Jahresbericht 2019 Deutscher Verkehrssicherheitsrat Stand: Mai 2020 DVR-Organigramm

Hauptgeschäftsführer Christian Kellner Assistentin HGF: Sabine Halten Geschäftsführerin Ute Hammer Assistentin GF: Anja Bolte

Geschäftsbereich 1 Geschäftsbereich 2 Christian Kellner Ute Hammer

Politik, Recht Presse Öffentlichkeits- Kampagnen/Medienarbeit Referatsleiterin und Pressesprecherin: und Presse Referatsleiterin und stellv. Presse­ Julia Fohmann arbeit sprecherin: Carla Bormann Sachbearbeiter/in: N.N. Sachbearbeiterin: Maren Betz Volontärin: Athanasia Theel Initiativen/Veranstaltungen Europa Referatsleiterin: Sandra Demuth Referatsleiterin: Jacqueline Lacroix Sachbearbeiterin: Petra Passenheim Referentin Präventions­kampagnen: Paula Boks Politik und Recht Sachgebietsleiterinnen: Referatsleiter/Leiter Hauptstadtbüro: Laura Breuer, N.N. Stefan Grieger Sachbearbeiterin: Simone Bauer Referent Public Affairs: Jonas Hurlin Sachbearbeiterin: Annette Nawrath Referentin Public Affairs – Rad- und Fußverkehrspolitik: Tanja Hohenstein Studentischer Mitarbeiter: Daniel Anders Technik Fahrzeugtechnik Referatsleiter: Welf Stankowitz Sachbearbeiterin: Jutta Lauer Unfallprävention – Straßenverkehrstechnik Wege und Dienstwege Mensch Referatsleiter: Dr. Detlev Lipphard Referatsleiter: Kay Schulte Sachbearbeiter: Martin Frankenstein Referentin Aus- und Weiterbildung: Marita Menzel Referentin GUROM: Tanja Nagel Referentin Integration / Fahrrad- und Pedelec­mobilität: Olivera Scheibner Haushalt und Referatsleiter: Dirk Zeisler Sachgebietsleiterin: Kathrin Jähns Finanzen Sachbearbeiterinnen: Sachgebietsleiterin: Claire Borowski Susann Rahmsdorf, Ursula Sachbearbeiterinnen: Anett Stadel- Symalla, Ute Szmais, Sema Ünal mann, Stefanie Endler Ältere Menschen

Referatsleiter: Torsten Buchmann, (*) = Mitarbeiter/innen, die unter Hinweis auf den Datenschutz nicht genannt Sachbearbeiterin: Iris Schneider werden möchten Studentische Mitarbeiterin: Özlem Özdemir Junge Kraftfahrer Referatsleiter: Hendrik Pistor Referentin BF17-Kampagne: Nina Ludolphi Sachbearbeiterin: Kornelia Fabian Kinder und Jugendliche Referatsleiter: Andreas Bergmeier Referentin Eval. KuV: Laura Kuntschke Sachbearbeiterin: Ingeborg Weber Fahrpraktische Programme Deutscher Verkehrssicherheitsrat Referatsleiter: Jürgen Bente Auguststraße 29 Sachbearbeiterin: Sigrun Emons 53229 Bonn Verkehrsmedizin Telefon: +49 (0)2 28 4 00 01-0 Referatsleiterin: Jacqueline Lacroix Telefax: +49 (0)2 28 4 00 01-67 Sachbearbeiterin: Petra Passenheim E-Mail: [email protected]

Personal und Referatsleiterin: Barbara Gillissen Referent: Christian Köcher Hauptstadtbüro Berlin Zentrale Dienste Sachbearbeiter/innen: Gabriele Berger Jägerstraße 67-69 (Springerin), Susanne Deneke, Kornelia 10117 Berlin Fabian, Gabriela Firsbach, Andrea Kaspar, Beate Krohn, Edith Mobou, Telefon: +49 (0)30 22 66 77 1-0 Franz Schwarz, Heike Steinborn, Marina Telefax: +49 (0)30 22 66 77 1-29 Wilke, Dragoljub Zegarac, (*), (*)

2 DVR Jahresbericht 2019 4 Vorwort

6 Positionen

12 Kommunikation

28 Europa

31 Technik

38 Mensch

61 Summary

68 Anhang

Weil die andere kurz abgelenkt war

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Jahresbericht 2019 DVR 3 Vorwort Mehr Verkehrssicherheit wagen

Das Jahr 2019 war für den DVR ein ganz besonderes, „Dooring-Unfälle“ aufmerksam macht, basiert auf einem denn er konnte sein 50-jähriges Bestehen feiern. Wir weiteren DVR-Beschluss und dessen Empfehlungen. Das haben die Gelegenheit dieses Jubiläums genutzt, um DVR-Kolloquium „Wem gehört die Stadt?“ am Ende des mit einem Fachsymposium auf ein halbes Jahrhundert Jahres widmete sich den Anforderungen der verschiede- erfolgreicher Arbeit im Sinne der Verkehrssicherheit nen Verkehrsteilnehmergruppen an eine sichere Mobili- zurückzuschauen und vor allem den Blick nach vorne zu tät für alle. Auch hier standen der Rad- und Fußverkehr richten. Hochrangige Referenten definierten die Heraus- im Vordergrund. Allzu oft wird bei der Diskussion über forderungen der Verkehrssicherheitsarbeit heute und in eine sichere und gerechte Neuverteilung des Verkehrs- Zukunft. Es geht um die grundlegende Frage, wie wir die raums eine Gruppe sträflich vernachlässigt: die Fußgän- Vision Zero konsequent umsetzen können, um deutli- gerinnen und Fußgänger. Durchgängige Fußwegenetze che Verbesserungen der Sicherheit auf unseren Straßen ohne Barrieren oder Gefahrenstellen sind aber genauso erzielen zu können. Wir müssen weiterhin alles daran- notwendig wie eine sichere Fahrradinfrastruktur. Beide setzen, das Verkehrssystem so zu gestalten, dass nie- Verkehrsteilnehmergruppen müssen bei der Neuauftei- mand getötet oder schwer verletzt wird. lung des Verkehrsraums im Fokus stehen.

Unfallzahlen 2018 Innovative Ideen Das belegen auch die Unfallzahlen des Statistischen Die aktuelle Entwicklung bringt es mit sich, kreative Bundesamtes. 2018 kamen 3.275 Menschen im Stra- Ideen zu entwickeln, um unsere Städte dem modernen ßenverkehr ums Leben, das waren 95 Verkehrstote Mobilitätsverhalten der Verkehrsteilnehmenden anzu- mehr als 2017. Weitere knapp 68.000 Verkehrsteilneh- passen, vorrangig im Sinne von mehr Sicherheit, aber mende wurden schwer und über 328.000 leicht verletzt. auch, um attraktive Angebote für eine erhöhte Aufent- Die meisten Getöteten (57 Prozent) waren bei Unfällen haltsqualität zu schaffen. auf Landstraßen zu verzeichnen. Knapp ein Drittel (903 Menschen) war zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs. Bei der Entwicklung und Umsetzung innovativer Ideen Stark gestiegen ist die Zahl der getöteten Rad Fahrenden kommt es darauf an, bekannte Pfade zu verlassen und (+ 63 Getötete oder + 16,5 Prozent). Angesichts dieser auch einmal neue Wege zu beschreiten. Das haben uns Entwicklung kann und darf es kein „weiter so“ geben, sehr eindrücklich dänische Architekten im Rahmen auch wenn der Trend der Opferzahlen nach den vorläufi- gen Ergebnissen für das Jahr 2019 wieder rückläufig ist.

Schwerpunktthema Fuß- und Radverkehr Wie kann es gelingen, die Verkehrssicherheit zu erhö- hen? Welche Potenziale gilt es noch auszuschöpfen? Ein zentraler Aspekt ist der „Schutz der Ungeschützten“. Wir müssen es schaffen, die Opferzahlen der Fußgängerin- nen und Fußgänger sowie der Rad Fahrenden zu redu- zieren. Das Thema war Schwerpunkt des DVR im Jahr 2019 und ist es auch 2020. Wir haben bereits mit dem DVR-Kolloquium 2018 „Besser geschützt im Sattel“ ein erstes Signal gesetzt und diejenigen Forderungen des DVR vertreten, die er in einem vielbeachteten Beschluss zur Sicherheit Rad Fahrender 2018 gefasst hatte. Die- ser rote Faden zog sich durch das Berichtsjahr 2019 hindurch. Die neu gestartete Kampagne „Kopf drehen, Rad Fahrende sehen!“, die auf die Gefahr sogenannter v.l.n.r.: Prof. Dr. Walter Eichendorf, Ute Hammer und Christian Kellner

4 DVR Jahresbericht 2019 einer DVR-Exkursion nach Skandinavien vermittelt. Mit Und es geht um eine gute und koordinierte Zusammenar- Blick auf ihr städteplanerisches Vorgehen sagten sie, beit. Es ist deshalb sehr zu begrüßen, dass bei der Ent- auch in der Verkehrssicherheitsarbeit müsse man mehr wicklung einer verbindenden Verkehrssicherheitsstrategie intuitiv arbeiten, nicht alles bis ins Letzte erforschen, für die Dekade ab 2020 der Bund, die Länder, die kom- stattdessen gesunden Menschenverstand walten lassen munalen Spitzenverbände und der DVR an einem Tisch und Dinge ausprobieren. Der Ansatz sei sehr einfach: sitzen. Auch das 2019 gegründete „Bündnis für moderne Für alle Altersgruppen und Fähigkeiten. Mobilität“, das zwischen Bundesverkehrsminister , der Verkehrsministerkonferenz der Länder und Es wird nicht ausreichen, hier und da an kleineren den kommunalen Spitzenverbänden geschlossen wurde, Stellschrauben zu drehen. Nein, wir müssen in größe- ist ein weiterer wichtiger Schritt. Die Verkehrssicherheit ren Dimensionen denken, und das heißt auch: Mobilität muss ein fester Bestandteil dieses Bündnisses sein. muss zum Teil neu gedacht werden. Wir müssen mehr Verkehrssicherheit wagen! Der DVR und sein etabliertes Insgesamt werden die Entwicklung eines neuen Ver- Netzwerk aus Mitgliedern und weiteren Partnern werden kehrssicherheitsprogramms des Bundes, die damit hierzu ihren Beitrag leisten. verbundene Strategie zur Einbindung aller Akteure, der nationale Radverkehrsplan, das „Bündnis für moderne Herausforderungen für Kommunen Mobilität“ und die 900 Millionen Euro für Radinfrastruk- Die Umgestaltung bestehender Straßen bedeutet oft- tur im Rahmen des Klimaschutzes einen wichtigen mals eine große Herausforderung für die Kommunen. Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheitsarbeit in Deshalb müssen die Städte und Gemeinden dabei unter- Deutschland leisten. stützt werden, neue Lösungen für Verkehr und Mobilität zu entwickeln und Ideen für einen anderen Umgang mit Rücksichtsvolles Miteinander dem öffentlichen Raum zu finden. Kommunen müs- Mobilität ist ein wichtiger Bestandteil gesellschaftli- sen die Freiheit haben, neue Konzepte umzusetzen und cher Teilhabe. Veränderungen der Straßeninfrastruk- sollten zum Beispiel selbst entscheiden dürfen, wo sie tur in unseren Städten sind zwingend notwendig. Die Tempo 30 anordnen wollen, auch dort, wo kein Kinder- Menschen und ihre Bedürfnisse müssen im Mittelpunkt garten, keine Schule oder kein Altenheim in der Nähe stehen. Aber sie sind auch selbst in der Verantwortung. sind. Das würde allen Verkehrsteilnehmenden die Mög- Denn wenn wirklich alle wollen, dass die Vision Zero lichkeit geben, in kritischen Situationen rechtzeitig zu Wirklichkeit wird, müssen auch alle daran mitwirken und handeln und könnte die objektive und subjektive Sicher- sich regelkonform und rücksichtsvoll verhalten. heit von Rad Fahrenden und zu Fuß Gehenden erheblich erhöhen. Kräfte bündeln Lassen Sie uns alle Kräfte bündeln und weiterhin gemein- Sichere Verkehrswende sam im Sinne der Vision Zero an der Verbesserung der Im Sinne einer sicheren und gerechten Verkehrswende Verkehrssicherheit arbeiten. Dass wir alle gemein- muss die Neuaufteilung des Verkehrsraums gelingen. sam – Politik und Gesellschaft – viel erreichen können, Und es gibt zunehmend Konsens in dieser grundlegen- wenn wir uns einig sind, dem Schutz des menschlichen den Haltung unter den entscheidenden Akteuren und Lebens absoluten Vorrang zu geben, ist zum gegenwär- Institutionen. Politik, Industrie und Verbände waren sich tigen Zeitpunkt eine hoffnungsvolle Lehre aus unserem beim Thema Verkehrswende noch nie so nah wie heute. Umgang mit der Corona-Pandemie. Nur gemeinsam sind Jetzt und in der Zukunft geht es um kluge und nachhal- wir stark, und diese Stärke müssen wir zum Schutz der tige Konzepte. Menschen einsetzen. In diesem Sinne hoffen wir auf eine weiterhin gute und erfolgreiche Zusammenarbeit.

Prof. Dr. Walter Eichendorf Christian Kellner Ute Hammer Präsident Hauptgeschäftsführer Geschäftsführerin Deutscher Verkehrssicherheitsrat Deutscher Verkehrssicherheitsrat Deutscher Verkehrssicherheitsrat

Jahresbericht 2019 DVR 5 Positionen Top-Forderungen zur Umsetzung der Vision Zero

2012 definierte der DVR auf Basis der Empfehlungen sei- Top 1 ner Vorstandsausschüsse 14 sogenannte Top-Maßnah- Verkehrsüberwachung gezielt verstärken men, deren Umsetzung die höchstmögliche Reduzierung – Finanzielle und personelle Ausstattung der Polizei der Zahl der Getöteten und Schwerverletzten versprach. und entsprechender staatlicher Überwachungsorgane Zu den meisten dieser Top-Maßnahmen wurden in den entsprechend erhöhen und die Aus- und Weiterbil- vergangenen Jahren vom DVR Beschlüsse gefasst. dung verbessern – Prävention und Verfolgung von Verkehrsverstößen Entsprechend wurden die 14 Top-Maßnahmen diesen durch verbesserte behördliche Zusammenarbeit Beschlüssen angepasst und zum Teil gebündelt. stärken – Modellversuch Section Control durchführen Das Ergebnis sind die aktuellen zehn „Top-Forderungen des DVR zur Verkehrssicherheit“. Mit der Reihenfolge ist Top 2 keine Gewichtung verbunden. Höchstgeschwindigkeiten anpassen – Höchstgeschwindigkeit auf Landstraßen mit Fahr- Die meisten dieser Forderungen betreffen die Sicher- bahnbreite bis einschließlich 6 m auf 80 km/h redu- heit gleich mehrerer Zielgruppen, die aber nicht jeweils zieren explizit aufgeführt sind (z.B. ältere Verkehrsteilneh- – Auf Landstraßen Überholverbot in Bereichen mit mende). unzureichenden Überholsichtweiten durchsetzen – Modellversuch zur Umkehrung der Regelgeschwindig- Damit sind entsprechend der DVR-Beschlusslage alle keit innerorts von 50 auf 30 km/h durchführen DVR-Forderungen aufgeführt, deren Umsetzung – vor- rangig durch Politik und Industrie – aus DVR-Sicht drin- Top 3 gend erforderlich ist, da sie die größte Effizienz bei der Baumunfälle verhindern Reduzierung der Zahl der Getöteten und Schwerverletz- – Seitenräume von Landstraßen hindernisfrei gestalten ten verspricht. – Bei bestehenden Bäumen im kritischen Bereich Ein- satz von passiven Schutzeinrichtungen verstärken Laufende für die Verkehrssicherheit wichtige und erfolg- – Zulässige Höchstgeschwindigkeit auf baumbestande- reiche Maßnahmen wie z.B. die betriebliche Verkehrs­ nen Straßen reduzieren und deren Einhaltung effizient sicherheitsarbeit oder eine umfangreiche Aufklärungs-, überwachen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sind davon unberührt. Top 4 Die unter den Top-Forderungen jeweils aufgelisteten Sicherheit für Motorrad Fahrende erhöhen Einzelforderungen stellen Schwerpunkte dar. Die voll- – Merkblatt zur Verbesserung der Straßeninfrastruktur ständigen DVR-Beschlüsse sind nachzulesen unter für Motorrad Fahrende (MVMot 2018) umfassend und https://www.dvr.de/site/beschluesse.aspx in allen Ländern umsetzen – Erkennbarkeit von Motorrad Fahrenden verbessern

6 DVR Jahresbericht 2019 Top 5 – Abbiege-Assistenten entwickeln und vorschreiben Sicherheit durch Verbesserung der Infrastruktur – „Holländischen Griff“ publik machen erhöhen – Erprobte Infrastrukturmaßnahmen konsequent Top 8 anwenden Fahren unter Alkohol- und Drogeneinfluss verhindern – Einsatz der Instrumente Verkehrsschau, Unfall­ – Alkoholverbot am Steuer durchsetzen kommission, Bestandsaudit und Sicherheitsaudit – Alkohol-Interlock-Programme einführen sicherstellen – Für Rad Fahrende Ordnungswidrigkeitentatbestand ab – Sicherheit an Kreuzungen, Einmündungen und Kreis- 1,1 Promille Blutalkoholkonzentration einführen verkehren erhöhen Top 9 Top 6 Qualifizierung von Fahranfängerinnen und Fahr- Fahrerassistenzsysteme, Automatisierung und anfängern verbessern Vernetzung forcieren – Begleitetes Fahren fördern – Ausrüstung von Fahrzeugen mit sicherheitsrelevanten – Obligatorische Lernzeitverlängerung für Fahranfänge- Fahrerassistenzsystemen konsequent fördern und rinnen und Fahranfänger einführen durchsetzen – Curriculum für die Fahrausbildung entwickeln und – Nachgewiesene Sicherheitspotenziale automatisierter verpflichtend einführen Fahrfunktionen und des vernetzten Fahrens nutzen Top 10 Top 7 Gefahren durch Ablenkung verringern Sicherheit für den Fuß- und Radverkehr erhöhen – Verhaltensänderung im Umgang mit Informations- – Infrastruktur für zu Fuß Gehende und Rad Fahrende und Kommunikationssystemen (u.a. Smartphones) verbessern erzeugen – Erkennbarkeit von zu Fuß Gehenden und Rad Fahren- – Technische Möglichkeiten zur Verringerung von den erhöhen Ablenkungsgefahren ausschöpfen – Helmtragen von Fahrrad bzw. Pedelec Fahrenden fördern

Jahresbericht 2019 DVR 7 Positionen Vorstandsbeschlüsse 2019

Teilnahme mit Elektrokleinstfahrzeugen am Notfallversorgung von Unfallopfern Straßenverkehr Die Traumaversorgung verletzter Personen sollte vor Elektrokleinstfahrzeuge (eKF) sind eine neue Mobilitäts- dem Hintergrund der damals anstehenden Reform der form im Spiel-, Spaß- und Sportbereich, die sich u.a. laut Notfallversorgung sowie der zunehmenden Privatisie- Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruk- rung und Spezialisierung der Krankenhäuser einen tur (BMVI) und der Hersteller zu einem Baustein nach- hohen Stellenwert behalten. haltiger Mobilität entwickeln kann. Doch eine Zulassung von eKF für den öffentlichen Straßenraum geht mit neu- Die Notrufabfrage muss nach Ansicht des DVR so struk- artigen und noch nicht vorhersehbaren Risiken einher. turiert werden, dass eine dem Ereignis angepasste Dis- position der notwendigen Einsatzkräfte bereits initial Der DVR hat daher empfohlen, dass eKF mit einer bau- erfolgen kann. Dafür muss dem Disponenten in der Leit- artbedingten Höchstgeschwindigkeit (bbH) von über stelle ein Instrumentarium, z.B. eine spezielle Software, sechs km/h ohne Lenk- oder Haltestange nicht im an die Hand gegeben werden, das ihm anhand des Mel- öffentlichen Straßenverkehr zugelassen werden sollten. debildes ermöglicht, geeignete Krankenhäuser auszu- wählen. Damit soll erreicht werden, dass entscheidende Fahrzeuge mit Lenk- oder Haltestange mit einer bbH von Rettungsmittel nicht erst zu einem späteren Zeitpunkt sechs bis 20 km/h sollten nicht auf Gehwegen genutzt nachgefordert werden müssen und wertvolle Zeit verlo- werden dürfen, sondern auf Radwegen, Radfahrstreifen ren geht. und Schutzstreifen, sofern diese vorhanden sind. Geh- wege sollten zur Nutzung von Elektrokleinstfahrzeugen Die Rettungsdienste müssten in die Lage versetzt wer- ab sechs km/h nicht freigegeben werden. Dies entspricht den, Patientinnen und Patienten schnell, sicher und der momentan gültigen Rechtslage. schonend in ein nahegelegenes Traumazentrum zu befördern. Eine zielgerichtete und direkte Kommuni- Darüber hinaus sprach sich der DVR dafür aus, dass kation zwischen dem notärztlichen Personal und dem Fahrende von Elektrokleinstfahrzeugen mindestens 15 Traumaleader der Zielklinik sollte gewährleistet werden. Jahre alt und im Besitz einer Mofa-Prüfbescheinigung sein sollten. Ferner sollten Elektrokleinstfahrzeuge mit einem geeigneten Helm genutzt werden. Diese Forde- rungen sind nicht in die Elektrokleinstfahrzeuge-Verord- nung des Bundes eingeflossen.

8 DVR Jahresbericht 2019 Verkehrssicherheitsarbeit für Ältere in Zeiten des Die freiwillige Teilnahme an wirksamen Maßnahmen ist demografischen Wandels aus Akzeptanzgründen zu bevorzugen und intensiv zu Der demografische Wandel der Gesellschaft und die bewerben. In die Verkehrssicherheitsarbeit, besonders zunehmende Verkehrsbeteiligung älterer Menschen bei der Ansprache der Älteren, sollten weitere Akteure werden Auswirkungen auf die Verkehrssicherheitsar- und Institutionen stärker eingebunden werden, z.B. beit haben. Die Gruppe der Älteren ist sehr heterogen. Ärzte­schaft und Krankenkassen. Daher muss die Verkehrssicherheitsarbeit differenzie- ren zwischen verschiedenen Altersphasen und den indi- Vermeidung von Unfällen im Straßenverkehr im viduellen Voraussetzungen der jeweiligen Adressaten Zusammenhang mit dem Öffnen von Fahrzeugtüren innerhalb dieser Gruppe. Schwerpunkte sollten daher Bei sogenannten „Dooring“-Unfällen kommt es zu Kol- bei Maßnahmen zur Sensibilisierung, Aufklärung und lisionen zwischen Fahrrad Fahrenden und einer geöff- Information über altersbedingte Einschränkungen und neten Tür (englisch „door“) von längs zum fahrenden Kompensationsmöglichkeiten sowie bei Maßnahmen Verkehr geparkten Fahrzeugen. Wenn Fahrzeuginsassen zum Kompetenzerhalt oder Training gesetzt werden. Alle aus einem parkenden bzw. haltenden Fahrzeug ausstei- Verkehrssicherheitsmaßnahmen sollten an den konkre- gen, öffnen sie oftmals die Fahrzeugtür, ohne sich zu ver- ten Problemfeldern der Verkehrsteilnahme älterer Men- gewissern, ob sich von hinten andere Verkehrsteilneh- schen ansetzen und auf ihre Wirksamkeit hin geprüft mende nähern. Die Fahrzeuginsassen können dadurch werden. insbesondere Fahrer und Fahrerinnen von Fahrrädern und Pedelecs zum Sturz bringen und schwer bzw. tödlich Maßnahmen zur Aufklärung, Information und Sensibili- verletzen. sierung für altersbedingte Einschränkungen und Kom- pensationsmöglichkeiten sollten möglichst früh anset- Der DVR fordert die Automobilhersteller auf, „Ausstiegs- zen. Sie sollten am besten in Lebensumbruchphasen warner“ serienmäßig in ihre Fahrzeuge zu integrieren beginnen, z.B. während des Eintritts in den Ruhestand. und die bestmöglichen Warnkonzepte für den Fahrzeug­ Maßnahmen zum Kompetenzerhalt oder zum Training innenraum zu entwickeln und umzusetzen. sollten spätestens ab einem Alter von 75 Jahren anset- zen, da ab diesem Alter die Leistungsfähigkeit messbar Die Infrastruktur sollte so geplant werden, dass „Dooring“- sinkt und gleichzeitig der Anteil der selbstverursachten Unfälle möglichst ausgeschlossen sind. Neben auf der Unfälle von Kraftfahrerinnen und Kraftfahrern in dieser Fahrbahn markierten Radfahr- oder Schutzstreifen Altersgruppe steigt. sollten möglichst keine Parkflächen ausgewiesen wer- den. Wo diese schon vorhanden sind, sollte verbindlich

Jahresbericht 2019 DVR 9 ein Sicherheitstrennstreifen mit einer Breite von ≥ 0,75 Psychische Folgen von Verkehrsunfällen Metern zum ruhenden Verkehr entsprechend den Richt- Der DVR fordert Forschungsprojekte zur Erfassung psy- linien für die Anlage von Stadtstraßen (RASt 06) mar- chischer Folgen von Straßenverkehrsunfällen, in denen kiert werden. Die Breite von Schutz- und Radfahrstreifen deren Dimension, die Identifizierung besonders gefähr- sollte dabei mindestens 1,85 Meter betragen. deter Personen und die Auswirkungen auf die Verkehrs- sicherheit im Fokus stehen. Grundsätzlich sollte ein Parkverbot in Fahrradstraßen angeordnet werden. Ist dies in Einzelfällen nicht mög- Notwendig sei umfassende Aufklärung über die Folgen lich, sollte die Fahrgassenbreite mindestens vier Meter schwerer psychischer Traumatisierung infolge von Stra- zuzüglich eines Sicherheitsabstandes von ≥ 0,75 Metern ßenverkehrsunfällen sowie über Betreuungs- und Inter- zu längs parkenden Fahrzeugen betragen. ventionsmöglichkeiten. Wichtig seien ferner Aus- und Fortbildungen, die die Besonderheit psychischer Unfall- Darüber hinaus erwartet der DVR von allen Verkehrsteil- folgen thematisieren und damit die entsprechende Sen- nehmenden die Einhaltung der in §14 und §1 Straßenver- sibilität erhöhen; diese sollen sich u.a. an professionelle kehrs-Ordnung (StVO) vorgeschriebenen Sorgfaltspflichten. Ersthelfende, Polizei, Klinikpersonal, Hausärztinnen und Alle Fahrzeug Führenden sollten sich vor dem Ausstei- -ärzte und pädagogische Fachkräfte richten. gen durch Nutzung vorhandener Spiegel versichern, dass vom Öffnen der Tür keine Gefahr ausgeht. Zudem sollten Verhinderung von Täuschungen bei der theoretischen alle Fahrzeug Führenden dabei konsequent über die linke Fahrerlaubnisprüfung Schulter nach hinten blicken (Schulterblick). Der „holländi- Der DVR fordert konsequente rechtliche Voraussetzun- sche Griff“, bei dem links im Fahrzeug Sitzende die Tür mit gen, damit ein Täuschungsversuch in der Fahrerlaub- der rechten Hand, rechts im Fahrzeug Sitzende die Tür mit nisprüfung in besonders schweren Fällen, z.B., wenn der linken Hand öffnen, kann den Schulterblick erleichtern. in organisierten Zusammenhängen getäuscht wird, zukünftig als Straftatbestand angesehen werden kann – Fahrzeug Führende sind aufgefordert, andere Fahrzeug­ auch für diejenigen, die Beihilfe leisten. insassen zum richtigen Verhalten beim Aussteigen anzu- halten. Der DVR weist in diesem Zusammenhang alle Die Fahrerlaubnisverordnung (FeV) sollte in §11 Abs. 3 Fahrzeug Führenden besonders auf ihre Verantwortung Nr. 3 zur Klarstellung um den Tatbestand der Täu- für mitfahrende Kinder hin. schungshandlungen ergänzt werden. Zudem sollte diese Ordnungswidrigkeit wegen ihrer potenziellen Gefähr- Das sichere Aussteigen aus Kraftfahrzeugen muss in der dung der Verkehrssicherheit in die Anlage 13 zur FeV Fahrausbildung noch stärker thematisiert werden. Es aufgenommen und wegen ihrer Relevanz für die Fahreig- sollte auch Gegenstand der Fahrerlaubnisprüfung sein. nung (charakterliche Ungeeignetheit) mit zwei Punkten

10 DVR Jahresbericht 2019 im Fahreignungsregister bewertet werden. Das Bußgeld bei der Typprüfung zu stärken. Die Bundesanstalt für sollte eine abschreckende Wirkung entfalten und die Straßenwesen (BASt) sollte die Auswirkungen einer peri- Verwirklichung des Tatbestandes sollte mit 500 Euro odischen Fahrzeugprüfung untersuchen, um Fahrausbil- Bußgeld sowie einem Monat Fahrverbot geahndet wer- dung, Fahrerlaubnisprüfung und Training zu verbessern. den. Motorische Kompetenzen, Verkehrssicherheitseinstel- lungen sowie Kompetenzen zur Verkehrswahrnehmung Ergänzend zur bestehenden Wartefrist sollte der Erwerb und Gefahrenvermeidung sollten frühzeitig in der vor- einer Fahrerlaubnis in allen Täuschungsfällen vorläufig schulischen und schulischen Verkehrserziehung geför- versagt werden können. Die Versagung würde bei ver- dert sowie später in Fahrausbildung und Fahrprüfung hängter mehrmonatiger Sperrfrist im Zentralregister stärker thematisiert werden. des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) gespeichert und wäre ein sehr gutes Mittel zu verhindern, dass Bewer- Durch die Unfallaufnahme und Unfallforschung sollte bende nach einer verhängten Sperrfrist diese durch eine genauere Untersuchung der Ursachen von Unfäl- einen neuen Antrag bei einer anderen Behörde umge- len, an denen Kleinkrafträder beteiligt waren, erfolgen hen. und durch den Gesetz- und Verordnungsgeber überprüft werden, inwieweit die vorgeschriebenen Ausbildungsin- Sicheres Nutzen von Kleinkrafträdern halte in Fahrausbildung und Prüfung zur Verhinderung Die Regelungen für die Typzulassung von Kleinkrafträ- dieser Unfälle ausreichend sind. Davon abhängig sollten dern sind nach Auffassung des DVR so zu ändern, dass der Gesetz- und Verordnungsgeber die rechtlichen Vor- die Manipulationssicherheit bezüglich Leistungs- und gaben für Fahrausbildung und Fahrerlaubnisprüfung in Geschwindigkeitssteigerung erhöht wird. Unabhängig den unfallrelevanten Bereichen überarbeiten und ergän- davon sollten Hersteller freiwillig wirkungsvolle Maß- zen. Dies betrifft insbesondere Grundfahraufgaben, nahmen zur Verhinderung von Manipulationen ergreifen. die Verbesserung der Kurventechnik, auch bei höheren Geschwindigkeiten, sowie eine Erweiterung der Prüfung Insgesamt seien die gesetzgebenden Gremien in Europa auf einen praktischen Teil im Bereich „Mofa“. aufgerufen, die sicherheitstechnischen Anforderungen

Jahresbericht 2019 DVR 11 Kommunikation Kampagne „Runter vom Gas“

Die Verkehrssicherheitskampagne „Runter vom Gas“ des tionsveranstaltungen zu unangepasster Geschwindig- Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruk- keit, Ablenkung im Straßenverkehr und Risiken im Stadt- tur (BMVI) und des DVR leistet seit 2008 Aufklärungs- verkehr durchgeführt. arbeit über Unfallrisiken und deren Vermeidung. 2019 wurden zu allen Hauptunfallursachen und aktuellen Zahlreiche Veranstaltungen Verkehrssicherheitsthemen umfangreiche Medienarbeit, Zudem tourte „Runter vom Gas“ mit Informationsstän- PR-Aktionen und zahlreiche Online-Aktivitäten initiiert. den und Aktionen auf Messen, bei Tagen der Offenen Tür Mit vielen interaktiven Modulen, Hintergrundartikeln und und bei weiteren Präventionsveranstaltungen von Part- Video-Reportagen sowie Fachtexten zu Unfallursachen nern, Behörden und Unternehmen. Ein vielfältiges Besu- und Zielgruppen wie beispielsweise Motorrad Fahrende cherprogramm sensibilisierte die Verkehrsteilnehmen- oder ältere Verkehrsteilnehmende wurde die Homepage den auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) www.runtervomgas.de kontinuierlich aktualisiert. Für in Frankfurt am Main im September für Unfallgefahren alle Interessierten stehen zahlreiche Aktionsmaterialien und im August beim Tag der Offenen Tür im BMVI. Ein wie Broschüren, Poster, Postkarten, Flyer und Filme zur abwechslungsreiches Programm erwartete insbeson- Verfügung. Menschen, die sich in der Verkehrssicher- dere die Rad Fahrenden zum Publikumstag des BMVI. heitsarbeit engagieren, können auch Banner und weitere Zeitgleich wurde auf der Homepage und in den sozia- Aktionsmittel für ihre Veranstaltungen, Geschäftsstellen len Medien ein emotionales Video veröffentlicht, in dem oder Betriebe erhalten. Auch die Präsenz in den sozia- Fahrradfahrer Stefan Teschke davon berichtet, wie ihm len Medien wurde 2019 ausgebaut. Neben dem Face- der Helm das Leben gerettet hat und wie er nun andere book-Auftritt ist „Runter vom Gas“ jetzt auch auf Ins- Menschen von der wichtigen Schutzfunktion überzeugt. tagram vertreten. Spot für mehr Gelassenheit im Straßenverkehr Kooperationen mit den Bundesländern Viele Verkehrsteilnehmende lassen sich durch Stress Die Kampagne setzte von Beginn an auf Partnerschaften. dazu verleiten, Regeln zu missachten und sich rück- Damit wichtige Verkehrssicherheitsthemen und Aufklä- sichtslos bzw. falsch zu verhalten. Welche Konsequenzen rungsmaterialien eine weite Verbreitung unter den Ver- das haben kann, zeigt seit Januar 2019 der Spot „Beauty kehrsteilnehmenden finden, arbeitet „Runter vom Gas“ Salon“. Der Film ist über die Homepage verfügbar, tourt eng mit den Verkehrs- und Innenministerien der Bun- mit den Multimedia-Säulen durch die Bundesländer und desländer zusammen. Diese erhielten auch in diesem wird von der RTL Gruppe als Social Spot kostenlos im TV Jahr zahlreiche neue Aktionsideen sowie Medien für ihre ausgestrahlt. Präventionsarbeit. Gemeinsame Veranstaltungen wur- den mit Infoständen und Promotern unterstützt. Für die Multimedia-Säulen, die bei Veranstaltungen zahlreiche Interaktionsmöglichkeiten mit den Besucherinnen und Besuchern ermöglichen, wurden neue Spiele, Rätsel und Filme bereitgestellt, z.B. ein Animationsfilm zum Thema „Toter Winkel“ sowie ein Schätzspiel und Videos zum Thema „Wie schnell bist Du?“. Auch zum Thema Ablen- kung gab es neue Spielideen und Materialien, wie z.B. Poster und Aufkleber. Eine Drehscheibe thematisiert die wichtigsten Unfallrisiken für alle Verkehrsteilnehmer- gruppen (Pkw, Motorrad, Fahrrad etc.), nennt Zahlen und gibt Tipps zur Unfallvermeidung. Verschiedenste Medien sensibilisierten für Unfallrisiken innerorts. Bundesweit wurden im Rahmen der Kooperationen rund 100 Präven-

12 DVR Jahresbericht 2019 14. Staffel und sie durfte am „Runter vom Gas“-Fahr- radhelm-Shooting mit Fotograf Rankin teilnehmen. Die Aktionsmotive von Alicija und weiteren Models waren ab Ende März 2019 – unterstützt durch den Kooperations- partner Wall GmbH – in deutschen Großstädten wie Ber- lin, Hamburg, Köln und München als City-Light-Poster zu sehen.

