Vorhabenbezogener Bebauungsplan "Ehemaliges Wasserwerk"

der Ortsgemeinde Niederwerth

Begründung

gem. § 9 Abs. 8 BauGB, § 2a BauGB

Verbandsgemeinde: Ortsgemeinde: Niederwerth Gemarkung: Niederwerth Flur: 8 und 15

Planfassung für die Verfahren gemäß § 3 Abs. 2 und § 4 Abs. 2 BauGB

Stand: November 2018

FASSBENDER WEBER INGENIEURE PartGmbB Dipl.-Ing. (FH) M. Faßbender Dipl.-Ing. A. Weber

Brohltalstraße 10 Tel.: 02633/4562-0 E-Mail: [email protected] 56656 Brohl-Lützing Fax: 02633/4562-77 Internet: www.fassbender-weber.ingenieure.de

Begründung zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan Seite I „Ehemaliges Wasserwerk“, Ortsgemeinde Niederwerth November 2018 Ortsgemeinde: Niederwerth Gemarkung: Niederwerth Flur: 8 und 15

Inhaltsverzeichnis 1 Städtebaulicher Teil: Ziele, Zwecke und wesentliche Auswirkungen der Planung ...... 1 1.1 Geltungsbereich des Bebauungsplans ...... 1 1.2 Verfahrensübersicht ...... 3 1.3 Planerfordernis und Planungsanlass ...... 3 1.4 Planungs- und Standortalternativen ...... 3 1.5 Überörtliche Planungen und übergeordnete Fachplanungen...... 4 1.5.1 Landesentwicklungsprogramm IV (LEP IV) ...... 4 1.5.2 Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald (RROP) ...... 5 1.5.3 Flächennutzungsplan ...... 6 1.5.4 Planrecht ...... 6 1.5.5 Schutzgebiete ...... 7 1.5.5.1 Gewässerschutz, Trinkwasser- und Heilquellenschutz ...... 7 1.5.5.2 Schutzgebiete nach Naturschutzrecht ...... 7 1.5.6 Straßenplanungen ...... 7 1.5.7 Ver- und Entsorgung des Gebietes ...... 7 1.5.8 Geologische Vorbelastungen ...... 7 1.5.9 Denkmalschutz ...... 8 1.6 Vorhandene örtliche Gebietsprägungen und Bestandsanalyse ...... 8 1.6.1 Gebietsrelevante Emissionsanlagen im Umkreis ...... 8 1.6.2 Standorteignung, Topografie und Baubestand im Plangebiet ...... 8 1.6.3 Eigentumsverhältnisse im Plangebiet ...... 8 1.7 Darlegung der Planinhalte ...... 9 1.7.1 Städtebauliche Planungsziele ...... 9 1.7.2 Geplante Art der Nutzung ...... 9 1.7.3 Geplantes Maß der Nutzung ...... 9 1.7.4 Bauweise ...... 10 1.7.5 Stellplätze ...... 10 1.7.6 Gestaltung ...... 10 1.7.7 Geplante verkehrlich Erschließung ...... 10 1.7.8 Geplante Ver- und Entsorgung ...... 11 1.7.8.1 Abwasserentsorgung ...... 11 1.7.8.2 Wasserversorgung ...... 11 1.7.9 Abschnittsweise Erschließung ...... 11 1.7.10 Zahl der Stellplätze und Garagen und öffentlicher Parkplatz ...... 11 1.7.11 Landschaftsplanerische Festsetzungen ...... 12 1.7.12 Hinweise ...... 12 1.8 Voraussichtliche Auswirkungen der Planung ...... 13 1.8.1 Flächenbilanz ...... 13 1.8.2 Maßnahmen zur Verwirklichung ...... 13 1.8.3 Kostenschätzung ...... 13

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2 Umweltbericht ...... 14 2.1 Einleitung ...... 14 2.1.1 Aufbau und Inhalte des Umweltberichtes zum Bebauungsplan ...... 15 2.1.2 Detaillierungsgrad und inhaltlicher Umfang der Umweltprüfung ...... 17 2.1.3 Räumlicher Umfang der Umweltprüfung ...... 18 2.1.4 Bedeutsame Ziele des Umweltschutzes und deren Berücksichtigung ...... 18 2.1.5 Planungsalternativen - ...... 22 In Betracht kommende anderweitige Planungsmöglichkeiten unter Berücksichtigung der Ziele und .... des Geltungsbereiches ...... 22 2.2 Beschreibung und Bewertung der natürlichen Grundlagen ...... 22 2.2.1 Schutzgut Pflanzen, Tiere, Lebensräume ...... 23 2.2.2 Schutzgut Boden ...... 30 2.2.3 Schutzgut Wasser ...... 31 Ausprägung...... 32 2.2.4 Schutzgut Klima/Luft ...... 32 Ausprägung...... 32 2.2.5 Schutzgut Landschaftsbild ...... 32 2.2.6 Schutzgut Mensch und Gesundheit ...... 34 Ausprägung...... 35 2.3 Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der ...... Planung (Nullvariante) ...... 35 2.4 Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchführung der Planung ...... 35 2.4.1 Berücksichtigung artenschutzrechtlicher Belange nach ...... § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG ...... 35 2.4.2 Verträglichkeit mit den Erhaltungszielen von Natura 2000-Gebieten ...... 36 2.4.3 Voraussichtliche Umweltauswirkungen der Planung ...... 36 2.4.4 Auswirkungen auf die Fläche ...... 38 2.4.5 Auswirkungen hinsichtlich der Anfälligkeit für schwere Unfälle/ Katastrophen ...... 38 2.4.6 Wechselbeziehungen...... 38 2.5 Gebietsspezifische Zielsetzungen und Hinweise für die Planung - Herleitung von ...... Vermeidungs-, Minimierungs- und Ausgleichsmaßnahmen ...... 40 2.5.1 Schutzgut Pflanzen, Tiere, Lebensräume ...... 40 2.5.2 Schutzgut Boden ...... 40 2.5.3 Schutzgut Wasser ...... 40 2.5.4 Schutzgut Klima/ Luft ...... 41 2.5.5 Schutzgut Landschaftsbild ...... 41 2.5.6 Schutzgut Mensch und Gesundheit ...... 41 2.6 Empfehlungen für die grünordnerischen Festsetzungen, Maßnahmen zur Vermeidung, Minderung .... und zum Ausgleich nachteiliger Auswirkungen sowie die Begründung (städtebaulicher Teil) ...... 42 2.7 Eingriffsbilanzierung ...... 44 2.8 Gegenüberstellung von Konflikten und Landschaftsplanerischen Maßnahmen zur ...... Vermeidung, Minderung und zum Ausgleich von zu erwartenden Beeinträchtigungen ...... des Naturhaushaltes und des Landschaftsbildes ...... 45 2.9 Zusätzliche Angaben ...... 46 2.9.1 Technische Verfahren und Untersuchungsmethoden ...... 46 2.9.2 Geplante Maßnahmen zur Überwachung erheblicher Umweltauswirkungen ...... 46 2.9.3 Allgemein verständliche Zusammenfassung ...... 47 2.9.4 Referenzliste der Quellen ...... 49 3 Zusammenfassende Erklärung ...... 49

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Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Lage des Plangebietes (Maßstab ca. 1:10.000) ...... 1 Abbildung 2: Lage des Bebauungsplan- und Vorhabengebietes (Maßstab ca. 1:2.500) ...... 2 Abbildung 3: Luftbild (Maßstab ca. 1:2.500) ...... 2 Abbildung 4: Auszug aus dem LEP IV ...... 4 Abbildung 5: Auszug aus dem des RROP Mittelrhein-Westerwald ...... 5 Abbildung 6: Auszug aus dem wirksamen Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Vallendar ... 6 Abbildung 7: Blick auf das ehemalige Wasserwerk ...... 22 Abbildung 8: Fahrweg zum ehemaligen Wasserwerk in Verlängerung des `Gesetzwegs` ...... sowie begleitender Grünstreifen ...... 23 Abbildung 9: Baumreihe im rückwärtigen Bereich des Geländes ...... 23 Abbildung 10: vorhandener Parkplatz mit Baumbestand ...... 24 Abbildung 11: Gemüsefeld ...... 25 Abbildung 12: ehemaliges Wasserwerk ...... 25 Abbildung 13: Blick auf den Spielplatz/ Grillplatz ...... 26 Abbildung 14: Beispiel für kleine Höhlungen bei Baumbestand auf dem Gelände des ...... ehem. Wasserwerks ...... 28

Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Verfahrensübersicht ...... 3 Tabelle 2: Flächenbilanz ...... 13 Tabelle 3: Umfang und Detaillierungsgrad der Umweltprüfung ...... 17 Tabelle 4: Bedeutsame Ziele des Umweltschutzes und deren Berücksichtigung ...... 19 Tabelle 5: Eignungs- und Bewertungskriterien, Ausprägung und Schutzwürdigkeit/ ...... Schutzbedürftigkeit des Schutzgutes Bodens „Pflanzen, Tiere, Lebensräume“ ...... 29 Tabelle 6: Eignungs- und Bewertungskriterien, Ausprägung und Schutzwürdigkeit/ ...... Schutzbedürftigkeit des Schutzgutes Bodens ...... 31 Tabelle 7: Eignungs- und Bewertungskriterien, Ausprägung und Schutzwürdigkeit/ ...... Schutzbedürftigkeit des Schutzgutes Wassers ...... 32 Tabelle 8: Eignungs- und Bewertungskriterien, Ausprägung und Schutzwürdigkeit/ ...... Schutzbedürftigkeit des Schutzgutes Klima / Luft ...... 32 Tabelle 9: Eignungs- und Bewertungskriterien, Ausprägung und Schutzwürdigkeit/ ...... Schutzbedürftigkeit des Schutzgutes Landschaftsbild ...... 33 Tabelle 10: Eignungs- und Bewertungskriterien, Ausprägung und Schutzwürdigkeit/ ...... Schutzbedürftigkeit des Schutzgutes Mensch ...... 35 Tabelle 11: voraussichtliche Umweltauswirkungen ...... 37 Tabelle 12: Wirkungsmatrix: Darstellung von voraussichtlichen Wechselbeziehungen zwischen den ..... Schutzgütern ...... 39 Tabelle 13: Regelungen im Bebauungsplan zur Vermeidungs-, Minimierungs- und ...... ‚ Ausgleichsmaßnahmen ...... 43 Tabelle 14: Eingriffsbilanzierung ...... 44

Anlagen: 1. Landespflegerischer Bestandsplan, Stand November 2018 2. Natura 2000-Vorprüfung (FFH-Verträglichkeitsprognose), relevanten Natura 2000-Gebiet: FFH- Gebiet „Mittelrhein“ (Gebietsnummer 5510-301), Stand November 2018 3. Schalltechnisches Ingenieurbüro Pies: Bericht über eine Geräuschmessung St. Sebastianus- Schützenbruderschaft, Stand 29.07.2015

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1 Städtebaulicher Teil: Ziele, Zwecke und wesentliche Auswirkungen der Planung

1.1 Geltungsbereich des Bebauungsplans Der Geltungsbereich des Bebauungsplans wird wie folgt umgrenzt: Im Nordwesten durch den Schützenplatz und das Gelände der Bundesanstalt für Gewässer- kunde, im Nordosten durch einen Wirtschaftsweg und freie Landschaft, im Südwesten durch den Rhein und im Südosten durch freie Landschaft. Die Fläche des Plangebietes umfasst 0,49 ha.

Abbildung 1: Lage des Plangebietes (Maßstab ca. 1:10.000)

(Eigene Darstellung auf der Grundlage der TK 25 entnommen aus LANIS)

Der Geltungsbereich des Bebauungsplans geht über das Vorhabengebiet hinaus. Er beinhaltet folgende Flurstücke: Flur Flurstück im Geltungsbereich des Bebauungsplans Vorhabenbereich 8 344/3 (Verlängerung Gesetzesweg) - 8 351 Wirtschaftsweg, teilweise - 15 3 + 15 23, Wirtschaftsweg, teilweise - 15 28, Parkplatz teilweise - 15 30/2, Bankette zum Wirtschaftsweg, teilweise -

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Abbildung 2: Lage des Bebauungsplan- und Vorhabengebietes (Maßstab ca. 1:2.500)

(Eigene Darstellung auf der Grundlage der Katastergrundlage der Verbandsgemeinde Vallendar)

Abbildung 3: Luftbild (Maßstab ca. 1:2.500)

(Eigene Darstellung auf der Grundlage der Orthofotos der Verbandsgemeinde Vallendar)

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1.2 Verfahrensübersicht Tabelle 1: Verfahrensübersicht Verfahrensschritt Datum Aufstellungsbeschluss 02.02.2016 Billigung des Vorentwurfs Beschluss zur Einleitung des Verfahrens zur frühzeitigen Beteiligung nach § 3 Abs. 1 und § 4 Abs. 1 BauGB 21.03.2017 Frühzeitige Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Be- lange nach § 4 Abs. 1 BauGB mit Schreiben vom 27.04.2017 Bekanntmachung der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit 11.05.2017 frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung 18.05.2017 Beratung und Beschlussfassung über die Stellungnahmen der Behörden und aus der Öffentlichkeit, Billigung des Entwurfs, Offenlagebeschluss 04.12.2018 Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange nach § 4 Abs. 2 BauGB mit Schreiben vom Bekanntmachung der Offenlage des Bebauungsplans Offenlage des Bebauungsplans nach § 3 Abs. 2 BauGB Beratung und Beschlussfassung über die Stellungnahmen der Behörden und aus der Öffentlichkeit Satzungsbeschluss

1.3 Planerfordernis und Planungsanlass Der Rat der Ortsgemeinde Niederwerth hat in seiner Sitzung am 02.02.1016 beschlossen, einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan für das Gebiet „Ehemaliges Wasserwerk“ aufzustellen. Der Vorhabenträger hat bei der Ortsgemeinde Niederwerth die Aufstellung eines vorhabenbe- zogenen Bebauungsplanes für die Nachfolgenutzung des ehemaligen Wasserwerkes beantragt. Er beabsichtigt, das Gebäude zukünftig als Kultur- und Vereinshaus mit angeschlossenem Aus- stellungs- und Informationszentrum für erneuerbare Energien zu nutzen. Das Gebäude soll in seinen äußeren Abmessungen nicht verändert werden. Lediglich eine Ergänzung des oberen Geschosses bis max. der Außenwände des Erdgeschosses soll möglich sein. Für das Vorhaben ist die Ausweisung eines „Sonstigen Sondergebietes“ mit der Zweckbestim- mung „Anlagen für Freizeit, Bildung, Soziales und Kultur“ vorgesehen. Zur Realisierung dieses Vorhabens ist Baurecht erforderlich. Das Baurecht soll über die Auf- stellung des vorliegenden vorhabenbezogenen Bebauungsplans geschaffen werden.

1.4 Planungs- und Standortalternativen Bei der vorliegenden Planung handelt es sich um die Umnutzung eines vorhandenen Gebäudes und dadurch bedingt die Änderung einer „Fläche für Acker und Grünland ohne ausgesprochene Schutzfunktion“ in ein „Sonstiges Sondergebiet“ mit der Zweckbestimmung „Anlagen für Frei- zeit, Bildung, Soziales und Kultur“. Ziel ist die Regelung der konkreten Nachfolgenutzung des ehemaligen Wasserwerkes. Der in Neuaufstellung befindliche Flächennutzungsplan stellt für das Flurstück (Flur 15, Flur- stück Nr. 3), auf dem sich das ehemalige Wasserwerk befindet, ein „Sonstiges Sondergebiet“ dar. Südöstlich des ehemaligen Wasserwerkes sollen „öffentliche Parkplatzflächen“ dargestellt werden.

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Eine Verknüpfung des Gebietes mit dem vorhandenen Wirtschaftsweg, der das Wasserwerk nordwestlich des Plangebietes anbindet, ist gegeben. Unter Beachtung landschaftsplanerischer und artenschutzrechtlicher Aspekte ist eine verträgli- che Baugebietsausweisung und Entwicklung möglich. Die Instandsetzung und die Wiedereinbindung des Wasserwerkes in die Infrastruktur und Kul- turlandschaft der Ortsgemeinde ist wünschenswert, die neue Nutzung angemessen und zurückhaltend. Daher kommen für den vorliegenden vorhabenbezogenen Bebauungsplan keine anderweitigen Standortalternativen in Betracht.

1.5 Überörtliche Planungen und übergeordnete Fachplanungen

1.5.1 Landesentwicklungsprogramm IV (LEP IV) Das Landesentwicklungsprogramm IV des Landes Rheinland-Pfalz trifft folgende Aussagen für das Plangebiet. Die Ortsgemeinde liegt innerhalb des Verdichtungsraums mit hoher Zentrenerreichbarkeit und -auswahl Koblenz/Lahnstein mit den kooperierenden Ober- und Mittelzentren , Höhr-Grenzhausen, Koblenz, Lahnstein und Vallendar. Das Plangebiet liegt außerhalb der historischen Kulturlandschaft „Kannebäckerland, Nieder- westerwald“ die nach Z 92 LEP IV zu erhalten und zu entwickeln ist.

