BUND Naturschutz in Bayern e.V.

Nr. 52

Foto: XXXXX www..bund-naturschutz.de Gedruckt auf 100% Recyclingpapier Kreisgruppe Bayreuth - Rundbrief 2020

Im Rundbrief

Einladung zur Jahreshauptversammlung...... 3 Nachruf ...... 4 Vorwort der Redaktion...... 5 Leitartikel ...... 6 Aktuelles Streuobstwiesen im Landkreis Bayreuth...... 10 Verbrauchergemeinschaft „Hamsterbacke“ stellt sich vor...... 12 Pflanzenbestimmungskurs für Laien...... 13 Klimawandel...... 14 Landwirtschaft...... 18 Minderung städtischer Klima- und Ozonrisiken...... 20

Information Mit Pflanzenkohle CO2 aus der Atmosphäre holen...... 24 Sind Bäume die Lösung?...... 26 Energiewende - Mythen reloaded...... 30 Unter einem Staudamm leben - niemals!...... 35 Buchempfehlung...... 38 BN intern Haus- und Straßensammlung 2019...... 39 Zwischen innerem Schweinehund und Jagdfieber - aus dem Alltag eines .. Sammlers...... 43 Biotoppflege 2019...... 44 Kinder Natur vor der Schultüre - Waldzeit...... 46 Interessante Exkursion der BN-Kindergruppe ...... 48 Kreisgruppe Gründung der Gruppe „BUND Naturschutz aktiv“ in Bayreuth...... 50 Besuch der Aufzuchtstation für Flussperlmuscheln der BN-Kreisgruppe Hof...... 50 Wiesenmeisterschaft feiert 10-jähriges Jubiläum...... 52 Ortsgruppen Bad Berneck Reinigung des Biotops Blumenau...... 53 Einsatz für das Volksbegehren „Rettet die Bienen“...... 54 Präsentation unserer Ortsgruppe beim Tag der Vereine im Popup-Store in Berneck...... 55 Bestandsaufnahme der Bäume am Weißen Main...... 56 Goldkronach Goldkronachs Baumschönheiten - Fotowettbewerb 2019 ...... 57 Hummelgau Exkursion ins Altmühltal...... 62 Besuch bei der Recycling-Anlage in Rehau...... 64 Pottenstein Unser 1. Jahr - und was so alles war - und dazwischen kam...... 68

Kontakte Kreisgruppe...... 72 Ortsgruppen...... 73 Experten...... 74 Stammtische...... 76 Gasthäuser...... 77 Beitrittserklärung...... 79

2 www.bayreuth.bund-naturschutz.de Rundbrief Nr. 52 Einladung zur Jahreshauptversammlung

des BUNDes Naturschutz, Kreisgruppe Bayreuth

am Mittwoch, dem 11. März 2020

um 19 Uhr

in Bayreuth, Schwenk-Saal, Pottensteiner Straße 12

Tagesordnung

1. Begrüßung 2. Rechenschaftsbericht des Vorstands 3. Kassenbericht 4. Bericht des Kassenprüfers 5. Aussprache 6. Entlastung des Vorstands 7. Ehrungen 8. Vortrag von Professor Dr. Stefan Peiffer Inhaber des Hydrologie-Lehrstuhls der Universität Bayreuth: Trinkwasser in Oberfranken im Zeichen des Klimawandels 9. Sonstiges

Reinhard Birkner, 1. Vorsitzender

Rundbrief Nr. 52 www.bayreuth.bund-naturschutz.de 3 Nachruf auf Nikolaus „Nik“ Lange

Herr Lange, seit 1975 Mitglied, wurde 1984 als Naturschutz- Fachkraft (Biologe) vom Landkreis Bayreuth angestellt. Zu- sammen mit dem damals ebenfalls eingerichteten landkreis- eigenen Naturschutzschutzprogramm betrat der damalige Landrat Dr. Klaus Günter-Dietel Neuland in Bayern, ganz zur Freude unseres Verbandes.

Herrn Lange war es mit diesen Mitteln möglich, eine ganze Reihe von Projekten zu verwirklichen, was den engagierten Mitarbeitern der Unteren Naturschutzbehörde aus Zeitman- gel nie möglich gewesen wäre. Noch heute profitiert die Natur im Landkreis Bayreuth von diesen Aktivitäten. So war es für viele von uns eine traurige und überraschende Nachricht, dass Nik Lange am 21. April 2019 verstorben ist. Der BUND Naturschutz wird ihn als tatkräftigen und in Sachen Naturschutz engagierten Menschen in Erinnerung behalten.

Peter Ille

4 www.bayreuth.bund-naturschutz.de Rundbrief Nr. 52 Vorwort

Vorwort der Redaktion

Liebe Leserinnen und Leser! Die mächtige Volkspartei CSU hatte 2018 138 354 Mitglieder. Wenn Sie die Beiträge zu Klimawan- Die Jugend ist aufgewacht. Noch del, Energiewende, Artenschwund nie setzte sie sich so für unsere Sa- und Landwirtschaft lesen, werden che ein wie jetzt. Sie zu dem Urteil kommen, dass es Überall rührt sich etwas, in der Welt, um unsere Umwelt schlimm steht. im Land und auch in unserer Kreis- So ist es auch. Aber das ist kein gruppe, wie Sie diesem Rundbrief Grund zur Resignation, ganz im Ge- entnehmen können. genteil: Es ist zwar wertvolle Zeit verloren Noch nie war es so wichtig, dass gegangen, aber die Zeit arbeitet für es uns Natur- und Umweltschützer uns! gibt! Und wir werden mehr: Der BUND in Deutschland hat in- Ich wünsche eine anregende Lektüre zwischen 650 000 Mitglieder und Förderer, der Bund Naturschutz in Ihr Helmut Korn Bayern 246 000! Zum Vergleich:

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Rundbrief Nr. 52 www.bayreuth.bund-naturschutz.de 5 Leitartikel

Liebe Mitglieder, liebe Freunde durch die Angst vor dem Anspre- und Freundinnen des BUND Natur- chen der kommenden Herausforde- schutz, die Zeit für Veränderungen rungen, lässt unsere Regierungen scheint wirklich angebrochen zu sowohl auf kommunaler sowie auf sein. Viel Gemüse statt Filet, Strom Landes- und Bundes-Ebene in eine statt Benzin, Wasserstoff statt Die- gewisse Starre verfallen. Es wird sel, erneuerbar statt fossil. Selbst die der Eindruck erweckt, dass die Re- Rente ist in die Diskussion gekom- gierenden das Ganze schon im Griff men: Ob bei zukünftig mehr Empfän- hätten und alles nicht so schlimm gern und weniger Einzahlern, durch werden wird. Dies führt natürlich nur Digitalisierung und Industrie 4.0, dazu, dass die notwendigen Anpas- durch weniger Arbeit von Hand und sungen nicht oder nur sehr halbher- mehr Arbeit von Maschinen (selbst zig angegangen werden und damit bei Banken!) das derzeitige System die Zeit für das Umsteuern immer noch zukunftsfähig ist? kürzer wird und im Ergebnis die Ver- änderungen nur umso radikaler aus- Mehr als 800 000 Arbeitsplätze sind fallen müssen. direkt oder indirekt von der Automo- bilindustrie abhängig. Nicht nur das Wenn Deutschland nicht schnell auf Umdenken in Deutschland, sondern die weltweiten Veränderungen re- die Veränderungen weltweit werden agiert, werden wir in absehbarer Zeit selbst bei positiver Sichtweise min- nicht nur die Jugend auf der Straße destens die Hälfte dieser Arbeits- haben, sondern auch diejenigen, de- plätze in wenigen Jahren überflüssig ren Arbeitsplätze weggefallen sind. machen. Durch die verfehlte Politik Dies bedeutet nicht nur einen Gene- sind selbst bei zukunftsfähigen Be- rationenkonflikt, sondern auch eine reichen wie Photovoltaik und Wind- Gefährdung des sozialen Friedens. energie mehrere 10 000 Arbeitsplät- Und dies wiederum heißt für unsere ze weggefallen. Natur nichts Gutes. Denn wenn das Geld weniger wird, ist zu befürchten, Die Jugend in Form von „Friday for dass zuerst bei Naturschutzmaß- Future“ fordert vehement Aktionen, nahmen gespart wird. um die Klimaziele wenigstens an- nähernd einhalten zu können und Es gibt also viele Gründe, warum damit ein einigermaßen erträgliches endlich ernsthaft über ein Klima- Leben für unsere Enkel sichern zu paket, das seinen Namen verdient, können. und über sinnvolle Wirtschaftspolitik diskutiert werden sollte. Durch den Die „Weiter-so“-Politik, bedingt zweiten trockenen Sommer in Folge

6 www.bayreuth.bund-naturschutz.de Rundbrief Nr. 52 Leitartikel wurde wohl den meisten Menschen raum verursacht. Bei uns wird zwar in Deutschland klar, dass ein wirk- seit Ende 2018 keine Steinkohle liches Umsteuern erforderlich ist. mehr abgebaut, stattdessen wird Dokumentiert wurde dies durch die 100 % importiert, vor allem aus Rus- überwältigende Zustimmung zum sland, Kolumbien, Australien und Volksbegehren „Rettet die Bienen“. den USA. Allein im letzten Jahr wur- Der größte Teil der Bevölkerung den über 40 Millionen Tonnen Stein- ist bereit, Veränderungen mitzutra- kohle in Deutschland verbrannt. Wo- gen. Selbst die Wirtschaft stellt sich bei die Förderung der Kohle meist schon seit längerem auf neue Stan- unter menschenunwürdigen Ver- dards ein, nur damit lässt sich mo- hältnissen geschieht und der Abbau mentan noch nicht das große Geld (meist Tagebau) unwiederbringliche verdienen, weshalb vor allem die Zerstörungen in der lokalen Umwelt konservativen Parteien wegen der und die Vertreibung der indigenen innigen Verbindung mit der Groß- Bevölkerung bedeutet. Derzeit sind industrie die erforderlichen Umstel- übrigens 19 weitere Jahre Kohlever- lungen kräftig bremsen. brennung geplant.

Dies geschieht z.B. durch Abstands- Die verfehlte deutsche Wirtschafts- vorgaben bei Windkraft und Aus- politik zeigt sich auch gravierend schreibungsbedingungen, die für bei der Mobilität. Bedingt durch die Bürgergenossenschaften finanziell relativ kurze Laufzeit von Verträ- nicht tragbar sind. Ziel ist hierbei gen der Vorstandsvorsitzenden in wohl die zentrale Stromversorgung der Automobilindustrie verglichen so lange wie nur möglich vor der mit der Entwicklungszeit von neu- dezentralen Energiegewinnung un- en Batterien ist es den Verantwort- ter Beteiligung der Bürger zu schüt- lichen erst einmal nicht vorzuwerfen, zen. Bei der Stromerzeugung wird dass sie hier keine eigenen Initiati- hier der generelle Konflikt zwischen ven entwickelt haben. Denn wenn Zentralität (z.B. Eon, RWE) und De- eine Vertragsverlängerung ansteht, zentralität (viele kleine Stadtwerke, ist zwar bis dahin viel Geld für die Bürgerenergiegenossenschaften) Erforschung ausgegeben, aber mit ausgetragen. Verlierer ist mal wieder Sicherheit noch kein verwertbares das Klima, weil die in den Büchern Ergebnis vorhanden. D.h. es wird bereits abgeschriebenen fossilen von den einzelnen Firmen nichts in Kraftwerke den Vorzug bekommen. dieser Richtung getan, sondern es

Über 100 Millionen Tonnen CO2 ent- ist kurzfristig betriebswirtschaftlich stehen allein in Deutschland jährlich sinnvoller, Batterien in Fernost zu durch die Verbrennung von Stein- kaufen. Damit brechen zwar lang- kohle, das ist in etwa so viel, wie der fristig Einnahmen und Arbeitsplätze gesamte Autoverkehr in Deutsch- weg, aber dann ist ja der derzeitige land im gleichen Betrachtungszeit- Vorstand nicht mehr verantwortlich. Rundbrief Nr. 52 www.bayreuth.bund-naturschutz.de 7 Leitartikel

Hier hätte eine vorausschauende fache Lösungen anbieten. Wirtschaftspolitik von Seiten der Po- litik ansetzen müssen und deutsch- Angeblich ist in Deutschland ein

landweit, wenn nicht sogar EU-weit, großes Ziel, CO2 einzusparen, aber eine Förderung bzw. Entwicklung die einfachste, schnellste und bil- anstoßen müssen. Stattdessen wird ligste Lösung, nämlich ein Tempoli- das vorhandene Geld in alte Technik mit einzuführen, wie es in anderen investiert. Mir kommt das vor, wie Ländern gang und gäbe ist, wird ab- wenn damals die Firmen Agfa und gelehnt. Die Regierenden verhalten Kodak für die Entwicklung von neu- sich leider häufig wider besseres en Fotofilmen unterstützt worden Wissen. Dies ist auch bei der Land- wären, obwohl die Digitalfotografie wirtschaft der Fall. Deutschland als mit der zugehörigen Speichertech- ein Agrarexportland zu entwickeln, nik bereits vor der Einführung stan- Masse statt Qualität als Ziel zu ha- den. Agfa und Kodak gibt es heute ben ist einfach der falsche Ansatz. in dieser Form nicht mehr. Es wäre wünschenswert, offen mit der Bevölkerung zu sprechen und Ein Großteil der deutschen und eu- dafür zu kämpfen, dass eine gesun- ropäischen Bevölkerung ist weiter de Ernährung auch ihren Preis hat, als viele Politiker dies wahrhaben und damit dem Bauern auch die wollen. Die Veränderungen, die entsprechende Anerkennung und notwendig sind, um die Klimaziele Wertschätzung zu geben. Der welt- einzuhalten, werden deswegen weite Fleischkonsum wird sich nicht kleingeredet und als Zwang darge- auf diesem Niveau, wie es derzeit stellt, statt die positiven Seiten und ist, halten können, wenn wir unsere die damit verbundenen Chancen Klimaziele einhalten wollen. Es wird aufzuzeigen und Mut zu machen. aber sicher auch nicht jeder zum Die meisten Wähler spüren, dass Vegetarier werden. Wenn also we- es nicht einfach so weitergehen niger Fleisch (Qualität) gekauft wird, kann. Die Herausforderungen, die dann kann aber das, was gekauft sich durch die verändernden Be- wird, auch einen besseren Preis er- dingungen ergeben, werden nicht zielen. Der Trend weg vom Fleisch, offen angesprochen und diskutiert. hin zu vegetarischen Gerichten hat Dies erweckt den Eindruck, dass selbst in Bayreuth Einzug gehalten, die derzeit an der Macht stehenden da jetzt verstärkt vegetarische Re- Personen keine Lösungen dafür staurants eröffnen. Ich wünsche mir, haben, zumindest keine Lösungen, dass immer mehr Bauern erkennen, die auch befriedigen können, und dass der BUND Naturschutz nicht das erzeugt Angst, was auch den ihr Gegner, sondern ein verläss- Verlust sehr vieler Wähler der bishe- licher Partner ist, wenn es um bäu- rigen Volksparteien und den Zulauf erliche Strukturen geht und um die zu Gruppierungen erklärt, die ein- Erhaltung unserer Landschaft mit 8 www.bayreuth.bund-naturschutz.de Rundbrief Nr. 52 Leitartikel ihrer Flora und Fauna. ganz herzlich bei Ihnen bedanken, für Ihre Mitgliedschaft, Ihre Beteili- Liebe Mitglieder und Freunde des gung an Aktionen und für Ihre Spen- BUND Naturschutz, ich wünsche Ih- den. Ein ganz besonderer Dank gilt nen allen wieder viel Kraft, Mut und den Organisatorinnen unserer Kin- Entschlossenheit, damit die Heraus- dergruppe in Goldkronach. forderungen der Zukunft, die sich jedem sicher in unterschiedlicher Bleiben Sie uns wohlgesonnen Ausprägung zeigen, gut und mit viel Ihr Reinhard Birkner Gelassenheit bewältigt werden kön- nen. Zum Schluss möchte ich mich

Rundbrief Nr. 52 www.bayreuth.bund-naturschutz.de 9 Aktuelles

Streuobstwiesen im Landkreis Bayreuth Helfen Sie mit, diesen Schatz zu erhalten!

Obstflächen in unserer Kulturland- Vielfalt in den Streuobstbestän- schaft erfreuen uns - v.a. zur Zeit den des Landkreises. Gefördert der Blüte im Frühling. Und natürlich wird das Projekt vom Bayerischen im Herbst, sofern die Bäume Obst Naturschutzfond, dem Landkreis tragen. Ihre Besitzer müssen viel Bayreuth und der Oberfrankenstif- Leidenschaft und Zeit aufbringen, tung. Durch veränderte Mahd oder um die Flächen übers ganze Jahr durch Mähgutübertragung soll un- zu pflegen. Manchem Bewirtschaf- ter Obstbäumen auf kommunalen ter wird die Arbeit aber zu viel. So und privaten Flächen wieder mehr drohen Streuobstwiesen brach zu blütenreiches Grünland geschaffen fallen oder den Hochstämmen droht werden. Verinselte Obstflächen sol- der Kahlschlag. Wenn Streuobst- len stärker vernetzt werden, Obst- bäume in der Flur verschwinden, bäume und -wiesen naturschutzge- bedeutet das nicht nur einen ästhe- recht gepflegt, vorhandenes Altholz tischen Verlust für den Menschen, und Baumhöhlen erhalten und Nist- sondern auch einen biologischen hilfen z.B. für Wildbienen geschaf- für die Natur. Denn alte Obstbäu- fen werden. Durch Neupflanzungen me sind wichtige Rückzugsorte und soll der Überalterung der Bestände Nahrungsquellen für viele Tierarten. entgegengewirkt werden. Und in der immer stärker genutzten Dabei kann sich jede/r beteiligen! Landschaft bieten ungedüngte und Sie können Streuobst-Kundschafter extensiv gepflegte Obstwiesen Le- werden und Informationen über vor- bensraum für zahlreiche Pflanzen- handene Obstflächen z.B. in Ihrer und Tierarten. Gemeinde sammeln und melden. Um die wertvollen Streuobstbestän- Dabei lernen Sie Ihre Umgebung de im Landkreis Bayreuth nachhal- neu kennen und wir können, wo tig zu schützen, hat sich 2018 unter notwendig, Erhaltungs- oder Auf- Beteiligung der Kreisgruppe des wertungsmaßnahmen in die Wege BUND Naturschutz die „Streuobst- leiten. Sie können - als Einzelper- allianz Bayreuth“ gegründet. Aus son, Gruppe, Schulklasse, Firma den Ideen ist nun ein dreijähriges - eine Patenschaft für einen Baum BayernNetzNatur entstanden. oder eine Fläche übernehmen oder Die Landschaftspflegeverbän- Streuobstwiesenbesitzer bei der de und Fränkische Ernte, der Wiesen- oder Baumpfle- Schweiz widmen sich in Kooperati- ge unterstützen. Oder Sie setzen on mit dem Landesbund für Vogel- sich mit eigenen, öffentlichkeits- schutz dem Erhalt der biologischen wirksamen Aktionen wie Streuobst- 10 www.bayreuth.bund-naturschutz.de Rundbrief Nr. 52 Aktuelles

festen, -führungen o.ä. für den Le- schen Obst anbieten, das sie nicht bensraum Streuobstwiese und den mehr ernten oder nicht selbst auf- Schutz der biologischen Vielfalt ein. brauchen können. Interessenten, Wir beraten Sie gerne und bieten ab die regionales, heimisches Obst su- 2020 auch Kurse zu Streuobstthe- chen, können mit ihnen in Kontakt men an. Im Rahmen des Projektes kommen. Es kann auch Hilfe beim wird zudem eine digitale Streu- Baumschnitt und der Wiesenpflege obstplattform für nicht-gewerbliche angeboten und es können Flächen Dienstleistungen und Produkte ein- zur Pacht vermittelt werden. gerichtet. Dort können z.B. Men-

Übergabe des Förderbescheides für das neue Streuobstwiesenprojekt. von links: Frau Simon Tischer (2. Vors. Bez.verband Oberfranken Gartenbau und Landespflege), Herr Dörfler (Vors. Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Bayreuth), Frau Brendl-Fischer (Vors. Bez. verband Oberfranken Gartenbau und Landespflege), Bürgermeister Raab (Vors. LPV Fränk. Schweiz), Herr Beran (LBV), Frau Piwernetz (Vors. Oberfrankenstiftung), Bürgermeister Wittauer (Vors. LPV Wei- denberg), Herr Schlapp (Bayer. Naturschutzfonds), Bürgermeister Preißinger (), Frau Reinert-Heinz (stellv. Landrätin), Frau Schmidt (Projektkoordination), Herr Potzel (Eigentümer Streuobst- wiese)

Foto: T. Hofmann Wenn auch Sie sich für Streuobst begeistern und sich engagieren möchten, nehmen Sie gern Kontakt zu uns auf: Christine Schmidt (Projektkoordination), Tel. 09278-97764; [email protected] Birgit Elitzer-Böhner, Tel. 09241-7248144; [email protected] Sevtap Okyay, Tel. 0176-21642866, [email protected]

