Vorwort

Muchas gracias! Vielen Dank, dass du dieses E-Book „ in Peru- ein Reiseführer für Abenteurer mit geologischer Einführung“ von Adventureluap gekauft hast.

Dieser Reiseführer wird dich dabei unterstützen, dass du eine wunderbare Zeit in Peru erleben kannst. Ich persönlich hatte schon das Glück, mehrere Monate in diesem wunderbaren Land leben zu dürfen und werde diese schöne Zeit auch niemals vergessen. Meine Eindrücke, Erfahrungen, Tipps und Empfehlungen habe ich in diesem E-Book komprimiert für dich zusammengefasst, ergänzend kommen noch recherchierte und fundierte Informationen hinzu.

Der Reiseführer ist in Süd- und Nordperu gegliedert. Außerdem habe ich die Städte Copacabana und La Paz mit berücksichtigt, falls du vom Lago Titicaca (Titicacasee) nach Bolivien reisen möchtest. Für einige größere Städte beinhaltet dieser Führer auch eine Stadtkarte mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten und auch Unterkünften für Backpacker. Hinzu kommen die möglichen Unternehmungen, ungefähre Preise und Vorschläge, wie du zu bestimmten Orten mit dem öffentlichen Verkehr hinkommst. Besonders detailliert habe ich dabei Cusco und Machu Picchu behandelt.

Was diesen Reiseführer auch von anderen unterscheidet ist die Tatsache, dass ich Informationen über die Geologie von Peru mit eingestreut habe. Ich habe schon den Bachelor in Geologie und befinde mich gerade in der Endphase des Masterstudiums, somit habe ich mich beim Reisen auch intensiver mit den Gesteinen und Landschaftsformen beschäftigt.

Ich hoffe, du hast eine schöne Reise! Genieße deine Zeit in diesem wunderbaren und vielfältigen Land.

Wenn du Informationen vermisst oder Anmerkungen hast, so ist dein Feedback immer erwünscht. Ein Hinweis für Verbesserungsvorschläge ist immer kostbar. [email protected]

1 Vorbereitung der Reise 1 1.1 Was erwartet dich in Peru? 1 1.2 Einreisebestimmungen in Peru 2 1.3 Sicherheit 2 1.4 Impfungen und Gesundheit 5 1.5 Hinweise 6 1.6 Sprache 7

2 Allgemeines über Peru 9 2.1 Land und Leute 9 2.2 Die Küche von Peru 10 2.3 Die beste Reisezeit 13 2.4 Unterkünfte, Kosten und Budget 14 2.5 Fortbewegung 15

3 Reiseführer 17 3.1 Landkarte mit Reiserouten 18 3.2 Reiseziele in Südperu (inklusive Abstecher nach Bolivien) 19 3.2.1 Lima, die Stadt der Könige 21 3.2.1.1 Die Geologie – eine kurze Einführung 32 3.2.2 Pisco 43 3.2.3 Ica und Huacachina 45 3.2.4 Nazca und seine Geoglyphen 49 3.2.5 Arequipa, die weiße Stadt 55 3.2.5.1 Die Geologie – Peru und seine Vulkane 66 3.2.6 Puno am Titicacasee 70 3.2.6.1 Die Geologie – das Altiplano 78 3.2.7 Ein kurzer Abstecher nach Bolivien 80 3.2.7.1 Copacabana 82 3.2.7.2 La Paz, die Metropole in luftigen Höhen 89 3.2.8 Cusco, der Nabel der Welt 97 3.2.9 Machu Picchu, das Himmelreich der Inka 116 3.3 Reiseziele in Nordperu 124 3.3.1 Barranca 125 3.3.2 Huaraz, die Schweiz der Anden 127 3.3.3 Trujillo, die bunte Stadt 136 3.3.4 Cajamarca, ein Schauplatz der Inka-Geschichte 142 3.3.5 Chachapoyas, das Reich der Wolkenmenschen 149 3.3.5.1 Die Geologie – verfaltete Sedimente des Meeresbeckens 153 3.3.6 Chiclayo 156 3.3.7 Mancora, das Strandparadies 158 3.3.8 Iquitos, die Stadt im Urwald 160

4 Nützliche Links und Ressourcen für Peru 162

5 Spanisch Sprachführer für Peru 163 5.1 Die Aussprache – la pronunciación 163 5.2 Das Wichtigste – lo más importante 164 5.3 Die Beugung von Verben – la konjugacion de los verbos 164 5.4 « Ser » und « Estar » - die Sache mit dem Sein 166 5.5 Fragewörter – pronombres interrogativos 167 5.6 Zahlen und Nummern – los números 167 5.6.1 Zahlen 168 5.6.2 Die Uhrzeit – la hora 168 5.6.3 Die Preise – los precios 170 5.6.4 Das Alter – la edad 170 5.6.5 Das Datum – la fecha 171

5.7 Eine Unterhaltung – una conversación 172 5.7.1 Verständigung – comunicación/ acuerdo 172 5.7.2 Höflichkeit – cortesía 172 5.7.3 Begrüßen und verabschieden – saludar y despedir 173 5.7.4 Vorstellen – presentar 174 5.7.5 Über Hobbys sprechen – hablar de aficiones 175 5.7.6 Eigenschaften und Berufe – características y profesiones 176 5.7.7 Verabredung – cita/ reencuentro 178 5.8 Unterwegs – en cámino 179 5.8.1 Nach dem Weg fragen – preguntar por el cámino 179 5.8.2 Unterkunft buchen/ bezahlen – reservar/ pagar un alojamiento 182 5.8.3 Ein Busticket kaufen – comprar un billete de autobus 184 5.8.4 Eine Tour buchen/ bezahlen – reservar/ pagar un tour 185 5.8.5 Essen gehen – ir a comer 186 5.8.6 Einkaufen gehen – ir a comprar 188 5.9 Im Notfall – en caso de emergencia 190 5.9.1 Zum Arzt gehen – ir al médico 190 5.9.2 Zur Polizei gehen – ir a la policía 191

6 Über den Autor 194

7 Referenzen 195

1) Vorbereitung 1.1) Was erwartet dich in Peru?

Peru ist das drittgrößte Land von Südamerika und es entsteht sehr schnell der Eindruck, man würde einen ganzen Kontinent bereisen. Das Andenland Peru ist sehr vielseitig und wartet mit einen schier unglaublichen Angebot an Freizeitaktivitäten auf. Hinzu kommen die fantastischen spektakulären Landschaften: karge Wüsten, vergletscherte Hochgebirgszüge, üppiger Regenwald.

Außerdem sind die Lebenshaltungskosten in Peru relativ niedrig. Die Infrastruktur ist gut ausgebaut, das Reisen mit dem Bus ist sehr komfortabel und bequem. Auch die Küche von Peru ist weltklasse- die Millionenmetropole Lima gilt als die kulinarische Hauptstadt Südamerikas.

Beim Reisen durch Peru tauchst du tief in die präkolumbianische Geschichte ein. Zahlreiche Ruinen, Geoglyphen und archäologische Stätten gilt es zu entdecken. Nichts bereitet dich auf den atemberaubenden Ausblick auf das anmutig wirkende Machu Picchu im aufsteigenden Morgennebel vor- ein unbeschreibliches Gefühl.

1 1.2) Einreisebestimmungen in Peru

Für die Einreise in Peru wird ein Reisepass benötigt, dieser sollte zum Zeitpunkt der Einreise noch mindestens 6 Monate gültig sein. Bei einer Einreise als Tourist ist ein visafreier Aufenthalt von bis zu 183 Tagen möglich. Du solltest unbedingt darauf achten, dass die Beamten die beabsichtigte oder maximale Aufenthaltsdauer (183 Tage) auf der Einreisekarte (Tarjeta Andina de Migración) vermerken. Die Aufenthaltsdauer kann nicht nachträglich verlängert werden, bei Überschreitung der Auftenhaltsdauer oder bei einem Verlust der Einreisekarte wird eine Strafe fällig. Du solltest die Einreisekarte also gut aufbewahren.

Auch bei einer Einreise über Land solltest du sicherstellen, dass das Einreisedatum durch einen Stempel von Seiten der Behörde in deinem Pass vermerkt wird. Andernfalls gilt dein Aufenthalt als illegal und das kann mitunter zu einer kostenpflichtigen Abschiebung führen.

Bei der Rückreise solltest du auf keinen Fall Coca-Blätter mit dir führen, die versuchte Einführung von losem oder abgepacktem Coca-Tee stellt einen Regelverstoß gegen das deutsche Betäubungsmittelgesetz dar.

1.3) Sicherheit

Die Wahrheit ist: nirgendwo bist du absolut sicher, es gibt keine Garantie. Wichtig ist es, den Respekt zu bewahren, aufmerksam zu reisen, während der Reise bestimmte Regeln zu befolgen und manche Dinge im Hinterkopf zu behalten.

Zu den meisten Überfällen bzw. Übergriffen auf Touristen kommt es in den größeren Städten (Lima, Arequipa, Cusco), hier ist also besondere Vorsicht geboten. So empfehle ich dir, dich vorher über dein Ziel zu informieren: in welcher Gegend ist es sicher, welche Straßenzüge solltest du gänzlich meiden? Diese Informationen findest du zum Beispiel auf der Seite des Auswärtigen Amtes. Vor Ort gibt dir auch das Personal des / gerne Auskunft.

2 Vor allem nachts solltest du nur in einer Gruppe unterwegs sein, möglichst keine Wertgegenstände mit dir führen, schlecht beleuchtete Straßen vermeiden und nicht sturzbetrunken durch die Gassen torkeln.

Vorsicht ist insbesondere auch bei der Wahl des Taxis geboten, auch wenn ich hier noch keine schlechten Erfahrungen gesammelt habe. Taxifahrer genießen nicht den besten Ruf in Peru und es kommt vor, dass Taxifahrer bei Überfällen oder Vergewaltigungen involviert sind. Deswegen solltest du registrierte Taxis bevorzugen. Es stellt kein Problem dar, wenn man sich in , Diskotheken oder Hotels/Hostels ein Taxi rufen lässt. Wenn du gerade angekommen bist oder weiterreisen möchtest: das Gepäck sollte für Passanten nicht sichtbar im Kofferraum des Taxis verstaut werden, da es z.B. in Lima an verstopften Kreuzungen nicht selten zu Überfällen auf Taxis kommt.

Die größte Gefahr geht für Touristen in Peru in der Regel von Taschendieben aus. Daher empfiehlt es sich, die Wertsachen z.B. in einer Gürteltasche eng am Körper zu tragen und nicht offen zu zeigen. Vor allem Kameras stellen zum Beispiel ein sehr begehrtes Diebesgut dar und sollten daher in einem möglichst unauffälligen Rucksack verstaut sein. Märkte, Busterminals und Menschenansammlungen sind beliebte Orte für Taschendiebe, besonders hier solltest du dein Gepäck jederzeit im Blick behalten. Bei Backpacker-Rucksäcken kannst du zum Beispiel durch den Regenschutz den Zugang erschweren. Zu den meisten Diebstählen kommt es in unbeobachteten Momenten.

Du bewegst dich deutlich sicherer, wenn du nur das Nötigste bei dir trägst und den Rest (Kreditkarten, etc) am besten abgeschlossen im / hinterlässt (oder du hast einen Reisesafe). In der Regel ist es ausreichend, wenn du eine Kopie des Reisepasses dabei hast. Geld solltest du nur IN einer Bank während der Öffnungszeit abheben, vom Währungstausch auf der Straße rate ich eher ab.

Wenn du diese Tipps berücksichtigst, so kannst du das Risiko auf ein gewisses Minimum reduzieren. Dennoch gibt es keine Garantie und wenn es wirklich mal zu einem Überfall kommen sollte: zeige keine Gegenwehr. Überfälle geschehen oft aus der Not heraus, die betreffende Person ist fest entschlossen und hat nur sehr wenig zu verlieren.

3 Nichtsdestotrotz: Angst ist ein sehr schlechter Reisebegleiter. Peru ist wie die anderen Länder Südamerikas voller Überraschungen. Du solltest mit Respekt und Umsicht durch Peru reisen, nicht aber mit Angst. Unter Beachtung der genannten Sicherheitsaspekte ist es unkompliziert, Peru zu bereisen. Viele der genannten Probleme relativieren sich, wenn man von den Großstädten mal absieht. Die Bewohner von Peru sind vor allem gegenüber Touristen mit Spanisch-Kenntnissen aufgeschlossen und häufig sehr gastfreundlich.

Ich empfehle dir, dich während deiner Reise zu öffnen und dabei aber nicht leichtsinnig zu werden. Vertraue dabei auch deinem Bauchgefühl. Ich selbst habe mehrere Monate in Peru gelebt und bin dabei nie überfallen worden.

Des Weiteren solltest du zunächst etwas misstrauisch gegenüber Personen sein, die dich aus heiterem Himmel in ein Gespräch verwickeln. Diese arbeiten oft mit Taschendieben zusammen, welche sich im gleichen Moment hinter dir an deinem Rucksack zu schaffen machen. Nimm keine Pakete von Unbekannten an, lasse dir von einem Einheimischen erklären, wie du Falschgeld erkennen kannst.

Weitere Tips erhältst du hier:

 30 praktische Tips für sicheres Reisen in Südamerika  Aber…ist Südamerika nicht gefährlich?  Als Frau allein durch Südamerika: 10 Tipps für sicheres Reisen

4 1.4) Impfungen und Gesundheit

Es ist generell zu empfehlen, bereits 2-3 Monate vor einer Reise nach Südamerika den Hausarzt oder Tropenmediziner bezüglich einer Impfberatung aufzusuchen. Auf der Grundlage des Impfausweises und der Reiseziele wird erörtert, welche Impfungen durchgeführt werden sollten. Auf der Seite des Auswärtigen Amtes wird empfohlen, die Standardimpfungen nach dem Impfkalender des Robert-Koch-Institutes für Kinder und Erwachsene vor Antreten der Reise zu überprüfen und ggf. zu vervollständigen (www.rki.de).

Bei einer Reise nach Peru solltest du vor allem gegen Hepatitis A (bei Langzeitaufenthalt auch Hepatitis B), Diphterie, Gelbfieber und Tollwut geimpft sein. Für aktuelle und weitreichendere Hinweise solltest du die Seite des Auswärtigen Amtes besuchen.

Einige Erkrankungen (Malaria, Chigunkunya, Dengue- und Oroupoche-Fieber) werden in Peru durch tag- und nachtaktive Mücken übertragen, mitunter können diese auch tödlich enden. Die Auswahl der Prophylaxe gegen Malaria sollte im Vorfeld mit einem Tropen- oder Reisemediziner besprochen werden. Bei Aufenthalten im Amazonastiefland wird den Reisenden empohlen, lange und helle Kleidung zu tragen und an den freien Stellen ein Insektenschutzmittel aufzutragen. Die folgenden Orte gelten als malariafrei: Lima, Cusco, Machu Picchu, das Anden-Hochland, die Küste südlich von Lima, Nazca und Ica.

Die Gefahr der Höhenkrankheit (Soroche) wird oftmals unterschätzt. Problematisch ist, dass die Symptome häufig erst nach 24 h oder längerem Aufenthalt in der Höhe auftreten. Ich empfehle dir, dich bei einer entsprechenden Höhenlage von >2.000 m erst für einige Tage zu akklimatisieren, bevor du zu Wanderungen oder Ausflügen aufbrichst. In dieser Zeit solltest du viel Wasser trinken und Alkohol nur in Maßen genießen. Typische Symptome der Höhenkrankheit sind Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel und Erbrechen. Wenn diese Symptome während einer Tour/Wanderung nach einer Pause oder Übernachtung nicht verschwinden, so solltest du rasch in niedriger gelegene Regionen von <2.000 m absteigen.

Wer eine Reise nach Peru plant, der sollte zum Beispiel nicht am ersten Tag mit dem Flugzeug von Lima nach Puno (3.800 m) fliegen.

5 Es wird dringend empfohlen, kein Leitungswasser zu trinken und nur geschälte Früchte zu essen. Wenn Essen an der Straße verkauft wird, so solltest du dies immer mit Vorsicht genießen. Ich selbst hatte schon 6 Tage Durchfall, nachdem ich einen Pisco Sour getrunken hatte: bei dem Eis hat es sich wohl um Leitungswasser gehandelt.

1.5) Hinweise

In Südamerika ticken die Uhren anders als in Europa. Du solltest nicht erwarten, dass deine Reise immer reibungslos und ohne Probleme verläuft. Ausflüge können sich verzögern, Busfahrten können aufgrund von heftigen Demonstrationen verschoben werden oder gar ganz ausfallen.

Peru ist ein armes Land, ein Großteil der Bevölkerung lebt unter einfachsten Bedingungen. Es ist daher wichtig, dass du dich den vorherrschenden Sitten anpasst. Respektiere die Gepflogenheiten, fotografiere niemanden ungefragt aus der Nähe, kleide dich einfach und unauffällig. Viele werden dich ansprechen und um Geld betteln, sei also darauf vorbereitet und trage Kleingeld bei dir. Gebe jedoch Kindern kein Geld: sie werden nicht zur Schule gehen, wenn sie durch das Betteln Geld verdienen. Außerdem solltest du dir zumindest ein paar Grundkenntnisse in Spanisch aneignen, so wird die Reise auch für dich noch viel angenehmer und du wirst nicht als „Gringo“ wahrgenommen.

