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Bezirksregionenprofil Friedrichshagen Beschreibung und Bewertung der Bezirksregion

Herausgeber: Bezirksamt Treptow-Köpenick Sozialraumorientierte Planungskoordination Stand: 06.03.2018

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Inhaltsverzeichnis Einleitung ...... 1 Teil I Beschreibung und Bewertung der Bezirksregion – Analyse ...... 2 1. Kurzportrait der Bezirksregion ...... 4 2. Demografische Struktur und Entwicklung ...... 6 3. Soziale Situation ...... 16 4. Bildungssituation...... 21 5. Gesundheitliche Situation ...... 22 6. Wirtschafts- und Gewerbestruktur ...... 23 7. Wohnsituation ...... 26 8. Soziale Infrastruktur ...... 32 9. Grüne Infrastruktur und öffentlicher Raum ...... 41 10. Mobilität ...... 48 11. Umwelt (Lärmbelastung, Luftbelastung) ...... 53 12. Förderprogramme und Projekte ...... 56 13. Partizipation: Strukturen der Bürgerbeteiligung und Akteursvernetzung (regional und überregional)...... 59 14. Kernthemen der Bezirksregion ...... 64 15. Kernindikatoren...... 72 Teil II Ziele und Maßnahmen für die Bezirksregion ...... 73 16. Entwicklungsperspektiven in den kommenden Jahren ...... 75 17. Ämterübergreifende Ziele, Strategien und Maßnahmen – Handlungsempfehlungen ...... 76

Anhang A - Kernindikatoren für die Bezirksregionen/ Planungsräume Anhang B - Beschreibung des Entwicklungsprozesses für die Bezirksregionenprofile

Abbildungsverzeichnis: Abbildung 1 - Karte des Prognoseraums V...... 2 Abbildung 2 - Karte der Bezirksregion Friedrichshagen ...... 3 Abbildung 3 - Entwicklung der Einwohnerinnen und Einwohner von 2006 bis 2016 ...... 6 Abbildung 4 - Altersstruktur in der BZR am 31.12.2015 ...... 7 Abbildung 5 - Entwicklung der EW-Zahl in 5 Jahren ...... 9 Abbildung 6 - Diagramm Anteil EW nach Migrationshintergrund ...... 11 Abbildung 7 - Karte Monitoring Soziale Stadtentwicklung auf Planungsraumebene ...... 17 Abbildung 8 - Auszug Übersicht ...... 26 Abbildung 9 - Auszug Denkmalkarte ...... 29 Abbildung 10 - Wohnlagenkarte/ Berliner Mietspiegel 2017 ...... 30 Abbildung 11 – Forstgebiete ...... 43 Abbildung 12- Übergeordnetes Straßennetz, Bestand 2015 ...... 49 Abbildung 13 - Auszug Zielnetzplan für Bezirksregion 17 – Friedrichshagen ...... 50 Abbildung 14 - Strategische Lärmkarte Gesamtlärmindex 2012 – Auszug BZR 17 – Friedrichshagen ...... 53 Abbildung 15 - Schallschutzfensterprogramm 2016/2017 – Auszug für Teilbereich der BZR 17 – Friedrichshagen ...... 53 Abbildung 16 - Verkehrsbedingte Luftbelastung im Straßenraum 2015 und 2020 – Auszug für BZR 17 – Friedrichshagen ...... 54 Abbildung 17 - Netzwerkkarte/ Akteure ...... 59 Abbildung 18 - Kernindikatoren 2015, Quelle: Amt für Statistik -, Stand 2015 Nähere Erläuterungen zu den Fußnoten finden Sie im Anhang A...... 72

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Abkürzungsverzeichnis: AfS BB Amt für Statistik Berlin Brandenburg AG SRO Arbeitsgruppe Sozialraumorientierung BauGB Baugesetzbuch BER Flughafen Berlin-Brandenburg international BG Bedarfsgemeinschaften B-Plan Bebauungsplan BVV Bezirksverordnetenversammlung BWB Berliner Wasserbetriebe BZRP Bezirksregionenprofil BZR Bezirksregion DH Doppelhaus EFH Einfamilienhaus eG eingetragene Genossenschaft EKT Elterninitiativkindertageseinrichtung e.V. eingetragener Verein ev. evangelisch EW Einwohner und Einwohnerinnen FFH Flora-Fauna-Habitat-Gebiet FH Friedrichshagen FNP Flächennutzungsplan GA Grünanlage GdB Grad der Behinderung gGmbH gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung GRW Gemeinschaftsaufgabe Regionale Wirtschaftsentwicklung HzE Hilfe zur Erziehung JFE Jugendfreizeiteinrichtung KEP Kleingartenentwicklungsplan KGA Kleingartenanlage Kita Kindertagesstätte KSP Kinderspielplatz LaPro Landschaftsprogramm LSG Landschaftsschutzgebiet LSK Lokales Soziales Kapital MFH Mehrfamilienhaus MIV Motorisierter Individualverkehr MSS Monitoring Soziale Stadtentwicklung n.b. nicht bekannt n.v. nicht vorhanden ÖPNV Öffentlicher Personen- und Nahverkehr PA Parkanlage PFA Planfeststellungsabschnitt PLR Planungsraum PEP Partnerschaft – Entwicklung – Beschäftigung Sen StadtUm Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltweltschutz (bis Ende 2016) Sen StadtW Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen Sen UVK Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz SGB Sozialgesetzbuch SIKo Soziales Infrastrukturkonzept SIWA Sondervermögen Infrastruktur der Wachsenden Stadt StEP Stadtentwicklungsplan WdM Wirtschaftsdienliche Maßnahmen WHG Wasserhaushaltsgesetz WoFIS Wohnflächeninformationssystem (Datenbank) WRRL Wasserrahmenrichtlinie

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Einleitung Anlass und Ziel des Bezirksregionenprofils

Bezirksregionenprofile (BZRP) sind ein Element zur Umsetzung einer fachämterübergreifenden Sozialraumorientierung. Diese werden im Handbuch zur Sozialraumorientierung1, der Handlungsgrundlage der integrierten Stadt(teil)entwicklung , beschrieben. Als Planungs- und Analysegrundlage auf Ebene der Bezirksregionen vergleichen sie demografische, soziale und strukturelle Entwicklungen und beleuchten Defizite und Potentiale. Sie bilden mit ihrem fachübergreifend erstellten, integrierten Analyseteil eine Grundlage und mit der ämterübergreifend abgestimmten Zielsetzung einen Rahmen für raumbezogene – fachliche wie integrierte – Entwicklungsplanungen für die jeweilige Bezirksregion. Sie sind Grundlage für ein fachübergreifendes, kooperatives Planen und Handeln in der betreffenden Bezirksregion bei knapper werdenden Ressourcen. Das BZRP besteht aus einem Analyseteil (Teil I) und aus Zielen und Maßnahmen (Teil II). Das BZRP ersetzt nicht die Fachplanungen, sondern ergänzt diese durch eine integrierte Betrachtung der Bezirksregion. Anhang A ist eine Zusammenstellung von statistischen Grunddaten und Kernindikatoren. Damit wird eine objektive Betrachtung und Vergleichbarkeit der Bezirksregionen ermöglicht. Im Anhang B befinden sich Informationen zum Erstellungsprozess des Bezirksregionenprofils und weitere statistische Datengrundlagen. Alle Daten beziehen sich auf einen berlinweit abgestimmten Datenpool und haben – sofern nicht anders gekennzeichnet – den Stand vom 31.12.2015. Weiterführende Informationen zur sozialraumorientierten Arbeit im Bezirksamt Treptow-Köpenick sind auf der Internetseite des Bezirksamtes2 nachlesbar.

1 Handbuch zur Sozialraumorientierung. Grundlage der integrierten Stadt(teil)entwicklung Berlin, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin (2009) 2 www.berlin.de/tk-spk

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Teil I Beschreibung und Bewertung der Bezirksregion – Analyse

Abbildung 1 - Karte des Prognoseraums V Quelle: BA Treptow-Köpenick, Stadtentwicklungsamt, FB Vermessung

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Abbildung 2 - Karte der Bezirksregion Friedrichshagen Ausschnitt aus der Bezirkskarte mit den LOR-Grenzen des Senats

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1. Kurzportrait der Bezirksregion

Tabelle zum Kurzportrait Einwohnerinnen und Einwohner 17.997

Fläche 14,0 km² Einwohnerdichte 1.286 EW je km² Sozialraumstruktur Prognoseraum V Bezirksregion 17 Planungsraum 1701 Hirschgarten Planungsraum 1702 Bölschestraße Abgrenzung Norden: Krummendammer Heide - Grenze zum Land Brandenburg Müggelspree, Müggelsee - Grenze zu den Bezirksregionen (BZR) Allende- Süden: Viertel und Müggelheim Westen: Grenze zu den BZR Köpenick Nord und Dammvorstadt Osten: Grenze zur BZR / Hessenwinkel Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, 31.12.2015 Die Bezirksregion Friedrichshagen mit einer Größe von 14 km² gliedert sich in die zwei Planungsräume (PLR) Hirschgarten und Bölschestraße. Hirschgarten ist mit 1,81 km² der wesentlich kleinere PLR der BZR.

Planungsraum Hirschgarten Baulich wird der PLR von der 1870 gegründeten Villenkolonie Hirschgarten an der Müggelspree, die sternförmig um den als Rondell in der wirkenden Hirteplatz angelegt wurde, sowie von den genossenschaftlichen Wohnanlagen der 1920er/ 1930er und 1950er Jahre am Fürstenwalder Damm geprägt. Die umfangreich sanierte und neu gestaltete Kreuzungsanlage Müggelseedamm/ Fürstenwalder Damm und ein sich anschließendes kleines Waldstück, das Hirschgartendreieck, separieren die historische Villenkolonie. Heute wird der überwiegende Teil zu Wohnzwecken genutzt. Ehemals vorhandene Nutzungen wie ein Solebad, eine Badeanstalt und Bootshäuser, die das Gebiet als Ausflugsziel erkennen ließen, sind nicht mehr vorhanden. Im Bereich des S-Bahnhofes Hirschgarten und des Neuenhagener Fließes sind Einfamilienhausanlagen und zwei Kleingartenanlagen zu finden. Von besonderer Bedeutung mit direkter Lage an der Müggelspree ist das Wassersportzentrums Berlin mit Marina und einem vielfältigen Branchenmix. Weitere Möglichkeiten zur Erholung bzw. für sportliche Aktivitäten bieten der weitläufige Wiesenbereich des Erpetals, der Sportplatz Hirschgartendreieck am Fürstenwalder Damm und die Waldflächen zwischen Müggelspree und Fürstenwalder Damm. Hier existiert auch eine Freifläche am Wasser, welche als Badestelle genutzt wird. Nördlich des Planungsraumes verläuft die Bahnstrecke Berlin-Frankfurt/ Oder.

Planungsraum Bölschestraße Das Herzstück des PLRs bildet die ab 1753 angelegte 1,25 km lange Bölschestraße mit ihren Bauten für die damaligen Kolonistenfamilien der Seidenraupenzucht und Baumwollspinnerei. Der langgestreckte Straßenzug stellt sich heute als städtischer Raum dar, der charakterisiert wird durch das Nebeneinander weniger eingeschossiger Gebäude, zweigeschossiger Bauten mit meist spätklassizistischen Fassaden und Gebäuden der Gründerzeit. Ebenso prägen der breite Straßenraum mit den baumbestandenen Bürgersteigen und die platzartige Aufweitung um Kirche und Markt diesen Ortskern. Heute ist die ehemalige Dorfstraße mit ihren Einkaufsmöglichkeiten, der vielfältigen Gastronomie und mit den Handels- und Dienstleistungseinrichtungen ein vitaler Standort von wirtschaftlicher, überregionaler und touristischer Bedeutung. Charakteristisch für die Bölschestraße sind die sehr tiefen Grundstücke (ca. 150 m), die im Anschluss an Vorderhaus und Hofbebauung als Gartenland genutzt werden. Die dadurch vorhandenen privaten Freiflächen sind von besonderem städtebaulichem, ökologischem und stadtklimatischem Wert. Der Planungsraum wird durch die Bahnstrecke Berlin-Frankfurt/ Oder in zwei Hälften geteilt.

Der städtebauliche Raum östlich der Bölschestraße ist durch ein- und zweigeschossige traufständige Häuser des 18. Jahrhunderts, durch drei- und viergeschossige Gründerzeitbauten sowie vereinzelt durch Zeilenbebauung der 1950er/ 60er Jahren geprägt und wird fast ausschließlich zu Wohnzwecken genutzt.

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Erholungsmöglichkeiten in direkter Nähe für Jung und Alt bieten der Goldmannpark, die Grünanlage in der Werlseestraße, mehrere Kinderspielplätze und für sportliche Aktivitäten der Sportplatz Friedrichshagen am Fürstenwalder Damm. An der Grenze zur BZR Rahnsdorf/ Hessenwinkel schließt sich der Komplex des Wasserwerks Friedrichshagen an, welches 1893 als dritt-modernstes Wasserwerk Europas in Betrieb ging. Nach zahlreichen Erweiterungs- und Modernisierungsbauten ist es heute eins der neun Werke der Berliner Wasserbetriebe (BWB) und versorgt fast 20 % Berlins mit Trinkwasser. Das Altwerk wurde in der 1990er Jahren stillgelegt. Mit seinen Bauten aus märkischem Backstein im Stil der Neugotik erinnert es an eine Klosteranlage und gilt als hervorragendes Zeugnis der Industriegeschichte. Es ist ein Flächendenkmal von europäischem Rang.

Unterschiedliche Haustypen wie die fünfgeschossigen Wohnhäuser des „Albert-Schweitzer-Viertels“ in Plattenbauweise der 1960er Jahre, funktionale Neubauten, denkmalgeschützte Altbauten sowie Jugendstilvillen prägen den städtebaulichen Raum westlich der Bölschestraße. Eingebettet ist hier der Friedhof der evangelischen Kirchengemeinde. Auf der Liegenschaft des Bundes am Fürstenwalder Damm 388 wurde 2014 das Speichermagazin Friedrichshagen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Betrieb genommen.

Der südliche Bereich des PLR`s zeigt die verschiedenen Facetten von Vergangenheit und Gegenwart. Die aus der Zeit des Kur- und Ausflugortes Friedrichshagen stammenden Traufenhäuser sowie Gründerzeitbauten, z. T. mit direktem Zugang zum Großen Müggelsee, prägen den städtebaulichen Raum und werden überwiegend zu privaten Wohnzwecken genutzt. Lücken wurden mit Neubauten auch mit luxuriösen Wohnanlagen geschlossen. Das unter Denkmalschutz stehende Ensemble der ehemaligen Brauerei Berliner Bürgerbräu direkt am Ufer der Müggelspree und am Eingang zum Müggelsee war bis zur Schließung im Jahr 2010 die älteste Brauerei der Stadt Berlin. Aktuell werden einzelne Bereiche gastronomisch sowie das historische Sudhaus als Museum genutzt. Hier schließt sich der denkmalgeschützte Müggelpark mit einer Fläche von ca. 16.000 m² an. Zum Areal gehören eine Grünanlage mit 117 Bäumen, wovon die Ältesten schon seit 1843 an ihrem Platz stehen, ein Kinderspielplatz, der gesamte Uferbereich bzw. eine Promenade, eine Anlegestelle für Fahrgastschiffe, die DLRG-Station und der Spreetunnel. Der 1926/27 erbaute Fußgängertunnel mit einer Gesamtlänge von ca. 120 Meter unter der entlang, wurde als erster Eisenbeton-Tunnel in Senkkastenbauweise unter Druckluftanwendung in Deutschland hergestellt und verbindet seither Friedrichshagen mit dem südlichen Müggelspreeufer. Weitere Möglichkeiten zur Gestaltung der Freizeit und Erholung bieten das Museum im Alten Wasserwerk, das Seebad Friedrichshagen sowie die Grünanlage am Müggelseedamm auf Höhe der Kalkseestraße mit ihren Seeterrassen. Die Lagegunst des Großen Müggelsees nutzt auch das ansässige Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei für seine Forschungsarbeit.

Das ausgedehnte Forstgebiet der Krummendammer Heide, das Neuenhagener Mühlenfließ (Erpe) und das Landschaftsschutzgebiet Erpetal mit seinen großflächigen Feuchtwiesen prägen den nördlichen Bereich des PLR`s. Allein zwischen Schöneicher Straße und Bahnstrecke ist städtebaulicher Raum für Wohnzwecke ausgewiesen. Westlich der Dahlwitzer Landstraße schließt sich ein zusammenhängender Komplex von Kleingartenanlagen bzw. Gartensiedlungen an – darunter die 1926 gegründete Kleingartenanlage „Erpetal“. Zur Erholung, Freizeitgestaltung und für die sportliche Betätigung dienen der 1880 nördlich der Bahntrasse angelegte Kurpark, ein Naturtheater bzw. Freilichtkino, ein Spielplatz und eine Tennisanlage. Der Kurpark ist eine als Gartendenkmal geschützte Parkanlage.

Aufgrund der städtebaulichen Bedeutung und der erhaltenen ursprünglichen Bebauung der historischen Ortslagen in der BZR unterliegen wesentliche Bereiche im PLR Hirschgarten und im PLR Bölschestraße einer städtebaulichen Erhaltungsverordnung nach § 172 BauGB. (https://www.berlin.de/ba-treptow-koepenick/politik-und- verwaltung/aemter/stadtentwicklungsamt/stadtplanung/erhaltungs-verordnungen/artikel.94645.php)

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2. Demografische Struktur und Entwicklung

2.1. Entwicklung der Einwohnerinnen und Einwohner (EW)

Tabelle EW-Zahl Einwohnerinnen und Einwohner (EW) Veränderung der Veränderung des Anteils EW-Zahl in % der Frauen in %- Punkten Räumliche Ebene Anteil Männer Frauen zum zu vor 5 zum zu vor 5 Gesamt Frauen absolut absolut Vorjahr Jahren Vorjahr Jahren in % 09051701 3.596 1.709 1.887 52,5 2,1 2,7 -1,3 -1,9 Hirschgarten 09051702 14.401 6.588 7.813 54,3 0,1 3,0 0,2 0,4 Bölschestraße 090517 17.997 8.297 9.700 53,9 0,5 2,9 -0,1 -0,1 Friedrichshagen Treptow-Köpenick 253.333 123.704 129.629 51,2 1,6 5,8 -0,2 -0,4 Berlin 3.610.156 1.779.319 1.830.837 50,7 1,3 6,6 -0,2 -0,4 Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, 31.12.2015 In der Bezirksregion (BZR) Friedrichshagen leben 17.997 Einwohner/-innen (EW). Dies entspricht der EW-Zahl einer Kleinstadt. In dem wesentlich größeren Planungsraum (PLR) Bölschestraße leben mehr als 80 % der EW der BZR. Der Anteil der weiblichen EW liegt in beiden PLR etwas höher als der der männlichen EW. Über einen Zeitraum von fünf Jahren ist die EW-Zahl in der BZR um 2,9 % gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr zeigt sich eine höhere Zunahme der EW-Zahl von über 2 % im PLR Hirschgarten.

Tabelle Entwicklung der EW-Zahl absolut

Jahr 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

EW 17.157 17.179 17.299 17.399 17.483 17.529 17.438 17.686 17.905 17.997 18.268 gesamt Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, 31.12.2016 Diagramm Entwicklung der EW-Zahl absolut

Abbildung 3 - Entwicklung der Einwohnerinnen und Einwohner von 2006 bis 2016 Die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner ist in den letzten 10 Jahren (2006 bis 2016) um 6,5 % angestiegen. Ein Rückgang der EW-Zahl um 91 EW ist lediglich im Jahr 2012 zu verzeichnen.

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2.2. Altersstruktur

Tabelle Durchschnittsalter, Anteil junger und älterer Bevölkerung Einwohnerinnen und Kernindikator Kernindikator Einwohner (EW) B1 - Anteil unter 18-Jähriger an allen B2 - Anteil 65-Jähriger und Älterer an EW allen EW Räumliche Ebene Veränderung Veränderung Durch- EW Anteil in zu vor 5 Anteil in zu vor 5 schnitts- absolut absolut gesamt % Jahren in %- % Jahren in %- alter Punkten Punkten 09051701 51,5 3.596 412 11,5 0,9 1.229 34,2 -3,9 Hirschgarten 09051702 49,5 14.401 2.154 15,0 1,6 4.500 31,2 -0,6 Bölschestraße 090517 49,9 17.997 2.566 14,3 1,5 5.729 31,8 -1,2 Friedrichshagen Treptow-Köpenick 45,3 253.333 37.064 14,6 1,4 58.887 23,2 -1,4 Berlin 42,8 3.610.156 557.436 15,4 0,8 690.832 19,1 0,0 Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, 31.12.2015 Diagramm zur Altersstruktur in Prozent

Abbildung 4 - Altersstruktur in der BZR am 31.12.2015

Der Gesamtaltersdurchschnitt liegt mit 49,9 Jahren in der BZR über dem Bezirks- und Landesdurchschnitt. Im PLR Hirschgarten ist der Altersdurchschnitt mit 51,5 Jahren und der Anteil der älteren Generation (ab 65 Jahren) mit 34,2 % noch höher als im PLR Bölschestraße. Beim Kernindikator B2 (Anteil 65-Jähriger und Älterer an allen EW) wird deshalb hohe Aufmerksamkeit empfohlen. Der Anteil der Kinder und Jugendlichen ist, insbesondere im PLR Bölschestraße mit 15 %, etwas höher als der Anteil im Bezirk mit 14,6 %. Bei der Betrachtung der Veränderungen in den letzten fünf Jahren ist im PLR Hirschgarten eine höhere Abnahme von über 65-Jährigen erkennbar, während der PLR Bölschestraße eine höhere Zunahme der unter 18-Jährigen aufweist.

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Tabelle EW nach Altersgruppen absolut 15 bis 18 bis 25 bis 55 bis 65 bis Räumliche 0 bis unter 6 bis unter 80 Jahre unter 18 unter 25 unter 55 unter 65 unter 80 Ebene 6 Jahre 15 Jahre und älter Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre 09051701 159 191 62 145 1358 452 759 470 Hirschgarten 09051702 756 1097 301 481 5615 1651 3015 1485 Bölschestraße 090517 915 1288 363 626 6973 2103 3774 1955 Friedrichshagen Treptow- 14.259 17.580 5.225 14.000 112.956 30.426 41.642 17.245 Köpenick Berlin 209.258 264.907 83.271 254.607 1.677.398 429.883 521.131 169.701

Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, 31.12.2015 Tabelle Anteil EW nach Altersgruppen in Prozent 15 bis 18 bis 25 bis 55 bis 65 bis Räumliche 0 bis unter 6 bis unter 80 Jahre unter 18 unter 25 unter 55 unter 65 unter 80 Ebene 6 Jahre 15 Jahre und älter Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre 09051701 4,4 5,3 1,7 4,0 37,8 12,6 21,1 13,1 Hirschgarten 09051702 5,2 7,6 2,1 3,3 39,0 11,5 20,9 10,3 Bölschestraße 090517 5,1 7,2 2,0 3,5 38,7 11,7 21,0 10,9 Friedrichshagen Treptow- 5,6 6,9 2,1 5,5 44,6 12,0 16,4 6,8 Köpenick Berlin 5,8 7,3 2,3 7,1 46,5 11,9 14,4 4,7

Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, 31.12.2015 Tabelle Entwicklung der absoluten EW-Zahl nach Altersgruppen zu vor 5 Jahren in Prozent 15 bis 18 bis 25 bis 55 bis 65 bis Räumliche 0 bis unter 6 bis unter 80 Jahre unter 18 unter 25 unter 55 unter 65 unter 80 Ebene 6 Jahre 15 Jahre und älter Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre 09051701 6,0 14,4 14,8 -22,0 9,3 23,2 -23,6 38,2 Hirschgarten 09051702 6,0 16,5 43,3 -31,5 0,7 18,7 -13,0 51,2 Bölschestraße 090517 6,0 16,1 37,5 -29,5 2,3 19,6 -15,4 47,9 Friedrichshagen Treptow- 35,3 Köpenick 18,5 14,2 22,4 -23,8 7,9 18,8 -9,9 Berlin 14,4 10,7 11,0 -11,4 7,7 8,6 2,6 19,4 Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, 31.12.2015

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Diagramm Entwicklung der absoluten EW-Zahl nach Altersgruppen zu vor 5 Jahren in Prozent

Abbildung 5 - Entwicklung der EW-Zahl in 5 Jahren Bei der Betrachtung der Altersgruppen in den letzten fünf Jahren zeigen die absoluten Zahlen in der BZR Friedrichshagen große Abweichungen im Vergleich zum Bezirk und deutliche Veränderungen z. T. auch zwischen den beiden Planungsräumen. Deutlich unter dem Durchschnitt liegt die Entwicklung der EW-Zahl der bis 6-jährigen Kinder mit 6 %. Für die Altersgruppe der Kinder ab 6 Jahren und Jugendlichen weist die absolute EW-Zahl eine deutliche Zunahme im bezirklichen und gesamtstädtischen Vergleich aus. Im PLR Bölschestraße hat in den letzten fünf Jahren die absolute Zahl der 15-18-Jährigen um mehr als 43 % zugenommen. Die größten Veränderungen bei der Entwicklung weisen die absoluten EW-Zahlen der über 80-Jährigen in der BZR auf. So verzeichnet der PLR Bölschestraße eine deutliche Zunahme von mehr als 51 % in dieser Altersgruppe. Deutlich unter dem bezirklichen und gesamtstädtischen Durchschnitt liegen die Veränderungen bei den jungen Erwachsenen (18 bis unter 25 Jahre).

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2.3. Einwohnerinnen und Einwohner mit Migrationshintergrund3

Hinweis vom Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Die Vergleichbarkeit der Daten zum Migrationshintergrund mit den Ständen vor 2014 ist methodisch bedingt nur eingeschränkt möglich.

Tabelle EW mit Migrationshintergrund in der Bezirksregion Bezirksregion Bezirk Berlin Absolute Anteil in % an Veränderung des Anteil in % an den Anteil in % an den Migrationshintergrund Zahl den Gesamt Anteils zum Gesamt EW Gesamt EW EW Vorjahr in %- Punkten Gesamt EW 17.997 100,0 100,0 100,0 davon Deutsche ohne 17.073 94,9 -0,7 89,3 70,1 Migrationshintergrund Deutsche mit 414 2,3 0,2 4,4 12,7 Migrationshintergrund Ausländerinnen und 510 2,8 0,5 6,3 17,2 Ausländer

Summe der EW mit 924 5,1 0,7 10,7 29,9 Migrationshintergrund Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, 31.12.2015 Tabelle EW mit Migrationshintergrund in den Planungsräumen Migrationshintergrund 09051701 09051702 090517 Bezirk Berlin Hirschgarten Bölschestraße Friedrichshagen

Gesamt EW 3.596 14.401 17.997 253.333 3.610.156 Deutsche ohne 3.381 13.692 17.073 226.210 2.532.065 Migrationshintergrund Deutsche mit 64 350 414 11.101 457.016 Migrationshintergrund Ausländerinnen und 151 359 510 16.022 621.075 Ausländer Summe der EW mit 215 709 924 27.123 1.078.091 Migrationshintergrund Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, 31.12.2015 Tabelle Kernindikatoren zum Migrationshintergrund Kernindikator B3 – Anteil unter 18-Jähriger mit B4 – Anteil über 65-Jähriger mit Migrationshintergrund an EW dieser Migrationshintergrund an EW dieser Altersgruppe Altersgruppe Absolute Anteil in Veränderung des Absolute Anteil in Veränderung des Zahl % Anteils innerhalb Zahl % Anteils innerhalb von 1 Jahr in %- von 1 Jahr in %- Punkten Punkten 09051701 Hirschgarten 36 8,7 2,0 9 0,7 -0,3 09051702 Bölschestraße 216 10,0 0,2 37 0,8 0,0 090517 Friedrichshagen 252 9,8 0,5 46 0,8 -0,1 Treptow-Köpenick 7.328 19,8 2,0 1.076 1,8 0,3 Berlin 262.706 47,1 1,4 71.534 10,4 0,6 Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, 31.12.2015 Bei einer Gesamtbevölkerung von 17.997 EW in Friedrichshagen leben 924 Personen mit Migrationshintergrund in der BZR. Der prozentuale Anteil in Höhe von 5,1 % liegt deutlich unter dem bezirklichen Durchschnitt (10,7 %) und dem Berliner Durchschnitt (29,9 %). Wobei der prozentuale Anteil für Menschen mit Migrationshintergrund im PLR Hirschgarten mit 1,2 % geringer ist als im PLR Bölschestraße mit 3,9 %.

3 In der EW-Registerstatistik werden als Personen mit Migrationshintergrund ausgewiesen: 1. Ausländer/-innen: Personen, die nicht Deutsche im Sinne von Art. 116 Abs. 1 GG sind, also nicht die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen. 2. Deutsche mit Migrationshintergrund: mit Geburtsland außerhalb Deutschlands oder mit zweiter Staatsangehörigkeit oder Einbürgerungskennzeichen oder mit Optionskennzeichen, d.h. im Inland geborene Kinder ausländischer Eltern erhalten seit dem 1. Januar 2000 unter den in § 4 Absatz 3 Staatangehörigkeitsgesetz (StAG) genannten Voraussetzungen zunächst die deutsche Staatsangehörigkeit (Optionsregelung) sowie Personen im Alter unter 18 Jahren ohne eigene Migrationsmerkmale aber mit Geburtsland außerhalb Deutschlands oder mit Einbürgerungskennzeichen zumindest eines Elternteils, wenn die Person an der Adresse der Eltern/ des Elternteils gemeldet ist.

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Der Anteil der unter 18-Jährigen mit Migrationshintergrund liegt bei 9,8 % und der Anteil der über 65-Jährigen bei nur 0,8 %. Auch diese Werte liegen unter dem bezirklichen und berlinweiten Durchschnitt.

Abbildung 6 - Diagramm Anteil EW nach Migrationshintergrund Tabelle EW in der Bezirksregion nach Herkunftsland in ausgewählten Gebieten

Herkunftsland EW gesamt

EU15 ohne Deutschland (Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, 172 Luxemburg, Niederlande, Österreich, Portugal, Schweden, Spanien, Vereinigtes Königreich)

EU Erweiterung 2004 ohne Polen (Estland, Lettland, Litauen, Malta, Slowakei, Slowenien, Tschechische 54 Republik, Ungarn, Zypern/ griechischer Teil)

Polen 143

EU Erweiterung 2007 (Bulgarien, Rumänien) 62

EU Erweiterung 2013 (Kroatien) 6

Ehem. Jugoslawien und Nachfolge 31

Ehem. Sowjetunion und Nachfolge (ab 2004 ohne Estland, Lettland, Litauen) 116

Türkei 27

Arabische Staaten 62

Übrige Gebiete 233

Nicht eindeutig 18

Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, 31.12.2015

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Fachliche Einschätzung des Integrationsbeauftragten In Anbetracht der wenigen Angebote für Menschen mit Migrationshintergrund in der BZR und der temporären Nutzung der Turnhalle der Ahorn-Schule als Notunterkunft für geflüchtete Menschen (von November 2015 bis August 2016) sollten Bedarfe für alle Situationen und Altersgruppen mitgedacht werden. Zur Unterstützung der untergebrachten Menschen hatten sich neben der Stephanus-Stiftung als Träger der Notunterkunft, die evangelische Kirchengemeinde, der Unterstützerkreis „NUK Friedrichshagen“, der Bürgerverein Friedrichshagen e. V. und der Technische Jugendbildungsverein in Praxis e.V. eingebracht. Auch (oder gerade), weil der Anteil der Bewohnerschaft mit Migrationshintergrund in der BZR aktuell unter dem Durchschnitt liegt, ist eine interkulturelle Sensibilisierung für wechselseitigen Respekt, gegenseitige Anerkennung und ein tolerantes Miteinander wichtig.

2.4. Wanderungen

Tabelle Wanderungssaldo und –volumen Kernindikator Bezirksregion Bezirk Berlin Absolute Zahl Anteil in % Veränderung Anteil in % Anteil in % (Anmeldungen des Anteils minus zum Vorjahr in Abmeldungen) %-Punkten C2 - Wanderungssaldo gesamt je 255 1,4 0,1 1,7 1,4 100 Einwohner C3 - Wanderungssaldo Einwohner -14 -1,5 -4,4 1,5 0,9 unter 6 Jahren je 100 Einwohner unter 6 Jahren

Wanderungsvolumen gesamt 3.023 x x 54.845 904.876 Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, 31.12.2015 Für die einzelnen Planungsräume sieht das wie folgt aus: Kernindikator 09051701 Hirschgarten 09051702 Bölschestraße Absolute Anteil in Veränderung des Absolute Anteil in Veränderung des Zahl % Anteils zum Zahl % Anteils zum Vorjahr in %- Vorjahr in %- Punkten Punkten C2 - Wanderungssaldo gesamt 101 2,8 2,9 154 1,1 -0,6 je 100 Einwohner C3 - Wanderungssaldo -5 -3,1 -1,3 -9 -1,2 -5,1 Einwohner unter 6 Jahren je 100 Einwohner unter 6 Jahren

Wanderungsvolumen gesamt 757 x x 2.266 x x Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, 31.12.2015 Das Wanderungssaldo gibt Hinweise auf demografisches Wachsen oder Schrumpfen durch Zu- und Wegzüge auf Basis von Meldevorgängen. Für die BZR Friedrichshagen ergibt sich aus 1.639 Anmeldungen und 1.384 Abmeldungen (Wanderungssaldo gesamt) ein Wanderungsgewinn von 1,4 % (255). Damit liegt die BZR Friedrichshagen im gesamtstädtischen Durchschnitt. Im PLR Hirschgarten hat sich der prozentuale Anteil zum Vorjahr erhöht und im PLR Bölschestraße ist der Anteil etwas gesunken. Der Wanderungssaldo der unter 6-Jährigen gibt Hinweise auf das Umzugsverhalten von Familien mit noch nicht schulpflichtigen Kindern. Für die BZR Friedrichshagen ergibt sich aus 108 Anmeldungen und 122 Abmeldungen (Wanderungssaldo der EW unter 6 Jahren) ein Wanderungsverlust von 1,5 % (14). Ein Wanderungsgewinn kann auf vorhandene Attraktivität, ein Wanderungsverlust auf mangelnde Attraktivität eines Gebiets für Familien hinweisen. Im Allgemeinen wird angenommen, dass die Ausstattung des Wohnumfelds (z. B. Grün-, Frei- und Spielflächen) sowie insbesondere die Qualität der Angebote der sozialen Infrastruktur (Kindergärten, Schulen etc.) die Fort- und Zuzüge maßgeblich beeinflussen.