Rundbrief Nr. 52 www.bayreuth.bund-naturschutz.de 11 Aktuelles

Die Verbrauchergemeinschaft Hamster- backe stellt sich vor Unser Verein Hamsterbacke grün- in Bayreuth dete sich am 21. Juni 2019 mit 93 selbstverständ- Mitgliedern, inzwischen sind wir bei lich machen, ca. 400 Mitgliedern. Die Hamster- möglichst un- backe will durch Informationsver- verpackt ein- anstaltungen, Workshops und Ex- kaufen zu kön- kursionen Verbraucheraufklärung nen. betreiben. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die Versorgung mit regio- Ökologisch nalen, unverpackten und ökologisch Wir wollen Landwirte darin unter- produzierten Lebensmitteln zu stär- stützen, eine Landwirtschaft zu ken. Dazu haben wir inzwischen ei- praktizieren, die Vielfalt fördert, nen Laden in Bayreuth am Hohen- Ressourcen schont und aufbaut, na- zollernring (untere Fußgängerzone) türliche Kreisläufe integriert und mit angemietet, der bald eröffnen soll. der Natur, statt gegen sie, arbeitet. Wir wollen ein Beispiel dafür sein, Regional dass es nachhaltige Alternativen zur Als Erzeuger-Verbrauchergemein- aktuell vorherrschenden Nahrungs- schaft bieten wir eine Alternative mittelversorgung, die weder sozial zu einer Lebensmittelproduktion, in noch ökologisch zukunftsfähig ist, der weite Transportwege vorherr- gibt. Wir achten auf Produktionsme- schen und zu der wir als Verbrau- thoden und Anbauweisen, die unse- cher zunehmend den Bezug ver- re Umwelt schonen. loren haben. Dazu stärken wir die Vielfalt regionaler Produzenten und Kooperativ Produkte mit dem Ziel, nachhaltige Wir wollen ein Netzwerk aufbauen, und zukunftsfähige Strukturen auf- in dem Erzeuger und Verbraucher zubauen. Wir wollen Transparenz gemeinsam Verantwortung für die schaffen bezüglich der Herkunft von Lebensmittelversorgung überneh- Lebensmitteln, Verarbeitungs- und men. Unser Konzept beinhaltet eine Vermarktungswegen. Deshalb ar- kooperative Finanzierung eines beiten wir eng mit den Erzeugern Ladens in Bayreuth. Die Mitglieder zusammen. sind Miteigentümer des Ladens und können an allen Entscheidungen Unverpackt teilhaben. Wir sind nicht gewinn- Wir wollen ein Zeichen setzen ge- orientiert; alle Einnahmen sollen nur gen die Alternativlosigkeit von zu- die laufenden Kosten decken. Darin nehmend aufwändig verpackten unterscheiden wir uns von einem Lebensmitteln. Wir wollen es auch herkömmlichen Bioladen. 12 www.bayreuth.bund-naturschutz.de Rundbrief Nr. 52 Aktuelles

Wir kooperieren mit Landwirten, sind hier stets willkommen. Verarbeitern und Naturschutzver- bänden. Die Zusammenarbeit mit Weitere Infos auf unserer Home- anderen Initiativen und Institutionen page: aus Bayreuth und der Region wollen wir weiter ausbauen. www.hamsterbacke-bayreuth.de Die Vereinsstruktur besteht aus mehreren Arbeitskreisen, in denen Heike Paintmayer sich bereits viele Aktive ehrenamt- für Hamsterbacke Bayreuth lich einbringen. Weitere Mitglieder Pflanzenbestimmungskurs für Laien

Der starke Rückgang der Artenviel- Flora zu entdecken und kennen zu falt ist spätestens seit dem Volksbe- lernen. Willkommen sind sowohl An- gehren in aller Munde. Was jedoch fänger ohne Vorkenntnisse, die eine nicht so sehr thematisiert wird, ist, praxisorientierte Starthilfe bekom- dass auch die Artenkenner immer men möchten, wie sie unbekannten weniger werden. Doch da man be- Pflanzen mit entsprechenden Hilfs- kannterweise nur das schützen mitteln, meist Bestimmungsbüchern, kann, was man kennt, ist es sehr auf die Spur kommen können, als auch schon etwas versiertere Pflan- zenfreunde, die vielleicht hin und wieder an die Grenzen ihrer Kennt- nisse und Möglichkeiten stoßen und weiterführende Unterstützung wol- len. Die Idee war, über das Jahr hinweg mehrere Termine anzubieten, um verschiedene jahreszeittypische Pflanzen entdecken zu können bzw. manche Pflanzen in verschiedenen Phasen ihres Lebenszyklus zu se- hen (z.B. Blüte/Frucht). Wer will, kann an allen Terminen teilnehmen, wichtig, dass auch diesem Trend man kann aber auch zu jedem Ter- entgegengewirkt wird. Um dies zu min einzeln kommen. unterstützen, möchte der Bund Na- Es wird jeweils eine theoretische turschutz dieses Jahr einen Pflan- Einführung zu den Bestimmungs- zenbestimmungskurs anbieten. methoden und -büchern sowie bo- Dieser richtet sich an alle, die Inte- tanische Hintergründe zu den häu- resse daran haben, die heimische figsten Pflanzenfamilien geben, die Rundbrief Nr. 52 www.bayreuth.bund-naturschutz.de 13 Aktuelles das Bestimmen stark erleichtern. zeitnah nach Erhalt dieses Hefts, Dann wird in geeignetem Gelände damit wir einen Überblick bekom- unter fachkundiger Anleitung geübt. men und Termine festlegen können. Wenn gewünscht, kann z.B. im wei- Wir sammeln vorerst nur Interessen- teren Verlauf eine WhatsApp-Grup- Bekundungen. Wenn Sie uns schrei- pe gegründet werden, in der man ben, ist das noch keine verbindliche sich außerhalb des Kurses über ge- Anmeldung. Es wird in der Folge mit fundene Pflanzen austauschen und den Interessenten nach passenden gegenseitig bei der Bestimmung Terminen gesucht. Schreiben Sie in helfen kann. Ihre Mail bitte neben ihrem Namen Denkbar wäre auch, dass ein Wild- hinein, ob Sie schon Vorkenntnisse pflanzen-Stammtisch aus dem Kurs haben, über welche Bestimmungs- hervorgeht. Wir sind gespannt, was bücher sie gegebenenfalls verfügen sich entwickelt! Da das aber bis- und ob Sie nur an einem Termin her alles nur Ideen sind, wollen wir oder auch an mehreren interessiert erst einmal sehen, wie diese ange- wären. Der Kurs wird von der Kräu- nommen werden. Deshalb die Bitte: terpädagogin Veronika Hartmann Falls Sie Interesse haben, dass ein geleitet. E-Mails bitte an: solcher Kurs zustande kommt, auch [email protected] . wenn sie nur an einem einzelnen Termin teilnehmen möchten, schrei- Veronika Hartmann ben Sie uns am besten möglichst

Klimawandel

Dr. Johannes Lüers saß am Anfang die Klimadiagnose - und ein Fazit so unscheinbar da, wie ein stiller daraus ist: Wir könnten in Pegnitz Rentner. Aber er entpuppte sich als schon Wein anbauen. Die Wär- ein phänomenaler Fachmann, als me dafür haben wir (auf 100 Jahre ein Kämpfer fürs Klima wie einst die hochgerechnet plus 4 Grad über 68er, als ein Mann mit klarem, wei- dem eigentlich normalen Mittel). Es tem Wissen. Er sprach so lebendig, ist nur noch keiner drauf gekommen. dass es niemandem zu viel wurde. Der Klimawandel (KW), den wir ge- Lange wurde danach diskutiert. Und rade erleben, ist die größte Verän- danach sagte er zu mir: „Ich hab ja derung seit 100 Millionen Jahren, gar nicht gesagt, wie schlimm es gravierender als der Meteoritenein- wirklich um die Erde steht. Ich kann schlag vor 65 Mill Jahren oder der die Leute ja nicht demotivieren.“ Ausbruch von 1000 Vulkanen. „Und In Köln geboren und in Trier stu- diese Veränderung ist vom Men- dierend, kam Dr. Lüers 2002 nach schen verursacht.“ Der Mensch Bayreuth, wo er habilitierte. Hier holzte z. B. den Hambacher Forst, betreute er Versuchsanlagen für einst der größte Wald Europas, auf 14 www.bayreuth.bund-naturschutz.de Rundbrief Nr. 52 Aktuelles

5% ab. Und er stellt erstmals in der Folgen meist viele Jahre bis Jahr- Geschichte selbst Schadstoffe her. zehnte vergehen können. Würde wir „Das ist eine Kette, und sie geschieht sofort hitzekrank, würden wir sofort nicht aus Versehen. Täglich geht sie handeln. So aber sind es wohl nur bewusst weiter. Ich könnte bis Weih- die Fridays-Kinder, die geschockt nachten Tausende Bilder unserer sind. Es geht ja um ihre Zukunft. Wir Erdzerstörung zeigen, und ich bin als Erwachsene sind dickfellig. Lü- dann noch nicht fertig.“ ers: „Wir kriegen das Verursachen War ein Taifun bisher nur kurze Zeit nicht mit, wegen der fehlenden So- an einem Fleck, so Lüers, wird er fortfolgen. Das ist ein ganz großes künftig eine Woche stehen bleiben. psychologisches Problem, ein gene- „Damit können Sie rechnen.“ Wir be- tisches Manko.“ kommen erheblich stärkere und zer- Es gibt zwei Wege der Reaktion: 1. störerische Wirbelstürme als vor 50 Sich anpassen, weil die Ursachen Jahren. „Die Energie dafür ist da.“ bereits geschehen sind und der Die Erdoberfläche besteht derzeit Wandel unausweichlich ist. Das zu 70% aus Wasser und zu 30% aus heißt z.B. Parks in die Städte set- Land. Sie hat eine Durchschnitts- zen, Bäume und Wasserflächen. 2. temperatur von 14 Grad, wenn die Die direkten Ursachen, das aktuelle eingestrahlte Sonnenenergie der ins Verbrennen der fossilen Stoffe ein- kalte All zurückgestrahlten Energie stellen. entspricht. Aber diese Balance ist Auch in Oberfranken sind noch nicht weg, weil durch den CO2-Ausstoß alle Folgen sichtbar. „Wir stehen des Menschen 2 Watt pro Sekunde noch am Anfang.“ Aber wir sehen an Energie auf der Erde zurückblei- schon massive Starkregen und lan- ben. Vor allem das Meer heizt sich ge Dürrezeiten dazwischen. Viele langsam auf, was zu Umwälzungen dieser Regenmassen dringen dann von Wärme in die Tiefe führt und aber nicht in den Boden, sondern gewaltige Ozeanströmungen ver- fließen oberirdisch weg und zerstö- ändert. Die Erwärmung der Meere ren dabei unsere Infrastruktur. Die bleibt und verändert das gesamte Pflanzen leiden und das Grundwas- Erdsystem auf Dauer. Global, Land ser fehlt. und Ozeane gemittelt, sind es nach Das langjährige Jahresmittel in Bay- 100 Jahren 0,8 Grad zusätzlich. An reuth beträgt 7,3 Grad (Referenz Land sind es jedoch bereits 1,5 Grad 1961-1990). Beim derzeitigen Er- zusätzlich. In Deutschland schon 2 wärmungsgrad hat sich die Region Grad und in Pegnitz 4 Grad mehr. Oberfranken, hochgerechnet auf Wenn wir weiter fossile Stoffe (Koh- 100 Jahre, bereits um gut 4 Grad le, Öl, Erdgas) verheizen, wird es er- aufgeheizt. Das Jahr 2018 war nicht heblich schlimmer. Aber der Mensch nur in Oberfranken, sondern auch macht munter weiter, weil zwischen global ein Rekordjahr, und heuer den Ursachen und dem Eintritt der passiert das noch einmal. „Deutsch- Rundbrief Nr. 52 www.bayreuth.bund-naturschutz.de 15 Aktuelles land ist einer der Punkte der Erde, „Das ist beispiellos in den letzten wo sich die Klimakrise deutlich be- 650 000 Jahren.“ merkbar macht. Wir sind im oberen Methan entsteht nicht nur beim Fur- Mittelfeld.“ zen von Rind und Schaf, sondern Was passiert? Die Puffer (Ozeane) auch, wenn Permafrostböden auf- laufen zu, werden überwärmt, „und tauen (wo es gespeichert ist) und das Klima-Signal wird sichtbarer“. Mikroorganismen im arktischen Bo- Auch in Oberfranken sind die Folgen den aufwachen, die 20 000 Jahre "sehr beeindruckend“. Z. B. sinkt die schliefen. Bei einer minimalen Tem- Regenmenge im Frühjahr (v. a. im peraturerhöhung starten sie durch, April) rapide und steigt leicht im fressen und produzieren Methan. Herbst (September). „Die Verteilung „Sie sind träge. Was wir da bisher er- des Regens über das Jahr hinweg lebten, ist erst der Anfang.“ wird sich erheblich und zu Unguns- Wissenschaftler sahen das schon ten ändern“, so Lüers. „Starkregen- vor 100 Jahren voraus. Aber ihre zeiten im Wechsel mit langen Tro- Warnungen verhallten. Wir brau- ckenzeiten. In Europa kommt die chen nur zur Venus zu schauen, Monsunisierung, d. h. zwei oder deren Oberfläche dank zu viel CO2 drei Regensaisons und lange Dür- gut 500 Grad heiß ist. Bis zum Jahr re.“ Die Bauern und Förster können 2017, so Lüers, wurden schon 2300 nicht mehr planen. Pflanzen gehen Gigatonnen CO2 „in die Luft gepu- ein. „Der Mensch muss die Kultur- stet“. Es könnten noch knapp 1000 landschaft anpassen.“ Gigatonnen fossilen CO2 freige- Lüers zeigte Zahlen zum Jahr 2018. setzt werden, soll es bei einer Er- Bei den Temperaturen war der April derwärmung von 2 Grad bleiben. der wärmste seit 170 Jahren, der Nach 26 Jahren ab heute wären die- Mai der drittwärmste, der August der se 2 Grad erreicht. Will man bei 1,5 zweitwärmste. Beim Regen gab es Grad stoppen, haben wir nur noch 8 den zehnttrockensten Februar, den Jahre Zeit. Denn in jeder Sekunde vierttrockensten August und zwölft- gehen 1332 Tonnen CO2 raus. „Un- trockensten November. „Da machen sere Kinder gehen deshalb zu Recht die Pflanzen zu.“ Jetzt der Winter- auf die Straße.“ einbruch mit extremem Schneefall Aber was macht das Klimapaket? in Frankreich hätte auch bei uns die Es setzt Fristen bis 2050 und 2080 Stromtrassen knicken können. - und kegelt die Wind- und Sonnene- Früher dauerte es 10 000 Jahre, um nergie auf Null, auf die man absolut global 4 oder 5 Grad mehr Wärme setzen müsste, will man den Klima- zu erzeugen. Heute geschieht das wandel stoppen. Deutschland heizt in 100 Jahren - seit die Industrie also weiter Kohle, Öl und Gas (Erd- für 45 % mehr CO2 sorgt, seit sie gas besteht zu 90% aus Methan) das Methan um 155 % erhöht. (Me- - „und wir schauen in die Röhre“. than ist 35fach schädlicher als CO2). Lüers: „Nur wenn alle zusammenar- 16 www.bayreuth.bund-naturschutz.de Rundbrief Nr. 52 Aktuelles beiten, geht es. Wenn wir auf sau- Auch ein Ozean voller Wald wäre bere Energie setzen. Davon gibt es zu klein. Es gibt nur die Algen und genug. Wir müssen sie nur nutzen. Korallen in den Meeren, die das Dann könnten wir nachhaltig und fair schaffen. Wenn sie ihre Kalkscha- auf der Erde leben. Wir müssen da- len bauen, nehmen sie CO2 auf für nichts neu erfinden, sondern nur (unsere Fränkische-Schweiz-Felsen das Vorhandene gut lenken. Es gibt bestehen aus solchen Schalen, also schon Gezeitenkraftwerke, Fluss- massiv aus Karbonaten, Salzen des turbinen, Deltaturbinen. Das ist al- im Wasser zu Kohlensäure gelösten les in der Schublade, ausgereift und CO2). Aber die Algen arbeiten nur über 20 Jahre wartungsfrei.“ bei kaltem Wasser. Korallenstöcke Aber Pegnitz steuert auf über 45 sterben in warmem Wasser. Ein Grad im Schatten zu, „weil die Erde warmer Ozean ist sauer, was die mit Energie aufgepumpt wird“. Die Kalkbildung verhindert. 40-Grad-Grenze purzelt jetzt schon Dr. Lüers‘ Schlusswort: „Leute, es vielerorts in Deutschland, „und in gibt nur eine Lösung: Einstellen des ein, zwei Jahrzehnten fallen die Verbrennens von fossilen Stoffen. 50-Grad-Grenzen in Mitteleuro- Wir müssen nichts verbrennen, weil pa, das ist sicher. Wir bekommen schon alles andere da ist. Wir müs- nachts 30 Grad, und das über zwei sen den CO2-Ausstoß auch nicht Wochen. Unser Körper kann nicht um 100 % senken, einen nicht zu mehr schwitzen, es wird lebensge- großen Teil würde eine gesunde fährlich. Haben wir ein paar Tage Erde puffern. Ein wenig CO2 hilft lang 42 Grad, brauchen wir einen den Pflanzen sogar. Wir müssen al- Kühlraum. Kühe, die sich bei 4 Grad les auf ein normales Maß zurückfah- am wohlsten fühlen, sehen Sie dann ren. Die Dosis macht´s.“ kilometerweit tot liegen.“ Er verwies auf die Arte-Reihe „Mit Lüers warnte auch vor schmel- offenen Karten“ (samstags je 15 zendem uraltem Methaneis, Minuten zu sehen), wo Wissen- welches tiefer in den Ozeanen unter schaftler zeigten, dass die Erde 20 Schlamm verborgen liegt, etwa im Mrd. Menschen ernähren könnte, Golf von Mexiko. Ein Zehntel-Grad wenn man alles fair verteilt und die Erwärmung genügt, um das Eis auf- richtigen Pflanzen am richtigen Ort zutauen und Methan freizusetzen. nachhaltig anbauen würde. Ohne Die UNO versteigerte schon Mee- Kunstdünger und Gifte. Denn die resboden, um Methan und Erze ab- Gift- und Düngerherstellung ist zubauen. Auch Deutschland hat sei- Raubbau und zudem die größte ne Claims im Pazifik und Indischen Energieverschwendung. Ozean bereits abgesteckt. Lüers zum Schluss: Unsere Waldflä- Thomas Knauber und Dr. Johannes che reicht nicht, um alles vom Men- Lüers schen freigesetzt CO2 zu schlucken. Rundbrief Nr. 52 www.bayreuth.bund-naturschutz.de 17 Aktuelles

Landwirtschaft

Landwirtschaft und Politik es sich für sie auch lohnt. Das Geld ist vorhanden. Ein Betrieb, der 1000 Am 22.10.2019 demonstrierten die Hektar bewirtschaftet, bekommt von Bauern in Bayreuth mit 1050 Trak- der EU 266 380 € ausgezahlt. Eine toren. Hierzu schrieb ich den fol- Deckelung etwa auf 100 000 €, wie genden Leserbrief, den der Kurier es die bayerische Agrarministerin allerdings brutal gekürzt hat: Michaela Kaniber vorschlägt, hat der Bauernverband bisher verhindert. In „Dass die Bauern mit einer Aktion diese reine Flächenprämie (1. Säu- wie am Dienstag auf ihre missliche le) fließen zur Zeit in Deutschland Lage aufmerksam machen, war 77 Prozent der EU-Gelder. Für alle längst überfällig. Über ihre Ziele, Naturschutzprogramme, für das was sie ändern wollen, darüber er- Kulturlandschaftsprogramm, für die fährt man im Kurier allerdings wenig ökologische Landwirtschaft und die Konkretes. Im Hintergrund stehen Dorferneuerung (2. Säule) sind nur natürlich der Artenschwund und die 23 Prozent der EU-Mittel übrig. Hier Grundwasserbelastung. Hier sind muss umgeschichtet werden zugun- die Bauern eindeutig die Hauptver- sten der Familienbetriebe, die es in ursacher, aber nicht die eigentlich Bayern ja noch gibt. Schuldigen. Schuld sind die Politi- ker, welche in der Vergangenheit die 2. Der Einsatz von Pestiziden muss Weichen in Richtung Agrarindustrie spürbar verringert werden. Jetzt gestellt haben, schuld ist der Bau- wird ja rein vorbeugend und auf der ernverband, der sich schon längst gesamten Fläche gespritzt. Rund- von dem Leitbild der „bäuerlichen um-Vernichter wie das Glyphosat Landwirtschaft“ verabschiedet hat. sind ganz zu verbieten. Die Öko- Die Folgen sind für die Natur und die bauern zeigen übrigens seit Jahr- Bauern (Höfesterben!) in gleicher zehnten, dass man auch völlig ohne Weise schlimm. Gift auskommen kann.