Die Kooperation mit GNTM bzw. das sexy „Helm-Shoo- ting“ polarisierte. Doch gerade Vorbilder aus der eige- nen Altersgruppe können am besten für die Botschaft „Sicherheit vor Eitelkeit“ plädieren. Und besonders der Auf 180: Besser ankommen mit Gernot Hassknecht Kontrast zwischen Model-Look und leichter Bekleidung Viele Menschen gehen im Straßenverkehr unnötige in Kombination mit dem Fahrradhelm sorgte für Irri- Risiken ein oder verhalten sich nicht regelgerecht. Sie tation und vermittelte die wichtige Botschaft zielgrup- greifen am Steuer zum Handy, fahren zu schnell oder pengerecht und mit Augenzwinkern. Gleichzeitig trans- halten den Sicherheitsabstand nicht ein. Deshalb rüt- portierte das selbstbewusste Auftreten der Models den telte TV-Berufscholeriker Gernot Hassknecht das ganze Fahrradhelm selbst in diesem sehr gegensätzlichen Jahr über mit monatlichen Videos alle Leichtsinnigen, Umfeld wie eine ganz natürliche Selbstverständlichkeit. Vergesslichen und Unbelehrbaren zu verschiedenen Unter http://www.runter vomgas.de/Fahrradhelm und in Verkehrsthemen wach. In der Online-Serie knöpft sich sozialen Netzwerken rief „Runter vom Gas“ außerdem Hassknecht Gurtmuffel ebenso vor wie alle, die mei- unter dem Hashtag #HelmerettenLeben dazu auf, selbst nen, dass ein Bier kein Bier sei. Ungeschoren kamen ein Foto mit einem Fahrradhelm zu posten. Unter allen im Laufe des Jahres auch rücksichtslose Lkw Fahrende, Teilnehmenden wurden zehn von Rankin und Alicija sig- Rad-Rambos und dem Geschwindigkeitsrausch verfal- nierte Fahrradhelme sowie Aktionskalender verlost. lene Motorrad Fahrende nicht davon. Alle Episoden sind auf der Kampagnenwebseite www.runtervomgas.de und Großer medialer Erfolg auf YouTube zu sehen. Der mediale Erfolg war überwältigend. Die Aktion „Looks like shit. But saves my life.“ erzielte eine Reichweite von Fahrradhelm-Aktion „Looks like shit. But saves my life.” weit mehr als 1,5 Milliarden Kontakte. Dies liegt natür- Am 22. März 2019 startete eine Fahrradhelm-Verkehrs­ lich auch daran, dass sie zu breiten öffentlichen Diskus- sicherheitsaktion mit prominenter Unterstützung. Laut sionen geführt hat und durchaus auch kritisiert wurde. einer aktuellen repräsentativen Umfrage im Auftrag Der Vorwurf lautete vor allem, dass die Plakate sexis- der Kampagne sind jungen Rad Fahrenden die Gefahren tisch seien. Dabei werben sowohl männliche als auch und das persönliche Risiko eines schweren Fahrradun- weibliche Models für den Fahrradhelm. Viele promi- falls durchaus bewusst. Trotzdem tragen die wenigsten nente Befürworter wie beispielsweise Sophia Thomalla immer einen Fahrradhelm, denn er gilt als unpraktisch, lobten die Aktion in den sozialen Medien und die junge unbequem und unästhetisch. Laut Verkehrsbeobachtun- Generation feierte die gelungene Zielgruppenansprache gen der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) trugen mit zahlreichen positiven Kommentaren. Unabhängige ihn zu dem Zeitpunkt nur acht Prozent der jungen Rad Meinungsumfragen von yougov.de und der Zeitschrift Fahrenden im Alter zwischen 17 und 30 Jahren. Das ist „Focus“ zeigten zudem, dass eine deutliche Mehrheit der die geringste Helmtragequote aller beobachteten Alters- Bevölkerung die Aktion sehr gut bzw. gut fand. gruppen. Eine Aktion in Kooperation mit Starfotograf Rankin und der Sendung „Germany’s Next Topmodel“ Das sahen auch die Jurymitglieder zweier renommierter (GNTM) sollte das ändern. Es handelte sich um eine Awards der Kommunikationsbranche so und würdigten unbezahlte Einbindung des Themas Fahrradhelm in die die Aktion mit insgesamt vier Preisen. Die aufsehener- GNTM-Staffel. Das Thema war Pro7 und GNTM so wich- regende Präventionsmaßnahme wurde am 14. Novem- tig, dass erstmals kostenfrei eine Aktion wie diese in die ber 2019 in Berlin gleich drei Mal ausgezeichnet – mit Sendung integriert wurde. Die GNTM-Kandidatin Alicija dem PR Report Award in den Kategorien „kreative und überzeugte Heidi Klum und Rankin in der 7. Folge der innovative Kommunikation“ und „Kommunikation im

Jahresbericht 2019 DVR 13 kehrsteilnehmenden an. Mit drei neuen Motiven sensi- bilisierte „Runter vom Gas“ für die schwerwiegenden Folgen, die Fehlverhalten im Straßenverkehr für alle Menschen haben kann und appellierte an die Verant- wortung. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und DVR-Präsident Prof. Dr. Walter Eichendorf stellten am 8. Oktober 2019 in Berlin die neuen Autobahnplakate vor und zeigten gemeinsam mit dem Klinikdirektor des Unfallkrankenhauses Berlin, Prof. Dr. med. Axel Ekkern- kamp, und Unfallopfern auf, welche gravierenden Kon- sequenzen Verkehrsunfälle für alle Beteiligten haben können. Auf den Plakaten werden die Unfallursachen Alkohol am Steuer, unangepasste Geschwindigkeit und Ablenkung thematisiert. Zu sehen sind Menschen mit z.B. einem amputierten Arm oder im Rollstuhl. Viele Ver- kehrsopfer leben mit Schmerzen und Beeinträchtigun- gen, weil sich andere Verkehrsteilnehmende nicht an die öffentlichen Raum“ sowie der Wahl zur „Kampagne des Regeln gehalten haben. Jahres“. Am selben Tag erhielt die Aktion auch einen sil- bernen Effie-Award des Gesamtverbandes Kommunika- 2018 sind 3.275 Menschen im Straßenverkehr getötet, tionsagenturen GWA in der Kategorie „Public Relations“ rund 396.000 verletzt worden. Darunter sind laut Statisti- in Frankfurt am Main. Am 13. Februar 2020 wurde die schem Bundesamt 67.967 Schwerverletzte, die mindes- Fahrradhelm-Aktion zudem mit dem Politikaward 2019 tens für 24 Stunden stationär in einem Krankenhaus auf- des Magazins „politik & kommunikation“ und der Quad- genommen wurden. Ein Drittel aller Unfallopfer, die mit riga Hochschule Berlin in der Kategorie „Kampagne von schweren bis schwersten Verletzungen ins Krankenhaus Bund, Ländern und Gemeinden“ ausgezeichnet. eingeliefert werden, hat mit lebenslangen gesundheitli- chen Einschränkungen zu rechnen – das zeigen Zahlen Sicherheitstipps zur Nutzung von E-Scootern einer Sonderauswertung der Deutschen Gesetzlichen Seit dem 15. Juni 2019 sind Elektrokleinstfahrzeuge und Unfallversicherung (DGUV) aus dem Jahr 2018. damit insbesondere kleine Elektro-Tretroller für den Straßenverkehr zugelassen. „Runter vom Gas“ gab auf Zur Aktion gehörten neben den Plakaten auch emotio- der Webseite wichtige Hinweise zur Nutzung und rea- nale Multimedia-Reportagen von Menschen, die schwere lisierte umgehend eine Aufklärungsbroschüre in dt./ Verkehrsunfälle überlebt haben und ihren Alltag neu engl. zum Thema. Im Rahmen der Broschürenserie mit meistern müssen. Diesem Thema widmet sich auch ein dem Kooperationspartner Langenscheid „Für mehr Ver- Podcast. Im TV und in den sozialen Medien lief parallel ständnis: Pkw-Fahrrad, Pkw-Fußgänger, Pkw-Lkw“ gibt auch der neue Spot „Niemand sollte zweimal im Leben es nun auch eine Broschüre über die Missverständnisse laufen lernen müssen“ zwischen Nutzerinnen und Nutzern von E-Scootern und an. Die Plakate sind anderen Verkehrs­ ­teil­nehmenden. Sieben kurze Filmclips auf rund 700 Plakat- mit wichtigen Tipps und Regeln, z.B. zum Alkoholver- flächen entlang der bot bzw. zur Promilleregelung, stehen auf der Home- Autobahnen und auf page bereit. Auch in den Social-Media-Auftritten wurde Rastplätzen zu sehen. das Thema mit GIFs (animierten Bildern), Grafiken und Die Plakatierung wird Videoclips kommuniziert. von der DGUV finanzi- ell unterstützt. Neue Autobahnplakate Sie sind die wohl bekannteste Form der Verkehrssicher- Weitere Informationen: heitsaufklärung in Deutschland – die Autobahn- und www.runtervomgas.de Rastplatzplakate. Sie verbreiten die Kernbotschaften direkt im Verkehrsgeschehen und sprechen alle Ver-

14 DVR Jahresbericht 2019 Kommunikation Fachsymposium „50 Jahre DVR“

Ende der 1960er Jahre hatte der damalige Bundesver- merksamkeitsstarke Kampagne „Hallo Partner, Dan- kehrsminister Georg Leber eine zündende Idee: Die keschön“. Mit ihr, so der Präsident des DVR, habe man Gründung des Deutschen Verkehrssicherheitsrates als den Anstoß zur Gurtpflicht gegeben. Was heute selbst- zentrale Organisation und Dach für alle an der Verkehrs- verständlich ist, war in den 1970er Jahren ein enormer sicherheit in Deutschland Beteiligten. Dies war drin- Erfolg. Seitdem wurden die Belange, mit denen der DVR gend notwendig, schließlich wurde zu dieser Zeit Jahr sich beschäftigt, vielfältiger: Kampagnen wie „Runter für Jahr die Bevölkerung einer Kleinstadt auf deutschen vom Gas“, Alkoholverbot am Steuer, Verbreitung von Straßen getötet. Heute, 50 Jahre später, ist es dem DVR Fahrerassistenzsystemen, Ablenkung, automatisiertes und allen Mitstreitern gelungen, die Zahl der jährlichen Fahren und aktuell Maßnahmen für eine Neuaufteilung Verkehrsopfer um rund 85 Prozent zu reduzieren. Doch des Straßenraums zugunsten der ungeschützten Ver- noch immer gibt es viel zu tun, um das Verkehrssystem kehrsteilnehmenden. All das, so Eichendorf, geschehe so zu gestalten, dass niemand getötet oder schwer ver- immer im Sinne der Vision Zero. Die Sicherheitsstrategie letzt wird. liegt seit 2007 der Arbeit des DVR zugrunde und besagt, dass das gesamte Verkehrsumfeld, von Fahrzeugtech- Vision Zero konsequent umsetzen nik über Infrastruktur, so gestaltet werden muss, dass Wie die Herausforderungen an die zukünftige Verkehrs- menschliche Fehler im Straßenverkehr verziehen und sicherheitsarbeit aussehen und wie die Vision Zero kon- keine Menschen sterben oder schwer verletzt werden. sequent umgesetzt werden kann, wurde beim Fachsym- Eichendorf mahnte, dass sich gerade die Politik dies bei posium anlässlich des 50-jährigen Bestehens des DVR all ihren Entscheidungen immer wieder vor Augen füh- am 5. Juni 2019 in Berlin diskutiert. Rund 350 Gäste aus ren müsse. Politik, Verbänden, Wissenschaft und Forschung folgten der Einladung des DVR ins Tipi am Kanzleramt. DVR-Prä- Guido Beermann, Staatssekretär im BMVI, griff das sident Prof. Dr. Walter Eichendorf erinnerte in seiner in seinem Grußwort auf. Er dankte dem DVR für seine Begrüßungsrede an Meilensteine in der Geschichte Beharrlichkeit in Fragen der Verkehrssicherheit und der Organisation, wie die äußerst erfolgreiche und auf- stellte gemeinsame Erfolge heraus.

Jahresbericht 2019 DVR 15 Internationale Zusammenarbeit Dr. Hans-Michael Kloth vom International Transport Forum (ITF) der OECD lenkte den Blick auf die interna- tionale Verkehrssicherheitsarbeit. Um die Zahl der welt- weit jährlich rund 1,3 Millionen Menschen, die bei Ver- kehrsunfällen ums Leben kommen, zu senken, sei die internationale Zusammenarbeit essenziell. Wissen, das in Ländern wie Deutschland, die technische Vorreiter seien, vorhanden sei, müsse auch in ärmere Regionen der Welt getragen werden. So könne dazu beigetragen werden, dass dort weniger Menschen im Straßenverkehr getötet oder verletzt werden.

Automatisiertes Fahren und Ethik Die Verkehrssicherheit im Zeitalter Künstlicher Intelli- genz (KI) stand im Fokus des Vortrags von Prof. Dr. Dr. Udo Di Fabio, Bundesverfassungsrichter a.D. und Vorsit- zender der „Ethikkommission Automatisiertes und Ver- netztes Fahren“ des BMVI. Sollte der Mensch am Steuer darüber entscheiden, ob er ausweicht oder bremst, wenn spontan mehrere Menschen von rechts und links die Fahrbahn betreten, obwohl er vermutlich nicht schnell genug reagieren kann? Oder können entsprechend pro- grammierte automatisierte Fahrzeuge diese Aufgabe besser lösen? Mit diesen und weiteren Fragen beschäf- tigte sich die von ihm geleitete Ethikkommission. Sein Fazit: Wenn wir international die Ethik im Straßenver- kehr gestalten und bestimmen wollen, müssen wir Inno- vationen zulassen. Sonst bestimmten andere die Regeln.

Verkehrssystem der Zukunft Wie sieht das ideale Verkehrssystem der Zukunft für alle aus? Was wünschen sich die verschiedenen Verkehrs­ teilnehmenden und was benötigen sie für eine sichere Mobilität? Damit beschäftigte sich Prof. Dr. Peter König von der Hochschule Trier. Er ging auf verschiedene Ver- kehrswelten ein: die von älteren Menschen, Kindern, Erwachsenen auf dem Weg zur Arbeit, in ländlichen Regionen und in der Stadt und ließ sie in seinem multi- medialen Vortrag selbst zu Wort kommen. Dabei wurde deutlich, dass noch einiges getan werden muss und auch nicht alle neuen Angebote sinnvoll sind oder gut ange- nommen werden. Die Menschen und ihre Bedürfnisse müssen im Mittelpunkt stehen. Und sie sind auch selbst in der Verantwortung. Denn wollten wirklich alle, dass die Vision Zero Wirklichkeit werde, müssten auch alle daran mitarbeiten, sagte König. Begleitet wurde seine Rede vom Künstler Roland Brückner, der Königs Aussa- gen in einer Collage wirkungsvoll zusammenfasste.

16 DVR Jahresbericht 2019 Kommunikation Tag der Verkehrssicherheit

2019 feierte der Tag der Verkehrssicherheit mit zahl- Der nächste Tag der Verkehrssicherheit (www. reichen Aktionen und Veranstaltungen sein 15-jähri- tag-der-verkehrssicherheit.de) findet am 20. Juni 2020 ges Jubiläum. Unter dem Motto „Gemeinsam für mehr statt. Sicherheit“ wurde über wesentliche Themen der Unfall- prävention informiert. Neu in diesem Jahr: Fotos und Videos, die auf Instagram mit #tagderverkehrssicherheit gepostet wurden, konnten jetzt auch auf der Webseite www.tag-der-verkehrssicherheit.de angeschaut werden.

Städte, Gemeinden, Schulen, Unternehmen, Vereine und soziale Einrichtungen haben sich in diesem Jahr an dem Aktionstag beteiligt. So öffnete beispielsweise die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) ihre Türen und präsentierte mit ihren Partnern an 50 Aktions- und Informationsständen ein umfangreiches Verkehrssicher- heitsprogramm zum Mitmachen und Ausprobieren. Eine Rekordbeteiligung gab es auch beim Landestag der Ver- kehrssicherheit in Offenburg, organisiert vom Partner- verbund „Gib Acht im Verkehr“.

Viele DVR-Mitglieder – vor allem die Verkehrswachten – waren bundesweit wieder mit großem Engagement dabei. Der Verkehrssicherheitstag ist auch fester Bestandteil der Präventionsarbeit von Berufsgenossenschaften und Unfallversicherungen. Und so fand zum wiederholten Male, vom Landesverband Südost der Deutschen Gesetz- lichen Unfallversicherung (DGUV) organisiert, ein äußerst erfolgreicher und abwechslungsreicher Aktionstag zum Thema „Gemeinsam für mehr Sicherheit im Straßenver- kehr“ auf dem Odeonsplatz in München statt. Die Prä- ventionskampagne „kommmitmensch“ der gesetzlichen Unfallversicherung rief – mit Motiven, die regelverlet- zendes Verhalten darstellen – dazu auf, mehr Wert auf Sicherheit im Straßenverkehr zu legen.

Unter dem Motto „Miteinander statt gegeneinander“ bot der Landkreis Zwickau mit seinen Partnern den Gästen auf dem Sachsenring ein umfangreiches Programm zur Verkehrssicherheitsarbeit für alle Altersgruppen.

DVR-Präsident Prof. Dr. Walter Eichendorf bedankte sich bei allen Akteuren, Helferinnen und Helfern für den diesjährigen tatkräftigen Einsatz und das außerordentli- che Engagement mit einer Videobotschaft: https://www. tag-der-verkehrssicherheit.de/site/wall.aspx

Jahresbericht 2019 DVR 17 Kommunikation Die Kampagne „Vorsicht Sekundenschlaf!“

im Fahrzeug und einer Parkscheibe mit Übungen zur Kreislaufaktivierung sowie zusätzlich einem Kissen im Stil eines Airbags. Durch die zwei „Nap & Drive“-Akti- onen wurden mehrere Hundert Personen im Gespräch erreicht sowie eine regionale Berichterstattung erzielt.

Breit gefächerte Informationen Zu den weiteren Maßnahmen für die Zielgruppe der Pkw Fahrenden gehörten klassische Pressearbeit, die Ansprache von Gesundheitsredaktionen zur Informa- tion über das Thema sowie anlassbezogene Websei- ten-Aktualisierungen und diverse Facebook-Posts und Tweets sowie eine Leser-Telefon-Aktion zum Thema Schichtarbeit und ein Materndienst zum Thema Pendeln. 35 Unternehmen wurden gezielt über die besondere Gefährdung dieser Personengruppen informiert.

Zusätzlich wurden verschiedene Shareables für die sozi- Müdigkeit kündigt sich hinter dem Steuer langsam an, der alen Netzwerke des DVR entwickelt, sieben große Auto- Sekundenschlaf schlägt während der Fahrt dann meist vermietungen als Multiplikatoren angesprochen, die ganz plötzlich zu. Laut Statistischem Bundesamt gibt es Kampagne in Form von Vorträgen und Infoständen auf aufgrund von Übermüdung rund 2.100 Verkehrsunfälle mit Veranstaltungen präsentiert und weitere Informations- Personenschaden pro Jahr. Fachleute gehen hierbei jedoch materialien entwickelt und über das Kampagnenbüro von einer hohen Dunkelziffer aus. Die Kampagne „Vorsicht verschickt. Sekundenschlaf!“ wurde daher mit Unterstützung des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruk- Fachliche Unterstützung tur (BMVI), der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung Die Kampagne erhielt auch in diesem Jahr wieder fachli- (DGUV) sowie weiterer Partner erfolgreich fortgesetzt. che sowie finanzielle Unterstützung. Die Schlafexperten Dr. Wilfried Böhning, Dr. Hans-Günter Weeß und Prof. Dr. Ziele waren auch 2019 die Sensibilisierung für die Gefahr Maritta Orth brachten ihre Expertise in Form von Zitaten von Müdigkeit am Steuer und die Reduktion der durch für die Medienarbeit ein. Die Schlafexperten Dr. Wilfried Müdigkeit verursachten Verkehrsunfälle. Zielgruppen Böhning und Werner Waldmann nahmen als Experten an der Kampagne waren weiterhin Pkw Fahrende, Pend- der Leser-Telefon-Aktion teil. Die Park & Ride GmbH in lerinnen und Pendler sowie Menschen, die in Schicht München und das Bezirksamt Pankow in Berlin ermög- arbeiten. lichten die „Nap & Drive“-Aktionen durch Bereitstellung der beiden Park & Ride-Flächen. Mit finanzieller Unter- „Nap & Drive“-Aktionen stützung des Automobil-Clubs Verkehr (ACV) wurden im Im Rahmen der Kampagne gab es zwei „Nap & Drive“- Rahmen der Kampagne sechs humorvolle Clips mit der Aktionen auf Park & Ride-Flächen – eine am 1. Juli auf Botschaft „Schlaf wo du willst. Nur nicht am Steuer“ für dem Gelände Fröttmaning in München und eine am 28. die Online-Kanäle des ACV und des DVR entwickelt. August 2019 in Berlin (Pankow). Vier Promoterinnen und Promoter informierten dort Pendlerinnen und Pendler Durch alle Maßnahmen konnte eine Reichweite von über die Gefahr von Müdigkeit am Steuer und verteilten knapp 86 Millionen erzielt und in den vergangenen drei- das „Erste-Hilfe-Set gegen Müdigkeit am Steuer“ mit einhalb Jahren insgesamt eine Reichweite von 349,7 Mil- einem Faltblatt, einer Schlafbrille für den Kurzschlaf lionen erreicht werden.

18 DVR Jahresbericht 2019 Kommunikation Neue Kampagne „Kopf drehen, Rad Fahrende sehen!“

Es ist nicht für alle Fahrzeuginsassen eine Selbstver- ständlichkeit, vor dem Öffnen der Tür und dem Ver- lassen des Fahrzeugs immer einen Blick über die Schulter zu werfen und sich nach Rad Fahrenden umzu- sehen. Die Folge können gefährliche Zusammenstöße von Rad Fahrenden mit Fahrzeugtüren sein, sogenannte „Dooring-Unfälle“, die zum Teil schwere oder gar tödli- che Verletzungen nach sich ziehen.

Der DVR hat daher Mitte August 2019 die Kampagne „Kopf drehen, Rad Fahrende sehen!“ mit Unterstützung des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infra- struktur (BMVI) und der Deutschen Gesetzlichen Unfall- versicherung (DGUV) gestartet. Die Kampagne basiert auf dem DVR-Vorstandsbeschluss vom 22. Mai 2019 zur sind, wie der „holländische Griff“ auf Fahrer- und Bei- „Vermeidung von Unfällen im Straßenverkehr im Zusam- fahrerseite funktioniert (man öffnet die Autotür nicht menhang mit dem Öffnen von Fahrzeugtüren“ und des- mit der Hand, die der Tür am nächsten ist, sondern mit sen Empfehlungen. der anderen Hand, um sich dadurch leichter nach hin- ten zu drehen und zurückschauen zu können) und wie Mangelnde Sorgfaltspflicht wichtig ausreichender Abstand von Rad Fahrenden zu Ziele der Kampagne sind die Sensibilisierung für die parkenden Fahrzeugen ist. Der Spot erreichte auf dem Gefahr von Dooring-Unfällen sowie die Reduktion dieser DVR-Facebook- und -Twitter-Kanal 2,9 Millionen Perso- Kollisionen. Zielgruppen der Kampagne waren vorran- nen und auf der DVR-YouTube-Seite 27.410 Kontakte. Die ging Fahrzeuginsassen und damit die Hauptunfallverur- fünf Shareables erreichten auf dem DVR-Facebook- und sacher. Begleitend dazu wurden auch Rad Fahrende als -Twitter-Kanal 1,3 Millionen Personen. leicht verletzbare Verkehrsteilnehmergruppe angespro- chen. Eine Umfrage im Rahmen der Kampagne zeigte: Der Spot wurde zusätzlich über vier Wochen als soge- Mehr als jeder zehnte (13 Prozent) befragte Auto Fah- nanntes Pre-Roll (klassischer Werbespot) auf YouTube rende denkt beim Aussteigen aus dem Fahrzeug sel- geschaltet und wird während der Fahrradsaison 2020 im ten oder nie daran, dass sich Rad Fahrende von hinten Kino gezeigt. nähern könnten. Mehr als ein Drittel der befragten Rad Fahrenden (38 Prozent) hat fast immer oder generell die Zu den weiteren Maßnahmen gehörten begleitende Befürchtung, mit einer sich plötzlich öffnenden Fahr- Medienarbeit, die Ansprache von TV- und Film-Produkti- zeugtür zusammenzustoßen und zu stürzen. onsfirmen sowie Quizsendungen als Multiplikatoren, die Entwicklung und der Versand von Informationsmateria- Spot für die sozialen Medien lien, die Einrichtung eines Internetauftrittes und die Prä- Kernstück der Kampagne war ein über die sozialen Netz- sentation der Kampagne auf Veranstaltungen. werke verbreiteter kurzer Spot sowie ergänzende Sha- reables. Der Spot zeigt, dass schwere Verkehrsunfälle Durch all diese Maßnahmen konnte 2019 eine Reichweite selbst bei 0 km/h passieren können und macht deutlich, von 32,8 Millionen erreicht werden. Die Kampagne „Kopf dass vor dem Aussteigen ein Schulterblick lebenswich- drehen, Rad Fahrende sehen!“ wird ausgehend von die- tig sein kann. Die fünf Shareables zeigen, wie gefährlich ser guten Basis 2020 mit neuen Maßnahmen weiterge- Zusammenstöße von Rad Fahrenden mit Fahrzeugtüren führt.

Jahresbericht 2019 DVR 19 Kommunikation DVR-Kolloquium „Wem gehört die Stadt?“

bringe es mit sich, dass der Straßenraum neu aufgeteilt werden müsse, so der Präsident. Aufgabe des DVR und seiner Mitglieder sei es, Ideen zu entwickeln, wie dies gelingen könne.

Mobilitätswandel muss gerecht sein Gerhard Hillebrand, Vize-Präsident Verkehr beim ADAC und Mitglied im Vorstand des DVR, betonte in seinem Grußwort, dass der Mobilitätswandel gerecht und ange- messen vollzogen werden müsse, gerade mit Blick auf die Rolle des privaten Autos. Wer dem Auto etwas weg- Dicht gedrängt stehen Autos im Stau, daneben drängen nehme, müsse alternative und bezahlbare Angebote sich Fahrräder, Pedelecs und E-Scooter. Dazwischen machen. Gleichzeitig mahnte er, dass schmale Radfahr- parken Lkw und Transporter in zweiter Reihe oder auf streifen keine Akzeptanz fänden. Viele Radelnde würden Radwegen, um ihre Waren oder Pakete ausliefern zu dann auf den Gehweg ausweichen. können. Der Verkehr in Städten wird immer komplexer und unübersichtlicher, jeder scheint sich seinen Platz Eigenes Verhalten überdenken auf der Straße regelrecht zu erkämpfen. Um den aktuel- „Die Probleme sind bekannt, die Lösungen lassen seit len Anforderungen der verschiedenen Verkehrsteilneh- Jahrzehnten auf sich warten“, sagte Prof. Dr.-Ing. Jür- mergruppen an den Straßenverkehr gerecht zu werden gen Follmann von der Hochschule Darmstadt in seinem und eine sichere Mobilität zu ermöglichen, sind dringend Vortrag. Er forderte alle auf, das eigene Verkehrsverhal- Veränderungen notwendig. Doch wie kann das ange- ten zu überdenken. Gleichzeitig betonte er, dass überall sichts des zur Verfügung stehenden Raumes gelingen? eine sichere Infrastruktur geschaffen werden müsse, die Alternativen zum Pkw erlaube. Als Vorbild hierfür nannte Das DVR-Kolloquium „Wem gehört die Stadt? Wege zu er Darmstadt. Die Stadt verfolge einen Masterplan, der einer sicheren und gerechten Neuverteilung des Ver- u.a. vorsehe, große Verkehrsachsen zu verändern, Fahr- kehrsraums“ griff diese Frage am 10. Dezember 2019 bahnspuren für den Radverkehr und ÖPNV umzuwid- in Bonn auf. In der von Michael Adler (Agentur tipping- men. Alle müssten mutiger werden und mit Modellver- points) moderierten Veranstaltung wurden die Problem- suchen experimentieren, um so neue Lösungen für eine lagen, Unfallsituationen, aber auch innovative Lösungen radfreundliche Infrastruktur zu entwickeln. vorgestellt. Unterstützt wurde das Kolloquium von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) und Die VCD-Bundesvorsitzende Kerstin Haarmann machte dem ADAC, ideelle Partner waren der Allgemeine Deut- konkrete Vorschläge, wie die Verkehrswende gelingen sche Fahrradclub (ADFC) und der Verkehrsclub Deutsch- könne. Sie forderte u.a. den Ausbau der Fuß- und Rad- land (VCD). wege in Städten, eine Verdopplung des ÖPNV und mehr Kostengerechtigkeit im Verkehr. Zudem müsse „Falsch- Neuaufteilung des Straßenraums parken“ konsequent sanktioniert, die Gebühren für das Mobilität ist eine wichtige Voraussetzung für gesell- Parken angehoben und die Geschwindigkeit in der Stadt schaftliche Teilhabe, erklärte DVR-Präsident Prof. Dr. stärker begrenzt werden. Walter Eichendorf in seiner Begrüßung der rund 150 Teilnehmenden. Angesichts des immer komplexer wer- München und die Vision Zero denden Verkehrs, u.a. neuer Fahrzeuge wie z.B. E-Scoo- Dr. Martin Schreiner stellte das 2012 entwickelte und ter und insgesamt zunehmendem Gedränge, müsse die auf der Vision Zero basierende Verkehrssicherheitskon- Frage diskutiert werden, wie alle Menschen noch siche- zept der Stadt München vor. Es sah mehr Personal in der rer ankommen können. Die momentane Entwicklung Verwaltung und eine neue Software vor, mit deren Hilfe

20 DVR Jahresbericht 2019 Unfalldaten analysiert und Gefahrenstellen identifiziert werden konnten. Bei den daraus resultierenden Umbau- maßnahmen seien Sicherheitsprüfungen durchgeführt und die Arbeit der Unfallkommissionen gestärkt worden. Zudem habe man sich dem Thema Schulwegsicherheit gewidmet und auch die Verkehrsüberwachung sei aus- geweitet worden. Seitdem habe die Unfallschwere abge- nommen. Um die Verkehrssicherheit und Attraktivität für den Radverkehr zur erhöhen, habe man zudem u.a. Gefahrenstellen entschärft und Kreuzungen umgebaut. Schreiners Fazit: Erfolgreiche Verkehrssicherheitsarbeit benötigt engagierte Masterminds in der Verwaltung und nent weiter. Bestandteile des Plans seien u.a. Zebrastrei- in den Netzwerken, politische Unterstützung, gute Bera- fenprogramme, ein Stadtplatzprogramm, ein Gehwegsa- ter mit modernem Ansatz, Experimentierfreude, gutes nierungsprogramm und ein Lückenschlussprogramm. Monitoring, harte Evaluation sowie nationale und inter- Zudem würden Modell- und Pilotprojekte durchgeführt. nationale Forschungskooperationen. Mehr Platz fürs Rad Konflikte lösen und Unfälle vermeiden ADFC-Bundesgeschäftsführer Burkhard Stork erklärte, Jörg Ortlepp von der Unfallforschung der Versiche- viele Wege könne man auch ohne Auto zurücklegen, rer (UDV) skizzierte zunächst das Unfallrisiko von zu sogar auf dem Land. Damit das möglich würde, sei mehr Fuß Gehenden und Rad Fahrenden, indem er typische Platz für den Radverkehr notwendig und die Infrastruk- Unfallsituationen darstellte. Das Fehlverhalten der Ver- tur müsse sicherer gestaltet werden. Wie dies gelingen kehrsteilnehmenden sei besonders häufig Ursache könne, zeigten die Niederlanden. Die Politik habe mitt- für Unfälle: Auto Fahrende würden den Schulterblick lerweile erkannt, dass mehr Investitionen in den Bau vernachlässigen, Radfahrerinnen und Radfahrer auf und Umbau von Radwegen fließen müsse, dies dauere falschen Flächen fahren. Falschparken und Rotlicht- jedoch sehr lange. Aus diesem Grund fordere der ADFC verstöße seien weitere Unfallursachen. Mehr gegensei- Fahrstreifen in geschützter Ausführung, wie sie in Ber- tige Rücksichtnahme sei daher von allen gefordert. Um lin bereits realisiert würden. Er begrüßte das Bekenntnis Unfälle zu vermeiden, müsse zudem dringend die In­­ zur Förderung des Radverkehrs, das Bundesverkehrs- frastruktur verbessert und an die geltenden Regelwerke minister Andreas Scheuer mehrfach geäußert habe. angepasst werden, vor allem hinsichtlich der Sichtbezie- Ein schnelles Handeln sei notwendig, Gefahrenstellen hungen. Flächen müssten neu aufgeteilt werden, sodass müssten sofort beseitigt werden. auch Rad Fahrende, zu Fuß Gehende und Menschen mit Einschränkungen sicher ankommen könnten. Eine Fahrradmobilität in Bozen gemeinsame Führung von Rad- und Fußverkehr lehnte Wie Bozen in Südtirol zu einer echten Fahrradstadt wurde, er ab und forderte stattdessen eine selbsterklärende erläuterte Irene Senfter vom Ökoinstitut Südtirol. Das Verkehrsführung. Herz der Radinfrastruktur sei die „Radautobahn“ durch die Stadt. Außerdem sei in Bozen ein Netz von Radver- Sicherer Fußverkehr kehrsanlagen mit einer Länge von 53 Kilometern gebaut Warum sollen Städte den Fußverkehr fördern und wie worden. Neben zahlreichen weiteren infrastrukturellen kann das gelingen? Sicher zu Fuß ankommen erhöhe Gestaltungselementen würden eindeutige Beschilderun- die Qualität des städtischen Lebens, fördere die soziale gen, eine intuitive Fahrbahnführung sowie „intelligente“ Sicherheit und Gesundheit, so Friedemann Goerl, Fuß- Ampeln Rad Fahrende beim sicheren Queren von Kreu- verkehrsverantwortlicher der Stadt Leipzig. Um Vorha- zungen helfen. Abbremselemente für alle Verkehrsteil- ben zur Förderung des Fußverkehrs schnell umsetzen nehmenden verlangsamten das Tempo. Leitsysteme und zu können, müsse man bei den Planungen strategisch Beschilderungen sorgten für leichte Orientierung. Um vorgehen. Bürgerbeteiligungsverfahren seien hilfreich, mehr Aufmerksamkeit für das Thema Verkehrssicher- ebenso Rundgänge zu Fuß oder auch Bürgersprechstun- heit zu erreichen, werden regelmäßig Kampagnen mit den. Leipzig entwickle das bestehende Fußverkehrsnetz der Polizei durchgeführt. Außerdem kontrolliert diese als mit Hilfe eines Fußverkehrsentwicklungsplans perma- „Fahrradstreife“ den Straßenverkehr.

Jahresbericht 2019 DVR 21 Kommunikation IAA 2019

Auf der diesjährigen Internationalen Automobil-Aus- stellung (IAA), die vom 10. bis 22. September 2019 in Frankfurt am Main stattfand, hat der DVR mit dem Bun- desministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und der Deutschen Verkehrswacht (DVW) Ver- kehrssicherheitsthemen auf einem gemeinsamen Stand präsentiert. In Halle 9 wurden aktuelle Botschaften der nationalen Verkehrssicherheitskampagne „Runter vom Gas“ gezeigt. Mit einer Multimedia-Säule wurden die Besucherinnen und Besucher für das Thema Verkehrs­ sicherheit durch Videos, Präsentationen, Spiele, Fotos und Rätsel/Quizze interaktiv sensibilisiert und infor- miert. Durch die Kampagne „bester beifahrer“ wurde der Technologieträger um die Veranschaulichung von Fah- rerassistenzsystemen erweitert. Jüngere Besucherin- nen und Besucher informierten und beteiligten sich am Quiz zum Thema „Begleitetes Fahren ab 17“.

Praktische Übungen erwarteten die Besucherinnen und Besucher mit Pkw- und Motorrad-Fahrsimulatoren sowie einem Pkw-Überschlagsimulator. Zudem konn- ten sie Seh-, Hör- und Reaktionstests absolvieren. Am Counter des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) konnten sich Interessierte kostenlos nach ihrem Punktestand in Flensburg erkundigen. Auf dem Außengelände fand im Rahmen der Fahrsicherheitsaktion „Deutschlands beste Autofahrer“ eine Zwischenrunde statt. An vier verschie- denen Stationen mussten die Teilnehmenden ihr Können unter Beweis stellen und konnten sich für das Finale qualifizieren.

22 DVR Jahresbericht 2019 Kommunikation Internationale Fachmesse bauma

Unter dem Motto „Welt der Prävention“ lud die Berufsge- nossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) vom 8. bis 14. April 2019 die über 620.000 Gäste der bauma, der Welt- leitmesse für Bergbau- und Baumaschinen, in München dazu ein, sich am Stand der BG BAU über die Themen Arbeits- und Gesundheitsschutz zu informieren. Der DVR war auf diesem Stand mit der Modelllandschaft vertreten, um über Sicherheitstrainings für Geländewagen zu infor- mieren. Denn gerade im Tage- oder Tiefbau, in der Forst- und Landwirtschaft nutzen Beschäftigte Geländewagen abseits normaler Straßen, häufig ohne Einweisung. Dabei werden die Gefahren leicht unterschätzt, schwere Unfälle sind die Folge. Der DVR informierte auch über weitere Angebote der betrieblichen Verkehrssicherheit. www.verkehrssicherheitsprogramme.de

Wer auf der Suche nach einer speziellen Maßnahme zur Erwachsene, junge sowie ältere Verkehrsteilnehmende) Verkehrssicherheit ist, wird beim Online-Portal www. gegliedert. Die nach Bundesländern sortierte Rubrik verkehrssicherheitsprogramme.de fündig. Das Portal „Regionale Programme“ wurde 2019 ausgebaut. Verlin- informiert über bundesweit oder regional angebotene kungen ermöglichen eine direkte Kontaktaufnahme mit Maßnahmen wie Schulwegratgeber, Kurse zum sicheren den Anbietern. Die Webseite wurde im Jahr 2019 insge- Radfahren oder Angebote für ältere Menschen. Die Infor- samt 244.645 Mal aufgerufen. mationen sind nach Zielgruppen (Kinder, Jugendliche, „Deutschlands beste Autofahrer“

Am 22. November 2019 fand zum 31. Mal das Finale der Aktion „Deutschlands beste Autofahrer“ statt, an dem die Bestplatzierten aus den 25 Vorausscheidungsrun- den teilnahmen. Die Vorrunden fanden an unterschiedli- chen Orten statt. Dabei mussten die Teilnehmenden eine theoretische und drei praktische Aufgaben erfolgreich bewältigen. Die Besten aus den 25 Vorrundentagen qua- lifizierten sich so für das Finale in Linthe (Nähe Berlin). Als Hauptpreise wurde für den Erstplatzierten ein Auto der Marke SEAT im Abo mit einer Laufzeit von drei Jah- ren von „like to drive“ vergeben.

Neben AUTO BILD, dem BMVI und dem DVR unterstütz- ten 2019 die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV), SEAT, like to drive und Apollo diese traditionsrei- che Fahrsicherheitsaktion.

Jahresbericht 2019 DVR 23 Kommunikation Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Medienarbeit Der DVR hat 2019 sein mediales Engagement bei poli- Foto-Text-Aussendungen tischen Themen ausgeweitet. Mit Pressemitteilungen Damit insbesondere Service-Informationen zielgerichtet und über den direkten Austausch mit Journalistinnen bei den Medien ankommen, hat der DVR auch 2019 über und Journalisten konnten so Positionen zu aktuellen Foto-Text-Aussendungen mit gutem Rat informiert, u.a. Themen, u.a. zur Neuaufteilung des Straßenraums zum Thema „Gefahren im Nebel“ (https://www.dvr.de/ zum Schutz von Rad Fahrenden und zu Fuß Gehenden, presse/presseinformationen/gegen-die-weisse-wand). zum Thema Tempolimit innerorts und auf Landstraßen und dem nach wie vor aktuellen Thema Elektrokleinst- Zudem machte er auf den Weltgedenktag der Straßen- fahrzeuge wirkungsvoll kommuniziert werden. Auch verkehrsopfer, der jedes Jahr am dritten Sonntag im DVR-Vorstandsbeschlüsse fanden so Eingang in die November stattfindet, aufmerksam (https://www.dvr. Berichterstattung. de/presse/presseinformationen/ruecksicht-nehmen-le- ben-retten). Darüber hinaus vermittelte der DVR tiefergehende Infor- mationen zu Themen der Verkehrssicherheit über die Repräsentative Umfragen nachfolgenden Kanäle und Formate. Immer wieder gibt es Medienberichte über Unfälle mit schweren Folgen, verursacht durch ältere Menschen. Social Media Was sollte nach Ansicht der Bevölkerung passieren? Zur Professionalisierung der Social-Media-Kanäle des Laut einer repräsentativen Umfrage sprechen sich 54 DVR wurden 2019 verschiedene Designs im Corporate Prozent der Befragten für verpflichtende Fahreignungs- Design des DVR für sogenannte Sharepics entwickelt. tests bei Menschen ab dem Alter von 75 Jahren aus. Ver- Sie ermöglichen eine moderne Darstellung in den sozi- pflichtende regelmäßige Fahreignungstests unabhän- alen Medien und bringen kurze, prägnante Aussagen gig vom Lebensalter werden mehrheitlich (49 Prozent) visuell auf den Punkt. Verstärkt genutzt wurden die abgelehnt, nur 43 Prozent halten das für eine geeignete Plattformen Twitter und Facebook, um die zehn Top-For- Maßnahme derungen des DVR bekannter zu machen. Zudem war es (https://www.dvr.de/presse/presseinformationen/mehr- möglich, über diese Kanäle besonders schnell auf aktu- heit-fuer-fahreignungstests-ab-75-jahren). elle politische und mediale Nachrichten einzugehen und die DVR-Position bekannt zu machen. Dazu zählten vor Das erste warme Wochenende im Frühling lockt Bike- allem Entscheidungen des Bundestages und des Bun- rinnen und Biker auf die Straßen. Erfahrungsgemäß desrates, aber auch die umfangreiche Berichterstattung ereignen sich leider an diesen ersten frühlingshaften über E-Scooter und Gaffer. Wochenenden besonders dramatische Unfälle. Woran liegt das? Laut einer repräsentativen Umfrage des DVR machen nur drei Prozent ein Fahrsicherheitstraining vor dem Saisonstart. 77 Prozent führen einen Reifen- check durch, 47 Prozent lassen das Motorrad in einer Fachwerkstatt durchchecken. Nachdem das Bike meist den ganzen Winter über nicht gefahren wurde, ist ein Fahrsicherheitstraining besonders wichtig, um sich wieder ans Motorradfahren zu gewöhnen (https://www. dvr.de/presse/informationen/infografiken/biker-reifen- check-wichtiger-als-fahrtraining_id-5192.html).

