Sa,14.03.2020
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Nummer 8 Donnerstag, 20. Februar 2020 Diese Ausgabe erscheint auch online www.neuweiler.de „Süss + Salzig“ Sa,14.03.2020 Waldschulhalle 75389 Neuweiler 10 - 12 Uhr Zum Verkauf wird "alles rund ums Kind" angeboten. (Baby- und Kinderkleidung, Kindersitze, Spielzeug, etc.) Einen Tisch kann man für € 7,50 anmieten. Tischmietpreis für Kinder, die ihre Spielsachen verkaufen, beträgt € 2,50. Die Standgebühr und der Kuchenverkauf kommen den Kindern aller Kindergärten der Gemeinde Neuweiler zugute. Das Cafe „Floh“ bietet Ihnen und Ihren Kindern einen Kuchen- und Getränkeverkauf, sowie Kinderschminken und Kindermaltisch T i s c h r e s e r v i e r u n g + I n f o [email protected] Marc Bohl (ab 18:30 Uhr): 07055 – 9307363 Tischvergabe erfolgt nach Datum der Anmeldung. Seite 2 / Nummer 8 Amts- und Mitteilungsblatt Neuweiler Donnerstag, 20. Februar 2020 Aus unserer Gemeinde Hexennacht lässt Waldschulhalle beben Reger Zuspruch für Teufelsberg-Hexen Neuweiler - Brauchtumstänze und schräge Töne Die großzügige Verglasung der Waldschulhalle ließ am Samstagabend schon von außen das närrische Treiben im Innern erahnen. Zahl- reiche Zünfte hatten sich auf den Weg zur Hexennacht in Neuweiler gemacht und ließen die Halle beben. Brauchtumstänze mit indivi- dueller Akrobatik und viel schräge Guggen- Töne hielten das närrische Publikum in Atem, darunter insgesamt 22 befreundete Fasnets- Gruppen. „Wir sind heute ausschließlich Gastgeber“, stellte zweiter Vorsitzender der Teufelsberg-Hexen, Michael Niedermayer, fest. Die Narrenzunft Neuweiler verzichtete nämlich ganz bewusst auf die eigene Präsentation und sorgte stattdessen für das leibliche Wohl ih- rer Gäste. Vor allem die abwechslungsreiche Likör-Bar hatte es dem närrischen Publikum angetan. Guggen heizten in der Neuweiler Halle ein. Brauchtumstänze wie hier von den Bösels- berger Gschdalda variierten mit Akrobatik. Auf der Bühne wechselten sich indes sieben verschiedene Gruppen aus der weiten Region ab und präsentierten ihre jeweiligen Kampagnenbeiträge. Gespannt verfolgten die Besucher die kreativen Zu- sammenstellungen der Brauchtumstänze, zumal sie überwiegend von Maskenträ- gern interpretiert wurden. Fetzige Rhyth- men unterschiedlicher Guggen ließen hingegen kein Bein ruhig bleiben. Ausge- lassen feierten die Besucher der Neuwei- ler Hexennacht bis tief in die Nacht. (Text und Bilder: Steffi Stocker) Kein Bein im närrischen Publikum blieb bei den schrägen Tönen ruhig. Donnerstag, 20. Februar 2020 Amts- und Mitteilungsblatt Neuweiler Nummer 8 / Seite 3 Große Überraschung für Teufelsberghexen Fasnet in Gaugenwald am 22. Februar Unerwartete Ankündigung lässt Narren jubeln - Kommen- des Jahr Umzug in Neuweiler Eigentlich wartete das närrische Publikum auf den nächsten Auftritt eines Brauchtumstanzes, als lautes Klingeln und Klop- fen durch die Halle tönte. Büttel Martin Buchwald verkündete eine große Überraschung, selbst für die Teufelsberghexen. „Im kommenden Jahr wird es am 10. Januar einen Umzug der Narren durch Neuweiler geben“, rief der Schultes und erntete dafür begeisterte Jubelrufe. Mehr noch, das erste Wochenen- de unmittelbar nach dem Auftakt der Kampagne 