Was ist zu tun? Nicht nur bei Um- 3. Der Tierbestand muss an die Flä- weltschützern besteht Einigkeit da- che gebunden werden. Damit wäre rüber, dass sich Folgendes ändern das Nitratproblem weitgehend ge- muss: löst, es gäbe nicht mehr die jetzige Überproduktion von Fleisch und 1. Man braucht bei Äckern und Wie- Milch, die den Bauern die Preise ru- sen entsprechende Randstreifen, iniert, vor allem aber würde die Mas- die nicht intensiv genutzt werden. sentierhaltung zurückgedrängt. Für diese Einschränkung müssen die Bauern so bezahlt werden, dass Wenn der Rahmen stimmt, dann 18 www.bayreuth.bund-naturschutz.de Rundbrief Nr. 52 Aktuelles

kann man sich kleinliche Gängelung Landwirtschaft und Verbraucher etwa bei Terminen für Mahd oder Düngung sparen und ärgerlichen 1950 gab ein 4-Personenhaushalt bürokratischen Aufwand vermin- für Lebensmittel 43 % seines Ein- dern.“ kommens aus; 1960 waren es noch 35 %, 1970 26%, 1980 19,6 %, 1992 Inzwischen hat am 26. 11. 2019 in 14 %, 2010 11,2 %, jetzt sind wir bei Berlin eine beeindruckende De- 9-10 %. Angesichts dieser Zahlen monstration der Bauern mit 8600 stellt sich doch die Frage: Waren die Traktoren und rund 40 000 Teilneh- Deutschen früher so viel reicher? mern stattgefunden. Leider zeigte Die Franzosen geben etwa ein Drit- sich hier sehr deutlich, dass die tel ihres Einkommens für Lebens- verantwortlichen Politikerinnen und mittel aus. Verdienen sie dreimal so Politiker immer noch nicht verstan- viel wie wir? den haben oder nicht verstehen wollen, dass die Landwirtschafts- Man darf freilich nicht übersehen, politik grundlegend geändert wer- dass es Leute gibt, die auch bei Le- den muss. Und die Mehrzahl der bensmitteln sparen müssen. Doch Bauern merkt nicht, dass sie auf für sie sind nicht Aldi und Lidl zu- den falschen Weg gewiesen wur- ständig, hier muss unser Sozialstaat den und dass die Naturschützer ihre helfen. Freunde sind. Helmut Korn Bayreuth, den 2. 12. 2019

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Minderung Städtischer Klima- und Ozon-Risiken (MiSKOR) Im Verbundprojekt „Klimawandel auch eine Vielzahl von negativen und Gesundheit“ (VKG www.vkg. Auswirkungen auf die direkten ur- bayern.de) gefördert und finanziert banen und anliegenden ländlichen durch die Bayerischen Staatsmi- Gebiete: Die hohe Dichte von be- nisterien für Umwelt und Verbrau- bauter Infrastruktur und deren Nut- cherschutz (StMUV) sowie für Ge- zung durch den Menschen verur- sundheit und Pflege (StMGP) mit sacht Produktion und Veränderung Unterstützung des Bayerischen des Transports von Wärme, Was-

Landesamtes für Umwelt sowie des ser, Luft und deren Schadstoffen Landesamtes für Gesundheit und und schafft somit Mikroklimate, die Lebensmittelsicherheit einen direkten Einfluss auf die Ge- Städte sind ein integraler Bestand- sundheit von Mensch, Pflanze, Tier teil unserer modernen Gesellschaft und Infrastruktur und damit auf das und dienen als Zentren für Wohnen, Wohlbefinden bzw. deren Leistungs- Dienstleistung, Industrie und Ver- und Funktionsfähigkeit haben. Je- kehr. Neben positiven Funktionen doch die große Herausforderung für haben urbane Regionen jedoch unsere Städte ist die rezente durch 20 www.bayreuth.bund-naturschutz.de Rundbrief Nr. 52 Aktuelles

uns Menschen verursachte Verän- derung des Erdklimas und dessen MiSKORs Ziel ist, durch ein dichtes erhebliche Auswirkungen auf das Messnetz in der Stadt Bayreuth und städtische Leben. darauf aufbauender Computersi- Hier setzt das Projekt „Minderung mulationen ein besseres Ursachen- Städtischer Klima- und Ozon-Ri- verständnis zu schaffen und in der siken (MiSKOR)“ im bayerischen Praxis anwendbare Planungshilfen Forschungsverbund „Klimawandel zu entwickeln, um die negativen und Gesundheit“ (www.vkg.bayern. Folgen des Klimawandels abzumil- de) an. Die Stadt Bayreuth soll hier dern. Wir streben an, dass Bayreuth als Modellstadt für Nordbayern somit eine richtungsweisende Vor- dienen, denn gerade für die vielen bildfunktion für die Entwicklung an- kleinen und mittelgroßen Städte in derer Städte mit ähnlicher Lage und Bayern bietet sich eine große Chan- Einwohnerzahl ausübt. ce. Diese Städte mit einer Einwoh- nerzahl ähnlich der in Bayreuth (ca. Das MiSKOR-Team (Professuren 70000) haben das Potenzial, auf- Mikrometeorologie und Klimatolo- grund ihrer geringeren räumlichen gie) der Universität Bayreuth hat Erstreckung durch die Umsetzung in enger Zusammenarbeit mit der gezielter und vorausschauender Stadtverwaltung Bayreuth das Planungsmaßnahmen den urbanen stadtmeteorologische MiSKOR- Klimaeffekt abzuschwächen bzw. Messnetz bestehend aus 12 auto- sehr stark zu reduzieren. Damit matischen Wetterstationen im Som- können der bioklimatische Stress mer 2018 aufgebaut und wertet die und die Ozonbelastung von Mensch, Messdaten seitdem wissenschaft- Tier und Infrastruktur vermindert lich aus. Im Sommer 2019 wurden und die Gesundheit verbessert wer- drei weitere Messstationen, zwei den. davon rechts der Autobahn A9 am

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Eichelberg und unterhalb von St. dass auch kleinere und mittelgroße Johannis in Betrieb genommen. Städte unter gleichgroßen, systema- Über die Webseite www.bayceer. tischen, bioklimatischen Stressoren uni-bayreuth.de/miskor lassen sich und Folgen der Luftverschmutzung eine ausführliche Projektbeschrei- leiden wie große Metropolen, je- bung, die Standorte der Messstati- doch mit dem Vorteil, dass sich hier onen und in Echtzeit die aktuellen mehr umsetzbare Möglichkeiten Messdaten aller Stationen aus den für auf wissenschaftlichen Erkennt- verschiedenen Stadtteilen Bay- nissen beruhender Stadtplanung reuths finden. in enger Kooperation mit lokalen Basierend auf unseren bisherigen Akteuren ergeben. So wurde das MiSKOR-Messungen und deren er- MiSKOR-Projekt mit ersten Ergeb- ster Auswertung zeigt sich eindeutig, nissen auf Einladung der Oberbür-

22 www.bayreuth.bund-naturschutz.de Rundbrief Nr. 52 Aktuelles

germeisterin Merk-Erbe auf der sionen auf der kommunalen Ebene Bayreuther Stadtratssitzung vom 26. als eine Klimaschutz-Forderung des Juni 2019 in großer Runde durch BUND-Naturschutzes in Bayern Prof. Dr. Christoph Thomas und Dr. entwickelt werden. Das Projekt und Lüers vorgestellt und von Prof. Chri- die Ergebnisse als ein wichtiger Bei- stoph Thomas die Einrichtung eines trag zur Bewältigung der durch uns breit aufgestellten, verbindlichen Menschen verursachten Klimakri- Beratungsgremiums bzw. Beirats se wurden 2019 (und werden auch zur nachhaltigen Klimaentwicklung 2020) auf zahlreichen BN-Veran- in der Stadt Bayreuth für Politik und staltungen vorgestellt. Stadtplanung vorgeschlagen. Die Idee weitergedacht, könnte die bay- Dr. Johannes Lüers und Prof. Dr. ernweite (gesetzliche) Einrichtung Christoph Thomas (Leiter des Pro- solcher verbindlichen Klimakommis- jekts)

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Mit Pflanzenkohle CO2 aus der Atmosphäre holen!

Einige Regierungen, auch die ben mit organischen Abfällen erfolg- deutsche, stellen die Bewohnbar- reich an sich unfruchtbare Böden keit unseres Planeten zugunsten verbessert (s. Rundbrief Nr. 43 S. der fossilen Energiewirtschaft of- 28). Wesentlicher Bestandteil dieser fen zur Disposition. Sie ignorieren, „Terra Preta“ ist geeignete Holzkoh- dass die Klimakatastrophe bereits le. Sie verfügt über eine sehr große in vollem Gang ist. Hier hat sie es Oberfläche und kann Nährstoffe wie tatsächlich geschafft, den Ausbau Nitrat pflanzenverfügbar speichern. erneuerbarer Energiebereitstellung Doch nicht jede Holzkohle ist ge- mit trickreicher Gesetzgebung und eignet. In Grillholzkohle verstopfen begleitender Propaganda fast zum unter anderem giftige PAK (Poly- Stillstand zu bringen. Auf bessere cyclische aromatische Kohlenwas- Zeiten zu warten und vielleicht noch serstoffe) die für den Stoffaustausch schnell Venedig zu besuchen, bevor wichtigen Poren. Wie entsteht also es dasselbe Schicksal ereilt wie das geeignete Holzkohle? antike Alexandria auf der anderen Genau genommen brennt nicht das Seite des Mittelmeeres, sollte keine Holz, sondern Gase, die aus dem Option sein. Es lohnt sich weiter, zu erhitzten Holz entweichen. Werden Wind und Sonne als Energieträger alle Gase verbrannt, entstehen kein zu stehen, den Kampf gegen die Rauch und keine Rückstände. Ein Bürokratie aufzunehmen und Solar- geeignetes Gerät („Pyrolyseofen“) und Windenergieanlagen zu errich- sorgt dafür, dass sämtliche erhitzten ten damit weniger CO2 und Methan Gase durch eine Feuerfront strömen, aus Kohle und Erdgas entweichen. die diese verbrennt und zusätzlich Umgekehrt steht eine weitere Opti- den unteren Bereich sauerstofffrei on zur Verfügung, nämlich CO2 aus hält. Der schweizer Landmaschi- der Atmosphäre als festen Kohlen- nenschlosser und Tüftler Markus stoff in der oberen humosen Boden- Koller hat einen entprechenden schicht zu binden. Etwa die Hälfte Pyrolyseofen „Kon Tiki“ entwickelt. der organischen Bodensubstanz Das Modell darf jeder nachbauen: besteht aus Kohlenstoff. Sie ist we- http://www.ithaka-journal.net/kon- sentlich für die Bodenfruchtbarkeit. tiki-die-demokratisierung-der-pflan- Gerade in unseren humusarmen in- zenkohleproduktion. tensiv bewirtschafteten Ackerböden Der Lindenhof in Bayreuth hat ei- könnte also der Kohlenstoff aus der nen „Kon Tiki“ erworben und mit Luft wertvolle Dienste leisten. Doch der damit hergestellten Holzkohle wie bringt man ihn dorthin? Bereits umfangreiche Versuche zur Boden- die Ureinwohner Südamerikas ha- fruchtbarkeit angestellt. Die Ernteer- 24 www.bayreuth.bund-naturschutz.de Rundbrief Nr. 52 Information

Beispiel für einen kommerziel hergestellten Kon-Tiki der Firma prodana gebnisse können sich sehen lassen. Die Holzkohle steigert die Frucht- barkeit aber nur, wenn sie vorher mit Nährstoffen (z.B. Gülle, Brennessel- jauche) aufgeladen wurde. Den um- fassenden Sachbericht kann man online unter https://oberfranken.lbv.de/umwelt- stationen/lindenhof-1/projekte/ finden. Den Kon-Tiki kann man sich dort auch ausleihen oder gleich fer- tige Terra Preta erwerben.

Eckhard Sabarth

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Sind Bäume die Lösung ?

Die schlechte Nachricht zuerst: Der cherheit nur unter speziellen gün- Ausstoß des wichtigsten Treibhaus- stigen Bedingungen erreicht werden. gases CO2 weltweit ist bislang nicht Wesentlich besser schneiden ei- nige Böden ab. Je hö- her der Humusanteil,

desto besser die CO2 Speicherung, deswegen speichern insbesondere Waldböden, aber auch

Grünlandböden mehr CO2, als sie freisetzen, während

Ackerböden oft mehr CO2 freisetzen, als sie spei- chern. Besonders wichtig sind Torfmoore, die den

größten natürlichen CO2- Speicher an Land bilden. Die derzeit auf der Erde vorhandenen Moore (>3 Millionen km2) nehmen

0.37 Gigatonnen CO2 im Jahr auf. Andererseits ©Von Delorme - Eigenes Werk. Data from Dr. Pieter Tans, emittieren trockengelegte NOAA/ESRL and Dr. Ralph Keeling, Scripps Institution of Oce- anography., CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/ Moore jährlich 1.3 Giga- index.php?curid=46146497 tonnen CO2. Dabei gilt für Moore wie für alle anderen gebremst worden und lag 2018 etwa Böden, dass die Klimaerwärmung zwei Drittel über dem Referenzwert die Freisetzung von CO2 fördert und von 1990 (und mehr als dreimal so damit die CO2-Bilanz der Böden hoch wie 1960) und 2019 wird nicht verschlechtert. Die Wiedervernäs- besser. Genaueste Zahlen finden sung und Pflege von Mooren, ein sich unter: https://www.co2.earth/ Ende des Torfabbaus und Stopp (in Englisch). der Umwandlung großer Moore in Wenn wir es schon nicht schaffen, Acker- oder Plantagenflächen (z.B. den CO2-Ausstoß zu verringern viel- in Indonesien, Kongo....) ist daher leicht lässt das Gas sich ja irgendwie Arten- und Klimaschutz in einem. wieder einfangen? Seit etwa 20 Jah- Letztes Jahr haben Schweizer For- ren werden Ideen zur unterirdischen scher den Vorschlag gemacht, die

Einlagerung von CO2 geprüft, aber Fähigkeit von Bäumen, durch Pho- bislang konnte die notwendige Si- tosynthese mehr CO2 zu binden, als 26 www.bayreuth.bund-naturschutz.de Rundbrief Nr. 52 Information sie durch Atmung freisetzen, zur Auf der globalen Skala sind wir also

Verminderung des CO2-Gehaltes beim „Einfangen“ von CO2 ziemlich der Luft zu nutzen. Sie haben er- machtlos weder die großen Wälder, rechnet, dass für eine Aufnahme noch die großen Aufforstungsflä- von zwei Dritteln des von Menschen chen, noch die großen Moore liegen ausgestoßenen CO2 eine Milliar- auf deutschem Staatsgebiet. Wir de Hektar Land (also ein bisschen können nur durch unser Konsumver- mehr als die gesamte Landfläche halten mittelbar beeinflussen, was Chinas) neu mit Bäumen bepflanzt dort geschieht, indem wir Fleisch werden müsste. Derzeit sind 2,8 und Viehfutter südamerikanischer Milliarden ha der Erdoberfläche mit Herkunft ebenso wie Produkte mit Wäldern bedeckt und die Forscher hohem Palmölgehalt meiden. Auch meinen, es stünden zusätzlich noch können wir unsere Politiker so wäh- etwa 900 Millionen ha zur Verfü- len und beeinflussen, dass sie kei- gung, insbesondere in Russland, ne Handelsverträge schließen, die USA, Kanada, Australien, Brasilien den Verkauf solcher Produkte bei und China. Während diese Zahlen uns fördern aber das ist schon sehr inzwischen von anderen Studien als viel schwieriger. Ob diese Strategie deutlich zu hoch angesehen werden, langfristig erfolgreich sein wird, ist sind alle Wissenschaftler einig, dass aber keinesfalls klar, denn inzwi- die bestehenden Wälder unbedingt schen haben auch andere Volkswirt- erhalten werden müssen, insbeson- schaften das Geld, brasilianisches dere in den feuchten Tropen, wo die Rindfleisch und indonesisches Baumdichte in den Wäldern (und Palmöl zu kaufen und es steht uns damit auch die Photosyntheserate nicht zu, sie dafür zu kritisieren, pro Fläche) deutlich höher ist als in dass sie jetzt das konsumieren, was den gemäßigten Zonen. Ebenfalls wir die vergangenen Jahrzehnte für besteht Einigkeit darin, dass groß- selbstverständlich hielten. flächige Aufforstungen geeignet Ist es also nur Naturromantik, wenn sind, den weiteren Anstieg des CO2- wir uns hier in Bayern dafür einset- Gehaltes der Atmosphäre zumin- zen, Moore bestmöglich zu schüt- dest zu verlangsamen. Deutschland zen, alte Wälder zu erhalten und und Bayern sind da allerdings eher Bäume zu pflanzen ? belanglos, auch die 30 Mill. Bäume, Keinesfalls. Auch wenn der Bei- die unser Ministerpräsident pflan- trag zur globalen Verringerung des zen will, helfen nicht wirklich. Her- CO2- Anstiegs gering ist, sind die re- mann Barthel, Energiereferent beim gionalen und lokalen Effekte insbe- BUND Naturschutz, hat berechnet, sondere von intakten Wäldern und dass Bayern pro Jahr 72 Mt CO2 größeren Mooren beträchtlich. emittiert und der Wald dann 0,012 Wälder spielen im regionalen Was-

Mt CO2 pro Jahr binden würde also serhaushalt eine große Rolle, indem weniger als 0,02 %. sie durch Verdunstung von Wasser Rundbrief Nr. 52 www.bayreuth.bund-naturschutz.de 27 Information die Luftfeuchtigkeit erhöhen und mosphäre und tragen zur Feuch- zum Niederschlag beitragen. Dabei tigkeitssättigung des Bodens und gibt es lokale, regionale und durch zur Grundwasserbildung bei. Durch wiederum von Wäldern selbst pro- all diese Prozesse wirken sie aus- duzierte Luftdruckunterschiede gleichend auf den Wasserkreislauf, sogar kontinentale Effekte, indem können also die durch den Klima- sie dazu beitragen, Feuchtigkeit wandel hervorgerufenen Extremer- von den Ozeanen ins kontinentale eignisse (Trockenheit, Überflutung) Innere zu transportieren. Wälder mildern allerdings treten durch sind auch in der Lage, durch die eine Häufung dieser Ereignisse zu- nehmend Wald- schäden auf, die diese Funkti- onen beeinträch- tigen. Darüber hinaus leisten Wälder gemässigter Breiten ebenso wie Wasserober- flächen und sehr feuchte Wiesen (Moore) im Som- mer wesentliche Beiträge zur Globaler Wasserkreislauf Verringerung der nach oben gerichtete Bewegung der Oberflächentemperatur. Schweizer Feuchtigkeit und mitgeführter orga- Forscher haben in Mischwäldern nischer Stoffe und Mikroorganismen während einer Hitzewelle bis zu Niederschläge auszulösen. Die von 5,2°C kühlere Temperaturen ge- den Wäldern gebildete Feuchtigkeit messen als in der nicht bewaldeten trägt lokal zur Kühlung bei und die Umgebung. Sowohl Wälder als auch dadurch gebildeten Wolken reflek- Moore sind in der Lage, große Men- tieren das Sonnenlicht, d.h. vermin- gen an Wasser aufzunehmen und dern lokal die Strahlungsbelastung. stellen damit einen bedeutenden Satellitenbeobachtungen in Europa Teil des Hochwasserschutzes dar haben gezeigt, dass Wälder für die (insbesondere bei Folgen von Star- Wolkendynamik und damit für Sonne kregen). und Schatten sowie für Niederschlag Ein einzelner, erwachsener Baum von entscheidender Bedeutung sind. kann an einem heißen Tag hunder- Wälder, insbesondere in Berglagen, te Liter Wasser mit Hilfe von Son- „kämmen“ Feuchtigkeit aus der At- nenenergie verdunsten, was einer 28 www.bayreuth.bund-naturschutz.de Rundbrief Nr. 52 Information

Kühlleistung von 70 kWh pro 100 l sten ist, welche Vegetationsstruktur verdunstetem Wasser entspricht und –zusammensetzung den Kampf (ungefähr so viel wie zwei normale gegen den Klimawandel am besten Haushalts-Klimaanlagen pro Tag unterstützen, ist einzelfallabhän- verbrauchen). Damit tragen auch gig und bedarf der Planung durch Einzelbäume und „Grüne Oasen“ in Experten. Mit Sicherheit aber trägt der Stadt zur Kühlung bei. In den das Fällen gesunder, alter Bäume, USA hat man gemessen, dass für die Rodung bestehender Waldge- Städte, die innerhalb der natürlichen biete sowie die Umwandlung von Waldvegetation liegen (wie fast alle Grünflächen in Bauland dazu bei, Städte in Deutschland), der Tem- die Folgen des Klimawandels zu peraturunterschied zwischen be- verstärken. Es bleibt also genug zu bautem und unbebautem, mit Vege- tun. Dass wir darüber hinaus alles tation bedecktem Gebiet bis zu 3°C daran setzen müssen, unseren CO2 betragen kann, wobei der Grad der Ausstoß zu verringern, muss für den

Bodenversiegelung mit der Höhe sechstgrößten CO2-Emittenten welt- der Temperatur korreliert. Kleine- weit mit einem doppelt so hohen re Städte sowie Städte mit hohem Pro-Kopf-Ausstoß wie der Durch- Baum- und Grünflächenanteil sind schnitts-Weltbürger endlich zum messbar kühler als solche mit sehr Leitgedanken des privaten und po- dichter Bebauung. litischen Handelns werden. Wo Aufforstung oder eine Neuanla- ge von Grünen Oasen am sinnvoll- Prof. Dr. Sigrid Liede-Schumann

Matter et al. (2016). Rapid carbon mineralization Teuling et al. (2017). Observational evidence for for permanent disposal of anthropogenic carbon cloud cover enhancement over western European dioxide emissions. Science 352: 1312–1314 forests. Nature Communications 8: 722–727. 2 IUCN issues briefs: Peatlands and climate chan- ge, 2017. Renaud & Rebetez (2009). Comparison between open-site and below-canopy climatic conditions in https://www.umweltbildung.at Switzerland during the exceptionally hot summer of 2003. Agricultural and Forest Meteorology 149: Bastin et al. (2019). The global tree restoration po- 873–880 tential. Science, 365(6448), 76–79. Ellison et al. 2017. Lewis et al. (2019). Comment on „The global tree restoration potential“. Science 366(6463), Bounoua, L. et al. (2015). Impact of urbanization eaaz0388. on US surface climate. Environmental Research Letters 10.8: 084010. Ellison, D. et al. (2017) Trees, forests and water: Cool insights for a hot world. Global Environmental Klimaschutz in Zahlen, Ausgabe 2018. Bundesmi- Change 43: 51–61 nisterium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit.

