. Bundesm. 14.836 15.660 +5,55% zahlen des Jahres 2003 nicht erreichen. Bei der Albertina erklärt sich der Rückgang (–6,73%) daraus, Naturhist. Museum 302.976 318.640 +5,17% dass nach dem ersten und zweiten Betriebsjahr nach Österr. Galerie 360.065 364.617 +1,26% der Neu- bzw. Wiedereröffnung eines Museums die Österr. Nationalbibliothek 173.153 162.310 –6,26% Besucheranteile 2004 Gesamt 3,623.573 3,574.297 –1,36%
DAS INVESTITIONSPROGRAMM DES 4,6 BUNDES FÜR DIE BUNDESMUSEEN 10,2 Unter dem Bau- und Investitionsprogramm für die Bundesmuseen werden jene Investitionen verstan- 8,9 den, die aus Bundesmitteln zu Erweiterungs- und Sanierungsmaßnahmen sowie für die Erstausstattung 0,4 bereitgestellt werden. 35,4 Dabei übernimmt das BMWA finanziell und organisa- 7,9 torisch die Bauherstellung, das BMBWK die Finanzie- rung der nutzerspezifischen Einrichtung. Die organi- 5,2 satorische Abwicklung der Einrichtungsplanung wird 5,4 nach Prüfung der Umsetzungsvorschläge durch das BMBWK von den vollrechtsfähigen Bundesmuseen eigenständig organisiert. 0,5 21,0 Diese Investitionsvorhaben sind mit dem Bundes- 0,5 ministerium für Wirtschaft und Arbeit und dem 10 von 160 III-190 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument
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Übersicht Bau- und Investitionsprogramm
Gesamtvorhaben: Einrichtungsmaßnahmen 2004 Bau: BMWA zuständig: BMBWK Einrichtung: BMBWK Albertina Restaurierung des Altbestandes, 2004 wurden weitere Kreditmittel Generalsanierung und Neu- und Wiedereinrichtung für die nutzenspezifische Erweiterung Einrichtung zur Verfügung gestellt. Technisches Museum Wien Generalsanierung Haupthaus, Wiedereinrichtung der Sammlung. mit Neu- und Wiedereinrichtung Mittel für den Bereich Bau-, Österreichischer Mediathek Alltags- und Umwelttechnik zur Haupthaus Verfügung gestellt. Technisches Museum Wien Adaptierung des Objektes I Die Sanierung der Depots in der mit und Objektes V in ein Depot, Braillegasse wurde fortgesetzt und Österreichischer Mediathek Erfüllung behördl. Auflagen für einige Sammlungsbereiche Depot Braillegasse und Sanierung teilweise abgeschlossen.
Kunsthistorisches Museum Umbau und Generalsanierung, Die Generalsanierung geht mit Flächenbereinigung mit anderen auf Basis des bisherigen Konzeptes Museum für Völkerkunde Gebäudenutzern, Gebäude- und weiter und wird schrittweise und Österreichischem Theatermuseum nutzerspezifische Investitionen umgesetzt.
Bundesministerium für Finanzen abgestimmt. Für Inventarisierung, € 2004 standen 5,8 Mio. zur Verfügung. Die Reihen- Maßnahmen zur Sicherung von Objekten, folge und der tatsächliche Einsatz der Investitions- mittel für die Einrichtungsmaßnahmen des BMBWK Einsatz neuer Medien (Archivierung, Präsentation, hängen vom zugrunde liegenden Planungs- und Bau- Vermittlung, elektronischer Zugang zu musealen fortschritt ab. Inhalten). Die Förderanträge wurden einer Kommission mit FÖRDERUNGEN 2004 Vertretern aus den Bereichen Denkmalschutz und Volkskultur vorgelegt, u.a. um allfällige Doppelförde- Aus dem Förderansatz 1/12446 (reelle Gebarung) rungen zu vermeiden. Sachlich und inhaltlich relevant wurden im Berichtsjahr 2004 Subventionen in Höhe befundene Anträge wurden in der Regel an die von insgesamt EUR 12,116 Mio. gewährt, die nachste- Museumsabteilung des Bundesdenkmalamtes mit hende museale Einrichtungen erhielten: der Bitte um Überprüfung der Förderwürdigkeit (zu- Jüdisches Museum Wien € 190.000,00 meist vor Ort) und schriftliche Stellungnahme weiter- Leopold Museum-Privatstiftung € 10.689.301,82 geleitet. Österreichisches Jüdisches Museum Eine Voraussetzung für die Unterstützung konser- Eisenstadt € 21.802,00 vatorischer und restauratorischer Maßnahmen an Österreichisches Museum für Volkskunde musealen Objekten ist eine Kooperation mit und Ethnographisches Museum Experten des Bundesdenkmalamtes bzw. mit den Schloss Kittsee € 460.000,00 Landeskonservatoraten, die auch nachprüfende Funk- tionen ausüben können. Stiftung Österreichisches € Freilichtmuseum Stübing 92.452,00 Tirol in Euro € Verein Dr. Karl Renner-Gedenkstätte 8.387,22 Creativ Center Lienz - Verein Museum der Moderne Musik-mechanisches Museum 10.000,00 auf dem Mönchsberg € 654.056,00 Museum Tiroler Bauernhöfe Kramsach 15.000,00 Der zweckgebundene Ansatz für Fördermittel für den Pfarramt St. Notburga, Eben am Achensee 10.000,00 Musealbereich wird aus dem mit den ORF-Gebühren eingehobenen Kunstförderungsbeitrag anteilig ge- Vorarlberg € speist und betrug für das Jahr 2004 755.199,82. Museumsverein Klostertal 2.000,00 Für die Vergabe der Fördermittel wurden folgende in- haltliche Prioritäten gesetzt: Kärnten Restaurierung und Konservierung von musealen Dolomitenfreunde Kötschach-Mauthen 6.000,00 Objekten von überregionaler Bedeutung, Museumsverein Feldkirchen i.K. 2.300,00 III-190 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 11 von 160
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Steiermark in Euro Benediktinerstift Admont 191.568,00 Landesmuseum Joanneum 10.000,00
Salzburg ARGE-SUNK; Bergbauernmuseum Hallein 10.000,00 Christian Doppler-Fonds 20.000,00 Der Österreichische Museumspreis soll Ansporn für Haus der Natur, Museum für Naturkunde 5.000,00 die Museen sein, ihre Inhalte, die Präsentation und Residenzgalerie Salzburg 10.000,00 die Vermittlung ansprechend und zeitgemäß zu ge- stalten. Salzburger Freilichtmuseum 5.000,00 Im Jahr 2004 wurde dem von der Bundesministerin Oberösterreich für Bildung, Wissenschaft und Kultur gestifteten Preis Heimatbund Mondseeland 2.100,00 ein neues Statut gegeben. Kulturring Schwarzenberg am Böhmerwald 3.000,00 Dieses, im BMBWK erarbeitete Statut, sieht nunmehr die Verleihung folgender Preise alle zwei Jahre vor: Österreichischer Museumsbund 2.900,00 € Stadtamt Ried im Innkreis 15.000,00 Hauptpreis 20.000,– Förderungspreis € 10.000,– Niederösterreich Würdigungspreis € 5.000,– Archäologie Netzwerk Leiserberge, Mistelbach 8.700,00 Der Österreichische Museumspreis ist somit mit ins- € Graf Harrach’sche Familiensammlung gesamt 35.000,– dotiert und wird erstmals für 2005 Rohrau 22.000,00 nach dem neuen Statut ausgeschrieben. Marktgemeinde Weißenkirchen/Wachau 10.000,00 Die Preise werden von Frau Bundesministerin Gehrer, auf Empfehlung einer Jury, vergeben. Museum für Urgeschichte, Asparn/Zaya 8.000,00 Der für die Verleihung verantwortlichen Jury gehören Museum Humanum Fratres 30.000,00 die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Schloss Artstetten 30.000,00 Kultur sowie sieben weitere Personen an, die von Stadtgemeinde Retz 15.000,00 ihr – nach Anhörung des Österreichischen National- komitees ICOM (International Council of Museums) – Stadtmuseum Klosterneuburg 6.000,00 für sechs Jahre bestellt werden. Verein Dr. Karl Renner-Gedenkstätte 15.000,00 In der Jury sind Besuchervertreter/innen, Journalisten Schulmuseum Michelstetten 100.000,00 und in Museen unterschiedlicher Rechtsträger tätige Personen vertreten. Sie berücksichtigt bei der Bewer- Weinviertler Museumsdorf Niedersulz 15.000,00 tung der Museen vor allem folgende Aspekte: Burgenland die Originalität der dem Museum zugrunde Großgemeinde Nikitsch 3.500,00 liegenden Idee (Leitbild, Sammelkonzept), Kulturverein Grenzgänger (Museumspreis) 1.500,00 den Erhaltungszustand der Sammlungsbestände, Wien die ausstellungstechnische Umsetzung und Gesamtatmosphäre, Allgemeine Kulturinitiative Rolf Kleinschmidt 14.534,57 die Intensität, Kreativität und den Einfallsreichtum Bezirksmuseum Währing 2.900,00 der gesamten Vermittlungsarbeit, Contemporary Art Tower (CAT) 8.397,25 die Umsetzung eines adäquaten sammlungsbezogenen Sicherheitskonzeptes Max Weiler Privatstiftung 15.500,00 (safety und security), Österr. Friedrich-und- die wissenschaftliche Aufarbeitung, Lillian-Kiesler-Privatstiftung 50.000,00 die Verhältnismäßigkeit der aufgewendeten Mittel. Österr. Gesellschaft für Chinaforschung 10.000,00 Österr. Gesellschafts- und Die Preise werden von der Bundesministerin für Wirtschaftsmuseum 15.000,00 Bildung, Wissenschaft und Kultur zugleich mit einer Urkunde und einem Widmungsschild in dem mit dem Parnass Verlag Ges.m.b.H. 14.300,00 Hauptpreis ausgezeichneten Museum überreicht. Sigmund Freud-Privatstiftung 40.000,00 Die Preisgelder sind zweckgebunden für Belange der Gesamtsumme (1/12456) 755.199,82 Museen zu verwenden. 12 von 160 III-190 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument
12 Allgem. Kulturangelegenheiten
BIBLIOTHEKEN-SERVICE FÜR SCHULEN in Brüssel ist, sofern Angelegenheiten des Kulturerbes Gegenstand der Tagesordnung sind, ein/e Vertreter/in POLLHEIMERSTRASSE 17 der Sektion Kultur des BMBWK anwesend. Die A-4600 WELS Sitzungen des Ausschusses für Kulturfragen und der TEL. 02742 / 65 239 Kulturministerräte werden in Zusammenarbeit der [email protected] drei für den Kulturbereich zuständigen Ressorts WWW.SCHULBIBLIOTHEK.AT (Kulturerbe im Bundesministerium für Bildung, Wis- senschaft und Kultur, Kunst im Bundeskanzleramt Schulbibliotheken in Österreich können an allen und Auslandskultur im Bundesministerium für aus- Schultypen eingerichtet werden. wärtige Angelegenheiten) vorbereitet. Der Bund als Schulerhalter der meisten höheren Weiters bezieht das BMBWK Stellung zu Entschlie- Schulen hat seine allgemein bildenden höheren Schu- ßungsentwürfen und beteiligt sich an relevanten len (AHS) mit modernen Schulbibliotheken ausgestat- Diskussionen zur europäischen Kulturpolitik im tet. Diese Bibliotheken werden derzeit zu multime- Kulturausschuss des Rates. Diese Themen werden ge- dialen Schulbibliotheken umgestaltet. meinsam auf nationaler Ebene erörtert und akkordiert Nicht nur das Angebot an Medien wird vielfältiger in Brüssel vertreten. und entspricht so den aktuellen Anforderungen, auch Unter niederländischem Vorsitz 2004 beschloss der die dort tätigen Schulbibliothekar/innen werden Rat ein Arbeitsprogramm für den Bereich Kultur, das mittels Lehrerfortbildungen auf diese Situation vor- die kontinuierliche Befassung der Präsidentschaften bereitet. Die Absolvent/innen der AHS werden auf in den Jahren 2005 und 2006 und in der europäischen diese Weise mit einer zeitgemäßen Bibliotheksbenüt- Kulturpolitik gemeinsame Schwerpunktsetzungen zung im Rahmen eines weiterführenden Studiums vorsieht. vertraut gemacht. Im Bereich des Kulturerbes werden vom BMBWK ins- Die Schulbibliotheken an den Pflichtschulen (VS, HS, besondere die Bestrebungen der Europäischen Union PS) richten ihr Hauptaugenmerk weiterhin auf sinn- zur Koordination der Digitalisierungsstrategien in den erfassendes und kreatives Lesen. Lesen bleibt auch Mitgliedsstaaten unterstützt. Österreich beteiligt sich bei den sog. neuen Medien die Schlüsselqualifikation: dabei an der Arbeit der Gruppe nationaler Experten ohne Lesefertigkeit sind Internet & Co. nicht wirklich (NRG), die von der EU zur Umsetzung gemeinsamer für die individuelle Recherche nutzbar. Aktivitäten (u.a. Erarbeitung eines Aktionsplans bis Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft Ende 2005) eingerichtet wurde. und Kultur unterstützt die Entwicklung der Schul- Das gemeinsame Kulturprogramm der Europäischen bibliotheken in Österreich mit dem Bibliotheken- Union „Kultur 2000“, das ursprünglich 2004 enden Service für Schulen. Auch wird eine Kooperation der sollte, wurde um eine Laufzeit 2005 und 2006 verlän- Schulbibliotheken mit öffentlichen Bibliotheken und gert. Insgesamt wurden für das Förderjahr 2004 € 32,68 wissenschaftlichen Bibliotheken gefördert. Mio. für Projektförderungen zur Verfügung gestellt. Einen guten und umfangreichen Überblick bietet die Förderschwerpunkt in dieser Periode waren Projekte Homepage www.schulbibliothek.at in der Kategorie „Kulturerbe“. 15 Kooperationsprojekte unter österreichischer Leitung wurden zur Förderung Hauptaufgaben des Bibliotheken-Service für Schulen ausgewählt. Der rechnerische Anteil Österreichs an bleiben: dem Programm betrug im Jahr 2004 € 751.640,– bzw. Beratung von Schulen, Eltern und Gemeinden bei 2,3% des Gesamtbudgets. Der Rückfluss nach Öster- der Errichtung von Schulbibliotheken, reich belief sich auf € 2,16 Mio. oder 287%. Damit Mitwirkung bei der Entwicklung von Curricula zur gehört Österreich zu den Nettoempfängern aus diesem Ausbildung von Lehrer-Bibliothekar/innen, Programm. Integration der Schulbibliotheken in die Der im Bundeskanzleramt (Kunstsektion) eingerich- österreichische Bibliothekslandschaft, tete und von der Europäischen Kommission kofinan- zierte Cultural Contact Point Austria (CCP) beriet im Information der Öffentlichkeit, Berichtszeitraum wieder über das Förderprogramm Pflege internationaler Kontakte. Kultur 2000 und leistete Unterstützung bei der dies- bezüglichen Antragstellung. Das Angebot an persön- licher Beratung und Workshops wird ergänzt durch EU-KULTUR die Internetseite www.ccp-austria.at, auf der Infor- Die Koordination der kulturellen Angelegenheiten mationen über aktuelle Ausschreibungen und zur zwischen Österreich und der Europäischen Union Antragstellung sowie eine Liste der laufenden wird vereinbarungsgemäß von der Kunstsektion des Projekte unter österreichischer Führung angeboten Bundeskanzleramtes wahrgenommen. Für Angele- werden. genheiten des kulturellen Erbes liegt die Zuständig- Das BMBWK (Sektion IV, Kultur) übernahm die keit bei der Sektion Kultur des BMBWK. Bei Sitzun- Beratungs- und Informationsaufgaben für den gen des Ausschusses für Kulturfragen (CAC) des Rates Bereich des kulturellen Erbes. III-190 derBeilagenXXII.GP-BerichtHauptdokument
Kulturkommunikation 13 von160 14 von 160 III-190 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument
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KULTURKOMMUNIKATION Kulturtourismus – Culture Tour Austria Das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit ko- BUNDESMINISTERIUM FÜR BILDUNG, WISSENSCHAFT UND ordiniert das strategische Schwerpunktprogramm KULTUR „Kulturtourismus – Culture Tour Austria“ zur Stärkung SEKTION IV, ABTEILUNG 7 und Weiterentwicklung der internationalen Positio- MR DR. GABRIELE TRATTNER nierung des österreichischen Kulturtourismus. Ziele dieses strategischen Schwerpunktprogramms ZIELSETZUNG sind: Sicherung der starken Wettbewerbsposition Die Intention der Abteilung Kulturkommunikation ist Österreichs im internationalen Kulturtourismus, die Initiierung einer verstärkten Bewusstseinsbildung und die Erzeugung eines nachhaltigen Interesses Herausarbeitung und Sichtbarmachung möglicher für Kultur in der Bevölkerung (Identifikation), in der Synergiepotentiale zwischen Kultur und Wirtschaft (Tourismus, Umwegrentabilität) und im Tourismuswirtschaft, Ausland (Positionierung des „Kulturlandes Öster- Initiierung notwendiger Verständigungs-, reich“). Entwicklungs- und Innovationsschritte zur Die Umsetzung dieser Intention wird mit innovativen, Nutzung vorhandener Synergiepotentiale, serviceorientierten Maßnahmen, kulturpolitischen zukunftsorientierte Positionierung der Marke Schwerpunkten, intensiver Online-Kommunikation, „Kulturtourismusland Österreich“, kulturellen Aktivitäten für Bildungseinrichtungen (ins- Etablierung von Strukturen zur Sicherung eines besondere Schulen) und Kooperationen (Bundes- dauerhaft produktiven Zusammenwirkens zur ministerien, Wirtschafts- und Kulturinstitutionen) un- Internationalisierung des österreichischen terstützt. Die Abteilung Kulturkommunikation Kulturtourismus. fungiert als Verbindungsstelle des Ressorts zwischen Kultur und Wirtschaft. Das Schwerpunktprogramm umfasst 26 Teilprojekte. Insbesondere zwei Teilprojekte erfolgen in Koopera- tion mit dem Bundesministerium für Bildung, Wis- KULTUR UND WIRTSCHAFT senschaft und Kultur. Der Start der beiden Projekte In diesem Bereich stand im Jahr 2004 die Kooperation war im Jahr 2004. bei zwei Projekten im Vordergrund: „Art Cluster Die Projekte beinhalten: Vienna“ und „Kulturtourismus – Culture Tour Austria“. Erstellung und Durchführung der Workshop-Reihe Art Cluster Vienna „Kultour“, In den letzten Jahrzehnten hat sich in Wien eine auch Internationalisierungs- und Innovationsstrategie für im internationalen Vergleich bedeutsame Kunstszene den österreichischen Kulturtourismus: Entwicklung entwickelt. Kunstschaffende, Kunstsammler/innen, einer gezielten Internationalisierungs- und Innova- Galerien und der Antiquitätenhandel bilden zusam- tionsstrategie für den österreichischen Kulturtouris- men mit den entsprechenden Bildungsinstitutionen, mus der Zukunft und Einleitung der praktischen den Museen und den Stätten der darstellenden Kunst Umsetzung. einen bedeutenden Wirtschaftssektor. Es gab zwar bisher bereits einige Vernetzungsansätze in den Be- kulturleben.at – reichen Kultur, Tourismus und Wirtschaft, aber inter- national wurde die Marke „Kunst aus Wien“ im Ge- DIE KULTURPLATTFORM DES BMBWK gensatz zum breiten Städtetourismus und dem Als Aktion zur Förderung und Verbreitung kultureller professionellen Kongresstourismus nur bedingt koor- Inhalte wurde die Kulturinformationsplattform www. diniert und nicht zielgruppenspezifisch vermarktet. kulturleben.at initiiert. Dies ist auch ein Schritt im Im Jahr 2004 wurde daher der „Art Cluster Vienna“ ins Sinne der EU-Resolution „Kultur in der Wissensgesell- Leben gerufen. Im Cluster sind Museen und Samm- schaft“ sowie im Rahmen der eEurope Initiative. lungen, Bildungseinrichtungen wie die Universität für Der Intention der Abteilung entsprechend, wurde bei angewandte Kunst Wien und die Akademie der bil- www.kulturleben.at ein Kulturinformationssystem ge- dende Künste Wien, Verbände (z. B. Galerieverband), plant, welches als nationale Informationsplattform Sponsor/innen, Messeveranstalter/innen etc. reprä- alle Kulturbereiche erfassen, darstellen und verbin- sentiert. den soll. Das Ziel ist, für die Werte des materiellen Ziel des „Art Cluster Vienna“ ist unter anderem eine und immateriellen Kulturerbes Österreichs mehr Bündelung der Kunstvermarktungsaktivitäten aus Bewusstsein zu schaffen. Darüber hinaus informiert dem Wiener Raum und ihre akkordierte Ausrichtung die Plattform auch über europäische Entwicklungen auf interessierte Zielgruppen in Europa, Amerika und im Bereich der Kultur. Japan. Als erste Maßnahme erfolgte die Vorbereitung Um die Vielfalt der Kultur in Österreich abzubilden einer diesem Ziel entsprechenden Kunstmesse, der und deren Breite darzustellen sowie eine weitere Ver- „Vienna Art Week“ (19.–24. 4 2005). tiefung zu ermöglichen, wird von der Kulturinforma- III-190 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 15 von 160
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tionsplattform www.kulturleben.at mit Hilfe von wird bei diesen Bereichen eine Verringerung des „Links“ auf die regionalen und nationalen Angebote Administrationsaufwands erreicht. verwiesen. Aufgrund der Fülle von Webseiten mit kul- Aktivitäten des BMBWK präsentieren. Den Besucher/ turell relevanten Informationen (praktisch jedes Mu- innen der Kulturplattform sollen die vielfältigen Akti- seum und fast alle Kulturanbieter/innen haben eine vitäten des Bundesministeriums für Bildung, Wissen- eigene Webseite) und im Sinne der Nutzerfreundlich- schaft und Kultur im Kulturbereich vermittelt werden. keit, aber auch zur Sicherung der Effizienz der Bürger/innen, Kulturkonsument/innen, Lehrer/innen redaktionellen Betreuung ist als ein Bereich des Kul- und Schüler/innen erhalten auf www.kulturleben.at: turinformationssystems ein Kulturkatalog vorgesehen. Dieser wird die Bereiche „Museen & Bibliotheken“, Überblick über das Kulturangebot in Österreich, „Musik“, „Bildende Kunst“, „Kulturelles Erbe“, „Thea- Empfehlungen und Tipps zu aktuellen Kulturver- ter, Tanz & Oper“, „Literatur“, „Medien“, „Festivals & anstaltungen, Events“, „Kulturberufe“ sowie „Organisationen & Informationen zu konkreten Kulturangeboten und Recht“ umfassen. Aufgrund der Fülle von Informatio- aktuellen Kulturthemen, nen zum kulturellen Leben in Österreich wird auf Kontaktmöglichkeiten zu Kultureinrichtungen bzw. Inhalte verlinkt, die bereits bestehen. Da das geplante Kulturanbieter/innen, Informationssystem nur bestehende Webinhalte ver- binden kann besteht keinerlei Anspruch auf Vollstän- Informationen zur Wien-Aktion, digkeit. Informationen zur Aus- und Weiterbildung im Kulturbereich, Ziele Berufsbilder und Ausbildungsmöglichkeiten im Vermittlung eines breiten Kulturbegriffes. Das indivi- Kulturbereich für Schüler/innen, duelle Interesse konzentriert sich zumeist nur auf ein- Informationen zu Wettbewerben, Projekten, Preisen, zelne Teilaspekte der Kultur. Ein breiter Kulturbegriff Förderungen, führt auch zu mehr Interesse für andere Formen der Information über altersspezifische Kulturangebote Kultur. und Vermittlungsprogramme von Kultur- Nutzen der Kultur aufzeigen. Es ist ein Ziel, den Infor- einrichtungen, mationsstand über den Nutzen der Kultur in Österreich Basisdaten und Hintergrundinformationen zum anzuheben. Dabei soll vermittelt werden, dass die Kul- Kulturbereich, tur in der Gesellschaft vielfältige Aufgaben übernimmt Informationen in Englisch, und beispielsweise auch auf die Attraktivität des Wirt- schaftsstandorts große Auswirkungen hat. zusätzliche tourismusrelevante Informationen, Information über Standorte von Kulturdenkmalen, Umfangreiches Angebot übersichtlich darstellen. Mit der Kulturplattform soll ein umfangreicher Überblick Kontaktmöglichkeiten zu Künstler/innen, über das kulturelle Angebot in Österreich geschaffen Kulturschaffenden, werden. Die dafür notwendigen Inhalte, wie z. B. Informationen zu Verbänden und Institutionen. Veranstaltungskalender, Beschreibung regionaler Kul- turangebote etc. werden auf www.kulturleben.at ziel- SCHULAKTION „KULTURELLES ERBE. gruppenorientiert aufbereitet. TRADITION MIT ZUKUNFT“ In der Bevölkerung, insbesondere bei der Jugend, soll das Interesse am kulturellen Erbe nachhaltig geweckt, der Wissensstand darüber gehoben und dadurch das Bewusstsein der Bedeutung von kulturellen Denkma- len stärker verankert werden. Für das Schuljahr 2004/05 initiierte das Bundesminis- terium für Bildung, Wissenschaft und Kultur daher gemeinsam mit dem Bundesdenkmalamt, der Öster- reichischen UNESCO-Kommission und KulturKontakt Austria das Projekt „Kulturelles Erbe. Tradition mit Zukunft“. Diese Aktion stellte einen Anreiz für die Schulen dar, sich anlässlich der Jahrestage im Jahr 2005 (60 Jahre Zweite Republik und 50 Jahre Staats- vertrag) im fächerübergreifenden Projektunterricht mit Denkmalen aller Art zu befassen. Internetseite „www.kulturleben.at“ Teilnehmen konnten Schülerinnen und Schüler aller Verwaltung vereinfachen. Einzelne Angebote für Schularten und Schulstufen (ab der 3. Schulstufe). Schulen, wie z. B. die Wien-Aktion, sollen über die Einsendeschluss für die Projektkonzepte der Schulen Kulturplattform online abgewickelt werden. Damit war der 15. Dezember 2004. Die Schulen konnten 16 von 160 III-190 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument
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selbstständig das Denkmal und ihre Arbeitsweise kehr der Region wirkungsvoller zu positionieren, ob wählen. Für Jänner 2005 war die Sitzung der Jury eine technische Schule an einem Baudenkmal Ver- festgesetzt, in der aus den eingegangenen Konzepten messungsmethoden erprobte oder eine Berufsschule 33 Projekte auswählt wurden, die bei der Durch- verschiedene Restaurierungstechniken für Holz an- führung mit maximal € 1.500,– pro Projekt finanziell wandte – die Annäherung an die Denkmale konnte unterstützt werden sollten. so vielfältig sein wie die Lerninhalte der jeweiligen Für Information, Anmeldung und Beratung wurden Fächer und Schularten. Die Definition von „Denkmal“ die Projektpage auf der Kulturinformationsplattform war breit gefasst und reichte vom ländlichen „Wege- www.kulturleben.at und das Projektbüro bei Kultur- marterl“ über Natur- und Baudenkmale bis zu Fried- Kontakt Austria eingerichtet. höfen und Inschriften. Die Projekte waren fächer- übergreifend und auch schulübergreifend angelegt, und ein Zusammenhang mit den Jubiläumsdaten sollte bestehen.