Wenn du Student bist, solltest du außerdem im Besitz einer ISIC-Karte sein. Noch ein weiterer Hinweis: wähle bei Trekking-Ausflügen nicht unbedingt immer den preiswertesten Anbieter und vertraue deinem Bauchgefühl. Unter dem Vorwand einer organisierten Trekking-Tour sind auch schon Touristen überfallen und ausgeraubt worden. Vor Ort erhältst du jeweils in den Touristen-Informationen gute Tipps für empfehlenswerte Anbieter.

6 1.6) Sprache

Nur mit Englischkenntnissen ist es schwer, sich in Peru bestimmte Informationen zu beschaffen. Man kommt mit Englisch durch, mehr aber auch nicht. In vielen Museen von Peru gibt es keine englischen Schautafeln, du wirst in kaum einen eine englische Speisekarte finden. Eine Reise kann ein Stummfilm sein, wenn du nicht die Sprache der Einwohner beherrschst.

Die Sprache ist wie ein diebstahlsicheres Gepäckstück ohne Gewicht, das du mit dir trägst. Mit einen angeeigneten spanischen Grundwortschatz gestaltet sich das Reisen deutlich unkomplizierter, du kommst sehr schnell mit den Einwohnern ins Gespräch und kannst so auch eher ihre ausgeprägte Gastfreundschaft genießen. Du wirkst selbstsicherer und souveräner, das schützt dich auch in gewissem Maße vor der Langfingerzunft. Wer hier nur Englisch spricht, wird oft als arrogant empfunden und abschätzig „Gringo“ genannt. Ich selbst habe die Erfahrung gemacht, dass man schon nach einen nur dahingesagten „Hola, que tal“ nicht mehr als Gringo angesehen wird. Bereits nach einigen wenigen Sätzen meinen der Taxifahrer, die Kellnerin, der Ticketverkäufter hinter dem Schalter oder auch mein Sitznachbar im Bus mit Anerkennung: „Hablas bien el castellano!“.

So schwer ist es nicht, die Grundkenntnisse in Spanisch zu erlernen. Zumal Spanisch aufgrund der vielen Vokale eine sehr angenehme Sprache ist. Eine weitere Sprache erweitert dir den eigenen Horizont, du erfährst mehr über das Leben vor Ort und über Land und Leute. Es ist einfach schön, sich in einer anderen Sprache zu verständigen. Peruaner sind neugierig und aufgeschlossen und du wirst staunen, wie viele doch einige Sätze auf Deutsch an dir probieren werden. Dir stehen lustige Momente bevor, wenn dir ein Einwohner mit Akzent einige Worte auf deutsch nachzusagen versucht. Worauf wartest du also noch?

7 Ich kann dir den Online Sprachkurs von Babbel (4,95 €/ Monat, kostenloser Probekurs) empfehlen. Außerdem habe ich das E-Book „Spanisch-Sprachführer für Südamerika“ geschrieben.

Während deiner Reise werden dir vielleicht einige Peruaner das Folgende sagen: „Tu conoces más Peru que yo“ (Du kennst mehr Peru als ich): das könnte eine Gelegenheit sein, gegenüber einem Einheimischen sein Land zu loben und ihn einzuladen. Er oder sie wird es dir danken.

8 2) Allgemeines über Peru 2.1) Land und Leute

Peru ist das drittgrößte Land auf dem südamerikanischen Kontinent. Im Norden wird Peru von Ecuador und Kolumbien begrenzt, im Osten grenzt es an Brasilien und im Süden an Bolivien bzw. Chile. Das wichtigste Wirtschafts- und Politikzentrum des Landes ist die Hauptstadt Lima an der Pazifikküste, hier lebt ungefähr ein Drittel der Bevölkerung von Peru (~10-12 Mio.).

Peru ist ein armes Land, Schätzungen zufolge leben ungefähr 50% der Bewohner in absoluter Armut und mehr als 10% in extremer Armut. Der Mindestlohn liegt derzeit bei 750 Soles/Monat (~190 Euro), die Arbeitslosigkeit wird offiziell ungefähr auf 6% beziffert, doch die Dunkelziffer dürfte deutlich höher ausfallen. Trotz der eingeführten Schulpflicht geht rund ein Viertel der Kinder nicht regelmäßig zur Schule. In einigen Regionen von Peru herrscht ein starker Grundwassermangel und schätzungsweise ein Drittel der Bevölkerung leidet unter den daraus resultierenden Problemen. Vor allem im Hochland und im Amazonastiefland lebt man unter denkbar einfachsten Bedingungen.

Das südamerikanische Spanisch, auch Castellano genannt, gilt als Amtssprache in Peru. Noch rund ein Viertel der Bevölkerung spricht Quechua, die alte Sprache der Inka. Mehr als 90% der Bevölkerung von Peru bekennt sich zum katholischen Glauben.

Peru wird durch drei Landschaftsformen geprägt, welche sich signifikant voneinander unterscheiden. Die Costa (Küste) markiert den westlichsten Streifen von Peru, welcher über eine Länge von mehr als 3000 km parallel zum Pazifik verläuft. Im südlichen Teil der Costa (südlich von Lima) fallen die Niederschläge sehr gering aus, Landwirtschaft ist hier nur im Umkreis von Oasen möglich. Die Costa bedeckt schätzungsweise 12% der Fläche des Landes. Die Sierra beginnt östlich der schmalen Küstenregion und macht 28% der Landesfläche aus. Die Sierra setzt sich aus mehreren Gebirgsketten der Anden (Kordilleren) zusammen, diese werden von Tälern unterbrochen. Zwischen der westlichen und östlichen Kordillere dehnt sich in Südperu die Hochebene des Altiplanos aus, mit einer durchschnittlichen Höhe von 3.600 m.

9 Der Huascarán ist mit 6.768 m der höchste Gipfel von Peru. Weiter östlich nimmt die Höhe merklich ab, es erfolgt ein fließender Übergang in die Selva (Amazonastiefland). Mit 60% nimmt die Selva den weitaus größten Anteil der Fläche Perus ein, doch nur etwa ein Zehntel der Bevölkerung des Landes lebt hier. Das Klima ist hier deutlich milder, die Niederschläge können durchaus 3.800 mm pro Jahr betragen.

2.2) Die Küche von Peru

Aufgrund der kulturellen Vermischung zeichnet sich die Küche von Peru durch eine außergewöhnliche kulinarische Vielfalt aus. Im Folgenden stelle ich typische Gerichte und Getränke in Peru vor.

Noch ein kleiner Hinweis: es kann sein, dass du während der Reise einige Magenprobleme bekommst. Es handelt sich um eine Anpassung an die für den Magen ungewohnte Küche. Ich empfehle dir, das herrlich duftende Essen der Garküchen an den Straßen zunächst mit Vorsicht zu genießen. Mitunter hat sich der Koch die Hände nicht gewaschen oder das Essen wurde mit unsauberem Leitungswasser „gereinigt“.

Das Essen

 Arroz con Mariscos: Dieses Gericht (Reis mit Meeresfrüchten) ist ein Klassiker und ist auch sehr lecker. Am besten solltest du es zum Beispiel mal in Lima probieren, der kulinarischen Hauptstadt von Südamerika.  Lomo Saltado: Rindfleischstücke, mit Zwiebeln und Paprika bzw. Tomate gebraten, dazu z.B. Reis oder Kartoffeln.  Chupe de Camarones: Eine leckere Suppe mit Garnelen, Kartoffeln und Gemüse.  El Cuy: Das Meerschweinchen gibt es entweder gebraten („chactado“) oder aus dem Ofen („al horno“). Es handelt sich um ein Nationalgericht.

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Arroz con Mariscos

El cuy al horno

11  Ceviche: In Limettensaft marinierter roher Fisch, dazu Mais und violette Zwiebeln. Sehr leckere Kost!

Ceviche

 Arroz con pollo: Reis mit Hühnchen. Es handelt sich um ein klassisches peruanisches Gericht, man kann es auch überall preiswert bekommen.  Rocoto Relleno: Mit Rindfleisch gefüllter Paprika, überbacken mit Käse.  Anticucho: Am Spieß gegrilltes Rinderherz.

Die Getränke:

 Pisco: Es handelt sich um einen Traubenschnaps.  Pisco Sour: Möglicherweise handelt es sich um das Nationalgetränk von Peru. Die Zugaben sind Pisco, Limettensaft, Zuckersirup und Eiklar mit Eis.  Chicha: Maisbier, dieses Getränk ist wohl nicht jedermanns Geschmack.  Chicha Morada: Dieses alkoholfreie Getränk wird aus violettem Mais hergestellt und ist absolut zu empfehlen.

12  Inkakola: Ein klassisches Getränk in Peru. Es ist sehr süß und erinnert irgendwie an Kaugummi.  Mate de Coca: Coca-Tee wird vor allem bei größerer Höhenlage >2.000 m angeboten. Er kann die Symptome der Höhenkrankheit lindern und mitunter vorbeugend wirken.

Das Beste habe ich noch gar nicht erwähnt. An fast jeder Straßenecke werden vor allem in den größeren Städten frisch gepresste Obstsäfte verkauft. Vor allem an den lokalen Märkten sind diese sehr preiswert und lecker. Es ist mitunter jedoch nicht ganz ungefährlich, Obstsäfte mit schalenlosen Früchten zu sich zu nehmen.

2.3) Die beste Reisezeit

Wenn du die Andenregion (Sierra) oder das Amazonastiefland (Selva) besuchen willst, so ist die Trockenzeit von April bis Oktober die beste Zeit zum Reisen. Du solltest auch berücksichtigen, dass der Inka-Trail aufgrund der starken Niederschläge im Februar geschlossen ist!

Wenn du die Küste von Peru bereisen möchtest, dann solltest du das am besten von November bis März tun. Es kann jedoch auch außerhalb dieses Zeitraums ein angenehmes Klima in der Küstenregion herrschen.

13 2.4) Unterkünfte, Kosten und Budget

Die Währung in Peru heißt Nuevo Sol, ein Euro entspricht ungefähr 3.8 Soles (Nov. 2017). Ich empfehle dir, mit der DKB-Kreditkarte zu reisen. Das Abheben der fremden Währung verläuft problemlos und ist außerdem gebührenfrei.

In Peru gibt es Unterkünfte für jeden Geldbeutel. Viele Hostels haben sich auf Backpacker spezialisiert. Die Preise sind auch ortsabhängig, z.B. in Touristenhochburgen wie Cusco, Lima und Aguas Caliente (Machu Picchu) sind die gängigen Tarife merklich höher. Gewöhnlich bezahlst du für eine Nacht im Mehrbettzimmer (Dormitorio) 5-10 €, für ein privates Zimmer bewegen sich die Preise zwischen 10 und 15 €. Es ist empfehlenswert, das Zimmer im Voraus zu buchen, z.B. bei Booking.com oder hostelworld.com. Im Reiseführer habe ich für jede Stadt verschiedene Unterkünfte mit zugehöriger Adresse angegeben. Da sich dieser Reiseführer an Backpacker richtet, handelt es sich um sehr einfache und preiswerte Hostels bzw. Residencias.

Es ist in Peru auch kein Problem, preiswert zu essen. Ich habe für eine Mahlzeit im Restaurant selten mehr als 5-10 € bezahlt. Abseits der Stadtzentren kann man auch für 3-4 € ein annehmbares Menü bestellen. In den lokalen Märkten kannst du immer sehr preiswert eine Mahlzeit zu dir nehmen, hier solltest du aber immer auch vor Taschendieben auf der Hut sein.

14 2.5) Fortbewegung

Bus: Mit dem Bus reist es sich in Südamerika einfach und bequem. Die Busse sind sehr komfortabel ausgestattet und auch lange Fahrten sind relativ preiswert. Je nach Komfort gibt es verschiedene Klassen: Semi-Cama („Halbes Bett“), Cama (Bett) und Premium. Während der Fahrt gibt es Mahlzeiten und es werden auch Filme gezeigt.

Das Ticket kannst du völlig unkompliziert im jeweiligen Busterminal kaufen. Ich kann dir zum Beispiel die Busgesellschaften Cruz del Sur und Tepsa empfehlen. Es ist nicht unbedingt notwendig, im Vorfeld die Verbindungen zu recherchieren. Im Kapitel 3) Reiseführer werden die Busverbindungen mit ungefähren Preisen behandelt. Es ist meist preiswerter, wenn du das Fahrt-Ticket einige Tage vorher kaufst.

Auf den folgenden Internet-Seiten kannst du dir typische Busverbindungen mit ungefähren Preisen ansehen und Busfahrten buchen. http://www.go2peru.com/peru_bus.htm https://busportal.pe/

Wegen dem Buchen noch ein paar sprachliche Hinweise:

 Ciudad de origen/ desde: Abfahrtsort  Ciudad de destino/ hasta: Zielort  Salida/ Ida: Tag der Hinfahrt  Retorno/ Fecha de ida: Tag der Rückkehr

Auto: Es kann zum Beispiel über Europcar.de ein Wagen gemietet werden. Die Preise beginnen bei ~25 €/Tag (bei 5 Wochen) für einen Renault Loga 1.4. Bei Überlandfahrten ist jedoch ein Wagen mit Allradantrieb zu empfehlen, zu deutlich erhöhten Konditionen. Ich empfehle dir, mit dem Bus zu reisen.

15 Flugzeug: Flüge sind sinnvoll, wenn du Zeit sparen möchtest. Du kannst Flüge zum Beispiel bei http://www.traficoperu.com/ buchen.

Bahn: In Peru liegt die zweithöchste Bahnstrecke der Welt, von Lima nach Huancayo. Auch gibt es die Bahnstrecken Puno-Cusco und Cusco-Aguas Caliente (Machu Picchu). Viele Touristen reisen zum Beispiel mit dem Zug aufgrund der spektakulären Landschaften von Puno nach Cusco und die Fahrt von Cusco nach Aguas Caliente gilt als ein Klassiker (Kapitel 3.2.9) Machu Picchu, das Himmelreich der Inka).

In den einzelnen Städten kannst du auch mit Bussen des öffentlichen Verkehrs („Micro“) oder auch durch die Colectivos (Sammeltaxis) von A nach B gelangen. Vor allem die regionalen Busse sind in Peru sehr billig und haben ihren eigenen Reiz. Jedoch wirst du schnell merken, dass einige Busfahrer die Verkehrsregeln nicht sehr genau nehmen, ebenso wie die Taxifahrer. Wenn Unbekannte in den Bus einsteigen und Gitarre spielen, dann wird dir bewusst, dass in Südamerika noch ein ganz anderes Lebensgefühl gelebt wird als bei uns in Europa. Sei dir darüber im Klaren, dass auch die ärmsten Peruaner mit den Bussen unterwegs sind. Fotografiere nicht (!) aus dem Bus heraus, sonst wird dir vielleicht deine Kamera geklaut.

Die Colectivos fahren immer die gleiche Route ab und ich würde sich als „preiswerte Taxis“ bezeichnen. Meist fahren die Colectivos erst ab, wenn sich genügend Mitfahrer gefunden haben. Du kannst dich auf lustige Fahrten einstellen mit 8 oder 9 Personen. Du siehst, Peru hält sehr viele aufregende Überraschungen für dich bereit.

16 3) Reiseführer

Nun bist du schon im wichtigsten Kapitel dieses E-Books angelangt. Ich behandele hier im ersten Teil typische Reiseziele im Süden von Peru und im zweiten Teill den Norden des Landes.

Touristisch gesehen wird der Süden von Peru deutlich mehr besucht. Hier erwarten dich einige der reizvollsten Sehenswürdigkeiten des Landes, um nur einige zu nennen: die Linien von Nazca, die weiße Vulkanstadt Arequipa, der Titicacasee mit seinen Inseln, die Inka- Hauptstadt Cusco und natürlich das sagenumwobene, berühmte Machu Picchu. Am Titicacasee kannst du außerdem nach Bolivien reisen, die Sonneninsel lohnt einen Besuch und auch die Metropole La Paz versprüht ihren ganz eigenen Charme.

Doch auch der Norden von Peru ist wunderschön und hat sehr viel zu bieten. Viele Sehenswürdigkeiten gelten noch als Geheimtipp, obwohl sie denen des Südens in nichts nachstehen. Der Norden des Landes gilt als die Wiege der Hochkulturen, zahlreiche Zeugnisse längst vergangener Gesellschaften gibt es hier zu entdecken. Im „Reich der Wolkenmenschen“ kannst du die fantastische Stadt Kuélap aufsuchen, es handelt sich um das größte Bauwerk Südamerikas. Im Norden von Peru liegt auch die Cordillera Blanca in der Nähe von Huaraz, die fantastischen Hochlandschaften laden zum Wandern und Entspannen ein.

Auf der folgenden Seite findest du eine Karte von Peru mit wichtigen Busverbindungen und den dazugehörigen Fahrzeiten in Stunden. Nicht berücksichtigt wurde bei dieser Karte La Paz. Je nach Zeitbudget kannst du deine Reiseroute planen. In vier Wochen kannst du zum Beispiel bequem die Route Lima-Nazca-Puno-Cusco „abgrasen“. Bei knappem Zeitbudget lässt sich ein Inland-Flug empfehlen, Flüge kannst du zum Beispiel bei www.traficoperu.com buchen. Empfohlene Flugverbindungen wären unter anderem Lima-Cajamarca, Lima-Iquitos, Lima-Cusco und Cusco-Puerto Maldonado.