Rundbrief Nr. 52 www.bayreuth.bund-naturschutz.de 29 Information

Energiewende – Mythen reloaded

Der Ruf der deutschen Energie- die wissenschaftlichen Fakten sind wende hat stark gelitten. Nach und welche Interessen dahinterste- Ansicht von Claudia Kemfert hen, wenn jemand solche Mythen handelt es sich bei den meisten heraufbeschwört. Argumenten gegen die Energie- Jetzt sind sie also wieder da. Die wende um Mythen. Hier räumt sie Angstmach-Kampagnen der Ener- mit den gängigsten Märchen auf giewende-Gegner haben wieder von Claudia Kemfert Hochkonjunktur. Und werden mit kompakten Marketing-Schlagwor- Claudia Kemfert leitet die Abteilung ten in die Social-Media-Kanäle ge- „Energie, Verkehr, Umwelt“ am Deut- schwemmt, auf dass sie sich dort schen Institut für Wirtschaftsfor- viral verbreiten mögen was sie lei- schung und ist Professorin für Ener- der tun. Deswegen habe ich einen gieökonomie und Nachhaltigkeit an kurzen Faktencheck zu den gän- der Hertie School of Governance. gigsten Mythen zusammengestellt: dpa Manche Mythen halten sich hart- #1 Mythos: „300 Mrd. Euro hat näckig: Die Energiewende sei zu die Energiewende gekostet und teuer, Öko-Strom zu zappelig, die nichts gebracht!“ Sonne zu schwach, der Wind zu still, der Speicher zu knapp und das Die Zahl „300 Milliarden“ ist gängig. Netz zu löchrig. So etwa klingt das Manchmal wird der Zeitraum „seit Klage-Stakkato der Energiewende- 2005“ benannt. Trotzdem bleibt in Gegner. Und wem das alles nicht der Regel diffus, von welchen Kos- genügt, dem wird final das Horror- ten genau die Rede ist. Wer nach- szenario der De-Industrialisierung fragt, wird meist auf die Förderung an die teuflische Wand gemalt. der erneuerbaren Energien verwie- Ein Déjà-vu: Vor über zehn Jah- sen (Einspeisevergütung nach dem ren begegneten mir überall diese EEG-Gesetz). Argumente. Die fossilen Großkon- Seit Beginn beträgt die Fördersum- zerne bliesen zum Angriff auf die me 167 Mrd. Euro, seit 2005 sind es deutsche Energiewende leider er- 152 Mrd. Euro, nachzulesen beim folgreich. Denn tatsächlich gelang Statistischen Bundesamt. Das sind es mithilfe dieser Mythen und Le- aber keine Kosten, sondern Inves- genden, die Energiewende auszu- titionen. Der Unterschied: Kaufe bremsen. Weswegen ich 2013 das ich ein Fahrrad, habe ich 200 Euro Buch „Kampf um Strom“ und 2016 Kosten. Kaufe ich das Rad, um das das Buch „Das fossile Imperium Bus-Ticket für 2 Euro zu sparen, schlägt zurück“ schrieb, um die My- habe ich schon nach 100 Fahrten then als Mythen zu entlarven, was die Kosten reingeholt und mit jeder 30 www.bayreuth.bund-naturschutz.de Rundbrief Nr. 52 Information weiteren Fahrt mit dem Rad 2 Euro Energien sind zwischen 2004 und mehr in der Tasche. Und nutze ich 2017 laut Bundeswirtschaftsminis- das Rad sogar für bezahlte Kurier- terium wirtschaftliche Impulse im fahrten, verdiene ich damit nach Wert von 240 Mrd. Euro entstan- kurzer Zeit so viel Geld, dass ich den. Außerdem haben die Inves- davon nicht nur das Rad, sondern titionen auch neue Arbeitsplätze vielleicht auch noch meine Miete hervorgebracht: Derzeit arbeiten bezahlen kann. über 330.000 Beschäftigte in der Das Gleiche gilt auch für die EEG- Erneuerbare-Energien-Branche. Förderung. Erneuerbare Ener- Zwischenzeitlich waren es deutlich gien wirken kostensenkend an der mehr, aber die permanenten ge- Strombörse, dadurch konnten die setzlichen Einschnitte infolge des Stromkosten gesenkt werden. Dass Mythen-Lobbyismus’ haben immer die Preise für dich und mich trotz- wieder Arbeitsplätze vernichtet; dem gestiegen sind, liegt nicht an zuerst in der Solarenergie, aktuell den Erneuerbaren Energien, son- auch in der Windenergie. Ohne My- dern daran, dass die Stromversor- then-Hokuspokus könnten es also ger die günstigen Börsenpreise deutlich mehr Arbeitsplätze sein. nicht an uns Verbraucher weiterge- Unterm Strich hat die Energiewen- geben haben. de also bisher gar nichts gekostet, Außerdem wurde der Import fos- sondern einen enormen Ertrag ge- siler Energien reduziert: Das Bun- bracht. Es muss also richtigerweise deswirtschaftsministerium (Jah- heißen: resbericht 2018) weist eingesparte Fakt ist: Die Energiewende hat seit Primärenergie aus (Abb. 28, S. 26) 2005 über 300 Mrd. Euro Gewinn und damit eingesparte Kosten von erwirtschaftet. etwa knapp 92 Mrd. Euro seit 2007. Allein dadurch vermindert sich die #2 Mythos: „Es gibt Geisterstrom Nettofördersumme auf 60 Mrd. aus Windanlagen, der 364 Millio- Euro. Wenn man dann noch die ver- nen Euro kostet!“ miedenen CO2-Emissionen und die damit unterbundenen Schäden (180 Nach dem Mythos „Zappelstrom“ Euro je Tonne CO2 laut Umweltbun- kommt nun der Mythos „Geister- desamt) hinzurechnet, ergeben sich strom“. Beides sind Begriffe, die auf der Plus-Seite insgesamt 327 sich zwar auf Tatsachen beziehen, Mrd. Euro seit 2005 und sogar 435 aber abwertend gemeint sind. „Zap- Mrd. Euro eingesparte Klimaschä- pelstrom“ ist das Schimpfwort für den seit 1990. Strom aus erneuerbaren Energien, Zu einer umfassenden volkswirt- der eben schwankt, weil der Wind schaftlichen Kosten-Nutzen-Be- unterschiedlich weht und die Sonne trachtung gehört aber mehr. Denn unterschiedlich scheint. durch die Förderung erneuerbarer „Geisterstrom“ bezieht sich auf Rundbrief Nr. 52 www.bayreuth.bund-naturschutz.de 31 Information

Strom, der in Windanlagen pro- Elefanten. duziert werden könnte, aber nicht Deswegen ist auch die ewige Li- produziert wird und zwar aufgrund tanei, die Netze würden bald nicht von Netzüberlastungen und –eng- mehr ausreichen, ein Lobbyisten- pässen. Dafür bekommen Windan- Märchen: Mit dem Kohleausstieg lagenbetreiber eine Entschädigung. werden nach und nach die trägen Ein solcher Vorgang ist im Wirt- Kohlekraftwerke verschwinden und schaftskontext völlig normal. Wenn nach und nach also auch die Net- jemand eine Pizza bestellt, sie dann zengpässe abnehmen. aber doch nicht isst, muss er sie Und weil wir gerade dabei sind: Den trotzdem bezahlen. Dieselben die überschüssigen Windstrom könnte von Geisterstrom herumschwadro- man eigentlich auch an lokale Ab- nieren, fordern für Kohlekraftwerke nehmer liefern oder in Power-to- gern „Bereitstellungsprämien“. Gas-Anlagen sinnvoll in Wasserstoff Im Hintergrund bei all diesen Begrif- oder „Power to Gas“ umwandeln. fen schwingt immer die These mit, Aber das ist derzeit nicht erlaubt. dass die Energiewende angeblich Deswegen wäre es dringend gebo- nicht funktioniert. Das ist Unsinn. ten, dafür die Rahmenbedingungen Denn die Tatsache, dass Windan- zu ändern. Und jetzt ratet mal, wer lagen abgeregelt werden müssen, dagegen ist! liegt an Netzengpässen. Die Ursa- Fakt ist: Geisterstrom gibt es nicht, chen dafür sind vielfältig. Aber ein aber Ausfallprämien für Windbe- Grund wird gern von Energiewen- treiber, wenn Kohlekraftwerke die de-Gegnern unterschlagen: Kohle- Netze blockieren. Die Kosten dafür kraftwerke stehen zu großen Teilen sind vernachlässigbar niedrig. Wer nördlich der Mainlinie, also da, wo das ändern will, sollte gesetzliche der meiste Wind weht. Wenn der Regelungen schaffen, die den Han- Wind weht, könnten sie eigentlich del und die Speicherung von über- runtergefahren werden. Aber weil schüssiger Windenergie ermögli- diese „CO2-Schleudern“ verdammt chen. unflexibel sind, müssen stattdessen die klimaschonenden Windanlagen #3 Mythos: „Bei Dunkelflauten abgeregelt werden. Das betrifft der- geht das Licht aus; denn es gibt zeit maximal ein Prozent der Strom- keine Speicher für erneuerbare menge, ist also eigentlich nicht der Energie!“ Rede wert. Und auch die scheinbar skandalösen 300 Mio. Euro „Aus- Der Begriff „Dunkelflaute“ ist eine fallprämie“ sind nur ein kleiner Be- weitere Wortschöpfung aus der trag der gesamten Stromkosten in Welt der Energiewende-Gegner. Deutschland, nämlich unter drei Gemeint sind Zeiten, in denen der Prozent. Aber wer Mythen verbrei- Wind nicht weht und die Sonne nicht ten will, macht gern aus Mücken scheint. Kombiniert wird das Wort 32 www.bayreuth.bund-naturschutz.de Rundbrief Nr. 52 Information gern mit der Behauptung, dass es #4 Mythos: „Wasserstoff ist das keine Speicher gibt und zwar weil neue Öl!“ das technisch nicht möglich sei und/ oder weil die so riesig sein müssten, Die Umstellung der Wirtschaft auf dass das gar nicht geht. Zahlreiche eine klimaschonende Lebensweise Studien haben das widerlegt. sei ohne Energiewende möglich, be- Wenn man wollte und dafür die haupten manche Gegner. Man müs- Rahmenbedingungen schaffen se, so heißt es gern, einfach „tech- würde, könnten heute schon Pump- nologieoffen“ bleiben. Dann würde speicherkraftwerke, Wasserstoff-, Wasserstoff sich als Heilsbringer für Wärmespeicher usw. ohne wei- die Mobilität von morgen erweisen. teres zum Einsatz kommen, wenn Und alles kann so weiter gehen wie man die Hemmnisse beseitigt. Es bisher. Statt Benzin oder Diesel wird gibt dafür ausreichend viele geeig- halt Wasserstoff „getankt“. nete Speicher-Technologien. Aber Manchmal wird im Mythen-Labor ar- für die Energiewende braucht man gumentativ sogar noch eine Schip- gar nicht so viel Speicher, wie gern pe draufgelegt: Wasserstoff-Fahr- behauptet wird. Die sogenannte zeuge seien ökologisch vorteilhafter Residuallast, also die Differenz zwi- als Elektroautos. Das lässt sich bei schen benötigter Leis-tung und von einer nüchternen Gegenüberstel- nicht regulierbaren Kraftwerken er- lung nicht aufrechterhalten. brachter Leistung ist ein Bruchteil Vereinzelt gibt es richtig krasse dessen, was durch die Mythen ver- Einwände gegen E-Mobilität: Elek- breitet wird. troautos würden in Wahrheit Kohle- Extremszenarien für die Zukunft zei- strom verbrauchen und Kinderarbeit gen, dass insbesondere die Flexibi- fördern. Beides können wir verhin- lität des Systems (dabei wird auch dern, indem wir E-Mobilität mit ei- die Nachfrage flexibel gesteuert) ner konsequenten Energiewende, sowie der Einsatz von überschau- Sozial- und Nachhaltigkeitsstan- baren Langfristspeichern wie Bio- dard beim Ressourcenabbau inter- gas und „Power to Gas“ problemlos national verbindlich einfordern und Schwankungen in der Stromproduk- 100-Prozent-Recycling-Vorgaben tion bei Extremwetter überbrücken von Batterien festsetzen. kann. Fakt ist: „Dunkelflauten“ wer- Kommen wir zum Thema Was- den skandalisiert. Es gibt ausrei- serstoff und seiner Herstellung, chend Speichermöglichkeiten auch Nutzung, seinen Vorteilen und für Extremwetter-Zeiten. Nachteilen. Ja, es stimmt: Brenn- stoffzellen-Fahrzeuge verursachen nur wenig Emissionen und haben längere Reichweiten als Elektro- autos. Aber sie sind extrem ineffi- zient. Um nämlich den Wasserstoff Rundbrief Nr. 52 www.bayreuth.bund-naturschutz.de 33 Information für einen Kilometer Fahrt mit dem Pseudo-Informationen anspringen. Brennstoffzellen-Fahrzeug zu pro- Gott sei Dank ist die Mehrheit der duzieren, braucht man genauso viel Bevölkerung mittlerweile weiter: Die Energie wie für acht Kilometer mit Technologien sind vorhanden, sie dem Elektroauto. müssen nur zum Einsatz kommen. Wo soll diese Energie herkommen? Es gibt schon heute Praxisbeispiele, Und ist es uns das wert? Solchen dass und wie eine Welt aus 100 Pro- Mehraufwand wird man nur dort zent erneuerbarer Energien funktio- aufbringen wollen, wo es keine oder nieren kann. Es gibt auch Modelle kaum klimaschonende Alternativen und Lösungen, um die bislang feh- gibt, also im Schwerlastverkehr, lenden ökonomischen Anreize und bei Schiffen oder Flugzeugen. Für Rahmenbedingungen zu schaffen, Kleinwagen im Individualverkehr, damit die Industrie den Umstieg in wie wir ihn heute kennen, lohnt sich eine klimafreundliche Produktion dieser Aufwand ganz sicher nicht. vollzieht. Die Bereitschaft wächst. Dafür wäre Wasserstoff viel zu teuer. Selbst die großen Energiekonzerne Außerdem muss man für die Erzeu- setzen inzwischen voll auf erneu- gung und den Vertrieb von Wasser- erbare Energien. Sie wissen, dass stoff erst eine Infrastruktur schaf- es in Zukunft eine dezentrale, auf fen (also Produktionsstäten und erneuerbaren Energien basieren- Tankstellen). Das wäre eine zweite de Strom- und Energieerzeugung Struktur parallel zu der Ökostrom- geben wird. Sie wissen, dass es Produktions-Infrastruktur, die wir prosumer-basierte Speicherlö- bereits haben und die wir mit Lade- sungen kombiniert mit dezentraler stationen leicht ausbauen können. Solarenergie samt Wärmespeicher Wasserstoff ist aber genau wie das geben wird. Und sie haben bereits ebenfalls oft diskutierte Power-to- begonnen, ihre Geschäftsmodelle Gas (PtG) ein guter Langfrist-Spei- entsprechend umzustellen. cher. Dafür gibt es gute Ideen. Einer Vollversorgung mit erneuer- Fakt ist: Wasserstoff ist eine gute baren Energien steht somit nichts Langfrist-Speicher-Lösung, aber als mehr im Wege, es sei denn, man Treibstoff für Autos viel zu teuer. hört auf die laut schreienden Ewig- Warum kursieren Mythen über die Gestrigen, die leicht widerlegbare Energiewende derzeit wieder? Mythen in die Welt setzen. Wir Über die Gründe, warum einige sollten uns von ihnen nicht den Menschen entgegen aller wissen- Spaß an der Zukunft nehmen las- schaftlichen Erkenntnisse solche sen. Klimaschutz ist eine Chance. rhetorisch geschickt verpackten Nutzen wir sie! Mythen verbreiten, kann man nur spekulieren. Manche Politiker erhof- aus Capital 20.11.2019 fen sich vielleicht Wählerstimmen von Menschen, die emotional auf 34 www.bayreuth.bund-naturschutz.de Rundbrief Nr. 52 Information

Unter einem Staudamm leben niemals! Zeitzeugen berichten Viele sind nicht mehr übrig von den Stausee schmackhaft zu machen, Püttlacher Bürgern, die in den sieb- schwärmte ihnen von Ruder- und ziger und achtziger Jahren das klei- Segelbooten vor, von Bootsstegen ne Dorf am Ostrand der Fränkischen und Cafés, Hotels, Arbeitsplätzen Schweiz vor einem überdimensio- und einem florierenden Tourismus, nierten Stausee bewahrten. Zwei ja, man karrte die Püttlacher sogar davon sind der hochbetagte Ludwig mit dem Bus in die damals entste- Körber (am 10.10.19 verstorben im hende Fränkische Seenplatte, um Alter von knapp 92 Jahren), damals sie für das Vorhaben zu begeistern, aktiver Landwirt und Müller an der berichtet Haas. Doch ein einziges Püttlach, und Helmut Haas, der ein Argument genügte, um die Luft aus paar Jahre davor in den Püttlacher all den Blütenträumen zu lassen: Gasthof Persau eingeheiratet hatte. „Die Urlauber wollen doch auf das Körbers Mühle liegt am nördlichen Wasser schauen und nicht auf einen Ortsende; kurz dahinter hätte der Staudamm.“ Staudamm 20 Meter hoch aufragen In der Tat wäre Püttlach wohl der sollen drei- bis viermal so hoch wie große Verlierer des Stausees ge- die Püttlacher Bauernhäuser. worden, denn die dortigen Bauern Die Vorstellung, mit ihrem ganzen hätten nicht nur wesentliche Teile ih- Dorf direkt unter einem gewaltigen rer Flächen verloren, sondern auch Staudamm zu leben, erschien den viele Feriengäste: Wer will schon Püttlachern wenig verlockend, ja am Fuße eines Staudamms Urlaub geradezu bedrückend und beäng- machen? Auch der beliebte Gast- stigend. Ludwig Körber stand an hof Persau, ein Familienbetrieb in der Spitze der Bürgerinitiative, aber vierter Generation, wäre dann wohl auch die Haltung der meisten ande- vor dem Aus gestanden. ren war klar, erzählt Haas: „Wir blei- „Die ganze Ortschaft wäre umge- ben auf jeden Fall nicht unter dem krempelt worden“, erklärt Gastwirt Damm!“ Da hätte man schon das Haas mit Schaudern in der Stimme. gesamte Dorf absiedeln und an- Die bisherige Hauptverbindungs- derswo neu aufbauen müssen, aber straße nach Norden wäre ja unter daran dachte ernsthaft niemand. dem Stausee verschwunden, also hätte die kompette Straßenführung Unrealistische Blütenträume im Dorf und darum herum neu an- gelegt werden müssen; Zufahrten Mit Engelszungen versuchte die und Ortsdurchfahrten hätten völlig Politik, allen voran der langjährige umgestaltet werden müssen: Viel CSU-Landrat Dr. Klaus-Günter Aufwand für weniger als Nichts. Dietel, den Püttlachern den riesigen Rundbrief Nr. 52 www.bayreuth.bund-naturschutz.de 35 Information

Bürger, Naturschützer und Pro- für das zehn Kilometer talabwärts fessoren gelegene Pottenstein sein. Aber ein voller Stausee eignet sich nicht als Mit großer Hochachtung spricht Rückhaltebecken. Also hätte man Haas auch heute noch von Hubert den See immer wieder ganz oder Weiger, dem damaligen BN-Beauf- teilweise ablassen müssen keine tragten für Nordbayern, der immer gute Basis für Tourismus, wenn die wieder für wichtige Sitzungen und Boote auf dem Trockenen liegen Versammlungen vor Ort war, sowie und der „Restsee“ von einem brei- von den Aktiven der Kreisgruppe ten, stinkenden Schlammkragen Bayreuth, insbesondere von deren umsäumt ist. langjährigem Vorsitzenden Helmut Doch Körber und Haas halten das Korn und ihrem Geschäftsführer Argument des Hochwasserschutzes Peter Ille: „Ich weiß nicht, ob wir das ohnehin für vorgeschoben: „Das damals ohne den BN geschafft hät- sollte wohl nur dazu dienen, das ten.“ Projekt durchzusetzen und Zu- Auch die Professoren Zwölfer und schüsse dafür zu bekommen.“ Schulze von der Universität Bay- Auch die Wasserzufuhr für den reuth hätten damals mit ihrer fach- Stausee hätte kaum lösbare Fragen lichen Expertise, ihren Gutachten aufgeworfen. Denn die junge Pütt- und glasklaren Stellungnahmen lach ist oberhalb des Orts nur ein eine wichtige Rolle gespielt. Aus- schmaler Bach, jedenfalls für den führlich wurde das Püttlacher Talbe- Großteil des Jahres. Es hätte wohl cken auch vom Lehrstuhl für Ökolo- Jahre gedauert, mit ihrem Wasser gie und Angewandte Botanik der TU einen Stausee von 42 Hektar Flä- Berlin untersucht. Voller Stolz zeigt che und bis zu 18 Meter Tiefe zu Haas eine über 500 Seiten starke füllen, meint Haas: „Und im Sommer Forschungsstudie, für die mehrere wäre bei der großen Wasserfläche Berliner Professoren samt einem ein Großteil wieder verdunstet.“ ganzen Rudel Studenten etliche Zudem hätte man die Püttlach gar Wochen vor Ort recherchierten: nicht komplett in den Stausee einlei- „Nur der Ludwig Körber und ich ha- ten können, sagt er, denn an deren ben davon ein Exemplar, und das Wasser hingen ja einige Mühlen und gebe ich auch nicht aus der Hand!“ Sägewerke talabwärts, denen man sonst buchstäblich das Wasser ab- Vorgeschobene Argumente gegraben hätte.

