Klassiksommer Hamm

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Klassiksommer Hamm Kalender Samstag, 16. Juni 2018, 18.00 Uhr, Alfred-Fischer-Halle Samstag, 30. Juni 2018, 19.30 Uhr, Audi Hangar Alexander Skrjabin: Poème de l‘extase BartolomeyBittmann: progressive.strings.vienna Peter I. Tschaikowsky: Violinkonzert D-Dur Igor Strawinsky: Le Sacre du Printemps Mittwoch, 4. Juli 2018, 19.30 Uhr, Gut Kump Kirill Troussov, Violine Mozart `18: Matthias Kirschnereit, Klavier Nordwestdeutsche Philharmonie Deutsche Kammerakademie Neuss Frank Beermann, Leitung Frank Beermann, Leitung Dienstag, 19. Juni 2018, 19.30 Uhr, Gut Kump Samstag, 7. Juli 2018, 19.30 Uhr, Volksbank Mitgliederoase Landschaften – Musikalische Lesung mit Maria Schrader (open air) Uwaga: Dance! Mittwoch, 20. Juni 2018, 19.30 Uhr, Musikschule Hamm Meisterkurs Klavier mit Matthias Kirschnereit Samstag, 14. Juli 2018, 19.30 Uhr, Rosengarten Schloss Heessen (Open-Air-Picknickkonzert) Donnerstag, 21. Juni 2018, 19.30 Uhr, Schloss Oberwerries ensemble vinorosso: Unterwegs Quartonal: Vierstimmig vielfältig Donnerstag, 19. Juli 2018, 19.30 Uhr, Zeche Heinrich Robert Samstag, 23. Juni 2018, 20 Uhr, Alfred-Fischer-Halle World Brass: Concert in the dark Richard Wagner: Tannhäuser-Ouvertüre Robert Schumann: Klavierkonzert a-Moll, Sinfonie Nr. 4 d-Moll Samstag, 21. Juli 2018, 19.30 Uhr, Gut Drechen Herbert Schuch, Klavier Red Priest: Baroque Bohemians Nordwestdeutsche Philharmonie Frank Beermann, Leitung Sonntag, 22. Juli 2018, 19.30 Uhr, Konzertsaal St. Victor Alliage-Quintett: Songs and Dances Donnerstag, 28. Juni 2018, 19.30 Uhr, Sparkasse Hamm Christina Brabetz, Violine; Julia Hagen, Violoncello 2 Editorial Liebe Freundinnen und Freunde des KlassikSommers! lassen: Wie geht so etwas nur in einer kleinen Stadt wie Hamm? Jedes Jahr aufs Neue stelle ich mir die Frage: Was wird in die- sem Jahr die Innovation unseres Programmes sein? Womit Ich freue mich aber genauso auf die weiteren orchestralen können wir das Hammer Publikum in diesem Jahr begeistern, und solistischen Höhepunkte des diesjährigen Programmes. überraschen? Skrjabins „Poème de l‘extase“, über das Henry Miller schrieb, es sei „wie ein Eisbad, Kokain und Regenbogen“, ist eine Als Igor Strawinskys „Sacre du Printemps“ 1913 uraufgeführt weitere Sensation des beginnenden 20. Jahrhunderts. Kirill wurde, hatten er und der große Ballettimpresario Diagilew Troussov, Herbert Schuch und Matthias Kirschnereit sind drei sich offensichtlich die gleiche Frage gestellt. Und darauf eine Weltklasse-Solisten und Tschaikowsky, Wagner, Schumann Antwort gefunden, die das Pariser Publikum nicht nur über- und Mozart Komponisten, die jedes Klassikkenners Herz raschte, sondern aufs Äußerste empörte, sodass die Urauf- höher schlagen lassen und Menschen, die sich in der Klassik führung zu einem tumultartigen Skandal wurde. nicht so gut auskennen, auf Anhieb begeistern können. Heute würden bei einer solchen Reaktion auf ein neues Werk Ich bin auf dieses Programm genauso stolz wie auf den Mut die Stimmen laut, die die Kürzungen von Kulturetats fordern. und das Qualitätsbewusstsein aller Verantwortlichen in Verantwortliche hätten ernsthafte Probleme und große Teile Hamm und bei der Nordwestdeutschen Philharmonie. Und des Publikums würden dem Veranstalter den Rücken kehren, ich habe einen großen Wunsch: Ich wünsche mir, dass wir alle nicht mehr in seine Konzerte kommen. 