Beschluss Kommunales räumliches Leitbild der Gemeinde Bergün Filisur

Inhalt

Einleitung ...... 4

Analyse Porträt ...... 5 Demografie ...... 6 Wirtschaft und Mobilität ...... 7 Siedlung, soziale Infrastruktur und Versorgung ...... 8

Bauzonenreserven und Bedarf ...... 9 Wichtige Zeitschnitte der Siedlungsentwicklung ...... 10 Wichtige Zeitschnitte der Siedlungsentwicklung ...... 11 ...... 12

Räumliche Analyse Bergün, Latsch ...... 12 Räumliche Analyse Filisur ...... 14 Räumliche Analyse Preda, Stuls ...... 16 Räumliche Analyse Jenisberg, Zinols ...... 17 Impressum Stärken-, Schwächen-, Chancen- und Risiken-Analyse ...... 18

Auftraggeber Konzept: Ziele, Strategien und Massnahmen Gemeinde Bergün Filisur Räumliches Konzept und übergeordnete Zielsetzungen ...... 21 Kontaktperson Strategie Siedlungsentwicklung Filisur...... 23 Luzi Schutz, Gemeindepräsident Strategie Siedlungsentwicklung Bergün, Latsch ...... 27 Bearbeitung Strategie Siedlungsentwicklung Preda, Stuls ...... 29 Stauffer & Studach Raumentwicklung Strategie Siedlungsentwicklung Jenisberg, Zinols ...... 30 Alexanderstrasse 38, CH-7000 www.stauffer-studach.ch Förderung einer Siedlungsentwicklung nach Innen ...... 31

Erstellung Mai 2019

Bearbeitungsstand Mai 2020

Bildnachweise / Datenquellen Siehe Dokumentende

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Einleitung

Anlass Das Leitbild ermöglicht der Gemeinde insbe- sondere, ihren Handlungsspielraum im Lichte Mit der Revision des Bundesgesetzes über die der kantonalen und regionalen Rahmenbedin- Raumplanung (RPG) haben sich die raumplane- gungen auszuloten und ihre Ziele und Vorstel- rischen Rahmenbedingungen verändert: Das re- lungen der angestrebten langfristigen räumli- vidierte RPG verlangt eine Abkehr von der bis- chen Entwicklung aufzuzeigen. herigen Entwicklung der Siedlungen «in die Flä- che» hin zur Siedlungsentwicklung nach innen. Erarbeitung Im Vordergrund steht dabei das Schaffen von Die Erarbeitung des Leitbildes erfolgte durch Siedlungen mit einer optimierten baulichen eine eingesetzte «Strategiegruppe» zusammen- Dichte, dies unter Beibehaltung oder Schaffung gesetzt aus Vertretern der Gemeindeverwal- neuer räumlicher Qualitäten. tung und den Gemeindebehörden. Das vorliegende räumliche Leitbild soll zur Um- Eng in den Erarbeitungsprozess eingebunden setzung dieser Vorgaben des RPG beitragen war eine «Begleitgruppe» mit Vertretern von In- und ein Zukunftsbild mit den langfristigen pla- teressensgruppen aus Gewerbe, Landwirt- nerischen Entwicklungsabsichten der Ge- schaft, Tourismus und Umwelt. Der Einbezug meinde Bergün Filisur aufzeigen. der Gemeindebevölkerung erfolgt über eine

Mitwirkung und eine Orientierungsveranstal- Ziele Leitbild tung.

Die Gemeinde Bergün Filisur bestimmt mit die- sem räumlichen Leitbild die strategische Aus- richtung ihrer Siedlungsentwicklung mit einem Planungshorizont von 20 – 25 Jahren und legt die damit verbundenen zentralen Aufgaben fest.

Das Leitbild dient der Gemeinde als Orientie- rungsrahmen für raumbezogene Entscheidun- gen sowie als konzeptionelle Grundlage für die Revision der Nutzungsplanung.

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Luftaufnahme Ortskern Bergün 1982

Porträt

Bergün Filisur – früher und heute Mit dem Bau der Albulabahn erhielt Filisur erschlossen. Filisur, Bergün und Preda sind ebenfalls einen eigenen Bahnhof, welcher seit über die Bahn erreichbar, die Fraktionen Im Hochmittelalter siedelten sich Romanen im 1909 auch Abzweigstation der tunnelreichen Latsch, Stuls, Jenisberg und Zinols nur über die Gebiet des oberen Albulatals an. Der Verkehr Strecke nach ist. Seit 2008 gehört die Strasse. Die Gemeinde ist Bindeglied zwischen über den Albulapass bildete neben der Vieh- Albulalinie zum UNESCO-Welterbe. dem Albulatal, der Landschaft Davos und dem wirtschaft sowie dem Bergbau die Lebens- mit dem Verkehrsknoten Filisur. Wäh- grundlage der Menschen in Bergün. Der Ver- Seit 1960 sind die --Kraft- rend den Wintermonaten bleibt die Albulapass- kehr über den Albulapass gewann an zusätzli- werke in Filisur ansässig. 2006 wurde die Um- strasse jeweils geschlossen. cher Bedeutung, als der Durchbruch des Bergü- fahrungsstrasse zur Entlastung des Dorfkerns nersteins im Jahr 1696 und der Bau der Fahr- von Filisur gebaut. Die heutigen Arbeitsplätze Die Ortsbilder von Filisur, Bergün, Stuls und strasse 1865 erfolgte. sowohl in Bergün als auch Filisur finden sich Latsch gelten als Ortsbilder von nationaler Be- vor allem im Tourismus, bei Gewerbe- und deutung gemäss nationalem Inventar (ISOS). 1903 wurde die Albulabahn eröffnet, Bergün er- Dienstleistungsbetrieben sowie bei einigen Die Vielzahl an schützenswerten Ortsbildern ist hielt einen eigenen Bahnhof. Im Zuge der Um- Land- und Forstwirtschaftsbetrieben. eine besondere Qualität der Gemeinde, die je- stellung des Postkutschenbetriebes auf die Ei- doch auch Verpflichtungen für die bauliche Ent- senbahn wurde das Kurhaus als neues touristi- wicklung mit sich bringt. sches Standbein erbaut. Es sollte das gleiche Räumliche Ausgangslage Niveau wie das der Oberengadiner Kurorte St. Die Einwohnerentwicklung in der Gemeinde Die heutige Gemeinde setzt sich aus den Ort- Moritz und Pontresina erreicht werden. Im Zuge Bergün Filisur verläuft seit zehn Jahren leicht schaften Filisur, Bergün, Stuls, Latsch, Jenis- des ersten Weltkriegs und der Folgejahre rückläufig. Im Jahre 2017 bewohnten knapp berg, Zinols und Preda zusammen. Filisur liegt musste Bergün diese Pläne jedoch aufgeben. 1000 Einwohner die Gemeinde, davon etwas mitten im Albulatal, während Bergün auf einer mehr in Bergün als in Filisur. Gemäss der Bevöl- Im 13. Jahrhundert war die Burg Greifenstein in höher gelegenen Talstufe am Fusse des Albula- kerungsperspektive des Kantons ist bis zum Filisur Sitz der Herren von Greifenstein, später passes liegt. Latsch und Stuls liegen erhöht auf Jahr 2030 mit einer weiteren Bevölkerungsab- Sitz der bischöflichen Vögte. Auf die Besiedlung Terrassen im Albulatal. Jenisberg liegt auf einer nahme um rund 30 Einwohner zu rechnen. der Romanen im Hochmittelalter folgte im 15. Terrasse auf der rechten Seite des unteren Jahrhundert die Besiedlung des Maiensässge- Landwassertals, Zinols in der Ebene an der Al- biets von Jenisberg durch deutschsprachige bula gegenüber von Bad. Zum grossflä-