Je länger man mit Haas redet, des- Kurz vor Schluss ein Spreng- to sichtbarer werden die Unge- stoffanschlag reimtheiten in der Stauseeplanung. Angeblich sollte der Stausee un- Ja, in der Auseinandersetzung sei verzichtbar als Hochwasserschutz es schon teilweise sehr hitzig her- 36 www.bayreuth.bund-naturschutz.de Rundbrief Nr. 52 Information

gegangen, erzählt Haas, da seien mitzögen, drohte Landrat Dietel, schon auch scharfe Worte gefallen. dann würden die Zuschüsse des Trotzdem ist er auch heute noch tief Freistaats eben für ein anderes Pro- erschrocken und entsetzt über den jekt „irgendwo an der Donau“ ver- Sprengstoffanschlag, der 1987 auf wendet, und erklärte verärgert, er das Haus des damaligen Bürgermeis- werde die Gegend nie wieder besu- ters von Pottenstein verübt wurde, chen. welcher ein starker Befürworter des Als 1988 die Nachricht kam, dass Stausees und eines weiteren heftig tatsächlich keine Zuschüsse aus umstrittenen Vorhabens war: „Das München zu erwarten waren, zog Haus war doch bewohnt! Da hätten er die Reißleine und sagte das Vor- ja Menschen zu Schaden kommen haben ab, während in Püttlach noch können.“ Die Polizei ermittelte da- die Bodenuntersuchungen für den mals in alle Richtungen, doch der Staudamm liefen: „Die haben da Anschlag wurde nicht aufgeklärt. draußen noch gebohrt“, schmunzelt Damals ging die Auseinanderset- Haas, „da war die Sache schon vor- zung schon ihrem Ende entgegen. bei.“ Wenn die „sturen Püttlacher“ nicht Winfried Berner

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Dörte Hansen: Mittagsstunde. Pen- von der Natur wie Sklaven von ihren guinverlag 2018, ISBN: 978-3-328- Herren.....“. 60003-9, 22 € Die älteren unter uns haben diese Zeit noch miterlebt, die Flurberei- Warum sollten Oberfranken und nigung, den Straßenausbau und -fränkinnen ein Buch lesen, das fest die anfängliche Begeisterung für in Nordfriesland verankert ist? Ganz den „Fortschritt“. Dörte Hansen be- einfach, weil die Hintergrundge- schreibt die dörfliche Welt und ihren schichte der in der Gegenwart an- Untergang sehr genau, liebevoll und gesiedelten Handlung sich auch in gelegentlich nicht ohne Komik. Für einer anderen ländlichen Gegend Liebhaber von schnellen Thrillern Deutschlands so oder ähnlich ab- oder packenden Kriminalromanen gespielt hat. „[Der Landwirt] dachte ist dieses Buch mit seinen lan- noch in Kreisen. Sein Leben war ein gen, sorgfältig formulierten Sätzen Karussell aus Gras und Milch und vielleicht weniger geeignet aber Mist. Die Tiere fraßen, gaben Milch Freunde ruhiger Erzählungen le- und Fleisch und Dünger für das gen dieses wunderschöne, wehmü- Gras, das Heu, die Futterrüben, die tige Buch an einem ruhigen Abend sie fraßen und in Milch und Fleisch nicht mehr aus der Hand. Und beim und Mist verwandelten, der auf die Lesen tauchen Bilder der eigenen Felder kam als Dünger für das Gras, Herkunftslandschaft und ihrer Ver- das Heu, die Zuckerrüben, die sie änderungen auf; man/frau versteht fraßen... das Karussell hielt niemals auf einmal besser, wie aus dem ge- an, es hatte sich schon immer so schlossenen, aber auch nicht immer gedreht.“ „[Der andere Landwirt] idyllischen, dörflichen Leben unsere war der erste ..... Bauer, der vom moderne, zerrissene Welt gewor- Karussell heruntersprang und nicht den ist. mehr in den alten Kreisen dachte, nur voraus“ ...... „sie befreiten sich Prof. Dr. Sigrid Liede-Schumann

38 www.bayreuth.bund-naturschutz.de Rundbrief Nr. 52 BN intern

Die Haus- und Straßensammlung 2019

Unsere landesweite Haus- und Zudem wurden durch zahlreiche Straßensammlung fand 2019 dies- BN-Mitglieder aus Bayreuth und mal vom 25. März bis 31. März statt. den Ortsgruppen Spenden von Dabei wurden in Stadt und Land- 10.514,- Euro gesammelt! Großen kreis Bayreuth Spenden von ins- Dank für diesen erfolgreichen Ein- gesamt 18.413,52 Euro eingesam- satz und herzlichen Dank an alle melt! Ein hervorragendes Ergebnis, Spender, die zu diesem Erfolg im zwischen 2000,- und 8000,- Euro Jahr 2019 beigetragen haben. mehr als in den vergangenen Jah- ren. Die Haus- und Straßensammlung Dies war vor allem den fleißigen ist nicht nur für unsere Kreisgruppe Schülern und Schülerinnen aus und unseren Landesverband be- neun Schulen aus Stadt und Land- sonders wichtig, um politisch und kreis Bayreuth zu verdanken. So wirtschaftlich unabhängig bleiben nahmen an der Spendenaktion 260 zu können, sondern auch, um den Schüler und Schülerinnen teil und Eigenanteil für die ab Sommer 2019 sammelten mit Büchsen und Listen insbesondere für Schulen angebo- rund 7.900,- Euro. Besonders er- tene Waldzeit als Nachfolgeprojekt folgreich war mit etwas über 4.170,- der Rotmain-Safari zu finanzieren. Euro die Jacob-Ellrod-Schule in . Herzlichen Dank an alle Die Schulsammlung: Kinder, an die Lehrer und Lehre- rinnen und an alle, die den BN durch Die Ergebnisse im Einzelnen: ihre Spende unterstützt haben!

Jacob-Ellrod-Realschule, Gefrees 4173,- € Marktgräfin-Wilhelmine-Gymnasium, Bayreuth 1875,- € Alexander-von-Humboldt-Schule, Goldkronach 732,- € Gymnasium Christian-Ernestinum, 511,- € Sebastian-Kneipp-Schule Bad Berneck 243,- € Altstadtschule, Bayreuth 192,- € Grund- und Hauptschule 173,- €

Insgesamt kamen damit 2019 rund len verteilt. Beim Sieger, Jacob-Ell- 7.900,- Euro zusammen. Zahlreiche rod-Realschule, übergaben Herr Ille Präsente als Dankeschön für die und Herr Dr. Lüers die Preise an die fleißigen Sammler und Sammle- fleißigsten Kinder persönlich. rinnen wurden von uns an die Schu-

Rundbrief Nr. 52 www.bayreuth.bund-naturschutz.de 39 BN intern

Ergebnisse der Ortsgruppen: gesamt also 10.514,- Euro für die Kreisgruppe Bayreuth und den Na- Auch zahlreiche BN-Mitglieder ha- turschutz. ben 2019 erneut sehr erfolgreich im März Spenden eingesammelt. Die Ergebnisse im Einzelnen: Aus insgesamt sechs Ortsgruppen Nicht zu versäumen hier nament- konnten 6.704,- Euro eingenom- lich die besten Listen-Sammler/in- men werden. Die Sammelaktion im nen 2019 mit Einnahmen von über Stadtgebiet von Bayreuth erbrachte 250,- €: zusätzlich nochmal 3810,- Euro, ins-

Creußen 2325,- € Bad Berneck 1605,- € Pegnitz 1397,- € 860,- € Hummelgau 467,- € Bindlach 50,- €

OG gesamt 6.704,- €

Stadt Bayreuth 3810,- €

KG gesamt 10.514,- €

Else Warneke-Lehner, Bayreuth 1.260,- € Anneliese Kleißl-Keil, Pegnitz 1.230,- € Helmut Korn, Bayreuth 770,- € Marlen Eckenberger, Bayreuth 770,- € Norbert Pietsch, Speichersdorf 735,- € Klaus Krause, Bayreuth 514,- € Christoph Abel, Creußen 439,- € Friedrich Federl, Mistelbach 372,- € Carola Behr, Creußen 335,- € Barbara Schwind, Creußen 290,- €

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Bei allen Spendensammlern und band ein lebendiges Gesicht und Sammlerinnen und natürlich bei all gewinnen sogar immer einmal wie- denen, die uns durch ihre Spende der ein neues Mitglied. unterstützt haben, herzlichen Dank. Nur durch eine Vielzahl kleiner Auch hoffen wir, von den zahl- Spenden und durch einige groß- reichen Schulen in Stadt und Um- zügige Einzelbeiträge konnten die land noch weitere zu gewinnen. rund 18.400,- Euro erreicht werden. Gerade das Engagement von Leh- rern, Lehrerinnen und Eltern und die Das heißt jedoch nicht, sich nun große Neugier der Kinder für Natur auszuruhen. Für uns als Bund-Na- und Umwelt sind uns ein herausra- turschutz-Kreisgruppe kommt es gendes Anliegen. darauf an, in Zukunft noch deutlich Falls ihre Schule Interesse hat mehr Mitglieder als Sammler und mitzumachen, setzen Sie sich doch Sammlerin gewinnen zu können, einfach mit uns in Verbindung. Herz- die bereit sind, mit einer Sammel- lichen Dank. liste zumindest im Freundes- und Bekanntenkreis oder in der Nach- Positives und negatives Feedback barschaft für Spenden zur Unter- ist uns wichtig! Bei Interesse und für stützung unserer Naturschutzarbeit Infos und Nachfragen rufen Sie uns zu werben. einfach an, Telefon: 0921/27230, oder besuchen Sie uns im Um- Allein in Bayreuth können wir wei- weltbüro in der Alexanderstraße tere 50 Sammler gebrauchen, um 9 in Bayreuth oder im Web. (bay- das Stadtgebiet einigermaßen ab- [email protected]; www. zudecken. Und auch unsere 13 bayreuth.bund-naturschutz.de; Fa- Ortsgruppen sind für jeden zusätz- cebook: BUND Naturschutz, Kreis- lichen Teilnehmer dankbar. Bei die- gruppe Bayreuth) ser landesweiten Spendenaktion können wir die Aktivitäten unseres Die Sammlung im Jahr 2020 findet regionalen Verbands und unsere Ar- vom 11.05. bis 17.05. statt. Wir wür- beit für die nach wie vor überlebens- den uns sehr freuen, wenn auch Sie wichtige Erhaltung von Natur und für uns zum ersten Mal oder auch wei- nachhaltige Verbesserung unserer terhin bei den kommenden Samm- gemeinsamen Umwelt repräsentie- lungen unterstützen würden. ren; wir geben dabei unserem Ver-

Rundbrief Nr. 52 www.bayreuth.bund-naturschutz.de 41 BN intern

Beatrice Brobeil und Peter Ille

Nordbayerischer Kurier 17. Mai 2019

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42 www.bayreuth.bund-naturschutz.de Rundbrief Nr. 52 BN intern

Zwischen innerem Schweinehund und Jagdfieber – aus dem Alltag eines Sammlers Jedes Jahr kommt sie, die Haus- nen Spruch und bittet um Spenden. und Straßensammlung des BN. Je- Auch wenn manche nur fünfzig oder des Jahr beginnt wieder der Kampf hundert Euro sammeln, gemeinsam mit dem „inneren Schweinehund“. schaffen wir die Tausender, Zehn- Natürlich ist mir alles klar: Der BN tausender, ...... braucht die Spenden, er finanziert Also mache ich mich schließlich sich ausschließlich durch die Mit- doch auf den Weg. Zuerst gehe ich gliederbeiträge und durch Spenden. zu Freunden. Wenn sie nicht daheim Nur deshalb ist er unabhängig, nur sind, lasse ich es und komme mor- deshalb kann er frei von wirtschaft- gen wieder. Am nächsten Tag habe lichen Interessen für Natur, Umwelt ich Erfolg, bei den nächsten Freun- und die Erhaltung der Lebensgrund- den auch, dann gehe ich zu der lagen konsequent eintreten. Nachbarin, die mir schon jedes Jahr Und bei der Sammlung geht es nicht einen Zehner gegeben hat. Wenn nur um Geld. Als Sammler reprä- die ersten Spenden im Beutel sind, sentiere ich auch unseren Verband, kommt das Jagdfieber. Ich gehe die in seinem Namen spreche ich Men- Straße weiter, allmählich füllt sich schen an, zeige Engagement, gebe die Liste, der erste Hunderter ist ge- Information und beantworte Fragen. schafft. Nun muss ich nur noch Zeit Eine wichtige Aufgabe! investieren bis zum zweiten. So er- Doch jedes Jahr bremst mich der geht es mir jedes Jahr. Zum Glück Schweinehund: An fremden Haus- gibt es viele aufgeschlossene Men- türen klingeln, einen freundlichen schen, sie wünschen mir Erfolg und Spruch aufsagen, um eine klei- geben mir mehr als einen Zwickel. ne Spende bitten das hat was von Zufrieden komme ich nach Hause, Selbstentblößung, von Schutzlosig- beladen mit Münzen und Scheinen, keit. Ich nehme meinen ganzen Mut mit Körben und vielen Gesprächen. zusammen und komme doch nicht Nächstes Jahr sammle ich wieder. aus dem Haus. Aber da ist noch etwas: Ich bin nicht Christoph Abel, der einzige Sammler. Viele andere Ortsgruppe Creußen machen sich auf den gleichen Weg, allein in unserer Ortsgruppe sind wir fünfzehn, in der Kreisgruppe etwa fünfzig. Landesweit sind es etliche Tausend. Jede Sammlerin, jeder Sammler geht hin, sagt ei-

Rundbrief Nr. 52 www.bayreuth.bund-naturschutz.de 43 BN intern

Biotoppflege 2019 Wir haben wieder unsere Biotope im Sumpfständelwurz, Fieberklee, Stadtgebiet (3), bei Püttlach (3), bei Frühlingsenzian, Österreichischer Zips/Pegnitz, Hörhof/Creußen und Lein, Silberdistel, Küchenschelle Stockau gemäht und abgeräumt, oder seltenere Blumen wie Heide- zusätzlich zusammen mit der Orts- nelke, Teufelsabbiss, Ackerwachtel- gruppe Hummelgau die Kirschwiese weizen, Färberkamille u. ä. , es gibt bei und mit der Ortsgrup- noch Schwärme von Heuschrecken pe Gefrees in einer größeren Aktion und eine Vielzahl von Schmetter- die Blockstromheide bei Kornbach. lingen, bei den Wacholderhängen Bei den Muschelkalkhängen bei rund um Haselbrunn sind wir mit- Allersdorf/Bindlach beseitigten wir verantwortlich für besonders schö- sehr gründlich im Sommer jeden ne Landschaftsbilder, damit aber unerwünschten Neuaufwuchs in der können wir den allgemeinen Arten- Hoffnung, dass es uns gelingt, mit schwund, der sich auch auf diesen Hilfe des Schäfers Heiner Bernard geschützten Flächen bemerkbar auch hier einen nachhaltigen Erfolg macht, nicht aufhalten. Hauptverur- zu haben. Die Arbeitsaufträge des sacher des Artenschwundes ist ein- Landschaftspflegeverbandes Frän- deutig die moderne Landwirtschaft, kische Schweiz - Oberes Rotmaintal die 47 Prozent der Fläche Bayerns rund um Haselbrunn/Pottenstein bearbeitet. Sie muss grundlegend haben wir in diesem Winter bereits geändert werden. 2015 schrieb ich: erledigt. Im kommenden Jahr wol- „Man wird immer seltener das Lied len wir die Wacholderheiden bei einer Lerche oder den Ruf des Ku- Kainach, Neidenstein und Moggen- ckucks hören und kaum noch ein dorf auslichten und von Schlehen- Rebhuhn oder einen Feldhasen se- nestern säubern, damit sie gut be- hen.“ So weit sind wir inzwischen. weidet werden können. Auf diesen Flächen blühen auch Wir hatten vom 7.11.2018 bis geschützte Pflanzen wie Breitblätt- 30.11.2019 54 Einsätze, davon 19- riges Knabenkraut, Händelwurz, mal mit mehr als zwei Personen.

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Beteiligt waren:

1x Jonas Babel, Reinhard Birkner, Paul Ende, Alexander Fast, Kresimir Lovric, Michel Trinkies 2x Rosi Babel, Winfried Bloche, Christa Breitkreuz 3x Michael Anger, Lorenz Pedall, Gerhard Ramming 4x Reimund Frieß, Johann Krenner, Norbert Pietsch, Conrad Uhlig, Elfriede Weber-Krenner 6x Werner Bachsteffel, Sabine Goldschmitt, Friedrich Neumann 7x Daniel Messerschmidt, Dr. Wolfgang Schumann 8x Walter Bösch, Dr. Simon Günzelmann 11x Werner Kolb 18x Eckhard Sabarth 53x Helmut Korn

Helmut Korn

Layout Druck Scan Bildbearbeitung Gottfried Bouillon - Glockenstr. 20f - 95447 Bayreuth 0921 761403 - 0171 5114399 [email protected]

Rundbrief Nr. 52 www.bayreuth.bund-naturschutz.de 45 Kinder

Natur vor der Schultür: Waldzeit

Am 2. Mai 2019 wurde unser mo- den Schülern eine intensive, spiele- biles Bildungsprojekt „Waldzeit“ in rische Naturerfahrung und ganzheit- vollem Umfang bewilligt und wird liches Lernen mit allen Sinnen. In vier verschiedenen, auf die Jahres- zeit abgestimmten Modulen sollen Begeisterung und Verständnis für den Lebensraum Wald geweckt so- wie grundlegende Artenkenntnisse und Verständnis für Zusammen- hänge vermittelt werden. Die freu- dige Mitarbeit der Kinder und das durchgängig positive Feedback aller Teilnehmer zeigen, dass dies auch durchaus gelingt. Zu diesem Erfolg trägt maßgeblich die Teilung der Klassen in 2 Gruppen bei. Zu den (meist 8-12) Kindern einer Gruppe ist schnell ein guter Kontakt aufge- baut und alle können durchgängig (wartezeitfrei) beschäftigt werden. So wird Umweltbildung zum Vergnü- Bäume sind Individuen, die man blind erkennt gen auch für die Durchführenden! An dieser Stelle deshalb herzlichen seitdem vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucher- schutz zu 70 % gefördert. Die restlichen Kosten wer- den über die Arbeit des Umweltbüros und durch den Eigenanteil der Schü- ler gedeckt.

