Die Grenzzeichen an Der Deutsch-Französische Grenze Im Bereich Des Vermessungs- Und Katasteramtes Westpfalz – Von Hornbach Bis Bobenthal

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Die Grenzzeichen an Der Deutsch-Französische Grenze Im Bereich Des Vermessungs- Und Katasteramtes Westpfalz – Von Hornbach Bis Bobenthal Europawoche 2018 vom 2. bis 15.Mai 2018 Ein Beitrag zum Themenschwerpunkt „Rheinland-Pfalz - und seine europäischen Nachbarn“ Die Grenzzeichen an der deutsch-französische Grenze im Bereich des Vermessungs- und Katasteramtes Westpfalz – Von Hornbach bis Bobenthal Grenzvertrag vom 14. August 1925 „Von dem gleichen Wunsche geleitet, Zwischenfällen vorzubeugen, zu denen Unklarheiten über den Grenzverlauf oder eine ungenaue Festlegung der sich auf die Grenze beziehenden Verpflichtungen und Dienstbarkeiten der beiden Staaten Anlass geben könnten“ war die Zweckbindung und der Einstieg in den am 14. August 1925 in Paris geschlossenen Vertrag zwischen dem deutschen Reich und Frankreich über die Festsetzung der Grenze. Nach diesem aus sechs Kapiteln und insgesamt 53 Artikel bestehenden Vertrag wird der gesamte Grenzverlauf zwischen beiden Staaten festgelegt. Er enthält nach Artikel 6 zwei Urkunden, die den Grenzverlauf exakt bestimmen: 1. Die Allgemeine Grenzbeschreibung, die die jeweilige Richtung der Grenzlinie verzeichnet und allgemeine Angaben über das durchschnittene Gelände enthält und 2. Den Atlas der Pläne , auf denen der Verlauf jedes Bestandteils der Grenzlinie im Einzelnen dargestellt ist Der Atlas der Pläne wiederum ist ebenfalls in Artikel unterteilt und besteht aus einer Übersichtskarte, 60 Grenzkarten im Maßstab 1:2500 und 60 Grenzkarten im Maßstab 1:2500 mit Maßangaben zur Grenzfestlegung. Der Grenzbereich Die Grenze im Bereich des Vermessungs- und Katasteramtes Westpfalz ist identisch mit der Kreisgrenze des Landkreises Südwestpfalz. Vom Saarland im Westen kommend verläuft sie entlang der Gemarkungen Hornbach, Mauschbach, Dietrichingen, Riedelberg, Kröppen, Schweix, Hilst, Eppenbrunn, Ludwigswinkel, Fischbach, Schönau, Hirschthal, Nothweiler bis sie hinter Bobenthal auf den Landkreis Südliche Weinstraße trifft. Vermarkung und Grenzzeichen Die so in den Unterlagen nachgewiesene Staatsgrenze musste gleichwohl in der Örtlichkeit gekennzeichnet und somit für jedermann sichtbar gemacht werden. In der Praxis wurden die Grenzlinien regelmäßig an den Knickpunkten vermarkt. Zur Vermarkung der Grenzlinie gab es vertragliche Grundsätze. So waren nach Artikel 9 die Grenzlinien im Gelände durch Grenzzeichen, deren Beschaffenheit und Art der Aufstellung in der Anlage IV des Vertrages angegeben ist, festzulegen. Es wurde vorgegeben, dass zur Festlegung der Grenzlinie im Gelände Grenzsteine oder auf Felsen und Brücken Meißelzeichen verwendet werden. Die Grenzsteine wurden je nach Bedeutung in drei Kategorien unterteilt, nämlich • Drei- bzw. Vierbänner, • Hauptsteine und • Zwischensteine. Sie sind in der nachfolgenden Übersicht näher beschrieben. Die darin ebenfalls beschriebenen Doppelsteine und Meißelzeichen sind keine eigene Kategorie, sondern eine der Geländebeschaffenheit angepasste Vermarkung. Dreibänner Die Dreibänner bezeichnen den Berührungspunkt zweier deutscher Gemeinden oder zweier französischen Gemeinden mit einer dritten Gemeinde im gegenüberliegenden Staate. Sie sind von dreikantiger Form. Jede ihrer Seitenflächen trägt eingemeißelt den Anfangsbuchstaben des Landes, gegen das sie gewendet ist und unter dem Länderbuchstaben den Anfangsbuchstaben der angrenzenden Gemeinden. Die Drei- und Vierbänner tragen keine Ordnungsnummer; bei ihnen beginnt oder endet jeweils die Nummernfolge, mit der die Hauptsteine versehen sind. Rillen oder Richtungsschlaufen, die auf dem Kopf dieser Steine eingemeißelt