Abbildung 4: Auszug aus dem LEP IV

(Gesamtkarte, ohne Maßstab)

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1.5.2 Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald (RROP) Mit der Bekanntmachung des Genehmigungsbescheides zum Regionalen Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald in der Ausgabe des Staatsanzeigers für Rheinland-Pfalz (StAnz. S. 1194) ist der Regionale Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald gemäß § 27 Abs. 1 Satz 1 ROG n.F. i.V.m. § 11 Abs. 1 ROG a.F. i.V.m. § 10 Abs. 2 Satz 4 LPlG am 11. Dezember 2017 wirksam geworden.

Abbildung 5: Auszug aus dem des RROP Mittelrhein-Westerwald

(Gesamtkarte, ohne Maßstab)

Demnach und aufgrund von Text und Textkarten des RROP liegt das Plangebiet in einem  Regionalen Grünzug,  Vorbehaltsgebiet für Arten- und Biotopschutz und  Vorranggebiet für Hochwasserschutz.

Für die Ortsgemeinde sind folgende Aussagen im RROP enthalten:  Lage im Vorbehaltsgebiet Erholung und Tourismus  Lage im Vorbehaltsgebiet besondere Klimafunktion  Lage der Gemeinde im hochverdichteten Raum und Schwerpunktentwicklungsraum  Niederwerth verfügt über keine besondere Funktion und liegt innerhalb des Nahbereichs des freiwillig kooperierenden Mittelzentrums Vallendar.

Landschaftsbestimmende Gesamtanlagen mit erheblicher Fernwirkung liegen nicht in unmittel- barer Nähe. Im Übrigen werden aufgrund der großmaßstäbigen Darstellung keine Aussagen getroffen.

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1.5.3 Flächennutzungsplan Der wirksame Flächennutzungsplan (FNP) der Verbandsgemeinde Vallendar stellt den in Rede stehenden Bereich als „Fläche für Acker und Grünland ohne ausgesprochene Schutzfunktion“ dar. Der in Neuaufstellung befindliche Flächennutzungsplan weist für das Flurstück, auf dem sich das ehemalige Wasserwerk befindet, ein „Sonstiges Sondergebiet“ mit der Zweckbestim- mung “Freizeit, Bildung, Soziales und Kultur“ aus und für den Parkplatz eine Parkplatzfläche. Da die Anpassung des Flächennutzungsplanes im Rahmen der Neuaufstellung erfolgt, soll auf eine Teilfortschreibung im Parallelverfahren nach § 8 Abs. 3 BauGB verzichtet werden. Aus der landesplanerischen Stellungnahme zur Neuaufstellung des Flächennutzungsplans ergeben sich keine Aspekte, die der Neudarstellung entgegenstehen. Abbildung 6: Auszug aus dem wirksamen Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Vallendar

(Maßstab 1:2.500)

1.5.4 Planrecht Das Plangebiet liegt im Außenbereich, in dem die Zulässigkeit von Bauvorhaben nach § 35 BauGB beurteilt werden müsste. An das Plangebiet angrenzende Bebauungspläne liegen nicht vor.

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1.5.5 Schutzgebiete

1.5.5.1 Gewässerschutz, Trinkwasser- und Heilquellenschutz Im Plangebiet liegen weder Oberflächengewässer, noch sind Heilquellen oder Wasserschutz- gebiete betroffen. Das Plangebiet liegt innerhalb des im Plan nachrichtlich dargestellten Abflussbereichs des Rheins sowie innerhalb des gemäß Rechtsverordnung von 01.01.1996 festgestellten Überschwemmungsgebietes gem. § 83 LWG. Die Rechtsverordnung ist entsprechend zu beachten. Darüber hinaus liegt das gesamte Gebiet innerhalb des nachrichtlichen Überschwemmungs- gebietes des 10-jährlichen Hochwasserereignisses (HQ 10). (Quelle: Geo-Portal der Fachgemeinschaft Hochwasser (fghw), letzter Aufruf 14.10.2016)

1.5.5.2 Schutzgebiete nach Naturschutzrecht Das Plangebiet liegt nicht innerhalb eines Schutzgebietes nach Bundesnaturschutzgesetz. Im Norden grenzt in 1 km Entfernung das Naturschutzgebiet „Insel Graswerth“ an. Darüber hin- aus grenzt im Süden unmittelbar das FFH-Gebiet „Mittelrhein“ (Gebietsnummer 5510-301) an. Eine Verträglichkeitsprognose nach §§ 32 BNatSchG bzw. Art. 6 Abs. 3 FFH- Richtlinie wird erstellt.

1.5.6 Straßenplanungen Für das Umfeld der vorliegenden Bauleitplanung sind keine aktuellen Straßenplanungen be- kannt. Die Erschließung der Baufläche des Plangebietes erfolgt über den vorhandenen Wirtschaftsweg, der auch für das vorliegende Plangebiet genutzt werden kann. Eine entspre- chende Nutzungsvereinbarung zwischen der Ortsgemeinde und dem Vorhabenträger wird abgeschlossen werden.

1.5.7 Ver- und Entsorgung des Gebietes Es ist zurzeit davon auszugehen, dass die Ver- und Entsorgung des geplanten Vorhabens über die Weiternutzung der vorhandenen Einrichtungen des ehemaligen Wasserwerkes bzw. falls erforderlich, durch eine entsprechende Ergänzung/Verlängerung angrenzender Ver- und Ent- sorgungseinrichtungen sichergestellt werden kann. Das im Erweiterungsbereich anfallende Niederschlagswasser kann über die bestehenden Rück- halte- und Versickerungseinrichtungen entsprechend den Vorgaben des Eigenbetriebs Abwasserbeseitigung der Stadt Vallendar vollständig entsorgt werden

1.5.8 Geologische Vorbelastungen Für das Gebiet liegen keine Daten vor, die eine Einschätzung des Radonpotenzials ermögli- chen, hinsichtlich der Hangstabilität ist das Gebiet nicht kartiert, für Rutschungen ebenfalls nicht. Das Plangebiet liegt in der Erdbebenzone 1 (Quelle: Kartenviewer des Landesamtes für Geolo- gie und Bergbau, letzter Aufruf 24.10.2018). Das Gelände ist bereits durch die Vornutzung verändert.

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1.5.9 Denkmalschutz Bereiche des Denkmalschutzes und Einzeldenkmäler sind von der Planung nicht betroffen. Fundstellen von Bodendenkmälern sind nicht bekannt.

1.6 Vorhandene örtliche Gebietsprägungen und Bestandsanalyse

1.6.1 Gebietsrelevante Emissionsanlagen im Umkreis Im Nordwesten grenzt der Schützenplatz, ein Grillplatz und in 200 m Entfernung die Bundesan- stalt für Gewässerkunde an. Im Nordosten liegt in ca. 200 m Entfernung Wohnbebauung.

1.6.2 Standorteignung, Topografie und Baubestand im Plangebiet Das Plangebiet ist sehr flach. Das vorhandene Wasserwerk steht auf einer ca. 2 m hohen An- schüttung.

1.6.3 Eigentumsverhältnisse im Plangebiet Das Grundstück Flur 15, Gemarkung Niederwerth, Flurstück 3 ist im Eigentum des Vorhaben- trägers. Die restlichen Grundstücke im Plangebiet sind im Eigentum der Ortsgemeinde.

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1.7 Darlegung der Planinhalte

1.7.1 Städtebauliche Planungsziele Als städtebauliches Planungsziel wird die Wiedernutzung des stillgelegten Wasserwerkes unter verträglichen Gesichtspunkten hinsichtlich der in der Nähe liegenden Wohnbebauung und der Lage im Außenbereich sowie am Rheinufer formuliert.

1.7.2 Geplante Art der Nutzung Das Grundstück mit dem Wasserwerk wird zur sinnvollen Nachfolgenutzung als Sonstiges Sondergebiet mit der Zweckbestimmung „Freizeit, Bildung, Soziales und Kultur“ gem. § 11 BauNVO festgesetzt. Innerhalb des Sondergebietes sind bauliche Anlagen und funktionale Nutzungen zur Durchfüh- rung von: . kulturellen Veranstaltungen, Vereinsveranstaltungen und Ausstellungen zulässig.

Zulässig: . Schank- und Speisewirtschaft, jedoch nur in Verbindung mit Vereinsveranstaltungen und öffentlichen kulturellen Veranstaltungen. Der Schank- und Speisebetrieb darf dabei nicht Hauptzweck der Veranstaltung sein und muss dieser untergeordnet werden. . Kraftfahrzeugstellplätze . Wohnung für Aufsichts- und Bereitschaftspersonen sowie für Betriebsinhaber und Be- triebsleiter, die dem Betreib zugeordnet und ihm gegenüber in Grundfläche und Baumasse untergeordnet sind

Nicht gewünscht ist: . die Durchführung von Großveranstaltungen . der Ausbau der Wohnnutzung . der Betrieb einer Dauergastronomie

Aus diesem Grund sind die zulässigen Nutzungen innerhalb des sonstigen Sondergebietes ent- sprechend abschließend eingeschränkt.

Das Nutzungskonzept verfolgt das städtebauliche Ziel in dem Baugebiet ausschließlich die Nut- zung auszuweisen, die dort angesiedelt werden soll. Die zulässige Wohnung muss in jedem Fall dem Betrieb der Kulturstätte zugeordnet sein und darf daher nur von einem stark einge- schränkten Personenkreis, wie Hausmeister oder Betriebsinhaber genutzt werden. Diese Wohnnutzung kann zum ordnungsgemäßen Betrieb der Kulturstätte aus Gründen der Verfüg- barkeit eines Hausmeisters/Inhabers erforderlich sein. Diese Wohnung unterliegt einem geringen Schutzstatus, analog Betriebsleiterwohnungen in Gewerbegebietet, so dass auch die Verträglichkeit mit der angrenzenden Schießanlage gegeben ist (siehe Bericht über eine Ge- räuschmessung in der Anlage 3). Aus der Einhaltung der Immissionsrichtwertet der TA-Lärm für die ehemalige Hausmeisterwohnung mit dem Schutzstatus eines Mischgebietes und den für Allgemeine Wohngebiete an der Ortsrandlage von Niederwerth kann geschlossen werden, dass die höher liegenden Immissionsrichtwerte für die „Betriebswohnung“ trotz der geringeren Ent- fernung eingehalten sind.

1.7.3 Geplantes Maß der Nutzung Als Maß der baulichen Nutzung wird in dem Sonstigen Sondergebiet eine zweigeschossige Bauweise mit einer Grundfläche von 240 qm und einer GFZ von 480 qm festgesetzt. Die

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Festsetzungen entsprechen im Wesentlichen dem vorhandenen Gebäudebestand. Eine Neu- bebauung oder Erweiterung des vorhandenen Gebäudes in der Fläche ist nicht beabsichtigt und wird auch nicht zugelassen. Lediglich eine Anpassung des Obergeschosses an die Außenab- messungen des Erdgeschosses wird ermöglicht. Damit überschreitet das Obergeschoss, im Vergleich zur heutigen Abmessung, die Grenze der Vollgeschossigkeit. Die zulässige Gebäudehöhe richtet sich nach dem schon vorhandenen Gebäude.

1.7.4 Bauweise Es ist eine abweichende Bauweise zulässig. Die maximale Gebäudelänge von 21,70 m richtet sich ebenfalls nach dem bereits vorhandenen Gebäude.

1.7.5 Stellplätze Stellplätze sind innerhalb des Sondergebietes nur in den dafür festgesetzten Flächen zulässig. Damit wird der Außenbereich geschont und die zulässige Versiegelung minimiert.

1.7.6 Gestaltung Die gestalterischen Festsetzungen orientieren sich an dem bereits vorhandenen Gebäude. Es sind nur flach geneigte Dächer mit einer Neigung von 0° bis 3° zulässig. Zudem werden Wer- beanlagen und die Fassadengestaltung geregelt. Die Festsetzungen erfolgen vor dem Hintergrund der Alleinlage in der Landschaft.

1.7.7 Geplante verkehrlich Erschließung Die verkehrliche Erschließung/ Erreichbarkeit des künftigen sonstigen Sondergebietes erfolgt ausschließlich über die Verlängerung des „Gesetzesweges“ und den angrenzenden Wirt- schaftsweg. Alternative Erschließungsmöglichkeiten sind nicht gegeben, da die Führung einer neuen Straße aufgrund der Lage im gesetzlichen Überschwemmungsgebiet einen größeren Eingriff in den Hochwasserschutz verursachen würde. Das Gelände des ehemaligen Wasserwerkes liegt im Außenbereich der Ortsgemeinde Nieder- werth. Die bisherige und zukünftige Erschließung des Plangebietes erfolgt über den Wirtschaftsweg Flur 8, Flurstücknummer 344. Dieser Wirtschaftsweg ist nicht dem öffentlichen Verkehr gemäß LStrG gewidmet. Mit der Festsetzung eines öffentlichen Parkplatzes soll dieser bisherige Wirtschaftsweg dem öffentlichen Verkehr zugängig gemacht werden. Ein Ausbau ist nicht erforderlich. Die nach Rechtsverbindlichkeit des Bebauungsplans öffentliche Straßenver- kehrsfläche ist nicht zum Anbau für Gebäude bestimmt. In Richtung parallel um Rhein verläuft ein weiter Wirtschaftsweg, der für die Erreichbarkeit des ehemaligen Wasserwerkes, aber nicht der öffentlichen Parkplätze erforderlich ist. Die Ortsgemeinde Niederwerth wird die ausrei- chende Erschließung des Vorhabens über den gemeindeeigenen Wirtschaftsweg mit Hilfe eines Durchführungsvertrages sicherstellen Da der vorhandene Wirtschaftsweg über eine Breite von rd. 3 m verfügt, bituminös befestigt ist und bereits heute landwirtschaftlicher Begegnungsverkehr stattfindet, ist seine faktische Erschließungsfunktion grundsätzlich nicht in Frage zu stellen. Gerade im „Außenbereich“ sind die Anforderungen an die Erschließung objektbezogen zu betrachten. Das Anlegen baugebietsbezogener Maßstäbe wäre nicht sachgerecht. In dem Durchführungsvertrag kann die Ortsgemeinde mit dem Vorhabenträger vereinbaren, dass ihm und auch Personen, die mit dem Vorhabenträger in vertraglicher Beziehung stehen,

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das Befahren des Wirtschaftsweges mit Kraftfahrzeugen aller Art gestattet wird, soweit das für die spätere Nutzung des Kultur- und Vereinshauses im laufenden Geschäftsbetrieb erforderlich ist. Diese Vereinbarung kann zusätzlich durch eine Dienstbarkeit und/oder Baulast zugunsten des Vorhabenträgers abgesichert werden. Der Wirtschaftsweg hat auch für die Landwirtschaft eine hohe Bedeutung, so dass ebenso dauerhaft sichergestellt werden muss, dass der Weg auch weiterhin uneingeschränkt mit landwirtschaftlichen Maschinen und Geräten befahren werden kann. Die dauerhafte Befahrbarkeit des Wirtschaftsweges liegt auch im Interesse des Vorhabenträgers und der Ortsgemeinde Niederwerth. Für den Fall, dass sich herausstellt, dass der Begegnungsverkehr auf dem Wirtschaftsweg auf- grund der zusätzlichen Verkehre nicht uneingeschränkt stattfinden kann, kann die Ortsgemeinde Niederwerth im Durchführungsvertrag regeln, dass sie sich vorbehält, von dem Vorhabenträger die Anlegung von Ausweichbuchten an dem Wirtschaftsweg zu verlangen.

1.7.8 Geplante Ver- und Entsorgung

1.7.8.1 Abwasserentsorgung Die Entwässerung richtet sich grundsätzlich nach den Vorgaben des Abwasserwerkes der Ver- bandsgemeinde Vallendar. Die konkreten Maßnahmen der Ver- und Entsorgung sollen in einem Durchführungsvertrag zwi- schen der Ortsgemeinde Niederwerth und dem Vorhabenträger geregelt werden. Danach kann der Vorhabenträger verpflichtet werden, die für die Erschließung und Bebauung erforderlichen Vorbereitungsmaßnahmen rechtzeitig und auf seine Kosten durchzuführen. Dazu gehören auch eigenständige Vertragsabschlüsse mit den Ver- und Entsorgungsträgern. Weiterhin kann geregelt werden, dass weiterhin sämtliche Ver- und Entsorgungsleitungen - so- weit diese in privaten Flächen liegen - durch Einräumung von Geh-, Fahr- und Leitungsrechten der jeweiligen Versorgungsträger abzusichern sind.