2021 steht in der Gemeinde im Oberen Wald im Zeichen der Fasnet, wie zweiter Vorsitzender Michael Niedermayer und Vorstandsmit- glied Jessica Schlecht in Aussicht stellten. „Wir feiern unser zehnjähriges Bestehen mit einem großen Jubiläumswochenen- de“, erläuterte Niedermayer die Planungen von Kinderfasnet, Hallenveranstaltung und Umzug. Bis zur Hexennacht vergan- genen Samstag hatten demnach nur wenige Personen von den Vorbereitungen gewusst, sodass die Ankündigung selbst die betroffenen Zunftmitglieder überraschte und zuweilen so- gar die Sprache verschlug. Vor neun Jahren gründete sich die Narrenzunft Neuweiler auf Basis, die schwäbisch-alemannische Fasnet zu pflegen. Mit der Teufelsberghexe als Figur fand sich dabei der Bezug zum Ort, beruhend auf der Sage um den Teufelsberg. Der Volks- mund hat demnach eine wilde Felsenpartie südwestlich von Agenbach wohl aufgrund von Spalten und Klüften dort mit dem Teufel in Verbindung gebracht. Erklärungen mutmaßen, dass diese Formation an Traumlandschaften der Unterwelt erinnern mag. „Leibhaftig jedoch kommt der Satan vor in der Sage von der Agenbacher Teufelsmühle, hoch oben am Westabhang des Teufelsbergs oder der Teufelsebene über dem Wald Teufelsloch. Diese Mühle ist ein Fels mit mehreren Einschnitten, die der Teufel hineingesägt und an der Stirn des Bergs im Teufelshaus, einer Höhle, zersägt haben soll. Auch habe der Böse von Gott die Erlaubnis erhalten, dort jeden Tag einen Menschen vermahlen zu dürfen, wenn er das Wasser Plakat: Kübler hierzu in einem Sack von der kleinen Enz hinauftragen könne; da aber der Sack das Wasser durchsickern lasse, so wurde, bis heute, nichts daraus“, so die überlieferten Ausführungen Geschichte(n) aus Neuweiler ... (120) zum Hintergrund. Deshalb weist die Holzmaske der Teufelsberghexen Hörner- Steinfund wohl vor 300 Jahren ansätze auf der Stirn auf. Das Grau des Häs entstand in Teil vom Hofstetter Schlössle Anlehnung an die Felsformation, während die rote Schürze sowie der rot-weiß gestreiften Socken eine Verbindung zu den Farben im Gemeindewappen herstellen. Bereits während der Hexennacht erhielt die Narrenzunft Neuweiler erste Anmel- dung von Gastzünften zur Teilnahme an dem Umzug. (Text und Bilder: Steffi Stocker) Vor 300 Jahren wurde wohl dieser Stein für einen Kamin im Hofs- tetter Schlössle gestaltet. Bild: Martha Braun Büttel Martin Buchwald von links verkündete das Vorhaben ei- nes närrischen Umzugs in Neuweiler am 10. Januar 2021, den er Als Frieder Stein in seinem Garten in der Forststraße in Hofs- zusammen mit Jessica Schlecht und Michael Niedermayer aus- tett - aus dem am Ortsrand die alles überragende 160 Jahre heckte. alte Wellingtonie ins Auge fällt - einen alten, bearbeiteten Stein Seite 4 / Nummer 8 Amts- und Mitteilungsblatt Neuweiler Donnerstag, 20. Februar 2020 fand, war für ihn klar: Der stammt aus der Zeit vom Hofstetter Nach dem Schreiben – eindeutig ein Befehl vom Hofe des Schlössle. Auf dem ehemaligen Staatseigentum, das seine Landesherrn – hatte der Vogt „ohnfehlbar“ für die Lieferung Eltern vor Jahrzehnten kauften, hatte nämlich einst Würt- nach Hofstett auf Kosten des Amtes zu sorgen für „100 Schef- tembergs Herzog Eberhard Ludwig – wie auch in kleinerem fel Haber, 4 Wagen Heu, 2 Maß Grundeln [Fische], 10 Pfund Maßstab in Naislach und Igelsloch - ein Jagdanwesen. Der Forellen, 50 Pfund Butter, 400 Stück ‚Ayer’, 24 alte Hühner, 6 Gründer von Stadt und Schloss Ludwigsburg und des Wildba- Kapaunen [Hahnen], 2 welsche Hühner und 20 junge Tauben.