17 3.1) Landkarte mit Reiserouten

Karte von Peru, mit Busverbindungen. Quelle: http://www.clickgratis.com.br/fotos- imagens/peru/aHR0cHM6Ly9zbWFydHJhdmVsbGVyLmdvdi5hdS9tYXBzL1BlcnUuZ2lm.jpg

18 3.2) Reiseziele in Südperu

Die meisten Touristen lernen auf ihrer Reise durch Peru wohl hauptsächlich den Süden kennen. In diesem Reiseführer werden für dich die folgenden Ziele behandelt: Lima-Pisco-Ica (Huacachina)-Nazca-Arequipa-Puno-Bolivien (Copacabana, La Paz)-Cusco-Machu Picchu.

Deine Reise beginnt in Lima, der Stadt der Könige. Im Umkreis der Plaza de Armas kannst du in Perus Hauptstadt zahlreiche koloniale Prachtbauten bewundern. Außerdem ist Lima der beste Ort in Peru, um die außergewöhnliche kulinarische Vielfalt der heimischen Küche zu genießen. Von Lima kannst du weiter nach Süden reisen in Richtung Nazca, entlang der Panamericana, die Traumstraße der Welt. Hier erwarten dich spektakuläre Landschaften aus nackter Wüste am Rande der Küstenlinie, wunderbare Sanddünen und traumhafte Ausblicke auf den Pazifik. In Nazca selbst kannst du aus einem Flugzeug die berühmten Linien von Nazca beobachten und die vollbrachten Hochleistungen vergangener Kulturen bestaunen. Arequipa weiter südlich besitzt eine wunderbare Altstadt, es handelt sich wohl um eine der schönsten Städte in Peru. Arequipa ist von drei schneebedeckten Vulkanen umgeben, zahlreiche Prachtbauten im Umkreis der Plaza de Armas wurden aus dem Sillar-Tuff vom Vulkan Chachani erbaut. Außerdem kannst du von hier eine Tour zum Colca Canyon unternehmen, einer der tiefsten Canyons weltweit und eine der schönsten Sehenswürdigkeiten des Landes. Es gibt nicht viele Orte, an denen du den Kondor so gut beim Gleitflug beobachten kannst.

Anschließend geht die Reise weiter nach Puno und zum Lago Titicaca. Der Titicacasee ist der am höchsten gelegene schiffbare See weltweit auf 3.810 m Höhe, eingebettet in die spektakulären Landschaften des Altiplano. Von Puno aus kannst du nach Cusco weiterreisen oder auch einen Abstecher nach Bolivien unternehmen. In Bolivien kannst du das verrückte Städtchen Copacabana kennen lernen und eine Tageswanderung auf der Sonneninsel (Isla del sol) unternehmen, diese Insel gilt auch als die Wiege des Inkareiches. Du kannst weiterreisen nach La Paz, die am höchsten gelegene Metropole weltweit. Dort kannst du auf den Schwarzmarkt deine Sachen suchen, falls dir etwas gestohlen wurde.

19 Anschließend kannst du nach Cusco weiterfahren, der Nabel der Welt und die glanzvolle Hauptstadt des Inka-Reiches. Hier kannst du in die Geschichte der Inka eintauchen und das sagenumwobene Machu Picchu kennen lernen, am besten im aufsteigenden Morgennebel…

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3.2.1) Lima, die Stadt der Könige

Lima ist eine Stadt, die aus allen Nähten zu platzen scheint. Die Hauptstadt von Peru ist das wichtigste Industrie- und Handelszentrum des Landes, der Flughafen Jorge Chavez ist eines der Drehkreuze auf dem südamerikanischen Kontinent. Lima ist eine laute, lebhafte, bunte und chaotische Stadt und gilt als die kulinarische Hauptstadt Südamerikas.

Ich selbst habe mehrere Monate in Lima gelebt und für mich ist es eine Stadt mit zwei Gesichtern. Die kolonialen Prachtbauten rund um die Plaza de Armas im historischen Stadtkern repräsentieren gemeinsam mit den Restaurants und den lebhaften Stadtvierteln Miraflores bzw. Barranco das schöne und elegante Lima, das traurige Gesicht sind die tristen Wellblechsiedlungen am Rande der Stadt als ein Sinnbild für Armut und Trostlosigkeit- ungefähr 1,5 Millionen Menschen leben in diesen Siedlungen.

Anreise und Weiterfahrt:

Lima ist der Ausgangspunkt für deine Reise durch Peru. Die Stadt ist ein Knotenpunkt für den nationalen und internationalen Bus- bzw. Flugverkehr. Bedenke, dass die Taxifahrer in Lima einen zweifelhaften Ruf haben und nicht selten bei Überfällen an Touristen involviert sind. Deswegen empfehle ich dir, dich an bekannte Firmen zu halten (Green Taxi, Mitsui, CMV und Taxis verdes).

Wie bereits erwähnt, reist man in Peru am besten mit dem Bus. Es ist nicht kompliziert in Lima, zum Busterminal zu gelangen. Wenn du viel Gepäck bei dir hast, ist es wohl am einfachsten, mit einem Taxi zum Terminal zu fahren (Terminal de Buses).

In der folgenden Tabelle sind mögliche Busverbindungen aufgelistet mit der geschätzten Dauer und den ungefähren dazugehörigen Preisen in „Nuevo Soles“.

22 Dauer (h) Preis Lima – Cusco 20 bis 22 ~150 bis 200 Soles Lima – Pisco 3 bis 4 ~20 bis 30 Soles Lima – Ica ~5 ~35 Soles Lima – Nazca 7 bis 8 ~45 bis 80 Soles Lima – Arequipa 15 bis 17 ~90 bis 110 Soles Lima – Puno 22 bis 23 ~110 bis 120 Soles Lima – Trujillo 8 bis 10 ~30 bis 70 Soles Lima – Cajamarca 15 bis 16 ~90 bis 120 Soles

Hinweise zu Lima:

Die unter 1.3) erwähnten Hinweise über die Sicherheit solltest du vor allem in Lima beachten, hier musst du überall aufmerksam sein.

Der öffentliche Verkehr wird durch Busse, Colectivos (Combis) und Taxis abgewickelt. Es ist sehr preiswert in Peru, mit dem Taxi zu fahren, die Preise sind nicht mit denen in Europa zu vergleichen. Sehr häufig genutzt werden auch die Busse des Metropolitano (3 Linien: A, B, C), mit diesen kannst du sehr schnell von einem Ort zum anderen gelangen, jedoch sind die Stationen mitunter sehr überfüllt. Für den Metropolitano benötigst du eine Chipkarte (5 Soles), diese kannst du bei der Estación Central im in der Historischen Altstadt besorgen.

Unternehmungen in Lima:

Historisches Stadtzentrum:

Lima hat eine sehr schöne Plaza de Armas (Plaza Mayor), umgeben von historischen Prachtbauten und einem sehenswerten Bronzebrunnen im Zentrum. Es handelt sich um das Herz Limas. Hier befinden sich der Regierungspalast (Palacio del Gobierno) an der Nordseite, das Rathaus (Municipalidad) in seiner gelben Fassade und die wunderschöne Kathedrale. Neben der Kathedrale findet sich der bischöfliche Palast (Palacio de Arzobispo) mit seiner beeindruckenden Fassade. Hier an der Plaza wird Wert auf Sauberkeit gelegt, man versucht den Platz von Bettlern freizuhalten.

23 Das Zentrum der historischen Altstadt wurde 1991 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Im Umkreis der Plaza Mayor befinden sich einige der besten Restaurants von Peru, hier kannst du sehr gut die vielfältige und kulinarische Küche des Landes kennen lernen.

Iglesia y Convento de San Francisco:

Es handelt sich um eine Kirche (Iglesia) mit Kloster (Convento), die Anlage ist nur zwei Blocks von der Plaza de Armas (siehe Karte) entfernt (Eintritt 7 Soles). Das Kloster mit seiner berühmten Bibliothek und dem wunderbaren, weitläufigen Innenhof ist wohl eines der schönsten Bauwerke von Lima. Unterhalb des Klosters liegen unterirdische Gänge, diese führen in mehr als 300 Jahre alte Katakomben, dort wurden mehr als 70.000 Tote bestattet.

Kirche und Kloster: San Francisco unweit der Plaza de Armas im Historischen Stadtzentrum.

24 Plaza San Martin:

Die Plaza San Martin liegt südlich der Plaza Mayor und ist über die Fußgängerzone der Jirón de la Unión erreichbar. Innerhalb der Fußgängerzone trifft man auf die schöne Kirche „Iglesia y Convento La Merced“ (siehe Karte, Nr. 4). Im Zentrum der Plaza San Martin liegt das beeindruckende Reiterstandbild des Freiheitskämpfers José de San Martín. Sehr sehenswert ist hier auch das Gran Hotel Bolivar an der Westseite der Plaza.

Weitere wunderbare Sehenswürdigkeiten in der Altstadt:

 Iglesia de Santo Domingo (siehe Karte)  Iglesia San Pedro (Glocke „La Abuelita“ läutete die Unabhängigkeitserklärung ein)  Casa Alagia (siehe Karte, Nr. 5)  Palacio Torre Tagle (siehe Karte, Nr. 3)

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Die Stadtkarte für Lima. Copyright OpenStreetMap.

26 Cerro San Cristobal:

Im Umkreis der Plaza Mayor (Plaza de Armas) fahren Busse zum Cerro San Cristobal. Ich empfehle dir, an der Plaza Mayor Ausschau zu halten nach Personen, welche eine Fahrt zum Cerro anbieten.

Du hast vom Cerro San Cristobal aus eine sehr schöne Aussicht auf Lima. Achte hier auf deine Habseligkeiten und präsentiere dich nicht wie ein Selbstbedienungsladen, hier wurden schon des Öfteren Touristen von Einheimischen attackiert.

Barrio Barranco:

Dieses elegante Stadtviertel grenzt direkt an das lebhafte Miraflores. Barranco ist sehr beliebt, hier haben sich auch viele Künstler angesiedelt. Es ist ein Viertel voll schöner Villen, umgeben von verträumt wirkenden, engen Gassen. Nachts pulsiert hier das Leben, in Barranco gibt es zahlreiche angesagte Bars.

Miraflores:

Dieses Stadtviertel verkörpert das moderne Lima. Hier reihen sich Restaurants und teure Hotels aneinander, Miraflores ist auch in der Nacht ein sehr beliebtes Ausgehviertel. Das direkt an der Steilküste errichtete Einkaufs- und Restaurantzentrum „Larcomar“ ist immer gut besucht. Hier hat man einen sehr schönen, offenen Blick auf den weiten dunkelblauen Pazifik. Am angrenzenden Park („Parque del Amor“) kann man bei geeignetem Wetter einen Paragliding-Flug unternehmen, ich habe damals 150 Soles bezahlt. In Miraflores liegt auch die Stätte Huaca Pucllana, es handelt sich um errichtete Pyramiden der „Lima“-Kultur aus der Vorinka-Zeit.

Circuito Mágico del Agua:

Angeblich handelt es sich hierbei um den größten Park für Wasserspiele weltweit. Der Circuito Mágico del Aguabefindet sich im Parque de la Reserva südlich vom historischen Stadtzentrum. Der Eintritt (entrada) beträgt 4 Soles, die Wasserspiele finden zu den folgenden Zeiten statt: mittwochs bis sonntags um 18:30, 20:00, 21:30 und 22:30. Die Choreographie mit Musik und Laserstrahlen ist sehr ausgeklügelt.

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Circuito Mágico del Agua

Lima, die Stadt der Museen:

In Lima finden sich einige der besten und umfangreichsten Museen von Südamerika. Hier eine kleine Auswahl:

 Museo Nacional de Antropología y Arqueología an der Plaza Bolívar in Pueblo Libre: hier werden Schätze von Kulturen aus der Vorinka-Zeit zur Schau gestellt.  Museo Raffael Larco Herrera in der Av. Bolívar 1515: beherbergt u.a. Keramiken der Mochica-Kultur.  Museo de Armas del Mundo y de Oro in der Av. Alonso de la Molina 1100: unvorstellbare Schätze der Chimú- und Inkakultur.

Pachacámac:

Es handelt sich um eine von der Wari-Kultur beeinflusste, antike Stadt 40 km südöstlich vom Stadtzentrum Limas, ungefähr 1 km vom Pazifik entfernt. Vermutlich handelt es sich bei der Anlage der Ichma-Kultur am Tal des Flusses Río Lurín um ein religiöses Zentrum für die Anbetung des Schöpfergottes Pachacamaq. Die Ruinen liegen auf mehreren Hügeln zerstreut, mitunter lassen sie sich kaum vom trockenen und allgegenwärtigen Wüstenstaub unterscheiden.

28 Du kannst mit einem Micro-Bus dorthin gelangen. Empfehlen lässt sich die Linie SO16/SO18 Pucusana-San Miguel oder San Miguel San Bartolo, diese Busse passieren u.a. die Avenida Arica und die Plaza Bolognesi, für die Fahrt solltest du nicht mehr als 3 Soles bezahlen. Für den Rückweg kannst du ein Colectivo nehmen.

Essen und Ausgehen: In Lima solltest du eines der vielen Fischrestaurants besuchen. Sehr häufig empfohlen wird das Restaurant „Rosa Nautica“, unterhalb von Miraflores direkt am Strand (Costa Verde). Weitere sehr gute Restaurants finden sich im Umkreis der Plaza de Armas.

Das moderne Miraflores ist ein sehr beliebtes Ausgehviertel in Lima, sehr belebt ist vor allem die Gegend um die Plaza Kennedy (Parque Central de Miraflores, siehe die folgende Karte von Miraflores). Auch im Larcomar befinden sich einige Bars und Diskotheken.

Unterkünfte:

Unterkünfte Historische Altstadt:

Hotel España (Jirón Azangaro 105):

Dieses Hotel nahe der Plaza de Armas(siehe Karte, Nr. 2) kann ich dir sehr empfehlen, es handelt sich um den Backpacker-Treffpunkt schlechthin. Die Zimmer sind sehr preiswert, das Hotel besitzt eine sehr schöne Terrasse. Die Telefonnummer: +51 1 4285546

1900 Backpackers Hostel (Av. Garcilazo de la Vega 1588): sehr zentrale Lage (Nähe der Kreuzung Av. Wilson/Av. Grau), unweit von der Station des Metropolitano, Nähe zum Flughafen

29 Unterkünfte Miraflores:

Flying Dog Hostel B&B (Diez Canseco 117): sehr zentrale Lage innerhalb von Miraflores http://www.flyingdogperu.com/en/lima/backpackers-hostel/

Che Lagarto Hostel (Pasaje Shell 121): sehr zentrale Lage, unweit der Station Benavides vom Metropolitano

Backpacker´s Family Club (Calle Berlin 1089): unweit der Strandpromenade mit Aussicht auf den Pazifik

Lima Geheimtipp: mit der Andenbahn nach Huancayo

Die Fahrt mit dem Ferrocarril Andino von Lima bis nach Huancayo über den 346 km langen Schienenweg ist ein fantastisches Erlebnis. Ausgangspunkt der Fahrt ist der Bahnhof „Desamparados“ (siehe Karte, nördlich der Plaza de Armas) am Río Rímac im historischen Stadtzentrum. Die Zugfahrt dauert ~12 Stunden und findet ein- bis zweimal monatlich statt.

Für mich war die Fahrt bis nach Huancayo im Ferrocarril Andino eine der eindrucksvollsten Erfahrungen während meiner wunderbaren Zeit in Peru. Der Zug durchquert 69 Tunnel und überwindet 58 Brücken, es wurden insgesamt 6 Zick-Zack-Trassen auf der Strecke angelegt, die Bahn zieht sich entlang dieser abwechselnd vorwärts und rückwärts an den Hängen empor. Am längsten Abschnitt wird dabei ein Höhenunterschied von 300 m überwunden. Der Zug besitzt einen Panoramenwaggon, von hier kannst du die grandiosen Landschaften an dir vorbei ziehen lassen, während dir der Fahrtwind ins Gesicht bläst.

Während der Fahrt erfolgt mehrmals ein Wechsel der Lok, aufgrund der Höhenunterschiede müssen die Motoren unterschiedlich eingestellt sein. Die höchste Station der Strecke liegt auf 4.758 m, der höchste Punkt der Fahrt (4.818 m) wird im Galera-Tunnel erreicht. Bis 2005 war die Verbindung Lima-Huancayo die am höchste gelegene normalspurige Eisenbahnstrecke der Welt.

Wenn du ein Ticket für Hin- und Rückfahrt in der Klasse „Turístico“ kaufst, so kostet dies ~500 Soles (Mahlzeit inbegriffen). Für ein One-Way Ticket nach Huancayo bezahlst du ~270 Soles.

30 Das Ticket bekommst du an den folgenden Stellen:

 https://www.ferrocarrilcentral.com.pe/reserva.php  Im Büro der Bahn: Ferrocarril Central Andino S.A., Avenida José Gálvez Barrenechea 566, 5° piso (5. Stock), San Isidro, Lima

Blick aus dem Panoramenwaggon des Ferrocarril Andino auf den Weg nach Huancayo

31 3.2.1.1 Die Geologie - Einführung:

Da ich Geologie studiert habe, erfährst du in diesem Reiseführer auch einiges über die Geologie von Peru, die Informationen sind „häppchenweise“ im gesamten Führer mit eingestreut. Im Wesentlichen stütze ich mich mit meinen Ausführungen auf den folgenden Text:

Pfiffner, A., Gonzalez, L., 2013. Mesozoic-Cenozoic Evolution of the Western Margin of South America: Case Study of the Peruvian Andes. Geosciences 2013, 3. 262-310 (49 Seiten).