1.7.8.2 Wasserversorgung Für die Versorgung mit Wasser ist seitens des Vorhabenträgers eine entsprechende vertragli- che Nutzungsvereinbarung mit dem Versorgungsträger erforderlich. Hierbei werden die Anschlussdetails im Bedarfsfalle zwischen dem Vorhabenträger und dem Versorgungsträger entsprechend geregelt. Es ist beabsichtigt den Hausanschluss über den Versorgungsschacht der Grillhütte herzustellen. Hieraus kann auch das Löschwasser bezogen werden. Die einschlägigen Merkblätter der ENM zu „Bauarbeiten im Bereich von Versorgungsleitungen“ und „Leitungsschutzarbeiten“ sind seitens des Vorhabenträgers zu beachten und Bauarbeiten falls erforderlich im Vorfeld entsprechend mit der ENM abzustimmen.

1.7.9 Abschnittsweise Erschließung Eine abschnittsweise Erschließung des Gebietes wird aufgrund seiner geringen Größe nicht erfolgen.

1.7.10 Zahl der Stellplätze und Garagen und öffentlicher Parkplatz Für die Wohneinheit des Betriebsinhabers sind mindestens 2,0 Stellplätze und für die sonstigen Nutzungen mindestens 6 Stellplätze nachzuweisen.

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Die Ortsgemeinde verfügt über einen teilbefestigten Parkplatz unmittelbar südlich des Vorha- bengebietes. Dieser soll für eine bessere Nutzung auch über das Jahr ertüchtigt werden. Dabei ist lediglich eine Beseitigung der Unebenheiten und Einbau von Schotter beabsichtigt. Eine Ge- ländeerhöhung ist aufgrund der Lage im Überschwemmungsgebiet nicht zulässig. Die Festsetzung einer öffentlichen Parkplatzfläche im Bebauungsplan ersetzt die für die Ertüchti- gung erforderliche wasserrechtliche Genehmigung nicht. Da die nach Stellplatzverordnung Rheinland-Pfalz für sonstige zulässige Nutzungen (Veranstal- tungen) notwendigen Stellplätze nicht auf dem Grundstück des Wasserwerkes nachgewiesen werden können, wird südöstlich des zur verkehrlichen Erschließung genutzten Wirtschaftswe- ges eine öffentliche Parkfläche festgesetzt. Diese Flächen gehören nicht zum Vorhabenplan, werden aber in den vorhabenbezogenen Bebauungsplan einbezogen. Entsprechende Regelun- gen für die Nutzung der öffentlichen Fläche werden in dem Durchführungsvertrag getroffen und dem Betreiber der kulturellen Einrichtung von der Ortsgemeinde für die Veranstaltungszeit- räume zur Verfügung gestellt. Der öffentliche Parkplatz wird vorrangig von Spaziergängern tagsüber genutzt, so dass es nicht bis nur zu geringfügigen Überschneidungen mit den Nut- zungszeiten des ehemaligen Wasserwerkes kommen wird und kein Konflikt entsteht.

1.7.11 Landschaftsplanerische Festsetzungen Die landschaftsplanerischen Festsetzungen sowie die Maßnahmen zum Schutz und zur Pflege von Natur und Landschaft bauen auf den Vorschlägen des Umweltberichtes auf. Einzelne lan- despflegerische Ziele wurden als Hinweis bzw. als Empfehlung in den Bebauungsplan aufgenommen, da deren rechtsverbindliche Aufnahme in den Bebauungsplan mittels einer Textlichen Festsetzung als zu einschneidend in die privaten Belange angesehen wird. Für die Umsetzung anderer landespflegerischer Ziele fehlt die Rechtsgrundlage bzw. der Flächenbe- zug.

1.7.12 Hinweise Die Hinweise haben keinen Rechtscharakter, dienen aber dem Verständnis der Planung; wei- sen auf andere Gesetze hin, die unabhängig von dem Bebauungsplan einzuhalten sind oder sind allgemeine Empfehlungen.

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1.8 Voraussichtliche Auswirkungen der Planung

1.8.1 Flächenbilanz Tabelle 2: Flächenbilanz Flächenbezeichnung m² Geltungsbereich 4.940 Sonstiges Sondergebiet 1.291 davon: zulässige Grundfläche 240 Fläche für Nebenanlagen 97 Verkehrsflächen 3.302 davon: Straßenverkehrsfläche 1.641 Parkplätze 1.661 Grünflächen mit Anpflanzgebot 348

1.8.2 Maßnahmen zur Verwirklichung Soziale Maßnahmen sind nicht notwendig. Eine Bodenordnung wird im Anschluss an das Verfahren auf der Grundlage des rechtsverbind- lichen Bebauungsplans nicht durchgeführt werden müssen, da die Grundstücke im Eigentum des Vorhabenträgers und der Ortsgemeinde stehen.

1.8.3 Kostenschätzung Die Ortsgemeinde beteiligt sich anteilig an den Planungskosten. Die Einzelheiten der Kostentragung werden zwischen der Ortsgemeinde und dem Vorhaben- träger in einem Vertrag geregelt.

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2 Umweltbericht gemäß § 2 Abs. 4 BauGB

2.1 Einleitung Die Grundlage für die Aufstellung von Bauleitplänen bildet das Baugesetzbuch (BauGB). Die Bauleitpläne sollen u. a. dazu beitragen, eine menschenwürdige Umwelt zu sichern und die natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen und zu entwickeln. Bei der Aufstellung der Bauleit- pläne sind neben anderen öffentlichen und privaten Belangen umweltschützende Belange (§ 1 Abs. 5, Abs. 6 Nr. 5 und 7 so-wie § 1a BauGB) zu berücksichtigen. Für die Belange des Umweltschutzes muss eine Umweltprüfung durchgeführt werden. Von der Pflicht zur Umweltprüfung kann nur in Ausnahmefällen, wenn keine Anhaltspunkte für die Be- einträchtigung der Umwelt bestehen, abgesehen werden. In der Umweltprüfung müssen die voraussichtlichen erheblichen Umweltauswirkungen ermittelt und in einem Umweltbericht beschrieben und bewertet werden. Die Ergebnisse der Umweltprüfung sind in der Abwägung der Bauleitplanung zu berücksichti- gen. Die Eingriffsregelung gem. § 14 ff Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) ist mit der Aufstellung jedes Bauleitplanes abzuarbeiten, dabei ist das Verhältnis zum Baurechtüber § 18 BNatSchG geregelt. Demgemäß ist über die Vermeidung, den Ausgleich und den Ersatz von Eingriffen in Natur und Landschaft nach den Vorschriften des Baugesetzbuches zu entscheiden. Das Land Rheinland- Pfalz hat mit den §§ 6 bis 10 Landesnaturschutzgesetz (LNatSchG) weitergehende Regelungen erlassen. Die Eingriffsregelung ist ein Bestandteil des vorliegenden Umweltberichtes. Die weiteren Inhalte des Umweltberichtes richten sich nach der Anlage zu § 2 Abs. 4 und § 2a BauGB. Aufgabe des Umweltberichtes ist die Darlegung der landschaftsplanerischen Zielset- zungen auf der Grundlage der Analyse und Bewertung des Zustandes von Natur und Landschaft und deren voraussichtliche Entwicklung unter Berücksichtigung der bestehenden Nutzung. Nach § 2 Abs. 4 Satz 1 und des § 2a BauGB ist für die Belange des Umweltschutzes nach § 1 Abs. 6 Nr. 7 und § 1 a BauGB im Zuge der kommunalen Bauleitplanung auf allen Planungsebe- nen (BP und FNP) eine Umweltprüfung durchzuführen, in welcher die voraussichtlichen erheblichen Umweltauswirkungen der Planung ermittelt und in einem Umweltbericht beschrie- ben und bewertet werden. In welchem Umfang und Detaillierungsgrad die Ermittlung der Belange für die Abwägung erfor- derlich ist, ist für jeden Bauleitplan (d.h. Flächennutzungsplan und Bebauungspläne) von der Gemeinde festzulegen (§ 2 Abs. 4 Satz 2 BauGB). Hierzu werden im Rahmen der frühzeitigen Behördenbeteiligung nach § 4 Abs. 1 BauGB die Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange, deren Aufgabenbereiche durch die Pla- nung berührt werden kann, auch zur Äußerung im Hinblick auf den erforderlichen Umfang und Detaillierungsgrad der Umweltprüfung aufgefordert (Scoping). Die Umweltprüfung bezieht sich auf das, was nach gegenwärtigem Wissensstand und allgemein anerkannten Prüfmethoden sowie nach Inhalt und Detaillierungsgrad des Bauleitplans ange- messenerweise verlangt werden kann (§ 2 Abs. 4 Satz 3 BauGB). Das Ergebnis der Umweltprüfung ist in der Abwägung zu berücksichtigen (§ 2 Abs. 4 Satz 4 BauGB).

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Nach Abschluss des Planverfahrens überwachen die Gemeinden die erheblichen Umweltaus- wirkungen, die auf Grund der Durchführung der Bauleitpläne eintreten, um insbesondere unvorhergesehene nachteilige Auswirkungen frühzeitig zu ermitteln und in der Lage zu sein, geeignete Maßnahmen zur Abhilfe zu ergreifen. Sie nutzen dabei die im Umweltbericht angegebenen Überwachungsmaßnahmen und die Informationen der Behörden (§ 4c BauGB). Dazu unterrichten die Behörden die Ge- meinde, sofern nach den ihnen vorliegenden Erkenntnisse die Durchführung des Bauleitplans erhebliche, insbesondere unvorhergesehene nachteilige Auswirkungen auf die Umwelt hat (§ 4 Abs. 3 BauGB).

Inhalt, Ziele, sowie die Beschreibung der Planfestsetzungen und des Standortes sowie der Be- darf an Grund und Boden können den Unterkapiteln des städtebaulichen Teils entnommen werden.

2.1.1 Aufbau und Inhalte des Umweltberichtes zum Bebauungsplan Der Umweltbericht (UB) wird, gemäß oben beschriebener Inhalte, in zwei Teilbereiche (1. Phase UB und 2. Phase UB) gegliedert: 1. Einleitung mit Kurzdarstellung der Inhalte und Ziele des Bebauungsplanes und Darstellung der Umweltschutzziele; Bestandsaufnahme und Bewertung des bisherigen Status Quo ohne die Planung, Prognose zur Entwicklung bei Nichtdurchführung der städtebaulichen Planung. 2. Prognose des Umweltzustandes bei Durchführung der Planung; Ermittlung der planungs- bedingten Umweltauswirkungen, geplante Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und zum Ausgleich nachteiliger Umweltauswirkungen; zusätzliche Angaben zur Methodik, Mo- nitoring und Zusammenfassung. 1. Phase UB:  Städtebauliche Planung: Die dem Bebauungsplan zugrunde liegende städtebauliche Planung wird beschrieben. Insbesondere Angaben zum Standort, Art und Umfang des Vorhabens und der Bedarf an Grund und Boden werden dargestellt.  Planungsgrundlagen, Umweltschutzziele: Eine allgemeine Bestandsaufnahme enthält die Ermittlung der Planungsgrundlagen in Form von übergeordneten und bindenden Planungen aus Fachplanungen und Fachge- setzen  Planungsalternativen: Es wird untersucht inwieweit andere Planungen umweltverträglicher möglich sind. Falls vorhanden wird auf das Ergebnis übergeordneter Planungen zurückgegriffen.  Bestandsaufnahme und Bewertung: In einer detaillierten Bestandsaufnahme wird der Zustand von Natur und Landschaft (bi- otischen und abiotischen Faktoren) im Bereich der Planung aufgenommen und in einem Bestandsplan dargestellt. Die Bewertung des zuvor beschriebenen Zustandes von Natur und Landschaft erfolgt schutzgutbezogen. In die Bewertung fließen die Vorbelastungen mit ein, woraufhin die einzelnen Schutzgüter bezüglich ihrer Empfindlichkeit und Schutzwürdigkeit gegenüber

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möglichen Einwirkungen bzw. ihre Eignung für bestimmte Nutzungen oder Funktionen beurteilt werden können.  Prognose: Die Entwicklung bei Nichtdurchführung der Planung wird prognostiziert. 2. Phase UB:  Prognose: Die Entwicklung bei Durchführung der Planung wird prognostiziert.  Bewertung der städtebaulichen Planung: Die städtebauliche Planung wird bezüglich ihrer Auswirkungen bzw. Eingriffe auf Natur und Landschaft bewertet. Der Eingriff wird qualitativ und quantitativ dargestellt.  Landschaftsplanerische Vorgaben für das städtebauliche Vorhaben Unter Berücksichtigung der städtebaulichen Planung werden Zielvorstellungen entwickelt. Dabei wird eine möglichst umweltverträgliche Realisierung der städtebaulichen Planung angestrebt.  Maßnahmen: Aufbauend auf der Bewertung der städtebaulichen Planung und der Bewertung des Ein- griffes in Natur und Landschaft werden Maßnahmen entwickelt, welche zu einer Vermeidung, Verringerung oder einem Ausgleich des Eingriffes beitragen.  Beschreibung der verwandten Verfahren: Die wichtigsten Merkmale der verwendeten technischen Verfahren, Analysemethoden und -modelle, Fachgutachten und Schwierigkeiten bei der Erhebung werden beschrieben.  Monitoring: Die Maßnahmen zur Überwachung der erheblichen Umweltauswirkungen werden darge- stellt.  Zusammenfassung: Die wesentlichen Inhalte und Ergebnisse des Umweltberichtes werden in einer Zusam- menfassung allgemeinverständlich wiedergegeben. Die Umweltprüfung und deren Beschreibung im Umweltbericht bilden einen gesonderten Teil der Begründung zum Bebauungsplan. Bei der Aufstellung des Bebauungsplanes muss seitens des Planungsträgers der Umweltbericht in der Abwägung berücksichtigt werden. Dabei sind seitens des Planungsträgers alle öffentli- chen und privaten Belange einer sachgerechten Abwägung zu unterziehen. In der Begründung zu dem Bebauungsplan (städtebaulicher Teil Kapitel 1 mit Unterkapiteln) wird dargelegt, aus welchen Gründen von den landespflegerischen Zielvorstellungen bzw. Maß- nahmen aus dem Umweltbericht abgewichen wird. Mit der Erarbeitung und der Beschreibung geeigneter Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und Ausgleich des Eingriffes übernimmt der vorliegende Umweltbericht als Bestandteil der Begründung zum Bebauungsplan die Auf- gabe des § 8 Abs. 1 Nr. 2 LNatSchG. Die Umsetzung der Maßnahmen wird über die Festsetzungen des Bebauungsplanes (§ 9 Abs. 1 Nr. 15, 20 und 25 sowie § 9 Abs. 1a BauGB) gesichert. Des Weiteren kann eine Sicherung der Umsetzung über den Durchführungsvertrag gem. § 12 BauGB erfolgen. Der Ausgleich des Eingriffes kann gem. § 1a BauGB und § 200a BauGB auch an anderer Stelle als der des Ein- griffs erbracht werden.