Schüler/innen bei der Projektarbeit In die Schulprojekte waren Experten und Expertinnen aus dem Denkmalbereich eingebunden (Denkmal- pfleger/innen, Restaurator/innen, Architekt/innen, Historiker/innen etc.). Bei der Vermittlung von Kon- takten zu Experten und Expertinnen war das Projekt- büro behilflich. Das Projekt „Kulturelles Erbe. Tradition mit Zukunft“ brachte den Schülerinnen und Schülern die Ge- Schüler/innen bei der Projektarbeit schichte ihrer Umgebung durch den Umgang mit In der Realisierung standen den Schulen alle Varian- ihrem Kulturerbe näher und schärfte so das Bewusst- ten offen: Ob sich z.B. eine Tourismusschule damit sein für Zusammenhänge zwischen gestern, heute beschäftigte, ein örtliches Denkmal im Fremdenver- und morgen. III-190 derBeilagenXXII.GP-BerichtHauptdokument
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LEOPOLD MUSEUM-PRIVATSTIFTUNG wirksamen Personalen unbekannter, aber dennoch bedeutender Künstler. Mitglieder des Stiftungsvorstandes im Das Leopold Museum wurde als Privatstiftung nicht in Geschäftsjahr 2004: die Evaluierung der Bundesmuseen miteinbezogen, MR Dr. Helmut Moser, Vorstandsvorsitzender ein interner Vergleich ergab aber hervorragende öko- (BMBWK), nomische Kennzahlen. Dr. Alfons Huber (BMBWK), Betriebswirtschaftlich wird weiterhin die Erreichung Dr. Agnes Husslein (BMF), eines hohen Deckungsgrades angestrebt, d.h. bis zu SC Dr. Wolfgang Nolz (BMF), 50% aller Aufwände sollten durch Erträge erwirt- Prof. Dr. Rudolf Leopold (Stifter und schaftet werden. Eine wichtige Rolle dabei spielen, Museologischer Direktor), neben den Pachterlösen aus Cafe und Museumsshop, Med.-Rat Dr. Elisabeth Leopold, die Einnahmen aus Vermietung der Museumsräume Dr. Franz Pichorner, sowie aus Repro- und Leihgebühren. Dr. Martin Eder (seit 10. 8. 2004) Hinsichtlich der notwendigen Aufstockung des mu- Direktorium seologisch-wissenschaftlichen Personals hofft man Museologischer Direktor: Prof. Dr. Rudolf Leopold auf die Beendigung des Verfahrens um das in den Kaufmännischer Direktor: Mag. Peter Weinhäupl USA zurückgehaltenen Bildnisses „Wally“ und damit Museologische Assistenz: Dr. Michael Fuhr (seit Juli um die Entlastung des Betriebsbudgets um bis zu 2004) 600.000 Euro jährlich. Öffnungszeiten: täglich außer Dienstag: 10–19 Uhr, Freitag: 10–21 Uhr AUSSTELLUNGEN, VERANSTALTUNGEN Eintritt: € 9,–, erm. € 5,50 Ausstellungen AUFGABEN Toulouse-Lautrec. Das grafische Werk – Sammlung Gerstenberg (11. 4. 2003–11. 1. 2004). Der Aufgabenschwerpunkt ist durch die Stiftungs- urkunde aus dem Jahre 1994 definiert und umfasst im Leopold Birstinger. „Gegen den Strom“. Retrospektive Wesentlichen die klassischen Museumsaufgaben. Der zum einhundertsten Geburtstag des Malers Vorstand hat im Jahr 2004 dem folgenden Positions- (31. 10. 2003–1. 2. 2004). papier zugestimmt (Überschriften): Moa, die Tänzerin. Vom Jugendstil zum Expressionis- Das Leopold Museum als Sammlermuseum mus (22. 12. 2003–8. 3. 2004). Das Leopold Museum als Egon Schiele-Kompetenz- Aquarelle und Zeichnungen des 19. Jahrhunderts zentrum (17. 3. 2004–27. 5. 2004). Internationale Positionierung der Marke „Egon Egon Schiele / Horst Janssen. Selbstinszenierung, Eros Schiele“ und Tod (4. 3. 2004–30. 6. 2004). Das Leopold Museum als bedeutendste Sammlung Francisco de Goya. Die grafischen Zyklen der „Klassischen Österreichischen Moderne“ (3. 6. 2004–20. 9. 2004). Das Leopold Museum als Ort internationaler Schiele Landschaften (16. 9. 2004–28. 2. 2005). Sonderausstellungen Das Leopold Museum als Ort der Kunstvermittlung Veranstaltungen Das Leopold Museum als neuer Museums-Typus Zahlreiche Vorträge, Lesungen, Konzerte etc. berei- mit hohem Eigendeckungsgrad und starker Besu- cherten die Sonderausstellungen. Weiters wurden mo- cherorientiertheit natliche Sonntagsmatinéen unter anderem mit dem Damit ist die Geschäftsführung bestrebt, einerseits Goldbergquartett und anderen Kammermusikensem- den Stiftungszweck, die wissenschaftlichen Erarbei- bles abgehalten. tung des Sammlungsbestandes zu erfüllen, aber auch Zudem hat das Museum an der „Langen Nacht der der wirtschaftlichen Aufgabe nachzukommen, die Museen“ mit der Ausstellung „Egon Schiele Land- Besucheranzahl im Bereich von 250.000 bis 300.000 schaften“ und an der „Langen Nacht der Musik“ teil- Besucher/innen pro Jahr zu gewährleisten. genommen. Bei beiden Veranstaltungen wurden musikalische Uraufführungen präsentiert. RÜCKBLICK/PERSPEKTIVEN Auf Initiative des Leopold Museums wurde im Jahre 2004 die Art Night im MuseumsQuartier eingeführt. Im allgemeinen Trend liegen „Sonderausstellungen Jeden ersten Donnerstag im Monat (ab 18 Uhr) wird mit großen Namen der Kunstgeschichte“. in den Sommermonaten ein stark ermäßigtes Kombi- Die Antwort auf diese Entwicklung ist eine Synthese ticket von Leopold Museum, Kunsthalle Wien und aus Publikumsausstellungen mit den großen Namen MUMOK samt geführtem Spaziergang durch alle der klassischen Moderne und weniger publikums- 3 Häuser angeboten. III-190 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 19 von 160
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Firmenveranstaltungen / Corporate Events Themenführungen zu Sonderausstellungen jeden Eine Vielzahl von namhaften Unternehmen nutzen Sonntag, 15:00 Uhr. die Location Leopold Museum für Incentiveveranstal- „Schiele/Janssen“. Um den Besuchern Gemeinsam- tungen. keiten und Gegensätze der beiden Künstler näher zu bringen, wurden 4 Schwerpunkte in ihren Werken ausgearbeitet: Frauen, Literatur, Selbstinszenierung, NEUERWERBUNGEN Eros und Tod. Dem Leopold Museum steht derzeit aus Bundes- „Goya. Die Grafischen Zyklen“. Das Kunstvermittler- mitteln kein Ankaufsbudget zur Verfügung. Mit finan- team verfasste erstmals Texte für den Audioguide. zieller Unterstützung des Leopold Museum-Freunde- Neben den üblichen Bildbeschreibungen wurden vereins konnten 400 Bände der Kunstbibliothek der erstmals weiterführende und vertiefende Texte zu Architekten Ortner, Linz, angekauft werden. thematischen Schwerpunkten – wie Drucktechniken, Goya und die Frauen, Stierkampf, etc. – erarbeitet und eingespielt. RESTAURIERUNG UND KONSERVIERUNG „Schiele Landschaften“. Drei Themenführungen zu Der Schwerpunkt der Tätigkeiten im vergangenen Stadtbildern sowie anthropomorphen Gestaltungs- Jahr lag auf der Restaurierung von Blättern der Schau- weisen und Stimmungen in den Bildern Egon Schie- sammlung. Weitere Aufgaben bestanden in der les, durch Texte zeitgenössischer Literaten ergänzt, Betreuung des laufenden Betriebes bei den Vorberei- wurden angeboten. tungen der geplanten Ausstellungen (Rahmung, Kinder- und Schulprogramme Protokollerstellung, Kurierbegleitung etc.). Auch konnte die Einrichtung der Papierrestaurierung im Schulprogramme für verschiedene Altersstufen zu Wesentlichen abgeschlossen werden. Das Leopold den Sonderausstellungen. Museum verfügt nun über eine der modernsten Im Rahmen des wienerferienspiels veranstaltete das Papierrestaurier-Werkstätten Österreichs. Leopold Museum das Kinderprogramm „Hand und Fuß“. Dazu wurden von Kindern ausgewählte Kunst- werke der Sammlung Leopold gezeigt und verschie- BESUCHER/INNEN dene Maltechniken erklärt. Im Kinderatelier konnten 2004 besuchten 260.000 zahlende Besucher/innen die Kinder anschließend selbst ihrer Kreativität freien das Leopold Museum, die Besucher/innenzahlen san- Lauf lassen. ken demnach gegenüber dem Vorjahr um 20%. Dies Unter dem Titel „Bilder von Kindern. Bilder für Kinder“ ist einerseits auf die verschärfte Konkurrenz durch wurde zum ersten Mal seit Bestehen des Leopold Mu- zahlreiche Neueröffnungen (u.a. Liechtenstein seums eine Ausstellung speziell für Kinder konzipiert. Museum, Sissi-Museum), andererseits durch die Das Kunstvermittlungsteam entwarf ein Kinderpro- Programmierung weniger publikumswirksamer, aber gramm („Tontschi und ihre Freunde“), das sich mit für die museologisch-wissenschaftliche Aufarbeitung den Themen „Kinder dieser Welt“, „Soziale Unter- wesentlicher Künstler wie Horst Janssen oder Leo- schiede“, „Freunde“ auseinander setzte. Das Pro- pold Birstinger zurückzuführen. Ausstellungshighlight gramm fand an den Adventsamstagen statt, zur Finis- war die Präsentation der grafischen Zyklen von sage wurde ein Osterfest für Kinder veranstaltet (im „Francisco de Goya“ und die erstmals umfangreich Rahmen der von wienXtra organisierten Osterspiel- gezeigten „Schiele Landschaften“. woche unter Teilnahme aller Institutionen des MQ). Zusätzlich wurde an den Sonntagen eine Märchen- ÖFFENTLICHKEITSARBEIT, stunde für kleine Besucher angeboten. Für Individu- MUSEUMSPÄDAGOGIK albesucher bot eine Rätselrallye die Möglichkeit, die Ausstellung ohne Kunstvermittler zu erleben. Presse, Öffentlichkeitsarbeit Der Bereich Öffentlichkeitsarbeit/Presse wurde im PROVENIENZFORSCHUNG Jahr 2004 erstmals als eigene Stelle geführt. Das Leopold Museum ist nach wie vor das einzige Zu jeder Ausstellungseröffnung wurden Pressekonfe- Museum Österreichs, welches den jeweils aktuellen renzen abgehalten, in Vorbereitung der Schiele-Land- Stand der Provenienzforschung zu allen Objekten sei- schaften wurde am 30. 8. 2004 auch eine internatio- nes Bestands im Internet veröffentlicht. Für die Pro- nale Pressekonferenz in Hamburg abgehalten. venienzrecherche und die Betreuung der Datenbank sind zwei festangestellte Vollzeitkräfte zur Verfügung. Museumspädagogik, Kunstvermittlung Die Provenienzdatenbank wies im Jahr 2004 rund Erwachsenenprogramme 15.000 Zugriffe auf. Überblicksführungen zur Sammlung Leopold jeden Es wurden Recherchen in zahlreichen österreichi- Donnerstag, 19:00 Uhr, jeden Samstag und Feiertag, schen Archiven (Archiv der Republik, Archiv des 15:00 Uhr. Bundesdenkmalamts, Wiener Landesarchiv, Heral- 20 von 160 III-190 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument
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disch-Genealogische Gesellschaft Adler) wie auch Eremiten – Kosmopoliten. Moderne Malerei in internationalen Archiven (Bundesarchiv Berlin, Hand- Kärnten 1900–1955. Museum Moderner Kunst schriftensammlung der Staatsbibliothek Preussischer Kärnten (15. 5.–17. 10. 2004). Kulturbesitz Berlin, Witt Library am Courtauld Insti- „Fernand Khnopff und Gustav Klimt und Wien um tute London, National Archives and Record-Adminis- 1900“. Nackt! Museum der Moderne Salzburg Ruper- tration Washington D.C.) durchgeführt. tinum (4. 6.–29. 8. 2004). Der Fachkommunikation wurde besonders Augen- Schiele und Roessler – Maler und Promotor. Networ- merk geschenkt: außer dem Besuch der Sitzungen der king nach 1900. Historisches Museum der Stadt Wien österreichischen „Kommission für Provenienz- (8. 7.–10. 10. 2004). forschung“ wurde im nationalen Rahmen noch ein informeller Workshop zum Problem der Dokumenta- Paradies Wachau. Teisenhoferhof, Kirchplatz, Weißen- tionsstandards von Provenienzen organisiert (5. 3. kirchen (9. 7.–31. 7. 2004). 2004). Im Juni 2004 nahm Dr. Holzbauer am Seminar Beredte Hände - Die Bedeutung von Gesten in der „Art and Holocaust. Recent Developments“ in London Malerei. Residenzgalerie, Salzburg teil. Weiters organisierte das Leopold Museum im Ok- (1. 10. 2004–20. 2. 2005). tober 2004 mit der Österreichischen Galerie und dem Alfred Wickenburg,Variationen der Moderne Dorotheum ein Meeting des internationalen „Arbeits- Museum der Moderne Salzburg Rupertinum kreises Provenienzforschung“ in Wien. (1. 10. 2004–20. 2. 2005). Schließlich nahm Dr. Robert Holzbauer als Referent Egon Schiele und Horst Janssen. Selbstinszenierungen. am „International Provenance Resesarch Colloquium“ Eros und Tod. Horst Janssen Museum Oldenburg (14.–16. 12 2004) in Washington D.C. teil und konnte (29. 10. 2004–20. 2. 2005). das Leopold Museum bei einer Podiumsdiskussion Egon Schiele aus der Sammlung Leopold im vollbesetzten Konzertsaal der Österreichischen Civica Galleria d'Arte Moderna a Palermo Botschaft in Washington am 17. November 2004 ver- (28. 5.–1. 8. 2005). treten.
DIGITALISIERUNGSVORHABEN, INTERNET Das Leopold Museum ist Teil eines vom Forschungs- ÖSTERREICHISCHE LUDWIG-STIFTUNG förderungsfonds geförderten Pilot-Projektes, das die FÜR KUNST UND WISSENSCHAFT Entwicklung einer für Museen zweckmäßigen Daten- bank mit Objektdaten, Adressdaten, Ausstellungs- Ziel der Österreichischen Ludwig-Stiftung für Kunst daten, etc. beinhaltet. Zudem wurde die Digitalisie- und Wissenschaft ist es durch Ankäufe von Werken rung des Sammlungsbestandes in hochauflösender zeitgenössischer Kunst, welche Museen als Dauer- Qualität mit Unterstützung der Selenographischen leihgaben zur Verfügung gestellt werden, nachhaltig Gesellschaft weiter vorangetrieben, erstmals war es die jeweilige Museumspolitik zu unterstützen, um auf auch möglich, erstklassige Reproduktionen von diesem Wege einen substantiellen Beitrag für die mo- Kunstwerken international zu vermarkten. derne Kunst in Österreich zu leisten. Die zweisprachige Website (deutsch/englisch) des In der Stiftungsratssitzung vom 24. 11. 2003 wurde Leopold Museums www.leopoldmuseum.org gibt eine grundsätzliche Neuausrichtung der Ankaufspoli- Auskunft über die Schausammlung, Sonderausstellun- tik der Stiftung beschlossen. Demnach wird der gen, aktuelle Termine und die aktuellen Ergebnisse größte Teil der jährlichen Ankaufsumme dem Mu- der Provenienzforschung. seum moderner Kunst Stiftung Ludwig zur Verfügung gestellt. Bereits bei der angeführten Stiftungsrats- sitzung im Jahr 2003 erfolgte eine dem Stellenwert INTERNATIONALE BEZIEHUNGEN der Stiftung und der eingeschlagenen Ankaufspolitik Das Leopold Museum pflegt einen regen Leihverkehr entsprechende Ankaufsentscheidung zugunsten der mit zahlreichen internationalen Museen: Audio-Video Underground Chamber (1974) von Ideale e realtà. Una storia del nudo dal Bruce Nauman, welche nun in diesem Berichtsjahr Neoclassicismo ad oggi. der Öffentlichkeit erstmals präsentiert wurde. Es han- delt sich hierbei um einen der spektakulärsten Galleria comunale d`Arte Moderna Ankäufe der Österreichischen Ludwig-Stiftung für das Bologna (17. 1.–5. 9. 2004). Museum. Das Stillleben in der deutschen Malerei des Neben der Präsentation dieses Werkes von Bruce 19. Jahrhunderts. Clemens-Sels-Museum, Neuss Nauman erfolgten in der 30. Stiftungsratssitzung am (25. 1.– 8. 4. 2004). 22. 11. 2004 Ankaufsentscheidungen zugunsten von Stimmungsimpressionismus. Österreichische Galerie Werken von James Turell (Afrum II) und Lothar Belvedere, Wien (17. 3.–4. 7. 2004). Baumgarten (Da gefällt's mir besser als in Westfalen – Johann Nepomuk Geller. Teisenhoferhof, Eldorado), welche ebenso wie das bereits genannte Weißenkirchen (22. 3.–10. 10. 2004). Werk der Audio-Video Underground Chamber dem III-190 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 21 von 160
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Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig als Dauer- lichen Mitarbeiter/innen die Ziele der Kernthemen zu leihgaben zur Verfügung gestellt wurden; eine An- erreichen. Ziel der Kiesler Stiftung Wien ist nicht nur kaufsentscheidung für ein Werk von Thomas Ruff für die Betreuung und Initiierung von weiteren For- dieses Haus blieb vorbehalten. schungsprojekten, auch der Diskurs mit internationa- Gleichzeitig erfolgten für die Albertina Ankäufe von len Institutionen, sowie die Fortbildung und Förde- Werken von Alex Katz (Large Magnolia), Jannis Kou- rung junger Wissenschafter/innen wird gefördert. nellis (Opus One) sowie Franz Gertsch (Rüschegg). Folgende Themenkreise konnten 2004 in ihrer Bear- Es wurde überdies beschlossen, den verbleibenden beitung im Archiv abgeschlossen werden: Teil des Ankaufsbudgets 2004 für Ankaufsentschei- Endless House – Kieslers Architekturtheorie 1947-1961. dungen anlässlich der Stiftungsratssitzung 2005 vor- Die Aufarbeitung der originalen Materialien (Pläne, zubehalten. Skizzen und Typoskripte) ist in der zur Ausstellung Darüber hinaus führt die Stiftung eine Bestandsauf- erschienenen Publikation: Friedrich Kiesler: Endless nahme sämtlicher seit Errichtung der Stiftung im Jahr House 1947-1961 dokumentiert. 1981 angeschaffter und diversen Einrichtungen zur Art of This Century. Zu Kieslers Gestaltung der Art of Verfügung gestellter Kunstwerke durch, wobei ein ab- This Century Gallery von Peggy Guggenheim in New schließender Bericht anlässlich des 25-jährigen Beste- York 1942. Im Themenbereich der Ausstellungsgestal- hens der Stiftung im Jahr 2006 erfolgen soll. tung konnten wichtige Erkenntnisse aus der Analyse Die jährliche Leistung des Bundes betrug auch im Be- des Archivmaterials von Kieslers innovativem Ausstel- richtsjahr 2004 € 1,271.102,– und die satzungsgemäße lungsdesign gewonnen werden. Anlage in mündelsicheren Wertpapieren (BAWAG Re-Edition – Forschungskooperation mit den Witt- PSK Mündelrent und BAWAG PSK Eurorent) blieb mann Möbelwerkstätten zur Re-Edition der Möbelent- aufrecht. Mit Stichtag 19. 11. 2004 betrug der summa- würfe: Erarbeitung der gesamten Materialien die Pro- rische Wert aus den Veranlagungen, Sparbüchern und € jekte Party Lounge, Bed Couch und Correalistische dem Konto 19,866.908,71, welcher als Eigenkapital Couch von Friedrich Kiesler (Re-Edition: Correalisti- verfügbar ist. Zu diesem Eigenkapital kommt noch sches Möbel und Rocker 2002/2003). der Wert der seit dem Jahr 1981 angekauften und Museen als Leihgaben zur Verfügung gestellten Vorträge, Symposien Kunstwerke hinzu. Harald Krejci: Mehr ist Anders – Friedrich Kieslers Mit dieser Kapitalausstattung ist jedenfalls gesichert, Visionäre Architektur, MMK Museum für Moderne dass die Österreichische Ludwig-Stiftung für Kunst Kunst, Frankfurt am Main, März 2004. und Wissenschaft auch weiterhin ihrer Bedeutung Valentina Sonzogni: Kieslers Design für Art of This und Verantwortung gemäß maßgebliche Akzente auf Century, Peggy Guggenheim Collection Venedig. dem Gebiet der bildenden Kunst zu setzen vermag, um auf diesem Wege ihrem kulturpolitischen Auftrag Harald Krejci: Making an Exhibition – Kiesler’s Art zu entsprechen. of This Century and the Exhibition at the Peggy Guggenheim Collection Venedig.
Friedrich Kiesler-Preis 2004 ÖSTERREICHISCHE FRIEDRICH-UND- Im September 2004 wurde von der Stadt Wien der LILLIAN-KIESLER-PRIVATSTIFTUNG 4. Österreichische Friedrich Kiesler Preis für Architek- tur und Kunst an die Preisträger Asymptote / Hani ÖSTERREICHISCHE FRIEDRICH-UND- Rashid und Lise Anne Couture im Rahmen der Eröff- LILLIAN-KIESLER-PRIVATSTIFTUNG nung der Architektur Biennale in Venedig vergeben. MARIAHILFER STRASSE 1b, A-1060 WIEN Die Kiesler-Stiftung organisierte und betreute die in- TEL. 01/513 07 75 FAX. 01/513 07 75-5 ternationale Jurysitzung, die im Mai 2004 in Wien [email protected] stattfand. WWW.KIESLER.ORG Ausstellungen DR. DIETER BOGNER (VORSITZENDER DES VORSTANDS) MAG. MONIKA PESSLER (DIREKTION) Das Archiv: Friedrich Kiesler zu Gast im Museum für Moderne Kunst, Frankfurt am Main. AKTIVITÄTEN Endless House (1947-1961) (bis Jänner 2004). Forschung Peggy and Kiesler – The Collector and the Visionary Kooperation mit dem Guggenheim Museum Venedig 2004 konnten wichtige Teilbereichsforschungen zu (Oktober 2003–Jänner 2005). Kieslers Werk betrieben und in Ausstellungen und Publikationen veröffentlicht werden. Die profunde Absent Architecture of 20th Century. Museo de Arte Kenntnis der im Archiv lagernden Bestände, ihre in- Moderno, Madrid (Oktober 2004–Jänner 2005). haltliche Vernetzung mit zeitgleicher Theorie und Total Theater. Ministero de Fomento, Madrid Kunstproduktionen, ermöglichen den wissenschaft- (Mai 2004–November 2004). 22 von 160 III-190 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument
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Algorithmische Revolution. Zur Geschichte der inter- Heinz Emigholz, Filmportrait zu Friedrich Kieslers Werk. aktiven Kunst, ZKM Karlsruhe Photographie und Jenseits, Avantgarde, Produzent: Alex- (Oktober 2004–Oktober 2005). ander Dumreicher-Ivanceanu, Produktion: AMOUR FOU, Pym Film / Berlin. Wien, Stadt der Juden. Jüdisches Museum Wien Eine Filmserie über Schrift, Zeichnung, Skulptur und Archi- (Mai 2004–November 2004). tektur. ArchiSkulptur. Fondation Beyeler, Basel (Oktober 2004–Januar 2005). Neuer Standort Die kontinuierlich ansteigenden Anforderungen an Arti&Architettura. Palazzo Ducale, Genua die Institution und der hohe administrative Aufwand (Oktober 2004–Januar 2005). bezüglich der Anfragen zur Vergabe von Lizenzen Friedrich-Kiesler Preis 2004: ASYMPTOTE / Hani und Kooperationen, auch der Informationsaustausch Rashid und Lise Ann Couture. mit Interessierten und Professionalisten vor Ort und die notwendige Einbindung der Öffentlichkeit in die Publikationen (Auswahl) Unternehmungen der Kiesler Stiftung, erfordern die Monika Pessler: Friedrich Kiesler. Art improvement, in: Ar- Gründung einer Institutionseinheit. chitecture and Surrealism Volume (Publikation zum Sym- Der neue Standort in der Mariahilfer Straße 1b der posium Fantasy Space, Manchester 2003), Hrsg.: David Institution Kiesler Stiftung Wien bietet die Möglich- Cunningham, Jon Goodbun & David Lomas, Manchester keiten die 16.600 Objekte des Archivs fachgerecht zu University Press, vorrauss. 2005. lagern, die Forschungsaufgaben wie die Restaurie- Dieter Bogner: Staging Works of Art: Frederick Kiesler´s Ex- rung und Konservierung fortzuführen und ermöglicht hibition Design 1924 – 1957, in: The Story of Art of This die weitere wissenschaftliche Bearbeitung dieses be- Century, Hrsg.: Philip Rylands, Susan Davidson, Gug- deutenden Nachlasses. genheim Museums Publications, New York 2004. Valentina Sonzogni: You will never be bored within it’s walls – Art of The Century and the Reaction of the Press, BUDGET in: The Story of Art of This Century, Hrsg.: Philip Rylands, Susan Davidson, Guggenheim Museums Publi- Im Jahr 2004 betrug das operative Budget der Kiesler cations, New York 2004. Stiftung Wien € 208.130,92. Betreuung von Forscher/innen im Kiesler-Archiv und Diese Mittel wurden u.a. zur Abdeckung folgender der Bibliothek 2003/2004 Aufwendungen verwendet: Archivarbeit, Digitalisie- rung, Depotausstattung, Registratoren-Tätigkeiten Das seit zwei Jahren stetig anwachsende Interesse an und Aktivitäten der Kiesler Stiftung Wien: Organisa- Friedrich Kieslers Werk ist auch an der erhöhten tion und Betreuung von Ausstellungskooperationen, Frequentierung des Archivs ablesbar. Designtheoreti- Symposiumsbeteiligungen, Presse- und Öffentlich- ker/innen, Kunsthistoriker/innen, Architekten/innen, keitsarbeit, Vermittlung, Adaption und fachgerechter Filmemacher/innen bis hin zu Wirtschaftwissenschaf- Umbau der neuen Räumlichkeiten – Archiv, Biblio- ter/innen wenden sich an die Kiesler Stiftung Wien. thek, Studien- und Vortragsraum. Laufende Kosten: Stephen Philips, New York, Thema: Dissertation, Methodo- Miete Büroräumlichkeiten und Personalkosten. logy and New Strategies for Architectural Planning in the Early 20th Century. Der extra budgetierte Umbau des neuen Standortes wurde von öffentlichen Institutionen mit insgesamt Almut Grunewald, Passau, Thema: Dissertation, Kieslers € Skulpturen 1948–1965. 72.000,00 gefördert (s.u.). 64% der Umbau- und Adaptionskosten konnten über private Stifter und Ludger Derenthal, Bochum: Habilitation, Zum Werkbegriff Förderer aufgebracht werden. Auch konnte die des Surrealismus der 30er Jahre. Kiesler Stiftung Wien weitere Forschungsprojekte und Marta Lopez, Madrid, Thema: Dissertation, Zu Friedrich Aktivitäten im Jahr 2004 durch die Unterstützung Kieslers Architekturtheorie. privater Einrichtungen ermöglichen. Tulga Beyerle, Wien: Forschungsauftrag zu Kieslers Möbel- design der 30er und 40er Jahre. Subventionsgeber und Förderer 2004 in Euro: Leslie Ware, Paris: Dissertation, Kieslers Arbeit in Wien und Forschungssubvention, BMBWK 155.661,00 Paris 1919–1925. Jahressubvention BMBWK 22.700,00 Livia Paldi, Kuratorin, New York, Wirkungsgeschichte Kiesler. Förderung neuer Standort, BMBWK 50.000,00 A. Schmidt Burkhart, Berlin, Habilitation, Friedrich Kieslers Jahressubvention BKA 22.000,00 Correalismus Diagramme. Jahres- u. Projektförderung Stadt Wien 7.000,00 Wolfgang Csenar, Alexander Laber (TU Wien): Im Rahmen von „Kultur 2000“ / Ausstellung: „civilisation of living“ – Förderung neuer Standort Stadt Wien 22.000,00 Rekonstruktion von Kieslers Modell „Endless House“. Erhaltungszuschuss Wien Museum 769,92 III-190 derBeilagenXXII.GP-BerichtHauptdokument
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AUFGABEN Kindermuseum und zahlreiche andere Aktionen für Konsequente Entwicklung zum Kulturviertel mit drei Kinder im Fürstenhof, die „Mobilen Museen“ (ein Pro- Dimensionen: Kunstraum – Lebensraum – Schaffens- jekt von A9 forum transeuropa) und das große Fest raum. zur Eröffnung des „Dschungel Wien – Theaterhaus für junges Publikum“ im Oktober. Als Publikumsmagnet hat sich 2004 die Ausstellung „Earth from Above“ am Vorplatz erwiesen, die groß- formatige Fotografien von Yann Arthus-Bertrand zeigte und von einer dänischen Umweltorganisation in Kooperation mit dem MuseumsQuartier veranstal- tet wurde. Durch die punktuelle Zusammenarbeit mit lokalen Veranstaltern wie z.B. Regenbogenparade, Halla- masch Festival, Modepräsentationen mit unit f und der boutique gegenalltag konnten weitere themati- sche Akzente gesetzt werden. Die Veranstaltungen des „Sommer im MQ“ konnten durch eine neue Facette erweitert werden: ein som- Sommer im Museumsquartier merliches Literaturfestival – O-Töne – brachte an 8 Abenden im Juli und August junge österreichische Die Aufgabe der MuseumsQuartier Errichtungs- u. Literatur in einem ungezwungenen Rahmen ins MQ. BetriebsgesmbH, durch geeignete Standortmarketing- Der Erfolg war enorm – bis zu 250 Besucher/innen maßnahmen ein lebendiges Kulturviertel in der Stadt konnten pro Lesung verzeichnet werden. Diese Reihe mit buntem Nutzungsmix zu schaffen, das neben den wird 2005 ihre Fortsetzung erfahren. großen, fix vorgesehenen Institutionen Raum für kleine Initiativen der zeitgenössischen Kunst und Kul- Insgesamt fanden in den Höfen und Außenflächen tur bietet, wurde in logischen und konsequenten des MuseumsQuartiers im Jahr 2004 170 Veranstal- Schritten verfolgt. tungen statt. Durch die Ergänzung der Infrastruktur und die Be- spielung des Areals mit zusätzlichen Kultur- und Frei- zeitangeboten ist es gelungen, das MuseumsQuartier nicht nur als „Kunstraum“ mit renommierten Museen und Ausstellungs- und Veranstaltungsräumen, son- dern auch als urbanen Lebensraum in der Stadt und Treffpunkt für Kulturinteressierte in Wien zu etablie- ren sowie einen Schaffensraum für die im quartier21 angesiedelten Kulturinitiativen zu ermöglichen.
