Masterplan Innenstadt Rheinbach

Masterplan Innenstadt Rheinbach

Brilon Bondzio Weiser Masterplan Innenstadt rheinbach im Auftrag der Stadt Rheinbach

Stadtverwaltung Rheinbach Schweigelstraße 23 | 53359 Rheinbach Bürgermeister Stefan Raetz Margit Thünker-Jansen Helge Ptok Lars Kunze

Bearbeitung: pp a|s pesch partner architekten stadtplaner GmbH Hörder Burgstraße 11 | 44263 Dortmund Andreas Bachmann Frank Boberg Niklas Förstemann Merle Rottmann Doris Fischer-Pesch (Layout)

Verkehrsplanerische Begleitung: Brilon Bondzio Weiser Ingenieurgesellschaft für Verkehrswesen mbH Universitätsstraße 142 | 44799 Bochum Frank Weiser Daniel Lesch

Dortmund/Rheinbach, Januar 2017

Hinweis: Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wird auf eine geschlechter- spezifische Differenzierung, wie z. B. Teilnehmer/Innen, verzichtet. Entspre- chende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung für beide Geschlech- ter. Inhalt

1 anlass und Zielsetzungen 7

Teil A | Städtebaulicher Masterplan

2 rahmenbedingungen 10 2.1 Das Untersuchungsgebiet 11 2.2 rheinbach – Ein Überblick 11 2.3 Historische Entwicklung 12 2.4 Bestehende Planungen und Ziele 14

3 Analyse 16 3.1 standortprofil 16 3.2 sWOT-Analyse (Stärken, Schwächen, Chancen, Gefahren) 32 3.3 Bürger- und Akteursbeteiligung 34

4 leitziele und Gesamtkonzept 38 4.1 leitziele 38 4.2 Gesamtkonzept 39 4.3 projekte und Maßnahmen 40

Teil B | MaSSnahmenkonzept und Umsetzungsstrategie

5 handlungsstrategie 65 5.1 Zeit- und Finanzierungsplanung 65 5.2 Durchführung und Evaluierung 65

Quellenverzeichnis 66

Anhang 67 6 _ Anlass und Zielsetzungen 1 anlass UND ZIELSETZUNGEN

Die Rheinbacher Innenstadt verzeichnete in Untersuchungsraum. Er dient somit als Orien- den letzten Jahren eine dynamische Entwick- tierungsrahmen für die zukünftige Innenstadt­ lung. Diese positive Tendenz soll in die Zukunft entwicklung und stellt die Grundlage für weite- fortgeschrieben werden, indem noch vorhan- re Planungsschritte wie Gutachten oder Wett- dene Verbesserungspotentiale identifiziert, bewerbe dar. Als ein informelles, also nicht di- städtebauliche, freiraumplanerische und ver- rekt rechtswirksames Planwerk dient er als kehrliche Ziele definiert und bereits anstehen- Diskussions- und Entscheidungsgrundlage für de Projekte miteinander verzahnt werden. Aus- die politischen Gremien der Stadt Rheinbach. gangspunkt ist die zentrale Fragestellung, wie Ferner geben die vorliegenden Planungen eine der Untersuchungsraum in absehbarer Zukunft Orientierung für private Investi­tionen. räumlich organisiert und gestaltet werden soll, damit sowohl die Lebensqualität als auch die Mit dem Teil A | Masterplan Innenstadt wer- wirtschaftliche Entfaltung sichergestellt sind. den bestehende Vorhaben, Planungen und Prognosen in einem Planwerk zusammenge- Vor diesem Hintergrund wurden nachfolgende fügt, das die weitere Innenstadtentwicklung Fragen formuliert: darstellt, die räumlichen und funktionalen 33Wie kann das hochwertige Einzelhandels- Schwerpunkte der Entwicklung herausarbeitet und Dienstleistungsangebot erhalten und und Empfehlungen für organisatorische Um- gestärkt werden? setzung darlegen. Auf der Basis des Master- 33Wie können Potenzialflächen (z. B. Pallotti- plans erläutert Teil B | Maßnahmenkonzept Areal, Majolika-Areal) zukünftig genutzt und Umsetzungsstrategie die einzelnen Pro- werden? jekte. Beide Teile des Masterplans bilden das 33Wie können die historische Altstadt und „Integrierte Handlungskonzept“, welches als der Gräbbach besser erlebbar gemacht Grundlage für die Förde­rung von Maßnahmen werden? zur Stadtentwicklung und Stadterneuerung 33Wie und wo kann die gestalterische Quali- (Förderrichtlinien Stadterneuerung­ 2008), aber tät verbessert werden? auch für andere Förderwege, wie z. B. nach 33Wie kann die Aufenthaltsqualität für Pas- Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz santen erhöht werden? (GVFG), dienen soll. 33Wie kann das Miteinander aller Verkehrs­ teilnehmer – Autofahrer, Fußgänger und Die Erarbeitung erfolgte in enger Kooperation Radfahrer – verträglich gestaltet werden , mit der Stadtverwaltung, den Rhein­bacher Bür- und in diesem Zusammenhang das Fahr- gern sowie wichtigen Innenstadt­akteuren wie radnetz verbessert werden? Eigentümern oder Händlern. 33Wie kann die hohe Kfz-Verkehrsbelastung in der Innenstadt verringert werden? Wesentliche Bestandteile des Masterplans sind: Die Masterplanung der Rheinbacher Innen- 33eine aktuelle Bestandsaufnahme mit Dar- stadt ist ein fachübergreifendes Planungswerk, stellung der derzeitigen Situation und einer in dem die Vorgaben und Zielsetzungen für die Analyse der Stärken und Schwächen, zukünftige Entwicklung des Untersuchungs- 33die Erarbeitung eines Maßnahmenkon- raums festgehalten werden. Der Masterplan zepts, abgeleitet aus strategischen Ent- greift die Ziele der Stadtentwicklung „Rhein- wicklungszielen, bach 2030“ auf und konkretisiert diese für den

7 8 _ Anlass und Zielsetzungen 33die Einbeziehung der Bürgerschaft, der be- Teil B | Maßnahmenkonzept und Umset- troffenen Eigentümer, relevanter Akteure zungsstrategie und der politischen Gremien, Die abschließende Handlungsstrategie gibt 33die Kostenschätzung der vorgeschlagenen konkrete Empfehlungen, wie die vorgeschlage- Maßnahmen nen Projekte zeitlich, organisatorisch und finan- 33sowie Aussagen zur Förderung und Finan- ziell realisiert werden können. Eine tabellarische zierung der vorgeschlagenen Maßnahmen. Kostenübersicht bietet einen einfachen Über- blick über die geplanten Projekte. Der Masterplan für die Rheinbacher Innenstadt ist folgendermaßen aufgebaut: Im Anhang finden sich Dokumente, die der übersichtlichen Darstellung der Projekte und Teil A | Masterplan Innenstadt der Zeit- und Finanzplanung dienen. Dies um- Im Kapitel Rahmenbedingungen wird die fasst die Projektbögen sowie die Kosten- und Ausgangslage des Konzepts erläutert. Es um- Finanzierungsübersicht (KuF) gemäß der Vorla- fasst eine Abgrenzung des Untersuchungsge- ge der Bezirksregierung. biets, eine allgemeine und geschichtliche Ein- ordnung der Stadt sowie einen Überblick über Der Erarbeitungsprozess des Masterplans wur- bereits bestehende Konzepte, Planungen und de durch einen Arbeitskreis begleitet, der im Ziele, insbesondere über die übergeordneten Oktober und November 2015 den Expertenge- strategischen Ziele der Stadtentwicklung 2030. sprächen beiwohnte und im März 2016 sowie im Februar 2017 tagte. Die Gruppe setzte sich Im Kapitel Analyse wird die Innenstadt zu- aus Vertretern der planenden Büros, der Stadt- nächst unter einer Vielzahl von Aspekten – verwaltung sowie der Politik zusammen und z. B. Wohnen, Handel oder Verkehr – analy- diente der Koordination und Abstimmung aller siert. Die Stärken, Schwächen, Chancen und wichtigen Schritte. Aufgrund des hohen Stel- Gefahren für die Innenstadt werden in einer lenwerts des Themenfelds „Verkehr, Mobilität „SWOT-Analyse“ herausgearbeitet. Im An- und Barrierefreiheit“ wurde das Büro „Brilon schluss werden der Ablauf und die Ergebnisse Bondzio Weiser Ingenieurgesellschaft für Ver- der Bürgerbeteiligung dargestellt. kehrswesen“ als verkehrsplanerischer Berater hinzugezogen. Aufgaben des Büros waren die Im Kapitel Leitziele und Gesamtkonzept wer- Messung von Verkehrsströmen und die Bera- den aus den Ergebnissen der Analyse grundle- tung für verkehrsrelevante Themen sowie die gende Ziele für die Innenstadt entwickelt. An- Erarbeitung von verkehrstechnischen Lösun- schließend werden daraus das Gesamtkonzept gen für die Planung von Straßen und Knoten- sowie zahlreiche konkrete Projekte abgeleitet. punkten im Rahmen des Masterplan-Prozes- Die Projekte umfassen verschiedene Einzel- ses. maßnahmen und werden sowohl textlich als auch in Plänen dargestellt.

9 Teil A | Städtebaulicher Masterplan

2 RAHMENBEDINGUNGEN

Gebietsabgrenzung

10 _ Teil A | Rahmenbedingungen 2.1 Das Untersuchungsgebiet von 69,7 km², woraus sich eine Bevölkerungs- dichte von rund 387 Einwohnern je km² ergibt. Kern des Untersuchungs- und Fördergebiets­ ist die historische Altstadt, die ursprünglich Rheinbach setzt sich aus zehn Ortsteilen zu- durch die Stadtmauer und den Graben be- sammen. Neben der kleinstädtisch geprägten grenzt wurde. Ergänzt wird das Gebiet durch Kernstadt mit rd. 15.700 Einwohnern gibt es die gründerzeitlichen Stadterweiterungen nach neun ländlich geprägte Ortsteile mit zusam- Norden (Richtung Bahnhof) sowie nach Südos- men rd. 11.100 Einwohnern, darunter die vier ten (Richtung Gräbbach). Weiterhin umfasst größeren Ortsteile , Neukirchen, das Plangebiet den Bereich der Majolika-Fabrik Oberdrees und Wormersdorf mit Einwohner- im Norden, den Einkaufsstandort „Alte Molke- zahlen zwischen 1.300 und 3.300. Die Ortstei- rei“ und das Gebiet des Vinzenz-Pallotti-Kol- le Hilberath, Niederdrees, Queckenberg, Ra- legs. Die genaue Abgrenzung erfolgt im Nor- mershoven und Todenfeld haben jeweils weni- dosten entlang der Keramikerstraße, Richtung ger als 900 Einwohner. Osten bildet die Gymnasiumstraße die Plange- bietsgrenze. Weiter nach Süden verläuft die Die Stadt Rheinbach erlebte in den letzten Grenze an der hinteren Grundstücksgrenze der Jahrzehnten aufgrund ihrer Lage im wirtschaft- Bebauung vor dem Voigtstor. Nach Südosten lich prosperierenden Einzugsbereich der ehe- bilden die Schützenstraße und der Gräbbach maligen Bundeshauptstadt ein erheb- die Gebietsgrenze. Im Süden endet das Plan- liches Bevölkerungswachstum. Zwischen gebiet hinter der Grundstücksgrenze der Be- 1984 und 2009 wuchs die Bevölkerung von bauung am Stadtpark sowie im weiteren Ver- rd. 22.100 auf rd. 27.100 Personen, dies ent- lauf südlich des Himmeroder Walls und des spricht einem Wachstum von fast 23% (vgl. Prümer Walls. Im Südwesten verläuft die Gren- IT.NRW 2015: 5). Seit 2008 verfügt Rheinbach ze hinter der Bebauung an der Martinstraße, sowohl über einen Geburtenüberschuss (mehr knickt dann ins Münstergäßchen ab und ver- Geburten als Sterbefälle) als auch über eine läuft dann entlang der Straße „Am Grindel“. positive Wanderungsbilanz (mehr Zugezogene Richtung Westen bilden der Euskirchener Weg als Fortgezogene) (vgl. IT.NRW 2015: 6). Die sowie die Straße „An der alten Molkerei“ die Altersstruktur Rheinbachs entspricht überwie- Grenze; im Nordwesten ist das Gebiet durch gend dem Landesdurchschnitt, lediglich der die Leberstraße und die Kettelerstraße be- Anteil der 25- bis 50-Jährigen ist leicht unter- grenzt. durchschnittlich, der Anteil der über 50-Jähri- gen hingegen leicht überdurchschnittlich (vgl. 2.2 Rheinbach – Ein Überblick IT.NRW 2015: 8). Für die Zukunft sagen die Prognosen von IT.NRW einen weiteren Bevöl- Die Stadt Rheinbach liegt im südlichen Nord- kerungszuwachs voraus. Demnach wird die rhein-Westfalen am westlichen Rand des Einwohnerzahl zum Jahr 2025 auf rd. 28.100 Rhein-Sieg-Kreises unmittelbar an der Grenze Personen und zum Jahr 2040 sogar auf rd. zu Rheinland-Pfalz. Mit rd. 26.800 Einwohnern 29.100 ansteigen (vgl. IT.NRW 2015: 9). Be- bildet die Stadt ein wirtschaftliches und gesell- sonders stark wird gemäß der Prognose vor schaftliches Mittelzentrum in der Metropolre- allem der Anteil der Bevölkerungsgruppe über gion Köln/Bonn (vgl. Website Stadt Rheinbach 70 Jahren wachsen. 1). Die Stadt erstreckt sich auf einer Fläche

11 Aufgrund des direkten Anschlusses an die nen zurückgegangen. Die Arbeitslosenquote Autobahn A61 sowie an das regionale S-Bahn- auf Kreisebene lag Anfang 2016 bei 5,6 % (vgl. Netz verfügt die Stadt über eine sehr gute Website Rhein-Sieg-Kreis, 17.05.2016) und da- Verkehrs­anbindung. Am Standort Rheinbach mit deutlich unter dem Landesdurchschnitt gibt es mehrere Grundschulen und weiterfüh- von 8 %. rende Schulen sowie das staatliche Berufskol- leg Glas, Keramik, Gestaltung. Seit 1995 exis- 2.3 Historische Entwicklung tiert darüber hinaus ein Standort der Hoch- schule Bonn/Rhein-Sieg mit den Fachrichtun- Das Gebiet westlich des Rheins war bereits gen Wirtschaftswissenschaften und ange- zu Zeiten des Römischen Reichs besiedelt, wandte Naturwissenschaften. wovon zahlreiche archäologische Funde noch heute Zeugnis ablegen. Die Römische Was- Rheinbach verfügt über eine solide mittelstän- serleitung aus der nach Köln (Römerka- disch geprägte Wirtschaftsstruktur. Im Jahr nal) verlief durch das Rheinbacher Stadtgebiet 2014 gab es rd. 6.100 sozialversicherungs- unter der heutigen Münstereifeler Straße und pflichtig Beschäftigte am Arbeitsort, von de- der Bahnhofstraße (vgl. Website Freundes- nen über die Hälfte im Dienstleistungssektor kreis Römerkanal, 18.02.2016). Einige Teilstü- beschäftigt war. Der Anteil der Beschäftig- cke wurden geborgen und an verschiedenen ten im Bereich Handel, Gastgewerbe, Verkehr Orten der Kernstadt, z. B. in der Pützstraße, und Lagerei lag mit rd. 27% deutlich über dem aufgestellt. Landesdurchschnitt, der Anteil im Bereich des produzierenden Gewerbes mit knapp 20% hin- Die erste urkundliche Erwähnung der Siedlung gegen deutlich darunter (vgl. IT.NRW 2015: Rheinbach stammt aus dem Jahr 762 (vgl. 15). Die Arbeitslosenzahl ist zwischen 2000 Website Stadt Rheinbach 2). Im Mittelalter er- und 2015 von 1.069 Personen auf 790 Perso- fuhr die Stadt aufgrund ihrer Lage an der be- deutenden Aachen-Frankfurter Heeresstraße Basisdaten (in Teilen die heutige Hauptstraße) unter dem Nordrhein-Westfalen Rittergeschlecht von Rheinbach deutlichen Rhein-Sieg-Kreis Aufschwung. Im 18. Jh. diente Rheinbach als Höhe: 173 m ü. NHN französische Kantonsstadt sowie im 19. Jh. als

Stadtfläche: 69,74 km2 preußische Kreisstadt und stellte damit eine untergeordnete Verwaltungsstadt dar. Einen Einwohner: 26.852 (31.12.2014) weiteren Entwicklungsschub brachte die 1880 fertiggestellte Eisenbahnlinie Bonn – Euskir- chen, sie machte die als Luftkurort ausgezeich- nete Stadt zu einem beliebten Ausflugsziel. Für die nördlich gelegenen Ortsteile bewirkte die Bahnstrecke zudem ein deutliches Sied- lungswachstum, der Zentralort wurde bis auf Plangebiet Fläche: ca. 55 ha Erweiterungen um wenige Straßenzüge von ca. 0,7% der Stadtfläche dem Eisenbahnbau hingegen wenig berührt und verblieb als eine kleine Acker- und Verwal- tungsstadt ohne größere Gewerbe- oder In- dustrieansiedlungen.

12 _ Teil A | Rahmenbedingungen Bronzeplatte und Teilstück des Römerkanals

Quelle: Stadt Rheinbach

Urkaster

Rheinbach 1945

vollständig zerstörte Gebäude

schwer beschädigte Gebäude

leicht beschädigte Gebäude

Kriegerstraße

Bahnhofstraße

Vor dem Dreesentor

Grabenstraße

Hauptstraße

Voigtstor

13 Baudenkmal in der Bach- und Weiherrstraße

Nach dem Zweiten Weltkrieg – in dem der Ortschaften weitgehend zu erhalten und die Zentralort zu etwa 70 % zerstört wurde – be- Entwicklungen konzentrisch auf den Zentralort deutete die Ernennung Bonns zur Hauptstadt auszurichten. einen enormen Bedeutungsgewinn für die ge- samte Region. In diesem Zusammenhang wur- 2.4 Bestehende Planungen und Ziele de Rheinbach zu einem beliebten Wohnstand- ort, dessen Attraktivität 1973 durch den An- Bereits vor der Erarbeitung des Masterplans schluss an die Autobahn noch erhöht wurde. wurden für das Rheinbacher Zentrum mehrere Räumlich konzentrierte sich bis etwa 1955 das Analysen, Konzepte und Planungen durch die Wachstum in erster Linie auf den Zentralort, Stadt oder durch externe Planungsbüros erar- im Folgenden auf die nördlichen Ortschaften beitet. Im weiteren Verlauf des Masterplans und ab 1970 auf den Süden. Durch die seit den wird auf diese Arbeiten mehrfach zurückge- 50er Jahren konsequent geplante und gesteu- griffen und ihre Ergebnisse werden weiterent­ erte Siedlungsentwicklung gelang es, die ge- wickelt. Als Grundlage dienten in erster Linie wachsenen Strukturen im Zentralort und den folgende Konzepte:

14 _ Teil A | Rahmenbedingungen Kallenturm

33Entwicklungs- und Handlungskonzept 33Natur, Erholen, Freizeit und Sport: Be- Rheinbach (Hamerla, Gruß-Rinck und Part- wahrung naturräumlicher Qualitäten, Akti- ner, 2004) vierung der Tourismuspotenziale, Stärkung 33Gestaltungssatzung über besondere Anfor- der Erholungsfunktion derungen an die Gestaltung von baulichen 33Verkehr, Mobilität und technische Infra- Anlagen und Werbeanlagen im Kernbereich struktur: Erhalt und Optimierung bestehen- der Stadt (Stadt Rheinbach, 2007) der Systeme, Nutzung neuer Mobilitäts­ 33Einzelhandels- und Zentrenkonzept Rhein- systeme, Barrierefreiheit bach (Stadt Rheinbach, 2008) 33Wirtschaft und Arbeit: Imagepflege der 33Rahmenplanung Malteser Gesundheitszen- Stadt, Weichenstellung für eine neue Ge- trum (Stadtplanung Zimmermann, 2016) samtstrategie der Wirtschaftsförderung 33Anregungen aus der Bürgerschaft (z. B. 33Klimaschutz und Energiewandel: Rhein- durch den ADFC Rheinbach) bach für aktiven Klimaschutz: Steigerung der Energieeffizienz und der Produktion von Eine zentrale Grundlage für die Entwicklung effektiv sinnvollen erneuerbaren Energien der Ziele sind darüber hinaus die im Jahr 2008 33Innenstadt: Stärkung und Sicherung der beschlossenen „Strategischen Ziele der Stadt­ Innenstadt als starkes Zentrum des Einzel- entwicklung – Rheinbach 2030“. Das überge- handels und der Dienstleistungen ordnete Leitziel ist der Ausbau und die Siche- 33Sicherheit: Bewahrung des sicheren Le- rung der mittelzentralen Funktion Rheinbachs bensumfelds in Rheinbach, Optimierung und die Positionierung als Stadt mit hoher Le- der Standortpräsenz der Polizei, Förderung bensqualität, sehr guter Bildungsinfrastruktur, einer ausgewogenen Sozialstruktur einer leistungsfähigen Wirtschaft und nachhal- tigem zukünftigem Wachstum. In neun The- Die „Strategischen Ziele der Stadtentwick- menfeldern werden die folgenden Ziele des lung – Rheinbach 2030“ sind nicht nur für die zukünftigen stadtentwicklungspolitischen Han- gesamtstädtische Entwicklung maßgebend, delns dargestellt: sie gehen auch auf die Entwicklung der Innen- stadt ein. Dabei wird die langfristige Sicherung Ziele und operative Zielsetzungen: und Optimierung einer wohnungsnahen Ver- 33Bildung, Kultur und soziale Infrastruktur: sorgung der Bevölkerung angestrebt. Zudem Rheinbach als Bildungsstadt und leistungs- gilt die Verbesserung der Angebotsbreite so- fähiges Bildungszentrum in der Region er- wie der Qualität des Einzelhandels in der In- halten nenstadt als Zielsetzung. Weiterhin wird auf 33Bevölkerung: Dreifachstrategie Demogra- die Steigerung des Erlebniswertes, der Attrak- phischer Wandel (Abschwächung des de- tivität von Aufenthalt, Einkauf und Begegnung mographischen Wandels, Umgang mit ver- Wert gelegt. Insbesondere die Reduzierung änderten strukturellen Rahmenbedingun- des Durchgangsverkehrs in der Innenstadt ist gen, Integration von Jung und Alt sowie in der Zielsetzung verankert. Ebenso wird ein verschiedener Kulturen), Entwicklung eines ausgewogener Anteil an Grünflächen, Bepflan- „Handlungskonzeptes Demographie“ zung und künstlerischen Akzenten (z. B. Skulp- 33Bauen und Wohnen: Stabilisierung der turen) angestrebt. Bevölkerungsstruktur Rheinbachs – Rhein- bach, einschließlich der Ortschaften, als at- traktiven Wohnstandort erhalten

15 3 ANALYSE

3.1 Standortprofil positive Entwicklung um 5 bis 10 Prozent vor. Damit wird sich Rheinbach entgegen dem 3.1.1 Bevölkerung hauptsächlich negativen Trend in Nordrhein- Für die Stadt Rheinbach wird für die nahe Zu- Westfalen entwickeln. Die stärkste Zunahme kunft eine positive Bevölkerungsentwicklung ist allerdings in den Altersgruppen 65 bis 79 prognostiziert. Bezugnehmend auf die Daten Jahre und ab 80 Jahren zu erwarten. Mit einer der Bertelsmann-Stiftung wird die Bevölke- Zunahme um rund 40 bzw. 80 % sind diese Al- rungszahl von 2012 bis 2030 voraussichtlich tersgruppen deutlich am stärksten an der posi- um 7,2 % steigen, sodass im Jahr 2030 rund tiven Bevölkerungsentwicklung beteiligt. Eben- 28.540 Menschen in Rheinbach leben werden. so werden aber auch leichte Zunahmen in den Das BBSR (Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Altersgruppen 0 bis 2 Jahre, 3 bis 5 Jahre, 6 Raumforschung) sieht in der Bevölkerungs- bis 9 Jahre und 10 bis 15 Jahre prognostiziert. und Haushaltsprognose 2035 im Zeitraum In den übrigen Altersgruppen von 16 bis 64 2015 bis 2030 für den Rhein-Sieg-Kreis eine Jahren werden dagegen bis 2030 negative Entwicklungen erwartet. Am stärksten zeigt sich die Abnahme in der Altersgruppe der 19- bis 24-Jährigen mit rund 15 %. Dies deckt sich mit den Wanderungsbewegungen im Jahr 2012. Dabei ist eine negative Bildungswande- rung festzustellen, der eine positive Familien- und Alterswanderung sowie eine positive Wanderung mit Beginn der 2. Lebenshälfte ge- genüber stehen (vgl. Bertelsmann- Stiftung).