Das 3-stündige Angebot richtet sich an Grund- schulen und die unteren Jahrgänge weiterführen- der Schulen. Es bietet Verkostung von Waldprodukten 46 www.bayreuth.bund-naturschutz.de Rundbrief Nr. 52 Kinder

Dank an Irina Glaser, Johannes Lü- nicht ausgeschöpft und inzwischen ers und Peter Ille für eure Mitarbeit wurden neue Kooperationspartner ohne eure Hilfe wäre das Projekt nur wie die Klimaschutzabteilung des halb so gut! Landratsamtes und die Jugendher- Leider hat sich die Antragstellung im berge Pottenstein hinzugewonnen. Frühjahr (Abgabe des Antrags Ende Deshalb haben wir bei der Regie- Februar) als ungünstig erwiesen. Die rung von Oberfranken eine Verlän- Werbung für unser Projekt konnte ja gerung des Bewilligungszeitraumes erst nach der Bewilligung gestartet bis Juli 2020 beantragt. werden und kam daher in den Schu- Diese wurde nun kürzlich geneh- len viel zu spät an. Als Folge wurde migt und wir können uns auf zahl- es im laufenden Sommerhalbjahr reiche, spannende Waldzeiten im kaum angenommen. Die erneute kommenden Schuljahr freuen! Information der Schulen zu Beginn des Winterhalbjahres zeigte erfreu- Silke Geukes licherweise eine bessere Resonanz: Vor allem in der ersten Oktoberhälf- te war das Team mit 6 Veranstal- tungen gut ausgelastet. Insgesamt sind unsere Mittel aber bei weitem

Rundbrief Nr. 52 www.bayreuth.bund-naturschutz.de 47 Kinder

Interessante Exkursion der BN-Kindergruppe Goldkronach 2019 Unter der Leitung von Bürgermeister Ringelnatter. Auch für Fledermäu- Holger Bär trafen wir uns am male- se stellt das Gewässer ein interes- rischen Dorfplatz in Nemmersdorf santes Nahrungsangebot dar. Diese mit seiner Siegeseiche und einer lassen sich in den Abendstunden uralten Linde, einem Naturdenkmal. auch wunderbar beobachten. Von dort ging es dann in Richtung einer Scheune des Gasthauses Der Denkmalbierkeller erst vor we- Schwarzer Adler, an der Nisthilfen nigen Jahren saniert und zugänglich für Mehlschwalben angebracht wur- gemacht begeisterte die Kinder mit den. Die erste Nisthilfe wurde von seiner Größe und auch der dazu- Holger Bär angebracht, als er selbst gehörigen Geschichte. Auch Fle- vor ca. 20 Jahren noch Zivildienst- dermäuse finden in ihm ein tolles leistender beim Bund Naturschutz Winterquartier und können die kalte war. Mittlerweile hat sich eine statt- Jahreszeit gut überstehen. liche Kolonie in den vielen Kästen Zum Abschluss des Rundganges angesiedelt. Die Mehlschwalbe wird ging es dann auf das Geländer der mangels Brutplätzen und Nistmate- Nemmersdorfer Kirche. Der im Ost- rial (Lehm) in den modernen Sied- turm angesiedelte Turmfalke war ge- lungen immer seltener und befindet rade über seinem Brutgeschäft und sich bereits auf der Vorwarnliste der konnte gut beobachtet werden. Über Roten Liste. Auch in Nemmersdorf das Anbringen der Nistunterlage gibt es nur noch wenige von diesem und den jährlichen Bruterfolg konnte „Glücksbringer“ besiedelte Gebäude. Holger Bär den Kindern anschaulich Am Gasthaus Pfister konnten die berichten. Aber auch Dohlenkästen Kinder bereits kurz vorher eine klei- sind im Turm untergebracht. Diese ne Spatzenfamilie entdecken, die brüten allerdings nicht regelmäßig sich unter dem Giebel ihre Nester im Dorf. Ganz im Gegensatz zu den gebaut hat und am Rande der Mauerseglern, die im Kirchenschiff Dorfstraße ein quirliges Treiben mit eine große Anzahl an Brutpaaren allerhand „Getschilpe“ hatten. aufweisen können. Mauersegler Weiter ging es zum neuen Naturer- können nur direkt in die Luft starten lebnisraum Nemmersdorf, einem und dürfen nicht auf den Boden ge- wunderschönen Dorfteich mitten langen, denn dort könnten sie nicht im Ort, an dem sich bereits im ers- mehr losfliegen. Sie sind auch nur ten Jahr nach der Entstehung viele ca. drei Monate bei uns und verlas- Tiere wohlfühlen. Von Holger Bär sen uns bereits gegen Ende Juli in bekamen die Kinder Erläuterungen Richtung Süden. zum Grasfrosch, zur Kröte, vielen Zum Abschluss versammelten Libellenarten sowie zur selteneren sich die Kinder im Biergarten des 48 www.bayreuth.bund-naturschutz.de Rundbrief Nr. 52 Kinder

Schwarzen Adlers und bekamen quark sowie für die Erwachsenen noch ein Quiz ausgeteilt, mit dem ein leckeres Bier. das erlernte Wissen gleich getestet werden konnte. Dazu gab es dann Hildegard Frederking leckeren Apfelsaft und Bärlauch-

Rundbrief Nr. 52 www.bayreuth.bund-naturschutz.de 49 Kreisgruppe

Gründung der Gruppe „BUND Naturschutz aktiv“ in Bayreuth

In Bayreuth ist seit Januar 2019 Anregungen mit. Während der gros- wieder eine Gruppe des BUND Na- sen Hitzeperiode im Sommer gab turschutz aktiv. Viele ihrer Mitglie- es eine Gießaktion für Bäume am der helfen regelmäßig beim Projekt Kreuzsteinbad. Um auch künftig in „Summer in der City“ und bei der wasserknappen Zeiten die Bäume Biotoppflege der BN-Kreisgruppe. zu unterstützen, sollen im Jahr 2020 Zum besseren Kennenlernen unter- gemeinsam mit dem Stadtgarten- einander und der schützenswerten amt Gießpatenschaften mit Bürgern Umgebung wurden im ersten Jahr aufgebaut werden. Wer die Gruppe einige Exkursionen und Aktionen dabei unterstützen oder eine Paten- unternommen. Dabei ging es be- schaft für einen Baum übernehmen sonders um Flächenverbrauch, möchte, kann sich gerne an Saskia Stadtklima, Müllvermeidung. Die- Schrörs wenden unter: sen Problembereichen will man sich auch weiterhin besonders wid- 0921 3393 0889 oder men. Auch ein OB-Kandidat suchte [email protected] das Gespräch mit der Gruppe und nahm viele konkrete Wünsche und Saskia Schrörs

Besuch der Aufzuchtstation für Flussperlmuscheln der BN- Kreisgruppe Hof

Im letzten Sommer besuchten wir und Projektleiter des Interreg- die von der Kreisgruppe Hof des Projektes zum Schutz der Fluss- BUND Naturschutz vor kurzem ins perlmuschel am Grünen Band Leben gerufene Flussperlmuschel- Bayern-Tschechien, erfuhren wir Aufzuchtstation bei Regnitzlosau. dazu Folgendes: „Es sieht … bei Der BUND Naturschutz will so ei- der Flussperlmuschel … nicht so nen gewichtigen Beitrag zum Er- günstig aus. Trotz intensiver Be- halt der vom Aussterben bedrohten mühungen seitens der Wasserwirt- Flussperlmuschel (Margaritifera schaft, des staatlichen Naturschut- margaritifera) in Nordostbayern und zes, der Landwirtschaft und des angrenzenden Gebieten leisten. BUND Naturschutz werden die Be- Von Wolfgang Degelmann, meinem stände der Flussperlmuschel immer Kollegen bei der Kreisgruppe Hof noch kleiner. 50 www.bayreuth.bund-naturschutz.de Rundbrief Nr. 52 Kreisgruppe

Um diesen Trend mittelfristig zu duzierten Jungmuscheln wieder die stoppen, die Bestände langfristig zu Chance zum Aufwachsen in ihrer erhalten und die Populationen wie- natürlichen Umgebung bieten.“ der zu vergrößern, hat der BUND Bei dem Projekt werden Bachforel- Naturschutz Hof zusammen mit der len mit den Glochidien der Fluss- AOPK in Tschechien ein Interreg-III- perlmuschel beimpft, wodurch sie sich in den Kiemen der Fische festsetzen und so ihren ersten Lebensabschnitt meistern. Dabei ist hervorzuheben, dass die jun- gen Muscheln getrennt nach Her- kunftsbächen aufgezogen wer- den und auch so getrennt wieder in die Natur entlassen werden. Die Teilnehmer unserer Besu- chergruppe zeigte sich von der Größe des Projekts beein- Hinter den Autos sind die weitläufigen Aufzuchtbecken druckt und ich kommentierte für die Forellen, die die Flussperlmuscheln „ausbürten“ sollen das Gezeigte mit den Worten: „Die Kreisgruppe Hof legt keine Projekt auf den Weg gebracht. Ziel kleinen Eier.“ Zu hoffen bleibt, dass der grenzübergreifenden Bemühungen ist es, durch eine halbnatürliche Auf- zucht von Jungmuscheln in der zur Flussperlmuschel- zuchtstation umgebauten Huschermühle direkt am Grenzgewässer Bayern/ Tschechien die Bestände zu unterstützen und den genetischen Pool zu erhal- ten. Während hier mehrere Tausend dieses mit viel Aufwand und Energie Jungmuscheln jährlich herangezo- betriebene Projekt Erfolg hat, denn gen und in die benachbarten Ge- von den im Jahre 1914 ca. 700.000 wässer entlassen werden, können Flussperlmuscheln in Oberfranken die begleitenden Maßnahmen an sind heute nur noch wenige tausend den Gewässern z.B. der Einbau von Tiere übrig, wie aus dem Fischatlas Schlammfangbecken, die Wegnah- Oberfranken von 2009 zu erfahren me standortfremder Fichten direkt ist. an den Gewässern, etc. greifen und in ein paar Jahren natürlich repro- Peter Ille Rundbrief Nr. 52 www.bayreuth.bund-naturschutz.de 51 Kreisgruppe

Wiesenmeisterschaft feiert 10-jähriges Jubiläum

Seit 10 Jahren veranstalten die Lan- 2009 bis 2018 haben sich 453 Land- desanstalt für Landwirtschaft (LfL) wirte beteiligt. Etwa ein Drittel davon und der BUND Naturschutz (BN) wurde im Vollerwerb bewirtschaftet, eine so genannte Wiesenmeister- 29 % waren Bio-Betriebe. 31 % wa- schaft jeweils in verschiedenen Tei- ren Milchvieh-Bauernhöfe, gefolgt len des Freistaats. Deshalb wollte von 17 % Mutterkuh-Haltern und 10 man Rückschau halten auf diese % Schaf- und Ziegenhaltern. verschiedenen Veranstaltungen und Zu dem Betrieb von Herrn Braun: Bilanz ziehen. Dies geschah im süd- Der Agrar-Ingenieur übernahm den lichen Landkreis Bayreuth in dem elterlichen Betrieb im Jahre 1993 Milchviehbetrieb von Günter Braun und bewirtschaftet ihn im Vollerwerb in Körbeldorf. nach den Richtlinien des Naturland- Im Jahre 2010 hatte er sich an die- Verbandes. Auf 140 ha werden 80 sem Wettbewerb beteiligt, der da- Milchkühe sowie 5 Ammen-Kühe, mals für den Naturraum Oberfrän- 50 Jungrinder und 25 Mastrinder kischer Jura ausgetragen wurde. gehalten. Dazu wird ausschließlich Dabei hatte er sich unter 40 Teilneh- hofeigenes Futter eingesetzt. 95 mern mit insgesamt 70 Wiesen den ha sind Grünland, 45 ha Ackerland. zweiten Platz gesichert. Heute ist es ein Beispiel-Betrieb, Ziel des Wettbewerbs ist, arten- den bereits viele Gruppen und reiche Wiesen zu prämieren, die Schulklassen besichtigt haben. sehr wohl in wirtschaftlicher land- wirtschaftlicher Nutzung stehen. Peter Ille Und solche Wiesen gibt es. Von

52 www.bayreuth.bund-naturschutz.de Rundbrief Nr. 52 Ortsgruppen Bad Berneck Reinigung des Biotops Blumenau

4 Erwachsene der Ortsgruppe Bad ruhigten Zonen die Plastikbehälter Berneck und 6 Jugendliche aus und Flaschen konzentrieren. Syrien hatten sich am Samstag zur Die größten Fundstücke waren ein Reinigung des Biotops in der Blu- Waschbecken und WC. Es fanden sich etliche Getränkekästen, die un- sere Jugendlichen anschließend bei Edeka abgaben, wobei sie sich über das Pfand sehr freuten. Bei der Arbeit stießen wir auf viele Spuren des Bibers, der stattliche Bäume gefällt hatte. Ansonsten trifft man im Biotop auf wilde Natur mit Buschwindröschen, Treibholzan- sammlungen, hört das Zwitschern

Gruppenbild der Helfer, es fehlen darauf Sonja Bischof, der Vögel und das Rauschen des Reinhold Heinzel und KH Lauterbach. Flusses. Deshalb macht es uns trotz der mühsamen Einsammlerei menau aufgemacht. immer wieder Freude, das FFH-Ge- Unsere Helfer Jinan, Fadi, Nour, Achmed, Mohammed und Abdul- hadi waren mit Feuer und Flamme dabei und versuchten sich gegen- seitig beim Abfallsammeln zu über- bieten. Sie arbeiten sehr gerne und freuen sich riesig, wenn sie sich bei unserer Gruppe integrieren können. Die in den Medien momentanen Vom Biber gefällter Baum mit Sonja Bischof und Meldungen über die Plastik-Ver- unseren Helfern aus Syrien. schmutzung der Umwelt können wir bestätigen, denn unser gesammel- biet vom Abfall zu befreien. ter Abfall bestand zu 95% aus Nach einer zünftigen Brotzeit beim Plastik-Tüten und -Folien, die sich Bauhof beendeten wir unsere Arbeit. hauptsächlich an den Wurzeln im Uferbereich des Weißen Mains ver- Karlheinz Lauterbach, 1. Vorstand heddern, während sich in den be- Rundbrief Nr. 52 www.bayreuth.bund-naturschutz.de 53 Ortsgruppen Bad Berneck Einsatz für das Volksbegehren Rettet die Bienen

Um das Volksbegehren zu unterstüt- sich über meine lustige Verkleidung zen, stellten wir uns an mehreren als Biene, haben mich in guter Er- Samstagen vor den Einkaufsmarkt innerung behalten und sprechen mich heute noch darauf an. Jedes Mal ging ich kurz vor Ende der Ein- tragungszeit zum Rat- haus und fand dort die Angesprochenen, die vor der Tür zum Ein- tragungszimmer war- teten. Unser Einsatz hat also wirklich etwas gebracht.

Karlheinz Lauterbach in Berneck und baten die Einkäufer, ins Rathaus zu gehen und sich in die Listen einzutra- gen. Wir freuten uns, dass auch syrische Flüchtlingskinder uns dabei unterstützten. Vom LBV und Herrn Ille hatten wir Pla- kate und Handzettel erhalten, mit denen wir mit den Leuten ins Gespräch ka- men. Wir stießen oft auf viel Verständnis, aber auch Ableh- nung und Unver- ständnis schlug uns Familie Slabon, Lauterbach und unsere Schatzmeisterin Erika entgegen. Schönauer. Viele Kinder freuten 54 www.bayreuth.bund-naturschutz.de Rundbrief Nr. 52 Ortsgruppen Bad Berneck Präsentation unserer Ortsgruppe beim Tag der Vereine im Popup-Store in Bad Berneck

Eine Künstler-Initiative hatte für fünf geschaffen wurde. Wochen den geschlossenen NKD- Zweites dringendes Anliegen war mir der Klima- wandel mit all seinen Pro- blemen für die Natur und die Landwirte. Vor allem die letz- ten zwei tro- ckenen Jahre müssten alle überzeugt ha- ben, dass wir Menschen eine E n t w i c k l u n g verursacht ha- ben, die schwer aufzuhalten sein wird. Laden im Einkaufszentrum in Bad Ob die Politiker ihr Versprechen, Berneck mit Ausstellungen und ei- „Millionen von Bäumen zu pflanzen“, ner Vielzahl von Mitmachaktionen verwirklichen werden, ist doch sehr wiederbelebt. fraglich. In einem TV-Bericht wurde Für die Vorstellung der Aktionen und verdeutlicht, wie wenige junge Bäu- Aktivitäten des BN hatten wir viel me wirklich aufwachsen, gerade bei Info-Material von Herrn Ille erhalten dem trockenen Klima. und 2 Posterwände mit Bildern auf- Auch wir werden unsere Lebensfüh- gestellt, die Interessierte anlockten. rung ändern müssen, wir werden Am Nachmittag hatten wir die Ge- bei den Lebensmitteln regionaler legenheit, neben den anderen ver- einkaufen und den Individualver- tretenen Vereinen, bei einem Kurz- kehr und unseren Wasserverbrauch vortrag die Ziele und Schwerpunkte einschränken müssen, um unseren des BN darzulegen. Wichtig war mir Kindern und Enkeln eine lebens- der Erhalt unserer Kulturlandschaft, werte Zukunft zu erhalten. die durch jahrhundertelangen Ein- satz der bäuerlichen Landwirtschaft Karlheinz Lauterbach Rundbrief Nr. 52 www.bayreuth.bund-naturschutz.de 55 Ortsgruppen Bad Berneck Bestandsaufnahme der Bäume am Weißen Main

Nachdem wir erfahren hatten, dass 300 Bäume, die teilweise über 60 im Rahmen des Hochwasserschut- Jahre alt sind. Es überwiegen Ahorn, zes in der Blumenau viele Bäume Eschen und Erlen, aber auch Wei- für den Bau einer Mauer und eines den, Linden und Ulmen. Wenn man Walles (Maßnahme des Wasser- noch all die Bäume dazurechnet, wirtschaftsamtes) gefällt werden, die am Ufer auf Privatgrund stehen, entschlossen wir uns, vorher eine wird sich diese Zahl noch beträcht- Bestandsaufnahme zu machen und lich erhöhen. Ein Ersatz der ge- zu dokumentieren. fällten Bäume ist leider nicht geplant. Dabei zählten und bestimmten wir nur die Bäume auf öffentlichem Karlheinz Lauterbach Grund und kamen auf knapp über

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56 www.bayreuth.bund-naturschutz.de Rundbrief Nr. 52 Ortsgruppen Goldkronach Goldkronachs Baumschönheiten Fotowettbewerb 2019

Zu fällen einen schönen Baum Aber trotz mancher Erinnerung hat- braucht´s eine halbe Stunde kaum, zu wachsen, bis man ihn be- wundert, Mensch, bedenke es, braucht´s ein Jahrhundert. (Christian Morgenstern) Den Anstoß für den Fotowett- bewerb gab eine Trauerweide in Goldkronach, die in 30 Jahren zu einem mächtigen Baum herange- wachsen war, jedes Jahr sehr viel schäd- liches CO2 in lebensnotwen- digen Sauerstoff umwandelte, große Mengen an Staub, auch Feinstaub filterte und hunder- ten verschiedenen Insekten, Vögeln, Eichhörnchen und anderen Tieren Nahrung und Wohnung bot. Eines Tages plötzlich war sie weg gefällt. Daraufhin wollten wir etwas tun, um den Wert und die 1. Preis bei der Kategorie Obstbaum - Birnbaum Schönheit von Bäumen in Foto: Hilmar Böhner unserer Gemeinde und in den Gärten in das Bewusstsein der Men- ten wir bis Ende September nur 4 schen zu rücken. Und so war die Einsendungen! Idee eines Fotowettbewerbs gebo- Nach einer Werbeoffensive via Zei- ren. tung, Flyern, Emails und sozialen Dieser begann mit dem Vortrag „Der Netzwerken hatten wir dann doch Wert alter Bäume“ von Christopher 44 TeilnehmerInnen und nicht nur Busch, der in der BUND-Landes- Mitglieder des BN. fachgeschäftsstelle Nürnberg für Die Jury aus Kreisfachberater für „Freund Baum“ zuständig ist. Obst- und Gartenbau Oliver Rendl, Rundbrief Nr. 52 www.bayreuth.bund-naturschutz.de 57 Ortsgruppen

Baumpfleger Udo Oberle und der Ortsgruppenvorsit- zenden Sabine Gö- bel hatte die Qual der Wahl, aus 73 eingereichten Fotos die besten in drei Kategorien zu küren. Dabei wurden nicht nur die Schönheit des Baumes, sein ökologischer Nut- zen, seine Größe und Alter bewertet, sondern auch die Qualität der Aufnah- me. 1. Preis bei der Kategorie Nicht-einheimischer Gartenbaum - Japanische Zierkirsche Die Hauptpreise waren Wertgut- scheine für Baum- pflegemaßnahmen in Höhe von insge- samt 550,-€ an die 10 Gewinner. Bereit- gestellt wurden sie von der Ortsgruppe, der Firma Oberle Baumservice und den Obst- und Gar- tenbauvereinen Nemmersdorf und Brandholz.