MARKETING Die Marketing-Maßnahmen und Aktivitäten der MQ E+B GesmbH konzentrierten sich im Berichtsjahr auf die Kommunikation der ständig wachsenden An- gebote der über 50 kulturellen Einrichtungen (via Literaturfestival O-Töne, Lesung im Fürstenhof MQ Site, Internet, Newsletter, PR, Pressearbeit etc.), das Festigen der einzigartigen Standortqualitäten durch die verstärkte Bespielung der Außenflächen BESUCHER/INNEN und die Imagewerbung (Kunstraum – Lebensraum – Um die Besucher/innenzahlen für das gesamte Schaffensraum) sowie die Verbesserung der Besu- MuseumsQuartier zu erheben, d.h. um auch jene Be- cherservices. sucher zu erfassen, die keine Ausstellung oder Veran- staltung in den Institutionen besuchen, hat die Bespielung der Außenflächen MuseumsQuartier Errichtungs- und BetriebsgesmbH Neben dem von Mai bis September laufenden Frei- auch 2004 eine Besucherfrequenzmessung im Areal luftprogramm des „Sommer im MQ“ wurde die Be- durchgeführt. Daraus geht hervor, dass die Besu- spielung der Außenflächen durch zahlreiche Koope- cher/innenzahlen 2004 gegenüber dem Vorjahr noch rationen mit den MQ-Institutionen gekennzeichnet: einmal gestiegen sind. Während im November 2003 u.a. die Reihe „Para Sites“ sowie die Lichtinstallation noch 5.700 und im Mai/Juni 2003 eine Zahl von 7.300 68.719.476.736 von Siegrun Appelt mit dem MUMOK, Besucherinnen und Besuchern gemessen wurde, Veranstaltungen des Tanzquartier Wien im Rahmen waren es im Mai/Juni 2004 durchschnittlich 7.700 Per- seiner „Factory Season“, eine Installation des ZOOM sonen, die das Kulturareal täglich frequentieren. Auf III-190 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 25 von 160
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Basis der letzten drei vorliegenden Frequenzzählun- andererseits werden durch die Lebendigkeit, die Viel- gen ergibt sich damit eine hochgerechnete Jahresbe- falt des Angebotes und durch die spezifische Atmos- sucherzahl von rund 2,5 Millionen Personen, die das phäre, die diese Personengruppe anzieht, auch viele MQ-Areal für die verschiedensten Zwecke und Inter- zu Besuchen in den MQ Institutionen angeregt. essen nutzen. Mit 2,5 Millionen Besucher/innen jährlich festigt das MQ seine Position unter den drei beliebtesten Kultur- attraktionen Wiens neben Schloss Schönbrunn und dem Kunsthistorischen Museum. Besucher/innenzahl in den MQ Institutionen 2004 um 4,2% gestiegen. Für die MQ Institutionen liegt aus dem Jahr 2004 eine Gesamtzahl von 1,14 Millionen Besucher/innen vor. Das bedeutet einen leichten Anstieg gegenüber 2003 (lt. Angaben Institutionen des MQ, MQ E+B und APA). Institution Architekturzentrum Wien 60.000 quartier21, Kabinett Dschungel Wien 21.990 Der Anteil der 14- bis 29-Jährigen hat sich im Vergleich Halle E+G zur Untersuchung 2002 von 32% auf 43% erhöht, die (exkl. Tanzquartier-Veranstaltungen) 102.500 Herkunft und das Bildungsniveau sind ähnlich wie im Kunsthalle Wien im MQ 172.000 vergangenen Jahr: 31% der Besucher/innen kommen aus dem Ausland, 13% aus den Bundesländern, 56% Leopold Museum 261.000 aus Wien. 83% verfügen über Matura. MUMOK 186.322 Tanzquartier Wien 41.300 SCHAFFENSRAUM MQ: QUARTIER21 wienXtra-kinderinfo 42.721 ZOOM Kindermuseum 111.000 Das quartier21 hat sich als ein Cluster für die Pro- duktion und Präsentation zeitgenössischer Kultur eta- MQ Arealsführungen 3.377 bliert. 40 verschiedene Gruppen und Initiativen ar- quartier21 beiten und präsentieren auf einer Fläche von rund (gezählte Besucher/innen bei Veranstaltungen) 139.429 6.000 m2. Gesamt ca. 1,141.639 Kulturoase MQ zieht zunehmend jüngere, stark kultur- affine Besucher/innen ins MQ. Parallel zur Besucherfrequenzmessung wurde auch eine Befragung der Besucher/innen durchgeführt, die Aufschluss über die Besucher/innenstruktur sowie über die persönliche Einschätzung des Besuches im MuseumsQuartier gibt. In 1.000 persönlichen Interviews im Mai 2004 des Marktforschungsunternehmens Sensor ergaben sich folgende wesentliche Aussagen: Der Anteil der Besucher/innen der MQ-Institutionen an der Gesamtbesucherzahl ist mit 45% auf gleich hohem Niveau geblieben. 84% der Besucher/innen, die am Tag der Befragung keine Ausstellung oder Veranstaltung in den MQ Institutionen besucht haben, Modepalast im Freiraum, quartier21 sondern wegen Veranstaltungen in den Höfen bzw. Waren 2002 bei Eröffnung 23 Kulturinstitutionen im wegen der Shops, Restaurants oder zu einem Aufent- quartier21 angesiedelt, so sind mittlerweile mehr als halt ohne bestimmten Zweck in das MuseumsQuartier 40 Partner dort aktiv tätig. Sowohl in transeuropa, der kamen, gaben an, in Zukunft Veranstaltungen oder Electric Avenue als auch in die Büroflächen des Ausstellungen in den MQ-Institutionen besuchen zu 1. und 3. Stocks im Fischer-von-Erlach-Trakt bzw. wollen. Nur 9% aller Besucher/innen wollen keine in andere Flächen im Areal sind im Berichtsjahr neue kulturellen Angebote nützen. Kulturanbieter bzw. Initiativen ins quartier21 einge- Das MuseumsQuartier bildet einerseits einen Treff- zogen. In der Electric Avenue hat sich im August die punkt eines jungen, kulturinteressierten Publikums, „Musiktankstelle“ für legalen Musik-Download aus 26 von 160 III-190 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument
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dem Internet etabliert, seit November bietet der geladene Künstler/innen für ein bis zwei Monate zu SUBOTRON shop neue Ausstellungs- und Verkaufs- Gast und haben mit lokalen Gruppen und Institutio- flächen für Game-Kultur. In transeuropa hat das In- nen zusammengearbeitet. Das Programm wird von ternet-Radio PLAY.FM seinen Arbeitsraum sowie eine den privaten Sponsoren gefördert. Lounge eingerichtet. In der Ovalhalle wurden unter dem Titel „Visuelle Musik“ zwei Programmschienen Gestaltungswettbewerb für Zeichensetzung auf MQ- zur Medienkunst installiert (der Visualist/innenkon- Vorplatz und Fassaden. gress „equaleyes“ und die Shows des Medienturm Die Weiterentwicklung des MQ soll künftig auch Graz). Mit White Castle Games (seit Dezember 2004) deutlicher am Vorplatz des MQ in Richtung Zweier- hat sich eine Spiel- und Autorenagentur in den Kul- linie erkennbar werden. Unter dem Projekttitel „Zei- turbüros niedergelassen, Roger Bürgel hat sein Wie- chen, Ankündigungssystem im Vorfeld des MQ“ ner Organisationsbüro für die documenta dort instal- wurde ein Wettbewerb durchgeführt und im März liert. In einem Raum im Ovaltrakt repräsentiert iP 2004 ex aequo die Sieger Sophie Grell, rheinflügel ImpulsProgramm die österreichische Kreativwirtschaft baukunst und Hans Kupelwieser + Benedikt Frass seit November 2004. Friseur- und Modesalon gleich- gekürt. Mit diesen drei Siegern wurde ein Verhand- zeitig ist „Pen’s Bungalow“, der sich im Fürstenhof lungsverfahren durchgeführt, mit dem Ziel, unter Ein- eingerichtet hat. beziehung der Nutzer des MuseumsQuartiers Wien, das zur Realisierung gelangende Projekt zu ermitteln. Im November wurde der Entwurf „Bühnen der Wer- bung“ von Sophie Grell von der Kommission als jenes empfohlen, das vorbehaltlich der Freigabe der dies- bezüglichen Budgetmittel durch den Aufsichtsrat der MuseumsQuartier Errichtungs- u. BetriebsgesmbH zur Realisierung gelangen soll. Die Kommission bestand aus Brigitte Kowanz, Gün- ter Bischof, Klaus Foltin, Edelbert Köb, Laurids Ort- ner, Hans Schmid, Wolfgang Waldner, Vitus Weh unter Vorsitz von Prof. Wolf D. Prix. Den Ausschlag gab nicht zuletzt, dass Grells Entwurf das größte Op- timierungspotential im Sinne der verschiedenen kul- Sommer im Museumsquartier, Kinder turellen Institutionen im MQ-Areal aufweist. Damit die Wünsche der einzelnen Kultureinrichtun- Artist-in-Residence-Programm gen im MQ bestmöglich in den Ausführungsplan ein- Das Artist-in-Residence-Programm des quartier21 fließen, wurde dem Auslober (MQ Errichtungs- und trägt dazu bei, die internationale Zusammenarbeit BetriebsgesmbH) von der Kommission empfohlen, und die Vernetzung junger österreichischer Künstler/ Edelbert Köb, Direktor des MUMOK, mit der Kom- innen mit Kolleg/innen im Ausland zu fördern. Im munikation für die Verhandlungen über weitere Jahr 2004 waren 24, großteils von den quartier21- Adaptionen des Projekts zwischen der Wettbewerbs- Partnerinstitutionen nominierte und von der Mu- siegerin, den einzelnen Institutionen, und der MQ seumsQuartier Errichtungs- u. BetriebsgesmbH ein- Errichtungs- u. BetriebsgesmbH zu betrauen. (S MLN U TRADITIONELLEN ZUR AMMLUNG S MLN RELIGIÖSER AMMLUNG III-190 derBeilagenXXII.GP-BerichtHauptdokument V OLKSKULTUR E (V THNOGRAPHISCHES Ö LSUS AUS OLKSKUNST TRECSUDSEINER UND STERREICHS V H LSUS MEHEM IM OLKSKUNST AUPTHAUS L AUDONGASSE J OHANNESGASSE G O M ARTENPALAIS ST USEUM - UND . U N 15–19, 1080 ACHBARLÄNDER RSULINENKLOSTER S S CHLOSS ÜDOSTEUROPA 8, 1010 S 2421 CHÖNBORN K K W W ITTSEE ITTSEE IEN IEN ) )
Österr. Museum für Volkskunde 27 von160 28 von160
Österr. Museum für Volkskunde E E Ö P E-M E A Ö S I (V S H L M D M M M M H D D D NTERNET AMMELOBJEKTE CHAUFL AUDONGASSE INTRITT THNOGRAPHISCHES ERSONAL THNOGRAPHISCHES OHK IM POTHEKE AUPTHAUS R R R R ERMANN STERREICHISCHES FFNUNGSZEITEN AG ATTHIAS AG AG AG EREINSMUSEUM . F . M . M . F AIL . K . E . C . N RANZ ELIX ARGARETE ARGOT III-190 derBeilagenXXII.GP-BerichtHauptdokument : LISABETH : LAUDIA ATHRIN ORA Ä OFFICE : € : V CHE H B S HTTP 4,35 G CHNEEWEIS EITL UMMER W DI OLKSKUNDEMUSEUM RIESHOFER S U ( 15-19, W 1080 CHINDLER ITZMANN @ P P ALLE :// : RSULINENKLOSTER ( BIS (K ALLESTRANG ) W ESCHEL E : VOLKSKUNDEMUSEUM ERM RUND GGER WWW , L ALLMANN ITTSEE M SO 10 M M H . SU F USEUM IE DER EITER Ä USEUM USEUM € (K , D -W 131.000 . USER , D VOLKSKUNDEMUSEUM 2,90), S ) ITTSEE ACHA IREKTOR – IR ): 2.526m 17, MO (G . S K S Ü IEN CHLOSS R ESCH ITTSEE ) TELLVERTRETERIN B 15 V : MI10 CH V IBLIOTHEK , T LSUD MIT OLKSKUNDE Ü Ä EL FTSF LER GESCHLOSSEN . OLLZEIT AT 3 K . 01/406 8905 . 01/406 2 ITTSEE – Ü € 17 HRUNG 1,45, F . AT , 4H : DI DI K AMILIENKARTE ALBTAGS BIS BIS ITTSEE E THNOGRAPHISCHEM SO 10 SO 10 ) , – – 16 (O 17 (A € 7,25 RLBIS PRIL TBRBIS KTOBER M USEUM S EPTEMBER M S CHLOSS Ä RZ ) ), K ITTSEE III-190 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 29 von 160
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MUSEUMSPOLITIK Zielsetzung Gerade in diesem Europa der Transformationen ist Organisation es Aufgabe in einer fundierten Kulturanalyse, die Das Österreichische Museum für Volkskunde (ÖMV) Gemeinsamkeiten sowie Differenzierungen zu erfassen und das Ethnographische Museum Schloss Kittsee und interpretieren und so zum besseren Verständnis (EMK) sind Vereinsmuseen. Das Österreichische Mu- eigener und fremder Kulturmuster beizutragen. seum für Volkskunde wurde 1895 durch den Verein Die Arbeit erfolgt im Sinne des Faches Volkskunde für Volkskunde gegründet. Als Zentralmuseum der /Europäische Ethnologie als einer Gegenwartswissen- Monarchie verfolgten die Gründer die Idee eines schaft mit historischer Orientierung. europäischen Völkermuseums. Um die nach 1945 In unseren Ausstellungen und Veranstaltungen be- deponierten Sammlungen aus dem ost- und südost- schäftigen wir uns mit Alltagskulturen und Lebens- europäischen Bereich wieder öffentlich zugänglich zu stilen in Europa in deren regionalen, nationalen wie machen, wurde 1972 das EMK als eigenes Museum globalen Ausprägungen. mit eigenem Rechtsträger errichtet. Gegenwärtig besteht die Absicht, diese beiden Museen wieder als Perspektiven Einheit zusammenzuführen. Einen ersten Schritt stellt Die Perspektiven haben sich gegenüber 2003 nicht die gemeinsame Direktion für beide Museen dar. geändert. Sie umfassen den weiteren Ausbau der europäischen Vergleichs- sammlungen im Sinne von Leitobjekten zu regio- nalen Identitäten und Alltagskulturen, Digitalisierung und Präsentation der Sammlungen im Internet, den weiteren Ausbau eines Netzwerkes der euro- päischen ethnographischen Museen mit Schwer- punkt Zentral- und Südosteuropa, gemeinsames Bearbeiten von regionalen und grenzüberschreitenden Themen mit den entsprechenden Fachkolleg/innen, Mitarbeit an internationalen Forschungsprojekten, Ausstellungen und Publikationen, zeitgemäße Ausstellungspolitik mit moderner Gestaltung, ein bedarfs- und interessenorientiertes Begleit- und Vermittlungsprogramm.
SAMMLUNG Sammlungsbestand Das ÖMV-Hauptinventar wuchs um 565 Inventar- nummern und beträgt nun 82.498 inventarisierte Ob- jekte. Die Sammlung des EMK umfasst 6.610 Objekte. Sonderausstellung „15+10. Europäische Identitäten“ im Haupthaus Sammlungspolitik Profil Vordringlichste Aufgabe ist es, die Lücke zwischen Das ÖMV/EMK nimmt als Museum für Europäische der umfangreichen historischen Sammlung zur tradi- Ethnologie/Volkskunde eine zentrale Stellung inner- tionellen Volkskultur Europas (Schwerpunkt Monar- halb der europäischen Museumslandschaft ein. Vor chie) und der Gegenwart zu schließen. Dies erfolgt dem Hintergrund der neuen politischen Rahmen- einerseits im Rahmen thematischer Sonderausstellun- bedingungen intensiviert das ÖMV/EMK mit seinen gen, andererseits durch gezielte Ankäufe bzw. die historischen Sammlungsbeständen zur Volkskunst selektive Übernahme von Widmungen. Zentral- und Südosteuropas die wissenschaftliche Zusammenarbeit mit den entsprechenden Fachinstitu- Neuerwerbungen tionen dieser Länder. Der Großteil der Neuerwerbungen kam durch Wid- € Bestehende Internationale Kontakte machen die bei- mungen ins Museum. Ankäufe wurden um 3.006,– den Museen zu Orten des wissenschaftlichen und getätigt. kulturellen Dialogs in einem sich politisch, ökono- An Neuerwerbungen sind u.a. Kroatische Trachten, misch und gesellschaftlich neu formierenden Europa. Identitätsrepräsentationen der 10 Beitrittsländer zur 30 von 160 III-190 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument
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EU, Tiroler Männer- und Frauentrachten, ein NÖ Ein weiteres wichtiges Forschungsvorhaben betraf Landesanzug, ein Quilt aus Vorkriegstextilien, ein die Grundlagenarbeiten zur Ausstellung „Ur-Ethno- modernes Hinterglasbild aus Rumänien, ein Silber- graphie. Auf der Suche nach dem Elementaren in der besteck, diverse Besteckteile und ein Fischer C4-Schi Kultur. Die Sammlung Eugenie Goldstern“. zu erwähnen. Publikationen Im technischen Bereich erfolgte eine EDV-Umstellung wegen Übernahme der MBox/Version 3, die Erneue- Zeitschriften rung der Server, Bandsicherung, USV sowie die Österreichische Zeitschrift für Volkskunde. 58. Band Installation von 6 Arbeitsplatzrechnern. der Neuen Serie (107. Band der Gesamtserie) mit 419 Restaurierung Seiten. Schriftleitung: Klaus Beitl, Franz Grieshofer unter ständiger Mitarbeit von Leopold Kretzenbacher Sichtung und Bearbeitung der Objekte für die Gold- und Konrad Köstlin. Redaktion: Margot Schindler stern-Ausstellung. (Aufsatzteil und Chronik), Bernhard Tschofen (Re- Fortführung der Reinigungsarbeiten an den im Bun- zensionsteil). ker gelagerten Objekten durch ein fremdes Restaura- Volkskunde in Österreich. Nachrichtenblatt des Ver- torenteam. eins für Volkskunde. Jahrgang 39, 10 Folgen, 100 Sei- Im Jahr 2004 konnten 3.063 Objekte gereinigt und in ten. Redaktion: Margot Schindler. der MBox ersterfasst werden. Seit Projektbeginn wur- Kataloge und Reihen des Österreichischen Museums den ca. 10.000 Objekte gereinigt. In der Textilrestau- für Volkskunde: rierung wurden zahlreiche Objekte konservatorisch behandelt und nach dem neuen Inventarisierungs- Band 84, Margot Schindler (Red.): 15+10. European programm erfasst. Identities. Eine Ausstellung anlässlich des EU-Beitritts zehn neuer Mitgliedsländer am 1. Mai 2004. Wien 2004. 96 Seiten, dt., englisch u. jeweilige Landes- BIBLIOTHEK sprache. Band 85: Franz Grieshofer, Kathrin Pallestrang, Nora ÖMV: Der Zuwachs von Einzelbänden stieg um 1.790 Witzmann (Red.): Ur-Ethnographie. Auf der Suche Inv.Nr. auf insgesamt 45.013 Inv.Nr., der Zuwachs nach dem Elementaren in der Kultur. Die Sammlung von Zeitschriften (innerhalb bestehender Inv. Nr.) be- Eugenie Goldstern. Wien 2004. 156 Seiten. trug 1136, der Zuwachs von Reihenwerken (innerhalb bestehender Inv. Nr.) 417. Das ergibt einen realen Zu- Außerhalb der Reihe: Gigi Erler: Weihnachtliches wachs von 3.343 Bänden. Träumen. Alter Christbaumschmuck vom Biedermeier Der Ankauf betrug € 10.000,–, für Buchbindearbeiten bis zur Neuzeit. Wien 2004. 81 Seiten. wurden € 3.270,– ausgegeben. Walter Deutsch, Maria Walcher: Idiophone und Mem- Die Bibliothek wurde von 227 Besuchern benutzt. branophone. Musikinstrumente Teil 1 (=Veröffent- lichungen des Österreichischen Museums für Volks- EMK: 4.071 Inv.Nr., davon 206 Neuzugänge (Einzel- kunde Band XXVIII) Wien 2004. 186 Seiten. publikationen, Zeitschriften, Jahrbücher, Reihen- bände). Tagungen, Eröffnungen, Dienstreisen: Neuordnung der Zeitschriftenbestände und Weiter- Ethnographisches Museum Belgrad (Besprechung führung der Eingabe der Bibliotheksbestände in das wegen Übernahme der Ausstellung „Messerscharf“, Bibliotheksprogramm Bib2000. Grieshofer, Pallestrang). Photothek: Dornbirn (Aufbau Messerscharf, Pallestrang). ÖMV: 64.310 Positive (Zuwachs 358), 18.996 Diaposi- Museumstag Graz (Schindler, Beitl). tive (Zuwachs 300), 13.400 digitalisierte Fotodateien, 37. internationales Hafnerei-Symposium in Herne, 659 Großformate (Zuwachs 280). Deutschland (Peschel-Wacha). EMK: 5.450 Positive, 3.096 Diapositive. 4. internationale Tagung der ethnographischen Museen Zentral- und Südosteuropas in Sibiu/ Rumänien (Grieshofer). FORSCHUNG/PUBLIKATIONEN 8. internationale Konferenz der SIEF in Marseille/ Das wichtigste Forschungsvorhaben der beiden Mu- Frankreich (Schindler). seen fand im Rahmen eines EU-Kultur2000 Projektes Österreichische Volkskundetagung in St. Pölten statt, das, gemeinsam mit dem Ethnographischen (Grieshofer, Schindler, Peschel-Wacha). Musum Martin (Slowakei) und dem Savaria Museum Szombathely (Ungarn), unter dem Titel „Keramik3 – 1. Tagung im Rahmen des Projektes „Keramik3 – gebrannte Idylle. Museen – Typen – Regionen“ gebrannte Idylle“ in Kittsee (Grieshofer, Schindler, durchgeführt wurde. Beitl, Peschel-Wacha). III-190 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 31 von 160
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Vitrinen im Volkskundemuseum
AUSSTELLUNGEN
Österreichisches Museum für Volkskunde Sonderausstellungen aus Sammlungsbestand „15+10. Europäische Identitäten“. Die Ausstellung zur Aufnahme zehn neuer Beitrittsländer in die EU (ei- gene Ausstellung) (22. 4.–26. 9. 2004). „Ur-Ethnographie“. Auf der Suche nach dem Elemen- taren in der Kultur. Die Sammlung Eugenie Goldstern (eigene Ausstellung) (29. 8. 2004–13. 2. 2005).