“ der Kurparks ließ in Hofstett gleich dreimal das zunächst 1715 Zur Frondienst- und Kostenbelastung für die Bevölkerung entstandene Herrenhaus erbauen. kam, dass gegen Wildschaden anrichtende Tiere nicht vor- Unter sieben Nebengebäuden gab es den Marstall mit über gegangen werden durfte. Andernfalls waren deftige Strafen hundert Pferdestellplätzen (zum Vergleich: In Igelsloch waren die Folge. Man wollte ja genügend Jagdbeute beim Ausritt es 22). Das Hofstetter Haupthaus entstand nach Bränden im Schwarzwald vorfinden oder gar von den Mannschaften in 1723 und 1732 neu. Es war wohl nicht - wie teils von Histo- Richtung Stuttgart treiben lassen. rikern angenommen - das ganz einfache, spartanisch ausge- Nach dem zeitgenössischen Bericht von 1781 eines Beob- stattete Jagdhaus. Denn der Landesherr wollte ja den Jagdge- achters tummelten sich in dem – auch nach dem Gebäude- sellschaften seine Größe zeigen. Dazu passt neben der Größe abbruch – beliebten Jagdgebiet des Oberen Waldes Rehe in des Pferdestalls der aufgefundene Stein. Fotografiert von der Herden und Hirsche in Rudeln. Schwarzwild gab es ebenfalls gegenüber dem Fundort wohnhaften Martha Braun wanderten Bilder davon zu ihrer heute in Calw-Heumaden lebenden, in Massen. Was dies für die Landwirtschaft bedeutete, muss heimatgeschichtlich besonders interessierten Schwägerin, der nicht näher beschrieben werden. Es war Notwehr, wenn die Hofstetterin Renate Braun. Sie präsentierte die Aufnahmen Bevölkerung wilderte. Aber die Landesherren betrachteten dies dem ebenfalls in Heumaden wohnenden, früher bei Vermö- anders: Um der Wilderei Einhalt zu gebieten, wurden Scharf- gen und Bau Baden-Württemberg tätigen Architekten Rudolf schützenkommandos 1772 nach Aichhalden und Oberweiler, Weisz. 1812 nach Zwerenberg, Hornberg und Neuweiler beordert. Der Fachmann datierte das Fundstück – wie Renate Braun Vor 475 Jahren sieben Neuweiler in Wildbad inhaftiert überwiegend in Gedichtform dem Autoren dieses Beitrags Wilderei war – wohl aus den geschilderten Gründen heraus mitteilte – in die Zeit Ende 17./Anfang 18. Jahrhundert. Weiter oder auch aus der Not geboren – aber nichts Neues. Schon erklärte Weisz: „Bei dem archäologischen Fund handelt sich vor 475 Jahren, im Januar 1545, waren aus Neuweiler Michel um ein Eckprofil einer Kaminkachel, dem korinthischen Stil Gessing, Jos Keppeler, Anstett Deichelbohrer, Conz Ramig, nachempfunden.“ Nachdem Eberhard Ludwig (1676 bis 1733) Hans Warter, Jörg Enzberger und Hans Baumann erwischt ab 1693 bis zu seinem Tod regierte, passt der Fund exakt in worden, als sie ein im Wald aufgefundenes, geschossenes die Zeit vom Hofstetter Schlössle. Dieses wurde im Jahr 1768 abgebrochen. Alte Unterlagen belegen, dass damals das Ge- Reh heimgetragen und untereinander geteilt hatten. Pflicht bälk für den Pfarrhaus-Neubau in Neuweiler verwendet wurde. wäre gewesen, dem Forstmeister davon Anzeige zu machen, der es wahrscheinlich