Bei Bedarf kannst du diesen Text hier lesen. Wenn du überhaupt kein Interesse für die Geologie hast, so kannst du diesen Teil auch einfach überblättern, die Fortsetzung folgt auf der Seite 40.

Im Kapitel „2.1) Land und Leute“ habe ich erwähnt, dass Peru geographisch gesehen in drei Landschaftsformen unterteilt werden kann: die Küste (Costa), die Andengebirgskette (Sierra) und das Amazonastiefland (Selva). Natürlich unterscheiden sich diese Landschaftsräume auch in ihrer Geologie, vor allem aber in ihrer (Geo-)Morphologie (Oberflächenform). Das Festland von Peru wird geomorphologisch in drei Teilbereiche untergliedert (siehe Abbildung unten): im Westen der Küstengürtel, im zentralen Bereich die Gebirgszüge der Anden (Cordilleras) und im Osten die Sub-Anden Region (sub-Andean region). Die Anden unterteilen sich in zwei Gebirgszüge: die Westkordillere (Occidental) und die Ostkordillere (Oriental), diese beiden Kordilleren werden von intramontanen Hochebenen getrennt- das Zentrale Hochland (Central Highlands) von Peru.

Die Anden sind die längste Gebirgskette weltweit und erstrecken sich über die gesamte Westküste Südamerikas mit einer Nord-Süd-Ausdehnung von 7500 km. Einige Erhebungen der Kordilleren überschreiten 6.000m, auch das zentrale Hochland befindet sich teilweise auf 4.000m Höhe. Im Süden von Peru geht das zentrale Hochland in den Altiplano über. Die Anden gelten als das klassische Beispiel für die Gebirgsbildung über einer Ozean-Kontinent- Subduktionszone: aufgrund der Plattenkonvergenz taucht die schwerere ozeanische Nazca- Platte unter der kontinentalen südamerikanischen Platte ab (siehe übernächste Abbildung).

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Quelle: http://cienciageografica.carpetapedagogica.com/2013/03/el-mapa-fisico.html

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Die schematische Abbildung einer Subduktionszone: die schwerere ozeanische Nazca Platte taucht unter der kontinententalen südamerikanischen Platte ab. Aufgrund der enormen tektonischen Spannungen in der Erdkruste kommt es zur Ausbildung sogenannter „Tektonischer Schwächezonen“, entlang dieser können Magmen aus dem Mantelbereich aufsteigen (siehe Text).

(bearbeitet nach: Pfiffner, A., Gonzalez, L., 2013. Mesozoic-Cenozoic Evolution of the Western Margin of South America: Cas Study of the Peruvian Andes. Geosciences 2013 2(3), 262-310)

In Folge der Subduktion vollzog sich im Laufe der Jahrmillionen auch die Gebirgsbildung der Anden in mehreren tektonischen Phasen, eng verknüpft mit magmatischen Ereignissen. Aufgrund der Subduktion erhöhen sich Druck und Temperatur der abtauchenden ozeanischen Kruste, dies führt zu Gesteinsumwandlungen und einer Erhöhung der Dichte. So kommt es zum Plattenzug der ozeanischen Platte, es handelt sich um einen sehr wichtigen Antriebsfaktor für die Prozesse der Plattentektonik.

Die abtauchende ozeanische Kruste enthält viele Fluide (z.B. Wasser). Das Wasser befindet sich aufgrund der hohen Drücke und Temperaturen in einen „überkritischen Zustand“, dies führt ab einer bestimmten Tiefe zu einer Herabsetzung der Schmelztemperatur der umliegenden Gesteine. Es kommt zu einer Teilaufschmelzung (Anatexis) von Gesteinen zwischen der oberen kontinentalen und der abtauchenden ozeanischen Kruste im oberen Mantelbereich. Das Magma steigt entlang „tektonischer Schwächezonen“ auf, diese wurden im Verlauf der Subduktion durch die extremen tektonischen Spannungen angelegt. Meist bleibt das Magma in der Kruste in Form von Plutonen (Tiefengesteine) stecken.

34 Weiträumige Plutone werden auch Batholithe genannt (siehe Abbildung oben). Magmen, welche die Erdkruste durchschlagen konnten, haben die Vulkanketten der Anden gebildet- es handelt sich um den für eine Ozean-Kontinent-Subduktion typischen Vulkanbogen (magnatic arc). Während der fortschreitenden Subduktion kam es zu mehreren magmatischen Großereignissen mit ausgeprägtem Vulkanismus.

Die erste magmatische Epoche erfolgte in der frühen Kreidezeit vor ~100 Millionen Jahren (Pfiffner & Gonzalez, 2013). Die Geologie der Küstenregion in Westperu ist eng mit dieser Epoche verknüpft. Im Bereich des Küstengürtels erreichen die vorliegenden Sedimente Mächtigkeiten von bis zu 5000 m (Pfiffner & Gonzalez, 2013). Wenn du dich noch in Lima aufhältst: in der Bucht (Bahia) La Herradura im Stadtteil „Chorillos“ kannst du am Hügel „Morro Solar“ nahezu horizontal abgelagerte Sandstein- und Karbonatsequenzen beobachten (siehe nächstes Bild), diese wurden im Meer (marin) abgelagert (Pfiffner & Gonzalez, 2013).

Später erfolgte bis zum Ende der Kreidezeit eine Ablagerung vulkanischer Sedimente: Basalte, Tuffe, Andesite und Pillow-Laven. Die sedimentären Schichten am Morro Solar werden teilweise von Andesitgängen durchschlagen (siehe Foto unten), diese markieren den intensiven Vulkanismus zur frühen Kreidezeit und damit auch die erste bedeutende tektonische Phase während der Subduktion: die Mochica Phase. Während dieser Phase wurden die sedimentären Sandstein- und Karbonatformationen an der Küste vom Küsten- Batholith „intrudiert“ (siehe Abbildung oben) (Pfiffner & Gonzalez, 2013). Mitunter sind diese Andesitgänge über mehrere Kilometer verfolgbar und verlaufen im Ungefähr N-S (siehe nächste Abbildungen).

Der Batholith verläuft parallel zum Küstenstreifen von Peru und hat eine N-S Ausdehnung von 1.600 km (Haederle & Atherton, 2002). Auch im Bereich der Westkordillere intrudierten Plutone vom Küsten-Batholith (Coastal Batholith) in abgelagerte Gesteine aus der Jura- (200 - 150 Mio Jahre) und frühen Kreidezeit (150 – 110 Mio Jahre) (Pfiffner & Gonzalez, 2013).

Im Zuge der Peru Phase (Peruvian Phase) in der späten Kreidezeit erfolgte eine Hebung der sedimentären Ablagerungen über das Meeresniveau (Pfiffner & Gonzalez, 2013).

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Am Morro Solar in Chorillos, Lima: ein ~80 cm mächtiger Andesitgang durchschlägt die zuvor abgelagerten Sandsteinformationen.

Ein weiterer Andesitgang innerhalb der hydrothermal überprägten Sandstein-Sequenzen.Der Gang setzt sich in südlicher Richtung fort und ist…..

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….nach einem Blick in südliche Richtung auch über eine längere Distanz verfolgbar . An dieser Stelle wurde der Andesit im Gegensatz zum hydrothermal überprägten Sandstein im Laufe der Jahrmillionen durch das Meer ausgewaschen.

Der andine Zyklus begann im Jura vor 200 Millionen Jahren, mit der fortschreitenden Subduktion ist der Vulkanbogen von Westen nach Osten gewandert, er befindet sich seit dem oberen Oligozän (~30 Mio Jahre) im Bereich der Westkordillere, stellenweise herrscht aber auch im Bereich der Ostkordillere Vulkanismus vor (Dörrie, 2001). Der Bereich hinter dem Vulkanbogen wird im Geologenjargon „Backarc-Becken“ genannt. Während der Subduktion kann es in diesem Bereich zu Dehnungen (Extension, Grabenbrüche) und zur Bildung von Bruchzonen kommen, dies ist zum Beispiel beim Altiplano der Fall (siehe Erklärungen zur Geologie im Kapitel 3.2.6) Puno am Titicacasee).

Die Fahrt mit dem Zug von Lima bis nach Huancayo (siehe weiter oben) ist auch deswegen so empfehlenswert, weil man dabei in die Geologie des Kontinents eintauchen kann. Die unvorstellbaren Dimensionen geologischer Prozesse über lange Zeiträume und die Dauer von Jahrmillionen lassen sich auf dieser Fahrt zumindest erahnen: aufgefaltete und verschobene Kalksteinformationen verkünden von einer ausgeprägten tektonischen Unruhe.

37 Das Tertiär (Beginn vor 65 Mio Jahren) war die entscheidendste Epoche für die Entstehung der Anden. Die Inca-Phase im mittleren bis späten Eozän (50 – 34 Mio Jahre) war die dritte wichtige tektonische Phase seit der Subduktion. Es erfolgte eine Hebung, Verschiebung und Verfaltung der zuvor abgelagerten Gesteinsformationen in der Westkordillere, im Zentralen Hochland und der Ostkordillere. In der Westkordillere und vor allem auch im Zentralen Hochland (Backarc-Bereich) lassen sich die verschiedenen hauptsächlich marinen, verfalteten Kalksteinformationen aus der Kreidezeit wunderbar beobachten, um mehr als 4.000 m über das Meeresniveau angehoben (siehe das Geologische Profil und die folgenden Fotos).

Wenn du dir das geologische Profil anschaust, dann fällt dir auf, dass die aufgefalteten Sedimente im Bereich des östlichen Zentralen Hochlandes ein höheres Alter haben als in der Westkordillere (Devon 420 – 360 Ma, Perm 300 – 250 Ma, Trias 250 – 200 Ma, Jura 200 – 150 Ma, Kreide 150 – 65 Ma). Die älteren Gesteine des Devons bilden den Zentralteil der Ostkordillere und lagern auf neoproterozoischem Basement (Alter 1000 bis 541 Ma).

Geologisches Profil zwischen Tomas und Huancayo. Sichtbar sind die im Zuge der Subduktion verfalteten Gesteinseinheiten.

(bearbeitet nach: Pfiffner, A., Gonzalez, L., 2013. Mesozoic-Cenozoic Evolution of the Western Margin of South America: Case Study of the Peruvian Andes. Geosciences 2013 2(3), 262-310)

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Deformierte und anschließend erodierte Kalksteine aus der Kreidezeit im Bereich der Westkordillere.

39 Einige der höchsten Vulkangipfel in der Westkordillere werden durch das harte Vulkangestein Andesit gebildet. Diese Andesitformationen zählen zur Calipuy Gruppe und markieren das nächste magmatische Großereignis an der Grenze Eozän/Oligozän (~35 Mio Jahre). Die vulkanischen Gesteine der Calipuy Gruppe (Calipuy Group) gelten als bedeutende Marker für die strukturelle Entwicklung seit dem Eozän (Pfiffner & Gonzalez, 2013). Dieses Ereignis dauerte bis ins mittlere Miozän (~15 Mio Jahre) an und ist auch im Bereich der Ostkordillere nachweisbar.

Rötliche Andesite der Calipuy Gruppe in der Westkordillere

Die nachfolgende Quechua-Phase verläuft in Peru in drei Etappen: 1) 17 bis 15 Ma, 2) 9 bis 8 Ma und 3) 7 bis 5 Ma. Diese Phase kann durch vulkanische Sequenzen im Bereich der Westkordillere und durch intensiv verfaltete Sedimente im Bereich der Sub-Anden („Sub Andean Thrust belt“, östlich von den Ostanden) dokumentiert werden (Pfiffner & Gonzalez, 2013).

40 Die folgende Abbildung zeigt sehr anschaulich die Entwicklung der Anden in Zentral-Peru. Auch der zeitliche und räumliche Zusammenhang zwischen den Deformationsphasen (Mochia, Inca, Quecha) und den magmatischen Ereignissen (Coastal Batholith, Calipuy Group) lässt sich erschließen: in Folge der Mochica-Phase kam es zur Platznahme des Küstenbatholiths im Bereich des Küstengürtels. Die Sedimentabfolgen im Küstenbereich wurden durch den Batholith intrudiert, viele der zu beobachtenden Andesitgänge sind ebenso wie der Batholith N-S orientiert.

Die verfalteten Kalksteinformationen und die schroffen Andesitgipfel der Calipuy Gruppe im Bereich der Westkordillere (siehe bei Western Cordillera) dokumentieren die spätere Inca- Phase.

Neben den einzelnen geologischen Epochen mit ihren zugehörigen Zeiträumen wurde im Feld „Plate Convergence“ auch die Konvergenz-Rate (Subduktionsgeschwindigkeit) in cm/Jahr angegeben. Die Konvergenz-Rate meint die Geschwindigkeit, mit welcher die Nazca- Platte unter die kontinentale Südamerikanische Platte subduziert. Bei Betrachtung der Konvergenzraten fällt Folgendes auf:

 Die Mochica-, Inca- und Quechua-Phase stehen mit einer deutlichen Erhöhung der Konvergenz-Rate im Zusammenhang. Eine hohe Konvergenzrate begünstigt also intensive Deformationsprozesse, verbunden mit intensivem Magmatismus/Vulkanismus.  Während der Peruvian-Phase war die Konvergenz-Rate verringert. In dieser Phase erfolgte eine Hebung des Gebietes über das Meeresniveau, die Sedimentation wechselt von den marinen (blau) in den kontinentalen Bereich (gelb).

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Zeittabelle für die Orogen-Entwicklung der Zentralanden in Peru

(bearbeitet nach: Pfiffner, A., Gonzalez, L., 2013. Mesozoic-Cenozoic Evolution of the Western Margin of South America: Cas Study of the Peruvian Andes. Geosciences 2013 2(3), 262-310)

42 3.2.2) Pisco

Pisco liegt ungefähr 230 km südlich von Lima, die Busfahrt führt entlang der Panamericana, die Traumstraße der Welt. Diese Straße verläuft von Ecuador bis nach Chile durch mitunter traumhafte, spektakuläre Landschaften aus nacktem Gebirge, Wüste und Meer. Aus der Gegend kommt auch der peruanische Traubenschnaps Pisco, es handelt sich um einen Hauptbestandteil für das Nationalgetränk Perus: der Pisco Sour.

Typisches Landschaftsbild auf der Traumstraße der Welt

Anreise und Weiterfahrt:

Ein großer Teil der Touristen in Peru lässt Pisco aus. Es liegt direkt auf dem Weg von Lima nach Nazca. Mit dem Bus benötigt man von Lima bis nach Pisco ungefähr 3 bis 4 Stunden. Man kann von hier nach Ica oder Nazca bzw. Arequipa weiterreisen.

43 Unternehmungen in Pisco:

Plaza de Armas:

Im Umkreis der Plaza de Armas mit dem zentralen Reiterstandbild finden sich auch geeignete Hostels für Backpacker. Sehenswert ist die „Iglesia de Compañía“ in der Av. Francisco Bolognesi, nur einen Block von der Plaza de Armas entfernt.

Reserva Nacional de Paracas:

In Pisco werden Tagestouren zur Reserva Nacional de Paracas angeboten. Ich empfehle dir, die Bootstour für den Morgen zu buchen, gewöhnlich werden die Touristen gegen 7 Uhr morgens vom Hostel/Hotel abgeholt. Außerdem solltest du etwas zum Schutz für die Ohren mitnehmen, bei der Bootsfahrt bläst dir schon mal ein eiskalter Wind entgegen. Während der Tour lernst du an der Paracas-Halbinsel die Islas Ballestas kennen, diese werden aufgrund ihrer Artenvielfalt auch als die Galapagosinseln von Peru bezeichnet. Es können u.a. Kormorane, Flamingos, Pinguine, Delfine, Pelikane und Seelöwen beobachtet werden. Die Preise für diese Tour über ~3h sind je nach Anbieter verschieden (hängt auch von der Größe des Bootes ab), rechnen solltest du mit ~25 US$ (80 bis 90 Soles).

Unterkünfte:

Hostal Sol de Pisco (Av. José San Martin 403): nur zwei Blocks von Plaza de Armas

Hostal Tambo Colorado (Av. Bolognesi 159): nur 50 m von der Plaza de Armas

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3.2.3) Ica und Huacachina

Ica liegt ungefähr 70 km südlich von Pisco. Die Stadt zählt rund 160.000 Einwohner und liegt mitten in der Wüste, die Gegend ist somit eine der trockensten in Peru. Die Umgebung von Ica wartet mit spektakulären und traumhaften Dünenlandschaften auf und man hat das Gefühl, sich in der Sahara-Wüste zu befinden. Für Touristen ist Ica in der Regel Ausgangspunkt für einen Ausflug in die Wüstenoase Huacachina. Erstaunlicherweise liegt in der Nähe von Ica auch das wichtigste Weinanbaugebiet Perus.