In Rheinbach zeigt sich somit in Zukunft ein positiver Trend in der Bevölkerungsentwick- –15 und mehr lung. Bei differenzierter Betrachtung fällt aller- –15 bis –9 dings auf, dass sich dieser Trend zum Großteil –9 bis –3 auf die älteren Generationen bezieht. Dies soll- –3 bis unter 3 te in der zukünftigen Stadtentwicklung berück- +3 bis +9 sichtigt werden. Gleichzeitig ist eine Förderung +9 und mehr der bereits prognostizierten leichten Zunahme der jüngeren Altersgruppen von Bedeutung, um Rheinbach als zukunftsfähige Stadt ent­ wickeln zu können. Zur Stärkung der Alters- gruppe der erwerbsfähigen 16- bis 64-Jähri- Veränderung der Bevölke- rungszahl 2012 bis 2035 gen ist ein ausreichendes Angebot am Arbeits- in % markt nötig. In den „Strategischen Zielen der Stadt­entwicklung – Rheinbach 2030“ wird dies Datenbasis: BBSR-Bevölkerungsprog- bereits mit entsprechenden Zielsetzungen be- nose 2012 bis 2035 rücksichtigt.

16 _ Teil A | Analyse links: Rheinbach: Rheinbach: Wie entwickelt sich die Bevölkerungszahl von 2012 bis 2030? Bevölkerungsprognose für % Wird die Einwohnerzahl 2012 bis 2030 sinken oder steigen? Rheinbach 2012 bis 2030 7 rechts: Entwicklung der Einwohner- zahl in Rheinbach 2012 bis 6 2030

Quelle: 5 Wegweiser Demographie; 26.630 28.540 Bertelsmann Stiftung ® 4

3

2012 2030 ® +7,2 % 2015 2020 2025 2030

links: Rheinbach: Rheinbach: Wie siehr die Bevölkerungsentwicklung 2012 bis 2030 nach Wie sehen 2012 Wanderungsbewegungen für ausgewählte Bevölkerungsentwicklung Altersgruppen aus? Altersgruppen aus? in Rheinbach 2012 bis 2030 nach Altersgruppen

rechts: ab 80 Wanderungsbewegungen in -12 Bildungswanderung Rheinbach 2012

65-79 Quelle: Wegweiser Demographie; Bertelsmann Stiftung 45-64

25-44 Familienwanderung +17

19-24

16-18

Wanderung Beginn +3 2. Lebenshälfte 10-15

6-9

3-5 Alterswanderung +7

0-2

-20 -10 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 %

17 3.1.2 Verkehr, Mobilität, Barrierefreiheit Die durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke Als Grundlage für die verkehrliche Begleitung wurde mittels gebräuchlicher Tagesganglinien des Masterplans Innenstadt wurden im Vorfeld hochgerechnet. umfangreiche Erhebungen im Stadtgebiet durchgeführt. Am Donnerstag, dem 01. Okto- Die Stadt Rheinbach verfügt über eine sehr ber 2015, fanden Kfz-Verkehrszählungen in gute Anbindung im Bereich des Kfz-Verkehrs. den Zeiträumen 06.00 - 10.00 und 15.00 - 19.00 Über die Landesstraße L158 und im weiteren Uhr an 8 Knotenpunkten im Stadtgebiet statt. Verlauf über die Bundesstraße B266 ist die An- Zudem wurde eine Parkraumerhebung im Zeit- schlussstelle „Rheinbach“ der Autobahn A61 raum von 07.00 – 19.00 Uhr auf 10 öffentlichen in rd. fünf Minuten erreichbar. Somit besteht Kfz-Stellplatzanlagen durchgeführt. Die Ergeb- eine gute Vernetzung mit dem Straßennetz nisse der Erhebungen dienen als Basis für die mit großräumiger und überregionaler sowie Analyse und Bewertung der Ausgangssituati- regionaler und nahräumiger Verbindungsfunk- on, für Kfz-Verkehrsprognosen und zur Prüfung tion. Über die übergeordneten Verkehrsver- Verkehrsbelastungen der der verkehrlichen Umsetzbarkeit einzelner bindungen besteht eine direkte Anbindung an Knotenpunkte zur Spitzen- stunde am Nachmittag städtebaulicher Entwicklungsoptionen. den Großraum Köln-Bonn. Mit dem Bahnhof

18 _ Teil A | Analyse Rheinbach besitzt die Innenstadt zudem einen Anbindung der Ortsteile ist gewährleistet (vgl. attraktiven Zugang zum S-Bahn-Netz Richtung Einzelhandels- und Zentrenkonzept Rheinbach Euskirchen oder Bonn. Die S23 verkehrt auf 2008: 20). Der Radverkehr spielt in der Rhein- dieser Route zu den Hauptverkehrszeiten mor- bacher Innenstadt aktuell nur eine untergeord- gens und abends in einem viertelstündlichen nete Rolle. Entlang der Hauptverkehrsstraßen Takt. Neben der Bahn stehen zusätzlich Bus, finden sich nur vereinzelt Radverkehrsanlagen, Taxibus, Anruf-Sammeltaxi und der im Sep- die Hauptstraße ist aufgrund des Einrichtungs- tember 2010 eingeführte „Rheinbacher Stadt- verkehrs und der starken Kfz-Belastung für hüpfer“ im öffentlichen Personennahverkehr Radfahrer wenig attraktiv. Im Untersuchungs- (ÖPNV) zur Verfügung. Der „Stadthüpfer“ soll gebiet finden sich vereinzelt Fahrradständer, insbesondere mobilitätseingeschränkte Perso- die zentrale Fahrradabstellstation am Bahnhof nen ansprechen und trägt damit zur Barriere- ist unterdimensioniert. freiheit bei (vgl. Website Stadt Rheinbach 2). Insgesamt ist das ÖPNV-Netz in Rheinbach gut Prinzipiell zeichnet sich das Untersuchungsge- ausgebaut, im Zentralort ist ein fast flächen- biet aufgrund der ebenen Topographie durch Verkehrsbelastung der ein- deckendes Busnetz vorhanden, und auch die ein hohes Maß an Barrierefreiheit aus. An ei- zelnen Straßenabschnitte

19 Stadtmauer nigen Knotenpunkten ist die Barrierefreiheit al- frequentiert sind hingegen die kostenpflichti- lerdings noch ausbaubar, in der Hauptstraße gen Parkplätze auf den Wällen und dem Dein- verfügen viele Geschäfte über Stufen und er- zer Platz sowie die äußeren Teilbereiche der schweren somit den Zugang. Parkplatzanlage an der Keramikerstraße.­ In den Randlagen ausserhalb des Untersuchungsge- Innerhalb des Untersuchungsgebiets gibt es bietes (z.B. Haltepunkt Römerkanal, Freizeit- zahlreiche Parkplätze für Besucher der Innen- park etc.) stehen weitere Parkplatzangebote stadt. Am zentralsten liegt die kostenpflichti- zur Verfügung. ge Tiefgarage am Deinzer Platz mit 81 Plätzen. Auf dem Prümer Wall und Himmeroder Wall Die Tabelle zeigt eine Übersicht der Auslas- am südlichen Rand der Altstadt befinden sich tung der einzelnen Anlagen im Tagesverlauf. insgesamt 176 kostenpflichtige Parkplätze, auch der kleine Parkplatz am Bungert mit 33 Problematisch stellt sich für die Innenstadt die Parkplätzen ist kostenpflichtig. Darüber hinaus zeitweise hohe Kfz-Verkehrsbelastung der als gibt es in der Innenstadt ein Angebot an Park- Einbahnstraße geführten Hauptstraße dar. plätzen ohne Gebühren: Westlich des Rathau- Ausgelöst wird dieses Problem insbesondere ses befindet sich der unbefestigte Parkplatz durch Durchgangsverkehr und Binnenverkehr „Grabenstraße“ im Blockinnenbereich, der so- aus den westlichen und südlichen Kernstadt- wohl von Innenstadtbesuchern als auch von bereichen (vgl. Entwicklungs- und Handlungs- den Mitarbeitern der Verwaltung stark frequen- konzept Rheinbach 2004: 33). Die bestehende tiert wird. Die größte Parkplatzanlage innerhalb Nordumgehung wird von Fahrern im Untersu- des Untersuchungsgebiets erstreckt sich ent- chungsgebiet in der Regel nicht genutzt. Die lang der Keramikerstraße und der Bahnlinie. Betrachtung der Verkehrsmittelwahl verdeut- Die Anlage weist rd. 300 Parkplätze auf und licht, dass das Verkehrsproblem zum Teil auch wird teilweise als Park+Ride-Anlage genutzt. in der Bevorzugung des Autos gegenüber an- Direkt südlich der Bahn existiert eine weitere deren Verkehrsmitteln begründet ist. Mit Park+Ride-Anlage neben dem Bahnhof sowie 51,5 % stand 2001 der Pkw deutlich an erster der kleine Parkplatz „Am Getreidespeicher“ Stelle, gefolgt von der Fortbewegung zu Fuß mit 16 Plätzen. Die genannten Parkplätze wer- (23,8 %) und dem Fahrrad (20,4 %). Der ÖPNV den durch einzelne Kundenparkplätze (z. B. hatte trotz eines gut ausgebauten Netzes le- der Sparkasse) und durch straßenbegleitende diglich einen Anteil von 3,4 % (vgl. Verkehrs­ Parkplätze ergänzt. Die Belegung der Parkplät- untersuchung der Kernstadt Rheinbach 2003: ze wurde Ende 2015 durch das Verkehrspla- 17). nungsbüro Brilon Bondzio Weiser geprüft. Ge- mäß dieser Parkraumerhebung sind insbeson- Zusammenfassend ist festzustellen, dass die dere der Parkplatz Grabenstraße, die Park+Ri- Rheinbacher Innenstadt gut an das Straßenver- de-Anlage am Bahnhof sowie der Parkplatz Am kehrsnetz und das ÖPNV-Netz angeschlossen Getreidespeicher stark ausgelastet. Auch die ist. Verbesserungswürdig sind hingegen die zentralen Teilabschnitte des Parkplatzes an der mangelnde Attraktivität für Radfahrer, die star- Keramikerstraße sind stark belegt. Geringer ke Verkehrsbelastung der Hauptstraße sowie die vereinzelt ausbaubare Barrierefreiheit.

20 _ Teil A | Analyse Anzahl 44 66 68 41 117 16 59 33 176 94 81 94 Uhrzeit P1 P2A P2B P3A P3B P4A P4B P5 P6 P7 P8 P9 Park+Ride Keramiker­ Bahnhof Am neuen Am neuen Am Getreide­ Am Getreide­ Bungert Wälle Am Deinzer Grabenstr straße Rheinbach Wasserwerk Wasserwerk speicher speicher Grindel Platz Parkschein Parkschein Parkschein 07:00 84 33 57 15 1 94 44 0 2 9 12 61

08:00 80 44 85 54 6 94 56 24 19 13 16 82

09.00 80 56 85 88 14 94 68 45 42 28 26 94

10:00 80 53 87 115 15 94 90 88 47 44 43 97

11:00 84 53 85 90 15 100 92 94 69 43 65 95

12:00 86 61 85 132 19 88 100 85 52 39 52 95

13:00 89 58 87 117 19 81 86 42 33 40 47 94

14:00 91 77 96 115 18 100 71 45 28 35 41 87

15:00 93 61 94 88 15 94 83 61 47 31 35 90

16:00 73 50 68 68 13 94 73 82 51 65 52 93

17:00 59 45 47 63 9 100 49 73 56 57 60 91

18:00 48 42 32 34 2 88 42 51 46 47 67

19:00 41 39 29 22 0 88 19 24 43 38 36 66

Gesamtstadt | Auslastung der Parkplätze in %

Gesamtanzahl der Parkplätze 889

Parkplatzübersicht

21 Hauptstraße

Knotenpunkt Wilhelmsplatz

Verkehrsnetz Gesamtstadt

22 _ Teil A | Analyse Vor dem Voigtstor

Verkehr Verkehrsnetz Untersuchungsraum Haupterschließung Parkplatz

innere Erschließung Fahrtrichtung

Bahnlinie (S-Bahn)

Bahnhalt

Bushaltestelle

23 Bahnhof

Busnetz

24 _ Teil A | Analyse Exkurs: Trends im Bereich Verkehr und Mobilität

Im Bereich der Mobilität steht nicht der Ausbau der – eröffnen diese auf der einen Seite die Möglichkeit das in deutschen Städten bereits sehr guten – Verkehrsin- eigene E-Bike aufzuladen. Auf der anderen Seite bie- frastruktur im Vordergrund, sondern vielmehr die ver- ten sie die Gelegenheit, ein z. B. durch die Stadt oder besserte Integration der verschiedenen Verkehrsträ- ein Verkehrsunternehmen bereitgestelltes E-Bike aus- ger sowie ein intelligentes Verkehrsmanagement. Ein zuleihen. Im Bereich des ÖPNV stehen insbesondere besonderer Stellenwert kommt hier der Optimierung die Optimierung und bedarfsgerechtere Gestaltung der des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) sowie bestehenden Angebote im Vordergrund. Ziel ist es, die der Verbesserung der Bedingungen für den Fuß- und Frequentierung der Innenstädte sicherzustellen und Radverkehr zu. Durch steigende Mobilitätskosten im zugleich die Umweltqualität und die Lebensqualität ih- Bereich des motorisierten Individualverkehrs (MIV) ge- rer Besucher und Bewohner zu erhöhen. winnen die alternativen Verkehrsträger zunehmend an Bedeutung. Begünstigt wird diese Entwicklung durch Der MIV (motorisierter Individualverkehr) wird auch bei die fortwährenden Parkplatzprobleme in der Innen- einer wachsenden Bedeutung des Umweltverbundes stadt sowie durch ein wachsendes Umwelt- und Ge- einen erheblichen Teil der Verkehrsleistung tragen. Da- sundheitsbewusstsein. So kann beispielsweise der ak- her müssen die Potenziale, den Kraftfahrzeugverkehr tuelle Trend zu Elektrofahrrädern – den sogenannten möglichst stadtverträglich und umweltschonend abzu- „E-Bikes“ oder „Pedelecs“ – dazu beitragen, dass das wickeln, konsequent genutzt werden: Rad als Verkehrsträger wieder stärker und insbesonde- 33Für Innenstadtbesucher, die auf die Nutzung des re für weitere Strecken benutzt wird. Dabei findet das Pkw angewiesen sind, steht bereits ein umfassen- Rad nicht mehr überwiegend im Freizeitverkehr seinen des Stellplatzangebot in Parkhäusern und Tiefgara- Einsatz, sondern auch vermehrt zur täglichen Nutzung gen zur Verfügung. Um Parksuchverkehre zu ver- im Alltags- oder Pendlerverkehr zur Arbeit. Da etwa 47 meiden und die Attraktivität der Einkaufsbereiche % der PKW-Pendlerfahrten in NRW in einem Entfer- zu stärken, ist eine Harmonisierung der Tarife und nungsbereich unter 10 km erfolgen, besitzt der Fahr- Öffnungszeiten anzustreben. radverkehr ein hohes Potenzial. Zudem ist anzuneh- 33Der Trend zum Carsharing birgt die Chance, gera- men, dass sich der Berufsverkehr aufgrund ähnlicher de in den dicht besiedelten Innenstadtwohnquar- Start- und Zielrelationen gut bündeln lässt. Aus diesem tieren den knappen öffentlichen Parkraum effektiv Grund besteht die Forderung nach schnellen und leis- auszunutzen und Kraftfahrzeugverkehr zu vermin- tungsfähigen Radverkehrsverbindungen, die das Fahr- dern. Der Wunsch, ein eigenes Auto zu besitzen, rad als Alternative zum Auto fördern. weicht zunehmend der flexiblen Pkw-Nutzung. Für die wachsende Zahl von Carsharing-Fahrzeugen Eine Möglichkeit zur Stärkung der Verbindungen zwi- sind geeignete Stellflächen einzurichten. schen einzelnen Stadtteilen und der Innenstadt stellt 33Die Elektromobilität ist als emissionsfreie Antriebs- der Bau von „Radschnellwegen“ mit großzügigen Spu- form für die stärker belasteten Straßenräume der ren und einer möglichst kreuzungsfreien Wegefüh- Innenstadt von besonderer Bedeutung. Durch die rung dar. In den Niederlanden finden sich Wegesyste- Einrichtung von weiteren E-Ladestationen an ge- me dieser Art bereits in vielen Städten, in Deutschland eigneten Standorten sind diese vergleichsweise sind mehrere Systeme dieser Art in Planung. Eine wei- umweltschonenden Fahrzeuge zu fördern. tere Maßnahme zum Ausbau des Radverkehrsanteils ist der Bau von Fahrradstationen. Komfort und Sicher- Die Grenzen zwischen den verschiedenen Verkehrs­ heit erhalten bei der Fahrradnutzung einen immer hö- arten werden insgesamt zunehmend fließender. In heren Stellenwert. Zeiten von Smartphone und mobilem Internet wer- den der Zugang zu den verschiedenen Mobilitätsan- Dabei ist auch an Fahrradrastplätze, Beleuchtung, Fahr- geboten und deren intermodale Verknüpfung wesent- radwegweisung und Informationstafeln, Luftstationen lich erleichtert. Dies senkt die Hemmschwelle für den oder Überdachungen zu denken. Der steigende Bedarf Wechsel auf andere Verkehrsträger und eröffnet die an sicheren Unterstellmöglichkeiten für das Verkehrs- Chance, die Potenziale des Umweltverbundes besser mittel Fahrrad an allen wichtigen Verkehrsknotenpunk- zu nutzen. Zugleich wird damit insbesondere die her- ten wie z. B. (Bus-)Bahnhöfen ist ein weiterer wesent- anwachsende Generation angesprochen, die mit ihrem licher Trend eines veränderten Mobilitätsverhaltens. Mobilitätsverhalten den Stadtverkehr der Zukunft prä- In diesem Zusammenhang sind E-Bike-Stationen zu gen wird. nennen. An den zentralen Orten einer Stadt gelegen

25 Baudenkmäler im Stadt- 3.1.3 Stadtbild, Baustruktur bild: Pfarrkirche St. Martin, Das Untersuchungsgebiet setzt sich aus meh- dezustand in der Altstadt erscheint überwie- Pumpe und Hof Raaf reren Teilbereichen mit jeweils unterschiedli- gend gut, nur sehr vereinzelt existieren Bauten chen Baustrukturen zusammen. Prägendster mit erkennbarem Sanierungsbedarf. An einzel- Teil ist die historische Altstadt, die ursprüng- nen Stellen gibt es in den durchgehenden Stra- lich durch die Stadtmauer und den Graben be- ßenfluchten störende Baulücken oder minder- grenzt wurde. Die Bausubstanz besteht in die- genutzte Grundstücke mit einer eingeschossi- sem Bereich aus 2- bis 3-geschossigen Stadt- gen Bebauung (z. B. Schuppen oder Garagen). häusern, in kompakter, blockrandschließender Außerhalb des mittelalterlichen Kerns schließen Bauweise. Die Dächer sind typischerweise als sich nach Norden, Westen und Osten gründer- dunkelbraun bis schwarz eingedeckte Sattel­ zeitliche Stadterweiterungen an, welche ent- dächer ausgeführt. Die Häuser selbst sind lang der größeren Straßen eine ähnliche Bebau- überwiegend hell verputzte Steingebäude, ver- ungsstruktur und -dichte wie in der Altstadt auf- einzelt finden sich auch Fachwerkhäuser. Ins- weisen. In den Wohnstraßen nimmt die Dichte gesamt stellt sich die Baustruktur nicht so ho- ab, hier findet sich ein Mix aus gründerzeitli- mogen dar wie in vielen vergleichbaren histori- chen Stadthäusern oder Villen sowie Reihen- schen Stadtkernen, die Hauptstraße ist aller- häusern und Mehrfamilienhäusern späteren Da- dings aufgrund der durchgängigen Bebauungs- tums. Nach Süden hin erstreckt sich entlang höhe und der giebelständigen Gebäudestel- der Straße „Stadtpark“ eine Bebauung mit Ein- lung als Ensemble klar erkennbar. Dominieren- familienhäusern. Besonderheiten im Stadtraum des Gebäude der Innenstadt ist die Kirche St. sind das Majolika-Areal mit einer dichten Indust- Martin. Eine Besonderheit stellt die ehemalige riebebauung sowie das Areal des Vinzenz-Pal- südliche Wallzone mit den beiden Stadttürmen lotti-Kollegs mit einer lockeren Bebauung aus Wasemer Turm und Hexenturm sowie dem einzelnen Schulgebäuden. Das Straßensystem teilweise erhaltenen Wallgraben mit Zugbrü- der Altstadt ist mittelalterlich geprägt. Neben cke dar. Der benachbarte Himmeroder Hof ist der zentral verlaufenden Hauptstraße gibt es eine außergewöhnlich gut erhaltene und groß- mehrere untergeordnete Straßen und Gassen. zügige Hofanlage in Fachwerkbauweise. Er Auffällig ist das System der Platzräume: statt ei- wird als Bürger- und Kulturzentrum genutzt nem großen zentralen Markt- oder Rathausplatz und beherbergt das Glasmuseum. Der Gebäu- existieren mehrere kleinere, gefangene Aufwei-

26 _ Teil A | Analyse tungen entlang der Hauptstraße. Hierzu zählen der Lindenplatz, der Vorplatz der Kirche sowie der Platz am Bürgerhaus. Der sogenannte „Deinzer Platz“ ist eine platzartig ausgebaute Fläche im Innenbereich eines Baublocks. Im Untersuchungsgebiet existieren aktuell elf Bau- denkmäler. Diese umfassen das Rathaus, den Bahnhof, das Amtsgericht, die Kirche St. Mar- tin, den Kallenturm, mehrere Fachwerkgebäude sowie Säulen, Pumpen und Wegekreuze.

