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Berlin Reinickendorf: Netzwerk Märkisches Viertel (NWMV)

Berlin Reinickendorf: Netzwerk Märkisches Viertel (NWMV)

Berlin : Netzwerk Märkisches Viertel (NWMV)

Sozialraumorientierung © NWMV

Kurzbeschreibung Das Netzwerk Märkisches Viertel wurde 2003 von der Woh- Durch die kontinuierliche Vernetzung von Netzwerk- nungsbaugesellschaft GESOBAU AG gemeinsam mit dem Pfle- akteuren, Bewohnerschaft und Verwaltung ist es gelungen, die gestützpunkt Reinickendorf (ehemals Koordinierungsstelle soziale Infrastruktur der Großsiedlung Märkisches Viertel an „Rund ums Alter Reinickendorf“) und dem Bezirksamt Reini- die Anforderungen des demografischen Wandels anzupassen. ckendorf initiiert. Mit der Zielsetzung der Absicherung einer ganzheitlich selbstständigen Lebensführung ist die Arbeit des Netzwerkes besonders auf ältere, pflegebedürftige und behin- derte Bewohnerinnen und Bewohner im Märkischen Viertel ausgerichtet. Durch das Netzwerk werden spezifische Bedarfe im Quartier ermittelt, darauf ausgerichtete Projekte initiiert und gemeinsam – u. a. mit Unterstützung des Bezirksamtes Reinickendorf – umgesetzt.

Abteilung I, Am Köllnischen Park 3, 10179 , stadtentwicklung.berlin.de/soziale_stadt/sozialraumorientierung/ Berlin Reinickendorf: Netzwerk Märkisches Viertel (NWMV)

Raumbezug Wirkungsbereich Die Großsiedlung Märkisches Viertel, 10. Ortsteil des Bezirks Reinickendorf, wurde ab 1962 als ehemaliges Laubenpieper- Gelände im Rahmen einer städtebaulichen Gesamtkonzeption als Großsiedlung Märkisches Viertel mit rund 16.000 Wohnun- gen erbaut. Die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft GESOBAU war Sanierungsträger des Projekts und ist bis heute der größte Wohnungseigentümer im Viertel. Es gibt einen ho- hen Anteil an Erstmieterinnen und -mietern, die seit vielen Jahrzehnten im Märkischen Viertel wohnen. Aufgrund der star- ken Identifi kation der Bewohnerschaft mit ihrem Kiez wurde das Viertel im Jahr 1999 zum 10. Ortsteil von Reinickendorf er- klärt.

Bezug Lebensweltlich orientierte Räume (LOR) Bezirksregion Märkisches Viertel 1 (BZR 123021) mit den Pla- © SenStadtUm nungsräumen Märkisches Zentrum (PLR 12302108), Dannen- walder Weg (PLR 12302010), Treuenbrietzener Straße (PLR 12302009).

Einwohner 35.230 (Stand 31.12.2011).

Anlass und Ziele Dies wurde durch eine interne Bedarfsanalyse der Initiatoren Die älteren, pfl egebedürftigen und behinderten Bewohnerin- des Netzwerks GESOBAU AG, Pfl egestützpunkt Reinickendorf nen und Bewohner im Märkischen Viertel haben den Wunsch, und Bezirksamt Reinickendorf vor Projektstart festgestellt und auch bei gesundheitlichen Einschränkungen selbstständig in war für die GESOBAU AG im Jahr 2003 Anlass, eine vertraglich ihren Wohnungen zu bleiben und aktiv am gesellschaftlichen festgehaltene Kooperation einzugehen. Damit war der Grund- Leben teilzunehmen. Das Viertel verfügt über eine breit gefä- stein für das heutige Netzwerk Märkisches Viertel gelegt, das cherte Angebotspalette von Dienstleistungen, jedoch mangelte unter dem Motto „Hier will ich bleiben“ durch die Schließung es an transparenten, passgenauen Konzepten, lokale Angebote der Angebotslücken und Vernetzung der Angebote soziale und und Bewohnerschaft miteinander zu verzahnen. Der Bewoh- ökonomische Strukturen im Quartier im Bereich der Gesund- nerschaft fehlte ein entsprechendes Schnittstellenmanage- heitsförderung und der Alten- und Behindertenhilfe ausbaut ment bzw. ein persönlicher Ansprechpartner im Viertel. und stärkt.