Alkohol gilt nach wie vor als „Killer“ im Straßenverkehr. Im Vorfeld des 57. Verkehrsgerichtstages in Goslar, bei

24 DVR Jahresbericht 2019 dem die Einführung von Alkohol-Interlocks Thema war, Mittagsbriefing zur fahrradgerechten StVO führte der DVR eine repräsentative Umfrage zum Alko- Um Vertreterinnen und Vertreter der Hauptstadtpresse, holkonsum durch. Ein Ergebnis: Die Gefahr von Alko- aus Verbänden und dem politischen Berlin zeitnah über hol im Straßenverkehr wird nach wie vor unterschätzt. die Entwicklung der Novelle der Straßenverkehrs-Ord- Jeder Fünfte der Befragten (20 Prozent) gab an, in einem nung (StVO) zu informieren, hat der DVR 2019 ein neues Zeitraum von vier Stunden ein bis zwei Gläser Wein (0,2 Format getestet: das DVR-Mittagsbriefing. Mit rund 70 Liter) oder Sekt (0,1 Liter) zu sich zu nehmen. Dabei Teilnehmenden startete die Veranstaltung zur Mittags- sollte allen klar sein: Wer fährt, trinkt nicht und wer zeit. Moderiert von rbb-Moderatorin Patricia ­Pantel trinkt, fährt nicht (https://www.dvr.de/presse/informa- konnten sich zunächst die drei Teilnehmenden des tionen/alkohol-im-strassenverkehr-unterschaetzte-ge- Panels, Kirsten Lühmann, MdB (SPD-Bundestagsfrak- fahr_id-5111.html). tion), Tilmann Bracher (Deutsches Institut für Urba- nistik) und Stefan Grieger (Leiter des DVR-Hauptstadt­ DVR-report büros) zu den verschiedenen Änderungen positionieren. Ausgewogen und umfassend sowie mit interessanten Die anschließenden vom Podium gestellten Fragen lös- Hintergrundinformationen wurde 2019 in vier Ausga- ten eine lebhafte Diskussion über den Mehrwert für die ben über die Verkehrssicherheitsarbeit in Deutschland Verkehrssicherheit der Novelle aus https://www.dvr.de/ und Europa berichtet. Die zahlreichen Aktivitäten der presse/presseinformationen/dvr-mittagsbriefing). Auf- DVR-Mitglieder, Kampagnen und Aktionen sowie aktu- grund der großen Resonanz und des positiven Feedbacks elle Entwicklungen wurden in vielen Facetten abgebildet. soll das Mittagsbriefing auch 2020 bei aktuellen, medial Aber auch der Blick auf die europäische Ebene und in die und politisch spannenden Anlässen stattfinden. Welt der Wissenschaft kam nicht zu kurz. Interessante Interviews mit Fachleuten aus Wissenschaft und Verbän- www.dvr.de den rundeten die Berichterstattung im DVR-report ab. Im Jahr 2019 hat der DVR ein umfassendes Monitoring der DVR-Webseite über das Analyse-Werkzeug Matomo Presseseminar eingeführt. Dies ermöglicht, gezielt zu erkennen, wel- Die Unfallzahlen des Statistischen Bundesamtes ver- che Informationen häufig aufgerufen werden und wel- deutlichen immer wieder, wie wichtig es ist, die Poten- che weniger. Besonders oft werden die Unfallstatistiken, ziale für einen sicheren Straßenverkehr auszuschöpfen. Publikationen und Presseinformationen angeklickt. Die Maßnahmen bei der Infrastruktur, der Fahrzeugtechnik, Informationen aus der Analyse flossen auch in das Kon- aber auch im Hinblick auf das Fahrverhalten sind not- zept für die Erstellung eines Relaunches ein, der aktuell wendig. Welche das sind, hat der DVR in seinen zehn bis zum August 2020 durchgeführt wird. Ziel ist eine zeit- „Top-Forderungen zur Verkehrssicherheit“ zusammen- gemäße Erscheinung des DVR und eine klare, transpa- gefasst. Einigen ausgewählten Forderungen widmete rente Struktur der vielfältigen Informationen. Auch wei- sich das DVR-Presseseminar „Richtung Vision Zero – terhin wird die Webseite über Aktuelles aus dem DVR, Was den Straßenverkehr sicherer macht“ am 27. und 28. Verkehrssicherheitsthemen, Programme, Kampagnen Juni 2019 in Hagen (https://www.dvr.de/presse/semina- und Positionen informieren. re/2019-vision-zero). Online-Medienarchiv Aufgrund des großen Interesses an Fotos zu verschie- denen Verkehrssicherheitsthemen hat der DVR 2019 diverse Fotoshootings durchgeführt, u.a. zu den The- men Radverkehr, Müdigkeit, Ältere Menschen, Kinder im Straßenverkehr, Ablenkung und Emotionen im Straßen- verkehr. Gegenüber den Vorjahren wurde das Bild- und Fotomaterial neben der Presse zunehmend auch von Verbänden und Vereinen nachgefragt. Aus diesem Grund ist vorgesehen, auch 2020 entsprechende Shootings durchzuführen.

Jahresbericht 2019 DVR 25 Kommunikation Mit der Politik im Dialog

Public Affairs gen auf der Straße berichtete. Der DVR unterstützt das Als großer Erfolg konnte verbucht werden, dass die Modell der Polizei-Fahrradstaffel, das nachweislich zu Vision Zero in den Koalitionsvertrag der Großen Koalition weniger Verkehrsverstößen im Einsatzgebiet geführt aufgenommen wurde. In diesem Sinne wurden die poli- hat. Mit einer Briefaktion an Polizeipräsidien in ganz tisch Verantwortlichen 2019 immer wieder an die Zielset- Deutschland warb der DVR gemeinsam mit seinen Mit- zung erinnert, alles zu tun, um Tote und Schwerverletzte gliedern für die Übertragung dieses Erfolgsmodells auf im Straßenverkehr zu vermeiden. In unterschiedlichen andere Kommunen. Veranstaltungsformaten sowie Gesprächen hat der DVR Ansatzpunkte aufgezeigt, wie unsere Straßen für alle Ende Juni 2019 fand ein Mittags-Briefing zu den von Verkehrsteilnehmenden sicherer werden können. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer vorgestellten Eckpunkten der StVO-Novelle zugunsten des Radver- Zweimal war die Expertise des DVR im Verkehrs­ kehrs statt und im Spätsommer zu den Themen A1 und ausschuss des Deutschen Bundestages gefragt, zum AM15. Thema Elektrokleinstfahrzeuge sowie zur Novelle der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO). In den Diskussionen Bundestags-Radtour zu beiden Themen wurde immer wieder deutlich, dass Dass Verkehrssicherheitsarbeit nicht nur am Schreib- der innerstädtische öffentliche Raum neu aufgeteilt tisch stattfindet, zeigte sich bei der Parlamentarischen und die Infrastruktur vor allem für den Rad- und Fuß- Radtour Anfang Juni 2019, die von den Bundestagsabge- verkehr verbessert werden muss. Zu beiden Anhörun- ordneten (CDU) und (SPD) gen wurden auch schriftliche Stellungnahmen verfasst. unter dem Motto „Modellversuch Geschützte Radfahr- Der DVR hat sich zudem an weiteren Verbändeanhörun- streifen – Mehr Platz und Sicherheit für Alle“ stattfand gen beteiligt, zu Gewichtsklassen für E-Fahrzeuge, zur und an der auch ein Team des DVR teilnahm. Einräumung der Möglichkeit für die Bundesländer, das ­Mindestalter für den Erwerb der Führerscheinklasse AM von 16 auf 15 Jahre herabzusetzen sowie zur Schaffung der Voraussetzung, dass Inhaber einer Fahrerlaubnis der Klasse B auch Leichtkrafträder der Klasse A1 führen dürfen. Die Lockerungen bei AM15 und A1 wurden von der Politik beschlossen, was der DVR sehr kritisch sieht und befürchtet, dass dies die Vision Zero konterkariert. Unfälle mit Motorrädern rangieren in der Statistik ganz weit oben.

Zahlreiche Fachgespräche Der DVR ließ nichts unversucht, um politische Akteure und Akteurinnen auch von unpopulären Forderungen zu überzeugen. So ließ er das Format eines Briefings zur Mittagszeit für Referentinnen und Referenten von Bun- destagsabgeordneten und aus Landesvertretungen wie- der aufleben. Im Februar gab es eine Nachlese zum 57. Der DVR beteiligte sich 2019 auch an Workshops zur Deutschen Verkehrsgerichtstag mit den Themen auto- Entwicklung eines bundesweiten Verkehrssicherheits- matisiertes Fahren, Punktereform,­ Alkohol-Interlocks programms. Aus Sicht des DVR können durch ein ambiti- sowie Lkw- und Busunfälle. Im März hatte der DVR die oniertes Programm, das sich an den Hauptgefährdungs- Leiterin der Fahrradstaffel der Berliner Polizei zu Gast, bereichen im Straßenverkehr orientiert, große Schritte die anschaulich über die täglichen Herausforderun- in Richtung Vision Zero getan und konkrete Ziele erreicht

26 DVR Jahresbericht 2019 werden. Zur Umsetzung der Aktivitäten ist nicht nur DVW und inzwischen Staatssekretär im Ministerium der Bund, sondern sind auch Länder und Kommunen für Infrastruktur und Landesplanung in Brandenburg, gefragt. Viele Gespräche des DVR-Präsidenten Prof. Dr. die Ergebnisse des Abends zusammen und betonte die Walter Eichendorf wurden daher mit Vertreterinnen und Gemeinsamkeit der Referierenden, die sich alle zur Vertretern der Länder geführt, wie der Verkehrsministe- Vision Zero bekannt hatten. rin des Saarlandes, Anke Rehlinger, die momentan auch den Vorsitz der Verkehrsministerkonferenz innehat, mit Fünfte Juristische Fachkonferenz dem Verkehrsminister von Baden-Württemberg, Win- Ein vielfältiges Programm erwartete die rund 50 Fach- fried Hermann, und mit dem Staatssekretär im hessi- leute, die sich am 10. Oktober 2019 zur Juristischen schen Verkehrsministerium, Jens Deutschendorf. Fachkonferenz des DVR in Berlin zusammenfanden. Engagiert diskutierten sie über den Europäischen Rah- Parlamentarischer Abend menbeschluss zur Vollstreckung für Geldsanktionen, Mit dem Aufruf „Kurs halten auf Vision Zero“ luden die die Problematik mit „Gaffern“, über die Ahndung von Deutsche Verkehrswacht (DVW) und der DVR am 13. Cannabiskonsum beim Führen von Kraftfahrzeugen und Februar 2019 in die Räume des Roten Rathauses zu Ber- die Herausforderungen der StVO für das automatisierte lin ein. Rund 200 Gäste konnten begrüßt werden, unter Fahren. Letzteres scheint vor allem im dichten Verkehr ihnen auch Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, des öffentlichen Straßenraums noch weitgehend Uto- der für seine Vorstellungen von moderner Mobilität pie zu sein. Prof. Dr. Marcel Kaufmann von der Kanzlei warb. Freshfields Bruckhaus Deringer LLP machte mit seinem Vortrag „Herausforderungen der StVO für das automati- Die Podiumsdiskussion, moderiert vom Leiter der Unfall- sierte Fahren“ deutlich, dass selbst einfache Vorgänge forschung der Versicherer (UDV), Siegfried Brockmann, wie das Linksabbiegen eine komplexe Programmie- nahm mögliche Ansätze für ein neues Verkehrssicher- rung erfordern. Sehr eindrücklich berichtete Polizei­ heitsprogramm in den Fokus. Die damalige verkehrspo- direktor Stefan Pfeiffer von der bayerischen Polizei litische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, über seine Erfahrungen mit sogenannten „Gaffern“, die , Arno Klare von der SPD-Bundestags- das Geschehen nach einem Unfall auf Autobahnen mit fraktion und Stephan Kühn von der Fraktion Bündnis 90/ Handy­kameras filmen und forderte scharfe Sanktionen Die Grünen zeigten sich insbesondere bei der Begren- und europäisch harmonisierte Regelungen für Rettungs- zung der zulässigen Höchstgeschwindigkeiten inner- gassen. Zudem plädierte er für ein generelles Tempo­ orts und außerhalb von Ortschaften uneins. In seinem limit auf Bundesautobahnen von 130 km/h, um schwere Schlusswort fasste Rainer Genilke, Vizepräsident der Verkehrsunfälle von vornherein zu vermeiden.

Jahresbericht 2019 DVR 27 Europa Internationale Verkehrssicherheitsarbeit

Zeitraum 2021 bis 2030 – „Nächste Schritte auf dem Weg zur Vision Zero“ erneuert die Zielsetzung der Halbierung der Anzahl der Verkehrstoten im beginnenden Jahrzehnt und führt die strategische Herangehensweise mit dem Safe-System-Ansatz ein, der die Anwendung von Indi- katoren zur Messung der Verkehrssicherheitsarbeit vor- sieht.

Indikatoren werden vom Europäischen Verkehrssicher- heitsrat ETSC bereits seit über zehn Jahren im PIN-Pro- gramm angewendet: In ausgewählten Verkehrssicher- heitsbereichen führt der ETSC internationale Vergleiche durch. Die Mitwirkung des DVR im Steuerungskomitee und im Expertenpanel ermöglicht es, an der Entwicklung und Fortführung des Programms teilzuhaben. Im Jahr Das Jahrzehnt der Verkehrssicherheit, das 2010 von 2019 beteiligte sich der DVR an der vergleichenden Ana- den Vereinten Nationen ausgesprochen worden war lyse über Geschwindigkeitsunfälle und über die Sicher- und dem sich die Europäische Union (EU) angeschlos- heit innerorts, deren Ergebnisse in zwei Publikationen sen hat, neigt sich seinem Ende zu. Vereinbartes Ziel verbreitet wurden. ist, die Anzahl der Getöteten von 2010 bis 2020 um die Hälfte zu reduzieren. Um dieses Ziel zu erreichen, hätte Begrenzung der Geschwindigkeit der Rückgang der Verkehrstoten in der gesamten EU Der Safe-System-Ansatz, der im strategischen Aktions- jährlich durchschnittlich 6,7 Prozent betragen müs- plan der EU zur Straßenverkehrssicherheit angenommen sen, erreicht wurden jedoch bis einschließlich 2018 nur wurde, sieht vor, dass die gefahrene Geschwindigkeit auf minus 2,8 Prozent. Auch wenn Deutschland mit minus ein überlebensfähiges Maß begrenzt werden sollte, um 10,6 Prozent Getöteten zwischen 2010 und 2018 einen die Überlebenschance ungeschützter Verkehrsteilneh- eher moderaten Rückgang aufweist, gehört es dennoch mender bei einer Kollision zu erhöhen. In der EU wur- zu den sichersten Ländern in punkto Verkehrssicher- den laut ETSC 9.500 Menschen innerorts aufgrund eines heit: Hinsichtlich der Getötetenrate je eine Million Ein- Verkehrsunfalls getötet, dies entspricht 38 Prozent aller wohner nimmt Deutschland gemeinsam mit Spanien mit Getöteten; 70 Prozent davon sind ungeschützte Verkehr- 39 Personen den sechsten Platz in der EU-Rangfolge steilnehmende wie zu Fuß Gehende, Rad Fahrende und ein. Der Einfluss der Verkehrssicherheitsentwicklung in Zweirad Fahrende. In Deutschland liegt der Anteil der Deutschland ist aufgrund der hohen Bevölkerungszahl Durchschnittswerte von 2015 bis 2017 mit 77 Prozent prägend für die Gesamtentwicklung der EU. Dazu leistet sogar etwas höher. Der internationale Austausch ermög- der DVR einen aktiven Beitrag. licht es, Kenntnisse über die Maßnahmen zu erhalten, die gute Lösungsansätze bieten. Neues Aktionsprogramm Um dem stagnierenden Trend hinsichtlich der Entwick- Alkoholbedingte Unfälle lung der Anzahl der Getöteten und Schwerverletzten Im Rahmen einer Veranstaltung in der Europäischen Ver- auf EU-Ebene entgegenzuwirken, wird die EU-Kommis- tretung in Berlin hat der DVR gemeinsam mit dem Ver- sion ein neues Verkehrssicherheits-Aktionsprogramm band der Technischen Überwachungs-Vereine (VdTÜV) auflegen, das bis zum Jahr 2050 die Vision Zero und bis und dem ETSC eine „Safe & Sober“-Veranstaltung 2030 neue strategische Ansätze verwirklichen soll. Der durchgeführt, die einerseits einen Überblick über die von der EU-Kommission in diesem Jahr veröffentlichte Anzahl alkoholbedingter Unfälle in den Ländern der EU Politikrahmen für die Straßenverkehrssicherheit im vermittelte und andererseits Einblicke in die Umsetzung

28 DVR Jahresbericht 2019 von Alkohol-Interlockprogrammen in Schweden und takte einen schnellen Einblick in die Verkehrssicher- Frankreich verschaffte. Während in der EU der Anteil der heitslage anderer Länder zu gewinnen. Im Rahmen eines Getöteten aufgrund alkoholbedingter Unfälle auf rund 25 Expertenworkshops des International Transport Forums Prozent geschätzt wird, liegt er in Deutschland bei etwa (ITF) der OECD, an dem der DVR teilnahm, konnten die sieben Prozent. ersten Erfahrungen der Mobilität mit E-Scootern ausge- tauscht und eine Liste von Empfehlungen ausgearbeitet Mobility Package III werden, die in eine Publikation einfließen werden. Der DVR hat sich intensiv mit den vom Europäischen Parlament verabschiedeten Verordnungen und Richt- Der DVR beteiligt sich auch am Netzwerk der Europäi- linien befasst, die im Rahmen des im Mobility Package schen Vereinigung für Unfallforschung und -analyse III verabschiedeten Maßnahmenbündels der EU-Kom- (EVU), in der Unfallsachverständige ihre Erfahrungen mission 2018 veröffentlicht worden waren. Auf Basis der austauschen. Im Fokus steht gegenwärtig die Entwick- vom DVR gefassten Vorstandsbeschlüsse, insbesondere lung von Standards für Unfalldatenschreiber, die auf im Bereich der Fahrzeugtechnik, wurden die Abgeord- UNECE-Ebene festgelegt werden sollen und deren Ent- neten des Europäischen Parlaments über die Potenziale wicklung vom DVR beobachtet wird. zur Reduzierung von Unfällen und von Personenschäden durch den verpflichtenden Einbau von Notbremsassis- Der DVR gewinnt nicht nur neue Erkenntnisse durch tenten und intelligenter Geschwindigkeitsassistenten den internationalen Austausch, sondern teilt auch seine in alle Fahrzeuge informiert. Aber auch die Straßenin­ Erfahrungen im Rahmen von Kongressen und Tagungen frastruktur stand auf europäischer Ebene im Fokus: Der mit Entscheidungsträgern, Organisationen und Instituti- DVR unterstützt die EU darin, im Rahmen der nunmehr onen der Verkehrssicherheitsarbeit. verabschiedeten Überarbeitung der sogenannten „Infra­­ ­ strukturrichtlinie“ 2008/96/EC die dort beschriebenen DVR-Exkursion nach Skandinavien Maßnahmen Sicherheitsaudits, Verkehrsschauen, Wirt- Eine DVR-Exkursion nach Skandinavien lieferte zahlrei- schaftlichkeitsuntersuchungen sowie Netzanalysen zur che Erkenntnisse zu den Themen „Sicherer Fuß- und Verbesserung der Verkehrssicherheit auf alle Autobah- Radverkehr“ sowie „Automatisiertes Fahren“. Ziel war nen, alle „primary roads“ – also Straßen erster Kategorie es, Anregungen für die Verkehrssicherheitsarbeit in – sowie auf alle Straßen auszuweiten, die EU-Fördermit- Deutschland zu erhalten. Teilgenommen haben neben tel erhalten. Präsidiumsmitgliedern und Vorsitzenden betroffener DVR-Vorstandsausschüsse weitere Fachleute des Bun- Kooperationen desverkehrsministeriums, der Bundesanstalt für Stra- Der DVR ist als einer der Erstunterzeichner der ßenwesen (BASt) und eines Bundeslandes. EU-Charta der Verkehrssicherheit der Ansprechpart- ner für Organisationen und Institutionen in Deutsch- land. Im Rahmen der Charta-Auszeichnung „Excellence in Road Safety“, die jährlich vergeben wird, wurde der DVR gemeinsam mit ACEM (The Motorcycle Industry in Europe) für die Verbreitung des Qualitätssiegels für Motorradtrainings ausgezeichnet. Der DVR beteiligte sich auch an EDWARDS, dem Europäischen Tag ohne Verkehrstote, sowie am „World Remembrance Day“, dem Tag zum Gedenken der Unfallopfer mit öffentlichkeits- wirksamen Maßnahmen.

Seit über 20 Jahren ist der DVR Mitglied der „Internati- onal Road Traffic Accident Database“ (IRTAD) der OECD. Fahrradstadt Kopenhagen Der Austausch mit anderen Institutionen und Organisa- Erste Station war die Fahrradstadt Kopenhagen, die seit tionen der Verkehrssicherheitsarbeit auf internationaler Jahrzehnten konsequent mehr Platz für den Radver- Ebene, die dieser Zusammenschluss bietet, ermöglicht kehr schafft, breite Fahrradwege, Radschnellwege und es dem DVR, durch persönliche und institutionelle Kon- Fahrradbrücken baut. Der Platzbedarf für fahrende und

Jahresbericht 2019 DVR 29 parkende Fahrräder steigt. Und Dänemark strebt „Null Verkehrssicherheit in der Mongolei Verkehrstote und Null Schwerverletzte“ an. Der DVR hat Vertreter/innen der BASt zur „ROAD EXPO MONGOLIA 2019“ begleitet. Parallel fand eine zweitägige Die Fachleute aus Deutschland lernten ungewöhnliche Fachkonferenz in der mongolischen Hauptstadt Ulaan- städtebauliche Lösungen kennen. Das Credo der Städte- baatar statt. Aufgrund des hohen Interesses an Fragen planer lautet: Man muss stärker intuitiv arbeiten, nicht der Verkehrssicherheit referierte DVR-Geschäftsführe- alles bis ins Letzte erforschen, stattdessen gesunden rin Ute Hammer über die verkehrssichere Gestaltung Menschenverstand walten lassen und Dinge ausprobie- von Infrastruktur im Sinne der Vision Zero. ren. Der Ansatz sei sehr einfach: „Für alle Altersgruppen und Fähigkeiten.“ Am 28. Februar 2020 unterzeichneten BASt-Präsident Stefan Strick und Terbish Byambaa, Präsident der Mon- Schweden und die Vision Zero golian Road Association sowie Ute Hammer ein gemein- In Schweden wurde der Delegation der „Road Safety sames Memorandum of Understanding. Das Memo- Action Plan 2019 bis 2022“ für Verkehrssicherheit vorge- randum begründet die weitere Zusammenarbeit auf dem stellt. Ein Teil des Plans betrifft den weiteren Ausbau der Gebiet des Straßen- und Verkehrswesens zwischen der sogenannten 2+1-Straßen. Die erste dieser Straßen ent- Mongolei und den deutschen Partnern BASt, DVR und stand 1998, mittlerweile ist ein Großteil der wichtigsten der Vereinigung der Straßenbau- und Verkehrsingeni- Landstraßen Schwedens nach diesem Konzept umge- eure Sachsen-Anhalt (VSVI). baut: Immer im Wechsel existiert mal in die eine und mal in die andere Richtung eine Überholspur. Allein die mas- CIECA-Aktivitäten sive Umsetzung dieser Maßnahme hat in Schweden seit Der DVR arbeitet schon seit mehr als einem Jahrzehnt 1998 einen Rückgang von 80 Prozent der Getöteten auf in der „International Commission for Driver Testing Landstraßen zur Folge. (CIECA)“ als assoziiertes Mitglied mit. Im Rahmen des 51. CIECA Kongresses im Juni 2019 konnte der DVR mit Autonomes Fahren dem Vortrag „Modern technology in driving – bane or In der Nähe von Borås besuchte die Gruppe den autonom boon? Are we able to use it in a safe way?” letztlich die fahrenden Lkw T-Pod auf dem Testgelände AstaZero. CIECA darin bestärken, eine internationale Topical Group Dort wurde das Forschungsprojekt präsentiert, eine Education einzurichten, die sich mit den Zukunftsfragen Kooperation zwischen DB Schenker und dem schwe- für die Aus- und Weiterbildung von Nutzenden von Kraft- dischen Start Up-Unternehmen Einride. Der Lkw fuhr fahrzeugen beschäftigt. Ein erster Workshop wurde im autonom aus einer Halle und absolvierte kleine Strecken Dezember 2019 in Brüssel durchgeführt. und Stopps auf dem Werksgelände. Gemeinsam mit dem Deutschen Kraftfahrzeug-Überwa- Darüber hinaus waren die Expertinnen und Experten chungs-Verein (DEKRA) und dem VdTÜV arbeitet der DVR Passagiere in einem autonom fahrenden Busshuttle in intensiv in der Topical Group „Fitness to drive“ mit, um Stockholm. Standards für die medizinische Beurteilung der Fahr- tüchtigkeit zu formulieren. Hierzu führte die CIECA eine Ferner trafen die Fachleute aus Deutschland auf Claes Befragung unter allen ihren Mitgliedern durch, um einen Tingvall, den „Vater“ der Vision Zero in Schweden. Er Überblick über die Regelungen in Europa zu erhalten. zeigte sich besorgt über die Verkehrssituation speziell in Stockholm. Andere Städte wie Malmö oder Göteborg Die Regelungen in Europa hinsichtlich der Umschrei- seien in der Verkehrssicherheit bereits sehr viel weiter. bung von Fahrerlaubnissen aus sogenannten Drittstaa- ten sind innerhalb der EU sehr unterschiedlich. Jedes Ein gelungener Abschluss der Delegationsreise war das EU-Mitglied hat hier eigene Kriterien, die nicht harmo- Fachgespräch mit Dr. Maria Krafft vom schwedischen nisiert sind. Ende 2018 richtete die CIECA eine Arbeits- Verkehrsministerium, der „wichtigsten Vision-Zero-Frau gruppe für dieses Themenfeld ein, um die Risiken zu Schwedens“ – so war sie den Gästen aus Deutschland hinterfragen und Lösungen für die EU anzustreben. Zwei angekündigt worden. Mit Entschlossenheit und großem Driver Licence Exchange Workshops fanden in Lissabon Engagement berichtete auch sie über den „Road Safety und Berlin statt. Action Plan 2019 bis 2022“.

30 DVR Jahresbericht 2019 Technik Verkehrstechnik

Themenserie für Entscheider in Stadt und Land Bürgermeister/innen, Bau- oder Verkehrsdezernent/ In Deutschland wissen die Verkehrsfachleute sehr innen und verantwortliche Abteilungs- bzw. Sachge- genau, wie Straßen sicher gestaltet werden können. bietsleiter/innen für die Umsetzung der politischen Seit Jahrzehnten stehen Richtlinien und Regelwerke in Beschlüsse. Drei- bis viermal jährlich wird ein zentrales beeindruckender Qualität zur Verfügung. Sie basieren Thema kurz und prägnant nahegebracht. Dies soll moti- gleichermaßen auf Erfahrungen aus der Praxis wie auf vieren, das vorhandene Wissen aufzugreifen. Forschungserkenntnissen. Aber weshalb kommt das Wissen nicht besser auf die Straße? Bisher sind sechs Publikationen zu Außer- und Innerorts­themen erschienen. Die Publikationen sind Vielfach liegt wertvolles Wissen brach, werden die Erfah- kostenfrei unter www.dvr.de/themenserie abrufbar. rungen zur verkehrssicheren Straßeninfrastruktur nicht Stets geht es um folgende Aspekte: höhere Lebensqua- im notwendigen Maße genutzt. Die Gründe sind vielfältig. lität und mehr Verkehrssicherheit für die Bürgerinnen Neue Regelwerke versprechen mehr Sicherheit, müssen und Bürger; effizienter Einsatz der Mittel für verkehrs- aber auch umgesetzt werden; das kostet wieder viel Zeit sichere Straßen; Beitrag zur Erhöhung der Attraktivität und Abstimmung. von Gemeinden, Städten und Landkreisen; Signal, dass sich Politik und Verwaltung vor Ort um die Sicherheit der Deshalb hat der DVR das Büro für Forschung, Entwick- Bürgerinnen und Bürger kümmern. lung und Evaluation (bueffee) mit wissenschaftlicher Begleitung durch Prof. Dr. Jürgen Gerlach (Bergische Gute Straßen in Stadt und Dorf Universität Wuppertal) beauftragt, den hohen Wissens- Die Kunst des Entwerfens führt nicht zwangsläufig zu stand kompakt in speziellen Themen für Entscheidende funktional gelungenen, gut gestalteten und verkehrs­ vor Ort aufzubereiten. Angesprochen sind insbesondere sicheren Straßen, Plätzen und Verkehrsanlagen. Die

Jahresbericht 2019 DVR 31 geltenden Entwurfsregelwerke lassen notwendiger- Seminarreihe „Verkehrssichere Gestaltung weise Spielräume zu und entsprechen je nach Ausgabe- innerörtlicher Hauptverkehrsstraßen“ jahr nicht unbedingt dem aktuellen State of the Art. Der Ein hoher Anteil des schweren innerörtlichen Unfallge- Abwägungsprozess im Zuge von Entwicklungsplanungen schehens konzentriert sich auf Hauptverkehrsstraßen bringt vielfältige, teils widersprechende Anforderungen und Ortsdurchfahrten. Um die Verkehrssicherheit gemäß mit sich. Bei Berücksichtigung von Wirtschaftlichkeits­ den Zielen der Bundesregierung zu erhöhen, muss dem- aspekten und spezifischen Interessen können relevante entsprechend die Verkehrsinfrastruktur vor allem auf Qualitätsmerkmale im Hinblick auf Verkehrssicherheit diesem Straßennetz verbessert werden. Deshalb hat der und Straßenraumgestalt verloren gehen. Die gegebenen DVR mit Mitteln des Bundesverkehrsministeriums und Straßenraumbreiten und Gebäudepositionen lassen oft der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) nicht die Querschnittsaufteilungen zu, die wünschens- das Deutsche Institut für Urbanistik (difu) mit der Durch- wert wären. führung der gleichnamigen Seminarreihe beauftragt.

Gleichzeitig sind Planende, Planungsbeteiligte und über Im Fokus der Veranstaltungsreihe stand vor allem die Ver- Entwicklungsplanungen Entscheidende häufig so stark kehrssicherheit für zu Fuß Gehende und Rad Fahrende, in das Tagesgeschäft eingebunden, dass sie allenfalls die in besonderem Maße von schweren Unfallfolgen zufällig dazu kommen, gut gestaltete Straßen als solche betroffen sind. Fachleute aus Kommunalverwaltungen, zu identifizieren oder gar vor Ort gezielt in Augenschein Planungsbüros und Verbänden wurden darin unterstützt, nehmen zu können. Vor diesem Hintergrund hatte der sichere Verkehrs- und Aufenthaltsbedingungen herzu- DVR 2017 Prof. Karl Heinz Schäfer (Technische Hoch- stellen und die Straßeninfrastruktur entsprechend zu schule Köln) damit beauftragt, eine Beispielsammlung gestalten. In Vorträgen und Arbeitsgruppen wurden den aufzubauen, mit der gut gestaltete Straßen und Plätze in Teilnehmenden wichtige Grundlagen für eine verkehrssi- Deutschland bekannt gemacht werden sollen. In der kos- chere Planung von innerörtlichen Hauptverkehrsstraßen tenfrei verfügbaren Sammlung www.dvr.de/gutestrassen und sicheren Führungen für den Fuß- und Radverkehr im sind inzwischen elf umgebaute Straßen und Plätze aus- Besonderen vermittelt. Die Veranstaltungen wurden im führlich dokumentiert. Die Sammlung wird 2020 um Jahr 2019 in Bremen, Halle/Saale, Leonberg, Fulda und weitere gelungene Beispiele ergänzt. Essen durchgeführt. Wegen der großen Resonanz wird die Seminarreihe 2020 fortgesetzt.

32 DVR Jahresbericht 2019 Große Bedeutung des Sicherheitsaudits Dauerbrenner Tempoüberwachung Das Symposium „Verkehrssicherheit von Straßen“ prä- Geschwindigkeitskontrollen sind ein wesentlicher Pfei- sentiert im jährlichen Rhythmus aktuelle Erkenntnisse ler, um den Straßenraum sicherer zu machen und nega- aus der Straßen- und Verkehrsplanung sowie der Ver- tiven Unfallentwicklungen schnell begegnen zu können. kehrssicherheitsforschung. Das Auditorenforum bietet Der DVR spricht sich daher in Vorträgen und in der Pres- als fester Bestandteil eine Plattform für Diskussionen searbeit dafür aus, in deutlich stärkerem Maße die Ein- und Erfahrungsaustausch. Die im März 2019 an der Bau- haltung der Fahrgeschwindigkeit zu überwachen. Zwar haus-Universität Weimar und der Bergischen Universi- ist das „Blitzen“ nicht gerade beliebt, aber es ist eindeu- tät Wuppertal durchgeführten Veranstaltungen nutzten tig erwiesen, dass dadurch die Zahl der schweren und erneut mehr als 350 Auditoren zur Information und Wei- tödlichen Unfälle stark zurückgeht. terbildung. Die Tagungen wurden zum 15. Mal gemeinsam von der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Ver- Deshalb hat der DVR auch im Jahr 2019 hierzu Präsen- kehrswesen (FGSV), der Bundesanstalt für Straßenwesen tationen eingesetzt und die Thematik in Veröffentlichun- (BASt) und dem DVR, gemeinsam mit den Hochschulen, gen vertieft. Grundsätzlich orientieren sich Polizei und organisiert. Kommunen bei der Auswahl ihrer Messstellen vor allem am Unfallgeschehen und an sogenannten schutzwür- In diesem Jahr ging es unter anderem um innovative digen Bereichen wie Kindergärten, Schulen oder Seni- Fragestellungen, wie z.B. „Verkehrssicherheitsscreening orenheimen, sodass der pauschale Vorwurf der „Abzo- – mit der gläsernen Straße zur Vision Zero“, aber auch cke“ ins Leere läuft. Auch in Zeiten besonders hoher um die Fortschreibung der Richtlinien für die Anlage von Belastung der staatlichen Institutionen durch vielfältige Autobahnen (RAA) und um das Thema Verkehrssicher- Aufgaben muss dieser Thematik ein hoher Stellenwert heit von Fußgängerinnen und Fußgängern sowie Rad zukommen. Fahrenden.

Jahresbericht 2019 DVR 33 Technik Fahrzeugtechnik

Manipulation motorisierter Zweiräder Beratungen über das Projekt „PEGASUS“ Fahrende von motorisierten Zweirädern sind im Straßen- Ziel des Projekts PEGASUS, das Grundüberlegungen verkehr besonders gefährdet. Dabei fällt das Unfallge- zum automatisierten Fahren behandelt, ist es, Antwor- schehen bei Mopeds besonders auf, da hier nur geringe ten auf die Frage zu finden, ob die gewünschte Sicher- Fortschritte in der Verkehrssicherheit zu beobachten heitsleistung von automatisiert fahrenden Fahrzeugen sind. konstant erreicht werden kann. Weitere zentrale Fra- gestellungen richten sich nach Kriterien, die automati- Mit zweirädrigen Kleinkrafträdern (KKR der EG-Fahr- sierte Fahrzeuge bei der Zulassung erfüllen müssen und zeugklasse L1e) geschahen im Jahr 2017 in Deutschland wie weitere Überprüfungen der automatisierten Fahr- 13.750 Unfälle mit Personenschaden. Die Zahl der getö- funktionen kontrolliert werden können. teten KKR-Benutzer lag bei 59 Personen, 2.780 wurden schwer verletzt. Das Risiko – bezogen auf die Fahrleis- Auch wenn die Fahrzeuge zugelassen sind, muss man tung –, auf einem KKR getötet zu werden, ist in etwa mit einem Restrisiko rechnen. Um dieses schnell zu sechsmal so hoch wie das im Pkw. minimieren, ist es notwendig, insbesondere Daten über Unfälle mit automatisiert fahrenden Fahrzeugen, aber Um die Unfälle mit Kleinkrafträdern zu verringern, wur- auch sonstige Fahreigenschaften zu sammeln und zu den für folgende Aspekte ausführliche Forderungen analysieren, damit aus diesen Erkenntnissen rasch gestellt: Verbesserungen für die Fahrzeugfunktionen gewon- nen werden können. Dies bedingt eine hinreichend gute – Verschleiß und Manipulationen Marktbeobachtung, die möglichst nicht nur national – Fahrausbildung und Training, Aufklärung oder europäisch, sondern weltweit geschieht. Darüber – Verkehrskontrollen hinaus ist es wichtig, ein Verfahren zu etablieren, das – Sanktionen und Rechtsfolgen sicherstellt, dass im Markt befindliche Fahrzeuge not- wendige Sicherheits-Updates erhalten. Das Projekt ist im DVR-Vorstandsausschuss Fahrzeugtechnik behandelt worden und der DVR war im Beirat vertreten.

34 DVR Jahresbericht 2019 können. Der DVR hat sowohl rechtliche als auch fahr- zeugtechnische Forderungen gestellt. Zu maximaler Geschwindigkeit, Nutzung der Verkehrswege, Alter der Fahrzeugführenden, Prüfbescheinigung, Bremsenprü- fung und speziellen Unfalluntersuchungen wurden aus- führliche Forderungen gestellt.

Einfluss aktueller Notbremsassistenzsysteme für Lkw Auch wenn neue Lkw vermehrt mit Notbremsassistenz- systemen ausgerüstet sind, geschehen immer noch ver- heerende Auffahrunfälle, insbesondere auf Autobahnen. Der DVR befasst sich damit, welche Ursachen vorliegen, um mögliche Schwachpunkte der bisher zugelassenen Notbremsassistenzsysteme zu verbessern und greift dabei auch auf Erkenntnisse aus Lkw-Unfällen auf nie- dersächsischen Autobahnen des Jahres 2018 zurück.

Fahrerassistenz-Systeme für Straßenbahnen Die zurzeit in Entwicklung befindlichen Fahrerassis- tenz-Systeme für Straßenbahnen basieren auf den Kon- Elektrokleinstfahrzeuge zepten für Kraftfahrzeuge. Allerdings müssen die Beson- Mit Inkrafttreten der Elektrokleinstfahrzeuge-Ver- derheiten – insbesondere die Schienengebundenheit, ordnung am 15. Juni 2019 wurden die Voraussetzun- längere Bremswege und die enge Vorbeifahrt an warten- gen geschaffen, damit Elektrokleinstfahrzeuge mit den Menschen in Haltestellenbereichen – berücksichtigt Lenk- oder Haltestange am Straßenverkehr teilnehmen werden. Der DVR befürwortet diese Entwicklungen.