Insgesamt stellt sich das Untersuchungsge- biet relativ inhomogen dar, der mittelalterliche Stadtkern und insbesondere die Hauptstraße reich beschreiben, Leerstandsproblematiken Einzelhandel in der Haupt- vermitteln aber einen klar erkennbaren altstäd- und „Trading-down-Effekte“ sind nicht zu er- straße und der Weiher- straße tischen Charakter. Der Zustand der Bausub- kennen, auch wenn der ein oder andere Leer- stanz erscheint überwiegend gut, baufällige stand aktuell zu verzeichnen ist. Im Altstadtbe- Häuser finden sich nur sehr vereinzelt. reich ist sowohl das kurz-, mittel- und langfristi- ge Marktsegment vertreten. Aufgrund der Ge- 3.1.4 Einzelhandel, Dienstleistungen bäude- und Parzellenstruktur der Innenstadt ist Der mittelalterliche Kern Rheinbachs ist auch das Einzelhandelsangebot nur bedingt ausbau- heute noch das Geschäftszentrum der Stadt fähig. Zusätzlich zum stationären Handel findet und lässt sich optisch sowie funktional als mit dem Wochenmarkt in der Pützstraße auch Hauptzentrum für den Einzelhandel beschrei- temporärer Einzelhandel in Rheinbach statt. ben (vgl. Einzelhandels- und Zentrenkonzept Ebenso wie das Einzelhandelsangebot konzen- Rheinbach 2008: 25). Neben der Hauptstraße trieren sich auch die Gastronomiebetriebe im zählen auch die Weiherstraße, die Pützstra- Altstadtkern Rheinbachs, mit rund 30 Betrie- ße und der Deinzer Platz zu den ausgeprägten ben besteht auch hier ein breites Spektrum Einzelhandelsstandorten innerhalb der Altstadt. (vgl. Einzelhandels- und Zentrenkonzept Rhein- Ebenso sind in der Schweigelstraße, am Him- bach 2008: 36). Genaue Zahlen zur Verkaufs- meroder Wall und in der Bachstraße Einzel- fläche oder zum Umsatz der Betriebe innerhalb händler zu finden, allerdings in deutlich gerin- der Innenstadt liegen nicht vor, da das Einzel- gerer Dichte. Außerhalb des mittelalterlichen handelskonzept zwar einen zentralen Versor- Kerns findet sich auch in den östlichen und gungsbereich abgrenzt, aber nur Statistiken für westlichen Verlängerungen der Hauptstraße – die Gesamtstadt Rheinbach liefert. also vor dem Voigtstor und vor dem Dreeser Tor – ein dichter Einzelhandelsbesatz. Hinter Zusammenfassend lässt sich das Einzelhan- dem Dreeser Tor existiert mit der „Alten Mol- dels- und Dienstleistungsangebot als umfang- kerei“ ein ergänzender Einzelhandelsstand- reich, attraktiv und stabil beschreiben. Ein wei- ort mit einem Lebensmittelvollsortimenter, ei- terer Ausbau des Angebots gestaltet sich auf- nem Lebensmitteldiscounter sowie Mode- und grund der geringen Flächenreserven allerdings Schuhmärkten. Die Ladenstruktur lässt sich eher schwierig. überwiegend als kleinteilig und abwechslungs-

27 Nutzungen im Erdgeschoss

Gastronomie und Hotelgewerbe Bankwesen

Dienstleistungen Wohnen

Gesundheitswesen öffentliche Gebäude

kleinteiliger Einzelhandel/ Untersuchungsbereich Kernstadt Lebensmittelhandwerk

großflächiger Einzelhandel

28 _ Teil A | Analyse Exkurs: Trends im Bereich Einzelhandel

Der Warenaustausch und die Versorgung der Bevölk­ rakteristische Fachgeschäfte, die in Folge sinkender erung mit Gütern hat für die Innenstadt seit jeher Marktanteile schließen müssen oder durch Filialisten eine Leitfunktion. Aufgrund der Flächenexpansion vie- verdrängt werden. Entsprechend gilt es Ansätze zu ler Einzelhandelsanbieter steht die Innenstadt jedoch entwickeln, wie große Shopping-Center besser in die seit mehreren Jahrzehnten in Konkurrenz zu Standor- bestehenden Strukturen integriert werden können, ten am Stadtrand („Grüne Wiese“) mit deutlich nied- gewachsenen Einzelhandelslagen gestärkt und tradi- rigeren Bodenpreisen. In den vergangenen Jahren tionelle Anbieter im Wettbewerb um die Kunden bes- lässt sich allerdings bei vielen Investoren eine Rück- ser aufgestellt werden können. Die ersten Ansätze besinnung auf innerstädtische Standorte feststellen. hierzu sind bereits in Form von neuen Geschäftskon- Dies betrifft hauptsächlich die Errichtung von inner- zepten zu beobachten. Beispielhaft können hier nam- städtischen Einkaufszentren, wie beispielsweise in hafte Möbelhäuser oder Baumärkte genannt werden, Dortmund (Thier-Galerie), Essen (Limbecker Platz) die zuletzt die Innenstädte als Standorte für kleinere oder Duisburg (Forum). Grundsätzlich können diese Ableger ihrer Ketten entdeckt haben. Ähnliches gilt Zentren zur Aufwertung der Innenstadt beitragen, sie für große Lebensmittelketten, die nach langjährigem bergen aber auch Risiken, da sie bei einer schlechten Rückzug wieder vermehrt kleinräumige „convenien- Integration oder einer zu großen Dimensionierung zu ce-stores“ in den Innenstädten eröffnen. Das dort an- vermehrtem Leerstand und der Abwertung bestehen- gebotene Sortiment ist bewusst auf kleinere Haushal- der Innenstadtlagen führen können (Trading-down- te bzw. Single-Haushalte zugeschnitten, welche kei- Effekte). ne Vorratskäufe tätigen, sondern nahezu täglich ein- kaufen gehen. Eine ernste Herausforderung stellt der aktuell sehr starke Trend zum Online-Shopping dar. Neben der Ein weiterer Trend bei großen Markenartikelherstel- bequemen Bestellung und Lieferung liegt hier der lern (insbesondere im Modebereich) geht zur Eröff- Vorteil vor allem in der sehr großen Auswahl, wel- nung von „flagship-stores“ mit einer großen Auswahl che von innerstädtischen Anbietern kaum zu realisie- an Produkten der eigenen Marke sowie einer hoch- ren ist. Neben einer Verlagerung der Marktanteile hat wertigen und oftmals spektakulären Warenpräsen- dieser Trend aber auch Auswirkungen auf die Ver- tation. Weiterhin bildet der sogenannte „multi-chan- kehrsbelastung. In vielen Innenstädten kann bereits nel“ bzw. „cross-channel“-Ansatz einen bedeuten- heute vielfach beobachtet werden, wie Transporter den Trend im Einzelhandel. Das Konzept verknüpft der verschiedenen Paketdienste den Verkehrsablauf dabei den stationären Einzelhandel mit den Vorteilen auf den Straßen behindern. Die Veränderungen im des Online-Handels. Bei Geschäften mit einem mul- Einkaufsverhalten der Kunden haben bereits zu weit- ti-channel-Konzept ist es für Kunden möglich, im In- reichenden Veränderungen im Einzelhandelsangebot ternet bestellte Waren im Geschäft anzuprobieren der Innenstädte geführt. Dies betrifft in erster Linie oder umzutauschen. Erste Ansätze legen die Vermu- die großen Warenhäuser, deren Schließung oftmals tung nahe, dass viele reine Internetanbieter in Zu- zu einer bedeutenden Einschränkung der Vitalität der kunft auch in den stationären Handel einsteigen. Innenstädte führt, sowie mittelständische und cha-

29 links: 3.1.5 Wohnen Wohnbebauung in der Neben ihrer Funktion als Versorgungsstand- Zielgruppen – wie Familien, Studenten und Se- Pallottistraße ort ist die Innenstadt wichtiger Wohnstandort nioren – verstärkt in die Innenstadt zu locken. Altbau in der Schweigel- für die Stadt Rheinbach. In der historischen Um das Wohnungsangebot in der Altstadt straße Altstadt wird ein Großteil der Gebäude zumin- langfristig attraktiv zu halten und Leerstände rechts: dest in den Obergeschossen zum Wohnen ge- zu vermeiden, sollte der Wohnungsbestand Volkshochschule und Amts- gericht nutzt, im restlichen Untersuchungsgebiet gibt laufend renoviert bzw. saniert werden. es mehrere Straßen mit reiner Wohnnutzung. Der Großteil des Wohnungsangebots befindet Insgesamt bietet die Rheinbacher Innenstadt sich in den ortstypischen Stadthäusern, zum ein attraktives Wohnangebot, vereinzelte Seg- Rand des Untersuchungsgebiets finden sich mente, insbesondere das familiengerechte aber auch Wohnungen in klassischen Mehr-, Wohnen, sind allerdings noch ausbaubar. Reihen- und Einfamilienhäusern. Vorteile des innerstädtischen Wohnens sind die direkte 3.1.6 Soziale Infrastruktur Nähe zu Einzelhandels- und Dienstleistungs- Innerhalb des Untersuchungsraums findet sich betrieben, zu Verwaltungseinrichtungen und eine Vielzahl an sozialen und kulturellen Ein- zur sozialen Infrastruktur (Schule, Kita, Kirche, richtungen sowie an Bildungseinrichtungen. Hochschule) sowie zum Bahnhof. Dies macht Die Rheinbacher Stadtverwaltung ist im di- die Innenstadt insbesondere für Senioren und rekt nördlich der Altstadt liegenden Rathaus Studenten attraktiv. Eine geringere Attraktivi- gebündelt; Gesundheitsamt (Außenstelle des tät besitzt die Innenstadt hingegen für Fami- Rhein-Sieg-Kreises), Amtsgericht und Volks- lien, das erhöhte Verkehrsaufkommen, das hochschule liegen in direkter Nachbarschaft. begrenzte Parkplatzangebot sowie das gerin- Das unmittelbar angrenzende Krankenhaus ist ge Angebot an Freiräumen und Spielplätzen nicht mehr als solches in Betrieb, wird aber als stellen für diese Zielgruppe ein Hemmnis dar. medizinisches Versorgungs- und ambulantes Auch ist das innerstädtische Wohnungsange- OP-Zentrum genutzt. Innerhalb der Altstadt be- bot oft unpassend und die Grundstücke – ins- finden sich die Kirche St. Martin sowie das zu- besondere im Altstadtkern – bieten aufgrund gehörige Gemeindehaus mit Bücherei und Ju- ihrer limitierten Größe nur wenig privaten Frei- gendzentrum. Am südlichen Rand der Altstadt raum. Mit der Entwicklung von Potenzialflä- liegen die Grundschule St. Martin sowie das chen bietet sich zukünftig die Möglichkeit, das Glasmuseum mit angegliedertem Kultur- und Wohnangebot zu erweitern und verschiedene Bürgerzentrum. Darüber hinaus gibt es inner-

30 _ Teil A | Analyse halb der Innenstadt zwei Kindergärten. Das im Untersuchungsgebiet liegende Vinzenz-Pallot- ti-Kolleg, eine private weiterführende Schule mit angeschlossenem Internat, hat zum Ende des Schuljahres 2015/2016 am 31.07.2016 ge- schlossen. Der ansässige Standort der Hoch- schule Rhein-Sieg liegt unmittelbar nördlich des Untersuchungsraums.

Die Rheinbacher Innenstadt zeichnet sich ins- gesamt durch ein äußerst umfangreiches, fuß- läufig erreichbares Angebot an sozialer Infra- struktur aus, welches nahezu alle Nachfrage- Der Sportplatz des ehemaligen Vinzenz-Pallotti- Treppe zum Gräbbach gruppen bedient. Kollegs ist die einzige innerstädtische Sportflä- Spielplatz an der che. Auch das Angebot an Spielplätzen ist rela- St. Martin-Schule 3.1.7 Natur, Freizeit, Tourismus, Kultur tiv gering, es gibt lediglich einen Spielplatz an Rheinbach liegt am Rand des Ahrgebirges und der St.Martin-Schule. Vereinzelt gibt es kleinere somit am Übergang zwischen Rheinland und Angebote, beispielsweise vor der Volkshoch- Eifel. Die Umgebung ist geprägt durch Obstan- schule. Diese Spielplätze bieten allerdings kein bau sowie durch bewaldete Hügel und bie- Angebot für Kleinstkinder, sodass für diese Al- tet viel Raum für Aktivitäten wie Reiten, Wan- tersgruppe ein Nachhholbedarf besteht. Rhein- dern oder Radfahren. Das Freiraumsystem bach ist ein beliebtes Ausflugsziel für die nähe- der Stadt Rheinbach ist bestimmt durch einen re Umgebung, insbesondere den Großraum großzügigen Freiraumzug entlang des Gräb- Köln-Bonn. Wichtige touristische Anlaufpunkte bachs, der sich von Süden bis kurz vor die In- in der Innenstadt sind die drei erhaltenen nenstadt erstreckt und auch den Stadtpark um- Stadttürme, und das Bürger- und Kulturzentrum fasst. Der Bach selbst bildet im weiteren Ver- Himmeroder Hof mit dem zugehörigen Glas- lauf die südöstliche Grenze des Plangebiets, ist museum als Herzstück der Anlage. Das Glas- dort aber von dichtem Baumbestand eingefasst museum beinhaltet wertvolle Zeugnisse der und kaum sichtbar. Das Angebot an Grünflä- Glasveredlung vom Barock bis zum zeitgenössi- chen und Freizeitangeboten innerhalb des Plan- schen Studioglas und veranschaulicht die Ent- gebiets ist relativ gering. Die einzige öffentliche wicklung des Rheinbacher Glases. Grünfläche erststreckt sich entlang der Martin- straße zwischen Wasemer Turm und Dreeser Neben dem Glasmuseum befindet sich zudem Tor. Historisch war sie als „Vorderer Schöpf- das Naturparkzentrum am Himmeroder Hof. Zu- weiher“ ein Bestandteil der ehemaligen Gra- künftig wird dort auch das zurzeit in Planung be- benanlage Rheinbachs. Am Rande zur Pützstra- findliche Römerkanal-Informationszentrum an- ße ist - wenig präsent - die Nachbildung eines sässig sein, sodass das kulturelle Angebot am Römerkanalabschnitts untergebracht. Die Grün- Himmeroder Hof weiter ergänzt wird. Attrakti- fläche besitzt mit ihrem großkronigem Baumbe- onen und Veranstaltungen, wie z.B. „Kultur im stand grundsätzliche stadträumliche Qualitäten. Hof“, das über vier Monate im Sommer Musik Ihre Wahrnehmung wird allerdings durch den und Literaturveranstaltungen im Innenhof des ganzjährig hochbaulichen Teil eines Biergartens Himmeroder Hofs bietet, oder das Sommerkino gemindert. am Hexenturm stellen das umfangreiche kultu-

31 Wasemer Turm und Him- relle Angebot in Rheinbach dar. Außerhalb des nutzt, insbesondere der Radverkehr wird aber meroder Hof (Glasmuseum) Plangebietes, jedoch in der Kernstadt Rhein- durch die aktuelle Dominanz des Kfz-Verkehrs Fotos: bach, ist zudem ein Stadttheater vorhanden. beeinträchtigt. Stadt Rheinbach Auch außerhalb der Innenstadt gibt es mit der 3.2 sWOT-Analyse (Stärken, Schwächen, Wasserburg Peppenhoven, der Ruine Tomburg, chancen, Gefahren) dem einstigen Wildhof „Winterburg“ sowie dem Freizeitpark mit Erlebnisbad eine Vielzahl Das integrierte Handlungskonzept baut auf von touristischen Anlaufpunkten. Das Angebot den vorhandenen Gegebenheiten auf. Es geht wird durch Veranstaltungen wie die Rheinba- darum, die Stärken und Chancen der Innen- cher Kirmes, dem Frühlings- sowie dem Weih- stadt Rheinbachs weiter zu entwickeln und nachtsmarkt oder des Oldtimertreffen „Rhein- ihre Schwächen und Gefahren zu minimieren. bach Classics“ ergänzt. Durch die Lage an der Stichwortartig sollen daher die wichtigsten überregionalen Radwanderstrecke „Wasserbur- Stärken und Chancen, aber auch die Schwä- gen-Route“, der „Rheinbacher Burgenrunde“ chen und Gefahren und damit die Herausforde- sowie dem 116 km langen „Römerkanal-Wan- rungen, vor denen die Stadt Rheinbach steht, derweg“ ist die Innenstadt sehr gut an das zusammengefasst werden. touristische Rad- und Wanderwegenetz ange- schlossen. Die Dominanz des Autoverkehrs so- Stärken wie die fehlende Verknüpfung zu den touristi- 33Starker und vielfältiger Einzelhandels- und schen Radwegen schränken die Nutzbarkeit der Dienstleistungsbesatz Innenstadt für Radtouristen aber stark ein. Um 33Kernbereich mit altstädtischem Charakter den Römerkanal weiterhin als Touristenattrakti- 33Bauensemble Hauptstraße mit homogener on zu stärken und eine zentrale Anlaufstelle zu Baustruktur schaffen, plant die Stadt am Himmeroder Hof 33Einzelne herausragende Gebäude ein Römerkanal-Informationszentrum, als zent- 33Gute Verkehrsanbindung (MIV und ÖPNV) ralen Anlaufpunkt in der Mitte der Wandertras- 33Ausreichendes Parkplatzangebot se „Römerkanal-Wanderweg“. Hier soll über 33Mehrere touristische Attraktionen die baulichen Besonderheiten der Römischen 33Vielfältiges kulturelles Angebot Wasserleitung informiert, für die Problematik 33Einbindung in hochwertiges Freiraumsys- des Themas Wasserversorgung und Ressour- tem, regionales touristisches Wegenetz cenverteilung sensibilisiert werden. Alle touris- 33Umfangreiches Angebot an sozialer Infra- tischen Aktivitäten rund um den Wanderweg struktur sollen hier gebündelt und koordiniert werden. Ebenso gibt es Vorüberlegungen zu einem Skul- Schwächen puturenpfad durch die Stadt, der künstlerische 33Starke Verkehrsbelastung auf der Haupt- Akzente in das Stadtbild des Alltags integrieren straße soll. 33Gesamte Innenstadt für Radverkehr unat- traktiv (insbesondere die Hauptstraße) Das Angebot an Freizeit- und Spielflächen in- 33Einzelne Straßenräume mit deutlichem Er- nerhalb des Plangebiets ist insgesamt ausbau- neuerungs- oder Aufwertungsbedarf fähig, außerhalb der Innenstadt finden sich aber 33Zu wenig Abstellmöglichkeiten für Radfah- zahlreiche attraktive Angebote. Das touristische rer (insbesondere am Bahnhof) Potenzial Rheinbachs wird bereits vielfach ge-

32 _ Teil A | Analyse SWOT-Analyse Stärken Schwächen

Potenzialfläche (1. Priorität) Gestaltung öffentlicher Raum (1. Priorität) Raumkante fehlend/ausbaubar

Gestaltung öffentlicher Raum (2. Priorität) Wegeverbindung fehlend/ausbaubar Potenzialfläche (2. Priorität) Verkehrsproblematik Fahrradstellplatzangebot ausbaubar Raumprägende Gebäude/Ensembles Gestaltung/Nutzung Grünfläche starker Einzelhandelsbesatz Zugang zum Wasser ausbaubar

33 3.3 Bürger- und Akteursbeteiligung

3.3.1 Vorgehensweise Die politischen, sozialen und ökonomischen Rahmenbedingungen der Stadtentwicklung er- fordern vermehrt ein strategisches und zwi- schen allen Beteiligten abgestimmtes Vorge- hen. Durch die frühzeitige Einbeziehung der Bürger und Akteure können Planungsprozesse besser auf die Bedürfnisse der Betroffenen zu- geschnitten werden. Auf diese Weise lassen sich die Identifikation mit der Stadtentwicklung stärken sowie spätere Konflikte bei der Umset- Unterschiedliche Hand- 33Radwegeverbindungen zwischen Innen- zung der Planungen verringern. Verfahren zur lungsbedarfe stadt und restlichen Stadtteilen teilweise Bürgerbeteiligung können darüber hinaus das unattraktiv Bewusstsein der Bürger für die Entwicklung 33Gräbbach im Stadtraum kaum erlebbar ihres Ortes schärfen und somit ein Engage- 33Zustand der Wasserspiele im Stadtraum ment fördern, das über den Zeitraum der Kon- 33Vereinzelt Baulücken oder fehlende Raum- zepterstellung hinaus geht. Bei der Erstellung kanten des Integrierten Handlungskonzepts für die In- 33Kaum innerstädtische Frei- und Spielflä- nenstadt von Rheinbach wurde großer Wert chen auf eine intensive Beteiligung von Bürgern und 33Kaum Erweiterungsflächen für Einzelhandel Akteuren gelegt. Neben einem Bürgerforum zur Information und Beteiligung der Bürger Chancen wurde auch ein Arbeitskreis eingerichtet, die 33Mehrere innerstädtische Potenzialflächen sich aus Fachressorts der Verwaltung sowie (Pallotti-Areal, Majolika-Areal, Rathaus-Are- Vertretern der Ratsfraktionen zusammensetz- al, Malteser-Areal) te. Zusätzlich wurden zu Schwerpunktthemen 33Erweiterung des innerstädtischen Woh- Expertengespräche mit den Teilnehmern des nungsangebots (insbesonders für Familien, Arbeitskreises und weiteren Experten veran- Senioren, Studenten) staltet. Das mehrstufige Beteiligungsverfahren 33Positive Bevölkerungsprognose umfasste folgende Phasen: 33Im November 2015 fand ein öffentliches Gefahren Bürgerforum statt. Hierbei wurden Stärken 33Verkehrskollaps bei weiterem Zuwachs von und Schwächen des Plangebietes themati- Kfz-Verkehr siert sowie Handlungsbedarfe und Projekt- 33Leerstände im Wohnungsbestand der Alt- vorschläge diskutiert. stadt durch Sanierungsstau 33Der Arbeitskreis tagte im März 2016 und 33Leerstände in Geschäftsimmobilien durch Februar 2017. (altersbedingte) Aufgabe der inhabergeführ- 33Gespräche mit Eigentümern ten Einzelhandelgeschäfte 33Negative Bilanz für Bildungswanderung

34 _ Teil A | Analyse 3.3.2 Ergebnisse Einhaltung der Höchstgeschwindigkeit zu ge- Im Bürgerforum wurden sowohl allgemeine währleisten. ‚Blitzer‘ in der Innenstadt wurden Anregungen als auch konkrete Vorschläge ge- als zusätzliche Einnahmequelle für die Stadt sammelt. Bei einer Bewertung des Plangebie- gesehen. Die Bahnschranken sowie die Am- tes bezogen auf die Aufenthaltsqualität und pelschaltungen beschrieben die Bürger als un- möglichen Handlungsbedarf wurde deutlich, günstig für den fließenden Verkehr über die dass insbesondere die Plätze (Wilhelmsplatz, Umgehungsstraße und sahen dies als wichti- Lindenplatz, Bürgerhausplatz, Kirchplatz) so- gen Grund für den Durchgangsverkehr durch wie die Hauptstraße positiv bewertet wurden, die Hauptstraße. Neben der Hauptstraße wur- die Hauptstraße erhielt jedoch in gleichem de auch das starke Verkehrsaufkommen in der Maße auch negative Bewertungen. Weiterhin Schweigelstraße kritisiert. Auch die Parkraum- wurden insbesondere die Grabenstraße, die bewirtschaftung war ein Thema in der Diskus- Schweigelstraße, der Abschnitt Vor dem Voigt- sion. stor und der Deinzer Platz negativ bewertet. Insgesamt gab es eine deutliche Konzentration Fahrradverkehr. Von den Vertretern des der Bewertungen auf die Hauptstraße und die ADFC wurde im Expertengespräch „Mobilität direkt angrenzenden Plätze. Dementsprechend und Verkehr“ ein Vorschlag für ein derzeit feh- spielte das Thema Verkehr bei den meisten lendes Radverkehrsnetz für die gesamte Kern- Ideen und Bewertungen eine wichtige Rolle. stadt und 22 konkrete Umsetzungsvorschläge Die Diskussionen an den Gesprächstischen zu für das Untersuchungsgebiet der Masterpla- den Themen Hauptstraße und Verkehr, Pallot- nung präsentiert. Im Juni 2016 legte der ADFC ti- und Majolika-Areal sowie Deinzer Platz, Gra- Rheinbach ergänzend ein Radverkehrskonzept benstraße und Rathausumfeld führten zu fol- für die Rheinbacher Innenstadt vor, das ge- genden Ergebnissen: zielt auch Aspekte des Schüler-, Einkaufs- und touristischen Radverkehrs in der Rheinbacher Motorisierter Verkehr. Ein Großteil der An- Kernstadt behandelt. merkungen zum Thema Verkehr bezog sich auf die Hauptstraße und die dort aktuell star- Öffentliche Räume. In Bezug auf die öffent- ke Verkehrsbelastung. Es wurden vielfach eine lichen Räume wurde besonders das Thema Reduzierung des Verkehrsaufkommens sowie Stadtbild und Barrierefreiheit bzw. Senioren- eine möglichst unattraktive Gestaltung für den freundlichkeit angesprochen. Hierbei wurden Durchgangsverkehr gewünscht. Als Lösungen z. B. Aufsteller, „Einhausungen“ und zeltarti- wurden eine autofreie Hauptstraße im Rah- ge Aufbauten auf dem Bürgersteig, insbeson- men einer Fußgängerzone, aber auch Ideen dere entlang der Hauptstraße genannt, die als wie ‚shared space‘ oder eine temporäre Sper- Hindernis für Fußgänger empfunden werden. rung diskutiert. Die Öffnung der Grabenstraße Sichere Überquerungsmöglichkeiten sollen zur und der Löherstraße für einen Zweirichtungs- Barrierefreiheit und zur allgemeinen Sicherheit verkehr wurde von den Bürgern als mögliche beitragen. Zur Aufwertung des Stadtbilds und Alternative zur Hauptstraße gesehen. Zusätz- zur Vermeidung von eingeschränkten Sichtbe- lich erachteten die Bürger die Reduzierung der ziehungen im Fahrbahn- und Gehwegbereich zulässigen Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h sollen Einhausungen und zeltartige Aufbau- in der gesamten Innenstadt als wichtig. Außer- ten der Gastronomiebetriebe auf Bürgerstei- dem sollte die Geschwindigkeit des Kfz-Ver- gen zurückgebaut und nicht mehr zugelassen kehrs vermehrt kontrolliert werden, um die werden. Bemängelt wurde auch die häufig ver-