1913 führte der Skan- uns ein Beispiel an der Kunstwelt von 1913 nehmen. Dass wir dal um die „Sacre“-Uraufführung zu Weltruhm für Strawinsky uns aufregen, begeistern und entsetzen lassen, dass wir strei- und Diagilew. Das Werk wurde eines der erfolgreichsten und ten und jubeln, oder auch einfach nur still genießen. Aber berühmtesten Werke auf der Ballettbühne und im Konzert- dass wir die Kunst wieder zum Mittelpunkt unseres Lebens saal. Das Bravourstück überhaupt für alle Orchester. machen, zu dem was sie vor allem ist: zu unserer kulturellen Identität. Noch heute ist jede Aufführung des „Sacre“ eine Sensation, eine immense Anstrengung und ein absoluter Leuchtturm Ich wünsche Ihnen einen großartigen KlassikSommer 2018! jedes Programmes. Und somit setzt die Aufführung von „Le Sacre du Printemps“ beim KlassikSommer die Reihe der spek- Ihr takulären Programme fort, die Sie, liebes Publikum, immer Frank Beermann wieder von uns wünschen und die so viele Menschen fragen 3 Veranstaltungsorte 1 Alfred-Fischer-Halle 7 Schloss Heessen Sachsenweg 10, 59073 Hamm Schlossstraße 1, 59073 Hamm 2 Audi-Potthoff-Hangar 8 Schloss Oberwerries Hüserstr. 1 a, 59075 Hamm Zum Schloss Oberwerries 1, 59073 Hamm 3 Gut Drechen 9 Sparkasse Hamm (Hauptstelle) Drei-Eichen-Weg 5, 59069 Hamm Weststraße 5–7 / Am Markt, 59065 Hamm 4 Gut Kump 10 St. Victor (Konzertsaal) Kumper Landstraße 5, 59069 Hamm An den Kirchen 2, 59077 Hamm 5 Mitgliederoase der Volksbank 11 Zeche Heinrich-Robert (Waschkaue) Bismarckstraße 7 – 15, 59065 Hamm Am Bergwerk 1, 59077 Hamm 6 Musikschule Kolpingstr. 1, 59065 Hamm 4 1 8 7 2 6 9 5 10 11 3 4 Skandal? Genial! Alexander Skrjabin: Poème de l‘extase op. 54 Peter I. Tschaikowsky: Violinkonzert D-Dur op. 35 Igor Strawinsky: Le Sacre du Printemps Kirill Troussov, Violine Nordwestdeutsche Philharmonie Frank Beermann, Leitung Am 29. Mai 1913 versetzte Igor Strawinsky Paris mit „Le Hinwendung zum Rhythmus machte „Sacre“ zum Vorreiter Sacre du Printemps“ in Aufruhr. Tumulte erschütterten die des 20. Jahrhunderts, zum Bindeglied zwischen Klassik und Premiere – 27 Verletzte waren eine schaurige Bilanz. Claude Rock- und Pop-Musik. Der Erfolg war unaufhaltsam: Fast uni- Debussy sprach vom „Massacre du Printemps“. Die Folge sono wurde die „unglaubliche Qualität“ des Stücks gerühmt, für Strawinsky: Er wurde weltberühmt. Gravierender noch „Sacre“ als Auftakt der musikalischen Moderne gefeiert. war: An diesem Abend begann auf den Champs-Elysées die Moderne. Neu an Tschaikowskys Violinkonzert war vor allem, dass der berühmte Melancholiker in dieses Werk eine ganze Welt pu- Was war passiert? Sergej Diagilew, Impresario der gefeierten rer Lebensfreude hineinlegte, wie man es ihm nie zugetraut russischen Truppe „Ballets Russes“, gab bei Strawinsky ein hätte. Prompt gelang dem ewig Zweifelnden ein großer Werk in Auftrag. Der 31-Jährige, bislang mit dem „Feuervo- Coup: Das Violinkonzert wurde zum meistgespielten seiner gel“ und „Petruschka“ aufgefallen, legte eine Komposition Werke. vor, die fast ausschließlich auf Rhythmus setzt. Diagilews Geliebter, der Tänzer Waslaw Nijinsky, choreographierte das Kirill Troussov, einst von Yehudi Menuhin gefördert und Stück um eine junge Frau, die in einem heidnischen Ritual heute einer der gefragten Geiger, spielt es im Klassik- dem Sonnengott geopfert wird und sich zu Tode tanzt. Sommer. Er zeichnet sich laut Kritik durch „beeindruckende Eleganz, nicht zu übertreffende Technik, außergewöhnli- Strawinsky fand dazu neuartige, kantige und stampfen- che Sensibilität und Klangfarben von göttlichen Schönheit“ de Rhythmen. Diese radikale Abkehr von der Tradition und aus. 6 Tanzfieber I Le Sacre du Printemps Alexander Skrjabin strebte nach dem Gesamtkunst- werk. Mit dem „Poème de l´extase“ vereinte er Wort und Ton: Das riesig besetzte Orchesterwerk – es steht in einer Reihe der Giganten-Werke mit Mahlers Sinfo- nie der Tausend und Strauss´ Alpensinfonie - vertont ein Gedicht gleichen Titels aus eigener Feder: „Der Geist, vom Lebensdurst befl ügelt, schwingt sich auf zum küh- nen Flug.