Jahresbericht 2019 DVR 35 Technik „bester beifahrer“ – Schlaue Autos kommen besser an

Mit der Kampagne „bester beifah- rer“ klärt der DVR mit seinen Part- nern Automobil-Club Verkehr (ACV), BOSCH, DEKRA, Deutsche Gesetzli- che Unfallversicherung (DGUV) und Kraftfahrzeug-Überwachungsorga- nisation freiberuflicher Kfz-Sach- verständiger e. V. (KÜS) Auto Fah- rende über die Sicherheitsvorteile und Funktionsweise von Fahreras- sistenzsystemen (FAS) auf. 2019 war die Kampagne auf dem Gemein- schaftsstand von DVR, Bundesmi- nisterium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und Deutscher Verkehrswacht (DVW) auf der Inter- nationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt am Main präsent. Besucherinnen und Besucher der IAA konnten sich am Technologie- träger, einem „Fahrzeuggestell“, umfassend informieren. Im Tech- nologieträger wurden Sensoren

verbaut, an denen ein Moderator zeigen konnte, welche Informationen wo im Fahrzeug gesammelt werden, damit die FAS funktionieren. Während am Fahrzeug befestigte Kameras Schilder und andere Verkehrsteilnehmende in weiter Entfernung erfassen können, können Radarsen- soren die entsprechenden Entfernungen messen und Ultraschallsensoren die nähere Umgebung des Autos überwachen. Das Zusammenspiel der verschiedenen Sensoren für ein FAS konnte so hervorragend darge- stellt werden. Ergänzt wurde diese Darstellung durch Animationsvideos, die die Vorteile der FAS bebilderten. Ausführliche Informationen rund um Fahrerassistenz- systeme sind auf der Kampagnenwebseite ­www.bester- beifahrer.de zu finden, z.B. eine Fahrzeugdatenbank, mit der man prüfen kann, für welches Fahrzeugmodell wel- che FAS erhältlich sind. Shareables mit Zitaten der Part- ner machten auf den Social-Media-Kanälen des DVR auf das Thema aufmerksam. Eine Broschüre und ein Poster runden das Informationsangebot der Kampagne ab.

36 DVR Jahresbericht 2019 Technik Initiative Reifenqualität – „Ich fahr auf Nummer sicher!“

Im Mittelpunkt der Initiative Rei- fenqualität – „Ich fahr auf Nummer sicher!“ steht die Sensibilisierung der Auto Fahrenden für die Bedeu- tung der Qualität der Reifen sowie die Notwendigkeit regelmäßiger Wartung. Besonders zu den Umrüst- zeiten im Frühjahr und Herbst wurde mit intensiver Medienarbeit, über die Webseite und die Social-Media-Ka- näle über den richtigen Umgang mit Reifen informiert. Im Reifenmonat März wurden deutschlandweit mehr als 1.200 Banner an Autohäuser, Kfz-Innungen und -Werkstätten, Reifenfachbetriebe, Prüfgesell- schaften und Verkehrswachten ver- teilt, die die Botschaft „Sommer- reifen im Sommer, Winterreifen im Winter“ verbreiten.

„Wash & Check“ Den Auftakt der diesjährigen „Wash & Check“-Aktion dem Reifen-Navi, einem Profiltiefenmesser und einer im September bildete der Auftritt der Bären Profilius & Postkarte angeboten. Etliche Bestellungen gingen in Profilia auf der Internationalen Automobil-Ausstellung kurzer Zeit ein und bestätigten den Erfolg der Aktion. (IAA) in Frankfurt am Main. Anlässlich des 15-jährigen Anfang November fand eine bundesweite Leser-Tele- Jubiläums der Aktion verteilten sie Pressemappen und fon-Aktion zum Thema Winterreifen statt: Expertinnen Infomaterial. Die Partner der „Wash & Check“-Aktion und Experten aus dem Partnerkreis der Initiative Rei- feierten das Jubiläum mit einem Geburtstagskuchen und fenqualität standen Rede und Antwort. Die Online-Maß- einem Fototermin. Für die Vorankündigung der „Wash & nahmen (Webseite www.reifenqualität.de und Facebook) Check“-Aktion konnte , Parlamentarischer blieben 2019 auf einem konstant hohen Niveau. Die Ini- Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und tiative Reifenqualität – „Ich fahr auf Nummer sicher!“ digitale Infrastruktur, für ein Presse­foto mit DVR-Prä- wird von den folgenden Partnern unterstützt: Auto Club sident Prof. Dr. Walter­ Eichendorf gewonnen werden. Europa (ACE), Automobil-Club Verkehr (ACV), Auto- und Im Aktionszeitraum wurde an 325 Waschstraßen über Reiseclub Deutschland (ARCD), Bundesverband Reifen- den regelmäßigen Reifencheck informiert. An 20 dieser handel und Vulkaniseur-Handwerk (BRV), Continen- Standorte waren Teams vor Ort, die die Reifen der Kun- tal Reifen Deutschland, Cooper Tire, DEKRA, Deutsche dinnen und Kunden überprüften und ihnen ein Prüfpro- Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV), Gesellschaft für tokoll überreichten. Zum Tag der Verkehrssicherheit Technische Überwachung (GTÜ), Kraftfahrzeug-Über- ermutigte die Initiative Fahrschulen, über Reifensicher- wachungsorganisation freiberuflicher Kfz-Sachverstän- heit und Produktqualität zu informieren. Dazu wurden diger e. V. (KÜS), Pirelli Deutschland, Vredestein, Wirt- Informationspakete für Fahrschülerinnen und -schüler schaftsverband Deutsche Kautschukindustrie (wdk), mit vielfältigem Material wie einem Informationsflyer, Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK).

Jahresbericht 2019 DVR 37 Mensch Betrieb & Mobilität

Betriebliche Verkehrssicherheitsarbeit „Deine Wege“ Eine Welt ohne Verletzte und Tote ist nicht nur die Vision Für die betriebliche Verkehrssicherheitsarbeit hält der für die Arbeitswelt, sondern gilt uneingeschränkt auch DVR bereits eine Vielzahl von bewährten und evaluierten für die Teilnahme am Straßenverkehr. Verkehrsunfälle Maßnahmen vor, die verkehrssicheres Verhalten unter- sind weder schicksalhaft, noch unvermeidlich – sie stützen und erzeugen. Zielgerichtet werden neue, noch haben immer Ursachen, auch wenn diese manchmal benötigte Maßnahmen entwickelt. Unter der Dachmarke nicht sofort sichtbar sind. Durch eine wirksame Prä- „Deine Wege“ werden alle Angebote gebündelt und ventionskultur lässt sich der überwiegende Teil dieser transparent auf www.deinewege.info dargestellt, damit Ursachen beseitigen und Unfälle und Verletzungen ver- Unternehmen und Einrichtungen auf ein breites Spek­ hindern. Bei den tödlichen Arbeits-, Dienstwege- und trum an wirksamen Maßnahmen zurückgreifen kön- Wegeunfällen hatte 2018 der Straßenverkehr immer nen. Interessierte finden dort passgenau die vorhande- noch einen Anteil von etwas mehr als 56 Prozent. nen Angebote. Unter „Prävention systematisch planen“ finden Verantwortliche für die Prävention neben dem Seit knapp 40 Jahren arbeiten die gesetzlichen Unfall- Handbuch „Systematische Verkehrssicherheitsarbeit“ versicherungsträger und der DVR gemeinsam daran, nunmehr die Praxishilfe „Sicherheit auf allen Wegen“, Beschäftigte darin zu stärken, die berufsbedingten Wege die gemeinsam mit der Berufsgenossenschaft Rohstoffe so sicher wie möglich zu meistern. Grundlage hierfür ist und chemische Industrie (BG RCI), der Berufsgenossen- seit 2007 die Sicherheitsstrategie „Vision Zero – Keiner schaft Handel und Warenlogistik (BGHW) und der Unfall- kommt um. Alle kommen an.“, nach der Beschäftigte die versicherung Bund und Bahn (UVB) entwickelt wurde. beruflich bedingten Wege in einem sicheren Verkehrs- Mithilfe von Checklisten ist es möglich, sehr schnell eine system zurücklegen sollen. Sicher und gesund zurück- Bestandsaufnahme über vorhandene Verkehrssicher- gelegte Wege sind dabei nicht nur eine moralische Ver- heitsprobleme vorzunehmen und passende Präventions- pflichtung, sondern rechnen sich auch wirtschaftlich. angebote zu finden, die hier nachhaltig unterstützen. Im auf der Webseite integrierten Medien- und Materialpor-

38 DVR Jahresbericht 2019 tal finden Führungs- und Sicherheitsfachkräfte zahlrei- und die BGHW übergeben auf Antrag ihren Versicherten che Angebote unterschiedlicher Unfallversicherungs- Gutscheine zur Teilnahme an einem Eco Safety Training. träger für die tägliche Arbeit. Mit „Wie sag ich‘s meinen Ebenfalls wurden die Umsetzungsvarianten klassisches Teilnehmenden?“ steht zusätzlich eine Broschüre zur und flexibles Eco Safety Training durch die Unterneh- Verfügung, die aufzeigt, mit welchen Methoden und men für ihre Präventionsarbeit genutzt. In einem großen didaktischen Vorgehensweisen Themen behandelt wer- Unternehmen ist das Individuelle Eco Safety Training als den können. Der Bereich „Material zur Ansprache von „behind the wheel training“ eine Pflichtfortbildung für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern“ wurde weiter im Außendienst Beschäftigte. Auch 2019 kamen die Eco-­ ausgebaut. Damit stehen die Materialien der letzten Safety-Trainer und -Trainerinnen für die Durchführung Schwerpunktaktionen zu Themen wie Rücksicht, Ablen- der Aktion „Driving Skills for Life“ des Ford Fund zum kung, Emotionen, Risiko sowie Wind und Wetter zum Einsatz und haben knapp 600 junge Menschen erfolg- Download zur Verfügung. Die Filme „Frag die Banane“ reich trainiert. Im Rahmen der Arbeitsschutzmesse und „Ich weiß ja, wie es sicher geht“ zeigen auf, wie es zu „A+A“ in Düsseldorf waren die eingesetzten Eco-Safety-­ Fehlverhaltensweisen auf den täglichen Wegen kommt Trainer und -Trainerinnen im Dauereinsatz und konnten und welche Vorgehensweisen zielführender Prävention mit den Besucherinnen und Besuchern der Messe die- möglich sind. ses Fahrsicherheitstraining im Realverkehr durchführen. Schlussendlich waren auch 2019 im Rahmen der „Kölner Während das Projekt „GUROM – Mobilität sicher gestal- Spritsparmeisterschaft“ Eco-Safety-Trainer und -Traine- ten“ eine umfassende, mobilitätsbezogene Ermittlung rinnen wieder erfolgreich im Einsatz. Dabei wurde eine von Gefährdungen und Risiken ermöglicht, liefern die speziell für Elektroautos entwickelte Trainingskonzep- einzelnen Seminarangebote individuelle Verhaltensstra- tion erprobt. tegien für die täglichen Wege. Aktionen in Unternehmen und Einrichtungen aktivieren und motivieren Beschäf- Insbesondere die Chancen und Risiken der Elektro- tigte, sich mit einer sicheren Verkehrsteilnahme ausei- mobilität waren Gegenstand eines Symposiums beim nanderzusetzen. Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie im Oktober 2019, wo der DVR aufzeigen konnte, welche Eco Safety Trainings Aktivitäten im Rahmen der Unfallprävention notwendig Mit den Eco Safety Trainings bieten der DVR und die sind, um den Gefahren der Nutzung von Elektroautos, gesetzlichen Unfallversicherungsträger mehrfach evalu- E-Bikes, Pedelecs und E-Tretrollern (E-Scootern) wirk- ierte Trainings im Realverkehr an. Diese fördern nach- sam zu begegnen. gewiesenermaßen den Ausbau der Kompetenzen für sicheres, defensives Fahrverhalten und finden in Unter- International wirkte der DVR wieder aktiv in der Quality nehmen und Einrichtungen eine hohe Akzeptanz im Alliance Eco-Drive mit. Bereich der Arbeitssicherheit. Auch in diesem Berichts- zeitraum hat sich das individuelle Eco Safety Training in zahlreichen Unternehmen als festes Präventionsangebot etabliert. Einige Unternehmen oder Einrichtungen haben die Teilnahme am Eco Safety Training als Pflichtfort- bildung für Beschäftigte, die dienstlich Auto fahren, in deren Arbeitsschutzmaßnahmen verankert. Die BG RCI und die BGHW haben die Eco Safety Trainings als Stan- dard in die Fortbildung der Aufsichtspersonen integriert, damit bei Beratungen in Unternehmen aus persönlicher Erfahrung dafür geworben werden kann. Gleichzeitig hat die BG RCI die Teilnahme an einem individuellen Eco Safety Training in die alternative Betreuung integriert. Im Rahmen des „Forums protecT“ der BG RCI konnten die Anwesenden direkt an einem Eco Safety Training in den Straßen von Potsdam und Bamberg teilnehmen. Die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG), die BG RCI

Jahresbericht 2019 DVR 39 Arbeitsschutzstrategie (GDA), beim Zero Accident Forum (ZAF) und der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) wird das Thema Verkehrssicherheit in Aktionen von Bund, Ländern, Betrieben und Unfallversicherungsträ- gern integriert.

Sei achtsam! Die Entwicklung des Wissensbausteins „Mobilität & Ver- kehrssicherheit“ im Rahmen der Ausbildung von Sicher- Dein Team braucht Dich heitsfachkräften wurde abgeschlossen, sodass der Bau- und Dein Know-how. stein zum Einsatz zur Verfügung steht.

Risikoobservatorium und Verkehrssicherheit Der DVR arbeitete im Rahmen des Risikoobservatoriums

Beteiligung_V3.indd 1 22.03.19 07:23 (RIBEO UV) der DGUV mit, um Trends, die sowohl Ein- Kooperationen und Verkehrssicherheit fluss auf die Sicherheit und Gesundheit von Versicherten Mit der von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversiche- in Betrieben und Einrichtungen als auch die Sicherheit rung (DGUV) am 18. Oktober 2017 gestarteten Präventi- und Gesundheit im Verkehr haben können, frühzeitig zu onskampagne „kommmitmensch“ wurden sechs Hand- erkennen und zielführende Präventionsangebote bereit- lungsfelder für die Prävention definiert, die eine hohe zustellen. Der DVR unterstützt dabei das Institut für Wirkung erwarten lassen. Der DVR hat als Partner der Arbeitssicherheit (IFA) bei der Recherche zu Entwick- Kampagne Botschaften für sicheres Verhalten im Stra- lungen im Bereich Verkehrs- und Wegesicherheit. In ßenverkehr den einzelnen Handlungsfeldern zugeord- Absprache mit den Unfallversicherungsträgern werden net, um die Dachkampagne mit gezielten Aktionen und die Erkenntnisse in Projekte und Maßnahmen einbezo- Veröffentlichungen zu unterstützen. Die Druckdaten für gen. Plakate und Postkarten können direkt unter www.deine- wege.info heruntergeladen werden. Gleichzeitig unter- Forschung stützte der DVR die Entwicklung der Materialien „Blöde Der DVR unterstützte die Johannes Gutenberg-Uni- Idee – schlaue Idee“. Unter dem Handlungsfeld Füh- versität Mainz im Rahmen einer empirischen Studie zu rung kann auch auf den Kampagnenseiten https://www. Präventionskampagnen mit dem Schwerpunkt „Ablen- kommmitmensch.de/schlaue-ideen die „Praxishilfe – kung durch Smartphones/mobile Endgeräte im Straßen- Sicherheit auf allen Wegen“ heruntergeladen werden. verkehr“, deren Ergebnisse für 2020 erwartet werden. Gleichzeitig ist der DVR im Forschungsbegleitkreis des Im Rahmen der Kooperation mit der BG Holz und Metall von der DGUV geförderten Forschungsvorhabens „Auf- (BGHM) wird seit mehr als 20 Jahren für sicheres Ver- gabeneinflüsse auf die Übernahme aus hochautomati- halten im Straßenverkehr geworben. Dabei stimmen sierter Fahrt“ aktiv. BGHM und DVR die Entwicklung neuer Seminarinhalte und -programme bis hin zur Qualifizierung der Referie- renden ab. Schwerpunktthemen im Rahmen der Koope- ration waren 2019 die Gefährdungsbeurteilung für Meis- ter und Sicherheitsfachkräfte sowie „Alleinunfälle“ für Sicherheitsbeauftragte. Durchgeführt wurden weit über 1.000 Lehreinheiten à 45 oder 60 Minuten. Im Rahmen der Kooperation mit der BG RCI wurden im Berichts- zeitraum mehrere Seminare für den Einsatz im Unter- nehmermodell und der allgemeinen Weiterbildung ent- wickelt. Die sehr enge Mitwirkung des DVR im Rahmen der Vision Zero-Strategie der BG RCI verdeutlichte, wie eng Verkehrssicherheitsarbeit und Arbeits- und Gesund- heitsschutz miteinander in Verbindung stehen. Durch die Mitarbeit des DVR in der Gemeinsamen Deutschen

40 DVR Jahresbericht 2019 Aus- und Weiterbildung im betrieblichen Kontext interaktive Ausstellungseinheit mit dem Verkehrstisch Die Umsetzung der vielfältigen Seminarangebote zur und den Meinungswürfeln im Fokus, um die Besucherin- Unfallprävention konnten auch in diesem Berichtszeit- nen und Besucher der größten Arbeitsschutzmesse aktiv raum erweitert werden. Das seit Jahrzehnten erfolg- für das Thema Verkehrssicherheit zu begeistern. reiche Präventionsprogramm „Alles im Griff?“, das sich an junge Beschäftigte richtet, erfreut sich weiter großer VDSI und DVR Beliebtheit bei Unternehmen und Unfallversicherungs- Mit dem gemeinsamen Wettbewerb „Unterwegs – aber trägern. Hinzu kommen zahlreiche Seminarangebote für sicher!“ des Verbandes für Sicherheit, Gesundheit und Multiplikatorinnen und Multiplikatoren im Bereich des Umweltschutz bei der Arbeit (VDSI) und des DVR konn- Arbeits- und Gesundheitsschutzes. ten im Rahmen der Arbeitsschutzmesse „A+A“ in Düs- seldorf zwei innovative Projekte ausgezeichnet werden, Einen weiteren Schwerpunkt bildete die Erprobung die zu weniger Verkehrsunfällen führen. DVR und VDSI einer strukturierten Supervision bestehender Seminar­ verbanden die Preisverleihung mit einem Workshop zu angebote, um für die Zukunft mit einheitlichen Bewer- „Best-Practice-Beispielen in der betrieblichen Verkehrs- tungskriterien die gewünschte Qualität der Maßnahmen sicherheitsarbeit“ im Rahmen des 36. Internationalen sicherzustellen. Kongresses für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin.

Verkehrssicherheitsmarketing Seit 2014 wird das Marketing für die betriebliche Ver- kehrssicherheitsarbeit deutlich verstärkt und in einem neuen Projekt gebündelt. Die Dachmarke „Deine Wege“ steht nun für alle Aktivitäten im Bereich Unfallpräven- tion – Wege und Dienstwege. Hierzu zählt nicht nur der Ausbau des Internetauftritts, sondern auch die Verbrei- tung vielfältiger Aktivitäten, die zur sicheren Mobilität im betrieblichen und öffentlichen Bereich beitragen. Die Zahl der durchgeführten Seminare, Trainings, Bera- tungen sowie Aktionen in Betrieben und öffentlichen Einrichtungen wurde deutlich gesteigert. Die interak- tive Ausstellungseinheit, bestehend aus einem Ver- kehrstisch und einer mobilen Videoeinheit, wurde zahl- Der im Rahmen einer übergreifenden VDSI-Arbeits- reich in Unternehmen und Einrichtungen für Aktionstage gruppe aus Bayer AG, der Berliner Stadtreinigung (BSR), genutzt. Der Einsatz der interaktiven Ausstellungsein- den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG), 50Hertz, Strom- heit bietet eine gute Möglichkeit, zwanglos ins Gespräch netz Berlin, VDSI und DVR produzierte Film „Dieser Weg über sicheres Verhalten im Straßenverkehr zu kommen. wird kein leichter sein“ konnte im April 2019 der Öffent- Zudem können Interessierte online am Gewinnspiel der lichkeit zugänglich gemacht werden und gehörte zu den Schwerpunktaktion „Wo bist Du gerade?“ teilnehmen. nominierten Filmen beim Film & Media Festival der Auch ein weiteres Element der interaktiven Ausstel- „A+A“ 2019. lungseinheit, der Rauschbrillen-Parcours, wurde zahl- reich eingesetzt. Die konzipierte Didaktik überzeugte Schwerpunktaktion und verdeutlicht die gefährlichen Auswirkungen von Die Schwerpunktaktion 2019 widmet sich Fahr- und Beeinträchtigungen während der Verkehrsteilnahme. Alleinunfällen. Mögliche Ursachen für solche Unfälle, Zusätzlich gibt es nun die sogenannten „Meinungswür- bei denen Menschen die Kontrolle über ihr Fahrzeug fel“, die mittels provokanter Thesen und Aussagen sehr verlieren oder beim Gehen stürzen, sind Ablenkung, schnell Gruppen und Einzelpersonen zum Diskutieren psychische Belastungen und Beanspruchungen, Selbst­ ermuntern. überschätzung oder Unerfahrenheit im Umgang mit einem Fortbewegungsmittel. All diese Ursachen können Im Rahmen der Arbeitsschutzmesse „A+A“ in Düssel- dazu führen, dass man sich gerade nicht auf den Verkehr dorf beteiligte sich der DVR am Gemeinschaftstand der oder auf die Straße konzentriert und so mit der eigenen gesetzlichen Unfallversicherungsträger. Hier stand die Aufmerksamkeit oder in Gedanken ganz „woanders“ als

Jahresbericht 2019 DVR 41 im aktuellen (Verkehrs-) Geschehen ist. Daraus leitet nen des Wettbewerbs wurden im Frühjahr 2019 ausge- sich auch das Motto der Schwerpunktaktion 2019 ab, das zeichnet. Gewonnen haben Schülerinnen und Schüler fragt: Wo bist du gerade? der Technischen Schule Heidenheim, der Technischen Schulen des Kreises Steinfurt und der Berufsbildenden Zentrales Element der Schwerpunktaktion „Wo bist du Schule Osterode am Harz. gerade?“ war die Webseite www.wo-bist-du-gerade.de mit Videoclips, Informationen und Verhaltenstipps gegen Die Jugendaktion 2019/2020 „Allein unterwegs“ greift mögliche Unfallursachen von Fahr- und Alleinunfällen. das Thema der Fahr- und Alleinunfälle auf den tägli- Versicherte aller gewerblichen Berufsgenossenschaften chen Wegen in einer außergewöhnlichen Art und Weise und Unfallkassen konnten außerdem erneut an einem auf, um Schülerinnen und Schüler hinsichtlich der Risi- Gewinnspiel teilnehmen und sich dabei mit dem Thema ken im Straßenverkehr zu sensibilisieren. Die Materi- der Schwerpunktaktion auseinandersetzen. alien wurden wieder Schulen der Sekundarstufe I und der Sekundarstufe II zur Verfügung gestellt. Materialien Begleitende Printmedien informieren über die beson- für Lehrende und Hintergrundinformation unterstütz- deren Risiken von Fahr- und Alleinunfällen sowie mög- ten die Unterrichtsgestaltung, um das Thema Fahr- liche Unfallursachen und geben Verhaltenstipps für und Alleinunfälle und deren Vermeidung im Rahmen eine sichere Verkehrsteilnahme. Zusätzlich werden alle des Unterrichts zu thematisieren. Der damit verbun- Inhalte der Schwerpunktaktion als Seminarmaterialien dene Wettbewerb für Schulen stellt die Aufgabe, eine (mit Seminarleitfaden, Präsentationsfolien und Arbeits- Mindmap zu skizzieren. Zusätzlich sollen Gefährdungs- blättern) angeboten. Mithilfe dieser Materialien können protokolle zu den folgenden Themen erstellt werden: die Inhalte der Aktion auf betrieblichen Veranstaltungen, Ablenkung, Belastungen und Beanspruchungen, Kon­ für Sicherheitsunterweisungen oder bei Themenwochen trollverlust, Selbstüberschätzung sowie Fahrbahnschä- zur Information von Beschäftigten genutzt werden. den und straßenbauliche Mängel insbesondere im schu- lischen Umfeld. Alle Materialien unter: www.wo-bist-du-gerade.de GUROM – Mobilität sicher gestalten Jugendaktion GUROM ist ein Instrument zur ganzheitlichen Ana- Der Wettbewerb der Jugendaktion 2018/2019 „Moods“ lyse von Gefährdungsfaktoren bei der berufsbedingten zum Thema Emotionen im Straßenverkehr stellte die Auf- Verkehrsteilnahme. Das Online-Tool www.gurom.de gabe, ein Onlinebanner zu erstellen oder einen YouTube- unterstützt Unternehmen dabei, ihrer Verpflichtung zur Clip zu drehen. Eingereicht wurden u. a. 18 Videoclips, die Gefährdungsbeurteilung nachzukommen. Es werden verdeutlichen, wie kreativ junge Menschen ein derarti- direkte und indirekte Gefährdungen auf den zurückge- ges Thema bearbeiten. Die Gewinner und Gewinnerin- legten beruflichen Wegen und Fahrten erfasst. Für die

42 DVR Jahresbericht 2019 gefundenen Gefährdungen werden passgenaue Maßnah- Steuerungskreis aus Vertretern und Vertreterinnen des men abgeleitet, um Unfälle zu verhindern. Darüber hin- IAG, der betroffenen Fachbereiche der DGUV und des aus ist das Tool auch von Privatpersonen und für Schul- DVR begleitet WISOM operativ. wege nutzbar. Verleihung des DVR-Förderpreises Die Zusammenarbeit mit der Allgemeinen Unfallversi- Der Förderpreis „Sicherheit im Straßenverkehr“ des DVR cherungsanstalt (AUVA), die GUROM in Österreich anbie- für junge Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen tet, wurde 2019 erfolgreich fortgesetzt. wurde am 17. Mai 2019 in Berlin verliehen. Die Auszeich- nung umfasst drei Preisträger und Preisträgerinnen und Der Lehrstuhl für Arbeits-, Betriebs- und Organisations- ist mit insgesamt 7.500 Euro dotiert. psychologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena hat als Projektpartner zudem die Datenbank für empfohlene Der erste Preis ging an Leonhard Eckhoff, Technische Maßnahmen aktualisiert und alle Maßnahmen erneut Universität Braunschweig, für seine Bachelorarbeit „Der individuell geprüft. Abstand von Autos zu Fahrrädern beim Überholvorgang – Eine Feldstudie“. In seiner Arbeit misst Eckhoff mittels WISOM eines Ultraschallentfernungsmessgeräts den Abstand Gemeinsam mit der DGUV und dem Institut für Arbeit von Autos zu Fahrrädern beim Überholen in München. und Gesundheit (IAG) entwickelte der DVR das Konzept Dabei geht er auf Einflussfaktoren wie die Straßen- einer „Wissensdatenbank Organisationaler Mobilität breite, Fahrbahnmarkierungen, Ausweichmöglichkeiten (WISOM)“. Der Grundgedanke liegt darin begründet, und den Gegenverkehr ein. Einige interessante Ergeb- für die betriebliche Verkehrssicherheitsarbeit wert- nisse des nicht repräsentativen Feldversuchs sind: Auf volle Bachelor- und Masterarbeiten sowie Präsentatio- Straßen ohne Markierung und ohne Radschutzstreifen nen und Fachartikel zu sichten und zu sammeln, damit nimmt der Überholabstand zu, wenn keine Ausweich- Präventionsfachleute der gesetzlichen Unfallversiche- möglichkeiten vorhanden sind. Auf Straßen mit Fahr- rungsträger direkt darauf zugreifen können. Dabei wird radschutzstreifen nimmt der Abstand unter der gleichen sichergestellt, dass die jeweiligen Nutzungsrechte zur Bedingung aber ab. Die Wahrscheinlichkeit unsicherer Verwendung der Arbeiten in der Prävention vorliegen. Überholungen steigt auf Straßen mit Markierungen. Mittels ausgewählter Schlagworte können themenspe- Sehr enge Überholvorgänge (< 1 m Abstand) liegen z.B. zifisch veröffentlichte Arbeiten gefunden werden. Eine auf Straßen mit Radschutzstreifen um das Siebenfache jeweils vorhandene Kurzbeschreibung auf zwei Sei- höher als auf Straßen ohne Markierung. Bei Straßen ten ermöglicht einen ersten Einblick in die Inhalte und mit Fahrradschutzstreifen ist der Unterschied mehr als Erkenntnisse, um dann entscheiden zu können, ob eine hundertmal so groß. Der Überholabstand nimmt mit der intensive Sichtung des Materials hilfreich ist. WISOM ist Straßenbreite zu. beim DVR angesiedelt und wird ständig erweitert. Ein

Jahresbericht 2019 DVR 43 Den zweiten Preis erhielt Jessica Niester, Fachhoch- ter Verhaltensanpassungen an ein Frühwarnsystem. Auf schule für öffentliche Verwaltung NRW, die feststellt, Basis der Daten erarbeitete sie Vorschläge, wie der Kol- dass Verkehrsverstöße in den Mitgliedstaaten der EU lisionswarner technisch weiterentwickelt und die Anpas- unterschiedlich sanktioniert werden. Die Arbeit stellt sung des eigenen Verhaltens an das Frühwarnsystem heraus, dass sich ihre Durchsetzung über die Grenzen kompensiert werden könnte. der Mitgliedsländer hinweg langwierig und komplex gestaltet. Zudem sorgten die häufig erhöhten Kosten, Die Jury für den Förderpreis „Sicherheit im Straßen- z.B. durch den Einsatz von Inkasso-Büros, bei den Bür- verkehr“ setzte sich aus Professor Dr. Rüdiger Trimpop gerinnen und Bürgern dafür, dass Bußgelder als Abzo- von der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Dr. Torsten cke und nicht als verkehrssicherheitsfördernde Maß- Kunz, Präventionsleiter der Unfallkasse Hessen, und nahme wahrgenommen würden. Um dies zu ändern, Jochen Lau, Dipl.-Pädagoge, zusammen. plädiert Niester für eine Teilung der Bußgelder zwischen den beiden betroffenen Staaten, eine Harmonisierung Internationales der Geldbußen, den Ausschluss von Inkasso-Büros, eine Der DVR ist assoziiertes Mitglied der Internationalen schnelle Abwicklung der Verfahren und eine bessere Vereinigung für Soziale Sicherheit (IVSS). Der besondere Qualifizierung der Polizistinnen und Polizisten in dieser Ausschuss Prävention der IVSS besteht aus 14 internati- komplexen Frage. onalen Sektionen, die mit eigenen Arbeitsplänen die Prä- ventionsstrategie der IVSS verfolgen. Der DVR ist dabei Den dritten Preis erhielt Tanja Nagel, Friedrich-Schil- aktiv in den Sektionen Information, Transportwesen, ler-Universität Jena, für ihre Masterarbeit „Risikokom- Bergbau und Handel. Gemeinsam mit der IVSS organi- pensation im Straßenverkehr – Eine Untersuchung siert der DVR für den XXII. Weltkongress für Sicherheit zum Auftreten von Verhaltensadaptationseffekten unter und Gesundheit am Arbeitsplatz 2020 das internationale Nutzung eines adaptiven Kollisionswarnsystems im Symposium „Arbeitssicherheit im Straßenverkehr im realen Experimentalsetting“. Sie ging der Frage nach, Zeitalter selbstfahrender Fahrzeuge“. Bisher konnten wie Kollisionswarnsysteme in Autos das Fahrverhalten bereits international renommierte Referenten und Refe- beeinflussen. Dazu führte sie ein Experiment mit echten rentinnen aus Großbritannien, Deutschland und Guate- Fahrzeugen und Teilnehmenden durch und verglich die mala verpflichtet werden. Die abschließende Sichtung Ergebnisse mit bereits am Computersimulator erforsch- eingereichter Abstracts folgt noch.

44 DVR Jahresbericht 2019 Mensch „Sicher in meiner Region – Regio Protect UVT“

menden aus ihrem Alltag mehrheitlich bekannt sind, sorgt „Sicher in meiner Region“ für Aufmerksamkeit und Betroffenheit in der Zielgruppe. Das Projekt bietet so ein besonders hohes emotionales Identifikationspotenzial für die jungen Beschäftigten.

„Sicher in meiner Region“ beinhaltet ein Seminarpro- gramm, das aus zwei Präsenzseminaren und einer Auf dem Weg zu online-basierten Selbstlernphase besteht. Durch den Bezug auf regionale Strecken sowie die Verbindung von mehr Sicherheit. offline- und online-basiertem Lernen bauen die jungen Deshalb sehen wir uns Unfallschwerpunkte in unserer Region gemeinsam an. Menschen ihre Kompetenzen im Bereich der Blickfüh- rung und entsprechender Beobachtungsstrategien aus. Auf Grundlage des gefährdungsorientierten Ansatzes ermöglicht „Sicher in meiner Region“ eine pädagogisch zielführende Verbindung von vorhandenen persönlichen Erfahrungen mit fundierter Wissensvermittlung im Rah- men der Seminare sowie proaktiver Wissensaneignung in der Selbstlernphase.

Sichere Blickstrategien anwenden Gefahrensituationen erkennen Streckenanalyse mit webbasiertem Präventionstool Unfälle vermeiden In den Präsenzseminaren werden die jungen Mitarbeite-

www.sicher-in-meiner-region.de rinnen und Mitarbeiter durch professionelle Trainerinnen und Trainer für die spezifischen Gefährdungen der ihnen geläufigen Wege sensibilisiert. Zwischen den Präsenz-­ seminaren findet eine mindestens drei Wochen dauernde Selbstlernphase statt. Während dieser Zeit bearbeiten Im Jahr 2018 ereigneten sich zum wiederholten Male die Teilnehmenden mithilfe der Webseite www.sicher- mehr meldepflichtige Unfälle mit tödlichem Ausgang in-meiner-region.de selbstständig weitere Aufgaben zu im Straßenverkehr als außerhalb des Straßenverkehrs. Strecken in ihrem persönlichen Lebensumfeld. Über ein Drittel der meldepflichtigen Arbeits- und Dienstwegeunfälle im Straßenverkehr waren auf junge Für die Online-Bearbeitung werden die in einer Beschäftigte im Alter von 16 bis 29 Jahren zurückzufüh- bestimmten Region identifizierten Unfallhäufungsstel- ren (DGUV, 2018). len per Video aufgenommen, mögliche Unfallhergänge in animierten Videos rekonstruiert und anschließend auf „Die Strecke kenne ich doch!“ der Webseite zur Verfügung gestellt. Ausgestattet mit Um dieses besonders hohe Unfallrisiko von jungen Men- einer eigens programmierten Player-Lösung und indivi- schen auf ihren täglichen Arbeitswegen abzusenken, duellen Beobachtungsaufgaben wurde damit im Rahmen wurde das Projekt „Sicher in meiner Region – Regio des Projektes ein innovatives Online-Präventionstool Protect UVT“ (kurz: Sicher in meiner Region) entwickelt. entwickelt und etabliert. Auf der Basis polizeilich erfasster Unfalldaten werden regionale Unfallhäufungsstellen in der Umgebung von Evaluation zeigt: Das Programm wirkt projektbeteiligten Betrieben ermittelt, bei denen die Die Umsetzung und Wirkungsweise des gesamten Pro- unfallverursachenden Personen zwischen 16 und 29 jektes unterliegt einer systematischen Evaluation. Jahre alt waren. Da diese lokalen Strecken den Teilneh- Hierfür wurde ein umfangreiches Evaluationsdesign

Jahresbericht 2019 DVR 45 entwickelt, das den Wissenszuwachs, die Einstellungs- bisherigen Projektregionen Hessen (Kassel), Rheinland veränderung und die Akzeptanz bei den jungen Men- Pfalz/Baden-Württemberg (Ludwigshafen/Mannheim) schen erhebt. sowie weitere Standorte in Nordrhein Westfalen (Mön- chengladbach, Aachen, Düren sowie im Rhein-Erft- und Im letzten Quartal des Jahres 2017 wurde das Projekt Rhein-Neuss-Kreis) folgen. Für sämtliche Projektregio- erstmalig bei zwei Unternehmen im Südosten Bayerns nen liegen bereits alle Strecken-Videos sowie die Dreh- durchgeführt und die Pilotdurchführung umfassend eva- bücher für die animierten Videos vor. luiert. Ende 2018 war an einem der Pilotstandorte eine zweite Durchführung mit anschließender Evaluation Bei „Sicher in meiner Region“ handelt es sich um ein möglich. Beide Erhebungszeiträume zeigen zusammen- Kooperationsprojekt des DVR, der Deutschen Gesetzli- fassend folgende Ergebnisse: chen Unfallversicherung (DGUV), der Berufsgenossen- schaft Handel und Warenlogistik (BGHW), der Berufs- – Die Seminare, vermittelt über die Trainerin oder den genossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG Trainer, sind Wirkungsträger der Intervention. RCI), der Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BGHM), – Auf Basis der Rückmeldung der Teilnehmenden der Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medien­ aus 2017 wurde das Online-Präventions-Tool 2018 erzeugnisse (BG ETEM), der Berufsgenossenschaft Ver- grundlegend überarbeitet, vor allem hinsichtlich der kehrswirtschaft Post Logistik Telekommunikation (BG Bereitstellung der Medien. Dies führte zu einer deut- Verkehr) und der Berufsgenossenschaft der Bauwirt- lich besseren Bewertung aller verwendeten Medien schaft (BG BAU) in Zusammenarbeit mit dem Ministe- und der Nutzungsfreundlichkeit der Webseite (System rium für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Usabilty Score). Brandenburg, der IPV GmbH und der TÜV | DEKRA arge – Nach der Intervention zeigt sich eine tendenzielle tp 21 GbR in Kooperation mit der Bundesvereinigung der Reduktion in der Bereitschaft zu aggressiven Ver- Fahrlehrerverbände e. V. (BVF). kehrsverstößen. Gleichzeitig deuten die Ergebnisse auf eine mögliche erhöhte Sensibilität gegenüber Auf- merksamkeitsfehlern und Geschwindigkeitsverstößen hin. Es konnten jedoch keine statistisch nachweisba- ren Effekte erzielt werden. www.sicher-in-meiner-region.de – In Bezug auf den inhaltlichen Schwerpunkt „Kreuzun- gen“ zeigt sich ein deutlicher Wissenszuwachs. – Es kommt zu signifikanten Verbesserungen der Methoden- und Sozialkompetenz der Teilnehmenden.

Individuelle Projektmaterialien Die auf der Webseite zur Verfügung stehenden Projekt- materialien können nicht über standardisierte Verfahren erstellt werden, da die Sichtung der Strecken-Videos sowie die Zusammenstellung der Bearbeitungsaufgaben und Beobachtungshinweise eine intensive individuelle und streckenspezifische Detailbearbeitung erfordern. Im Erfüllung deiner Bucketlist: Projektjahr 2019 wurden die Medien für alle Projektregio-  Risiken frühzeitig erkennen nen aufbereitet und auf www.sicher-in-meiner-region.de  Unfälle vermeiden zur Verfügung gestellt. Zusätzlich wurden zielgrup- penspezifische Marketingmaßnahmen für die beteiligten  Sicher ankommen Unternehmen entwickelt und produziert.