Sonderausstellungen aus Fremdbestand „Valuable Links“. Schmuck aus den OSZE-Mitglieds- ländern in Zusammenarbeit mit der Königl. Nieder- ländischen Botschaft in Wien (Übernahme) (27. 2.–23. 5. 2004). Jahresausstellung Keramik 3 „Weihnachtliches Träumen“. Christbaumschmuck vom Leihgaben Biedermeier bis 1950. Aus der Sammlung Gigi Erler (gemeinsam mit Frau Erler) (14. 11. 2004–13. 2. 2005). Landschaftsmuseum Trautenfels („Auf der Alm“) Wien Museum („Magische Orte“) Ethnographisches Museum Schloss Kittsee Schloss Bruck, Lienz („Maske – das andere Gesicht“) 3 Jahresausstellung: „Keramik – gebrannte Idylle. Mu- Museum moderner Kunst („mike Kelley – das Un- seen – Typen – Regionen“ (9. 5.–2. 11. 2004). In mo- heimliche“) natlichen bzw. 14-tägigen Intervallen wurden in den Galerieräumen zeitgenössische Keramiker aus Un- Salzburger Museum Carolino Augusteum (Krippe) garn, der Slowakei und Österreich präsentiert. OÖ Landesmuseum Linz (Krippe) „Jüdische Gemeinden im Burgenland“ – Fotoausstel- lung (12. 12. 2003–7. 3. 2004). VERANSTALTUNGEN UND „Das versunkene Bosnien“. Fotoausstellung AUSSTELLUNGEN (11. 12. 2004–31. 3. 2005). ÖMV: Gemeinsam mit dem Verein für Volkskunde Eigene Ausstellungen im Ausland: veranstaltete das Museum 5 Eröffnungsveranstaltun- gen, 6 wissenschaftliche Vorträge, 1 Symposium, „Geburt“ (Übernahme unserer Ausstellung „Aller An- 4 Filmabende, 2 Konzerte, 2 Exkursionen und 7 Son- fang“) Völkerkundemuseum Hamburg derveranstaltungen (unter anderem Buchpräsenta- (Jänner–Mai 2004). tion, Tag der offenen Tür, Lange Nacht der Museen, „Keramik3 – gebrannte Idylle. Museen – Typen – Re- Männersachen und Frauendinge, Familiensonntag). gionen“. Martin/Slowakei (18. 11.– März 2005). EMK: 12 Konzerte (Pannonisches Forum, Musik- Istrien – Sichtweisen. Ethnographisches Museum Zag- schule, etc.), 5 Ausstellungseröffnungen, 1 Europe X- reb, Kroatien (April–Oktober 2004). Large, Treffen der Kulturminister/innen auf Einladung von Frau Bundesministerin Elisabeth Gehrer, 2 Ex- Messerscharf. Stadtmuseum Dornbirn kursionen, 1 Symposium im Rahmen des EU-Projek- (Februar–Mai 2004). tes und der Kittseer Advent. European Ethnographic Museums in SEM. Ethnogra- Zahlreiche Sonderveranstaltungen (Einmietungen): phischisches Museum Ljubljana/Slowenien Hochzeitsmesse, Hochzeiten, Pilgertreffen, Arbeits- (3. 12. 2004–Dez. 2005). kreis Geschichte, Ostereier-Tag, etc. 32 von 160 III-190 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument
32 Österreichisches Museum für Volkskunde
KOMMUNIKATION/ Im Rahmen eines vom BMSSG geförderten Kurses er- ÖFFENTLICHKEITSARBEIT hielten interessierte Mitglieder die Ausbildung zum Keyworker (ehrenamtlichen Mitarbeiter). Dieser Kurs Das ÖMV/EMK hielt enge Fachkontakte auf nationa- war ein großer Erfolg. ler und europäischer Ebene. Dabei konnten in den Mit der VHS Alsergrund wurde die Veranstaltungs- letzten Jahren neue Kooperationen geknüpft werden. reihe „Dinge erzählen Geschichten“ durchgeführt. Das ÖMV/EMK war Partner und Betreiber von EU- Projekten. Es ist auch gelungen, vermehrt Firmen für Führungen die Zusammenarbeit mit dem Museum zu gewinnen. Im ÖMV: 296 Gruppenführungen (inkl. Vermittlung). Es gab zu allen Eröffnungen Pressekonferenzen und Im EMK: 53 Gruppenführungen (inklusive Kulturver- die entsprechenden Presseunterlagen. Es wurden Pla- mittlung). kataktionen durchgeführt. Insgesamt gab es in den Medien eine sehr erfreuliche Berichterstattung. Die Homepage des Museums wird häufig frequentiert SONSTIGES und ist bei den Usern sehr beliebt. Baumaßnahmen Es wurde ein Umbau der Restaurierwerkstatt durch BESUCHER/INNEN Aufteilung in einen Schmutzraum mit Lüftung und Absaugtischen für Reinigungs- und Restaurierarbei- Volkskundemuseum 2003 2004 % voll ermäß. nichtz. ten, eine Schleuse, einen Manipulationsraum und Hauptgebäude 17.326 15.811 –8,74 2.107 7.513 6.191 einen Lagerraum durchgeführt. Ursulinenkloster 1.072 809 –24,53 17 622 170 Summe 18.398 16.620 –9,66 2.124 8.135 6.361 BUDGET Ethnograf. Museum 15.351 18.114 +18,00 2.671 3.865 11.578 2004 Beträge in Euro Gesamtsumme 33.749 34.734 +2,9 4.795 12.000 17.939 ÖMV EMK Umsatzerlöse 524.500,– 393.000,– davon: VERMITTLUNGSPROGRAMME: Subvention BMBWK 387.000,– 84.900,– Spezielle Programme in der ständigen Schausamm- burgl. Landesregierung 106.300,– lung, zu den Sonderausstellungen, in der Klosterapo- Gemeinde Kittsee 8.800,– theke, Ferienspiele, Familiensonntage, etc. Sozialamt 9.500,– Unter dem Titel „Männersachen und Frauendinge“ Eigenerlöse wurde ein spezielles Genderprogramm angeboten. Eintritte 39.300,– 27.000,– Shop, Veranstaltungen 24.200,– 58.200,– Insgesamt wurden durch das ÖMV-Vermittlungsteam Rückvergütung 74.000,– 28.300,– 6.889 Besucher/innen betreut. (5.606 Kinder und Ausgaben 510.000,– 365.000,– 1.283 Erwachsene). davon In Kittsee nahmen 474 Kinder bzw. Schüler/innen an Betriebskosten 248.800,– 65.500,– dem Kulturvermittlungsprogramm „Erde, Feuer, Luft Ausstellungen 132.600,– 110.000,– und Wasser“ teil. Dazu gab es Töpfer-Workshops im Vermittlung 16.500,– 5.000,– Rahmen der Jahresausstellung „Kuddelmudel und Ge- Publikationen 21.000,– sprudel“. Veranstaltungen 22.000,– Hervorzuheben ist das Projekt „Unternehmen Schnee- Personal 7.200,– 127.000,– ball“ am Österreichischen Museum für Volkskunde. PR, Werbung 18.300,– 16.300,– III-190 derBeilagenXXII.GP-BerichtHauptdokument
Bundesmuseen 33 von160 34 von 160 III-190 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument
Adressen
Kunsthistorisches Museum mit Museum für Völkerkunde und Österreichischem Theatermuseum Haupthaus: Burgring 5, 1010 Wien, Tel. 01/525 24 E-Mail: [email protected], Internet: http://www.khm.at Kunstsammlungen in der Neuen Burg: Ephesos-Museum, Hofjagd- und Rüstkammer, Sammlung alter Musikinstrumente, Heldenplatz, 1010 Wien Weltliche und Geistliche Schatzkammer, Hofburg, Schweizerhof, 1010 Wien, Tel. 01/533 79 31 Wagenburg: Schloss Schönbrunn, 1130 Wien, Tel. 01/877 32 44 Palais Harrach: Freyung 3, 1010 Wien, Tel. 01/533 75 93 Lipizzanermuseum: Reitschulgasse 2, 1010 Wien, Tel. 01/533 78 11 Museum für Völkerkunde Neue Burg, 1010 Wien, Tel. 01/525 24 E-Mail: v*@ethno-museum.ac.at, Internet: http://www.ethno-museum.ac.at Österreichisches Theatermuseum Lobkowitzplatz 2, 1010 Wien, Tel. 01/525 24 E-Mail: [email protected], Internet: http://www.theatermuseum.at Wotruba-Studienzentrum: Hanuschgasse 3, 1010 Wien, Tel. 512 24 27
Naturhistorisches Museum Burgring 7, 1010 Wien, Tel. 01/521 77 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.nhm-wien.ac.at
Österreichische Galerie Belvedere Prinz-Eugen-Straße 27, 1030 Wien, Tel. 01/795 57 E-Mail: [email protected], Internet: http://www.belvedere.at
Albertina Albertinaplatz 1, 1010 Wien, Tel. 01/534 83 E-Mail: [email protected], Internet: http://www.albertina.at
MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst Stubenring 5, 1010 Wien, Tel. 01/711 36 E-Mail: [email protected], Design-Info-Pool: [email protected] Internet: http://www.mak.at
Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien – MUMOK im MuseumsQuartier, Museumsplatz 1, 1070 Wien, Tel. 01/525 00 E-Mail: [email protected], Internet: http://www.mumok.at
Technisches Museum Wien mit Österreichischer Mediathek Mariahilfer Straße 212, 1140 Wien, Tel. 01/899 98 E-Mail: [email protected], Internet: http://www.technischesmuseum.at Österreichische Mediathek Gumpendorferstraße 95, 1. Liftstock, 1060 Wien, Tel. 01/597 36 96-20
Pathologisch-anatomisches Bundesmuseum Spitalgasse 2, 1090 Wien, Tel. 01/406 86 72 E-Mail: [email protected], Internet: http://www.pathomus.or.at Bundesmuseen III-190 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 35 von 160
35 Museum für Völkerkunde mit
HAUPTHAUS AM RING (ANTIKENSAMMLUNG, ÄGYPTISCH-ORIENTALISCHE SAMMLUNG, KUNSTKAMMER, GEMÄLDEGALERIE, MÜNZKABINETT) ALTE HOFBURG (WELTLICHE UND GEISTLICHE SCHATZKAMMER) NEUE HOFBURG (EPHESOS MUSEUM, SAMMLUNG ALTER MUSIKINSTRUMENTE, HOFJAGD- UND RÜSTKAMMER) STALLBURG (LIPIZZANERMUSEUM) SCHÖNBRUNN (WAGENBURG – SAMMLUNG HISTORISCHER PRUNK- UND GEBRAUCHSWAGEN) SCHLOSS AMBRAS, TIROL (HELDENRÜSTKAMMER, KUNSTKAMMER, PORTRÄTGALERIE, SPANISCHER SAAL)
THESEUSTEMPEL Österreichischem Theatermuseum PALAIS HARRACH
MUSEUM FÜR VÖLKERKUNDE und ÖSTERREICHISCHES THEATERMUSEUM Kunsthistorisches Museum 36 von 160 III-190 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument
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GESCHÄFTSFÜHRUNG HR PROF. DR. WILFRIED SEIPEL, GENERALDIREKTOR UND GESCHÄFTSFÜHRER DR. FRANZ PICHORNER, ASSISTENT DER GENERALDIREKTION UND PROKURIST MAG. GABRIELE ZUGAY, KAUFMÄNNISCHE LEITERIN UND PROKURISTIN SAMMLUNGEN HR DR. KARL SCHÜTZ, GEMÄLDEGALERIE (STELLVERTR. GENERALDIREKTOR) HR DR. ELFRIEDE HASLAUER, ÄGYPTISCH-ORIENTALISCHE SAMMLUNG HR DR. KURT GSCHWANTLER, ANTIKENSAMMLUNG HR UNIV.-PROF. DR. GÜNTHER DEMBSKI, MÜNZKABINETT HR DR. HELMUT TRNEK, KUNSTKAMMER UND SCHATZKAMMER HR DR. CHRISTIAN BEAUFORT-SPONTIN, HOFJAGD- UND RÜSTKAMMER HR DR. RUDOLF HOPFNER, SAMMLUNG ALTER MUSIKINSTRUMENTE DR. MONICA KURZEL-RUNTSCHEINER, SAMMLUNG HISTORISCHER PRUNK- UND GEBRAUCHSWAGEN (WAGENBURG) UND MONTURDEPOT HR DR. ALFRED AUER, SCHLOSS AMBRAS HR DR. HERBERT HAUPT, ARCHIV BEATRIX KRILLER-ERDRICH, BIBLIOTHEK HAUPTABTEILUNGEN MAG. ANNITA MADER, ABTEILUNG FÜR ÖFFENTLICHKEITSARBEIT UND PRESSE (BIS 31.8.2004) MAG. BRIGITTE GROIHOFER, ABTEILUNG FÜR MARKETING UND SPONSORING (AB 15.9.2004) MAG. IRINA KUBADINOW, ABTEILUNG FÜR ÖFFENTLICHKEITSARBEIT UND PRESSE (AB 15.9.2004) DR. CHRISTIAN HÖLZL, AUSSTELLUNGSWESEN DR. GABRIELE HELKE, ABTEILUNG MUSEUM UND PUBLIKUM DR. ELISABETH HERRMANN, PUBLIKATIONSWESEN VERWALTUNGSABTEILUNGEN: ING. GERHARD SEIDL, GEBÄUDEMANAGEMENT MAG. DORIS LEX-GRABLER, FINANZ- UND RECHNUNGSWESEN MAG. EVA STIEGLER, ZENTRALER EINKAUF DR. MICHAELA REICHEL, PROFIT CENTER (BIS 31.10.2004) MAG. CHRISTOPH PAIDASCH, PROFIT CENTER (AB 1.11.2004) KARIN RAFFL-WESENJAK, EDV-ABTEILUNG WOLFGANG HÖRTL, SICHERHEITSABTEILUNG
KURATORIUM SC I.R. DR. RUDOLF WRAN (VORSITZENDER), Museum für Völkerkunde UNIV.-PROF. DR. THEODOR ÖHLINGER (STV. VORSITZENDER), MMAG. BERNHARD MAZEGGER, GD DKFM. PETER PÜSPÖK, MR DI WOLFGANG POLZHUBER, MR DR. HELMUT WOHNOUT, UNIV.-PROF. DR. GOTTHART WUNBERG,
mit MR MAG. GOTTFRIED TAUCHNER (BIS 30.4.2004), ADIR. JOHANN PAUXBERGER (AB 1.5.2004), DR. MATTHIAS PFAFFENBICHLER (BIS 15.1.2004), BR THOMAS ZEMANN (AB 16.1.2004)
SCHAUFLÄCHE (ALLE HÄUSER): 24.910 m2
ÖFFNUNGSZEITEN: HAUPTHAUS: DI BIS SO 10–18, DO BIS 21 (NUR GEMÄLDEGALERIE UND LFD. SONDERAUSSTELLUNG) NEUE BURG: MI BIS MO 10–18 SCHATZKAMMER: MI BIS MO 10–18 WAGENBURG: DI BIS SO 10–16 (1. 1.–29. 3. UND 2. 11.–31. 12.), MO BIS SO 9–18 (30. 3.–1. 11.) SCHLOSS AMBRAS: MI BIS MO 10–17 (1. 4.–1. 11. UND 1. 12.–31. 3. UM 14 UHR MIT FÜHRUNG) PALAIS HARRACH: MO BIS SO 10–18
EINTRITT: HAUPTHAUS: € 10,– (ERM. € 7,50), SCHATZKAMMER: € 7,– (ERM. € 5,–) NEUE BURG MIT MUSEUM FÜR VÖLKERKUNDE: € 7,50 (ERM. € 5,50) WAGENBURG: € 4,50 (ERM. € 3,–) Österreichischem Theatermuseum SCHLOSS AMBRAS: € 7,50 (ERM. € 5,50) PALAIS HARRACH: € 7,– (ERM. € 5,–) LIPIZZANERMUSEUM € 5,– (ERM. € 3,60)
PERSONAL INKL. MVK UND ÖTM: 411 und Kunsthistorisches Museum III-190 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 37 von 160
Kunsthistorisches Museum Wien 37
MUSEUMSPOLITIK gemeinsam mit den Musées Royaux d’Art et d’Histoire in Brüssel vorbereitete Ausstellung „Faszi- Profil nation Vietnam – Götter, Helden, Ahnen“ an einem alternativen Austragungsort, nämlich der Kunsthalle Entsprechend dem Bundesmuseen-Gesetz bestimmen Leoben, stattfinden. die Bewahrung, der Ausbau, die wissenschaftliche Erschließung, die Präsentation und die Verwaltung Eine mit über 150.000 Besuchern sehr erfolgreiche des Sammlungsgutes die allgemeine Zielsetzung des Ausstellung wurde seitens des Kunsthistorischen KHM. Sein Profil ergibt sich aus der Qualität, dem Museums unter dem Titel „Die Pyramiden Ägyptens – Anspruch und der Charakteristik einer über fünf Jahr- Monumente der Ewigkeit“ auf der Schallaburg in hunderte alten Sammlungsgeschichte. Die Sammlung Niederösterreich durchgeführt. repräsentiert ein Panorama europäischer Kunst- und Kulturgeschichte. Als Sammlungs- und Bewahrungs- Perspektiven ort dieser bedeutenden Zeugnisse der europäischen Das Jahr 2004 und Folgejahre sind vor allem durch Geschichte, der jährlich hunderttausende Besucher die Vorbereitung und Durchführung großer baulicher aus aller Welt anzieht, ist das KHM dazu aufgerufen, Vorhaben gekennzeichnet. jene wissenschaftlichen, edukativen und kultur- Für September 2005 ist der Abschluss der Arbeiten in politischen Aufgaben zu erfüllen, die es in einem Zusammenhang mit der Neuaufstellung der Antiken- breiten Diskurs in unsere Gesellschaft einbinden. sammlung geplant, die mit rund 1500 m2 – erstmals seit Bestehen des Museums – vollständig elektrifiziert Zielsetzung sowie mit modernen technischen Standards der Si- Das KHM ist bestrebt, die bestehenden Sammlungen cherheits- und Beleuchtungstechnik ausgestattet sein in bestmöglichem Zustand zu bewahren, planmäßig wird. Damit kann nach der Neuaufstellung der Ägyp- zu erweitern und für zukünftige Generationen zu tisch-Orientalischen Sammlung im Jahre 2001 die sichern. Die optimalen konservatorischen und sicher- zweite bedeutende Sammlung des Hochparterres heitstechnischen Bedingungen für die Aufbewahrung wieder eröffnet werden. Ebenso ist die Neuaufstel- und Präsentation der Sammlungsobjekte sowie ihre lung der Kunstkammer eines der großen Anliegen des permanente konservatorische Betreuung sind ein Hauses, wobei hier eine Fläche zur Gestaltung einzu- Hauptanliegen der Museumsleitung. Die wissen- richten ist, die fast dem Doppelten der Antikensamm- schaftliche Erschließung und Veröffentlichung der lung entspricht. Forschungsergebnisse, die Unterstützung der For- Durch die geplante Verlagerung der Verwaltungs- schungsprojekte durch nationale und internationale räume der Kunstkammer in das zweite Stockwerk Forschungsförderungsprogramme sowie die wissen- wird diese Sammlung, die die bedeutendste Kunst- schaftliche Zusammenarbeit mit entsprechenden kammer der Welt überhaupt birgt, mehr Ausstellungs- Institutionen im In- und Ausland wurde intensiviert. fläche erhalten. Auch in diesem Fall müssen Ver- Das KHM war auch 2004 bemüht, im internationalen säumnisse vieler Jahrzehnte durch neue technische Ausstellungsgeschehen als Veranstalter und Veranstal- Einrichtungen und Standards ausgeglichen werden. tungsort präsent zu sein. Die internationale Koopera- Dass die gesamte Elektrifizierung des Hochparterres tion bei großen Ausstellungsvorhaben mit den be- abgeschlossen werden konnte, ist nicht zuletzt den deutenden Museen dieser Welt ist eine dem Ansehen Möglichkeiten der seit 1999 gegebenen Vollrechts- und Anspruch des KHM verpflichtende Zielsetzung. fähigkeit zu danken, die den Mitteleinsatz nach Er- Gemeinsam mit den Nationalmuseen in Warschau messen der Geschäftsführung ermöglicht. und Danzig wurde von der Gemäldegalerie des KHM Das dritte und umfangreichste Bauvorhaben umfasst die Ausstellung „Transalpinum. Giorgione und Dürer den Umbau und die technische Erneuerung des Mu- bis Tizian und Rubens“ konzipiert. Die Ausstellung, seums für Völkerkunde, das einer Generalsanierung die Gemälde des KHM mit Werken aus polnischen unterzogen wird und im Jahre 2007 mit einer großen Sammlungen zusammenführte, wurde im September Benin-Ausstellung wieder eröffnet werden soll. 2004 vom polnischen Staatspräsidenten Alexander Mit Ende 2004 hat das KHM nach einer fast zehn- Kwasnievski in Warschau eröffnet. Ebenfalls 2004 jährigen Ausstellungstätigkeit seinen Standort Palais wurden zwei Ausstellungsprojekte in Japan verwirk- Harrach aus Kostengründen aufgegeben. Das KHM licht: „Meisterwerke der flämischen und holländi- konnte in den vergangenen Jahren wichtige Ausstel- schen Malerei aus der Gemäldegalerie des Kunsthis- lungsprojekte, die aufgrund fehlender Ausstellungs- torischen Museums Wien“, die in Tokio und Kobe zu flächen im Haupthaus nicht realisierbar waren, ver- sehen war, und die Weiterführung der bereits 2003 wirklichen. Dazu zählen die Millenniumsausstellung begonnenen Ausstellungstournee „Gott, Mensch, Pha- „1000 Jahre Musik in Österreich“, die Präsentation des rao. Viertausend Jahre ägyptische Kunst und Kultur“, Monturdepots „Des Kaisers teure Kleider“, der Zyklus die in insgesamt fünf japanischen Städten gezeigt bedeutender Bildhauerarbeiten von Auguste Rodin wurde. bis Henry Moore sowie der Zyklus mit Arbeiten der Aufgrund der Renovierung und Schließung des bedeutendsten österreichischen Photographen von Museums für Völkerkunde musste eine, seit Jahren Erich Lessing bis Franz Hubmann. 38 von 160 III-190 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument
38 Kunsthistorisches Museum Wien
SAMMLUNG fang in den dreißiger Jahren des 20. Jh. zahlenmäßig stark reduziert worden war, da größere Teile der Das Kunsthistorische Museum und seine Sammlun- Glassammlung an das Wiener Museum für Ange- gen verteilen sich auf folgende Gebäude und Räum- wandte Kunst abgegeben worden waren. Die aus An- lichkeiten: lass der Übergabe von internationalen Experten be- Das Haupthaus am Ring: Antikensammlung, gutachtete und geschätzte Sammlung kam zu einem Ägyptisch-Orientalische Sammlung, Kunstkammer, großen Teil als Widmung von Prof. Strasser an das Gemäldegalerie, Münzkabinett, KHM. Ein Teil der Kosten wurde vom Bund sowie vom Sonderausstellungssaal, Vortragssaal; Museum selbst aufgebracht. Alte Hofburg: Weltliche und Geistliche Wichtige Sammlungszugänge gibt es auch aus der Schatzkammer, Alte Geistliche Schatzkammer; Sammlung Alter Musikinstrumente zu berichten: Be- Neue Hofburg: Ephesos Museum, Sammlung alter reits 2003 unterstützte das amerikanische Ehepaar Musikinstrumente, Hofjagd- und Rüstkammer; Dr. Herbert. R. und Evelyn Axelrod mit wertvollen Schönbrunn: Wagenburg (Sammlung historischer Leihgaben die Ausstellung „Jacob Stainer“ in Schloss Prunk- und Gebrauchswagen); Ambras. Nun fand ein dort gezeigtes Streichquartett Schloss Ambras: Heldenrüstkammer, Kunstkammer, von Jacob Stainer (ca. 1618–1683) nach der im Fe- Porträtgalerie (Hochschloss), Spanischer Saal; bruar erfolgten Widmung durch das Ehepaar Axelrod Theseustempel im Wiener Volksgarten; in der Schausammlung der Sammlung Alter Musik- instrumente auf Dauer eine neue Heimat. Ebenfalls Stallburg: Lipizzanermuseum; vom Ehepaar Axelrod der Sammlung gewidmet Palais Harrach. wurde ein 1699 von Giovanni Battista Grancino in Größere nicht ausgestellte, zusammengehörige Mailand angefertigtes Violoncello. Sammlungskomplexe: Tapisseriensammlung (neben Das Monturdepot konnte 2004 einen Generalsmantel, Madrid die bedeutendste der Welt), Monturdepot, das der aus dem persönlichen Besitz von Kaiser Franz Heroon von Trysa. Joseph I. stammt (Wien 1909), sowie mehrere zivile Die Gesamtfläche der vom KHM zu betreuenden Uniformen der k.k. Monarchie erwerben. Ausstellungsfläche einschließlich der Verkehrsflächen, Die Ägyptisch-Orientalische Sammlung konnte mit Depots und Verwaltungen beträgt ca. 65.000 m2. Hilfe des Vereins der Freunde des Kunsthistorischen Sammlungspolitik Museums die Statuette eines Gottes mit Geierkopf (Holz, Stuck, Bemalung) erwerben. Wichtige Erwerbungen konnten dank großzügiger Das Münzkabinett konnte einen Bestand von drei Widmungen realisiert werden. römischen Kontorniaten, eine Art römischer Medail- Im Rahmen der umfangreichen Ausstellungs- und lon aus dem 4. und beginnenden 5. Jh. erwerben. Leihgabentätigkeit des Hauses bereiteten die Restau- Die Bibliothek erwarb 2004 die Bleistiftzeichnung rierwerkstätten des KHM eine Fülle von Objekten vor. „Schloss Ambras bei Innsbruck“ des deutschen Land- Der durch das BMBWK finanzierte Aufbau einer Bild- schaftsmalers und Zeichners Ferdinand Olivier und Bestandsdatenbank „The Museum System“ (TMS) (1785–1841), die eine wichtige Dokumentation zur wurde an Beständen außerhalb des Hauses fort- Baugeschichte von Ambras darstellt. gesetzt. So wurden 2004 die Gemälde der Porträt- galerie auf Schloss Ambras und diejenigen in den diversen Ämtern und Schlössern (die sog. Ausstat- BIBLIOTHEK/ARCHIV tungsbilder) erfasst. Dabei wurde deren Zustand kon- Die Bibliothek des KHM ist eine Sammlung und zu- trolliert und dokumentiert. gleich wissenschaftliche Präsenzbibliothek in allen Neuerwerbungen Sammlungen und Organisationseinheiten des Hauses. Gesammelt werden hauptsächlich Bestands-, Samm- Im Januar 2004 übergab Prof. Rudolf von Strasser lungs- und Ausstellungskataloge sowie Monogra- seine 307 Objekte umfassende Sammlung von Re- phien anderer Museen, Galerien und kultureller Ein- naissance- und Barockgläsern der Kunstkammer des richtungen. Kunsthistorischen Museums. In mehr als fünfzig Jahren stellten er und seine Gemahlin in Europa und Mit 31.12.2004 umfasste der Gesamtbestand 251.666 den USA eine Sammlung zusammen, die als eine der Bände, wobei der Sammlungsbestand an historisch letzten privaten Glaskollektionen von internationalem wertvollem Buchgut des 15.–19 Jh. mehr als 36.000 Rang gelten kann. Bereits anlässlich der Sonderaus- Titel beträgt. Schwerpunkte sind dabei Inkunabeln, stellung „Licht und Farbe“ im Jahre 2002 konnte die Handschriften, Karten sowie historische Druck- und Sammlung vorgestellt werden. Der Schwerpunkt der Mappenwerke. nun an das KHM gelangten Objekte umfasst den Im Jahre 2004 wurden 110 externe Benutzer wissen- Bereich des dekorierten Glases. Die Objekte dieser schaftlich betreut und 490 Titel aus den Fachberei- Sammlungen ergänzen nun in ihrer Vielfalt den durch chen der Bibliothek bereitgestellt. 2004 war die bedeutende Werke ausgezeichneten Bestand der ehe- Bibliothek mit 20 Leihgaben an Ausstellungen im mals kaiserlichen Sammlungen, der in seinem Um- In- und Ausland beteiligt. III-190 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 39 von 160
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Das Archiv des KHM vertrat wie bereits in den Vor- Geld aus China jahren auch im Jahr 2004 das KHM bei der im Szenen aus dem Buch Tobias. Aus der Tapisserien- Bundesdenkmalamt eingerichteten Provenienzfor- sammlung des KHM schungskommission und führte auch im Berichtsjahr Wiener Silber. Modernes Design 1780–1918 zeitaufwändige ergänzende Provenienzforschungen zu einzelnen Objekten durch. Die Provenienzfor- Rubens in Wien. Die Meisterwerke schung wird auch in Zukunft als wichtiger Aufgaben- Peter Paul Rubens. Gemälde aus der Eremitage bereich des Archivs aufrechterhalten und den For- Nobiles Officinae. Die königlichen Hofwerkstätten zu schungsbereich bis zur Gegenwart erweitern. Palermo zur Zeit der Normannen und Staufer im 12. Als öffentlich zugänglich wurde das Archiv nach An- und 13. Jahrhundert meldung von zahlreichen Forschern des In- und Aus- Herrlich Wild. Höfische Jagd in Tirol landes besucht. Den Benützern konnten Materialien für Ausstellungen, Dokumentationen und Filmpro- Periodische Publikationen jekte zur Verfügung gestellt werden. Die Archiv- Jahrbuch des Kunsthistorischen Museums Wien 4/5 leitung arbeitet derzeit an einem historischen Perso- (2002/2003). nenlexikon zur Geschichte des Kunsthistorischen Museums, das Kurzbiographien ausgewählter Perso- Technologische Studien Kunsthistorisches Museum. nen beinhalten wird, die das Museum von ca. 1870 bis Konservierung – Restaurierung – Forschung – 2000 geprägt haben. Ebenfalls wird an der Fertigstel- Technologie 1 (2004). lung der Monographie „Jahre der Bewährung. Das Jahresbericht 2003. Kunsthistorische Museum 1914–38“ intensiv gearbeitet. Weitere Publikationen (Auswahl) FORSCHUNG/PUBLIKATIONEN Rudolf Hopfner: Meisterwerke der Sammlung alter Musikinstrumente (= Kurzführer durch das Kunst- Forschungsprojekte (Auswahl) historische Museum 1). Kunstkammer/Geistliche und Weltliche Schatzkammer: Gabriele Helke: Giorgione als Maler des Paragone. Wissenschaftliche Bearbeitung des Bestandes der Geist- Die Sankt Nikolaus Kapelle von Schloss Ambras und ihr lichen Schatzkammer in Wien. Projektleitung: Helmut Kapellenschatz. Trnek. Finanzierung: Jubiläumsfonds der OeNB (Projekt Nr. 10763). Gemäldegalerie: Naturwissenschaftliche Untersuchungen AUSSTELLUNGEN der Gemälde Tizians. Projektleitung: Sylvia Ferino. Finanzierung: FWF (Projekt Nr. P15818-G06). Dauerausstellung/Veränderungen in der Catalogue raisonné der italienischen Barockmalerei im KHM: Präsentation Römische Schule. Projektleitung: Wolfgang Prohaska. Finanzierung: FWF (Projekt Nr. P16091-G06). Für die Inszenierung, die Ausstellungsarchitektur und Untersuchungen und Restaurierung von Korrosionsschäden Neuaufstellung der für September 2005 geplanten an geprägten Goldmünzen und -medaillen. Projektleitung: Wiedereröffnung der Antikensammlung zeichnet Ar- Martina Griesser. Finanzierung: Jubiläumsfonds der chitekt Hans Hoffer verantwortlich. Die Inszenierung OeNB (Projekt Nr. 9117). wird einerseits durch das wissenschaftliche Konzept, Carriages on the digital highway. Projektleitung: Monica das unter der Leitung von Sammlungsdirektor Kurzel-Runtscheiner. Finanzierung: EU (Kultur2000) Dr. Gschwantler und seinem Team entstand, und und KHM. andererseits durch die Raumfolge und die bestehende Die k.k. Hof-Wagenburg und der Wiener Wagenbau (1740– Architektur der Antikensammlung bestimmt. 1918). Projektleitung: Monica Kurzel-Runtscheiner. Das ursprünglich als Tageslichtmuseum gebaute KHM Finanzierung: FWF. konnte im Winter oft nur wenige Stunden besichtigt Symposien werden. Dieser Umstand führte zu einem neuen Lichtkonzept, das den Tageslichteinfall in allen Räu- Giorgione:Mythos und Enigma. Medienraum des KHM men filtert oder gänzlich unterbindet. Bestimmte Teile (11. 7. 2004). der Ausstattungsarchitektur, wie z.B. die Malerei auf Präventive Konservierung: Vom Messornat zum Aktio- den Plafonds oder der gemalte Fries im Saal XI wer- nismus. Erfahrungen und Ergebnisse eines For- den nun durch Kunstlicht besonders hervorgehoben schungsprojekts zur Aufbewahrung von empfindlichen und in die Gesamtinszenierung integriert. Objekten in nicht klimatisierten Museumsdepots, Das neue Aufstellungskonzept sieht vor, dass die Ob- Medienraum des KHM und Wagenburg (7. 5. 2004). jekte schonend von außen Licht bekommen, ein digi- tal gesteuertes Lichtprogramm erlaubt inszenierte Ab- Ausstellungskataloge läufe und trägt der Konzeption der einzelnen Räume Francis Bacon und die Bildtradition Rechnung. Flämische Landschaften 1520-1700 Die großen Fenster der Sammlung werden geschlos- Giorgione. Mythos und Enigma sen, andererseits kunstvoll als „virtuelle Fenster“ 40 von 160 III-190 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument
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geöffnet. Dies geschieht durch in die bestehenden SCHLOSS AMBRAS: Fensterflügel eigens integrierte Projektionsflächen, Herrlich Wild. Höfische Jagd in Tirol die einen künstlichen Ausblick suggerieren. (16. 6.–31. 10. 2004). Über digital gesteuerte Großprojektionen können, teilweise mit Animation, kleine und kleinste Details gezeigt werden. Es sind drei Themenkreise, die mit dieser neuen Präsentationsform erarbeitet wurden: der Trojanische Krieg im Vasensaal XIV, der Adler als Symbol für das Imperium Romanum im Gemmen- und Kameensaal XVI sowie im Kabinett 5 der ge- samte Fries des Heroons von Trysa, der dem Besu- cher in einer Länge von 180m virtuell präsentiert wird. Die Stelen und Sockel werden im Gegensatz zur ursprünglichen Aufstellung äußerst schlicht gehalten. Als Material wurde verdichteter Donaukalkstein ver- wendet, der sich vom Marmor der Objekte klar unterscheidet. In Analogie zu den Stelen und Sockeln sprechen die neuen Vitrinen eine glasklare und schlichte Sprache. Ihre Materialien sind pulverbeschichteter Stahl und ESG Verbundglas. Die historischen Vitrinen wurden sach- kundig restauriert und deren Inneres entsprechend den Ausstellung „Giorgione. Mythos und Enigma“, „La Tempesta“ konservatorischen Vorgaben mit heutiger Technik aus- (Das Gewitter) gestattet und mit geeigneter Beleuchtung versehen. Ausstellungen des KHM im Ausland: Ein durchgehendes, mehrstufiges Informationssystem, das in Zukunft auch digital erweiterbar ist, eine aus- Tokio und Kobe: Meisterwerke der flämischen und führliche Dokumentation und sammlungsgeschicht- holländischen Malerei aus der Gemäldegalerie des liche Zitate begleiten die Aura der Originale. KHM Wien (15. 4.–11. 10. 2004). Gesteuertes Licht, eine klare Inszenierung der einzel- Las Vegas, Guggenheim-Hermitage Museum: nen Räume und eine Ästhetik bewusster Zurückhal- The Pursuit of Pleasure (16. 7. 2004–20. 2. 2005). tung lässt jedes Sammlungsobjekt für sich wirken und Tsu, Koriyama, Kofu: Gott–Mensch–Pharao. dessen historisches Umfeld erkennen. 4000 Jahre Ägyptische Kunst und Kultur. 2004 beschäftigten sich die Mitarbeiter der Kunstkam- Meisterwerke aus der Ägyptisch-Orientalischen mer intensiv mit den Detailplanungen der Neu- Sammlung des KHM Wien (14. 2.–11. 7. 2004). aufstellung der seit Anfang 2002 geschlossenen Warschau und Danzig: Transalpinum.Von Giorgione Sammlung. Die für 2007 geplante Neuaufstellung soll und Dürer bis Tizian und Rubens den historischen Kunstkammercharakter der Samm- (18. 9. 2004–20. 2. 2005). lung und die Vorlieben der prominenten Sammler aus dem Hause Habsburg stärker berücksichtigen als bis- Sonderausstellungen aus Fremdbestand her. KUNSTHISTORISCHES MUSEUM HAUPTHAUS: In diese Planungen miteinbezogen sind auch die bis- Francis Bacon und die Bildtradition herigen Direktionsräume der Sammlung als Ausstel- (15. 10. 2003–18. 1. 2004). lungräume. Wiener Silber. Modernes Design 1780–1918 (16. 11. 2004–20. 2. 2005). Sonderausstellungen aus Sammlungsbestand ALTE GEISTLICHE SCHATZKAMMER: KUNSTHISTORISCHES MUSEUM HAUPTHAUS: Nobiles Officinae. Die königlichen Hofwerkstätten Die moderne Medaille in Österreich. Ferdinand Welz zu Palermo zur Zeit der Normannen und Staufer im und seine Schule (25. 10. 2003–23. 5. 2004). 12. und 13. Jh. (1. 4.–13. 6. 2004).