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2.5. Bevölkerungsprognose/ Haushalteprognose

Tabelle Bevölkerungsprognose nach Altersgruppen im Prognoseraum V4 0 - unter 6 - unter 18 - unter 25 - unter 45 - unter 65 - unter 80 - und gesamt Prognosejahr 6 18 25 45 65 80 älter 2014 2.444 4.233 2.052 11.546 14.556 10.066 4.424 49.321 2015 2.507 4.430 2.050 11.889 14.656 9.804 4.717 50.053 2020 2.787 5.054 2.256 12.493 14.726 8.447 6.330 52.093 2025 2.615 5.522 2.285 12.267 14.883 8.466 6.731 52.769 2030 2.447 5.593 2.465 11.671 14.495 10.240 6.187 53.098 Veränderung bis 2030 absolut 3 1.360 413 125 -61 174 1.763 3.777 Veränderung bis 2030 in Prozent 0,1 32,1 20,1 1,1 -0,4 1,7 39,9 7,7 Quelle: SenStadtWohnen 2017, Bevölkerungsprognose 2015 bis 2030 Die ausgewerteten Daten beziehen sich auf den Prognoseraum V in Treptow-Köpenick. Dieser beinhaltet die BZR Friedrichshagen, Rahnsdorf/Hessenwinkel, Dammvorstadt und Köpenick Nord. Für die BZR Friedrichshagen können zumindest Trendentwicklungen abgeleitet werden. Im Einzelnen können spezifische Wanderungen oder Bauvorhaben in der Region die Einwohnerentwicklungen beeinflussen. Im Prognoseraum V wird die Anzahl der EW bis zum Jahr 2030 auf insgesamt 53.098 Personen anwachsen. Das entspricht einem prozentualen Zuwachs gegenüber 2014 um 7,7 %. Die höchste Steigerung wird bis 2020 erwartet. Die Bevölkerungsentwicklung ist in den einzelnen Altersgruppen sehr unterschiedlich. Auffällig hoch ist der Zuwachs in der Altersgruppe der über 80-Jährigen mit fast 40 %. Deutliche Zuwächse werden ebenfalls für die 6- bis 18-Jährigen mit über 32 % und den jungen Erwachsenen mit über 20 % prognostiziert. Geringe Veränderungen werden bei den 0- bis 6-Jährigen, den 25- bis 45-Jährigen und den 65- bis 80 Jährigen erwartet. Rückgänge werden für den Prognoseraum V bei der Altersgruppe der 45- bis 65-Jährigen mit 0,4 % prognostiziert. Weitere Informationen zum demografischen Wandel können dem Demografiekonzept des Bezirksamtes Treptow- Köpenick entnommen werden: https://www.berlin.de/ba-treptow-koepenick/_assets/der- bezirk/demografiekonzept/demofrafiekonzept.pdf

2.6. Frauen

0 bis unter 18 18 bis unter 27 27 bis unter 60 60 Jahre und älter Summe Jahren Jahren Jahren Alters- Anteil gruppen/ der EW EW EW Räumlich darunter darunter EW ge- darunter darunter EW ge- darunter Frauen ge- ge- ge- e Ebene Frauen Frauen samt Frauen Frauen samt Frauen an EW samt samt samt gesamt in % 09051701 412 190 234 96 1.513 747 1.437 854 3.596 1.887 52,5 Hirsch- garten 09051702 2.154 1.078 728 392 6.253 3.206 5.266 3.137 14.401 7.813 54,3 Bölsche- straße 090517 2.566 1.268 962 488 7.766 3.953 6.703 3.991 17.997 9.700 53,9 Friedrichs - hagen Treptow- Köpenick 37.064 18.027 21.611 10.747 121.785 59.385 72.873 41.470 253.333 129.629 51,2 Berlin 557.436 270.710 373.981 188.734 1.787.118 872.796 891.621 498.597 3.610.156 1.830.837 50,7 Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, 31.12.2015 9.700 Bewohnerinnen (53,9 %) leben in der BZR, sowohl im PLR Hirschgarten (52,5 %) und auch im PLR Bölschestraße 54,3 %) ist der Anteil der weiblichen Bewohnerschaft höher. Dieser Anteil liegt über dem bezirklichen (51,2 %) und dem Berliner Durchschnitt (50,7 %).

4 Prognoseraum V = Friedrichshagen, Rahnsdorf/ Hessenwinkel, Dammvorstadt, Köpenick-Nord, siehe Seite 2

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Fachliche Einschätzung der Gleichstellungsbeauftragten Unabhängig von der statistischen Ausgewogenheit der Geschlechter in der BZR sollten die Bedarfe der stark vertretenen Altersgruppe der 27- bis 60-jährigen Frauen besonders in den Blick genommen werden. Zugleich Familie, Beruf und selbstbestimmtes Leben zu vereinbaren, kennzeichnet in der Regel den Lebensabschnitt dieser Altersgruppe. Hinzu kommen bestehende gesellschaftliche Benachteiligungen von Frauen auf Grund geschlechterbezogener Rollenzuschreibungen, insbesondere bei der eigenen Existenzsicherung und bei den beruflichen Entwicklungschancen. Es ist davon auszugehen, dass mehrheitlich Frauen den hohen Anteil (73,9 %) alleinerziehender Bedarfsgemeinschaften mit Kindern nach dem SGB II in der BZR ausmachen (siehe auch Punkt 3.4). Zur Stärkung gesellschaftlich benachteiligter Frauen, insbesondere Alleinerziehende und Arbeitslose, ist ein gezieltes an den Lebensumständen der Frauen anknüpfendes Unterstützungs- und Hilfeangebot wichtig. Unter dem Motto „Künstlerisch arbeiten, füreinander da sein. Hilfe zur Selbsthilfe durch künstlerische Betätigung. Begabt ist jeder!“ bietet das 1961 gegründete Frauenkreativzentrum Collage e. V. in der BZR soziale und künstlerische Betreuung von Frauen in komplizierten Lebenslagen an. Ein weiterer Schwerpunkt des Vereins ist die künstlerische Arbeit mit geistig behinderten Menschen des Ulmenhofes aus Rahnsdorf und das bundesweit einmalige Projekt „Erarbeitung von Collagen mit Blinden und Sehbehinderten“.

2.7. Menschen mit Behinderung

Gliederung nach dem Grad der Behinderung (GdB) und nach Geschlecht GdB GdB 50-100 Räumlicher Bezug 20-100 Summe (Schwerbehinderung) Summe Männlich Weiblich Männlich weiblich Prognoseraum V - - 9.158 2.726 3.585 6.311 Bezirk Treptow-Köpenick 19.457 23.875 43.332 13.111 15.944 29.055

Gliederung nach Merkzeichen Ermäßig. erheblich außerge- Ständige Berechtigung Gehör- Rundfunk Räumlicher Bezug geh- wöhnlich Begleitung hilflos blind für Sonder- los Gebühren- behindert gehbehindert notwendig fahrdienst pflicht G aG B H GL RF BL T Prognoseraum V 2.852 457 1.641 645 44 772 86 383 Bezirk Treptow-Köpenick 12.859 2.110 7.280 2.840 243 3.511 304 1.758 Quellen: Jahresstatistik Menschen mit Behinderung–Beauftragte für Menschen mit Behinderung–Stand: 31.12.16 Hinweis: Es lässt sich aus dieser Tabelle keine Summe ermitteln, da Merkzeichen behinderungsbedingt z.T. mehrfach vergeben werden können. (z.B. erheblich gehbehindert und blind) Fachliche Einschätzung der Beauftragten für Menschen mit Behinderung (Die Daten liegen derzeit nur auf Bezirks- und Prognoseraumebene vor)

43.332 Bewohner/-innen in Treptow-Köpenick haben eine versorgungsamtlich anerkannte Behinderung. 2014 lag die Zahl bei 41.726. (zum Vergleich: die Stadt Oranienburg hat insgesamt ca. 43.000 EW)

29.055 Personen waren zum Stichtag 31.12.2016 schwerbehindert mit einem Grad der Behinderung zwischen 50 und 100. 2014 lag die Zahl bei 28.389. (zum Vergleich: Schwedt in Brandenburg hat 30.200 EW, Neuruppin ca. 30.700 EW)

16,6 % der Gesamtbewohner/-innen unseres Bezirkes haben eine anerkannte Behinderung 11,2 % haben eine Schwerbehinderung bei einer Gesamteinwohnerzahl in Treptow-Köpenick von 259.524 per 31.12.2016.

Der Bundesdurchschnitt bei einer Schwerbehinderung lag 2015 bei 9,3 %. (Quelle: destatis)

17.142 Menschen aus Treptow-Köpenick sind wegen ihrer versorgungsamtlich anerkannten Hör-, Seh- bzw. Gehbehinderungen in ihrer Mobilität besonders eingeschränkt. Im Jahr 2014 lag die Zahl bei 17.948. (Zum Vergleich: Lübbenau/ Spreewald hat ca. 17.600 EW, Neuenhagen hat ca. 16.600 EW) Die Dunkelziffer gerade bei alten Menschen dürfte deutlich höher liegen, da viele keinen Antrag (mehr) auf Anerkennung einer Behinderung an das Versorgungsamt stellen.

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6.933 Menschen aus Treptow-Köpenick leiden unter neurologischen Störungen, Neurosen, Psychosen, Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen.

1.103 Personen leben in Treptow-Köpenick mit einer Störung der geistigen Entwicklung/ Lernbehinderung. 645-mal wurden Suchtkrankheiten amtlich festgestellt. (Die Dunkelziffer dürfte deutlich darüber liegen)

Sie alle bedürfen spezieller Bedingungen hinsichtlich der Barrierefreiheit. Zur Umsetzung der UN Behindertenrechtskonvention in Treptow-Köpenick legte das Bezirksamt gemäß BVV- Beschluss vom 24.03.2011 und auf Empfehlung des Beirates für Menschen mit Behinderung am 25.08.2015 ein Leitlinienpapier mit bezirklichen Zielen und Maßnahmen vor.

Quelle: Bericht der Beauftragten für Menschen mit Behinderung März 2017/ http://www.berlin.de/ba-treptow- koepenick/politik-und-verwaltung/beauftragte/menschen-mit-behinderung/artikel.288036.php

In der BZR Friedrichshagen sind derzeit für Menschen mit Behinderung folgende Themen von besonderer Bedeutung:

1. Barrierefreier Zugang zum S-Bahnhof Hirschgarten Von den beiden S-Bahnhöfen in der BZR ist derzeit Friedrichshagen barrierefrei zugänglich. Eine Realisierung der barrierefreien Erschließung des S-Bahnhofs Hirschgarten durch die Deutsche Bahn kann erst im Anschluss an die Gesamtbaumaßnahme der Ausbaustrecke Frankfurt (Oder) ab 2021 erfolgen.

2. Barrierefreie Querung des Spreetunnels Im Rahmen der denkmalgerechten Sanierung des Spreetunnels erhielten beide Treppenanlagen ein durchgehendes Mittelgeländer u. a. mit Rippenplatten und Treppenkantenmarkierungen zur besseren Erkennbarkeit für Blinde und Sehbehinderte. Da der Spreetunnel unter Denkmalschutz steht, ist ein barrierefreier Ausbau, insbesondere zur Nutzung für Rollstuhlbenutzer, gehbehinderte und alte Menschen, Kinderwagen, Fahrräder usw. von der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz nicht vorgesehen. Im September 2016 wurden die Baumaßnahmen abgeschlossen. Da sich das Bezirksamt auf Grund eines Einwohnerantrages (1/2015), des BVV-Beschlusses Nr. 0541/33/14 vom 18.12.2014 zum „Betrieb einer Fähre zur barrierefreien Querung der Spree im Bereich des Spreetunnels“ und in seiner Verantwortung für die Initiative weiterhin in der Pflicht sieht, hat sich die Bezirksbehindertenbeauftragte an die Humboldt-Universität gewandt. Im Rahmen einer Forschungsarbeit wurde die „Erarbeitung einer Expertise und Machbarkeitsstudie über Querungsmöglichkeiten der Spree vom Ufer Kämmereiheide zum Müggelpark im Ortsteil Friedrichshagen unter Berücksichtigung der Barrierefreiheit" in Auftrag gegeben. Diese liegt in Form einer Bachelorarbeit vor und ist einzusehen unter: http://www.faehre-am-spreetunnel.berlin/. Darin beschrieben sind u. a. Varianten zur barrierefreien Querung. Bislang zeigte sich die zuständige Senatsverwaltung Umwelt, Verkehr und Klimaschutz grundsätzlich nicht bereit, eine Lösung im Sinne des Einwohnerantrages herbeizuführen. Die Bürgerinitiative – getragen vom Bürgerverein Friedrichshagen, dem Beirat für Menschen mit Behinderungen, der Seniorenvertretung und engagierten Einzelpersonen sowie unterstützt von der bezirklichen und der Landesbehindertenbeauftragten – sucht weiter intensiv nach Möglichkeiten, die Senatsverwaltung von der Notwendigkeit im Sinne einer Daseinsvorsorge zu überzeugen. Das Bezirksamt unterstützt hierbei dahingehend, in dem es im Rahmen der AG ÖPNV die Thematik ständig auf der Tagesordnung hat.

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3. Soziale Situation

3.1. Einordnung in die gesamtstädtische Sozialberichterstattung

Der Gesamtindex Soziale Ungleichheit nach dem Monitoring Soziale Stadt 2015 gibt Hinweise auf die relative soziale Problemdichte und die Entwicklungsrichtung der Veränderung der sozialen Problemlage in den letzten 2 Jahren – jeweils im aktuellen räumlichen Gesamtzusammenhang – also relativ zu allen Bezirksregionen oder relativ zu allen Planungsräumen. Eine Abweichung zwischen dem Wert der BZR und den Planungsräumen ist somit möglich. Der Beobachtungszeitraum erstreckt sich von 2012 bis 2014. Innerhalb von Berlin zeigen 78 Planungsräume einen hohen, 270 einen mittleren, 49 einen niedrigen sowie 38 einen sehr niedrigen Statusindex. Innerhalb des Bezirkes Treptow-Köpenick zeigen von 33 zu betrachtenden Planungsräumen 8 Planungsräume einen hohen, 22 einen mittleren, 2 einen niedrigen sowie 1 einen sehr niedrigen Statusindex. Die überwiegende Mehrzahl der Planungsräume weist somit einen mittleren Statusindex auf (Berlin: 62 %, Bezirk 67 %). Die zweitgrößte Gruppe stellen Planungsräume mit einem hohen Statusindex dar (Berlin: 18 %, Bezirk: 24 %). In den Planungsräumen mit einem hohen und mittleren Status lebten 2014 etwa 230.000 EW Treptow- Köpenicks (ca. 92 %). Im Bezirk weisen 3 Planungsräume einen niedrigen oder sehr niedrigen Statusindex auf, in diesen Planungsräumen lebten 2014 etwa 19.000 EW (ca. 8%). Diese Planungsräume sind in der stadtentwicklungspolitischen Planung besonders zu berücksichtigen und werden als Gebiete mit „besonderer Aufmerksamkeit“ ausgewiesen.

Tabelle zum Status-Index nach Monitoring Soziale Stadtentwicklung 20155 Kernindikator Bezirksregion Bezirk Berlin Absolute Zahl Anteil in % Veränderung Anteil in % Anteil in % des Anteils innerhalb von 5 Jahren in %- Punkten F1 - Anteil der Einw. in PLR mit sehr - - . 2,3 10,4 niedrigem Status-Index nach MSS 2015 -F2 - Anteil der Einw. in PLR mit - - . 5,4 12,3 niedrigem Status-Index nach MSS 2015 F3 - Anteil der Einw. in PLR mit 14.383 80,3 . 76,1 64,9 mittlerem Status-Index nach MSS 2015 F4 - Anteil der Einw. in PLR mit 3.522 19,7 . 16,1 12,4 hohem Status-Index nach MSS 2015 F5 - Gruppenzuordnung x 1+/- x x Entwicklungsindex nach Monitoring Soziale Stadtentwicklung (MSS) Quelle: SenStadtW, Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2015, Datenstand 31.12.2014 Statusindex nach Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2015 Der Status-Index zeigt die bestehende soziale Lage der EW in einem PLR im Vergleich zu den anderen Berliner Planungsräumen an. Mit Blick auf die gesamtstädtische Sozialberichterstattung leben mehr als 80 % der EW der BZR Friedrichshagen in Gebieten mit einem „mittleren Statusindex“ (F3) – d. h. dass die Region eine mittlere (und damit durchschnittliche) Dichte von sozialen Problemen aufweist. Für Planungsräume mit einem mittleren Status-Index besteht aufgrund ihrer durchschnittlichen sozialen Belastung eine geringe Wahrscheinlichkeit, dass sie benachteiligend auf die Chancen der Bewohner/-innen wirken. Es besteht daher kein stadtentwicklungspolitischer Interventionsbedarf, aber möglicherweise in einzelnen Planungsräumen ein Präventionsbedarf. Für fast 20 % der EW im PLR trifft der „hohe Status-Index“ (F4) zu – d. h. das direkte Lebensumfeld ist sozial unproblematisch. In diesen Planungsräumen besteht kein stadtentwicklungspolitischer Interventionsbedarf.

5 Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2015 - Statusindex/ Dynamikindex: Berlinweit wurde für 434 zu betrachtende Planungsräume der Status/ Dynamik-Index ermittelt. Dafür wurden folgende Indexfaktoren herangezogen: Anteil der Arbeitslosen (SGB II und III) an den 15-65-Jährigen, Anteil der Langzeitarbeitslosen (SGB II und III) an den 15-65-Jährigen, Anteil der nicht arbeitslosen Transferbezieher nach SGB II und XII an den EW, Anteil der nicht erwerbsfähigen Transferbezieher nach SGB II an den unter 15-Jährigen. Für diese Index-Faktoren werden die Ausprägungen in den jeweiligen PLR/ BZR jeweils zu einem bestimmten Zeitpunkt („Statusindikatoren“: + positiv, +/- stabil, - negativ) und als Veränderung innerhalb eines Zeitraums – hier 2 Jahre – („Dynamikindikatoren“: 4 - sehr niedrig, 3 - niedrig, 2 - mittel, 1 - hoch) ausgewertet. Sowohl die vier Status- als auch die vier Dynamikindikatoren werden zu einem Status-/Dynamik-Index (Gesamtindex Soziale Ungleichheit) zusammengefasst. Weitere Informationen dazu finden Sie unter: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/basisdaten_stadtentwicklung/monitoring/de/2015/index.shtml

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Der Status/Dynamik-Index (F5) gibt Hinweise auf die relative soziale Problemdichte in der BZR und die Entwicklungsrichtung der Veränderung der sozialen Problemlage in der BZR in den letzten 2 Jahren – jeweils im Vergleich zu den anderen Bezirksregionen.

Gruppenzuordnung Entwicklungsindex nach Monitoring Soziale Stadtentwicklung (MSS 2015)

Abbildung 7 - Karte Monitoring Soziale Stadtentwicklung auf Planungsraumebene Quelle: Fis-Broker | SenStadtW (MSS 2015), Datenstand 2012 zu 2014 Gruppenzuordnung Entwicklungsindex nach Monitoring Soziale Stadtentwicklung (MSS 2015) (Status/Dynamik-Index) Bei der berlinweiten Betrachtung aller PLR wird der PLR Bölschestraße mit dem Status-Index „mittel“ und dem Dynamik-Index stabil bewertet (2+/-). Zum Monitoring 2013 gab es für diesen PLR keine Veränderung. Der PLR Hirschgarten wird mit dem Status-Index „hoch“ und dem Dynamik-Index stabil bewertet (1+/-) und gehört damit im Bezirk zu den acht besten Planungsräumen. Zum Monitoring 2013 gab es für diesen PLR eine Verbesserung (2013: 2+/-). Die BZR Friedrichshagen insgesamt wurde im Vergleich zu allen anderen Bezirksregionen in Berlin im MSS 2015 mit dem Status-Index „hoch“ und dem Dynamik-Index „stabil“ bewertet (1+/-).

3.2. Erwerbsbeteiligung und Arbeitslosigkeit

Tabelle zu sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Wohnort und Arbeitslosen Kernindikator Bezirksregion Bezirk Berlin Absolute Zahl Anteil in % Veränderung des Anteil in % Anteil in Anteils innerhalb von 5 % Jahren in %-Punkten D1 - Anteil der 5.969 59,3 5,1 59,3 49,8 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Wohnort an Einwohnern im Alter 15 bis unter 65 Jahre6 D2 - Anteil Arbeitslose nach SGB II 439 4,4 -0,8 6,7 7,5 und SGB III an Einwohnern im Alter 15 bis unter 65 Jahre7 Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, 31.12.2015

6 Die Statistik der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten wird von der Bundesagentur für Arbeit erstellt und beruht auf den Meldungen der Arbeitgeber zur Kranken-, Renten-, Pflege- und/oder Arbeitslosenversicherung. Geringfügig Beschäftigte sind in der Statistik nicht enthalten. Nicht berücksichtigt werden außerdem Beamtinnen und Beamte, Selbständige und mithelfende Familienangehörige. 7 Der so berechnete Arbeitslosenanteil (Bezugsgröße: erwerbsfähige Einwohner/innen) ist nicht identisch mit der „Arbeitslosenquote“ der Bundesagentur für Arbeit, die kleinräumig nicht zur Verfügung steht (Bezugsgröße hier: Erwerbspersonen).

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Für die einzelnen Planungsräume sieht das wie folgt aus: Kernindikator 09051701 Hirschgarten 09051702 Bölschestraße Absolute Anteil in Veränderung des Absolute Anteil in Veränderung des Zahl % Anteils innerhalb Zahl % Anteils innerhalb von 5 Jahren in %- von 5 Jahren in Punkten %-Punkten D1 - Anteil der 1.211 60,0 2,3 4.758 59,1 5,3 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Wohnort an Einwohnern im Alter 15 bis unter 65 Jahre D2 - Anteil Arbeitslose nach 107 5,3 0,2 332 4,1 -1,0 SGB II und SGB III an Einwohnern im Alter 15 bis unter 65 Jahre Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, 31.12.2015 Die Erwerbsbeteiligung von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (d. h. ohne Selbstständige, Beamte, Auszubildende, geringfügig Beschäftigte) liegt in der BZR Friedrichshagen mit fast 60 % im bezirklichen und deutlich über dem gesamtstädtischen Durchschnitt. Der Anteil der Erwerbsbeteiligung ist in den beiden Planungsräumen nahezu ausgeglichen. Der Indikator zur Erwerbsbeteiligung gibt Hinweise auf die soziale Lage der EW in der BZR, aber auch auf die Attraktivität der BZR als Wohnort für Sozialversicherungspflichtige. In der gesamten BZR liegt der Anteil der Arbeitslosen nach SGB II/III mit 4,4 % deutlich unter dem bezirklichen und dem gesamtstädtischen Wert. Der geringe Anteil der Arbeitslosen im Zusammenhang mit geringerer sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung im PLR Bölschestraße lässt vermuten, dass eine hohe Erwerbsbeteiligung nicht Versicherungspflichtiger besteht. Der Anteil sozialversicherungspflichtig Beschäftigter hat sich in den letzten fünf Jahren erhöht. Gleichzeitig ist auch der Anteil der Arbeitslosen, insbesondere im PLR Bölschestraße, zurückgegangen

Tabelle Personen in Bedarfsgemeinschaften Kernindikator Bezirksregion Bezirk Berlin Absolute Anteil in % Veränderung des Anteil in % Anteil in Zahl Anteils innerhalb von 1 % Jahr in %-Punkten D4+ - Anteil der Personen in 919 7,5 0,6 13,3 19,0 Bedarfsgemeinschaften nach SGB II mit Leistungsanspruch SGB II an den EW unter 65 Jahren D4 - Anteil aller Personen in 948 7,7 0,6 13,7 19,6 Bedarfsgemeinschaften nach SGB II an den EW unter 65 Jahren Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, 31.12.2015 Für die einzelnen Planungsräume sieht das wie folgt aus: Kernindikator 09051701 Hirschgarten 09051702 Bölschestraße Absolute Anteil in Veränderung des Absolute Anteil in Veränderung des Zahl % Anteils innerhalb Zahl % Anteils innerhalb von 1 Jahr in %- von 1 Jahr in %- Punkten Punkten D4+ - Anteil der Personen in 252 10,6 3,8 667 6,7 -0,1 Bedarfsgemeinschaften nach SGB II mit Leistungsanspruch SGB II an den EW unter 65 Jahren D4 - Anteil aller Personen in 261 11,0 3,9 687 6,9 -0,1 Bedarfsgemeinschaften nach SGB II an den EW unter 65 Jahren Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, 31.12.2015 Der Anteil der Menschen unter 65 Jahren mit Leistungsanspruch für Transferleistungen nach dem SGB II (D4+) liegt in der BZR Friedrichshagen bei 7,5 %. D. h. dass 919 Personen der BZR nicht in der Lage sind, das notwendige Einkommen durch eigene Erwerbstätigkeit zu erzielen.

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Im Unterschied zum neu ergänzten Indikator D4+ berücksichtigt der D4 den Anteil aller Personen bis zum Erreichen der Regelaltersgrenze, die in einer Bedarfsgemeinschaft nach SGB II leben. Das sind in der BZR Friedrichshagen 7,7 %. Der Indikator D4 berücksichtigt Personen, die in einer BG nach SGB II leben, aber selbst nicht leistungsberechtigt nach SGB II sind. Dies erfolgt unter der Annahme, dass sich die Lebensumstände und finanzielle Situation, Armut und Armutsgefährdung dieser Personen nicht wesentlich von denen der SGB II-leistungsberechtigten Mitglieder in der BG unterscheiden. Beide Anteile der Indikatoren D4+ und D4 liegen deutlich unter dem bezirklichen und Berliner Durchschnitt mit einer leichten Verringerung von 0,9 % zum Vorjahr. Bei der Betrachtung der Planungsräume ist der Anteil der Leistungsberechtigten im PLR Hirschgarten höher und hat im Vergleich zum Vorjahr zugenommen.

Zusatzinformation Des Weiteren erhalten Personen unter 65 Jahre Grundsicherung, sofern sie nicht (voll-)erwerbsfähig sind. Der Anteil der Empfänger/-innen von Leistungen nach dem SGB XII (Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung außerhalb von Einrichtungen) im Alter von 18 bis unter 65 Jahren an EW dieser Altersgruppe beträgt in der BZR Friedrichshagen 0,7 %. Daten für den Anteil der Empfänger/-innen von Leistungen nach dem SGB XII (Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung innerhalb von Einrichtungen) im Alter von 18 bis unter 65 Jahren an EW dieser Altersgruppe stehen je Bezirksregion derzeit nicht zur Verfügung.

3.3. Soziale Situation von Kindern und Jugendlichen

Tabelle Kernindikator Bezirksregion Bezirk Berlin Absolute Zahl Anteil in % Veränderung des Anteil in % Anteil in Anteils innerhalb von 5 % Jahren in %-Punkten D3 - Anteil Arbeitslose nach SGB II 18 1,8 -0,8 3,7 4,2 und SGB III unter 25 Jahren an Einwohnern der Altersgruppe D5 – Anteil der Personen in 182 8,3 20,2 31,4 Bedarfsgemeinschaften nach SGB II unter 15 Jahren an EW unter 15 Jahren E7 - Anteil der alleinerziehenden 105 73,9 64,4 51,6 Bedarfsgemeinschaften (BG) an BG mit Kindern nach SGB II E8 - Anteil Kinder und Jugendlicher mit 35 1,2 0,4 3,1 3,6 Hilfen zur Erziehung an Einwohnern im Alter unter 21 Jahren Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, 31.12.2015 Für die einzelnen Planungsräume sieht das wie folgt aus: Kernindikator 09051701 Hirschgarten 09051702 Bölschestraße Absolute Anteil in Veränderung des Absolute Anteil in Veränderung des Zahl % Anteils innerhalb Zahl % Anteils innerhalb von 5 Jahren in %- von 5 Jahren in Punkten %-Punkten D3 - Anteil Arbeitslose nach 7 3,4 1,3 11 1,4 -1,3 SGB II und SGB III unter 25 Jahren an Einwohnern der Altersgruppe D5 – Anteil der Personen in 37 10,6 . 145 7,8 . Bedarfsgemeinschaften nach SGB II unter 15 Jahren an EW unter 15 Jahren E7 - Anteil der 13 52,0 . 92 78,6 . alleinerziehenden Bedarfsgemeinschaften (BG) an BG mit Kindern nach SGB II E8 - Anteil Kinder und Jugendlicher mit Hilfen zur Für den Kernindikator E8 liegen keine Daten auf Planungsraumebene vor. Erziehung an Einwohnern im Alter unter 21 Jahren Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, 31.12.2015

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Die materiellen Bedingungen, unter denen Kinder und Jugendliche aufwachsen, haben nachhaltigen Einfluss auf Lebensumstände und gesellschaftliche Integration als Erwachsene. Frühe Arbeitslosigkeit kann das weitere Berufsleben negativ beeinflussen. Die Jugendarbeitslosigkeit liegt in der BZR Friedrichshagen mit 1,8 % deutlich unter dem bezirklichen und gesamtstädtischen Durchschnitt. Der Anteil der Arbeitslosen unter 25 Jahren hat sich in den letzten 5 Jahren im PLR Hirschgarten erhöht und im PLR Bölschestraße verringert. In der BZR Friedrichshagen wachsen 8,3 % der unter 15-Jährigen in Transferleistungsabhängigkeit (Hartz IV) auf. Auch dieser Wert ist deutlich geringer als der bezirkliche und Berliner Durchschnitt. Beim Vergleich der beiden Planungsräume liegen die Anteile beim PLR Bölschestraße unter Hirschgarten. Alleinerziehende tragen – und dies gilt bundesweit – aus mehreren Gründen das höchste Armutsrisiko. Von allen Bedarfsgemeinschaften mit Kindern nach dem SGB II sind in der BZR Friedrichshagen fast 74 % alleinerziehend und haben somit eine besondere Belastungssituation. Im PLR Bölschestraße liegt der Anteil sogar bei 78,6 %. Dieser Wert liegt deutlich über dem bezirklichen und gesamtstädtischen Durchschnitt. Daher ist für den Kernindikator E7 (Anteil der alleinerziehenden Bedarfsgemeinschaften (BG) an BG mit Kindern nach SGB II) hohe Aufmerksamkeit empfohlen. Deutlich unter dem gesamtstädtischen Durchschnitt liegt in der BZR Friedrichshagen der Anteil der Kinder und Jugendlichen mit Hilfen zur Erziehung (1,2 %).

Fachliche Einschätzung des Jugendamtes Friedrichshagen ist ein attraktiver und wachsender Stadtteil mit Familien und Kindern. Eine soziale Problemdichte ist für Friedrichshagen derzeit nicht zu beobachten. Bis auf den Anteil der alleinerziehenden Bedarfsgemeinschaften nach SGB II liegt Friedrichshagen unter dem Bezirksdurchschnitt. Entwicklungsrisiken für Kinder und Jugendliche könnten daraus erwachsen. Trotz der guten Sozialdaten wächst der Bedarf an Betreuung und Unterstützung von Familien und deren Kindern.

3.4. Soziale Situation von Seniorinnen und Senioren

Tabelle Empfänger/-innen von Grundsicherung Kernindikator Bezirksregion Bezirk Berlin Absolute Anteil in % Veränderung des Anteil in % Anteil in % Zahl Anteils innerhalb von 5 Jahren in %-Punkten D6 - Anteil Empfänger/-innen von 66 1,2 0,2 2,1 5,5 Grundsicherung (außerhalb von Einrichtungen) nach SGB XII im Alter von 65 Jahren und mehr an EW dieser Altersgruppe Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, 31.12.2015 Für die einzelnen Planungsräume sieht das wie folgt aus: Kernindikator 09051701 Hirschgarten 09051702 Bölschestraße Absolute Anteil in % Veränderung des Absolute Anteil in Veränderung des Zahl Anteils innerhalb Zahl % Anteils innerhalb von 5 Jahren in von 5 Jahren in %-Punkten %-Punkten D6 - Anteil Empfänger/-innen 20 1,6 0,4 46 1,0 0,1 von Grundsicherung (außerhalb von Einrichtungen) nach SGB XII im Alter von 65 Jahren und mehr an EW dieser Altersgruppe Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, 31.12.2015 Daten für den Anteil der Empfänger/-innen von Leistungen nach dem SGB XII (Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung innerhalb von Einrichtungen) im Alter von 65 und älter an Einwohner/-innen dieser Altersgruppe stehen je BZR derzeit nicht zur Verfügung. In der BZR Friedrichshagen erhalten 66 (1,2 %) der über 65-jährigen Personen Grundsicherung nach dem SGB XII und sind somit von Altersarmut betroffen. Dieser Wert liegt unter dem bezirklichen und gesamtstädtischen Durchschnitt. In den letzten fünf Jahren hat sich dieser Anteil für beide Planungsräume etwas erhöht.

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4. Bildungssituation

4.1. Vorschulische Bildung

Tabelle Kindertagesbetreuung Kernindikator Bezirksregion Bezirk Berlin Absolute Anteil in % Veränderung des Anteil in % Anteil in % Zahl Anteils innerhalb von 5 Jahren in %- Punkten A6 - Anteil der betreuten Kinder 712 77,8 5,0 72,7 67,2 (Wohnort Kind) in öffentlich geförderter Kindertagesbetreuung an Kindern unter 6 Jahren Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, 31.12.2015 Tabelle sprachliche Entwicklung von Einschüler/-innen Kernindikator Bezirksregion Bezirk Berlin Absolute Anteil in % Veränderung des Anteil in % Anteil in % Zahl Anteils innerhalb von 5 Jahren in %- Punkten E1 - Anteil Kinder mit 16 4,0 . 6,2 21,9 Sprachdefiziten an Einschüler/- innen E4 - Anteil Kinder mit einer 393 97,3 . 94,0 88,6 Kitabesuchsdauer über 2 Jahren an Einschüler/-innen Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, Datenstand 2010-2012 Gute und frühzeitige Förderung sind für Sozialisation und Bildungsweg der Kinder von großer Bedeutung. Die Kinderbetreuung erleichtert darüber hinaus die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie den Wiedereinstieg in das Berufsleben nach der Elternzeit. In der BZR Friedrichshagen liegt zum Erhebungszeitraum der Anteil der betreuten Kinder in öffentlich geförderter Kindertagesbetreuung mit 77,8 % über dem bezirklichen und gesamtstädtischen Durchschnitt.

Fachliche Einschätzung des Jugendamtes Auch in Friedrichshagen ist der Anteil der Kinder in der Tagesbetreuung angestiegen. Die Betreuungsquote liegt über dem Bezirks- und Berliner Durchschnitt. Es ist davon auszugehen, dass die Betreuungsquote weiter steigen wird.

Hinweis Der Indikator gibt Auskunft über die Inanspruchnahme der Kindertagesbetreuung. Er lässt keine Rückschlüsse auf Bedarfe, verfügbare Plätze (Versorgungsquoten), Betreuungsumfang oder -qualität in der Bezirksregion zu.

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4.2. Schulische Bildung

Tabelle ausgewählte Daten zu Schüler/-innen an öffentlichen Grundschulen Kernindikator Bezirksregion Bezirk Berlin Absolute Anteil in % Veränderung des Anteil in % Anteil in % Zahl Anteils innerhalb von 5 Jahren in %- Punkten E5 - Anteil Schüler/ -innen nicht 2 0,3 0,1 14,4 42,2 deutscher Herkunftssprache an den Schüler/-innen der öffentlichen Grundschulen E6 - Anteil Schüler/-innen mit 65 8,6 0,1 24,1 38,7 Lernmittel- kostenbefreiung an den Schüler/-innen der öffentlichen Grundschulen Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, Datenstand 2015/2016 In der BZR Friedrichshagen liegt der Anteil der Schüler/-innen nicht deutscher Herkunftssprache an öffentlichen Grundschulen zum Erhebungszeitraum bei 0,3 %. Dieser Anteil liegt deutlich unter dem bezirklichen (14,4 %) und gesamtstädtischen Anteil (42,2 %). Die Daten beziehen sich auf den Schulstandort unabhängig vom Wohnort der Schüler/-innen. Der Anteil der Schüler/-innen mit Lernmittelkostenbefreiung an öffentlichen Grundschulen gibt einen Hinweis auf den Anteil von transferleistungsabhängigen Schülerinnen und Schülern, da diese laut Lernmittelverordnung keinen Eigenanteil für Lernmittel erbringen müssen. Auch dieser Anteil von 8,6 % liegt in der BZR Friedrichshagen deutlich unter dem bezirklichen (24,1 %) und gesamtstädtischen Anteil (38,7 %).