Anreise und Weiterfahrt:

Ica ist problemlos von Lima aus mit dem Bus erreichbar (~5h, Fahrpreis 35 Soles). Von hier kann zum Beispiel die Weiterfahrt nach Nazca oder Arequipa erfolgen. Die Busfahrt bis nach Nazca dauert ~2h, der Preis sollte 15 bis 20 Soles nicht übersteigen. Empfehlen kann ich an dieser Stelle zum Beispiel das Unternehmen Peru Bus.

Unternehmungen in Ica:

Iglesias (Kirchen):

Die „Iglesia de la Merced“ an der Plaza de Armas und die „Iglesia del Señor de Luren“ (8 Blocks südlich der Plaza de Armas) sind einen Blick wert.

Huacachina:

Für ein Taxi von Ica zur Oase Huacachina solltest du nicht mehr als 5 bis 10 Soles bezahlen. Huacachina erscheint wie eine Oase aus dem Bilderbuch, du wirst dich fühlen wie in 1001 Nacht. Hier finden sich inmitten der ausgeprägten Dünenlandschaften die höchsten Sanddünen von Peru. Über Freizeitangebote kannst du dich in Huacachina nicht beschweren: angeboten werden unter anderem Buggytrips und Sandboarding (~45 Soles).

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Dünenlandschaft bei Ica/Huacachina

Eine Buggy-Tour in Huacachina

47 Unterkünfte:

Ica Wasi Hospedaje (Fermin Tauguis 194): 10 min zu Fuß zum Busbahnhof, westlich der Plaza de Armas

El Boulevard (Oasis de la Huacachina, Malecon Izquierdo): dieses Hostel liegt unmittelbar bei der Oase, du musst sehr früh buchen

Diamond Monkey Lodge Ica (Urb. Sta. Margarita A-15, Prolongación Ayabaca): Hostel wird von einer Familie geführt, sehr nahe zur Oase Huacachina gelegen

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3.2.4) Nazca und seine Geoglyphen

Nazca (auch Nasca) ist die Hauptstadt der Nazca-Provinz in der Ica-Region und liegt direkt an der Mündung des gleichnamigen Flusses, ungefähr 450 km südlich von Lima. Die Pampa Nazca gilt als eine der trockensten Wüsten weltweit, es regnet hier nur für wenige Minuten pro Jahr. Das extrem trockene Klima in dieser Region ist ein wesentlicher Grund, weshalb die „Linien von Nazca“, welche der Nazca-Kultur zugerechnet werden, so gut erhalten geblieben sind.

Anreise und Weiterfahrt:

Von Lima reist man ~8h bis nach Nazca. Mit dem Bus ist eine Weiterreise nach Arequipa oder Cusco möglich.

Dauer (h) Preis Naz ca – Arequipa ~8 ~80 Soles Nazca - Cusco ~14 ~140 Soles

Unternehmungen in Nazca:

Linien von Nazca:

Die Geoglyphen bzw. Linien von Nazca erstrecken sich über eine Fläche von mehr als 700 km². Die Scharrkreise sind über 1500 Jahre aufgrund der vorherrschenden extremen Trockenheit erhalten geblieben. Die Symbole erstrecken sich teilweise über eine Länge von 300 m und sind nur vom Flugzeug aus in vollem Umfang erkennbar. Über die Herkunft der Linien und Symbole gibt es verschiedene Theorien. Als am wahrscheinlichsten wird jedoch die These angenommen, dass es sich um einen astronomischen Kalender handelt- die Linien von Nazca stellen somit wahrscheinlich den größten astronomischen Kalender weltweit dar.

50 Die deutsche Mathematikerin und Geographin Maria Reiche hat die Linien präzise vermessen und mathematisch katalogisiert. Die Forscherin ist in Peru hochanerkannt, kurz vor ihrem Tod wurde ihr die Ehrendoktorwürde verliehen. Der Flug über die Geoglyphen dauert ungefährt 20-40 Minuten, die Preise bewegen sich etwa zwischen 250 und 350 Soles, das hängt auch von der Höhe des Fluges und vom Flugzeug ab. Wenn du nicht schwindelfrei bist, dann solltest du eine kleine Tüte zum Übergeben dabei haben.

Die Linien von Nazca: der Kolibri

Acueductos de Cantayoc:

Es handelt sich um künstlich angelegte Bewässerungskanäle, diese leiten das Wasser von den Anden in die Felder der Küstenebene. Das System ist sehr ausgeklügelt. Die Kanäle erreichen teilweise mehr als 1 km Länge, in regelmäßigen Abständen wurden wendelförmig verlaufende Entlüftungsschächte angelegt, damit wurde eine Zirkulation der Luft ermöglicht. Eine Tour dauert ~1.5 bis 2 h und sollte nicht mehr als 25-30 Soles kosten. Du kannst dir die Tour bei den „Agencias“ im Umkreis der Plaza de Armas organisieren oder du fragst in deinem Hostel nach einem Anbieter.

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Wendelförmig verlaufende Entlüftungsschächte

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Ausblick auf die Erhebungen der Küstenkordillere

Wüstenfriedhof von Chauchilla:

Dieser ausgedehnte Küstenfriedhof befindet sich ungefähr 28 km südlich von Nazca. Ich empfehle dir, diesen Friedhof nur mit einer Gruppe zu besuchen, da in den vergangenen Jahren mehrmals Überfälle auf Touristen stattgefunden haben. Am Friedhof triffst du auf Mumiengräber der alten Nazca-Kultur. Hier sind nicht nur Archäologen äußerst aktiv, sondern leider auch Grabräuber. Die Tour dauert ungefähr 3 Stunden, der Preis liegt bei ~30US$. Der Eintritt kostet ~8 Soles.

53 Unterkunft:

 Nasca Trails B&B (Fermin del Castillo 637): in der Nähe vom Busterminal Cruz del Sur, 5 Gehminunten zur Plaza de Armas  Brabant Hostal (Calle Juan Matta 878): zentrale Lage, 2 Gehminuten zur Plaza de Armas  Hotel El Mirador (JR. Tacna 436, Plaza de Armas)

Karte für Nazca mit eingezeichneten Hostels & der Plaza de Armas. Copyright OpenStreetMap.

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3.2.5) Arequipa, die weiße Stadt

Mit 700.000 Einwohnern ist Arequipa die zweitgrößte Stadt von Peru. Die Stadt liegt auf 2.300 m Höhe und 70 km entfernt von der Küste. Im Verlauf der Geschichte wurde die Stadt mehrmals durch Erdbeben teilweise zerstört, denn Arequipa liegt in der unmittelbaren von drei beeindruckenden Vulkanen: der Misti (5.823 m), der Chachani (6.057 m) und der Picchu Picchu (5.665 m). Vor allem der Misti ist ein sehr beliebtes Fotomotiv, er besitzt die Form eines perfekten Kegels und erhebt sich majestätisch mit schneebedeckter Kappe über den Toren der Stadt. Aufgrund seiner Höhe eignet sich Arequipa sehr gut als Zwischenstopp für Touristen auf dem Weg nach Puno am Titicacasee.

Das Historische Stadtzentrum von Arequipa ist sehr beeindruckend. Hier reihen sich prächtige Kolonialbauten aneinander, aus weißem Sillar erbaut. Es handelt sich um einen porösen und dennoch sehr harten, vulkanischen Tuff vom Vulkan Chachani. Arequipa ist der Ausgangspunkt für Touristen bei Touren und Ausflügen in den wunderschönen Colca-Canyon (Cañón de Colca).

Anreise und Weiterfahrt:

Arequipa kann von Nazca aus problemlos mit dem Bus erreicht werden (ca. 8h, 80 Soles). Von Arequipa kann man zum Beispiel nach Puno (6h, ~60-70 Soles) oder Cusco (10h, ~90 Soles) weiterreisen.

56 Unternehmungen in Arequipa:

Historische Altstadt:

Im Umkreis der Plaza de Armas glaubt man schnell zu wissen, weshalb Arequipa den Beinamen „die weiße Stadt“ (la Ciudad Blanca) erhalten hat. Es reihen sich koloniale Prachtbauten aneinander, aus weißem Sillarstein vulkanischen Ursprungs erbaut. Imposant erscheint dabei vor allem die Kathedrale, welche die gesamte Nordfront der wunderbaren Plaza einnimmt. Aus erhöhter Lage kann man zwischen den weit auseinander stehenden Türmen auch den Vulkan Misti fotografieren- ein beliebtes Postkartenmotiv. Ansonsten wird die Plaza von Arkadengängen über zwei Stockwerke umsäumt, ebenfalls aus weißem Sillar. Hier finden sich zahlreiche Geschäfte und Touranbieter.

Doch das helle Sillar ist nicht allein ausschlaggebend für den Beinamen von Arequipa. Traurigerweise bezieht sich diese Bezeichnung auch auf die Tatsache, dass das Zentrum von Arequipa eine Zeit lang nur den „Weißen“ vorbehalten war und „Andersfarbige“ hatten sich ausschließlich in den Außenzonen aufzuhalten. Meiner Meinung nach zählt die Altstadt von Arequipa zu den schönsten in Peru. Sehr sehenswert ist die Iglesia La Compañía de Jésus südöstlich an der Plaza de Armas, es handelt sich um eine der ältesten Kirchen von Arequipa und sie hat als einzige bisher alle Erdbeben schadlos überstanden.Direkt daneben findet sich die sog. Claustro Jesuita. Dieses ehemalige Kloster gehörte zur Compañía und besitzt einen wunderbaren Innenhof mit verzierten Säulen.

Arequipa besitzt auch wunderschöne Kolonialbauten, kennen lernen solltest du auf jeden Fall das Tristan del Pozo mit seiner Fassade und die Casa del Moral (siehe Karte).

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Die beeindruckende Kathedrale von Arequipa, aus weißem Sillarstein erbaut.

Compañía de Jesus

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Innenhof der Claustra Jesuita mit verzierten Säulen. Stehen die Trauben vielleicht für Reichtum oder erhöhte Fruchtbarkeit?

„Monasterio de Santa Catalina“, die Stadt in der Stadt:

Das Kloster Santa Catalina wurde 1579 erbaut und für viele ist es die wichtigste Sehenswürdigkeit der „weißen Stadt“. Das Kloster verbirgt sich hinter abgeschlossenen, hohen Mauern und nimmt eine Fläche von mehr als 20.000m² ein. Der Eintritt von 35 Soles lohnt sich auf jeden Fall. Bereits beim Betreten des Klosters ist man auf einer Reise in vergangene Jahrhunderte. Die Mauern grenzen den Lärm der Großstadt förmlich aus. Das Kloster hat große Ähnlichkeit zu einer kleinen Stadt, sogar eine eigene Wasserversorgung ist vorhanden.

59 Museo Santuarios Andinos (siehe Karte):

In diesem Museum kannst du die „Andenprinzessin Juanita“ bestaunen. Es handelt sich um die ~500 Jahre alte Mumie eines ungefähr 13-jährigen Mädchens, welches von Inkapriestern dem Berggott Ampato geopfert wurde. Eintritt (entrada) für Erwachsene: 15 Soles.

Bustour:

Du kannst Arequipa auch mit einer Bustour durch die Stadt über 1.5h näher kennen lernen. Dabei wirst du auch etwas mehr über die Außenbezirke erfahren. Mir ist nicht bekannt, ob diese Tour auch in englischer Sprache angeboten wird. An der Plaza de Armas kannst du Ausschau halten nach Leuten, welche dir diese Tour anbieten. Der Spaß kostet ungefähr 25 Soles.

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Karte für Arequipa. Copyright OpenStreetMap.

61 Colca Canyon:

Der Colca Canyon ist eine der schönsten Sehenswürdigkeiten von Peru. Ich empfehle dir, den Canyon nicht zwischen Januar und März zu besuchen. Es handelt sich um einen der tiefsten Canyons weltweit, nur an wenigen Stellen kann man den Kondor so schön beobachten wie am „Cruz del Condor“. Im Umkreis der Plaza de Armas kannst du in zahlreichen Geschäften eine Tour für 1-3 Tage in den Canyon buchen, die Preise liegen dabei je nach Dauer ungefähr zwischen 100 und 250 Soles. Ich empfehle dir, dich für eine Tour über mindestens zwei Tage zu entscheiden. Du solltest dich vor der Tour auch wenigstens zwei Tage in Arequipa akklimatisieren.

Die Tour beinhaltet in der Regel nicht den Eintritt in den Canyon: 70 Soles. Die Landschaft ist spektakulär, die Dimensionen des Canyons sind sehr beeindruckend und ein Blick in die Schlucht vom Cruz del Condor kann dir die Sinne rauben.

Bei einer Tour von 2-3 Tagen wanderst du die Schlucht des Canyons bis zum Fluss Río Colca herab, es wird in einem der Dörfer übernachtet. Der Weg verläuft teilweise sehr steil, du solltest also stabile und feste Schuhe tragen. Die Wanderroute bzw. der Ablauf der Tour unterscheiden sich je nach Anbieter. Manche Touren beinhalten auch ein herrliches Bad in den heißen Quellen (Eintritt 10-15 Soles).

Auf der Rückfahrt erfolgt ein Halt am „Valle de los Volcanes“ (Tal der Vulkane): der Panoramen-Ausblick auf die umliegenden majestätischen Vulkane ist atemberaubend.

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Der Kondor im Gleitflug über der Schlucht des Colca Canyons

Abstieg in die Schlucht des Colca-Canyons.

63 Campiña-Route:

Diese Tour führt von Arequipa aus in umliegende traditionelle Dörfer (Yanahuara, Cayma, Chilina, Sabandina, Tingo und Sachaca) inmitten von wildromantischen Landschaften. Die Dauer und Preise für diese Tour sind mitunter sehr verschieden. Am besten du entscheidest dich nicht für die kurze Tour von nur drei Stunden.

Besteigung Volcán Misti:

Abenteurer in guter Verfassung können auch den Vulkan (Volcán) Misti besteigen. Für dieses Vorhaben ist eine Akklimatisierung über mehrere Tage sehr wichtig. Gewöhnlich dauert diese Tour 2 Tage und kostet ~250 Soles. Die benötigte Ausrüstung wird auch vom Anbieter für ein gewisses Entgelt zur Verfügung gestellt. Ich empfehle dir, bei der Buchung schon vor Ort viele Fragen zu stellen: sind die Zelte schon am Lager aufgebaut oder mit nach oben zu tragen? Jedes mitzutragende Kilo zehrt an den körperlichen Reserven und erschwert die Tour.

Wenn die Möglichkeit besteht, solltest du auch deinen Guide schon im Vorfeld kennen lernen. Vertraue auf dein Bauchgefühl, wenn du am Anfang ein komisches Gefühl hast, dann solltest du vielleicht einen anderen Anbieter wählen. Die Tour beginnt am sog. Basispunkt auf 3.400 m Höhe. Am ersten Tag läufst du mit deiner Gruppe bis zum „Campamento“ (~4.500 m) hinauf, wo übernachtet wird. Von hier hast du einen wunderbaren Ausblick auf den Chachani und Arequipa. Vor allem bei Nacht ist der Ausblick auf Arequipa spektakulär. Der Aufstieg (~6-8 h) auf den Gipfel beginnt frühzeitig am nächsten Morgen (vor 5 Uhr).

In Arequipa werden auch Touren auf den Vulkan Chachani angeboten. Mir ist nicht bekannt, wie viele Tage eine solche Tour in Anspruch nimmt und wie viel man dafür ungefähr bezahlt.

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Spektakulärer Ausblick vom Campamento des Vulkan Misti auf Arequipa bei Nacht

Der Vulkan Chachani

65 Essen und Ausgehen:

Arequipa gilt als ein Eldorado für Feinschmecker, hier kannst du dir in vielen Restaurants den Gaumen verwöhnen lassen:

El Sombrero Arequipeño (Av. Salaverry 480/Lara Socobaya): liegt südlich der Plaza de Armas, die Küche ist typisch für Arequipa

Zig Zag (Zela 210): eine wirklich exzellente Küche, Lage etwas außerhalb der Altstadt

Viele Bars und Diskotheken von Arequipa liegen an der Avenida Dolores, diese Straße grenzt am Parque Central.

Unterkunft:

Wild Rover Backpackers Hostel (Calle Ugarte 111): sehr zentrale Lage nahe der Plaza de Armas, Swimming-Pool

Mercaderes Backpacker (Mercaderes 135-A): nur wenige Meter von der Plaza de Armas, Lage innerhalb einer ruhigen Fußgängerzone

Las Torres de Ugarte (Ugarte 401): nur wenige Meter vom Monasterio Santa Catalina entfernt

The Point Arequipa (Palacio Viejo 325): lebhaftes Hostel 2 Blocks von der Plaza de Armas, besitzt eine eigene Bar

3.2.5.1 Geologie – Peru und seine Vulkane:

Arequipa befindet sich im Bereich der Westkordillere, die Vulkane Misti, Chachani und Picchu Picchu östlich der Stadt geben ein imposantes Bühnenbild ab. Die Stadt liegt ~70 km von der Küste entfernt. Im Bereich des Küstengürtels erheben sich die Ausläufer der Küstenkordillere, den Übergang zwischen den beiden Kordilleren bildet die Interandine Depression (Interandean Depression) (Galas et al., 2014).