Flämische Landschaften 1520–1700 PALAIS HARRACH: (20. 12. 2003–18. 4. 2004). Maria Moser. Materie in spiritu (4. 12. 2003–12. 1. 2004) Giorgione. Mythos und Enigma (23. 3.–11. 7. 2004). Lucio Munoz. Holz auf Hintergrund Geld aus China (8. 6.–26. 10. 2004). (23. 7.–19. 9. 2004). Rubens in Wien (5. 12. 2004–6. 3. 2005). Xavier Mascaró (23. 7.–19. 9. 2004). Szenen aus dem Buch Tobias.Aus der Tapisserien- Edo Murtic. Kroatische Malerei des 20. Jh. sammlung des KHM (31. 8.–17. 10. 2004). (6. 10.–26. 10. 2004). III-190 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 41 von 160
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Nikolaus Moser. Arbeiten 1990–2004 MARKETING/KOMMUNIKATION/ (25. 11.–21. 12. 2004). ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Claudio Alessandri. „Too many questions“ Im Jahr 2004 waren im KHM und den angegliederten (25. 11.–21. 12. 2004). Museen insgesamt 23 Ausstellungen mit Öffentlich- WAGENBURG: keits- und Pressearbeit zu betreuen. Die Ausstellungs- Schwanenhals und Goldkrepine. Die Wiener Akademie highlights wie Giorgione, Wiener Silber oder Rubens der bildenden Künste zu Gast in der Wagenburg in Wien erforderten besonders intensive Werbemaß- (4. 6.–18. 9. 2004). nahmen und Kooperationen mit Partnerinstitutionen und wichtigen Medien. THESEUSTEMPEL: Verstärkt wurden Kooperationen mit Botschaften und Polychrome Skulptur am Theseum – Die Macht der ausländischen Kulturvertretungen. So gab es während Farbe (5. 6.–14. 7. 2004). der Rubens-Ausstellung eine enge Zusammenarbeit mit der Flämischen Repräsentanz in Wien. Ausstellungen des KHM in Österreich In Zusammenarbeit mit langjährigen Partnern wie z.B. Faszination Vietnam. Götter, Helden, Ahnen Bankinstituten wurde in verschiedenen Kunden- und Kunsthalle Leoben (3. 4.–1. 11. 2004). Mitarbeiter-Magazinen Werbung für Ausstellungen Die Pyramiden Ägyptens. Monumente der Ewigkeit des Museums gemacht. (1. 5.–1. 11. 2004). In Zusammenarbeit mit dem Dorotheum, dem WU Alumni Club, verschiedenen Firmen, der Sprachschule VERANSTALTUNGEN Berlitz und dem Wiener Burgtheater sowie der Jeunes- se wurden neue Besucherschichten angesprochen. 2004 fanden insgesamt 453 Veranstaltungen statt. Davon entfielen auf das KHM 286, das MVK 24, das Für das KHM wichtige Partner wie Wien Tourismus ÖTM 121 und das Palais Harrach 22. und Österreich Werbung haben auch 2004 wieder eine große Zahl von Reiseveranstaltern und Reise- journalisten in das Museum gebracht. Neben der werblichen Betreuung der Sonderaus- stellungen lag der Schwerpunkt der Abteilung auf innovativen Werbeformen wie der Schaltung von Imagespots auf Infoscreen und Image Werbemaß- nahmen wie z.B. die Großwerbeflächen am Flug- hafen. Weiters wurden 2004 für die Image-Werbung neue Folder für die Schatzkammer und die Ägyptisch- Orientalische Sammlung produziert. Ein strategisch gut überlegtes System für die Außen- werbung aus mehreren Netzen mit Plakaten, City- lights, Tafeln, Transparenten, Fahnen und Mega- boards wurde entwickelt. Sonderwerbeaktionen, wie z.B. Aktionen für Kunst- studenten oder die Bewerbung eines Kombitickets vor Weihnachten wurden von der Abteilung initiiert. Schließlich hat das KHM in Kooperation mit den übri- gen Hofburgmuseen, der Burghauptmannschaft und Wien Tourismus das neue Hofburg-Leitsystem mit La- geplänen und Wegweisern im gesamten Hofburgareal und den angrenzenden Museen bis zum Museums- Ausstellung „Wiener Silber. Modernes Design 1780–1918“, quartier realisiert. „Silver City“ von Pandiscio Co., New York Mit September 2004 wurde die neue Abteilung Mar- Eigenveranstaltungen keting, Fundraising und Eventmanagement etabliert, die in Zukunft verstärkt diesen wichtigen Bereich der Interne Veranstaltungen (Pressekonferenzen, Vor- Museumsarbeit ausbauen wird. träge, Previews, Vernissagen, Lesungen, Veranstal- tungen der Museumsfreunde, Hauskonzerte) ergeben 56% der Gesamtveranstaltungen. BESUCHER/INNEN Im Jahr 2004 wurden insgesamt 1,266.853 Besucher/ Fremdveranstaltungen innen gezählt. Dies stellt gegenüber dem Vorjahr Externe Veranstaltungen (Vermietungen der Räum- einen Rückgang von 6,7% dar, welcher im Wesent- lichkeiten) ergeben 44% der Gesamtveranstaltungen. lichen auf die Schließung des Museums für Völker- 42 von 160 III-190 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument
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kunde aufgrund der Generalsanierung, die Schlie- in den Sprachen Deutsch, Englisch und Italienisch die ßung wesentlicher Sammlungsbereiche im Haupthaus Besucher/innen auf ihren Ausstellungsrundgängen. (Kunstkammer, Antikensammlung) im Zuge von Im Jahre 2004 nahmen auf Schloss Ambras 13.470 Sanierungsmaßnahmen sowie die Reduzierung von Personen an Führungen teil, davon waren 5.484 Sonderausstellungen und die Auflösung des Stand- Schüler. ortes Palais Harrach zurückzuführen ist. Zusätzlich zu den schon bestehenden museums- Der Anteil an zahlenden Besuchern liegt mit 74% wei- pädagogischen Programmen wurden zwei neue Kin- terhin auf einem sehr hohen Niveau. der- bzw. Familienprogramme entwickelt: „Kleider machen Leute“, eine Führung durch die Kunsthistorisches Habsburger Porträtgalerie und ein 2003 2004 % voll ermäß. nichtz. Museum Schattentheater: „Der Bär ist los!“. Hauptgebäude 615.179 570.864 –7,20 169.919 271.524 129.422 Diese Programme wurden zusätzlich Schatzkammer 296.340 324.139 9,38 76.526 163.123 84.490 zum Schülerangebot und zu den regel- Neue Burg inkl. mäßig am Samstag stattfindenden Kin- Völkerkunde- dernachmittagen auch beim jährlichen museum 148.808 77.968 –47,60 18.715 36.708 22.545 Schlossfest am 15. August und als Feier- Wagenburg 92.067 92.463 0,43 21.875 53.729 16.859 tags-Specials angeboten. Palais Harrach 53.780 45.810 –14,82 237 6.047 39.526 Schloss Ambras 101.516 113.703 12,01 24.945 71.054 17.704 Theatermuseum 27.503 24.390 –11,32 4.401 17.007 2.982 SONSTIGES Theseustempel 22.718 17.515 –22,90 0 0 17.515 Die Agenden der Sicherheitstechnik Summe 1,357.911 1,266.853 –6,71 316.618 619.192 331.043 wurden 2004 aus der Abteilung Gebäu- demanagement ausgegliedert und nun von der Sicherheitsabteilung, die direkt der Ge- VERMITTLUNGSARBEIT schäftsführung untersteht, geleitet. Die Abteilung Museum und Publikum organisierte In dieser neu aufgebauten Sicherheitsabteilung sind und betreute 2004 ein umfangreiches Angebot von die Bereiche Security und Safety organisiert, wobei Führungen und Vorträgen in allen Sammlungen des Security die personelle Sicherheit in den Ausstel- KHM sowie in den Sonderausstellungen. Das besu- lungsbereichen und im Zentraldienst umfasst, der cherorientierte Angebot wird sechs Mal jährlich durch Bereich Safety dagegen den Brandschutz und den Folder und den Internetauftritt der Öffentlichkeit zu- Arbeitnehmerschutz sowie vorbeugende Maßnahmen gänglich gemacht. 2004 umfasste das Angebot Spiel- abdeckt. führungen für Kinder, Orientierungsangebote für Die Sanierung der Außentreppenanlage des KHM- Lehrer/innen, Kunstgespräche zu ausgewählten Ob- Haupteingangs: die Steinstufen wurden ausgelöst und jekten, Diavorträge sowie Mittags- und Abendveran- zwischengelagert. Die alte Unterkonstruktion wurde staltungen für Berufstätige. abgetragen und eine neue hergestellt, anschließend Den Besucher/innen von „Rubens in Wien“ konnte in wurden die Steinstufen neu gesetzt. Zusammenarbeit mit dem Liechtenstein Museum und der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste die durchgängige Besichtigung der Koope- BUDGET rationsausstellung in allen drei Museen ermöglicht Der Eigenfinanzierungsgrad von rd. 39,1% zeigte ge- werden. genüber dem Vorjahr einen Rückgang (2003: 43,3%), Ein Großteil der im Jahre 2004 abgehaltenen 2.575 der mit den außerordentlich hohen Erlösen aus der Führungen in deutscher, englischer, französischer und Realisierung von einmaligen externen Sonderausstel- italienischer Sprache wurde in Zusammenarbeit mit lungsprojekten im Jahr 2003 zu erklären ist. einem aus 24 Personen bestehenden Team freier Mit- Die Eigenmittelquote zeigte im Jahr 2004 eine stei- arbeiter/innen bewältigt. gende Tendenz und betrug zum Bilanzultimo 49,7% Zahlreichen offiziellen Gästen der Republik Öster- (2003 waren es 39,7%). Die Erhöhung der Eigenmit- reich und der Generaldirektion konnten die Samm- telquote ist auf die Zuführung des Jahresergebnisses lungen des KHM präsentiert werden. zum Widmungskapital zurückzuführen. Zusätzlich waren die Mitarbeiter/innen der Abteilung Bei den Umsatzerlösen konnte das Vorjahresniveau Museum und Publikum in Previews, Vorträgen und gehalten werden. Geringfügige Umsatzrückgänge bei Führungen für den Verein der Freunde des Kunst- den Erlösen aus Eintrittsgeldern und Shoperlösen historischen Museums tätig. konnten durch Zuwächse bei den Erlösen aus Veran- 2004 wurden eigene Audio Guide-Führungen für die staltungen und Leihgaben ausgeglichen werden. KHM-Ausstellungen „Giorgione“, „Szenen aus dem Die sonstigen betrieblichen Erfolge betrafen Investi- Buch Tobias“, „Wiener Silber“ und „Rubens“ ent- tionszuschüsse im Zusammenhang mit der General- wickelt. Jeweils 25 bis 35 Objektbeschreibungen mit sanierung des Museums für Völkerkunde sowie der einer Dauer von bis zu eineinhalb Stunden begleiteten Antikensammlung, Spenden und Sponsorgelder III-190 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 43 von 160
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sowie Erträge aus der Realisierung externer Sonder- MUSEUM FÜR VÖLKERKUNDE ausstellungen und Veranstaltungen. Die Personalkosten stellten – aufgrund der Tatsache, Museum für Völkerkunde Wien, Neue Burg, dass es sich beim KHM um einen Dienstleistungs- 1010 Wien, Tel. 01/525 24-0, Fax 01/525 24-230 betrieb handelt – den größten Ausgabenblock dar LEITUNG und betrugen 53% der Gesamtkosten. 2004 waren im PROF. DR. CHRISTIAN F. FEEST, DIREKTOR (AB 1.4.2004) Jahresdurchschnitt im KHM insgesamt 413 Personen DR. GABRIELE WEISS, INTERIMISTISCHE DIREKTORIN (Angestellte, Vertragsbedienstete und Beamte) be- (BIS 31.3.2004) schäftigt. Das Vollbeschäftigtenäquivalent betrug ABTEILUNGEN 385,89 Personen und reduzierte sich aufgrund von Pensionierungen und dem Auslaufen von For- DR. AXEL STEINMANN, ABT. ORIENT UND SIBIRIEN schungsprojekten um 2% gegenüber dem Vorjahr. MAG. GERARD VAN BUSSEL, ABT. NORD- UND MITTELAMERIKA DR. CHRISTIAN SCHICKLGRUBER, ABT. SÜD-, SÜDOSTASIEN Jahresabschluss des Kunsthistorischen UND HIMALAYALÄNDER Museums Wien, Auszug DR. BETTINA ZORN, ABT. OSTASIEN Beträge in Tsd. Euro MAG. BARBARA PLANKENSTEINER, ABT. AFRIKA 2002 2003 2004 MAG. G. FLORIAN RAINER, LEITER DER ABT. RESTAURIERUNG BARBARA MATUELLA, ABT. TEXTILRESTAURIERUNG Umsatzerlöse 30.262,88 30.276,97 30.400,11 WALTER BAUMGARTNER, RESTAURIERUNG, OBJEKTBEWEGUNG davon: UND NUTZERVERTRETER FÜR DIE GENERALSANIERUNG Basisabgeltung 20.189,00 20.189,00 20.189,00 TINA SEYFRIED, ABT. AUSSTELLUNGSORGANISATION Eintrittsgelder 5.973,46 5.489,67 5.372,07 MAG. ILDIKÓ CAZAN, MARGIT KRPATA, ARCHIV Shops, Veranstaltungen, etc. 4.101,54 4.598,30 4.839,04 HEINZ GRATZER, BIBLIOTHEK Sonstige betriebl. Erträge 2.834,26 5.331,27 2.720,91 CHRISTINE KAUFMANN, ABT. MUSEUM UND PUBLIKUM MAG. MANFRED KAUFMANN, INTERNE EDV, Personalaufwand 14.632,12 15.963,96 15.875,76 OBJEKTINVENTARISIERUNG UND OBJEKTBEWEGUNG Sonst. betriebl. Aufwendungen 2 inkl. aller Aufwendungen SCHAUFLÄCHE: 4.550 m für Ausstellungen, SEIT 1. 3. 2004 VORÜBERGEHEND GESCHLOSSEN Sammlungstätigkeit 17.151,09 20.800,54 14.392,67 SAMMLUNG: 224.500 OBJEKTNUMMERN Abschreibung 1.360,06 1.528,12 1.357,31 Betriebserfolg –45,12 -2.684,37 1.495,29 Finanzerfolg 69,41 2,08 –19,29 Jahresüberschuss/Fehlbetrag 24,29 -2.682,29 1.476,00
Das Kunsthistorische Museum mit Museum für Völ- kerkunde und Österreichischem Theatermuseum er- zielte im Jahr 2004 wieder ein positives Jahresergeb- nis. Dieses wurde durch gestiegene Veranstaltungs- und Leihgabenerlöse einerseits und durch Umsetzung von Kosteneinsparungsprogrammen andererseits, er- zielt. Der Überschuss wurde dem Eigenkapital zuge- führt und dient der Vorsorge.
Außenansicht des Museums für Völkerkunde
MUSEUMSPOLITIK Zielsetzungen Dem Forschungsauftrag des Museums entsprechend wurde mit einer Strukturierung der bestehenden und wünschenswerten Forschungsvorhaben begonnen. Neben der aus eigenen Mitteln finanzierten For- schung und der Einwerbung von Drittmitteln spielt in dieser Planung auch eine Stärkung der Forschungs- kooperation auf nationaler und internationaler Ebene mit musealen und akademischen Einrichtungen eine Rolle. Der für die weitere Erschließung der eigenen Bestände und ihren Vergleich mit jenen anderer adä- quater Museen wünschenswerten Digitalisierung, die 44 von 160 III-190 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument
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auf mittlere Sicht eine für die Forschung wichtige Ver- Tafeln mit Dekormotiven (Bamum, Kamerun, Papier, netzung von Datenbeständen ermöglichen wird, wird Tusche, Bleistift), die eine Reihe von charakteris- besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Diese schließt tischen Dekormotiven der Bamum zeigt und deren auch die Bestände an historisch-ethnographischen Bedeutung in Bamum-Schrift festgehalten ist. Fotografien ein, deren Bedeutung als eigenständige Ostasien Sammlung gestärkt werden soll. Wichtigster Neuzugang der Sammlung ist eine Perspektiven Nähmappe (Guizhou, VR China, 20. Jh., Papier), die Das Museum für Völkerkunde Wien wurde am von den Frauen der Miao benutzt wird um Näh- 1. 3. 2004 zur Vorbereitung der Generalsanierung für zubehör aufzubewahren. Die Mappe ist aus hand- die Öffentlichkeit geschlossen und wird voraussicht- geschöpften Papier, mit Baumwollstoff ausgeschlagen lich im Mai 2007 mit der Sonderausstellung „Benin: und in Papierfalttechnik gearbeitet. Ein westafrikanisches Königreich“ neu eröffnet wer- Südamerika den. Gleichzeitig werden die neu konzipierten Schau- Ein Gefäß aus der Moche-Kultur, Peru, 300–500 n. sammlungen des Museums eingerichtet; sie werden Chr., das vier Bergspitzen zu beiden Seiten eines Krie- bis 2008 wieder vollständig der Öffentlichkeit zu- gers zeigt. gänglich gemacht werden. Die gegenwärtigen Umbauarbeiten schließen auch die Erstellung neuer Archiv Büroräumlichkeiten im Rahmen des Ausbaus des Schenkungen von Prof. Friedrich Kussmaul, dem Dachgeschoßes der Neuen Burg, die Neugestaltung Rollett-Museum Baden und von Dr. Heide Leigh- der Restaurierwerkstätten, die Verlegung der Biblio- Theisen. thek in neue Räume und die Schaffung eines drin- gend erforderlichen Textildepots ein. Im Hinblick auf die Fülle der sehenswerten Bestände des Hauses BIBLIOTHEK/ARCHIV im Verhältnis zu den verfügbaren Flächen soll die Präsentation der Schausammlung künftig auch auf Die Bibliothek des Museums für Völkerkunde ist eine eine mittelfristige Rotation der Inhalte ausgerichtet wissenschaftliche Fachbibliothek mit einem Gesamt- sein. Gleichzeitig wurde in Abstimmung mit der bestand von (Stichtag 31. 12. 2004) 134.002 Druck- Konzeption der Schausammlung eine mittelfristige werken. Alle Bücher, Zeitschriften, Bildbände, Atlan- Planung von Sonderausstellungen in Angriff genom- ten und Kataloge waren 2004 im Lesesaal der men. Bibliothek öffentlich benutzbar und konnten zum Großteil auch extern entlehnt werden. 2004 kamen SAMMLUNG insgesamt 10.107 Werke zur Ausgabe. Im Zusammenhang mit der Generalsanierung wird Sammlungspolitik 2005 die Bibliothek umgebaut und an einen anderen Trotz beschränkter Ankaufsmittel konnten die Samm- Standort (ehemalige Burggartensäle) verlegt. Im lungen des Museums für Völkerkunde im Jahr 2004 zukünftigen Empfangsbereich der Bibliothek wird es durch Schenkungen weiter ausgebaut werden. mehrere Terminals für Internetrecherchen geben und der Lesebereich wird mit Internetzugängen für Neuerwerbungen Laptops ausgestattet sein. Für den umfangreichen und Nordafrika,Vorder- und Zentralasien, Sibirien wertvollen historischen Bestand werden besonders gesicherte Vitrinen aufgestellt, und es werden in der Wichtigster Neuzugang des Berichtsjahres war der Bibliothek insgesamt 2.800 Laufmeter an Regalen ein- umfangreiche Nachlass der 2002 verstorbenen Olden- gerichtet. 2004 fanden die logistischen und organisa- burger Historikerin Jutta Schienerl. Der ethnographi- torischen Planungen für die Zwischenlagerung des sche Nachlass umfasst zu Dokumentations- und gesamten Bibliotheksbestandes während des Umbaus Vergleichszwecken seriell zusammengetragene Ge- und die Einrichtung einer provisorischen Bibliothek genstände des täglichen Gebrauchs, christliche und für die Zwischenlagerung statt. islamische Religiosa sowie eine umfangreiche Privat- bibliothek mit zahlreichen Erstausgaben zur Orienta- Im Zuge der Renovierungsarbeiten im Museum für listik. Die Sammlung bereichert um wesentliche Völkerkunde wurde das Archiv am 1.11.2004 für den Facetten das umfangreiche Material, welches gleich- Besucherverkehr geschlossen. Neben der Vorberei- zeitig von Peter W. Schienerl für das Völkerkunde- tung der Übersiedlung des Archivs wurden weitere museum aufgesammelt wurde. Verbesserungen der Lagerungsbedingungen der Foto- und Dokumentenbestände vorgenommen. Die noch Afrika südlich der Sahara im Bestand befindlichen Ton- und Filmdokumente Wichtigste Neuzugänge sind eine Leopardenfigur im wurden zwecks optimaler Verwahrung an das Phono- Benin-Stil (Fumban, Kamerun, Gelbguss), die grammarchiv der Akademie der Wissenschaften bzw. während eines Forschungsaufenthaltes in Fumban als an das Filmarchiv Austria übergeben. Ferner wurde Belegstück für die lokale Produktion von Kopien die Übernahme der historischen Fotosammlung des nach Benin-Bronzen erworben wurde, als auch acht Museums in das TMS (The Museum System) vorberei- III-190 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 45 von 160