Walser. Wirtschaftlich entwickelte sich Filisur chigen Gemeindegebiet zählen im weiteren die zum Zentrum des Erzabbaus bzw. der Eisen- Seitentäler Val da Stugl, Val Tuors, Val Tisch und Erzschmelze, da das Gebiet reich an Was- und Val Spadlatscha. Die Gemeinde gehört zum ser und Wald war. Bis Ende den 19. Jahrhun- Naturpark Parc Ela. derts war Filisur weitgehend germanisiert, nur Verkehrstechnisch ist Bergün Filisur mit der Al- noch wenige sprachen romanisch. bulabahn als auch mit der Albulastrasse gut

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Demografie

Bevölkerungsentwicklung Altersstruktur Haushaltgrösse

Entwicklung und aktuelle Situation Entwicklung und aktuelle Situation Entwicklung und aktuelle Situation - Abnahme der Anzahl Einwohner (EW) von - Starke Zunahme bei der Altersgruppe der 45- - Abnahme der durchschnittlichen Haushalt- 1038 auf 961 (-77 EW) von 1996 bis 2016. 64-Jährigen auf heute 29 % der Bevölkerung grösse von 2.4 auf 2.2 Personen in den Jah- - In den letzten 5 Jahren leichte Zunahme der (entspricht kantonalem Schnitt). ren 1990 – 2016, was dem kantonalen Bevölkerung und Stabilisierung bei knapp - Starke Abnahme insbesondere bei der Alters- Schnitt entspricht. 1000 Einwohner. gruppe der Kinder (bis 14-Jährige). - 71 % aller Haushalte sind 1- oder 2- Perso- nenhaushalte (GR: 68 %), mit 46 % der Ge- - Durchschnittliche Abnahme pro Jahr knapp Fazit und Ausblick -4 EW (-0.4 % pro Jahr). samtbevölkerung in diesen Haushalten. - Der Anteil der 45-64-Jährigen liegt im kanto- Ausblick nalen Schnitt. Starker Rückgang beim Anteil Fazit und Ausblick - Einwohnerzahl gemäss kantonaler Bevölke- der Kinder. - Haushaltgrössen in Bergün-Filisur entspre- rungsprognose im Jahr 2030 934 EW (-27 EW - Voraussichtlich weitere Zunahme bei den chen dem kantonalen Durchschnitt. gegenüber Stand 2016), im Jahr 2040 rund über 65-Jährigen, verbunden mit entspre- - Zunahme des Bedarfs an kleineren und mitt- 844 EW (-117 EW gegenüber Stand 2016). chender Nachfrage nach altersgerechten leren Wohnungsgrössen. Wohnformen und Pflegeleistungen.

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Wirtschaft und Mobilität

Betriebe / Vollzeitäquivalente (VZÄ) Pendlerverhalten Verkehr

Entwicklung und aktuelle Situation Entwicklung und aktuelle Situation Öffentlicher Verkehr (ÖV) - Abnahme der Anzahl Betriebe in den letzten - Zunahme des Pendleraufkommens zwischen - Aufgrund der Bahnhöfe Bergün, Filisur und Jahren auf heute 112 Betriebe; relativ kleine 2000 und 2014; im Jahr 2014 mehr Weg- als Preda verhältnismässig gute ÖV-Erschlies- durchschnittliche Betriebsgrösse (4.0 VZÄ). Zupendler. sung der Hauptsiedlungsgebiete und von - Leichtes Beschäftigungswachstum (Zunahme - Die Wegpendler gehen v.a. in die übrige Re- Preda. von 424 auf 443 VZÄ) erfolgte vor allem im gion Albula (26 %), in Richtung Davos-Prät- - Übrige Siedlungen in der Regel mit Basiser- 3. Sektor (Dienstleistungen) und zudem im tigau (14 %) und den übrigen Kanton GR schliessung durch Bus. Jenisberg verfügt über 1. Sektor (Forst- und Landwirtschaft). (34 %). keinen direkten Anschluss an das ÖV-Netz.

- Starker 3. Sektor mit gut 60 % der VZÄ - Die Zupendler kommen v.a. aus der übrigen Motorisierter Individualverkehr (MIV) (GR: 71 %); stark überdurchschnittlich be- Region Albula (19 %) sowie dem übrigen Kan- - Gute Erschliessung durch die Albulastrasse deutsamer 1. Sektor (Forst- und Landwirt- ton GR (69 %). bis Bergün sowie gut ausgebautes Strassen- schaft) mit 19 % der VZÄ (GR: 4.6 %). Ausblick netz zu den Kleinsiedlungen. Fazit - Das Pendleraufkommen wird weiter steigen, Langsamverkehr (LV) - Wirtschaftslage ist stark abhängig vom Tou- aufgrund der geografischen Lage aber be- - Insgesamt gutes, siedlungsinternes Fussweg- rismus und damit verbundenen Betrieben. schränkt bleiben. netz. Optimierungsbedarf bei einigen Wegen - Rückgang betrifft v.a. den 2. Sektor. hinsichtlich Neigung und Ausbaustandard.

