Wege- Und Gewässerplan
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Amt für Bodenmanagement Fulda, Außenstelle Lauterbach Flurbereinigungsbehörde Flurbereinigungsverfahren VF 1351 Romrod- Zell- Antrift Vogelsbergkreis Erläuterungsbericht Textlicher Teil zum Plan Aufgestellt: Lauterbach, den 12.12.2007 Im Auftrag: (Döring, Verfahrensleiter) 2 Inhaltsverzeichnis 1 GRUNDLAGEN DER FLURBEREINIGUNG...........................................................3 1.1 Vorbemerkung und Ziele des Verfahrens...............................................................................3 1.2 Verfahrensablauf ....................................................................................................................3 2 BESCHREIBUNG DES FLURBEREINIGUNGSGEBIETES ...................................4 3 NEUGESTALTUNG DES FLURBEREINIGUNGSGEBIETES ................................7 3.1 Neugestaltungsgrundsätze .....................................................................................................7 3.2 Verkehrserschließung.............................................................................................................8 3.3 Wasserwirtschaft ....................................................................................................................9 3.4 Landeskultur ......................................................................................................................... 10 3.5 Landschaftspflege................................................................................................................. 11 3.6 Andere gemeinschaftliche Belange ...................................................................................... 12 3.7 Der Schutz des Bodens ........................................................................................................ 12 3 1 Grundlagen der Flurbereinigung 1.1 Vorbemerkung und Ziele des Verfahrens An den Gewässern Antrift und Göringer Bach sollen im Zuge eines Flurbereinigungsver- fahrens nach § 86 Flurbereinigungsgesetz Uferrandstreifen in einer Größenordnung von durchschnittlich 10 m ausgewiesen werden. Die Flächen werden den Gewässern zuge- schlagen und kommen in öffentliches Eigentum (Stadt). Das vereinfachte Flurbereinigungsverfahren dient dem Natur-, Boden- und Gewässer- schutz. In dem Projekt sollen die naturnahe Entwicklung der Antrift und des Göringer Ba- ches durch die Ausweisung von Uferrandstreifen verbessert werden um wieder eine ökolo- gisch aufgewertete Aue zu erhalten. Des weiteren sollen Landnutzungskonflikte aufgelöst und Maßnahmen der Agrarstrukturverbesserung ermöglicht werden. Die nachfolgend aufgeführten Maßnahmen sollen im Verfahren umgesetzt werden: • Ausweisung von Uferrandstreifen an „Antrift und Göringer Bach“ zur Verbesserung der naturnahen Entwicklung der Gewässer ;Vermeidung von Viehtritt im Uferbereich • Einbau von Grundschwellen zur Anhebung der Gewässersohle • Vorhandenen Feuchtflächen sollen erhalten und gesichert werden. Eine Erweiterung in Teilbereichen ist vorgesehen. • Durch die Bodenordnung sollen Nutzungskonflikte zwischen Landwirtschaft und Naturschutz aufgelöst werden Von Seiten des Umweltamtes wurde darum gebeten, die Studie über die „Ermittlung des e- rosiven P-Eintrages in den Antrift–Stausee und Maßnahmen zu ihrer Reduzierung“ umzu- setzen. 1.2 Verfahrensablauf Der Magistrat der Stadt Romrod hat in der Stadtverordnetensitzung vom 14. 3. 2000 folgen- den einstimmigen Beschluss gefasst: „Gemäß § 86 Flurbereinigungsgesetz (FlurbG) soll im Bereich Romrod – Zell zur Bereitstellung von Uferrandstreifen und Aueflächen an den Ge- wässern Antrift und Göringer Bach ein „Vereinfachtes Flurbereinigungsverfahren“ durchge- führt werden. Mit Schreiben vom 15. 3. 2000 wurde das damalige ARLL Vogelsberg – Flurbereinigungsbehörde- mit der Einleitung des o. a. Verfahrens betraut. Am 30. 12.1999 hatte die Stadt Romrod bereits einen Antrag zur Förderung von Maßnahmen, die der Wie- derherstellung naturnaher Gewässer einschließlich ihrer Ufer und Auen dienen, beim Hessi- schen Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Forsten gestellt. Der Bewilligungsbescheid wurde am 03. 7. 2000 , AZ:AW 000201 032, erlassen. Die beteiligten Grundstückseigentümer wurden über das vereinfachte Flurbereinigungsver- fahren zur Landentwicklung in einer Informationsveranstaltung am 25.01.01 aufgeklärt, das Interesse der Beteiligten war vorhanden. 