Neben der Projektregion Bayern wurden die Semi- nare von „Sicher in meiner Region“ zum Ende des Jah- res 2019 in Niedersachsen sowie Nordrhein-Westfalen (Köln) durchgeführt. Anschließend sollen die weiteren

46 DVR Jahresbericht 2019 Mensch Kind und Verkehr

Mit dem Programm „Kind und Verkehr“ bietet der DVR Sitzungen fortgesetzt. Als wesentliche Maßnahme zur eine bundesweit umgesetzte Maßnahme zur Sicherheit Optimierung definiert der Evaluationsbericht eine ver- von Kindern im Straßenverkehr an. Das Programm wen- besserte Ansprache sozialer Randgruppen, um deren det sich in erster Linie an die Erwachsenen, denn es liegt Erreichungsgrad zu erhöhen. Darüber hinaus sollen die überwiegend in ihrer Hand als Eltern, als Auto Fahrende Moderatorinnen und Moderatoren kontinuierlich in die und als Vorbilder, Kinder im Straßenverkehr vor Schaden weitere Programmentwicklung eingebunden werden, da zu bewahren. sie über wesentliche Kompetenzen und Erfahrungen in der Programmumsetzung vor Ort verfügen. Um neben den Eltern auch die Kinder für Themen der Verkehrssicherheit zu begeistern, werden zusätzlich Steigende Umsetzungszahlen Projekte zur Verkehrssicherheit angeboten, die von den Die Zahl an durchgeführten Veranstaltungen insgesamt Moderatorinnen und Moderatoren unter Leitung einer ist im Jahr 2019 gegenüber dem Vorjahr deutlich ange- entsprechenden Einrichtung gemeinsam mit den Kin- stiegen. Besonders erfreulich ist, dass auch die Zahl dern durchgeführt werden. Mit dem Projekthandbuch an Elternveranstaltungen um ca. 100 gestiegen ist. Bei „Kind und Verkehr“ steht dazu ein bewährtes Medium den Akquisitions- und Beratungsgesprächen ist eine zur Verfügung. Zunahme um ca. 200 und bei den Projekten zur Ver- kehrssicherheit um ca. 140 Veranstaltungen zu verzeich- Evaluation von „Kind und Verkehr“ nen. Die Gesamtzahl der Veranstaltungen ist damit von Das Programm „Kind und Verkehr“ wurde im Jahr ca. 4.200 (2018) auf rund 4.500 gestiegen. 2018 evaluiert. Unter Leitung der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) wurde 2018 zur Umsetzung der Im Jahr 2019 haben 20 Moderatorinnen und Moderatoren Optimierungsvorschläge eine Steuerungsgruppe ein- an einem Seminar teilgenommen, das sie zur Umset- gesetzt. Diese hat ihre Arbeit 2019 mit drei weiteren zung dieser direkten Projektarbeit mit Kindern berech-

Jahresbericht 2019 DVR 47 tigt. Weitere 24 Moderatorinnen und Moderatoren wur- Pkw beraten. Die Infostände wurden von knapp 75.000 den neu ausgebildet und auf ihre Tätigkeit im Programm Personen besucht. Seit 2013 gelten mit der ECE 44 „Kind und Verkehr“ vorbereitet. Partner des Programms und der ECE 129 zwei Kindersitz-Normen parallel. Die sind der ACE, der ADAC, der ARCD, die Deutsche Ver- richtige Sicherung von Kindern im Pkw und vor allem kehrswacht, die Bundesvereinigung der Fahrlehrerver- die Auswahl des richtigen Kinderrückhaltesystems ist bände (BVF) und der Verkehrsclub Deutschland (VCD). dadurch komplizierter geworden. Der daraus resultie- rende erhöhte Beratungsbedarf ist bei den Messeaktivi- Sicherung im Pkw täten deutlich spürbar gewesen. Ein zentraler Schwerpunkt der Aktivitäten zur Verkehrs- sicherheit von Kindern ist das Thema „Sicherung im Zur Verbesserung des Informationsangebots zu diesem Pkw“. Gemeinsam mit dem Verein „Mehr Zeit für Kinder“ Thema wurde die bewährte Broschüre „Geschnallt?!“ beteiligte sich der DVR 2019 bundesweit an vier Verbrau- gründlich überarbeitet und neu gestaltet. Mit dem in chermessen. Dort wurden interessierte Besucherinnen leichter Sprache angebotenen Flyer „Kinder im Auto und Besucher zur sicheren Beförderung von Kindern im mitnehmen“ und „Geschnallt?!“ stehen damit zwei aktu- elle Medien zur Verfügung, die über die richtige Siche- rung von Kindern im Pkw informieren.

Handbike-Sicherheitstrainings In Kooperation mit dem Deutschen Rollstuhl-Sportver- band e.V. haben im Berichtsjahr zwei Handbike-Sicher- heitstrainings zur Verbesserung der Verkehrssicher- heit von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen stattgefunden, in Büsum und in München. Handbikes sind Rollstühle mit einer fahrradähnlichen Antriebsein- heit als Vorspann. Diese Veranstaltungen stoßen bei der Zielgruppe auf hohes Interesse. Die finanzielle Förde- rung dieser Maßnahme trägt dazu bei, den betroffenen Familien eine Teilnahme trotz des damit verbundenen organisatorischen und vor allem finanziellen Aufwands möglich zu machen.

Schulbusprojekte Die Internetseite www.schulbusprojekte.de bietet Hin- tergrundinformationen für Schulen, Eltern und Ver- kehrsbetriebe an. Sie stellt zahlreiche Maßnahmen und Aktionen zur sicheren Beförderung von Kindern vor. Die Internetseite wird nach wie vor sehr häufig genutzt und soll weiterhin zur Verfügung stehen.

Kinderunfallkommissionen Auch im Jahr 2019 hat der DVR die Arbeit des Ver- kehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS) zu den regelmäßigen Zusammentreffen der aktiven Kinderunfallkommis- sionen unterstützt, die gemeinsam mit der BASt, der Unfallkasse Nordrhein-Westfalen und der Koordinie- rungsstelle „Sichere Städte und Gemeinden NRW“ beim VRS vorbereitet und durchgeführt werden. Kinderunfall- kommissionen leisten einen wichtigen Beitrag dazu, das kommunale und regionale Unfallgeschehen mit Beteili- gung von Kindern positiv zu beeinflussen.

48 DVR Jahresbericht 2019 Mensch Ältere Menschen im Straßenverkehr

Ältere Menschen sind heute aufgrund der Änderung Neben der Ausbildung von 31 neuen Moderierenden ihres Lebensstils und besserer Gesundheit wesent- wurden 30 Moderierende in zwei Fortbildungsseminaren lich aktiver und mobiler als noch vor einigen Jahren. in den Umgang mit dem neuen Handbuch eingewiesen. Als Teilnehmende im Straßenverkehr spielen sie allein Zusätzlich wurden ein Erfahrungsaustauschseminar und durch die demografische Entwicklung eine immer grö- eine Fortbildung im Praxisbaustein „Mit dem Fahrrad ßere Rolle. Die meisten von ihnen waren ein Leben lang oder dem Pedelec unterwegs“ mit insgesamt 28 Teilneh- (auto-)mobil und möchten das eigene Fahrzeug auch im menden durchgeführt. Alter nicht missen. Doch nicht nur der eigene Pkw, auch das Fahrrad und das Pedelec gewinnen zunehmend an Zu Erhöhung des Bekanntheitsgrades des Zielgruppenpro- Bedeutung als Verkehrsmittel für ältere Menschen. gramms wurde die Öffentlichkeitsarbeit intensiviert. Dazu wurden u.a. zwei ganztägige Fortbildungsseminare für Das Programm „sicher mobil“ Seniorenbeiräte und andere Akteure in der Seniorenarbeit Ein Schwerpunkt der DVR-Aktivitäten für die ältere Ziel- unter dem Titel „Sichere Mobilität für die Generation 65+“ gruppe ist das mit Bundesmitteln finanzierte Programm in Erfurt und Hamburg erfolgreich durchgeführt. „sicher mobil“. Bundesweit bieten ca. 350 ausgebildete Moderatorinnen und Moderatoren „sicher mobil“ -Ver- Darüber hinaus präsentierte der DVR das Programm anstaltungen in Form von Gesprächskreisen und Pra- „sicher mobil“ auf der Thüringer Gesundheitsmesse in xisbausteinen an. Das jeweilige Thema orientiert sich Erfurt, auf Deutschlands größter Seniorenmesse „Die an den Interessen der teilnehmenden Gruppe und wird 66“ in München und auf der „InVita“ in Bremen. Ein neu im Vorfeld mit der Moderatorin bzw. dem Moderator gestalteter Informationsflyer zum Programm konnte in besprochen. Das Programm ist modular für die ver- Bremen bereits an die Messebesucherinnen und -besu- schiedenen Verkehrsteilnahmearten ausgerichtet, ganz cher verteilt werden. Parallel dazu wurden über 50.000 gleich, ob ältere Menschen zu Fuß, mit dem Rollator, Flyer an bundesweit ca. 5.000 Hausarztpraxen zur Aus- dem Rad, dem Pkw oder mit dem ÖPNV unterwegs sind. lage in den Wartezimmern verteilt. Mit der Durchführung des Programms setzen der DVR und seine Partner (ACE, ADAC, ARCD, BVF, DVW und In zwei journalistisch aufbereiteten Artikeln wurden VCD) alles daran, ältere Menschen in einer sicheren und die Themen „Die Kehrseite des Pedelec-Booms“ sowie unabhängigen Mobilität zu unterstützen. „Rückmeldefahrten stärken das Sicherheitsgefühl älte- rer Auto Fahrender“ über sogenannte Materndienste Im Jahr 2019 konnten in über 5.000 „sicher mobil“-Ver- platziert. Zusätzlich konnten Artikel im Münchner Stadt- anstaltungen mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern magazin „Treffpunkt 55plus“ und im Dresdner Senioren- individuelle Strategien für einen sicheren Umgang mit wegweiser „Herbstzeit“ veröffentlicht werden. den Anforderungen moderner Mobilität erarbeitet und diskutiert werden. Ziel einer „sicher mobil“-Veranstal- Zu besseren Einschätzung der Bedürfnisse aktiver tung ist es, die Teilnehmenden dazu zu bewegen, ihr Moderierender und der Erwartungen von Veranstal- eigenes Verkehrsverhalten kritisch zu überdenken, um tungsteilnehmenden wurden beide Gruppen schriftlich so gegebenenfalls zur Einsicht einer notwendigen Ver- befragt. Mehr als 220 aktive Moderierende und mehr als änderung des eigenen Verkehrsverhaltens zu gelangen. 1.000 Veranstaltungsteilnehmende beteiligten sich an den beiden Umfragen. Im Ergebnis der Evaluation des Programms wurde ein neues Moderatorenhandbuch erarbeitet. Dieses bein- Pkw-Sicherheitstraining für ältere Menschen haltet sechs Veranstaltungsvorschläge für etablierte Im April und im November 2019 nahmen insgesamt 28 nach und neue Moderierende zu den Themen Fuß-, Rad- und DVR-Richtlinien ausgebildete Pkw-Trainer und -Trainer- Autoverkehr. Die dazugehörigen Broschüren für Teilneh- innen an der speziellen Fortbildung „Pkw-Sicherheitstrai- mende wurden überarbeitet und neu gestaltet. ning – Ältere Menschen“ teil. Dieses Sicherheitstraining

Jahresbericht 2019 DVR 49 stellt die spezifischen Probleme älterer Fahrerinnen und Jahren zu ihrer Bereitschaft, die eigene Fahrtauglichkeit Fahrer in den Vordergrund und lässt die Teilnehmenden unabhängig überprüfen zu lassen, befragt. Die Ergeb- erkennen, welche Einschränkungen und individuellen nisse wurden im Rahmen der Pressearbeit des DVR ver- Kompensationsmöglichkeiten vorhanden sind. öffentlicht.

Aufklärungskampagne „Sicher mobil im Alter“ Die bereits in der „Aktion Schulterblick“ verwendeten „Sicher mobil im Alter“ wurde als Nachfolgeprojekt Print-Materialien „Sicher AUTOmobil im Alter – Tipps der langjährigen Aufklärungskampagne „Aktion Schul- und Hinweise für Sie, Ihre Familie und Ihre Freunde“ terblick“ angelegt. und „Fit und AUTOmobil“ wurden aktualisiert und neu gestaltet. Aktualisiert und inhaltlich ergänzt wurde Ziel des Projektes ist es, die Generation 65+ für die ebenfalls der DVR-Online-Selbsttest für ältere aktive altersbedingten Herausforderungen im und für eine Kraftfahrende. sichere Teilnahme am Straßenverkehr zu sensibilisie- ren. Mithilfe verschiedenster Maßnahmen der Öffent- Unter dem im Rahmen der Seniorenkampagne 2018 ent- lichkeitsarbeit wurden vor allem ältere Menschen mit wickelten Claim „Sicher mobil im Alter“, für das eigens der Zielsetzung angesprochen, sich aktiv mit ihrer Teil- ein Logo entwickelt wurde, wurden alle Maßnahmen der nahme am Straßenverkehr auseinanderzusetzen. Öffentlichkeitsarbeit des DVR im Bereich „Ältere Men- schen im Straßenverkehr“ summiert. Im Rahmen der Kommunikationsbemühungen wurde deutlich gemacht, wie wichtig die eigene Gesundheit und Seniorenkampagne 2019 körperliche Fitness für eine sichere Teilnahme am Stra- Mehr als die Hälfte aller getöteten Fußgängerinnen und ßenverkehr ist. In diesem Zusammenhang wurde u.a. ein Fußgänger im Straßenverkehr ist 65 Jahre oder älter. Plakatmotiv entwickelt, mit dem für freiwillige Gesund- Gerade das Queren der Fahrbahn erweist sich immer heitschecks geworben wird. wieder als Problem. Ältere werden als ungeschützte Ver- kehrsteilnehmende schnell übersehen, ihr Tempo passt Im Rahmen des Projekts wurde über die Bedeutung des nicht immer in hektische Abläufe. Gleichzeitig nimmt lebenslangen Lernens aufgeklärt und über Möglichkei- im Alter die Verletzbarkeit zu, Unfälle haben oft schwer- ten freiwilliger aktiver Trainings- und Übungsangebote wiegende Folgen. Mit der Fortsetzung der Senioren­ wie Pkw-Fahrsicherheitstrainings oder Rückmeldefahr- kampagne im Jahr 2019 möchte der DVR gemeinsam mit ten informiert. Um speziell auf das Thema „Rückmelde- dem BMVI jüngere Altersgruppen sensibilisieren, beson- fahrten“ aufmerksam zu machen, wurden zwei Plakat- dere Rücksicht auf Ältere zu nehmen. In zehn deutschen motive entwickelt, die Fahrschulen, der Polizei, Akteuren Städten werben seit Dezember 2019 Busse mit einpräg- in der Seniorenarbeit und allen interessierten Partnern samen Motiven und Botschaften für ein rücksichtsvolles des DVR zur Verfügung gestellt werden. Darüber hinaus Verhalten gegenüber älteren Menschen im Straßenver- wurde in einem eigens produzierten Radio-Ratgeberbei- kehr. „Ich fühl‘ mich jung. Ich brauche nur länger“ und trag über das Thema informiert. „Ich geh‘ mit der Zeit. Aber langsamer als du“ lauten die humorvollen Botschaften, die auf Bussen in Berlin, Dort- Im Rahmen einer repräsentativen Umfrage, durchge- mund, Dresden, Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover, führt durch das Meinungsforschungsinstitut forsa, wur- Köln, Leipzig, München und Stuttgart zu sehen sind. den mehr als 2.000 Menschen im Alter von 65 oder mehr

50 DVR Jahresbericht 2019 Mensch Junge Fahrerinnen und Fahrer

„Mach deinen Früherschein“ – Kampagne zur Erhö- beginn mit 16,5 Jahren bis zur bestmöglichen Gestaltung hung der Teilnahmezahlen und Qualität im Begleiteten der konkreten Begleitfahrten. Um Jugendliche, aber Fahren ab 17 (BF17) auch Eltern und andere potenzielle Begleitpersonen zu Mit der BF17-Kampagne „Mach deinen Früherschein“ erreichen, ist die Kampagne crossmedial auf einer Viel- informiert und motiviert der DVR seit 2015 Jugendli- zahl von Kanälen mit Videos bekannter YouTuber und che zur frühen und intensiven Teilnahme am Begleite- animierten Tutorials vertreten. Hinzu kommt eine inten- ten Fahren ab 17. Die Kampagne wird durch das Bun- sive Pressearbeit und eine kontinuierliche Social-Me- desministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur dia-Arbeit. (BMVI) und die Deutsche Gesetzliche Unfallversiche- rung (DGUV) gefördert und durch ein großes Partner- Auf Facebook konnte die Fanbasis in den letzten Jahren netzwerk, bestehend aus der Bundesvereinigung der auf inzwischen über 13.000 Follower ausgebaut werden. Fahrlehrerverbände (BVF), der Bundesanstalt für Stra- Insgesamt wurden mit über 100 jugendgerecht aufge- ßenwesen (BASt), dem Deutschen Kraftfahrzeug-Über- machten Posts mit knackigen Informationen, witzigen wachungs-Verein (DEKRA) sowie den Technischen Über- Memes und motivierenden Anregungen mehr als 7,7 Mil- wachungsvereinen (TÜV) Rheinland, Nord, Süd, Hessen lionen Menschen erreicht. Seit Ende 2018 ist die Kam- und Hanse, unterstützt. Das Institut für empirische Sozi- pagne auch mit einem eigenen Kanal auf dem Netzwerk alforschung der Universität Erlangen-Nürnberg berät Instagram aktiv, das vor allem von jüngeren Jugendli- die Kampagne wissenschaftlich. chen enorm wachsenden Zuspruch erfährt. Mit witzigen und vor allem auf Interaktion und Bezugnahme durch die Im Zentrum der Kampagne steht die möglichst vollstän- Jugendlichen ausgerichteten Inhalten im typischen „Ins- dige Ausnutzung der maximalen Begleitzeit von einem ta-Look“ konnten 2019 mehr als 16,9 Millionen Personen Jahr durch die Jugendlichen, denn je länger sie begleitet erreicht und mehr als 1.800 überwiegend junge Follower fahren, desto sicherer sind sie später allein unterwegs. gewonnen werden. Ebenso wie bei Facebook wird auch Die Kampagne motiviert die Jugendlichen dazu, sich die Nachrichtenfunktion von Instagram von den Jugend- möglichst früh mit der Frage des Einstiegs in die eigene lichen häufig genutzt, um direkt ihre Fragen zum BF17 Automobilität zu beschäftigen und gibt vielfältige Hilfe- an das Kampagnen-Team zu stellen. stellungen für alle Phasen des BF17 – vom Ausbildungs-

Jahresbericht 2019 DVR 51 Ein Highlight der Kampagne war die Videoreihe Auch 2019 fand der digitale BF17-Adventskalender wie- „BF17-Beginner“, die Erfahrungen und Erlebnisse von der großen Anklang in der jungen Zielgruppe. Hinter drei realen Fahranfängern und Fahranfängerinnen auf seinen 24 Türchen warteten nicht nur witzige und infor- ihren Wegen durch das Begleitete Fahren aufzeigte. mative Fakten zum BF17, sondern auch ein Gewinnspiel Das Material dafür wurde von den Jugendlichen mit- mit attraktiven Preisen auf die Teilnehmenden. Offline hilfe mehrerer kleiner Kameras selbst gedreht und zeigt konnten im Dezember über drei Millionen Menschen mit Dialoge und Fahrszenen im Auto rund um verschiedene einem Materndienst-Pressetext über die Vorteile von „Challenges“ (Aufgaben wie Parken im Parkhaus, Fah- BF17 für ein gemeinsames, sicheres Fahren informiert ren im Nebel, Langstrecken und vieles mehr.) Die elf werden. Weiterhin großer Nachfrage bei Jugendlichen, auf YouTube und Social-Media-Kanälen veröffentlichten Eltern, Fahrschulen und Institutionen in ganz Deutsch- Folgen wurden insgesamt bereits über 11.000 Mal auf land erfreuten sich die Flyer, die zwölfseitige Broschüre YouTube angeschaut. Die kurzen Trailer zu den Folgen und das 2017 herausgebrachte BF17-Logbuch, das nicht wurden auf Social-Media-Kanälen mehr als 385.000 Mal nur Informationen zur Anmeldung und praktische Tipps angesehen. Ergänzend wurde ausgewähltes Videomate- und Anregungen für die Begleitphase enthält, sondern rial der Beginner für Mini-Folgen, Rätsel und humorvolle auch die Möglichkeit bietet, die eigenen Begleitfahrten Posts auf Social-Media-Kanälen verwendet. zu dokumentieren und zu reflektieren.

Die in Kooperation mit der Deutschen Verkehrswacht Erstmals war die Kampagne zum BF17 mit eigenen (DVW) vom DVR betriebene Webseite www.bf17.de wurde Ständen auf zwei Messen vertreten und konnte dort 2019 technisch und redaktionell weiter optimiert und das direkt mit der jungen Zielgruppe und ihren (zukünftigen) Redaktionssystem auf die neueste Softwareversion aktu- Begleitpersonen interagieren. Auf der Bildungs- und alisiert. Die Webseite stellt nach wie vor mit mehr als Berufsmesse „Einstieg“ in München und der internati- 400 Besuchern und Besucherinnen am Tag die relevan- onalen Automesse „Essen Motor Show“ konnten insge- teste Informationsquelle zum BF17 dar. Darüber hinaus samt rund 374.000 Besucherinnen und Besucher Infor- war die Kampagne mit Advertorials und Anzeigen online mationen und Material rund ums BF17 erhalten, das und gedruckt in den Jugendmagazinen „YAEZ“ und BF17-Quiz und die interaktiven Inhalte der Multimedia- „Spiesser“ vertreten und hat damit mehr als eine Million Säule testen und sich mit witzigen BF17-Sprüchen in der Jugendliche mit Infos zum BF17 und den Vorteilen ver- Fotobox verewigen. Als Partner in Essen war der Bund antwortungsvoller und individueller Mobilität erreicht. gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr (BADS) mit seinem Alkoholfahrsimulator vertreten.

52 DVR Jahresbericht 2019 Forschungsprojekt LAWIDA Projektgruppe zur Weiterentwicklung der Fahranfän- Im Forschungsprojekt „Längsschnittliche Wege in die gervorbereitung Automobilität“ (LAWIDA) geht es um die Entwicklung Basierend auf Diskussionen zum Projekt „Rahmen- mobilitätsbezogener Einstellungsmuster von Jugendli- konzept zur Weiterentwicklung der Fahranfängersi- chen bereits lange vor der Fahrausbildung und die lang- cherheit“ der BASt und den Empfehlungen des 51. Ver- fristige Beeinflussung junger Fahrerinnen und Fahrer kehrsgerichtstages hat das BMVI eine Projektgruppe sowie die Ausdehnung ihres Lernzeitraums vor und nach „Hochrisikophase“ bei der BASt eingerichtet. Hierbei der Fahrausbildung. Das Projekt LAWIDA wird in Zusam- wurden durch den DVR das Konzept eines Monitorings menarbeit mit der Deutschen Hochschule der Polizei mit Feedbackfahrten zur Verbesserung der Selbstwahr- durchgeführt. Zielgruppe der Studie sind Jugendliche nehmung eingebracht. Im Jahr 2019 wurde intensiv an im Alter von 13 bis 17 Jahren, die vier Mal im Jahresab- der Erstellung des Abschlussberichtes der Ergebnisse stand auf Grundlage eines eigens für dieses Projekt kon- der Projektgruppe mitgewirkt, damit das vorgeschla- zipierten Fragebogens befragt wurden. Die Ergebnisse gene „Optionsmodell“ beim 58. Verkehrsgerichtstag der Querschnittsbetrachtung zum ersten Messzeitpunkt 2020 diskutiert werden konnte. ergaben, dass nicht das Alter, sondern Persönlich- keitsfaktoren und vor allem der Stand der Bewältigung Fahranfängervorbereitung persönlicher Entwicklungsaufgaben für unterschiedli- Im Rahmen der Fahranfängervorbereitung wurde in che Risikoausprägungen bei Jugendlichen verantwort- Kooperation mit der Bundesarbeitsgemeinschaft der lich sind. In der Langzeituntersuchung wurde deutlich, Fahrlehrerausbildungsstätten (BAGFA) ein Materialien- wie sich bei einem Teil der Jugendlichen früh die ver- ordner zur Vermittlung von Verkehrssicherheitsthemen kehrsbezogenen, z.T. auch negativen Einstellungen ver- in der Fahrlehrerausbildung erstellt, damit zukünftige festigen, während sich bei anderen Jugendlichen Werte Fahrlehrerinnen und Fahrlehrer ein breites Verständnis und Einstellungen noch – auch positiv – entwickeln und erprobte Materialien und Medien für präventive Vor- konnten. Im Jahr 2019 wurden die Arbeiten fortgeführt, gehensweisen erhalten. Ebenso wurden die Vorarbeiten die umfassenden Erkenntnisse für eine Veröffentlichung zu einer Konzeption einer Studie über die Anwendung aufzubereiten, um eine Diskussion darüber zu ermögli- moderner Fahrdatenspeicher als Feedbacksystem für chen, wie junge Menschen bei der Bewältigung der Ent- Fahranfängerinnen und Fahrfänger durchgeführt. Des wicklungsaufgaben aktiv unterstützt werden können, um Weiteren wurde an der Entwicklung von Strategien und positive und sichere verkehrsbezogene Einstellungen zu Regelungen zum Erwerb und zur Weiterentwicklung von entwickeln. Fahrkompetenzen im Zusammenhang mit der Nutzung

Jahresbericht 2019 DVR 53 von Fahrassistenzsystemen gearbeitet. Zusätzlich fan- erstellt. Thematisch standen Fragen zu Ablenkung im den Fortbildungsveranstaltungen für Polizistinnen und Straßenverkehr, E-Mobilität, Nutzung von E-Tretrollern Polizisten über die Kompetenzen von Fahranfängerin- (E-Scootern), Tempolimit, Lkw-Sicherheit und Erste nen und Fahranfängern in Brandenburg und Mecklen- Hilfe im Vordergrund. burg-Vorpommern statt. Ausgezeichnet wurden die Veröffentlichungen der Klasse Aufbauseminare für Fahranfängerinnen und Fahran- 9b der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Gesamtschule in fänger Bielefeld, der Klasse 8a des Martin-von-Cochem-Gym- In Abstimmung mit der BVF und der BAGFA begleitet nasiums in Cochem, Schülerinnen und Schüler des der DVR die Durchführung des Programms „Aufbause- Gustav-Freytag-Gymnasiums Gotha sowie Schülerinnen minare für Fahranfängerinnen und Fahranfänger (ASF)“, und Schüler des Differenzierungskurses Journalismus insbesondere die Umsetzung der in den letzten Jahren des Reckenberg-Berufskollegs. vorgenommenen Erweiterungen und Aktualisierungen des Programms. Die Zahl der Teilnehmerinnen und Teil- Roller und Kleinkraftradtraining im schulischen, nehmer blieb auch 2019 konstant. Mitte des Jahres 2019 außerschulischen und betrieblichen Bereich hat der DVR dem BMVI eine umfassende Dokumentation Zur Verringerung des hohen Risikos junger Fahrerinnen der wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Wirkung und Fahrer auf Mopeds, Rollern und Kleinkrafträdern der im ASF-Konzept des DVR verwendeten pädagogi- wurde ein neues Konzept für ein Zweiradtraining entwi- schen Vorgehensweisen übergeben. Hierbei handelte es ckelt, das sowohl praktische Übungen zur Fahrtechnik sich um Erkenntnisse mehrerer Evaluationen zu Präven- und Gefahrenwahrnehmung als auch Motive und Einstel- tionsmaßnahmen des DVR aus dem Bereich Unfallprä- lungen junger Fahrerinnen und Fahrer umfasst. Dabei vention Wege und Dienstwege, in denen entsprechende wurde eine Vielzahl von Berufsschulen und Berufskol- didaktische Vorgehensweisen untersucht wurden sowie legs angesprochen, um eine Umsetzung 2020 zu ermög- um Gutachten von Universitäten. Dabei wurde deutlich, lichen. In diesem Zusammenhang wurde eine Fortbil- dass das ASF-Konzept des DVR dem aktuellen wissen- dung von Lehrkräften in Niedersachsen durchgeführt. schaftlichen Stand entspricht.

Vorfahrt für sicheres Fahren – Jugend übernimmt Verantwortung Jugendliche werden Reporter, sie recherchieren und schreiben zu den Fragen der Verkehrssicherheit, die ihnen wichtig sind. Mit dieser Idee ist das Gemeinschaftsprojekt „Vorfahrt für sicheres Fahren – Jugend über- nimmt Verantwortung“ des DVR, der gewerblichen Berufsgenossenschaf- ten, Unfallkassen und der Arbeitsge- meinschaft „Kavalier der Straße“ seit seiner Einführung zu einer Institution in der Schul- und Medienlandschaft geworden. Auch im Projektjahr 2019 haben sich rund 1.000 Schülerinnen und Schüler aus 35 Klassen unter Anleitung von 40 Lehrerinnen und Lehrern in Zusammenarbeit mit zwölf Tageszeitungen mit verschie- denen Themen der Verkehrssicher- heit beschäftigt und beeindruckende Artikel sowie 29 Zeitungsseiten

54 DVR Jahresbericht 2019 Mensch Sichere Mobilität für zugewanderte Menschen

Die Feedbackanimation Roady wurde hinzugefügt, um Kinder noch mehr anzuspornen, die App und das Kinder- quiz zu nutzen und regelmäßig auszuprobieren.

Die Broschüren „Unterwegs in Deutschland – worauf muss ich achten?“ und „Fahrrad fahren in Deutschland – Die wichtigsten Grundregeln“ werden weiterhin kos- tenlos über die Homepage bestellt und finden großen Zuspruch. Besonders Polizeipräsidien und Anlaufstel- len im Bereich Migration und Integration haben einen erhöhten Bedarf.

In Zusammenarbeit mit dem Landessportbund Nieder- German Road Safety (GRS) & GRS Kids sachsen wurden 2019 in fünf Train-the-Trainer-Semina- Das Jahr 2019 wurde erneut intensiv genutzt, um das ren Trainerinnen und Trainer für Fahrradseminare mit Projekt „German Road Safety“ weiter auszubauen und geflüchteten und zugewanderten Menschen ausgebildet. neue Aspekte mit aufzunehmen. Der DVR bietet mit die- Auch 2020 werden weitere Ausbildungsseminare ange- sem Projekt geflüchteten und zugewanderten Menschen boten. Hier unterstützt der Leitfaden „Fahrradsicherheit eine erste Orientierung im deutschen Straßenverkehr. für Geflüchtete und Zugewanderte“.

Viele Verkehrsregeln in Deutschland sind für ankom- Der Ausbau und die Kontaktaufnahme mit Hochschulen mende Menschen neu und meist sehr verwirrend. wurde zum Sommersemester 2019 realisiert und findet Bestimmte Situationen im Straßenverkehr gestalten ebenfalls großen Zuspruch. sich anders als im Herkunftsland. Die Homepage und die kostenlose App in bisher 13 Sprachen unterstützt Die Arbeiten am Projekt „German Road Safety Kids“ wur- Erwachsene und Kinder bei der Bewältigung ihrer tägli- den weitergeführt. Dabei wurden die Vorarbeiten für die chen Wege, ob zur Arbeit, zur Schule oder in den Kinder- wichtigen Themen Roller und E-Scooter fahren vorge- garten. Für den DVR, die Unfallkassen und die Berufs- nommen. Das bereits vorhandene Material für Lehre- genossenschaften ist es unabdingbar, dass diese Wege rinnen und Lehrer soll damit 2020 mit weiteren Erklär- unfallfrei und sicher bestritten werden können. videos und Ergänzungsmaterial versehen werden. Die Anpassung der Materialien für Vorschulen in Kindergär- 2019 wurde die App um Portugiesisch und Kroatisch ten wurde vorgenommen und kommt zu Beginn des Jah- ergänzt, um noch mehr Menschen zu erreichen. Die voll- res 2020 in die Umsetzung. ständige Umsetzung auf der Webseite und der App führ- ten zu erhöhten Nutzungs- und Downloadzahlen. Zwei weitere Sprachen befinden sich bereits in der Planung.

Die Homepage wurde bearbeitet und noch nutzerfreund- licher gestaltet; auch die App wurde umstrukturiert. Das Quiz und das Kinderquiz wurden um weitere Fragen ergänzt. Dabei sollen auch die jüngeren Nutzerinnen und Nutzer animiert werden, mitzuspielen und das Gelernte zu vertiefen, gerne in Kooperation mit ihren Eltern und Verwandten.

Jahresbericht 2019 DVR 55 Mensch Fahrpraktische Sicherheitsprogramme

Bereits seit Anfang der 1970er Jahre übernimmt der die auf Grundlage dieses QM-Systems solche Trainings DVR seine satzungsgemäße Koordinierungsfunktion im und Programme durchführen, dürfen neben dem Quali- Bereich der fahrpraktischen Sicherheitsprogramme. tätssiegel in der Außenwerbung den etablierten Begriff Beginnend mit dem Pkw-Sicherheitstraining gibt es „ein Programm nach Richtlinien des DVR“ verwenden. inzwischen Angebote für fast alle Zielgruppen. Neben dem Angebot für Pkw gibt es solche auch für das Motor- Neben der Programmentwicklung übernimmt der DVR rad, den Transporter, für Geländefahrzeuge, den Lkw, für auch die Aufgabe, diese Programme für seine Mitglieder Einsatzfahrzeuge und Tankwagen sowie den Bus. zu bewerben. Dies geschieht durch einen einheitlichen Internetauftritt sowie auf Messen durch gezielte Akti- Die Arbeit des DVR umfasst dabei die Programment- onen, aber auch über Kooperationen, wie z.B. mit der wicklung, die Aus- und Weiterbildung der in den unter- Zeitschrift AUTO BILD. Die erfolgreiche Arbeit des DVR schiedlichen Programmen eingesetzten Trainerinnen/ und seiner Mitglieder wird über die ca. 250.000 Teilneh- Trainer und Moderatorinnen/Moderatoren sowie die merinnen und Teilnehmer pro Jahr deutlich. Qualitätssicherung für alle Programme. Qualitätssiegel – anerkanntes und geprüftes Training Die Weiterentwicklung in diesen Programmen ist ein Neben dem Angebot „nach den Richtlinien des DVR“ gibt fortlaufender Prozess, den der DVR steuert und koordi- es auch andere Trainings, die der Verkehrssicherheit niert. Alle vorgenannten Programme unterliegen einem dienen. Bei diesen Angeboten handelt es sich um selbst­ einheitlichen Qualitätsmanagement-System nach ISO entwickelte Produkte von Institutionen und Unterneh- 9001:2015. Die Weiterentwicklung erfolgt unter Einbe- men, die vom DVR über ein festgelegtes Verfahren über- ziehung der an der Umsetzung beteiligten DVR-Mitglie- prüft und auch ständig überwacht werden. Ziel dieser der sowie externer Fachleute. Die Mitglieder des DVR, Maßnahme ist es, der Kundschaft eine Orientierungs-

56 DVR Jahresbericht 2019 hilfe zu geben, dass es sich hierbei um eine Maßnahme Hat‘s geklickt? handelt, bei der das Thema Verkehrssicherheit im Fokus Die im September 2002 gestartete DVR-Gurtanlegekam- steht. Für alle Angebote, die über den DVR qualitätsge- pagne „Hat‘s geklickt?“ konnte auch im Jahr 2019 sehr sichert werden, dient das Qualitätssiegel als ein nach gute Ergebnisse vorweisen. Die Informationskampagne, außen sichtbares Zeichen für ein qualitativ hochwertiges an der sich insgesamt 22 Partner beteiligen, wirbt beim Angebot. Dieses Vorgehen führte 2014 zu einer Koope- Fahrpersonal von Lkw, Bus und Transporter für das ration mit dem Dachverband der Motorradhersteller Anlegen des Gurtes und hat erreicht, dass die Gurtanle- und Importeure (ACEM) mit dem Ziel, ein europaein- gequote bei dieser Zielgruppe zwischenzeitlich deutlich heitliches und sicherheitsorientiertes Training für alle angestiegen ist. Motorradfahrerinnen und -fahrer anbieten zu können. Das bedeutet, dass das Qualitätssiegel für die Durchfüh- Beim Start der Kampagne betrug die Gurtanlegequote rung von Motorrad-Sicherheitstrainings ein europawei- bei gewerblich eingesetzten Fahrzeugen zur Güterbe- ter Standard wird. Ab Oktober 2018 unterstützt auch der förderung lediglich rund 15 Prozent. Bei den schweren Motorradweltverband FIM (Fédération Internationale de Nutzfahrzeugen über zwölf Tonnen lag die Gurtanle- Motocyclisme) das „European Training Quality Label“. ge-Quote gar unter zehn Prozent. Umso erfreulicher die aktuelle Entwicklung: Nach Beobachtungen der Poli- Der Kreis der Qualitätssiegel-Inhaber wächst stetig. Neu zei, von DEKRA sowie der Unfallforschung von Merce- hinzugekommen ist der ADAC im Rahmen einer Koope- des-Benz fahren inzwischen mehr Fahrerinnen und Fah- ration mit Continental und dem Programm „Continental rer angeschnallt als ungesichert. Reifen Spezial Training“. Seit der IAA 2012 setzt der DVR unter der Dachmarke Mittlerweile haben sechs internationale Organisationen „Hat‘s geklickt?“ einen speziell entwickelten Abstandssi- das „European Training Quality Label“ vom DVR erhal- mulator ein. Unter dem Titel „Sie fahren mit Abstand am ten. Weitere Organisationen haben das Siegel beantragt, besten“ wird das Thema mangelnder Sicherheitsabstand z.B. aus Portugal und Zypern. verdeutlicht. Von Beginn der Kampagne an werden ein Überschlagsimulator sowie ein Lkw-Gurtschlitten mit dem Titel „Die wichtigste Ladung sind Sie“ eingesetzt.

Jahresbericht 2019 DVR 57 Mensch Fahrrad- und Pedelecmobilität

Der DVR hat 2019 einen Schwerpunkt seiner Arbeit auf Die 2019 erfolgte Überarbeitung der DVR-Broschüre die Sicherheit von zu Fuß Gehenden und Rad Fahren- „Sicher Rad fahren mit und ohne Elektroantrieb“ kann den gelegt. Unfälle mit Beteiligung von Rad Fahrenden erst 2020 abgeschlossen werden, da die finalen Ände- machen einen großen Anteil der Verkehrsunfälle aus. rungen aus der Novellierung der Straßenverkehrsord- Insbesondere Unfälle mit schweren Folgen hängen oft nung (StVO) noch abgewartet werden mussten. Vorab mit der Fahrrad- und Pedelecmobilität zusammen. angekündigte StVO-Änderungen zur Verbesserung der Gleichzeitig wird die Nutzung von Fahrrädern mit und Sicherheit im Radverkehr wurden im Juni im Rahmen ohne Elektroantrieb immer beliebter. eines Mittagsbriefings diskutiert.