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Beteiligte Akteure und Zielgruppen Arbeits- und Kommunikationsstrukturen Politische Ebene: Drei Bezirksstadträte (Abteilung Jugend, Das Netzwerk Märkisches Viertel setzt sich aus den folgenden Familie und Soziales, Abteilung Wirtschaft, Gesundheit und Gremien zusammen: Bürgerdienste sowie Abteilung Stadtentwicklung, Umwelt, Ord- „„Mitgliederversammlung: Im höchsten Entscheidungsgre- nung und Gewerbe) haben die Schirmherrschaft übernommen. mium des Netzwerkes sind die Verbundpartner mit einer Stimme pro Träger und Einrichtung vertreten. Die vom Vor- Verwaltungsressorts/-ebenen: Bezirksamt Reinickendorf ist stand einberufene Versammlung garantiert den Informa- ebenso wie die Seniorenvertretung und der Behindertenbeirat tionsaustausch der Netzwerkpartner und beschließt die Ehrenmitglied und bei den Mitgliederversammlungen und Vorgaben und Vorlagen der jeweiligen Arbeits- und Pro- Arbeits- und Projektgruppen aktiv, jedoch nicht abstimmungs- jektgruppen. Interessierte Bewohnerinnen und Bewohner berechtigt. können sich über die Mitarbeit in den Arbeits- und Projekt- gruppen sowie als Beiratsmitglied an der Mitgliederver- Lokale Akteure: 30 Netzwerkpartner: Albatros gGmbH, Bezirks- sammlung beteiligen. amt Reinickendorf, Behindertenbeirat, Birkenapotheke, Büro- „„Vorstand und Beisitzer: Die auf der Mitgliederversamm- service A. Tamaschke, Caritasverband für das Erzbistum Berlin lung gewählten Vorstandsmitglieder repräsentieren das e.V., Deutsches Rotes Kreuz e.V., Diakonisches Werk im Netzwerk Märkisches Viertel nach außen und arbeiten Kirchenkreis Berlin-Reinickendorf e.V., Ergotherapie Zentrum, eigenverantwortlich im Sinne der Netzwerkziele. Der Vor- EJF gAG Evangelisches Jugend- und Fürsorgewerk, Evange- stand agiert als Koordinierungsstelle des Netzwerks. Er lisches Familienzentrum (face), GESOBAU AG, Greenwich-Ober- setzt die abgestimmten Beschlüsse um, steuert die Arbeits- schule, GLORIA Menü-Bringdienst GmbH & Co. KG, Johanniter- und Projektgruppen und erstellt Vorlagen und Konzepte Unfall-Hilfe e.V., Malermeister André Frost, Medizin mobil Nord für die Mitgliederversammlung. GmbH, Pegasus GmbH, Pflegedienst am Waldsee GmbH, Pfle- „„Arbeits- und Projektgruppen: Die Arbeits- und Projektgrup- gestützpunkt Reinickendorf, PFLEGEWERK Berlin GmbH, pen formieren sich themenbezogen und sind meist zeitlich Alloheim/poli.care/Ensemble GmbH, Senioren-Residenz „Mär- begrenzt. Sie realisieren die Ziele des Netzwerkes. Bei- kisches Viertel“, Pro Seniore Krankenheim Eichborndamm, spielsweise sichert die Arbeitsgruppe „Öffentlichkeits- Seniorenvertretung Reinickendorf, Sozialstation Impuls, Sozi- arbeit“ die interne Kommunikation im Netzwerk durch ent- alstation Mobil GmbH, Theodor-Bergmann GmbH & Co. KG, sprechende Rundbriefe sowie die Außendarstellung des TSV Berlin-Wittenau 1896 e.V., Unionhilfswerk Sozialeinrich- Netzwerks durch Werbung, Pressearbeit und Präsenz bei tungen gGmbH, Unionhilfswerk Ambulante Dienste gemein- Aktionstagen. Die Arbeits- und Projektgruppen zeichnen nützige GmbH, Vitanas Senioren Centrum MV, Vitanas Kran- sich durch ihre heterogene Zusammensetzung aus. Neben kenhaus für Geriatrie. den Netzwerkpartnern arbeiten auch interessierte Bewoh- nerinnen und Bewohner an unterschiedlichen Arbeits- und Zielgruppen Projektgruppen mit. „„Ältere, behinderte und pflegebedürftige Bewohnerinnen „„Beirat: Im September 2009 wurde der Seniorenbeirat ein- und Bewohner des Märkischen Viertels. berufen. Zu den Aufgaben des ehrenamtlichen Bewohner- „„Lokale Akteure (Dienstleistungsanbieter, Schulen, Ärzte, gremiums zählt es, Anliegen und Interessen von Bewohne- private Träger etc.). rinnen und Bewohnern an das Netzwerk heranzutragen.

Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt Das Bezirksamt Reinickendorf ist Ehrenmitglied des Netzwerks Märkisches Viertel. Die Zusammenarbeit mit dem BA Reinicken- dorf erfolgt direkt über die aktive Teilnahme an Mitgliederversammlungen und an den Arbeits- und Projektgruppen durch Mit- arbeiterinnen und Mitarbeiter des BA und durch die Stadträte sowie indirekt durch regelmäßige netzwerkinterne Evaluationen, beispielsweise in Zusammenarbeit mit dem Institut für Gerontologische Forschung e.V., sowie durch die Ergebnisse der Arbeits- und Projektgruppen, die in die bezirkliche Planung einfließen.

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Vertragliche Grundlagen und Vereinbarungen Die Satzung des Vereins als schriftlich niedergelegte rechtliche Vereinbarung definiert sowohl die Ziele des Netzwerkes als auch die Pflichten seiner Mitglieder. Diese umfassen neben der regelmäßigen Anwesenheit bei den Mitgliederversammlungen, für die die beauftragen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entsprechend freigestellt werden, eine aktive Mitarbeit in den einzelnen Ar- beits- und Projektgruppen. Um aktiv an der Gestaltung und Umsetzung der Ziele des Netzwerkes in den jeweiligen Gruppen thematisch zu arbeiten, wird vorausgesetzt, dass die einzelnen Netzwerkpartner ihre unterschiedlichen Ressourcen offen zu- gänglich machen.