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tet. Die Provenienzforschung zur Identifikation von Kaufmann (Hg.) Geheimnisvoller Osten: Schrecken – Raubgut aus der NS-Zeit wurde fortgesetzt und steht Schätze – Schicksale. Burg Schlaining, S. 35–37. vor dem Abschluss. Barbara Plankensteiner: Kap der Guten Hoffnung, in: Aus- stellungskatalog C.Kraus – V.Romen – T.Rosani (Hg.) Der freie, weite Horizont. Die Weltumseglung der Novara FORSCHUNG und Maximilians mexikanischer Traum, Dorf Tirol (Süd- „Ethnographische Gegenstände des östlichen Nordamerika tiroler Landesmuseum), S. 134–141; des 18. Jh. Untersuchungen an Sammlungsbeständen Introduction and Regional Fields of Research. An Over- europäischer und amerikanischer Museen.“ Projektlei- view, in: S. Khittel – B. Plankensteiner – M. A. Six-Ho- tung Christian F. Feest, Mitarbeiterin Sylvia S. Kasprycki, henbalken (Hg.), Contemporary Issues in Socio-Cultural Finanzierung durch das Museum für Völkerkunde und Anthropology; das Musée du quai Branly. Perspectives and Research Activities in Austria, S. 9–24, 297–322; Untersuchungen zur Geschichte der ethnographischen Illus- Redaktion von: Archiv für Völkerkunde, Bd. 54 (ge- tration. Strukturgeschichte der bildlichen Repräsentation meinsam mit C. Feest, M. Krpata, C. Schicklgruber und von Fremdheit in fotografischen und vor-fotografischen B. Zorn). Bilddokumenten. Christian F. Feest. Bettina Zorn: Land der aufgehenden Sonne, in: Ausstel- Materielle Kultur und visuelle Ausdrucksformen des indigenen lungskatalog G. van Bussel – C. Kaufmann (Hg.), Ge- Nordamerika. Systematischer und kulturvergleichender heimnisvoller Osten: Schrecken – Schätze – Schicksale. Überblick über indianische Sachkultur und Kunst. Burg Schlaining, S. 41;. Christian F. Feest. Singapur, in: Ausstellungskatalog C.Kraus – V.Romen – T. „Der wissenschaftliche Nachlass von Rudolf Plöch (1870– Rosani (Hg.), Der freie, weite Horizont – Die Weltum- 1921)“. Projektleitung Maria Teschler, Mitarbeiterin seglung der Novara und Maximilians mexikanischer Gabriele Weiss. Traum. Dorf Tirol, S. 202–205. Moderne Produktion von Benin-Bronzen, Jani Kuhnt-Saptodewo: Helbigs Beobachtungen zu den Barbara Plankensteiner. Ritualen der Dayak und der heutige Stand der For- Benin-Rezeption im deutschen Sprachraum, schung, in: W. Rutz – A. Sibeth (Hg.), Karl Helbig. Wis- Barbara Plankensteiner. senschaftler und Schiffsheizer. Sein Lebenswerk aus heu- tiger Sicht. Rückblick zum 100. Geburtstag, S. 178-197. Vietnamesisches Wasserpuppentheater. Historische und ethnologische Analyse dieser kaum untersuchten Lokal- Christian Schicklgruber: Die Frau geht zum Mann. Bemer- tradition, Christian Schicklgruber. kungen zu einer tibetischen Hochzeit, in: Archiv für Völ- kerkunde, Bd. 54, S. 91–112; Indigenes Museum. Durchführung von Studien im Auftrag Sherpa – Menschen im Osten; Buddha und der Osten, in: des Royal Government of Bhutan und der österreichi- Ausstellungskatalog G. van Bussel – C. Kaufmann (Hg.), schen Entwicklungszusammenarbeit für die Errichtung Geheimnisvoller Osten: Schrecken – Schätze – Schick- eines indigenen Museums in Zentral-Bhutan, sale. Burg Schlaining, S. 45 und 113; Christian Schicklgruber. Herausgabe des Ausstellungskatalogs Faszination Viet- nam – Götter, Helden, Ahnen. Leoben (Kunsthalle) 2004, PUBLIKATIONEN (Auswahl) S. 13–30. Gerard van Bussel: Herausgabe des Ausstellungskatalogs Christian F.Feest: Herausgabe und Redaktion von: European Geheimnisvoller Osten: Schrecken – Schätze – Schick- Review of Native American Studies (Bd. 17); sale. Burg Schlaining (gemeinsam mit C. Kaufmann); The American Indian Workshop Origin Myth and Allied Valparaiso; Überlandreise Scherzers durch Südamerika, Relations (Hgg. B. Saunders) – The Challenges of Native in: Ausstellungskatalog C.Kraus – V. Romen – T. Rosani American Studies (S. 31–40); (Hg.), Der freie, weite Horizont – Die Weltumseglung Museum Anthropology and Material Culture Studies (Hg. der Novara und Maximilians mexikanischer Traum. Dorf S. Khittel – B. Plankensteiner – A. Six-Hohenbalken) – Tirol (Südtiroler Landesmuseum), S. 192–304. Contemporary Issues in Socio-Cultural Anthropology. Margit Krpata: Hedwig Auguste Lüdeke, geb. Richter – Perspectives and Research Activities in Austria (S. 45–57); Volksliedforscherin, Übersetzerin, Schriftstellerin (im In- Three Antler Pipes from the Great Lakes Region of North ternet über Biografische Datenbank und Lexikon öster- America, in: Archiv für Völkerkunde, Bd. 54. reichischer Frauen); Gabriele Weiss: „Fremde Kunst aus Ozeanien“ und Katalog- Die Reisetagebücher Eugen Oberhummers – Die Reisen beiträge in: Ausstellungskatalog T. Belgin (Hg.) Sehn- in die Alte Welt (Studien zur Geschichte Nordwestgrie- sucht nach dem Paradies. Von Gauguin bis Nolde. Krems chenlands 6), München 2004, (Transkription und Anno- (Kunsthalle), S. 43–49; tation der Tagebücher zu den Reisen nach Zypern, 1887 Die Besiedelung Ozeaniens in Richtung Osten; Traum- und 1891). zeit, in: C. Kaufmann (Hg.), Geheimnisvoller Osten: Claudia Augustat: Die gestohlene Zeremonie. Menschen, Schrecken – Schätze – Schicksale. Burg Schlaining, mysthische Wesen und Masken am Orinoko, S. 19 und 105; www.journal-ethnologie.de. Puhinipet; Sikayana; Sydney; Auckland; Tahiti in: Aus- stellungskatalog C. Kraus – V. Romen – T. Rosani (Hg.), Der freie, weite Horizont – Die Weltumseglung der No- AUSSTELLUNGEN vara und Maximilians mexikanischer Traum. Dorf Tirol (Südtioler Landesmuseum), S. 252–276, 278–281, 284–291. Im Jahr 2004 waren die Sammlungen des Museums Axel Steinmann: Persische Neujahr; Zarathustra – Prophet für Völkerkunde mit 854 Leihgaben an 19 Ausstellun- des Lichts, in: Ausstellungskatalog G. van Bussel – C. gen im In- und Ausland beteiligt. 46 von 160 III-190 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument
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Trotz der durch den Umbau des Museums beginnen- ÖSTERREICHISCHES den Behinderungen wurden umfangreiche Entleh- nungen an andere Ausstellungen getätigt, wobei ins- THEATERMUSEUM besondere bei den Ausstellungen „Sehnsucht nach Palais Lobkowitz und Gedenkräume, dem Paradies. Von Gauguin bis Nolde“, Kunsthalle Hanuschgasse 3, 1010 Wien Krems (20. 6.–24. 10. 2004) und „Das andere Gesicht Tel. 01/525 24-641, Fax 01/525 24-645 – Phänomen Maske“, Schloss Bruck, Lienz (29. 5.–26. 10. 2004) auch erhebliche inhaltliche Beiträge der LEITUNG Kuratoren geleistet wurden. DR. THOMAS TRABITSCH, DIREKTOR ANDREAS KUGLER, ASSISTENT DER DIREKTION Sonderausstellungen aus Sammlungsbestand ABTEILUNGEN Weitgehend aus eigenen Beständen wurde von Kura- tor Gerard van Bussel in Zusammenarbeit mit dem DR. ULRIKE DEMBSKI, BÜHNENMODELLE UND KOSTÜME, Europäischen Museum für Frieden die Ausstellung DR. AGNES PISTORIUS, ÖLBILDER, QUISQUILIEN „Geheimnisvoller Osten: Schrecken – Schätze – DR. EVANTHIA GREISENEGGER, HANDZEICHNUNGEN Schicksale“ gestaltet, die vom 11. 4.–31. 10. auf Burg DR. BARBARA LESÁK, DRUCKGRAPHIK Schlaining zu sehen war. JARMILLA WEISSENBÖCK, AUTOGRAPHEN, NACHLÄSSE Sonderausstellungen aus Fremdbestand DR. CHRISTIANE MÜHLEGGER, AUTOGRAPHEN, NACHLÄSSE Die Vorverlegung der erst für Herbst 2004 geplanten MMAG. ALEXANDRA STEINER, THEATERPLAKATE Schließung des Museums verhinderte die Durch- AR GERTRUD FISCHER, THEATERGRAPHIK, führung der vorgesehenen Sonderausstellung „Faszi- PROGRAMMARCHIVE nation Vietnam“, die unter Federführung von Kurator OTHMAR BARNERT, BIBLIOTHEK Christian Schicklgruber (gemeinsam mit den Musées MAG. NADJA POHN, RESTAURIERUNG Royaux d’Art et d’Histoire in Brüssel) stattdessen vom ISABELLA ZATSCHEK, RESTAURIERUNG 3. 4.–1. 11. 2004 in der Kunsthalle Leoben gezeigt MAG. KURT LIST, RESTAURIERUNG wurde. HARIS BALIC, CHRISTIAN WITTMANN, FOTOSAMMLUNG MAG. KARIN NEUWIRTH, ARCHIV VERMITTLUNGSARBEIT MAG. KARIN MÖRTL, MUSEUM UND PUBLIKUM Solange die Sammlungen geöffnet waren, gab es in SCHAUFLÄCHE: 1.100 m2 Zusammenarbeit mit wienXtra und in Kooperation ÖFFNUNGSZEITEN: PALAIS LOBKOWITZ: mit der MA 13 (Landesjugendreferat) sowie der MA 7 DI, DO, FR, SA UND SO 10-17, MI 10-20 und der Kindergalerie Lalibela die Sonntagsaktion GEDENKRÄUME UND WOTRUBA STUDIENZENTRUM: „ehtno-kids entdecken die Welt“. DI BIS FR 10-12 UND 13-16, SA UND SO 13-16 Mit der Sprachschule Berlitz wurde eine spätere SAMMLUNGSOBJEKTE: RUND 1,600.000 Zusammenarbeit in erweiterter Form als eine Art EINTRITT: € 4,– (ERM. € 3,–) Sprachclub mit für die Inhalte des Museums erstellten Unterlagen vereinbart. MUSEUMSPOLITIK SONSTIGES Profil Das Österreichische Theatermuseum (ÖTM) stellt eine Im Rahmen der Bestandsverwaltung des Museums für auf seinem Gebiet international anerkannte Institution Völkerkunde wurde neben der Betreuung der existie- dar, was abgesehen von seiner Ausstellungstätigkeit renden Datenbank Imagefinder der Import der Daten auch im Umfang der Sammlungen begründet liegt. Es aus dem Imagefinder in das TMS vorbereitet. Für ein- ist gelungen, diesen Ruf zu festigen und einen Aus- zelne freigegebene Sammlungen bzw. Regalgruppen tausch sowohl auf wissenschaftlicher Ebene wie auch erfolgte die Standortung mittels Barcodes. bezüglich des Austausches von Ausstellungen mit be- Die digitale Bilderfassung der Objekte wurde im freundeten Institutionen u.a. in München, Köln und Depot Südsee fortgesetzt. Berlin in die Wege zu leiten und auch fortzusetzen. Zielsetzung BUDGET, BESUCHER/INNEN In den drei Ausstellungen des Jahres 2004 waren Die Budgetdaten (inkl. Basisabgeltung) bzw. Besu- hauptsächlich bis dahin unbekannte Objekte des cherzahlen sind im Berichtsteil Kunsthistorisches Hauses zu sehen, womit einmal mehr auf den enor- Museum Wien „Budget“ bzw. „Besucher/innen“ nach- men Reichtum der Bestände des ÖTM verwiesen wer- zulesen. den konnte. Die wissenschaftliche Erschließung und Aufarbeitung der Sammlungen sowie deren Inventari- sierung mithilfe der Bestandsdatenbank bildet einen Schwerpunkt der Tätigkeiten des Hauses. III-190 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 47 von 160
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Teil des Rahmenprogramms zu den Ausstellungen BIBLIOTHEK/ARCHIV waren Vorträge und wissenschaftliche Veranstaltun- Die Bibliothek des ÖTM wurde im Jahr 2004 von gen mit dem Institut für Theater-, Film- und Medien- 2.524 Personen benützt. wissenschaft der Universität Wien sowie mit dem Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien und der Wie- Führungen: Im Januar und Februar 2004 wurden für ner Beethovengesellschaft oder dem Österreichischen Studenten des Instituts für Theaterwissenschaft der Filmarchiv. All diese Aktivitäten dienen dazu, den Be- Universität Wien im Rahmen der Lehrveranstaltung kanntheitsgrad des ÖTM weiter zu steigern. „Techniken wissenschaftlichen Arbeitens“ zwei je- weils eineinhalbstündige Informationsveranstaltun- Perspektiven gen (Bibliotheksführungen) abgehalten. Das ÖTM ist Partner der Wiener Staatsoper bei der OR Mag. Karin Neuwirth führte die Aufarbeitung der Errichtung eines „Museums der Wiener Staatsoper“. Archivbestände des ÖTM unter Berücksichtigung der Dieses Museum wird am 5. 11. 2005 in den Räum- Datensammlung für die Provenienzforschung fort, und lichkeiten der ehemaligen Vorverkaufskassen im sie vertrat das ÖTM bei der im Bundesdenkmalamt ein- Hanuschhof eröffnet werden. Die Kooperation er- gerichteten Kommission für Provenienzforschung. streckt sich über die Mitsprache bei der Planung dieses Museums, über zahlreiche Leihgaben des ÖTM an das zu eröffnende Museum bis hin zur FORSCHUNG/PUBLIKATIONEN gemeinsamen Vermarktung beider Institutionen und Forschungsprojekt Friedrich Gulda. Projektleitung: Thomas eines gekoppelten Kartenvertriebes. Trabitsch, Finanzierung: Jubiläumsfonds der OeNB. Ulrike Dembski: Herausgabe des Ausstellungskatalogs Ambivalenzen. Max Reinhardt und Österreich, SAMMLUNG Wien (ÖTM) 2004; Sammlungspolitik Herausgabe des Ausstellungskatalogs Hans Moser 1880–1964, Wien (ÖTM); 2004 war ein äußerst erfolgreiches Jahr für die fotogra- Die Gunst der zweiten Chance. Hans Moser am Theater fische Sammlung des ÖTM. Nachdem 2003 der in der Josefstadt 1925–1939, in: Ausstellungskatalog Fotonachlass der Theaterfotografin Gretl Geiger ange- Hans Moser, Wien (ÖTM); kauft worden war, konnte 2004 wieder das Lebens- From Document to User: The Roles and Responsibilities werk eines bedeutenden Wiener Fotografen erworben of Specialised Centres for Performing Arts, in: ICOM werden. Der Anfang 2003 verstorbene Bildjournalist Newsletter Nr. 4, 2004, S. 29–30. Fred Lauzensky hinterließ eine umfangreiche Fotothek Barbara Lesák: Schrekers Raumschöpfungen und die neuen von den 50er Jahren bis zum Ende der 80er Jahre. Die Raumerfahrungen seiner Zeit, in: Ausstellungskatalog zahlreichen Porträts und Bildreportagen ergänzen die M.Haas – C. Hailey (Hg.) Franz Schreker. Grenzgänge Fotosammlung des Hauses in idealer Weise. Es konn- /Grenzklänge, Jüdisches Museum Wien, S. 82–92. ten auch alle Verwertungsrechte erworben werden. Agnes Pistorius: Theater in Wien 1870–1920, in: Ausstellungskatalog Az àttörés kora Bécs és Budapest Neuerwerbungen 1873–1920, Budapesti Történeti Múzeum, S. 313–327. „Das neue Hofopernhaus in Wien“, eine Xylographie nach Christiane Mühlegger-Henhapel: Herausgabe des Aus- der Zeichnung von Ladislaus Eugen Petrovits (Allge- stellungskatalogs Hans Moser 1880–1964, Wien (ÖTM, meine Illustrierte Zeitung, 1869). gemeinsam mit Ulrike Dembski); Vier Ansichtskarten aus der Zeit um die Jahrhundertwende Charisma und Reduktion. Hans Mosers schauspielerische vom Hofoperntheater, vom Raimundtheater sowie vom Vollendung, in: Ausstellungskatalog Hans Moser Deutschen Volkstheater. 1880–1964. „Konvolut Hugo Thimig“ betreffend den Schauspieler, Evanthia Greisenegger: Caspar Nehers Dialektische Bühne Regisseur und Burgtheaterdirektor Hugo Thimig (1854– für Brecht, in: Ausstellungskatalog M. Schwaiger (Hg.), 1944), das private Korrespondenz, Fotos, Theaterzettel Bertolt Brecht und Erwin Piscator. Experimentelles Thea- und Zeitungsausschnitte beinhaltet. ter im Berlin der Zwanzigerjahre, Wien (ÖTM), S. 73–95; Katalogbeiträge in: Ausstellungskatalog, Alt-Wien. Die Album mit Autogrammen von Mitgliedern des Burgthea- terensembles, gewidmet Ludwig Körner zum 50. Ge- Stadt, die niemals war. burtstag, 1940. Briefkonvolut Käthe Dorsch – Curt Riess, Ergänzung zum AUSSTELLUNGEN 2003 erworbenen Konvolut der Schauspielerin, Korres- pondenz mit ihrem Lebensgefährten Curt Riess. 2004 waren die Sammlungen des Österreichischen Theatermuseums mit 248 Leihgaben an 18 Ausstel- Sammlung von Textbüchern, Korrespondenzstücken (u.a. Franz Theodor Csokor, Vilma Degischer, Hugo Thimig, lungen im In- und Ausland beteiligt. Paula Wessely) sowie diverse Materialien (Programme, Zeitungsausschnitte, Fotos). Dauerausstellung/Veränderungen in der Präsentation Schenkung eines Konvoluts mit Handzeichnungen aus dem künstlerischen Teilnachlass von Reinhard und Rudolf Im Jahr 2000 wurde die ständige Schausammlung Heinrich. eröffnet, die Dauer der Präsentation der Objekte Aus dem Bestand der Österr. Nationalbibliothek: 37 Bücher, wurde dabei auf 5 Jahre ausgelegt. Aus konservatori- 58 Hochschulschriftenbände, 16 Zeitschriftenbände. schen Gründen und um andere Objekte präsentieren zu 48 von 160 III-190 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument
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können, ist eine Neuaufstellung der Schausammlung im Jahre 2007 erforderlich und somit das nächste große Ziel des ÖTM. Die in den so genannten „Gedenkräumen“ (Hanuschgasse) ausgestellten Objekte werden in dieser Neuaufstellung im Palais Lobkowitz berücksichtigt wer- den. Für die weitere Nutzung der Gedenkräume, deren Präsentation nicht mehr heutigen Standards entspricht, werden ebenfalls Überlegungen angestellt. Sonderausstellungen aus Sammlungsbestand Hans Moser 1880–1964 (21. 10. 2004–16. 1. 2005). Max Reinhardt und Österreich. Ein ambivalentes Ver- hältnis (14. 5.–19. 9. 2004). Brecht & Piscator. Experimentelles Theater im Berlin der 20er Jahre (30. 1.–12. 4. 2004).
Ausstellung „Hans Moser 1880–1964“, „Hallo Dienstmann“ – Hans Moser als Dienstmann Anton Lischka
VERMITTLUNGSARBEIT Die Abteilung Museum und Publikum des ÖTM bie- tet für Besucher aller Alterstufen Programme an. Ihr Ziel ist es, den Teilnehmern auf kreativen Wegen die faszinierende Welt des Theaters näher zu bringen. Seit Herbst 2004 leitet Mag. Karin Mörtl diese Abteilung. Ausstellung „Max Reinhardt und Österreich“, Für Schulen werden altersgerechte Führungen Max Reinhardt um 1930 und Theaterworkshops angeboten (z. B. Jahreszeiten- spiele – Vorschule bis 4. Schulstufe oder On Stage für VERANSTALTUNGEN die 9.–13. Schulstufe). Im Jahr 2004 gab es eine Fülle von Veranstaltungen Zur Ausstellung Hans Moser hielt die Abteilung 18 im ÖTM (insgesamt 121). Führungen für Erwachsene und 3 Führungen kombi- niert mit Theaterworkshops für Schulen ab. Eigenveranstaltungen Überdies wurden zu den Sonderausstellungen Kultur- „200 Jahre Eroica“. Symposium des ÖTM in Zusam- cafes angeboten. menarbeit mit der Gesellschaft der Musikfreunde, der Wiener Beethovengesellschaft und dem Archiv der Unter dem Motto ÖTM für Kinder und Jugendliche Familie Lobkowitz in Tschechien am 24. 9. 2004 im fanden 2004 38 Kindergeburtstage, 3 Workshops für Eroica-Saal. angehende Kindergärtner/innen, 2 Workshops zum Thema Menschenschatten sowie 2 Schattentheater- „Joseph Gregor – Gründer der Wiener Theatersamm- aufführungen statt. lung“. Symposium des ÖTM in Zusammenarbeit mit den Freunden der Wiener Staatsoper am 5. 6. 2004 im Bei der Veranstaltung „Vorhang auf / Willkommen im Eroica-Saal. Salon!“ besuchten Kinder von 5 bis 11 Jahren die Ausstellung Tamara de Lempicka im Kunstforum Fremdveranstaltungen und bastelten anschließend im ÖTM Art Déco- Die im Rahmen des Wiener Festivals Klangbogen Verkleidungen. konzipierten Kammerkonzerte im Österreichischen Theatermuseum waren äußerst gefragt. BUDGET, BESUCHER/INNEN Bereits 2003 gab es die Möglichkeit, sich im Eroica- Die Budgetdaten (inkl. Basisabgeltung) bzw. Besu- Saal des Österreichischen Theatermuseums standes- cherzahlen sind im Berichtsteil Kunsthistorisches amtlich trauen zu lassen. Dieses Angebot wurde auch Museum Wien „Budget“ bzw. „Besucher/innen“ nach- 2004 intensiv genutzt. zulesen. III-190 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 49 von 160
AUSSENSTELLEN: NATIONALPARK-INSTITUT-DONAUAUEN PETRONELL HALLSTATT Naturhistorisches Museum 50 von160 Naturhistorisches Museum Ö E S P S S SC M AD M K U M M A D M D D U D D D D D D D D U D D D CHÜLER AMMELOBJEKTE CHAUFLÄCHE ERSONAL INTRITTE NIV NIV NDREA URATORIUM NBESETZT R R R R R R R R R R R R ANIELA R FFNUNGSZEITEN AG AG AG AG . M . H . R . R . K . A . H . M . M . E . M . H . R IR .-P .-D . C . S . C . R . R AG RNST EINHOLD EINHARD OBERT ARL NTON ELMUT EINZ ERBERT ARTIN ARTIN ATHIAS ARTIN III-190 derBeilagenXXII.GP-BerichtHauptdokument TEFANIE EINHOLD ROF HRISTA HRISTA OZ G . W , S K K : : 200 R E OURGLI M IMMEL . D : P V . D TUDENTEN € K K OLFGANG AIS : ITEK L L L S OLLMANN S RWIN : 8.500m 8,–, ERN H K ÖDL ÖDL ÖDL EEMANN R ROFIT ATTMANN R H B R G , . M J RITSCHER : ARZHAUSER . B OVANOVIC , IEDL K OCK G , OLEBIOWSKI OHENGARTNER , : DO , RUND , , , F ( ARST ERM A AYL P ARIA S ERND INTERIMISTISCH 2. Z ( K INANZLEITUNG BTEILUNG CHARITZER RÄHISTORISCHE INTERIMISTISCH C -D , G OORDINIERENDER , L , , , S ENTER . - TELZMÜLLER , M G ( ORN 20,000.000 BIS OOLOGISCHE € T ERHARD 2 INTERIMISTISCH EHRLINGE , 3. Z UND L EOLOGISCHE INERALOGISCHE ESCHLER V -K ÖTSCH 6,–, , , MO 9–18.30, MI 9–21, DI MO 9–18.30,MI9–21, IZEDIREKTOR G , RUSPEL A OOLOGISCHE A H EOLOGISCHE , SLB B BTEILUNG TIUGFÜR BTEILUNG ( ÖHLENKUNDLICHE , IBLIOTHEKEN E STV -N , S G LLERT ) B (V , ) 1.Z NRLIETRUND ENERALDIREKTOR . V A ICOLA OLDATEN ( OTSCHAFTER A INTERIMISTISCH OTANISCHE ORSITZENDER BTEILUNG A D )A BTEILUNG , I ORSITZENDER BTEILUNG A IREKTOR A NG OOLOGISCHE , BTEILUNG A CI UND RCHIV BTEILUNG A A . W BTEILUNG BTEILUNG NTHROPOLOGISCHE , Z A ALTER STLUGUND USSTELLUNG IVILDIENER A M B ( A ) BTEILUNG BIS , AG IOLOGIE ) BTEILUNG ) P Ö , H . D AO W KOLOGIE A ( 31.8.2004) UBLIC AB AMP BTEILUNG ISSENSCHAFTSGESCHICHTE .U R GESCHLOSSEN G . K 1.9.2004) NIV , MRDIM ( ESCHÄFTSFÜHRER BIS LAUS R .-P LTOSUND ELATIONS A 27 J ROF B BTEILUNG W ILDUNG AHRE . D ÖLFER ICHAEL R . R ): € OLAND M H 3,50 LADIK ARKETING A LBERT , , III-190 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 51 von 160
Naturhistorisches Museum 51
MUSEUMSPOLITIK wissenschaftliche Meinungsfreiheit des Museums in Umweltfragen beeinträchtigen könnten. Profil Sanierung und Neugestaltung des Dauerschau- Schatzkammer der Natur und Gesamtkunstwerk; bereiches, Eröffnen und Bewerben erneuerter eines der schönsten und traditionsreichsten Museen Abschnitte wie Sonderausstellungen. der Welt. Die Modernisierung in sorgfältiger Harmo- nie mit dem kulturhistorischen Bestand stellt kein Perspektiven Hindernis für international beachtete Innovationen Vorrangiges Engagement hat auf die vier Hauptziel- dar (patentierte 3D-Techniken, DNA-Labor, Welt- gruppen gerichtet zu sein: raumforschung mit „künstlichen Meteoriten“, Entlar- Schulgruppen verlangen didaktisch aussagekräftige vung von Edelsteinfälschungen, klare Positionen in Dauerschauangebote, auf die sich Lehrer Jahr für Umweltkonflikten). Forschend-lehrende Außenstellen Jahr verlassen können. Sonderausstellungen setzen in der Welterberegion Hallstatt (Archäologie am Salz- wichtige Zusatzimpulse, sofern sie lehrplankon- berg) und am Rande des Nationalparks Donau-Auen forme Themen bieten (die laut BMBWK vom Lehr- („Ökohaus“ Petronell Carnuntum). plan geforderten Schwerpunkte „Mensch – Gesund- Das NHM ist Österreichs größtes „Lehrmittelzimmer heit“, „Tier – Pflanze“, „Ökologie – Umweltschutz“), der neuen Art“, setzt Dreidimensionalität authenti- die auch für neue Dauerschaugestaltungen gelten. scher Objekte („natural reality“) selbstbewusst gegen Familienpublikum, bildungspolitisch prägendes die alles beherrschende „virtual reality“ und wird zu- „Schlechtwetterprogramm“ für Kinder, zugleich nehmend vom Städtetourismus entdeckt (stärkster geistig anregender Aufenthalt für Erwachsene. Hoffnungsträger zur Besuchersteigerung). Eines der wenigen Museen, in dem sich auch Vor- Zielsetzung schul-Kinder nicht langweilen. Erwachsene beur- teilen das Museum nach den Reaktionen ihrer Bewahrung, Mehrung und aktuelle Interpretation „Lieben“, schätzen auch urbanes Flair einer lebens- des naturkundlichen Fundus. werten Museumswelt. Noch stärkeres Eingehen auf Bereitstellung biologischer Grundlagen für die in- saisonale Anlässe (Ostern, Weihnachten etc.), noch ternational vorrangige Erhaltung der biologischen mehr Vivarien und Dioramen, Sonderangebote wie Artenvielfalt (Biodiversität) durch präzise Identifi- Gutenachtführungen, Kindercamps, Sammlerbörsen, kation und Neubeschreibung von Arten (Systema- Puppentheater, Quiz und Wettbewerbe. tik, Taxonomie und Nomenklatur für die wissen- Interessierte Erwachsene kommen überwiegend zu schaftliche Weltgemeinschaft); Erstellung von Sonderausstellungen, wenn diese in den Medien Verbreitungskarten einschließlich ihrer Verände- stark beworben werden. Erfordert auch Schaffung rungen im Zuge von Klimawandel, ökotoxischen zusätzlicher Ausstellungsflächen im Haus. Belastungen und Lebensraumverlusten; Natur- schutzforschung für Nationalparke und Etablierung Städtetouristen schätzen vor allem die kulturhisto- von Schutzgebieten (z. B. Natura 2000), Expertisen rische Qualität des imperialen Gesamtkunstwerkes, und Orientierungshilfen für Naturraum-Manage- die Atmosphäre der Wissenschaftsromantik aus der ment, Stadtökologie und naturbezogene Tourismus- Donaumonarchie, Expeditionen und Entdecker des projekte. 18. und 19. Jh., gestaltete Episoden berühmter Persönlichkeiten von den Wissenschaftskontakten Im Publikums- und Medienbereich: Thematisierung Mozarts, Maria Theresias, Franz Stephans und der der dringenden biologischen, ökologischen und Erzherzogin Leopoldina (Brasilienreise) über Kron- geologischen Gegenwartsprobleme zur Bewusst- prinz Rudolf bis zu Konrad Lorenz und Hans Hass. seinsbildung in diesen Fragen höchster gesell- Städtetouristen frequentieren Café und Naturalien- schaftspolitischer Relevanz. shop, sind an Panoramaführungen auf das Dach Stärkere Publikumsorientierung, Attraktivitätsstei- interessiert, benötigen kunstgeschichtliche Weg- gerung durch vermehrte Angebote und interes- leitungen zu den Wandgemälden und beziehungs- santere Gestaltung; Entfaltung ökonomischer Ein- vollen Figurenprogrammen der Architektur. Auch nahmequellen (Shop, Entwicklung neuer Artikel, Kombinationsangebote z.B. Sektfrühstück und Replika, Souvenirs, Vermarktung von Bildrechten, Dachrundgang. Eingehen auf den Städtetourismus Produktion von Wanderausstellungen, Vermietun- erfordert enge Kooperation mit Fremdenführern, gen, Sponsorenverträge, Angebotspakete, Koope- Busunternehmen und Wiener Tourismuswirtschaft ration mit Tourismus); aktuelle Forschungsthemen (die dem Museum bereits vielfach Preise zuer- mit größerer Aussicht auf nationale und internatio- kannte und Fremdenführer zur Schulung bringt) nale Förderung (Drittmittel durch Projekt- und Mehrsprachigkeit. In Planung: neuer Kinder- forschung, Konsulenten- und Gutachtertätigkeit). saal (Thema Tropen), Biosphärensaal (VI), Welt- Insgesamt: Bessere Ausnutzung des vom Staat raumhalle (Meteoritensaal V), Veranstaltungshalle bereitgestellten Bestandes mit wachsendem Eigen- im Hof, Großdioramen: Bialowieza-Wisent Vitrine, finanzierungsanteil, jedoch Vermeidung solcher Serengeti Vitrine, animierte Kleindioramen, Stein- Sponsoren, welche die Glaubwürdigkeit oder zeitmalerei, Klimawandel. 52 von 160 III-190 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument
52 Naturhistorisches Museum
SAMMLUNG Zoologie: Ankäufe von Schmetterlingssammlungen im Umfang von 160.000 Exemplaren sowie von Wasser- Sammlungsbestand käfern, einem absoluten Schwerpunkt der Entomolo- Die Sammlung gehört in den jeweiligen Fächern zu gie am NHM. Der Rest erfolgte durch Aufsammlungen den bedeutendsten, ihre Belege haben daher Beweis- in Asien, Lateinamerika und Australien sowie Schen- kraft für den Vergleich von Lebensräumen und deren kungen und Tausch. Eine originelle Sponsoren- Entwicklung (Global Change). Sammlungen müssen, werbung war die Aktion „Käferpatenschaft“ in ORF um ihre Aussagekraft zu sichern, dynamisch aktuali- und Printmedien, wo sich großzügige Spender in siert werden. Der Bestand umfasst über 20 Millionen den Artnamen neu beschriebener Spezies von Käfern registrierte Objekte des Tier- und Pflanzenreiches, der und Schmetterlingen verewigen konnten. Die Idee Spezies Mensch (Anthropologie mit 40. 000 Schädeln brachte der Sammlung bereits innerhalb der kurzen € bzw. Skeletten) und ihrer Urgeschichte (Steinzeit/Eis- Zeit 9.000,00. zeit, Bronze- und Eisenzeit), der Erd- und Lebens- Zoologie (Wirbeltiere): Aus Eigenaufsammlungen, geschichte (Fossilien), Gesteine und Mineralien Schenkungen und Käufen wurden 111 Fische, einschließlich des Staatlichen Edelsteininstitutes, 413 Reptilien/Amphibien sowie 425 Vögel (Bälge, Meteoriten (eine der drei weltbesten Sammlungen) Skelette oder Alkoholpräparate) und 594 Säuger in sowie ein Archiv für Wissenschaftsgeschichte (zu- die Sammlungen geholt. gleich zweitgrößtes Grafikarchiv nach der Albertina). Die Botanik fügte 14.000 Herbarbelege hinzu, die zum größten Teil von den 50 angelernten Freiwilligen Sammlungspolitik – überwiegend Pensionisten – sachgemäß präpariert Fast völliger Stopp bei Sammlungsankäufen seit Aus- (gespannt) wurden. gliederung. Schwerpunkte nach wissenschaftlichen Der Prähistorie gelangen 2004 Funde keltischer Kult- Spezialinteressen, z. B. Alpinmineralien, Meteoriten, objekte wie Waffen, Fragmente von Streitwagen Wasserkäfer, Eulenschmetterlinge, Federmotten, para- sowie Reste von Menschenopfern im Rahmen des sitologisch interessante Wirbellose, rezente und fos- Großprojektes „Fürstensitz Keltenstadt Sandberg in sile Kleinsäuger etc. Ankäufe sind budgetär kaum Roseldorf/NÖ unter Leitung von Dr. Veronika Holzer planbar, da Okkasionen durch unerwartete Händler- (die Funde stammen aus der jüngeren Eisenzeit, angebote, Neuentdeckungen oder Ableben von Mittel Latène etwa 300–250 v. Chr.). Sammlern oder Großwildjägern anfallen. Für den Schaubereich ist grundsätzlich Schauwert und Aus- BIBLIOTHEK/ARCHIV sagekraft für interessierte Laien zu fordern. Gesamtbestand ca. 500.000 Bände einschließlich Die Schaffung technischer Sammlungsinfrastruktur 2.400 laufender Periodika (welche besonders kosten- (z. B. großer Mobilregalanlagen) bindet nach wie vor intensiv, aber für die wissenschaftliche Arbeit des unvermeidbar große Beträge. Hauses und verwandte Institutionen, Universitäten Neuerwerbungen und Institutsbibliotheken besonders wertvoll sind). Der Zuwachs 2004 betrug 1307 Bände, einschließlich Die Mineralogie verzeichnete zu ihren 156.870 regis- Periodika und verursachte Kosten von € 339.362,– trierten Einheiten 2004 einen Zuwachs von 518 einschließlich Bindearbeiten, konnte somit durch Stücken mit einem Geldwert von ca. € 80.000,-, dar- Sparanstrengungen unter den Wert von 2003 unter besonders die wertvollen Schenkungen an die (€ 508.625,–) gedrückt werden ohne den Wert und Abteilung für Mineralogie und eine ähnliche an die die Aktualität des Archivs zu gefährden. 3. Zoologie (Wirbellose) von Prof. Dr. Werner Tufar, Philips-Universität Marburg an der Lahn: Exemplare Das Archiv für Wissenschaftsgeschichte (Mag. Christa „Schwarzer Raucher“, ca. 450 kg schwere vulkanische Riedl-Dorn) erhielt umfangreiche Expeditions-, Reise- Schlote aus 2500m Meerestiefe (Bismarcksee, West- und Forschungsdokumentationen von Univ.-Prof. pazifik). Dr. Ferdinand Starmühlner. Ankäufe, Aufsammlungen und ertauschte Objekte der Mineralogie betrafen z.B. Proben aus dem Kongo, FORSCHUNG/PUBLIKATIONEN Pakistan, Grönland, Namibia und den österreichi- Das Forschungsprofil- und die Publikationsleistung schen Alpen sowie 7 Meteoriten und 17 Meteoriten- der 12 wissenschaftlichen Abteilungen mit ihren 54 Dünnschliffe. festen und mehreren Dutzend freien akademischen Mitarbeitern in rund 30 Sammlungen und Spezial- Die 2,5 Millionen geologisch-paläontologischer labors wurde im Kulturbericht 2003 ausführlich ge- Sammlungsobjekte wurden in erster Linie durch würdigt. Geländearbeiten innerhalb von FWF- und DFG- Projekten der Mitarbeiter vermehrt (fossile Mollusken, In der Mineralogie befassen sich 35 Berichte und Pub- M. Harzhauser und A. Lukeneder). Dr. Gudrun Dax- likationen in 33 Projekten mit der Geochemie von Stein- und Eisenmeteoriten, künstlichen Meteoriten auf dem ner-Höck hat durch ihre Grabungsexpeditionen in Hitzeschild von Raumfahrzeugen, alpiner Kluft- der Mongolei die weltweit bedeutendste Sammlung mineralisation in Österreich, Grönland, Namibia, mit Ein- känozoischer Säugetierfossilien aufgebaut. schlüssen alpiner Quarze, Studien an Schmuck- und III-190 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 53 von 160
Naturhistorisches Museum 53
Edelsteinen inklusive organischer Schmuckmaterialien Mitarbeit an der ökotoxikologischen Datenbank der aber auch mit der Petrologie und Geochemie ur- und paläoarktischen Amphibien (Grillitsch); „Hybridisierung frühgeschichtlicher Stein- und Metallgeräte. Untersuchun- und genetische Populationsstruktur des Saker Falken gen österreichischer, griechischer und orientalischer Karst- (Falkocherrug) – historisch und rezent“ (A.Gamauf, F. Nit- und Höhlengebiete dienen auch der verantwortungsvol- tinger, E. Haring); Fledermäuse der Gattung Plecotus len Erschließung für einen sanften Naturtourismus. Ähn- (F. Weiß-Spitzenberger, E. Haring); Molekulargenetik der liches gilt für hydro- und geochemische Forschungen in Bärenpopulation in den NÖ-Steir. Kalkalpen (E.Haring, historischen Bergbauen des Nationalparks Hohe Tauern. L. Kruckenhauser, B. Däubl, G. Rauer und N. Gerstl/ WWF). Weitere Projekte über molekulare Stammes- Die Geologisch/Paläontologische Abteilung erforscht Ände- geschichte von Spechten, Haubenadlern, auch einer Fischart rungen und Trends der Klimata und der Tierwelt Eurasi- des Oman und ihrer blinden Höhlenformen. Mitarbeit an ens während der letzten 40 Millionen Jahre, etwa an der Projekten der Österreichischen Akademie der Wissenschaf- wechselnden Verbreitung fossiler Weichtiere und Säuger. ten, des OÖ Landesmuseums, der Wiener Stadtarchäologie, Dies geschieht in Erschließung der über 200 Jahre akku- des Museums für Völkerkunde, des Österreichischen Natur- mulierten Sammlung aber auch durch Feldforschung und schutzbundes und ausländischer Institutionen sowie an Auswertung von Bohrkerndaten der OMV. Artenschutzprojekten der NÖ LG. Ein Schwerpunkt der 74 Fachbeiträge der geologisch/paläontologischen Abtei- Säugetiersammlung (B.Herzig) gilt den Ziesel-Vorkommen lung für 2004 mit einem hohen Anteil in international Ostösterreichs. hochrangigen Journalen werden durch nicht minder in- Die Sammlung für Archäozoologie (tierische Beifunde tensive Anstrengungen für die populäre Wissenschafts- prähistorischer Siedlungen) erforscht die Haustierwer- vermittlung ergänzt. Neben Hilfestellungen für zahlrei- dung (Domestikationsgeschichte) des Rindes und ande- che Regional- und Heimatmuseen geschah dies vor rer Nutz- und Haustiere (E.Pucher). Obige Projekte der allem durch eine CD-ROM von Harzhauser, Daxner- 1. Zoologie (Wirbeltiere) finden sich in 51 Publikationen Höck, Kroh, Schultz und Rögl mit dem Titel „Vom des Jahres 2004. Binnenmeer zur Ur-Donau, Fossile Ökosysteme rund ums Wiener Becken“, als auch durch das Buch zur neu Anthropologie: Forschungsprojekte der Anthropologie betra- aufgestellten geologisch/paläontologischen Schausamm- fen 2004 die genaue Datierung des in Fachkreisen welt- lung „100 Schritte Erdgeschichte“, eine reich bebilderte berühmten Schädels eines Homo sapiens sapiens aus der Zeitreise durch 4,6 Milliarden Jahre Erd- und Lebens- mährischen Höhle Mladec (Lautsch). Mit verfeinerter C14 geschichte. Gleiche Ambition spricht aus den populären Methodik (W. Kutschera und E. Wild) konnte der präch- Publikationen für den Natur- und Geopark Eisenwurzen, tig erhaltene paläolithische „Jetztmensch“ auf ein Alter der von A.H. Kollmann gestaltet wurde, sowie aus den von 31.000 Jahren (7.000 Jahre älter als die Venus v. Wil- Exkursionsführern: Kroh, A. & Summesberger, H., 2004: lendorf) datiert werden und damit auch etliche Begleit- „Fossilien und Gesteine ums Wiener Becken – Lebens- funde. Die Arbeit unter Mitwirkung von M. Teschler- räume der Vorzeit“, und Rögl. F. & Harzhauser, M., 2004 Nicola wurde vom renommierten Wissenschaftsjournal „Geologie des südlichen Wiener Beckens“. „Nature“ veröffentlicht. Die Paläopathologie (Krankheiten Die Publikumsnähe spricht auch aus vielen Dutzenden urgeschichtlicher Menschen) wies Knochentumore und von Vorträgen, Medienberichten und Führungen der neolithische Hydrocephali nach, beschäftigte sich mit Mitarbeiter. Gleichzeitig arbeiten sie auf hohem Niveau Zahnproblemen, fand Tuberkulose DNA in mittelalter- in 6 FWF-, einem DFG- und 5 weiteren durch Drittmittel lichen Gräbern und untersuchte die Reste jungsteinzeit- geförderten Forschungsprojekten. licher Massaker mit gerichtsmedizinischen und Datie- rungs-Methoden, fand an Knochen prähistorischer Die 3. Zoologie schloss das FWF-Projekt P. Dworschak mit Hallstatt-Menschen arbeitsmedizinische Indizien für J. Ott über Blattschneider-Krebse in Meeressedimenten Schwerarbeit im Bergbau im Unterschied zu wenig belas- ab, ökologisch faszinierende Tiere, welche Gänge im teten Skeletten von offenbar anderen sozialen Schichten Meeresgrund zur Kultivierung ihrer Nahrung anlegen – oder Gender-Gruppen. M. Teschler-Nicola war auch an eine unglaubliche Parallele zu den Termiten und Blatt- einer m.t. DNA-Studie zur Differenzierung Neandertaler schneiderameisen am Land. versus früher Jetztmensch beteiligt. Spurenelement-, Im Auftrag des Nationalparks Donau-Auen und des NÖ Strontium-Isotopen- und Röntgenfluroreszenz-Analysen Jagdverbandes wird der Lebenszyklus des amerikani- früher Zahnproben geben Aufschluss über Nahrungsquel- schen Leberegels, eines eingeschleppten Wildparasiten len und Migrationen von Populationen. Einen weiteren untersucht (Leitung H. Sattmann). Um Neobiota (neu Schwerpunkt bildet die Auseinandersetzung mit Körper- eingewanderte oder eingeschleppte Arten) geht es auch vermessungen (Anthropometrie) sowohl in ihren moder- in den Arbeiten von J. Gruber und A. Eschner – auch als nen Anwendungen (Konstruktion körpergerechter Autos, mögliche Indikatoren (Zeigerorganismen) für den fort- etwa der Japaner für Europäer, sowie für ergonomische schreitenden Klimawandel. Geräte als auch zum Studium des beschleunigten Längen- 2. Zoologie: Käfer-Biodiversität gefährdeter Lebensräume wachstums, Akzeleration in Industriestaaten) als auch für Eurasiens sowie Wasserkäfer und Faunen als Bioindika- die prähistorische Forschung, vor allem aber auch in toren der Gewässergüte mit Forschungsprojekten in 16 kritischer Beleuchtung ihrer zeitgeschichtlichen Rolle bei Ländern, insbesondere dem Langzeitprojekt China Water der nationalsozialistisch und auch schon kolonialistisch Beetle Survey, welches 2004 seine 10 Jahres-Bilanz zog. motivierten Suche nach Rassen- und Völkermerkmalen Weitere Schwerpunkte gelten Wildbienen Österreichs (M. Werner, C. Spring, M. Teschler-Nicola und K. Matia- sowie Netzflüglern Nordwesteuropas. August 2004 fand sek). Bezüge zur Völkerkunde hat auch das große die 11. Mitteleuropäische Zikaden-Tagung im NHM statt. europäische Projekt über den Pionier ethnologischer 1. Zoologie: Forschungsprojekte (Auswahl): „Rote Liste Fi- Filmdokumentation Rudolf Pöch. sche Österreich“ (E. Mikschi), Mitarbeit an „Monitoring Karst- und Höhlenkunde: Die Karst- und Höhlenkunde hat des NP Neusiedlersee (Fische)“, am Projekt Machbarkeits- Langfrist-Forschungsprogramme in Schauhöhlen zur studie „Dotation Neusiedlersee“; innerartliche Diversität Erfassung von Höhleneis und Höhlenklima, untersucht (intraspezifische Biodiversität) und Biogeographie ausge- Quelltuffe als Klimadatenspeicher, betreibt Radon-Mess- wählter Amphibien und Reptilien Österreichs (Mayer); programme und hydrologische Studien in Stollenlabors, 54 von 160 III-190 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument
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erfasst Besuchereinflüsse und Beleuchtungsfolgen in Tiefseediorama Latimeria Höhle: Das NHM besitzt zwei erschlossenen Höhlen. Die Abteilung ist international Exemplare des legendären „lebenden Fossils“ „Latime- stark vernetzt und sowohl für Beratungen gesucht, als ria chalumnae“. Das Großdiorama entstand im Vorgriff auch in der Schulung und fachlichen Weiterbildung von auf die geplante Neugestaltung der beiden Fischsäle. Höhlenführern aktiv. Ökologie: Die Mitarbeiter der Abteilung Ökologie waren 2004 mit Recherchen, Konzept, Materialbeschaffung, A.-v.-Medien-Erstellung (Videozuspielungen, 3D-Serien) Modellbauten und Landschaftsdioramen samt Aquarien und Terrarien für die Sonderausstellung „Donauauen – Wildnis am Strom“ befasst. Darüber hinaus brachte Mag. Reinhold Gayl im öbv das Buch „Faszination Moor“ heraus, in welchem er die bio- logischen Besonderheiten, die ökologische Rolle, aber auch Schönheit und Seltenheit dieser europäischen Reliktbiotope darstellt.
Sonderausstellung „Donauauen – Wildnis am Strom“, Besuchersteg über den fast echten Altarm, in welchem lebende und präparierte Kleintiere nebeneinander fast verwechselt werden konnten
Sonderausstellungen Gletscher im Treibhaus (1. 7. 2004–3. 10. 2004) Donauauen – Wildnis am Strom (30. 10. 2004–3. 7. 2005).
Saal XXIV (Insektensaal), „Auendiorama“, Umbau historischer Vitrinen ermöglicht dreidimensionale Lebensraummodelle – ober- und unterhalb des Wasserspiegels
Der Verlag bringt sowohl die Annalen des NHM als auch die Kataloge der wissenschaftlichen Sammlungen heraus, 2004 Grillitsch H., Schleifer E., Tiedemann F.: Katalog der Flüssigkeitspräparate der herpetologischen Sammlung. Monographien: Harzhauser M., Daxner-Höck G., Kollmann H., Kovar-Eder J., Rögl F., Schultz O., Summesberger H.,: 100 Schritte Erdgeschichte. Vitek E., Mrkvicka A. Ch., Adler W., Horak E., Fleck W., Haslehner B.: Wiens Pflanzenwelt, ein reich bebildeter Sonderausstellung „Donauauen – Wildnis am Strom“, Dynamik- Pflanzenführer, ein Bestimmungsbuch für Wanderer und Modell – interaktives Modell der Fluss-Au-Wechselwirkung bei stark Naturgartenfreunde. schwankenden Donauspiegeln Unter der Schriftleitung von Dr. M. Lödl erscheint das Schmetterlingsmagazin Quadrifina. Sonderausstellung aus Fremdbestand Im Jänner 2004 liefen noch die Erfolgsausstellungen AUSSTELLUNGEN aus 2003: Inmitten Parasiten als Kooperation mit dem Biologie- Dauerausstellung/Veränderung in der zentrum des OÖ. Landesmuseums. Präsentation Ötzi-Cultur – Der Mann aus dem Eis. Kooperation mit Eröffnung des neuen INSEKTENSAALES, Saal XIV, dem Südtiroler Archäologiemuseum Bozen. (27.–28. 11. 2004) mit einem medial stark beworbenen „Insektenwochenende“. Unter jahrelanger Mitwirkung Natur- und Kunstgalerie des NHM von Wissenschaftlern, Präparatoren und Modellbau- ern wurde der ursprünglich stromlose Saal voll his- Zaubergärten der Meere (10. 6. 2004–3. 12. 2004) torischer Vitrinen in eine „zeitgemäße Wunderkam- In hinterleuchteten Transparenten wird die Unterwas- mer“ mit modernster Lichtleitertechnik verwandelt. serwelt der tropischen Meere und Riffe dargestellt. Arktis – Nordost: die österreich-ungarische Polarexpe- Wildlife Photographer of the Year dition mit dem Forschungsschiff Tegetthoff. (31. 3. 2004–31. 5. 2004). III-190 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 55 von 160
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Meisterinnen der Tiermalerei Fremdveranstaltungen Margit König: „Atelier Natur – Tierzeichnungen und Entgeltlich war das Haus 2004 insgesamt 47 mal ver- Aquarelle aus Zoos, Museen und Nationalparks“. mietet, gegen Einnahmen von € 125.000.–, wodurch Gerda Winkler-Born: „Eulen im Winter: Malen für auch neue Besucherkreise erschlossen wurden. Das bedrohte Tiere“ (26. 11. 2003–1. 2. 2004). Haus wurde auch für zahlreiche Empfänge von Ärzte- kongressen, wissenschaftlichen EU-Meetings und Festveranstaltungen großer Betriebe gebucht. Ebenso VERANSTALTUNGEN für die Repräsentation der Fremdenverkehrswerbun- Eigenveranstaltungen gen verschiedener Bundesländer in Wien. Die Lange Nacht der Museen hatte am NHM 2004 das Insgesamt erweist sich die strenge Erhaltung der kul- stärkste Ergebnis aller österreichischer Museen (über turhistorischen Substanz des Gesamtkunstwerkes als 9.000 Besucher). ökonomisch überaus erfolgreich – ohne modische Einbauten und Designergags, aber mit größtmög- Auch der Tag der offenen Tür hielt wieder die Spitze der Bundesmuseen mit über 20.000 Besuchern. licher Entfaltung seiner Atmosphäre und der „Scientia amabilis“ des 19. Jh. mit ihrem Entdeckergeist. Erfolgreich waren auch Aktionstage wie ein Bäriges Wochenende (17. und 18. 4. 2004). Im Rahmen des österreichischen Braunbärenprojekts, welches das MARKETING/KOMMUNIKATION/ NHM auch wissenschaftlich begleitet, spielten auch ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Koalabären (der Säugetiersammlung) und Höhlen- Bei Innovationen und Stellungnahmen zu aktuellen bären (der Geologie/Paläontologie) eine tragende Umweltfragen verzeichnet das NHM eine hohe Rolle. Medienpräsenz ohne Werbekosten zu verursachen. Der Verein der Freunde hat in Übereinkunft mit der Direktion seit Juni 2002 eine Kooperation mit einem Magazin, welches 4 mal im Jahr einen redaktionellen Sonderteil von 16 Seiten mit dem NHM gestaltet. Das wichtigste Werbeargument ist und bleibt immer die Attraktivität des Museums und seiner Schau- angebote; erst dann ist Direktwerbung langfristig erfolgreich.