35 Wo halten Sie sich besonders gerne auf? Bewertungsergebnis durch die Bürger

Positive Bewertung Negative Bewertung

Positive Bewertung (Mehrfachnennung) Negative Bewertung (Mehrfachnennung)

36 _ Teil A | Analyse nachlässigte Pflege der öffentlichen Plätze und Pallotti-Areal wünschten sich die Bürger eine Bürgerforum November 2015 deren Gestaltung. Es wurden weiterhin mehr gemischte Wohnbebauung mit freistehenden Grün sowie Sitzmöglichkeiten gewünscht. Der Einfamilienhäusern, aber auch Reihenhäusern, Wilhelmsplatz, der Deinzer Platz sowie der Be- Doppelhäusern und Geschosswohnungsbau. reich am Voigtstor und die Schweigelstraße Weiterhin wurden alters- sowie familienge- wurden als unattraktiv beschrieben und eine rechtes Wohnen und ein energiesparendes Aufwertung gewünscht. Zu dieser Aufwertung Musterquartier diskutiert. Die Bürger hielten könnte auch die „Wiederbelebung“ einiger es zudem für wichtig, dass die Verkehrsbelas- Brunnen zählen. Weiterhin wurden zusätzliche tung durch eine neue Erschließung im Pallot- öffentliche Toiletten gewünscht. ti-Areal nicht gesteigert wird. Für beide Areale wurde zudem eine ortstypische Bauweise un- Bauliche Entwicklung. Im Rahmen der Ent- ter der Berücksichtigung der Umgebung und wicklung des Pallotti- und des Majolika-Areals der Historie gewünscht. wurde von den Bürgern „Wohnraum für alle“ gewünscht. Dabei diskutierten die Bürger das Sonstiges. Von den Bürgern wurde die Mög- Thema des sozialen Wohnungsbaus sowie – lichkeit der Nahversorgung im Kern, beispiels- aufgrund der Nähe zur Fachhochschule – des weise in Form eines Supermarktes oder klei- studentischen Wohnens für das Majolika- neren Nahversorgers gewünscht. Zudem wur- Areal. Auch das Stichwort ‚experimentelles de der Vorschlag gemacht, auf einer der Po- Bauen‘ wurde hier genannt, um der dort feh- tenzialflächen ein Seniorenheim zu errichten. lender Atmosphäre entgegenzuwirken. Für das

37 4 leITZIELE UND GESAMTKONZEPT

4.1 Leitziele 33­ Inszenierung und bessere Einbindung zen­ traler öffentlicher Gebäude Die Leitziele und Unterziele werden von den 33­ Aktives Hinwirken auf eine qualitätsvolle „strategischen Zielen der Stadtentwicklung bauliche Weiterentwicklung (Baukultur) – Rheinbach 2030“ abgeleitet, die eine Stadt 33­ Bereitstellung von geeigneten und quali- mit hoher Lebensqualität, sehr guter Bildungs- tätsvollen Wohnformen unter Berücksichti- struktur, leistungsfähiger Wirtschaft und nach- gung der demographischen Entwicklung haltigem Wachstum verfolgen und zum ande- 33­ Verbesserung der Energiebilanz durch ener- ren auf den Ergebnissen der Bestandanalyse getische Sanierung des Gebäudebestandes aus den vorherigen Kapiteln und dem beschrie- benen Beteiligungsprozess. Erhöhung der Aufenthaltsqualität im öffent- lichen Raum. Der öffentliche Raum bietet in Die entwickelten Leitziele für die Masterpla- Rheinbach hohe Potenziale, die in Zukunft stär- nung beziehen sich auf folgende Themenfel- ker genutzt werden sollen, um die Aufenthalts- der: Stadtbild, öffentlicher Raum, städtische qualität zu steigern. Zukünftig soll der öffent- Mobilität, öffentliche Infrastruktur sowie Wirt- liche Raum für Bewohner und Besucher glei- schaft und Beschäftigung chermaßen attraktiv und nutzbar werden. Plät- ze und wichtige Straßenräume sollen erneuert Räumliche und gestalterische Qualität der werden. Dabei soll auch das Element Was- Innenstadt verbessern. Das kleinstädtische ser, durch Reaktivierung von Brunnen und am Stadtbild Rheinbachs ist durch seinen gut ab- Gräbbach, wieder stärker in das Stadtbild ein- lesbaren Stadtgrundriss geprägt. Die noch vor- gebunden werden. Wichtig ist zudem die Um- handene historische Bebauung und die Bei­ setzung von barrierefreien bzw. barrierearmen behaltung der kleinteiligen Bebauung in den Stadträumen und öffentlichen Gebäuden. 1950er und 1960er Jahren sind ein weiteres Folgende Unterziele dienen zur Erreichung des wichtiges Qualitätsmerkmal Rheinbachs. Ge- Leitziels: meinsam mit den zentralen öffentlichen Stadt- 33­ Erhöhung der Aufenthaltsqualität von öf- räumen besitzt die Kernstadt eine besondere fentlichen Straßen und Plätzen Atmosphäre und Attraktivität, die es zu pflegen 33­ Erlebbarmachung von Wasser im Stadt- gilt. Gleichzeitig sollen das Stadtbild und die öf- raum fentlichen Räume wie Plätze, Straßen und 33­ Erneuerung der Stadtmobiliars Wege weiterentwickelt werden. Neue Gebäu- 33­ Aufwertung von öffentlichen Grünflächen de als Ergänzung oder Ersatz sollen sich in den 33­ Aufwertung des Wohnumfelds historischen Bestand einfügen. 33­ Bewahrung der naturräumlichen Qualitäten, Sicherung und Ausbau der Erholungsfunk­ Der Stadtgrundriss dient dabei weiterhin als tion Basis für die Entwicklung, sodass der grund- 33­ Verbesserung der Barrierefreiheit im öffent- sätzliche Charakter der Stadt Rheinbach erhal- lichen Raum ten bleibt und behutsam verbessert wird. Mit folgenden Unterzielen soll das Leitziel er- Verbesserung der Verkehrssituation. Eine reicht werden: der größten Herausforderungen Rheinbachs ist 33­ Erhalt und Aufwertung des Stadtbilds der starke Kfz-Durchgangsverkehr. Insbeson- 33­ Entwicklung von innerstädtischen Poten­ dere die Innenstadt wird dadurch belastet und zialflächen die Aufenthaltsqualität gemindert. Aufgrund

38 _ Teil A | Leitziele und Gesamtkonzept dessen hat die Entlastung der Innenstadt vom 4.2 Gesamtkonzept Gestalterische Qualität der Innenstadt verbessern Kfz-Verkehr eine sehr hohe Priorität. Zur Ver- besserung der gesamten Verkehrssituation 4.2.1 Städtebauliches Konzept Erhöhung der Aufenthalts- dienen folgende Unterziele: Das städtebauliche Konzept setzt sich aus den qualität im öffentlichen Raum 33­ Reduzierung des Gesamt Kfz-Verkehrs im Leitzielen Erhalt und bauliche Weiterentwick- Stadtkern lung des historischen Stadtbilds, Erhöhung der 33­ Stärkung und Attraktivierung von ÖPNV, Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum, Stär- Rad- und Fußverkehr kung der öffentlichen Infrastruktur sowie Si- 33­ Barrierefreier Ausbau und Verbesserung cherung von Wirtschaft und Beschäftigung zu- von Fußwegeverbindungen sammen. Anhand der in Kap. 4.3 vorgestellten 33Radwegenetz mit­ Radverkehrsachsen in Projekte und Maßnahmen sollen die Leitziele die benachbarten Wohnquartiere der Innen- erreicht und damit die zukünftige städtebauli- stadt che Entwicklung Rheinbachs geleitet werden. 33­ Optimierung von Verkehrsführung und Knotenpunkten für die verschiedenen Ver­ 4.2.2 Mobilitätskonzept kehrs­teilnehmer Das Themenfeld städtische Mobilität zielt vor allem auf die Kfz-Verkehrsprobleme in der Stärkung der öffentlichen Infrastruktur. In Rheinbacher Innenstadt. Die Stärkung von Rheinbach ist bereits ein Angebot an sozialen ÖPNV, Rad- und Fußverkehr sowie die Optimie- und kulturellen Einrichtungen vorhanden. Um rung der Verkehrsführung und der Knotenpunk- auch in Zukunft die Versorgungsaufgabe für te soll die allgemeine Verkehrssituation verbes- Bewohner und Besucher erfüllen zu können, sern und zu einer nachhaltigen Reduzierung des soll die öffentliche Infrastruktur weiter gestärkt Kfz-Verkehrs im Stadtkern führen. Insbesondere werden. Dies geschieht mit folgenden Unter- soll ein Schwerpunkt auf den Ausbau des Fuß- zielen: wege- und Radwegenetzes gelegt werden. 33­ Aufwertung und Ergänzung der sozialen Hierzu bedarf es der Erstellung eines nachhal- und kulturellen Infrastruktureinrichtungen tigen Mobilitätskonzeptes für die Innenstadt, 33­ Erweiterung des Kulturangebots durch ein in dem die zuvor genannten Zielesetzungen für regionales Informationszentrum Römer­ den KFZ-Verkehr und alternative Verkehrsarten kanal zusammengeführt werden.

Sicherung von Wirtschaft und Beschäfti- Im Rahmen der Entwicklung der Maßnahmen gung. Die Sicherung von Wirtschaft und Be- des vorliegenden Berichts wurde für eine Viel- schäftigung beschreibt ein entscheidendes Ziel zahl städtebaulicher Lösungsansätze durch für die Zukunft in Rheinbach. Sind die Voraus- verkehrliche Untersuchungen die grundsätzli- setzungen für diese Aspekte erfüllt, kann sich che Umsetzbarkeit überprüft: die Stadt auch als Wohn- und Arbeitsort wei- 33Verbesserung des Kreisverkehrsplatzes terentwickeln. Zur Erreichung dieses Leitziels Aachener Straße/Vor dem Dreeser Tor dienen folgende Unterziele: 33Möglichkeiten zur Umgestaltung des Wil- 33­ Stärkung von Einzelhandel, Dienstleistun- helmsplatzes gen und Gastronomie 33Öffnung der Grabenstraße im Zweirich- 33­ Stärkung der touristischen Attraktivität tungsverkehr Rheinbachs 33Umgestaltung des Knotenpunkts Löherstra- ße/Vor dem Voigtstor

39 Blick auf den Wilhelms- 33Umgestaltung des Knotenpunkts Pallotti­ B 06: Wilhelmsplatz platz am Knotenpunkt Mar- tinstraße/Grabenstraße/Vor straße/Vor dem Voigtstor B 07: Schweigelstraße dem Dreeser Tor 33Umsetzbarkeit der Vorschläge des ADFC B 08: Wall/Stadtmauer/Vorplatz Himmeroder im Hinblick auf eine Verbesserung der Fahr- Hof radinfrastruktur B 09: Grünfläche Martinstraße B 10: Wasser und Brunnen in der Altstadt 4.3 Projekte und Maßnahmen B 11: Erneuerung von Stadtmobiliar Zur Erreichung der genannten Leitziele für die B 12: Erneuerung der Stadtbeleuchtung zukünftige Entwicklung der Rheinbacher In- B 13: Barrierefreie Stadtmitte nenstadt dienen Projekte und Maßnahmen. B 14: Aufwertung Gräbbach Die Projekte verteilen sich auf die Themenfel- B 15: Spielorte-Konzept der Bauliche Entwicklung, Öffentlicher Stadt- raum, Mobilität, Soziales, Integration und Kul- Themenfeld C: Mobilität tur sowie Sonstiges. Einige Projekte nehmen C 01: Fahrradfreundliches Rheinbach als Leitprojekte eine besondere Funktion ein (Leitprojekt) und sind für das Gesamtkonzept von wichtiger C 02: Kreisverkehr Aachener Straße/Vor dem Bedeutung. Im Folgenden werden die Projekte Dreeser Tor und Zusammenhänge detailliert erläutert. C 03: Knotenpunkt Wilhelmsplatz C 04: Alleenring Grabenstraße/Löherstraße 4.3.1 Projektübersicht C 05: Knotenpunkt Löherstraße/Vor dem Voigtstor Themenfeld A: Bauliche Entwicklung C 06: Knotenpunkt Pallottistraße A 01: Pallotti-Areal (Leitprojekt) C 07: Wegeverbindung zwischen Pallotti- A 02: Majolika-Areal (Leitprojekt) straße und Bungert A 03: Rathaus-Quartier (Leitprojekt) C 08: Knotenpunkt Schützenstraße A 04: Rathausplatz C 09: Konzept Parkraumbewirtschaftung A 05: Malteser-Areal C 10: Mobilstation Bahnhof Rheinbach A 06: Baulückenschließung/Bestandsauf- C 11: Max 30 km/h – Regelung Innenstadt wertung C 12: Radverbindung am Hexenturm A 07: Aufwertung privater Fassaden- und C 13: Zukunftsweisende Verkehrsinfrastruktur Freiflächen Themenfeld D: Themenfeld B: Soziales, Integration und Kultur Öffentlicher Stadtraum D 01: Infocenter Römerkanal (Leitprojekt) B 01: Stadtraum Hauptstraße(Leitprojekt) D 02: Bürgerzentrum am Rathaus B 02: Pützstraße B 03: Weiherstraße Themenfeld E: Sonstiges B 04: Deinzer Platz E 01: Verfügungsfond B 05: Lindenplatz E 02: Masterplan/Verkehrliche Begleitung

40 _ Teil A | Leitziele und Gesamtkonzept Projektübersicht

41 Kapelle an der Pallottiner- straße

Gebäude des Vinzenz- Pallotti-Kollegs

4.3.2 Leitprojekte

A 01: Pallotti-Areal Das Pallotti-Areal wird aktuell durch die Inter- NRW Förderprogramm progres.nrw) errichtet nats- und Schulgebäude sowie die Sportanla- werden. In diesem Zusammenhang können gen des Vinzenz-Pallotti-Kollegs genutzt und ist weitere Maßnahmen wie etwa die Einrichtung im Besitz der Pallottiner-Ordensgemeinschaft. von Ladestationen für Elektroautos und E-Bi- Die rd. 34.000 m² große Fläche wurde zum kes oder ein Car-Sharing Angebot erfolgen, um Ende des Schuljahres 2015/2016 bis auf die eine zukunftsweisende Verkehrsinfrastruktur Sporthalle aufgegeben und soll einer Nachnut- zu etablieren (C13). Zur Attraktivität des Quar- zung zugeführt werden. Die städtebauliche tiers trägt zudem die funktionale sowie gestal- Idee ist ein hochwertiges, innerstädtisches, terische Aufwertung des in unmittelbarer Nähe gemischtes Wohnquartier mit mittlerer Dichte. gelegenen Gräbbaches (B14) bei. Eine neue Auf dem gesamten Areal werden sowohl indi- Querverbindung durch das Quartier ermöglicht viduelle Wohnformen als auch Geschosswoh- für Fußgänger und Radfahrer zudem eine bes- nungen realisiert, eine Teilfläche könnte vor- sere Vernetzung der Innenstadt mit den östli- bildhaft als Klimaschutzsiedlung (analog zum chen Stadtteilen.

42 _ Teil A | Leitziele und Gesamtkonzept Durch die Ausgangssituation ergibt sich eine schlossen wird. Der Knotenpunkt Pallottistraße/ Referenzprojekt. WIR am Phoenixsee – Nachbar- zweigeteilte Grundstruktur mit zwei Entwick- Vor dem Voigtstor (C06) bedarf in jedem Falle schaftliches Wohnen für lungsbereichen. Die bestehende Kapelle im einer Optimierung, um der Erschließung des Jung und Alt, Dortmund südlichen Bereich liegt zwischen diesen Teilbe- Pallotti-Areals dienen zu können und Konflikte 2014 reichen und stellt damit eine Verbindung her. mit dem Knotenpunkt Gymnasiumstraße/ Vor Durch maximal zwei Geschosse mit Staffelge- dem Voigtstor zu vermeiden. schoss fügt sich die neue Bebauung in die um- gebende Bestandsbebauung ein. Zudem wird Durch Verbindungsachsen für den Radverkehr an den Rändern des Areals die vorwiegend lo- erfolgt eine verbesserte Anbindung innerstädti- ckere Einzelhausbebauung des Bestands aufge- scher Wohnquartiere an das Zentrum. Mit ei- nommen und fortgeführt. Insgesamt werden nem Radverkehrskonzept wurde die Vernet- 126 Wohneinheiten entstehen, von denen 66 zung der Verbindungsachsen angestrebt. Die auf die Klimaschutzsiedlung entfallen können. geplante Querverbindung von der Schützenstra- Für das Areal ist eine ausschließliche Nutzung ße über die Pallottistraße bis zur Straße Bun- durch Wohnbebauung mit gemischten Typolo- gert (C12) soll durch eine neue Wegführung bis gien vorgesehen. Es besteht ein Angebot an zur Bachstraße fortgesetzt werden, wofür sich Geschosswohnungsbau und Einzelhäusern, die drei Varianten anbieten. auch die Realisierung von generationsübergrei- fenden Wohnformen ermöglichen. Im Ge- Zum einen könnte der Radverkehr über den schosswohnungsbau kann eine angemessene Spielplatz an der Grundschule St. Martin am He- Quote für besonderen Wohnbedarf vorgesehen xenturm vorbei auf die Bachstraße geführt wer- werden. Es wird besonderer Wert auf eine qua- den. Zudem gibt es einen bereits bestehenden litätsvolle Bebauung gelegt, die sich in die at- Durchgang, der zurzeit durch eine Treppenanla- traktive Lage einfügt. Die Erschließung ist so- ge gelöst ist, die für den Radverkehr angepasst wohl für den östlichen als auch für den westli- werden müsste. Die dritte Variante ist über ei- chen Teil der Bebauung als Ringerschließung nen Parkplatz am Bungert möglich. Das Areal vorgesehen. Eine durchgängige Befahrbarkeit ist unmittelbar an den Grünzug des Gräbbaches zwischen Voigtstor­ und Neugartenstraße wird angebunden, der zudem eine Verbindung zum vermieden, sodass die beiden Teilbereiche un- Stadtpark als weiteren nutzbaren Freiraum her- abhängig voneinander erschlossen werden. stellt. Der Gräbbach soll in Zukunft besonders erlebbar sein und auch als Spielort für Kinder Der östliche Teilbereich wird über die Pallottist- dienen. Zudem bleibt rund um die etwas erhöht raße angebunden. Eine zusätzliche Anbindung liegende Kapelle ein Grünraum bestehen. Der an die Schützenstraße (C08) für Fußgänger und vorhandene Freiraum wird durch private Gärten Fahrradfahrer und ggfls. für den Kfz-Verkehr – ergänzt. Die Bebauung kann in mehreren Ent- abhängig vom Ergebnis der vertieften Prüfung wicklungsphasen errichtet werden. Auch kann der Belastbarkeit des Knotenpunktes Pallottist- der westliche Teilbereich (Standort Schulgebäu- raße (C06) im Rahmen der Erstellung des de) in einer späteren Phase unabhängig vom Verkehrskonzeptes­ (B01 / C01 ) – ist zu prüfen, östlichen Teilbereich (Standort Internatsgebäu- während der westliche Teilbereich über den de) erfolgen. Knotenpunkt Stadtpark/ Neugartenstraße er-

43 A 02: Majolika-Areal Das Majolika-Areal umfasst eine Fläche von ausschließlich Wohnen vorgesehen, durch ge- rund 21.000 m², auf der sich gegenwärtig die mischte Typologien entsteht ein breites Wohn- Produktionshallen der Keramikfabrik Majolika angebot mit Geschosswohnungsbau sowie sowie einzelne private Wohngebäude und ge- mit Reihen- und Doppelhäusern im Inneren. werbliche Nutzungen befinden. Aufgrund der Letztere bieten sich aufgrund der großzügigen ungewissen Zukunft der Fabrik werden bereits Wohn- und Freiflächen insbesondere für Fami- jetzt Ideen für eine zukünftige Nachnutzung lien an. Beim Geschosswohnungsbau Rich- gesucht. Die Planung sieht als städtebauliche tung Bahnhof soll auf eine besonders hohe ge- Idee die Schaffung einer neuen Adresse mit stalterische Qualität geachtet werden, um gemischten Wohnformen am Bahnhof vor. dem bisher relativ unattraktiven nördlichen Aufgrund der Nähe zum Bahnhof sowie zur Bahnhofsumfeld ein neues Gesicht zu geben. Hochschule Bonn-Rhein-Sieg bietet sich ein Ebenso soll die direkt gegenüber liegende Wohnangebot insbesondere für Studenten, Brachfläche, die zurzeit bereits als Parkfläche Pendler und junge Familien an. Die Grund- genutzt wird, entsprechend der weiteren Par- struktur der Planung sieht an den Rändern des kierungsanlagen entlang der Keramikerstraße Areals eine weitestgehend geschlossene Be- entwickelt werden (C10). In diesem Rahmen bauung zur Betonung der Blockränder sowie kann zudem ein weiterer Standort für Car-Sha- eine etwas aufgelockerte Bebauung mit gerin- ring, Ladestationen für Elektroautos, eine von gerer Dichte im Inneren vor, die allerdings drei geplanten größeren, mit Anlehnbügeln auch durch Geschosswohnungsbau ergänzt ausgestatteten und überdachten Fahrrad- wird. Durch die maximale Höhe von drei Ge- abstellanlagen mit Lademöglichkeit für E-Bikes schossen passt sich die neue Bebauung auch und die Installation von Fahrradboxen (Mobil- in der Höhenentwicklung an die umliegende station) etc. ermöglicht werden, um die zu- Bebauung an. Insgesamt können auf dem Are- kunftsweisende Verkehrsinfrastruktur weiter al zukünftig rd. 130 Wohneinheiten verwirklicht auszubauen (C13). Die Erschließung des Majo- werden. Als Nutzung ist für das Majolika-Areal lika-Areals erfolgt zukünftig über eine Ringstra-

44 _ Teil A | Leitziele und Gesamtkonzept Majolika-Areal aus der Luft

Majolikagelände an der Keramikerstraße

ße, die das Areal über zwei kleine Knotenpunk- leistet und ermöglicht die Vernetzung des te an die Leberstraße anbindet. Durch den Ver- Quartiers mit der Umgebung. Der Freiraum zicht einer Anbindung über die Keramikerstra- wird neben den privaten Freiflächen durch ße und die Verteilung des Neuverkehrs im zwei Hofflächen mit Platzcharakter sowie ei- Netz ist die nahe gelegene Kreuzung Keramik- nen öffentlichen Spielplatz gebildet. Die Be- erstraße/Aachener Straße nur einer geringen bauung kann in mehreren Entwicklungsphasen zusätzlichen Belastung ausgesetzt und die realisiert werden. Stauungen im Bereich der Bahnschranke wer- den nicht weiter verstärkt. Eine Erreichbarkeit Zum Teil sind Absprachen mit privaten Grund­ der Keramikerstraße und der Aachener Straße stückseigen­tümern nötig, um die gesamte Pla- zu Fuß oder mit dem Rad ist hingegen gewähr- nung realisieren zu können.