5. Gesundheitliche Situation

Gesundheitliche Situation von Kindern und Jugendlichen

Tabelle ausgewählte gesundheitliche Daten zu Einschüler/-innen Kernindikator Bezirksregion Bezirk Berlin Absolute Anteil in % Veränderung des Anteil in % Anteil in % Zahl Anteils innerhalb von 5 Jahren in %- Punkten E2 - Anteil Kinder mit 33 8,1 . 10,1 15,6 motorischen Defiziten (Visuomotorik) an Einschüler/innen E3 - Anteil Kinder mit 16 4,0 . 6,8 9,9 Übergewicht an Einschüler/innen Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, Datenstand 2010-2012 Die Visuomotorik ist eine wichtige Voraussetzung für das Schreibenlernen und weitere schulische Lernprozesse. Der Indikator E2 gibt Hinweise auf Defizite bei den feinmotorischen Fertigkeiten der Kinder wie die Auge-Hand- Koordination. Übergewicht im Vorschulalter wird als Risikofaktor für Übergewicht im Schul- und Jugendalter diskutiert. Ein erhöhter Anteil übergewichtiger Kinder weist auf diesbezüglichen Präventionsbedarf hin. Wegen fehlender Daten (Zeitbezug 2015/2016) kann zur Zeit eine valide aktuelle Einschätzung der Kernindikatoren E2 und E3 nicht vor-genommen werden.

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6. Wirtschafts- und Gewerbestruktur

In der BZR Friedrichshagen hat sich eine bemerkenswerte Wirtschafts- und Gewerbestruktur entwickelt.

Mittelpunkt der gesamten BZR ist die Bölschestraße als vitales Einkaufszentrum von wirtschaftlicher, überregionaler und touristischer Bedeutung und stellt damit ein bezirkliches Ortsteilzentrum (OTZ) mit umfangreichen Einzelhandels- und Dienstleistungsangeboten dar.

Das OTZ Friedrichshagen erstreckt sich beiderseits der Bölschestraße vom S-Bahnhof bis zum Ufer der Müggelspree. Mit über 220 Ladenlokalen (Einzelhandel, Dienstleistung, Gastronomie) auf rd. 10.300 qm Verkaufsfläche übernimmt das Ortsteilzentrum wesentliche Versorgungsaufgaben und bindet auch entsprechende Kaufkraft bzw. Kundenpotenzial über den eigenen Einzugsbereich hinaus. Das Angebot in Friedrichshagen wird traditionell auch durch die Bewohnerschaft aus Rahnsdorf/ Hessenwinkel genutzt, welche lediglich über vorwiegend nahversorgungsrelevante Angebote verfügen. Trotz der überdurchschnittlich hohen Kaufkraft im Berliner Vergleich (Friedrichshagen: 104,5 %; Treptow- Köpenick: 100,1 %; Berlin: 96,6 %) weist Friedrichshagen eine etwa durchschnittliche Verkaufsflächenausstattung bei der Nahversorgung (Friedrichshagen: 0,42 qm Verkaufsfläche je EW; Berlin: 0,44 qm Verkaufsfläche je EW) auf. Der Schwerpunkt im OTZ liegt bei zentrenrelevanten Angeboten v. a. in der Bölschestraße.

Im OTZ Friedrichshagen ist der Anteil der Verkaufsfläche von 2009 bis 2015 um rd. 18 % gestiegen. Die fußläufige Grundversorgung für Waren des täglichen Bedarfs wird neben den Angeboten im Zentrum selbst durch Nahversorgungstandorte in sog. Streulage übernommen (Discounter), ergänzt um Angebote in der westlichen Nachbarregion (Dammvorstadt: Friedrichshagener Straße/ Seelenbinderstr.). In den Randlagen im östlichen Bereich sowie z. T. in Hirschgarten kann eine fußläufige Erreichbarkeit nicht gesichert werden. Bedingt ist dies durch die räumliche Struktur bzw. Lage dieser Bereiche und die hier fehlenden Voraussetzungen der Ansiedlung ergänzender Einzelhandelsstandorte aus Betreibersicht (verfügbare Größe/ Anbindung von Grundstücken, Einzugsradius/ Kundenfrequenz). Die qualitative Bewertung des Nahversorgungsangebots zeigt eine Dominanz der Lebensmitteldiscounter. Zu den wesentlichen nahversorgungsrelevanten Magnetbetrieben in der BZR gehören: Aldi, Müggelseedamm 150; Lidl, Fürstenwalder Damm 425; Netto, Müggelseedamm 155; EDEKA, Bölschestraße 36. Ergänzend zum nahversorungsrelevanten Einzelhandel gibt es einen Wochenmarkt auf dem Marktplatz an der Bölschestraße. Quelle: Zentren- und Einzelhandelskonzept 2016 http://www.berlin.de/ba-treptow-koepenick/politik-und- verwaltung/aemter/stadtentwicklungsamt/stadtplanung/zentren-und-einzelhandelskonzept-284328.php

Auf dem Flohmarkt am S-Bhf. Friedrichshagen bieten sonntags zwischen 60 und 100 Händler ihre Waren (Trödelwaren aber auch antike Einzel- oder Sammlerstücke) an. Nördlich vom S-Bahnhof Hirschgarten, hat sich eine Gärtnerei angesiedelt.

Von Bedeutung über die BZR hinaus ist das Wassersportzentrum Berlin mit seinem ca. 12.000 qm großen Areal am Müggelseedamm mit einer ganzjährig nutzbaren Marina, die über 100 Bootsliegeplätze direkt an der Müggelspree zur Verfügung stellt. Die ca. 35 selbstständigen Firmen und insgesamt 150 Mitarbeiter bieten einen Branchenmix aus Hotellerie, Gastronomie, Fitness und Wellness, Wassersport mit den Schwerpunkten Hafen, Schiffsbau, Handel, Bootszubehör, Charter, Service, Segel- und Motorbootschule sowie allgemeine Dienstleistungen an.

Wesentlich für Naherholung und Tourismus ist das Areal rund um den Spreetunnel. Der Fußgängertunnel verbindet die BZR Friedrichshagen mit dem südlichen Müggelspreeufer und ist ein wichtiger Bestandteil des Rad- und Wanderweges rund um den Müggelsee. Von 2015 bis 2016 wurden Instandhaltungsarbeiten an den Treppenanlagen, Fahrradrampen, Fliesen, Beleuchtung und Tunnelentwässerung im denkmalgeschützten Spreetunnel ausgeführt. Da der Spreetunnel unter Denkmalschutz steht, ist ein barrierefreier Ausbau seitens der zuständigen Senatsverwaltung nicht vorgesehen (s. S. 19). Der Müggelpark (Park und Eingang, Uferwand- und promenade) wird seit 2013 im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ mit Landes- und Bundesmitteln gefördert und touristisch erschlossen. Die Stern- und Kreisschifffahrt betreibt hier auch eine Anlegestelle für Ausflugsschiffe, die Friedrichshagen mit Ausflugszielen rund um den Müggelsee und mit der Innenstadt bzw. dem Brandenburger Umland verbindet.

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Von besonderem Interesse sind auch die gastronomischen Angebote in Ufernähe. Die dort derzeit vorherrschende Form ist jedoch nicht denkmalgerecht und soll bereinigt werden.

Das Areal von Berliner Bürgerbräu war bis zur Schließung im Jahr 2010 die älteste Brauerei Berlins. Im historischen Sudhaus befand sich das Brauereimuseum der Köpenicker Bürgerbräu. Langfristig ist eine Umnutzung des Denkmalensembles (v. a. Wohnen) geplant. Touristisch interessant sind die kleinen Hotels „Spree-Idyll“ und „Bölsche 126“ sowie die weiteren privaten Pensionen/ Unterkünfte der BZR.

Das Seebad Friedrichshagen direkt am Großen Müggelsee bietet Badebetrieb, Wassersportaktivitäten, Bootsverleih, Gastronomie, Veranstaltungsservice und in den Wintermonaten eine Eisbahn.

Auch kulturell bietet Friedrichshagen Einiges. Seit 2003 hat die BZR auch wieder ein eigenes Kino. Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten und mit einer Mischnutzung von Filmtheater sowie Veranstaltungen aller Art startete der Betrieb im Kino Union in der Bölschestraße wieder. Mit seiner zentralen Lage in der Bölschestraße und als Fixpunkt lokaler Identifikation ist das historische Rathaus Friedrichshagen von touristischem und kulturellem Interesse. So schloss 2013 der Liegenschaftsfonds Berlin einen Erbbaurechtsvertrag (bis 2053) mit der Rathaus Friedrichshagen Projekt GmbH & Co. KG. Zum Nutzungskonzept des zukünftigen Zentrums für Kultur, Bildung, Soziales, Tourismus, Wirtschaft und Kommunikation gehört die Vernetzung bürgerlichen, kommunalen und regionalen Engagements. Neben Dienstleistungsanbietern finden auch soziale Einrichtungen und Initiativen Platz. Seit 2016 erfolgen dazu die erforderlichen Umbauarbeiten.

Ein weiterer Freizeit- und Kulturstandort findet sich am Müggelseedamm in der ehemaligen Drahtzaunfabrik. Auch das im östlichen Teil der BZR gelegene Wasserwerk Friedrichshagen hat neben seiner von gesamtstädtischer Bedeutung für die Trinkwasserversorgung (fast 20 % Anteil) kulturhistorischen Wert. So wird in Kooperation mit dem Berliner Unterwelten e. V. im stillgelegten Teil am Ufer des Müggelsees das „Museum im Alten Wasserwerk“ betrieben. Das Ensemble im märkisch-gotischen Backsteinstil einer Klosteranlage ist Zeugnis der Industriegeschichte und ein Flächendenkmal. Auf dem Gelände des Wasserwerks liegt das in Europa einzigartige Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) im Forschungsverbund Berlin e. V. mit seinem Standort am Müggelseedamm 301 und 310. Am IGB arbeiten Wissenschaftler mehrerer Disziplinen (Hydrologen, Chemiker, Mikrobiologen, Limnologen, Fischökologen und Fischereibiologen) unter einem Dach und können so gemeinsam Themen aus verschiedenen Perspektiven untersuchen.

Das Speichermagazin Friedrichshagen (Fürstenwalder Damm 388), 2014 als neuer Standort der Stiftung Preußischer Kulturbesitz für sensible Kulturgüter in Betrieb genommen, hat eine Speicherkapazität von sechs Millionen Bänden auf vier Ebenen und ist mit mehreren Spezialarchiven und einer Fotowerkstatt ausgestattet.

Im Bereich der Gesundheits- und Pflegewirtschaft haben sich u. a. die Seniorenresidenz Bölschestraße der gemeinnützigen ProCurand GmbH und das Seniorenzentrum der Sozialstiftung Köpenick in der Werlseestraße mit stationärer Pflege und Service-Wohnen etabliert. Das Seniorenzentrum ist mit seinen 375 Mitarbeiter/-innen Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb.

Die BZR ist von 2016 bis 2018 von Baumaßnahmen der Deutschen Bahn, der Berliner Wasserbetriebe (BWB), der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) und des Bezirksamtes Treptow-Köpenick massiv betroffen. Die umfangreichen Erneuerungen und Umbauten ziehen erhebliche Beeinträchtigungen der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) nach sich. Aus diesem Grund wurde 2016 eine Wirtschaftsdienliche Maßnahme im Rahmen der bezirklichen Bündnisse für Wirtschaft und Arbeit bewilligt. Das Projekt „Standortmarketing für KMU in der Bölschestraße in Form eines partizipativen Baustellenmarketings“ mit einer Laufzeit vom 01.07.2016 bis 30.11.2018 wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und der Kofinanzierung durch die Wirtschaftsförderung Treptow-Köpenick, der BVG, den BWB sowie der BioCompany finanziert.

Zur Wahrnehmung und Förderung der werblichen Interessen gründete sich 1991 die Werbegemeinschaft Friedrichshagen e. V. (WgF). Die Interessenwahrnehmung geschieht vorrangig durch gemeinschaftliche Werbung, Organisation von Veranstaltungen, Straßenfeste sowie durch Publikationen. Ein Geschäftsbetrieb der WgF ist die Theaterkasse Friedrichshagen. Zu den jährlichen Höhepunkten zählt das Bölschefest. Aktuelles Projekt sind die umfangreichen Baumaßnahmen und die Mitwirkung der WgF beim Baustellenmarketing.

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Fachliche Einschätzung des Stadtentwicklungsamtes Prioritär ist die Qualifizierung des Ortsteilzentrums Bölschestraße, um diesen Zentrumsbereich unter Berücksichtigung des Entwicklungsrahmens zu stärken. Dazu gehört eine zukunftsfähige Absicherung der vorhandenen Standorte der Nahversorgung sowie die Ansiedlung ergänzender Angebote zur qualitativen Aufwertung des Zentrums. Ein Aspekt hier ist auch die Optimierung des Straßenraums, was derzeit entsprechend umgesetzt wird, um die Attraktivität des Einzelhandelsstandortes zu verbessern. Eine Angebotsentwicklung in den bisher räumlich unterversorgten Siedlungsgebieten ist – über kleinteilige Angebote hinaus – aufgrund der ungünstigen Rahmenbedingungen nicht zukunftsfähig. Hier sind eher Anbindung/ Erreichbarkeit des Zentrums durch den ÖPNV zu stärken. Insgesamt soll eine Verbesserung der Erreichbarkeit der Einzelhandelsangebote u. a. durch weitere Schaffung von Querungsmöglichkeiten der Hauptverkehrsstraßen oder durch die barrierefreie Ausgestaltung der Haltestellen (Bus, Tram) erreicht werden. Ein Augenmerk liegt auf der Sicherung gewerblicher Angebote und Flächen (Dienstleistungen, Gewerbe, Handel, Freizeit und Gesundheitsangebote) auch vor dem Hintergrund des zunehmenden Drucks durch Wohnungsneubau bzw. der daraus erwachsenden Flächenkonkurrenzen. Ziel ist eine ausgewogene Stadtstruktur auch im Sinne der Sicherung von Arbeitsplätzen.

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7. Wohnsituation

7.1. Wohnungs- und Eigentümerstruktur

Im Wohnungsbestand der BZR Friedrichshagen gibt es ganz unterschiedliche Haustypen: vom eingeschossigen Kolonistenhaus, dem zweigeschossigen Traufenhaus, der Jugendstilvilla, dem gründerzeitlichen Quartier, dem mehrgeschossigen Altbau, der 4- bis 5-geschossigen Zeilenbebauung der 1950er- bis 1970 Jahre bis zum funktionalen Neubau. In den Randlagen der BZR bspw. am Wiesenrain in Hirschgarten ist Ein- und Zweifamilienhausbebauung zu finden.

Friedrichshagen wurde 1991 in das Förderprogramm Städtebaulicher Denkmalschutz aufgenommen. Die Erneuerung der historischen Bausubstanz erfolgte kontinuierlich und hatte 2005 einen Stand erreicht, der die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung zu der Entscheidung veranlasste, die Förderung zu beenden. Seit dem Jahr 2007 wird es nicht mehr als aktive Förderkulisse geführt.

Mit der städtebaulichen Erhaltungsverordnung § 172 (1) Satz 1 BauGB werden die Villenkolonie in Hirschgarten, die Siedlungsstruktur aus der Kolonistenzeit sowie die Gründerzeit- und Jugendstilarchitektur im Erhaltungsgebiet Friedrichshagen in ihrer jeweils städtebaulichen Eigenart mit ihren charakteristischen Bauformen und Nutzungsstrukturen bewahrt. Hier überwiegen die privaten Eigentumsstrukturen.

In der BZR Friedrichshagen verwaltet die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Degewo gut 2.600 Wohnungen. Einen Bestand von zur Zeit 2.490 Wohnungseinheiten hat die Wohnungsbaugenossenschaften GWG „Berliner Bär“ ebenfalls in beiden PLR der BZR. Die 153 Wohneinheiten des Beamten-Wohnungs-Vereins zu Köpenick eG (BWV) sind im PLR Hirschgarten gelegen und umschließen einen parkähnlichen Innenhof (Fürstenwalder Damm, Löbauer Weg, Stillerzeile). Die genossenschaftlichen Anlagen der GWG „Berliner Bär“, des Beamten-Wohnungs-Vereins sowie die Wohnquartiere der Degewo sind überwiegend durch eine funktionale 4- bis 5-geschossige Zeilenhausbebauung eher einheitlicher Wohnungsangebote i. d. R. mit gemeinschaftlichen Grünräumen geprägt. Für Mitglieder bietet die Wohnungsgenossenschaft im Service-Center am Standort Stillerzeile 123 eine Begegnungsstätte – den „Bärentreff“ und eine Gästewohnung an. Auch den Mitgliedern der BWV stehen ein Gemeinschaftsraum und eine Gästewohnung zur Verfügung. Die Wohnungsbestände der Genossenschaften bzw. der Wohnungsgesellschaft wurden sowohl energetisch als auch hinsichtlich der Ausstattung saniert. Ab den 1990er Jahren erfolgten Lückenschließungen und Neubauten – neben Mietangeboten kamen verstärkt Eigentumswohnungen überwiegend im Geschosswohnungsbau hinzu.

Wohnungsbestände der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften (WBG) und Wohnungsgenossenschaften (WBGN) 2012

Abbildung 8 - Auszug Übersicht Quelle: SenStadtUm 2013

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Wohnungsbaupotentiale aus dem Entwicklungskonzept 2014/ Stadtentwicklungsplan Wohnen (StEP )/ Auszug aus dem Wohnungsbauflächensystem Berlin (WoFIS)

Aktuelle Übersicht

Planungs- WoFIS-ID Adresse Entwicklungs- WE WE B-Plan/ Hinweis raum konzept Wohnen EFH MFH Nr. DH Realisiert

1702 W0905_183 Am Goldmannpark 64 0 14 WBG DPF eG (Anbau und DG-Ausbau) 1702 W0905_184 Karl-Frank-Straße 33-35 0 41 degewo

1702 W0905_186 Joseph-Nawrocki-Straße FH 4 0 78 34/36 1702 W0905_187 Müggelseedamm 239 7 6

1702 W0905_227 Kalkseestraße 17-19 0 13

1702 W0905_247 Ahornallee 0 17 (rechts neben Nr. 38) In Realisierung

1701 W0905_177 Hirschgartenufer 0 79 (Neuer Weg 1) 1701 W0905_178 Stillerzeile 123/ 0 50 WBG GWG Berliner Fürstenwalder Damm Bär eG 1702 W0905_182 Ahornallee 39 A 0 27 Umnutzung Denkmal und Baulücken- schließung 1702 W0905_215 Karl-Pokern-Straße 0 72 Umbau von (östlich Nr. 22-28) Bestandsgebäuden Degewo 1702 W0905_216 Müggelseedamm 288-298 4 72 Umnutzung Denkmal

1701 W0905_246 Stillerzeile 14-28 0 87 Howoge

Kurzfristige Umsetzung

1702 W0905_203 Müggelseedamm 128 0 22

Langfristige Umsetzung

1702 W0905_185 Müggelseedamm 164/166, FH 3 0 75 9-36 VE Umnutzung Joseph-Nawrocki-Str. 8/10, Denkmal, anteilig Brauerei Wohnen Summe Potentiale WoFIS 11 653

Weitere Vorhaben kleiner 10 WE 24 56

Summe insgesamt 35 704

Davon realisiert 12 164

Quelle: Aktuelle Übersicht WoFIS 09/2017/ eigene Erhebung Bauantragsstatistik BA Im bezirklichen Entwicklungskonzept 2014/ StEP Wohnen werden mögliche Wohnungspotentiale (ab 50 WE) aufgezeigt. Dazu wurden umfangreiche Flächen identifiziert, um dem steigenden Bedarf nach Wohnraum gerecht zu werden. Für die Bezirksregion Friedrichshagen wurden vier Wohnungspotentiale aufgezeigt. Davon ist das Vorhaben „FH 4“ mit 78 Wohnungseinheiten (WE) in der Joseph-Nawrocki-Straße 34/36 bereits realisiert. Die Wohnungspotentiale „FH 1“ mit 72 WE der degewo (Müggelseedamm 109/111), „FH 2“ mit 79 WE (Müggelseedamm 40-58) und „FH 3“ mit 75 WE (Müggelseedamm 164/166 sind für eine langfristige Wohnbebauung (2023-2030) zu aktivieren.

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Für das Grundstück der ehemaligen Brauerei „Bürgerbräu“ wurde bereits am 11.10.2011 ein Bezirks- amtsbeschluss (Nr. 645/11) zur Aufstellung eines vorhabenbezogenen B-Plans 9-36 VE („Bürgerbräu Friedrichshagen“) gefasst. Mit dem Eigentümerwechsel gibt es für den größeren Teilbereich einen neuen Vorhabenträger, der vorrangig das Ziel einer Wohnungsentwicklung verfolgt. Dabei sind v. a. denkmalschutzrechtliche Aspekte beachtlich.

Mit der Bezirksamtsvorlage Nr. 261/2014 vom 27.05.2014 hat das BA einen Beschluss über die Einleitung eines Planaufstellungsverfahren zum Bebauungsplan 9-49 für die Flächen zwischen den Straßen „Am Goldmannpark“, „Scharnweberstraße“, „Drachholzstraße“ und „Bölschestraße“ im PLR Bölschestraße gefasst. Ziel des Bebauungsplanes ist es, die typische städtebauliche Struktur des Baublockes zu erhalten und den Blockinnenbereich ab einer bestimmten Tiefe von einer Bebauung freizuhalten.

Fachliche Einschätzung des Stadtentwicklungsamtes Sowohl im bezirklichen Entwicklungskonzept Wohnen (ab 50 WE) als auch im sehr viel differenzierteren aktuellen Wohnflächeninformationssystem (WoFIS) des Senats (ab 10 WE) werden mögliche Wohnungsneubaupotentiale identifiziert, die geeignet sind, dem steigenden Bedarf nach Wohnraum gerecht zu werden. Für die BZR Friedrichshagen wurden 14 Wohnbaupotentialflächen für insgesamt 664 WE ermittelt. Davon realisiert wurden bereits 139 WE, etwa 315 WE befindet sich bereits in der Realisierung. Überwiegend handelt es sich um Geschosswohnungsbau. Ergänzt wird diese Entwicklung durch sukzessive Nachverdichtung (derzeit insgesamt 80 WE), davon etwa ein Drittel Einfamilienhäuser (EFH) und mehr als zwei Drittel im Geschosswohnungsbau. Eine Umnutzung des Standortes der ehemaligen Brauerei mit anteiliger Wohnbebauung könnte langfristig mit bis zu 75 WE (FH 3) unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes erfolgen. Insgesamt überwiegt die private Eigentümerstruktur, wenn auch die kommunalen und genossenschaftlichen Wohnungsbauunternehmen hier vermehrt investieren und entsprechend preisgünstige Angebote schaffen bzw. schaffen werden.

Fachliche Einschätzung des Fachbereiches Denkmalschutz

Denkmale Das in der reizvollen Umgebung des Müggelsees im Jahre 1753 für 100 Kolonistenfamilien auf Veranlassung Friedrichs des Großen gegründete Straßendorf Friedrichshagen erfuhr vor allem durch die Errichtung eines Bahnhaltepunktes im Jahre 1849 einen entscheidenden Entwicklungsschub. Bedingt durch den regen Besucherstrom entstanden zunehmend neue Gaststätten und Pensionen, die die einfachen Kolonistenhäuser ersetzten. Aus der Gründungsphase Friedrichshagens 1753 sind die Baufluchten, die Platzanlage sowie die Parzellierung der Bölschestraße (ehemals Friedrichstraße) erhalten geblieben, einzelne Kolonistenhäuser enthalten noch die baulichen Überreste der Gründungsphase. In der zweiten Bauphase, zu Beginn der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, entstanden eine Anzahl neuer Wohnhäuser. Diese waren zweigeschossig und wiesen eine spätklassizistische Fassade auf. Schließlich setzte sich in der dritten Bauphase, Ende des 19. Jahrhunderts, die Entwicklung mit dem Ausbau der ehemaligen Dorfstraße zur Hauptstraße fort. Die eingeschossige Bauweise wurde weiter verdrängt. Die entstandenen Baulücken wurden durch drei- und viergeschossige Wohn- und Geschäftshäuser mit historisierenden bzw. Jugendstil-Fassaden ersetzt. Die Verstädterung Friedrichshagens wird deutlich sichtbar durch die Erweiterung des Gebietes beidseitig der Bölschestraße und schließlich 1897-1899 durch den Bau des neuen Rathauses. Die Abfolge und zugleich die Vielfalt der erhaltenen Bausubstanz in Friedrichshagen erzählen von der Geschichte eines seit 1753 stetig gewachsenen Ortes, der mit der Zeit zu einem beliebten Ausflugsziel geworden ist.

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In Friedrichshagen und Hirschgarten gibt es daher eine Vielzahl von Denkmalen, die vorwiegend als Denkmalensemble, Gesamtanlagen bzw. Gartendenkmale in der Berliner Denkmalliste aufgeführt sind. Hierzu zählen vor allem: - Bölschestraße 3-136 (Kolonistensiedlung Friedrichshagen (Ensemble) mit ehemaligem Rathaus, Post und Christophoruskirche) - Wasserwerk Friedrichshagen (Gesamtanlage) - Brauerei Berliner Bürgerbräu (Gesamtanlage) - Ehemalige Bildgießerei (Gesamtanlage) - Weiße Villa (Baudenkmal) - Platzanlage Hirteplatz (Gartendenkmal) mit Obelisk und Albert-Hirte-Denkmal - Villa Weg zu Quelle 9 (Baudenkmal) - Spreetunnel mit Müggelpark (Gartendenkmal) - Scharnweberstraße (Ensemble) - Kurpark Friedrichshagen mit Freilichtbühne und Senkgarten (Gartendenkmal) - Löbauer Weg (Gesamtanlage) Im Zusammenhang mit der Nutzungsaufgabe gerade der historisch wertvollen Teile des Wasserwerks Friedrichshagen steht derzeit die Entwicklung von Alternativen Nutzungsideen im Fokus der Berliner Wasserbetriebe (BWB). Derzeit erfolgen Abstimmungen zwischen Bezirk und BWB, um im Abgleich der unterschiedlichen Standortanforderungen eine verträgliche und nachhaltige Perspektive für Teilbereiche der

denkmalgeschützten Gesamtanlage zu entwickeln.

Abbildung 9 - Auszug Denkmalkarte Quelle: BA Treptow-Köpenick, Stadtentwicklungsamt, FB Denkmalschutz

Folgende Uferabschnitte in der BZR sind Bestandteil von Denkmalbereichen (Ensemble/Gesamtanlage) und Gartendenkmalen nach dem Denkmalschutzgesetz Berlin (DSchGBln): - Berliner Bürgerbräu (Denkmalnummer: 09045747) - Müggelpark – Gartendenkmal (Denkmalnummer: 09046029) - Villengarten Müggelseedamm 8 und 10 – Gartendenkmal (Denkmalnummer: 09046031) - Wasserwerk Friedrichshagen (Denkmalnummer: 09045854)

Entwicklungsmöglichkeiten für den ehemaligen Güterbahnhof Köpenick Das ca. 53 ha große Gelände über eine Länge von ca. 1,5 km zwischen dem S-Bahnhof Köpenick sowie dem S-Bahnhof Hirschgarten liegt seit Anfang der 1990er Jahre brach. Mit einer städtebaulichen Neuordnung sollen die vorhandenen Potenziale genutzt und der gesamte Bereich in die Stadtstruktur eingebunden werden. Angestrebt wird die Entwicklung eines urbanen Wohn- und Arbeitsstandortes. Mit der Einleitung der vorbereitenden Untersuchungen im Jahr 2017 schafft der Senat die Voraussetzungen, um genaue Beurteilungsgrundlagen über die Zweckmäßigkeit einer städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme sowie die sozialen und städtebaulichen Verhältnisse und Zusammenhänge zu ermitteln. Im Rahmen der vorbereitenden Untersuchungen wird auch geprüft, welche Instrumente des Städtebaurechts zur Entwicklung des Areals in Frage kommen.

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7.2. Wohnlage, Mietentwicklung und Wohndauer

Tabelle Wohnlage und Wohndauer Kernindikator Bezirksregion Bezirk Berlin Absolute Anteil in % Veränderung des Anteil in % Anteil in % Zahl (EW) Anteils innerhalb von 5 Jahren in %-Punkten A1 - Anteil der Einwohner in 52 0,3 0,0 21,2 40,4 einfacher Wohnlage A2 - Anteil der Einwohner in 10.985 61,0 -3,9 72,3 43,2 mittlerer Wohnlage A3 - Anteil der Einwohner in 6.882 38,2 4,5 6,1 16,3 guter Wohnlage C1 - Anteil der Einwohner mit 11.604 67,3 1,7 64,6 61,9 mindestens 5 Jahren Wohndauer an der Adresse Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, 31.12.2015; Anmerkung: Keiner Wohnlage zuordenbar sind berlinweit 4.773 (2015), 7882 (2014) sowie 1.235 (2010) Einwohnerinnen und Einwohner Für die einzelnen Planungsräume sieht das wie folgt aus: Kernindikator 09051701 Hirschgarten 09051702 Bölschestraße Absolute Anteil in Veränderung des Absolute Anteil Veränderung des Zahl % Anteils innerhalb Zahl in % Anteils innerhalb (EW) von 5 Jahren in %- (EW) von 5 Jahren in %- Punkten Punkten A1 - Anteil der Einwohner in - - - 52 0,4 0,0 einfacher Wohnlage A2 - Anteil der Einwohner in 3.290 91,5 1,2 7.695 53,4 -5,2 mittlerer Wohnlage A3 - Anteil der Einwohner in 306 8,5 -1,2 6.576 45,7 6,0 guter Wohnlage C1 - Anteil der Einwohner mit 2.378 68,7 -2,2 9.226 66,9 2,6 mindestens 5 Jahren Wohndauer an der Adresse Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, 31.12.2015 Wohnlagenkarte

Abbildung 10 - Wohnlagenkarte/ Berliner Mietspiegel 2017 Quelle: SenStadtWohnen Die Indikatoren zur Wohnlage geben Hinweise auf Lagequalität und Attraktivität des Wohnumfeldes einschließlich der Lärmbelastung durch Straßenverkehr. Die Einstufung der Wohnlagen erfolgt nach dem Berliner Mietspiegel in drei Qualitätsstufen.

In der BZR Friedrichshagen leben knapp zwei Drittel der Einwohnerschaft in einer mittleren und ca. ein Drittel in einer guten Wohnlage. Das liegt über dem bezirklichen und dem gesamtstädtischen Durchschnitt.

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Bei der Betrachtung der PLR gibt es deutliche Unterschiede: Im PLR Hirschgarten dominieren die mittleren Wohnlagen mit einem Anteil von mehr als 91 %. Im PLR Bölschestraße leben etwas mehr als die Hälfte der Einwohnerschaft in mittlerer Wohnlage und mehr als 45 % in Gebieten mit guter Wohnqualität. Der geringe Anteil von 52 EW in einfacher Wohnlage mit erheblich verdichteter Bauweise ist ebenfalls in diesem PLR zu finden.

Im Allgemeinen wird die Länge der Wohndauer mit Stabilität in Verbindung gebracht und steht im engen Zusammenhang mit der individuellen Alters- und Lebenssituation. In der BZR Friedrichshagen leben mehr als zwei Drittel der EW mindestens 5 Jahre an ihrer Wohnadresse. Prozentual gibt es zwischen den Planungsräumen der BZR kaum Unterschiede. Beim PLR Bölschestraße hat sich der Anteil innerhalb von 5 Jahren weiter erhöht. Attraktive Wohnlage sowie nachbarschaftliche Kontakte und Netzwerke können auch ein Indiz für die hohe Zahl an EW sein, die mindestens 5 Jahre an ihrer Wohnadresse leben.

Fachliche Einschätzung des Stadtentwicklungsamtes Friedrichshagen ist überwiegend geprägt durch eine mittlere Wohnlage. Die mittlere Wohnlagenqualität ist u.a. gekennzeichnet durch etwas gehobenere Baustruktur, durchschnittlichen Gebäudezustand, umfangreiches Angebot an Grün- und Freiflächen in gepflegtem Zustand und normales Straßenbild ohne Beeinträchtigung von Industrie und Gewerbe. Das Angebot an Einzelhandelsgeschäften/ Dienstleistung ist vielfältig und konzentriert sich vorrangig auf das Ortsteilzentrum entlang der Bölschestraße. Hier schließen sich auch Areale in guter Wohnlage an, die durch hochwertige Bauweise, gute Gebäudezustände, starker Durchgrünung und gutes Image geprägt sind. Gleiches trifft auf den historischen, Villengeprägten Kern von Hirschgarten zu. Der derzeitige Anteil einfache Wohnlage liegt v. a. in den wenig infrastrukturell erschlossenen Randbereichen bzw. Gemengelagen der BZR. Insgesamt wird auch im Zusammenhang mit den Wohnungsneubauvorhaben bzw. Verdichtungen eine an der demografischen Entwicklung orientierte Ergänzung der Infrastruktur umgesetzt werden. Auch die Verbesserung und Aufwertung der Grün- und Freiflächen sowie der Uferzugänglichkeit und Erlebbarkeit (Müggelspree, Erpetal) stehen weiterhin im Fokus. Damit erhöht sich auch die Wohnzufriedenheit der Bevölkerung insgesamt. In Bezug auf die Konflikte, die sich aus der Lärm- und Luftschadstoffbeeinträchtigung ergeben, sind Anstrengungen zur Umsetzung der verankerten Maßnahmen wichtig.

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8. Soziale Infrastruktur

Die nachfolgende Auflistung erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit.

8.1. Einrichtungen zur Bildung, Betreuung und Förderung von Kindern und Jugendlichen

Tabelle Kindertagesstätten Ange- Besonder- Planungsraum Name Adresse Träger botene heiten Plätze KITA 1701 Stillerzeile 136-138 Käpt'n Browser gGmbH 218 Schneckenhaus 1701 Kita Glückszeile Stillerzeile 44 Kevisa gGmbH 37 Neu EKT Frühling- Müggelseedamm Frühling-Sommer-Herbst- 1702 Sommer-Herbst- 29 245 Winter e.V. Winter Kindertagesstätten SüdOst 1702 Kita Bölschestr. 29 Bölschestr. 29 72 Eigenbetrieb von Berlin Montessori Kinder- und 1702 EKT - Müggelräuber Scharnweberstr. 56 Schülerladen 43 Friedrichshagen e.V. AWO Kita Arbeiterwohlfahrt 1702 Peter-Hille-Str. 4 75 Müggelzwerge Kreisverband Südost e.V. Kita der Ev. Evangelische Kirchen- 1702 Kirchengem. Berlin- Peter-Hille-Str. 99 gemeinde Berlin- 74 Friedrichshagen Friedrichshagen Kita Emrichstr. Kindertagesstätten SüdOst 1702 Emrichstr. 51 75 51/Kitas SüdOst Eigenbetrieb von Berlin EKT Friedrichshagener 1702 Friedrichshagener Drachholzstr. 2 18 Kinderladen e.V. Kinderladen Diakonische Arbeitsgemeinschaft 1702 Kita DASI Peter-Hille-Str. 26 Sozialpädagogischer 96 Initiativen DASI Berlin gGmbH Kindergarten Unser Integrativer Kindergarten 1702 Bölschestr. 91A 40 Haus Unser Haus e. V. Kita Unser kreatives Berliner Traumzauberland 1702 Peter-Hille-Str. 30 70 Traumzauberland gGmbH THOLP Kinderbetreuung THOLP Fürstenwalder 1702 gemeinnützige UG 73 Neu Kindergarten Damm 474 (haftungsbeschränkt) Quelle: Bedarfsfortschreibung 2016/2017 zur Kindertagesbetreuung In der BZR Friedrichshagen gibt es zwei Kindertagesstätten des Eigenbetriebes sowie 11 Einrichtungen in freier Trägerschaft. Davon befindet sich eine Kita in der Trägerschaft der Evangelischen Kirchengemeinde. Das Betreuungsangebot der BZR wird ergänzt durch Angebote der Kindertagespflegestellen mit derzeit 15 Plätzen in der BZR von insgesamt 191 Plätzen im Bezirk. Vor allem in den ersten Lebensjahren steht hier familiennahe Betreuung im Vordergrund. Von den insgesamt 13 Kindertagesstätten der BZR befinden sich 11 Einrichtungen im PLR Bölschestraße. Die Bedarfsfortschreibung 2016/2017 zur Kindertagesbetreuung des Jugendamtes i.v.m. dem Bedarfsatlas der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie zeigen anhand der aktuellen Versorgungssituation und der voraussichtlichen Bevölkerungsentwicklung den Förderbedarf zum Kitaausbauprogramm. Für die BZR Friedrichshagen ist derzeit die Kategorie 3 ausgewiesen, d. h. es besteht aktuell eine „Überausstattung mit Kitaplätzen, die Kinderzahlen steigen an“. Quelle: https://www.berlin.de/ba-treptow-koepenick/politik-und-verwaltung/aemter/jugendamt/ueber- uns/artikel.116013.php)

Fachliche Einschätzung des Jugendamtes Friedrichshagen ist einer der einwohnerstarken Bezirksregionen. Die Anzahl der unter 6-Jährigen ist wiederum angestiegen und wird prognostisch weiter steigen. In Friedrichshagen gibt eine gute Ausstattung mit Kita-Plätzen. Friedrichshagen erfüllt damit eine Versorgungsfunktion für angrenzende unterversorgte Gebiete. Mit weiterem Ansteigen der Einwohnerzahlen in der Bezirksregion muss die Schaffung zusätzlicher Betreuungsplätze geprüft werden.