BESUCHER/INNEN BESUCHERENTWICKLUNG GESAMT (VOLLZAHLEND, ERMÄSSIGT, NICHTZAHLEND)
362.738
400.000 318.640 302.976 350.000 Sonderausstellung „Zaubergärten“, der Anemonenfisch des Wiener 77.650 Unterwasser-Fotografen Walter Schaub passte zugleich zum „Nemo- 300.000 167.369 59.879 Tag“ am NHM 250.000 Nemo-Tag (11. 1. 2004). Die Vivaristik gab rund um 102.209 200.000 137.134 die Uhr Auskünfte über Salzwasseraquarien. 88.491 Was lebt im Märchenwald? (2. 7.–3. 9. 2004). 150.000 Zu Großveranstaltungen entwickelten sich einige 140.888 100.000 106.878 Ausstellungs- und Saaleröffnungen, insb. das Insek- 103.856 tenwochenende. 50.000 Nachtführungen wie „On the Dark Side“ ziehen nach 0 wie vor Besucher an. 2002 2003 2004 Zusätzlichen Bekanntheitsgrad erreichte das NHM durch karitative Veranstaltungen wie etwa für Karl- nichtzahlend, ermäßigt, voll heinz Böhms Äthiopienhilfe (Menschen für Men- Die durch den Preissprung im Jahr 2003 um 16% ein- schen) oder ein Benefizkonzert der internationalen geknickte Gesamtbesucherzahl (die allerdings mit Hilfsorganisation Care. einem Absolutzuwachs der zahlenden Besucher/innen Höhepunkte waren auch Festveranstaltungen, wie die um 24% einherging), hat sich im Jahr 2004 konsolidiert Verleihung des Konrad Lorenz-Staatspreises für Um- (etwa 15.600 Besucher/innen mehr als im Vorjahr). Ein weltschutz 2004 an Greenpeace. Fehler der momentanen Statistik ist es allerdings, 56 von 160 III-190 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument
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die Vereinsmitglieder, deren Besuche zunehmen, als besonders die Schwerpunkte: „Umweltschutz und „Nichtzahler“ zu führen, obwohl sie Jahresabonnenten Ökologie“ (Umweltwissen und Motivation für Bürger) mit Beiträgen von 3 Vollpreiskarten sind. So gesehen, als auch die Thematik: „Mensch und Gesundheit“, wären die zahlenden Besucher/innen auch im Jahr verstärkt aufzugreifen. 2004 höher anzusetzen, als es die Statistik tut (nach Nur wenn Lehrer/innen im NHM mit ihrer Klasse ob- Erfahrungen des ersten Halbjahres 2005 jährlich min- ligate Lehrplanteile in anschaulicher Weise geboten destens um 10.000 höher). bekommen, können sie Museumsbesuche zeitökono- Der durchschnittliche Besuch pro Öffnungstag er- misch rechtfertigen. rechnet sich über das Jahr mit deutlich mehr als 1.000 Die Außenstelle des NHM (Ökohaus der Nationalpark- Besucher/innen pro Tag. Akademie) war in der Saison 2004 ausgebucht. Ziel- gruppen waren: Spezialgymnasien, Ökoschulen, Uni- BESUCHERZAHLEN: JAHRESVERLAUF versitäten, Naturführer des Nationalparks, aber auch (VOLLZAHLEND, ERMÄSSIGT, NICHTZAHLEND) Freunde des NHM und Sponsoren. Weiters wurden in Kooperation mit dem Nationalpark 30 Naturführer ausgebildet. 70.000
60.000 BUDGET Durch Sparsamkeit und Rücklagenbildung im ersten 50.000 Ausgliederungsjahr 2003 konnte das Jahr 2004 gut 40.000 bewältigt werden. Shop und Kaffeehaus können sich zwar gut tragen, bringen aber keine nennenswerten 30.000 Gewinne – was auch andere Museen beobachten. Hinsichtlich Atmosphäre und urbanem Flair sind sie 20.000 aber speziell bei steigendem Tourismusanteil beliebt 10.000 und unverzichtbar. Bei gleich gebliebener Basisabgeltung von 0 € Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez 11,755.000.– ist der Umsatz aus Eintritt, Shop und Veranstaltungen leicht (um ca. € 230.000.–) angestie- gen, ebenso der Personalaufwand (von € 9,000.000.– nichtzahlend, ermäßigt, voll auf ca. € 9,160.000.–). Bemerkenswert ist auch, dass an Schönwettertagen, Immerhin konnte durch große finanzielle Vorsicht an denen das Haus kaum von inländischem Familien- und Rücklagen von 2003 das Jahr 2004 noch mit publikum besucht wird, eine zunehmende Zahl aus- einem Überschuss von € 569.000.– abgeschlossen ländischer Städtetouristen zu beobachten ist. werden. Jahresabschluss des Naturhistorischen Museums, VERMITTLUNGSARBEIT Auszug Zusätzlich zu den Publikumsaktivitäten der PR und Beträge in Tsd. Euro Marketing im Tourismus- und Erwachsenenbereich, 2003 2004 hat die Museumspädagogik (Hauptzielgruppen: Umsatzerlöse 13.292,71 13.532,57 Familien, Kinder, Schulen) 1.788 Führungen und Workshops durchgeführt und das mehrsprachige davon: Führungsprogramm für den, von Osteuropäern so Basisabgeltung 11.755,00 11.755,00 stark frequentierten Tag der offenen Tür organisiert. Eintrittsgelder 1.065,85 1.166,13 Shops, Veranstaltungen, etc. 471,86 611,44 Als besonders beliebt erwiesen sich Semester- und Sommerferienspiele für Kinder, deren Familien auch Sonstige betriebl. Erträge 336,73 279,28 in der Ferienzeit überwiegend in der Stadt bleiben. Personalaufwand 9.004,52 9.164,41 Wichtige Aufgabe der Abteilung Ausstellung und Bil- Sonst. betriebl. Aufwendungen dung ist die Zusammenstellung von Materalien und inkl. aller Aufwendungen Führungsprogrammen für die wechselnden Sonder- für Ausstellungen, ausstellungen sowie generell Betreuung, Aus- und Sammlungstätigkeit 3.338,61 3.503,51 Fortbildung von 31 freien Mitarbeiter/innen. Abschreibung 637,12 767,47 In Übereinstimmung mit der Generaldirektion beab- Betriebserfolg 649,19 441,29 sichtigt die Museumspädagogik in Zukunft sich in Finanzerfolg 76,38 130,95 ihren Angeboten verstärkt an den Lehrplänen der all- Jahresüberschuss 852,06 569,16 gemein bildenden Schultypen zu orientieren und hier III-190 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 57 von 160
HAUPTHAUS: OBERES BELVEDERE, 1030 WIEN, PRINZ-EUGEN-STRASSE 27 SAMMLUNGEN DES 19. UND 20. JAHRHUNDERTS
UNTERES BELVEDERE, 1030 WIEN, RENNWEG 6A BAROCKMUSEUM MUSEUM MITTELALTERLICHER KUNST (ORANGERIE) PRUNKSTALL
20ER-HAUS, ARSENALSTRASSE 1, 1030 WIEN
ATELIER AUGARTEN UND GUSTINUS AMBROSI-MUSEUM, 1020 WIEN, SCHERZERGASSE 1A ZENTRUM FÜR ZEITGENÖSSISCHE KUNST DER ÖSTERREICHISCHEN GALERIE BELVEDERE AUSSTELLUNGSHALLE ATELIER AUGARTEN ARTIST-IN-RESIDENCE WOHNUNG GUSTINUS AMBROSI-MUSEUM SKULPTURENGARTEN AUGARTEN
BEETHOVENFRIES VON GUSTAV KLIMT, SECESSION, 1010 WIEN, FRIEDRICHSTRASSE 12 Österreichische Galerie Belvedere 58 von 160 III-190 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument
GESCHÄFTSLEITUNG HR DR. GERBERT FRODL, DIREKTOR UND GESCHÄFTSFÜHRER HR DR. MICHAEL KRAPF, STELLVERTRETENDER DIREKTOR PROKURIST MAG. WOLFGANG FINDL, LEITER DER KAUFMÄNNISCHEN ABTEILUNG SAMMLUNGSLEITUNG HR DR. GERBERT FRODL, WISSENSCHAFTLICHER DIREKTOR DR. ARTHUR SALIGER, SAMMLUNG MITTELALTER HR DR. MICHAEL KRAPF, SAMMLUNG BAROCK DR. STEPHAN KOJA, DR. SABINE GRABNER, SAMMLUNG 19. JAHRHUNDERT MMAG. DR. FRANZ SMOLA, DR. TOBIAS G. NATTER, SAMMLUNG 20. JAHRHUNDERT MAG. THOMAS TRUMMER, SAMMLUNG 20. UND 21. JAHRHUNDERT WEITERE ABTEILUNGEN SEKRETARIAT, PUBLIC RELATIONS, SPONSORING WISSENSCHAFTLICHER BEREICH SAMMLUNGSABTEILUNGEN MAG. BETTINA URBAN, LEITUNG RESTAURIERUNG WOLFGANG MAHR, REGISTRATUR MAG. CHRISTINE BACHL-HOFMANN, LEITUNG BIBLIOTHEK MAG. BERNHARD ANDERGASSEN, REPROABTEILUNG MAG. MONIKA MAYER, MAG. DAGMAR SACHSENHOFER, LEITUNG ARCHIV/DOKUMENTATION MAG. HADWIG KRÄUTLER, KONZEPTION PUBLIKUMSBETREUUNG MAG. BRIGITTE HAUPTNER, PUBLIKUMSBETREUUNG, LEITUNG ORGANISATION, ADMINISTRATION KUNSTVERMITTLUNG (FÜHRUNGSPERSONAL)
KURATORIUM MR KURT RÖTZER (VORSITZENDER), DR. KARL SCHÖN (STV. VORSITZENDER), DI KARL FRITSCH, FOI MONIKA JANTSCHITSCH, DR. VIKTOR LEBLOCH, UNIV.-PROF. DR. ARTHUR ROSENAUER, GD DR. WALTER ROTHENSTEINER, DR. JOHANNA SCHÖNBURG, ING. STEFAN SCHWEITZER
SCHAUFLÄCHE (ALLE HÄUSER): 6.360 m2 ÖFFNUNGSZEITEN: OBERES BELVEDERE, UNTERES BELVEDERE, ATELIER AUGARTEN DI BIS SO 10–18, MO GESCHLOSSEN (OSTERMONTAG, PFINGSTMONTAG GEÖFFNET) BEETHOVEN-FRIES, SECESSION: DI BIS SO 10–18, DO 10–20, MO GESCHLOSSEN EINTRITTSPREISE: STANDARDKARTE € 7,50; ERM. € 5,–, (STUDENTEN BIS 27, PRÄSENZ-/ZIVILDIENER, SENIOREN), SCHÜLER € 3,–; SCHÜLER IM KLASSENVERBAND € 2,50 KINDER BIS 10 HABEN FREIEN EINTRITT; WIEN-KARTE, Ö1 CLUB MITGLIEDER € 5,–; FAMILIENKARTE € 15,–; FÜHRUNGSKARTE € 3,–; FÜHRUNGSBETREUUNG AUF ANFRAGE FÜR GRUPPEN BIS MAXIMAL 20 PERSONEN: DI BIS FR € 60,–, SA, SO € 90,–, SCHULKLASSEN € 36,– SAMMLUNGSOBJEKTE: RUND 7.614 PERSONAL: 102 MITARBEITER/INNEN AUF VOLLZEITBASIS (8 BEAMTE, 50 VERTRAGSBEDIENSTETE, 44 ANGESTELLTE) Österreichische Galerie Belvedere III-190 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 59 von 160
Österreichische Galerie Belvedere 59
MUSEUMSPOLITIK SAMMLUNGEN
Profil Neuerwerbungen Das Belvedere ist als historischer Ort, als barocke Ankauf: Schmidberger, Christoph „Christoph Haare Schlossanlage sowie als bedeutende Kunstsammlung schneidend“, 2001, Graphit auf MDF; Molitor, Martin ein unverzichtbares Stück österreichischer Identität. von „Waldschmiede“, Öl auf Leinwand; Wurm, Erwin Es beherbergt Sammlungen vom 14. Jh. bis in die „O.T.“ Serie „Zürich. Indoor sculptures in collabora- heutige Zeit. Diese Sammlungen verteilen sich auf die tion with Sylvie Fleury“, 2002, c-print; Schinwald, Gebäude des Unteren Belvedere mit der Orangerie Markus „Children's Crusade“, 2004, DVD (4/7); Six, und das Obere Belvedere und den Augarten. Nicole & Petritsch, Paul «longitude / latitude», DVD (Unikat), 2004/05; Kapfer, Franz „Rom 2003“, 2003, Zielsetzung c-print, vergl, gerahmt; Gelatin „Ohne Titel“, 2003, Das Belvedere sammelt und präsentiert in erster Linie Mischtechnik, Plastilin, Fotocollage auf Holz; Stocker, österreichische Kunstwerke und stellt sie entspre- Esther „Est 1/02 O.T.“, 2002, Acryl auf Baumwolle; chend seinem Gründungsauftrag in einen internatio- Hausner, Anne „Verpackt II“, Acryl auf Holz; Hausner, nalen Kontext. Anne „Verpackt III“, Acryl auf Holz. Mit ihrer Sammeltätigkeit verfolgt die Österreichische Leihgaben: Krystufek, Elke „Elke van Gogh, Perfect“, Galerie Belvedere das Ziel, zeitgenössische öster- 1995, Acryl auf div. Materialien; Scheibl, Hubert „Koh reichische Kunst in allen wichtigen Facetten und in Hong“, 1989/90, Öl auf Leinwand; Waehner, Trude hoher Qualität zu erwerben und dem Publikum zu „Der Kunsthistoriker Fritz Novotny“, Öl auf Leinwand; vermitteln. Reiter, Johann Baptist „Frau im Negligé“, 1847, Öl auf Leinwand. Perspektiven Schenkungen: Krafft, Johann Peter „Judith mit dem Mit der Übernahme, der Sanierung und dem Ausbau Haupt des Holofernes“, Öl auf Leinwand; Eckert, des 20er-Hauses wird die Österreichische Galerie Walter „Doppelkopf (Kuß)“, um 1990, Mischtechnik Belvedere einen repräsentativen Ausstellungsort für auf Leinwand; Hausner, Anne „Verpackt I“, 1995, die neuere und neueste Kunst zum Teil aus der eige- Acryl, Öl auf Holz; Heimerdinger, Isabell „Eclipse“, nen Sammlung, zum Teil in Form von wechselnden 2003, Glaslampe, Leuchte, Schnur; Nordegg, Cécile Ausstellungen haben. „Entwurf zu einer Stoff Fahne“, 2004, Mischtechnik Mit der Unterbringung des Nachlasses nach Fritz Wot- auf Papier, Leinwand; Kapfer, Franz „An Druck auf ruba wird es hier auch eine ständige Forschungsstätte die Eier“, 1999, DVD 15min. 1/10; Prachensky, Mar- zum Werk dieses großen österreichischen Künstlers kus „California Miles 2002“, 2002, Acryl auf Leinwand; geben. Wilfan, Hubert Norweger-Portrait (Jan Vigrestad,
Organisation
Kuratorium Geschäftsführer/Direktor Vorsitz: MR Kurt Rötzer Dr. Gerbert Frodl
Sponsoring, PR & Marketing Wissenschaftliches Gremium Sekretariat Beratende Gremien
Finanzbereich & Administration Sicherheit und Sammlungsbereich Kaufmännischer Leiter Gebäudemanagement Wissenschaftlicher Leiter Prok. Mag. Wolfgang Findl Dr. Gerbert Frodl
Sekretariat Finanz- und Sammlung Sammlung Barock Assistenz Rechnungswesen Mittelalter
Personalmanagement Museum-Shop Sammlung Sammlung 20. Jh. 19. Jahrhundert inkl. Beethovenfries und Augarten
Sammlung Gebäudeverwaltung Informationstechnologie 21. Jahrhundert Restaurierung
Vermietungen Reproduktionen Registratur und Bibliothek, Archiv, Dokumentation Ausstellungsassistenz Wissenschaftliche Publikationen
Kunstvermittlung und Publikumsbetreuung 60 von 160 III-190 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument
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der Schwiegervater des Künstlers), Bronze auf Stein Weiterführung einer Künstlerdatenbank zur Erfassung (aus Jaeren, Norwegen), 2003/04. der Archivalien und Erstellung einer österreichischen Künstlerdokumentation. Forschungsaktivitäten Monika Mayer: Teilnahme am Provenienzforschungs- treffen im Städel, Frankfurt, März 2004; Konzeption und Organisation des Treffens des Arbeitskreises für Provenienzforschung in Wien (in Kooperation von Österreichischer Galerie Belvedere, Leopold Museum Privatstiftung und Dorotheum), Oktober 2004; Teilnahme an der Tagung „Bilderstreit“ in Köln-Bens- berg: Oktober 2004; Teilnahme am International Provenance Research Colloquium der American Association of Museums in Washington, DC, November 2004. Schenkung: Markus Prachensky „California Miles 2002“ FORSCHUNG/PUBLIKATIONEN BIBLIOTHEK Gerbert Frodl: „Stimmungsimpressionismus – ein europä- Jahresstatistik Bibliothek 2004 isches Phänomen“, in: Ausstellungskatalog „Stimmungs- Schriftentausch/Kauf/Geschenke impressionismus“, ÖGBel 2004, 9 ff. Ankäufe: 120 Stephan Koja, Michael Krapf: Wissenschaft für das Museum – Museum für die Wissenschaft, in: 100 Jahre Öster- Schriftentausch/Schenkungen 980 reichische Galerie Belvedere. Bestandserweiterung 2004: 1.100 Konferenzband zum gleichnamigen Symposium, Wien (ohne Zeitschriften) 2004, S. 133–146. Katalogbeiträge im Katalog „Selbstbild. Der Künstler und Im Jahr 2004 konnte der Gesamtbestand der Biblio- sein Bildnis“, Gemäldegalerie der Akademie der bilden- thek um 1100 Bände erweitert werden. Ein Großteil den Künste, Wien 2004/05, S. 134 ff. (zu Kupetzky, Sey- der Titel kam durch Schriftentausch und Schenkun- bold, Maulbertsch, Palko, Troger, Donner, Messer- gen zum Bestand. schmidt, Kremser Schmidt). Hadwig Kräutler und Gerbert Frodl (Hg.): Bibliotheksbenützung 2004 „Das Museum, Spiegel und Motor kulturpolitischer Visionen, 1903– Bibliotheksbenutzer 699 2003. 100 Jahre Österreichische Galerie Belvedere“. Kon- 2004 ausgegebene Bände 1598 ferenzband zum gleichnamigen Symposium, 16.–19. 10. Öffnungszeiten der Bibliothek: Di, Mi 10-16 Uhr, 2003, anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Mu- seums. 363 Seiten, 60 Abbildungen (SW), broschiert Do 10-17 Uhr sowie nach Voranmeldung. (ISBN 3-85114-851-7), WUV-Wiener Universitätsverlag, Projekt Katalogisierung Wien 2004. Im Jahr 2004 wurden 4640 Titelaufnahmen (formale Hadwig Kräutler: Lacking thing speaks in guidance. Be- trachtungen zur Museumskonferenz im Nam June Paik und inhaltliche Erschließung der Bücher und Zeit- Land. 20. Generalkonferenz von ICOM in Seoul, Republik schriften) durchgeführt. Davon 1.100 Neuzugänge, Korea, in: ICOM-Österreich (Hg.), „Newsletter Öster- der Rest aus Altbestand. reichisches Nationalkomitee“, Nr. 4, 2004, 4. Jg., Wien 2004, S. 19–24. Bibliotheksdatenbank Online Monika Mayer: Zur Provenienzforschung am Beispiel der Der im Herbst 2003 angekaufte Internet-OPAC (On- Österreichischen Galerie Belvedere, in: Hadwig Kräutler line Recherchemodul der Bibliotheksdatenbank) /Gerbert Frodl (Hg.), Das Museum. Spiegel und Motor wurde im August 2004 freigeschaltet und ist über die kulturpolitischer Visionen. 1903–2003. 100 Jahre Öster- Homepage der Österreichischen Galerie Belvedere reichische Galerie Belvedere, Wien 2004, S. 255–274. erreichbar. Tobias Natter: Gastkurator der Ausstellung „Schiele & Roessler. Der Künster und sein Förderer. Kunst und Networking im frühen 20. Jahrhundert“, die im Wien ARCHIV/DOKUMENTATION Museum von Juli bis Oktober 2004 lief. Gemeinsam mit Provenienzforschung der Co-Kuratorin Ursula Storch Herausgeber des gleich- namigen Katalogs zur Ausstellung. Weiterführung der Provenienzforschung als Mitglied „Nichts und niemand half mir!“. Egon Schiele und sein der Kommission für Provenienzforschung. Promotor Arthur Roessler, in: Tobias G. Natter und Ur- Künstlerarchiv sula Storch (Hg.), Schiele & Roessler. Der Künstler und sein Förderer. Kunst und Networking im frühen 20. Jh., Dokumentation und Recherche zu österreichischen Katalog zur gleichnamigen Ausstellung im Wien Mu- Künstlern; Betreuung von wissenschaftlichen Anfragen; seum, Wien 2004, S. 9–19. III-190 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 61 von 160
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„Gewiß schreien heute mehr Menschen nach Brot als Bildteppich „Die Welt und der Mensch““, in: Belvedere. nach Kunst“. Arthur Roessler und das Haus der jungen Zeitschrift für bildende Kunst, Heft 2, 2004, S. 18–39. Künstlerschaft, in: Natter/Storch, 2004, wie oben, S. 35–47. Forschung: Robin Christian Andersen (1890–1969). Erar- Erinnerungen an Arthur Roessler. Ein Interview mit beitung eines Werkverzeichnisses. Rudolf Leopold, in: Natter/Storch, 2004, wie oben, Thomas Trummer: „Zur Kunst nach 1960“, in: Meisterwerke S. 60–63. der Österreichischen Galerie Belvedere, Gerbert Frodl u. Arthur Saliger: Zur Bedeutung der Wiener Dombauhütte für Verena Träger (Hg.), Mailand, Marzotta, S. 279–281. das Frühwerk von Benedikt Ried, in: Die Länder der „Kunstankäufe des Landes Tirol“, Texte zu: Ernst Cara- Böhmischen Krone und ihre Nachbarn zur Zeit der melle, Dorit Margreiter, Walter Obholzer, Stefan Sandner, Jagiellonenkönige, Ostfilden 2004, S. 99 ff. Esther Stocker, Lois Weinberger, Heimo Zobernig. Inns- Zum künstlerischen Verhältnis des malerischen Schaffens bruck 2004, S. 13f, 32f, 34f, 36f, 44f, 52–55, 58–61. auf Karlstein zu Meister Bertram von Minden, in: Court „Öffentliche Meinungsbildung und museale Verantwor- Chapels, Národní galerie v Praze, 2003, S. 43 ff. tung“, in: Sonderheft: Moderne und zeitgenössische Aspekte zur künstlerischen Einmaligkeit der Heiligen- Kunst in Österreichischen Museumssammlungen, in: kreuzkapelle auf Burg Karlstein bei Prag, in: Court Cha- neues museum. die österreichische museumszeitschrift, pels, Národní galerie v Praze, 2003, S. 103 ff. No. 2+3, Dez. 2003, S. 69–73. Edelbert Köb, Elisabeth Voggeneder, Franz Smola (Hg): „Namen. Zu Marko Lulic und Hans Pohlhammer“, in: Ausst. Kat. „Walter Eckert (1913–2001)“, Österreichische magazin 8, Jahresbericht des Salzburger Kunstverein, Galerie Belvedere Wien. Mit Beiträgen von Otto Breicha, Salzburg 2004, S. 38–42. Edelbert Köb, Franz Smola und Elisabeth Voggeneder, „Keine Nachsicht mit dem Vorbild. Zu Arbeiten von 98 Seiten. Marko Lulic“, in: Parnass Heft 1/04, S. 25–32. Herausgeber des Bandes: „Ulysses. Unausweichliche Franz Smola (Hg): Ausst. Kat. „Werner Berg“, Österreichi- Modalität des Sichtbaren. Der Roman von James Joyce in sche Galerie Belvedere Wien. Mit Beiträgen von Wieland der zeitgenössischen Kunst“, Editorische Notiz, S. 7–11; Schmied, Franz Smola, Barbara Biller und Harald Joseph Beuys, S. 16-19; Markus Schinwald, S. 86–88; Scheicher. Englische Übersetzung Christopher Barber, Lawrence Weiner, S. 95–97; Remake, Referenz, Reso- 238 Seiten. nanz, Reflexion, S. 104–127; gemeinsam mit Annika Wer- „Zeit der Krise – Werner Bergs Ausstellung im Belvedere ner: Ulysses – Eine Einführung in alle achtzehn Kapitel, im Jahr 1956“, in: Ausst. Kat. Werner Berg, Österreichi- S. 248–245; Wien, Verlag Brandstätter 2004. sche Galerie Belvedere Wien, S. 16–33. Herausgeber des Bandes „VALIE EXPORT: Serien“, „Wir stehen alle einen halben Schritt über dem Abgrund! Atelier Augarten, Zentrum für zeitgenössische Kunst der Walter Eckert an der Akademie der bildenden Künste in Österreichischen Galerie Belvedere, Frankfurt am Main: Wien“, in: Ausst. Kat. Walter Eckert (1913–2001), Öster- revolver. archiv für aktuelle kunst, darin: Vorwort, S. 6 reichische Galerie Belvedere Wien, S. 80–91. und „Die Kunst des Individuellen. Zur Kritik der Identität „A bécsi avantgárd Budapesten / Wiens Avantgarde in in VALIE EXPORTs Serien“, S. 14–27. Budapest“, in: Ausst. Kat. Az áttörés kora. Bécs és Buda- Herausgeber des Bandes „Stimmen-Bilder. Die menschli- pest a historizmus és az avantgárd között (1873–1920) che Stimme in der zeitgenössischen Kunst“, Jahresmu- (Zeit des Aufbruchs. Budapest und Wien zwischen His- seum Mürzzuschlag, steirischer herbst ‘04, Frankfurt am torismus und Avantgarde), Budapest, S. 473–481 (Unga- Main, revolver: archiv für aktuelle kunst, darin: „Als Me- rische Übersetzung: Erika Hambuch). dium und im Medium. Zur Phänomenologie der mensch- „A kubizmus és a futurizmus visszhangja az osztrák fes- lichen Stimme“, S. 12–28. tészetben az I. Világháború elo´´tt és után / Zur Rezeption des Kubismus und Futurismus in der Österreichischen Malerei um und nach dem Ersten Weltkrieg“, in: Ausst. AUSSTELLUNGEN Kat. Az áttörés kora. Bécs és Budapest a historizmus és Permanent az avantgárd között (1873–1920) (Zeit des Aufbruchs. Budapest und Wien zwischen Historismus und Avant- Museum mittelalterlicher Kunst garde), Budapest, S. 499–508 (Ungarische Übersetzung: Unteres Belvedere / Orangerie Krisztina Kovács). Barockmuseum „Florian Jakowitsch. Aquarelle und Ölbilder“, in: Vernis- sage. Das Magazin für aktuelles Ausstellungsgeschehen, Unteres Belvedere 24. Jg., Nr. 234, Mai 2004, S. 18–21. Klassizismus, Romantik, Biedermeier Bildbeschreibung zu Josef Dobner, „Der Gaukler“ Oberes Belvedere / 2. Stock (1926), in: Ausstellungskatalog Gabriele Groschner (Hg) Historismus, Realismus, Symbolismus, Impressionismus, „Beredte Hände. Die Bedeutung von Gesten in der Kunst des 16. Jh. bis zur Gegenwart“, Residenzgalerie Kunst der Jahrhundertwende, Expressionismus Salzburg, S. 162–163. Oberes Belvedere / 1. Stock „Stilistische Entwicklungen im Gesamtwerk Anton Mah- Atelier Augarten / Zentrum für zeitgenössische Kunst ringers“, in: Gerbert Frodl / Elisabeth Brandstötter (Hg), der Österreichischen Galerie Belvedere Anton Mahringer, Salzburg, Verlag Galerie Welz, 2004, Augarten S. 11–19. „Werner Berg zum 100. Geburtstag“, in: Neues Museum. Skulpturengarten Augarten Die Österreichische Museumszeitschrift, Oktober 2004, Augarten Heft 3, S. 38–44. Gustinus Ambrosi-Museum „Bekenntnis zum Gegenständlichen“, in: Wiener Kunst- Augarten hefte. Zeitschrift für Druckgraphik, Nr. 4, Dezember 2004, 8. Jg, Nr. 32 der neuen Folge, S. 4–5. Gustav Klimt. Beethovenfries „Der Teppich ist mein bestes Stück! Herbert Boeckls Wiener Secession 62 von 160 III-190 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument
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Oberes Belvedere Fritz Riedl – Bildteppiche (3. 12. 2003–22. 2. 2004). Wandlungen: Ereignis Skulptur. Die Sammlung René Clemencic (10. 12. 2003–29. 2. 2004). Stimmungsimpressionismus (17. 3. 2004–4. 7. 2004). VALIE EXPORT:Serien STIMMUNGS 6. Oktober 2004 bis 20.Februar 2005 IMPRESSIONISMUS 17. März bis 4. Juli 2004 Oberes Belvedere
Zentrum für zeitgenössische Kunst der Österreichischen Galerie Belvedere Scherzergasse 1a, 1020 Wien Dienstag – Sonntag 10–18 Uhr | www.atelier-augarten.at
Medienpartner
VALIE EXPORT, Emotionssignale, Belgien 1973, Bleistift, Farbfotografie auf Karton, Besitz der Künstlerin, © VBK Wien, 2004
Plakat zur Ausstellung „VALIE EXPORT: Serien“ im Atelier Augarten ÖSTERREICHISCHE GALERIE BELVEDERE Prinz Eugen-Straße 27, 1030 Wien VERANSTALTUNGEN Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr, Montag geschlossen Es wurden 273 Veranstaltungen durchgeführt. Davon www.belvedere.at waren 43 Trauungen und somit konnten wir nach 2002 zum zweiten Mal den ersten Platz in der Hit- Plakat zur Ausstellung „Stimmungsimpressionismus“ im Oberen parade der beliebtesten Hochzeitslocations in Wien Belvedere belegen. Durch diese Veranstaltungen lernten 9.297 Moritz von Schwind. Zauberflöte Personen das Belvedere kennen. (14. 7. 2004–26. 9. 2004). Walter Eckert (21. 7. 2004–10. 10. 2004). BESUCHER/INNEN László Mednyánszky (13. 10. 2004–9. 1. 2005). BESUCHERENTWICKLUNG: GESAMT Werner Berg. Zum 100. Geburtstag (VOLLZAHLEND, ERMÄSSIGT, NICHTZAHLEND) (21. 10. 2004–30. 1. 2005). 386.024 Museum mittelalterlicher Kunst (Orangerie) 360.065 364.617 400.000 31.615 Bedeutende Kunstwerke 33.339 34.265 gefährdet – konserviert – präsentiert 350.000 Der Wiener Neustädter Altar in St. Stephan in Wien 300.000 185.805 Erforschung und Restaurierung 1985–2004 171.869 171.913 Museum mittelalterlicher Kunst (31. 3. 2004–9. 5. 2004). 250.000 Cécile Nordegg / Jonathan Berkh. Modern Ages 200.000 Neu : Alt = Kontinuität (31. 3. 2004–9. 5. 2004). 150.000 168.604 158.439 Atelier Augarten 100.000 154.857 Panamarenko – Multiples (8. 10. 2003–22. 2. 2004). 50.000
Roza El-Hassan (5. 3. 2004–9. 3. 2004). 0 Ulysses. Die unausweichliche Modalität des Sichtbaren 2002 2003 2004 (5. 5. 2004–15. 8. 2004). VALIE EXPORT: Serien (6. 10. 2004–20. 2. 2005). nichtzahlend, ermäßigt, voll III-190 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument 63 von 160
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Die Österreichische Galerie Belvedere konnte einen für Blinde und Gehörlose anlässlich des „Printemps Besucher/innenzuwachs von 1,26% erreichen. Im des Musées“ – Museumsfrühling im Unteren Belve- Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Besucher/innen dere. im Jänner und Februar zwar deutlich gesunken, in Vermittlungs- und Rahmenprogramme zu den Son- den weiteren Monaten wurde die Österreichische derausstellungen Oberes und Unteres Belvedere, Galerie Belvedere vermehrt besucht und im Gesamt- Atelier Augarten ergebnis ein Zuwachs erzielt. „Stimmungsimpressionismus“, Oberes Belvedere. Das BESUCHERZAHLEN: JAHRESVERLAUF Rahmenprogramm zur Ausstellung beschäftigte sich (VOLLZAHLEND, ERMÄSSIGT, NICHTZAHLEND) innerhalb des Zyklus „Expertengespräche“ mit spezi- ellen Aspekten und vielfältigen Hintergründen des Stimmungsimpressionismus. Folgende Expert/innen 50.000 waren eingeladen: Dr. Elisabeth Kamenicek, Mag. Bärbel Holaus, Dr. Herbert Giese, Dr. Markéta Thein- 45.000 hardt, Dr. Martina Haja und Andrea Winklbauer. 40.000 35.000 Neben einer Kunstgesprächs-Reihe, welche die unter- schiedlichen Künstlerpersönlichkeiten des Stim- 30.000 mungsimpressionismus thematisierte, boten Zeichen- 25.000 workshops den Besuchern Gelegenheit, ihre Natur- 20.000 beobachtungen von „Kraut und Rüben“ mit dem Zei- 15.000 chenstift direkt in die Praxis umzusetzen. Den Höhe- 10.000 punkt des Rahmenprogramms bildete ein Konzert mit 5.000 dem „Wiener Gemüseorchester“, welches Musik aus- schließlich auf Gemüseinstrumenten produziert. 0 Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Auch das jährliche Fest „Frühling im Belvedere“ stand im Zeichen der Ausstellung. Auf dem Programm stan- nichtzahlend, ermäßigt, voll den Bildbetrachtungen, Schloss- und Gartenrund- gänge, Malkurse für Kinder und Erwachsene sowie Stimmungs-Tänze zum Abschluss des Festes. VERMITTLUNGSARBEIT „Ulysses. Die unausweichliche Modalität des Sichtba- Vermittlungs- und Rahmenprogramme in den ren“, Atelier Augarten. Zur Ausstellung lud die Kunst- ständigen Sammlungen gesprächs-Reihe „Summertime-Lectures“ die Besucher Alle regelmäßigen Vermittlungsangebote wie die im Anschluss an eine Führung zum Diskutieren ein. Kurzführungen „Einblicke“ und Überblicksführungen „Moritz von Schwind. Zauberflöte“, Oberes Belve- in den ständigen Sammlungen wurden in gewohnter dere. Das Vermittlungsangebot zur Ausstellung um- Weise weitergeführt. fasste neben einem Kunstgespräch „Im Visier“ und Die Kunstgesprächs-Reihe „Im Visier“ widmete sich einem „Kunst-Frühstück“ auch einen von Doz. Dr. den Künstlerpersönlichkeiten Josef Danhauser, An- Werner Kitlitschka geleiteten Kulturspaziergang vom selm Feuerbach sowie Jakob Gabriel Mollinarolo und Oberen Belvedere zur Staatsoper. Eine Kunstreise beschäftigte sich an mehreren Terminen mit dem nach Schloss Atzenbrugg/NÖ mit einem Besuch Thema Mythen und Legenden. der Schubert-Gedenkstätte stand im Zeichen der „Schubertiaden“-Tradition. Schubert-Klaviertrios und Die Themenführungs-Reihe setzte folgende Schwer- -Lieder wurden aufgeführt. Den klingenden Ausklang punkte: Kunsttechniken – Zur Entstehung von Meis- der Ausstellung bildete ein Schubert-Konzert im Obe- terwerken im Oberen und Unteren Belvedere; Die ren Belvedere mit dem Wiener Ensemble „Marsyas“. Passionsbilder im Museum mittelalterlicher Kunst; Prinz Eugens Belvedere; Die Weihnachtsbilder in der „Valie Export: Serien“, Atelier Augarten. Ein Künst- Kunst des 15. Jh. lerinnengespräch „Talking with Valie Export“ und ein Expert/innen-Gespräch „Talking about Valie Export“ Unsere Angebote „Kunst-Frühstück“ (Führungen mit mit Dr. Monika Faber vermittelten unterschiedliche anschließendem Gespräch und Ausklang bei einem Zugänge zur Ausstellung. gemeinsamen Frühstück), „Belvedere at night“ (Abend- führungen mit Sektempfang) sowie Führungen in Ein „Kunst-Frühstück“ sowie die Gesprächsreihe Gebärdensprache wurden sowohl in den ständigen „Sonntagnachmittags-Lectures“ ergänzten das Vermitt- Sammlungen als auch in den größeren Ausstellungen lungsangebot. im Oberen Belvedere angeboten und sehr gut ange- An der Langen Nacht der Museen (9. 10. 2004) nahm nommen. die Österreichische Galerie in Form einer durchge- Frühlingsfest am 4. Mai: „Frühling im Belvedere – henden Movie-Line im Atelier Augarten teil. In Ergän- Mysterien und Entdeckungen“ für Kinder und Er- zung zur laufenden Ausstellung wurden Filme der wachsene mit speziellen Vermittlungsangeboten Künstlerin Valie Export gezeigt. 64 von 160 III-190 der Beilagen XXII. GP - Bericht - Hauptdokument
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