4 Die Bündelung der Flurbereinigung mit anderen Planungen und Maßnahmen wird ange- strebt. Die voraussichtlichen Beteiligten, die Stadt, die Bürger, die Behörden und sonstige Träger öffentlicher Belange wurden mit Schreiben vom 22.12.2000 mit ausreichender Klar- heit über die Maßnahmen des geplanten Flurbereinigungsverfahrens unterrichtet. Der Flur- bereinigungsbeschluss wurde am 11.4.01 durch die Flurbereinigungsbehörde erlassen und öffentlich bekanntgegeben. Am 11.6.01 erfolgte die Wahl des Vorstandes der Teilnehmergemeinschaft (TG). Beim Wertermittlungseinleitungstermin am 27.11.01 wurde entschieden, dass gem. § 28 (1) FlurbG für die Wertermittlung der landw. Grundstücke die Reichsbodenschätzung zugrunde gelegt werden soll. Bis 17.9.04 Ankauf von Flächen entlang von Antrift und Göringer Bach. Der Flächenbedarf für die unmittelbar diesen Gewässern liegenden Uferrandstreifen betrug ca. 8 ha. Für den Erwerb von botanisch und faunistisch wertvollen Feuchtwiesen an den Gewässern bestand ein weiterer Flächenbedarf von ca. 4 ha. Die geplanten Investitionsmaßnahmen am Gewäs- ser wurden mit UNB und UWB sowie dem Umweltamt Marburg abgestimmt. Für der Bau von Flutmulden und einer Laufverzweigung der Antrift und der Verrohrung ei- nes untergeordneten Grabens wurde die Plangenehmigung nach § 31 WHG in Verbindung mit § 71 HWG vom 17.12.04 incl. Landschaftsschutzrechtlicher Genehmigung vom 30.11.04 vom Landrat des Vogelsbergkreises erteilt. Anschließend erfolgte am 28.12.04 der Antrag bei der IBH auf Förderung dieser investiven Maßnahmen, der am 21.12.05 bewilligt wurde. Auf Wunsch des Umweltamtes wurde für die neuen Uferrandstreifen eine Landnutzungs- konzeption erstellt und am 4.10.05 an das Umweltamt weitergereicht. In der Vorstandssitzung am 8.9.05 wurden die vorgesehenen Maßnahmen mit dem TG- Vorstand abgestimmt. Inzwischen wurde die o. a. Laufverzweigung incl. der Flutmulden und der Rohrleitung ge- baut. Abnahmetermin war der 6.12.07. 2 Beschreibung des Flurbereinigungsgebietes Das Planungsgebiet liegt sowohl südwestlich, als auch nord- und südöstlich von Zell. Es hat eine Fläche von insgesamt 126,6 ha , die sich entsprechend den Angaben des Lie- genschaftskatasters in folgende Nutzungsarten gliedern: Nutzungsarten nach dem Liegenschaftskataster ( Stand: Dezember 2006 ) Nutzungsart ha % Acker 11,0 8,7 Grünland 95,5 75,4 Gewässerfläche 5,0 4,0 Waldfläche 3,3 2,6 Wege 9,0 7,1 Sonstige 2,8 2,2 Gesamt 126,6 100,0 5 Im Verfahrensgebiet liegen 203 Grundstücke , die sich im Eigentum von 56 Grundstücks- eigentümern befinden. Zell hat 800 Einwohner und ist damit nach Romrod der zweitgrößte Stadtteil der Stadt Romrod. Romrod hat insgesamt fünf Stadtteile; diese sind: Nieder-Breidenbach, Ober- Breidenbach, Romrod, Strebendorf und Zell. Sitz der Stadtverwaltung ist Romrod. Zell liegt im Vogelsbergkreis und damit im Regie- rungsbezirk Gießen. Planungsräumlich gehört es zur Planungsregion Mittelhessen. Romrod ist Kleinzentrum, Alsfeld liegt ca. 5 km entfernt und ist Mittelzentrum. Zu den Oberzentren Gießen und Fulda sind es ca. 50 bzw. ca. 40 km. Beschreibung der naturräumlichen Gegebenheiten: Die Karte der naturräumlichen Gliederung, die die Naturräume Hessens ( Die Naturräume Hessens von Dr. Otto Klausing, Hessische Landesanstalt für Umwelt, Wiesbaden, 1974 ) darstellt, weist Zell an der Grenze dreier Haupteinheiten aus. In diesem Bereich treffen die Haupteinheiten 343 Westhessische Senke, 346 Oberhessische Schwelle und 350 Unterer Vogelsberg aufeinander. Untereinheiten bilden die Nummern 346.2 Nördliches Vogelsberg - Vorland, 350.1 Nördlicher Unterer Vogelsberg und 350.2 Nordwestlicher Unterer Vogels- berg. Zell liegt in der Teileinheit Nummer 343.02 Alsfelder Mulde. Die Bezeichnung „Westhessische“ Senke ist sprachlich falsch, es handelt sich hierbei um eine nordhessische Senke, die gänzlich auch nach Norden zur Weser hin entwässert. Sie stellt sich als eine Kette von Niederungen und Becken dar, die durch nur flache Schwellen und Rücken voneinander getrennt sind. Im Bereich der Talauen schreitet heute der Ackerbau gegen das dort früher dominierende Grünland vor, erweist sich aber bei häufig kiesigem Untergrund als besonders stark grund- wasserabhängig. Das mittlere Tagesmittel der Lufttemperatur liegt bei ca.7,5°-8,0° C. Die durchschnittliche Jahresniederschlagsmenge beträgt ca. 650-700 mm. Das Wuchsklima wird im Verfahrensgebiet als „kühl“ bezeichnet. Das Verfahrensgebiet wird hauptsächlich durch die Bachläufe Antrift und Göringer Bach bestimmt. Sie bilden auch die jeweiligen Tiefpunkte des Verfahrensgebietes. Zell wird im Süden vom Laucksberg (333 m) und im Westen vom Fronberg (348 m) um- rahmt. Zell selbst liegt auf einer Höhe von 310 m über NN, die Flussläufe befinden sich auf der Höhe von ca. 305 m über NN. Südlich von Zell sind Bereiche der Windenergienutzung vorhanden. Die „natürliche Standorteignung für landbauliche Nutzung“ (Der Hessische Minister für Lan- desentwicklung, Umwelt, Landwirtschaft und Forsten, Abteilung Landwirtschaft und Land- entwicklung, Wiesbaden, 1979) stellt aufgrund natürlicher Standortfaktoren die Eignungen der landwirtschaftlichen Nutzflächen dar. Danach werden die Flächen entlang der Antrift fast ausschließlich in G 1 eingestuft ( dies bedeutet –Nutzungseignung