Der DVR hat im Berichtsjahr eine Vielzahl von Maß- Die Zusammenarbeit und Vernetzung mit Akteuren aus nahmen zur Sicherheit Rad Fahrender durchgeführt: In der Fahrradmobilität wurde insgesamt verstärkt. DVR-Po- Zusammenarbeit mit den Unfallkassen und Berufsge- sitionen zur sicheren Fahrradmobilität konnten u.a. nossenschaften wurde eine sichere Fahrradmobilität beim Nationalen Radverkehrskongress in Dresden, beim im inner- und außerbetrieblichen Umfeld unterstützt. DGUV-Fachgespräch Verkehrssicherheit, beim „Forum Mehrere Berufsgenossenschaften, wie die Berufsge- protecT“ der BG RCI in Bamberg sowie beim Netzwerk nossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse „Intelligente Mobilität“, aber auch in einer öffentlichen (BG ETEM), die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft Anhörung des Ausschusses für Verkehr und digitale (VBG) und die Berufsgenossenschaft für Handel und Infrastruktur des Deutschen Bundestages und in einer Warenlogistik (BGHW), haben beispielsweise Aktions­ Stellungnahme zur StVO-Novelle eingebracht werden. mobile zur Erhöhung der Sicherheit im Radverkehr im Einsatz. Sie dienen der Sensibilisierung von Beschäf- tigten, u.a. im Rahmen betrieblicher Aktionstage. Die Aktionsmobile werden während ihres Einsatzes durch DVR-Referentinnen und -Referenten des Programms „Sicherheit für den Radverkehr“ fachlich begleitet. Das Programm zielt darauf ab, die Radverkehrssicherheit in Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen zu erhö- hen. Dies geschieht durch ein qualitätsgesichertes Trai- ningsangebot, das aus Theorie- und Praxisteilen besteht und für Fahrräder mit und ohne Elektroantrieb geeig- net ist. Seit Jahren erfreut sich dieses Programm aus- gesprochener Beliebtheit mit steigender Tendenz. Die Umsetzung des Programms wird durch die BG ETEM, Die sichere und gerechte Neuaufteilung des Straßen­ die Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastge- verkehrsraums wurde 2019 zum Titelthema des DVR- werbe (BGN), die Berufsgenossenschaft Rohstoffe und Kolloquiums „Wem gehört die Stadt?“. chemische Industrie (BG RCI), die Unfallversicherung Bund und Bahn (UVB) und die VBG unterstützt. Eine Exkursion von Vorstandsmitgliedern und weite- ren Fachleuten nach Skandinavien lieferte spannende Weitere Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit Rad Impulse zu sicheren Infrastrukturlösungen für unge- Fahrender, die im Folgenden aufgeführt werden, sind schützte Verkehrsteilnehmende. an anderer Stelle dieses Jahresberichts ausführlich beschrieben: 2019 wurde eine Kampagne zur Verhinde- Die Entwicklungen des Radverkehrs haben deutlich rung von Dooring-Unfällen gestartet, die auf einem aktu- gezeigt, dass hier künftig verstärkte Aktivitäten im ellen DVR-Beschluss mit einer Reihe von Empfehlungen Rahmen der Unfallprävention, aber auch im politischen basiert. Kontext, notwendig werden.

58 DVR Jahresbericht 2019 Mensch Verkehrsmedizin

Medizinische Versorgung von Unfallopfern Neben den medizinischen und technischen Ressourcen Verkehrsunfallopfer mit schweren Verletzungen bis hin vor Ort ist die Sicherung und Verkehrsregelung an der zur verletzungsbedingten Lebensgefahr sind medizi- Unfallstelle, z.B. durch die Polizei, Voraussetzung für nische Notfälle, die eine interdisziplinäre und interpro- eine sichere Traumaversorgung. Eine inadäquate Tria- fessionelle qualitativ hochwertige Versorgung erfordern. gierung (Ersteinschätzung von Patienten in der zentra- Bei den Überlebenden sind vor allem auch die Verlet- len Notaufnahme), eine unvollständige Erhebung des zungsmuster und die -schwere entscheidend für die Zustands oder die unzureichende Versorgung der Unfall- spätere gesellschaftliche Reintegration und die sozi- verletzten können zu verlängerten Transportwegen oder oökonomischen Folgen wie Fehlzeiten am Arbeitsplatz, der Notwendigkeit von Sekundärverlegungen führen, bis Arbeitsunfähigkeit und psychische Folgen. Vor dem Hin- die Unfallverletzten der adäquaten klinischen Ressource tergrund einer anstehenden Reform, eine bedarfsge- zugeführt werden. Daraus resultieren verlängerte Ver- rechte medizinische Notfallversorgung sicherzustellen, sorgungszeiten, bis die oft lebensrettenden Therapien die im Bundesministerium für Gesundheit vorbereitet eingeleitet werden können sowie zusätzliche Kosten. Der wird, hat sich der DVR-Vorstandsausschuss Verkehrs- DVR setzt sich mit einem Vorstandsbeschluss dafür ein, medizin intensiv mit dieser Thematik befasst. dass die Traumaversorgung von Verkehrsunfallverletz- ten vor dem Hintergrund der anstehenden Reform einen hohen Stellenwert behält.

Jahresbericht 2019 DVR 59 Alkohol, Drogen und Medikamente im Straßenverkehr Menschen unter Alkoholeinfluss handeln weniger gefahrenbewusst und sind risikofreudiger. Daher ist es eine ständige Aufgabe des DVR, über die Gefahren und Risiken zu informieren. Die DVR-Internetpor- tale „Alkohol“, „Drogen“ und „Medi- kamente“ werden laufend aktuali- siert und stehen zur Verfügung.

Der DVR unterstützte 2019 die Akti- onswoche Alkohol der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen, die im Mai stattfand. Während dieser Akti- onswoche fanden bundesweit 1.400 Veranstaltungen statt, in der auch über Trunkenheit am Steuer infor- miert wurde. Der DVR stellte Flyer als Informationsmaterial zur Verfü- gung.

Psychische Folgen von Verkehrsunfällen DGVM/DGVP-Symposium In Kooperation mit der Bundesanstalt für Straßenwesen Darüber hinaus unterstützte der DVR das gemeinsame (BASt) und der Verkehrsopfer-Unfallhilfe Deutschlands Symposium der Deutschen Gesellschaft für Verkehrsme­ (VOD) hat der DVR die Webseite „Hilfefinder“ www.hilfe- dizin (DGVM) und der Deutschen Gesellschaft für Verkehrs­ finder.de mit dem Ziel entwickelt, Unfallbeteiligten, die psychologie (DGVP), das im Oktober 2019 in Bonn unter an psychischen Beeinträchtigungen leiden, bei der Suche dem Motto „Chatten und Rasen – Schleichen und Schla- nach Behandlungsmöglichkeiten Unterstützung zu bie- fen: Risikoverhalten über die Lebensspanne“ stattfand. ten. Im Sinne der Vision Zero gilt es nicht nur, Unfälle zu vermeiden, sondern auch Unfallfolgen zu reduzieren. Rettungswesen Der DVR beteiligte sich am Projekt „Improving Post-Col- Neben körperlichen Verletzungen können als Folge auch lision Response and Emergency Care in Europe“ (REVIVE) psychische Belastungen auftreten: Angst, Schlafstörun- des Europäischen Verkehrssicherheitsrates ETSC, bei gen, Konzentrationsschwierigkeiten, Niedergeschlagen- dem es um die Stärkung des Themas Rettungswesen heit oder Albträume. Die Auswirkungen der psychischen auf der politischen Agenda in Deutschland und in Europa Unfallfolgen auf das spätere Verkehrsverhalten sind bis- geht. Anlässlich der Abschlusskonferenz stellte der DVR her nicht ausreichend untersucht. Es ist zu vermuten, die Ergebnisse des Projektes über die Rettungsgasse im dass Betroffene in vergleichbaren Verkehrssituationen europäischen Vergleich vor. Einige europäische Länder nicht angemessen reagieren, sich unsicher verhalten haben Gesetze zu Notfallkorridoren erlassen, um die Fah- oder die Teilnahme am Verkehr vermeiden. Die Vermei- rer zu verpflichten, in solchen Situationen den Rettungs- dung und Bewältigung von psychischen Unfallfolgen diensten, der Feuerwehr sowie der Polizei den Zugang zur hängt wesentlich von der angemessenen und zeitnah Unfallstelle zu erleichtern. Andere Staaten regeln dies erhaltenen Hilfe ab. nicht ausdrücklich, sondern erwarten von den Verkehr- steilnehmenden, dass sie die Vorschriften einhalten und in Der Hilfefinder ermöglicht es, nach Institutionen zu Notsituationen den gesunden Menschenverstand anwen- suchen, die schnelle Hilfe anbieten können. Zudem wird den. Dies führt zu einem Flickenteppich von Verkehrsver- dort über weitere Themen informiert, wie beispielsweise haltensregeln, ein Problem, das bisher Politik und Öffent- rechtliche Aspekte oder aktuelle Forschungsprojekte. lichkeit so nicht bewusst war.

60 DVR Jahresbericht 2019 Summary

Expert symposium “50 years DVR” satirical ZDF “heute-show”) alerts reckless, forgetful The challenges for future road safety work and how and incorrigible people to various traffic topics with his Vision Zero can be consistently implemented were dis- monthly videos throughout the year. All episodes can be cussed at the expert symposium on the occasion of the seen on the campaign website www.runtervomgas.de 50th anniversary of the DVR on 5 June 2019. In his greet- and on YouTube. ing speech, DVR President Prof. Dr. Walter Eichendorf recalled milestones in the history of the organisation such as the extremely successful and attention-grabbing campaign “Hallo Partner, Dankeschön” (Hello partner, thank you). As the DVR President said, this campaign provided the stimulus for mandatory use of seatbelts. What is now perfectly natural was an enormous success in the 1970s. Since then, the DVR has concerned itself with more diversified matters: these include campaigns such as “Runter vom Gas” (Slow Down), prohibition of driving under the influence of alcohol, promotion of driver assistance systems, distracted driving, autono- mous driving and current measures for the redistribu- tion of road space in favour of unprotected road users. On 22 March 2019 a cycling helmet road safety campaign As Eichendorf said, these are all for the purpose of Vision started with prominent support. In cooperation with star Zero. Since 2007 this safety strategy, which states that photographer Rankin and the TV programme “Germany’s the entire transport environment from vehicle technol- Next Top Model“ (GNTM) the topic was incorporated into ogy to infrastructure must be designed to forgive human the current series. In addition, from the end of March, error in road traffic so that no-one is killed or seriously with the support of cooperation partner Wall GmbH, injured, has been the guiding principle of the DVR. the campaign motifs could be seen as city-light post- ers in German cities such as Berlin, Hamburg, Cologne Campaigns and Munich. The media success was overwhelming. The Since 2008 the “Runter vom Gas” (Slow Down) campaign “Looks like shit. But saves my life.“ campaign achieved a by the Federal Ministry of Transport and Digital Infra- reach of far more than 1.5 billion contacts. structure (BMVI) and DVR has carried out educational work relating to accident risks and their avoidance. On 14 November 2019 the spectacular preventive meas- ure received three awards in Berlin with the PR Report From the very start, the campaign has relied on part- Award in the categories “Creative and innovative com- nerships. To achieve a wide dissemination of important road safety topics and educational materials among road users, the “Runter vom Gas” (Slow Down) campaign closely cooperates with the Ministries of Transport and Internal Affairs of the German federal states. In 2019 these received many ideas for new campaigns, as well as staff support for events and media for their preventive work.

Many people take unnecessary risks in road traffic or do not obey regulations. Because of this, the irascible TV character Gernot Hassknecht (well-known from the

Jahresbericht 2019 DVR 61 munication”, “Communication in public areas” and the A new campaign “Kopf drehen, Rad Fahrende sehen!“ choice as “Campaign of the Year”. On the same day, in (Turn your head and watch for cyclists!) with support Frankfurt am Main, the campaign also received a silver from the BMVI and the DGUV draws attention to the risk Effie Award from the General Association of Communi- of so-called “dooring accidents” (collisions of cyclists cation Agencies GWA in the category “Public Relations”. with open vehicle doors). These accidents are mainly On 13 February 2020 the cycling helmet campaign also caused by vehicle occupants, who are therefore the tar- received the Politics Award 2019 from the magazine get group of the campaign. In support of this, cyclists “politik & kommunikation” and the Quadriga University were also addressed as vulnerable road users. in Berlin in the category “Campaigns by the Federal Gov- ernment, Federal States and Municipalities”. The core of the campaign was a short spot distributed over social networks as well as additional shareables. With three new poster motifs, the “Runter vom Gas” (Slow Down) campaign highlights the serious conse- Communication quences which misconduct in road traffic can have for In 2019 the Road Safety Day celebrated its 15th anniver- everyone. The posters focus on the accident causes drink sary with a large number of promotions and events. New driving, inappropriate speed and distraction. For exam- this year: Photos and videos which are posted on Insta- ple, the posters show people with an amputated arm gram with #tagderverkehrssicherheit can now also be or in a wheelchair. The posters can be seen on 700 bill- viewed on the website ­www.tag-der-verkehrssicherheit.de. boards along motorways and at rest areas. In addition to posters, the campaign also includes emotional multime- Changes are urgently necessary to cater for the current dia documentaries about survivors of severe road acci- needs of the various groups of road users and ensure dents who have had to deal with changes in their every- safe mobility. But how can this be achieved in view of day lives. the space which is available? The DVR colloquium “Who does the town belong to? Methods for the safe and fair The campaign “Vorsicht Sekundenschlaf!” (Beware, redistribution of road space” addressed this question in microsleep!) by the DVR, the BMVI, the German Social Bonn on 10 December 2019. During the event, innovative Accident Insurance (DGUV), as well as other partners, solutions were presented, especially to give cyclists and was successfully continued to draw attention to the dan- pedestrians more safe space. ger of driving fatigue. Target groups of the campaign were car drivers, commuters as well as shift workers. Media and PR work With all the measures of the campaign a reach of just In 2019 the DVR extended its media involvement in polit- under 86 million was achieved and over the past three ical topics. Positions regarding current topics including and a half years they have achieved a total reach of 349.7 the redistribution of road space to protect cyclists and million. On this basis, the “Beware, microsleep!” cam- pedestrians, speed limits in built-up areas and on rural paign was successfully brought to a conclusion. roads as well as the still current topic of personal light electric vehicles were effectively communicated through press releases and direct communication with journal- ists.

In addition, in order to professionalise the DVR social media channels, various designs for so-called SharePics­ were developed. These enable modern presentation in the social media and visually summarise short concise statements.

Especially in order to directly address service informa- tion to the media, in 2019 the DVR continued providing information with photo-text mailings with good advice, including the topics of “Dangers in Fog” and the “World Remembrance Day for Road Traffic Victims”.

62 DVR Jahresbericht 2019 Furthermore, the DVR communicated road safety topics sonal light electric vehicles and for the amendment to with its “DVR-report” and representative surveys on the the Road Traffic Regulations (StVO). In 2019 the DVR par- topics of “Mandatory driving fitness tests for the elderly”, ticipated in workshops to develop the next national road “Seasonal safety preparations for motorcyclists” and safety programme. “Dangers of drinking and driving”. A press seminar on the top DVR demands for increasing road safety was held DVR President Prof. Dr. Walter Eichendorf held a large and illustrative information graphics on road safety top- number of discussions with representatives of the fed- ics were also published to generate interest among the eral states, such as with the Saarland Minister of Trans- media. port Anke Rehlinger, who is currently the chairperson of the Conference of Transport Ministers, as well as with the Minister of Transport for Baden-Wuerttemberg, Win-

DVR DVR fried Hermann and the State Secretary in the Hesse Min- 1/2019 reportFachmagazin für Verkehrssicherheit 2/2019 reportFachmagazin für Verkehrssicherheit istry of Transport, Jens Deutschendorf.

With the appeal to “Keep on course for Vision Zero” the German Association for the Prevention of Road Accidents (DVW) and the DVR invited guests to the Berlin Town Hall (Rotes Rathaus) on 13 February 2019. Among the 200 guests was the Federal Minister of Transport Andreas

Aktuell Mitglieder Gernot Hassknecht ist zurück! Nur gemeinsam sind wir stark Scheuer, who presented his ideas for modern mobility.

Mitglieder Im Blickpunkt Europa Rundschau Aktuell Europa BMVI-Förderprogramm E-Scooter erobern Geschwindigkeit nach wie Vorfahrt für Vision Zero Sicherheitspotenziale Internationale Vernetzung Abbiegeassistent unsere Straßen vor Killer Nummer eins ausschöpfen About 50 experts gathered for the DVR Juristische Fach- konferenz (conference on legal issues) in Berlin on 10 October 2019. There was a lively discussion of the Euro- DVR DVR

3/2019 reportFachmagazin für Verkehrssicherheit 4/2019 reportFachmagazin für Verkehrssicherheit pean framework resolution for the enforcement of fines, the problem of “gawpers” who are blocking the access to the accident site, prosecution of cannabis consump- tion while driving motor vehicles, and the challenges for the Road Traffic Regulations (StVO) due to autonomous driving.

International road safety work Mitglieder Aktuell Alleenkampagne in „Runter vom Gas“: Mecklenburg-Vorpommern Sicherheit vor Eitelkeit The Road Safety Decade which was launched by the

Rundschau Aktuell Journal Mitglieder Im Blickpunkt Europa „Kopf drehen, „Der Helm hat mein „Die Strecke kenne ich doch!“ 60 Jahre Eco Safety Training DVR-Exkursion nach United Nations in 2010 and in which the European Union Rad Fahrende sehen!“ Leben gerettet“ „Kavalier der Straße“ Skandinavien participated, is now coming to an end. The agreed aim was to halve the number of fatalities between 2010 and To provide representatives of the Berlin press, associa- 2020. To achieve this aim, the reduction in road accident tions and politicians with up-to-date information about fatalities in the whole of the EU would have had to have the development of the amendment to the Road Traffic been an annual average of 6.7 percent. However, up to Regulations (StVO), the DVR tested a new format in 2019: and including 2018 only a reduction of 2.8 percent was the DVR Midday Briefing with about 70 participants. achieved. To counteract this stagnating trend, the EU Commission will establish a new Strategic Action Plan on Dialogue and politics Road Safety which is intended to implement Vision Zero For the purpose of Vision Zero, in 2019 politicians were by 2050, as well as initiating new strategic approaches reminded to do everything possible to reduce the num- up to 2030. ber of fatalities and severe injuries due to road accidents. In various event formats and discussions, the DVR out- The DVR has intensively examined the regulations and lined how our roads can become safer for all road users. directives resolved by the European Parliament as pub- The expertise of the DVR was called on twice by the Bun- lished in the context of the Mobility Package III of the destag Transportation Committee on the subject of per- EU Commission in 2018. On the basis of the DVR Board

Jahresbericht 2019 DVR 63 resolutions, in particular in the field of vehicle technol- on a moped is about six times higher than in a car. To ogy, during their preparations, members of the European reduce the number of accidents with mopeds the DVR Parliament were informed of the potentials for reduc- has made demands relating to illegal modifications, ing accidents and injuries by the mandatory installation rider education and training, and traffic controls, as well of emergency braking assistants and intelligent speed as sanctions and legal consequences. assistants in all vehicles.

The DVR excursion to Scandinavia provided much knowl- The inception of the Ordinance on the use of personal edge about the topics of “Safe pedestrian and cycle traf- light electric vehicles (EKF-V) on 15 June 2019 created fic” as well as “Autonomous driving”. The aim was to the conditions for miniature electric vehicles with steer- obtain ideas for road safety work in Germany. In addition ing or handle bars to participate in road traffic. The DVR to the Board members and the chairpersons of the DVR has made both legal and technical demands. executive committees, participants also included experts from the Federal Ministry of Transport, the Federal High- In Germany, transport experts know exactly how roads way Research Institute (BASt) and from a federal state. could be safely designed. For decades, guidelines and regulations of impressive quality have been available. For more than a decade, the DVR has worked as an asso- These are equally based on practical experience and ciated member of the “International Commission for the results of research. But why is this knowledge not Driver Testing (CIECA)”. In the context of the 51st CIECA applied better to the roads? For this reason, the DVR has congress in June 2019, with the talk “Modern technology commissioned the Büro für Forschung, Entwicklung und in driving – bane or boon? Are we able to use it in a safe Evaluation (Office for Research, Development and Evalu- way?” the DVR was ultimately able to convince the CIECA ation) (bueffee) with scientific support from Prof. Jürgen to establish an international Topical Group Education to Gerlach (University of Wuppertal) with processing of the examine future questions relating to the education and high level of knowledge in the form of compact special further training of motor vehicle users. An initial work- topics for local decision-makers. Up to now, six publi- shop was held in Brussels in December 2019. cations on rural and urban topics have been produced. These can be accessed free of charge under www.dvr.de/ Technology themenserie. Motor cyclists are especially at risk in traffic. The num- ber of accidents with mopeds is particularly noticea- A high proportion of urban accidents are concentrated ble, because here, little progress in road safety can be on main roads and through roads. To improve road safety observed. The risk – related to mileage – of being killed according to the objectives of the Federal Government,

64 DVR Jahresbericht 2019 the traffic infrastructure needs to be improved, espe- With its Eco Safety Training, the DVR and statutory acci- cially on these road networks. For this reason, with funds dent insurers offer multi-evaluated trainings in real traf- from the BMVI and the DGUV, the DVR has commissioned fic situations. These demonstrably promote the build-up the Deutsche Institut für Urbanistik (German Institute of of expertise for safe, defensive driving behaviour and are Urban Affairs) (difu) with the presentation of a series of highly accepted by companies and institutions in the field seminars on the subject of “Safe design of urban main of occupational safety. In this reporting period the indi- roads”. vidual Eco Safety Training also became established in many companies as a fixed prevention offer. Speed controls are an essential factor for making roads safer and quickly counteracting negative accident trends. The opportunities and risks of electromobility were the Because of this, in its lectures and press work the DVR main subject of a symposium of the German Congress continuously promotes more enforcement of speed lim- for Orthopaedics and Trauma Surgery (DKOU) in October its. Although such speed checks are not exactly popu- 2019, where the DVR was able to show which actions are lar, it has been conclusively proved that they reduce the necessary to effectively counteract the risks due to the number of severe and fatal accidents, especially on rural use of electric cars, e-bikes, pedelecs and e-scooters. roads.

Work-related road safety activities For its occupational road safety work the DVR already provides a wide range of proven and evaluated measures which support and generate road safety behaviour. New measures which are still necessary are being developed. Sei achtsam! The umbrella brand “Deine Wege” (Your Journeys) repre- sents all of the DVR occupational road safety material in Dein Team braucht Dich a packaged and transparent form under www.deinewege. und Dein Know-how. info, so that companies and institutes can access a wide range of effective measures. Precisely tailored presenta- tions can be found under www.deinewege.info.

Beteiligung_V3.indd 1 22.03.19 07:23 With the prevention campaign “kommmitmensch” (Come with us / be a fellow), which was started by the DGUV on 18 October 2017, six fields of preventive action were defined, for which a high level of effectiveness can be expected. As a partner of the message campaign for safe conduct on the road, the DVR has categorised individual fields of action in order to support the umbrella cam- paign with targeted promotions and publications. The print data for posters and postcards can be downloaded directly from www.deinewege.info. At the same time the DVR supported the development of the materials “Stupid idea – Clever idea”. In the Management field, the “Practi- cal aid – Safety on all journeys” can be downloaded from the campaign pages https://www.kommmitmensch.de/ schlaue-ideen.

The keynote campaign for 2019 was dedicated to driving accidents and single accidents. Possible causes of such accidents in which people lose control of their vehicle or fall while walking, are distraction, psychological stress

Jahresbericht 2019 DVR 65 and strain, overestimation of ability or inexperience in during the pilot phase. Pilot testing took place at four the use of a means of transport. All these causes may large-scale companies in Germany. result in a lack of concentration on the road so that the person’s attention or thoughts are “somewhere else” Target groups other than on the present traffic situation. The slogan With the programme “Kind und Verkehr” (Children and for the keynote campaign for 2019 is derived from this: Traffic) the DVR provides a federally implemented meas- Where are you right now? ure to promote road safety for children. The programme is mainly targeted at adults, because as parents, drivers The youth campaign for 2019/2020 “Allein unterwegs” and role models, they are primarily responsible for pre- (Alone on your way) takes up the topic of driving acci- venting road accidents involving children. dents and single accidents on daily routes, in order to sensitise pupils to risks in road traffic. To make children as well as their parents enthusiastic about road safety topics, additional road safety projects Together with the DGUV and the Institute for Work and are offered. These are carried out with children by pre- Health (IAG) the DVR developed the concept of a “Knowl- senters under the leadership of the educational institute. edge database for organisational mobility (WISOM)”. The The project manual “Kind und Verkehr” (Children and basic idea is to examine and collect valuable bachelor Traffic) provides a tried and tested medium for this. and master theses as well as presentations and special- ist articles on occupational road safety so that these can The “Kind und Verkehr” (Children and Traffic) pro- be accessed directly by prevention experts of the statu- gramme was evaluated in 2018. Under the leadership of tory accident insurance providers. the Federal Highway Research Institute (BASt), in 2018 a steering group was deployed to implement suggested 2019 was once again intensively used to further extend optimisations. This continued its work in 2019 with and include new aspects in the German Road Safety three further meetings. The evaluation report defined project. With this project, the DVR offers refugees and improved addressing of marginal social groups as an migrants an initial guide to German road traffic. In 2019 essential measure to improve the level of achievement. the app was supplemented with Portuguese and Croa- tian in order to address an even wider audience. Young people act as reporters to research and write about road safety topics which are important to them. Since its “Sicher in meiner Region – Regio Protect UVT” seeks introduction, the idea for the joint project “Vorfahrt für to reduce the particularly high accident risk of young sicheres Fahren – Jugend übernimmt Verantwortung” workers on their daily journey to and from work. With (Priority for safe driving – young people take responsi- regard to different project regions in Germany and using bility) by the DVR, accident insurance institutions for the a standardized method accident hotspots in the vicinity industrial sector (BGs), public-sector ­accident insurers­ of large companies or Berufsbildungszentren (voca- tional training centers) are identified. A certain amount of these specific accident hotspots are recorded by video. Computer-based virtual traffic scenarios are additionally provided.

Using these materials, routes and road sections well- known to the young workers are analyzed during offline, on-site seminars. Guidance strategies for an early and anticipatory identification of hazards are presented and discussed during those classes. Using the project’s website www.sicher-in-meiner-region.de subsequently allows for online self-learning in order to virtually train and apply the acquired skill set to other routes. This innovative combination of on-site seminars and online self-learning was comprehensively tested and evaluated

66 DVR Jahresbericht 2019 and the work group “Kavalier der Straße” (Knights of Traffic medicine the Road) has become an institution in education and Road accident victims with severe or even life-threaten- the media. In 2019 approximately 1,000 pupils from 35 ing injuries are medical emergencies which require high classes under the supervision of 40 teachers in coopera- quality, interdisciplinary and inter-professional care. The tion with twelve daily newspapers have investigated var- severity and type of injuries of survivors are decisive for ious road safety topics and produced impressive articles their subsequent re-integration into society. and 29 pages of newsprint.

With the BF17 campaign “Mach deinen Früherschein” (Take your driving test early), since 2015 the DVR has motivated young people for early and intensive participa- tion in accompanied driving from the age of 17. The cam- paign focusses on full utilisation of the maximum accom- panied period of one year by young people, because the longer they drive under supervision, the safer they will be when they are driving on their own later.

Due to lifestyle changes and better health, older people are now considerably more active and mobile than they were several years ago. Particularly among unprotected road users, over 65s account for a disproportionate num- ber of road fatalities. In 2018 approximately 56 percent of In addition to medical and technical resources, secur- pedestrian fatalities were at least 65 years old. ing the site and controlling traffic at the scene of an accident is important for safe trauma treatment. Inade- A focus of the DVR activities for the older target group quate triage (initial assessment of the patient in the cen- is the “Sicher mobil” (Safely Mobile) programme which tral A&E unit), incomplete recording of the condition of is funded by the Federal Government. Throughout Ger- the patient, or inadequate care of accident victims, may many, trained presenters provide “Sicher mobil” (Safely result in extended transport distances or the necessity of Mobile) events in the form of discussion groups and secondary transfers before accident victims can receive practical modules. The particular topics are oriented to adequate clinical treatment. the interests of the participant group and are discussed in advance with the presenter. In cooperation with the Federal Highway Research Institute (BASt) and the Verkehrsopfer-Unfallhilfe Practical driving safety programmes Deutschlands (German Traffic Accident Victims’ Assis- Since the beginning of the 1970s, DVR has taken on a tance Association) (VOD), the DVR has developed coordinating function in the field of practical driving the “Hilfefinder” (Help Finder) website http://www. safety programmes. Starting with car driving safety hilfefinder.de which aims to assist accident victims suf- training, there are now offers for almost all target fering from psychological impairments in their search for groups. treatment. The objective of Vision Zero is not only to pre- vent accidents, but also to reduce their consequences. In addition to the offer “according to DVR guidelines” The “Hilfefinder” enables searches for institutions which there are also other trainings which promote road safety. can provide rapid assistance. The website also provides These offers are products which have been developed further information, for example about legal aspects or by institutions and companies, which are inspected and current research projects. continuously monitored by DVR according to a specified procedure. The aim of this measure it to provide an ori- The DVR also participated in the European Transport entation aid that this is a measure which focusses on Safety Council (ETSC) project “Improving Post-Collision the topic of road safety. For all offers which are quality Response and Emergency Care in Europe“ (REVIVE), assured by the DVR, the quality label serves as an exter- which aims to strengthen the topic of emergency ser- nally visible sign of a high-quality offer. vices on the political agenda in Germany and Europe.

Jahresbericht 2019 DVR 67 Unfallstatistiken Anzahl der Verletzten und Unfälle mit Personenschaden

600.000 578.032 504.797 540.916 461.396 510.931 512.141 504.074 433.443 371.170 393.432

500.000

400.000 2019* 384.033 300.000 2019* 414.362 375.182 412.672 360.270 389.350 388.003 382.949 336.619 288.297 305.659 300.006 200.000 Verletzte Unfälle mit Personenschaden 100.000

1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015

Anzahl der Getöteten

25.000 21.332 17.011 15.050 10.070 11.046 9.454 7.503 5.361 3.648 3.459

20.000

15.000

10.000

5.000 2019* 3.045

1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015

Getötete bei Straßenverkehrsunfällen nach Art der Verkehrsbeteiligung und Altersgruppen*:

22 Fußgänger/ 27 Fußgängerinnen 235 133

Fahrrad 7 Fahrende 12 Kinder unter 15 Jahre (einschl. 261 Junge Erwachsene von 18 bis 24 Jahre Pedelecs) 164 Ältere Menschen ab 65 Jahre

2 Sonstige Altersgruppen Motorrad 74 Fahrende 63 403

21 Pkw- 238 Insassen 414 690

3 sonstige 12 Verkehrs- 64 teilnahme 199

0 50 100 150 200 250 300 350 400 450

* vorläufige Zahlen 2019 (Stand: 04/2020) Quelle: Statistisches Bundesamt

68 DVR Jahresbericht 2019 Jahresübergreifende Angebote (Zielgruppenprogramme)

Fahrpraktische Sicherheits- dem Begriff „Ein Programm nach werden von den zuständigen Berufsge- trainings und -programme Richtlinien des DVR“ werben. nossenschaften unterstützt.

Ziel Qualitätssiegel Zahlen Das zentrale Ziel ist die Förderung von Neben den o. g. Angeboten gibt es auch Moderatorinnen und Moderatoren: 76 verantwortungsbewusster Teilnahme das DVR-Qualitätssiegel. Dabei han- Teilnehmende: 3.151 am Straßenverkehr. Rechtzeitiges delt es sich um Angebote, die von der Veranstaltungen: 236 Erkennen von Gefahrensituationen, jeweiligen Organisation selbst entwi- Erlernen von Vermeidungs- und, wenn ckelt werden, die aber einer externen Sicher mobil – ein Programm nötig, Bewältigungsstrategien, Fahr- Überwachung durch den DVR unterlie- für ältere Menschen im Straßen­ zeugbeherrschung und angepasste gen. Dieses wird nach außen durch das verkehr Fahrweise sind Inhalte der Sicher- verliehene Qualitätssiegel dokumen- heitstrainings und –programme nach tiert, welches auch für die Außenwer- Ziel DVR-Richtlinien. bung genutzt werden kann. Vermittlung und Aufbau von Verhal- tensstrategien für eine Verkehrsteil- Zielgruppen Die aktuelle Liste der Anbieter „nach nahme unter sicheren Bedingungen Alle, die privat oder beruflich Kraft- Richtlinien des DVR“ sowie die Anbie- fahrzeuge bewegen. ter, die über ein Qualitätssiegel Zielgruppe verfügen, ist unter www.dvr.de/sht Ältere Menschen ab 65 Jahren, die zu Umsetzung einzusehen. Fuß, mit dem Rollator, auf dem Rad Eintageskurse, durchgeführt von aus- oder Pedelec, im Auto oder mit öffent- gebildeten Trainerinnen/Trainern und Zahlen lichen Verkehrsmitteln unterwegs sind. Moderatorinnen/Moderatoren auf Moderatorinnen und Moderatoren: festen Plätzen sowie auch auf geeig- über 1.000 Inhalte neten anderen Flächen als mobiles Teilnehmende: 259.500 „Sicher mobil“ ist ein Veranstaltungs- Training. Veranstaltungen: 27.300 format, das in Modulen aufgebaut ist. Im Basisprogramm stehen für die Teilneh- Anbieter Sicher fahren in der Land- und menden sechs Module mit den Themen Alle Trainings und Programme, die den Forstwirtschaft „zu Fuß unterwegs“, ,,mit dem Rad oder Qualitätsbegriff „nach Richtlinien des Pedelec unterwegs“, ,,mit dem „ÖPNV DVR“ tragen, werden über die unter- Ziel unterwegs“, ,,Autofahren in der Stadt“, schiedlichen DVR-Mitgliederorganisa- Über die spezifischen Gefahrenquel- ,,Autofahren mit höheren Geschwindig- tionen und Verbände angeboten und len informieren und zu einer sicheren keiten“ und „Autofahren bei Dunkelheit, durchgeführt. Diese stehen in einem Fahrweise motivieren. Wind und Wetter“ zur Auswahl. In den speziellen Vertragsverhältnis zum DVR moderierten Veranstaltungen sollen die und bieten diese Kurse im eigenen Zielgruppe Teilnehmenden insbesondere in ihrer Namen für die Endverbraucher an. Alle, die land- und forstwirtschaftliche Fähigkeit gefördert werden, die eigene Maschinen halten oder fahren, Fuhr- Leistungsfähigkeit besser einzuschätzen, Qualitätssicherung für Anbieter nach parkleiter/innen sowie Leiter/innen individuelle Kompensationsmaßnahmen Richtlinien des DVR und Mitarbeiter/innen von landwirt- zu entwickeln und ihre individuelle Mobi- Die Programmentwicklung sowie die schaftlichen Gewerbebetrieben. lität möglichst lange selbst zu gestalten. Aus- und Fortbildung der eingesetzten Trainerinnen/Trainer und Moderatorin- Umsetzung Umsetzung nen/Moderatoren und deren fortlau- ADAC, Landesverkehrswacht Nieder- Ausgebildete Moderatorinnen und fende Überwachung unterliegen einem sachsen, Deula-Lehranstalten sowie Moderatoren der DVR-Mitglieder ACE, QM-System nach ISO 9001:2015. Alle die Sozialver­sicherung für Landwirt- ADAC, ARCD, BVF, DVW und VCD orga- Anbieter erkennen dieses QM-System schaft, Forsten und Gartenbau setzen nisieren die Veranstaltungen und füh- als verbindlich an. Für die Bewerbung das Programm um. Angebote im Rah- ren sie durch. und Außendarstellung dürfen sie mit men des Programms „Deine Wege“

Jahresbericht 2019 DVR 69 Zahlen Inhalte Teilnehmende Kinder: ca. 23.000 Moderatorinnen und Moderatoren: Alle relevanten Themen der Verkehrssi- Veranstaltungen: ca. 4.500 ca. 350 cherheitsarbeit unter Berücksichtigung Teilnehmende: ca. 70.000 der häufigsten Unfallursachen wie nicht Eco Safety Trainings Veranstaltungen: ca. 5.500 angepasste Geschwindigkeit, Müdigkeit, Alkohol am Steuer, fehlende Sichtbar- Ziel Aufbauseminare für keit, Ablenkung und Abstand werden Vermittlung einer sicheren und wirt- Fahranfänger/innen (ASF) bearbeitet. Wichtige Zusammenhänge schaftlichen Fahrweise im Realver- aus den Bereichen Technik, Infrastruk- kehr zur Vermeidung von Unfällen und Ziel tur, Gesetze und Verhalten werden ziel- Risikosituationen zur Reduzierung der Erhöhung des Risikobewusstseins, För- gruppenspezifisch und ganzheitlich auf- unfallbedingten Ausfallzeiten und der derung eines angepassten, sicheren bereitet. Kosten für Unfälle durch den Auf- und Fahrverhaltens, Strategieentwicklung. Ausbau einer sicherheitsrelevanten Umsetzung Fahrkompetenz. Zielgruppe Beratung, Seminare, Trainings, Fahrsi- Inhaber/innen einer Fahrerlaubnis auf mulatoreinsätze, Veranstaltungen und Zielgruppe Probe (Fahranfänger/innen), die erhebli- Informationsmedien in Zusammenarbeit Arbeitnehmer/innen als betriebliche che Zuwiderhandlungen gegen verkehrs- mit Unfallkassen, Berufsgenossenschaf- Vielfahrer/innen und alle Autofahrer/ rechtliche Vorschriften innerhalb der ten, Deutscher Gesetzlicher Unfallversi- innen. zweijährigen Probezeit begangen haben. cherung, Betrieben und DVR-Mitgliedern. Aus- und Weiterbildung von Multiplikato- Inhalte Umsetzung ren, Zusammenarbeit mit Presse, Funk Praktische Anwendung und Erfah- In Fahrschulen, deren Fahrlehrer/ und Fernsehen (vgl. www.dvr.de/praeven- rungssammlung des Fahrens im innen die entsprechende Seminarer- tion) oder www.deinewege.info. Straßenverkehr und Anwendung min- laubnis (§ 45 FahrlG) haben und in das destens der Kerntipps „Abstand ver- Programm eingewiesen wurden (www. Zahlen größern“, „Schwung nutzen“ und „Früh aufbauseminare.com). Referentinnen und Referenten: 46 schalten“ unter Anwendung der Coa- Kontakte: ca. 60 Mio. chingmethode. Zahlen Seminarleiter/innen: ca. 5.000 Kind und Verkehr Umsetzung Teilnehmende: ca. 56.100 Die Eco Safety Trainings werden im versendete TN-Hefte: 56.026 Ziel öffentlichen Straßenverkehr unter Erhöhung der Sicherheit von Kindern, realen Bedingungen in folgenden vier „Deine Wege“ – Sichere Mobili- die zu Fuß, auf dem Rad unterwegs sind didaktischen Konzeptionen angeboten: tät im betrieblichen und öffentli- oder in Kraftfahrzeugen mitfahren. - Individuelle Eco Safety Trainings/Ein- chen Bereich zeltraining (1 Stunde) Zielgruppe - Flexible Eco Safety Trainings Ziel Kinder im Vorschulalter, Eltern von (DD-Training / 1 Tag) Senkung der Wege- und Dienstwege­ Vorschulkindern, Erzieher/innen, - Klassische Eco Safety Trainings unfälle sowie der Arbeitsunfälle im Kraftfahrer/innen,­ Entscheidungsträ- (Gruppentraining 1/2 oder 1 Tag) Straßenverkehr, Verstärkung der ger/innen in Politik und Verwaltung. - Kombi Eco Safety Trainings betrieblichen und schulischen Ver- (Transporter/Pkw-Coaching 1 Tag) kehrssicherheitsarbeit, Abbau von Infor- Umsetzung Kernelemente sind Zielvereinbarungen mationsdefiziten, Motivation zu partner- Ausgebildete Moderatorinnen und und standardisierte Feedbacksituati- schaftlichem und sicherem Verhalten. Moderatoren der DVR-Mitglieder ACE, onen in Verbindung mit aufbauenden ADAC, ARCD, Deutsche Verkehrswacht, Trainingssequenzen unter Nutzung Zielgruppe Bundesvereinigung der Fahrlehrer- der Coachingmethode. Die Umsetzung Berufstätige, Schüler/innen und Aus- verbände (BVF) und Verkehrsclub erfolgt ausschließlich durch zertifi- zubildende in Betrieben, Ausbildungs- Deutschland (VCD) führen Veranstal- zierte Trainer (siehe www.ecosafety- stätten und Schulen unter besonderer tungen durch. training.de). Berücksichtigung von Risikogruppen; Führungskräfte und Multiplikatoren Zahlen Zahlen der Unfallversicherungsträger und aus Moderatorinnen und Moderatoren: ca. 500 Trainer/innen: 94 Betrieben. Teilnehmende Eltern: ca. 32.000 Trainings: ca. 1.850