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2.1.2 Detaillierungsgrad und inhaltlicher Umfang der Umweltprüfung Umfang und Detaillierungsgrad der Umweltprüfung sind von der Gemeinde für jeden Bauleitplan festzulegen, soweit eine Ermittlung der Umweltbelange für die Abwägung erforderlich ist. Ziel der Umweltprüfung und somit Maßstab für deren Erforderlichkeit ist die Ermittlung der vo- raussichtlichen erheblichen Umweltauswirkungen der Planung. Das heißt, der erforderliche Umfang und Detaillierungsgrad der Umweltprüfung reicht nur soweit, als durch die Planung überhaupt erhebliche Umweltauswirkungen zu erwarten sind, und zwar bezogen auf jeden der in § 1 Abs. 6 Nr. 7 und § 1a BauGB aufgeführten Umweltbelange. Im Zuge der Planung wurden aufgrund der örtlichen Gegebenheiten und der Eigenart der zu- künftig geplanten Nutzung neben empirischen Ansätzen vor allem folgende fachgutachterlichen Grundlagenermittlungen sowie vorliegende Fachpläne ausgewertet:  Digitales Landschaftsinformationssystem der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz (www.naturschutz.rlp.de)  Digitales Informationssystem der Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz (www.wasser.rlp.de)  Digitales Informationssystem des Landesamts für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz (www.lgb-rlp.de) Der Umfang und Detaillierungsgrad der Umweltprüfung zur vorliegenden Planung wurde nach § 2 Abs. 4 Satz 2 BauGB unter Berücksichtigung der in § 1 Abs. 6 Nr. 7 und § 1a BauGB auf- geführten Belange wie folgt festgelegt: Tabelle 3: Umfang und Detaillierungsgrad der Umweltprüfung BauGB Umweltbelang Voraussichtliche Detaillierungsgrad und Prüfmethode erhebliche Aus- im Rahmen der Umweltprüfung wirkungen/ Gegenstand der Umweltprüfung § 1 (6) Nr. 7a Auswirkungen auf Tiere, Pflanzen, ja Bewertung der Umweltbelange im Rahmen Fläche, Boden, Wasser, Luft, Klima des Umweltberichts unter Verwendung von und das Wirkungsgefüge zwischen fachlichen Grundlagendaten und Fachpla- ihnen sowie die Landschaft und die nungen biologische Vielfalt § 1 (6) Nr. 7b Erhaltungsziele und der Schutz- nein (Erstellung einer Verträglichkeitsprognose) zweck der Gebiete von (Es werden keine gemeinschaftlicher Bedeutung und erheblichen Aus- der Europäischen Vogelschutzge- wirkungen biete im Sinne des prognostiziert.) Bundesnaturschutzgesetzes § 1 (6) Nr. 7c Umweltbezogene Auswirkungen ja Es wird auf Nr. 7a verwiesen. auf den Menschen und seine Ge- sundheit sowie die Bevölkerung insgesamt § 1 (6) Nr. 7d Umweltbezogene Auswirkungen nein - auf Kulturgüter und sonstige Sach- güter § 1 (6) Nr. 7e Vermeidung von Emissionen sowie nein - der sachgerechte Umfang mit Ab- fällen und Abwässern § 1 (6) Nr. 7f Nutzung erneuerbarer Energien nein - sowie die sparsame und effiziente Nutzung von Energie § 1 (6) Nr. 7g Darstellungen von Landschaftsplä- ja Es wird auf Nr. 7a verwiesen. nen sowie von sonstigen Plänen, insbesondere des Wasser-. Abfall- und Immissionsschutzrechtes

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BauGB Umweltbelang Voraussichtliche Detaillierungsgrad und Prüfmethode erhebliche Aus- im Rahmen der Umweltprüfung wirkungen/ Gegenstand der Umweltprüfung § 1 (6) Nr. 7h Erhaltung der bestmöglichen Luft- nein - qualität in Gebieten, in denen die durch Rechtsverordnung zur Erfül- lung von bindenden Beschlüssen der Europäischen Gemeinschaften festgelegten Immissionsgrenzwerte nicht überschritten werden. § 1 (6) Nr. 7i Wechselwirkungen zwischen den ja Darstellung der voraussichtlichen Wechsel- einzelnen Belangen des Umwelt- beziehung und Wirkungsgefüge zwischen schutzes nach den Buchstaben a, den Schutzgütern durch eine Wirkungs- c und d matrix § 1 (6) Nr. 7j unbeschadet des § 50 Satz 1 des ja Es wird auf Nr. 7a verwiesen. Bundes-Immissionsschutz-geset- zes, die Auswirkungen, die aufgrund der Anfälligkeit der nach dem Bebauungsplan zulässigen Vorhaben für schwere Unfälle oder Katastrophen zu erwarten sind, auf die Belange nach den Buchstaben a bis d und i, § 1a (2) Zusätzliche Inanspruchnahme von ja Es wird auf Nr. 7a und Nr. 7e verwiesen. Flächen für bauliche Nutzungen, zusätzliche Bodenversiegelungen, Umnutzung von landwirtschaftli- chen Flächen § 1a (3) zusätzliche Eingriffe in Natur und ja Es wird auf Nr. 7a verwiesen. Landschaft

2.1.3 Räumlicher Umfang der Umweltprüfung Aufgrund des überschaubaren Flächenumfangs des Plangebiets und der gut prognostizierbaren städtebaulichen Zielrichtung der Planung beschränkt sich der räumliche Umfang der Umwelt- prüfung auf das Vorhabengebiet und das unmittelbar angrenzende Umfeld.

2.1.4 Bedeutsame Ziele des Umweltschutzes und deren Berücksichtigung In der nachfolgenden Aufstellung sind die in einschlägigen Fachgesetzen und Fachplänen fest- gelegten Ziele des Umweltschutzes, die für den Bauleitplan von Bedeutung sind, aufgeführt; die Art ihrer Berücksichtigung bei der Aufstellung wird erläutert.

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Tabelle 4: Bedeutsame Ziele des Umweltschutzes und deren Berücksichtigung Schutzgut Gesetzliche Vorgaben, Inhalte, Ziele Anwendung, Beachtung Vorschriften, Richtlinien

Pflanzen, Bundesnaturschutzgesetz Sicherung der biologischen Viel- Berücksichtigung von Maßnahmen zur Tiere, (BNatSchG) falt, Sicherung der Leistungs- und Vermeidung und Minderung von Beein- Lebens- Funktionsfähigkeit des Natur- trächtigungen sowie zur Kompensation räume haushalts verbleibender Beeinträchtigungen:  Erhalt und Entwicklung der bi-  Festsetzung zur Sicherung von al- ologischen Vielfalt, der Vielfalt tem Baumbestand der Lebensräume und Lebens-  Ausweisung einer „Fläche zum An- gemeinschaften pflanzen von Bäumen und  naturschutzrechtliche Eingriffs- Sträuchern“ (randliche Abpflanzung regelung der Parkplatzfläche)  artenschutzrechtliche Vorga-  Begrenzung der absoluten Grund- ben des § 44 BNatSchG fläche zur Eingriffsvermeidung (Die Festsetzungen entsprechen dem vorhandenen Gebäudebestand.)  verkehrliche Erschließung des künf- tigen sonstigen Sondergebietes ausschließlich über vorhandenen Wirtschaftsweg zur Eingriffsvermei- dung  Darlegung einer etwaigen arten- schutzrechtlichen Betroffenheit von europäischen Vogelarten bzw. streng geschützten Arten im Rah- men des Umweltberichts  Vorgaben zur zeitlichen Begrenzung von Gehölzrodungen zur Vermei- dung von artenschutzrechtlichen Verbotstatbeständen

Biotoppauschalschutz  Schutz bestimmter Biotope vor Biotope nach § 30 BNatSchG werden nach § 30 BNatSchG Zerstörung und erheblicher o- nicht tangiert. der nachhaltiger Beeinträchtigung

FFH-/ Vogelschutzrichtli-  Erhaltung der natürlichen Le-  Erstellung einer Natura 2000-Vorprü- nie bensräume sowie der fung/ Verträglichkeitsprognose zur wildlebenden Tiere und Pflan- Beurteilung etwaiger Beeinträchtigun- zen, gen des benachbarten FFH-Gebiets  Wiederherstellung oder Wah- „Mittelrhein“ rung eines günstigen Erhaltungszustands der natür- lichen Lebensräume und der Arten von gemeinschaftlichem Interesse.

zu Fachplanerische Grundla-  Darstellung der sich aus der Der Bebauungsplan entspricht der Flä- Pflanzen, gen: beabsichtigten städtebaulichen chennutzungsplanneuaufstellung. Tiere,  Flächennutzungspla- Entwicklung ergebende Art der Lebens- nung Bodennutzung nach den vo- räume Verbandsgemeinde Va- raussehbaren Bedürfnissen llendar der Gemeinde in den Grund- zügen für das ganze Gemeindegebiet  Der wirksame FNP stellt das Plangebiet als „Fläche für Acker und Grünland ohne aus- gesprochene Schutzfunktion“ dar. Der in Neuaufstellung be- findliche Flächennutzungsplan weist für das Flurstück, auf dem sich das ehemalige Was- serwerk befindet, ein

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Schutzgut Gesetzliche Vorgaben, Inhalte, Ziele Anwendung, Beachtung Vorschriften, Richtlinien

„Sonstiges Sondergebiet“ mit der Zweckbestimmung “Frei- zeit, Bildung, Soziales und Kultur“ aus.

 Planung vernetzter Bio-  Darstellung der überregionalen Umsetzung der Darstellungen der Ziele- topsysteme Rheinland- und regionalen Ziele des Ar- karte bei Beibehaltung der Pfalz, Kreis - ten- und Biotopschutzes unter Planungsabsicht nicht möglich. Koblenz besonderer Berücksichtigung des Biotopverbunds  Darstellungen der Zielekarte: -„Entwicklung von mageren Wiesen und Weiden/ Streu- obstbeständen“ -„Entwicklung von Hartholz- Flussauenwäldern“

Boden Bundesnaturschutzgesetz  Böden sind so zu erhalten, Berücksichtigung von Maßnahmen zur (BNatSchG) und Lan- dass sie ihre Funktion im Na- Vermeidung und Minderung etwaiger desnaturschutzgesetz von turhaushalt erfüllen können Beeinträchtigungen: Rheinland-Pfalz  Begrenzung der absoluten Grund- (LNatSchG) fläche zur Eingriffsvermeidung (Die Festsetzungen entsprechen dem vorhandenen Gebäudebestand.)  verkehrliche Erschließung des künf- tigen sonstigen Sondergebietes ausschließlich über vorhandenen Wirtschaftsweg zur Eingriffsvermei- dung

Bundes-Bodenschutzge-  Sicherung und Wiederherstel- setz (BBodSchG) lung der nachhaltigen Funktionen des Bodens  Abwehr schädlicher Bodenver- änderungen

Wasser Wasserhaushaltsgesetz  Gewässer sind als Bestandteile Berücksichtigung von Maßnahmen zur (WHG) des Naturhalts und als Le- Erhaltung des Gebietswasserhaushal- Landeswassergesetz bensraum für Tiere und tes, zur Vermeidung von (LWG) Pflanzen zu sichern. Abflussverschärfungen:  Verunreinigungen sind zu ver-  Begrenzung der absoluten Grund- Bundesnaturschutzgesetz meiden, Gebot des sparsamen fläche insbesondere aufgrund der (BNatSchG) Umgangs mit Wasser Lage im Abflussgebiet und im Über-  Beschleunigung des Wasser- schwemmungsgebiet des Rheins abflusses ist zu vermeiden. (Die Festsetzungen entsprechen dem vorhandenen Gebäudebe- stand.)  verkehrliche Erschließung des künf- tigen sonstigen Sondergebietes ausschließlich über vorhandenen Wirtschaftsweg zur Eingriffsvermei- dung  Hinweis zur Verwendung versicker- fähiger Beläge für Stellplätze, Zuwegungen usw., Erhaltung der Versickerungsfähigkeit der Flächen  Hinweis zur Rückhaltung und Versi- ckerung von Niederschlagswasser im Gebiet

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Schutzgut Gesetzliche Vorgaben, Inhalte, Ziele Anwendung, Beachtung Vorschriften, Richtlinien

Klima, Luft Bundesnaturschutzgesetz  Vermeidung von Beeinträchti-  Berücksichtigung in Verbindung mit (BNatSchG) gungen des Klimas Maßnahmen zur Erhaltung der öko-  Gebiete mit günstigen klimati- logischen Bodenfunktion, des schen Wirkungen sowie Wasserhaushalts und des Arten- Luftaustauschbahnen sind zu und Biotopschutzes. erhalten.

Bundesimmissionsschutz-  Schutz vor schädlichen Um-  Es sind keine Beeinträchtigungen gesetz (BImSchG) welteinwirkungen auf die der künftigen Sondergebietsfläche Schutzgüter Mensch, Tier, und keine wesentliche Beeinträchti- Pflanzen, Boden, Wasser, At- gung umliegender Wohngebiete mosphäre, Kultur- und durch schädliche Umwelteinwirkun- Sachgüter (Lärmschutzverord- gen infolge der Bauleitplanung zu nung (TA Lärm), erwarten. Immissionswerte für Schad- stoffe (BImSchV))

Land- Bundesnaturschutzgesetz  Sicherung der Landschaft in Berücksichtigung von Maßnahmen zur schaftsbild (BNatSchG) ihrer Vielfalt, Schönheit und Ei- möglichst landschaftsverträglichen Ein- genart im Hinblick auf die bindung der Sondergebietsfläche und Erlebnis- und Erholungsfunk- der öffentliche Parkfläche sowie zur tion für den Mensch Kompensation verbleibender Beeinträch- tigungen:  Erhalt von prägnantem Baumbe- stand  Ausweisung einer „Fläche zum An- pflanzen von Bäumen und Sträuchern“ (randliche Abpflanzung der Parkplatzfläche)  Begrenzung der absoluten Grund- fläche zur Eingriffsvermeidung (Die Festsetzungen entsprechen dem vorhandenen Gebäudebestand.)  verkehrliche Erschließung des künf- tigen sonstigen Sondergebietes ausschließlich über vorhandenen Wirtschaftsweg zur Eingriffsvermei- dung

Mensch und Bundesnaturschutzgesetz  Sicherung der landschaftlichen  Berücksichtigung von Maßnahmen Gesundheit (BNatSchG) Vielfalt, Schönheit und Eigen- zur möglichst landschaftsverträgli- art in seiner Bedeutung als chen Einbindung der Sonder- Erlebnis- und Erholungsraum gebietsfläche und der öffentliche für den Menschen Parkfläche; siehe Pkt. „Landschafts- bild“  Erhalt von prägnantem Baumbe- stand

Bundesimmissionsschutz-  Schutz des Menschen vor Ge- Es sind keine Beeinträchtigungen der gesetz (BImSchG) sundheitsbeeinträchtigungen künftigen Sondergebietsfläche und keine und Belästigungen i.S.d. § 3 wesentliche Beeinträchtigung umliegen- (1) BImSchG der Wohngebiete durch schädliche Umwelteinwirkungen infolge der Bauleit- planung zu erwarten.

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2.1.5 Planungsalternativen - In Betracht kommende anderweitige Planungsmöglichkeiten unter Berück- sichtigung der Ziele und des Geltungsbereiches Bei der vorliegenden Planung handelt es sich um die Umnutzung eines vorhandenen Gebäu- des. Ziel ist die Regelung der konkreten Nachfolgenutzung des ehemaligen Wasserwerkes. Nach Kapitel 1.4 des städtebaulichen Teils dieser Begründung bestehen keine besseren Alter- nativen.

2.2 Beschreibung und Bewertung der natürlichen Grundlagen Das Plangebiet liegt auf der Rheininsel Niederwerth. Der vorgesehene räumliche Geltungsbereich weist eine Flächengröße von etwa 4.900 m² auf. Er umfasst das etwa 1.300 m² große Gelände des ehemaligen Wasserwerks, welches sich etwa 200 m westlich der Ortschaft Niederwerth befindet, den befestigten Fahrweg zwischen der Ort- schaft und dem ehemaligen Wasserwerk, einen angrenzenden Parkplatz sowie ein Gemüsefeld. Im räumlichen Umfeld des ehemaligen Wasserwerks befinden sich ein gehölzbestandenes Frei- zeitgelände (Spielplatz/ Grillplatz), ein Schützenhaus sowie landwirtschaftlich bzw. gartenbaulich genutzte Flächen. Der Rhein verläuft etwa 90 m westlich des ehemaligen Wasserwerks. Rund 200 m nordwestlich des Plangebiets befindet sich die Bundesanstalt für Gewässerkunde.

Abbildung 7: Blick auf das ehemalige Wasserwerk Blickrichtung: Osten  Westen

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Abbildung 8: Fahrweg zum ehemaligen Wasserwerk in Verlängerung des `Gesetzwegs` sowie begleitender Grünstreifen Blickrichtung: Nordosten  Südwesten

2.2.1 Schutzgut Pflanzen, Tiere, Lebensräume Biotop-/Nutzungstypen (siehe „Landschaftspflegerischer Bestandsplan“) Folgende Biotop-/Nutzungstypen können im Plangebiet und dessen räumlichen Umfeld diffe- renziert werden (Die Einteilung erfolgt gemäß dem Kartierschlüssel zur Biotopkartieranleitung für Rheinland-Pfalz.):

 Rasen (HM4): extensiv gepflegte Rasenflächen mit Baumbestand (vgl. BF1) auf dem Gelände des ehema- ligen Wasserwerks; kennzeichnend sind verbreitete Arten der Scherrasengesellschaft

 Baumreihe (BF1) Baumreihe aus sechs vorwiegend mehrstämmigen Laubbäumen (fünf Linden und ein Wal- nuss) hohen Bestandsalters auf dem Gelände des ehemaligen Wasserwerk; Entwicklungsstand: überwiegend starkes Baumholz (Brusthöhendurchmesser über 50 cm); Zusatzstrukturen: vereinzelt kleine Höhlungen/ Ausfaulungen (siehe Abb. 13). Abbildung 9: Baumreihe im rückwärtigen Bereich des Geländes

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 Einzelbäume (BF3): - einzeln stehende hochstämmige Eberesche (Sorbus aucuparia) im mittleren Bestandsal- ter (BDH ca. 25 cm) nahe dem ehemaligen Wasserwerk - drei hochstämmige Walnüsse (Juglans regia) im mäßigen Bestandsalter (BDH ca. 20 cm) im Bereich des befestigten Parkplatzes (siehe HV3) - eine hochstämmige Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) im mäßigen Bestandsalter (BDH ca. 20 cm) im Bereich des Parkplatzes (siehe HV3) Bei dem Baumbestand wurden keine Höhlungen o.ä. festgestellt.