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Siedlung, soziale Infrastruktur und Versorgung

Sanierungsbedarf Gebäudebestand Wohnungsangebot nach Zimmerzahl Soziale Infrastruktur und Versorgung

Wohnungsangebot Versorgungsangebot - Gesamtwohnungsbestand umfasst 1173 - Filisur und Bergün bilden die beiden Versor- Wohnungen; mit insgesamt gut 30 Wohnun- gungsschwerpunkte, jeweils mit Detailhan- gen sehr geringer Leerwohnungsbestand bei delsgeschäften und Schule. Die Gemeinde- Miet- und Eigentumswohnungen. verwaltung ist in Filisur.

- Relativ hoher Anteil an kleineren Wohnungen - Filisur verfügt über einen Hausservice der Erneuerungs-/Sanierungsbedarf des bis 3.5 Zimmer (55 % des Wohnungsange- Post. In Bergün befindet sich eine Postagen- Gebäudebestandes (2016) bots; GR: 52 %), entsprechend geringerer An- tur im Volg-Laden. - Zwei Drittel des Gebäudebestandes (64 %) teil an grösseren Wohnungen von mehr als - Ärztehaus in Bergün mit regelmässigen nach 1980 umgebaut (bzw. erbaut). Bauten 4 Zimmern (45 % des Wohnungsangebots; Sprechstunden in Filisur. vor 1980 fast ausschliesslich in den Dorfker- GR: 48%). - Das Bahn- und Ortsmuseum Bergün tragen nen. zum kulturellen und touristischen Angebot in - Thema der Siedlungserneuerung bzw. -sanie- der Gemeinde bei. rung ist quartierbezogen relevant, insgesamt jedoch nicht vordringlich. - Insgesamt 10 Beherbergungsbetriebe mit rund 200 Zimmern bzw. 400 Betten

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Bauzonenreserven und Bedarf

Überbauungsstand 2019 Kapazitätsreserven (WMZ) bis 2030 Bauzonenreserven und Bedarf

Theoretische Mobilisierbare Kapazitätsreserve Kapazitätsreserve

Überbauungsstand Kapazitätsreserven bis 2030 Bedarf 2030 - Insgesamt rund 15 ha nicht überbaute Bauzo- - Die theoretischen Reserven innerhalb der be- - Bis 2030 wird mit einer leichten Bevölke- nen im Bereich der Wohn-, Misch- und Zent- stehenden Bauzone reichen für gesamthaft rungsabnahme von 27 Personen (gegenüber rumszonen (WMZ). rund zusätzliche 882 Einwohner (EW). Bevölkerungsstand 2016) gerechnet. Gleich- - Sehr tiefer Überbauungsgrad von 58% bei - Unter Berücksichtigung einer bis 2030 realis- zeitig verfügt Bergün Filisur über umfangrei- den reinen Wohnzonen und von 73% den Ar- tischen Mobilisierung besteht eine Reserve che mobilisierbare Kapazitätsreserven für gut beitszonen. für rund 300 zusätzliche EW. 300 EW - Grösste Bauzonenreserve von rund 13 ha in- - Die mobilisierbare Kapazitätsreserve besteht - Bergün Filisur weist damit überdimensio- nerhalb der Wohnzonen. fast ausschliesslich innerhalb des noch nicht nierte WMZ auf, was gemäss Richtplan ver- schiedene Massnahmen nach sich zieht (Re- - Die Bauzonenreserven liegen zu einem ver- überbauten Gebietes. duktion WMZ, Mobilisierung Reserven). hältnismässig grossen Anteil auch in den klei- Bedarf 2040 neren Fraktionen und der Latscherhalde. - Für das Jahr 2040 wird ein weiterer Rückgang der Einwohnerzahl und damit des Bedarfs prognostiziert.

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Wichtige Zeitschnitte der Siedlungsentwicklung

Vor 1890 1890 - 1940 1941 - 1960

Siedlung

- Kompakte Strassenbebauungen in Filisur, - Fertigstellung der RhB-Albulalinie 1903 mit - Insgesamt nur geringe Bautätigkeit; der tou- Bergün und Latsch. Bahnhöfen jeweils nördlich der Siedlungsge- ristische Effekt fällt deutlich geringer aus als - Filisur gliedert sich in zwei Hauptsiedlungs- biete von Filisur und Bergün. im Engadin. teile Innerdorf und Ausserdorf. - Touristischer Aufschwung und Bau einzelner - Bau des Freibades Bergün an seiner heutigen, - Stark von der Landwirtschaft und dem Obst- Hotels, u.a. des Kurhaus Bergün. bevorzugten Lage. bau in Filisur geprägte Landschaft. - Verlagerung der Siedlungsentwicklung Rich- - Neubau des Schulhauses Filisur. tung Bahnhöfe Bergün und Filisur. - Ausdehnung des Siedlungsgebietes infolge Entstehung vereinzelter Neubauten an den Siedlungsrändern. Erschliessung der Bahn- hof-Nordseite von Filisur.

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Wichtige Zeitschnitte der Siedlungsentwicklung

1961 - 1980 1981 - 2000 2000 - heute

- Eröffnung der Umfahrung Filisur 2006 mit da- - Insgesamt grösster Sprung in der Siedlungs- - Beginn der Überbauung Gewerbegebiet «Cox» mit einhergehenden räumlichen und gesell- entwicklung der Gemeinde Bergün Filisur. am nördlichen Dorfeingang von Bergün. schaftlichen Veränderungen. - Erschliessung der Latscherhalde und Realisie- - Überbauung der Latscherhalde mit vorwie- - In Filisur nur geringe Neubautätigkeit. rung erster Bauten. gend Ferienhausbauten. - In Bergün vor allem Erweiterung des Gewer- - Entstehung verschiedener Grossbauten (Gärt- - Erweiterung des Schneesportangebotes mit begebietes Cox sowie einzelne Überbauun- nereibetrieb Filisur, Hotelbauten, REKA-Feri- Skiliften in Bergün (Téct). endorf, Zentrale ALK). gen an der Latscherhalde. - Realisierung von Skiliften und Sesselbahnen - Diverse Aus- und Neubauten von Erschlies- in Darlux und Zinols. sungswegen.