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Schulen und schulbezogene Einrichtungen

Tabelle Schulen Planung Schüler Name Schul- typ Adresse Träger Besonderheiten s-raum /-innen Ganztagsschule in offener Form; Müggelsee- Bezirksamt altersgemischter Unterricht in Aßmann- 1702 Schule Grundschule Treptow- 320 den Klassen 1-3; Klasse 4-6 str. 63 (Grundschule) Köpenick sind altershomogen organisiert; 1 Zug orientiert sich an der Montessori-Pädagogik Ganztagsschule in offener Form; Inklusiver Unterricht/Inklusive Erziehung, Schulanfangsphase in Friedrichshagen Bezirksamt Peter- jahrgangshomogen Klassen; 1702 er Schule Grundschule Treptow- 399 Hille-Str. 7 Teilnahme am Programm (Grundschule) Köpenick BuddY e.V. (gefördert von der Vodafone-Stiftung); Zertifizierung „Musikalische Grundschule“ Sekundarstufe I; Ganztagsschule in Bezirksamt teilgebundener Form; Wilhelm- Integrierte Aßmannstr 1702 Treptow- 404 berufsorientiertes Profil; Duales Bölsche-Schule Sekundarschule . 11 Köpenick Lernen; Praxislerngruppen, Produktives Lernen; Profil Wirtschaft-Arbeit-Technik Ganztagsschule in offener Form, Schulanfangsphase mit Evangelische Peter- Evangelische jahrgangsbezogenen 1702 Grundschule Grundschule Hille-Str. 235 Schulstiftung Lerngruppen; Formen des Friedrichshagen 36 diakonisch-sozialen Lernens und Handelns Schulstation; Ganztagsschule in offener Form; Schulanfangsphase mit Förderzentrum jahrgangsübergreifenden und Grundschule Peter- Bezirksamt Lerngruppen; mit den Förder- 1702 Ahorn-Schule Hille-Str. Treptow- 144 Förderschwerpunkt „Sprache“: schwerpunkten 118 Köpenick kleine Klassen mit bis zu 12 Sprache und Kindern, um Autismus Sprachentwicklungsverzögerun gen und Sprechfehler aufzuarbeiten Sekundarstufe I/II; Mit dem Eintritt in die Gerhart- Bruno- Bezirksamt gymnasiale Oberstufe wird der 1702 Hauptmann- Gymnasien Wille-Str. Treptow- 660 Unterricht im Klassenverband Gymnasium 37-45 Köpenick durch ein Kurssystem abgelöst.; Auslandsaufenthalte; Betriebspraktikum Klasse 9 BEST-Sabel Josef- BEST-Sabel- MEDICUM Fachschul-Ausbildung zum 1702 Berufsfachschule Nawrocki- Bildungszentr Berufsfachschul Logopäden Berlin/Brandenburg Str. 5 um GmbH e für Logopädie Quelle: Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft, 2015 Tabelle schulbezogene Einrichtungen Planungsraum Name Adresse Träger Besonderheiten Schulsozialarbeit Aßmannstr. Bezirksamt Schulsozialarbeit wird unterstützt durch die 1702 Wilhelm-Bölsche- 11 Treptow-Köpenick Gesellschaft für Sport und Jugendsozialarbeit Schule gGmbH

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In der BZR gibt es vier Grundschulen davon drei in öffentlicher Trägerschaft und eine konfessionelle Grundschule. In der Ahorn-Schule stehen Schulplätze für Kinder im Grundschulalter, die Defizite bei der Sprache aufweisen und deren Eltern eine Unterrichtung in einem Förderzentrum wünschen, zur Verfügung. Dieses Förderzentrum stellt sich in zunehmendem Maße auch auf die Unterrichtung von Kindern mit autistischer Beeinträchtigung ein. Für Schüler/-innen, die körperlich-motorisch eingeschränkt und auf einen Rollstuhl angewiesen sind, besteht Beschulungsmöglichkeit in der Friedrichshagener Schule, die über einen Aufzug verfügt. Im Sekundarbereich gibt es die Wilhelm-Bölsche-Schule als Integrierte Sekundarschule und das Gerhart- Hauptmann-Gymnasium (beide in öffentlicher Trägerschaft). Alle sechs Schulen haben ihren Standort im PLR Bölschestraße. Im PLR Hirschgarten wird der derzeit nicht genutzte Schulstandort in der Stillerzeile 100 temporär vom Technischen Jugendbildungsverein in Praxis e. V. (TJP) genutzt, der unterstützend Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im naturwissenschaftlich- technischen Bereich fordert und fördert.

Fachliche Einschätzung des Schulamtes Die bezirkliche Schulentwicklungsplanung für die Jahre 2016 bis 2021 weist einen nicht unerheblichen Schülerzuwachs insbesondere im Grundschulbereich für die BZR Friedrichshagen aus: Im Einschulungsbereich der Müggelsee-Schule wohnen mehr schulpflichtig werdende Kinder, als die Schule auf Grund der vorhandenen Räume aufnehmen kann. Reserven an der Friedrichshagener Grundschule gibt es nicht, da diese vollständig ausgelastet ist. In absehbarer Zeit wird zur Entspannung der Situation der Standort Stillerzeile 100 wieder als Grundschulstandort aktiviert. Bei der Bewertung der Situation ist aber auch die evangelische Grundschule entlastend zu berücksichtigen. Eine einvernehmliche Lösung mit dem TJP liegt dabei im Interesse des Bezirks.

Tabelle Schulbibliotheken Planungsraum Name Adresse Träger Besonderheiten Schulbibliothek Peter-Hille-Str. Bezirksamt 1702 Ahorn-Schule 118 Treptow-Köpenick 1702 Schulbibliothek Evangelischen Peter-Hille-Str. Evangelische Grundschule 36 Schulstiftung Friedrichshagen 1702 Schulbibliothek und Peter-Hille-Str. Bezirksamt Erster Leseclub im Bezirk der Stiftung Leseclub 1 Treptow-Köpenick Lesen: für Kinder im Alter von 6 bis 12 Friedrichshagener Jahren Grundschule 1702 Schulbibliothek Bruno-Wille- Bezirksamt Gerhart-Hauptmann- Str. 37-39 Treptow-Köpenick Gymnasium 1702 Schulbibliothek Aßmannstr. 63 Bezirksamt Müggelsee-Schule Treptow-Köpenick Quelle: Schulbibliothekarische Arbeit Treptow-Köpenick Schulbibliotheken sind besondere Lernorte innerhalb der Schule, mit dem Ziel, beim Lernen und Arbeiten mit Büchern im Unterricht und in der Leseförderung zu unterstützen. In der BZR Friedrichshagen gibt es aktuell fünf Schulbibliotheken. Im April 2016 wurden am Standort Peter-Hille-Str. 1 eine Schulbibliothek und der erste Leseclub der Friedrichshagener Grundschule eröffnet. Der Leseclub ist ein Projekt der Stiftung Lesen in Kooperation mit dem Fachbereich Bibliotheken und der Friedrichshagener Grundschule, bei dem Kinder von 6 bis 12 Jahren den Spaß am Lesen entdecken sollen. Das Leseclubteam wird unterstützt von Ehrenamtlichen. Die Schulbibliothekarische Arbeit (SBA) des Bezirkes befindet sich ebenfalls am Standort Peter-Hille-Str. 1. Sie koordiniert die Zusammenarbeit zwischen den bestehenden bezirklichen Schulbibliotheken, den Schulen im Bezirk und der Stadtbibliothek Treptow-Köpenick sowie die Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Schulbibliotheken Berlin-Brandenburg e. V.

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Kinder-, Jugend- und Familieneinrichtungen

Tabelle Plätze in Jugendfreizeiteinrichtungen Kernindikator Bezirksregion Bezirk Berlin Absolute Anteil in % Veränderung des Anteil in % Anteil in % Zahl Anteils innerhalb von 1 Jahr in %- Punkten A7 – Relation Plätze in 133 5,8 -0,2 9,1 6,7 Jugendfreizeiteinrichtungen zu Kindern und Jugendlichen im Alter 6 bis unter 25 Jahren Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, 31.12.2015 Tabelle Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen Planungsraum Name Adresse Träger Kapazität Besonderheiten 1702 Spielhaus Bölschestr. Technische Jugendfreizeit- Sport- und Kreativangebote; Friedrichshagen 65 und Bildungsgesellschaft Außenbereich bzw. Garten mit (tjfbg) gGmbH Skaterrampe, Hängematte, Klettergarten

Tabelle Jugendsozialarbeit und weitere Einrichtungen Planungsraum Name Adresse Träger Kapazität Besonderheiten 1702 Erziehungs- und Myliusgarten Bezirksamt Treptow- Psychologische und Familienberatungsstelle 20 Köpenick sozialpädagogische Standort Köpenick Beratung; psychotherapeutische Hilfen; Gruppenangebote in Trennungs- und Scheidungssituationen; vielfältiges Spektrum an Beratungs- und Therapiemethoden 1702 Lern- und Stillerzeile Technischer Technisch und Erfinderwerkstätten 100 Jugendbildungsverein naturwissenschaftlicher in Praxis e.V. (TJP Kompetenzerwerb für e.V.) Kinder und Jugendliche; Projektangebote für Grundschulen; Freizeitangebot für Familien, Kreativgeburtstag

Gemäß Richtwert sollen für 11,4 % der 6- bis unter 25-Jährigen Plätze in öffentlichen und öffentlich geförderten Jugendfreizeitrichtungen (JFE) bereitgestellt werden. In der BZR Friedrichshagen liegt der Versorgungsgrad bei knapp 6 % und deutlich unter dem bezirklichen und dem Berliner Durchschnitt. Die JFE „Spielhaus Friedrichshagen“ in Trägerschaft der Technischen Jugendfreizeit- und Bildungsgesellschaft gGmbH richtet sich mit seinem vielseitigen und lebendigen Konzept, seinem großzügigen Innen- und Außenbereich und der zentralen Lage an Kinder und Jugendliche von 10 bis 14 Jahren. Weitere Möglichkeiten zur Freizeitbeschäftigung und Entfaltung für Kinder und Jugendliche gibt es über die Angebote des „offenen Ganztages“ der lokalen Schulen, bei der Kirchengemeinde, bei den Lern- und Erfinderwerkstätten des Technischen Jugendbildungsvereins in Praxis e. V. und zur sportlichen Betätigung auf den zwei Sportplätzen, den Tennisplätzen der BZR bzw. bei den Sportvereinen.

Fachliche Einschätzung des Jugendamtes Die einzige Kinder- und Jugendeinrichtung wird durch einen freien Träger betrieben, der die Angebote für Kinder und Jugendliche dem Bedarf kontinuierlich anpasst. Die pädagogische Arbeit kann perspektivisch nur mit Unterstützung durch die Kommune bedarfsgerecht sichergestellt werden. Immer mehr Kinder und Jugendliche partizipieren von den Angebotsstrukturen, die im Netzwerk der BZR gegenseitig abgestimmt werden. In Friedrichshagen hat sich eine enge Kooperation zwischen der Jugendfreizeiteinrichtung und den sich dort befindlichen Schulen entwickelt. Schwerpunkte in dieser Zusammenarbeit liegen neben der Prävention von Suchterkrankungen, Gewalt und Schuldistanz in gemeinsam organisierten, inhaltlichen sowie themenbezogenen Angeboten für Kinder, Jugendliche und Familien gem. § 11 SGB VIII.

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8.2. Einrichtungen für Seniorinnen und Senioren (Wohnen und Freizeit)

Tabelle Einrichtungen für Seniorinnen und Senioren für Wohnen, Freizeit und Sonstiges Planungs- Name Adresse Träger Besonderheiten raum 1702 Seniorenzentrum Werlsee-straße Sozialstiftung Kurzzeitpflege für alle Generationen; geeignet Köpenick 37-39a Köpenick auch für Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung; Hospizdienst und Qualifizierung mit 91 ehrenamtlichen Hospizhelfer/-innen 1702 Kiezklub Vital Myliusgarten 20 Bezirksamt Seit/2013 am Standort Myliusgarten, vorher am Treptow-Köpenick Fürstenwalder Damm 1702 Seniorenresidenz Bölschestraße gemeinnützige Bölschestraße 37 ProCurand GmbH

Der gemeinnützige Träger ProCurand GmbH und das Seniorenzentrum der Sozialstiftung Köpenick bieten in ihren Einrichtungen stationäre Pflege und Service-Wohnen für ältere und pflegebedürftige Menschen an. Die Seniorenresidenz Bölschestraße befindet sich zentral gelegen im gleichnamigen PLR. Die Sozialstiftung Köpenick hat sich am Standort Werlseestraße mit drei Häusern und einem Park als großzügiges Seniorenzentrum etabliert. Ziel der Pflege ist Begleitung und Unterstützung in allen Lebenslagen sowie die Zufriedenheit der 390 Bewohner/-innen und ihrer Angehörigen. Vielfältige Angebote im Freizeitbereich – nicht nur fürs Seniorenalter – bietet der KIEZKLUB „Vital“. Als einer der 10 kommunalen Kiezklubs des Bezirks befindet er sich ebenso im PLR Bölschestraße. Seit 2013 hat der KIEZKLUB „Vital“ seinen neuen Standort mit einem großzügigen Außenbereich am Myliusgarten 20. Der Kiezklub arbeitet generationsübergreifend und bietet Informationen zur gesunden Ernährung, Bewegungsangebote, Bildung, Kommunikation, ermöglicht soziale Kontakte und fördert Bürgerschaftliches Engagement. Die Konstellation der Organisation des Kiezklubs mit Sondersozialkommission und Beirat unter sachkundiger Anleitung der Kiezklubleitung befördert sinnstiftende Betätigung und selbstbestimmte Aktivität sowie Begegnung und geselliges Miteinander. In Abstimmung mit dem Beirat wird das Programm für den Kiezklub erarbeitet und die ehrenamtlichen Mitglieder der Sondersozialkommission unterstützen bei der Vorbereitung und Durchführung von Veranstaltungen, Kursen und Festen. Weitere ehrenamtliche Dienste, insbesondere der Sozialkommission, liegen im sozialen Bereich der persönlichen Kontakte, Vermittlung in Fragen des sozialen Bedarfs, persönliche Hilfeleistungen, Informationen über soziale Angebote und Förderung der Teilnahme am öffentlichen Leben. Dazu gehören auch die Organisation und Durchführung von Gratulationen zum 80., 85. und jährlich ab dem 90. Geburtstag sowie bei Ehejubiläen ab der Goldenen Hochzeit soweit bekannt.

8.3. Zielgruppenspezifische Einrichtungen

Tabelle zielgruppenspezifischer Einrichtungen Planungs- Name Adresse Träger Besonderheiten raum 1702 Das Hofhaus – Bölschestr. Stephanus-Stiftung Beratungs- und Begegnungsort für Anlaufstelle für 87/88 Zugewanderte, Anwohner/-innen; Beratung zu Bildung, Arbeit und sozialen und asylrelevanten Themen; Begegnung Unterstützung beim Erwerb der deutschen Sprache, Informationsangebote zur deutschen Gesellschaft, Bildung, Arbeit und Alltagsthemen; Angebote werden von Übersetzern begleitet. 1702 Lebensraum Ahornweg 8 Lebenshilfe gGmbH Wohnheim für Menschen mit autistischem Ahornweg: Syndrom 1702 REHA - Zentrum Fürstenwalder Wohngemeinschaft für 14 Menschen, die Damm 432 abstinent leben wollen. 1702 VITA care: Myliusgarten 1-3 VITA care – Die Wohngemeinschaft für Demenzkranke Wohngemeinschaft ambulante Pflege gGmbH 1702 VITA e.V.: Myliusgarten 1-3 Verein für Integrative Therapeutisch betreutes Einzelwohnen für Therapeutische Therapeutische seelisch Behinderte Wohnen Angebote VITA e.V. Berlin 1702 Wohngemeinschaft Bölschestr. 135 Verein für Berliner Betreutes Wohnen für Menschen mit Lern- Bölschestraße Stadtmission und körperlicher Behinderung

1702 Wohngemeinschaft Müggelseedamm AWO Treptow- Betreutes Wohnen für Menschen mit Lern- der AWO 244 Köpenick e. V. und körperlicher Behinderung

1702 Wohnheim „Haus Müggelseedamm Wohnheim "Haus Wohnungsloseneinrichtungen Charlotte” 109-111 Charlotte" u. G.

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8.4. Einrichtungen der Stadtteilarbeit, zielgruppenübergreifend arbeitende Einrichtungen

Tabelle Einrichtungen der Stadtteilarbeit, zielgruppenübergreifend arbeitende Einrichtungen Planungs- Name Adresse Träger Besonderheiten raum AWO Haus Seeblick Müggelseedamm AWO Kreisverband Veranstaltungsräume, 1702 244 Treptow-Köpenick e.V. Essensversorgung, Kleiderkammer 1701 Begegnungsstätte Stillerzeile 123 GWG „Berliner Bär" vorrangig für Mieter der GWG „Bärentreff" e.G. „Berliner Bär" e.G. 1702 Christophorus Kirche Bölschestraße 27- Evangelische 30 Kirchengemeinde Friedrichshagen 1702 Freikirche (Baptisten) Klutstr. 7 Evangelisch- Freikirchliche Gemeinde (Baptisten) Friedrichshagen 1702 Gottesdienststätte: Scharnweberstraße Katholische St. Franziskus 9 Kirchengemeinde St. Josef 1702 Stadtmissionsgemeinde Bölschestr. 135 Verein für Berliner Friedrichshagen Stadtmission Ambulanter Hospizdienst Werlseestraße 37 Sozialstiftung 4 hauptamtliche Koordinator/-innen Friedrichshagen Köpenick und 91 ehrenamtlich arbeitende 1702 Hospizhelfer/-innen; Beratung zu Patientenverfügungen, Vorsorgevollmachten

8.5. Kultur- und Bildungseinrichtungen

Tabelle Kultur- und Bildungseinrichtungen Planung- Name Adresse Träger Besonderheiten raum 1702 Atelier Seelenbilder Bölschestr. 99 1702 Bibliothek des IGB Müggelseedamm Leibniz-Institut für Gewässer- limnologische Spezialbibliothek für 310 ökologie und Binnenfischerei die Mitarbeiter/-innen des Instituts; (IGB) im Forschungsverbund als Präsenzbibliothek steht sie Berlin e.V. auch der Öffentlichkeit zur Verfügung 1702 Brauereimuseum der Müggelseedamm Familie Häring Köpenicker 164-166 Bürgerbräu 1702 Collage e.V. Myliusgarten 20 Collage e.V. Hilfe zur Selbsthilfe durch Kreativzentrum für künstlerische Betätigung für Frauen Frauen in schwierigen Lebenslagen 1702 Evangelische Lernort der Musikschule Grundschule Peter-Hille-Str. 36 Evangelische Schulstiftung

1702 Freie Schule für Bölschestr. 88 Punkt & Reichel GbR Musikschule Musik 1702 Friedrichshagener Peter-Hille-Str. 7 Bezirksamt Treptow-Köpenick Lernort der VHS, Musikschule Grundschule 1702 Friedrichshagener Hahns Mühle 12 Friedrichshagener Lernort der VHS in Sportstätte Ruderverein Ruderverein e. V. 1702 Galerie Interieur Bölschestr. 12 1702 Gerhart-Hauptmann- Bruno-Wille-Str. Bezirksamt Treptow-Köpenick Lernort der VHS, Musikschule Gymnasium 37-45 1702 Johannes-Bobrowski- Peter-Hille-Str. 1, Bezirksamt Treptow-Köpenick Amt Weiterbildung und Kultur/ Bibliothek EG Fachbereich Bibliotheken 1702 Kiezklub Vital Myliusgarten 20 Bezirksamt Treptow-Köpenick Lernort der VHS 1702 KulturLeben Berlin Myliusgarten 20 KulturLeben Berlin – Ermöglichen kulturelle Teilhabe für Schlüssel zur Kultur e. V. Menschen mit geringem Einkommen 1702 Müggelsee-Schule Aßmannstr. 63 Bezirksamt Treptow-Köpenick Lernort der Musikschule 1702 Museum Scharnweberstr. Verein Friedrichshagen e.V. Ausstellungen zur Geschichte des Friedrichshagener 59 „Friedrichshagener Dichterkreises“ Dichterkreis 1702 Museum im Alten Müggelseedamm Berliner Wasserbetriebe Kooperation der Träger Wasserwerk 307 Berliner Unterwelten e.V. 1702 Musikschule Müggelseedamm Lars Christian Druzba Zauberklang 219 1702 Schulbibliothek Peter-Hille-Str. 1, Bezirksamt Treptow-Köpenick Schul- und Sportamt

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Friedrichshagener 1. OG Grundschule 1702 Theaterkasse Bölschestraße Geschäftsbetrieb der Tickets für Konzerte, Theater, Friedrichshagen 87/88 Werbegemeinschaft Shows, Sport, Events, Friedrichshagen e.V. Dampferfahrten; Informationen zur Region 1702 ZeitGalerie Brandel Scharnweberstr. Zeitgenössische Kunst aus 59 Malerei, Grafik, Plastik und Fotografie

Fachliche Einschätzung des Amtes für Weiterbildung und Kultur

Volkshochschule (VHS) 1919 wurde der Verein „Volkshochschule Friedrichshagen e. V.“ gegründet. Es entstand die erste Volkshochschule in Cöpenick als Vorgängerin für die heutige bezirkliche VHS mit Sitz in der BZR . Die Versorgung mit Angeboten der VHS wird in der BZR Friedrichshagen im Gerhart-Hauptmann-Gymnasium, im Kiezklub Vital und im Friedrichshagener Ruderverein gewährleistet. Sie unterbreitet Angebote der Programmbereiche Fremdsprachen und Gesundheit. Einen aktuellen Schwerpunkt bilden die Fremdsprachenkurse, die seit zwei Jahrzehnten dort angeboten und auch gern angenommen werden.

Musikschulen Durch die Erweiterung auf 4 Schulstandorte konnten zusätzliche Musikschulangebote in der BZR etabliert werden. Der weitere Ausbau im Rahmen der Möglichkeiten wird angestrebt. In der BZR Altstadt Kietz befindet sich der neue Hauptstandort der Joseph-Schmidt-Musikschule (Inbetriebnahme am 09.02.2015), wo ein vollständiges Musikschulangebot vorgehalten wird und die Musikschulleitung und – verwaltung angesiedelt sind. Zwei private Musikschulen bieten in der BZR Musikunterricht für Kinder und Erwachsene an.

Bibliothek Auf dem Gelände der Friedrichshagener Grundschule befindet sich die Johannes-Bobrowski-Bibliothek (Stadtteilbibliothek). Zur Nutzung stehen 17.233 Medien (Stand 01.11.2016) zur Verfügung. Laut Bibliotheksentwicklungs- und -strukturplan 2014-2017 (Stand November 2014) bleibt der Standort der Stadtteilbibliothek im Verbund der Öffentlichen Bibliotheken Berlins (VÖBB) eingebunden und wurde dementsprechend mit RFID-Technologie bei der Ausleihe/Rücknahme der Medien nachgerüstet. Um die Attraktivität der Stadtteilbibliothek zu erhöhen, unterstützt die Bürgerinitiative BIBER (Bibliothek erhalten) das Bezirksamt mit der Organisation und Durchführung von öffentlichen Lesungen. Im April 2016 wurde am Standort in der ersten Etage eine Schulbibliothek und der erste Leseclub im Bezirk eröffnet. Der Leseclub für Kinder von 6 bis 12 Jahren ist ein Kooperationsprojekt der „Stiftung Lesen“, des Fachbereichs Bibliotheken und der Friedrichshagener Grundschule mit dem Ziel, den bildungspolitischen Auftrag mit dem Gebot der Dezentralität zu vereinigen. Die Mittelpunktbibliothek Köpenick in der BZR Altstadt-Kietz hat mit 51 Wochenstunden an 6 Tagen und einem Medienbestand von 76.015 (Stand 01.11.2016) einen lokalen und regionalen Versorgungsauftrag für den gesamten Köpenicker Bereich.

Kultur und Museum Der Bereich Kultur hat seinen Sitz im Kulturzentrum „Alte Schule“ in . Obwohl kein kommunaler Kultur- und Kunststandort in der BZR existiert, wird in der kunst- und kulturgeprägten BZR ein vielfältiges Veranstaltungs- und Kulturangebot mit hochwertiger Kunstprogrammatik vorgehalten bspw. seit 2006 die „Offenen Ateliers Friedrichshagen“ oder das Festivals „Friedrichshagen dichter dran – an Literaten und Künstlern“. Auf Grundlage entsprechender Antragstellung und Empfehlung eines unabhängigen Kulturbeirates werden kulturell-künstlerische Projekte in der Region durch den Fachbereich Kultur und Museum im Rahmen der Möglichkeiten gefördert. Die Geschichte Treptow-Köpenicks und seiner Ortsteile wird in den beiden kommunalen Museen des Bezirks in den BZR Altstadt-Kietz und gezeigt. Die drei Museen in der BZR Friedrichshagen dokumentieren regionale Themen zum Bierbrauen, zur Geschichte der Wasserversorgung und Stadtentwässerung Berlins sowie zum 1888/89 gegründeten Friedrichshagener Dichterkreis.

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8.6. Gesundheitseinrichtungen

Es ist kein Krankenhaus in der BZR Friedrichshagen vorhanden (Stand 31.12.2017).

Tabelle Gesundheitseinrichtungen Planungs- Name Adresse Träger Besonderheiten raum 1702 Hebammenpraxis Müggelsee Aßmannstr. 64 Privat Schwangerschaftsbetreuung, rund um die Geburt, Wochenbettbetreuung, Kursangebote

8.7. Sporteinrichtungen

Tabelle Sporteinrichtungen Planungs- Name Adresse Träger Besonderheiten raum 1702 Schulsporthalle Aßmannstr. 63 Bezirksamt Treptow- Müggelsee-Schule Köpenick 1702 Schulsporthalle Peter-Hille-Str. 7 Bezirksamt Treptow- Friedrichshagener Schule Köpenick 1702 Schulsporthalle Aßmannstr. 11 Bezirksamt Treptow- Wilhelm-Bölsche-Schule Köpenick 1702 Schulsporthalle Peter-Hille-Str. 36 Evangelische Evangelische Grundschule Schulstiftung Friedrichshagen 1702 Schulsporthalle Peter-Hille-Str. 118 Bezirksamt Treptow- Ahorn-Schule Köpenick 1702 Schulsporthalle Bruno-Wille-Str. 37-45 Bezirksamt Treptow- Gerhart-Hauptmann-Gymnasium Köpenick 1702 Bootshaus Buttenstedtweg Buttenstedtweg 18-26

1702 Bootshaus Hans Mühle Hans Mühle 12

1702 Bootshaus Müggelseedamm Müggelseedamm 72

1702 Fitnessstudio „Eisenhaus“ Scharnweberstraße privat 119 1702 Fitnessstudio „Spreerelax“ Müggelseedamm 70 privat

1702 Mrs. Sporty Club Fürstenwalder Damm privat 478 1702 Sportplatz Friedrichshagen Fürstenwalder Damm Bezirksamt Treptow- Rollstuhlgeeigneter 570 Köpenick Zugang/ rollstuhlgeeignetes WC 1701 Sportplatz Hirschgartendreieck Fürstenwalder Damm Bezirksamt Treptow- Rollstuhlgeeigneter 366 Köpenick Zugang/ rollstuhlgeeignetes WC 1702 Tennisanlage Friedrichshagen Hinter dem Kurpark 28 Bezirksamt Treptow- Köpenick 1702 Vibra Fitness Lounge Müggelseedamm 163

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Tabelle Sportvereine Planungs- Adresse Träger Besonderheiten raum 1702 Angelfreunde Spreetunnel Klutstraße 23 Angelfreunde Spreetunnel e. V. 1702 Angelverein Müggelsee 1993 Breestpromenade 15 Angelverein Müggelsee 1993 e. V. 1702 FC Friedrichshagener Wölfe Am Goldmannpark 33 FC Friedrichshagener Wölfe e. V. 1702 Friedrichshagener Ruderverein Hahns Mühle 12 Friedrichshagener Ruderverein e. V. 1701 Friedrichshagener Sportverein Fürstenwalder Damm Friedrichshagener 1912 570 Sportverein 1912 e. V. 1702 Gesundheitssport Berlin Bölschestraße 86 Gesundheitssport Hirschgarten Berlin Hirschgarten e.V. 1702 Schwimmclub Ostend 1910 Dreiserstr. 18 Schwimmclub Ostend 1910 e.V. 1702 Segelclub Wiking Buttenstedtweg 18-26 Segelclub Wiking e. V.

1702 Sportverein Kickers Fürstenwalder Damm Sportverein Kickers Hirschgarten 366 Hirschgarten e. V. 1702 Tennisclub Orange-Weiß Hinter dem Kurpark 28 Tennisclub Orange- Friedrichshagen Weiß e. V. Friedrichshagen 1702 Yachtclub Berlin-Grünau Müggelseedamm 72 Yachtclub Berlin- Grünau e. V.

8.8. Weitere Einrichtungen

Tabelle weiterer Einrichtungen

Planungs- Name Adresse Träger Besonderheiten raum 1702 Alte Druckerei Bölschestraße 86 Gesundheitssport Berlin Hirschgarten e. V. 1702 Drahtzaunfabrik Müggelseedamm Sampoorna Yogazentrum 208 Berlin; Tanzschule sabrina m. 1702 Freiwillige Feuerwehr Müggelseedamm Berliner Feuerwehr Friedrichshagen 178 1702 Naturtheater Hinter dem Betreiber ist das Union Filmtheater Friedrichshagen/Freiluftkino Kurpark 13 1702 Rathaus Friedrichshagen Bölschestr. 87 Rathaus Vernetzung bürgerschaftlichen, Friedrichshagen kommunalen und regionalen Projekt GmbH & Co. Engagements in der Tradition und KG im Sinne des repräsentativen Hauses der Bürgerschaft; Gründung eines Förderverein 1702 Forstamt Köpenick/ Dahlwitzer Revierförsterei Landstraße 181 Berliner Forsten Friedrichshagen 1702 Speichermagazin Fürstenwalder Staatsbibliothek zu Depotstandort der Stiftung Friedrichshagen Damm 388 Berlin – Preußischer Preußischer Kulturbesitz Kulturbesitz 1702 Union Filmtheater Bölschestr. 69 Kino, Veranstaltungen, Events

Fachliche Einschätzung des Stadtentwicklungsamtes Die BZR Friedrichshagen ist sehr gut mit Kitaplätzen ausgestattet und kann momentan sogar Defizite aus benachbarten Bezirksregionen mit abdecken (ca. bis 2018). Bei der Grundschulplatzversorgung bestehen Defizite, die durch mehrere Schulerweiterungen und eine Standort- reaktivierung (PLR Hirschgarten) ausgeglichen werden sollen. Deutliche Defizite bestehen in der Versorgung der Bezirksregion mit Jugendfreizeiteinrichtungen. Die BZR ist überdurchschnittlich mit ungedeckten Sportanlagen versorgt und unterdurchschnittlich mit gedeckten Sportanlagen. Im Zuge der Reaktivierung der Grundschule in der Stillerzeile 100 und anderer geplanter Maßnahmen im Bereich der Schulsportgebäude wird sich die Situation mittelfristig verbessern.

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9. Grüne Infrastruktur und öffentlicher Raum

9.1. Grün- und Freiflächen

Tabelle Kernindikator zur Versorgung mit öffentlichen Grünflächen Kernindikator Bezirksregion Bezirk Berlin Absolute Zahl Anteil (m² Veränderung des Anteil (m² je EW) Anteil (m² je EW) (m²) je EW) Anteils innerhalb von 1 Jahr A4 – Öffentliche Grünanlagen – 397.872 22,1 0,3 18,7 17,0 Relation der Fläche (qm je Einwohner) Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, 31.12.2015 Tabelle Liste der öffentlichen Grünanlagen/ Flächen (SGA Pflege) Planungs- Anlagen- Grünanlage Katastergröße Besonderheiten raum nummer in m² Neuenhagener Mühlenfließ 1701 10235 7.261,0 Feuchtwiesenbereich Stillerzeile 1701 Erpe 00366 8.000,0 Feuchtwiesenbereich zwischen Bellevuestr./ Grünfließer Gang 1701 LSG Erpetal 00096 200.010,0 Landschaftsschutzgebiet Grünfließer Gang (NA) 1701 51448 Am Wiesenrain 4.277,0 Landschaftsschutzgebiet 1701 Zum Teil Landschafts- 00283 Stillerzeile 2.360,0 schutzgebiet (an den Kleingärten) 1701 00285 Stillerzeile 100/ vor der Schule (GA) 4.203,0

1702 00094 Peter-Hille-Str.2/ Lindenallee 6a (GA) 1.985,0 1702 Müggelpark 10217 13.959,9 Gartendenkmal Josef-Nawrocki-Str./ (GA) 1702 10205 Müggelseedamm/Kalkseestr. (GA) 2.778,0 Seeterrassen 1702 10209 Am Goldmannpark (GA) 12.626,9 1702 51541 Werlseestr./ Hartlebenstr. (GA) 7.798,0 1702 Bruno-Wille-Steig 10200 Bruno-Wille-Str./Müggelseedamm (GA) 765,0 (Kaisersteg) 1702 Kurpark 10237 107.897,6 Dahlwitzer Landstr. (PA) 1702 Ahornpark 60200 431,0 Fürstenwalder Damm/Lindenallee (GA) 1702 10208 Werlseestr./ Wendeschleife (GA) 8.179,5 1702 00095 Charlotte.-E.-Pauly-Str./ Aßmannstr. (GA) 5.165,0

Quelle: Straßen- Grünflächenamt, Stand: 2015 Bei der Betrachtung der öffentlichen Grün- und Freiflächen wird die Katasterfläche aller durch das Straßen- und Grünflächenamt zu pflegenden Flächen (Grünanlagen in Wohngebieten, Landschaftsschutzgebiete, Parks und Erholungsgebiete, Stadtplätze, Ufergrünzüge, Badewiesen und Spielplätze) zu Grunde gelegt. Diese rein rechnerische Zusammenstellung spiegelt keineswegs die tatsächliche Versorgungssituation wider. Hier werden auch Flächen mit aufgezählt, die keine eigentliche Eignung für Erholungszwecke aufweisen und / oder nicht erreichbar oder zugänglich sind. Damit relativiert sich die Aussage/ Bewertung des Ausstattungs-/ Versorgungsgrades. Die Ausstattung mit vielfältig nutzbaren Grünanlagen birgt die Möglichkeit zur Erholung im Freien und hat Bedeutung für ein gesundes Wohnumfeld besonders für Familien mit Kindern, für Ältere und für Freizeitsportler. Für die weniger mobilen Bevölkerungsgruppen, z. B. ältere Menschen oder Kinder ist die Erreichbarkeit (Wohnungsnähe) ein wichtiges Nutzungskriterium. Eine qualifizierte fachliche Bewertung bietet die Versorgungsanalyse im Landschaftsprogramm mit einer vertiefenden Betrachtung der erholungswirksamen Freiflächen auf der Ebene der Planungsräume.