 Einzelstrauch (BB2) drei Holundersträucher (Sambucus nigra) im mittleren Bestandsalter innerhalb des Wasser- werk-Geländes

 Schnitthecke (BD5) Hecke aus geschnittenen Hainbuchen (Carpinus betulus), Höhe ca. 1,8 m; bereichsweise als Einfassung des Wasserwerk-Grundstücks

 Hochstaudenflur, flächenhaft (LB0) kleinflächig ausgeprägte nitrophytische Hochstauden-/Grasflur im Bereich des niedergeleg- ten Brunnengebäudes; ansetzende Verbuschung (Brombeeren)

 Parkplatz (HV3): befestigter (geschotterter) Parkplatz mit vereinzeltem Baumbestand (siehe BF3), südlich des ehemaligen Wasserwerks; bis auf Trittpflanzenvegetation im Traufbereich des Baumbestands vegetationslos

Abbildung 10: vorhandener Parkplatz mit Baumbestand

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 Landwirtschaftliche Sonderkulturen, brach (HJ8 stl): Gemüsefeld am südlichen Rand des Plangebiets, derzeitig brachliegend; kennzeichnend sind lückenhafte Vegetationsbestände aus vorwiegend annuellen Wildkraut- fluren. Abbildung 11: Gemüsefeld

 Gebäude (HN1): ehemaliges Wasserwerk, Grundfläche ca. 240 m²; ein- bis zweigeschossiges Gebäude mit Pultdach und einer Gebäudehöhe von ca. 7 m; Das Gebäude wurde aus Gründen des Hochwasserschutzes erhöht auf einer etwa 2 m ho- hen Aufschüttung errichtet. Ein im katasteramtlichen Lageplan eingetragenes Nebengebäude (Brunnen) wurde offen- sichtlich niedergelegt.

Abbildung 12: ehemaliges Wasserwerk

 Hofplatz (HT0): kleine Hof-/Zufahrtsfläche innerhalb des Geländes des Wasserwerks, befestigt mittels Be- ton-Vollsteinpflaster

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 Wirtschaftsweg (VB0): - bituminös befestigte Fahrwege im Plangebiet - befestigter (geschotterter) Fahrweg zur Erschließung des Spiel-/ Grillplatzes, südlich des ehemaligen Wasserwerks  Strukturreiche Grünanlage (HM3a) (außerhalb): Spielplatzgelände mit integriertem Grillplatz unmittelbar südwestlich des Plangebiets; Die Grünanlage weist folgende Einzelstrukturen auf: - Rasenflächen, extensiv - Einzelbäume, Baumgruppen und Baumreihen: Laubbäume (z.B. Rosskastanie, Linde, Ahorn, Kirsche) im mittleren bis hohen Bestandsalter - Gebüsche - Grillhütte - befestigte Wege, Plätze - Ausstattung (Spielgeräte, Sitzgruppen, Sitzbänke)

Abbildung 13: Blick auf den Spielplatz/ Grillplatz

 Grabeland (HS3) (außerhalb): Parzellen mit Grabeland

 Randstreifen (KC0) (außerhalb): wiesenartige, periodisch gemähte Randstreifen abschnittsweise entlang der Wirtschafts- wege; kennzeichnend sind verbreitete Arten des mesophilen Grünlands und der Scherrasengesellschaft

 Streuobstwiesen (HK2) (außerhalb): zumeist streifenartige Obstwiesen aus halbstämmigen und hochstämmigen Obstbäumen (Walnuss, Pflaume, Apfel u.a.) mäßigen bis mittleren Bestandsalters, tlw. im Komplex mit angepflanzten Einzelsträuchern; wiesenartiger, periodisch gemähter Unterwuchs aus verbreiteten Grünlandarten

 Streuobstwiese, brach (HK2) (außerhalb): streifenartige, brachliegende Obstwiesen mit Besatz aus vorwiegend halbstämmigen Obst- bäumen; Unterwuchs aus ausdauernden Hochstaudenfluren bzw. Grasfluren, teilweise durch Brom- beergestrüpp verbuscht

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 Ackerland (HA0) (außerhalb): intensiv genutzte Ackerflächen im Umfeld, wildkrautarm

 Wohnbauflächen (SB0) (außerhalb): Wohngebiet mit Einzelhausbebauung in der Ortschaft Niederwerth (im Umfeld des Plange- biets). Die Bebauung ist ein- bis zweigeschossig und besteht aus Einzelhäusern. Die privaten Grünfreiflächen weisen den Charakter von Zier- bzw. Freizeitgärten auf. Hinsichtlich der heutigen potentiellen natürlichen Vegetation (hpnV) liegt das Plangebiet im Übergangsbereich zwischen dem Sternnmieren-Stieleichen-Hainbuchenwald und der Hartholz- aue der Flüsse. Schutzgebiete/-objekte im Sinne der Naturschutzgesetzgebung werden nicht tangiert. Etwa 90 m westlich der Plangebietsgrenze beginnt die Gebietskulisse des FFH-Gebiets „Mittelrhein“ (FFH-5510-301). Es handelt sich dabei um ein FFH-Gebiet mit überwiegend auf aquatische und semiterrestrische Aspekte ausgerichteten Erhaltungszielen. Bei den kennzeichnenden Arten handelt es sich ausschließlich um Fische bzw. um eine Muschelart. Weitere Aussagen zu dem FFH-Gebiet können der FFH-Verträglichkeitsprognose entnommen werden. Schutzwürdige Biotope gemäß Biotopkataster Rheinland-Pfalz befinden sich nicht im Plange- biet und dessen näheren Umfeld.

Tierwelt Im Zusammenhang mit der Planung wurden keine faunistischen Untersuchungen durchgeführt. Hinweise auf bestimmte Artenvorkommen liegen nicht vor. Durch das Nebeneinander von verschiedenem Baumbestand unterschiedlichen Entwicklungs- alters, Sträuchern, rasenartigen Bereichen sowie Gras-/Staudenfluren bieten das Plangebiet und sein Umfeld potentiell verschiedene Habitatangebote, vor allem für gehölzgebundene Arten der Avifauna. Hinsichtlich des tierökologischen Potentials hervorzuheben ist innerhalb des Plangebiets der alte Baumbestand aus Linden und einem Walnussbaum nahe dem ehemaligen Wasserwerk. Dort können baum-/freibrütende Vogelarten in den Altbäumen Nester anlegen, auch als Ansitz- / Singwarten können die Bäume genutzt werden. Nester (von freibrütenden Vogelarten mit Mehrfachnutzung wie Greifvögel, Tauben, Elstern, Rabenkrähen) wurden im laublosen Zustand nicht festgestellt. Nicht auszuschließen ist, dass freibrütende Vogelarten, welche ihre Nester nur einmal nutzen, den Baumbestand in der nächs- ten Brutperiode zur Anlage von Nestern nutzen, z.B. Bluthänfling, Buchfink, Stieglitz, Türkentaube, Turteltaube. Auch bei dem sonstigen Gehölzbestand innerhalb des Plangebiets bestehen gewisse Nistmög- lichkeiten für freibrütende Vogelarten bzw. Baum-/Buschbrüter, jedoch nicht für Baumhöhlenbewohner. Das gesamte Plangebiet stellt potentiell ein Jagdhabitat für insektenjagende Fledermausindivi- duen dar. Sommerquartiere für Fledermäuse können bei dem alten Baumbestand aus Linden und einem Walnussbaum nahe dem Wasserwerk nicht ausgeschlossen werden. Bei einer örtlichen Bege- hung wurden kleine Höhlungen (Ausfaulungen) festgestellt.

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Ausreichend großvolumige bzw. frostsichere Höhlungen für Wochenstuben- oder Winterquar- tiere sind bei dem Baumbestand nicht vorhanden. Bei dem sonstigen Gehölzbestand innerhalb des Plangebiets sind Vorkommen von Fleder- maus-Quartiere nicht zu erwarten. Höhlungen oder sonstige entsprechend nutzbare Strukturen wurden nicht festgestellt. Vorkommen gebäudebrütender Tierarten sind nicht zu erwarten. Einflugöffnungen, Spalten, Ni- schen, künstliche Nisthilfen oder andere tierökologische relevante Strukturelemente wurden bei der Begutachtung der Gebäude von außen nicht festgestellt. Es wurden auch keine Kotspuren vor den Gebäudeaußenflächen vorgefunden. Hochstauden-/Grasfluren bieten potentiell Entwicklungs-/ Nahrungshabitate und Winterquar- tiere für Wirbellose (Falter, Käfer, Spinnen). Samen- und insektenfressende Vogelarten können die Hochstauden-/Grasfluren zur Nahrungssuche nutzen. Auch für Kleinsäuger bestehen im Bereich der Ruderalfluren wie auch der Gehölzbestände Re- fugialangebote. Zwischen den Grünfreiflächen im Plangebiet und den umliegenden Vegetationsstrukturen, v.a. der gehölzbestandenen Grünanlage des Spiel-/Grillplatzes, bestehen vermutlich biozönotische Wechselbeziehungen. Abbildung 14: Beispiel für kleine Höhlungen bei Baumbestand auf dem Gelände des ehem. Was- serwerks

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Tabelle 5: Eignungs- und Bewertungskriterien, Ausprägung und Schutzwürdigkeit/ Schutzbe- dürftigkeit des Schutzgutes Bodens „Pflanzen, Tiere, Lebensräume“

Biotop-/ Nutzungsty- Typ/ Nr. pen

Gefährdungsgrad, Seltenheitund Verbrei- (Rarität) tung nat. Arten- und Struktur- vielfalt Hemerobie/Maturität Isolation/Vernetzung Repräsentanz, Verbrei- tung im Natur-/Kulturraum Ersetzbarkeit Entwicklungs-potential Bemerkung/ Schutzkate- gorie/Sicherungsrang Gesamtbewertung Baumreihe (hohes BF1 6 5-6 5 5 6 6-7 6-7 - hoch Bestandsalter)

Rasen, extensiv HM4 5 3 3-4 4-5 4 2-3 5 - mittel

Landwirtschaftl. Son- HJ8 stl dernutzung, brach 4-5 4-5 3 5 5 2-3 6 - mäßig- mittel Hochstaudenflur (nit- LB0 rophytisch) 5 5 3-4 6 5 3 5 - mittel

Einzelbäume (mäßi- BF3 6 5 4-5 4 6 5 6-7 - mittel- ges bis mittleres hoch Bestandsalter)

Schnitthecke BD5 6 4 4 4-5 4-5 4 6 - mittel

Einzelstrauch BB2 6 4 5 4-5 5 4 6 - mittel

Randstreifen (wie- KC0 senartig) 5 3-4 3-4 6 5 2-3 5 - mittel

Streuobstwiese HK2 6 5 3-5 6 6 4-5 6 - mittel- hoch

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Erläuterungen der Bewertungskriterien:  Gefährdungsgrad, Seltenheit und Verbreitung (Rarität): Parameter Rote Liste der gefährdeten Tier- und Pflanzenarten sowie der Lebensräume Vorkommen (regi- onal) seltener, potentiell gefährdeter oder gefährdeter Arten Wertstufe 1-9 pessimale bis optimale Lebensraumbedingungen Wertstufe 1 vegetationsfreie Fläche, Innenstadt mit dichter Bebauung, Industriegebiete, durch Emission stark belastet. Wertstufe 2 sehr intensive landwirtschaftliche Nutzflächen, durch Emission stark belastete Bereiche Wertstufe 3 Intensiväcker, stark verarmtes Grünland, Sport-/Zierrasen

Wertstufe 4 Nutzfläche (eutrophe, nivellierte Einheitsstandorte), Ubiquisten der Siedlungen. Wertstufe 5 Nutzfläche mit geringer Anzahl standortspezifischer Arten, hohe Benutzungsintensität, Äcker und Wiesen ohne spez. Flora und Fauna; Siedlungsgebiete mit intensiv gepflegter Anlage Wertstufe 6 artenarme Wälder, Feldgehölze mit wenigen regional spez. Arten, Äcker und Wiesen mit stand- ortspez. Arten, Sukzessionsfläche Wertstufe 7 extensiv genutzte Flächen mit Rote-Liste Arten, oligotrophen Arten; Hecken, Bachsäume, Suk- zessionsfläche mit Magerkeitsanzeigern, Wiesen und Äcker mit stark zurückgehenden Arten. Wertstufe 8 extensive Kulturökosysteme, Komplex mit bedrohten Arten, mit größerem Aktionsraum Wertstufe 9 = Gebiete mit überregionaler, gesamtstaatlicher Bedeutung alt., oligotrophe Ökosysteme mit Spitzenarten, geringe Störungen, großflächig.  Natürliche Arten- und Strukturvielfalt (Diversität):  abhängig von der Schichtstruktur (Kraut-, Strauch- und Baumschicht) von der Habitat- und Strukturvielfalt (Totholz, Altholz, Steinhaufen, ...) und der natürlichen Artenvielfalt. geringster Wert (0): vegetationslose, teilversiegelte Flächen höchster Wert (9): vielfältig strukturierte, artenreiche Naturwälder  Hemerobie, Maturität (Skala von 1-9): Grad der menschlichen Einflussnahme (metahemerobe Ökosysteme bis ahemerobe Systeme, ohne menschliche Ein- flussnahme) und Reifegrad (Zeitraum bis zur Entwicklung der Biozönose).  Isolation, Vernetzung, Flächengröße (Skala von 1-9): räumlich/funktionaler Verbund von Lebensräumen  Repräsentanz im Naturraum (Skala von 1-9): un-/typisches Ökosystem des Naturraums  Ersetzbarkeit, Entwicklungsdauer, Regenerationsfähigkeit (Skala von 1-9): räumliche und zeitliche Dimension der Wiederherstellbarkeit von Ökosystemen.  Entwicklungspotential (Skala von 1-9): Zusammenwirken der Standortfaktoren für die Bildung differenzierter Ökosystemtypen.  Schutzkategorien: Diese Spalte enthält Angaben über bestehende Schutzkategorien: § 30 - nach § 30 BNatSchG besonders geschützte Biotope BK - Schutzwürdiges Biotop nach Biotopkataster Rheinland-Pfalz FFH - Lage in einem FFH-Gebiet VSG - Lage in einem Vogelschutzgebiet P.v.B. - nach Planung vernetzter Biotopsysteme zu erhalten und zu entwickeln

2.2.2 Schutzgut Boden Bei dem natürlich anstehenden Boden handelt es sich um Vega aus carbonatreichem, kiesfüh- rendem Auensand mit uferseitigen Übergängen zu Vega aus carbonatreichem, kiesführendem Auenlehm über kiesführendem Terrassensand bis -kies. Teile des Plangebiets sind bereits versiegelt bzw. überbaut (Wirtschaftswege, Gebäude, Zu- fahrt). Die ökologischen Bodenfunktionen wurden entsprechend beseitigt. Zudem wurde ein größerer Bereich als Parkplatz verdichtet und befestigt (geschottert), wodurch ebenfalls wesentliche Bodenfunktionen beansprucht wurden. Das Wasserwerk wurde auf einer Aufschüttung errichtet. Auch wurde der Boden im Umfeld des näheren Wasserwerks vermutlich im Zuge der Baumaßnahmen anthropogen verändert. Bei die- sen sogenannten Kultusolen ging die ursprüngliche Horizontabfolge verloren, die Struktur und Zusammensetzung des Bodens wurde verändert.

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In der nachfolgenden Tabelle werden die natürlich anstehenden Böden bewertet. Diese stehen im Plangebiet voraussichtlich nur noch kleinflächig an.

Tabelle 6: Eignungs- und Bewertungskriterien, Ausprägung und Schutzwürdigkeit/ Schutzbe- dürftigkeit des Schutzgutes Bodens Eignungs-/ Bewertungskriterien Ausprägung Schutzbedürftigkeit

Bodentyp: Vega

 Seltenheit /Verbreiterung des Bodentyps zonale Verbreitung re- hoch -sehr hoch lativ gering

 Lebensraumfunktion hoch hoch

 Natürlichkeit des Bodens hoch hoch

 Nutzbare Feldkapazität mittel-hoch mittel

 Sorptionsvermögen gering hoch

 Ertragspotential mittel-hoch mittel

 Wasserspeicherungsvermögen mittel mittel

 Archivfunktion kein Eintrag -

 Empfindlichkeit gegenüber Bodenerosion gering mittel

 Empfindlichkeit gegenüber Bodenbefestigung/-versiege- mittel hoch lung

2.2.3 Schutzgut Wasser Im Plangebiet befinden sich keine Oberflächengewässer. Der Rhein verläuft etwa 90 m westlich des ehemaligen Wasserwerks. Hydrogeologisch ist im Plangebiet die Grundwasserlandschaft der quartären und pliozänen Se- dimente charakteristisch. Nach den Angaben im digitalen Informationsdienst der Wasserwirtschaftsverwaltung Rhein- land-Pfalz ist die Grundwasserneubildungsrate als mittel (75-100 mm/a) einzustufen. Die Schutzwirkung der Grundwasserüberdeckung wird als ungünstig kategorisiert. Hinweise auf wasserführende Bodenzone sind anhand der Vegetation nicht erkennbar. Trinkwasserschutzgebiete werden von der Planung nicht tangiert.

Überschwemmungs-/Abflussgebiete Das Plangebiet liegt innerhalb des im Plan nachrichtlich dargestellten Abflussbereichs des Rheins sowie innerhalb des gemäß Rechtsverordnung von 01.01.1996 festgestellten Über- schwemmungsgebietes gem. § 88 LWG. Darüber hinaus liegt das gesamte Gebiet innerhalb des nachrichtlichen Überschwemmungs- gebietes des 10-jährlichen Hochwasserereignisses (HQ 10).