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Räumliche Analyse Bergün, Latsch

Ausgangslage

Wertvoller historischer Dorfkern

Noch gut erkennbarer historischer Siedlungsrand Baugebiet Stallbauten (Aussiedlungen) Öffentliche Nutzungen Wichtige Grün-/ Freiräume Hotelstandorte Kieswerkareal Wintersportgebiet (Loipen, Übungslifte, Pisten) Touristische Anlagen (Freibad, Bahnmuseum) Parkplatz / Winterparkplatz (Verkehrsentlastung Dorfkern)

Gebiete mit besonderen Erkenntnissen

Siedlungsrandgebiet mit Potenzial für Auszonung Siedlungsrandgebiet, teilweise innerhalb Waldareal in Latsch Steile Hanglagen und nicht bzw. nur teilweise erschlossene Gebiete an der Latscherhalde. Projektbezogen geschaffene Gewerbezone «Mineralwasserabfüllanlage» - Bedarf nicht mehr gegeben 4 Steile Hanglage oberhalb RhB-Linie

Entwicklungsgebiet Wohnen / Tourismus Erschlossenes Gebiet «Er da Ses» mit rechtskräftigem Quartierplan Erschlossene Baulücke innerhalb weitgehend überbautem Quartier Unternutztes Wohngebiet mit Verdichtungspotenzial Baulücke im weitgehend überbauten Gebiet – Eignung für Geschosswohnungsbau Baugebiet an zentraler, gut errschlossener Lage

Entwicklungsgebiet Gewerbe / Dienstleistungen Cox; Gewerbegebiet mit Verdichtungspotenzial in Form von zusätzlichen Baustandorten auf bereits überbauten Parzellen; Mindestdichte mit Quartierplan sichergestellt Runs; Sägereiareal

Hinsichtlich Gestaltung wenig attraktiver Dorfeingang Ost

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Räumliche Analyse Filisur

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Räumliche Analyse Filisur

Ausgangslage

Wertvoller historischer Dorfkern

Noch gut erkennbarer historischer Siedlungsrand Baugebiet Stallbauten (Aussiedlungen) Öffentliche Nutzungen Eisplatz Schulhausareal Wichtige Grün-/ Freiräume (oft Hochstammobstgärten) Strassenbegleitende Bepflanzung Hotelstandort Gärtnereiareal Wintersportgebiet (Loipen) Campingareal Parkplatz Wohn- und Gewerbegebiet

Gebiete mit besonderen Erkenntnissen

Siedlungsrandgebiet mit Potenzial für Auszonung Nicht erschlossene Hanglage Gewerbestandort an ortsbaulich sensibler Lage

Entwicklungsgebiet Wohnen Unternutztes Gebiet an weitgehend erschlossener Lage. Mangelnde Anbindung Richtung Bahnhof (Fussgänger) Reservegebiet an zentraler Lage mit guter ÖV-Erschliessung Fortsetzung der bestehenden Strassenbebauung - effiziente Nutzung über bestehenden Quartierplan gesichert Reservegebiet an weitgehend erschlossener Lage zwischen Schule und Grünraum

Entwicklungsgebiet Gewerbe / Dienstleistungen Frevgias; Gute Anbindung an übergeordnetes Strassennetz, Eignung auch für emissionsträchtige Betriebe. Kraftwerkzentrale Bongert/Wasserweg; Übergangsbereich zwischen historischer Siedlung und Gärtnereiareal. Der Freihaltung des historischen Siedlungsrandes kommt hohe Bedeutung zu. Möglicher Standort für Parkierungsanlage.

Schwerpunktgebiet für Versorgung 15

Räumliche Analyse Preda, Stuls

Ausgangslage

Historischer Kern der bäuerlichen Kleinsiedlung Stuls sowie Maiensässsied-

lung Naz Noch gut erkennbarer historischer Siedlungsrand Baugebiet Stallbauten (Aussiedlungen) Öffentliche Nutzungen Wichtige Grün-/ Freiräume Hotelstandort Schlittelbahn Langlaufloipe/Winterwanderweg Parkplatz

Gebiete mit besonderen Erkenntnissen

Siedlungsrandgebiet mit Potenzial für Auszonung Siedlungsrandgebiet im Ansichtsbereich des national bedeutenden Ortsbildes von Stuls (ISOS Umgebungszone mit Erhaltungsziel a)

Entwicklungsgebiete Wohnen und Tourismus Preda; Touristisch bedeutendes Gebiet zischen Bahnhof und Hotel im Bereich des Startgeländes der Schlittelbahn Preda-Bergün Stuls; Erschlossene Baulücke für Wohnbauten am historischen Kern – hohe Anforderungen hinsichtlich Stellung und Gestaltung

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Räumliche Analyse Jenisberg, Zinols

Ausgangslage

Historische Kleinsiedlung Jenisberg

Noch gut erkennbarer historischer Siedlungsrand

Baugebiet Stallbauten (Aussiedlungen) Parkplatz

Gebiete mit besonderen Erkenntnissen

Siedlungsrandgebiet mit Potenzial für Auszonung Jenisberg: Siedlungsrandgebiet im Ansichtsbereich der historischen Kleinsiedlung Zinols; Nur teilweise erschlossenes Baugebiet in der 2. Bautiefe Zinols; Baugebiet im Gewässerraum

Entwicklungsgebiet Wohnen

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Stärken-, Schwächen-, Chancen- und Risiken-Analyse

Stärken Schwächen - Intakte historische Ortskerne - Relativ grosse Distanz zu den Regionalzentren (Nationale Ortsbilder Bergün, Filisur, Latsch, Stuls) - Umfangreiche Bauzonenreserven (teils nicht verfüg- - Hohe Landschaftsqualitäten bar, teils an ungeeigneten Lagen) bzw. unternutzte - Gutes Versorgungsangebot (z.B. mit touristischer Infrastruktur, Gebiete Einkauf, Bildung) - Mangelhaftes ÖV-Angebot innerhalb der Region - Gute Erreichbarkeit Richtung Davos, Engadin sowie Chur/ Thusis - Wenig belebter Ortskern Filisur - Breites touristisches Angebot (Schlittelweg, Hotels, Bergbahn) - Nicht verfügbares Bauland bzw. wenig Wohnraum - Hoher Bekanntheitsgrad der Schlittelbahn, UNESCO RhB, des für potenzielle Zuzüger Bahnmuseums und Parc Ela - Intakte Landwirtschaft mit wertvollen Produktionsflächen

Chancen Entwicklungsziele (Stärken-Chancen) Entwicklungsziele (Schwächen-Chancen) - Digitalisierung der Arbeitswelt - Dorfkerne erhalten bzw. unter Wahrung der historischen Bausub- - An gut erschlossenen und attraktiven Wohnlagen - Zunehmendes Interesse an Ganzjahrestouris- stanz weiterentwickeln Massnahmen zur Mobilisierung bzw. zur optimalen mus in den Bergen - touristisches Angebot erhalten und weiterentwickeln baulichen Ausnützung ergreifen - Zunehmende Bedeutung als Arbeitsstandort - Hotelstandorte sichern und bei Bedarf Voraussetzungen für Be- - Arbeitsgebiet Frevgias nach einem Konzept als Schwerpunktgebiet Arbeiten entwickeln - Ferienhausbesitzer als potenzielle Einwohner triebserweiterungen schaffen der Gemeinde - Badeanlage Bergün touristisch weiterentwickeln - Verfügbarer Wohnraum für potenzielle Zuzüger schaffen