66 Die Küstenkordillere verläuft von Paracas südlich bei Pisco bis nach Südchile. Die Ost-West Ausdehnung beträgt ca. 20-30 km, die höchsten Erhebungen erreichen im Mittel 900-1200 m [Zeil, 3]. In ihrer Basis ist die Küstenkordillere aus Gesteinen des Präkambriums (älter als 540 Mio Jahre) aufgebaut, diese Gesteinsserien sind mitunter im Bereich der Küste aufgeschlossen (Zeil, 1986). Im Zuge der andinen Orogenese (Gebirgsbildung) kam es zur Auffaltung und Erhöhung der präkämbrischen Gesteine, teilweise nehmen Plutonkörper des Küsten-Batholiths große Räume in der Küstenkordillere ein (Mochica Phase) (Zeil, 1986).

Nach Intrusion der Plutone des Küstenbatholiths erfolgte in der späten Kreidezeit vor ~70 Mio Jahren eine Hebung des gesamten Gebietes (Peru Phase). Während der Inca-Phase (35 Mio Jahre) kam es im Bereich der Westkordillere zu einer weiteren Aufhöhung und die Gesteine des Mesozoikums (Trias bis Kreide) wurden verfaltet und ineinander verschoben. Im Oligozän begann vor 30 Mio Jahren im Bereich der Westkordillere der Vulkanismus und dieser dauert bis heute an. Im Miozän setzte vor 17 Mio Jahren die Quechua Phase ein, diese verlief in drei Etappen. Während der Quechua Phase erfolgte in allen geomorphologischen Zonen (Küstengürtel, Andenkordilleren und Sub-Anden Region) eine Deformation der vorliegenden Gesteine, vor allem in der Westkordillere war diese Phase mit einen sehr ausgeprägten bis heute andauernden Vulkanismus verbunden.

Die drei Vulkane Misti, Picchu Picchu und Chachani zählen mit zur „Cordillera Volcánica“ von Südperu. Diese ist Nordwest-Südost orientiert und erstreckt sich über 80 km, die höchste Erhebung ist der 6.057 m hohe Chachani (siehe vorheriges Bild). Die Cordillera Volcánica ist ein Teil der Zentralen Vulkanzone (Central Volcanic Zone), diese verläuft in einem Bogen von Südperu bis nach Nordchile an den Grenzen Chile-Bolvivien und Chile-Argentinien (siehe nächste Abbildung). Zusammen mit der Nördlichen Vulkanzone, der Südlichen Vulkanzone und der Austral Vulkan Zone bildet die Zentrale Vulkanzone den Andinen Vulkanbogen (Andean Volcanic Arc).

Im Norden wird die Zentrale Vulkanzone durch den Nazca-Rücken (Nazca Ridge) begrenzt, im Süden durch die „Pampean Flat Slab Zone“ (siehe nächste Abbildung). Aktiver Vulkanismus herrscht in Gebieten mit steilem Subduktionswinkel >25° (Stern, 2004).

67 Im frühen Miozän kam es zur Bildung von Segmenten mit einen flacheren Subduktionswinkel (<10°) aufgrund der Subduktion von Ozeanrücken (Nazca Rücken, Juan Fernández Rücken, Carnegie Rücken): das „Peruvian Flat Slab Segment“ und das „Pampean flat-slab Segment“.

In diesen Gebieten herrscht aufgrund des flachen Subduktionswinkels aktuell kein Vulkanismus (übernächste Abbildung). Die Ausprägung des Vulkanismus ist also von der Geometrie der Subuktionszone (Subduktionswinkel) und der „Konvergenzrate“ (Subduktionsgeschwindigkeit) abhängig. Die Westkordillere in Zentralperu auf der Strecke Lima-Huancayo fallen zum Beispiel in das „Peruvian flat-slab segment“, hier herrscht momentan kein Vulkanismus.

Die 4 Vulkan-Zonen entlang des Andinen Vulkanbogens (Stern, 2004).

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In Gebieten mit einen Subduktionswinkel >25° herrscht aktiver Vulkanismus (Steep slap, volcanic arc) (Stern, 2004). Bei Gebieten mit einem sehr flachen Subduktionswinkel hingegen liegt kein Vulkanismus vor (Volcanic gap).

Quelle: Gutscher, M. A., 2002. Andean subduction styles and their effect on thermal structure and interplate coupling. Journal of South American Earth Sciences 15, 3-10.

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3.2.6) Puno am Titicacasee

Wenn es um Puno geht, so rufen Peruaner oft „que frío“. Sie nennen Puno auch das „Sibirien von Peru“, hier ist es angeblich kalt und trist. Für einen Mitteleuropäer ist das Klima auch mit dem Aprilwetter vergleichbar. Die Universitätsstadt liegt an der Westseite des Titicacasees (Lago Titicaca), der am höchsten gelegene schiffbare See weltweit auf 3.810 m Höhe. Außerdem ist der Lago das größte Binnengewässer Südamerikas.

Puno ist keine schöne Stadt und gilt als verhältnismäßig arm, die hässlichen Behausungen aus unverputztem Ziegelstein ziehen sich an den angrenzenden Hängen der westlichen Andenkordillere herauf. Puno wird auch als die „Stadt des Silbers“ (Cuidad de plata) bezeichnet, in der Region befinden sich einige der ergiebigsten Silberminen Perus.

Puno ist für viele Touristen das Sprungbrett zu den traumhaften Landschaften am Titicacasee, von hier kannst du auch einen Abstecher nach Bolivien unternehmen. Die Grenze zwischen Peru und Bolivien verläuft durch den Lago Titicaca, außerdem markiert der See den nördlichen Bereich der ausgedehnten Hochebene des Altiplano.

Anreise und Weiterfahrt:

Die meisten Touristen erreichen Puno von Cusco oder auch von Nazca aus per Bus.

Dir stehen verschiedene Möglichkeiten offen, wenn du von Puno nach Cusco fahren möchtest. Am schnellsten und günstigsten kommst du natürlich mit einem öffentlichen Bus weg, die Fahrt dauert ~7h bei einem Preis von 40-65 Soles.

Aufgrund der spektakulären Landschaften mit wunderbaren Ausblicken auf die Gebirgsketten der Anden, auf verschlafene andine Dörfer und archäologische Stätten reisen viele Touristen in einem komfortablen Zug oder auch mit einem touristischen Bus von Puno nach Cusco. Fahrten mit dem „Andean Explorer“-Zug können bei Perurail.com gebucht werden. Die Fahrt dauert ungefährt 10.5 h, für ein Ticket bezahlt man ~150-200 US$. Höchster Punkt der Fahrt ist der La Raya-Pass auf 4.319 m.

71 Der Zug ist sehr luxuriös und besitzt einen Panoramenwaggon, hier lassen sich Fotos machen. Der Zug fährt immer montags, mittwochs und samstags.

Im Vergleich zum Zug stellt der touristische Reisebus eine deutlich preisgünstigere Alternative dar. Die Busse sind komfortabel, die Fahrtzeit beträgt ~10 h und für das Ticket bezahlt man ~40-65 US$. Die Fahrt führt entlang der alten Inka-Straße Ñan Cuna. Für die Besichtigung einiger Stätten und Kirchen legt der Bus unterwegs sogar einige Stopps ein. Von Nachteil könnte sein, dass der Bus im Gegensatz zum Zug natürlich keinen Panoramenwaggon besitzt.

Es ist auch möglich, von Puno aus für einige Tage einen Abstecher nach Bolivien zu machen, bevor es weiter nach Cusco geht. Die Busfahrt nach Copacabana dauert 3,5 h (zuzüglich 2,5h wegen der Grenzkontrollen), die Karte kostet ~50 Soles. Copacabana ist ein Wallfahrtsort für Backpacker, vor allem die Isla del Sol (Sonneninsel) lockt Besucher aus aller Welt an. Noch ein Hinweis: wenn du nach Bolivien möchtest, dann solltest du gegen Gelbfieber geimpft sein!

Unternehmungen in Puno:

Kathedrale:

Die Kathedrale an der Plaza de Armas ist eines der wenigen sehenswerten Bauwerke in Puno. Vor allem das Eingangsportal ist mehr als sehenswert.

Im Umkreis der Plaza sind viele Indigena-Frauen unterwegs, sie verkaufen Pullover und andere Kleidungsstücke aus Alpaka-Wolle zu sehr niedrigen Preisen. Ich selbst habe einen sehr warmen Pullover für ~40 Soles gekauft.

Mercado Bellavista:

Der Markt von Puno gilt als einer der authentischsten in Peru. Hier bieten Indígenas mit langen schwarzen Zöpfen und weiten Röcken alles an, was das Herz des Einheimischen begehrt: Obst und Gemüse, Textilien aus Alpaka (für die Touristen) und natürlich Kartoffeln.

Peru gilt als das Ursprungsland der Kartoffel, hier gibt es mehr als 3.000 Kartoffelsorten.

72 Huaisapata:

Der Huaisapata gilt als der Hausberg von Puno, hier hast du einen schönen Ausblick auf Puno und den tiefblauen Lago Titicaca. Allerdings ist der Aufstieg nicht ganz ungefährlich. Ich empfehle dir, dich zuerst im Hostel nach der aktuellen (Sicherheits-)Lage zu erkundigen.

Uro-Inseln:

Eine Tour zu den schwimmenden Inseln (Islas flotantes) der Uros zählt zu den Klassikern in Puno. Eine Tour dauert 3-4h und kostet ~15 Soles, aufgrund der vielen Anbieter sind die Preise sehr niedrig. Leider gelten die Uros mittlerweile als ausgestorben. Die Uro sollen die schwimmenden Inseln errichtet haben, um den Wohnrechts-Tribut der Inka nicht zahlen zu müssen. Bei der Tour kannst du einen Eindruck erhalten, wie die Bewohner früher auf den Inseln gelebt haben. Du kannst einen Blick in die sehr einfachen Behausungen werfen und dir wird auch gezeigt, wie die Schilfinseln konstruiert bzw. regelmäßig erneuert werden. Teilweise ist die Tour sehr touristisch und erinnert an eine reine Verkaufsveranstaltung.

Die Schilfinseln der Uros

73 Sillustani:

Eine Halbtagestour zu den Grabtürmen von Sillustani am Umayosee kostet ~30 Soles. Es handelt sich um Rundtürme auf der Umayo-Insel und der Halbinsel Sillustani, die Türme werden auch Chullpas genannt. Das Konstruktionsprinzip ist denkbar einfach: im Inneren des Kernes liegen Nischen bzw. Höhlen, die als Gräber dienten. Der Kern selbst besteht aus Bruchsteinen, diese werden durch Mörtel zusammengehalten. Der Mantel besteht aus behauenen Blöcken und umgibt den Kern. Ursprünglich handelt es sich um einen Brauch der Tiahuanacos, die Inka übernahmen nach einer Eroberung des Gebietes den Begräbniskult. Die Chullpas erreichen teilweise über 10 m Höhe, auch die umliegende Landschaft des Altiplano ist sehr beeindruckend.

Ein Chullpa der Inka-Kultur

74 Isla Taquile und Isla Amantani:

Beide Inseln auf dem Lago Titicaca sind wunderschön. Es werden sehr viele verschiedene Touren zu den Inseln angeboten, es können auch beide Inseln z.B. mit einer Zweitagestour besucht werden (~30-40 US$). Die Isla Taquile ist in erster Linie bekannt durch ihre strickenden Männer, den hier hergestellten Textilien wurde im Jahr 2006 der Status als UNESCO-Weltkulturerbe verliehen. Auf der Isla Amantani kannst du sehr schöne Inka- Ruinen besichtigen. Die Landschaften am Lago Titicaca sind atemberaubend, gegen ein geringes Entgelt (~20 Soles) kannst du nach vorheriger Absprache mit dem Anbieter auch auf einer der beiden Inseln bei einer Familie übernachten.

Schön ist es, dass die Inseln noch untouristisch sind, es gibt hier kein Hotel oder Hostel. Es herrschen sehr einzigartige Bedingungen, um das Leben der Bevölkerung kennen zu lernen.

Chucuito:

Chucuito ist ein kleines Dorf südöstlich von Puno am Lago Titicaca. Hier wurde der Tempel Inka Uyo durch die Inka-Kultur errichtet („phallischer Tempel von Chucuito“). Es gibt Vermutungen, dass die Anlage astronomischen Beobachtungen gedient hat. Das Dorf selbst hat eine hübsche Plaza, auch die Kirche „Iglesia de Nuestra Señora de la Asunción“ ist sehenswert. An der Plaza erhebt sich eine Säule, e6in Symbol für Recht und Gesetz während der Kolonialzeit. Der Preis für eine Tagestour sollte unter 50 Soles liegen. Oft erfolgt im Rahmen einer Tour auch die Weiterfahrt nach Juli südöstlich von Chucuito. Juli besitzt eine wunderschöne Kirche, die „Iglesia San Pedro“ an der Plaza de Armas. Nicht zu vergessen auch die schöne Landschaft am Lago Titicaca.

75 Essen und Ausgehen:

Zahlreiche Restaurants finden sich in der Straße Jr. Lima, südlich vom „Parque Pino“. Auch in den Nebenstraßen der Jr. Lima finden sich zahlreiche gute Restaurants.

Unterkunft:

Cozy Hostel (Av. Titicaca 144-B)

Lucky your House Hostel (Av. Titicaca 144)

Inka´s Rest (Pasaje San Carlos 158): auf Backpacker spezialisiertes Hostel

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Karte Puno. Copyright OpenStreetMap.

77 Die Geologie – das Altiplano:

Das Altiplano dehnt sich in Südostperu und Westbolivien über eine Fläche von insgesamt 170.000 km² aus, das entspricht ungefähr der Fläche von Bayern, Niedersachsen, Baden- Württemberg und Hessen zusammen genommen. Die Nord-Süd-Ausdehnung beträgt ~1.000 km, in Ost-West-Richtung ist der Altiplano zwischen 120 und 160 km breit. Die durchschnittliche Höhe der Ebene beträgt ~3.600m und der Titicacasee (3.810 m) markiert den nördlichen Teil des Altiplano. Im Süden geht das Altiplano in die Puna-Hochebene über (siehe nächste Abbildung).

Am Altiplano sind die Temperaturen über das ganze Jahr relativ niedrig, nachts können auch die 0°C unterschritten werden.

Die Region des Altiplano war schon sehr früh ein Siedlungsraum, das trifft vor allem auf dem Lago Titicaca zu. Zum Beispiel die Sonneninsel auf der bolivianischen Seite des Hochgebirgssees gilt als Wiege des Inkareiches. Aber auch andere Kultstätten vergangener Hochkulturen liegen über der gesamten Fläche der Hochebene zerstreut. Die bolivianischen Großstädte La Paz, El Alto, Potosí und Oruro befinden sich auf den Altiplano und somit handelt es sich um eines der am höchsten gelegenen von Menschen bewohnten Gebiete weltweit.

Doch wie kam es zur Entstehung der Hochebene? Auffällig ist, dass das Altiplano durch die West-Kordillere (Cordillera Occidental) und die Ost-Kordillere (Cordillera Oriental) begrenzt wird, somit zählt der Altiplano zum Backarc-Bereich der Subduktionszone. Im Zuge der fortschreitenden Subduktion kann es in diesem Bereich auch zur Ausbildung von Grabenstrukturen kommen. Die Vulkankegel der West-Kordillere zählen zur „Zentralen Vulkanzone“ und erreichen Höhen von mehr als 6.000 m, während die die höchsten Erhebungen in der Ost-Kordillere eine maximale Höhe von 6.000 m erreichen.

Im Zusammenhang mit der Hebung der West- und Ost-Kordillere begann vermutlich im mittleren Tertiär (Eozän-Oligozän) die grabenartige Absenkung des Altiplano (Dörrie, 2001). Das Altiplano ist eine abflusslose Ebene, hier erfolgte die Ablagerung mächtiger Sedimentpakete, v.a. handelt es sich um vulkanisches Material von der Westkordillere (Dörrie, 2001).

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Das Altiplano und Puna bilden zusammen ein mächtiges Hochplateau, im Westen begrenzt durch die West-Kordillere (Vulkanbogen) und im Osten durch die Ost-Kordillere.

Quelle: http://www.optics.rochester.edu/workgroups/cml/opt307/spr12/nandini/image/Andes%20p lateau%20map.jpg

79 Einige Vulkane der West-Kordillere westlich des Altiplanos zählen zum „Altiplano-Puna Volcanic Complex“ (APVC). Diese markieren eine intensive Vulkanismus-Phase (Quechua- Phase), welche im späten Miozän vor 10.4 Ma begann (de Silva, 1989). In der APVC Zone befinden sich auch zwei bedeutende Geothermal-Felder: 1)El Tatio bei San Pedro de Atacama in Nord-Chile und 2)Sol de Mañana in Bolivien [7]. Auch im Holozän (ab 11.000 a) herrschte hier ein ausgeprägter Vulkanismus.

3.2.7) Abstecher nach Bolivien

Bolivien besitzt eine Fläche von knapp 1.1 Millionen Quadratkilometern, ein Drittel des Landes wird von den Anden und dem unwirtlichen Altiplano eingenommen. Das Tiefland von Bolivien beansprucht ungefähr zwei Drittel der Fläche des Landes, hier herrscht zumeist ein tropisches Klima mit hoher Luftfeuchtigkeit. Im Nordwesten grenzt das Andenland an Peru, im Südwesten an Chile. Südlich grenzt es an Argentinien und im Südosten liegt Paraguay. Im Norden und im Osten grenzt Bolivien an Brasilien. Die Hauptstadt ist Sucre, die wichtigste Stadt Boliviens ist jedoch La Paz.