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Tabelle 7: Eignungs- und Bewertungskriterien, Ausprägung und Schutzwürdigkeit/ Schutzbe- dürftigkeit des Schutzgutes Wassers Eignungs-/ Bewertungskriterien Ausprägung Schutzbedürftigkeit

 Grundwasserneubildung mittel (75-100 mm/a) mittel

 Grundwasserüberdeckung ungünstig hoch

 Nitratrückhaltevermögen des Bodens hoch hoch

 Wasserschutzgebiete nicht tangiert -

 Oberflächengewässer außerhalb hoch

 Überschwemmungsgebiete/Abflussgebiete tangiert hoch

2.2.4 Schutzgut Klima/Luft Die großklimatischen Verhältnisse werden durch ein mäßig feuchtes und warmes Beckenklima mit einer mittleren Jahrestemperatur von etwa 10°C geprägt. Die Rheininsel Niederwerth gilt als klimatisch begünstigt. Das Gebiet gehört zu dem lufthygienisch hoch belasteten Raum des Neuwieder Beckens, der thermisch stark belastet ist und eine schlechte Durchlüftung aufweist. Im Plangebiet sind keine Flächen mit relevanter klimatischer Ausgleichsfunktion vorhanden. Kleinflächig dienen die Bäume und sonstige Gehölzbestände als lokal wirksame Staub- und Schadstofffilter, sie nehmen jedoch nur unmittelbar lokalen Einfluss auf die standörtlichen Kli- maverhältnisse. Von einem relevanten Einfluss auf die klimatischen Verhältnisse umliegender Siedlungsstrukturen ist nicht auszugehen. Immissionen ergeben sich v.a. durch die Rheinschifffahrt.

Tabelle 8: Eignungs- und Bewertungskriterien, Ausprägung und Schutzwürdigkeit/ Schutzbe- dürftigkeit des Schutzgutes Klima / Luft Eignungs-/ Bewertungskriterien Ausprägung Schutzbedürftigkeit

 klimatische Ausgleichsfunktion gering-mittel mittel

 Einfluss auf siedlungsklimatische Bedingungen gering gering

 Thermische Belastung stark belastet hoch

 Immissionsbelastung mittel mittel

2.2.5 Schutzgut Landschaftsbild Nach den Darstellungen des „Landschaftsinformationssystems Rheinland-Pfalz“ befindet sich das Plangebiet im dicht besiedelten, urban geprägten Landschaftsraum „Neuwieder Rheintal- weitung“. Charakteristisch für das Plangebiet ist die Lage in der ebenen Flusslandschaft des Rheins auf der langgezogenen Rheininsel Niederwerth. Das ehemalige Wasserwerk befindet etwa 200 m westlich der Ortschaft Niederwerth. Das ein- bzw. zweigeschossige Gebäude, welches auf der rheinzugewandten Gebäudeseite großforma- tige Fensterflächen aufweist, wurde auf einer etwa zwei m hohen Aufschüttung errichtet

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Es ist umgeben von einer kleinen, derzeitig mit einem Bauzaun eingefriedeten Grünfläche mit altem Baumbestand, welcher teilweise eine gewisse visuelle Abschirmung des Baukörpers be- wirkt. Im räumlichen Umfeld des ehemaligen Wasserwerks befinden sich ein Freizeitgelände (Spiel- platz/ Grillplatz), welches ebenfalls teils alten Baumbestand aufweist, ein Schützenhaus sowie landwirtschaftlich bzw. gartenbaulich genutzte Flächen. Charakteristisch für die anschließende Kulturlandschaft auf der Insel ist ein streifenartiges Nut- zungsmuster mit einem Nebeneinander von Obstkulturen, Wiesen- und Ackerstreifen, Parzellen mit Grabeland, Gärten usw. Weiter reichende Sichtbeziehungen bestehen zu den teils bewaldeten, teils bebauten Hangzo- nen des Rheintals bei Vallendar. Markant ist das ortsbildprägende Hochhaus „Humboldthöhe“ in Vallendar. Der Rhein verläuft etwa 90 m westlich des ehemaligen Wasserwerks, ist jedoch aufgrund des dazwischen Gehölzbestands nicht einsehbar.

Tabelle 9: Eignungs- und Bewertungskriterien, Ausprägung und Schutzwürdigkeit/ Schutzbe- dürftigkeit des Schutzgutes Landschaftsbild Eignungs-/Bewertungskriterien Erlebniswirksame Ausprägung Einstufung Schutzbedürftigkeit Strukturen 1. Einzelelemente und Strukturen  Streuobstbestände/ Obstkulturen im Umfeld mittel-hoch mittel-hoch

 Offenlandflächen, Wiesen/ Weiden, Acker- im Umfeld mittel mittel land  markante Einzelbäume, Baumgruppen, im Gebiet und im hoch hoch Baumreihen Umfeld

 Wald, Waldränder, Gebüsch- und Gehölz- partiell vorhanden mittel mittel ränder  Wegraine, Säume, Ruderalfluren partiell vorhanden mittel mittel

 Infrastrukturausstattung; örtlicher Wander- mittel-hoch hoch Wanderwege, Ruhebänke, Aussichtspunkte weg/Radwanderweg

 Siedlungen, (dörfliche) Siedlungsränder gering gering gering

 kulturhistorisch / baugeschichtlich bedeu- - - - tende Struktur und Anlage  geomorphologische Kleinstrukturen, Bö- - - - schungen, Terrassen  Stillgewässer, Weiher, Teiche - - -  Fließgewässer Rhein im Umfeld, je- - - doch ohne Sichtbeziehun- gen

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Eignungs-/Bewertungskriterien 2. Komplexe Strukturen und Eigenschaften Ausprägung Einstufung Schutzbedürftigkeit  Naturnähe/-ferne mäßig mäßig mittel

 landschaftskulturelle Eigenart mittel mittel mittel-hoch

 Ensemblewirkung von Gebäuden, bauli- gering gering gering chen Anlagen  landschaftliche Vielfalt mittel mittel mittel-hoch

 Sichtbeziehungen, Sichtachsen mittel mittel mittel

 räumlich verbindende Strukturen, Gliede- mittel-hoch mittel-hoch hoch rungselemente (Gehölzstrukturen)

 Störung durch Geruch - - -

 Störung durch Lärm mittel mittel mittel

 Störung durch Zerschneidung - - -

 Störung durch Verfremdung gering gering mittel

2.2.6 Schutzgut Mensch und Gesundheit Aufgrund der anthropozentrischen Betrachtungsweise im Rahmen der Analyse und Bewertung der sonstigen Schutzgüter wird für eine Betrachtung des Umweltzustands unter dem Punkt „Mensch und Gesundheit“ auf diese sonstigen Schutzgütern verwiesen. Nachfolgend wird auf Aspekte eingegangen, die vorrangig im Zusammenhang mit dem Schutz- gut „Mensch und Gesundheit“ stehen.

Erholungsfunktion, Freizeitnutzung Der entlang des ehemaligen Wasserwerks verlaufende Fahrweg ist Teil eines örtlichen Rund- wanderwegs bzw. Radwanderwegs. Dieser Weg wird relativ häufig zum Spazierengehen bzw. zur Feierabend-/Naherholung frequentiert. Auf dem Wirtschaftsweg in Verlängerung des `Gesetzwegs` sind randlich Pkw-Stellplätze mar- kiert. Diese werden als Stellplätze von mit dem Pkw anfahrenden Spaziergängern, Joggern usw. genutzt. Im unmittelbaren Anschluss an das Gelände des ehemaligen Wasserwerks befindet sich ein Spielplatz mit integriertem Grillplatz. Diese Einrichtung wird insbesondere in den Sommermo- naten genutzt. Eine weitere relevante Einrichtung für die Freizeitnutzung stellt das nordwestlich gelegene Schützenhaus dar.

Immissionen vgl. Punkt „Klima/Luft“

Land- und Forstwirtschaft Die Wirtschaftswege im Plangebiet sind für die Landwirtschaft von Bedeutung, da sie Haupt- wege für die Erschließung von landwirtschaftlich genutzten Flächen darstellen.

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Im Übrigen ist das Plangebiet derzeitig für die Land- oder Forstwirtschaft nicht von Relevanz.

Tabelle 10: Eignungs- und Bewertungskriterien, Ausprägung und Schutzwürdigkeit/ Schutzbe- dürftigkeit des Schutzgutes Mensch Eignungs-/ Bewertungskriterien Ausprägung Schutzbedürftigkeit  Erholungs-/Freizeitfunktion mittel-hoch hoch

 Intensität von Immissionen mittel mittel

 Forst- und Landwirtschaft mittel mittel

 Altlasten nicht bekannt -

2.3 Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurch- führung der Planung (Nullvariante) Bei Nichtdurchführung der Planung sind keine relevanten Veränderungen gegenüber dem der- zeitigen Umweltzustand zu erwarten. Grundsätzlich wird die bioökologische Funktion der verschiedenartigen Gehölzstrukturen im Plangebiet mit zunehmendem Reifegrad tendenziell ansteigen. Bei Verzicht auf eine Nutzungsänderung ist längerfristig davon auszugehen, dass die derzeitig noch offenen Bereiche im Gelände brachfallen und zunehmend verbuschen, so dass sich dort längerfristig ein geschlossener Gehölzbestand entwickeln wird. Von dieser Entwicklung werden vor allem gehölzgebundene Vogelarten profitieren. Gleichzeitig wird das Habitatpotential für In- sekten und insekten-/samenfressende Vogelarten zusehends eingeschränkt.

2.4 Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchfüh- rung der Planung

2.4.1 Berücksichtigung artenschutzrechtlicher Belange nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Das Eintreten artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i.V.m. Abs. 5 BNatschG wird nicht erwartet: Im Rahmen der Verwirklichung der Bauleitplanung sind Eingriffe in Vegetationsstrukturen ledig- lich im Bereich des landwirtschaftlichen Gemüsefelds (durch eine Parkplatzerweiterung) zu erwarten. Nicht gänzlich auszuschließen sind zudem kleinere Eingriffe im Bereich von extensiven Rasen- bereichen, Gras-/Staudenfluren, Einzelsträuchern oder bei der randlichen Schnitthecke auf dem Gelände des ehemaligen Wasserwerks. Der tierökologisch relativ hochwertige alte Baumbestand bei dem ehemaligen Wasserwerk so- wie die Laubbäume im Bereich der vorhandenen Parkplatzfläche sollen durch entsprechende Festsetzung gesichert und erhalten werden.

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Es ist davon auszugehen, dass die ökologischen Funktionen der etwaig kleinflächig betroffenen Vegetationsstrukturen aufgrund des relativ geringfügigen Umfangs der Inanspruchnahme im räumlichen Umfeld, z.B. im Bereich der umliegenden Obstkulturen sowie der Gehölzbestände innerhalb des Spielplatzgeländes und am Schützenhaus, weiterhin erfüllt werden können. Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs.1 Nr. 3 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG sind somit nicht zu erwarten. Bau-/anlagenbedingte Tötungen von europarechtlich geschützten Tierindividuen können wei- testgehend ausgeschlossen werden. Schnittmaßnahmen an Gehölzen sind außerhalb der Vogelbrutzeit durchzuführen. Vorkommen gebäudebewohnender Vogel- oder Fledermausarten werden nicht erwartet; eine Neubebauung oder Erweiterung des vorhandenen Gebäudes ist nicht beabsichtigt. Eine signifikante Erhöhung des nutzungsbedingten Tötungsrisikos ist nicht zu erwarten. Tö- tungstatbestände gem. § 44 Abs.1 Nr. 1 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG sind somit nicht zu befürchten. Eine relevante Zunahme von Störreizen gegenüber dem derzeitigen Zustand ist im Rahmen der geplanten Nutzung nicht zu erwarten. Das Eintreten von Störungstatbeständen gem. § 44 Abs.1 Nr. 2 BNatSchG wird nicht prognostiziert. Die Verwirklichung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans ist somit mit artenschutzrechtli- chen Belangen vereinbar.

2.4.2 Verträglichkeit mit den Erhaltungszielen von Natura 2000-Gebieten Etwa 90 m westlich der Plangebietsgrenze beginnt die Gebietskulisse des FFH-Gebiets „Mittel- rhein“ (Gebietsnummer (FFH-5510-301). Vor diesem Hintergrund wurde eine Natura 2000-Vorprüfung (FFH-Verträglichkeitsprognose) erstellt. Diese kommt zu dem Ergebnis, dass im Zusammenhang mit der Verwirklichung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans keine erhebliche Beeinträchtigungen des FFH-Gebiets zu erwarten sind.

2.4.3 Voraussichtliche Umweltauswirkungen der Planung Hintergrund für die Aufstellung des Bebauungsplans ist, das Gebäude des ehemaligen Wasser- werks zukünftig als Kultur- und Vereinshaus mit angeschlossenem Ausstellungs- und Informationszentrum für erneuerbare Energien zu nutzen. Die vorgesehenen Festsetzungen zum Maß der baulichen Nutzung entsprechen dem vorhan- denen Gebäudebestand. Das Gebäude soll in seinen äußeren Abmessungen nicht verändert werden. Lediglich eine Ergänzung des oberen Geschosses bis max. der Außenwände des Erd- geschosses soll möglich sein. Die verkehrliche Erschließung des künftigen sonstigen Sondergebietes wird ausschließlich über vorhandene Wirtschaftswege erfolgen. Zum Nachweis der erforderlichen Stellplätze bei Veranstaltungen wird der vorhandene befes- tigte Parkplatz südlich des Wasserwerks als „öffentliche Parkfläche“ ausgewiesen. Eine Neuversiegelung wird dort nicht erfolgen.

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Tabelle 11: voraussichtliche Umweltauswirkungen Potential Voraussichtliche Umweltauswirkungen Umfang Beeinträchti- gungsintensi- tät Boden  Beseitigung ökologischer Bodenfunktionen durch Befesti- maximal > gung (im Bereich der öffentlichen Parkplatzfläche) ~ 580 m² Neu-befesti- Vorbelastungen: durch landwirtschaftliche Nutzung gung

Wasser Verringerung des Infiltrationsvermögens für Niederschlags- maximal wasser, Befestigung (wasserdurchlässig) ~ 580 m² << Neu-befesti- Eine Behinderung des Hochwasserabflusses (Lage im Ab- gung flussbereich sowie innerhalb des Überschwemmungs-gebiets) wird nicht erwartet, da eine Neubebauung oder Erweiterung des vorhandenen Gebäudes nicht zulässig sein wird.

Pflan- Inanspruchnahme von Vegetationsstrukturen: zen/ - Gemüsefeld 580 m² <± Tiere, Lebens- Nicht gänzlich auszuschließen sind zudem kleinere Eingriffe räume im Bereich von extensiven Rasenbereichen, Gras-/ Stauden- - << fluren, Einzelsträuchern oder bei der randlichen Schnitthecke auf dem Gelände des ehemaligen Wasserwerks.

Klima/ Zunahme von Lärm- und Schadstoffemissionen, v.a. durch - <<1 Luft an- und abfahrende Pkw (bei kulturellen Veranstaltungen und Ausstellungen)

Vorbelastungen: Geräuscheinträge v.a. durch Rheinschiff- fahrt, benachbarte Schießanlage

Land- etwaige Beeinträchtigung der örtlichen Wahrnehmung durch 580 m² << schafts- Erweiterung einer Parkplatzfläche bild

Mensch  Zunahme von Lärm- und Schadstoffemissionen, v.a. - << und Ge- durch an- und abfahrende Pkw sundheit  Schaffung einer Einrichtung für kulturelle Zwecke (Infor- - positive Auswir- mations- und Ausstellungsgebäude für regenerative kungen Energien, Kultur- und Vereinshaus)

Vorbelastungen: Geräuscheinträge, vorhandene Baukörper

Im Übrigen wird für eine Betrachtung der Umweltauswirkun- gen auf den Menschen aufgrund der vielfältigen Wechselbeziehungen und der anthropozentrischen Betrach- tungsweise auf die sonstigen Schutzgüter verwiesen .

Erläuterungen zur Tabelle: >> = sehr hoch << = sehr gering > = hoch - = nicht betroffen ± = mittel ? = individuelle Betroffenheit unklar < = gering

1 Eine relevante zusätzliche Verkehrsbelastung wird im Rahmen der vorgesehenen Nutzung nicht erwartet.

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2.4.4 Auswirkungen auf die Fläche Das Plangebiet weist einen Flächenumfang von etwa 4.900 m² auf. Da die vorgesehenen Festsetzungen zum Maß der baulichen Nutzung dem vorhandenen Ge- bäudebestand entsprechen, die für Stellplätze möglichen Flächen begrenzen, die Erschließung über vorhandene Wirtschaftswege erfolgt und ein vorhandener Parkplatz als Parkfläche genutzt werden kann, erfolgt nur eine geringfügige zusätzliche Flächeninanspruchnahme. Außerdem wird eine südlich anschließende Fläche als Parkfläche festgesetzt. Die zusätzliche Flächeninanspruchnahme durch die zusätzliche Parkplatzfläche beträgt etwa 580 m².