“ Samstag, 16. Juni 2018, 18.00 Uhr, Alfred-Fischer-Halle Tickets 37,20 € / erm. 28,40 € | 27,30 € / erm. 20,70 € | 20,70€ / erm. 16,30 € schaften Land Hommage an Roger Willemsen Franziska Hölscher, Violine Marianna Shirinyan, Klavier Maria Schrader, Lesung Werke von Johann Sebastian Bach, Belá Bartók, Richard Strauss, Maurice Ravel Roger Willemsen und Franziska Hölscher verband eine lange Maria Schrader, die als Schauspielerin vor allem durch ihre Freundschaft. Gemeinsam war ihnen die Leidenschaft für das Filme „Aimée & Jaguar“ und „Keiner liebt mich“ bekannt Reisen, die Faszination für unterschiedliche „Klanglandschaf- wurde, ist heute auch anerkannte Regisseurin, feierte Erfol- ten“ und „Sprachlandschaften“, die sie durch die Inspiratio- ge mit „Liebesleben“ und „Vor der Morgenröte“, einem Film nen dieser Reisen entdeckten. 2014 schmiedeten die beiden über die Exilzeit Stefan Zweigs. Sie durchschreitet Willemsens den Plan zu einem gemeinsamen Bühnenprogramm. Zusam- Sprachräume mit großem Einfühlungsvermögen. men mit der Pianistin Marianna Shirinyan wählten sie die Mu- sik aus, die ihnen exemplarisch für verschiedene Kulturen und Franziska Hölscher ist eine der gefragtesten Geigerinnen der Länder Europas erschien. Roger Willemsen komponierte dazu jungen Generation, seit sie an der Seite von Martha Argerich seine Texte, die zur literarischen Reise durch Europa anstiften. debütierte. Heute machen sich die beiden Musikerinnen mit Maria Marianna Shirinyans Karriere begann spektakulär mit gleich Schrader auf die Suche nach literarischen und musikalischen fünf Preisen, die ihr der bedeutende internationale Wett- Spiegelungen von Landschafts-Eindrücken – so hatte es sich bewerb der ARD verlieh. Roger Willemsen kurz vor seinem Tod gewünscht. Vor bilder haben sie viele: Vor allem im 19. Jahrhundert ließen sich Kom- ponisten von Reisen und Naturerlebnis, von ihren Begeg- nungen mit der Fremde inspirieren, schrieben Autoren über Dienstag, 19. Juni 2018, 19.30 Uhr, Gut Kump Landschaften als Spiegelung ihrer inneren Erlebniswelten. Tickets 24,00 € / erm. 18,50 € 8 Meisterkurs für Klavier-Studenten: kon zerte Klavier Mozarts 2017 trat der KlassikSommer an, eine alte Tradition wieder zum Um
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    CHAPTER DANIEL MEYER-DINKGRÄFE WERKTREUE AND REGIEOPER Terms The debate regarding the role of the director in the context of an opera production has focused on the alleged binary opposite of Werktreue and Regieoper (applied to opera from the term coined in conjunction with theatre as Regietheater). Werktreue can be understood as the director’s commitment to do as much justice as possible to the perceived intentions of the composer and librettist in the process of translating the libretto from page to stage in conjunction with the conductor who is in charge of the score. The director becomes the servant of the art form, in the service of the librettist, as much as the conductor is in the service of the composer. Related terms are traditional, conventional and orthodox. Regieoper, in contrast, places emphasis on the ideas that the director develops inspired by, and in relation to the combination of libretto and score. The director is no longer anyone’s servant and develops an idea, often referred to as a concept, for the production and puts that idea or concept into practice over the rehearsal period. The historical development in opera is one from Werktreue to Regieoper, in parallel to the development within theatre: initially, the role of the director was to ensure singers or actors knew when to enter and exit the stage, leaving the activity of actors in theatre predominantly to improvisation, and not expecting from singers more than predominantly stationary delivery as close as possible to the ramp. According to Heeg, any binary is inappropriate that sets the work of art as it was originally intended, against the director’s personal arbitrariness (2008: 30).
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