70 DVR Jahresbericht 2019 DVR-Vorstand Stand: Mai 2020

Präsident Dr. Wolfgang Franz Pierre-Enric Steiger * Prof. Dr. Walter Eichendorf */** Vorsitzender der Landessektion Präsident Björn Steiger Stiftung Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung – DGUV Sachsen-Anhalt Bund gegen Alkohol und Drogen im Jan Holger Stock Straßenverkehr e. V. – B.A.D.S. Vizepräsidenten Geschäftsführer Stefan Heimlich ** Unfallkasse Nord Prof. Kurt Bodewig */** Vorsitzender des Vorstands Vorsitzender des DVR-Vorstandsausschusses Bundesminister a.D. Auto Club Europa e. V. – ACE Kinder und Jugendliche Präsident Burkhard Stork ** Deutsche Verkehrswacht e. V. – DVW Dr. med. Wolfram Hell Leiter Abteilung Verkehrssicherheit Bundesgeschäftsführer Clemens Klinke */** Institut für Rechtsmedizin der Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e. V. Dipl.-Ing. Ludwig-Maximilians-Universität München ADFC Mitglied des Vorstands Rainer Wendt DEKRA SE Dr.-Ing. Dieter-Lebrecht Koch FSD Fahrzeugsystemdaten GmbH Bundesvorsitzender Manfred Wirsch */** Dr. Christoph Konrad Deutsche Polizeigewerkschaft – DPolG Vorstandsvorsitzender Mitglied des Bundesvorstands des Deutschen Geschäftsführer Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung – DGUV Beamtenbundes Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeug­ gewerbe e. V. – ZDK Dr. Christoph Wilk */** Mitglieder Christiane Leonard-Tiemann ** MinDirig. Abteilungsleiter Verkehr Jörg Ahlgrimm Hauptgeschäftsführerin Niedersächsisches Ministerium für Dipl.-Ing. Bundesverband Deutscher Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung Vorsitzender des Präsidialrates Omnibusunternehmer e. V. – bdo Europäische Vereinigung für Unfallforschung Vertreter der Verkehrsministerkonferenz Jürgen Menge und Unfallanalyse e.V Dr. med. Renate Zunft Ministerialrat TÜV Nord Mobilität GmbH & Co. KG Dr. jur. Thomas Almeroth Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Medizinisch-Psychologisches Institut Geschäftsführer Landwirtschaft und Weinbau Vorsitzende des DVR-Vorstandsausschusses Verband der Internationalen Kraftfahrzeug­ Rheinland Pfalz Verkehrsmedizin hersteller e. V. – VDIK Vorsitzender des DVR-Vorstandsausschusses Rainer Armbruster * Verkehrstechnik Abteilungsleiter Arbeits- und Gesundheits- Michael Mertens Ehrenpräsident schutz­ Post & Paket Deutschland Erster Polizeihauptkommissar Prof. Manfred Bandmann Deutsche Post DHL Group stellv. Bundesvorsitzender Ehemaliger Geschäftsführer Duygu Besli ** Gewerkschaft der Polizei Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau Geschäftsführerin Prof. Dr. med. Michael Nerlich Ehemaliges Mitglied der Geschäftsführung Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft Automobilclub KRAFTFAHRER-SCHUTZ e. V. Direktor BG Bau Jürgen Bönninger * Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e. V. Dipl.-Ing. Hans-Dieter Otto Ständige Gäste des Vorstands Geschäftsführer Vizepräsident FSD Fahrzeugsystemdaten GmbH Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik Dr. Jörg Hedtmann Vorsitzender des DVR-Vorstandsausschusses und Entsorgung (BGL) e. V. Präventionsleiter Fahrzeugtechnik Dieter Quentin Berufsgenossenschaft Verkehrswirtschaft Post-Logistik Telekommunikation – BG Verkehr Prof. Dr. Jürgen Brauckmann ** Vorsitzender Sprecher Bundesvereinigung der Gerhard Hillebrand * Kommission Verkehrswesen Fahrlehrerverbände e. V. Rechtsanwalt Verband der TÜV Dr. Udo Schöpf ADAC e.V. Vorsitzender ADAC Schleswig-Holstein Siegfried Brockmann * Vorsitzender der Geschäftsführung Leiter Unfallforschung der Versicherer – UDV Berufsgenossenschaft Handel und Prof. Dr. jur. Dieter Müller Gesamtverband der Deutschen Versicherungs- Warenlogistik – BGHW Institut für Verkehrsrecht und wirtschaft e. V. – GDV Vorsitzender des DVR-Vorstandsausschusses Verkehrsverhalten Ulrich Chiellino Erwachsene Vorsitzender des Juristischen Beirats des DVR Dipl.-Psych. Dörte Schramm Prof. Stefan Strick Leiter Verkehrspolitik Abteilungsleiterin Politik und Präsident ADAC e. V. Regierungs­beziehungen Bundesanstalt für Straßenwesen – BASt Vorsitzender des DVR-Vorstandsausschusses Robert Bosch GmbH Guido Zielke MDir. Junge Kraftfahrer Michael Schulze Leiter der Abteilung Straßenverkehr Dr. Joachim Damasky MinDirig. Bundesministerium für Verkehr und digitale Geschäftsführer Thüringer Ministerium für Inneres und Infrastruktur – BMVI Verband der Automobilindustrie e. V. – VDA Kommunales Volker Enkerts ** Vertreter der Ständigen Konferenz * Mitglied des Hauptausschusses Vorstandsvorsitzender der Innenminister und -senatoren der Länder ** Mitglied des Finanzausschusses Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung – DGUV IMK

Jahresbericht 2019 DVR 71 Beirat für Fragen des Straßenverkehrsrechts Stand: Mai 2020

Vorsitzender Dr. Peter Dauer Prof. Dr. Alexander Roßnagel Ltd. Reg.Dir. a.D. Leiter des Fachgebiets „Öffentliches Recht, Prof. Dr. jur. Dieter Müller insb. Umwelt- und Technikrecht“ Deutsche Polizeigewerkschaft – DPolG RAin Dr. Dela-Madeleine Halecker Institut für Wirtschaftsrecht Akademische Mitarbeiterin am Lehrstuhl Universität Kassel Beiratsreferent Strafrecht, Strafprozessrecht und Kriminologie Europa-Universität Viadrina RA Dr. Markus Schäpe DVR-Geschäftsstelle Leiter Juristische Zentrale des ADAC Ass. iur. Stefan Grieger Prof. Dr. Dr. Eric Hilgendorf Leiter des DVR-Hauptstadtbüros Ordinarius für Strafrecht, Strafprozessrecht, RA Dr. Kurt-Christian Scheel Referatsleiter Politik und Recht Rechtstheorie, Informationsrecht und Rechts­ Geschäftsführer informatik Universität Würzburg Verband der Automobilindustrie e. V. – VDA Mitglieder Ass. iur. Roland Huhn Prof. Dr. Dr. Uwe Scheffler Referent Recht Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht Dr. Guido Belger Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e. V. – und Kriminologie Abteilungsleiter Rechts- und Versicherungs- ADFC Europa-Universität Viadrina fragen Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik Kurt Rüdiger Maatz Dipl.-Psych. Dr. rer. nat. Thomas Wagner und Entsorgung e. V. – BGL Richter am Bundesgerichtshof a.D. Leiter Begutachtungsstelle für Fahreignung Bund gegen Alkohol und Drogen im Straßen- DEKRA e. V. Dresden Prof. Dr. Claus Dieter Classen verkehr – B.A.D.S. Begutachtungsstelle für Fahreignung (BfF) Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Europa- und Völkerrecht RA Dr. Tibor Pataki Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät Leiter Kraftfahrtversicherung, Kfz-Technik Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald und Statistik Gesamtverband der Deutschen Versicherungs- wirtschaft e. V. – GDV

DVR-Vorstandsausschüsse Stand: Mai 2020

DVR-Vorstandsausschuss Mitglieder Matthias Haasper Dipl.-Päd. Erwachsene Kurt Bartels Forschungsleiter Fahrlehrer Institut für Zweiradsicherheit e. V. – ifz Vorsitzender 1. stellv. Vorsitzender Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände Rainer Hauck Dr. Udo Schöpf e. V. Dipl.-Geogr. Vorsitzender der Geschäftsführung Projektleitung „Pedelec statt Auto – aber sicher!“ Bernd Brutscher Berufsgenossenschaft Handel Referent für Fundraising/Drittmittelbeauftragter Polizeirat a.D. und Warenlogistik – BGHW Verkehrsclub Deutschland e. V. – VCD Gewerkschaft der Polizei Oliver Heise Stellvertretende Vorsitzende Dr. Don Milton DeVol Dipl.-Ing., M. Sc. Leiter Institut für Verkehrssicherheit des TÜV Dr. Tina Gehlert Leiter Aufsichtsdienst Thüringen Unfallkasse Hessen Fachbereichsleiterin Verkehrsverhalten Verband der TÜV e. V. – VdTÜV Unfallforschung der Versicherer – UDV Bernd Heller Gesamtverband der Deutschen Malte Dringenberg Polizeidirektor Versicherungswirtschaft e. V. – GDV Pressesprecher/Manager Media Relations DPolG-Kommission Verkehr - Vorsitzender Automobilclub von Deutschland – AvD Deutsche Polizeigewerkschaft im dbb - DPolG Ausschussreferent Klaus Droxler Dr. Hardy Holte* Direktor des Amtsgerichts a.D. DVR-Geschäftsstelle Dipl.-Psych. Kay Schulte Mitglied des Vorstandes Referat U3 – Grundlagen des Verkehrs- und Landesverkehrswacht Baden-Württemberg e. V. Schulpädagoge Mobilitätsverhaltens Referatsleiter Unfallprävention – Wege und Nicolai Engel Bundesanstalt für Straßenwesen – BASt Dienstwege Dipl.-Ök. Karin Karrasch Hauptstadtbüro Berlin Geschäftsführer Bundesverband der Motorradfahrer e. V. – Landesverkehrswacht Niedersachsen e. V. BVDM Norbert Giesen Dr. Jörg Kubitzki Stellvertretender Vorsitzender Dipl.-Psych. Motor Presse Club e. V. – MPC Verkehrssicherheitsforscher AZT Automotive GmbH/Allianz Zentrum für Technik

72 DVR Jahresbericht 2019 Michael Laßok Jürgen Weingärtner Jens Bummel Ass. jur. Dipl.-Volksw. Dipl.-Verwaltungswirt (FH) Stellvertretender Direktor Deutscher Städte- und Gemeindebund Sachbearbeiter im Referat Unfallkasse Berlin Straßenverkehr, Verkehrssicherheit Daniel Wollenberg Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Dr. Karin Müller Geschäftsführer Bezirksverwaltung Hamburg Landwirtschaft Leiterin Fachbereich Mensch und Gesundheit Berufsgenossenschaft Verkehrswirtschaft DEKRA Automobil GmbH Post-Logistik Telekommunikation – BG Verkehr Christoph Diwo Dipl.-Ing. Karin Müller Technischer Leiter Projektreferentin Ständiger Gast Kraftfahrzeug-Überwachungsorganisation Deutsche Verkehrswacht e. V. – DVW Renate Bartelt-Lehrfeld freiberuflicher Kfz-Sachverständiger e. V. – RA Burkhard Nipper Ass.jur. KÜS Geschäftsführender Direktor MR‘in Dr. Thomas Hametner Landesverkehrswacht Nordrhein-Westfalen e. V. Leiterin des Referats StV 11 Leiter Technik Bundesministerium für Verkehr und digitale K & M / Technik, Test, Sicherheit Ina Papen Infrastruktur – BMVI Fachkompetenzcenter Mechanische und Österreichischer Automobil-, Motorrad- und Physikalische Gefährdungen Touringclub – ÖAMTC Präventionsabteilung * alternierende Teilnahme Oliver Helfrich Berufsgenossenschaft Energie Textil Dipl.-Ing. Elektro Medienerzeugnisse – BG ETEM Leiter Referat Technik/Kundendienst/Umwelt Wilfried Pukallus Verband der Internationalen Kraftfahrzeugher- Leitender Polizeidirektor a.D. DVR-Vorstandsausschuss steller e. V. – VDIK Vorstand für Verkehr/stellvertretender Fahrzeugtechnik Heiner Hunold Vorsitzender Dipl.-Ing. ADAC Saarland e. V. Head of Regulatory Affairs Vorsitzender Olaf Salomon Division Chassis & Safety Dipl.-Ing. Jürgen Bönninger Continental AG Geschäftsführer Dipl.-Ing. Holger Kähler Berufsbildungszentrum für den Straßenver- Geschäftsführer Präventionsfeldkoordinator ÖPNV/Bahnen kehr gGmbH – BBZ FSD Fahrzeugsystemdaten GmbH Verwaltungsberufsgenossenschaft – VBG Hans-Peter Schäfer Günther Karneth Leitender Polizeidirektor Stellvertretender Vorsitzender Ministerialrat Leiter des Referats D/3 - Straßenverkehr/ Dr. rer. nat. Johann Gwehenberger Leiter des Referates III B2 Straßenverkehrssicherheit Ministerium für Verkehr des Landes Dipl.-Ing. Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Nordrhein-Westfalen Energie und Verkehr des Saarlandes Leiter Unfallforschung AZT Automotive GmbH Hans Joachim Kirchvogel Dr. Katja Schleinitz Allianz Zentrum für Technik – AZT Abteilungsleiter Verkehrssicherheit Referentin Verkehrssicherheitsarbeit und Technik TÜV/DEKRA arge tp 21 GbR Ausschussreferent Autoclub Europa e.V. – ACE Annette Schubert Dr.-Ing. Reinhard Kolke Dipl.-Ing. DVR-Geschäftsstelle Welf Stankowitz Leiter Test und Technik Prävention ADAC e. V. Berufsgenossenschaft Holz und Metall Dipl.-Ökonom BGHM Referatsleiter Fahrzeugtechnik Tobias Kothy Referent Recht/Wirtschaft Dr. rer. nat. Markus Schumacher* Mitglieder Bundesverband Deutscher Dipl.-Psych. Omnibusunternehmer e. V. – bdo Kommisarischer Referatsleiter U5 - Sicher- Jörg Ahlgrimm heitskonzeptionen, Sicherheitskommunikation Dipl.-Ing. Dr.-Ing. Matthias Kühn Bundesanstalt für Straßenwesen – BASt Leiter Bereich Fahrzeugsicherheit Vorsitzender des Präsidialrates Abteilung Unfallforschung Europäische Vereinigung für Unfallforschung Klaus Schütte Unfallforschung der Versicherer – UDV und Unfallanalyse – EVU Fachgruppenleiter Verkehr Gesamtverband der Deutschen Fortbildungszentrum Bautzen Rolf Bergmann Versicherungswirtschaft e. V. – GDV Hochschule der Sächsischen Polizei (FH) Dipl.-Ing. Fahrzeugsicherheit Dr.-Ing. Achim Kuschefski Christoph Stein Institutsleiter Global Safety Affairs Ressort Prävention – Leitung Arbeitssicherheit Institut für Zweiradsicherheit e. V. – ifz Verwaltungs-Berufsgenossenschaft – VBG Volkswagen AG Dr. Oliver Brockmann Gerd Lindemann Dr. Sven Timm Dipl.-Ing. Mitglied des Vorstands Leiter Stabsbereich Prävention Industrial Standards and Government Bundesverband der freiberuflichen und Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung Regulations unabhängigen Sachverständigen DGUV Michelin Reifenwerke AG & Co. KGaA für das Kraftfahrzeugwesen e. V. – BVSK Alf Walter Gerhard Müller Projektleiter Verkehrssicherheit & Technik Dipl.-Ing. Auto Club Europa e.V. – ACE Mitglied der Geschäftsleitung TÜV SÜD Auto Service GmbH

Jahresbericht 2019 DVR 73 Walter Niewöhner DVR-Vorstandsausschuss Anika Meenken Senior Expert International Commitees Referentin für Radverkehr und DEKRA e. V. Kinder und Jugendliche Mobilitätsbildung Verkehrsclub Deutschland e. V. – VCD Dr. Sven Nitsche Vorsitzender Leiter Anforderungen und Strategien Fahr- Susanne Osing zeugtechnik Jan Holger Stock Dipl.-Päd. Bayerische Motorenwerke AG – BMW Geschäftsführer Landesverkehrswacht Niedersachsen e. V. Unfallkasse Nord Prof. Dr. rer. biol. hum. Steffen Peldschus Heidi Palatinusch Dipl.-Ing. Aufsichtsperson Abteilungsleiter Biomechanik und Stellvertretender Vorsitzender Referentin für Verkehrserziehung Unfallforschung Thomas Adrian Abt. Prävention Ludwig-Maximilians-Universität München Unfallkasse Baden-Württemberg Fachgebietsleiter Landesbetrieb Verkehr (LBV) Dr.-Ing. Erwin Petersen Freie und Hansestadt Hamburg Manfred Schaffer Vizepräsident der Automobilclub KRAFTFAHRER-SCHUTZ e. V. Landesverkehrswacht Niedersachsen e. V. Ausschussreferent Peter Schlanstein Dr.-Ing. Klaus Ruff DVR-Geschäftsstelle Vizepräsident der Landesverkehrswacht Stv. Leiter des Geschäftsbereichs Prävention Andreas Bergmeier NRW e. V. Berufsgenossenschaft Verkehrswirtschaft Dipl.-Päd. Marion Seidenberger Post-Logistik Telekommunikation – BG Verkehr Referatsleiter Kinder und Jugendliche Verkehrspsychologin Stefan Schlesinger Österreichischer Automobil-, Motorrad- und Leiter Fahrzeugtechnik/Partnernetze Mitglieder Touring Club – ÖAMTC Automobilclub von Deutschland e. V. – AvD Sabine Bünger Katja Seßlen Norbert Schneider Prävention und Arbeitsschutz Aufsichtsperson Dipl.-Ing. Unfallkasse Nord Kommunale Unfallversicherung Bayern – KUVB Technischer Aufsichtsbeamter Hans-Jürgen Feldhusen Berufsgenossenschaft Energie Textil Heike Stanowski Vorstand für Verkehr und Technik Elektro Medienerzeugnisse – BG ETEM Referat Sport und Bewegungsförderung ADAC Schleswig-Holstein e. V. Abteilung Prävention Thorsten Schneider Horst-Heinrich Gerbrand Unfallkasse Rheinland-Pfalz Dipl.-Betriebsw. (FH) Beigeordneter Senior Expert Technical Standardization and Prof. Dr. Dietmar Sturzbecher Deutscher Städte- und Gemeindebund – Regulatory Affairs Forschungs- und Informationszentrum DStGB Robert Bosch GmbH Mensch-Technik-Straßenverkehr Frank Hahn Dieter Schoch Dr. Dipl-Psych. Martina Suing Ressort Verkehr – Verkehrssicherheits­ Dipl. rer.pol. Referat U3 – Verhalten und Sicherheit im Ver- programme und Verkehrserziehung (VSV) Automotive Regulatory Strategy Emissions & kehr, Grundlagen des Verkehrs- und ADAC e. V. Safety Commercial Vehicles, HPC 384 Mobilitätsverhaltens Daimler AG Daisy Heisch Bundesanstalt für Straßenwesen – BASt Teamleiterin gewerbliche Verkehrssicherheit / Roger Schwarz Ewald Ternig QMB Dipl.-Ing. Polizeihauptkommissar Auto Club Europa e. V. – ACE Abteilungsleiter Technik Gewerkschaft der Polizei – GdP Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik Dierk Hellbernd Nina Tzschentke und Entsorgung e. V. – BGL DEGENER Verlag GmbH Deutsche Verkehrswacht e. V. – DVW Rainer Süßbier Dr. Diana Herrmann Stephan Wassmuth Technischer Leiter der Überwachungs­ Referentin Bildung und Gesundheit Bundeselternrat e. V. organisation Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V. Gesellschaft für technische Überwachung DGUV Thomas Wittschurky GTÜ Geschäftsführer Diana Hollmann Feuerwehr-Unfallkasse Niedersachsen – FUK Dietmar Zänker Referat IV B2 Prokurist Ministerium für Verkehr des Landes Christian Wolf Bereichsleiter Cars, Truck und Training Nordrhein-Westfalen Stellv. Generalsekretär Berufsbildungszentrum Nordhausen gGmbH Auto- und Reiseclub Deutschland – ARCD BBZ Dr. Christoph Konrad Geschäftsführer des Hauptstadtbüros Dr. Jan Zeibig Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeugge- KRAVAG-SACH Versicherung des Deutschen Ständiger Gast werbe e. V. – ZDK Kraftverkehrs VaG Dr. rer. nat. Jost Christian Gail Jürgen Kopp Referatsleiter „Aktive Fahrzeugsicherheit und 2. stellv. Vorsitzender der Bundesvereinigung Ständiger Gast Fahrerassistenssysteme“ der Fahrlehrerverbände e. V. – BVF Abteilung Fahrzeugtechnik Dr. Nicola Neumann-Opitz Bundesanstalt für Straßenwesen – BASt Holger Küster Dipl.-Päd. Automobil-Club Verkehr e. V. – ACV Oberregierungsrätin Bundesministerium für Verkehr und digitale Hans-Georg Marmit Infrastruktur – BMVI Leiter Presse Kraftfahrzeug-Überwachungsorganisation freiberuflicher Kfz-Sachverständiger e. V. – KÜS

74 DVR Jahresbericht 2019 DVR-Vorstandsausschuss Johann Kralik Marc-Philipp Waschke Regierungsdirektor Referent Fahrerlaubnis & Fahreignung Junge Kraftfahrer Sachgebiet/C4-Straßenverkehrsrecht VdTÜV - Verband der TÜV e. V. Bayerisches Staatsministerium des Innern, Vorsitzender Sport und Integration Ulrich Zilz Stabstelle Zukunft der Prävention Ulrich Chiellino Dr.-Ing. Roland Krause Berufsgenossenschaft Holz und Metall – Dipl.-Psych. Bereichsleiter BGHM Leiter Verkehrspolitik Grundlagen Prüfwesen ADAC e. V. DEKRA Automobil GmbH Ständige Gäste André Lang Stellvertretender Vorsitzender Leiter Kommunikation Michael Bahr Institut für Zweiradsicherheit e. V. – ifz Dipl.-Soz.-Wiss. Mathias Rüdel Referat U1 Dipl.-Ing. Hans-Dieter Otto Bundesanstalt für Straßenwesen – BASt Geschäftsführer Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik TÜV | DEKRA arge tp 21 GbR und Entsorgung e.V. – BGL Renate Bartelt-Lehrfeld Ass.jur. Ausschussreferent Dieter Quentin MR‘in Bundesvorsitzender Leiterin des Referats StV 11 DVR-Geschäftsstelle Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände Bundesministerium für Verkehr und digitale Hendrik Pistor e. V. Infrastruktur – BMVI Politologe/Journalist M.A. Gerrit Reichel Referatsleiter Junge Kraftfahrer Verkehrspolitischer Pressesprecher Automobil-Club Verkehr – ACV DVR-Vorstandsausschuss Mitglieder Hans-Joachim Reimann Verkehrstechnik Andreas Ahrens Chefredakteur Dipl.-Ing., Oberstleutnant Degener Verlag GmbH Ltr. Abteilung Führung Vorsitzender Zentrum Kraftfahrwesen der Bundeswehr Janine Rettig Jürgen Menge Abt. Auto + Verkehr Ministerialrat Karsten Becker Auto Club Europa e. V. – ACE MdL Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Hermann Schenk Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz Arbeit und Verkehr Mitglied des Vorstands Verband der Motorjournalisten e. V. – VdM Stellvertretender Vorsitzender Bianca Bredow Geschäftsführerin Thomas Schreiner Jörg Ortlepp Forschungs- und Innovationszentrum „Mensch Pressesprecher und Chefredakteur ARCD Dipl.-Ing. - Technik - Straßenverkehr“ Clubmagazin „Auto & Reise“ Leiter Verkehrsinfrastruktur Auto- und Reiseclub Deutschland e. V. – ARCD Unfallforschung der Versicherer – UDV Bernd Brenner Gesamtverband der Deutschen Versicherungs- 1. Vorsitzender Wolfgang Stern wirtschaft e. V. – GDV Bundesarbeitsgemeinschaft der Fahrlehrer- Assessor des Lehramts ausbildungsstätten – BAGFA e. V. 2. Vorsitzender Institut für angewandte Verkehrspädagogik Ausschussreferent Frank Bödeker e. V. – avp Produktmanager DVR-Geschäftsstelle Automobilclub von Deutschland e. V. – AvD Heinz Albert Stumpen Dr. rer. soc. Detlev Lipphard Dozent Referatsleiter Straßenverkehrstechnik Kristina Gaster Deutsche Hochschule der Polizei, MA Fachgebiet II 4 Verkehrswissenschaft und Mitglieder Unfallforschung der Versicherer – UDV Verkehrs­psychologie Gesamtverband der Deutschen Versicherungs- Dr. Werner Andres wirtschaft e. V. – GDV Ulrich Süßner Leiter Abteilung Verkehrssicherheit Dipl.-Phys. Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik Ina Giljohann Leiter Referat Verkehrssicherheit und Entsorgung (BGL) e. V. Geschäftsführerin Verlag Heinrich Vogel und Transport Springer Transport Media Schweiz GmbH Berufsgenossenschaft Handel und Gregor Becker Warenlogistik – BGHW Dipl.-Ing. Tim Hey Leiter Fachabteilung Verkehrszeichen Stellvertretender Geschäftsführer Rüdiger Szameitat Industrieverband Straßenausstattung e. V. – IVSt Landesverkehrswacht Niedersachsen e. V. Vorstandsmitglied, Aus-und Werner Bicker Manfred Huckschlag Fortbildungsbeauftragter Landesverkehrswacht Baden-Württemberg Vorsitzender Mitglied des Vorstands Verband der Motorjournalisten e. V. – VdM Landesverkehrswacht Nordrhein-Westfalen e. V. Sebastian Ulrich Dipl.-Päd. Olaf Biethan Karlheinz Kalenberg Dipl.-Ing. / Sicherheitsingenieur Geschäftsführer Geschäftsführer Verkehrswacht Hamburg e. V. Bundesverband der Motorradfahrer e. V. Verband für Sicherheit, Gesundheit und BDVM Umweltschutz bei der Arbeit e. V. – VDSI Simon Wagner Projektreferent Junge Fahrer und Roswitha Bothe Wolfgang Klein Landesverkehrswacht Niedersachsen e. V. Dipl.-Ing. Fahrsicherheitstrainings Leiter Verkehrssicherheit Deutsche Verkehrswacht e. V. – DVW TÜV Rheinland Akademie GmbH TÜV Rheinland Group

Jahresbericht 2019 DVR 75 Rudolf Broer Dr. Volker Schott Prof. Dr. Michael Nerlich Geschäftsführer Verband der Automobilindustrie - VDA Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie RTB GmbH & Co. KG –DGU Benno Schrief Magnus von Canstein Dipl.-Betriebswirt Dr. med. Birger Neubauer Manager Public Affairs Projektleitung Strategischer Vertrieb Geschäftsbereich Prävention Autobahn Tank & Rast Gruppe GmbH & Co. KG Deutschland - Österreich - Schweiz Hauptabteilung Gesundheitsschutz JENOPTIK Robot GmbH Berufsgenossenschaft Verkehrswirtschaft Michael Fischer Post-Logistik Telekommunikation – BG Verkehr Berufsgenossenschaft Verkehrswirtschaft Post Jan Strehmann - Logistik Telekommunikation - BG Verkehr Deutscher Städte- und Gemeindebund Prof. Dipl.-Ing. Dietmar Otte Landesverkehrswacht Niedersachsen e. V. Oliver Fischer Prof. Dr. Gunter Zimmermeyer Dipl.-Ing. Deutsche Verkehrswacht e. V. – DVW Dr. med. Sigfried Sandner Leiter Prävention der Bezirksverwaltung Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst Dresden – VBG und Wohlfahrtspflege – BGW Ständige Gäste Thomas Förster Peter Schlanstein Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Dr. rer. nat. Sandra Jacobi Gewerkschaft der Polizei Arbeit und Verkehr Oberregierungsrätin Referat V3 - Umweltschutz Dirk Scholtysik Volker Fürbeth Bundesanstalt für Straßenwesen – BASt Unfallbegutachtung, Soziale Teilhabe, Pflege, Europäische Vereinigung für Unfallforschung Psychische Störungen und Unfallanalyse e. V. – EVU Stefan Matena Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung Referat StB 11 – Straßenverkehrstechnik, DGUV Melissa Gómez Straßeninfrastruktursicherheit, Straßenbe- Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e. V. triebsmanagement Ulrich Schreiner ADFC Bundesministerium für Verkehr und digitale Björn Steiger Stiftung Infrastruktur – BMVI Dr. Christoph Hecht Michael Sommer Verkehrspolitik Verband der Motorjournalisten – VDM ADAC e. V. DVR-Vorstandsausschuss Bettina Velten Wulf Hoffmann Product Management Interlock Deutsche Polizeigewerkschaft – DPolG Verkehrsmedizin Dräger Safety AG & Co. KGaA Thomas Hölzl Juliane Zschorlich Vorsitzende Bayerischer Staatsminister für Wohnen, Bau Fachreferentin für Verkehrsmedizin und Verkehr Dr. med. Renate Zunft Ressort Verkehr – Bereich Verkehrspolitik ADAC e. V. Michaela Hopf TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG Medizinisch-Psychologisches Institut Sicherheitsmanagement Deutsche Bahn AG Ständige Gäste Stellvertretender Vorsitzender Bernhard Knoop Dr. med. Martina Albrecht* Abteilung Verkehr & Technik Dr. med. Christopher Spering Regierungsdirektorin ADAC Mittelrhein e. V. Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie Leiterin Referat U1 Fahreignung, DGU Fahrausbildung, Kraftfahrerrehabilitation Ulrich Malburg Bundesanstalt für Straßenwesen – BASt Dipl.-Ing. Ausschussreferentin Ministerialrat Dr. Kerstin Auerbach* Ministerium für Verkehr des DVR-Geschäftsstelle Oberregierungsrätin Landes Nordrhein-Westfalen Jacqueline Lacroix Referat U3 Bundesanstalt für Straßenwesen – BASt Marcel Mühlich Dipl.-Geographin Referatsleiterin Europa und Verkehrsmedizin Dipl.-Des. (FH) Frank Drescher Abteilung Verkehrssicherheit und Technik Leiter Rettungsdienste Bayern/Thüringen Auto Club Europa e. V. – ACE Mitglieder Malteser Hilfsdienst gemeinnützige GmbH Michael Müller-Görnert Prof. em. Dr. Thomas Daldrup Dr. med. Georg Meyer Verkehrspolitischer Sprecher Bund gegen Alkohol und Drogen im Straßen- B.A.D. Gesundheitsvorsorge und Verkehrsclub Deutschland e. V. – VCD verkehr e. V. – B.A.D.S. Sicherheitstechnik GmbH David Nosé Dr. med. habil. Thomas Friedrich Prof. Dr. Peter Sefrin Abteilung Technik, Test, Sicherheit DEKRA Arbeitsgemeinschaft der in Bayern tätigen Österreichischer Automobil-, Motorrad- und Notärzte e. V. – agbn Dr. med. Wolfram Hell Touringclub - ÖAMTC Institut für Rechtsmedizin Prof. Dr. Dr. Reinhard Urban Gerhard Scholl Ludwig-Maximilians-Universität München Institut für Rechtsmedizin Dipl.-Ing. Johannes Gutenberg-Universität Mainz Dr. Manuela Huetten Ministerialrat Verband Deutscher Verkehrsunternehmen – VDV Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg Daniel Scholz-Stein Dr.-Ing. Axel Malczyk * alternierende Teilnahme Unfallforschung der Versicherer – UDV Chief Executive Officer Gesamtverband der Deutschen Versicherungs- VITRONIC Dr.-Ing. Stein wirtschaft e. V. – GDV Bildverarbeitungssysteme GmbH

76 DVR Jahresbericht 2019

DVR-Geschäftsstelle Stand: Mai 2020 Geschäftsführung und Geschäftsbereiche

Geschäftsführung Mensch Technik Christian Kellner Jürgen Bente Dr. rer. soc. Detlev Lipphard Dipl.-Päd. Referatsleiter Referatsleiter Straßenverkehrstechnik Hauptgeschäftsführer Fahrpraktische Programme Welf Stankowitz Ute Hammer Andreas Bergmeier Dipl.-Ökonom Dipl.-Psych. Dipl.-Päd. Referatsleiter Fahrzeugtechnik Geschäftsführerin Referatsleiter Kinder und Jugendliche Torsten Buchmann Sozialwissenschaften M.A. Personal und Zentrale Dienste Politik, Recht und Presse Referatsleiter Ältere Menschen Hauptstadtbüro Berlin Barbara Gillissen Julia Fohmann Ass. jur. Politikwissenschaften M.A. Laura Kuntschke Referatsleiterin Personal und Zentrale Dienste Pressesprecherin Komparatistik M.A. Referatsleiterin Presse Referentin Programmevaluation Kind und Christian Köcher Hauptstadtbüro Berlin Verkehr Ass. jur. Kinder und Jugendliche (bis 31.12.2020) Referent Personal und Zentrale Dienste Stefan Grieger Hauptstadtbüro Berlin (bis 31.12.2021) Ass. jur. Jacqueline Lacroix Referatsleiter Politik und Recht Dipl.-Geographin Leitung Hauptstadtbüro Berlin Referatsleiterin Europa und Verkehrsmedizin Haushalt und Finanzen Tanja Hohenstein Nina Ludolphi Internationale Beziehungen M.A. Dirk Zeisler Medienwissenschaft/Medienrecht B.A. Dipl.-Ökonom Referentin Public Affairs - Rad- und Referentin BF17-Kampagne Fußverkehrspolitik Referatsleiter Haushalt und Finanzen Junge Kraftfahrer Hauptstadtbüro Berlin Hauptstadtbüro Berlin (bis 31.12.2021) Hauptstadtbüro Berlin (bis 31.12.2020) Jonas Hurlin Marita Menzel Dipl.-Pol. Psychologin M.Sc. Büro Bonn Referent Public Affairs Referentin Aus- und Weiterbildung Auguststraße 29 Hauptstadtbüro Berlin Unfallprävention – Wege und Dienstwege 53229 Bonn Hauptstadtbüro Berlin Jacqueline Lacroix Hauptstadtbüro Berlin Dipl.-Geographin Tanja Nagel Jägerstraße 67-69 Referatsleiterin Europa und Verkehrsmedizin Psychologie M.Sc. 10117 Berlin Referentin GUROM - Mobilität sicher gestalten Unfallprävention – Wege und Dienstwege Öffentlichkeitsarbeit Hauptstadtbüro Berlin (bis 31.12.2020) Angeschlossene Gesellschaft Paula Boks Hendrik Pistor Friedens- und Konfliktforschung M.A. Politologe/Journalist M.A. VKM - Verkehrssicherheit Referentin Präventionskampagnen Referatsleiter Junge Kraftfahrer Media & Konzept GmbH Öffentlichkeitsarbeit Initiativen/Veranstaltungen Hauptstadtbüro Berlin Auguststraße 29 (bis 31.12.2020) Olivera Scheibner 53229 Bonn Carla Bormann Referentin Integration / Fahrrad- und Büro Berlin Historikerin M.A. Pedelecmobilität Jägerstraße 67-69 Referatsleiterin Öffentlichkeitsarbeit Unfallprävention – Wege und Dienstwege 10117 Berlin Kampagnen/Medienarbeit Hauptstadtbüro Berlin (bis 31.12.2020) stellv. Pressesprecherin Gesa Ristock Kay Schulte Medien und politische Kommunikation M.A. Sandra Demuth Schulpädagoge Geschäftsführerin VKM Germanistin M.A. Referatsleiter Referatsleiterin Öffentlichkeitsarbeit Unfallprävention – Wege und Dienstwege Initiativen/Veranstaltungen Hauptstadtbüro Berlin

Jahresbericht 2019 DVR 77

DVR-Mitglieder Stand: Mai 2020

A ADAC Pfalz e. V. Arbeitsgemeinschaft Deutscher Europastraße 1 Tageszeitungen AASP GmbH 67433 Neustadt „Kavalier der Straße“ im DVR e. V. Alliance Automobile Safety Partners c/o Dr. Gernot Sittner Märkisches Ufer 28 ADAC Saarland e. V. Kraillinger Weg 15 10179 Berlin Untertürkheimer Straße 39-41 82061 Neuried 66117 Saarbrücken ACE Auto Club Europa e. V. ARCD – Auto- und Reiseclub Schmidener Straße 227 ADAC Südbaden e. V. Deutschland 70374 Stuttgart Am Predigertor 1 Oberntiefer Straße 20 79098 Freiburg 91438 Bad Windsheim ACE Wirtschaftsdienst GmbH Schmidener Straße 227 ADAC Württemberg e. V. ARCD Verkehrssicherheits GmbH 70374 Stuttgart Am Neckartor 2 Oberntiefer Straße 20 70190 Stuttgart 91438 Bad Windsheim ACV Automobil-Club Verkehr Bundesrepublik Deutschland ADAC-Verkehrssicherheitskreis Audi AG Theodor-Heuss-Ring 19-21 Bayern e. V. Abteilung I/EK-5 50668 Köln Äußere Sulzbacher Straße 98 85045 Ingolstadt 90491 Nürnberg ADAC – Allgemeiner Deutscher Audimax GmbH Automobil Club e. V. ADAC-Verkehrssicherheitskreis Bildung & Events Hansastraße 19 Nordrhein-Westfalen e. V. Pastor-Niemöller-Platz 12 80686 München Luxemburger Straße 169 13156 Berlin 50939 Köln ADAC Hansa e. V. auto, motor und sport Amsinckstraße 41 ADAC-Verkehrssicherheitskreis Driving Center 20097 Hamburg Schleswig-Holstein e. V. Groß Dölln GmbH Saarbrückenstraße 54 Zum Flugplatz ADAC Hessen-Thüringen e. V. 24114 Kiel 17268 Templin OT Groß Dölln Lyoner Straße 22 60528 Frankfurt ADFC – Allgemeiner Deutscher auto, motor und sport Fahrsicher- Fahrrad-Club e. V. heitszentrum am Nürburgring ADAC Mittelrhein e. V. Mohrenstraße 69 GmbH & Co. KG Viktoriastraße 15 10117 Berlin Müllenbacher Straße 2 56068 Koblenz 53520 Nürburg/Eifel Allianz Deutschland AG ADAC Niedersachsen/Sachsen- Dieselstraße 6 Autobahn Tank & Rast Gruppe Anhalt e. V. 85774 Unterföhring GmbH & Co. KG Lübecker Straße 17 Andreas-Hermes-Straße 7-9 30880 Laatzen Allianz pro Schiene e. V. 53175 Bonn Reinhardtstraße 31 ADAC Nordbaden e. V. 10117 Berlin Autostadt GmbH Steinhäuserstraße 22 Stadtbrücke 76135 Karlsruhe 38440 Wolfsburg