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Schutzgebiete nach Naturschutzrecht Folgende Schutzgebiete nach Naturschutzrecht sind in der BZR ausgewiesen: - Landschaftsschutzgebiet „Erpetal“ - Landschaftsschutzgebiet und Naturschutzgebiet Müggelsee und Fredersdorfer Mühlenfließ mit FFH-Gebiet und europäischem Vogelschutzgebiet - FFH-Gebiet Wasserwerk Friedrichshagen mit artenreichen Trockenrasen auf Reinwasserbehältern und Winterquartieren für Fledermäuse 2012 wurde der vorliegende Pflege- und Entwicklungsplans für das LSG Erpetal entsprechend überarbeitet und aktualisiert: Quelle: https://www.berlin.de/ba-treptow-koepenick/politik-und-verwaltung/aemter/umwelt-und- naturschutzamt/artikel.234953.php

Uferwege – Uferkonzeption für den Bezirk Treptow-Köpenick Die Uferkonzeption Treptow-Köpenick wurde durch den Fachbereich Stadtplanung als Teilplan der Bereichsentwicklungsplanung, Fachplan Grün- und Freiraum, erarbeitet und am 18.10.2016 vom Bezirksamt beschlossen. Der Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung Treptow-Köpenick erfolgte am 30.03.2017. Das Planungsziel der übergeordneten Planungen des Landes Berlin (Flächennutzungsplan und Landschaftsprogramm), weitgehend durchgängige Ufergrünzüge herzustellen, wird in dieser Konzeption konkretisiert und es werden standortbezogen geeignete Handlungsstrategien aufgezeigt. Damit können Handlungsmöglichkeiten für Politik und Verwaltung bestimmt und nach außen transparent vermittelt werden. Für die Entwicklung durchgehender öffentlicher Uferbereiche bieten insbesondere die Müggelspree und der Müggelsee in der Ortslage Friedrichshagen mittelfristig wenig realistische Handlungsoptionen. Die bis an die Ufer reichenden überwiegend privaten Eigenheim- und Siedlungsgrundstücke erschweren sowohl bodenrechtlich als auch planerisch die Sicherung von Flächen für die dauerhafte und uneingeschränkte Nutzung durch die Allgemeinheit. Das Augenmerk richtet sich hier auf die Sicherung und Aktivierung attraktiver Zugänge zum und Aufenthaltsbereiche am Wasser aus der zweiten und dritten Reihe. Die Nähe des Wassers muss aus der Tiefe des Raumes (Planwerk Südostraum) erspürt werden können. Dabei ist die klare Orientierung/ Auffindbarkeit im Raum von besonderer Bedeutung. Vorteilhaft sind Synergien mit besonderen Orten der Natur, der Naherholung und des (auch Wasser-) Tourismus sowie mit Anbindungen des ÖPNV. In den sonstigen landschaftsgeprägten Uferräumen gewinnen Aspekte des Biotop- und Artenschutzes an Vorrang. Es geht darum, die öffentliche Erschließung der Uferbereiche eng mit den Belangen des Naturschutzes zu koppeln. Die planerische Herausforderung besteht darin, Erholungssuchende so zu lenken, dass die Erlebbarkeit trotz naturschutzfachlich notwendiger Restriktionen gewährleistet ist und Nutzungskonflikte zwischen diesen beiden wichtigen Interessengruppen nicht entstehen.

Folgende Uferabschnitte in der BZR sind Bestandteil von Denkmalbereichen (Ensemble/Gesamtanlage) und Gartendenkmalen nach dem Denkmalschutzgesetz Berlin (DSchGBln) mit Relevanz für die Uferkonzeption: - Berliner Bürgerbräu (Denkmalnummer: 09045747) - Müggelpark – Gartendenkmal (Denkmalnummer: 09046029) - Villengarten Müggelseedamm 8 und 10 – Gartendenkmal (Denkmalnummer: 09046031) - Wasserwerk Friedrichshagen (Denkmalnummer: 09045854) Quelle: https://www.berlin.de/ba-treptow-koepenick/politik-und- verwaltung/aemter/stadtentwicklungsamt/stadtplanung/artikel.336262.php

Gewässer - Müggelspree, Großer Müggelsee, Erpe

Folgende Schutzgebiete nach Wasserrecht sind in der BZR ausgewiesen: - Wasserschutzgebiete für die Wasserwerke Friedrichshagen und Erkner - Überschwemmungsgebiet für die Erpe - Vorläufige Sicherung der im Land Berlin gelegenen Überschwemmungsgebiete seit 08.02.2013 (veröffentlicht im Amtsblatt Nr. 4 vom 25.01.2013 S. 132)

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Weitere wichtige Grünflächen Der Friedhof der Evangelischen Kirchengemeinde Berlin-Friedrichshagen ist heute der zweitälteste noch geöffnete Friedhof in Köpenick und ist mit knapp 65.000 m² einer der größten Bestattungsplätze im Bezirk. Die Anlage zählt zu den Berliner Gartendenkmalen.

Forstgebiete An den Siedlungsbereich der BZR Friedrichshagen schließt sich östlich das Waldgebiet der Krummendammer Heide an. Das Forstamt Köpenick und die Revierförsterei haben ihren Standort in der BZR Friedrichshagen. Dem Forstamtsbereich Köpenick sind u. a. neun Revierförstereien zugeordnet. Auf der zu bewirtschaftenden Gesamtwaldfläche von ca. 8.500 Hektar werden die betrieblichen Abläufe für den gesamten Forstamtsbereich koordiniert und Holz an Forstunternehmen verkauft. Ziel ist es, den Wald nachhaltig, pfleglich und sachgemäß nach den Grundsätzen der naturgemäßen Waldbewirtschaftung zu entwickeln. Gemäß Berliner Landeswaldgesetz ist das Hauptziel, den Wald nachhaltig, pfleglich und sachgemäß nach den Grundsätzen der naturgemäßen Waldbewirtschaftung zu entwickeln. In Zuständigkeit des Forstamtes liegt auch der kleine von Birken umrahmte Waldspielplatz „Hirschgartendreieck" im gleichnamigen Waldstück im PLR Hirschgarten. Er wurde von Forstwirten aus ökologisch zertifiziertem und unbehandeltem Holz fachgerecht erbaut und unterliegt regelmäßigen Sicherheitsüberprüfungen durch das Forstamt.

Abbildung 11 – Forstgebiete Quelle: Sen UVK, Berliner Forsten

Fachliche Einschätzung des Stadtentwicklungsamtes zur Freiraumversorgung Für die Beurteilung der Grünflächenversorgung werden verschiedene Parameter herangezogen. Wohnungsnahe Grünflächen müssen mindestens 5.000 qm groß und in einem Radius von 500 m erreichbar sein, ohne dass Barrieren (z. B. Gewässer, Bahntrassen o. ä.) dazwischen liegen. Als versorgt gilt ein Gebiet, wenn jedem EW mindestens 6 qm zur Verfügung stehen. Die Versorgung mit wohnungsnahen Grünflächen liegt gemäß Konzept zur Sozialen und Grünen Infrastruktur (SIKo) 2016 mit im Durchschnitt 12,3 qm/EW über dem Richtwert (6 qm/EW). Hier wird jedoch eine rein rechnerische Aussage getroffen, die Zugänglichkeit und Wirksamkeit der zugrunde gelegten Flächen ist dabei nicht berücksichtigt.

Laut Landschaftsprogramm Berlin 2016 Karte Erholung und Freiraumnutzung weist die BZR daher etwa hälftig die Versorgungsgrade III und IV auf. IV gilt als versorgt bis nicht versorgt, III bedeutet nicht versorgt bis unterversorgt. Dies bezieht sich fast ausschließlich auf die Bereiche östlich der Bölschestraße. Die westlich liegenden Quartiere profitieren von der Nähe zum Waldgebiet Hirschgartendreieck und den Wiesen an der Erpe, weil Waldränder für die wohnungsnahe Versorgung mit herangezogen werden, so dass alle Wohnlagen im 500 m-Einzugsbereich von Waldflächen generell als versorgt gelten. Für die Gebiete östlich der Bölschestraße bildet die Bahntrasse nach Norden jedoch eine Barriere.

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Es ist daher dafür Sorge zu tragen, dass die Nutzungsmöglichkeiten und die Aufenthaltsqualität vorhandener Freiräume und Infrastrukturflächen erhöht wird und verkehrliche Barrieren abgebaut bzw. gemindert werden. Bei der Umsetzung der Pflegemaßnahmen im LSG Erpetal sind die Erholungsansprüche, die an das Gebiet bestehen, unbedingt zu beachten. Da die BZR auch einen großen Stellenwert für die touristische Nutzung und für den Berliner Ausflugsverkehr hat, unterliegen die Grünflächen einem besonderen Nutzungsdruck. Für die Versorgungsbewertung mit siedlungsnahen Grünflächen (mindestens 10 ha Größe und maximal 1000 m Einzugsradius) werden die Wälder sowie auch die Landschafts- und Naturschutzgebiete ebenfalls mit herangezogen. Der Richtwert beträgt hierbei 7 qm/EW.

9.2. Spielplätze

Tabelle Kernindikator zur Versorgung mit öffentlicher Spielplatzfläche Kernindikator Bezirksregion Bezirk Berlin Absolute Zahl Anteil (m² je Veränderung Anteil (m² je EW) Anteil (m² je EW) (m²) EW) des Anteils innerhalb von 5 Jahren A5 – Öffentliche Spielplätze – 7.191 0,4 -0,0 0,6 0,6 Relation der Fläche (qm je EW) Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, 31.12.2015 Tabelle Liste der Spielplätze Planungs- Anlagen- Spielplatz Anrechenbare Besonderheiten raum nummer Spielfläche (Netto) in m² 1701 20103 Stillerzeile 100/ v.d.Schule (KSP) 657,0 1702 00156 Stienitzseestr.5 (KSP) 400,0 1702 20101 Am Goldmannpark (KSP) 667,1 1702 51475 Klutstr.18/ Klutstr. (KSP) 400,0 Emrichstr./Peter-Hille-Str. 99 1702 51494 1.800,0 (KSP) 1702 20102 Karl-Pokern-Str. (KSP) 718,0 1702 20106 Löcknitzstr. (KSP) 705,0 Dahlwitzer Landstr./Kurpark 1702 20104 1.319,0 (KSP) Sanierung im Rahmen der Josef-Nawrocki-Str./Müggelpark Erschließung des 1702 20113 525,0 (KSP) Müggelparks mit Landes- und Bundesmitteln Quelle: Straßen- und Grünflächenamt, Stand: 2015 Der Indikator zur Versorgung mit öffentlichen Spielplatzflächen gibt Hinweise zur Ausstattung mit Kinderspielplätzen und auf die Attraktivität als kinder- und familienfreundliches Quartier. Angerechnet werden alle Spielflächen, die vom Land Berlin unterhalten werden. Der Versorgungswert liegt in der BZR Friedrichshagen bei 0,4 qm/EW – unter dem bezirklichen (0,6 qm/EW) und dem gesamtstädtischen Wert (0,6 qm/EW). Der Richtwert liegt bei 1,0 Nettospielplätze/qm. Bei sozialraumorientierter Betrachtung entfällt von den insgesamt 9 Spielplätzen der BZR Friedrichshagen nur ein Spielplatz auf den PLR Hirschgarten mit einem deutlich geringen Versorgungswert von 0,2 qm/EW. Demnach ist bei der Versorgung mit öffentlichen Spielplatzflächen, insbesondere für den PLR Hirschgarten, hohe Aufmerksamkeit geboten. So wurde 2017 der Waldspielplatz im Hirschgartendreieck, der von den Berliner Forstbetrieben unterhalten wird, saniert. Ergänzt wird das Angebot an öffentlichen Spielplätzen durch quartiersbezogene kleinere Spielanlagen, wie in den Wohngebieten Stillerzeile und Westendsiedlung, wo zahlreiche private Spielplätze vorhanden sind. Das SIKo 2016 sieht in der BZR Friedrichshagen eine Potentialfläche für einen Kinderspielplatz vor, die Abstimmungen dazu laufen noch.

Die Darstellung aller anrechenbaren öffentlichen Kinderspielplätze auf Ebene der BZR gibt nur einen Teilaspekt der Versorgung mit Kinderspielflächen wieder. Sie ist nicht gleich zu setzen mit einer qualifizierten Versorgungsanalyse.

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9.3. Öffentlicher Raum

9.3.1. Sicherheit

Tabelle kiezbezogene Straftaten Kernindikator Bezirksregion Bezirk Berlin Absolute Häufigkeitszahl Veränderung der Veränderung der Häufigkeitszahl Häufigkeitszahl Zahl je 100.000 EW Häufigkeitszahl Häufigkeitszahl je 100.000 EW je 100.000 EW innerhalb von 1 innerhalb von 5 Jahr Jahren A8 - 192 1.075 -496 -1 1.913 2.869 Kiezbezogene Straftaten je 100 000 EW Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, 31.12.2015 Auf 100.000 EW hochgerechnet ist in der BZR Friedrichshagen der Wert der kiezbezogenen Straftaten geringer als im Vergleich zum bezirklichen und zum gesamtstädtischen Wert. Allerdings hat sich die Anzahl (pro 100.000 EW) der kiezbezogenen Straftaten in den letzten fünf Jahren erhöht.

Weitere Informationen sind in den Polizeilichen Kriminalitätsstatistiken zu finden: www.berlin.de/polizei/kriminalitaet/pks.html

9.3.2. Aufenthaltsqualität des öffentlichen Raumes

Die Lagegunst der BZR Friedrichshagen – im Norden die ausgedehnten Waldflächen und das Landschaftsschutzgebiet Erpetal, im Süden der Große Müggelsee, die Müggelspree sowie die vielfältigen Grün- und Freiflächen – sind für die Aufenthalts- und Erholungsqualität von besonderer Bedeutung. Hier gibt es vielfältige Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung und zum Verweilen im öffentlichen Raum. Unzureichende Pflege bzw. Instandhaltung der Grünbereiche schränken allerdings das Wohlfühlen und Verweilen teilweise ein. Mit der Sanierung des Müggelparks (Park und Eingang, Uferwand, Promenade sowie Spreetunnel) wird die Aufenthaltsqualität – einer der wenigen öffentlichen Uferzugänge zum Großen Müggelsee in der BZR– deutlich verbessert. Das gesamte Ensemble mit exportierter Lagegunst und seinen Angeboten spricht verschiedene Zielgruppen der Bewohnerschaft und des Tourismus an. Allerdings stehen die fortschreitende Verdichtung der Bebauung an den Uferbereichen, die saisonale touristische Konzentration, der damit implizierte Parkplatzbedarf im Konflikt zur Erlebbarkeit und Erholungsqualität des Ufers für die breite Öffentlichkeit. Die in der Saison sehr starke Frequentierung der Gewässer mit Sportbooten, Partyschiffen u. ä. führt zunehmend zu einer Lärmbelastung bei der Anwohnerschaft und übrigen Erholungssuchenden.

In der BZR Friedrichshagen hat sich die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum durch umfangreiche Sanierungs- und Gestaltungsmaßnahmen erheblich verbessert. So wurden an vielen Standorten denkmalgeschützte Bauten im Sinne einer städtebaulichen Erhaltungsverordnung saniert, die genossenschaftlichen Quartiere der GWG „Berliner Bär“ und der Wohnungsgesellschaft Degewo modernisiert. Positiv wirken sich die im unmittelbaren Wohnumfeld befindlichen Parks und Spielplätze bspw. der Goldmannpark aus. Dem gegenüber könnte die Aufenthalts- und Erholungsqualität für Familien mit Kindern im PLR Hirschgarten noch weiter verbessert werden, wenn Spielplatzangebote erweitert würden. Fehlende Straßenbeleuchtung, insbesondere im PLR Hirschgarten, schränkt die Aufenthaltsqualität des öffentlichen Raumes erheblich ein.

Der schlechte Pflegezustand des Kurparks Friedrichshagen, einem Gartendenkmal aus der Entstehungszeit des Ortsteils, mindert dessen Aufenthaltsqualität erheblich. Hier liegen Potenziale, die eine Ausstrahlung auf die gesamte BZR entfalten könnten. Nach Fertigstellung auch des südlichen Bahnhofsvorplatzes Friedrichshagen werden die Voraussetzungen geschaffen sein, den gesamten Bahnhofsbereich stärker in den Fokus der Besucher zu rücken. Der nördlich des Bahnhofes befindliche Kurpark könnte sich zu einer Option für Besucher von Friedrichshagen entwickeln, ehe sie oder nachdem sie auf der Bölschestraße flanieren gehen.

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Die Bölschestraße – angelegt als Boulevard – ist mit Einzelhandel, Dienstleistungen, Gastronomie und den Freizeit- und Kulturangeboten ein vitales Ortsteilzentrum, welches zum Einkaufen, Bummeln und Flanieren einlädt. Der eigene Charakter des Ortsteilzentrums, denkmalgeschützte Gebäude sowie der besondere Dienstleistungsservice bieten zahlreiche Möglichkeiten des Aufenthalts bzw. des Verweilens im vitalen Zentrum der BZR. Der denkmalgerecht sanierte Marktplatz und die Gestaltung des Platzes vor der Christophorus Kirche tragen ebenfalls zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität bei. Dennoch fehlen in der Bölschestraße freizugängliche Sitzmöglichkeiten im öffentlichen Raum. Konflikte zwischen den verschiedenen Verkehrsteilnehmern auf den breiten Fußwegen und dem Straßenraum sowie fehlende Parkmöglichkeiten beschränken eine gute Aufenthaltsqualität.

Zur besseren und zielgerichteten Erschließung Friedrichshagens erhält der S-Bahnhof einen südlichen Ausgang und ein Vorplatz wird dort neu gestaltet. Somit bekommt dieser Bereich eine Aufenthaltsqualität und wird in seiner Funktion als Eingang zum Zentrum gestärkt. Das große Verkehrsaufkommen in der BZR schränkt aufgrund der damit verbundenen Lärm- bzw. Luftschadstoffbelastungen die Aufenthalts- und Erholungsqualität an vielen Stellen erheblich ein. Auf Grund des dichten Verkehrs und ungünstiger Querungsmöglichkeiten fühlen sich gerade ältere Bürger/-innen und Kinder in einigen Bereichen des Fürstenwalder Damms und der Bölschestraße unsicher. Die Umgestaltung der Kreuzung Müggelseedamm/ Fürstenwalder Damm am Hirschgartendreieck brachte eine deutliche Verbesserung des Sicherheitsgefühls der verschiedenen Verkehrsteilnehmer/-innen.

Mit vollständiger Inbetriebnahme des im Bau befindlichen Flughafens Berlin Brandenburg (BER) kann sich auch die Fluglärmproblematik für den südlichen Teil der BZR verstärken und so die Erholungs- und Aufenthaltsqualität einschränken.

Durch Friedrichshagen führen folgende Wander- /Fußwege: - E 11 Europawanderweg - Erpetal-Wanderweg - Park-Wanderweg von Köpenick Schloßinsel nach Friedrichshagen, Kurpark - Wanderweg rund um den Müggelsee - Müggel-Spree-Weg - Bölsche-Wanderweg

Fachliche Einschätzung des Stadtentwicklungsamtes Landschaftliche Gegebenheiten wie Müggelspree, Großer Müggelsee sowie Wälder und Wiesen bieten vielfältige Möglichkeiten der Erholung und Freizeitbeschäftigungen und werden durch Angebote aus Gastronomie, Wassersport und Ausflugsverkehr ergänzt. Mit Aufwertung der bestehenden Parkanlagen bspw. des Müggelparks und durch Sicherung der öffentlichen Zugänge zu den Ufern soll die Erlebbarkeit und öffentliche Nutzbarkeit der Wasserlage in der BZR (Uferpromenade/ - park/ Badestelle) erhalten und verbessert werden. Die im historischen Zentrumsbereich bestehen Defizite bei der Funktionalität und Attraktivität des Straßenraumes wie z. B. Barrierefreiheit und fehlende Querungshilfen werden derzeit mit Umbau des Straßenraums bereits abgebaut. Hinsichtlich der ergänzenden Ausstattung (Bänke, Beleuchtung) bedarf es weiterer Anstrengungen.

Prioritärer Aufmerksamkeit bedarf jedoch der Bereich südlich des Bahnhofs Friedrichshagen aufgrund seiner stadträumlichen Bedeutung als Entree zur BZR und der Defizite bei der Gestalt- und Aufenthaltsqualität. Im Zusammenhang mit dem Umbau und der Ergänzung eines südlichen Zugangs wird hier ein Vorplatz gestaltet, so dass sich hier kurzfristig hier eine Lösung abzeichnet.

Die Information zu den die BZR durchlaufenden überregionalen und thematischen Wander- und Fußwegen (u. a. E 11; Erpetal-Wanderweg, Wanderweg um den Müggelsee) ist zu verbessern bzw. die Vernetzung dieser überörtlichen Freizeit-Verbindungen mit örtlichen Wegebeziehungen herzustellen. Hier gibt es bereits einen ersten Lösungsansatz im Rahmen der Aufstellung einer Info-Tafel am S-Bahnhof Friedrichshagen mit ortsbezogenen Informationen durch den Bürgerverein.

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9.4. Kleingartenanlagen

Übersicht der Kleingartenanlagen Überschwe Parzell Wasserschutzzo KGA Sicherungsstufe LSG mmungsgebi BauGB en ne et Alter Grund 23 IIIa III B § 34 Am Kurpark 12 IV III A angrenzend X § 35 Am Reitweg 16 IV III A angrenzend X § 35 Erpetal 239 Vb III A angrenzend §§ 34, 35 GF Hirschgarten 25 Vb III B angrenzend § 35 Hundeplätze 5 Vb III A angrenzend X § 35 Stillerzeile 7 IV III B angrenzend X § 35 III A (direkt Wiesengrund 142 Vb angrenzend X §§ 34, 35 neben II) Quelle: BA Treptow-Köpenick, SGA, Kleingartenwesen Erläuterung der Sicherungsstufen: Vb: fiktive Dauerkleingärten (FNP-Grünflächen) IV: sonstige Kleingärten (FNP-Grünflächen) IIIa: fiktive Dauerkleingärten (FNP-Baufläche mit Schutzfrist 2014/2020)

Kleingartenanlagen (KGA) sind wichtige Freiraumelemente in der Stadt und dienen auch der Erholung. Das Erscheinungsbild der Anlagen ist heute vielfältiger und stärker erholungsorientiert. Unabhängig von der Nutzung ergänzen Kleingärten sowohl unter Erholungsaspekten als auch aus ökologischer Sicht die Versorgung der Bevölkerung mit Grün- und Freiflächen. Besondere Bedeutung haben Kleingärten in der Nähe dicht bebauter Wohngebiete. Sie können als Puffer gegen belastende Nutzungen wirken. Zudem entlasten Kleingärten das Bioklima im Stadtgebiet. Im Bezirk Treptow-Köpenick gibt es insgesamt gesamt 146 KGA, 8 KGA davon in der BZR Friedrichshagen mit 458 Kleingartenparzellen. 5 KGA (Erpetal, Wiesengrund, Gartenfreunde Hirschgarten, Alter Grund, „Hundeplätze“) befinden sich auf landeseigenen Grundstücken. Die anderen 3 KGA (Am Reitweg, Stillerzeile, Am Kurpark) befinden sich im Eigentum privater Grundstücksinhaber/-innen.

Fachliche Einschätzung des Straßen- und Grünflächenamtes Die landeseigenen KGA sind im Flächennutzungsplan (FNP) als Grünflächen mit der Nutzung Kleingärten ausgewiesen und gemäß Kleingartenentwicklungsplan (KEP) mit der Sicherungsstufe Vb dauerhaft als Kleingartenanlage gesichert. Ausgenommen hiervon ist die KGA „Alter Grund“ – sie ist mit ihren zwei Standorten entlang der Charlotte-E.- Pauly-Straße und des Schwarzen Weges nicht als Grünland gesichert, sondern als Baugebiet nach § 34 BauGB bzw. Sonderbaufläche und Bestandteil der Schutzfristenliste. Hier ist das Risiko einer Umnutzung aus planerischer Sicht am größten – allerdings dürften die beiden schmalen Standorte (< 10 m breit) kaum sinnvoll bebaubar sein. Auf Grund der hohen Nachfrage an fußläufig erreichbaren Kleingärten im Ortskern Friedrichshagen sollte diese KGA unbedingt langfristig gesichert werden.

Einschätzung durch Stadtentwicklungsamt Die landeseigenen KGA sind im Flächennutzungsplan (FNP) als Grünflächen mit der Zweckbestimmung Kleingärten ausgewiesen und gemäß Kleingartenentwicklungsplan (KEP) mit der Sicherungsstufe Vb dauerhaft als Kleingartenanlage gesichert. Ausgenommen hiervon ist die KGA „Alter Grund“ –ihre zwei Standorte entlang der Charlotte-E.-Pauly-Straße und des Schwarzen Weges sind jeweils kleiner als 3 ha, weshalb keine eigene Darstellung im FNP erfolgt. Das erklärt ihre Aufführung bei den landeseigenen Anlagen mit einer Schutzfrist. Das Risiko einer Umnutzung besteht jedoch nicht, weil der Bezirk als Eigentümer der Anlagen keine derartigen Absichten verfolgt. Auf Grund der hohen Nachfrage an fußläufig aus den Wohngebieten erreichbaren Kleingärten im Ortskern Friedrichshagen sollten diese KGA unbedingt langfristig erhalten bleiben. Die privaten KGA Am Kurpark, Stillerzeile und Am Reitweg sind im FNP als Grünfläche mit der Zweckbestimmung Kleingarten dargestellt. Außerdem weist der StEP Klima sie als stadtklimatisch bedeutsame Freiräume aus.

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Sachstand zur KGA Erpetal Die im Jahre 1959 durch den Magistrat von Groß-Berlin verfügte besondere Schutzbedürftigkeit der KGA „Erpetal“ wegen ihres direkten Anschlusses an das „Erpetal“ als Landschaftsschutzgebiet ist durch Entscheidungen staatlicher Behörden bis 1989 untergraben worden, weil Errichtungen von Eigenheimen innerhalb der KGA baurechtlich genehmigt worden sind. Das hat nach 1990 und insbesondere mit dem BGH- Urteil von 1997 dazu geführt, dass 77 Inhaber von Kleingarten-Nutzungsverträgen den Grund und Boden nach dem Sachenrechtsbereinigungsgesetz käuflich erwerben bzw. einen Erbbaurechtsvertrag abschließen konnten. Damit sind innerhalb dieser Anlage eigenständige Eigentümergrundstücke entstanden. Lauben (Scheinbestandteil der Parzelle) mit einer Grundfläche von über 40 m² sind insbesondere in den älteren Kleingartenanlagen während der Kriegs- und Nachkriegszeiten entstanden und haben bis zu ihrem Untergang Bestandsschutz. Seit 1997 wird das Prinzip praktiziert, dass Schwarzbauten und baufällige Bauten sowie separate Schuppen zurückgebaut bzw. beseitigt werden. Dennoch verbleiben einige große und gut ausgestatten Lauben, die aus baulichen Gründen nicht reduziert werden können und deren Weiterverpachtung das Risiko einer späteren Fehlnutzung in sich birgt.

10. Mobilität

10.1. Erschließung durch ÖPNV

Tabelle ÖPNV Buslinien: Straßenbahnlinien: 60, 61, 88 S-Bahnlinien: S 3

Die BZR ist gut durch den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) erschlossen. Über die S-Bahnhöfe Hirschgarten und Friedrichshagen wird eine Verbindung in andere Teile Berlins und ins Umland gesichert; mehrere Straßenbahnverbindungen sind vorhanden.

Die regionale ÖPNV-Erschließung der BZR Friedrichshagen erfolgt durch die Straßenbahnlinien 60 zwischen Friedrichshagen/ Altes Wasserwerk und Schöneweide/ Johannisthal sowie die Linie 61 zwischen Rahnsdorf und Adlershof/ WISTA Karl-Ziegler-Straße. Beide Linien werden über die Bölschestraße geführt und haben über den S-Bahnhof Friedrichshagen einen Anschluss an die S-Bahnlinie 3. Eine Besonderheit ist die historische Überlandstraßenbahn (Linie 88) vom S-Bahnhof Friedrichshagen über Schöneiche nach Rüdersdorf (14,1 Km), welche die BZR mit den Gemeinden Schöneiche und Rüdersdorf im Brandenburger Umland verbindet.

Die überregionale ÖPNV-Erschließung der BZR Friedrichshagen erfolgt durch die S-Bahnstrecke S 3 jeweils über die S-Bahnhöfe Hirschgarten und Friedrichshagen in Richtung Innenstadt bzw. dem Land Brandenburg (Erkner). An den S-Bahnhöfen Hirschgarten sind gegenwärtig 170 und in Friedrichshagen ca. 700 Radabstellanlagen für das sog. „Bike and Ride“ nutzbar.

„Park and Ride“-Möglichkeiten stehen am S-Bahnhof Friedrichshagen zur Verfügung. In unmittelbarer Nähe zum S-Bahnhof Hirschgarten werden die unbefestigten straßenbegleitenden Flächen am Wiesenrain von Pendlern genutzt.

Im Zusammenhang mit den Planungen und den baulichen Umsetzungen zur Ausbaustrecke Berlin Frankfurt/ Oder (Planfeststellungsabschnitt (PFA) 7 zwischen Hirschgarten und Erkner) durch die DB Netz AG werden Lärmschutzwände errichtet und ein weiterer Bahnhofszugang in Friedrichshagen vom Fürstenwalder Damm gebaut. Damit verbunden ergeben sich kurze und bessere Umsteigebeziehungen zwischen S- und Straßenbahn. Gleichzeitig entsteht ein kleiner südlicher Bahnhofsvorplatz. Die Übergabe des neuen S-Bahnhofszugang und des Bahnhofsvorplatzes wird für Anfang 2018 avisiert. Im Anschluss an die Realisierung der Maßnahmen der Ausbaustrecke Berlin Frankfurt/ Oder ist der barrierefreie Ausbau der S-Bahnstation Hirschgarten mit Aufzügen für den nördlicher und südlichen Ausgang voraussichtlich ab 2021 geplant.

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Fachliche Einschätzung des Stadtentwicklungsamtes Die ÖPNV-Erschließung durch S-Bahn-, Tramlinien ist als gut einzustufen. Die ÖPNV-Erschließung ist jedoch im Hinblick auf die demografische Struktur weiter auszubauen. Ziel ist dabei einen sicheren, pünktlichen und schnellen ÖPNV zu gewährleisten und die Umsteigebeziehungen/ Wegebeziehungen zu verkürzen und damit das Angebot gerade für die ältere Bevölkerung zu verbessern. Auch eine Stärkung des Umweltverbundes (ÖPNV, Rad) ist im Hinblick auf den hohen Parkdruck an den S-Bahnhof Friedrichshagen und Hirschgarten zielführend, u. a. durch Ausbau von Radabstellanlagen im Umfeld des S-Bahnhofs und der BVG Haltestellen (s. a. Pkt. 10.3).

10.2. Straßeninfrastruktur

Karte Straßennetz Bestand 2015

Abbildung 12- Übergeordnetes Straßennetz, Bestand 2015 Quelle: SenUVK Im Stadtentwicklungsplan Verkehr/StEP 2025 wird das übergeordnete Straßennetz von Berlin dargestellt. Für die BZR Friedrichshagen ist der Straßenzug Fürstenwalder Damm im Bestand als übergeordnete regionale/überregionale Straßenverbindung der Stufe II bezeichnet. Da diese Hauptnetzstraße die Verbindung zum Innenstadtbereich und über Rahnsdorf zur Landesgrenze (Erkner) herstellt, ist sie vom Durchgangsverkehr erheblich beeinträchtigt. Straßenbegleitend wird der Straßenbahnverkehr geführt und zum Teil werden Schutzstreifen für den Radverkehr vorgehalten. Im Straßenraum der Hauptverkehrsstraße sind keine Stellplätze zum Parken vorgesehen.

Im übergeordneten Straßennetz von Berlin werden der Müggelseedamm, die Dahlwitzer Landstraße und die Schöneicher Straße als „örtliche Straße“ der Stufe III dargestellt. Der Müggelseedamm als vorfahrtsberechtigte Hauptverkehrsstraße stellt die Verbindung im südlichen Bereich der BZR zum Innenstadtbereich und zum Ortsteil Rahnsdorf dar. Er verfügt im westlichen Bereich über einen einseitigen Radweg. Entlang des Fahrbahnrandes sind begrenzt Parkmöglichkeiten z. T. auch Parktaschen vorhanden.

Die Dahlwitzer Landstraße stellt die Verbindung über Friedrichshagen zur Bundesstraße 1 und die Schöneicher Straße zur Gemeinde Schöneiche des Landes Brandenburgs her. Beide regional eingestuften Straßen verfügen einseitig über einen Radweg. Direkt am S-Bahnhof Friedrichshagen im Haltestellenbereich der Tram 88 stehen auf einem gesonderten Parkplatz „Park and Ride“-Möglichkeiten zur Verfügung. Dort wo der Fürstenwalder Damm und der Müggelseedamm aufeinander treffen, wurde mit dem Umbau des Knotenpunktes für alle Verkehrsteilnehmer/-innen (motorisierter Individualverkehr, ÖPNV, Radverkehr, Fußgänger/-innen) das „Hirschgartendreieck“ neugestaltet. Im Zuge des Ausbaus wurden ca. 1.200 m zweispurige Fahrbahn, Fuß- und Fahrradwege in alle Richtungen, Haltestellenanlagen und Ampelanlagen errichtet.

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Nach dem Stadtentwicklungsplan Verkehr/StEP 2025 ist die Bölschestraße als eine Ergänzungsstraße (von besonderer Bedeutung) eingestuft. Sie stellt eine flächenerschließende Straßenverbindungen, eine Anbindung vom Ortsteilzentrum zu den Wohngebieten her und nimmt straßengebundenen ÖPNV auf. Die Bölschestraße mit ihren großzügigen Gehwegbereichen und dem markanten Altbaumbestand mit alleeartigem Charakter schafft eine Verbindung vom S-Bahnhof Friedrichshagen zum Großen Müggelsee. An der vorfahrtsberechtigten Hauptverkehrsstraße ist im nördlichen Bereich beidseitiges Querparken auf den breiten Gehwegbereichen sowie im südlichen Bereich beidseitiges Längsparken am Fahrbahnrand möglich. Durch Parkdruck der Anwohner/-innen, des Lieferverkehrs und den Radfahrverkehr treten regelmäßig Konflikte im Straßenraum auf.