Ressourcenbedarf / Finanzierung / Ressourcenbün- Zeitlicher Ablauf delung XX2003 Das Netzwerk wurde anfänglich als Projekt „Netzwerk MV“ im Initiierung/Gründung des Netzwerks Märkisches Viertel Rahmen des Programms „Lokales Soziales Kapital“ (LSK) finan- (MV) durch GESOBAU AG, Albatros e.V., Koordinierungsstel- ziert. 2008 wurde die Servicestelle des Netzwerkes mit einer le „Rund ums Alter“ und Bezirksamt Reinickendorf, Koope- Mitarbeiterin als LSK-Projekt in der Nachbarschaftsetage der ration mit vertraglicher Bindung. GESOBAU eingerichtet. 2009 erfolgte die Gründung des Vereins XX2004 Netzwerk Märkisches Viertel e.V., der sich größtenteils über die Realisierung des Projekts Netzwerk MV, finanziert aus Mit- 300 EUR Jahresbeitrag, die jedes Mitglied zu zahlen hat, finan- teln des Programms „Lokales Soziales Kapital“ (LSK) ziert. Um die Heterogenität der Netzwerkpartner zu sichern XX2005 und auch Kleinunternehmen und Selbstständige für den Verein Belobigung des Netzwerks MV im Rahmen des Werkstatt- zu gewinnen, ist eine Minderung des Jahresbeitrages generell Wettbewerbs Quartier „Leben und Wohnen im Alter“. möglich. Einzelne Projekte werden zudem aus LSK- und kom- XX2009 munalen Mitteln finanziert. Außerdem gibt es private und öf- Einrichtung der Servicestelle Netzwerk MV im Rahmen ei- fentliche Dienstleistungsanbieter, die das Netzwerk unterstüt- nes LSK-Projekts. zen. Beispielsweise stellt die GESOBAU die Räume für die XX2011 Servicestelle des Netzwerkes kostenlos zur Verfügung. Gründung des gemeinnützigen Vereins Netzwerk Märki- sches Viertel e.V. Die Mitarbeit im Netzwerk ist zeitintensiv; es bedarf engagier- Etablierung eines Beirates. ter Partnerinnen und Partner, die entweder ehrenamtlich tätig Schirmherrschaft der Bezirksstadträte für Jugend, Familie sind oder von ihren Unternehmen für die Arbeit im Netzwerk und Soziales sowie für Stadtentwicklung, Umwelt, Ord- freigestellt werden. Der Zeitaufwand umfasst mindestens den nung und Gewerbe. Besuch der Mitgliederversammlung sowie ein bis zwei Termine Schirmherrschaft des Bezirksstadtrates für Wirtschaft, monatlich für die Mitarbeiter in einer – meist zeitlich befriste- Gesundheit und Bürgerdienste. ten – Arbeits- und Projektgruppe.

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Umsetzungsprozess und Ergebnisse Die konkrete Umsetzung der Netzwerkziele findet in den themenbezogenen Arbeits- und Projektgruppen statt. Beispiel- weise konnten 2007 durch das LSK-Projekt „Bedarfsanalyse zur Dienstleistungsstruktur im Märkischen Viertel“ die Wünsche, Anliegen und Bedarfe der Bewohnerschaft im Rahmen von Diskussionsrunden und Fokusgruppen erhoben werden. Diese Bedarfsanalyse stieß wiederum neue Projekte an, wie den „Seniorenstadtplan MV“, eine Übersicht der Angebote der Ge- sundheitswirtschaft im Märkischen Viertel sowie das „Tanz- cafe 50+“, das durch die Zusammenarbeit mit einem lokalen Gewerbetreibenden realisiert werden konnte. In Kooperation mit dem Bezirksamt Reinickendorf und dem Institut für Geron- tologische Forschung e.V. entstand der jährliche Wettbewerb „Senioren willkommen“. Bewohnerschaft sowie Besucherinnen und Besucher der Altersgruppe 60+ bewerten die Unternehmen im Märkischen Viertel auf deren Seniorenfreundlichkeit. Die drei besten Unternehmen werden ausgezeichnet und erhalten ein entsprechendes Qualitätssiegel.