Risiken Entwicklungsziele (Stärken-Risiken) Entwicklungsziele (Schwächen-Risiken)

- Überalterung der ansässigen Bevölkerung mit - Attraktivität als Wohnstandort fördern, dank Verfügbarkeit von - ÖV-Angebot und Erreichbarkeit innerhalb der Re- neuen Wohn- und Mobilitätsbedürfnissen geeigneten Baulandparzellen gion verbessern - Konzentration der Arbeitsplätze in grösseren - Fördern eines Angebotes an altersgerechten Wohnungen - Anbindung an die Regionalzentren durch Verbesse- Gemeinden / Zentren (Thusis, Davos, Chur) - Arbeitsplatzangebot im Bereich Gewerbe erhalten und durch ge- rung des ÖV-Angebotes, insbesondere zu den Rand- - Weiterer Bevölkerungsrückgang zielte Ansiedlungen erhöhen. zeiten morgens und abends - Abnehmende Belebung der Ortszentren auf- - Fördern von Erstwohnungen in den Ortskernen

grund Umwandlung von altrechtlichen Erst- - Rahmenbedingungen für den Erhalt und die Weiterentwicklung wohnungen in Zweitwohnungen. der Landwirtschaftsbetriebe schaffen.

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Räumliches Konzept

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Ziele der Siedlungsentwicklung der Ortschaften

Filisur als kommunalen Versorgungs- und Verwaltungsort stärken. Gute Verkehrsanbindung als Chance für überkommunale Versor- gungsfunktion nutzen.

Touristisches Zentrum Bergün zusammen mit Latsch als Wohnstand- ort mit touristischer Ausstattung weiterentwickeln.

Preda als touristischen Ort mit engem Bezug zu Bergün stärken. Zinols in Kooperation mit Alvaneu Bad auch für bewirtschaftete Wohn- formen nutzen.

Kulturhistorisch wertvolle Kleinsiedlungen langfristig als dauerbe- wohnte Orte erhalten.

Kulturhistorisch wertvolle Maiensässsiedlungen in der Struktur und Substanz erhalten.

Tourismus und Arbeiten

Tourismusraum Preda-Bergün als Schneesportgebiet stärken.

Schlittelbahn Preda – Bergün erhalten und stärken. Gebiet Frevgias als kommunalen Arbeitsstandort stärken und weiter- entwickeln.

Gebiet Cox als lokaler Gewerbestandort in Bergün erhalten und effi- zient nutzen. Erweiterungsoptionen offenhalten. UNESCO-Welterbe RhB als Chance für touristische Angebote wahr- nehmen.

Landschaft Hohe Qualitäten der Berg- und Gebirgslandschaften erhalten und för- dern.

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Räumliches Konzept und übergeordnete Zielsetzungen

Bergün Filisur wird als touristisch geprägte Stallbauten im Ortskern, wird nicht angestrebt. Arbeitsplätze sichern und schaffen Wohngemeinde mit hohen ortsbaulichen Der Erhalt der historischen Substanz wird Für die Erweiterung ansässiger sowie für neue und landschaftlichen Qualitäten gestärkt. durch anderweitige Massnahmen gesichert. Gewerbebetriebe stehen geeignete Flächen zur Ein breites Versorgungsangebot sowie gute Verfügung. Als kommunaler Arbeitsstandort Voraussetzungen für Gewerbebetriebe tra- Versorgungsangebot erweitern wird das Gebiet Frevgias weiterentwickelt. Eine gen zur Attraktivität der Gemeinde bei. Das Angebot im Bereich Einkauf, Schule, Ge- effiziente Nutzung wird in der Nutzungsplanung sundheitsversorgung und Dienstleistungen wird sichergestellt. Der Standort Cox in Bergün wird innerhalb der Gemeinde bereitgestellt. Versor- als lokaler Gewerbestandort erhalten. Einwohnerzahl stabil halten gungsschwerpunkt der Gemeinde ist Filisur. Die Zahl von rund 1000 Einwohnern wird lang- Abgestimmt auf die touristischen Bedürfnisse ÖV-Angebot ergänzen fristig stabil gehalten. Die gute Erreichbarkeit besteht auch in Bergün ein Versorgungsange- Die gute Erreichbarkeit der Zentren Thu- Richtung Davos, Engadin und Thusis/Chur so- bot. sis/Chur, Davos und Engadin mit dem öffentli- wie ein breites Versorgungsangebot bilden die chen Verkehr wird langfristig erhalten und Voraussetzungen als attraktive Wohngemeinde. Touristische Angebote ergänzen punktuell optimiert. Die Erschliessung inner- Die bestehenden Angebote im Bereich Schnee- halb der Region wird verbessert. Ziel sind mög- Wertvolle Ortsbilder erhalten sport, insbesondere die Schlittelbahn Preda- lichst kurze Fahrzeiten mit wenig Umsteigebe- Die national bedeutenden Ortsbilder von Ber- Bergün, bilden das zentrale touristische Ange- ziehungen zwischen den Hauptorten Filisur, Tie- gün, Filisur, Latsch und Stuls werden langfristig bot der Gemeinde. Das touristische Winteran- fencastel, Lenzerheide und . in ihrer Struktur und Substanz erhalten. Sie tra- gebot wird auch im Bereich des Skisports an gen wesentlich zur Identität der Gemeinde so- die aktuellen Bedürfnisse angepasst. Landschaftliche Qualitäten in Wert setzen wie der touristischen Attraktivität bei. Die hohen landschaftlichen Qualitäten der Ge- Die bestehenden Hotels bzw. Beherbergungs- meinde werden touristisch in Wert gesetzt. Der Belebte Dorfkerne fördern standorte sollen langfristig erhalten werden. Parc Ela, das UNESCO-Welterbe RhB und die Die historisch wertvollen Ortskerne, insbeson- Sie bilden einen wichtigen Bestandteil des tou- Albulapassstrasse nehmen eine zentrale Rolle dere von Bergün und Filisur, werden durch eine ristischen Angebotes in der Gemeinde. In der ein. Die Angebote im Bereich Landschaft und gemischte Nutzung für Wohnen und mit dem Nutzungsplanung werden geeignete Rahmenbe- Bahn werden mit diesen Partnern gestaltet. Wohnen verträgliches Gewerbe (Dienstleistung, dingungen für die Weiterentwicklung der Be- Ateliers, Läden, Restaurant, Sportgeschäfte triebe getroffen. Das Angebot im Sommertou- Erneuerbare Energien fördern etc.) belebt. Die Bauten im Ortskern dienen in rismus wird in Kooperation mit dem Parc Ela Die Gemeinde fördert den Einsatz erneuerbarer erster Linie der einheimischen Bevölkerung bedarfsgerecht ausgebaut. Weitere Potenziale Energien im Rahmen ihrer Möglichkeiten und bzw. als Erstwohnnutzung. Die Förderung zu- im Bereich Beherbergung und Kultur werden prüft den Ausbau bestehender Infrastrukturen sätzlicher «kalter» Zweitwohnungen, beispiels- durch Synergien mit bestehenden Angeboten (z.B. Fernheizung Bergün, Kleinwasserkraft- weise durch Umnutzung historischer weiterentwickelt. werke, Solarenergie).