Fachliche Einschätzung des Stadtentwicklungsamtes Die gute verkehrliche Anbindung über das Straßennetz verursacht auch Lärmbeeinträchtigungen. Der wahrgenommenen hohen Belastungen insbesondere durch LKW-Verkehre, die sich in den letzten Jahren bereits reduziert hat, soll durch planerische bzw. verkehrslenkende Maßnahmen begegnet werden. Eine Verbesserung der Nutzungsqualität der Bölschestraße wird durch die Neugestaltung des öffentlichen Straßenraumes im Zuge des Neubaus der Straßenbahngleise erwartet. Weitere Maßnahmen im angrenzenden Straßenraum sind sukzessive – u. a. Schaffung von Querungshilfen z. B. an Haltestellenbereichen, Nahversorgungsstandorten – in Angriff zu nehmen.

Bis 2018 wird die BZR von umfangreichen Baumaßnahmen von unterschiedlichen Vorhabenträgern der Bahn AG, der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) und der Berliner Wasserbetriebe (BWB) betroffen sein. Sperrungen und Umleitungen im öffentlichen Straßenraum werden erheblich den fließenden und ruhenden Verkehr beeinflussen.

Radverkehr

Bezirkliche Hauptrouten: Rot Bezirkliche Nebenrouten: Blau Radfernwege und Berliner Fahrradhauptroutennetz: Gelb

Abbildung 13 - Auszug Zielnetzplan für Bezirksregion 17 – Friedrichshagen Quelle: Radwegekonzeptes Treptow-Köpenick 2010

Das Radwegekonzept Treptow-Köpenick 2010 (RWK 2010) befasst sich mit sämtlichen für den Radverkehr nutzbaren Verkehrsflächen. Eingeschlossen sind neben fahrbahnunabhängigen Radwegen auch Radfahrstreifen oder Schutzstreifen auf der Fahrbahn – zusammengefasst unter der Bezeichnung Radverkehrsanlagen. Mit diesen Anstrengungen sollen die Anstrengungen für den Radverkehr auf die Haupt- und Nebenrouten gebündelt werden. Es geht darum, die im Radwegekonzept benannten Maßnahmen für den Radverkehr umzusetzen. Für die BZR Friedrichshagen wurden 6 Maßnahmen aus dem Radwegekonzept mit der Priorität hoch eingestuft. Im Rahmen der Umbaumaßnahmen bspw. des Hirschgartendreiecks sind Radverkehrsanlagen und Querungsmöglichkeiten für den Radverkehr entstanden.

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Auszug aus dem Maßnahmekatalog des Radwegekonzeptes Treptow-Köpenick 2010 Ortsteilkennung Straßenabschnitt Maßnahme / Realisierungsvorschlag Priorität Bemerkungen Fh.= Friedrichs- (Streckenabschnitt in Meter) [HR] = Hauptrouten- hagen führung [NR] = Nebenrouten- führung

Fh.1 Dahlwitzer Landstraße Radweg wurde 2010 zwischen hergestellt. Bezirksgrenze und Schöneicher Straße (S- Bhf. Friedrichshagen) Fh.2 Fürstenwalder Damm Einrichten einer Radverkehrsanlage auf der hoch [HR] zwischen Südseite parallel zum Fürstenwalder Müggelseedamm und Damm durch den Forst Stillerzeile (Querungsmöglichkeiten Richtung Norden sicherstellen) (1.170 m) Fh.3 Müggelseedamm Einrichten einer Radverkehrsanlage auf der hoch [HR] (Nordseite) zwischen Nordseite parallel zum Müggelseedamm Bestandteil des Berliner Fürstenwalder Damm und durch Forst; Fahrradroutennetzes (RR Charlotte-E.-Pauly-Straße Querungsbereich an der Kreuzung 9); Bau von Müggelseedamm/ Fürstenwalder Damm verkehrssicheren herstellen; Radverkehrsanlagen Querungsbereich an der Kreuzung durch das Vorhaben Müggelseedamm/ Charlotte-E.-Pauly- Umbau Fürstenwalder Straße herstellen (1.180 m) Damm /Hirschgartendreieck ab 2010 Fh.4 Bölschestraße zwischen Besondere Berücksichtigung der Radfahrer hoch [HR] Fürstenwalder Damm und bei Umgestaltung der Straße Aßmannstraße (Untersuchung SenStadt) (1.460 m) Fh.5 Bölschestraße zwischen Besondere Berücksichtigung der Radfahrer hoch [HR] Aßmannstraße und bei Umgestaltung der Straße Müggelseedamm (Untersuchung SenStadt) (410 m) Fh.6 Josef-Nawrocki-Straße Freigabe der Einbahnstraße für Radfahrer hoch [HR] Fh.7 Spreetunnel Schaffung von Möglichkeiten für die hoch [HR] Nutzung durch Mobilitätsbehinderte Fh.8 Müggelseedamm Mischverkehr mit Tempo 30 im mittel [HR] zwischen Werlseestraße hochfrequentierten Bereich zwischen Mai Bestandteil des Berliner und Fürstenwalder Damm und September, alternativ Ausbau eines Fahrradroutennetzes (RR Straßen begleitenden Radweges auf der 9), 3 Verkehrsunfälle mit Nordseite (1.600 m) Radfahrerbeteiligung (2005) Fh.9 Verbindung zwischen Erhaltung bzw. Verbesserung der mittel [NR] Fürstenwalder Damm und Befahrbarkeit des Weges zwischen Müggelseedamm sowie Fürstenwalder Damm und Anbindung Müggelseedamm für Radfahrer (700 m), Aßmannstraße Planungsrechtliche Sicherung und Herstellung eines Weges in westlicher Verlängerung der Aßmannstraße (300 m) Fh.10 Verbindung zwischen Verbesserung der Befahrbarkeit (800 m), mittel [NR] Salvador-Allende Straße Bau einer für Radfahrer nutzbaren Brücke und Müggelseedamm im Zuge des Neuen Weges über Neuer Weg, Ahornweg, Sternallee, Weg zur Quelle Quelle: Radwegekonzept Treptow-Köpenick 2010 Die Führung einer Radroute entlang des Müggelseedamms zwischen Charlotte-E.-Pauly-Straße und Werlseestraße wurde im Rahmen der Erarbeitung des Radwegekonzeptes Treptow-Köpenick 2010 diskutiert. Es wurde zum damaligen Zeitraum eingeschätzt, dass die Anlage von Radverkehrsanlagen in diesem Abschnitt aufgrund der örtlichen Situation (Führung der Straßenbahn und teilweise geringe Straßenraumbreiten) nicht möglich ist. Deshalb und um das Zentrum/ den Marktplatz Friedrichshagen in das Routensystem einzubinden, führen die Berliner Fahrradroute des RR 9 und die bezirkliche Hauptroute über die Aßmannstraße – Rahnsdorfer Straße. Diese Straßen wurden bereits fahrradgerecht ausgebaut. Eine durchgehende Routenführung bzw. Ausweisung der RR 9 fehlt jedoch noch. Im Zusammenhang mit der 2017 begonnenen Neugestaltung des öffentlichen Straßenraumes der Bölschestraße im Rahmen des Neubaus der Straßenbahngleise soll auch eine sichere Führung der Radfahrenden auf der Bölschestraße umgesetzt werden. In den Jahren 2015/ 2016 erfolgte die Sanierung des Spreetunnels. So wurde die Beleuchtung erneuert sowie durch Verbreiterung der seitlichen Rampen und den Einbau eines Mittelhandlaufes die Nutzbarkeit für Radfahrende verbessert.

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In diesem Zusammenhang wurde zudem ein vollständig barrierefreier Umbau des Spreetunnels durch die zuständige Senatsverwaltung geprüft. Dies ist jedoch aus Gründen des Denkmalschutzes und auch unter wirtschaftlichen Aspekten als nicht realisierbar eingeschätzt worden. So verbleibt die Erreichbarkeit der Gebiete/ Angebote beidseitig der Spree für behinderte Menschen weiterhin über den ÖPNV. Auf Grund eines Einwohnerantrages wird der Betrieb einer saisonalen Fähre zur barrierefreien Querung der Spree im Bereich des Spreetunnels“ geprüft. Bisher konnte hierfür noch keine wirtschaftlich realisierbare Lösung gefunden werden. Weiterhin liegt der Bezirksverordnetenversammlung ein Antrag vor, „Hinter dem Kurpark eine Fahrradstraße anzuordnen“ (Drs. VII/1104). Dieser wird durch die bezirkliche Straßenverkehrsbehörde geprüft, wenn die BVV diesen Antrag beschlossen hat.

Aktuell gibt es an den S-Bahnhöfen Hirschgarten 170 und in Friedrichshagen ca. 700 Radabstellanlagen. Weitere Radabstellanlagen wurden über die Kiezkasse beim Vorplatz der Christophorus Kirche installiert.

Radwegekonzept Treptow-Köpenick 2010 gemäß BA-Beschluss 585/ 2011 vom 05.04.2011 und BVV-Beschluss 1097/51/11 vom 26.05.2011 beschlossen und veröffentlicht unter: http://www.berlin.de/ba-treptow-koepenick/politik-und- verwaltung/aemter/stadtentwicklungsamt/stadtplanung/artikel.158009.php

Fachliche Einschätzung des Stadtentwicklungsamtes Radverkehrsinfrastruktur entspricht noch nicht den Zielen des Radwegekonzeptes Treptow-Köpenick, insbesondere bei den Fahrradabstellanlagen, einem fahrradfreundlichen Wegebelag und der Verkehrsführung gibt es Optimierungsbedarf. Die Umsetzung der Maßnahmen aus dem Radwegekonzept erfolgt sukzessiv und abhängig von der Kapazität (personell, finanziell). Ein wichtiges Thema ist die Ergänzung bzw. Neuaufstellung von Radabstellanlagen im Umfeld der S-Bahnhöfe und BVG Haltestellen auch im Sinne der Stärkung des Umweltverbundes (ÖPNV, Rad) (vergl. Pkt. 10.1).

10.3. Verkehrssicherheit

Der Motorisierungsgrad hat in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen. So dass mehr Nutzungskonflikte, insbesondere für die „langsamen“ Verkehrsarten, entstehen. Mit dem Umbau der Straßenkreuzung am Hirschgartendreieck hat sich hier die unübersichtliche Verkehrssituation für alle am Verkehr teilnehmenden entspannt. Auch für die den gesamten Bereich der Bölschestraße wird dem geplanten Neubau der Gleisanlagen für die Straßenbahn und der damit einhergehenden Umgestaltung des öffentlichen Raumes eine deutliche Entlastung für alle Verkehrsteilnehmer/-innen erwartet. Bspw. kommt es auf Grund fehlender Radverkehrsanlagen häufig zu Konfliktsituationen mit dem motorisierten Individualverkehr oder beim Ausweichen auf den Fußweg mit den Fußgängern. Gefahrensituationen haben mit dem zunehmenden parkplatzsuchenden Verkehr bzw. Lieferverkehr deutlich zugenommen. Eine unübersichtliche Situation entsteht ebenso im Bereich Fürstenwalder Damm/Ahornallee durch hohes Verkehrsaufkommen, abbiegenden Verkehr, Stau für die Verkehrsteilnehmer/-innen und insbesondere für Kinder auf dem Weg zur Schule. Nutzungskonflikte und Gefahrensituationen für Radfahrer/-innen entstehen überall dort, wo Radverkehrsanlagen (fahrbahnunabhängige Radwege, Radfahrstreifen oder Schutzstreifen auf der Fahrbahn) fehlen und ein hohes Verkehrsaufkommen herrscht bspw. beim Fürstenwalder Damm östlich der Bölschestraße oder auf dem östlichen Abschnitt des Müggelseedamms.

Informationen zu Unfallstatistiken Unfallkommission der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz http://www.stadtentwicklung.berlin.de/verkehr/lenkung/unfallkommission/index.shtml

Verkehrsunfallstatistik der Polizei http://www.berlin.de/polizei/aufgaben/verkehrssicherheit/verkehrsunfallstatistik/

Fachliche Einschätzung des Stadtentwicklungsamtes Um die Sicherheit gerade für Zufußgehende und Radfahrende zu verbessern, besteht das Ziel, weitere Querungshilfen insbesondere an den Hauptverkehrsstraßen, im Bereich der Nahversorger und Knotenpunkten anzubieten. Zudem soll mit der sukzessiven Ausweisung und Anlage separater Radverkehrsführungen mehr Sicherheit geschaffen werden.

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11. Umwelt (Lärmbelastung, Luftbelastung)

Lärmbelastung

Abbildung 14 - Strategische Lärmkarte Gesamtlärmindex 2012 – Auszug BZR 17 – Friedrichshagen Quelle: Umweltatlas Berlin / Strategische. Lärmkarte Gesamtlärmindex L_DEN (Tag-Abend-Nacht) Raster 2012 UA

Entsprechend der Lärmminderungsplanung Berlin/Lärmaktionsplan 2013-2018 ist der Verkehrslärm der Hauptverursacher von gesundheitsschädlichem Lärm in Berlin. Vor allem der Kraftfahrzeug-, aber auch Schienen- und Flugverkehr bewirken dauerhafte hohe Lärmpegel, die die Gesundheit der betroffenen Anwohner/- innen gefährden. Dies wird durch die strategischen Lärmkarten der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz dargestellt: Quelle: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/laerm/laermminderungsplanung/

Durchgangsverkehr

Abbildung 15 - Schallschutzfensterprogramm 2016/2017 – Auszug für Teilbereich der BZR 17 – Friedrichshagen Quelle: Umweltatlas Berlin / Schallschutzfensterprogramm 2016/2017 (Umweltatlas)

Insbesondere über die Hauptstraßen wird ein erheblicher zum Teil übergeordneter Durchgangsverkehr abgewickelt. Dieser Durchgangsverkehr verursacht erhebliche Belästigungen. Die BZR ist auf Grund der übergeordneten und Hauptverkehrsstraße (Fürstenwalder Damm, Müggelseedamm, Bölschestraße) mit Verbindung zum Innenstadtbereich und über Rahnsdorf zur Landesgrenze Brandenburgs (Erkner), durch Verkehrslärm stark beeinträchtigt.

Konkrete Maßnahmen zur aktiven Lärmminderung für die BZR lassen sich aus dem Lärmaktionsplan nicht ableiten. In Bereichen wo die Schwellenwerte des Lärmaktionsplans überschritten werden (tagsüber 70 dB(A) oder nachts 60 dB(A)) kommen jedoch passive Schallschutzmaßnahmen in Betracht.

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Dies ist vor allem entlang der Bölschestraße in Teilen des Fürstenwalder Damms und des Müggelseedamms der Fall. Im Rahmen des Schallschutzfensterprogramms bietet das Land Berlin Fördermittel für den Einbau von Schallschutzfenstern, -außentüren und Zusatzeinrichtungen wie schallgedämmten Lüftungsanlagen sowie die Runderneuerung von Holzkastendoppelfenstern an.

Der Berliner Stadtforst inklusive dem Landschaftsschutzgebiet Erpetal bildet gemäß Lärmminderungsplanung ein ruhiges Gebiet welches durch einen absoluten Pegelschwellenwert von L_DEN ≤ 55 dB(A) gekennzeichnet ist, jedoch durch die Bahntrasse teilweise verlärmt wird. Grundsätzlich mögliche Maßnahmen zum Schutz Ruhiger Gebiete sind z.B.: - Überprüfung von Stadt- und Verkehrsplanung hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die ruhigen Gebiete - Vermeidung von Siedlungserweiterungen in Ruhige Gebiete hinein - Schaffung von Pufferzonen innerhalb der Ruhigen Gebiete mit einer Nutzungsstaffelung von innen (leise Nutzungen) nach außen (lautere Nutzungen)

Bahnlärm Weitere erhebliche Beeinträchtigungen verursacht der Schienenverkehr (RE, S-Bahn, Güterzugverkehr, Straßenbahn). Mit den Planungen zur ABS/ Bahntrasse und dem Gleisneubau der Straßenbahntrassen sind diese Lärmbeeinträchtigungen dann beseitigt bzw. gemindert.

Im Zusammenhang mit der Umsetzung des Planfeststellungsbeschlusses der Bahn zum Planfeststellungs- abschnitt (PFA) 7 zwischen Hirschgarten und Erkner werden die festgesetzten Lärmschutzmaßnahmen – Lärmschutzwände – in den angrenzenden Wohngebieten bspw. an der Schöneicher Straße, am Wiesenrain einen Lärmschutz herstellen. Die baulichen Umsetzungen sind für 2017-2018 durch die Bahn geplant.

Fluglärm Derzeit ist die Lärmbelastung durch Flugverkehr in der BZR Friedrichshagen gering. Mit der vollständigen Inbetriebnahme des im Bau befindlichen Flughafens Berlin-Brandenburg international (BER) und den noch abschließend festzulegenden Flugrouten, sind ggf. weitere Belastungen nicht generell auszuschließen.

Bootslärm Sowohl vom Ausflugs-/ Freizeitschiffsverkehr auf Müggelspree und großem Müggelsee als auch von den zahlreichen Sportbooten geht nicht unerheblicher Lärm auf die Wohngebiete in Uferlage aus. Mit Intensivierung der Ausflugs- und Freizeitschifffahrt erhöht sich hier, zumindest temporär, die diesbezügliche Belastung.

Luftbelastung

Abbildung 16 - Verkehrsbedingte Luftbelastung im Straßenraum 2015 und 2020 – Auszug für BZR 17 – Friedrichshagen Quelle: Umweltatlas Berlin/ Verkehrsbedingte Luftbelastung im Straßenraum 2015 und 2020 (Umweltatlas)

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Entsprechend des Luftreinhalteplans Berlins 2011-2017 ist der Straßenverkehr der Hauptverursacher für Luftverunreinigungen in Berlin. Luftverunreinigungen betreffen vor allem Bereiche des übergeordneten Verkehrsnetzes Berlins. Die Karte der verkehrsbedingten Luftbelastung im Straßenraum 2015 und 2020 (Umweltatlas Berlin) stellt Indexwerte für die bestehende und prognostizierte verkehrsbedingte Luftbelastung dar. In Teilbereichen des Fürstenwalder Damms und des Müggelseedamms ergeben sich bezüglich der Luftschadstoffe PM10 (Feinstaub) und NO2 (Stickstoffdioxid) mäßige Belastungen. Für den Großteil der BZR wird nur eine geringe Belastung ausgewiesen.

Gewässerschutz Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) erfordert, für die Gewässer den guten ökologischen Zustand bzw. das gute ökologische Potenzial bis spätestens 2027 herzustellen. Im Bereich der Müggelspree (Abschnitt Dämeritzsee bis Spreetunnel) und des Großen Müggelsees werden diese gewässerbezogenen Entwicklungsziele aktuell nicht erreicht. Die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz hat ein flächenspezifisches Entwicklungskonzept zur Sicherung und Erreichung der gewässerbezogenen Umweltziele nach der WRRL und Natura 2000 (Netz an europäischen Schutzgebieten) für die Müggelspree zwischen Dämeritzsee und Müggelsee, inklusive des Großen und Kleinen Müggelsees und der Bänke erarbeitet. Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt in enger Abstimmung mit den naturschutzfachlichen und rechtlichen Vorgaben im Laufe der nächsten Jahre. Quelle: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/wasser/eg-wrrl/de/wrrl/richtlinie.shtml

Grundwasserschutz Folgende Schutzgebiete nach Wasserrecht sind in der BZR ausgewiesen: - Wasserschutzgebiete für das Wasserwerk Friedrichshagen

Im Wasserhaushaltsgesetz (WHG) ist die öffentliche Wasserversorgung als Aufgabe der Daseinsvorsorge festgeschrieben. Vor diesem Hintergrund wurde u. a. für das Wasserwerk Friedrichshagen eine Verordnung zur Festsetzung des jeweiligen Wasserschutzgebietes erlassen. (Wasserschutzgebietsverordnung Friedrichshagen) vom 31.08.1999 (GVBl. S.516). Fast die gesamte BZR befinden sich innerhalb von Trinkwasserschutzzonen des Wasserwerks Friedrichshagen.

Hochwasserschutz Seit dem 08.02.2013 gilt die vorläufige Sicherung der im Land Berlin gelegenen Überschwemmungsgebiete (veröffentlicht im Amtsblatt Nr. 4 vom 25.01.2013 S. 132; SenStadtUm III D) in Vorbereitung einer Festsetzung von Überschwemmungsgebieten für Müggelspree und Erpe. Damit sind konkrete Auswirkungen auf die in der BZR befindlichen Grundstücke hinsichtlich der Vereinbarkeit mit dem Wasserhaushaltsgesetz (§ 78 Abs. 1 WHG) verbunden – vor allem Einschränkungen bei der Errichtung baulicher Anlagen.

Fachliche Einschätzung des Stadtentwicklungsamtes Der Lärmbelastung durch den Schiffsverkehr (Ausflugs-/ Freizeit- und Sportboote) v. a. für die Wasserlagen kann planerisch nicht begegnet werden. Ordnungsrechtlich liegen die Zuständigkeiten auf Bundesebene bzw. bei der Wasserschutzpolizei. Im Zusammenhang mit Streckenausbauten der Bahn oder mit Straßenumbaumaßnahmen kann ein Lärmschutz für die betroffenen Wohnquartiere erreicht werden. Hinzu kämen verkehrsorganisatorische Maßnahmen (Verkehrslenkung, Geschwindigkeitsreduzierung, bauliche Maßnahmen- Belag-) und z. B. die Umsetzung geplanter Entwicklungen. Der erwarteten Lärmbelastung durch Flugverkehr nach der vollständigen Inbetriebnahme des im Bau befindlichen Flughafens Berlin-Brandenburg international (BER) kann nur durch konsequentes Einfordern umwelt- und gesundheitsverträglicher Anforderungen bei der Festlegung der Routen begegnet werden. Bei der Umsetzung der Anforderungen des Gewässer- und Hochwasserschutzes liegen die Zuständigkeiten sowohl bei der Senatsverwaltung als auch bei den Ordnungsbehörden im Bezirk. Hier muss ein Ausgleich der Interessenlagen durch den Bezirk moderiert werden.

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12. Förderprogramme und Projekte

Förderprogramme und Projekte Name Jahr Betrag Träger / Was Zuwendungsgeber Kiezkasse für die 2013 3.600 € Bezirksverordnetenversa Finanzielle Unterstützung für die Verwirklichung Bezirksregion 2014 3.500 € mmlung Treptow- kleiner Projekte in der Bezirksregion Friedrichshagen 2015 3.500 € Köpenick Berliner Bürgerbräu 2015 47.902 € Senatsverwaltung für Projektförderung Denkmalschutz: Teilabtragung GmbH Stadtentwicklung und und konservatorische bauliche Sicherung des Müggelseedamm 164 - Umwelt Schornsteins 166, 12587 Berlin Berliner Ruder-Club 2013 600 € Bezirksamt Treptow- Projektförderung Sport: Ägir e. V. 4.800 € Köpenick Kinder- und Jugendsport; Zukunftspreis Spreestraße 1, 12587 400 € Berlin 2014 5.040 € Berliner Ruder-Club 2013 879 € Senatsverwaltung für Projektförderung Sport: Ägir e. V. 2014 1.507 € Inneres und Sport Kosten für die Beschäftigung von Übungsleitern Spreestraße 1, 12587 2015 1.159 € Berlin Collage e.V. 2013 4.000 € Bezirksamt Treptow- Projektförderung Frauen: Myliusgarten 20, 12587 2014 4.000 € Köpenick Frauenkreativzentrum Berlin 2015 4.000 € Collage e.V. 2013 26.800 € Senatsverwaltung für Projektförderung Frauen: Myliusgarten 20, 12587 2014 36.499 € Arbeit, Integration und Frauenzentren - Erhalt des Berlin 2015 37.270 € Frauen Frauenkreativzentrums; Sozial- künstlerische Betreuung von Frauen in schwierigen Lebenslagen und höherem Lebensalter Friedrichshagener 2013 950 € Senatsverwaltung für Projektförderung Jugend: Kinderladen e.V. Bildung, Jugend und Starthilfe - Schaffung von Plätzen- Drachholzstr. 2, 12587 Wissenschaft Kitaausbauprogramm Berlin Friedrichshagener 2013 646 € Senatsverwaltung für Projektförderung Sport: Ruderverein Inneres und Sport Kosten für die Beschäftigung von Übungsleitern e. V. Hahns-Mühle 12, 12587 Berlin Förderverein der 2015 3.000 € Bezirksamt Treptow- Projektförderung Kultur: Müggelsee-Schule e. V. Köpenick Klangwelten - Weltklänge Aßmannstraße 63, 12587 Berlin Friedrichshagener 2013 646 € Senatsverwaltung für Projektförderung Sport: Ruderverein Inneres und Sport Kosten für die Beschäftigung von Übungsleitern e. V. Hahns-Mühle 12, 12587 Berlin Fußballclub 2013 464 € Senatsverwaltung für Projektförderung Sport: Friedrichshagener 2014 510 € Inneres und Sport Kosten für die Beschäftigung von Übungsleitern Wölfe e. V. 2015 512 € Am Goldmannpark 33, 12587 Berlin Gesundheitssportverein 2013 1.132 € Senatsverwaltung für Projektförderung Sport: Berlin Hirschgarten e. V. 2014 1.980 € Inneres und Sport Kosten für die Beschäftigung von Übungsleitern Bölschestr. 86, 12587 2015 858 € Berlin Integrationszentrum in 2013 38.689 € Bezirksamt Treptow- Projektförderung Soziales: Friedrichshagen e. V. 2014 41.580 € Köpenick Integration behinderter und nicht behinderter Scharnweberstr. 2, 2015 41.146 € Menschen über kreatives Gestalten 12587 Berlin Käpt'n Browser gGmbH 2014 500 € Bezirksamt Treptow- Projektförderung Jugend: Wilhelmstraße 52, Köpenick Kiezteam Friedrichshagen - Aufbau einer 10117 Berlin Fachbibliothek

Leadership Berlin - 2015 833 € Die/Der Beauftragte für Projektförderung Kirchen, Religions-, Netzwerk 5.410 € Kirchen, Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften: Verantwortung e. V. Weltanschauungs- Projekt "Meet2respect TandenTour"; Am Wiesenrain 11, gemeinschaften Projekt "Meet2respect Unterrichtsbesucher 12587 Berlin Pfeiffer e. V. 2013 497 € Bezirksamt Treptow- Projektförderung Kultur: Bölschestr. 69, 12587 2014 577 € Köpenick VIDEONALE: Kurzfilmfestival in Friedrichshagen Berlin 2015 515 €

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Name Jahr Betrag Träger / Was Zuwendungsgeber Schwimmclub Ostend 2013 403 € Senatsverwaltung für Projektförderung Sport: 1910 e. V. 2014 470 € Inneres und Sport Kosten für die Beschäftigung von Übungsleitern Dreiserstr. 18, 12587 2015 504 € Berlin Segel Club Wiking e. V. 2014 301 € Senatsverwaltung für Projektförderung Sport: Buttenstedtweg 26, Inneres und Sport Kosten für die Beschäftigung von Übungsleitern 12587 Berlin Spielhaus 2013 85.032 € Bezirksamt Treptow- Projektförderung Jugend: Friedrichshagen 2015 105.447 € Köpenick Spielhaus Friedrichshagen (Technische Jugendfreizeit- und Bildungsgesellschaft gGmbH) Wilhelmstraße 52, 10117 Berlin Technischer 2014 6.942 € Senatsverwaltung für Projektförderung Arbeit: Jugendbildungsverein in 7.019 € Arbeit, Integration und u. a. für Praxis e. V. 7.186 € Frauen Medienkompetenz für Schüler entwickeln und Stillerzeile 100, 12587 7.575 € stärken; Ausbildungsatlas; Energiesparinitiative; Berlin 23.006 € Medienkompetenz insbesondere für ältere 34.728 € Menschen; 47.301 € Bildung für Nachhaltigkeit / Technikinteresse wecken; METEUM-mobil, technische Kinder- und Jugendakademie des TJP e. V. Technischer 2015 2.974 € Senatsverwaltung für Projektförderung Arbeit: Jugendbildungsverein in 2.977 € Arbeit, Integration und u. a. für Praxis e. V. 8.879 € Frauen Medienkompetenz für Schüler entwickeln und Stillerzeile 100, 12587 16.684 € stärken; Ausbildungsatlas; Energiesparinitiative; Berlin 20.520 € METEUM-mobil, technische Kinder- und Jugendakademie des TJP e. V. Technischer 2016 26.726 € Senatsverwaltung für Projektförderung Arbeit: Jugendbildungsverein in 31.660 € Arbeit, Integration und u. a. für Praxis e. V. Frauen METEUM-mobil Stillerzeile 100, 12587 Berlin Technischer 2014 9.281 € Senatsverwaltung für Projektförderung Bildung: Jugendbildungsverein in 2015 10.007 € Bildung, Jugend und Praxislerngruppen Bölsche Schule/ Grünauer Praxis e. V. Wissenschaft Schule Stillerzeile 100, 12587 Berlin Technischer 2015 1.632 € Bezirksamt Treptow- Projektförderung Bildung: Jugendbildungsverein in Köpenick Projekt "Welttag der Wissenschaft" Praxis e. V. Stillerzeile 100, 12587 Berlin Technischer 2016 1.632,96 € Bezirksverordnetenversa BVV-Sondermittel für das Projekt: Jugendbildungsverein in mmlung Treptow- Welttag der Wissenschaft Praxis e. V. Köpenick Stillerzeile 100, 12587 Berlin Wulf Schwarz Metallbau 2014 45.620 € Senatsverwaltung für Projektförderung Wirtschaft: GmbH Wirtschaft, Technologie Investitionszuschuss im Rahmen der GRW Rahnsdorfer Str. 53, und Forschung 12587 Berlin Yachtclub Berlin- 2013 3.767 € Bezirksamt Treptow- Projektförderung Sport: Grünau e. V. 2015 1.667 € Köpenick Kinder- und Jugendsport Müggelseedamm 72, 12587 Berlin Yachtclub Berlin- 2013 891 € Senatsverwaltung für Projektförderung Sport: Grünau e. V. 2014 1.483 € Inneres und Sport u. a. für Kosten für die Beschäftigung von Müggelseedamm 72, 2014 5.000 € Übungsleitern; anteilige Finanzierung des 12587 Berlin 2015 1.492 € Spielbetriebes der Bundesliga; 2015 5.000 € Europameisterschaft in der Soling Klasse Bezirksamt Treptow- 2016 150.000 € Bundesministerium für Europäischer Fonds für regionale Entwicklung Köpenick Wirtschaft und Energie (EFRE) (2014–2020): Wirtschaftsförderung Standort-/Baustellenmarketing für die Bölschestraße um die Auswirkungen und negativen Folgen der Baustelle zu verringern; Kofinanzierung durch Bezirks-amt, Berliner Verkehrs- und Wasserbetriebe, BioCompany Quelle: Zuwendungsdatenbank der Senatsverwaltung für Finanzen 2013-2015

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Ausgewählt wurden Beträge und Programme aus der Zuwendungsdatenbank, die für BZR Friedrichshagen relevant sind. Die Übersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Quelle: https://www.berlin.de/sen/finanzen/service/zuwendungsdatenbank/

Laufende und geplante investive Maßnahmen Bezeichnung Betrag Programm Zeitraum / Bemerkungen Friedrichshagener Schule: 2.500.000 € Investitionsplanung 2013-2017 2016-2018 Neubau eines Mehrzweck/- Speiseraumes; Einbau eines Aufzuges in der Sporthalle Peter-Hille-Straße 7

Schule Stillerzeile 100: 7.400.000 € Investitionsplanung 2014-2018 Ab 2019 Umbau, Komplettsanierung und Erweiterung zur Wiedereröffnung des Grundschulstandortes Baumaßnahmen 4.457.000 € Investitionsplanung 2013-2017 Bis 2015 (Lärmschutzmaßnahmen): Investitionsplanung 2014-2018 Fürstenwalder Damm zwischen Müggelseedamm und Bölschestraße Umbau der Straße Am Wiesenrain 460.000 € Investitionsplanung 2013-2017 2016-2017 Investitionsplanung 2014-2018 Sanierung Spreetunnel 650.000 € Land Berlin 2015-2016 Umbau Straße Am Damm 525.000 € Investitionsplanung 2014-2018 Ab 2019 zwischen Schöneicher Straße einschließlich schmaler weg in Richtung S-Bahnhof Friedrichshagen Umbau Brösener Straße zwischen 180.000 € Investitionsplanung 2014-2018 Ab 2019 Schöneicher Straße und der Straße Am Damm Umbau Müllroser Straße zwischen 160.000 € Investitionsplanung 2014-2018 Ab 2019 Schöneicher Straße bis zur Straße Am Damm Ausbau Gilgenburger Straße 450.000 € Investitionsplanung 2014-2018 Quelle: Haushaltspläne 2012/2013; 2014/2015; 2016/2017; Investitionsplanung 2013-2017 und 2014-2018, Stellungnahmen der Fachämter Ausgewählt wurden laufende und geplante investive Maßnahmen aus der bezirklichen Investitionsplanung und den Haushaltsplänen sowie des Landes Berlin. Die Übersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Quelle: Investitionsplanung: https://www.berlin.de/sen/finanzen/haushalt/downloads/artikel.6296.php Haushaltspläne: https://www.berlin.de/sen/finanzen/haushalt/downloads/artikel.6885.php

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Bezirksregionenprofil

13. Partizipation: Strukturen der Bürgerbeteiligung und Akteursvernetzung (regional und überregional)

Abbildung 17 - Netzwerkkarte/ Akteure

Quelle: eigene Darstellung

Die BZR Friedrichshagen blickt auf eine lange Tradition als Wohn- und Wirkungsstätte von Künstlern, Literaten und engagierten Bürgerinnen und Bürgern zurück. Der 1890 gegründete Dichterkreis, weit über die Grenzen des Ortes am Großen Müggelsee bekannt, war Anziehungspunkt für zahlreiche Autoren, Künstler und politisch Engagierte, die sich hier trafen, diskutierten und zusammen arbeiteten. Friedrichshagen war nicht nur Mittelpunkt des literarischen Treibens, sondern auch der sozialen Bewegung. So wurde 1919 der Verein „Volkshochschule Friedrichshagen e. V.“ gegründet und es entstand in jenen Tagen die erste Volkshochschule in Cöpenick. Zur Wendezeit 1989/1990 bildeten engagierte Friedrichshagener/-innen einen „Runden Tisch“ aus dem im Mai 1990 der Bürgerverein Friedrichshagen e. V. hervorging. Mit seinem Wirken setzt sich der Verein für die Entwicklung des Ortes, für die Belange, Interessen und die Aufklärung der Bürger/-innen ein und fördert das kulturhistorische sowie ökologische Bewusstsein. Für die verschiedenen Bereiche haben sich Projekt- bzw. Initiativgruppen gebildet, die sich mit den aktuellen Themen befassen bspw. mit den Flugrouten des BER über der Müggelseeregion, dem Schutz vor Schienenverkehrslärm oder der Zukunft der Bibliothek. Die 1991 gegründete Werbegemeinschaft Friedrichshagen e. V. (WgF) sieht sich als Interessenvertretung der Unternehmer/-innen und Freiberufler/-innen Friedrichshagens. Gemeinsam handeln – so das Motto des Vereins – heißt für die WgF: die Region stärken, Friedrichshagen gestalten, Netzwerke bilden, miteinander kommunizieren, voneinander profitieren. Zu den jährlichen Höhepunkten zählt das 3-tägige Bölschefest. Im Rahmen des Bühnenprogramms macht eine Tombola auf Themen im Kiez aufmerksam bzw. werden gemeinnützige Projekte angeschoben und unterstützt.