1. Preis bei der Kategorie Einheimischer Gartenbaum - Bergulme

58 www.bayreuth.bund-naturschutz.de Rundbrief Nr. 52 Ortsgruppen

Foto Sonderpreis: Der Sonderpreis für den beeindruckends- ten Baum ging an eine Baumruine. Bei diesem sehr alten Birnbaum ist die Spitze schon vor Jahren abgebrochen und er hat nur noch ein paar grüne Äste. Damit hat er kaum noch Nutzen für Menschen, jedoch umso mehr für Insekten, Vögel und an- dere Kleintiere, die gerade solche Bäume mit Höhlen und Rissen zum Überleben brauchen.

Rundbrief Nr. 52 www.bayreuth.bund-naturschutz.de 59 Ortsgruppen

Esskastanie Nussbaum

Spitzahorn

60 www.bayreuth.bund-naturschutz.de Rundbrief Nr. 52 Ortsgruppen

Dank der Spendenbereitschaft der Fazit: Die Organisation war sehr Goldkronacher Geschäftsleute und zeitaufwändig, aber es hat sich Dienstleister sowie des OGV Gold- gelohnt, wir haben sehr viele Men- kronach konnten alle ein Geschenk schen erreicht mit unserem Anlie- mit nach Hause nehmen. gen der Wertschätzung von Bäu- men.

Die stolzen Besitzer der Baumschönheiten: v. li. Anneliese Weber, Helga Löw, Peter Archner, Ingrid Wolfring, Jürgen Merkel, Vorsitzende Sabine Göbel, Herbert Endreß, Reinhold Glas, Helmut Schröll, Martina Neubauer

Rundbrief Nr. 52 www.bayreuth.bund-naturschutz.de 61 Ortsgruppen Hummelgau Exkursion ins Altmühltal

Vom 20.-22.09.2019 machte unsere Arbeit im Steinbruch gebraucht wird, Ortsgruppe Hummelgau ihre jähr- durch dieselbe Haustür geführt, die liche Wochenendexkursion. Es ging auch die Menschen zum Betreten diesmal ins Altmühltal: der Wohnung benutzen.

•Besichtigung von alten, leider noch Die Wände sind sehr dick und oft baufälligen, aber gesicherten Jura- zweischalig aus Kalksteinen gebaut. häusern. Fenster und Haustür sind klein, aber klar geordnet. • Führung durch einen Steinbruch, Das herausragendste Merkmal ist • Wanderung über den Jägersteig die Konstruktion des Daches. Es be- durch das Naturwaldreservat steht aus 7-15 Schichten Legschie- „Beixenhart“ mit Blick ins ferplatten (Solnhofener Plattenkalk), Urdonautal, die nicht befestigt werden. Deshalb • Stadtführung durch Eichstätt, muss es relativ flach geneigt sein. • Führung auf der Arnsberger Leite Da das Gewicht es Daches sehr hoch ist (180-200 kg/m²), muss der und zum Schluss noch ein Besuch Dachstuhl vergleichsweise massiv des Römer- und Limesmuseums in gestaltet sein. Die Dächer haben Kipfenberg. nahezu keinen Dachüberstand. Noch viel mehr hätten wir in der Um- gebung von Eichstätt anschauen können, aber dafür reicht ein Wo- chenende dann doch nicht aus.

Das Jurahaus:

Es sind i. d. R. relativ kleine, recht- eckige Wohn-Stall-Häuser. Teil- weise wird das Pferd, das für die 62 www.bayreuth.bund-naturschutz.de Rundbrief Nr. 52 Ortsgruppen

Steinbruch:

Der Solnhofener Plattenkalk ent- stand in der Zeit des Oberjura durch schichtweise Ablagerungen in peri- odisch vom Meer gefluteten Lagu- nen. Da in diesen Lagunen der Salz- gehalt des Wassers deutlich höher war, wurden Tiere und Pflanzen am Verwesen gehindert und blieben als Versteinerungen erhalten (z.B. Ar- port des Abfalls wurden Schnapp- chaeopteryx). karren verwendet.

Jägersteig mit Urdonautal:

Der Jägersteig ist ein Wanderpfad bei Dollnstein, der erlebnisreich, mit vielen Auf- und Abstiegen durch den steilen Hang des Naturwald- reservats „Beixenhart“ führt. Eine gewisse Schwindelfreiheit wäre gut (wussten wir vorher nicht). Aber alle haben den Weg geschafft. Man konnte wunderbar ins Ur- Bereits in der Römerzeit wurden donautal (Wellheimer Trockental) die Plattenkalke verwendet und seit schauen. Hier und anschließend dem 16. Jh. die Platten gewerbsmä- durchs Altmühltal floss die Donau, ßig-industriell abgebaut. Der Absatz solange sie noch nicht den Durch- des Solnhofener Plattenkalksteins bruch bei Weltenburg geschafft hat- stieg seit der Erfindung der Litho- te. graphie stark an. Die Erstvermes- sung Bayerns wurde auf solchen Steinen in dem Format 60 x 60 cm festgehalten. Nach der Erfin- dung des Offsetdrucks wurde die Nachfrage gering. Die Arbeit im Steinbruch ist bis heute Handarbeit, da die Platten nicht mit schweren Maschinen befahren werden können. Nur ca. 20-25 % der Steine ist brauchbar, der Rest Abfall. Für den Abtrans- Rundbrief Nr. 52 www.bayreuth.bund-naturschutz.de 63 Ortsgruppen

Arnsberger Leite: ter entstanden durch Rodung des Waldes und extensive Beweidung Hier führt uns der Vorsitzende der der Flächen. Auf diese regelmäßige BN-Kreisgruppe Eichstätt, Herr Jo- Nutzung bzw. Beweidung sind diese hann Beck. Er zeigt und erklärt uns Flächen auch zukünftig angewie- die Heidelandschaft an den steilen sen, da sie ansonsten schnell wie- Kalkhängen. Sie ist im Mittelal- der zu Wald würden. Das soll aber verhindert werden, da dort viele seltene und geschützte Arten vorkommen wie das seltene Federgras, die Edle Schafgarbe (Achillea nobilis), das Felsenhungerblümchen (Draba aizoides), Wanderfal- ke, Uhu und Kolkrabe. Diese und viele mehr sollen dort weiterhin überleben können.

Ulrike Dannecker

Pegnitz Besuch bei der Recycling-Anlage in Rehau

Die mit der VHS angebotene Fahrt Plastikabfall (z. B. von der Rehau- heute zur zweitgrößten Recycling- Fensterfabrik) mahlt für späteres anlage von Bayern bei Rehau war Granulat. Und es gibt eine Akten- die eindrucksvollste Veranstaltung, vernichtung. die wir je hatten. Wegen der rat- Immer wieder neu muss sich Ehe- ternden Förderbänder, des Krachs, mann Stefan Böhme bei den 8 „Grü- Schmutzes und der Genialität hinter ner Punkt“-Firmen (darunter Bel- den Sortiermaschinen. land und Veolia) Aufträge sichern, Unsere 38 Frau/Mann wurden in wenn diese ihre Kundendeals (sie zwei Gruppen betreut. Chefin Karin versprechen z. B. Aldi, alle Verpa- Böhme erläuterte uns, dass die 110 ckungen abzunehmen) an solche Mitarbeiter in 3 Schichten pro Jahr Subunternehmer weitergeben. Er 65 000 Tonnen Plastik- und Papier- sucht dann - nicht typisch für seine und Alumüll sortieren. Das sind 250 Branche - selbst Abnehmer für den Tonnen pro Tag. Zusätzlich gibt es sortierten Müll. Bleibt dann aber eine Kunststoffmühle, die reinen auch auf Ware sitzen, wenn Flauten 64 www.bayreuth.bund-naturschutz.de Rundbrief Nr. 52 Ortsgruppen kommen. So nimmt China plötzlich zylindern, die Unter- und Überdruck keine Folien mehr. Früher liefen die in sich haben (Folien ansaugen und Chinesen über den Werkshof und wieder abstoßen), mit Nah-Infrarot- geräten (hergestellt von den Firmen, die Pfandflaschenrück- gabe-Automaten bauen) oder Ma- gneten (für Weiß- blech). Aluminium wird hochgewirbelt und so sortiert. Dass Mitarbeiter am Schluss an Förder- bändern per Hand nachsortieren, gibt es nicht mehr. Mitarbeiter werden ständig gesucht. Sie sagten: „Wir kaufen alles, was da kommen in eine sehr soziale, famili- sortiert steht.“ äre Firma. Aber zahllose Arbeitslo- Und eine Wirtschaftskrise kündigt se aus Hof sind zu faul zum Arbei- sich gerade an, weil Firmen, die mit ten. Sie lassen sich alles erklären Karton verpacken, momentan keine Kartons mehr be- stellen. Diese Kar- tons sind aus Alt- kartons gemacht. Dieser Altkarton wartet jetzt also auf dem Werks- gelände im Regen auf bessere Zeiten. „Der Altpapierpreis ist momentan bei Null.“ Die Hoff- nung ist der Ama- zon-Versand. Sortiert wird, was aus Nordbayern, Thüringen und und fehlen nach dem 1. Tag. Dafür Sachsen kommt - mit großen Metall- hat Stefan Böhme gerade Glück mit Rundbrief Nr. 52 www.bayreuth.bund-naturschutz.de 65 Ortsgruppen zwei Syrern: „Sie haben den Willen. vom Grünen Punkt als Inhalt erlaubt Den brauche ich hier. Den Willen, sind, hat er 76,2 % Quote. Und be- die Maschinen zu verstehen und trachtet er nur den echten Plastik-, sich einzulernen.“ Alu- und Papiermüll, kommt er auf Als der Landkreis Bayreuth die gelbe 89 %. Tonne einführte, waren die Böhmes Denn der Grüne Punkt erlaubt dagegen, weil der Bürger in so einer manchmal auch Holzschachteln, Tonne alles Mögliche verschwinden Steingutflaschen, Verpackungs- chips aus Mais- stärke und Me- nüschalen - die bei Böhmes aber nicht sortiert wer- den müssen/kön- nen, weil sie kein Recycler nimmt. Die Menüschalen bestehen nämlich aus Mehrschicht- stoffen, die keiner trennen kann. Sie müssen in den Restmüll. Auch in den Rest- müll muss alle schwarze, dunkel- lässt. Besser ist der durchsichtige braune oder dunkelgraue Plastik (oft gelbe Sack. Aber dann kam das Herrenshampoo und Pflanztöpfe), Wunder: Die Menschen im Land- weil die Maschine kein Schwarz er- kreis Bayreuth waren durch ihre kennt. Recyclinghöfe so gut auf Plastik- Gern hätte Stefan Böhme die gute trennung getrimmt, angefeuert von alte Plastiktüte (PE) zurück, weil aus Dr. Peter-Michael Habermann vom ihr so viel Neues gemacht werden Landratsamt, dass sie eine bessere kann. Eine Biotüte dagegen macht Reinheit in die Tonne gaben als an- Probleme. Nerven tut ihn auch der derswo im Sack ist. Biohersteller, der a) Bioplastik ver- Stefan Böhme rechnete aus, dass er kauft (nicht recycelbar und extrem bei 2,36 Mill Tonnen Müll eine Sor- langsam verrottend), b) Papier auf tierquote von 53 % erreicht. Da ist seine Plastikbehälter klebt (muss aber alles drin, auch falsche Stoffe entfernt werden. Was bei Yoghurt aus den Gelben Säcken und Ton- leicht geht, aber anderswo nicht). nen. Nimmt er nur die Müllstoffe, die „Die Bioleute müssten alle mal hier 66 www.bayreuth.bund-naturschutz.de Rundbrief Nr. 52 Ortsgruppen auftauchen, bevor sie was entwer- Projekt gesammelt. fen.“ Z. B. sind die Frosch-Hersteller Alufolie nicht zerknüllen, sondern so ein Kandidat. flach wegwerfen. Dann können sie Andere Hersteller bekleben ihre Be- von den Sortiermaschinen ange- hälter mit Folien anderer Konsistenz, saugt werden, genauso Folien nicht was den ganzen Behälter nicht mehr bündeln. Aludeckel immer von Be- verwertbar macht. chern abreißen. Keine Manda- rinen-Netze einwerfen, kei- ne Spanngurte, keine Christ- baumnetze, kei- ne rot-weißen Absperrbänder, keine Musikkas- setten, keine Gartenschläu- che. Denn Langes windet sich um die Ma- schinen, schmilzt und wird bei Still- stand hart. Es Die beschichteten Papiere der Metz- blockiert. gereien sind auch nicht verwertbar, Keine Windeln, keine blutigen Metz- ebenso die Bäckertüten mit Plastik- gereifolien, keine Agrarfolien. Keine sichtfenster. Nicht verwertbar sind großen Öko-Papptafeln (z. B. die auch Küchenrollen und schmutzige Werbetafeln für das Volksbegehren Servietten. Bedrucktes Papier ist „Rettet die Bienen“), weil sie außen nur recycelbar, wenn es innen noch mit Folien gegen Regen beschichtet weiß ist: Schief anreißen, dann sieht sind. man, ob eine weiße Schicht auf- Die Deckel von Deodorants abma- taucht. McDonald-Becher sind nicht chen; nicht Kleindosen gesammelt verwertbar. Auch Metallstangen in eine Plastiktüte schnüren, weil nicht und Silikon-Kartuschen und die wieder aufgerissen werden die dunkelgrünen (fein gewebten) muss. Becher löffelrein abgeben Gartenfolien. Keine silbernen Capri- (= Spülwasser sparen). Kleine Käse- Trinkbeutel, weil mehrstofflich. spuren auf Pizzafolie stören nicht. Milchtüten kann man flachtreten Nicht Plastikfolie in Becher stopfen, und die Deckel extra einwerfen: Sie um Platz zu sparen. Gleichartige werden bei Böhmes für ein Rotarier- Becher ineinanderstecken. Rundbrief Nr. 52 www.bayreuth.bund-naturschutz.de 67 Ortsgruppen

Auf den Förderbändern sahen wir eingestellt, welches Material (PE, viele Kaffeebecher (außen braun, PS) sortiert werden soll. In Bruch- innen weiß), die durchrutschten: teilen von Sekunden erkennt die wegen der dunklen Farbe, wegen Maschine die Behälter aus diesem des Plastikgemischs. Dieses wird Material und schießt sie mit Luft- nicht für Recycling gebraucht. Auch strahlen in Extrabehälter. Und das, die neuen Mehrwegbecher der Uni obwohl das Förderband extrem Bayreuth sind ein unbrauchbares schnell läuft. Gemisch. PS2: Stefan Böhme ist nicht nur im Stefan Böhme: „Die Politiker Bundesverband der Entsorger ak- müssten die Hersteller dazu zwin- tiv, sondern hält auch Vorträge von gen, 15 % Recycelmaterial zu ver- Shanghai bis Brasilien. Dort war er wenden.“ Und sie versagten beim jüngst mit dem Wirtschaftsminister Klimapaket: Dort kommt Recycling und erfuhr, wie heiß die Brasilianer nicht vor. Weil ausgerechnet das auf Rasengittersteine aus Recycel- Umweltministerium keinen Vor- material sind. Weil sie so ihre Böden schlag einbrachte. bei Überflutungen sichern können. PS: Ein Wunder sind die Infrarot- Sortiergeräte: Per Computer wird Thomas Knauber

Pottenstein Unser 1. Jahr – und was so alles vor – und dazwischen kam…

Im Februar 2019 gründeten wir die bersberg über das notwendige Maß BN-Ortsgruppe Pottenstein zusam- zurechtgestutzt, teils vernichtet. Und men mit dem Kreisverband sowie dies geschah dort im Landschafts- Pegnitzer und Betzensteiner Natur- schutzgebiet, im FFH-Gebiet und schützern. angrenzendem Naturschutzgebiet. Auch in Weidenloh und am Stres- • Schon eine Woche drauf, Ende Fe- senhof wurden Sträucher und He- bruar, wurden wir von einer rabiaten cken ähnlich übel zugerichtet. Wir Heckenschnittaktion geschockt. gingen sofort an die Öffentlichkeit Kurze, aber teils auch hunderte Me- und die zuständigen Behörden. An- ter lange Heckenbiotope, wichtige fang November hatten wir eine Flur- Lebensräume für Insekten, Vögel begehung mit Frau Stahlmann von und Kleintiere, wurden im Gebiet der Unteren Naturschutzbehörde, von der Wetterfahne übers Schul- Landratsamt Bayreuth, und Herrn landheim und der Himmelsleiter hi- Peter Ille vom BN-Kreisverband mit naus bis zum halben Weg nach El- der Maßgabe, den „Rest“ des He- 68 www.bayreuth.bund-naturschutz.de Rundbrief Nr. 52 Ortsgruppen ckenbestandes unbedingt zu erhal- Schöngrundsee über die Teufels- ten und alte auf Stock geschnittene höhle bis ins Klumpertal kurz vor Hecken wieder nachwachsen zu Bronn. lassen. • Anschließend im Juni trafen wir • Im April mussten wir bei einer Müll- uns zweimal an der Himmelsleiter, sammelaktion auf der Hohenmirs- einem Brennpunkt des Tagestouris- berger Platte, bei der auch Kinder mus, um dort auf den umliegenden mithalfen, eine wilde Bauschuttde- Wiesenbiotopen vor allem Steine ponie entdecken und an die Stadt und Müll zu beseitigen, mehr als Pottenstein melden. Sie kümmerte drei Hänger voll. Hier waren Kinder sich darum und beseitigte diesen und Jugendliche in der Überzahl. Umweltfrevel. • Ebenfalls im Mai 2019 überprüften • Am 2.Mai 2019 wurden in München und reparierten Markus Krems und 29 Gemeinden aus dem Gebiet des ich an die 20 Nistkästen im Prüll- „Wirtschaftsbandes A9/Fränkische wald. Die gleiche Aktion wiederhol- Schweiz“ um Pegnitz und der „ILE ten wir Anfang November. Diesmal Fränkische Schweiz aktiv“ um Eber- mit dem Schwerpunkt ausmisten mannstadt von Landwirtschafts- der Kästen, um diese im Frühjahr ministerin Frau Michaela Kaniber wieder bezugsfähig zu machen. zur Ökomodellregion Fränkische Schweiz ernannt. Ein persönlicher • Am 20.08.2019 fand im Rahmen Verdienst einiger Pottensteiner BN- des Ferienprogrammes der Stadt Mitglieder! Denn ein Jahr zuvor, im Pottenstein ein Bastelvormittag Mai 2018, stellten Georg Buchfelder, statt. Unter dem Motto „Wir basteln Erich Deiml, Margit von Wintzin- ein Insektenhotel“ wurden Kinder gerode und ich den Antrag an die zwischen 7 und 13 Jahren vom 1. Stadt Pottenstein auf Förderung im Vorsitzenden Karl-Heinz Peters und Rahmen einer Ökomodellregion. seiner Frau zum „Hotelbau“ ange- Die Bewerbung verlief also erfolg- leitet. Das dazu nötige Material wie reich, die vielseitigen Bemühungen auch die Verpflegung wurde auch von Einzelpersonen, Verbänden von ihnen gesponsert. Die Kinder und Behörden haben sich gelohnt. waren derart vom Projekt begeistert, Seit November gibt es ein Projekt- dass der Basteltag zu einem festen Management dazu, die eigentliche Termin werden soll. Nächsten Au- Arbeit kann also beginnen - und es gust werden dann Nistkästen ge- wird auch Zeit! baut…

• Anfang Mai führten wir eine wei- • Im September 2019 stellten wir ei- tere Säuberungsaktion durch. Auch nen Antrag an die Stadt Pottenstein hier waren Jugendliche dabei, vom wie an den Naturpark Fränkische Rundbrief Nr. 52 www.bayreuth.bund-naturschutz.de 69 Ortsgruppen

Schweiz/Frankenjura: Hier machten den 16 Schülern/innen der 7. Klasse wir auf die zerstörerische Entwick- der Graf-Botho-Schule und ihrem lung durch den Massentourismus Lehrer Gerald Failner, mit drei neu auf dem alpinen Aufstieg von der ernannten Rangern des Naturparks Burg Pottenstein zur Wetterfahne unter fachkundiger Anleitung von und darüber hinaus aufmerksam. Martin Kreisel sowie engagierten Ebenso wurde das chaotische Park- Mitarbeitern des örtlichen Bauhofs verhalten am erweiterten Parkplatz gingen wir ans Werk. An den vorher oberhalb des Schullandheims Pot- schon markierten Stellen wurden in tenstein an der Finkenleite aufge- aller Früh die Löcher ausgebuddelt, zeigt. Teils fahren die PKWs dort bis auch mit tatkräftiger Baggerunter- zur Himmelsleiter, durchqueren das stützung von Hans und Veit seitens Naturschutzgebiet dank Navi auch des Bauhofs. Anschließend wurden von Elbersberger Seite und parken, die Winterlinden samt Ballen einge- wo sie wollen- auch mitten in der setzt, die Drainagerohre gelegt und „Botanik“! zwei bis drei Schubkarren Humus je Loch eingefüllt. Je drei Pflocken, • Bei einem Ortstermin am 2. Okto- 2,5-3 m lang wurden in jedes Loch ber 2019 mit Vertretern der Stadt eingeklopft und oben mit kurzen Pottenstein, des Naturparkes, der Latten verschraubt. Sodann wurden Regierung von Oberfranken und un- die Baumstämmchen mit Kokosstri- serer BN-Gruppe war man sich einig, cken festgezurrt und kräftig gegos- in einem schlüssigen Konzept den sen. Im November brachte ich noch Aufstieg zur Wetterfahne trittsicher den notwendigen Verbiss-Schutz zu gestalten und die Wanderer und um die frisch gepflanzten Bäume an. Mountain-Biker gezielter zu lenken. Auch oberhalb des Schullandheims Den Jugendlichen machte es im Ver- gilt es, eine Parkplatzlösung zu fin- lauf der zwei Arbeitstage zusehends den, die den motorisierten Wander- Spaß, einige stellten sich doch recht freunden wie auch dem Schutz un- geschickt an, waren so richtig ein- serer Natur und Landschaft gerecht gearbeitet. So wollen sie auch im wird. nächsten Herbst bei der Fortfüh- rung dieser Pflanzaktion wieder da- • Schließlich führten Karl-Heinz Pe- bei sein. Auf Antrag der Schüler hin ters und ich am 24. und 25. Oktober übernahm dankenswerter Weise die 2019 eine Baumpflanzaktion von Oberfrankenstiftung die Kosten für der Burg Richtung Schullandheim diese Umweltaktion. durch, um etliche größere Baumlü- cken zu schließen. Zusammen mit BN-Pottenstein, Dieter Hoch

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ABBUCHUNGSERMÄCHTIGUNG

Hiermit ermächtige ich bis auf Widerruf die Kreisgruppe Bayreuth des Bundes Naturschutz in Bayern e.V., von meinem Konto

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BIC: ...... einen Betrag von ...... Euro (bitte ankreuzen)

O monatlich O vierteljährlich O jährlich abzubuchen.