78 DVR Jahresbericht 2019 AvD – Automobilclub von Berufsgenossenschaft Handel und BAVC-Bruderhilfe e. V. Deutschland e. V. Warenlogistik – BGHW Karthäuserstraße 3a Goldsteinstraße 237 Hauptverwaltung 34117 Kassel 60528 Frankfurt M5, 7 68161 Mannheim Bund gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr e. V. – B.A.D.S. B Berufsgenossenschaft Holz und Hansastraße 13 Metall – BGHM 20149 Hamburg B.A.S. Verkehrstechnik AG Isaac-Fulda-Allee 18 Hoher Holzweg 44 55124 Mainz Bundesanstalt Technisches Hilfswerk 30966 Hemmingen Provinzialstraße 93 Berufsgenossenschaft Nahrungs- 53127 Bonn BASF SE mittel und Gastgewerbe – BGN ESM/WP, D100 Dynamostraße 7-11 Bundesarbeitsgemeinschaft der Carl-Bosch-Straße 38 68165 Mannheim Fahrlehrer-Ausbildungsstätten e. V. 67056 Ludwigshafen BAGFA Berufsgenossenschaft Rohstoffe Lärchenstraße 139a BAYER PLUS und chemische Industrie – BG RCI 65933 Frankfurt Fahrschulbetriebe GmbH Kurfürsten-Anlage 62 Wagnerstraße 6 69115 Heidelberg Bundesarbeitsgemeinschaft für 89077 Ulm Sicherheit und Gesundheit bei der Berufsgenossenschaft Arbeit e. V. – BASI Bayerische Motoren-Werke AG Verkehrswirtschaft Alte Heerstraße 111 Petuelring 130 Post-Logistik Telekommunikation 53757 Sankt Augustin 80788 München BG VERKEHR Ottenser Hauptstraße 54 Bundeselternrat Berufsbildungszentrum 22765 Hamburg Geschäftsstelle Nordhausen gGmbH – BBZ Bernauer Straße 100 Freiherr-vom-Stein-Straße 33 Berufsgenossenschaftliche 16515 Oranienburg 99734 Nordhausen Bildungsstätte Linowsee e. V. Linowsee 1 Bundesländer: Berufsgenossenschaft der 16831 Reinsberg OT Linowsee Bauwirtschaft BG BAU · Baden-Württemberg Hildegardstraße 29/30 Biker-Akademie Ministerium für Verkehr 10715 Berlin Westernoher Straße 29a Dorotheenstraße 8 56477 Rennerod 70173 Stuttgart Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse Biker Union e. V. · Freistaat Bayern BG ETEM Fuchstanzweg 19 Bayerisches Staatsministerium Gustav-Heinemann-Ufer 130 65760 Eschborn des Innern und für Integration 50968 Köln Odeonsplatz 3 Björn Steiger Stiftung 80539 München Berufsgenossenschaft für Gesund- Stiftung bürgerlichen Rechts heitsdienst und Wohlfahrtspflege Petristraße 12 · Berlin BGW 71364 Winnenden Senatsverwaltung für Umwelt, Pappelallee 33/35/37 Verkehr und Klimaschutz 22089 Hamburg Robert Bosch GmbH Am Köllnischen Park 3 Robert-Bosch-Platz 1 10179 Berlin 70839 Gerlingen-Schillerhöhe

Jahresbericht 2019 DVR 79 · Brandenburg · Freistaat Sachsen Bundesvereinigung der Deutschen Ministerium für Infrastruktur Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeitgeberverbände – BDA und Landesplanung Arbeit und Verkehr Breite Straße 29 Henning-von-Tresckow-Straße 2-8 Wilhelm-Buck-Straße 2 10178 Berlin 14467 Potsdam 01097 Dresden Bundesvereinigung der · Freie Hansestadt Bremen · Sachsen-Anhalt Fahrlehrerverbände e. V. – BVF Senat für Inneres Ministerium für Landesentwicklung Alboinstraße 56 Contrescarpe 22-24 und Verkehr 12103 Berlin 28203 Bremen Turmschanzenstraße 30 39114 Magdeburg · Freie und Hansestadt Hamburg C Behörde für Inneres und Sport · Schleswig-Holstein Johanniswall 4 Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Car-Pro Akademie GmbH 20095 Hamburg Arbeit, Technologie und Tourismus Schlesische Straße 5 Düsternbrooker Weg 94 02828 Görlitz · Hessen 24105 Kiel Ministerium für Wirtschaft, Continental AG Energie, Verkehr und Wohnen · Freistaat Thüringen Büttnerstraße 25 Kaiser-Friedrich-Ring 75 Ministerium für Infrastruktur und 30165 Hannover 65185 Wiesbaden Landwirtschaft Werner-Seelenbinder-Straße 8 · Mecklenburg-Vorpommern 99096 Erfurt D Ministerium für Energie, Infra- struktur und Digitalisierung Bundesministerium für Verkehr und Daimler AG Schlossstraße 6-8 digitale Infrastruktur – BMVI Mercedesstraße 137 19053 Schwerin Invalidenstraße 44 70332 Stuttgart 10115 Berlin · Niedersachsen Degener Verlag GmbH Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Bundesverband der freiberuflichen Ikarusallee 34 Verkehr und Digitalisierung und unabhängigen Sachverstän- 30179 Hannover Friedrichswall 1 digen für das Kraftfahrzeugwesen 30159 Hannover e. V. – BVSK DEKRA SE Menzelstraße 5 Handwerkstraße 15 · Nordrhein-Westfalen 14467 Potsdam 70565 Stuttgart Ministerium für Verkehr Stadttor 1 Bundesverband der Motorradfahrer Deutsche Bahn AG 40219 Düsseldorf e. V. – BVDM Sicherheit (TQs) Claudius-Dornier-Straße 5b Karlstraße 6 · Rheinland-Pfalz 50829 Köln 60329 Frankfurt Ministerium für Wirtschaft, Ver- kehr, Landwirtschaft und Weinbau Bundesverband Deutscher Deutsche Beamtenversicherung AG Stiftsstraße 9 Omnibusunternehmer e. V. – BDO c/o AXA Konzern AG 55116 Mainz Reinhardtstraße 25 Colonia-Allee 10-20 10117 Berlin 51067 Köln · Saarland Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Bundesverband Güterkraftverkehr, Deutsche Gesellschaft für Orthopä- Energie und Verkehr Logistik und Entsorgung e. V. – BGL die und Unfallchirurgie e. V. – DGOU Franz-Josef-Röder-Straße 17 Breitenbachstraße 1 Straße des 17. Juni 106-108 66119 Saarbrücken 60487 Frankfurt 10623 Berlin

80 DVR Jahresbericht 2019 Deutsche Gesellschaft für Deutscher Jagdverband e. V. – DJV E Verkehrsmedizin e. V. Chausseestraße 37 c/o Institut für Rechts- und 10115 Berlin ECCLESIA Versicherungsdienst Verkehrsmedizin GmbH Voßstraße 2 Deutscher Kinderschutzbund e. V. Klingenbergstraße 4 Gebäude 4420 DKSB 32758 Detmold 69115 Heidelberg Bundesgeschäftsstelle Schöneberger Straße 15 etropolis Motorsport Arena Deutsche Gesetzliche 10963 Berlin Oschersleben GmbH Unfallversicherung – DGUV Motopark Allee 20-22 Glinkastraße 40 Deutscher Landkreistag 39387 Oschersleben 10117 Berlin Lennéstraße 11 10785 Berlin Eugen-Otto-Butz-Stiftung Deutsche Hochschule der Polizei Krabbenburg 3 DHPol Deutscher Städte- und Gemeindebund 40723 Hilden Zum Roten Berge 18-24 Dezernat für Wirtschaft und Verkehr 48165 Münster Marienstraße 6 Europäische Vereinigung für Unfall­ 12207 Berlin forschung und Unfallanalyse e. V. Deutsche Polizeigewerkschaft im EVU DBB – DPolG Deutscher Städtetag Berlin Ländergruppe Deutschland Bundesleitung Hausvogteiplatz 1 Am Flugplatz 4 Friedrichstraße 169/170 10117 Berlin 23560 Lübeck 10117 Berlin Deutscher Verkehrsgerichtstag EvoBus GmbH Deutsche Post AG Deutsche Akademie für Mercedesstraße 127/6 Charles-de-Gaulle-Straße 20 Verkehrswissenschaft e. V. 70327 Stuttgart 53113 Bonn Baron-Voght-Straße 106a 22607 Hamburg Deutsche Verkehrswacht e. V. – DVW F Budapester Straße 31 Deutsches Institut für Qualitäts­ 10787 Berlin förderung e. V. – DIQ F&T LaSiSe gGmbH Bismarckstraße 37 Auf der Koppel 100 Deutsche Verkehrswissenschaftliche 66121 Saarbrücken 59379 Selm Gesellschaft e. V. – DVWG Weißenburger Str. 16 Dittmeier Versicherungsmakler Fahrlehrerversicherung Verein a. G. 13595 Berlin GmbH Mittlerer Pfad 5 Kaiserstraße 23 70499 Stuttgart Deutscher Gewerkschaftsbund 97070 Würzburg DGB Fahrschule Schobloch und Bundesvorstand Dräger Safety AG & Co. KGaA Sicherheitstraining Bodensee Abt. Sozialpolitik Revalstraße 1 Inselwiesen 1 Henriette-Herz-Platz 2 23560 Lübeck 88636 Illmensee 10178 Berlin DWA Racing GmbH & Co. KG Fahrsicherheitszentrum Bramstedter Kirchweg 80 Baden Airpark GmbH & Co KG 27211 Bassum Victoria Boulevard E 100 77836 Rheinmünster

Jahresbericht 2019 DVR 81 Feuerwehr-Unfallkasse GTÜ – Gesellschaft für Technische K Niedersachsen – FUK Überwachung mbH Bertastraße 5 Vor dem Lauch 25 Kommunale Unfallversicherung 30159 Hannover 70567 Stuttgart Bayern – KUVB Ungererstraße 71 FIZ – MTS GmbH H 80805 München Forschungs- und Inovationszentrum „Mensch – Technik – Straßenverkehr“ HUK-Coburg Kraftfahrer-Schutz e. V. – KS Staffelder Dorfstraße 19 Bahnhofplatz Uhlandstraße 7 16766 Kremmen OT Staffelde 96450 Coburg 80336 München

FlixBus Dach GmbH Kraftfahrzeug-Überwachungsorga- Karl-Liebknecht-Straße 29 I nisation freiberuflicher Kfz-Sach­ 10178 Berlin verständiger e. V. – KÜS Industrieverband Straßenausstat- Zur Küs 1 Ford-Werke GmbH tung e. V. – IVSt 66679 Losheim am See Henry-Ford-Straße 1 Wielandstraße 6 50735 Köln 37441 Bad Sachsa KRAVAG-SACH Versicherung des Deutschen Kraftverkehrs VaG forum fahrsicherheit – LGVF e. V. Institut für angewandte Heidenkampsweg 102 Sonnenweg 5 Verkehrspädagogik e. V. – avp 20097 Hamburg 34576 Homberg Offenbornstraße 1 58840 Plettenberg Fraport AG L Frankfurt Airport Institut für Rechtsmedizin der 60547 Frankfurt Universität München Landesverkehrswacht Hamburg e. V. Nußbaumstraße 26 Großmannstraße 210 FSD Fahrzeugsystemdaten GmbH 80336 München 20539 Hamburg Wintergartenstraße 4 01307 Dresden Institut für Zweiradsicherheit e. V. Landesverkehrswacht ifz Niedersachsen e. V. Gladbecker Straße 425 Arndtstraße 19 G 45329 Essen 30167 Hannover

Generali Deutschland Instruktoren-Börse Drive & Ride Landesverkehrswacht Versicherung AG Pferdemarkt 2 Nordrhein-Westfalen e. V. Adenauerring 7 99994 Schlotheim Friedenstraße 21 81737 München 40219 Düsseldorf

Gesamtverband der Deutschen J Lausitz Energie Bergbau AG Versicherungswirtschaft e. V. – GDV An der Heide 1 Wilhelmstraße 43/43 G JENOPTIK Robot GmbH 03130 Spremberg 10117 Berlin Opladener Straße 202 40789 Monheim am Rhein Gewerkschaft der Polizei – GdP M Stromstraße 4 10555 Berlin MAN SE Dachauer Straße 641 80995 München

82 DVR Jahresbericht 2019 Mecklenburgische R+V Allgemeine Versicherungen AG U Versicherungsgruppe Raiffeisenplatz 1 Platz der Mecklenburgischen 1 65189 Wiesbaden Unfallkasse Baden-Württemberg – 30625 Hannover UKBW Augsburger Straße 700 Michelin Reifenwerke AG & Co. S 70329 Stuttgart KGaA Michelinstraße 4 SIGNAL IDUNA Gruppe Unfallkasse Berlin 76185 Karlsruhe Neue Rabenstr. 15-19 Culemeyerstraße 2 20354 Hamburg 12277 Berlin Motor Presse Club e. V. – MPC Am Bornrain 4 Sozialversicherung für Landwirt- Unfallkasse Hessen – UKH 63589 Linsengericht schaft, Forsten und Gartenbau Leonardo-da-Vinci-Allee 20 Weißensteinstraße 70-72 60486 Frankfurt Motorpark am Wiehen GmbH 34131 Kassel Langenhegge 20 Unfallkasse Nord – UK Nord 32361 Preußisch Oldendorf SVG Consult für das Verkehrs­ Seekoppelweg 5a gewerbe GmbH 24113 Kiel Motorsport Events Breitenbachstraße 1 Tommy Strohmayer GmbH 60487 Frankfurt Unfallkasse Nordrhein-Westfalen Mittlere Mühlstraße 15b UK NRW 68766 Hockenheim Sankt-Franziskus-Straße 146 T 40470 Düsseldorf

O TFR Fahrtechnik Akademie GmbH Unfallkasse Rheinland-Pfalz Straße zur Försterei UK RLP Österreichischer Automobil-, 15806 Zossen OT Kallinchen Orensteinstraße 10 Motorrad-und Touring Club 56626 Andernach ÖAMTC Thüringer Fahrsicherheitszentrum Generalsekretariat OHG Unfallkasse Saarland – UKS Baumgasse 129 Am Ofenstein 26 Beethovenstraße 41 A-1030 Wien 99817 Eisenach 66125 Saarbrücken

TOTAL Deutschland GmbH Unfallkasse Sachsen-Anhalt P Jean-Monnet-Straße 2 Käsperstraße 31 10557 Berlin 39261 Zerbst/Anhalt Provinzial Rheinland Versicherung AG Die Versicherung der Sparkassen TOYOTA Deutschland GmbH Unfallkasse Thüringen Provinzialplatz 1 Toyota-Allee 2 Humboldtstraße 111 40591 Düsseldorf 50858 Köln 99867 Gotha

TÜV | DEKRA arge tp 21 GbR Unfallversicherung Bund und Bahn R Wintergartenstraße 4 Salvador-Allende-Straße 9 01307 Dresden 60487 Frankfurt RTB GmbH & Co. KG Schulze-Delitzsch-Weg 10 TÜV Rheinland Akademie GmbH 33175 Bad Lippspringe Alboinstraße 56 12103 Berlin

Jahresbericht 2019 DVR 83 V ver.di – Vereinte Dienstleistungs­ W gewerkschaft VA Verkehrsakademie Holding Paula-Thiede-Ufer 10 Wabco Vertriebs GmbH & Co. KG GmbH & Co. KG 10179 Berlin Am Lindener Hafen 21 Am Goldenen Feld 19 30453 Hannover 95326 Kulmbach Verein Deutscher Revisions- Ingenieure e. V. – VDRI Valeo Schalter und Sensoren GmbH c/o BG BAU Z Laiernstraße 12 Hildesheimer Straße 309 74321 Bietigheim-Bissingen 30519 Hannover Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe e. V. VBZ Nord GmbH Verkehrsclub Deutschland e. V. – Franz-Lohe-Straße 21 Verkehrs- und Berufsbildendes VCD 53129 Bonn Zentrum Wallstraße 58 Dornierstraße 2 10179 Berlin Zentrum Kraftfahrwesen der 30179 Hannover Bundeswehr Verkehrsgesellschaft Hardter Straße 9 Verband für Sicherheit, Gesundheit Ennepe-Ruhr mbH 41179 Mönchengladbach und Umweltschutz bei der Arbeit Wuppermannshof 7 VDSI 58256 Ennepetal ZF Friedrichshafen AG Schiersteiner Straße 39 Siemensstraße 4 65187 Wiesbaden Verkehrsinstitut Nord GmbH – VIN 49356 Diepholz Towerstraße 22 Verband der Automobilindustrie e. V. 25551 Hohenlockstedt Zweckverband kommunale Ver- VDA kehrssicherheit Oberpfalz – Behrenstraße 35 Verlag Heinrich Vogel ZV KVS Oberpfalz 10117 Berlin Springer Fachmedien München Liebengrabenweg 1 GmbH 92224 Amberg Verband der Internationalen Aschauer Straße 30 Kraftfahrzeughersteller e. V. – VDIK 81644 München Kirdorfer Straße 21 61350 Bad Homburg Versicherungskammer Bayern Maximilianstraße 53 Verband der Motorjournalisten e. V. 80530 München VdM Am Sonnenweg 54 Verwaltungs-Berufsgenossenschaft 70619 Stuttgart VBG Massaquoipassage 1 Verband der Technischen 22305 Hamburg Überwachungs-Vereine e. V. – VdTÜV Friedrichstraße 136 VITRONIC GmbH 10117 Berlin Hasengartenstraße 14 65189 Wiesbaden Verband Deutscher Verkehrs­ unternehmen – VDV Volkswagen AG Kamekestraße 37-39 Berliner Ring 2 50672 Köln 38440 Wolfsburg

84 DVR Jahresbericht 2019 DVR-Haushaltsübersicht*

Einnahmen 2019 Mitgliederbeiträge 690.300 € Zuwendung des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur Basisbetrag gemäß Bundeshaushalt 3.743.117 € Zuwendung des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur Kampagnen- u. Sondermittel 1.255.839 € Finanzbeitrag der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung - DGUV 8.500.000 € Finanzbeiträge anderer DVR-Mitglieder 1.018.588 € Sonstige Einnahmen 210.441€ insgesamt 15.418.285 €

Ausgaben 2019

Arbeitsprogramm einschließlich Referatskosten 14.134.584 € Zuwendung an andere 15.000 € Verwaltung 1.268.701 € insgesamt 15.418.285 €

Einnahmen 2019 in Prozent

Finanzbeiträge anderer Sonstige Mitglieder- Zuwendung des DVR-Mitglieder Einnahmen beiträge Bundesministeriums für Verkehr und 1 5 digitale Infrastruktur 7 Basisbetrag gemäß Bundeshaushalt

24

55

8

Zuwendung des Bundesministeriums Finanzbeitrag für Verkehr und der Deutschen Gesetzlichen digitale Infrastruktur Unfallversicherung – DGUV Kampagnen- u. Sondermittel

*vorbehaltlich der Prüfung des Jahresabschlusses

Jahresbericht 2019 DVR 85 Stand: Dezember 2013 (zuletzt geändert durch Beschluss der Mitgliederversammlung des DVR am 12.12.2013 in Bonn, eingetragen Satzung im Vereinsregister am 15.01.2014). Die verwendeten Personenbezeichnungen sind geschlechtsneutral zu begreifen und gelten ausdrücklich gleichermaßen für die männliche wie weibliche Form.

§ 1 Name, Sitz, Eintragung, Geschäftsjahr 3. Die Mitgliederversammlung kann Persönlich- c) die Genehmigung des Jahresabschlusses, 1. Der Verein führt den Namen keiten, die sich im Sinne der Zielsetzung des der zuvor von einem Wirtschaftsprüfer zu „Deutscher Verkehrssicherheitsrat“.­ Vereins besonders verdient gemacht haben, zu prüfen ist; 2. Der Verein hat seinen Sitz in Bonn. Ehrenmitgliedern­ ernennen. d) die Entlastung des Vorstands; 3. Der Verein ist in das Vereinsregister eingetra- e) die Festsetzung der Jahresbeiträge (§ 6 Abs. gen. § 5 Beendigung der Mitgliedschaft 1); 4. Das Geschäftsjahr des Vereins ist das Kalen- 1. Die Vereinsmitgliedschaft wird durch Tod, Aus- f) die Genehmigung des Haushaltsplans für das derjahr. tritt oder Ausschluss beendet. kommende Geschäftsjahr (§ 9 Abs. 8); 2. Der Austritt aus dem Verein ist nur zum g) die Entscheidung über die Aufnahmeanträge § 2 Zweck des Vereins Schluss ­eines Geschäftsjahres möglich. Die neuer Mitglieder bei ablehnender Haltung des 1. Zweck des Vereins ist die Förderung der Austritts­erklärung muss spätestens sechs Hauptausschusses (§ 4 Abs. 2); Unfallverhütung und der Verstärkung aller Monate vor Ablauf des Geschäftsjahres in h) die Entscheidung über die Berufung eines Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit schriftlicher Form erfolgen. Mitgliedes gegen den Ausschließungsbe- auf den Straßen in enger Zusammenarbeit 3. Ein Mitglied kann durch Beschluss des Vor- scheid des Vorstands (§ 5 Abs. 3); mit den zuständigen Behörden sowie allen an stands ausgeschlossen werden, wenn es: i) die Beschlussfassung über Satzungsänderun- dieser Zielsetzung interessierten Vereinigun- a) gegen die Bestimmungen dieser Satzung gen (Abs. 7); gen, Organisationen und sonstigen Stellen. verstößt, k) die Beschlussfassung über die Auflösung des 2. Der Verein sieht seine besondere Aufgabe in b) das Ansehen des Vereins oder seiner Organe Vereins (Abs. 7); der Zusammenfassung der Bemühungen aller gröblich schädigt oder den Zwecken des Ver- l) die Wahl von zwei Rechnungsprüfern. beteiligten Stellen, deren Selbständigkeit und eins zuwiderhandelt. 3. Die Einladungen zur Mitgliederversammlung Initiative nicht beeinträchtigt werden sollen, zu Der Ausschluss ist dem Mitglied schriftlich sind den Mitgliedern schriftlich unter Beifü- einem gemeinsamen, sinnvollen und wirksa- mitzuteilen. Binnen vier Wochen nach Zustel- gung der Tagesordnung vier Wochen vor der men Handeln. lung des Ausschließungsbescheides kann Versammlung zu übersenden. 3. Der Verein befasst sich in diesem Rahmen ins- das Mitglied durch eingeschriebenen Brief Anträge zur Tagesordnung oder Ergänzungen besondere mit Fragen der Verkehrserziehung Einspruch bei der Mitgliederversammlung der Tagesordnung müssen mindestens zwei und –aufklärung, der Verkehrstechnik, des einlegen. Über den Einspruch entscheidet die Wochen vor der Mitgliederversammlung in der Verkehrsrechts, der Verkehrsüberwachung und Mitgliederversammlung mit der einfachen DVR-Geschäftsstelle eingehen. Nicht fristge- der Verkehrsmedizin. Mehrheit der abgegebenen Stimmen. recht vorgelegte Anträge zur Tagesordnung Eine seiner Hauptaufgaben sieht der Verein § 6 Beiträge oder Ergänzungen der Tagesordnung können darin, für eine Harmonisierung der Maßnah- nur behandelt werden, wenn zwei Drittel der men in diesen Bereichen zu wirken. Außerdem 1. Alle Mitglieder mit Ausnahme der Ehrenmit- glieder haben einen Jahresbeitrag zu leisten, anwesenden Mitglieder zustimmen. gibt er finanzielle Unterstützung im Rahmen des Anträge auf Satzungsänderung müssen zwei § 58 Nr. 2 Abgabenordnung, wo es notwendig dessen Höhe die Mitgliederversammlung festsetzt. Über Anträge auf Beitragsbefreiung Monate vor der Mitgliederversammlung in der und sinnvoll ist. Eigene Aktionen betreibt er DVR-Geschäftsstelle eingehen. Sie sind in die nur aus besonderem Anlass. Er sieht bei der in begründeten Ausnahmefällen entscheidet der Hauptausschuss. Mitglieder, denen der Tagesordnung aufzunehmen. Wahrnehmung seiner Aufgaben die Wechsel- 4. Die Vertretung eines Mitglieds in der Mitglie- wirkungen zu anderen berührten Belangen, Hauptausschuss vollständige oder teilweise Beitragsbefreiung gewährt, haben in der derversammlung durch ein anderes, mit einer insbesondere zu regionalen, sozialen und zu schriftlichen Vollmacht versehenes Mitglied Umweltfragen. Der Verein widmet sich auch Mitgliederversammlung bei der Beschlussfas- sung über den Haushalt, bei der Genehmigung ist zulässig. der Forschung im Aufgabenbereich der Stra- 5. Die Mitgliederversammlung ist beschlussfä- ßenverkehrssicherheit. des Jahresabschlusses und bei der Festset- zung des Jahresbeitrages kein Stimmrecht. hig, wenn mindestens ein Drittel sämtlicher § 3 Gemeinnützigkeit Vertreter dieser Mitglieder können nicht in den Mitglieder anwesend oder vertreten ist. 1. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat e. V. Vorstand gewählt werden. Bei Beschlussunfähigkeit ist vom Präsidenten mit Sitz in Bonn verfolgt ausschließlich und 2. Zur Deckung der für die Durchführung der binnen 30 Kalendertagen eine zweite Mitglie- unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne Vereinsaufgaben entstehenden Kosten, soweit derversammlung mit derselben Tagesordnung des Abschnitts „Steuerbegünstigte Zwecke“ diese nicht aus Mitteln nach Abs. 1 gedeckt einzuberufen. Diese ist ohne Rücksicht auf die der Abgabenordnung. sind, leisten die Mitglieder dem Verein jährli- Zahl der Erschienenen beschlussfähig; hierauf 2. Der Verein ist selbstlos tätig; er verfolgt nicht che Finanzbeiträge. ist in der Einladung hinzuweisen. in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke. 3. Der Bund leistet anstelle eines Finanzbei- 6. Jedes Mitglied mit Ausnahme der Ehrenmit- 3. Mittel des Vereins dürfen nur für die sat- trages im Rahmen der vorhandenen Mittel glieder hat eine Stimme. Die Beschlüsse der zungsmäßigen Zwecke verwendet werden. Die Zuwendungen nach Maßgabe des Haushalts- Mitgliederversammlung werden mit einfacher Mitglieder erhalten keine Zuwendungen aus planes des Bundes und der haushaltsrecht­ Mehrheit der abgegebenen Stimmen gefasst; Mitteln des Vereins. lichen Bestimmungen. Stimmenthaltungen oder ungültige Stimmen 4. Es darf keine Person durch Ausgaben, die dem gelten als nicht abgegeben. Zweck des Vereins fremd sind, oder durch § 7 Organe des Vereins 7. Beschlüsse über Satzungsänderungen und die unverhältnismäßig hohe Vergütungen begüns- Die Organe des Vereins sind Auflösung des Vereins bedürfen einer Mehr- tigt werden. a) die Mitgliederversammlung (§ 8); heit von drei Vierteln aller in der Mitglieder- b) der Vorstand (§ 9); versammlung anwesenden oder vertretenen § 4 Mitgliedschaft c) das Präsidium (§ 10); Mitglieder. 1. Mitglieder können alle an den Zielen des Ver- d) der Hauptausschuss (§ 11). 8. Den Vorsitz der Mitgliederversammlung führt eins interessierten Behörden, Unternehmen, der Präsident oder einer der Vizepräsidenten juristische Personen oder im Rechtsverkehr § 8 Mitgliederversammlung (§ 9 Abs. 3). Über die Versammlung ist eine anerkannte nicht rechtsfähige Personenverei- 1. Die Mitgliederversammlung ist mindestens Niederschrift anzufertigen und vom Sitzungs- nigungen werden. einmal im Jahr vom Präsidenten (§ 9 Abs. 3) leiter zu unterzeichnen. 2. Über Aufnahmeanträge, die schriftlich zu einzuberufen. Sie muss einberufen werden, stellen sind, entscheidet der Hauptausschuss. wenn mindestens ein Zehntel der Mitglieder § 9 Vorstand Seine Entscheidung ist dem Antragsteller dies schriftlich verlangt. 1. Der Vorstand soll aus 25 gewählten Personen schriftlich bekannt zu geben. Gegen die Ent- 2. Zu ihren Aufgaben gehören zu­züglich der Vorsitzenden der Vorstandsaus- scheidung des Hauptausschusses kann die a) die Wahl der Mitglieder des Vorstands, soweit schüsse nach § 13 Abs. 4 und zuzüglich der Mitgliederversammlung angerufen werden. sie nicht gemäß § 9 Abs. 1 benannt werden; benannten Mitglieder bestehen. b) die Entgegennahme des Jahresberichts;

86 DVR Jahresbericht 2019 Die Zahl der Mitglieder des Vorstands kann Vorstandsausschüsse, soweit der Hauptaus- c) die Entscheidung über die Aufnahmeanträge durch Beschluss der Mitgliederversammlung schuss nach Maßgabe von § 11 Abs. 5 nicht gemäß § 4 Abs. 2; über die Zahl von 25 gewählten Personen hin- oder nicht abschließend entscheidet, sowie d) die Entscheidung über die Anträge auf Bei- aus erweitert werden, wenn die Entwicklung die weiteren ihm vorbehaltenen Pflichten nach tragsbefreiung gemäß § 6 Abs. 1; der Mitgliederzahl des Vereins dies nahelegt. Maßgabe dieser Satzung. e) die Vorbereitung der Bestellung bzw. Abbe- Je ein Mitglied wird durch die Konferenz der Bei Beschlüssen über Zuwendungsmittel des rufung des Hauptgeschäftsführers und des Verkehrsminister der Länder und durch die Bundes ist dessen Zustimmung erforderlich Geschäftsführers. Darüber hinaus bereitet Konferenz der Innenminister der Länder und darüber hinaus zu berücksichtigen, dass der Hauptausschuss die Sitzungen des Vor- benannt. Zwei Mitglieder benennt die Deut- die Verwendung nach den im Zuwendungs- stands vor. Er trifft im Einzelfall kurzfristig sche Gesetzliche Unfallversicherung. bescheid vorgegebenen Voraussetzungen zu erforderliche Entscheidungen, über die er 2. Mit Ausnahme der gemäß Abs. 1 benannten erfolgen hat. den Vorstand in dessen nächster Sitzung Mitglieder wählt die Mitgliederversammlung Bei Beschlüssen über Zuwendungsmittel der informiert. die Mitglieder des Vorstands für die Dauer Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung von jeweils 4 Jahren, gerechnet von ordentli- oder anderer Geldgeber ist deren Zustimmung § 12 Finanzausschuss cher Mitgliederversammlung zu ordentlicher erforderlich. 1. Der Vorstand bildet aus seiner Mitte einen Mitgliederversammlung. Die Wahl erfolgt in 9. Ständige Gäste sind der Leiter der zuständi- Finanzausschuss, der in der Regel von dem geheimer Abstimmung. Dabei hat jedes in gen Fachabteilung des für den Straßenverkehr von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversi- der Mitgliederversammlung anwesende oder zuständigen Bundesministeriums sowie der cherung benannten Vizepräsidenten geleitet vertretene Mitglied maximal so viele Stimmen, Präsident der Bundesanstalt für Straßenwe- wird. wie Mitglieder des Vorstands zu wählen sind, sen. 2. Dem Finanzausschuss gehört eine von dem wobei jedoch jeweils nur eine Stimme pro Der Vorstand kann weitere ständige Gäste Leiter der für den Straßenverkehr zuständigen Kandidat vergeben werden kann. Gewählt berufen. Ständige Gäste nehmen an den Sit- Fachabteilung des zuständigen Bundesminis- sind diejenigen Kandidaten, die die meisten zungen des Vorstands mit beratender Stimme teriums benannte Person als Mitglied an. Stimmen erhalten. Hierbei reicht die relative teil. 3. Der Finanzausschuss bereitet die Beratung Mehrheit der Stimmen aus. des Vorstands über den Haushalt vor. Der 3. Der Vorstand wählt aus seiner Mitte den Vor- § 10 Präsidium Vorstand kann den Finanzausschuss ermäch- sitzenden und drei Stellvertreter, von denen Der Vorstand im Sinne des § 26 BGB besteht tigen, den Wirtschaftsplan des DVR zu verab- einer ein von der Deutschen Gesetzlichen aus dem Präsidenten und den drei Vizepräsi- schieden. Unfall­versicherung benanntes Mitglied ist. denten. Der Verein wird gerichtlich und außergericht- § 13 Weitere Vorstandsausschüsse Der Vorsitzende des Vorstands führt die 1. Der Vorstand bildet für die Dauer seiner Bezeichnung „Präsident“. lich jeweils durch zwei Mitglieder des Präsidi- ums gemeinsam vertreten. Amtszeit (§ 9 Abs. 2) zur Vorbereitung der Die Stellvertreter des Vorsitzenden führen die Beschlüsse und zur fachlichen Beratung des Bezeichnung „Vizepräsident“. § 11 Hauptausschuss Vorstands und des Hauptausschusses Vor- 4. Der Vorstand entscheidet mit einfacher 1. Der Vorstand bildet aus seiner Mitte den standsausschüsse, die nach Bedarf zu ihrer Mehrheit der abgegebenen Stimmen. Stimm- Hauptausschuss, der aus neun stimmberech- Beratung sachverständige Persönlichkeiten berechtigt sind die gewählten Vorstandsmit- tigten Personen und einem Vertreter der Aus- hinzuziehen können. glieder (Abs. 2) und die benannten Vorstands- schussvorsitzenden, den diese aus ihrer Mitte 2. Die Vorstandsausschüsse dienen dazu, beson- mitglieder (Abs. 1 S. 3). benennen, besteht. dere fachliche Expertise bereit zu stellen. 5. Der Vorstand ist beschlussfähig, wenn zwei Ihm müssen der Präsident, die Vizepräsiden- 3. Die Vorstandsausschüsse geben sich eine Fünftel seiner stimmberechtigten Mitglieder ten und eines der von den Bundesländern Geschäftsordnung, die der Zustimmung des anwesend sind. benannten Mitglieder des Vorstands (§ 9 Abs. Vorstands bedarf. Bei Beschlussunfähigkeit ist innerhalb von 1 S. 3) angehören. 4. Die Vorsitzenden der Vorstandsausschüsse vier Wochen eine neue Sitzung mit gleicher Der Präsident ist Vorsitzender des Haupt­ gemäß Abs. 1 werden durch ihre Berufung Tagesordnung einzuberufen, die ohne Rück- ausschusses, die Vizepräsidenten vertreten zu Mitgliedern des Vorstands mit beratender sicht auf die Zahl der erschienenen Mitglieder ihn. Stimme. beschlussfähig ist; hierauf ist in der Einladung 2. Die Amtsdauer des Hauptausschusses ent- hinzuweisen. spricht derjenigen des Vorstands (§ 9 Abs. 2 S. 1). § 14 Hauptgeschäftsführer 6. Scheidet ein gewähltes Mitglied des Vorstands 3. Der Hauptausschuss ist beschlussfähig, wenn 1. Der Hauptgeschäftsführer führt die während seiner Amtsperiode aus, so kann fünf seiner stimmberechtigten Mitglieder Beschlüsse der Mitgliederversammlung, des die Mitgliederversammlung einen Nachfolger anwesend sind. Die dem Hauptausschuss Vorstands und des Hauptausschusses aus, lei- wählen. Sofern es sich um ein benanntes angehörenden benannten Mitglieder des Vor- tet die Geschäftsstelle und führt die laufenden Mitglied des Vorstands handelt, kann nach stands können sich durch das jeweils andere Geschäfte des Vereins. Hierzu gehören auch Maßgabe des Abs. 1 ein Nachfolger benannt benannte Mitglied (§ 9 Abs. 1 S. 3) vertreten die Einstellung und Entlassung von Mitarbei- werden. lassen. Scheidet ein gewähltes Mitglied des tern. 7. Die Haftung des Vorstands ist auf Vorsatz und Hauptausschusses oder der dem Hauptaus- 2. Der Hauptgeschäftsführer wird durch den grobe Fahrlässigkeit beschränkt. schuss angehörende Ausschussvorsitzende Geschäftsführer vertreten. 8. Der Vorstand hat die Aufgabe, über die grund- während seiner Amtsperiode aus, so beruft § 15 Auflösung sätzlichen Maßnahmen zu beschließen, die für der Vorstand einen Nachfolger. Handelt es die Erreichung der Zwecke des Vereins (§ 2) Bei Auflösung oder Aufhebung des Vereins sich bei dem Ausscheidenden um ein benann- oder bei Wegfall steuerbegünstigter Zwecke erforderlich sind. tes Mitglied (§ 9 Abs. 1 S. 3), so benennt die Insbesondere obliegen dem Vorstand fällt das Vermögen des Vereins an eine juris- zuständige Stelle einen Nachfolger. tische Person des öffentlichen Rechts oder a) die Aufstellung des Haushaltsplans und des 4. Der Hauptausschuss hat die Aufgabe, die Arbeitsprogramms; eine andere steuerbegünstigte Körperschaft Entscheidungen zu treffen, die für die laufende zwecks Verwendung zur Förderung der Unfall- b) die Beschlussfassung über die Verwendung Arbeit der Geschäftsstelle als Grundlage not- der dem Verein zur Verfügung stehenden verhütung. wendig sind. Der Beschluss über die Auswahl der Körper- Mittel; Vorbehaltlich weiterer Aufgabenübertragun- c) die Bildung des Hauptausschusses; schaft bedarf der Zustimmung des Bundes- gen durch den Vorstand gehören hierzu insbe- ministers der Finanzen und darf erst nach d) die Berufung und Abberufung des Haupt­ sondere geschäftsführers und des Geschäftsführers Einwilligung des zuständigen Finanzamtes a) die Entscheidung über die Empfehlungen ausgeführt werden. auf Vorschlag des Hauptausschusses; der Vorstandsausschüsse, soweit es sich um e) die Berufung der Vorstandsausschüsse, dring­liche Angelegenheiten handelt; ihrer Vorsitzenden und ihrer Mitglieder; b) erforderliche Umschichtungen im Rahmen f) die Entscheidung über die Empfehlungen der des beschlossenen Haushalts;

Jahresbericht 2019 DVR 87 Herausgegeben von: Deutscher Verkehrssicherheitsrat e. V. Auguststraße 29 D - 53229 Bonn T +49(0)228 40001-0 F +49(0)228 40001-67 E [email protected] www.dvr.de

Verantwortlich für den Inhalt: Christian Kellner, Hauptgeschäftsführer Ute Hammer, Geschäftsführerin

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