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Bezirksregionenprofil

Ab 2016 trägt die WgF einen großen Anteil als Interessenvertretung bei der Begleitung der Prozesse der umfangreichen Bauarbeiten der Deutschen Bahn, der Berliner Wasserbetriebe, der Berliner Verkehrsbetriebe und des Bezirksamtes Treptow-Köpenick in der BZR. So organisierte sie mit dem Bezirksamt eine öffentliche Informationsveranstaltung, setzte sich für ein Baustellenmarketing ein und ist eine zuverlässige Partnerin im gesamten Kommunikationsprozess.

Seit 2004 begleiten gut ausgebildete ehrenamtliche Hospizhelfer/-innen des Ambulanten Hospizdienstes Friedrichshagen sterbende Menschen in ihrem letzten Lebensabschnitt. Unter der Regie von vier hauptamtlichen Koordinatorinnen/Koordinatoren sind inzwischen 91 ehrenamtlich arbeitende Hospizhelfer/-innen für das kostenlose Angebot der Sozialstiftung Köpenick im Seniorenzentrum und ambulant im angrenzenden Stadtgebiet bzw. in den östlichen Stadtrandgemeinden tätig.

Im Jahre 2013 kauften Friedrichshagener Bürger/-innen der gegründeten Rathaus Friedrichshagen Projekt GmbH & Co. KG vom Land Berlin mittels Erbbaurechtsvertrag das in der Bölschestraße gelegene Rathaus und pachteten das dazugehörige Grundstück. Das partizipative Finanzierungskonzept bindet Nutzer/-innen und Unterstützer/-innen in Mitbestimmung und Verantwortung. Zum Nutzungskonzept gehören die Vernetzung bürgerlichen, kommunalen und regionalen Engagements mit privatwirtschaftlich organisierten Dienstleistungsanbietern aus Kultur, Medien, Tourismus sowie sozialer Einrichtungen.

Die Vereinsgründung BürgerRathaus Friedrichshagen e. V. im November 2016 ist ein weiterer Baustein der konsequenten Weiterverfolgung der Pläne, das historische Rathaus Friedrichshagen künftig getreu dem Giebelspruch „Dem Wohle der Bürger“ zu nutzen.

Vor dem Hintergrund, welche Bedeutung in der Stadt Berlin dem Engagement und der politischen Beteiligung für Lebensqualität seitens der Bürgerschaft beigemessen wird, führte das Zentrum für zivilgesellschaftliche Entwicklung (zze) 2014 in Friedrichshagen ein Dialogforum zum Thema „Verantwortung für die Zukunft vor Ort“ durch. Die Kommission erhielt den Auftrag, Empfehlungen für ein Engagementsbericht zum Schwerpunkt „Demografischer Wandel und bürgerschaftliches Engagement: Der Beitrag des Engagements zur lokalen Entwicklung" zu erarbeiten. Im Ergebnis legt der Bericht konkrete Handlungsempfehlungen für die Politik und die Akteure der Zivilgesellschaft seit April 2016 vor. Nach Abstimmung im Bundeskabinett ist dieser dem Deutschen Bundestag übergeben (Ende 2016) und 2017 veröffentlicht worden: http://www.zweiterengagementbericht.de/

Von November 2015 bis August 2016 organisierte ein Netzwerk von Freiwilligen, der Kirchengemeinde, der Freiwilligen Feuerwehr, der AWO kurzfristig die Einrichtung einer Notunterkunft und die Unterstützung für geflüchtete Menschen in der BZR. Die daraus hervorgegangene Initiative „Friedrichshagen hilft“ und die Stephanus-Stiftung sind mit ihrem Engagement bei der Integration und Hilfe für Geflüchtete in Friedrichshagen weiter tätig. So wurden im September 2016 Räume im Hofhaus des Rathauses angemietet. Unter Trägerschaft der Stephanus-Stiftung entsteht hier ein Beratungs- und Begegnungsort für Zugewanderte und Anwohner/-innen. Gerade Ehrenamtliche sind es, die in diesem Bereich verstärkt aktiv sind und unterstützen, um Begegnung, Kennenlernen sowie Austausch zwischen den Kulturen und Sprachen zu ermöglichen.

Seit März 2017 findet einmal monatlich ein Stammtisch statt. Die Idee, einen unabhängigen, nicht in Vereinsstrukturen aufgehenden, aber regelmäßigen Austausch über Themen aus Friedrichshagen und Hirschgarten ins Leben zu rufen, verfestigte sich auf der Ortsteilkonferenz der Sozialraumorientierten Planungskoordination. Interessierte der BZR sind zu den monatlichen Treffen, die jeweils am letzten Mittwoch des Monats stattfinden, eingeladen.

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Bezirksregionenprofil

Akteure Name Kontakt Inhalte/Ziele Besonderheiten Ambulanter Leitende Koordinatorin - Begleitung von Sterbenden Hospizdienst Lydia Willing - Vorbereitungskurse zur Befähigung Friedrichshagen Sozialstiftung Köpenick zum Ehrenamt als Hospizhelfer/-in Werlseestraße 37, 12587 Berlin - Beratung zu Patientenverfügungen, Tel. (030) 6442513 Vorsorgevollmachten E-Mail: hospiz@sozialstiftung- - Kooperation mit Pflegediensten, koepenick.de Krankenhäusern, Palliativmedizinern

Arbeitskreis von Vorsitzender - Aktive Unterstützung, Mitarbeit und Verkehrsexperten Mathias Cygon Plattform in der Berliner Berlin - Brandenburg Tel. (030) 68406270 Verkehrssicherheitsarbeit e.V. E-Mail: [email protected] - Mitunterzeichner der Berliner Charta http://www.ave-experten.de für Verkehrssicherheit

Bürgerverein Vorsitzende - Förderung eines kulturhistorischen Friedrichshagen e.V. Dr. Sigrid Strachwitz und ökologischen Bewusstseins Rathaus Friedrichshagen - Einsetzen für die Entwicklung des Bölschestraße 87/88, 12587 Berlin Ortes sowie für die Interessen und die Tel. (030) 5352190 Aufklärung der Bürger/-innen E-Mail: - Förderung des Miteinanders, dass sich [email protected] Friedrichshagener Alteingesessene/ http://www.friedrichshagen.net/vereine/ Zugezogene und Gäste wohlfühlen buergerverein-friedrichshagen-ev.html

BürgerRathaus Vorsitzende - gemeinwohlorientierte, öffentliche - Modell für sozio- Friedrichshagen e.V. Ilona Dümchen Nutzung des historisches Rathauses ökonomische und Rathaus Friedrichshagen Friedrichshagen durch Bürger/innen kulturelle Bölschestraße 87/88, 12587 Berlin jedes Alters Umnutzung eines Tel. (0152) 02040170 - freiwilliges Engagement und aktive ortsteil- E-Mail: [email protected] Bürgerbeteiligung anregen prägenden www.rathaus- - Bereicherung des sozialen Gebäudes im friedrichshagen.de/buergerrathaus- Miteinanders und der kulturellen Vielfalt Denkmalschutz; friedrichshagen-e-v - Kooperationen mit Bürger/innen, - Aufwertung für Interessengruppen, Vereinen, die das Tourismus u. historische Rathaus als kulturelles, lokale Wirtschaft soziales und politisches Zentrum (Gewerbe) entwickeln wollen - Organisation von Veranstaltungen - Realisierung von Projekten in den Bereichen Kultur, Kunst, Bildung, bürgerschaftliches Engagement - Initiierung von und Beteiligung an Nachbarschaftsaktivitäten - Lokale u. regionale Potenziale sichtbar machen, vernetzen und Ressourcen zentral in Friedrichshagen bündeln

Das Hofhaus – Leitung Beratungs- und Begegnungsort für Anlaufstelle für Katja Schurig Zugewanderte und Anwohner/-innen; Bildung, Arbeit und Rathaus Friedrichshagen Anlaufstelle für Bildung, Arbeit und Begegnung Bölschestraße 87/88, 12587 Berlin Begegnung; Beratung zu sozialen und E-Mail: [email protected] asylrelevanten Themen; Unterstützung Tel. (0151) 40664703 beim Erwerb der deutschen Sprache, Informationsangebote zur deutschen Träger: Gesellschaft, Bildung, Arbeit und Stephanus-Stiftung Alltagsthemen; Angebote werden von www.stephanus.org Übersetzern begleitet.; Schulung der Ehrenamtlichen

Evangelische Kirchenbüro - Gottesdienste, Arbeit in Kirchengemeinde Bölschestraße 27-30, 12587 Berlin Gemeindekreisen und –gruppen, Friedrichshagen Tel. (030) 6455730 zahlreiche kirchenmusikalische E-Mail: [email protected] Aktivitäten und Veranstaltungen www.christophorus-kirche.de - Kinder und Jugendarbeit

Festival „getrommelt Initiatorinnen: - kleines und inspirierendes Festival Findet einmal und gepfiffen“ Monika Kleiner, Isabella Drischel - mit Kunst nach außen treten, einladen, jährlich statt Tel. (030) 88550437 andere überraschen E-Mail: - Gastgeber sein, Höfe, Gärten, getrommeltundgepfiffen@friedrichshag Pavillons öffnen en.net www.getrommelt-und-

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Name Kontakt Inhalte/Ziele Besonderheiten gepfiffen.friedrichshagen.net/idee.html Friedrichshagen hilft Sebastian Grytzka - Netzwerk von Ehrenamtlichen zur Helferinitiative Tel. (0151)18820635 Unterstützung für Flüchtlinge, [email protected] Zugewanderte

Friedrichshagen Redaktion: - Zeitung für die BZR konkret Christian Kielmann - erscheint monatlich E-Mail: - Publikation und Information zu [email protected] Themen, Menschen der BZR www.friedrichshagen-konkret.net

Friedrichshagener Bölschestraße 87/88, 12587 Berlin - überparteiliches und unabhängiges Bürgerinitiative (FBI) Tel. (0157) 84662632 Bündnis E-Mail: [email protected] - Projektgruppe des Bürgervereins www.fbi-berlin.org Friedrichshagen e. V. - Organisation von Aktionen gegen BER-Überflüge über der Müggelseeregion - Mitglied des Bündnisses „Südost“ und des Aktionsbündnis Berlin-Brandenburg (ABB)

Friedrichshagener Schirmbüro: - Online-Plattform der BZR Schirm im Rathaus Friedrichshagen – - Publikation und Information zu den Bölschestraße 87, 12587 Themen, Menschen und Einrichtungen Friedrichshagen der BZR Tel. (030) 25747001 E-Mail: [email protected] www.friedrichshagen.net

Initiativgruppe BIBER BIBER, c/o Antiquariat Brandel - setzt sich für die Zukunft der Bibliothek (Bibliotheken erhalten) Scharnweberstraße 59, 12587 Berlin in Friedrichshagen ein Tel. (0176) 38853812 - Organisation von öffentlichen E-Mail: [email protected] Lesungen

Gewählte Kiezpaten E-Mail: - Stärkung der Partizipation der Jährlich: der kiezkasse-friedrichshagen@ba- Bewohnerschaft bei der Gestaltung des - 2013-2017 Bezirksverordneten- tk.berlin.de Kiezes 3.500 € versammlung (BVV) https://www.berlin.de/ba-treptow- - ab 2018 Treptow-Köpenick koepenick/aktuelles/buergerbeteiligung/ 6.900 € kiezkassen/ Verwendung wird in Bürger- versammlung abgestimmt Kiezteam Jugendamt/ Regionaler sozialer Dienst: - begleitet durch das Jugendamt vereint Friedrichshagen Kontakt: hier unterschiedliche Träger als Anett Schmieder-Rüttgers regionales Netzwerk zur präventiven anett.schmieder-ruettgers@ba- Arbeit im Kinderschutz und zur tk.berlin.de Unterstützung benachteiligter Kinder und Jugendlicher

Lotsenteam der Sternenfischer - Engagementförderung vor Ort Sternenfischer Projekt Koordinatorin - durch Beratung der Sternenlotsen zu Manja Harm Engagement Tel. (030) 24358576 - erste Ansprechpartner/-innen für E-Mail: [email protected] interessierte Bürger/-innen und gemeinnützige Einrichtungen

Netzwerk Am Schlossberg 1, 12559 Berlin - das Netzwerk unterstützt Leben im Kiez (LIK) Tel.: (030) 31989024 selbstbestimmtes Leben im Alter E-Mail: [email protected] - ehrenamtliche Helfer/innen arbeiten www.lebenimkiez.de hier eng mit professionellen Anbietern sozialer und medizinischer Dienstleistungen zusammen

Regionalkoordination Regionalkoordinatorin: - Ansprechpartnerin in der BZR Sozialraumorientierte Sylvia Nietzold - bietet Plattform zur Vernetzung, Planungskoordination Tel. (030) 90297-2220 Teilhabe und zum Austausch Treptow-Köpenick E-Mail: [email protected] - Begleitung fachübergreifender (SPK) [email protected] Themen und von Initiativen vor Ort www.berlin.de/tk-spk

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Name Kontakt Inhalte/Ziele Besonderheiten Sozialkommission Kiezklub Vital - ehrenamtliche Arbeit im sozialen (Soko) Leitung: Bereich und persönliche Kontakte Frau Pankiewicz - Vermittlung in Fragen des sozialen Myliusgarten 20, 12587 Berlin Bedarfs, persönliche Hilfeleistungen Tel.: (030) 90297 3610 - Informationen über soziale Angebote und Förderung der Teilnahme am Amt für Soziales öffentlichen Leben. Tel.: (030) 90297-6084 [email protected]

Stammtisch Kontakt: - Stärkung der Kommunikation Friedrichshagen/ E-Mail: stammtisch@mein- - Austausch zwischen Interessierten zu Hirschgarten friedrichshagen.de Themen der BZR

Verkehrsclub Projektkoordination: - setzt sich aktiv für eine umwelt- und Deutschland, Wolfgang Plantholt sozialverträgliche Mobilität u.a. in Berlin Landesverband Tel. (030) 4463664 ein Nordost e.V. (VCD E-Mail: wolfgang.plantholt@vcd- - dabei stehen vor allem der Fuß-, Rad- Nordost) nordost.de und Bahnverkehr, der ÖPNV sowie www.vcd-nordost.de neue Konzepte im Mittelpunkt

Werbegemeinschaft Vorsitzender: - Wahrnehmung und Förderung der Friedrichshagen e. V. Mehmet Kucak werblichen Interessen (WgF) Geschäftsführung: - gemeinschaftliche Werbung, Regina Menzel Organisation von Veranstaltungen, c/o Theaterkasse am Markt Straßenfeste sowie durch Publikationen (Geschäftsstelle) - betreibt Theaterkasse am Marktplatz Bölschestraße 110, 12587 Berlin - Organisation des Bölschefestes Tel. (030) 42099207 - Mitwirkung beim partizipativen E-Mail: post@werbegemeinschaft- Baustellenmarketing friedrichshagen.de www.werbegemeinschaft- friedrichshagen.de

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14. Kernthemen der Bezirksregion

14.1. Potentiale und Herausforderungen

Entwicklung der Einwohner/-innen und Demografie Potenziale Herausforderungen

Stetiger Anstieg der EW-Zahl um mehr als 6,5 % in - Vorhalten einer zeitnah erweiterten Infrastruktur für den letzten 10 Jahren (2006 bis 2016) unterschiedliche Zielgruppen - Nutzung der Wohnraumpotentiale in Verbindung mit städtebaulichen Verträgen zum Erhalt einer sozialgerechten Mischung und zur Schaffung von generations-übergreifenden Infrastrukturen für Wohnen und Freizeit (Wohnumfeld, Kita, Schule)

Deutliche Zunahme der absoluten EW-Zahl der - Bedarf an schulischen Einrichtungen sichern Altersgruppe der 6- bis 15-Jährigen mit über 15 % und - Angebotsstrukturen für Bildung, Berufsorientierung- der 15- bis 18-Jährigen gegenüber von vor 5 Jahren und Ausbildung weiterentwickeln - Freizeitangebote insbesondere für die Altersgruppe der Jugendlichen vorhalten Deutliche Zunahme der absoluten EW-Zahl der - Beim Kernindikator B2 (Anteil 65-Jähriger und Älterer Altersgruppe der über 80-Jährigen mit fast 50 % an allen EW) wird hohe Aufmerksamkeit empfohlen! gegenüber von vor 5 Jahren - Unterstützung bei der Schaffung von altersgerechtem Wohnraum bzw. alternativen Wohnformen - Förderung der Mobilität durch Barrierefreiheit im öffentlichen Raum - wohnortnahe ambulante haus- und fachärztliche Versorgung sichern - Sicherung einer bedarfsgerechten gesundheitlichen Versorgung - Förderung von Freizeitaktivitäten und Bewegungsangeboten insbesondere für Alte und Älteste

Ausgeglichenheit der Geschlechterverteilung in allen - Entwicklung von Unterstützungs- und Hilfeangeboten Altersgruppen zur Stärkung gesellschaftlich benachteiligter Frauen Wanderungsgewinn von 1,4 % (255) in der BZR - den wachsenden Bedarf, begründet durch den Wanderungsgewinn in der BZR, durch wohnortnahe, familiengerechte und abgestimmte Angebote sichern - die Ausstattung des Wohnumfeldes (z. B. Grün-, Frei- und Spielflächen) durch wohnortnahe, familien- und generationsgerechte Angebote verbessern - die im PLR Hirschgarten fehlende Infrastruktur für Freizeit, durch ein attraktives, familien- und generationengerechtes Wohnumfeld aufwerten - den wachsenden Bedarf, begründet im höheren Anteil an Zuzügen im PLR Hirschgarten, durch eine entsprechende soziale Infrastruktur (Kindergärten, Schulen etc.) sichern - Entwicklung von Angeboten für den größer werdenden Bevölkerungsanteil der Zuwanderer/-innen für Bedarfe in den Bereichen Wohnen, Bildung, Schule, Berufseinstieg und Gesundheit

Formulierung von Leitlinien des Bezirksamtes zur - Die Leitlinien in den verschiedenen Umsetzung der UN Behindertenrechtskonvention in Verwaltungsbereichen als gemeinsames Treptow-Köpenick bis 2020 übergreifendes Handlungskonzept verstehen. - Entwicklung von fachübergreifenden Strategien für die Schwerpunktthemen der BZR

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Soziale Situation Potenziale Herausforderungen

Geringe Arbeitslosigkeit der unter 25-Jährigen sowie - positiven Trend beibehalten der 15- bis unter 65-Jährigen nach dem SGB II und III (Es kann von der Vermutung ausgegangen werden, dass im PLR Bölschestraße ein relativ hoher Anteil von Selbstständigen, Beamten u. ä. Berufsgruppen leben) Geringe Transferleistungsabhängigkeit Für den Kernindikator E7 (Anteil der alleinerziehenden Bedarfsgemeinschaften (BG) an BG mit Kindern nach SGB II) wird hohe Aufmerksamkeit empfohlen! - Gezielte Angebote für Alleinerziehende und ihre Kinder etablieren - mit geeigneten Kooperationspartnern Förderprogramme akquirieren Geringe Altersarmut - gesellschaftliche Teilhabe in Wohnortnähe ermöglichen und vorhandene Angebote sichern - insbesondere Altersarmut bei Frauen im Blick behalten

Hoher Anteil der betreuten Kinder in öffentlich - zeitlich flexibel gestaltete Freizeitangebote in geförderten Kitas und hoher Anteil mit einer Wohnortnähe insbesondere für Berufstätige mit ihren Kitabesuchsdauer von über 2 Jahren in der BZR Kindern ausbauen

Soziale Infrastruktur Potenziale Herausforderungen

Vielfältige Betreuungsangebote mit insgesamt 13 - Optimierung zielgruppenorientierter Angebote Kindertagesstätten in unterschiedlichen - Schaffung inklusiver und interkultureller Trägerschaften Betreuungsangebote - Erhalt der Vielfalt der Trägerlandschaft mit seinen individuellen Konzepten

Vielfältige Schullandschaft vom Grundschul- bis zum - Ausbau der Schulplätze im Grundschulbereich durch Sekundarbereich Aktivierung des Standortes Stillerzeile - behindertengerechter Ausbau der vorhandenen Schulstandorte und Erweiterung der Förderangebote an Regelschulen, um allen Schülerinnen/Schülern eine gleichberechtigte Teilhabe zu ermöglichen

Vielfältige Freizeit- bzw. Bildungsangebote für Kinder - Freizeitangebote insbesondere für die Altersgruppe und Jugendliche der Jugendlichen ausbauen - in der BZR einen Standort für die Lern- und Erfinderwerkstätten sichern

Historisch gewachsene Bildungs-, Kunst- und - Sicherung einer ganzheitlichen Bildungs- und Kulturlandschaft Kulturarbeit sowie Förderung eines sozio-kulturellen Zentrums in der BZR über Kooperationen mit geeigneten Partnerschaften

Etablierter KIEZKLUB Vital mit einem vielfältigen - Etablieren insbesondere von sozio-kulturellen Angebot generationsübergreifenden Angeboten

Seniorenzentrum mit Service-Wohnen und stationäre - Ausbau von Kooperationen in die BZR mit dem Ziel Pflege für ältere und pflegebedürftige Menschen einer gemeinsamen Umsetzung der Ziele und Maßnahmen aus dem Demografiekonzept des Bezirkes Treptow-Köpenick

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Stadträumliche/ städtebauliche Einordnung und Wohnsituation Potenziale Herausforderungen

Kurz-, mittel- und langfristige Wohnbaupotentiale mit - Erhalt einer sozialgerechten Mischung durch planungsrechtlicher Sicherung Schaffung mietgebundenen Wohnraums - Sicherung von geeignetem Wohnraum für Familien, barrierefreien Angeboten und altersgerechten Wohnen oder Wohngemeinschaften über städtebauliche Verträge - Schaffung entsprechender sozialer und grüner Infrastruktur Gemischte Eigentümerstruktur im Wohnungsbestand - bezahlbaren Wohnraum erhalten und damit den mit genossenschaftlichen und landeseigenen Verbleib und den Zuzug einkommensschwacher Beständen Bevölkerungs-gruppen sichern

Einzigartige Struktur der BZR mit seinen traditionell - barrierefreie Gestaltung für eine generationsgerechte gewachsenen und zukünftigen Wohnortlagen Mobilität im öffentlichen Raum (Plätze, Sport-, Spiel- und Grünanlagen) - adäquate Ausstattung mit öffentlichen Toiletten bzw. deren barrierefreier Zugänglichkeit - ausreichendes Angebot an öffentlichen Sitzmöbeln vorhalten

Vielfältige Grün- und Freiflächen - wohnortnahe öffentliche Grünflächen erhalten und qualifizieren - wohnortnahe öffentliche Spielplatzfläche im PLR Hirschgarten entwickeln - Möglichkeiten zum Urbanen Gärtnern fördern

Gute verkehrliche Erschließung der BZR bzw. - barrierefreie Gestaltung für eine generationsgerechte Anbindung über S-Bahn, Tram und Mobilität im Straßenraum (Fußgängerquerungen, Geh- Straßeninfrastruktur und Radwege) - angemessene Parkplatz- und Radwegesituation im Verkehrsgeschehen, insbesondere in und um die Bölschestraße, integrieren - Umsetzung der Maßnahmen des bezirklichen Radwegekonzeptes zur Optimierung einer fahrradfreundlichen Infrastruktur

Herausragende naturräumliche Ausstattung in - Stärkung der Erlebbarkeit der Gewässerufer bei Wohnnähe gleichzeitiger Sicherung der Grünverbindungen und vorhandener Biotope -Verbesserung und Sicherung der Erreichbarkeit der Landschaft - Schutz sensibler Bereiche vor Übernutzung

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Wirtschaftliche Situation Potenziale Herausforderungen

Die Bölschestraße als attraktives Ortsteilzentrum und - Etablierung eines Standortmarketings in Form eines vitales Einkaufszentrum von wirtschaftlicher, partizipativen Baustellenmarketings über Fördermittel überregionaler und touristischer Bedeutung (WdM) - die Zielgruppe der Einzelhändler/-innen gilt es bei den umfangreichen Bauarbeiten in der Bölschestraße in den Blick zu nehmen und sie vor den negativen Auswirkungen zu bewahren - Erarbeitung eines Konzeptes für ein abgestimmtes Erscheinungsbild in der Bölschestraße durch Kooperation mit geeigneten Partnerinnen/Partnern

Traditionsreiche, attraktive und zugleich erholsame - Erarbeiten eines touristischen Leitsystems zur Tourismusregion Orientierung und Sichtbarkeit der touristischen Infrastruktur - Balance zwischen Umweltverträglichkeit und touristischer Angebote berücksichtigen - Schaffen von barrierefreien Zugängen im Tourismusbereich - alternative Finanzierungsmöglichkeit um bspw. Ordnung und Sauberkeit herzustellen

Herausragende naturräumliche Ausstattung - Umsetzung der Tourismusstrategie Treptow- Köpenick 2015-2020 für Freizeit, Sport und Erholung unter Berücksichtigung der gewässer- und naturschutzbezogenen Umweltziele zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume für wildlebende Tiere und Pflanzen

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Partizipation/ Bürgerschaftliches Engagement Potenziale Herausforderungen

Historisch gewachsene vielfältige Vernetzungsstruktur - thematische Bündelung der Interessen und der Bürgerschaft und Akteure für gemeinsame Verknüpfung der vielfältigen Standortaktivitäten Partizipation und erfolgreiche Bürgerbeteiligung - Gründung eines „Stammtisches“ als themenübergreifendes Netzwerk und zur Umsetzung effektiver Beteiligungsformen - Engagement insbesondere von Frauen für Frauen erhalten und stärken

Aktive Gemeinwesenarbeit der Evangelischen - Nachbarschaftshilfe und solidarisches Handeln für Kirchengemeinde und der Stephanus-Stiftung neue Themenfelder bei der Integration und Inklusion als Kernkompetenz nutzen und weiter ausbauen

Vielfältige Medienlandschaft mit der Online-Plattform - ortseigene Medienvielfalt durch Aktualität und „Friedrichshagener Schirm“ und der Zeitung regelmäßiges Erscheinen fördern und sichern „Friedrichshagen konkret“

Das Friedrichshagener Kiezteam als regionales - Angebote vor Ort für Kinder und Jugendliche bei Netzwerk zur präventiven Arbeit im Kinderschutz häuslichen Problemsituationen entwickeln - Kinder- und Jugendpartizipation entwickeln

BIBER als Initiative des Bürgervereins e. V. zum Erhalt - Wunsch nach Erhalt der Johannes-Bobrowski- der Johannes-Bobrowski-Bibliothek Bibliothek gerecht werden - gezielte Einbindung von bürgerschaftlichem Engagement zum Erhalt der Angebote

Profilierung des Vereins BürgerRathaus e. V., um das - Unterstützung der sozio-kulturellen Arbeit und der Rathaus Friedrichshagen als partizipatives Zentrum für vielfältigen Ideen des Vereins BürgerRathaus Kultur, Bildung, Soziales, Tourismus, Wirtschaft und Friedrichshagen durch Fördermittelakquise (z. B. LSK, Kommunikation in Friedrichshagen zu etablieren PEB, FEIN) zur Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements, lebenslangen Lernens, kultureller Bildung und kreativer Teilhabeprojekte - Vernetzung im Kontext von Stadtentwicklung und Entwicklung von neuen Stadtgesellschaften/ Nachbarschaften - Förderung und Beteiligung am Bürger/-innen-Dialog (Politik-Verwaltung-Wirtschaft-Zivilgesellschaft) - Unterstützung des Vereins in dem Bestreben, das Gebäudeensemble Rathaus Friedrichshagen zu einem soziokulturellen Ort in der BZR zu entwickeln

Werbegemeinschaft als Interessenvertretung der - gezielt in Partizipationsprozesse rechtzeitig Unternehmer/-innen und Freiberufler/-innen einbeziehen Friedrichshagens - Kommunikation durch geeignete Gremien fördern - Transparenz fördern

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14.2. Ergebnisse aus der Ortsteilkonferenz

Am 7. Juni 2016 fand in der Wilhelm-Bölsche-Schule die Ortsteilkonferenz „Friedrichshagen/Hirschgarten sind gefragt.“ statt. Im Vorfeld tauschten sich bereits aktive und interessierte Bürger/-innen in zwei Netzwerkrunden zu Themen, Bedarfen und Möglichkeiten der Bezirksregion aus. Gemeinsam mit der Regionalkoordination erarbeiteten sie einen Themenspeicher und bereiteten in einem dritten Treffen die Ortsteilkonferenz vor. Mehr als 95 Interessierte waren bei der Konferenz dabei. Die Anwesenden wurden über die soziale, demografische und regionale Entwicklung des Ortsteils informiert und tauschten sich in drei Gesprächsforen und einer Projektbörse über Ideen, Herausforderungen und gemeinsame Potentiale Friedrichshagens und Hirschgartens aus. Die Gesprächsrunden wurden u. a. von aktiven Bürgern begleitet bzw. moderiert.

Detaillierte Informationen zum Gesamtprozess sind auf der Internetseite der Sozialraumorientierten Planungskoordination unter der BZR Friedrichshagen zu finden: http://www.berlin.de/ba-treptow-koepenick/politik-und-verwaltung/service-und- organisationseinheiten/sozialraumorientierte-planungskoordination/artikel.101958.php

Dokumentation zur Ortsteilkonferenz mit Themenspeicher: http://www.berlin.de/ba-treptow-koepenick/_assets/aemter-und-se/spk/bzr17- friedrichshagen/dokumentation_otk_07-06-16.pdf

Forum I: Stadträumliche/städte-bauliche Infrastruktur und Wohnen Themenspeicher Diskussionsschwerpunkte/ Verabredungen

Attraktivität des öffentlichen Raums für Jung und Weitere Bedarfe wurden eingebracht: Alt - ein Erweiterungsbau für die Bobrowski-Bibliothek - Erhalt und Entwicklung öffentlicher Uferzugänge - eingezäunter Hundeauslaufplatz - mehr Spielplätze bzw. Erhalt der Bestehenden - Bürgeramt für Friedrichshagen - Generationsübergreifender Outdoor-Platz - Bänke in der Bölschestraße Kontroverse Diskussion zu folgenden Themen: - Erhalt und Pflege öffentlicher Grünbereiche Bezahlbares Wohnen für Jung und Alt - Attraktivität des öffentlichen Raums für Jung und Alt - kein Verkauf von öffentlichem Grund an private - planungsrechtliche Bebauung Investoren - Denkmalschutz - Erhaltung des harmonischen Wachsens von Alt und Neu - keine weiteren Eigentumswohnungskomplexe an Uferzugänge bzw. „Luxus“-Wohnen - Gemeinschaftliches Wohnen, Generationswohnen

Planungsrechtliche Bebauung, Bebauungsplan anstreben - Dichte, Geschosse, Flächen, Nutzung - Keine Hochhäuser - Wachsen von Alt/Neu - Transparenz über öffentliche Freiflächen und Gebäude

Denkmalschutz bzw. Erhaltung denkmal- geschützter Anlagen - historisch gewachsene Einmaligkeit in Berlin - historischen Charakter von Alt-Hirschgarten

Gewässerschutz umsetzen

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Forum II: Verkehr und Mobilität Themenspeicher Diskussionsschwerpunkte/ Verabredungen

Verkehrssicherheit für Jung und Alt Ergänzung des Themenspeichers: - Schulwegsicherung - Informationen zum Umbau der Bölschestraße - Errichtung einer Bedarfsampel für den Bereich - Struktur der Rahnsdorfer Straße Fürstenwalder Damm/ - Parkplätze im Bereich Hirschgarten- überregionale Ahornallee Radwege z. B. zum S-Bahnhof Köpenick

Verbesserung der Parkplatzsituation Pro- und Kontra-Diskussion zu folgenden - Zentrale Parkplatzfläche Themenschwerpunkten: - Kaiser’s Parkplatz aufstocken - Präsenz von Kontrollen des fließenden und ruhenden Verkehrssicherheit für Jung und Alt Verkehrs - Zuständigkeit liegt bei der Verkehrslenkung Berlin und dem Bezirk Entwicklung einer fahrradfreundlichen Infrastruktur - komplexe Straßensituation stellt Jung und Alt vor - Fahrradweg Müggelseedamm große Herausforderungen - Mehr Fahrräder – weniger Autos - Schwerpunkt ist die Schulwegsicherung für die - Hinweisschild für Stellplätze Fahrräder am S-Bahnhof Schüler/-innen der fünf Schulen in der BZR Friedrichshagen - bestehende Ampelanlage verlegen, um die Situation bspw. am Fürstenwalder Damm zu entspannen Barrierefreiheit im öffentlichen Raum - geringe Kapazität für dringend benötigte - Gut begehbare Straßen und Gehwege Parkplatzflächen. - Mobilität für Mobilitätseingeschränkte schaffen - Unsicherheit im Straßenverkehr nimmt durch - Barrierefreie Tram 61 parkplatzsuchenden Verkehr zu - Barrierefreiheit beim S-Bahnhof Hirschgarten - Lösungsvarianten zur Erhöhung der Sicherheit für alle schaffen Verkehrsteilnehmer, können die verschiedenen - Barrierefreie Querung beim Spreetunnel Maßnahmen des Berliner Verkehrssicherheits- ermöglichen; Einrichtung einer Fähre programms auch für die sog. Pendler sein - Bessere Straßenbeleuchtung in Hirschgarten - einen „Runden Tisch“ als Austauschplattform organisieren Runder Tisch für Verkehr und Mobilität Barrierefreiheit im öffentlichen Raum - aufgrund des demografischen Wandels und dem Bedürfnis nach Mobilität im Alter ist die Barrierefreiheit im Ortsteil ein wichtiges Thema - wichtigste Partnerin zur Unterstützung ist die Behindertenbeauftragte des Bezirksamtes - Information, Austausch und Vernetzung zu aktuellen Bedarfen des Ortsteils z. B. Mobilitätshilfe für den Spreetunnel - Befragung von Experten - mögliche Förderprogramme ermittelt werden - als Kontra-Argumente wurden die vielen Kopfsteinpflaster im öffentlichen Straßenraum und der Denkmalschutz, wie auch beim Spreetunnel angeführt - einen „Runden Tisch“ als Austauschplattform organisieren

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Forum III: Wirtschaft und Tourismus Themenspeicher Diskussionsschwerpunkte/ Verabredungen

Erhöhung der Attraktivität der Bölschestraße als Pro- und Kontra-Diskussion zu folgenden Ortsteilzentrum Themenschwerpunkten: - Erarbeitung einheitlicher Leitlinien für ein abgestimmtes Erscheinungsbild Touristische Infrastruktur - Konzept für innovative Straßenmöbel erarbeiten und - touristische Infrastruktur über ein Leitsystem „Sichtbar auf Umsetzbarkeit prüfen machen!“ - Wegweiser bzw. ein einheitliches Leitsystem - Zeigen der touristischen Leuchttürmen, entwickeln Ausflugsmöglichkeiten und eine gastronomische Infrastruktur, statt Massentourismus Schaffung einer Immobilien- und - Tourismusverein stärken Standortgemeinschaft (nach dem Berliner - Verbesserung des Wassertourismus mit Immobilien- und Standortgemeinschaft-Gesetz) Anlegestellen, Erhalt der Fahrrinnen, Müggelseetour - zur Stärkung der Attraktivität des Ortsteilzentrums mit Halt in Friedrichshagen und Anschluss an die Friedrichshagen Innenstadt kontra „Partyboote“ - Unterkunftskapazitäten kontra Ferienwohnungsverlust Erlebbarkeit traditioneller Naherholungsgebiete bei - barrierefreie Zugänge gleichzeitiger Balance zwischen - Toilettenanlagen, Sauberkeit in Grünanlagen bspw. Umweltverträglichkeit und touristischer Angebote über Projekt der Berliner Stadtreinigung (BSR) - Touristische Infrastruktur weiterentwickeln, ausbauen - Ausnahmeregelung für Geschäftsöffnungszeiten und attraktiver vermarkten - alternative Finanzierungsmöglichkeiten bspw. Kurtaxe