2.4.5 Auswirkungen hinsichtlich der Anfälligkeit für schwere Unfälle/ Katastrophen Der nächste Störfallbetrieb gemäß 12. BImSchV befindet sich gemäß dem „Verzeichnis der Be- triebsbereiche“ etwa 700 m entfernt in Koblenz im Bereich des Rheinhafens. Es handelt sich um ein Tanklager. Aufgrund der Lage des Plangebiets auf einer Rheininsel ist diesbezüglich jedoch nicht von einer erhöhten Anfälligkeit des Plangebiets für schwere Unfälle/ Katastrophen auszugehen. Die geplante Nutzung weist kein besonderes Risiko für von der Fläche bzw. durch die Nutzung ausgehende Unfälle auf.

2.4.6 Wechselbeziehungen Wechselwirkungen beschreiben die vielfältigen Beziehungen zwischen Mensch, Tier, Pflanzen. Boden, Wasser, Klima, Luft und Landschaft, Kultur- und Sachgüter. Die Umwelt versteht sich darin als System im Sinne eines Wirkungsgefüges: „Wechselwirkungen im Sinne § 2 UVPG sind die in der Umwelt ablaufenden Prozesse. Die Ge- samtheit der Prozesse - das Prozessgefüge- ist Ursache des Zustands der Umwelt wie auch ihrer weiteren Entwicklung. Die Prozesse unterliegen einer Regulation durch innere Steuerungs- mechanismen (Rückkopplungen) und äußere Einflussfaktoren.“ Danach sind im Rahmen der Umweltprüfung auch diejenigen Umweltveränderungen zu be- trachten, die mittelbare und indirekte Auswirkungen auch auf Komponenten der Umwelt auslösen, soweit sie aufgrund zu erwartender Projektauswirkungen von erheblicher oder ent- scheidungsrelevanter Bedeutung sein können. Aufgrund der Komplexität ökosystemarer Wirkungszusammenhänge können in einer Umwelt- prüfung nur mögliche entscheidungsrelevante Wechselbeziehungen aufgezeigt werden. Eine Bewertung ist nach bisherigem Kenntnisstand (es fehlen handhabbare Bewertungsmaßstäbe) nicht möglich (vgl. dazu “Arbeitsanleitung Wechselwirkungen in der UVP“). Die nachfolgende Wirkungsmatrix macht die voraussichtlichen relevanten Wechselwirkungen innerhalb der verschiedenen Schutzgüter erkennbar. Nicht dargestellt sind die jeweils wirksa- men Prozesse.

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Tabelle 12: Wirkungsmatrix: Darstellung von voraussichtlichen Wechselbeziehungen zwischen den Schutzgütern

Schutz- gut Funk-

Wirkung auf auf Wirkung

Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität

- u. sonstige Sachgüter sonstige - u. Gesundheit/Wohlbefinden Gesundheit/Wohlbefinden Erholung/Freizeit Wohnen/Wohnumfeld Pflanzen Tiere Vielfalt biologische Bodenfunktion ökolog. Lebensraum Ertragspotential natürl. Speicher-/ Regulationsfunkt Lebensraumfunkt. Grundwasserdarg. Ausgleichsfunkt. klimat. Ausgleichsfunkt. lufthygien. Mensch - - - Lebensräume - - - Boden - - - - Wasser - - Klima - - Landschaftsästhet. Siedlungsbild, tion, Erholungsfunkt. Kultur Wirkung von Konkurrie- Veränderung Inanspruch- Nutzung Anthropo- Freizeit-/ Er- Vom Men- Mensch rende der Nutzung, nahme von Trinkwasser, gene holungsnutzu schen Raumansprü- Pflege; Zer- Boden, Ver- Abflussver- Klimabelas- ng, Gestal- geschaffene che, << störung von << siegelung, - halten von - tungen, << tung von < Kultur- u. - anthropogen Lebensräu- Verdichtung, Oberflächen- Stadtklima Landschaft Sachgüter bedingte Im- men Stoffeinträge wasser missionen, ... Pflan- Nahrungs- Konkurrenz Standort- Bodenwas- Binden von Elemente der Teil von Kul- zen, grundlage, um Standort, grundlage, serhaushalt, Schad stoffen, Landschaft tur- u. Tiere, Teil der na- Arterhaltung/ Lebensraum, (Teil)Lebens- Sauerstoff- Sachgütern Lebens- türlichen Synergien Nahrungs- raum produzent    < < > - räume Umgebung quelle, Gewässer Kreislauf Bo- den  Pflanze Boden Lebens- Lebensraum, Anreiche- Filterwirkung, Mikro-/ Strukturele- Archivfunk- grundlage, Standort- rung, Stoffeintrag Mesoklima- mente tion Produktions- grundlage Deposition bedingungen, grundlage, > > von Stoffen  < Bodentempe-  << - Standort der ratur Ressourcen- träger Wasser Trink- u. Limnische Bodenwas- Stoffeintrag, Lokalklima, Struktur-/ Ge- Teil von Kul- Brauchwas- Lebens- serhaushalt, Wasserkreis- Luftfeuchte, staltungsele tur- u. sernutzung, räume, Verlagerung lauf Nebel, Wol- ment Sachgütern Heilwasser << Nahrungs- - von Stoffen, <  ken < - - grundlage nasse Depo- sition

Klima, Lebens- (Teil)Lebens- Bodenluft, Temperatur- Beeinflus- Bioklima, bi- Beständig- Luft grundlage, raum, Standortver- verhältnisse, sung oklimatische keit/Zerfall Atemluft, Standortver- hältnisse Transportme- regionaler/lo- Belastung von Kulturgü- stadtklimati- < hältnisse, < (Bodenklima,  dium << kaler < < tern - sche Wuchsbedin- Erosion, Ver- Klimaverhält- Bedingungen gungen lagerung von nisse Stoffen) Land- Ästhetische Lebensraum- Bodennut- Gewäs- Stadtklima, Natur-/ Kul- Kultur-/ Stadt/ schaft Empfindung, struktur zung serstruktur, Durchlüftung, turlandschaft Industrieland- > > > < < - - Wohlbefinden Wasserhaus- Windströ- schaft als halt mung Kulturgut Kultur- Kulturerbe, Ensemblewir- Standörtl. Ar- Teil von Kul- Verwitte- Kulturhistori- / und Kulturge- kung chivfunktion, turdenkmäler rung/Zerfall sche Sachgü- schichte - - natur- u. kul- - n und Kultur- - und Schädi- - Elemente der - - ter turgeschichtli landschaftsel gung Landschaft che Urkunde ementen

Wirkungszusammenhang besteht: < = Wirkungsintensität gering > = Wirkungsintensität hoch  = Wirkungsintensität mittel << = Wirkungsintensität sehr gering >> = Wirkungsintensität sehr hoch - = kein Wirkungszusammenhang

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2.5 Gebietsspezifische Zielsetzungen und Hinweise für die Planung - Her- leitung von Vermeidungs-, Minimierungs- und Ausgleichsmaßnahmen Darstellung der Landschaftsplanerischen Ziele und Anforderungen an die verbindliche Bauleit- planung

2.5.1 Schutzgut Pflanzen, Tiere, Lebensräume Als wesentliche Maßnahme zur Eingriffsvermeidung soll der alte Baumbestand nahe dem ehe- maligen Wasserwerk, welcher ein relativ hohes Lebensraumpotential aufweist, durch entsprechende Festsetzung gesichert werden. Zudem soll der Baumbestand im Bereich des Parkplatzes erhalten werden, da sich dort mit steigendem Entwicklungsalter weitere Lebens- raumangebote entwickeln werden. Außerdem soll die absolute Grundfläche auf 240 m² (entsprechend dem vorhandenen Gebäu- debestand) begrenzt werden und die verkehrliche Erschließung des künftigen sonstigen Sondergebietes ausschließlich über vorhandene Wirtschaftswege erfolgen. Als Parkplatzfläche wird zum Großteil ein vorhandener befestigter Parkplatz genutzt. Die Fläche für Parkplätze auf dem Sondergebietsgelände wird auf knapp 100 m² beschränkt.

Zum Ausgleich für die Inanspruchnahme einer Teilfläche eines Gemüsefelds durch eine Park- platzfläche sollen am Rand der Parkplatzfläche im Bereich bislang befestigter bzw. landwirtschaftlich genutzter Bereiche standorttypische Laubbäume angepflanzt werden. Dadurch werden Habitatmöglichkeiten neu initiiert.

Hinsichtlich des Schutzgutes besteht kein Bedarf an zusätzlichen Ausgleichsflächen/-maßnah- men außerhalb des Plangebiets.

2.5.2 Schutzgut Boden Grundsätzlich sind der sorgsame Umgang und die sparsame Inanspruchnahme von Böden be- sonders geboten, da ein Ausgleich für Verlust der Bodenfunktion i.d.R. nicht hergestellt werden kann. Zur Eingriffsvermeidung soll die absolute Grundfläche, die Fläche für Stellplätze im Sonderge- biet begrenzt werden und die verkehrliche Erschließung des künftigen sonstigen Sondergebietes ausschließlich über vorhandene Wirtschaftswege erfolgen. Zum Nachweis der erforderlichen Stellplätze bei Veranstaltungen wird der vorhandene befes- tigte Parkplatz südlich des Wasserwerks als „öffentliche Parkfläche“ ausgewiesen und erweitert. Eine Neuversiegelung wird dort nicht erfolgen, Stellplätze sind ausschließlich in wasserdurch- lässiger Bauweise auszuführen. Die nicht überbauten Grundstücksflächen im zukünftigen sonstigen Sondergebiet sind als Grünfreiflächen unter Vorgabe eines Gestaltungsrahmens zu erhalten, um eine natürliche Bo- denentwicklung zu gewährleisten. Als Ausgleich für die Befestigung einer Teilfläche eines Gemüsefelds soll am Rand der Park- platzfläche im Bereich bislang befestigter bzw. landwirtschaftlich genutzter Bereiche eine Fläche zum Anpflanzen von Laubbäumen ausgewiesen werden.

2.5.3 Schutzgut Wasser Aufgrund der Lage im Abflussgebiet und im Überschwemmungsgebiet des Rheins soll die absolute Grundfläche entsprechend dem vorhandenen Gebäudebestand begrenzt werden, so

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dass keine Erweiterung des vorhandenen Gebäudes mit entsprechenden nachteiligen Auswir- kungen auf den Hochwasserabfluss möglich ist. Grundsätzlich ist eine weitestmögliche Minimierung der zulässigen Neuversiegelung bzw. ein Verzicht auf Neuversiegelung anzustreben (siehe auch Kap. 2.5.2), damit sich der Oberflächen- abfluss nicht verschärft und die Grundwasserneubildungsrate weitgehend konstant bleibt. Zur Eingriffsvermeidung soll auch die verkehrliche Erschließung des künftigen sonstigen Son- dergebietes ausschließlich über vorhandene Wirtschaftswege erfolgen. Als Parkplatz soll größtenteils ein vorhandener befestigter Parkplatz genutzt werden und die Fläche für Stellplätze wird innerhalb des Sondergebietes auf zwei eingezeichnete Flächen mit unter 100 m² begrenzt. Stellplätze sind ausschließlich in wasserdurchlässiger Bauweise auszuführen.

2.5.4 Schutzgut Klima/ Luft Ein klimatischer Wirkungszusammenhang zwischen den Flächen im Plangebiet und den umlie- genden Siedlungsflächen ist nicht zu erkennen. Stark emittierende industrielle oder infrastrukturelle Anlagen kommen im Umfeld des Plange- bietes nicht vor. Unter immissionsschutzrechtlichen Gesichtspunkten ist keine wesentliche Beeinträchtigung der angrenzenden Wohngebiete infolge des geplanten Sondergebiets zu erwarten. Gleichfalls sind keine Beeinträchtigungen des künftigen Sondergebiets zu erwarten (siehe Kapitel 1.7.2 des städtebaulichen Teils).

2.5.5 Schutzgut Landschaftsbild Das Gebäude soll in seinen äußeren Abmessungen nicht verändert werden. Lediglich eine Er- gänzung des oberen Geschosses bis max. der Außenwände des Erdgeschosses soll möglich sein. Der städtebauliche Entwurf sieht bereits die planungsrechtliche Sicherung von altem Baumbe- stand innerhalb des Geländes des ehemaligen Wasserwerks sowie die Sicherung von Baumbestand im Bereich des Parkplatzes vor. Dadurch wird eine wesentliche Maßnahme zur Eingriffsvermeidung erfüllt. Im Übrigen sind keine für das Landschaftsbild besonders relevanten Strukturelemente von der Planung betroffen. Am Rand der Parkplatzfläche sollen standorttypische Laubbäume angepflanzt werden, womit zur örtlichen Strukturanreicherung beigetragen wird und die Parkplatzfläche landschaftsgemäß eingebunden wird. Dadurch können auch etwaige Beeinträchtigungen des Landschaftsbilds ausgeglichen werden.

2.5.6 Schutzgut Mensch und Gesundheit Eine wesentliche Beeinträchtigung umliegender Wohngebiete infolge des geplanten Sonderge- biets ist nicht zu erwarten. Gleichfalls sind keine Beeinträchtigungen des künftigen Sondergebiets zu befürchten (siehe Kapitel 1.7.2 des städtebaulichen Teils). Relevante Beeinträchtigungen der Landwirtschaft sind mit der Planung nicht verbunden. Die Wirtschaftswege bleiben weiterhin uneingeschränkt mit landwirtschaftlichen Maschinen und Ge- räten befahrbar. Durch die Schaffung einer Einrichtung für kulturelle Zwecke (Informations- und Ausstellungsge- bäude für regenerative Energien, Kultur- und Vereinshaus) ergeben sich grundsätzlich positive Auswirkungen auf das Schutzgut „Mensch“.

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2.6 Empfehlungen für die grünordnerischen Festsetzungen, Maßnahmen zur Vermeidung, Minderung und zum Ausgleich nachteiliger Auswirkun- gen sowie die Begründung (städtebaulicher Teil) Nachfolgend werden Empfehlungen für die Formulierung der grünordnerisch bzw. landschafts- planerisch relevanten Maßnahmen aufgeführt, die zur Vermeidung, Minderung und zum Ausgleich von Beeinträchtigungen beitragen. Dargestellt werden sowohl Maßnahmen, die als Festsetzungen in den Bebauungsplan über- nommen werden sowie solche, die als Hinweise aufgenommen werden sollen.

Empfehlungen für die grünordnerisch bzw. landschaftsplanerisch relevanten Festset- zungen:

 Fläche zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen Innerhalb der im Plan gekennzeichneten „Fläche zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen“ sind standorttypische hochstämmige Laubbäume anzupflanzen. Die Bäume sollen einen Abstand von 10 - 12 m untereinander sowie zu vorhandenen Bäumen auf- weisen. Zulässige Sorten sind: - Carpinus betulus (Hainbuche) - Prunus avium (Vogelkirsche) - Prunus padus (Traubenkirsche) - Quercus robur (Stieleiche) - Tilia cordata (Winterlinde) Die Baumpflanzungen sollten aus gestalterischen Gründen möglichst auf eine Baumart aus der Auswahl gemäß der Pflanzliste beschränkt werden. Die Pflanzungen sind dauerhaft zu unter- halten. Die allgemeinen Festsetzungen über Standort und Sortierung von Pflanzungen sind zu beach- ten.

 Erhalt von Baumbestand Der im Plan entsprechend gekennzeichnete Laubbaumbestand ist zu sichern, die Wurzelberei- che unter den Baumkronen sind vor zusätzlicher Verdichtung, Befestigung und Überschüttung freizuhalten. Zulässig sind schonende Pflegeschnitte. Vom Erhaltungsgebot kann im Einzelfall abgewichen werden, wenn dies aus Gründen der Ver- kehrssicherung erforderlich ist und von einer qualifizierten Fachkraft zuvor bestätigt wird.

 Gestaltung der nicht baulich genutzten Bereiche innerhalb des sonstigen Sondergebiets Die nicht überbauten bzw. nicht befestigten Grundstücksflächen innerhalb des sonstigen Son- dergebiets sind als Grünflächen zu erhalten und zu unterhalten. Für Gehölzanpflanzungen sind ausschließlich standortgerechte Gehölzarten der Laubholzflora zu verwenden. Anlagen für die ökologische Niederschlagswasserbewirtschaftung sind zulässig.