© NWMV Das Aktionsfeld des Netzwerkes hat sich durch unterschiedli- che Kooperationen mit den drei ortansässigen Schulen erwei- Universität Berlin und Prof. Uwe-Jens Walther, Institut für So- tert. In Projekten des Netzwerkes werden die jungen Menschen ziologie der Technischen Universität Berlin. im Quartier in ihrer Bildungssozialisation unterstützt. Das Netzwerk setzt hier auf generationsübergreifende Aktivitäten Die Durchführung des Projekts erfolgte in zwei Phasen: In einem und will den Austausch zwischen den Generationen anregen. ersten Schritt wurden die lokalen Dienstleistungsangebote im Das LSK-geförderte Schulprojekt „Berufswege – neue Perspek- Bereich Gesundheitswirtschaft erfasst sowie die Bedarfe der tive“ soll durch die Produktion eines Dokumentarfilms Karrie- Bewohnerinnen und Bewohner 55+ ermittelt und ausgewertet. rewege von Menschen aus dem Viertel nachzeichnen und so Für die Ermittlung der Bedarfe der Bewohnerschaft wurden Jugendliche in ihrer Berufswahl ermutigen und sie unterstüt- Lotsinnen eingesetzt, die an zwei Tagen in der Woche an den zen. Gleichzeitig soll der Film zur Imageverbesserung des Mär- beiden Standorten über Hilfsangebote, Ansprechpartner bei kischen Viertels genutzt werden und einen Beitrag zur Aufwer- Behörden oder bei der Wohnungsbaugesellschaft informierten. tung des Viertels leisten. So konnten Bedarfe identifiziert und an die zuständigen Stellen weitergegeben werden. Hieraus ergaben sich im Netzwerk Mär- Gesundheitsförderung im Quartier kisches Viertel neue thematische Arbeitsgruppen. Im zweiten In den beiden Reinickendorfer Ortsteilen Süd und Märki- Schritt wurden die klein- und mittelständischen Unternehmen sches Viertel wurden von 2009 bis 2010 im Rahmen des Pro- zu den Themen Marktanalyse/-anforderungen professionell jekts „Gesundheitswirtschaft im Quartier“, das aus Mitteln des gecoacht. Im Rahmen des Coachings wurden die Unternehmen Europäischen Sozialfonds (ESF) finanziert wurde, die Potenzia- miteinander vernetzt und ihre Angebote untereinander abge- le von lokalen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) im stimmt. Die so ausgebaute Vernetzungsstruktur soll zukünftig Bereich Gesundheitswirtschaft ermittelt. Projektträger war das bestehen bleiben, so dass die Unternehmen eigenständig auf Institut für Gerontologische Forschung e.V., der Projektbeirat die veränderten Marktanforderungen reagieren können und bestand aus den Reinickendorfer Bezirksstadträten für Jugend, eine branchenübergreifende Kooperation gewährleistet ist. An- Familie und Soziales sowie für Standortentwicklung, Umwelt, sprechpartner werden zukünftig die beiden Wohnungsbauge- Ordnung und Gewerbe, den Vorständen der Wohnungsbauun- sellschaften GESOBAU AG und GEWOBAG sein. ternehmen GESOBAU AG und GEWOBAG sowie Prof. Barbara John vom Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt

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Mehrwert / Chancen „„Die Bewohnerinnen und Bewohner profitieren direkt von den auf ihre speziellen Bedarfe hin ausgerichteten Angeboten des Netzwerkes. Die eingerichtete Service- stelle sowie ein ehrenamtlicher Besucherdienst wirken nicht nur im Alltag unterstützend, sondern sichern die kontinuierliche Verbindung zur Bewohnerschaft. „„Bedarfe der Bewohnerschaft werden sofort erkannt und in passende Angebote und Dienstleistungen umgesetzt. Unterstützend bietet das Netzwerk Qualifizierungsver- anstaltungen für die Netzwerkpartner zu unterschiedli- chen Themen wie Pflege, Gesundheit, Pflegeberufe etc. an. Besonders kleinere Unternehmen profitieren von der © NWMV gemeinsamen Öffentlichkeitsarbeit und der damit ver- bundenen medialen Präsenz, die auch Werbung für die Stolpersteine Unternehmen bedeutet. „„Die Mitgliedschaft von Unternehmen oder Anbietern, „„Die partnerschaftliche Zusammenarbeit in den Arbeits- zwischen denen auf dem freien Markt Konkurrenz und und Projektgruppen des Netzwerkes hat eine verbindli- Interessengegensätze bestehen, kann in Bezug auf che Kooperationsstruktur hervorgebracht, die eine Transparenz oder partnerschaftliche Zusammenarbeit schnelle und unkomplizierte Kommunikation auch über konfliktreich sein. die Netzwerkarbeit hinaus ermöglicht. Bei Bedarf ist so „„Nicht alle für das Netzwerk wichtigen Akteure konnten ein schneller und informeller Informationsaustausch für eine Mitgliedschaft oder eine zeitlich begrenzte gewährleistet. Zudem ermöglicht die enge Zusammen- Mitarbeit in einer Arbeits- oder Projektgruppe gewon- arbeit von Netzwerk und Verwaltung eine Mittel- und nen werden. So ist es bisher nicht gelungen, die Gruppe Ressourcenbündelung, beispielweise im Rahmen von der Ärzte im Märkischen Viertel in das Netzwerk ein- LSK-Projekten. zubinden. „„Das Netzwerk wächst sukzessive, beschreitet innovative Wege und geht Kooperationen ein. Infolgedessen hat Nachhaltigkeit / Kontinuität sich das Aktionsfeld des Netzwerkes durch die Zusam- „„Die Finanzierung ist durch den jährlichen Vereinsbeitrag menarbeit mit den drei ortansässigen Schulen erweitert. sowie die Einbringung zusätzlicher finanzieller Ressour- „„Die durch das Netzwerk entstandene ressortübergrei- cen der Netzwerkpartner gesichert. fende Arbeitsweise ermöglicht ein sozialräumliches „„Alle beteiligten Netzwerkpartner sind lokal präsent, sta- Handeln aller Netzwerkbeteiligten, das die bezirkliche bil und bekannt. Sie stellen ihren Mitarbeiterinnen und Verwaltung entlastet. Die Anliegen aus der Bewohner- Mitarbeitern ausreichend Zeit zur Realisierung der Netz- schaft werden durch das Netzwerk ermittelt und in den werkziele zur Verfügung Das sichert sowohl die Konti- Arbeits- und Projektgruppen bearbeitet, so dass sie das nuität des Netzwerks als auch die Planbarkeit und Rea- Bezirksamt zeitnah aufgreifen und in zukünftige Pla- lisierung von längerfristig angelegten Projekten. nungen einfließen lassen kann. „„Das Netzwerk lebt von Bewohnerinnen und Bewohnern, die sich ehrenamtlich in die Projekte einbringen bzw. in den Gremien engagieren. „„Klar definierte Ziele des Netzwerkes und Kooperations- verträge sichern formell die fortlaufende Zusammenar- beit im Netzwerk.

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Merkmale für Übertragbarkeit „„In der Gründungsphase des Netzwerkes waren beson- ders ortsansässige starke Partner als „Zugpferde“ wich- tig (hier: GESOBAU und die damalige Koordinierungs- stelle „Rund ums Alter Reinickendorf“). „„Ein konkreter Ansprechpartner vor Ort (hier: die Service- stelle) ist für die Außenpräsentation und die Kommuni- kation im Netzwerk wesentlich. Er dient als Kontakt- und Vernetzungsstelle zwischen Bewohnerschaft und Netzwerkpartnern. „„Der Abschluss des Kooperationsvertrags hat das Netz- werk in seiner Verbindlichkeit und Identität gestärkt. Klare Definitionen von Zielen und die Etablierung einer verbindlichen Struktur wie einer Satzung und Geschäfts- ordnung sowie ähnliche Kooperationsvereinbarungen helfen, Netzwerkpartner anzuhalten, sich aktiv in das Netzwerk einzubringen.

Ansprechpartner/innen

in der Verwaltung Bezirksamt Reinickendorf von Berlin Seniorenvertretung Eichborndamm 215-239 13437 Berlin (Zimmer 27, Seniorenvertretung) Tel.: 030 90294-2132 Fax: 030 90294-2133

in der Konzeption und Durchführung Servicestelle Netzwerk MV c/o Nachbarschaftsetage der GESOBAU AG Wilhelmsruher Damm 124 13439 Berlin Tel.: 030 41713081 Fax: 030 49872394 E-Mail: [email protected], [email protected] Internet: www.netzwerkmv.de

Quellen

Online-Darstellung des Netzwerkes (www.netzwerkmv.de). Interview vom 17.04.2012 mit dem Vorstand des Netzwerkes MV (Uta Reiberg, Guido Goetting, Helene Böhm, Birgit Mein- hardt). Interview vom 02.05.2012 mit Frau Münzberg, Bezirksamt Reinickendorf, Fachbereich Gesundheitswirtschaft.

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