Name und Anschrift: ......

Datum und Unterschrift ......

Bitte zurück an:

Bund Naturschutz, Kreisgruppe Bayreuth, Alexanderstraße 9 in 95444 Bayreuth, Tel.: 0921/27230, Fax: 0921/851497, [email protected]

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Vorstand Der Vorstand wurde am 13. März 2019 für vier Jahre gewählt. Es gehören ihm an:

1. Vorsitzender Beisitzer Delegierter Reinhard Birkner Helmut Korn Eckhard Sabarth Allersdorfer Straße 12 Ochsenhut 24 Bodenseering 17 95463 Bindlach 95448 Bayreuth 95445 Bayreuth Tel.: (0170) 5654684 Tel.: (0921) 92206 Tel.: (0921) 45947 [email protected] [email protected] Beisitzerin 2. Vorsitzende Ulrike Dannecker Delegierter Professor Dr. Sigrid Untere Wacholderstraße 14 Volkmar Klatt Liede-Schumann 95503 Geschwister-Scholl-Straße 27 Schamelsberg 11 Tel.: (09201) 7531 95500 95517 [email protected] Tel.: (0921) 4181 Tel.: (09209) 918378 [email protected] [email protected] Beisitzer Norbert Pietsch Ersatzdelegierter Schatzmeister Kemnather Straße 10 Norbert Pietsch Reimund Frieß 95469 Speichersdorf Kemnather Straße 10 Gagernstraße 30 Tel.: (09275) 972797 95469 Speichersdorf 95447 Bayreuth [email protected] Tel.: (09275) 972797 Tel.: (0921) 67538 [email protected] [email protected] Beisitzerin Saskia Schrörs Ersatzdelegierter Schriftführer Tel.: (0921) 33930889 Dr. Johannes Lüers Dr. Johannes Lüers [email protected] Nibelungenstraße 9 Nibelungenstraße 9 95444 Bayreuth 95444 Bayreuth Beisitzer Tel.: 0170/1840303 Tel.: 0170/1840303 Professor Dr. Stefan Peiffer [email protected] [email protected] Rheingoldstraße 14 95445 Bayreuth Tel.: (0921) 7877425 [email protected]

Geschäftsstelle Besetzung der Geschäftsstelle: der Kreisgruppe Bayreuth Leitung: Peter Ille montags, dienstags und donnerstags, falls keine Außentermine wahrzunehmen sind; bitte verein- Alexanderstraße 9 (Umweltbüro) baren Sie am besten einen Termin. 95444 Bayreuth Wir sind als gemeinnützig anerkannt und lassen Tel.: 0921/27230 Ihnen gerne eine Spendenbescheinigung für das Finanzamt zukommen. Fax: 0921/851497

Konto: [email protected] Sparkasse Bayreuth IBAN: DE20 7735 0110 0009 0237 22 Internet: SWIFT-BIC: BYLADEM1SBT www.bayreuth.bund-naturschutz.de

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Bad Berneck - Vorsitz: Karlheinz Lauterbach Vorsitz: Norbert Schramm 11 Leupoldstein 59 95460 Bad Berneck 91282 Betzenstein Tel.: (0 92 73) 17 36 Tel.: (0 92 44) 91 84 Fax: (09 21) 55 27 80 [email protected] [email protected]

Bindlach Vorsitz: Reinhard Birkner Creußen Allersdorfer Straße 12 Vorsitz: Marianne Abel 95463 Bindlach Am Alten Rathaus 3 Telefon: 0170-5654684 95473 Creußen [email protected] Telefon: (09270) 5111 [email protected] Gefrees Vorsitz: Rainer Keller Goldkronach Böcklinstraße 40 Vorsitz: Sabine Göbel 95447 Bayreuth Leisau 49 Telefon: 0162 7136475 95497 Goldkronach [email protected] Telefon: (09273) 5010881 [email protected] Heinersreuth Vorsitz: Volkmar Klatt Geschwister-Scholl-Straße 27 Vorsitz: Holger Hofmann 95500 Heinersreuth Badstraße 3 Telefon: (0921) 41819 96142 Hollfeld [email protected] Telefon: (09274) 909500 [email protected] Hummelgau Vorsitz: Ulrike Dannecker Pegnitz Wacholderweg 14 Vorsitz: Thomas Knauber 95503 Hummeltal Karl-Bröger-Straße 7 Telefon: (09201) 7531 91257 Pegnitz [email protected] Telefon: (09241) 3055 [email protected] Pottenstein Vorsitz: Karl-Heinz Peters Speichersdorf Seelbrunnengasse 1 Vorsitz: Erich Porsch 91278 Pottenstein Schlesienstraße 6 0151/27171902 95469 Speichersdorf [email protected] Telefon: (09275) 1546 [email protected] Weidenberg Vorsitz: Werner Müller Hauptstraße 29 91289 Schnabelwaid Telefon: (09270) 914396 [email protected]

73 www.bayreuth.bund-naturschutz.de Rundbrief Nr. 52 Kontakte

Ansprechpartner: Bayreuth Saskia Schrörs 0921/33930889 Eva Thiele [email protected] Oberailsfeld 38 95491 Ahorntal Telefon: (09242) 837 August Freymüller Telefax: (09242) 743379 Brunnenstraße 20 [email protected] 95488 Eckersdorf Telefon: (0921) 31898 Telefax: (0921) 31898 [email protected]

Experten der Kreisgruppe Bayreuth

Experten für Themen des Natur- und Umweltschutzes

Als Ansprechpartner für Ihre fachspezifischen Fragen stehen im Bereich der Kreisgruppe eine ganze Reihe hervorragender Fachleute auf den verschie- densten Gebieten des Natur- und Umweltschutzes zur Verfügung.

Fauna Flora

Arachnologie (Spinnenkunde) Botanik (Pflanzenkunde) Theo Blick Peter Ille Heidloh 8 Alexanderstraße 9 (Umweltbüro) 95503 Hummeltal 95445 Bayreuth [email protected] Telefon: (0921) 27230 [email protected]

Lepidopterologie (Schmetterlings- Schwerpunkt Moose und Flechten kunde) Dr. Eduard Hertel Entomologie (Insektenkunde) Am Schießhaus 7 Julian Bittermann 95445 Bayreuth Telefon: (0175) 2591249 Telefon: (0921) 26087 [email protected]

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KlimaWandEl natur- und landschaFtspFlEgE

Klimaschutz, Wetterextreme, Baumpflege, Baum- und Luftschadstoffe Heckenschnitt, Schnittkurse Dr. Johannes Lüers W. Friesen Alexanderstraße 9 (Umweltbüro) Am Haderbaum 13 95445 Bayreuth 95466 Neunkirchen Telefon: (0921) 27230 od. 0170- Telefon: (0173) 3763127 1840303 [email protected]; umWElt und gEsundhEit [email protected] Elektrosmog / rEssourcEn Mobilfunkstrahlung Franz Mayerhofer Energie (Schwerpunkt Sonnen- Ringau 1 kollektoren, Photovoltaik, Wind- 95515 kraft) Telefon: (09204) 1250 Eckhard Sabarth [email protected] Bodenseering 17 95445 Bayreuth Joachim Weise Telefon: (0921) 45947 Schöne Aussicht 20 [email protected] 95500 Heinersreuth Telefon: (0921) 7412744 [email protected]

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Sie finden uns unter:

Bund Naturschutz, Kreisgruppe Bayreuth

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Stammtische der Ortsgruppen: Aktuelle Termine unter: bayreuth.bund-naturschutz.de/ortsgruppen.html Nachfragen oder Terminanfragen beim jeweiligen Ortsvorstand

Bad Berneck Goldkronach 3. Freitag im Monat um 20 Uhr jeden Monat nach Absprache an einem Der Stammtisch findet in Mittwoch um 20 Uhr im verschiedenen Räumlichkeiten - nach Meister Bär Hotel, Bayreuther Str. 4 Absprache - statt Hummelgau Bayreuth 3. Donnerstag im Monat um 19:30 Uhr, 1. Donnerstag im Monat, 19 Uhr, Gaststätte Goldener Löwe, Brauereischänke am Markt, Hauptstr. 4, Gesees, Maxstraße 56 Themen im Internet

Betzenstein-Plech Pottenstein 1. Donnerstag im Monat um 19:30 Uhr, Bitte beim Vorstand nachfragen Gasthof Fischer, Stierberg, im August kein Treffen Speichersdorf 2. Mittwoch im Monat, 20 Uhr, Creußen Gasthof Imhof, Kemnather Straße 18 letzter Donnerstag im Monat um 20 Uhr, Gasthof Maisel (an der B 2), im August und Dezember kein Stammtisch Weidenberg letzter Dienstag im Monat um 20 Uhr, Pizzeria, früher Gaststätte Kilchert, jetzt Gefrees Pizzeria, Lindenstr. 11 2. Mittwoch im Monat um 20 Uhr, Wirtshaus Da Michele, Roglerstraße 5

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Gasthäuser

Zeit für einen Ausflug und eine Einkehr? Da ist es sicher interessant zu erfah- ren, welche Gaststätten den BUND-Naturschutz unterstützen. Bad Berneck Betzenstein

Eisdiele Ottorino Panicera Landgasthof - Pension Fischer Marktplatz 32 KG, Inh. Fam. Raum 95460 Bad Berneck Stierberg 25, Ortsteil Stierberg Telefon: (0 92 44) 384 https://www.gasthof-pension-fischer. Bayreuth de/home.html Von Nov bis Apr: Mo. und Di. Gaststätte Eremitenhof, Ruhetag (Hausgäste Frühstück und Inh. Werner Strömsdörfer Abendessen) Eremitenhofstr. 34, 95448 Bayreuth Mi. bis So. 11.30 Uhr bis 20.00 Uhr Telefon: (0921) 92131, Mobil: (0160) durchgehend warme Küche 8877734, Fax: (0921) 980367 https://www.eremitenhof.de, [email protected] Bindlach Mo. bis Sa.: 11:00 - 14:00 und 17:00 - 23:00 Gasthaus Auf der Theta Sonntag durchgehend ab 11:00 Uhr, Hochtheta 6 Do. Ruhetag Telefon: (0 92 08) 6 53 61 Ruhetag: Dienstag

Ausflugsgasstätte Schlehenberg Inh. Gerda Stadler Goldkronach Schlehenbergstraße 51 Telefon: (09209) 226 Meister BÄR, Mo. und Do Ruhetag, Di., Mi., Fr. Inh. Heiner Bär geöffnet, Sa. nur geöffnet 1. Mai Bernecker Str. 4, 95497 – 30. September, So. geöffnet mit Goldkronach, Mittagstisch Telefon.: (09273) 979-0, Fax: (09273) 979-888 www.mb-hotel.de, [email protected] Kein Ruhetag

77 www.bayreuth.bund-naturschutz.de Rundbrief Nr. 52 Kontakte

Biergarten „Am Boch“, Speichersdorf Inh. Fam. Heyder Sickenreuter Straße 26, Landgasthof Imhof, 95497 Goldkronach Inh. Monika Gosslau Tel.: 09273/9659527 Kemnather Str. 18, 95469 Geöffnet: Apr.- Sept. Sa. und So. Speichersdorf bei Biergartenwetter 13:00 – 17:00 Telefon: ( 09275) 9840, Fax: (09275) 98484 http://www.landgasthof-imhof.de, Nemmersdorf - [email protected] Mo. 18 bis 21.30 Uhr Goldkronach Di. bis Sa. 11.30 bis 14 Uhr und 17.30 bis 21.30 Uhr Gaststätte Schwarzer Adler, So. 11.30 bis 14 Uhr Inh. Inge u. Helmut Bär Dorfstraße 9, 95497 Nemmersdorf Telefon: (09208) 379 Durchgehend, nur Mi. / Sa. ab 17.00 Gaststätte Gruber Uhr geschlossen Zeubacher Str. 1 Telefon: (09202) 270 Ruhetag: Dienstag Pottenstein - Prüllsbirkig

Berner-Hof (Brotzeitstub’n), Inh. Johannes Berner Prüllsbirkig 1, 91278 Pottenstein Telefon: 09243-903008 https://www.berner-hof.de, [email protected] geöffnet: 1. März – 31. Okt.

Impressum Rundbrief Nr.: 52 (Erstausgabe des Rundbriefes 1983) Herausgeber: BUND Naturschutz in Bayern e.V., Kreisgruppe Bayreuth ISSN 2699-1365 (Print), ISSN 2699-1381 (Online) V.i.S.d.P.: Helmut Korn Erscheinungsweise: jährlich Layout, Satz: Gottfried Bouillon Litho und Druck: Litho-Vision-Bayreuth Auflage: 3.000

Rundbrief Nr. 52 www.bayreuth.bund-naturschutz.de 78 ! Ja, ich will mich für den Natur- und Umweltschutz einsetzen...... und erkläre hiermit meinen Beitritt zum BUND Naturschutz in Bayern e.V. ...und erkläre hiermit meinen Beitritt zum BUND Naturschutz in Bayern e.V.

Bei Familienmitgliedschaft Bei Familienmitgliedschaft(mit Jugendlichen bis einschl. 21 Jahren) Name Vorname bitte ausfüllen: (mit Jugendlichen bis einschl. 21 Jahren) Name Vorname bitte ausfüllen:

Straße Haus-Nr. Name des Ehepartners Geburtsdatum Straße Haus-Nr. Name des Ehepartners Geburtsdatum

PLZ Wohnort Name des 1. Kindes Geburtsdatum PLZ Wohnort Name des 1. Kindes Geburtsdatum

Telefon E-Mail Name des 2. Kindes Geburtsdatum Telefon E-Mail Name des 2. Kindes Geburtsdatum

Beruf oder Schule, Verein, Firma Geburtsdatum Name des 3. Kindes Geburtsdatum Beruf oder Schule, Verein, Firma Geburtsdatum Name des 3. Kindes Geburtsdatum Hiermit ermächtige ich Sie widerrufl ich Zahlungen von meinem Konto Datum Unterschrift Hiermitmittels Lastschriftermächtige einzuziehen. ich Sie widerrufl Zugleich ich Zahlungen weise ich vonmein meinem Kreditinstitut Konto Datum Unterschrift(bei Minderjährigen die Erziehungsberechtigten) mittelsan, die vomLastschrift BUND einzuziehen.Naturschutz inZugleich Bayern weisee.V. auf ich mein mein Konto Kreditinstitut gezogenen Jahresbeitrag (bei Minderjährigen die Erziehungsberechtigten) an,Lastschriften die vom BUND einzulösen. Naturschutz in Bayern e.V. auf mein Konto gezogenen Jahresbeitrag Hinweis:Lastschriften Ich kann einzulösen. innerhalb von 8 Wochen, beginnend mit dem Einzelmitgliedschaft ab € 60,00 Jugendliche, Studenten, Schüler, Hinweis:Belastungsdatum, Ich kann innerhalbdie Erstattung von 8 des Wochen, belasteten beginnend Betrages mit verlangen. dem Einzelmitgliedschaft ab € 60,00 Lehrlinge,Jugendliche, Teilnehmer Studenten, am Schüler, Bundesfrei- Familie/Ehepaar ab € 72,00 Belastungsdatum,Es gelten dabei die die mit Erstattung meinem Kreditinstitut des belasteten vereinbarten Betrages verlangen. Bedingungen. willigendienstLehrlinge, Teilnehmer und Vergleichbare am Bundesfrei- Familie/Ehepaar(mit Jugendlichen bis einschl. 21 ab Jahren) € 72,00 Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen. willigendienst und Vergleichbare (mit Jugendlichen bis einschl. 21 Jahren) (ermäßigt) ab € 24,00 Person/(Ehe-)Paar (ermäßigt) ab € 24,00 DE __ |____ |____ |____ |____ |__ Schule, Verein, Firma ab € 70,00 ermäßigtPerson/(Ehe-)Paar ab € 24,00 DE __ |____ |____ |____ |____ |__ Schule, Verein, Firma ab € 70,00 IBAN ermäßigt(Selbsteinschätzung, auf Antrag)ab € 24,00 Ich unterstütze den BN freiwillig IBAN (Selbsteinschätzung, auf Antrag) zusätzlichIch unterstütze mit einem den BN Betrag freiwillig von jährlichzusätzlich mit einem Betrag von Name des Kontoinhabers (falls abweichend vom Mitgliedsnamen) jährlich 12,- 36,- 60,- ,- Euro Name des Kontoinhabers (falls abweichend vom Mitgliedsnamen)

12,- 36,- 60,- ,- Euro – und erfasst elektronisch Vereinszwecke für ausschließlich werden Daten persönlichen Ihre Infor- Infor- vereinsbezogenen vereinsbezogenen zu zu – auch – auch e.V. e.V. Naturschutz Naturschutz Bundes Bundes des des Beauftragte Beauftragte durch durch gegebenenfalls gegebenenfalls statt. statt. nicht nicht ndet ndet fi fi an Dritte an Dritte Weitergabe Weitergabe Eine Eine genutzt. genutzt. und und verarbeitet verarbeitet Werbezwecken Werbezwecken und und mations- mations- Datum Unterschrift Ihre persönlichen Daten werden ausschließlich für Vereinszwecke elektronisch erfasst und – und erfasst elektronisch Vereinszwecke für ausschließlich werden Daten persönlichen Ihre Infor- Infor- vereinsbezogenen vereinsbezogenen zu zu – auch – auch e.V. e.V. Naturschutz Naturschutz Bundes Bundes des des Beauftragte Beauftragte durch durch gegebenenfalls gegebenenfalls statt. statt. nicht nicht ndet ndet fi fi an Dritte an Dritte Weitergabe Weitergabe Eine Eine genutzt. genutzt. und und verarbeitet verarbeitet Werbezwecken Werbezwecken und und mations- mations- Datum Unterschrift Bitte in Blockschrift ausfüllen! Die Mitgliedschaft können Sie jederzeit kündigen. Gläubiger-Id.-Nr.: DE52 0010 0000 2840 19 SEPA BK 2018 A6 BitteBitte zurückin Blockschrift an ausfüllen!BUND DieNaturschutz, Mitgliedschaft können Alexanderstraße Sie jederzeit kündigen. 9, 95444 Bayreuth Gläubiger-Id.-Nr.: DE52 0010 0000 2840 19 SEPA BK 2018 A6

BN Vorlage Beitrittskarte SEPA 2018 A6_d.indd 1 23.11.2017 17:22:31 BN Vorlage Beitrittskarte SEPA 2018 A6_d.indd 1 23.11.2017 17:22:31 stadtwerke-bayreuth.de/öko

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