 Allgemeine Festsetzungen über Standort und Sortierung von Pflanzungen Für alle zu pflanzenden Bäume und Sträucher werden folgende Mindestsortierungen vorge- schrieben:

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- Bäume I. Ordnung, Hochstamm 3 x v., m.B. 16 - 18 cm StU - Bäume II. Ordnung, Hochstamm 3 x v., m.B. 16 - 18 cm StU - Heister: v. Hei., mit Ballen, 150-200 cm Höhe - Sträucher: v. Str., 4 Triebe, 60-100 cm Höhe StU = Stammumfang 3 x v = dreimal verpflanzt m.B. = mit Ballen v. Hei. = verpflanzte Heister v. Str. = verpflanzte Sträucher Bei Baumpflanzungen muss die offene oder mit einem dauerhaft luft- und wasserdurchlässigen Belag versehene Fläche pro Baum mindestens 6 m² betragen. Es muss jeweils ein durchwurzel- barer Raum mit einer Grundfläche von mindestens 16 m² und einer Tiefe von mindestens 0,8 m zu Verfügung stehen. Die Pflanzmaßnahmen sind spätestens in der auf die jeweilige Baumaßnahme nachfolgenden Vegetationsperiode durchzuführen. Gehölzpflanzungen sind dauerhaft zu unterhalten. Ausgefallene Gehölze sind in der nächsten Pflanzperiode zu ersetzen.

 Hinweise zum Artenschutz Bäume, Hecken, lebende Zäune, Gebüsche oder andere Gehölze dürfen ausschließlich im Zeit- raum vom 01. Oktober eines Jahres bis zum 28. Februar des Folgejahres (außerhalb der Brutphase gehölzbrütender Vögel) beseitigt, abgeschnitten oder auf den Stock gesetzt werden. Auf § 39 Abs. 5 BNatSchG wird verwiesen. Der etwaige Abriss von Gebäuden sollte möglichst im Zeitraum vom 01. Oktober eines Jahres bis zum 30. März des Folgejahres (außerhalb der Brutsaison gebäudebrütender Vogelarten und außerhalb der Zeit der Wochenstuben / Zwischenquartiernutzung von Fledermäusen) erfolgen. Unabhängig von dem Zeitraum des Abrisses von Gebäuden gelten die Regelungen zum spezi- ellen Artenschutz nach § 44 BNatSchG (z.B. Tötungsverbot und Nest-/ Quartiersschutz des Einzelindividuums), so dass ganzjährig vor Abriss von Gebäuden mittels einer Besichtigung durch eine fachkundige Person sichergestellt werden soll, dass keine artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände zu erwarten sind.

 Niederschlagswasser Es wird empfohlen, anfallendes Niederschlagswasser aus der Dachflächenentwässerung in ausreichend dimensionierten Behältnissen zurückzuhalten und als Brauchwasser zu nutzen. Überschüssiges Niederschlagswasser ist über die belebte Bodenzone breitflächig zu versi- ckern, sofern die standörtlichen Voraussetzungen dies zulassen.

 Flächenbefestigung Stellplätze, Wege, Hofflächen usw. sollen bei Neuanlage ausschließlich in wasserdurchlässiger Bauweise auszuführen. Empfohlen werden z.B. weitfugiges Pflaster, Schotterrasen, Rasengit- tersteine.

Tabelle 13: Regelungen im Bebauungsplan zur Vermeidungs-, Minimierungs- und Ausgleichs- maßnahmen

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Regelung im Vermeidungs-, Minderungsmaßnahmen, Begünstigtes Schutzgut Bebauungs- Ausgleichsmaßnahmen plan B W P/T,L K L M

Festsetzung Fläche zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und x x x x x x Nr. 3.2 und sonstigen Bepflanzungen Planzeich- nung Festsetzung Erhalt von Baumbestand x x x x Nr. 3.3 und Planzeich- nung Festsetzung Gestaltung der nicht baulich genutzten Bereiche innerhalb x x x x x x Nr. 3.4 des sonstigen Sondergebiets

Festsetzung Allgemeine Festsetzungen über Standort und Sortierung x x Nr. 3.1 von Pflanzungen

Hinweis 4.4 Hinweise zum Artenschutz x

Hinweis 4.5 Umgang mit Niederschlagswasser x x

Hinweis 4.6 Gestaltung befestigter Flächen x x x

Erläuterungen: B Boden W Wasser P/T, L Pflanzen, Tiere, Lebensräume K Klima/Luft L Landschaftsbild M Mensch

2.7 Eingriffsbilanzierung Die vorgesehenen Festsetzungen zum Maß der baulichen Nutzung entsprechen dem vorhan- denen Gebäudebestand. Eine Neubebauung oder Erweiterung des vorhandenen Gebäudes ist nicht beabsichtigt. Eine Neubefestigung von Flächen ist ausschließlich im Bereich der erweiterten öffentlichen Parkplatzfläche zu erwarten. Somit wird auch nur dieser Bereich in der folgenden Bilanzierung betrachtet. Tabelle 14: Eingriffsbilanzierung Bedarf an Ausgleichsflächen zur Kompensation verbleibender Eingriffe in Natur und Landschaft 2 Vorhabenbez. Bebauungsplan „Ehemaliges Wasserwerk“, OG Niederwerth

Grundlagen Landschaftspflegerischer Bestandsplan Bebauungsplan (Entwurf)

2 Ermittlung des Kompensationsflächenbedarfs in Anlehnung an den Kurzleitfaden für Buchungen auf dem Ökokonto, Hrsg.: Ministerium für Umwelt und Forsten 1995

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In Anspruch genommene Fläche Flächen- Maßnahmen/ Flächen, Fläche Flächen- Flächen- Flächen, m² faktor 3 die zum Ausgleich bei- m² faktor Wert Biotoptyp/Nutzungsart tragen

Rasen, davon 97 0,5 -49  Befestigung (wasser- durchlässig) durch Parkplatzflächen Gemüsefeld, davon  Befestigung (wasser- durchlässig) durch 583 0,5 -291 Parkplatzflächen

Ausweisung einer Flä- 348 1 +348 che zum Anpflanzen von Bäumen im Be- reich derzeitiger Parkplatzflächen/ landwirtschaftlicher Flächen Summe: -340 +348

Verhältnis Eingriffswert : Ausgleichswert 340 : 348 Differenz: (8)

2.8 Gegenüberstellung von Konflikten und Landschaftsplanerischen Maß- nahmen zur Vermeidung, Minderung und zum Ausgleich von zu erwartenden Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes und des Land- schaftsbildes Die Umsetzung der Planung kann zu folgenden nachteiligen Umweltauswirkungen führen:  Beseitigung ökologischer Bodenfunktionen durch Befestigung (im Bereich der öffentlichen Park- platzfläche)  Inanspruchnahme von Vegetationsstrukturen (Gemüsefeld)  etwaige Beeinträchtigung der örtlichen Wahrnehmung durch Erweiterung einer Parkplatzfläche  Teilbefestigung für Stellplätze im Sondergebiet  Zunahme von Lärm- und Schadstoffemissionen, v.a. durch an- und abfahrende Pkw bei kul- turellen Veranstaltungen und Ausstellungen Folgende Maßnahmen dienen der Vermeidung, Minderung und dem Ausgleich nachteiliger Aus- wirkungen auf die Umwelt:

3 Flächenfaktor: Der Flächenfaktor gibt das Verhältnis von erforderlicher Kompensationsfläche zur Eingriffsfläche wieder. Zu- oder Abschläge erfolgen nach Berücksichtigung ökologischer Kriterien bei der Bauleitplanung bzw. nach Funktio- nalität der Ausgleichsfläche

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 Begrenzung der absoluten Grundfläche auf 240 m² (entsprechend dem vorhandenen Ge- bäudebestand)  Begrenzung der Fläche für Stellplätze im Sondergebiet auf zwei Bereiche mit knapp 100 m²  verkehrliche Erschließung des künftigen sonstigen Sondergebietes ausschließlich über vor- handene Wirtschaftswege  größtenteils Nutzung eines vorhandenen befestigten Parkplatzes als Parkfläche  Ausweisung einer Fläche zum Anpflanzen von Bäumen am Rand des Parkplatzes  Vorgaben zur Erhalt von Baumbestand  Vorgaben zur Gestaltung der nicht baulich genutzten Bereiche innerhalb des sonstigen Son- dergebiets  Vorgaben zur Gestaltung befestigter Flächen  Empfehlungen zur Rückhaltung und zur Versickerung von anfallendem Niederschlagswas- ser

2.9 Zusätzliche Angaben

2.9.1 Technische Verfahren und Untersuchungsmethoden Umweltbericht zum Bebauungsplan:  Bestandsaufnahme der Biotop-/Nutzungsstrukturen durch örtliche Begehung und Luftbild- auswertung  Auswertung von digitalen Informationsdiensten, einschlägiger Fachliteratur und Fachplanun- gen  Aussagen zur Tierwelt geben potentielle Vorkommen aufgrund der standörtlichen Ausstat- tung wieder  Bewertung der Schutzgüter nach fachlich gebräuchlichen Kriterien  Die Prognose des zukünftigen Umweltzustands erfolgte unter Verwendung verbal-argumen- tativer, naturschutzfachlich gebräuchlicher Kriterien. Die angewendeten Verfahren sind allgemein anerkannt. Technische Defizite oder Schwierigkeiten bei der Anwendung der Verfahren, die für das Ergeb- nis der Umweltprüfung von Bedeutung sind, sind nicht bekannt. Die Informationsgrundlagen sind insgesamt als ausreichend zu betrachten.

2.9.2 Geplante Maßnahmen zur Überwachung erheblicher Umweltauswirkungen Gemäß § 4c BauGB müssen die Kommunen die erheblichen Umweltauswirkungen überwachen (Monitoring), die aufgrund der Durchführung der Bauleitpläne eintreten. Hierdurch sollen insbe- sondere unvorhergesehene nachteilige Auswirkungen frühzeitig erkannt werden, um geeignete Maßnahmen zur Abhilfe zu ermöglichen. Die Überwachung nach § 4c BauGB ist jedoch kein Instrument der Vollzugskontrolle. Im vorhabenbezogenen Bebauungsplan wird eine Fläche zum Anpflanzen von Bäumen festge- setzt. Die Umsetzung dieser Maßnahme wird durch die Gemeinde oder einem von ihr Beauftragten erstmalig spätestens 3 Monate nach Fertigstellung und anschließend nach 3 bis 5 Jahren durch Ortsbesichtigung überprüft und dokumentiert. Weitere Maßnahmen zur Überwachung erheblicher Umweltauswirkungen sind nicht erforder- lich.

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Zusätzliche Überwachungskontrollen sind beim Auftreten akuter Umweltprobleme aufgrund von Hinweisen der zuständigen Fachbehörden und/oder aus der Bevölkerung durchzuführen.

2.9.3 Allgemein verständliche Zusammenfassung Der Rat der Ortsgemeinde Niederwerth hat beschlossen, einen vorhabenbezogenen Bebau- ungsplan für das Gebiet „Ehemaliges Wasserwerk“ aufzustellen. Anlass für die Aufstellung des Bebauungsplanes ist die Absicht, das Gebäude zukünftig als Kultur- und Vereinshaus mit angeschlossenem Ausstellungs- und Informationszentrum für er- neuerbare Energien zu nutzen. Das Gebäude soll in seinen äußeren Abmessungen nicht verändert werden. Lediglich eine Er- gänzung des oberen Geschosses bis maximal der Außenwände des Erdgeschosses soll möglich sein. Für das Vorhaben ist die Ausweisung eines „Sonstigen Sondergebietes“ mit der Zweckbestim- mung „Anlagen für Freizeit, Bildung, Soziales und Kultur“ vorgesehen. Für den Bebauungsplan sind bei verschiedenen Umwelt-Schutzgütern die Ziele des Umwelt- schutzes von Bedeutung. Um diesen Zielen Rechnung zu tragen, werden bei der Aufstellung des Bebauungsplans verschiedene Maßnahmen berücksichtigt, die zur Vermeidung und zum Ausgleich von Beeinträchtigungen der Umwelt beitragen. Das Plangebiet liegt auf der Rheininsel Niederwerth und ist etwa 4.100 m² groß. Das Plangebiet umfasst das Gelände des ehemaligen Wasserwerks, welches sich etwa 200 m westlich der Ortschaft Niederwerth befindet, den befestigten Fahrweg zwischen der Ortschaft und dem ehemaligen Wasserwerk sowie einen angrenzenden Parkplatz. Auf dem Gelände des Wasserwerks befinden sich einige alte Laubbäume, zudem einzelne Sträucher, eine Hecke und Rasenbereiche. Auch auf dem angrenzenden Parkplatz wurden ei- nige Laubbäume angepflanzt, welche aber nur ein mäßiges Bestandsalter aufweisen. In der Umgebung des ehemaligen Wasserwerks befinden sich ein gehölzbestandenes Freizeit- gelände, ein Schützenhaus sowie landwirtschaftlich bzw. gartenbaulich genutzte Flächen. Was die Tierwelt betrifft, hat vor allem der alte Baumbestand nahe dem ehemaligen Wasser- werk eine Bedeutung. Dort können baumbrütende Vogelarten in den Altbäumen Nester anlegen. Es sind auch kleine Baumhöhlen vorhanden. Sommerquartiere für Fledermäuse kön- nen nicht ausgeschlossen werden. Auch bei dem sonstigen Gehölzbestand innerhalb des Plangebiets bestehen gewisse Nistmög- lichkeiten für freibrütende Vogelarten bzw. Busch-/Baumbrüter. Es ist zu erwarten, dass Fledermäuse im gesamten Gebiet nach Insekten jagen. Etwa 90 m westlich der Plangebietsgrenze beginnt das FFH-Gebiet „Mittelrhein“, ein europäi- sches Schutzgebiet. Bei den natürlich anstehenden Böden handelt es sich um Auenböden (Vega). Weite Teile des Plangebiets sind aber bereits versiegelt, überbaut oder befestigt (geschottert). Der Rhein verläuft etwa 90 m westlich des ehemaligen Wasserwerks. Das Plangebiet liegt in- nerhalb des Abflussbereichs des Rheins sowie innerhalb des festgestellten Überschwemmungsgebietes. Was die Erholungsnutzung betrifft, ist der Fahrweg entlang des ehemaligen Wasserwerks Teil eines örtlichen Rundwanderwegs bzw. Radwanderwegs. Im Anschluss an das Gelände des ehemaligen Wasserwerks befindet sich ein Spielplatz mit integriertem Grillplatz.

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Auswirkungen auf die Umwelt : Eingriffe in Grünflächen sind nur im Bereich des landwirtschaftlichen Gemüsefelds (durch eine Parkplatzerweiterung) zu erwarten. Dort wird Boden neu befestigt. Die vorhandenen Bäume sollen gesichert werden. Auch können vor allem durch an- und abfahrende Pkw Geräusche und Schadstoffe entstehen. Eine erhebliche Beeinträchtigung des FFH-Gebiets „Mittelrhein“ ist nicht zu erwarten. Im Bebauungsplan sollen verschiedene Maßnahmen berücksichtigt werden, welche der Ver- meidung, Minderung und dem Ausgleich von Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft dienen. Vorgesehen sind unter anderem:  Begrenzung der absoluten Grundfläche auf 240 m² (entsprechend dem vorhandenen Ge- bäudebestand)  verkehrliche Erschließung des künftigen sonstigen Sondergebietes ausschließlich über vor- handene Wirtschaftswege  größtenteils Nutzung eines vorhandenen befestigten Parkplatzes als Parkfläche  Ausweisung einer Fläche zum Anpflanzen von Bäumen am Rand des Parkplatzes  Vorgaben zur Erhalt von Baumbestand  Vorgaben zur Gestaltung der nicht baulich genutzten Bereiche innerhalb des Sondergebiets Die zu erwartenden (geringfügigen) Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft können in- nerhalb des Plangebiets vollständig ausgeglichen werden. Als Untersuchungsmethoden wurden insbesondere örtliche Begehung und die Auswertung von digitalen Informationsdiensten angewandt.

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2.9.4 Referenzliste der Quellen Folgende Quellen wurden für die im Bericht enthaltenen Beschreibungen und Bewertungen her- angezogen: Allgemeine Literatur:  Verzeichnis der Betriebsbereiche (Störfallbetriebe) in Rheinland-Pfalz. Ministerium für Um- welt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz. 2016  Arten- und Biotopschutz, 2. Auflage. Kaule, Giselher. Ulmer-Verlag 1991  Handbuch der Umweltverträglichkeitsprüfung. Storm, Peter-Christoph; Bunge, Thomas. Erich Schmidt-Verlag. 2015  Planung vernetzter Biotopsysteme Rheinland-Pfalz, Kreis Mayen-Koblenz. Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz. 1994 Internet-Datenquellen:  Digitales Landschaftsinformationssystem der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz (www.naturschutz.rlp.de)  Digitales Informationssystem der Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz (www.wasser.rlp.de)  Digitales Informationssystem des Landesamts für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz (www.lgb-rlp.de)

3 Zusammenfassende Erklärung

Nach § 10a BauGB ist dem Bebauungsplan eine zusammenfassende Erklärung beizufügen über die Art und Weise, wie die Umweltbelange und die Ergebnisse der Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung in der Änderungsplanung berücksichtigt wurden, und aus welchen Grün- den der Plan nach Abwägung mit den geprüften, in Betracht kommenden anderweitigen Planungsmöglichkeiten gewählt wurde.

Die zusammenfassende Erklärung wird nach Satzungsbeschluss erstellt.

Niederwerth, den

(Josef Gans) Ortsbürgermeister

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