45 A 03: Rathausquartier Das Leitprojekt Rathausquartier umfasst eine vor, der zwischen dem Bahnhof und der Alt- Brachfläche westlich des Rathausplatzes, die stadt ein hochwertiges und dringend benötigtes gegenwärtig hauptsächlich als unbefestigter Wohnangebot schafft. Der heutige ruhende Parkplatz genutzt wird. In Zusammenhang mit Verkehr kann zukünftig den fußläufig erreichba- diesem Leitprojekt steht das Projekt des Rat- ren Parkraum auf der nördlichen Seite der hausplatzes mit den angrenzenden Gebäuden Bahnlinie nutzen. Zudem sieht die Planung für (A04). Insgesamt ergibt sich daraus eine Flä- das Rathausquartier eine größere, überdachte che von rund 9.600 m². Fahrradabstellanlage mit Lademöglichkeit für E-Bikes vor, die eine alternative Fahrradnut- Zukünftig sollen die mindergenutzte Brachflä- zung insbesondere für innerstädtische Pendler che sowie das weitere Rathausumfeld stadt- attraktiv macht. Für den Fußgängerverkehr räumlich aufgewertet werden. Durch den Ab- wird in der Planung besonders die Fußwegach- riss des Gebäudes der Volkshochschule und der se vom Bahnhof zur Innenstadt gestärkt und Musikschule kann ein neues Entree am Rat- ausgebaut (s. Einzelhandels- und Zentrenkon- hausplatz geschaffen werden. Daraus ergeben zept Rheinbach 2008: 93). Die Typologie setzt sich Sichtbeziehungen von der Grabenstraße sich aufgrund der innenstadtnahen Lage haupt- zum historischen Rathaus, die die Architektur sächlich aus Geschosswohnungsbau zusam- des Rathausgebäudes hervorheben. In einem men. Angrenzend an die nördliche Bestands- Neubau können zukünftig die Volkshochschule bebauung ist allerdings eine lockere Bebauung sowie die Musikschule wieder untergebracht mit Einzelhäusern geplant, die den privaten werden sowie ein Bürgerzentrum (D02) integ- Grundstückseigentümern die Chance einer zu- riert werden. Perspektivisch bietet sich auch sätzlichen Bebauung auf der derzeitigen Gar- Platz für zurzeit in der Stadt räumlich verteilte tenfläche geben. Mit einer maximalen Höhe Verwaltungsabteilungen, wie das Schul- und Ju- von zwei Geschossen mit Staffelgeschoss gendamt sowie das Tiefbauamt, die wieder am passt sich die neue Bebauung in die Umge- Rathaus-Standort konzentriert werden sollen. bung ein. Lediglich das neue Gebäude am Rat- Zudem wird die Platzfläche maßstäblicher und hausplatz kann zum Teil mit drei Geschossen repräsentativer gestaltet. Die Planung auf der errichtet werden und unterstreicht damit die heutigen Parkplatzfläche sieht als städtebauli- Eingangssituation des Platzes. Insgesamt um- che Idee einen innerstädtischen Siedlungstypus fasst die Bebauung rd. 50 Wohneinheiten.

46 _ Teil A | Leitziele und Gesamtkonzept Luftbildausschnitt Rat- haus mit städtebaulichem Umfeld

Pfeile: Blickachsen in Richtung Rathaus und Grabenstraße

links: Blickachse von der Park- platzbrache in Richtung Rathaus

rechts: Blickachse von der Park- platzbrache in Richtung Grabenstraße

Das neue Gebäude am Rathausplatz bietet als qualität beiträgt. Zusätzlich wird der Freiraum Nutzung Flächen für Verwaltung und Dienst- durch private Gärten ergänzt. Für den überwie- leistungen an. Das Quartier wird von Süden genden Teil der Bebauung ist eine kurzfristige über die Grabenstraße angebunden. Die Er- Entwicklung möglich, da eine städtische Park- schließung kann über eine Wendeanlage­ oder platzfläche den größten Anteil ausmacht. Zur eine Durchfahrtsmöglichkeit für Rettungswa- Realisierung einiger Gebäude sind allerdings gen, Lastkraftwagen und Anliegerverkehr über Gespräche mit den angrenzenden Eigentü- den Rathausplatz gelöst werden. Der Ausbau mern notwendig, sodass diese eventuell erst der vorhandenen Fußwegachse vom Bahnhof in einer zweiten Entwicklungsphase realisiert in die Innenstadt gewährleistet eine Vernet- werden können bzw. in einem schrittweisen zung mit der Umgebung. Durch die Pflanzung Prozess errichtet werden. Vorgesehen ist zu- von straßenbegleitenden Bäumen erfolgt eine dem eine Erweiterungsfläche für die Polizeiwa- Betonung der Achse vom Bahnhof zur Innen- che, die nördlich des Polizeigebäudes vorge- stadt. Ein gemeinschaftlich nutzbarer Freiraum halten wird. entsteht durch eine kleine Platzfläche, die eine besondere Atmosphäre schafft und zur Wohn-

47 B 01: Stadtraum Hauptstraße Das Leitprojekt Stadtraum Hauptstraße bezieht Die vorgesehene Reduzierung des Kfz-Durch- sich auf die Haupteinkaufsstraße Rheinbachs gangsverkehrs in der Hauptstraße leistet zu- und wirkt sich auf die ganze Innenstadt aus. sätzlich einen Beitrag zur Verbesserung der Auf- Es wird, entsprechend dem Leitziel der Stadt enthaltsqualität. Um dieses Ziel der Verringe- Rheinbach, besonderer Wert auf die Erhöhung rung des Kfz-Verkehrsaufkommens im Zuge der der Aufenthaltsqualität von öffentlichen Stra- Hauptstraße erreichen zu können, wurde die ßen und Plätzen gelegt. Durch Erneuerung des Öffnung der Grabenstraße im Zweirichtungsver- Stadtmobiliars (B11) und der Stadtbeleuchtung kehr sowie der Umbau des Knotenpunkts Lö- (B12) sowie eine möglichst barrierefreie Ge- herstraße zur leistungsfähigen Verkehrsabwick- staltung (B13) soll die Qualität verbessert wer- lung als Voraussetzung erkannt. den. Dabei ist ein Beleuchtungskonzept in Be- zug auf den Beschluss des Gestaltungsleitfa- Auf Grundlage der verkehrlichen Regelwerke ist dens vom 14.09.2010 sowie, wenn noch nicht die Anlage von Radverkehrsanlagen bei einer umgesetzt, die Installation von LED-Leuchten zulässigen Geschwindigkeit von 30 km/h und vorgesehen. Im Rahmen des Masterplans ent- geringer nicht erforderlich. Weiterhin sollen Ein- steht ein tiefergreifendes, einheitliches Kon- zelhandel, Dienstleistungen und Gastronomie zept zur Innenstadtgestaltung in dessen Rah- gestärkt werden, was sich wiederum auf die men auch der Gestaltungsleitfaden geprüft Aufenthaltsqualität auswirkt. Die Hauptstraße und überarbeitet bzw. angepasst wird. Die im soll als verkehrsberuhigter Geschäftsbereich Leitfaden vorgeschlagenen Leuchten sollen (Tempo 20) ausgewiesen werden. Vorausset- grundsätzlich übernommen werden, sofern bei zung hierfür ist ein integriertes Verkehrskon- neueren Produkten keine technische Weiter- zept. Diese Verkehrsberuhigung ermöglicht u.a. entwicklung erfolgt ist. Bei einem Austausch Radfahrern ein gefahrenreduziertes Befahren der momentan verwendeten Edelstahlleuch- der Hauptstraße. Der Radverkehr wird dabei ten wird eine zurückhaltende Farbgebung in auch weiterhin nur als Einrichtungsverkehr in Grautönen (z. B. DB 702 (grau) oder DB 703 West-Ost Richtung geführt. Im gesamten In- (anthrazit)) empfohlen. Zudem werden einige nenstadtgebiet soll der Bestand durch Baulü- der zurzeit nicht unterhaltenen Brunnen auf- ckenschließung/Bestandsaufwertung (A06) und gegeben, um einige andere wiederherzurich- die Aufwertung privater Fassaden- und Freiflä- ten (B10). Der Brunnen in der Hauptstraße, der chen (A07) unter Berücksichtigung des demo- eine ehemalige Viehmarkttränke darstellt, soll graphischen Wandels zukunftssicher gestaltet zukünftig als Sitzpodest genutzt werden und werden. In diesem Zusammenhang sind Maß- somit das Stadtmobiliar ergänzen. nahmen im Bereich der Barrierefreiheit, ener- getischen Sanierung etc. möglich. Um die Ei-

48 _ Teil A | Leitziele und Gesamtkonzept Durchgangsverkehr in der Hauptstraße

gentümer zu aktivieren und besondere Anreize Stadt bis zu öffentlichen Investitionen. Im Zuge zu schaffen, wird ein externer Quartiersarchi- von Kanalbauarbeiten werden die Pützstraße tekt eine Beratung anbieten sowie Informati- (B02) sowie die Weiherstraße (B03) erneuert. onsmaterial etc. zur Verfügung stellen. Der an Der nördliche Teil der Pützstraße wird barriere- die Hauptstraße angrenzende Lindenplatz frei ausgebaut. Die Nutzfläche für den Markt- (B05) wird gestalterisch aufgewertet. Zur Ver- platz soll hier auch weiterhin bestehen bleiben. besserung der Aufenthaltsqualität wird die Par- In diesem Rahmen sollen Oberflächen, Mobili- kierung aufgegeben. Der Deinzer Platz (B04) ar usw. auf einen neuen gestalterischen Stand weist trotz bereits durchgeführter Maßnahmen gebracht werden, der auch für weitere Maß- städtebauliche Defizite auf, daher ist auch hier nahmen in der Innenstadt zum Standard wer- eine gestalterische Aufwertung vorgesehen. den soll. Dies geschieht ebenso wie das Be- Zudem bietet der Platz eine Parkierungsanlage leuchtungskonzept durch eine Anpassung des nahe der Hauptstraße und bildet eine wichtige Gestaltungsleitfadens. Die Schweigelstraße Wegeachse zwischen Bahnhof und Innenstadt. (B07), die eine Verbindung zwischen der Es ist zu prüfen, ob durch den Bau eines Ge- Hauptstraße und der Grabenstraße schafft, bäudes die Hinterhofsituation aufgelöst werden weist einen besonderen gestalterischen Er- kann, ohne dabei die Wegeverbindung zu be- neuerungsbedarf auf. Um diese Wegeachse zu einträchtigen. Zur Entwicklung des Platzes sind stärken, soll geprüft werden, ob die Schwei- verschiedene Strategien möglich, von einer Pri- gelstraße zur Fahrradstraße ausgebaut werden vatisierung über eine Entwicklung durch die kann.

49 Radabstellanlage am Bahn- C 01: Fahrradfreundliches Rheinbach Im Zuge der Planung wird auch der Abschnitt hof Rheinbach Das Leitprojekt „Fahrradfreundliches Rhein- Aachener Straße/Vor dem Dreeser Tor mit funk- bach“ sieht vor, das Kfz-Verkehrsaufkommen in tional-gestalterischen Maßnahmen aufgewer- der Hauptstraße zu reduzieren und die Haupt- tet, um eine insgesamt verbesserte Situation zu straße als verkehrsberuhigten Geschäftsbereich erhalten. In diesen Bereich fällt auch der Kreis- (Tempo 20 – § 45 Abs. 1d StVO) auszuweisen. verkehr Aachener Straße/Vor dem Dreeser Tor, Voraussetzung hierfür ist straßenverkehrsrecht- der einen breiteren Innenring erhalten soll. lich eine flächenhafte Verkehrsplanung in der Durch diese Maßnahme wird ein Beitrag zur Kernstadt, die zusammen mit einem Radver- Radverkehrssicherheit geleistet, da so das kehrskonzept mit dem Ziel der Reduzierung des Überholen von Radfahrern im Kreisverkehr Kfz-Verkehrs und der Förderung des Radver- durch Pkw und Lkw erschwert wird. Zur Ver- kehrs erstellt werden soll (integriertes Ver- besserung des Verkehrsflusses wird die Kreu- kehrskonzept). Der Hauptverkehrsfluss soll über zung am Wilhelmsplatz fahrgeometrisch opti- die Grabenstraße und die Löherstraße geleitet miert. Entlang der Grabenstraße und der Löher- werden, die zukünftig im Zweirichtungsverkehr straße wird eine Allee angelegt, die sich sowohl befahrbar sein soll. Zugleich soll die Stadt we- bis in die Martinstraße als auch in die Straße sentlich fahrradfreundlicher werden, so dass Bungert zieht, sodass zusammen mit dem Him- neue, zukunftsweisende Wege der Mobilität meroder Wall rund um die Innenstadt ein grü- und der (Fahrrad-)Tourismus gestärkt werden. ner Alleenring entsteht. Damit die Grabenstraße Dazu dient u.a. die Errichtung von drei größe- und die Löherstraße zur Aufnahme des heuti- ren, mit Anlehnbügeln ausgestatteten und über- gen Durchgangsverkehrs der Hauptstraße die- dachten Fahrradabstellanlagen mit Lademög- nen können, ist eine Neuplanung des aktuellen lichkeit für E-Bikes (C13). Die Voraussetzungen Straßenquerschnitts nötig. Neben der Allee ist für eine stärkere Nutzung des Fahrrads sind die Integration eines Schutzstreifens für den durch die weitgehend ebene Topographie und Radverkehr sowie in Verbindung mit der Allee die gute Erreichbarkeit Rheinbachs besonders jeweils ein Längsparkstreifen vorgesehen. Die günstig. Defizite ergeben sich lediglich durch Fahrbahnbreite wird 7,5 m betragen, um auch ein momentan fehlendes Radwegenetz und die den Busverkehr weiterhin zu ermöglichen. Im für Fahrradfahrer schlechten Verbindungen in Zuge des barrierefreien Ausbaus der Bushalte- die Innenstadt. Auch deshalb wird das Fahrrad stellen sollte geprüft werden, ob Buskaps mit von den Rheinbacher Bürgern zur Zeit relativ Halt des Busses auf der Fahrbahn oder Bushal- wenig für alltägliche Wege genutzt. Mit dem tebuchten in der Grabenstraße sinnvoller sind. Radverkehrskonzept soll die Grundlage für wei- Dabei sollte auch die Verlegung einer Haltestel- tere Verbesserungen des Radverkehrs geschaf- le direkt an das Malteser-Areal, das in Zukunft fen werden. Durch das Projekt „Fahrradfreundli- zu einem Gebiet mit besonderen Wohnformen ches Rheinbach“ werden Anreize geschaffen, mit integriertem fachärztlichem Zentrum entwi- die ein Umdenken fördern können. Als grundle- ckelt werden soll, in Erwägung gezogen wer- gende Maßnahme zur Umsetzung dieser Idee den. Um den neuen Straßenquerschnitt durch- ist der umfangreiche Umbau des Knotenpunkts gängig zu ermöglichen sowie eine ausreichen- Grabenstraße/Löherstraße und der Umbau der de Leistung des Knotenpunktes zu gewährleis- Grabenstraße für den Zweirichtungsverkehr Vo- ten, ist an der Kreuzung Löherstraße/Vor dem raussetzung. Durch diesen Meilenstein wird die Voigtstor (C 05) eine Flächeninanspruchnahme Entlastung der Hauptstraße vom MIV im Kern- und damit der Abriss eines Gebäudes nötig. Der bereich überhaupt erst möglich. neue Knotenpunkt wurde mit Hilfe verkehrs­

50 _ Teil A | Leitziele und Gesamtkonzept Konzeptionelle Ausbildung von „Radachsen“ zwischen den innerstädtischen Wohnquartieren und der Kernstadt Rheinbachs.

bestehende ausbaufähige Fahrradwegverbindung

Ergänzung des Fahrradnetzes durch Planung des Pallotti-Areals

51 Blick auf den Knotenpunkt technischer Skizzen für verschiedene Varianten 33Verlegung der Fußgängerschutzanlage am Wilhelmsplatz entworfen und die verkehrliche Leistungsfähig- 33Verbesserung des Verkehrsablaufs für links­ keit geprüft. Es wurde festgestellt, dass ein einbiegende Kfz (ggf. mittels Stauschleife) Linksabbiegen in die Straße Bungert in der 33Reduzierung von Behinderungen durch links­ künftigen Situation zu erheblichen Einbußen der abbiegende Kfz in der Hauptrichtung durch Leistungsfähigkeit führen kann. Daher sollte Einrichtung eines Linksabbiegestreifens das Linksabbiegen künftig nicht mehr gestattet 33Ggf. Anbindung der Straße Bungert an die werden. Alternativ wurde eine Befahrbarkeit Pallottistraße der Straße Bungert über die Pallottistraße si- 33Entlastung der Pallottistraße durch eine zu- chergestellt (C07). sätzliche Erschließung über Schützenstraße, 33Für Zweirichtungsverkehr im Zuge der Gra- dann ggf. kein Ausbau mehr erforderlich benstraße ist ein Ausbau erforderlich 33Eine Signalisierung der Fußgängerquerung Der Straßenabschnitt Vor dem Voigtstor wird des Hauptstroms ist erforderlich ebenso wie die Aachener Straße und Vor dem 33Getrennte Signalisierung der Fahrbeziehun- Dreeser Tor funktional-gestalterisch aufgewer- gen in den Hauptrichtungen ist (aufgrund tet. Weiterhin erfolgt auch hier die Integration geometrischer Restriktionen) nicht leis- des Radverkehrs, um eine durchgängige Be- tungsfähig fahrbarkeit zu gewährleisten. Der Knotenpunkt 33Beibehaltung aller heutigen Fahrbeziehun- Vor dem Voigtstor/Pallottistraße muss opti- gen voraussichtlich nicht möglich miert werden, um eine Erschließung des neu- 33Alternative Anbindung der Straße Bungert en Pallotti-Areals zu ermöglichen und Konflik- über Pallottistraße denkbar te mit dem Knotenpunkt Gymnasiumstraße/ 33Ausbau mit Signalisierung voraussichtlich Vor dem Voigtstor zu vermeiden. Zudem wird möglich durch die Änderung der Verkehrsführung am Knotenpunkt Löherstraße/Vor dem Voigtstor Da sich eng benachbarte Kontenpunkte im Hin- der Quell- und Zielverkehr der Straße Bungert blick auf die Kapazität und Qualität des Verkehr- auf die Pallottistraße verlagert. Gleiches gilt für sablaufs stark beeinflussen können, sollte der die zu prüfende östliche Anbindung des Areals Knoten Löherstraße/Vor dem Voigtstor im Zu- über die Schützenstraße. Zudem wird über die- sammenspiel mit dem Knoten Voigtstor/Pallot- se Anbindung zukünftig durch das Pallotti-Areal tistraße mit Hilfe einer mikroskopischen Ver- hindurch und über eine neue Wegeverbindung kehrsflusssimulation geprüft werden. Dies ge- von der Pallottistraße zum Bungert eine schnel- schieht bei der Erstellung des Verkehrskonzep- le Radwegeverbindung in Richtung Innenstadt tes. Zudem muss dieser Knotenpunkt an den bestehen. Knotenpunkt Vor dem Voigtstor/Pallottistraße und das neue Verkehrsaufkommen durch die Die Maßnahmen führen zu einer wesentlichen Neuentwicklung des Pallotti-Areals angepasst Verbesserung der Situation in der Hauptstraße werden. Bereits heute weist der Knoten eine sowie einem einheitlichen, aufgewerteten Stra- geringe Verkehrsqualität auf. Eine Verbesse- ßenbild. Für Fahrradfahrer ergibt sich zudem rung des Verkehrsablaufs ist durch einen Um- eine neue Qualität durch höhere Sicherheit im bau denkbar.Folgende Maßnahmen sollten im Verkehr sowie eine besonders fahrradfreund­ Zuge der weiteren Planung vertieft geprüfen liche Atmosphäre in der Hauptstraße. werden:

52 _ Teil A | Leitziele und Gesamtkonzept Himmeroder Hof mit Glas- museum

D 01: Infocenter Römerkanal Das Leitprojekt Infocenter Römerkanal um- wegenetz. Deshalb soll in unmittelbarer Nähe fasst die Einrichtung eines Informationszen- zum Infocenter Römerkanal einer der drei grö- trums zum historischen Thema Römerkanal. ßeren, mit Anlehnbügeln ausgestatteten und Die römische Wasserleitung zwischen Netters- überdachten Fahrradabstellanlagen mit Lade- heim und Köln („Römerkanal“) ist das bedeu- möglichkeit für E-Bikes (C13) platziert werden. tendste antike Technikdenkmal nördlich der Die Förderung der Kosten für das Gebäude er- Alpen. Heute wird sie durch den Römerkanal- folgt über EFRE (Europäischer Fonds für regi- wanderweg (RKWW) touristisch erschlossen. onale Entwicklung). Das Informationszentrum Der Römerkanal-Wanderweg verfügt über er- soll in Zukunft als zentraler Anlaufpunkt für hebliches touristisches Potenzial, zu dessen Fachpublikum sowie Kultur- und Wandertouris- Hebung das Römerkanal-Infozentrum erforder- ten dienen und das Kultur-, Bildungs- und Akti- lich ist: Alle touristischen und Naherholungs- vangebot in Rheinbach ergänzen. angebote an der Strecke sollen über das Info- zentrum zentral kommuniziert und vermark- Mit bereits vorhandenen Einrichtungen (Glas- tet werden. Rheinbach, als eine der 12 Anrai- museum, Naturparkzentrum) des Himmeroder ner-Kommunen, liegt etwa in der Mitte des Hofes sollen sich zudem Synergieeffekte erge- Römerkanals bzw. des Wanderweges am Rö- ben. Zur Qualifizierung des Freiraums am Him- merkanal, sodass sich dieser Schwerpunkt für meroder Wall im Zusammenhang mit dem Bau die Stadt anbietet. Das Infocenter Römerkanal des Informationszentrums soll ein Wettbe- ist zudem radtouristisch bedeutsam. Es liegt werbsverfahren durchgeführt werden. an der Wasserburgenroute und am NRW-Rad-

53 Rathausplatz

4.3.3 Weitere Projekte | Projekte in der Innenstadt

A 04: Rathausplatz Das Projekt Rathausplatz umfasst den Rat- die die Architektur des Gebäudes hervorhe- haus-Vorplatz sich sowie das am Platz ste- ben. Ein Neubau wird auch zukünftig Platz für hende Gebäude der Volkshochschule mit Mu- die Volkshochschule mit Musikschule bieten sikschule. Es umfasst eine Fläche von etwa und zudem die Integration eines Bürgerzen- 4.600 m². In Verbindung mit der angrenzen- trums ermöglichen (D02), sodass die soziale den Brachfläche soll eine qualitätvolle bauliche und kulturelle Infrastruktur aufgewertet wird. Weiterentwicklung erreicht werden. Der Ab- Die Platzfläche an sich wird maßstäblicher und riss des Gebäudes der Volkshochschule und repräsentativer gestaltet, um das historische der Musikschule schafft ein neues Entree, Rathaus stärker ins Sichtfeld zu rücken und woraus sich Sichtbeziehungen von der Gra- das Stadtbild aufzuwerten. benstraße zum historischen Rathaus ergeben,

54 _ Teil A | Leitziele und Gesamtkonzept Malteser-Areal

A 05: Malteser-Areal Das Malteser-Areal umfasst eine Fläche von Wohnen realisiert werden. In einem weiteren etwa 7.400 m², das Grundstück befindet sich Schritt soll mit dem Abriss des ehemaligen im Eigentum der katholischen Kirche, das Erb­ Krankenhausgebäudes auf dem Malteser-Are- baurecht ist an eine Organisation der Malte- al ein neues fachärztliches Zentrum entstehen ser zur Betreuung hilfsbedürftiger Menschen, und das Angebot an barrierefreien und alten- vergeben. Auf der Fläche befindet sich ein ehe- gerechten Wohnen mit Betreuungsangebot er- maliges Krankenhaus, das als medizinisches weitert werden.Dies geschieht unter Berück- Versorgungs- und ambulantes OP-Zentrum so- sichtigung des demographischen Wandels und wie durch verschiedene niedergelassene Pra- der entsprechenden Nachfrage. Mit der Neu- xen genutzt wird. Das Areal ist eine innerstädti- gestaltung der Grabenstraße bzw. dem barri- sche Potenzialfläche, die in Zukunft entwickelt erefreien Ausbau der Bushaltestellen besteht werden kann. Vorrangig wird das Malteser Ma- die Möglichkeit der Verlegung einer Haltestel- rienheim (Pflegeheim), das sich zurzeit auf der le direkt an das Malteser-Areal, um eine be- gegenüberliegenden Straßenseite befindet, in sonders gute und bequeme Anbindung an den neu errichtete Gebäude auf der Fläche verla- ÖPNV zu gewährleisten. gert. Zusätzlich kann ein Angebot an betreutem

55 Wilhelmplatz

Parkplatz am Himmero- der Hof

B 06: Wilhelmsplatz B 08: Wälle/Stadtmauer/Vorplatz Himmero- Der Wilhelmsplatz liegt an der Ecke Vor dem der Hof Dreeser Tor/Grabenstraße und umfasst eine Der Vorplatz des Himmeroder Hofes wird mo- Fläche von rund 515 m². Mit der Umgestaltung mentan hauptsächlich als Parkplatz und zeitwei- des Wilhelmsplatzes erfolgt eine Aufwertung se für verschiedene Veranstaltungen genutzt. des Stadtbildes und die Anpassung an die Op- Insgesamt umfasst das Projekt eine Fläche von timierung des Knotenpunktes Wilhelmsplatz rund 12.050 m². Als Zielsetzung sind die Erhö- (C03). Durch gestalterische Maßnahmen wird hung der Aufenthaltsqualität, der Erhalt und die die Aufenthaltsqualität erhöht und eine stär- Aufwertung des Stadtbilds sowie die Inszenie- kere Nutzung des öffentlichen Raumes ange- rung und bessere Einbindung zentraler öffent- strebt. Eine dementsprechende Gestaltung licher Gebäude vorgesehen. Über ein Qualifi- wirkt sich auf das gesamte Stadtbild aus und zierungsverfahren für den öffentlichen Raum trägt zur Aufwertung bei. Die Möglichkeit an wird der Vorplatz vor dem Himmeroder Hof und dieser Stelle einen Kreisverkehrsplatz umzu- dem Glasmuseum neugestaltet. Die dort ent- setzen, wurde anhand verkehrstechnischer lang laufende Stadtmauer soll stärker inszeniert Skizzen und einer Überprüfung der künftigen und verdeckende Begrünung entfernt werden. Leistungsfähigkeit nachgewiesen. Die Neugestaltung steht in Verbindung mit dem Neubau des Infocenters Römerkanal (D01).