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Strategie Siedlungsentwicklung Filisur

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Strategie Siedlungsentwicklung Filisur

Historischer Dorfkern / Grün- und Freiraum Historischer Dorfkern (Struktur, Bausubstanz, Freiräume) erhalten und qualitativ weiter ent- wickeln Historischen Siedlungsrand erhalten / freihalten Frei- und Grünräume / Strassenbegleitende Bepflanzung erhalten Auszonung Randgebiete prüfen Neuer äusserer Siedlungsrand stabil halten Campingstandort erhalten und weiterentwickeln Wintersportgebiet aufrechterhalten und weiterentwickeln (Langlauf) Wohn- und Gewerbegebiet weiterentwickeln

Besondere Entwicklungsgebiete Entwicklungsgebiete Wohnen Klären der Erschliessung und Bebauung in einem Gesamtkonzept. Dichte Einfamilienhausüberbauung. Hohe Dichte nach Gesamtkonzept anstreben (Ortsplanung oder Folgeplanung). Eine Ringerschliessung Plazziel – Clis ist zu prüfen. Fortsetzung und Abschluss des bestehenden Bebauungskonzeptes an der Via Funtana

4 Reservegebiet für künftige bauliche Entwicklung Wohnen (2. Priorität) Entwicklungsgebiet Hotel – Erhalt und Weiterentwicklung der Betriebe Entwicklungsgebiet Versorgung - Nutzungsausrichtung für Versorgung, Dienstleistung und Hotel - Hohe bauliche Dichte und Gestaltung des Strassenraumes anstreben - Unterirdische Parkierung im Rahmen Neubebauung prüfen Entwicklungsgebiete Gewerbe und Dienstleistung Bestehendes Gewerbegebiet effizient nutzen und verdichten. Im Bereich des Kieswerks wird die Weiterentwicklung der bestehenden Nutzung gewährleistet. Etappenweise Erweiterung des Gewerbegebietes - Sicherstellen einer effizienten Erschliessung und bodensparenden Bebauung nach einem Gesamtkonzept Kraftwerkareal Entwicklungsgebiet touristische Nutzungen – Bahnhofareal in Abstimmung mit der Region touristisch weiterentwickeln und Potenzial für Beherbergung prüfen. Gärtnereiareal; Weiterentwicklung der gartenbaulichen Nutzung gewährleisten. Ergänzende gewerbliche Nutzungen in den dafür vorgesehenen Zonen. Fusswegverbindung zwischen Bahnhof und Dorfstrasse baulich, funktional und gestalterisch aufwerten. Entwicklungsgebiete für öffentliche Nutzungen (Schule, Sportplätze) Gestaltung Strassenraum unter Einbezug Plätze und Brunnen Standorte für mögliche Parkierungsanlagen (ober- / unterirdisch)

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Strategie Siedlungsentwicklung Filisur

Filisur wird als Versorgungs- und Verwal- Gartenbauliche Nutzung gewährleisten über die Bahn erschlossen, um die Auswirkun- tungszentrum der Gemeinde mit überkom- Die gewerbliche Nutzung im Ortsbild-Vorder- gen hinsichtlich Verkehr und Parkierung im munaler Bedeutung gestärkt. Die gute Ver- grund von Filisur dient vorwiegend der beste- Dorf Filisur möglichst gering zu halten. kehrsanbindung wird als Chance für die henden gartenbaulichen Nutzung bzw. deren

Weiterentwicklung als Wohngemeinde ge- Weiterentwicklung. Ergänzende gewerbliche Fusswegverbindung optimieren nutzt. Das intakte Ortsbild und die Grün- Nutzungen sollen sich auf die dafür bereits in Das «Postwägli» zwischen dem Ausserdorf und räume tragen zur Qualität als Wohn- und der Nutzungsplanung festgelegten Standorte Bahnhof Filisur bildet eine wichtige siedlungsin- Tourismusort bei. beschränken (Gewerbezone). Eine Wohnnut- terne Fusswegverbindung. Bei gegebenem Be- zung wird in Berücksichtigung der Lage im darf wird eine Optimierung der Fusswegverbin- Ortsbildvordergrund von Filisur nicht ange- dung (hinsichtlich Neigung und Ausbaustan- Versorgungsfunktion stärken strebt. dard) geprüft. Der Bereich der Verzweigung Dorfstrasse/

Bahnhofstrasse bietet Potenzial für die Weiter- Siedlungsinterne Grünräume erhalten entwicklung als Versorgungsschwerpunkt mit Schulstandort erhalten Die innerhalb des historischen Dorfkerns und Einkauf, Restauration und weiteren Dienstleis- Der Primarschulstandort Filisur wird langfristig angrenzend an diesen befindlichen Grün- und tungsangeboten für das Albulatal in Ergänzung erhalten. Es werden Erweiterungsoptionen of- Freiflächen dienen der Strukturierung der Sied- der bereits bestehenden Nutzungen. Für die fengehalten für den Fall weiterer Zusammenle- lung und tragen wesentlich zur Wohn- und Aus- noch nicht genutzten und unternutzten Liegen- gungen von Schulstandorten in der Region. senraumqualität bei. Sie werden langfristig in schaften (z.B. ehemalige Post) wird eine ent- ihrer Ausdehnung und Qualität erhalten. Der Er- sprechende Nutzungsausrichtung angestrebt. halt und die Wiederherstellung der Hochstam- Zentrale Parkierungsanlage schaffen Gleichzeitig bietet sich die Chance für eine Auf- mobstgärten wird im Rahmen der Möglichkei- wertung des Strassenraumes. Eine teilweise Zur Entlastung des Dorfkerns von Parkplätzen ten gefördert. unterirdische Organisation der Parkierung wird wird eine zentrale Parkierungsanlage, welche geprüft. mit den Anliegen des Ortsbildschutzes verein- Bahnhofareal touristisch nutzen bar ist, angestrebt. Die Parkierungsanlage dient