Trotz des Reichtums an Rohstoffen ist Bolivien eines der ärmsten Länder von Südamerika. Bolivien hat ~9.3 Millionen Bewohner und ungefähr 70% von ihnen sind Indígena. Der überwiegende Teil der Bevölkerung lebt auf der Hochebene des Altiplano, nur etwa 20% der Einheimischen bewohnen das Tiefland. Die Analphabetenrate ist mit 40% noch deutlich höher als in Peru. Auch in Bolivien bekennt sich der deutlich überwiegende Anteil der Bevölkerung zum Katholizismus. Nach Schätzungen sind in Bolivien ~50% aller Erwerbsfähigen arbeitslos oder arbeiten in der Schattenwirtschaft, das durchschnittliche Jahreseinkommen wird auf nur knapp über 1.000 € geschätzt.

80 Einreisebestimmungen:

Für einen touristischen Aufenthalt wird in Bolivien kein Visum benötigt. Du kannst dich insgesamt 90 Tage visumsfrei in Bolivien aufhalten. Zunächst erhältst du bei deiner Einreise eine Aufenthaltserlaubnis von 30 Tagen, diese kannst du zweimal kostenfrei bei der Migrationsbehörde um weitere 30 Tage verlängern.

Wenn du in Gelbfieber gefährdete Gebiete reisen möchtest, so musst du bei der Einreise möglicherweise das Gelbfieber-Impfzertifikat vorweisen können. Dabei muss die Impfung spätestens 10 Tage vor der Einreise erfolgen.

Hinweise:

Bolivien ist eines der ärmsten Länder in Südamerika. Alle Tipps, die ich dir im Kapitel 1.3) Sicherheit gegeben habe, solltest du während deines Aufenthalts in Bolivien besonders beherzigen. Des Weiteren erwarten dich in Bolivien mitunter andere Standards, als du es in Peru gewohnt bist. Das betrifft Busse, Hostels und auch Restaurants. Vor allem bei der Wahl von Taxis ist Vorsicht geboten, speziell in La Paz.

Du musst auch wissen, dass in Bolivien Ausweispflicht besteht. Des Weiteren geben sich oft Personen als falsche Polizisten aus, du solltest dich also vergewissern, dass dir wirklich ein Polizistenausweis vorgehalten wird.

Es kommt in Bolivien in regelmäßigen Abständen zu tödlichen Busunglücken, am häufigsten in der Regenzeit (Dezember – März). Daher wird empfohlen, Überlandreisen nur mit bekannten Busunternehmen (z.B. Trans Titicaca, Trans Salvador: online buchen kannst du zum Beispiel bei Ticketsbolivia.com) zu machen und auf Nachtfahrten gänzlich zu verzichten.

Währung:

In Bolivien bezahlst du mit „Bolivianos“, dabei entsprechen ~7.5 Bolivianos einem Euro (März 2016).

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3.2.7.1) Copacabana

Copacabana ist ein touristischer Wallfahrtsort auf der bolivianischen Seite des Titicacasees. Der Strand liegt an einer nahezu halbmondförmig verlaufenden, nach Nordwesten geöffneten Bucht und hat sein ganz eigenes Flair: die in den Lago verlaufenden Bootslandungsstege wirken alles andere als stabil, man möchte der Konstruktion kaum trauen.

Von hier beginnen die Bootsfahrten zur Isla del Sol (Sonneninsel) und zur Isla de la Luna (Mondinsel). Vor allem die Sonneninsel zieht jedes Jahr Abertausende Touristen nach Copacabana.

Anreise und Weiterfahrt:

Einschließlich der Grenzkontrollen dauert die Fahrt im Bus von Puno bis nach Copacabana ungefähr 6 Stunden (ungefähr 40 Soles). Nach einigen Tagen könntest du je nach Plan über Puno nach Cusco weiterreisen oder eben auch über La Paz Bolivien ausführlicher erkunden. Die Weiterreise nach La Paz dauert 4-5h und kostet ~8 US$ (50 bis 60 Bolivianos).

Unternehmungen in Copacabana:

Cerro Calvario (Kalvarienberg):

Vom Cerro Calvario (3.966 m) hast du einen sehr schönen Ausblick auf den Strand von Copacabana, den Lago Titicaca und bei einen Blick gen Norden erkennst du auch die Isla del Sol. Schon vor der Herrschaft der Inkas galt der Cerro Calvario als Heiliger Berg.

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Ausblick vom Cerro Calvario auf die Isla del Sol

Cerro Niño Calvario:

Der Cerro Niño Calvario (Kleiner Kalvarienberg) liegt südlich vom Cerro Calvario oberhalb des Strandes. Sei auf dem Weg dorthin auf der Hut. Am Cerro befindet sich die sogenannte „Horca del Inca“ (Pachataka), hierbei soll es sich um ein prähispanisches astronomisches Observatorium handeln. Vor allem jedoch die Aussicht auf die umliegende Landschaft ist spektakulär.

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Die Aussicht vom Cerro Niño Calvario

Isla del Sol:

Die Sonneninsel gilt zu Recht als eines der Highlights in Bolivien. Die Sonneninsel ist weniger als 1km vom bolivianischen Festland entfernt, sie erstreckt sich über eine Länge von ~11km von Nordwesten nach Südosten und ist ~4.5km breit. Es handelt sich um die größte und heiligste Insel am Titicacasee, sie gilt als der Geburtsort des Inka-Reiches. Hier soll der Sonnengott Inti seine beiden Kinder Manco Capac und Mama Ocllo ausgesetzt haben, bevor sie das Inkareich bei Cusco gründeten (siehe Kapitel 3.2.8) Cusco).

Jeden Morgen übersetzen zahlreiche Boote zur Sonneninsel, ein Ticket kannst du zum Beispiel an der Av. Agosto kaufen für ~25 Bolivianos. Die Fahrt dauert bis zu 2-3h, du kannst am südlichen oder nördlichen Teil der Insel aussteigen. Der obligatorische Eintritt beträgt 20 Bolivianos, für eine Übernachtung in einem Doppelzimmer bezahlst du ~20 Bolivianos. Ich empfehle dir aber, ein Zelt mit dabei zu haben und auf der Insel zu campen. Schön ist es zum Beispiel an der Stelle „Las Velas“ am Rande des Eukalyptuswaldes auf der Südseite oder auch am malerischen Sandstrand unterhalb der Chincana-Ruinen auf der Nordseite.

85 Die Landschaften sind ein Traum. Wenn du an der Südseite die Inka-Treppen („Escalera del Inca“) heraufsteigst, wirst du sofort mit fantastischen Aussichten belohnt. Wenn du nach Osten blickst, so kannst du die schneebedeckten majestätischen Gipfel der „Cordillera Real de Bolivia“ erkennen, bei einem Blick nach Westen erkennst du am Horizont das Festland von Peru.

Die teilweise über 6.000m hohen Gipfel der „Cordillera Real de Bolivia“ im Osten

Blick auf das peruanische Festland im Westen

86 Wenn du die Insel durchqueren möchtest, so musst du mehrere Stunden einplanen. An einigen Stellen bezahlst du eine Art Wege-Zoll. Die Hänge sind terrassiert, hier wachsen Eukalyptus und Zypressen. Auf dem nördlichen Teil der Insel (Cha´llapampa) liegen die Chincana-Ruinen und der Heilige Felsen (Piedra Sagrada). Versuch dir hier mal vorzustellen, wie der Schöpfergottt an dieser Stelle seine beiden Kinder aussetzte, damit diese das Inkareich gründen konnten. Im Ort Cha´llapampa kannst du auch ein Gold-Musuem besuchen, schöner ist jedoch der wunderbare Strand unterhalb der Ruinen.

Mit etwas Glück triffst du auch auf einige Bolivianas mit wettergegerbtem, runzligem Gesicht und traditioneller Tracht, Viehherden vor sich hin treibend.

Isla de la Luna:

Die Mondinsel liegt ~7km östlich von der Sonneninsel und ist auch deutlich kleiner. Du kannst die Insel auch in Kombination mit der Sonneninsel besuchen. Die Tickets für die Bootsfahrt kannst du in Copacabana kaufen (~30 Bolivianos). Einer Inka-Legende nach soll hier der Sonnengott dem Mond befohlen haben, in den Himmel aufzusteigen. Der „Tempel der Sonnenjungfrauen“ ist die Hauptattraktion der Mondinsel.

87 Essen und Ausgehen:

Zahlreiche Restaurants finden sich vor allem in der Av. 6 de Agosto von Copacabana.

Auf der Isla del Sol ist das Restaurant an der Stelle „Las Velas“ auf der Südseite der Insel am Rande des Eukalyptuswaldes sehr zu empfehlen!

Unterkunft:

In der Hochsaison sind die Preise für Hostels in Copacabana relativ hoch. Viele der Hostels verfügen über keine Schlafsäle (Dormitorios), so dass du pro Nacht einen etwas höheren Preis bezahlen musst.

Flores del Lago Hostal (Final Calle Jauregui)

Hotel Wendy Mar (Av. 16 de Julio): Entfernung zum See lediglich 400m

Hostal Brisas del Titicaca (Av. 6 de Agosto): Lage in unmittelbarer Nähe zum Strand

Wenn dir die Preise zu hoch sein sollten, kannst du auch in einer Residencia absteigen (~50 Bolivianos). In manchen von ihnen ist jedoch die Sauberkeit minimal.

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3.2.7.2) La Paz, die Metropole in luftigen Höhen

La Paz ist die zweitgrößte Stadt Boliviens und die am höchsten gelegene Metropole der Welt. Die Stadt dehnt sich in einem Tal aus, in der Ferne thront der Illimani mit seinen drei mächtigen schneebedeckten Gipfeln. Der am höchsten gelegene Punkt der Stadt liegt auf ~4.100m, aufgrund der ausgeprägten Höhenunterschiede liegen die Temperaturen innerhalb der Stadt oft beträchtlich weit auseinander.

Aufgrund der dünnen Luft wohnen die reicheren und vornehmeren Bewohner in den niederen Regionen. Das Flair von La Paz ist gemischt. Auf den indigen Märkten fühlt man sich unmittelbar mit der Armut vieler Bolivianer konfrontiert, bereits Kinder im Alter von 12 Jahren haben hier schwarze Zähne. Gleichzeitig machen diese Märkte aber auch oft den Reiz von La Paz aus. Die Altstadt ist überaus lebendig, die Märkte und Verkaufsstände reihen sich förmlich aneinander. Für Naturbegeisterte ist La Paz oft der Ausgangspunkt für Trekkingausflüge in die nähere Umgebung.

Anreise und Weiterfahrt:

Von Copacabana aus erreichst du La Paz nach 4-5 Stunden, die Fahrt kostet ungefähr 8 US$ (50 bis 60 Bolivianos). Von hier kannst du nach Cochabamba oder Potosí weiterreisen (wird hier in diesem Reiseführer nicht behandelt), oder auch nach Peru zurückkehren. Die Busfahrt von La Paz bis nach Cusco dauert >11 h (25 bis 35 US$). http://www.ticketsbolivia.com/

90 Unternehmungen in La Paz:

Altstadt:

Die Altstadt mit ihren Märkten ist äußerst lebendig. Die Paseo El Prado ist die Lebensader von La Paz, hier triffst du auf Märkte und zahlreiche Stände von fliegenden Händlern. Auch die Plaza San Francisco liegt an dieser Straße, sie wurde nach der imposanten Basílica San Francisco benannt. Hinter der Basílica liegt die steil ansteigende Straße Calle Sagárnaga. Hier werden vor allem Textilien aus Alpaka angeboten. Die Calle Linares liegt senkrecht zur Calle Sagárnaga, beim Entlangschlendern kannst du die Calle de las Brujas (Straße der Hexen) erkunden. Hier warten Bolivianas am „Zaubermarkt“ (Mercado de Hechicería) mit ihren weiten Röcken auf Kundschaft, kaufen kannst du u.a. Kräuter, Heilpflanzen, Heilsteine und Elixiere.

Nördlich von der Paseo El Prado liegt die Plaza Murillo, hier finden sich das Parlamentsgebäude und der Präsidentenpalast. Nördlich der Plaza Mayor liegt die „Calle Jaen“, es handelt sich um die schönste Gasse der Stadt.

Sei auf der Hut vor Taschendieben, sie sind äußerst geschickt. Wenn dir dennoch etwas gestohlen wird, so kannst du mal auf den Schwarzmarkt (Mercado Negro) schauen, ob du vielleicht etwas von deinen Gegenständen wiederfindest.

Seilbahnnetz:

Aufgrund der enormen Höhenunterschiede verfügt La Paz über ein ausgedehntes Seilbahnnetz. Im Jahr 2014 wurden die rote, grüne und gelbe Linie eröffnet, es handelt sich um die Nationalfarben Boliviens. Die rote Linie verbindet die „Trainstation“ (FFCC Train, in der Karte) an der Avenida Perú im Viertel San Sebastian mit der „Estación Teleférico 16 de Julio“, Zwischenstation ist der berühmte Friedhof (cementerio) von La Paz. Direkt an der Estación 16 de Julio liegt ein riesiger Markt, hier wird alles Erdenkliche angeboten: Limonade, Auto- und Motorradteile,… Von hier hast du einen spektakulären Ausblick auf den 6439 m hohen, schneebedeckten Illimani. La Paz möchte zu den bestehenden Linien noch 6 ergänzen, geplant ist das größte städtische Seilbahnnetz weltweit.

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Karte zu La Paz. Copyright OpenStreetMap.

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Ausblick auf den Illimani

Camino de la Muerte (Straße des Todes):

Viele Agenturen bieten eine Downhillfahrt an der „Straße des Todes“ (Death Road, Camino de la Muerte) Yungas an. Die Fahrt beginnt dabei gewöhnlich am 4.670 m hohen Cumbre- Pass. Die Preise sind je nach Anbieter und Bike verschieden, mit 80 US$ (550 Bolivianos) solltest du jedoch rechnen. Atemberaubende Landschaften und Adrenalinschübe sind dir garantiert!

Valle de la Luna (Tal des Mondes):

Das Valle de la Luna (Tal des Mondes) ist nicht weit entfernt von La Paz. Die bizarren Mondlandschaften wurden durch Erosion geschaffen, die Felsformationen können sehr fantasieanregend sein. Der Bus startet an der Straße Paseo El Prado gegenüber der Basílica San Francisco. Die (gelben) Busse besitzen die Aufschrift Mallasa, bis zum Tal bezahlst du ~3 Bolivianos. Das Tal des Mondes ist von 9 bis 16 Uhr geöffnet, der Eintritt (entrada) beträgt ~15 Bolivianos.

93 Die Ruinen von Tiwanaku:

Die Ruinen von Tiwanaku liegen ~70 km westlich von La Paz, auf der Hochebene des Altiplano. Die Kultur der Tiwanaku wird auf 100 v. Chr. bis 1000 n.Chr. datiert und bei den Ruinen handelt es sich um die wichtigste prähispanische Stätte von Bolivien. Die Anlage dehnt sich über eine Fläche von >5 km² aus, über den damaligen Zweck der heute kaum noch erkennbaren Ruinen wird kontrovers diskutiert. Von La Paz aus werden zahlreiche Tagestouren nach Tiwanaku (Tihuanaco) angeboten, empfohlene Anbieter sind u.a. Diana Tours, Kanoo Tours und Grupo Rosario Agency.

Es stellt aber auch kein Problem dar, mit öffentlichen Verkehrsmitteln von La Paz aus bis nach Tiwanaku zu gelangen. Busse fahren in der Nähe des Friedhofs (Cementerio General) hinter dem Blumenmarkt (Mercado de Flores) ab (~15 bis 20 Bolivianos). Du solltest zeitig aufstehen und schon in der Frühe einen Bus erwischen.

Die Ruinen befinden sich auf 3.885 m Höhe, der Eintritt kostet ~15 Bolivianos. Es wird empfohlen, das Museo Lítico Monumental zur Einführung aufzusuchen.

Madidi-Park:

Von La Paz aus werden auch viele Touren in den Dschungel angeboten, genauer gesagt zum Madidi-Park. Meist dauert eine Tour 3-4 Tage, Ausgangspunkt ist das abgelegene Dschungel- Städtchen Rurrenabaque. Die beste Zeit für eine solche Tour ist Juni bis Oktober.

Es ist auch möglich, selbstständig mit dem Bus (Trockenzeit 16h, Regenzeit 24h) oder mit einem Flugzeug (40 min, ~600 Bolivianos) nach Rurrenabaque zu gelangen. Flüge werden z.B. von TAM (Trans Aero Bolivia) angeboten, du kannst direkt vor Ort buchen. In Rurrenabaque werden sehr viele verschiedene Touren angeboten. Wenn dir etwas am „ökologischen Tourismus“ und dem Schutz dieses einzigartigen Lebensraumes liegt, so solltest du nicht unbedingt die preiswerteste Tour nehmen!

In erster Linie werden Dschungel-Touren und Pampa-Touren angeboten. Bei den Pampa- Touren ist es auf jeden Fall deutlich einfacher, die zu sehenden Tiere vor die Kameralinse zu bekommen.