56 _ Teil A | Leitziele und Gesamtkonzept B 09: Grünfläche Martinstraße B 15: Spielorte-Konzept Grünfläche an der Martin- straße Die zurzeit im südlichen Teilbereich als Bier- Das momentan schlechte Angebot an Spiel- garten genutzte Grünfläche an der Martinstra- möglichkeiten in der Innenstadt soll durch ein ße erstreckt sich über eine Fläche von rund Spielorte-Konzept verbessert werden. Dabei 1.600 m². Direkt angrenzend findet auf der werden nach einer Analyse sowohl Spiel- als Pützstraße ein wöchentlicher Markt statt. Mit auch Sportmöglichkeiten für Bewohner und der dauerhaften baulichen Beanspruchung der Besucher der Innenstadt erarbeitet. Bereits Grünfläche durch ein Ausschankgebäude wird vorhandene Brunnen werden in das Konzept der Bedeutung dieses Stadtraums als histori- mit eingebunden. Insbesondere im Pallotti- scher Bestandteil der ehemaligen Grabenan- und im Majolika-Areal werden neue Spielorte lage Rheinbachs nur unzureichend Rechnung integriert. Besondere Berücksichtigung finden getragen. Zukünftig soll die Wahrnehmung Kleinstkinder, für die bisher ein mangelhaftes als stadtgeschichtlich bedeutender Stadtraum Angebot in Rheinbach besteht. Mit diesen durch eine neue Freiraumgestaltung unter Bei- Maßnahmen soll die Aufwertung von öffentli- behaltung der temporären Nutzung als Biergar- chen Grünflächen und des Wohnumfelds er- ten gestärkt werden und damit die Aufwertung reicht werden. des Stadtbildes unterstützt werden.

57 Übersichtskarte der Knoten- Projekte mit Verkehrsbezug punkte C 02 bis C 05

C 02: Kreisverkehr Aachener Str./Vor dem wird zu prüfen sein, ob eine durchgehende Be- Dreeser Tor fahrbarkeit der Radroute Münstereifeler Stra- Der Kreisverkehr in der Aachener Straße/Vor ße – Bahnhofstraße (Teil des Wegenetzes der dem Dreeser Tor soll in Zukunft durch Umbau- Radregion Eifel) möglich gemacht werden ka maßnahmen optimiert werden, um die allge- nn. meine Verkehrssituation zu verbessern. Außer­ dem wird der Radverkehr gestärkt, indem der C 03: Knotenpunkt Wilhelmplatz Innenkreis vergrößert wird, sodass das Über- Der Knotenpunkt am Wilhelmplatz soll durch holen von Fahrradfahrern im Kreisverkehr ver- einen Umbau verkehrlich optimiert werden. hindert wird. Somit wird die Sicherheit für In diesem Zuge soll die Verkehrsführung für Fahrradfahrer im Straßenverkehr gesteigert. Pkw verbessert sowie der Radverkehr gestärkt Bei der Erstellung des Radverkehrskonzeptes werden. Eine Möglichkeit ist der Umbau des

58 _ Teil A | Leitziele und Gesamtkonzept Knotenpunktes in einen Kreisverkehr mit ei- der bislang wenig attraktiven Grabenstraße/Lö- Kreisverkehr Aachener Str./ Vor dem Dreeser Tor nem Kreisdurchmesser von 30 m, einer Kreis- herstraße erzielt werden. Die Verkehrsführung fahrbahn von 6 m, einem überfahrbaren Innen- wird durch die neue Regelung optimiert und ring von 2 m und einem Inseldurchmesser von somit das Verkehrsaufkommen im Stadtkern 14 m. Die Lösung durch einen Kreisverkehr er- reduziert. Durch den Betrieb der Abschnitte möglicht die Verstetigung des Verkehrsablaufs Grabenstraße/Löherstraße im Zweirichtungs- und bietet eine hohe Leistungsfähigkeit mit verkehr mit begleitenden geschwindigkeits- geringen Rückstaulängen. Zudem wird durch dämpfenden Maßnahmen im Bereich der den Rückbau von Verkehrsanlagen Raum ge- Hauptstraße ist eine Verkehrsverlagerung von wonnen, der eine städtebauliche Neugliede- der Hauptstraße auf die Grabenstraße zu er- rung des Wilhelmplatzes ermöglicht. Weiterhin warten. Zudem kann der Fahrradverkehr wei- ist eine verkehrsberuhigende Umgestaltung ter gestärkt und das Fahrradnetz ausgebaut der Einmündung zur Hauptstraße denkbar. Die werden. Die mit den Maßnahmen verbundene Auswirkungen auf den Stadtraum und die Auf- Wohnumfeldverbesserung trägt als Neben­ enthaltsqualität sind kritisch zu prüfen. effekt auch zur Stärkung von Einzelhandel, Dienstleistungen und Gastronomie bei. Mit einer durchgehend straßenbegleitenden Baumpflanzung sollen Verbesserungen der C 05: Knotenpunkt Löherstraße/Vor dem Wohnqualität entlang der bislang wenig attrak- Voigtstor tiven Grabenstraße/Löherstraße erzielt wer- Zur Optimierung der Verkehrssituation wird den. Die Verkehrsführung wird durch die neue der Knotenpunkt an der Löherstraße/Vor dem Regelung im Sinne einer Kfz-Verkehrsberuhi- Voigtstor umgestaltet. Eine verbesserte Ver- gung optimiert und somit das Kfz-Verkehrsauf- kehrsführung ermöglicht trotz des hohen Ver- kommen im Stadtkern reduziert. Durch den kehrsaufkommens einen geregelten Ver- Betrieb der Abschnitte Grabenstraße/Löher- kehrsfluss. Auch im Hinblick auf die Erschlie- straße im Zweirichtungsverkehr mit begleiten- ßung des geplanten Pallotti-Areals ist diese den geschwindigkeitsdämpfenden Maßnah- Maßnahme von Bedeutung, um das stärkere men im Bereich der Hauptstraße ist eine Ver- Verkehrsaufkommen zu leiten. In diesem Zu- kehrsverlagerung von der Hauptstraße auf die sammenhang wurden verschiedene Varianten Grabenstraße zu erwarten. der Verkehrsführung und -regelung geprüft. Da der Knoten nur im Zusammenwirken mit dem eng benachbarten Knoten Pallottistraße/Vor C 04: Alleenring Grabenstraße/Löherstraße dem Voigtstor umfassend bewertet werden Die Umgestaltung der Grabenstraße und der kann, sollte zusätzlich zu den analytischen Be- Löherstraße auf einer Fläche von rund 7.037 m² rechnungen die mikroskopische Verkehrsfluss- schließt die Pflanzung einer durchgängigen Al- simulation angewendet werden, um die Funk- lee mit ein. Ebenso wird die Einbahnstraßen- tionsfähigkeit der Verkehrsanlagen nachzuwei- Regelung aufgehoben und ein Schutzstreifen sen. für Fahrradfahrer integriert. Im Zuge der Um- gestaltung sollen die Bushaltestellen barriere- frei gestaltet werden. Mit mit einer durchge- hend straßenbegleitenden Baumpflanzung sol- len Verbesserungen der Wohnqualität entlang

59 Übersichtskarte der Knoten- punkte C 06 bis C 08

60 _ Teil A | Leitziele und Gesamtkonzept C 06: Knotenpunkt Pallottistraße C 08: Knotenpunkt Schützenstraße Als Erschließung des Pallotti-Areals dient der Durch die Umgestaltung und den Ausbau des Knotenpunkt an der Pallottistraße/Vor dem Knotenpunktes an der Schützenstraße kann Voigtstor, der im Zuge der Entwicklung des eine zusätzliche verkehrliche Anbindung an das Areals optimiert werden muss, um das zukünf- Pallotti-Areal hergestellt werden. Das zukünfti- tige Verkehrsaufkommen aufnehmen zu kön- ge Verkehrsaufkommen kann somit im Pallot- nen. Dabei wird insbesondere die Konfliktsitua- ti-Areal verteilt und der Knotenpunkt Pallotti­ tion mit der Gymnasiumstraße gelöst. Als Ent- straße entlastet werden. lastung ist im Rahmen der weiteren Planung eine zusätzliche Erschließung über die Schüt- Die Skizze zeigt die verkehrliche Erschließung zenstraße (C08) vertieft zu prüfen. des Pallotti-Areals über die Schützenstraße an- hand eines Höhenplans. C 07: Wegeanbindung Pallotti-Areal – Bungert Durch den avisierten Umbau des Knotenpunk- tes Vor dem Voigstor/Löherstraße wird der linksabbiegende Verkehr aus der Straße Vor dem Voigtstor in die Straße Bungert zurück- genommen. Um diese Einschränkung der Er- reichbarkeit für Verkehre aus östlicher Rich- tung zu kompensieren, soll der Zielverkehr in die Straße Bungert zukünftig über die Pallotti­ straße und eine neu zu errichtende Wegever- bindung geführt werden.

Diese neue Wegeverbindung ist Teil einer neu- en Radachse über das Palotti-Areal, die zukünf- tig eine attraktive und schnelle Rad- und Fuß- wegverbindung für die östlichen Siedlungsbe- reiche rund um die Gartenstraße bis zur Innen- Ein weiteres Ziel ist die Herstellung einer at- Erschließung des Pallotti- stadt anbietet. Die Herstellung dieser Radach- traktiven Radverbindung zwischen den Sied- Areals über die Schützen­ straße se ist eine gute Option als Teil eines Radwe- lungsbereichen Gartenstraße über den Him- genetzes in Rheinbach, das für den Bereich meroder Wall in die Kernstadt. Hierfür soll am der Kernstadt im Rahmen der Erstellung der Hexenturm (C12) eine weitere Brückenverbin- Radverkehrskonzeption (C01) bestimmt wer- dung geschaffen werden. den soll.

61 C 09: Nutzerbezogenes eine 30 km/h-Regelung eingeführt werden.Die- parkraummanagement se Maßnahmen reduzieren die Verkehrsemis- Mit der Einführung eines Parkraummanage- sionen und verbessern die Sicherheit des Rad- ments für die Innenstadt Rheinbach soll eine und Fußverkehr im Stadtraum. nutzerbezogene Parkraumbewirtschaftung um- gesetzt werden, die spezifisch auf die Notwen- Die 30 km/h-Regelung wirkt dem innerstädti- digkeiten der jeweiligen Nutzergruppen ein- schen Durchfahrtsverkehr entgegen und ent- geht. Unterschieden werden können nachfol- lastet damit insgesamt das Verkehrsaufkom- gende Nutzergruppen: men der Rheinbacher Innenstadt. 33Bewohner 33Beschäftigte / Gewerbetreibende C 13: Zukunftsweisende 33Besucher (Kurzzeit- und Langzeitbesucher) Verkehrsinfrastruktur 33Pendler Als Teil einer zukunftsweisenden Verkehrs­ 33Mobilitätseingeschränkte Nutzer infrastruktur sollen an drei Stellen im Untersu- 33Warenlieferung und -abholung chungsgebiet größere Fahrradabstellanlagen mit Lademöglichkeit für E-Bikes geschaffen Aufbauend auf die vorhandenen Parkraumkon- werden. Dadurch wird sowohl die Elektromobi- zepte und -untersuchungen soll ein Parkraum- lität gefördert als auch die Attraktivität für Be- konzept für die Innenstadt Rheinbach erstellt wohner der Höhenorte gesteigert, häufiger werden, das zeitlich-, orts- und nutzerbezogene vom Auto auf das Rad umzusteigen und mit Regelungen einführt. Grundlage hierfür ist ein dem Rad statt mit dem Auto in die Innenstadt differenzierter Abgleich des innerstädtischen zu fahren. Auf der nördlichen Seite des Bahn- Parkraumangebots mit den verschiedenen hofs auf der Brachfläche an der Keramikerstra- Nutzeranforderungen. Das Konzept soll auch ße (C10) ergänzt die Anlage die unterdimensio- Vorschläge für ein dynamisches Leitsystem nierten Fahrradabstellmöglichkeiten für Pend- beinhalten, mit dem Besucherverkehre mittels ler, die es heute auf der südlichen Seite der elektronischer Medien (sog. Apps; GPS-Syste- Bahngleise gibt. Auf dem Rathaus-Quartier me) gelenkt werden kann. (A03) bietet eine solche Fahrradabstellanlage einen Anreiz für Berufstätige, die heute dort ihr C 11: Max 30 Auto parken, auf das Rad umzusteigen, um (30 km/h-Regelung in der Innenstadt) weiterhin einen ganz kurzen Weg zur Arbeits- Um den Durchfuhrwiderstand für die Haupt- stätte zu haben. Für den Radtourismus ist eine straße zu erhöhen und die Aufenthaltsqualität solche Anlage eine ideale Ergänzung des In- zu steigern ist eine Ausweisung als „Ver- focenter Römerkanal (D01) zur Steigerung des kehrsberuhigter Geschäftsbereich“ mit Tempo Tourismus in Rheinbach. Die Fahrradabstellan- 20 vorgesehen. lagen sind überdacht und mit modernen An- lehnbügeln ausgestattet, die zur Optimierung Für alle weiteren überörtlichen Verbindungen des Diebstahlschutzes eine Befestigung des in der Innenstadt (für den auf Seite 10 des Fahrradrahmens wie der Räder ermöglichen. Konzeptes dargestellten Geltungsbereich) soll

62 _ Teil A | Leitziele und Gesamtkonzept Sonstige Projekte setzung kleinteiliger Maßnahmen bereitsteht. Insbesondere sollen die Bewohnerinnen und E 01: Verfügungsfond Bewohner eines Quartiers in ihrem Engage- Mit dem Verfügungsfond besteht die Möglich- ment finanziell unterstützt werden und es sol- keit, private Engagements und Finanzressour- len private Vereine, Initiativen und Organisatio- cen für den Erhalt und die Entwicklung zentra- nen dadurch in die Lage versetzt werden, Pro- ler Stadtbereiche zu aktivieren. Die veränder- jekte zu initiieren und Verantwortung zu über- ten Rahmenbedingungen in den Städten und nehmen. Kommunen und die daraus resultierende Not- wendigkeit, auch private Finanzen bei der Um- Dabei werden eine Kooperation unterschiedli- setzung von Städtebaumaßnahmen einzube- cher Akteure sowie die Stärkung der Selbstor- ziehen, hat zu der Einrichtung von Verfügungs- ganisation der Kooperationspartner angestrebt. fonds in der Städtebauförderung geführt. Somit ist eine flexible Umsetzung „eigener“ Projekte in Rheinbach möglich. Mit der Einrichtung eines Verfügungsfonds schafft die Stadt Rheinbach im Rahmen der Die Maßnahmen können investive Projekte, Städte­bau­förderung ein Anreizinstrument für wie Kunst im öffentlichen Raum, Weihnachts- die kooperative Unterstützung von Maßnah- beleuchtung oder Adventsmarkthäuschen um- men mit nachfolgenden Zielsetzungen: fassen. Aber auch investitionsvorbereitende 33Aktivierung privaten Engagements und pri- Projekte, wie Gestaltungsberatung, Baustellen- vater Finanzressourcen für die Entwicklung banner, Stadtteilzeitung, o. ä., können unter- zentraler Stadtbereiche stützt werden. Des Weiteren können auch öf- 33Herbeiführung und Stärkung von Koope- fentlichkeitswirksame Aktivitäten (u.a. Tag des rationen unterschiedlicher Akteure in den Handwerks, Gourmetmeile „Fest der Genüs- Stadt- und Ortsteilzentren se“), Stadtteilfeste und temporäre kulturelle 33Stärkung der Selbstorganisation der priva- Veranstaltungen umgesetzt werden. ten Kooperationspartner 33Lokal angepasster Einsatz mit Mitteln aus Beispielhafte Maßnahmen zur Attraktivitäts- der Städtebauförderung steigerung der Hauptstraße können die Entfer- 33Flexible Umsetzung „eigener“ Projekte in nung oder Erneuerung von Werbeanlagen oder Gebieten der Städtebauförderung auch Aktionen sein, die mögliche Umsatzein- bußen des Handels bei Baumaßnahmen im öf- Verfügungsfonds sind aus der Städtebauförde­ fentlichen Raum verhindern oder mindern sol- rung (teil-)finanzierte Budgets, die in einem len. abgegrenzten Gebiet die Durchführung von Maßnahmen anregen sollen. Das Instrument Zur Förderung des Fahrradverkehrs bieten sich Verfügungsfonds, soll zur kooperativen Unter- Maßnahmen wie etwa die zeitweise Sperrung stützung der Städtebauförderprogramme kon- von Straßen für den Kfz-Verkehr, eine Fahrrad- krete Maßnahmen finanzieren. Dafür soll ein werkstatt oder die Anschaffung einheitlicher flexibles Budget geschaffen werden, das „re- Fahrradständer durch die Gewerbetreibenden lativ unbürokratisch“ für die kurzfristige Um- an.

63 64 _ Teil B | MaSSnahmenübersicht Teil B | MaSSnahmenkonzept und Umsetzungsstrategie

5 HANDLUNGSSTRATEGIE

5.1 Zeit- und Finanzierungsplanung 5.2 Durchführung und Evaluierung

Die Zeitplanung bildet eine wichtige Vorausset- Für die Durchführung des Konzepts werden zung für die Realisierung der Vorhaben. Trotz Leitprojekte benannt, die von besonderer Be- einer sorgfältigen Vorplanung der Projekte ist deutung für die Innenstadtentwicklung sind eine exakte Zeitplanung über einen Zeitraum und daher von der Stadt mit hoher Priorität be- von zehn Jahren nicht möglich. Haushaltseng- handelt werden sollten. Im Fall der Innenstadt pässe durch unvorhergesehene Ausgaben, von Rheinbach stellen die Baumaßnahmen Kostensteigerungen bei Planungen, Verzöge- A01 bis A03 sowie B01, C01 und D01 Leitpro- rungen bei Verhandlungen und andere Fakto- jekte dar, weil sie maßgeblich zur Verbesse- ren können bei Entwicklungsprojekten dieser rung der Aufenthaltsqualität, des Stadtbilds, Art zu Änderungen in Zeitplänen führen und er- der Verkehrssituation aller Verkehrsteilnehmer fordern daher eine relativ flexible Handhabung sowie zur Stärkung von Gastronomie und Tou- seitens der Gemeinden und des Fördergebers. rismus beitragen und somit die zentralen Prob- Im Rahmen dieses Konzepts wird daher kein lemfelder der Innenstadt deutlich verbessern. genauer Realisierungszeitpunkt genannt, es Für die Aufnahme in die Programme der Städ- wird aber eine kurz-, mittel- oder langfristige tebauförderung ist neben einer Kosten- und Realisierung empfohlen. Die Kosten- und Fi- Finanzierungsplanung auch eine genaue Ab- nanzierungsplanung bei städtebaulichen Ent- grenzung des Fördergebiets erforderlich. Das wicklungskonzepten erfolgt üblicherweise an- Fördergebiet kann deckungsgleich mit dem hand einer Kosten- und Finanzierungsübersicht Untersuchungsgebiet sein oder nur ein Teil- (KuF). Diese dient als Instrumentarium für die gebiet des Untersuchungsgebiets umfassen. Planung, Steuerung, Koordinierung und das Im Fall der Innenstadt Rheinbachs entspricht Controlling städtebaulicher Erneuerungsmaß- das Fördergebiet dem Untersuchungsgebiet nahmen. Sie bildet zusammen mit der städte- und wird als Stadtumbaugebiet nach § 171a baulichen Rahmenplanung sowie der Gebiets- BauGB festgesetzt. Es wird empfohlen, in re- abgrenzung den Rahmen für die Beantragung gelmäßigen Abständen die Erreichung der Ent- von Fördermitteln und der anschließenden wicklungsziele und den Umsetzungsstand der Durchführung der Gesamtmaßnahme. Gleich- Maßnahmen zu überprüfen. Die Überprüfung zeitig schafft sie den fiskalischen Finanzie- sollte durch die zuständigen Fachbereiche der rungsrahmen für die Einplanung der notwendi- Verwaltung erfolgen. Dabei sollten neben dem gen Eigenmittel aus dem kommunalen Haus- Projektstand auch Erfolgsfaktoren, Verzöge- halt der Antragstellerin. Zusätzlich zur Kosten- rungsgründe oder Hemmnisse aufgenommen und Finanzierungsübersicht befindet sich am und nach außen kommuniziert werden. Über- Ende des Kapitels eine vereinfachte tabellari- holte Maßnahmen und Ziele sollten modifiziert sche Kostenübersicht, die einen schnellen Ge- oder gestrichen werden. samtüberblick über die Kosten der einzelnen Projekte ermöglicht.