Beim Bahnhofareal wird das Potenzial für tou- einerseits als Standort für fehlende Pflichtpark- Entwicklungsschwerpunkte effizient nutzen ristische Nutzungen im Zusammenhang mit plätze, andererseits als öffentliche Parkierungs- Die für das Wohnen geeigneten Gebiete inner- dem UNESCO-Welterbe RhB und Beherber- anlage. Auf Basis von vertieften Bedarfsabklä- halb des weitgehend überbauten Gebietes wer- gungsbetriebe genutzt. Die touristischen Ange- rungen wird die Realisierung der Parkierungs- den nach einem ortsbaulichen Konzept er- bote werden dabei regional abgestimmt und anlage geprüft. schlossen und überbaut. Im Rahmen der Nut- bilden eine Ergänzung zum Bahnmuseum Ber- zungsplanung wird eine effiziente Erschliessung gün. Touristische Angebote werden vorwiegend und bodensparende Bauweise sichergestellt.

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Strategie Siedlungsentwicklung Bergün, Latsch

Historischer Dorfkern / Grün- und Freiraum Historische Dorfkerne (Struktur, Bausubstanz, Freiräume) erhalten und qualitativ weiterentwickeln Historischen Siedlungsrand erhalten / freihalten

Frei- und Grünräume erhalten Auszonung Randgebiete prüfen Bauzonenreduktion im Rahmen der Nutzungsplanung Neuer äusserer Siedlungsrand stabil halten Kieswerkareal

Besondere Entwicklungsgebiete Entwicklungsgebiete Wohnen und Tourismus Baulücke «Er da Ses» - Baustandorte in bestehendem Quartierplan festgelegt Einfamilienhäuser dicht Nach einem Konzept weiterentwickeln und effizient nutzen

4 Hohe Dichte (z.B. Geschosswohnungsbauten) nach einem Gesamtkonzept anstreben

5 Zentraler Standort am Bahnhof für touristische Nutzungen, allenfalls in Kombination mit Wohnen, entwickeln. Gestaltung (UNESCO) in Folgeplanung klären. Erschliessung Bahnhof und Linienführung Richtung Latsch/Stuls überprüfen. Entwicklungsgebiet Hotel – Projektbezogen Voraussetzungen für Erweiterungen schaffen Entwicklungsgebiet Tourismus Freibad projektbezogen mit touristischen Nutzungen wie Camping/Beherbergung ergänzen. Kombination mit Wohnen prüfen. Entwicklungsgebiete Gewerbe und Dienstleistung Bestehendes Gewerbegebiet «Cox» effizient nutzen und verdichten Sägereiareal – erhalten und weiterentwickeln Entwicklungsgebiete für öffentliche Nutzungen (Schule, Sportplätze) Gestaltung Strassenraum unter Einbezug Plätze und Brunnen Standort für mögliche Parkierungsanlage (unterirdisch) Winterparkplatz erhalten zwecks Entlastung Dorfkern Dorfeingangssituation Ost gestalterisch aufwerten

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Strategie Siedlungsentwicklung Bergün und Latsch

Bergün wird als touristischer Ort mit quali- Die Bebauung des Areals erfolgt nach einem Die räumlichen und landschaftlichen Qualitäten tätsvollem Dorfkerngebiet gestärkt. Die Gesamtkonzept. Anzustreben ist eine hohe werden dabei angemessen berücksichtigt. Siedlungsentwicklung konzentriert sich auf Dichte unter Berücksichtigung des Ortsbild- gut erschlossene Lagen. Geeignete Bau- schutzes und der Lage innerhalb des UNESCO- Reduktion der Bauzone durch Nutzungskon- landparzellen in Bergün und Latsch stehen Perimeters. zentration kurz- bis mittelfristig für eine Überbauung zur Verfügung. Das Baugebiet zwischen Bergün und Latsch Erweiterung von Beherbergungsbetrieben (Latscherhalde) wird durch konsequente Kon- ermöglichen zentration des Baugebietes entlang der beste- Für die Weiterentwicklung bestehender Hotels henden Erschliessungsachsen reduziert. Expo- und Beherbergungsbetrieben (z.B. Feriendorf) nierte Hanglagen sowie nicht oder nur teilweise Belebten Dorfkern erhalten werden bei gegebenem Bedarf die erforderli- erschlossene Gebiete werden dem Nichtbauge- Die historischen Ortskerne von Bergün und chen planerischen Rahmenbedingungen ge- biet zugewiesen. Latsch werden durch eine gemischte Nutzung schaffen. Ziel ist der langfristige Erhalt, Ausbau von Wohnen, Dienstleistungen und Tourismus und Weiterentwicklung der Beherbergungsan- als belebte Orte erhalten. Die historisch wert- Strassenraum attraktiv gestalten gebote in der Gemeinde. Neue Standorte für vollen Strukturen, Substanz und Freiräume wer- Beherbergungsbetriebe werden projektbezogen Der öffentliche Strassenraum durch Bergün hat den langfristig erhalten und gefördert. Im Vor- planerisch umgesetzt. sowohl für den Tourismus als auch für die Ein- dergrund steht die Nutzung und Förderung von heimische Bevölkerung einen hohen Stellen-

Erstwohnungen. wert. Die Abfolge von Plätzen, Brunnen und Bahnmuseum in Tourismus einbinden Gassen wird nach einem Gesamtkonzept ge- Entwicklungsgebiete effizient nutzen Das Bahnmuseum Bergün wird in die Touris- staltet. musstrategie der Gemeinde und der Region Für Bauzonenreserven an geeigneten Lagen Der südöstliche Dorfeingang ist aufgrund der eingebunden. Touristische Angebote im Zusam- werden in der Nutzungsplanung Massnahmen angrenzenden Nutzungen (Tankstelle, Brache menhang mit der Bahn werden soweit möglich für eine optimale Bodennutzung getroffen. Die Sporthotel) wenig attraktiv. Im Rahmen einer mit dem Bahnmuseum abgestimmt. Verfügbarkeit des Baulandes wird nach Mass- Neunutzung des Hotelstandortes wird auch die gabe der übergeordneten Gesetzgebung sicher- Gestaltung des Dorfeingangs geklärt. Freibad erneuern und ergänzen gestellt. Der Bereich südlich des Bahnmuseums weist Die hervorragende Lage des Freibades Bergün aufgrund der zentralen Lage und guten Er- wird touristisch in Wert gesetzt. Der langfristige schliessung die Voraussetzungen für eine Ent- Erhalt des Freibades wird mit einem an den Ort wicklung als Tourismus- und Wohnstandort auf. angepassten Beherbergungsangebot ergänzt.