Niveauvolles Marktgeschehen durch Erarbeitung Erhalt und Erhöhung der Attraktivität einer Konzeption - einheitliches Erscheinungsbild im öffentlichen Raum - Trödelmarkt vom Bahnhofsplatz auf Markplatz - dazu Erhaltungssatzung überarbeiten verlegen - Erhalt und Erweiterung von öffentlichen Uferzugängen - Fahrradfahren befördern - barrierefreie Querung am Spreetunnel bspw. mit einer Fähre; Zuständigkeit liegt bei der Senatsverwaltung - Aussetzung des Verbotes für Ferienwohnungen für Randgebiete - die Erhöhung der Attraktivität hat die die Zunahme der Touristenzahlen, von Müll und Stau zur Folge

Projektbörse: Sozio-kulturelle Angebote, Kommunikation und Vernetzung Themenspeicher Diskussionsschwerpunkte/ Verabredungen

- Gründung eines Fördervereins für den Bölsche- Ergänzung des Themenspeichers: Garten - interkulturelles Café Generations- und themenübergreifendes - Raum für Kunst, Ausstellung/Galerie Begegnungsprojekt an der Wilhelm-Bölsche-Schule - Kultur- und Sportfestival - Stammtisch: Information und Austausch zu Themen - Marktplatz als populäres Begegnungszentrum des Ortsteils vielfältiger Gestalten (Konzept) - Wohntisch 2016 für gemeinschaftliches bzw. - - Konzept zur Gestaltung des Kurparks Generationenwohnen Vorstellung folgender Projekte: - Rathaus für die Bürger: Gründung eines - Gründung eines Fördervereins für den Bölschegarten Fördervereins - Stammtisch für Friedrichshagen/Hirschgarten - Friedrichshagener Schirm: Informations- und - Wohntisch für Serviceportal vor Ort generationsübergreifendes/gemeinschaftliches - Outdoor-Platz (Jugend und Senioren) Wohnen mit Standortsuche und Austausch - Senkgarten im Kurpark erhalten und ausbauen - Mitstreiter/-innen für den Förderverein für das - Ortsteilfest: Zusammenwachsen Friedrichshagen und Rathaus Friedrichshagen Hirschgarten - Mitstreiter/-innen für den Friedrichshagener Schirm - Sammlung historischer Materialien zu Hirschgarten

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15. Kernindikatoren

Planungs- Planungs- Bezirk 09 LOR-Bezirksregion Aufmerksam- raum 01 raum 02 Treptow- Berlin Friedrichshagen Hirschgarten Bölschestraße Köpenick keitsstufe Indikator Zeitbezug Veränderung Veränderung ( Einheit ) (t) Indikator- Indikator- Indikator- des des Indikator- Indikator- wert wert wert Indikatoren- Indikatoren- wert wert (t) (t) (t) wertes wertes (t) (t) Bezirk Berlin zu (t-1) zu (t-5)

Attraktivität als Wohnort A1 Anteil der Einwohner¹ in einfacher Wohnlage² (%) 2015-12-31 – 0,4 0,3 – 0,0 – 21,2 40,4   A2 Anteil der Einwohner¹ in mittlerer Wohnlage² (%) 2015-12-31 91,5 53,4 61,0 – 4,0 – 3,9 72,3 43,2 A3 Anteil der Einwohner¹ in guter Wohnlage² (%) 2015-12-31 8,5 45,7 38,2 4,9 4,5 6,1 16,3 A4 Öffentliche Grünanlage³ – Relation der Fläche 2015-12-31 63,2 11,9 22,1 0,3 • 18,7 17,0 (qm je Einwohner) A5 Öffentliche Spielplätze⁴– Relation der Fläche 2015-12-31 0,2 0,5 0,4 – 0,0 – 0,0 0,6 0,6   (qm je Einwohner) A6 Anteil der betreuten Kinder (Wohnort Kind) in 2015-12-31 • • 77,8 3,1 5,0 72,7 67,2   öffentlich geförderter Kindertagesbetreuung an Kindern unter 6 Jahren⁵ (%) A7 Relation Plätze in Jugendfreizeiteinrichtungen zu 2015-12-31 • • 5,8 – 0,2 • 9,1 6,7 Ø Ø Kindern und Jugendlichen im Alter 6 bis unter 25 Jahren A8 Kiezbezogene Straftaten (je 100 000 Einwohner) 2015 1 257 1 030 1 075 – 496 – 1 1 913 2 869   Ausgewogenheit der demografischen Struktur B1 Anteil unter 18-Jähriger an allen Einwohnern (%) 2015-12-31 11,5 15,0 14,3 – 0,0 1,5 14,6 15,4 Ø Ø B2 Anteil 65-Jähriger und Älterer an allen 2015-12-31 34,2 31,2 31,8 – 0,2 – 1,2 23,2 19,1   Einwohnern (%) B3 Anteil unter 18-Jähriger mit Migrationshintergrund 2015-12-31 8,7 10,0 9,8 0,5 • 19,8 47,1   an dieser Altersgruppe⁶ (%) B4 Anteil 65-Jähriger und Älterer mit 2015-12-31 0,7 0,8 0,8 – 0,1 • 1,8 10,4   Migrationshintergrund an dieser Altersgruppe⁶ (%)

Stabilität und Dynamik der Wohnbevölkerung C1 Anteil der Einwohner mit mindestens 5 Jahren 2015-12-31 68,7 66,9 67,3 – 0,4 1,7 64,6 61,9 Ø  Wohndauer an derselben Adresse (%) C2 Wanderungssaldo gesamt (je 100 Einwohner) 2015 2,8 1,1 1,4 0,1 • 1,7 1,4 Ø Ø C3 Wanderungssaldo Einwohner unter 6 Jahren 2015 – 3,1 – 1,2 – 1,5 – 4,4 • 1,5 0,9   (je 100 Einwohner unter 6 Jahren) Armutsrisiken D1 Anteil der sozialversicherungspflichtig 2015-12-31 60,0 59,1 59,3 1,1 5,1 59,3 49,8 Ø  Beschäftigten am Wohnort an Einwohnern im Alter 15 bis unter 65 Jahre (%) D2 Anteil Arbeitslose nach SGB II und SGB III an 2015-12 5,3 4,1 4,4 – 0,1 – 0,8 6,7 7,5   Einwohnern im Alter 15 bis unter 65 Jahre (%) D3 Anteil Arbeitslose nach SGB II und SGB III unter 2015-12 3,4 1,4 1,8 – 0,5 – 0,8 3,7 4,2   25 Jahren an Einwohnern der Altersgruppe⁷ (%) D4+Anteil der Personen in Bedarfsgemeinschaften 2015-12 10,6 6,7 7,5 0,6 • 13,3 19,0   nach SGB II mit Leistungsanspruch SGB II an den Einwohnern unter 65 Jahren (%) D4 Anteil aller Personen in Bedarfsgemeinschaften nach 2015-12 11,0 6,9 7,7 0,6 • 13,7 19,6   SGB II an den Einwohnern unter 65 Jahren (%) D5 Anteil der Personen in Bedarfsgemeinschaften nach SGB 2015-12 10,6 7,8 8,3 0,7 • 20,2 31,4   II unter 15 Jahren an Einwohnern unter 15 Jahren (%)

D6 Anteil Empfänger/-innen von Grundsicherung 2015-12-31 1,6 1,0 1,2 – 0,1 0,2 2,1 5,5 (außerhalb von Einrichtungen) nach SGB XII im Alter von 65 Jahren und mehr an Einwohnern dieser Altersgruppe⁸ (%) Entwicklungsbedingungen und Entwicklung von Kindern und Jugendlichen⁹ E1 Anteil Kinder mit Sprachdefiziten 2010-2012 • • 4,0 • • 6,2 21,9 an Einschüler/-innen (%) E2 Anteil Kinder mit motorischen Defiziten 2010-2012 • • 8,1 • • 10,1 15,6 (Visuomotorik) an Einschüler/-innen (%) E3 Anteil Kinder mit Übergewicht 2010-2012 • • 4,0 • • 6,8 9,9 an Einschüler/-innen (%) E4 Anteil Kinder mit einer Kitabesuchsdauer 2010-2012 • • 97,3 • • 94,0 88,6 über 2 Jahren an Einschüler/-innen (%) E5 Anteil Schüler/-innen nicht deutscher 2015/2016 x x 0,3 – 1,0 0,1 14,4 42,2   Herkunftssprache an den Schüler/-innen der öffentlichen Grundschulen (%) E6 Anteil Schüler/-innen mit Lernmittelkostenbefreiung 2015/2016 x x 8,6 – 0,9 0,1 24,1 38,7   an den Schüler/-innen der öffentlichen Grundschulen (%) E7 Anteil der alleinerziehenden 2015-12 52,0 78,6 73,9 – 5,0 • 64,4 51,6   Bedarfsgemeinschaften (BG) an BG mit Kindern nach SGB II (%) E8 Anteil Kinder und Jugendlicher mit Hilfen 2015-12-31 • • 1,2 – 0,1 0,4 3,1 3,6 zur Erziehung an Einwohnern im Alter unter 21 Jahren (%) Indexbewertung¹⁰ für Sozialräumliche Entwicklung F1 Anteil der Einwohner in PLR mit sehr niedrigem 2014-12-31 • • – • • 2,3 10,4 Statusindex nach MSS 2015 (%) F2 Anteil der Einwohner in PLR mit niedrigem 2014-12-31 • • – • • 5,4 12,3 Statusindex nach MSS 2015 (%) F3 Anteil der Einwohner in PLR mit mittlerem 2014-12-31 • • 80,3 • • 76,1 64,9 Statusindex nach MSS 2015 (%) F4 Anteil der Einwohner in PLR mit hohem 2014-12-31 • • 19,7 • • 16,1 12,4 Statusindex nach MSS 2015 (%) F5 Status/Dynamik-Index¹¹ auf PLR/ BZR-Ebene nach 2014-12-31 1+/- 2+/- 1+/– • • x x   MSS 2015 zu 2012-12-31 Abbildung 18 - Kernindikatoren 2015, Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, Stand 2015 Nähere Erläuterungen zu den Fußnoten finden Sie im Anhang A.

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Teil II Ziele und Maßnahmen für die Bezirksregion Auf Grundlage der Analyse im Teil I wurden die allgemeinen Analyseergebnisse (insbesondere zur Bevölkerungsstruktur, zur sozialen Lage und Infrastruktur) sowie die fachspezifischen Bewertungen in Kernthemen mit Potenzialen und Herausforderungen der Bezirksregion gebündelt. In einem nächsten Schritt haben die Fachämter die Ziele für die weitere Entwicklung der Bezirksregion diskutiert und sich zu einer übergreifenden Entwicklungsperspektive verständigt. In diesem Prozess wurden gezielt Menschen vor Ort in einer Ortsteilkonferenz beteiligt. Strategien und Maßnahmen wurden aufgezeigt und wichtige Informationen für die Bezirksregion ausgetauscht, die aus Sicht der Bewohner/-innen sowie lokalen Akteure/-innen in das Profil einfließen sollten. Bezirkliche Ziele finden sich im Besonderen in der bezirklichen Kindertagesstättenplanung, in der Schulentwicklungsplanung, im Konzept „Gesund älter werden in Treptow-Köpenick“, im Konzept der Kinder- und Jugendarbeit, im Konzept der kulturellen Bildung, dem Tourismuskonzept für den Bezirk Treptow-Köpenick, im Bibliotheksentwicklungsplan, im Bankkonzept, in der Spielplatzplanung, in der Uferkonzeption, im Radwegekonzept sowie weiteren fachlichen Konzepten. Aus der Vielzahl der vorliegenden Kernindikatoren (Punkt 15) für die Bezirksregion sind einzelne Indikatoren mit einer erhöhten Aufmerksamkeitsstufe versehen. Diese weichen von einem standardisierten Durchschnitt im Vergleich zum Bezirk Treptow-Köpenick oder zu ganz Berlin ab. In der BZR sind folgende Kernindikatoren auffällig: - A5: Versorgung mit öffentlicher Spielplatzfläche (qm je Einwohner); besonders auffällig ist der PLR Hirschgarten - B2: Anteil 65-Jähriger und Älterer an allen Einwohner/-innen; besonders auffällig ist der PLR Hirschgarten - E7: Anteil der alleinerziehenden Bedarfsgemeinschaften (BG) an BG mit Kindern nach SGB II; besonders auffällig ist der PLR Bölschestraße

Einwohnerentwicklung/Demografie Gemessen an der Einwohnerzahl von 17.905 EW ist die Bezirksregion Friedrichshagen mit einer Kleinstadt vergleichbar. In dem wesentlich größeren Planungsraum (PLR) Bölschestraße leben mehr als 80 % der EW der BZR. In den letzten 10 Jahren (2005 bis 2015) ist die EW-Zahl konstant gestiegen. Hinsichtlich des Durchschnittsalters von 49,9 Jahren und einem sehr hohen Anteil älterer Menschen (32 %) ist hier eine vergleichsweise ältere Bewohnerschaft zu Hause. Viele dieser Bewohner/-innen leben seit vielen Jahren hier bzw. haben sich bewusst für die BZR entschieden. Hier sind barrierefreies und benutzerfreundliches Wohnumfeld sowie aktive Teilhabechancen gefragt. Dass sich die BZR zu einem attraktiven Wohnort für Familien mit Kindern entwickelt, zeigen die Veränderungen der EW-Zahlen in den letzten fünf Jahren. So gibt es eine deutliche Zunahme der unter 6-Jährigen im PLR Hirschgarten mit über 28 % und eine deutliche Zunahme der 15-18-Jährigen von fast 20 % im PLR Bölschestraße zu verzeichnen. Demgegenüber auffällig ist der verstärkte Wegzug von jungen Erwachsenen. Da Entscheidungen für eine Region von der Ausstattung des Wohnumfeldes und der Infrastruktur getragen werden, sind hier Angebote für verschiedene Zielgruppen von Bedeutung. Gefragt sind auch neue Impulse bspw. für „Junges Wohnen“, um die Bindung junger Erwachsener oder die Ansiedlung junger Familien in der BZR zu fördern.

Soziale Lage Das Monitoring „Soziale Stadtentwicklung“ 2013 und das neue von 2015 der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt (neu Sen. Stadtentwicklung und Wohnen) haben ergeben, dass die PLR Hirschgarten und Bölschestraße mit ihrem „hohen“ Status sozial unauffällig sind und in der Regel kein stadtentwicklungspolitischer Handlungsbedarf besteht. Der hohen Erwerbsbeteiligung von 63 % stehen ein geringer Anteil Arbeitsloser nach dem SGB II/III und ein geringer Anteil von Transferleistungsempfänger/-innen der BZR gegenüber. Die soziale Situation von Jugendlichen und junger Erwachsener zur Teilhabe am Erwerbsleben ist in der BZR als sehr gut einzuschätzen. Der hohe Anteil alleinerziehender Bedarfsgemeinschaften mit Kindern von über 78 %, die Leistungen nach dem SGB II erhalten, verlangt auf Grund des Armutsrisikos und der damit einhergehenden besonderen Belastungssituation hohe Aufmerksamkeit.

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Stadträumliche / städtebauliche Einordnung und Wohnsituation Der Kernindikator A5 (Versorgungsgrad mit öffentlichen Spielplätzen) erfordert große Aufmerksamkeit, sowohl im Bezirks- als auch im Berlinvergleich. Insbesondere der geringe Versorgungswert mit öffentlichen Spielplatzflächen im PLR Hirschgarten (0,2 qm/EW) verlangt Aufmerksamkeit, wenn dies auch aufgrund der kleineren, wohnortnahen Spielplatzangebote in den Wohnquartieren gemildert wird. Die begonnen Spielplatzsanierungen insgesamt in der BZR sind fortzuführen. Weitere Möglichkeiten der wohnortnahen Spielplatzversorgung sind in Betracht zu ziehen.

Entsprechend dem „Regionalen Entwicklungskonzept für den Bezirk Treptow-Köpenick“ müssen bei der Erarbeitung städtebaulicher Konzepte Anforderungen unterschiedlicher Nutzergruppen berücksichtigt werden. Aufgrund der vorhandenen Bevölkerungsstruktur bzw. unter Bezug auf den Kernindikator B2 und E7 ist sowohl im Bezirks- als auch im Berlinvergleich v. a. die Schaffung von sozialverträglichen Wohnungsangeboten sowie Senioren– und behindertengerechten Wohnbedingungen und eine entsprechende Gestaltung des Wohnumfeldes wesentlich. Wichtig sind hier auch Impulse – bspw. kleine Wohnungen für unterschiedliche Zielgruppen – um die Bindung junger Erwachsener, die Ansiedlung junger Familien aber auch das Angebot für Seniorinnen und Senioren in der BZR zu fördern. Im Hinblick auf die in der BZR stark vertretenden Wohnungsbaugenossenschaften und landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften sind hier Lösungen zu suchen. So finden über aktuelle Wohnungsneubauvorhaben (insgesamt 739 WE) dabei neben unterschiedlichen Wohn- und Eigentumsformen auch sozialverträgliche Wohnungsangebote bspw. für Familien, junge und ältere Menschen und Alleinlebenden Berücksichtigung.

Für ein zeitgemäßes Angebot sind neben der guten Erreichbarkeit bzw. einer barrierearmen Zugänglichkeit auch eine auf die Nachfrage ausgerichtete Angebotsvielfalt und Umfeldgestaltung wesentlich.

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16. Entwicklungsperspektiven in den kommenden Jahren

Tenor: Friedrichshagen und Hirschgarten als attraktiven, sozial ausgeglichenen, kulturell vielfältigen und weltoffenen Wohn- und Lebensort gemeinsam gestalten Die Bezirksregion Friedrichshagen gehört zum Prognoseraum V und gliedert sich in zwei Planungsräume – in den in den PLR Hirschgarten und in den PLR Bölschestraße. Der PLR Hirschgarten – mit seiner Villenkolonie und den genossenschaftlichen Wohnanlagen – zeichnet sich durch eine gewachsene Wohngegend mit einer etablierten Bewohnerschaft aus. Der PLR Bölschestraße hat sich als lebendiger und attraktiver Wohnort mit wirtschaftlicher, touristischer und überregionaler Bedeutung etabliert. Das Herzstück bildet die Bölschestraße mit Einzelhandel, Dienstleistung und Gastronomie. Die historisch gewachsene Bezirksregion Friedrichshagen wurde in ihrer Entwicklung seit Entstehung von Menschen unterschiedlicher Herkunft mitgestaltet. Als Wohn- und Wirkungsstätte war und ist sie Anziehungspunkt von Künstlern der verschiedenen Genres sowie engagierten Bürgerinnen und Bürgern für Diskussionen und Schaffen. Dem Zeitgeist immer ein Stück voraus, werden hier Ideen entwickelt, sich für Belange des öffentlichen Interesses und des Gemeinwohls eingesetzt. Mit ihren Menschen und ihren vielfältigen Potentialen kann die BZR Friedrichshagen beispielgebend für innovative Impulse in der ständig wachsenden Metropole Berlin und über die Stadtgrenze hinaus sein.

1. „Attraktives Leben von 0 auf 100“ Mit der bevorzugten Lagegunst und der besonderen stadträumlichen/städtebaulichen Ausprägung hat sich die Region mit ihren Ortslagen als Adresse für attraktives Wohnen, vielfältige Freizeit und Erholung in Berlin entwickelt. Aktuelle Themen wie bspw. „Bezahlbares Wohnen für Jung und Alt“; „Historisch gewachsene Einmaligkeit denkmal-geschützter Anlagen erhalten“; „Gemeinschaftliches Wohnen/Generationswohnen“; „Erhalt und Entwicklung der Uferzugänge“; „Mehr Spielplätze und Erhalt der Bestehenden“; „Bänke in der Bölschestraße“ zeigen, dass es Handlungserfordernisse in den verschiedensten Lebensbereichen gibt. Für ein zeitgemäßes Angebot ist eine auf die Nachfrage ausgerichtete Gestaltung des öffentlichen Raumes für verschiedene Zielgruppen wesentlich.

2. „Miteinander unterwegs“ Vor dem Hintergrund historisch gewachsener stadträumlicher/städtebaulicher Strukturen und zeitgemäßer Angebote sind gute und sichere Erreichbarkeit sowie Barrierefreiheit im öffentlichen Raum wichtige Schwerpunkte in der BZR. Aktuelle Themen wie „Fahrradfreundliche Infrastruktur“; „Schulwegsicherung“; „Präsenz von Kontrollen des fließenden und ruhenden Verkehrs“; „Bessere Straßenbeleuchtung in Hirschgarten“; und „Barrierefreie Querung beim Spreetunnel“; zeigen, dass es Handlungserfordernisse in den verschiedenen Themenfeldern gibt. Neben einer notwendigen Infrastruktur und Nutzbarkeit sind der Austausch zwischen den verschiedenen Zielgruppen und eine themenorientierte Vernetzung unabdingbar.

3. „Erkunden, Erleben, Genießen vor Ort“ Die bevorzugte Lagegunst, eine herausragende naturräumliche Ausstattung, eine vitale Bölschestraße sowie traditionsreiche und attraktive Tourismusangebote zeichnen diese BZR regional und überregional aus. Darum ist es umso wichtiger, die Balance zwischen Erhalt und Erhöhung der Attraktivität sowie der Entwicklung einer verträglichen und nachhaltigen touristischen Infrastruktur für Bewohnerschaft und Gäste zu halten. Aktuelle Themen sind der Erhalt und die Erweiterung von Uferzugängen, eine barrierefreie Querungsmöglichkeit beim Spreetunnel, ein einheitliches Erscheinungsbild z. B. in der Bölschestraße und ein abgestimmtes touristisches Leitsystem. Neben der Infrastruktur ist die Zusammenarbeit und Vernetzung der Akteure mit geeigneten Partnerinnen/Partnern z. B. dem Tourismusverein Treptow-Köpenick e. V. von Bedeutung, um bspw. im Bereich des Wassertourismus einen Anschluss an die Innenstadt Berlins herzustellen.

4. „Begegnung und Miteinander neu denken“ Die BZR Friedrichshagen steht mit seinen zwei verschiedenen PLR für eine gewachsene und aktive Bürgerschaft. Gleichwohl beeinflussen Globalisierung, gesellschaftlicher Wandel und neue Lebensstile das Leben vor Ort und in unmittelbarer Nachbarschaft. Die daraus resultierenden gesellschaftlichen Aufgaben stellen die Bewohnerschaft und Akteure vor neue Herausforderungen. Potentiale werden intensiv genutzt, um die Region zu stärken und sich bspw. vor dem Hintergrund der umfangreichen Bauarbeiten in der Bölschestraße in Form eines partizipativen Baustellenmarketings zu vernetzen.

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Es werden bewusst Menschen in den Blick genommen und unterstützt, die sich für das Geschehen vor Ort interessieren sowie Interesse haben an Begegnung, Austausch und Gestaltung. Die Identifikation der Bewohnerschaft mit der BZR und ihre Motivation aktuelle Themen anzupacken, sind in dieser Region sehr stark ausgeprägt. So haben sich vielfältige Strukturen bürgerschaftlichen Handelns in den verschiedensten Bereichen etabliert. Für Lebensqualität und nachhaltige Entwicklung ist es wichtig, Alltagserfahrung, Kreativität, bürgerschaftliches Engagement und Fachkompetenz zusammenzuführen.

17. Ämterübergreifende Ziele, Strategien und Maßnahmen – Handlungsempfehlungen

Ziel 1 Sicherung einer attraktiven stadträumlichen/ städtebaulichen Wohn- und Infrastruktur für Jung und Alt

Strategien/Maßnahmen:

Förderung und Erhalt eines bedarfsgerechten, barrierefreien und sozialverträglichen Wohnungsangebotes - Sicherung eines bezahlbaren und mietgebundenen Wohnraums auf sozialpolitischer und fachlicher Ebene zum Erhalt einer sozialgerechten Mischung der Bewohnerschaft und Vermeidung sozialer Ungleichheiten - Umsetzung der im bezirklichen Entwicklungskonzept Wohnen 2014/WoFIS identifizierten Wohnungsbaupotentiale - Einwirken auf die in der BZR ansässigen Wohnungsbaugesellschaften und -genossenschaften u. a. Berliner Bär, Degewo, Beamten-Wohnungs-Verein im Rahmen von Kooperationsverträgen um geeigneten Wohnraum für Familien, barrierefreie Angebote, inklusives und altersgerechtes Wohnen zu sichern sowie gemeinschaftliches Wohnen bzw. Generationswohnen zu fördern

Erhöhung der Attraktivität und Aufwertung des öffentlichen Raumes - Neugestaltung des Bahnhofvorplatzes Friedrichshagen zur Bölschestraße - Vorhalten eines ausreichenden Angebotes an öffentlichen Sitzmöbeln zur selbstständigen Bewältigung des Alltags für ältere Menschen in der Bölschestraße - adäquate Ausstattung mit öffentlichen Toiletten bzw. deren barrierefreie Zugänglichkeit - Schaffen ausreichender wohnortnaher öffentlicher Spielplatzfläche insbesondere im PLR Hirschgarten - Unterstützung und Kooperation zur Schaffung eines generationsübergreifenden Freizeit- und Bewegungsangebotes - Erhalt und Aufwertung der öffentlichen Grünflächen u. a. des Senkgartens im Kurpark - zur Verfügung stellen einer geeigneten öffentlichen Freifläche für Urbanes Gärtnern sowie Unterstützung und Kooperation für einen Kiezgarten

Einflussnahme auf das Bewahren bzw. Erhalten denkmal-geschützter Anlagen - Bewahren der städtebaulichen Eigenart mit ihren charakteristischen Bauformen und Nutzungsstrukturen entsprechend der Erhaltungsverordnungen für die Erhaltungsgebiete Friedrichshagen und Hirschgarten - Berücksichtigung des Denkmalschutzes bei der Umnutzung von potentiellen Flächen für anteilige Wohnbebauung der Brauerei

Beteiligte Ämter: Stadtentwicklungsamt, Denkmalschutz, Straßen- und Grünflächenamt, Bereich Sport, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz

Weitere Beteiligte: Wohnungsbaugenossenschaft, Wohnungsbaugesellschaft

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Ziel 2 Verbesserung der Verkehrssicherheit und Mobilität

Strategien/Maßnahmen:

Erhöhung der Verkehrssicherheit für Jung und Alt - Umgestaltung des gesamten Straßenraumes der Bölschestraße mit einer durchgängigen gemeinsamen Führung des ÖPNV/ Motorisierten Individualverkehr (MIV) und damit eine Verbesserung der gesamten Verkehrsinfrastruktur inkl. des Radverkehrs und fußläufigen Verkehres - Neugestaltung des Bahnhofvorplatzes Friedrichshagen und damit Optimierung der Umsteigebeziehungen - Errichtung einer Bedarfsampel für den Bereich Fürstenwalder Damm/ Ahornallee zur Schulwegsicherung

Barrierefreiheit im öffentlichen Raum - barrierefreie Erschließung des S-Bahnhofs Hirschgarten im Anschluss an die Gesamtbaumaßnahme der Ausbaustrecke Frankfurt (Oder) - Ausbau des Straßenbahnnetz der Tramlinie 61 mit Niederflurbahnen (Abschluss 2017) - Schaffen von barrierefreien Haltestellen in der Bölschestraße mit den im Zusammenhang anstehenden Baumaßnahmen - behindertengerechter Ausbau des Standortes der Friedrichshagener Grundschule für Rollstuhlnutzer und Schaffung barrierefreier Zugänge zur Schulbibliothek, zur Sporthalle und zum Speise-Mehrzweckraum - Erschließen von Alternativen zur Querung der Müggelspree im Bereich des denkmalgerecht sanierten Spreetunnels

Entwicklung einer fahrradfreundlichen Infrastruktur - Abbau vorhandener Lücken im Radwegenetz und schrittweise Umsetzung der entsprechenden Maßnahmen aus dem bezirklichen Radwegekonzept für die BZR - Umgestaltung des Straßenraumes der Bölschestraße mit einem Angebotsstreifen für den Radverkehr in der Bölschestraße

Beteiligte Ämter: Behindertenbeauftragte, Stadtentwicklungsamt, Schulamt, Facility Management, Wirtschaftsförderung, Straßen- und Grünflächenamt, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, BVG

Weitere Beteiligte: Werbegemeinschaft Friedrichshagen e. V., Bürgerverein Friedrichshagen e. V., Tourismusverein Treptow- Köpenick e. V.

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Ziel 3 Wirtschaft und Tourismus qualifizieren und stärken

Strategien/Maßnahmen:

Erhöhung der Attraktivität der Bölschestraße als Ortsteilzentrum - Einrichten eines Standortmarketings über das etablierte partizipative Baustellenmarketing hinaus, welches im Zusammenhang mit den umfangreichen Baumaßnahmen in der Bölschestraße bereits seine Arbeit aufgenommen hat - Aufbau und Verstetigung eines Händlernetzwerkes (Geschäftsstraßenmanagement) - Umgestaltung der Bölschestraße für alle Nutzungsarten im öffentlichen Straßenland für die Fußgänger/-innen, den Radverkehr, ÖPNV und dem motorisierten Individualverkehr im Zuge der Umbaumaßnahmen - Erarbeitung eines Konzeptes für ein abgestimmtes Erscheinungsbild in der Bölschestraße durch Kooperation mit geeigneten Partnerinnen/Partnern - Qualifizieren des Marktgeschehens in der Bölschestraße durch Unterstützung und Kooperation bspw. mit dem Trödelmarktanbieter/-in am S-Bahnhof Friedrichshagen

Touristische Infrastruktur sichtbar stärken - Erarbeiten eines abgestimmten touristischen Leitsystems zur Orientierung und Sichtbarkeit der touristischen Infrastruktur - Entwicklung konzeptioneller Ideen zur Verbesserung des Wassertourismus wie z. B. erweiterte/ neue Schiffstouren, verstärkter Halt in Friedrichshagen, neue Kooperationsbeziehungen mit dafür geeigneten Partnerinnen/ Partnern

Erlebbarkeit traditioneller Naherholungsgebiete bei gleichzeitiger Balance zwischen Umweltverträglichkeit und touristischer Angebote - Umsetzung der Maßnahmen aus dem „Flächenspezifischen Entwicklungskonzept zur Sicherung und Erreichung der gewässerbezogenen Umweltziele nach WRRL und NATURA 2000 für den Großen Müggelsee - Umsetzung der vorbereitenden Maßnahmenplanung Erpe, basierend auf dem Gewässerentwicklungskonzept nach WRRL - Entwicklung und Umsetzung der Ziele der bezirklichen Uferkonzeption sowie Qualifizierung der Uferzonen zur Stärkung der Erlebbarkeit der Gewässerufer - Ausbau des Wanderwegenetzes und Verbesserung einer fahrradfreundlichen Infrastruktur durch Umsetzung der priorisierten Maßnahmen des Radwegekonzeptes - Erhalt und Qualifizierung der Grünzüge und Freiflächenangebote auch unter Einbeziehung der vorhandenen Kleingartenanlagen - Verbesserung der Sauberkeit in Grünanlagen bzw. auf öffentlichen Plätzen bspw. über Projekte der Berliner Stadtreinigung (BSR) oder Erschließen von alternativen Finanzierungsmodellen

Beteiligte Ämter: Wirtschaftsförderung, Stadtentwicklungsamt, Fachbereich Denkmalschutz, Straßen- und Grünflächenamt, Umwelt- und Naturschutzamt, Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz

Weitere Beteiligte: Werbegemeinschaft Friedrichshagen e. V., Tourismusverein Treptow-Köpenick e. V., Bürgerverein Friedrichshagen e. V. und Sportvereine

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Ziel 4 Aufbau und Förderung der „Sorgekultur“ zur Stärkung der Daseinsvorsorge, Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements und der Partizipation

Strategien/Maßnahmen:

Qualifizierung der vielfältigen Beteiligungsstruktur und der gewachsenen Informations- und Kommunikationskultur - Etablieren des regionalen Medienangebotes wie die Ortsteilzeitung „Friedrichshagen konkret“, das „Maulbeer Blatt“ sowie die Online-Plattformen des „Friedrichshagener Schirms“ und der Werbegemeinschaft Friedrichshagen e. V. - Etablieren eines Stammtisches als themenübergreifendes Netzwerk und als lebendige Plattform für Information, Kommunikation sowie Teilhabe interessierter Bürger/-innen bzw. Akteure - Unterstützung von Dialogprozessen zu Themen der Region - Begleitung und Unterstützung der Werbegemeinschaft als Interessenvertretung der Unternehmer/-innen und Freiberufler/-innen Friedrichshagens durch rechtzeitige Information, Kommunikation, Austausch und Abstimmung zu relevanten Themen der Region - Finden von geeigneten Beteiligungsformen zur Mitbestimmung und Mitgestaltung vor allem im Bereich des öffentlichen Raumes - Stärkung von außerschulischen Kompetenzen von Jugendlichen

Sicherung einer ganzheitlichen Bildungs- und Kulturarbeit sowie Förderung sozio-kultureller Angebote - Stärkung und Förderung des bürgerschaftlichen Engagements, des lebenslangen Lernens, kultureller Bildung und kreativer Teilhabeprojekte - Unterstützung der Kunst im öffentlichen Raum durch die Förderung kultureller Angebote aus dem Fonds für dezentrale Kulturarbeit - Förderung der sozio-kulturellen Arbeit und der vielfältigen Ideen des Vereins BürgerRathaus Friedrichshagen sowie Unterstützung bei der Fördermittelakquise (z. B. LSK, PEB, FEIN) - Förderung der Bildungsarbeit- und Angebote im Bereich der Integration und Teilhabe insbesondere von zugewanderten Menschen und Alleinerziehenden durch Unterstützung bei der Akquise geeigneter Fördermittel

Stärkung der Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Teilhabe insbesondere für Alleinerziehende und Berufstätige - nachbarschaftliche Hilfe-Netzwerke im Zusammenspiel mit den professionellen Diensten wahrnehmen, unterstützen und entwickeln wie z. B. Aufbau geeigneter Kooperationsbeziehungen zur Sozialstiftung Köpenick - Austausch zwischen Jung und Alt zur Förderung nachbarschaftlicher Strukturen im Sinne einer sorgenden Nachbarschaft - Unterstützung insbesondere der sog. „Young Carers“ (betreuende und pflegende Kinder und Jugendliche) - Sorge für ältere Menschen, ihre Familien und Netzwerke in den Blick nehmen - Stärkung und Gewinnung neuer Ehrenamtlicher im Hospiz der Sozialstiftung und Sensibilisierung der Nachbarschaft beim Umgang mit Verlust, Sterben und Trauer in der Familie - Nutzen der Angebotsvielfalt der Sternenlotsen (Lotsenprojekt der Sternenfischer) - Schaffung eines Netzwerkes für Frauen - Aufbau eine Infopunktes für Alleinerziehende - Entwicklung bedarfsgerechter Angebote für Alleinerziehende und berufstätige Mütter und Väter

Beteiligte Ämter: Sozialraumorientierte Planungskoordination, Gleichstellungsbeauftragte, Integrationsbeauftragter, Amt für Soziales, Amt für Weiterbildung und Kultur, Jugendamt, Straßen- und Grünflächenamt, Wirtschaftsförderung

Weitere Beteiligte: Bürgerverein Friedrichshagen e. V., BürgerRathaus Friedrichshagen e. V., Sozialstiftung Köpenick, Stephanus-Stiftung, Evangelische Kirchengemeinde Friedrichshagen, Sternenfischer Freiwilligenzentrum Treptow-Köpenick, Werbegemeinschaft Friedrichshagen e. V., Initiativen (z. B. Verkehrsclub Deutschland, Landesverband Nordost e.V.), Sportvereine

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