65 Quellenverzeichnis

Fachliteratur und Konzepte Internetquellen

33ASTOC Architects and Planners 2015: Stu- 33Website Stadt Rheinbach 1 die Gesundheitszentrum Rheinbach. Köln / http://www.rheinbach.de/cms121/srv/ Rheinbach 33Website Stadt Rheinbach 2 33Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raum- http://www.rheinbach.de/cms121/tfk/stadt- forschung (BBSR) 2013: Bevölkerungs- und geschichte/chronik/ Haushaltsprognose 2035 33Website Stadt Rheinbach 3 33Bertelsmann-Stiftung 2012: Wegweiser http://www.rheinbach.de/cms121/we/ Demographie oepnv/ 33Hamerla, Gruß-Rinck und Partner 2004: 33Website Freundeskreis Römerkanal Entwicklungs- und Handlungskonzept http://www.freundeskreis-roemerkanal.de/ Rheinbach. Dortmund / Rheinbach index.html 33IT.NRW (Information und Technik Nord- 33Website Wanderweg Römerkanal rhein-Westfalen) 2015: Kommunalprofil http://www.roemerkanal-wanderweg.de/ Stadt Rheinbach. Düsseldorf index.php?id=2 33Stadt Rheinbach 2007: Gestaltungssatzung 33Website Rhein-Sieg-Kreis über besondere Anforderungen an die Ge- http://www.rhein-sieg-kreis.de/cms100/ staltung von baulichen Anlagen und Wer- buergerservice/rhein-sieg-kreis/daten_und_ beanlagen im Kernbereich der Stadt Rhein- fakten/artikel/00422/index.shtml bach. Rheinbach 33Stadt Rheinbach 2008: Einzelhandels- und Zentrenkonzept Rheinbach. Rheinbach Abbildungsverzeichnis 33Stadt Rheinbach 2008: Strategische Ziele der Stadtentwicklung – „Rheinbach 2030“. Pläne Rheinbach pp a|s pesch partner architekten stadtplaner, Dortmund

außer: Seite 18 + 19 Brilon Bondzio Weiser GmbH, Bochum

Fotos pp a|s pesch partner architekten stadtplaner

außer: Seite 13, 32, 45 oben, 49 links, 53 und 64: Stadt Rheinbach

Seite 47: Google Earth

66 _ TQeuilellen A | Leitziele und Gesamtkonzept Anhang

Maßnahmenübersicht

67 Übersicht Projekte und Maßnahmen

6 _ MaSSnahmenübersicht: Mobilität Themenfeld A: Bauliche Entwicklung Themenfeld C: Mobilität A 01 Pallotti-Areal C 01 Fahrradfreundliches Rheinbach A 02 Majolika-Areal C 02 Kreisverkehr Aachener Straße/ A 03 Rathaus-Quartier Vor dem Dreeser Tor A 04 Rathausplatz C 03 Knotenpunkt Wilhelmsplatz A 05 Malteser-Areal C 04 Alleenring Grabenstraße/Löherstraße A 06 Baulückenschließung/ C 05 Knotenpunkt Löherstraße/ Bestandsaufwertung Vor dem Voigtstor A 07 Aufwertung privater Fassaden- C 06 Knotenpunkt Pallottistraße und Freiflächen C 07 Wegeverbindung zwischen Pallotti- straße und Bungert Themenfeld B: Öffentlicher Stadtraum C 08 Knotenpunkt Schützenstraße B 01 Stadtraum Hauptstraße C 09 Konzept Parkraumbewirtschaftung B 02 Pützstraße C 10 Mobilstation Bahnhof Rheinbach B 03 Weiherstraße C 11 Max 30 B 04 Deinzer Platz (30 km/h-Regelung in der Innenstadt) B 05 Lindenplatz C 12 Radverbindung am Hexenturm B 06 Wilhelmsplatz C 13 Zukunftsweisende Verkehrsinfra- B 07 Schweigelstraße struktur B 08 Wall/Stadtmauer/Vorplatz Himmeroder Hof Themenfeld D: B 09 Grünfläche Martinstraße Soziales, Integration und Kultur B 10 Wasser und Brunnen in der Altstadt D 01 Infocenter Römerkanal B 11 Erneuerung von Stadtmobiliar D 02 Bürgerzentrum am Rathaus B 12 Erneuerung der Stadtbeleuchtung B 13 Barrierefreie Stadtmitte Themenfeld E: Sonstiges B 14 Aufwertung Gräbbach E 01 Verfügungsfond B 15 Spielorte-Konzept E 02 Masterplan/Verkehrliche Begleitung

7 A 01 Pallotti-Areal

Maßnahmen ––Abriss der Internatsgebäude des Vinzenz-Pallotti-Kollegs ––Erschließungsmaßnahmen auf dem Entwicklungsareal ––Verkehrliche Anbindung (Schützenstraße, Knotenpunkte Neugartenstraße/Pallotti- straße und Vor dem Voigtstor/Pallottistraße ––Sicherung der Gestaltqualität über Qualifizierungsverfahren (Wettbewerb/Mehrfachbe- auftragung/Investorenwettbewerb) ––Neubau von Geschosswohnungsbau, Doppelhäusern/Reihenhäusern sowie Einfamilienhäusern Ziele ––Städtebauliche-/freiräumliche Aufwertung ––Nachhaltige Entwicklung von innerstädtischen Potenzialflächen in zwei Bauabschnitten ––Ausweisung als „Klimaschutzsiedlung NRW“ (Gesamt- oder Teilfläche) ––Aktives Hinwirken auf eine qualitätvolle bauliche Gestaltung (Baukultur) ––Bereitstellen von geeigneten und vielfältigen Wohnformen unter Berücksichtigung der demographischen Entwicklung und des endogenen Bedarfs in Rheinbach ––Vernetzung von Rad- und Fußwegeverbindungen Fläche rd. 36.000 m² Abhängigkeiten Knotenpunkt Pallottistr, (C06); Knotenpunkt Schützenstraße (C08); Wegeverbindung zwi- schen Pallottistraße und Bungert (C07) Eigentümer

Träger Privat

Realisierungszeitraum Kurz- bis mittelfristig

Einnahmen –

Kosten Private Maßnahme / Prüfung:KAG-Pflicht

Finanzierung

Förderinstrumente –

Eigenanteil (Stadt) –

Private Investitionen Vollständig privat finanziert,

8 _ MaSSnahmenübersicht: Bauliche Entwicklung A 02 Majolika-Areal

Maßnahmen ––Rückbau aller gewerblich genutzten Gebäude der Keramikfabrik ––Beseitigung festgestellter Bodenverunreinigungen ––Neubau von Geschosswohnungen und Doppelhäusern/Reihenhäusern ––Sicherung der Gestaltqualität über Qualifizierungsverfahren (Wettbewerb/Mehrfachbe- auftragung/Investorenwettbewerb) Ziele ––Städtebauliche-/freiräumliche Aufwertung ––Aufwertung des Stadtbilds im Bahnhofsumfeld ––Nachhaltige Entwicklung von innerstädtischen Potenzialflächen ––Aktives Hinwirken auf eine qualitätvolle bauliche Gestaltung (Baukultur) ––Bereitstellen von geeigneten und vielfältigen Wohnformen unter Berücksichtigung der demographischen Entwicklung und des endogenen Bedarfs in Rheinbach Fläche 21.000 m² Abhängigkeiten Momentane Zwischennutzung eines Gebäudes für Flüchtlinge sowie eines Hallenab- schnitts für soziale Einrichtungen (für unbekannte Dauer) Eigentümer

Träger Privat

Realisierungszeitraum Mittel- bis langfristig

Einnahmen –

Kosten Private Maßnahme

Finanzierung

Förderinstrumente –

Eigenanteil (Stadt) –

Private Investitionen Vollständig privat finanziert,

9 A 03 Rathaus-Quartier

Maßnahmen ––Erschließungsmaßnahmen ––Neubau von Geschosswohnungen und Einfamilienhäusern/Doppelhäusern ––Ausbau der Wegeverbindung von Bahnhof zu Altstadt (ehem. Parkplatz) ––Sicherung der Gestaltqualität über Qualifizierungsverfahren Ziele ––Städtebauliche-/freiräumliche Aufwertung ––Aufwertung des Stadtbilds ––Nachhaltige Entwicklung von innerstädtischen Potenzialflächen ––Aktives Hinwirken auf eine qualitätvolle bauliche Gestaltung (Baukultur) ––Bereitstellen von geeigneten und vielfältiger Wohnformen unter Berücksichtigung der demographischen Entwicklung und des endogenen Bedarfs in Rheinbach ––Ausbau von Fußwegeverbindungen Fläche rd. 7.500 m² Abhängigkeiten Grundstücke teilweise in Privatbesitz

Eigentümer Stadt Rheinbach, Privat

Träger Stadt Rheinbach, Privat

Realisierungszeitraum Kurz- bis mittelfristig

Einnahmen Mögl. Erlöse für städtische Grundstücke 624.000 Euro

Kosten Rd. 30.000 Euro für anteilige Erschließungsmaßnahmen

Finanzierung Förderinstrumente 21.000 Euro (70% der förderfähigen Gesamtkosten, Förderungsgrund: 10.4 (nach FRL 2008)) Eigenanteil (Stadt) 9.000 Euro (30% der förderfähigen Gesamtkosten) Private Investitionen Wohnbebauung vollständig privat finanziert, 6.000.000 Euro

10 _ MaSSnahmenübersicht: Bauliche Entwicklung A 04 Rathausplatz

Maßnahmen ––Abriss des Gebäudes der Musikschule/VHS ––Umbau des Rathausvorplatzes Ziele ––Erhalt und Aufwertung des Stadtbilds ––Entwicklung der Verwaltungsstandortes Rathaus ––Inszenierung und bessere Einbindung zentraler öffentlicher Gebäude ––Aktives Hinwirken auf eine qualitätvolle bauliche Gestaltung (Baukultur) Fläche rd. 1.400 m² Abhängigkeiten Realisierung in Verbindung mit Bürgerzentrum am Rathaus (D02) Entwicklung mit Rathausquartier (A03) Eigentümer Stadt Rheinbach

Träger Stadt Rheinbach

Realisierungszeitraum Kurz- bis mittelfristig

Einnahmen – Kosten 343.750 Euro für Platzoberfläche, Mobiliar, Bepflanzung und Baunebenkosten (250 €/m² bei rd. 1.400 m²) Finanzierung Förderinstrumente 282.625 Euro (70% der förderfähigen Gesamtkosten, Förderungsgrund: 10.4 (nach FRL 2008)) Eigenanteil (Stadt) 121.125 Euro (30% der förderfähigen Gesamtkosten) Private Investitionen –

11 A 05 Malteser-Areal

Maßnahmen ––Neubau eines Pflegeheims, ––Bauliche Ergänzungen: Neubau eines Facharztzentrums sowie von altengerechten Wohnungen ––Bebauung gemäß „Studie Gesundheitszentrum Rheinbach“ ––Abriss des ehemaligen Krankenhauses (Option) Ziele ––Entwicklung von innerstädtischen Potenzialflächen ––Bereitstellen von geeigneten und qualitätvollen Wohnformen unter Berücksichtigung der demographischen Entwicklung und des endogenen Bedarfs in Rheinbach Fläche rd. 7.400 m²

Abhängigkeiten Grundstück in Privatbesitz

Eigentümer

Träger Privat

Realisierungszeitraum Kurz- bis mittelfristig

Einnahmen –

Kosten Keine Schätzung möglich

Finanzierung

Förderinstrumente –

Eigenanteil (Stadt) –

Private Investitionen Vollständig privat finanziert,

12 _ MaSSnahmenübersicht: Bauliche Entwicklung A 06 BaulückenschlieSSung | Bestandsaufwertung

Maßnahmen ––Bau- und Förderberatung durch einen Quartiersarchitekten ––Zusammenstellung von Informationsmaterialien ––Neubau von Wohn- und Geschäftsgebäuden in bestehenden Baulücken bzw. unterge- nutzten Flächen ––Barrierefreie/barrierearme Bestandssanierung ––Klimaökologische Sanierungsmaßnahmen Ziele ––Erhalt und Aufwertung des Stadtbilds ––Verbesserung der Bauqualität Fläche Gesamtes Untersuchungsgebiet

Abhängigkeiten Grundstücke und Gebäude in Privatbesitz

Eigentümer Grundstücke in Privatbesitz

Träger Privat, Stadt Rheinbach

Realisierungszeitraum Fortlaufend

Einnahmen –

Kosten 60.000 Euro (Laufzeit 4 Jahre mit 15.000 Euro p.A.)

Finanzierung Förderinstrumente 42.000 Euro (70 % der förderfähigen Gesamtkosten) Eigenanteil (Stadt) 18.000 Euro (30 % der förderfähigen Gesamtkosten) Private Investitionen 1.000.000 Euro (Schätzung)

13 A 07 Aufwertung privater Fassaden- und Freiflächen

Maßnahmen ––Programm zur Förderung von Aufwertungsmaßnahmen für private Hausflächen (Fas- sade) und Freiflächen (Vorgärten, Höfe etc.) ––Begleitende Informationskampagne (Flyer, Plakat etc.) ––Beratung durch Bauamt Ziele ––Erhalt und Aufwertung des Stadtbilds ––Aufwertung des Wohnumfelds ––Aktives Hinwirken auf eine qualitätvolle bauliche Weiterentwicklung (Baukultur) Fläche Gesamtes Untersuchungsgebiet

Abhängigkeiten Grundstücke und Gebäude in Privatbesitz

Eigentümer Privat

Träger Privat

Realisierungszeitraum Kurz- bis mittelfristig

Einnahmen –

Kosten 100.000 Euro (für 5 Jahre)

Finanzierung Förderinstrumente 70.000 Euro (70% der förderfähigen Gesamtkosten) Eigenanteil (Stadt) 30.000 Euro (30% der förderfähigen Gesamtkosten) Private Investitionen 100.000 Euro (Priv. Eigenanteil bei Programm-Maßnahmen)

14 _ MaSSnahmenübersicht: Bauliche Entwicklung B 01 Stadtraum HauptstraSSe

Maßnahmen ––Reduzierung des Durchgangsverkehrs durch Einführung einer Tempo-20-Zone (Verkehrsberuhigter Geschäftsbereich) ––Verkehrskonzept für die Innenstadt mittels Modellsimulation Ziele ––Erhöhung der Aufenthaltsqualität von öffentlichen Straßen und Plätzen ––Reduzierung des Pkw-Verkehrs im Stadtkern ––Attraktivierung des Radverkehrs im Stadtzentrum ––Stärkung des (Fahrrad-)Tourismus ––Stärkung von Einzelhandel, Dienstleistungen und Gastronomie ––Integration der Themen Barrierefreiheit und Stadtbild bei Sondernutzungsgenehmi- gungen (für alle öffentlichen Räume im Geltungsbereich des Masterplans) Fläche rd. 3.800 m² Abhängigkeiten Alleenring Grabenstraße/Löherstraße (C04); Barrierefreie Stadtmitte (B13) Fahrradfreundliches Rheinbach (C01); Abstimmungsbedarf mit Landesbetrieb Straßen- bau (Landesstraße) Eigentümer Stadt Rheinbach / Straßenbaulastträger des übergeordneten Straßennetzes

Träger Stadt Rheinbach

Realisierungszeitraum Mittelfristig

Einnahmen –

Kosten 94.950 Euro (Bauliche Anpassung); 70.000 Euro (Verkehrskonzept)

Finanzierung Förderinstrumente 115.150 Euro (70% der förderfähigen Gesamtkosten, Förderungsgrund: 10.4 (nach FRL 2008)) Eigenanteil (Stadt) 49.350 Euro (30% der förderfähigen Gesamtkosten) Private Investitionen –

MaSSnahmenübersicht: Öffentlicher Stadtraum _ 15 B02 PützstraSSe

Maßnahmen ––Erneuerung des Bodenbelags im Zuge der Erneuerung des Kanals

Ziele ––Erhöhung der Aufenthaltsqualität von öffentlichen Straßen und Plätzen ––Erhalt und Aufwertung des Stadtbilds Fläche 1.725 m²

Abhängigkeiten –

Eigentümer Stadt Rheinbach

Träger Stadt Rheinbach

Realisierungszeitraum Kurzfristig

Einnahmen – Kosten geschätzte anrechenbare Herstellungskosten gemäß Angebot vom 16.11.2016 Befestigte Flächen (1.725 m²) 465.750 Euro Finanzierung Förderinstrumente 326.025 Euro (70% der förderfähigen Gesamtkosten, Förderungsgrund: 10.4 (nach FRL 2008)) Eigenanteil (Stadt) 139.725 Euro (30% der förderfähigen Gesamtkosten) Private Investitionen –

16 _ MaSSnahmenübersicht: Öffentlicher Stadtraum B 03 WeiherstraSSe

Maßnahmen ––Erneuerung des Bodenbelags im Zuge der Erneuerung des Kanals

Ziele ––Erhöhung der Aufenthaltsqualität von öffentlichen Straßen und Plätzen ––Erhalt und Aufwertung des Stadtbilds ––Stärkung von Einzelhandel, Dienstleistungen und Gastronomie Fläche rd. 1.200 m² + Freianlagenplanung 1.262 m²

Abhängigkeiten –

Eigentümer Stadt Rheinbach

Träger Stadt Rheinbach

Realisierungszeitraum Kurzfristig

Einnahmen – Kosten geschätzte anrechenbare Herstellungskosten gemäß Angebot vom 16.11.2016 Fläche Straße*: 340.740,00 Euro Planungskosten: Freianlagen: 13.274,57 Euro Planungskosten Straße: 54.573,83 Euro Finanzierung Förderinstrumente 238.518 Euro (70% der förderfähigen Gesamtkosten, Förderungsgrund: 10.4 (nach FRL 2008)) Eigenanteil (Stadt) 102.222 Euro (30% der förderfähigen Gesamtkosten) Private Investitionen – *Einschließlich Freianlagenplanung 1.262 m²

17 B 04 Deinzer Platz

Maßnahmen ––Errichtung neuer Sitzmöglichkeiten ––Verlagerung und Umgestaltung der bisher vorhandenen Stellplätze ––Prüfung vor Errichtung eines Gebäudes mit Einzelhandels- oder Dienstleistungs- nutzung Ziele ––Erhöhung der Aufenthaltsqualität von öffentlichen Straßen und Plätzen ––Erhalt und Aufwertung des Stadtbilds ––Stärkung von Einzelhandel, Dienstleistungen und Gastronomie Fläche rd. 2.900 m²

Abhängigkeiten –

Eigentümer Stadt Rheinbach

Träger Stadt Rheinbach

Realisierungszeitraum Kurz- bis mittelfristig

Einnahmen –

Kosten 60.000 Euro

Finanzierung Förderinstrumente 42.000 Euro (70% der förderfähigen Gesamtkosten) Eigenanteil (Stadt) 18.000 Euro (30% der förderfähigen Gesamtkosten) Private Investitionen 1.584.00 Euro

18 _ MaSSnahmenübersicht: Öffentlicher Stadtraum B 05 Lindenplatz

Maßnahmen ––Erneuerung des Bodenbelags und Mobiliars ––Einschränkung der Parkmöglichkeiten für PKW Ziele ––Erhöhung der Aufenthaltsqualität von öffentlichen Straßen und Plätzen ––Erhalt und Aufwertung des Stadtbilds ––Stärkung von Einzelhandel, Dienstleistungen und Gastronomie Fläche rd. 600 m²

Abhängigkeiten Wasser und Brunnen in der Altstadt (B 10)

Eigentümer Stadt Rheinbach

Träger Stadt Rheinbach

Realisierungszeitraum Kurz- bis mittelfristig

Einnahmen –

Kosten 101.150 Euro für Platzoberfläche, Mobiliar, Bepflanzung und Baunebenkosten

Finanzierung Förderinstrumente 70.805 Euro (70% der förderfähigen Gesamtkosten) Eigenanteil (Stadt) 30.345 Euro (30% der förderfähigen Gesamtkosten) Private Investitionen –

19 B 06 WilhelmPlatz

Maßnahmen ––Umgestaltung des Wilhelmsplatzes ––Anpassung an den geplanten Kreisverkehr Ziele ––Gestalterische Aufwertung ––Aufwertung des Stadtbildes Fläche rd. 450 m²

Abhängigkeiten Knotenpunkt Wilhelmsplatz (C03)

Eigentümer Stadt Rheinbach

Träger Stadt Rheinbach

Realisierungszeitraum Mittelfristig

Einnahmen –

Kosten 40.050 Euro

Finanzierung Förderinstrumente 28.035 Euro (70% der förderfähigen Gesamtkosten) Eigenanteil (Stadt) 12.015 Euro (30% der förderfähigen Gesamtkosten) Private Investitionen –

20 _ MaSSnahmenübersicht: Öffentlicher Stadtraum B 07 Schweigelstrasse

Maßnahmen ––Aufwertung des Straßenraums ––Erneuerung des Bodenbelags/Beleuchtung ––Verbesserung der Fahrradfreundlichkeit, Ausbau als Fahrradstraße im nördlichen Teil- abschnitt zwischen Grabenstraße und Hauptstraße Ziele ––Erhöhung der Aufenthaltsqualität von öffentlichen Straßen und Plätzen ––Ausbau von Fahrradachsen und sonstigen Radwegen Fläche rd. 1.050 m²

Abhängigkeiten –

Eigentümer Stadt Rheinbach

Träger Stadt Rheinbach

Realisierungszeitraum Mittelfristig

Einnahmen –

Kosten 94.950 Euro

Finanzierung Förderinstrumente 66.465 Euro (70% der förderfähigen Gesamtkosten, Förderungsgrund: 10.4 (nach FRL 2008)) Eigenanteil (Stadt) 28.485 Euro (30% der förderfähigen Gesamtkosten) Private Investitionen –

21 B 08 Wall | Stadtmauer | Vorplatz | Himmeroder Hof

Maßnahmen ––Qualifizierungsverfahren für den öffentlichen Raum ––Inszenierung der Stadtmauer ––Entfernung von verdeckender Begrünung ––­Neugestaltung des Vorplatzes vor Himmeroder Hof / Glasmuseum Ziele ––­Erhöhung der Aufenthaltsqualität von öffentlichen Straßen und Plätzen ––Erhalt und Aufwertung des Stadtbilds ––Inszenierung und bessere Einbindung zentraler öffentlicher Gebäude Fläche rd. 12.100 m²

Abhängigkeiten Infocenter Römerkanal (D01)

Eigentümer Stadt Rheinbach

Träger Stadt Rheinbach

Realisierungszeitraum Mittel- bis langfristig

Einnahmen –

Kosten 331.250 Euro für Platzoberfläche, Mobiliar, Bepflanzung und Baunebenkosten

Finanzierung Förderinstrumente 231.875 Euro (70% der förderfähigen Gesamtkosten, Förderungsgrund: 10.4 (nach FRL 2008)) Eigenanteil (Stadt) 99.375 Euro (30% der förderfähigen Gesamtkosten) Private Investitionen –

22 _ MaSSnahmenübersicht: Öffentlicher Stadtraum B 09 Grünfläche Martinstrasse

Maßnahmen ––Freiraumgestaltung Ziele ––Erhöhung der Aufenthaltsqualität von öffentlichen Straßen und Plätzen ––Erhalt und Aufwertung des Stadtbilds Fläche 1.726 m²

Abhängigkeiten –

Eigentümer Stadt Rheinbach

Träger Stadt Rheinbach

Realisierungszeitraum Mittelfristig

Einnahmen – Kosten geschätzte anrechenbare Herstellungskosten gemäß Angebot vom 16.11.2016 Grünflächen: 217.120,00 Euro Planungskosten: Freianlagen: 23.485,33 Euro Planungskosten Straße: 72.237,00 Euro Finanzierung Förderinstrumente 218.989,63 Euro (70% der förderfähigen Gesamtkosten, Förderungsgrund: 10.4 (nach FRL 2008)) Eigenanteil (Stadt) 93.852,70 Euro (30% der förderfähigen Gesamtkosten) Private Investitionen –