sind, bezeichnen die allgemeine Richtung nach den benachbarten Grenzzeichen sowie der Gemeindegrenzen. Vierbänner Die Vierbänner bezeichnen den Berührungspunkt von vier Gemeinden. Sie sind von vierkantiger Form und tragen die Buchstaben der Länder und Gemeinden in entsprechender Weise wie die Dreibänner Hauptsteine Die Hauptsteine stehen an den wichtigeren Brechpunkten der Grenzlinie. Sie sind von vierkantiger Form und tragen auf den beiden mit der Grenzlinie gleichgerichteten Seitenfläche jeweils den Anfangsbuchstaben des Landes, dem diese Seite zugekehrt ist. Auf der dritten, dem vorhergehenden Grenzzeichen zugewandten Seite ist die Ordnungsnummer des Steines eingemeißelt; auf der vierten Seite befindet sich die Jahreszahl entweder der Aufstellung oder der Erneuerung des Steines. Rillen oder Richtungsschlaufen, die auf dem Kopf dieser Steine eingemeißelt sind, bezeichnen die allgemeine Richtung nach den benachbarten Grenzzeichen. Zwischensteine Die Zwischensteine stehen im Allgemeinen in der geraden Linie zwischen zwei Hauptsteinen oder zwischen Hauptsteinen und Drei- bzw. Vierbännern. Die Zwischensteine tragen die Ordnungsnummer des vorhergehenden Hauptsteines, unter die eine lfd. Nummer gesetzt wurde; ihre Ordnungsnummer ist somit ein Bruch Doppelsteine Wo die Grenze durch die Mittellinie eines Weges oder Gewässers (Zwillingssteine) gebildet wird, konnten die Grenzzeichen nicht auf die Grenzlinie gesetzt werden. Sie wurde dann seitlich durch Doppelgrenzzeichen vermarkt, die einander auf deutschem und französischen Gebiet gegenüberstehen. Der auf diese Weise vermarkte Grenzpunkt befindet sich in der Mitte der Geraden, die die Mittelpunkte der beiden Grenzzeichen verbindet. Meißelzeichen Meißelzeichen oder -kreuze ersetzen die Steine überall da, wo in Folge der felsigen Beschaffenheit des Bodens keine Steine gesetzt werden konnten oder wo die Grenze über Brücken verläuft. Diese Meißelzeichen sind mit den Länderbuchstaben und der Ordnungsnummer in ähnlicher Weise versehen wie die Steine. Der Dreibänner in der Nähe des Stausteiner Hofs Als praktisches Beispiel eines dieser Grenzzeichen stellen wir den Dreibänner als Berührungspunkt der Gemeinden Kröppen und Riedelberg auf deutscher Seite und der Gemeinde Walschbronn auf französischer Seite in der Nähe des Stausteiner Hofs vor (Abb. 1). Die geographische Lage ist im Kartenauszug (Abb. 2) dargestellt. Der Grenzverlauf im Bereich dieses Grenzsteines wurde in der Allgemeinen Grenzbeschreibung des Grenzvertrages wie folgt beschrieben: Artikel 6. „Grenze zwischen der bayerischen Gemeinde KRÖPPEN und der französischen Gemeinde WALSCHBRONN. Von dem Dreibänner an, der den Berührungspunkt der bayerischen Gemeinden RIEDELBERG (Bezirksamt Zweibrücken) und KRÖPPEN (Bezirksamt Pirmasens) [Hinweis: Die damaligen Bezirksämter Pirmasens und Zweibrücken sind in den heutigen Landkreis Südwestpfalz übergegangen.] und der französischen Gemeinde WALSCHBRONN bezeichnet, bis zu den am Schlusse des Artikels aufgeführten Dreibännern verläuft die Grenze in gerader Linie von Stein zu Stein, …..........“ Die Bilder zeigen die drei Seitenansichten des Dreibänners zur jeweiligen Gemeinde und haben folgende Bedeutung. D über K = Seite zu Deutschland, Gemeinde Kröppen D über R = Seite zu Deutschland, Gemeinde Riedelberg F über W = Seite zu Frankreich, Gemeinde Walschbronn Sollten Sie Interesse an diesem interessanten Grenzstein haben und ihn besichtigen wollen. Er ist leicht zu erreichen und steht gut sichtbar an der K 81 von Riedelberg kommend ca. 1,1 km vor der Kreuzung mit der L 78 auf der rechten Seite. Positionsangaben: UTM Koodinaten: E: 32390231,655m N: 5447397,004m geographische Koordinaten: E: 7° 29' 38,767“ N: 49° 10' 10,420“.
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