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Strategie Siedlungsentwicklung Preda, Stuls

Historischer Dorfkern / Grün- und Freiraum

Historische Kleinsiedlungen (Struktur, Bausubstanz, Freiräume) und Siedlungs- teile erhalten und qualitativ weiterentwickeln Historischen Siedlungsrand erhalten / freihalten

Frei- und Grünräume erhalten Auszonung Randgebiete prüfen Bestehende Parkplätze erhalten

Besondere Entwicklungsgebiete

Entwicklungsgebiete Wohnen Dichte dörfliche Struktur für Wohnen Entwicklungsgebiete für Hotel und Berherbergung Entwicklungsgebiet Tourismus Reservegebiet für touristische Anlagen (z.B. im Zusammenhang mit der Schlittelbahn, für Beherbergungsbetriebe oder Nutzungen für die Albulabahn.

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Strategie Siedlungsentwicklung Jenisberg, Zinols

Historischer Dorfkern / Grün- und Freiraum

Historische Kleinsiedlung (Struktur, Bausubstanz, Freiräume) erhalten und qua- litativ weiterentwickeln Historischen Siedlungsrand erhalten / freihalten

Auszonung Randgebiete prüfen. Nutzung als Umschwungs- und Gartenflächen gewährleisten. Bestehende Parkplätze erhalten

Besondere Entwicklungsgebiete

Zinols für touristische Beherbergungungsformen (z.B. bewirtschaftetes Wohnen) in Kooperation mit Alvaneu Bad weiterentwickeln. Entwicklungsgebiet Wohnen 2 Bauplätze als Entwicklungsoption gewährleisten

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Förderung einer Siedlungsentwicklung nach Innen

Mit Massnahmen zur Gewährleistung einer raumplanerischen Kriterien und im Rahmen effizienten Erschliessung und Bebauung so- der übergeordneten Gesetzgebung (KRG) wie zur Mobilisierung wird eine Entwick- Überbauungsfristen festgelegt. lung der strategisch wichtigen Gebiete der Gemeinde gefördert. Eine minimale Nut- Reduktion der Bauzone im erforderlichen zungsdichte wird für sämtliche Bauzonen Mass angestrebt. - Die Reduktion der Bauzone erfolgt in der

Regel an peripheren Lagen, welche für die Minimale Nutzungsdichten vorsehen angestrebte Siedlungsentwicklung nicht von strategischer Bedeutung sind. - In den Wohnzonen wird ein minimales Nut- zungsmass entsprechend einer Ausnüt- - An folgenden Lagen werden im Rahmen der zungsziffer von 0.5 angestrebt. Für Bauzo- Nutzungsplanung Reduktionen der Bauzone nen mit geringerem Nutzungsmass wird konkret geprüft: eine Aufzonung oder Nutzungskonzentra- o Für die Überbauung nicht oder wenig tion geprüft. geeignete Gebiete an steilen Hanglagen - Die Siedlungsentwicklung erfolgt schwer- am Bauzonenrand. punktmässig an gut erschlossenen und o Für den Erhalt des Ortsbildes wichtige zentralen Lagen. siedlungsinterne Grün- und Freiräume - Die Arbeitszonen werden effizient mit mehr- sowie an das Siedlungsgebiet angren- geschossigen Gebäuden bebaut. zende Landschaftsräume - Für grössere, zusammenhängende Gebiete erfolgt die Regelung der Bebauung und Er- o Gebiete mit geringer Nachfrage nach schliessung im Rahmen einer Folgeplanung. Erstwohnungen an peripheren Lagen

o Nicht oder nur teilweise erschlossene Wichtige Bauzonenreserven mobilisieren Gebiete am Siedlungsrand. - Zur Gewährleistung der Verfügbarkeit der unüberbauten Parzellen werden in der Nut- - Die konkrete Massnahme für die potenziel- zungsplanung geeignete Massnahmen zur len Bauzonenreduktionsflächen wird in der Mobilisierung und zur baulichen Verdich- Nutzungsplanung festgelegt. tung unternutzter Gebiete ergriffen. Bei der Mobilisierung werden nach

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Bildnachweise / Datenquellen

Porträt (S. Bundesamt für Kultur (1983): Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung (ISOS)

Demografie (S. Bundesamt für Statistik, BFS (2016): Statistik der Bevölkerung und der Haushalte (STATPOP) BFS (1990): Eidgenössische Volkszählung 1990

Wirtschaft und Mobilität (S. BFS (2011, 2015): Statistik der Unternehmensstruktur (STATENT) BFS (2000): Eidgenössische Volkszählung 2000 BFS (2014): Pendlermatrix (STATPOP, AHV, STATENT) ARE (2013): ÖV-Güteklassen 2013, Hauptsaison

Siedlung, soziale Infrastruktur und Amt für Immobilienbewertung, AIB (2016): Angabe Umbaujahr aus Mutationen der Gebäudenummer geschätzter Gebäude Versorgung (S. BFS (2016): Gebäude- und Wohnungsstatistik BFS (2017): Leerwohnungszählung

Bauzonenreserven und Bedarf (S. ARE (2018): Richtplananpassung in den Bereichen Raumordnungspolitik und Siedlung (KRIP-S), Gemeinde-Datenblatt

Grundlage Zeitschnitte (S. Bundesamt für Landestopografie swisstopo (1882 / 1933): Siegfriedkarte Bundesamt für Landestopografie swisstopo (1958 / 1979 / 1997 / 2008): Landeskarte 1 : 50 000

Grundlage Räumliche Analyse (S. ), Strate- Amt für Landwirtschaft und Geoinformation (2018): Amtliche Vermessung Kanton Graubünden gien (S. ) und Strukturbild (S. ) Bundesamt für Kultur (1983): Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung (ISOS)

Bilder (S. ) Eigene Aufnahmen Stauffer und Studach Raumentwicklung AG

Luftbilder (S.) Amt für Raumentwicklung des Kantons Graubünden (ARE), © Comet Photoshopping GmbH / Dieter Enz

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