23 B 10 Wasser und Brunnen in der Altstadt

Maßnahmen ––­Brunnensanierung ––Neugestaltung einzelner Brunnen als Spielorte ––Aufgabe und Rückbau nicht mehr unterhaltener Brunnen Ziele ––Erhöhung der Aufenthaltsqualität von öffentlichen Straßen und Plätzen ––Erhalt und Aufwertung des Stadtbilds ––Erlebbarmachung von Wasser im Stadtraum Fläche Gesamte Innenstadt

Abhängigkeiten –

Eigentümer Stadt Rheinbach

Träger Stadt Rheinbach

Realisierungszeitraum Kurzfristig

Einnahmen –

Kosten 10.000 Euro

Finanzierung Förderinstrumente 7.000 Euro (70% der förderfähigen Gesamtkosten, Förderungsgrund: 10.4 (nach FRL 2008)) Eigenanteil (Stadt) 3.000 Euro (30% der förderfähigen Gesamtkosten) Private Investitionen –

24 _ MaSSnahmenübersicht: Öffentlicher Stadtraum B 11 Erneuerung von Stadtmobiliar

Maßnahmen ––Austausch von Teilen des Stadtmobiliars (Bänke, Akzentbeleuchtung, Mülleimer, Beschilderung, etc.) durch neues, einheitliches und hochwertiges Mobiliar Ziele ––Erhöhung der Aufenthaltsqualität von öffentlichen Straßen und Plätzen ––Erhalt und Aufwertung des Stadtbilds Fläche Altstadtkern

Abhängigkeiten –

Eigentümer Stadt Rheinbach

Träger Stadt Rheinbach

Realisierungszeitraum Kurz- bis mittelfristig

Einnahmen –

Kosten 30.000 Euro

Finanzierung Förderinstrumente 21.000 Euro (70% der förderfähigen Gesamtkosten, Förderungsgrund: 10.4 (nach FRL 2008)) Eigenanteil (Stadt) 9.000 Euro (30% der förderfähigen Gesamtkosten) Private Investitionen Patenbänke mit Spendernamen

25 B 12 Erneuerung der Stadtbeleuchtung

Maßnahmen ––Erstellung eine Beleuchtungskonzepts für die Innenstadt ––Austausch der Stadtbeleuchtung (Umstellung LED) Ziele ––Erhöhung der Aufenthaltsqualität von öffentlichen Straßen und Plätzen ––Erhalt und Aufwertung des Stadtbilds Fläche Altstadtkern

Abhängigkeiten –

Eigentümer Stadt Rheinbach

Träger Stadt Rheinbach

Realisierungszeitraum Kurz- bis mittelfristig

Einnahmen –

Kosten 200.000 Euro

Finanzierung Förderinstrumente 40.000 Euro (20% der förderfähigen Gesamtkosten, Förderungsgrund: 10.4 (nach FRL 2008)) Eigenanteil (Stadt) 160.000 Euro (80% der förderfähigen Gesamtkosten) Private Investitionen –

26 _ MaSSnahmenübersicht: Öffentlicher Stadtraum B 13 Barrierefreie Stadtmitte

Maßnahmen ––Konzeptstudie zum barrierefreien bzw. -armen Umbau der öffentlichen Räume und Gebäude ––Reduzierung von Werbeaufstellern im öffentlichen Raum ––Barrierefreier Umbau von Geschäftszugängen ––Barrierefreier Umbau von Wegen/Überwegen/Kreuzungen im öffentlichen Raum ––Errichtung von barrierefreien Bushalten Ziele ––­Erhöhung der Aufenthaltsqualität von öffentlichen Straßen und Plätzen ––Stärkung von Einzelhandel, Dienstleistung und Gastronomie ––Stärkung von ÖPNV, Rad- und Fußverkehr Fläche Altstadtkern

Abhängigkeiten Kofinanzierung / Kooperation von Einzelhändlern

Eigentümer Privat / Stadt Rheinbach

Träger Privat / Stadt Rheinbach

Realisierungszeitraum Kurzfristig

Einnahmen –

Kosten 50.000 Euro

Finanzierung Förderinstrumente 35.000 Euro (70% der förderfähigen Gesamtkosten, Förderungsgrund: 10.4 (nach FRL 2008)) Eigenanteil (Stadt) 15.000 Euro (30% der förderfähigen Gesamtkosten) Private Investitionen Barrierefreier Umbau von Geschäftszugängen komplett privat getragen

27 B 14 Aufwertung Gräbbach

Maßnahmen ––Ausdünnung des Bewuchses entlang des Bachs ––Errichtung von Zugängen zum Wasser ––Nutzung als Spielort Ziele ––Erlebbarmachung von Wasser im Stadtraum ––Aufwertung von öffentlichen Grünflächen ––Aufwertung des Wohnumfelds Fläche rd. 5.100 m²

Abhängigkeiten –

Eigentümer Stadt Rheinbach

Träger Stadt Rheinbach

Realisierungszeitraum Mittelfristig

Einnahmen –

Kosten 25.000 Euro

Finanzierung Förderinstrumente 17.500 Euro (70% der förderfähigen Gesamtkosten, Förderungsgrund: 10.4 (nach FRL 2008)) Eigenanteil (Stadt) 7.500 Euro (30% der förderfähigen Gesamtkosten) Private Investitionen –

28 _ MaSSnahmenübersicht: Öffentlicher Stadtraum B 15 Spielorte-Konzept

Maßnahmen ––Erarbeitung einer Analyse und eines Konzepts für Spiel- und Sportmöglichkeiten für Bewohner und Besucher der Innenstadt ––Nutzung von einzelnen vorhandenen Brunnen als Spielort ––Errichtung neuer Spielorte (insb. in Pallotti- und Majolika-Areal) Ziele ––­­Aufwertung von öffentlichen Grünflächen ––Aufwertung des Wohnumfelds Fläche Gesamtes Untersuchungsgebiet

Abhängigkeiten –

Eigentümer Stadt Rheinbach

Träger Stadt Rheinbach

Realisierungszeitraum Kurz- bis mittelfristig

Einnahmen –

Kosten 20.000 Euro

Finanzierung Förderinstrumente 14.000 Euro (70% der förderfähigen Gesamtkosten, Förderungsgrund: 10.4 (nach FRL 2008)) Eigenanteil (Stadt) 6.000 Euro (30% der förderfähigen Gesamtkosten) Private Investitionen –

29 C 01 FahrradFreundliches Rheinbach

Maßnahmen ––Erarbeitung eines Entwicklungskonzepts für den Radverkehr in Rheinbach ––Bau von durchgehenden, attraktiven Fahrradachsen zwischen Wohnquartieren und der Innenstadt (hier Pilotmaßnahmen) ––Errichtung von Fahrradstraßen ––Integration von Schutzstreifen Ziele ––­Ausbau von Fahrradachsen und sonstigen Radwegen ––Stärkung von ÖPNV, Rad- und Fußverkehr ––Stärkung des (Fahrrad-) Tourismus Fläche Gesamtes Untersuchungsgebiet

Abhängigkeiten –

Eigentümer Stadt Rheinbach

Träger Stadt Rheinbach

Realisierungszeitraum Mittelfristig

Einnahmen –

Kosten 200.000 Euro

Finanzierung Förderinstrumente 140.000 Euro (70% der förderfähigen Gesamtkosten, Förderungsgrund: 10.4 (nach FRL 2008)) Eigenanteil (Stadt) 60.000 Euro (30% der förderfähigen Gesamtkosten) Private Investitionen –

30 _ MaSSnahmenübersicht: Mobilität C 02 Kreisverkehr Aachener StraSSe | Vor dem Dreeser Tor

Maßnahmen ––Verkehrliche Optimierung und Umbau des Knotenpunktes

Ziele ––­Optimierung des Knotenpunktes für PKW ––Stärkung des Radverkehrs Fläche rd. 1.300 m²

Abhängigkeiten –

Eigentümer Stadt Rheinbach

Träger Stadt Rheinbach

Realisierungszeitraum Kurz- bis mittelfristig

Einnahmen –

Kosten 20.000 Euro

Finanzierung Förderinstrumente 14.000 Euro (70% der förderfähigen Gesamtkosten, Förderungsgrund: 10.4 (nach FRL 2008)) Eigenanteil (Stadt) 6.000 Euro (30% der förderfähigen Gesamtkosten) Private Investitionen –

31 C 03 Knotenpunkt Wilhelmplatz

Maßnahmen ––Verkehrliche Optimierung und Umbau des Knotenpunktes

Ziele ––­Optimierung der Verkehrsführung und des Knotenpunktes für PKW ––Stärkung des Radverkehrs Fläche rd. 2.300 m²

Abhängigkeiten in Abstimmung mit Landesbetrieb Straßenbau (Landesstraße)

Eigentümer Stadt Rheinbach / Land Nordrhein-Westfalen (Landesbetrieb Straßenbau)

Träger Stadt Rheinbach

Realisierungszeitraum Kurz- bis mittelfristig

Einnahmen –

Kosten 343.350 Euro

Finanzierung Förderinstrumente 240.345 Euro (70% der förderfähigen Gesamtkosten) Eigenanteil (Stadt) 103.005 Euro (30% der förderfähigen Gesamtkosten) Private Investitionen –

32 _ MaSSnahmenübersicht: Mobilität C 04 Alleenring GrabenstraSSe | LöherstraSSe

Maßnahmen ––Umgestaltung von Grabenstraße und Löherstraße (ausschließlich Nebenanlagen, so- fern förderfähig) ––Aufhebung der Einbahnstraßen-Regelung ––Integration eines Schutzstreifens für Fahrradfahrer ––Pflanzung einer durchgängigen Allee entlang Grabenstraße und Löherstraße Ziele ––Optimierung von Verkehrsführung und Knotenpunkten für PKW ––Erhöhung der Aufenthaltsqualität von öffentlichen Straßen und Plätzen ––Ausbau von Fahrradachsen und sonstigen Radwegen ––Reduzierung des PKW-Verkehrs im Stadtkern ––Stärkung von Einzelhandel, Dienstleistungen und Gastronomie ––Barrierefreier Umbau der Bushaltestellen (Förderung nicht über Stadtumbau, Kosten nicht ermittelt) Fläche rd. 7.050 m²

Abhängigkeiten in Abstimmung mit Landesbetrieb Straßenbau (Landesstraße)

Eigentümer Stadt Rheinbach / Land Nordrhein-Westfalen (Landesbetrieb Straßenbau)

Träger Stadt Rheinbach

Realisierungszeitraum Kurz- bis mittelfristig

Einnahmen –

Kosten 633.330 Euro

Finanzierung Förderinstrumente 443.331 Euro (70% der förderfähigen Gesamtkosten, Förderungsgrund: 10.4 (nach FRL 2008)), evtl. GVFG Eigenanteil (Stadt) 189.999 Euro (30% der förderfähigen Gesamtkosten) Private Investitionen –

33 C 05 Knotenpunkt LöherstraSSe/Vor dem Voigtstor

Maßnahmen ––Umgestaltung des Knotenpunktes Löherstraße/Vor dem Voigtstor

Ziele ––Optimierung der Verkehrsführung und des Knotenpunktes für Pkw Fläche rd. 1.000 m²

Abhängigkeiten –

Eigentümer Stadt Rheinbach

Träger Stadt Rheinbach

Realisierungszeitraum Kurz- bis mittelfristig

Einnahmen –

Kosten 391.250 Euro

Finanzierung Förderinstrumente 58.687, 50 Euro (15 % der förderfähigen Gesamtkosten) Eigenanteil (Stadt) 332.562,50 Euro (85 % der förderfähigen Gesamtkosten) Private Investitionen –

34 _ MaSSnahmenübersicht: Mobilität C 06 Knotenpunkt PallottistraSSe

Maßnahmen ––Umgestaltung des Knotenpunktes Pallottistraße

Ziele ––Optimierung der Verkehrsführung und des Knotenpunktes für Pkw Fläche rd. 1.500 m²

Abhängigkeiten C 07

Eigentümer Stadt Rheinbach

Träger Stadt Rheinbach

Realisierungszeitraum Kurz- bis mittelfristig

Einnahmen – Kosten 364.250 Euro (Kalkulationsansatz: 50/50 Kostenteilung zwischen der Stadt Rheinbach und der Pallottiner-Ordensgemeinschaft im Zuge der Entwicklung der Pallottiner Areals (je 182.125 Euro) Finanzierung Förderinstrumente 127.487, 50 Euro (70 % der förderfähigen Gesamtkosten) Eigenanteil (Stadt) 54.637,50 Euro (30 % der förderfähigen Gesamtkosten) Private Investitionen Anteil Pallottiner Bruderschaft: 182.125 Euro

35 C 07 Wegeverbindung PallottistraSSe | Bungert

Maßnahmen ––Bau eines Radweges Ziele ––Verbindung zwischen dem Pallottiner-Areal und der Innenstadt für den Radverkehr schaffen Fläche rd. 500 m²

Abhängigkeiten C 06

Eigentümer Stadt Rheinbach

Träger Stadt Rheinbach

Realisierungszeitraum Kurz- bis mittelfristig

Einnahmen –

Kosten 87.550 Euro

Finanzierung Förderinstrumente 61.285 Euro (70 % der förderfähigen Gesamtkosten) Eigenanteil (Stadt) 26.265 Euro (30 % der förderfähigen Gesamtkosten) Private Investitionen –

36 _ MaSSnahmenübersicht: Mobilität C 08 Knotenpunkt SchützenstraSSe

Maßnahmen ––Ausbau eines Knotenpunktes an der Schützenstraße Ziele ––Optimierung der Verkehrsführung und des Knotenpunktes ––Zusätzliche Erschließung des Pallotti-Areals ––Zukünftiges Verkehrsaufkommen im Pallotti-Areal lenken Fläche rd. 900 m²

Abhängigkeiten –

Eigentümer Stadt Rheinbach

Träger Stadt Rheinbach

Realisierungszeitraum Kurz- bis mittelfristig

Einnahmen –

Kosten 110.000 Euro

Finanzierung Förderinstrumente 77.000 Euro (70 % der förderfähigen Gesamtkosten) Eigenanteil (Stadt) 33.000 Euro (30 % der förderfähigen Gesamtkosten) Private Investitionen 110.000 Euro

37 C 09 Konzept Parkraumbewirtschaftung

Maßnahmen ––Bewirtschaftung der bislang unbewirtschafteten Parkplatzanlagen Ziele ––Optimierung von Verkehrsführung und Knotenpunkten für Pkw ––Erhalt und Aufwertung des Stadtbilds ––Nutzerbezogene Parkraumbewirtschaftung Fläche Gesamtes Untersuchungsgebiet

Abhängigkeiten –

Eigentümer Stadt Rheinbach

Träger Stadt Rheinbach

Realisierungszeitraum Kurz- bis mittelfristig

Einnahmen –

Kosten 15.000 Euro

Finanzierung Förderinstrumente 10.500 Euro (70 % der förderfähigen Gesamtkosten) Eigenanteil (Stadt) 4.500 Euro (30 % der förderfähigen Gesamtkosten) Private Investitionen –

38 _ MaSSnahmenübersicht: Mobilität C 10 Mobilstation Bahnhof rheinbach

Maßnahmen ––Umbau des unbefestigten Parkplatzes zu einem modernen Park+Ride-Parkplatz ––Schaffung von Radabstellanlagen durch abschließbare Radboxen ––Ladestation für E-Bikes und Elektroautos Ziele ––Optimierung von Verkehrsführung und Knotenpunkten für Pkw ––Erhalt und Aufwertung des Stadtbilds ––Stärkung von ÖPNV, Rad- und Fußverkehr Fläche rd. 4.600 m²

Abhängigkeiten Zukunftsweisende Verkehrsinfrastruktur (C 13)

Eigentümer Stadt Rheinbach

Träger Stadt Rheinbach

Realisierungszeitraum Kurz- bis mittelfristig

Einnahmen –

Kosten 791.860 Euro für Straßenoberfläche, Mobiliar, Bepflanzung und Baunebenkosten

Finanzierung Förderinstrumente 554.302 Euro (70 % der förderfähigen Gesamtkosten) Förderung nach § 12 ÖPNVG NRW Eigenanteil (Stadt) 237.558 Euro (30 % der förderfähigen Gesamtkosten) Private Investitionen –

39 C 11 Max 30 | 30 km/h-Regelung in der Innenstadt

––Einführung einer 30 km/h-Regelung in den überörtlichen Verbindungen der Innenstadt Maßnahmen ––Ausweisung der Hauptstraße als „Verkehrsberuhigter Geschäftsbereich“ (max 20 km/h) Ziele ––Optimierung von Verkehrsführung und Knotenpunkten für Pkw ––Erhöhung der Aufenthaltsqualität von öffentlichen Straßen und Plätzen ––Stärkung von ÖPNV, Rad- und Fußverkehr Fläche Gesamte Innenstadt

Abhängigkeiten –

Eigentümer Stadt Rheinbach

Träger Stadt Rheinbach

Realisierungszeitraum Kurz- bis mittelfristig

Einnahmen – Laufende Kosten Stadt Rheinbach / Verkehrsplanung für die Kernstadt (anteilig Innen- Kosten stadt) Finanzierung

Förderinstrumente –

Eigenanteil (Stadt) –

Private Investitionen –

40 _ MaSSnahmenübersicht: Mobilität C 12 Radverbindung am Hexenturm

Maßnahmen ––Bau einer Radwegverbindung Ziele ––Stärkung des Radverkehrs ––Ausbau des Radnetzes ––Verbindung in die Innenstadt schaffen Fläche rd. 150 m²

Abhängigkeiten –

Eigentümer Stadt Rheinbach

Träger Stadt Rheinbach

Realisierungszeitraum Kurz- bis mittelfristig

Einnahmen –

Kosten 134.000 Euro

Finanzierung Förderinstrumente 93.800 Euro (70 % der förderfähigen Gesamtkosten) Eigenanteil (Stadt) 40.200 Euro (30 % der förderfähigen Gesamtkosten) Private Investitionen –

41 C 13 Zukunftsweisende Verkehrsinfrastruktur

Maßnahmen ––Ladestationen für E-Bikes und Elektroautos ––Aufbau eines digitalen Leit- und Infosystems (App) für den Radverkehr ––Buchungssystem für Radboxen (insb. am Bahnhof) ––Initiierung von Carsharing Angeboten in der Innenstadt ––(mobile) Radabstellanlagen an den Standorten Bahnhof, Rathaus und Himmeroder Hof/Wälle Ziele ––Ausbau von Fahrradachsen und sonstigen Radwegen ––Erhöhung der Aufenthaltsqualität von öffentlichen Straßen und Plätzen ––Stärkung von ÖPNV, Rad- und Fußverkehr ––Reduzierung des Pkw-Verkehrs im Stadtkern Fläche Gesamtes Untersuchungsgebiet

Abhängigkeiten –

Eigentümer Stadt Rheinbach, Bahn, privat

Träger Stadt Rheinbach, Bahn, privat

Realisierungszeitraum Mittel- bis langfristig

Einnahmen –

Kosten 25.000 Euro

Finanzierung 17.500 Euro Förderinstrumente (70 % der förderfähigen Gesamtkosten) 7.500 Euro Eigenanteil (Stadt) (30 % der förderfähigen Gesamtkosten) Private Investitionen –

42 _ MaSSnahmenübersicht: Mobilität D 01 Infocenter Römerkanal

Maßnahmen ––Neubau eines Infocenters über den Römerkanal (in Verbindung mit Himmeroder Hof) ––Freiraumgestaltung und Beleuchtung des Eingangsbereiches am Himmelroder Wall im Zusammenhang mit der barrierefreien Umgestaltung des Bushaltepunktes. Ziele ––­­Aufwertung und Neubau von sozialer und kultureller Infrastruktur ––Stärkung des (Fahrrad-) Tourismus Fläche rd. 330 m² (Grundstücksfläche)

Abhängigkeiten –

Eigentümer Stadt Rheinbach

Träger Stadt Rheinbach

Realisierungszeitraum kurzfristig

Einnahmen – Kosten 775.000 Euro Hochbaukosten (Förderung der Maßnahme aus EFRE-Mitteln) 75.000 Euro Planung und Umsetzung der Freiraummaßnahme Finanzierung Förderinstrumente 775.000 Euro Förderung der Baumaßnahmen über EFRE (Europäischer Fonds für regio- nale Entwicklung) 52.500 Euro (70 % der förderfähigen Gesamtkosten) Freiraummaßnahmen über Städte­ bauförderung Eigenanteil (Stadt) 22.500 Euro (30 % der förderfähigen Gesamtkosten) Private Investitionen –

MaSSnahmenübersicht: Soziales, integration und Kultur _ 43 D 02 Bürgerzentrum am Rathaus

Maßnahmen ––Neubau eines Bürgerzentrums am Rathausplatz mit Volkshochschule und weiteren Nutzungen (bspw. Verwaltung, Musikschule) Ziele ––Erhalt und Aufwertung des Stadtbilds ––Aufwertung und Neubau von sozialer und kultureller Infrastruktur ––Konzentration von Verwaltungseinrichtungen am Standort Rathaus Fläche rd. 540 m² (Grundstücksfläche)

Abhängigkeiten Rathausplatz (A04)

Eigentümer Stadt Rheinbach

Träger Stadt Rheinbach

Realisierungszeitraum Mittelfristig

Einnahmen –

Kosten 724.200 Euro

Finanzierung Förderinstrumente 506.940 Euro (70 % der förderfähigen Gesamtkosten) Eigenanteil (Stadt) 217.260 Euro (30 % der förderfähigen Gesamtkosten) Private Investitionen –

44 _ MaSSnahmenübersicht: MoSozibiales,lität integration und Kultur E 01 VerfügungsFond

Maßnahmen – Ziele ––Aktivierung privaten Engagements und Finanzressourcen für den Erhalt und die Ent- wicklung zentraler Stadtbereiche ––Herbeiführung und Stärkung von Kooperationen unterschiedlicher Akteure in den Stadt- und Ortsteilzentren sowie in anderen Fördergebieten ––Stärkung der Selbstorganisation der privaten Kooperationspartner ––Lokal angepasster Einsatz von Mitteln der Städtebauförderung ––Flexible Umsetzung „eigener“ Projekte in Gebieten der Städtebauförderung Fläche –

Abhängigkeiten – Stadt Rheinbach, Lokales Gremium entscheidet über die Auswahl der Verfügungs- Eigentümer fond-Projekte Träger Stadt Rheinbach

Realisierungszeitraum Mittelfristig

Einnahmen – 100.000 Euro für 4 Jahre à 25.000 Euro Kosten (50/50 Kostenteilung zw. Fördergeber und privaten Akteuren) Finanzierung

Förderinstrumente 50.000 Euro (50 % Finanzierungsanteil)

Eigenanteil (Stadt) –

Private Investitionen 50.000 Euro (50 % Finanzierungsanteil)

MaSSnahmenübersicht: Sonstiges _ 45 E 02 Masterplanung mit verkehrsfachlicher Begleitung

Maßnahmen ––Masterplanerstellung und Verfahrensbegleitung ––Verkehrsfachliche Begleitung durch externes Büro ––Durchführung der Beteiligungs- und Abstimmungsprozesse Ziele ––Schaffung eines Integrierten Handlungskonzepts Fläche 55 ha

Abhängigkeiten –

Eigentümer –

Träger Stadt Rheinbach

Realisierungszeitraum Vor den Maßnahmen laufend

Einnahmen –

Kosten 66.700 Euro

Finanzierung 46.690 Euro Förderinstrumente (70 % der förderfähigen Gesamtkosten) 20.010 Euro Eigenanteil (Stadt) (30 % der förderfähigen Gesamtkosten) Private Investitionen –

46 _ MaSSSSnahmenüenübbersersichicht:t: MoSonstbiliigtätes