94 El Choro Trek:

Dieser Trek wird zumeist in drei Tagen absolviert, es handelt sich um einen der beliebtesten Treks in Bolivien in der Königskordillere. Die Wanderung beginnt am La-Cumbre-Pass auf 4.725 m Höhe, du wanderst weit hinab in die üppige Vegetation der Yungas. Höchster Punkt des Treks ist der Apacheta-Pass auf 4.860 m Höhe. Gewöhnlich läufst du bei dem Trek bis nach Chairo, von dort kannst du dich in einem Bus bis nach Coroico mitnehmen lassen. Eine Übernachtung in Coroico rundet die Wanderung ab. Von Coroico fahren regelmäßig Minibusse nach La Paz.

Die Agentur Kanoo Tours bietet diesen Trek an, 140 US$ für 3 Tage. http://www.kanootours.com/ws/index.php/la-paz/el-choro-classic-3-day-inca-trek-budget- option.html

Takesi-Trek:

Dieser Trek nimmt 2-3 Tage in Anspruch, es handelt sich um einen der beliebtesten Treks in Südamerika. Der Weg verläuft entlang alter Handelswege, diese wurden schon vor der Inka- Zeit angelegt. Die Tour verläuft über den Apacheta-Pass, Ziel ist der Río Takesi.

Dieser Trek (3 Tage) wird von Kanoo Tours angeboten, Kosten 155 US$. http://www.kanootours.com/ws/index.php/trekking-bolivia-la-paz-treks/takesi-classic-3- day-inca-trek-budget-option.html

Weitere Treks, welche in La Paz angeboten werden:

 Camino del Oro (5-6 Tage)  Illampu Rundtrek (1 Woche)  Mapiri Trek (~1Woche)

95 Essen und Ausgehen:

Kalakitas Food n´ Drinks (Sagárnaga 363): mexikanisches Restaurant

Namas Te (Calle Zoilo Flores 1334): sehr gutes Restaurant, auch preiswerte Mittags-Menüs werden angeboten

Ttkos (Calle México 1553): Diskothek, Öffnungszeiten Dienstag – Samstag 20:00 – 04:00

Unterkunft:

Wild Rover Backpacker´s (Calle Comercio 1476): zentrale Lage, nur drei Blocks von der Plaza Murillo entfernt, verfügt über eine Bar

The Adventure Brew Hostel (Av. Montes 503): zehn Gehminuten von der Altstadt entfernt, einziges Brauerei-Hostel in Südamerika

York B&B (Sagárnaga 229): sehr gut gelegen inmitten der historischen Altstadt

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3.2.8) Cusco, der Nabel der Welt

Auf Quechua bedeutet Cusco so viel wie „der Nabel der Welt“. Zunächst erscheint Cusco wie eine typisch spanische Stadt: rechtwinklig zueinander verlaufende Straßen mit weiten Plätzen, koloniale Kirchen, ziegelgedeckte Häuserreihen. Einige der Kirchen stehen jedoch auf alten Inka-Mauern, auf lebendigen Relikten der Vergangenheit. Cusco ist geprägt von der stetigen und beeindruckenden Präsenz der Inka, diese scheint die Mauern und kolonialen Kirchen wie ein Hauch zu umwehen. Cusco ist eine Stadt mit wechselvoller Geschichte, die zwei Kulturen in sich zu vereinen scheint.

Cusco ist eine der aufregendsten und geschichtsträchtigsten Städte Südamerikas, denn es war einst die Hauptstadt des Inka-Reiches, das sich über eine ungefähre Länge von 4.500 km ausdehnte. Diese Stadt ist der Ausgangspunkt für deinen Ausflug nach Machu Picchu, von hier aus kannst du das Heilige Tal der Inka erkunden und zahlreiche Inka-Stätten in der näheren Umgebung.

Einer Legende nach setzte der Sonnengott seine Kinder mit einem goldenen Stab an der Isla del Sol (siehe Kapitel 3.2.7.1) Copacabana) aus, damit sie loszogen und das „gelobte Land“ suchten. Mánco Capac und Mama Ocllo fanden das gelobte Land im heutigen Cusco, hier stießen sie den goldenen Stab in die Erde. So waren nach der Legende die Voraussetzungen für die Gründung einer glanzvollen Stadt geschaffen, die Hauptstadt eines straff organisierten Großreiches.

Anreise und Weiterfahrt:

Von Puno aus reist du ungefähr 7 Stunden bis nach Cusco (40-65 Soles). Von La Paz aus reist du >12 h bis nach Cusco (~30 US$). Von Cusco aus kannst du einen direkten Bus nach Lima nehmen (20h, 150 Soles).

98 Unterkunft:

Hitchhikers Cusco Hostel (Calle Saphy 440): in unmittelbarer Nähe zur Plaza de Armas, wunderbares koloniales Haus

Inka Club Hostel (Siete Cuartones 284): sehr gute zentrale Lage, nur zwei Blocks von der Plaza de Armas entfernt

Intro Hostels Cusco (Cuesta Santa Ana 515): nördlich der Plaza San Francisco

Pariwana Hostel (Meson de la estrella 136): sehr zentrale Lage, bei Hostelworld mit sehr gut bewertet

Atawkama Hostel (Calle Fierro 534)

Hostal Resbalosa (Calle Resbalosa 494): liegt nördlich der Plaza de Armas, eine schöne Dachterrasse mit Ausblick auf die Altstadt von Cusco

Essen und Ausgehen:

Restaurants gibt es in Cusco in Hülle und Fülle, vor allem im Umkreis der Plaza de Armas. Auch das Nachtleben ist in dieser Stadt sehr aufregend. An dieser Stelle wird nochmals darauf hingewiesen, dass du die Höhenkrankheit bei ausschweifenden Feiern nicht vergessen solltest. Außerdem solltest du beim Ausgehen dein Getränk NIEMALS unbeaufsichtigt stehen lassen!

Mama Africa (Portal de Panes 109, 3.Stock): Club an der Nordseite der Plaza de Armas, einer der beliebtestes in Cusco, freier Eintritt

Chilcano Pisco Bar (Calle Plateros 326): Bar, sehr gute Drinks

Mythology (Portal de Panes 298/ Ecke Suecia): Club grenzt an Nordseite der Plaza de Armas, Tanzkurse, freier Eintritt, Freigetränke

99 Unternehmungen in Cusco:

Cusco ist eine aufregende und teure Stadt, du kannst hier sehr viel unternehmen. Zunächst erfährst du, was du generell in und um Cusco tun kannst und danach wird erläutert, wo du überall mit den "Boleto Turístico" (Touristenticket) freien Eintritt hast.

Plaza de Armas:

Schon zu Inka-Zeiten war die prächtige Plaza de Armas das Herz der Stadt. Die Plaza ist ein Schauplatz der Geschichte, hier wurde der letzte Inka-Herrscher Túpac Amaru 1572 hingerichtet und deswegen nennt man die Plaza auch den "Platz der Tränen". An der Ostseite der Plaza erhebt sich die Kathedrale (Catedral de Cusco), der Eintritt (25 Soles, 12 bei Studenten mit ISIC Card) erfolgt über die Iglesia El Triunfo direkt daneben. An der Südfront der Plaza liegt die Jesuitenkirche (Compañía de Jesús), welche die Kathedrale an Prunk und Schönheit übertrifft- in Peru ist das äußerst selten. Die Nord- und Westseite der Plaza wird von erhabenen Arkadengängen gesäumt, hier finden sich zahlreiche Restaurants, Geschäfte und Wechselstuben.

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Wunderbare Aussicht von der Calle Resbalosa auf die Plaza de Armas

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Die Kathedrale von Cusco

Die prachtvolle Jesuiten-Kirche an der Plaza de Armas

102 Callejón de Siete Culebras:

Die Gasse der sieben Schlangen liegt östlich der Plaza de Armas und parallel zur Inka-Straße Calle Hatunrumiyoc. Die Schlange galt für die Inka als ein Symbol der Weisheit, daher markieren Schlangen einige Steine dieser Gasse, welche den Weg zu einer früheren Schule für Adlige markiert.

Calle Hatunrumiyoc:

In dieser Straße triffst du auf typische Inka-Mauern, Spanier verwendeten diese aufgrund der außergewöhnlich hohen Stabilität als Fundament. Der Mauerbau gilt als eine der vielen herausragenden Kulturleistungen der Inka-Kultur. Die Blöcke wurden nach zuvor exakter Bearbeitung fugenlos ineinander gepasst, ohne Mörtel. In dieser Straße findet sich auch der berühmte zwölfeckige Stein.

Der zwölfeckige Stein

103 San Blas:

Dieses Künstlerviertel mit seinen teilweise verträumt und verwunschen anmutenden Gassen liegt hinter der Calle Hatunrumiyoc deutlich oberhalb der Plaza de Armas. Hier gibt es viele schöne Details zu entdecken, mitunter hast du auch schöne Ausblicke zur Plaza de Armas, über die Häuserzeilen und roten Giebeldächer hinweg. In der Kirche Iglesia San Blas gibt es eine wunderbare barocke Kanzel zu bestaunen, wahrscheinlich handelt es sich dabei um die schönste Holzschnitzkunst von Cusco.

La Merced:

Die Kirche La Merced (Eintritt 5 Soles) befindet sich am Rande der Plaza de Armas und ist wohl das älteste Gotteshaus Cuscos.

Mercado San Pedro:

Der Mercado San Pedro liegt südwestlich von der Plaza de Armas. Hier begegnet dir noch ein Stück ursprüngliches Peru. Indígenos kaufen hier oft alles ein, was sie zum Leben benötigen. Es ist angenehm, den Markt zu erkunden und das reichhaltige Angebot zu bestaunen. Lasse dich ein wenig treiben, genieße einen Obstsaft und sei aber auch auf der Hut vor Taschendieben. Am Rande des Marktes liegt auch die Iglesia San Francisco, das aus Zedernholz geschnitzte Chorgestühl im Inneren soll sehr prachtvoll sein.

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Karte zu Cusco. Copyright OpenStreetMap.

105 Unternehmungen im Umkreis von Cusco:

Manu-Park:

Der extrem artenreiche Manu-Park erstreckt sich über eine Fläche von 2 Millionen Hektar, er gilt als der größte Urwaldnationalpark weltweit. Seit 1987 ist der Park UNESCO- Weltkulturerbe. Von Cusco aus werden zahlreiche Touren über 3-8 Tage zum Park angeboten (4 Tage, ~500 US$).

Es lohnt sich, mit den Anbietern zu handeln und deren Preise untereinander zu vergleichen. Meist werden die folgenden Arten von Touren angeboten: Manu Biosphären Touren, Manu Nationalpark Touren und Manu Kulturzonen Touren.

Ausangate Trek:

Mit 6.480 m ist der Ausangate der vierthöchste Gipfel Perus, bei klarem Wetter kannst du ihn sogar von Cusco aus erkennen. Bei einen Trek über 4-6 Tage wird der Ausangate umrundet, Ausgangspunkt für eine Tour ist in der Regel Tinqui oder Upis. Der Ausangate- Trek ist für viele Trekker deutlich authentischer als der Inka-Trail, denn die Landschaft zählt zu den schönsten und abgelegensten in Peru. Eine Akklimatisierung über mehrere Tage ist Grundvoraussetzung für diesen Trek. Die Wanderung ist äußerst anspruchsvoll, es werden mehrere Pässe >4.700 m überquert und der höchste Punkt liegt auf ~5.200 m. Du triffst auf atemberaubende Landschaften mit wunderbaren Ausblicken auf den mächtigen Gipfel des Ausangate, auf verschlafene und traditionelle Andendörfer und kannst unter freiem peruanischen Sternenhimmel übernachten.

Schlusspunkt der Wanderung ist zumeist das Dörfchen Pachanta, hier kannst du bei Gelegenheit noch ein schönes Bad in den Thermen nehmen. Du kannst den Trek zum Beispiel bei Ausangateperu.com buchen. Angeboten werden in der Regel die folgenden Treks:

• Ausangate-Lago Sibinacocha: Trek über 7 Täge (6 Nächte) ab 800 US$.

• Ausangate Trek 5 Tage: bei einer Gruppe von mehr als 4 Personen ab 450 US$.

• Ausangate Circuit (Umrundung): Trek über 6 Tage (5 Nächte) , bei einer Gruppe von mehr als 4 Personen 450 US$.

106 Choquequirao-Trek:

Dieser Trek wird in zahlreichen Varianten angeboten, oft auch in Kombination mit Machu Picchu, dies ist jedoch recht teuer. Der Ausgangspunkt für eine 4-Tages-Wanderung (~550 US$) ist Cachora (4 h von Cusco). Der Ruinenkomplex Choquequirao wird oft auch als "kleine Schwester von Machu Picchu" bezeichnet. Der Eintritt zu den Ruinen (~40 Soles) ist nicht mit im Preis enthalten. Die Anlage Choquequirao ist größer als Machu Picchu, ein großer Teil der Stadt wurde bisher noch nicht freigelegt und daher ist es nicht unwahrscheinlich, dass du auf Archäologen triffst.

Mit guten Spanisch-Kenntnissen kannst du auch auf eigene Faust zur Festung Choquequirao wandern, auf der Webseite Travelwoman findest du einen sehr ausführlichen Bericht. https://www.travelwoman.at/choquequirao-trek/

107 Im Folgenden erkläre ich dir, was du alles mit dem Boleto Turístico (Touristenticket) besuchen kannst. Dazu gehören

Museen und kulturelle Veranstaltungen in Cusco

archäologische Stätten bei Cusco

archäologische Stätten östlich von Cusco

Archäologische Stätten im Heiligen Tal

Das Boleto Turístico kostet immerhin 130 (!) Soles (70 für Studenten mit ISIC Card), dieses Geld ist es jedoch wert. Nach dem Kauf ist das Ticket für 10 Tage gültig. Wenn es dir zu teuer sein sollte, so kannst du auch eine Teilvariante des Tickets kaufen, wahlweise für Museen oder Stätten (70 Soles, KEIN Studentenrabatt), dieses wäre jedoch nur für einen Tag gültig. Das Ticket kannst du im Touristen-Informationszentrum an der Av. Sol 103 kaufen.

Museen und kulturelle Veranstaltungen (Boleto Turístico)

1)Convento de Santo Domingo: Das Kloster Santo Domingo wurde auf den Grundmauern der Qoricancha errichtet. Die Qoricancha war der Sonnentempel, das höchste Heiligtum von Cusco. Auf Quechua bedeutet Qoricancha "Goldener Hof", einst soll ein fingerdickes Goldband den Tempel umziert haben. Die frühere Pracht des Tempels lässt sich kaum noch erahnen, er wurde leider bis auf die Grundmauern zerstört.

Im Garten des Tempels sollen die Besitztümer der Inka mit Gold und Silber nachgebildet worden sein, später wurde all das Gold von den Spaniern gewissenlos eingeschmolzen und nach Europa verschifft.

Das Museo de Sitio del Qoricancha ist das beeindruckendste von Cusco.

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Das Kloster Santo Domingo ruht auf den Grundmauern der Qoricancha

2)Museo Histórico Regional: Das Regionale Historische Museum an der Plaza Regocijo parallel zur Plaza de Armas

3)Museo Municipal de Arte Contemporáneo: ein kleines Museum über zeitgenössische Malerei und Skulpturkunst. Es verteilt sich über drei Räume und befindet sich am Palacio Municipal östlich der Plaza de Armas.

4)Museo de Arte Popular: Es handelt sich um eine Ausstellung von Künstlern aus den Viertel San Blas. Dieses Museum befindet sich in der Avenida del Sol 103.

5)Die traditionellen Tänze (Danzas Folkloricas) im „Centro Qosqo de Arte Nativo“ (Av. El Sol 604). Eine sehenswerte Darbietung typischer Tänze, es lohnt sich 30 min früher zu erscheinen, um einen guten Platz zu bekommen.

6)Monumento a Pachacuteq: Es handelt sich um ein Denkmal mit Aussichtspunkt unweit des Terminal Terrestre. Man könnte an der Avenida El Sol ein Taxi (maximal 7 Soles) bzw. Collectivo nehmen oder zu Fuß laufen.

109 Archäologische Stätten bei Cusco (Boleto Turístico)

Ich empfehle dir, an der Av. El Sol ein Taxi zur Calle Recoletos (4 Soles) zu nehmen am „Mercado de Rosaspata“. Von hier fahren weiße und blaue Kleintransporter bis nach Tambo Machay für ~1 Sol pro Person. Folgst du von hier der Straße abwärts nach Cusco, so erreichst du die folgenden Ruinen: Tambo Machay, Pukupukara, Q´enqo und Saqsaywamán.

7)Tambo Machay: es handelt sich hierbei um ein Wasserheiligtum aus der Inka-Zeit. Das Wasser ergießt sich durch angelegte Kanäle über 4 terrassenförmig angelegte Mauern in dafür vorgesehene Becken.

8) Pucapukara: diese kleine Festung diente den Inkas als Kontroll- und Lagerposten. Von hier wurde die Inkastraße nach Tambo Machay überwacht.

9)Q´enqo: auf Quechua bedeutet Q´enqo „das Gewundene“. Diese Bezeichnung leitet sich von einer in Fels gehauenen schlangenförmig verlaufenden Opferrinne ab. Die Anlage wurde zu Ehren der Pachamama (Mutter Erde) errichtet und befindet sich nur wenige Kilometer westlich von Saqsaywaman. Auffallend ist der 6m hohe Steinblock, welcher einen Puma darstellen soll.

10)Saqsaywamán: die imposanteste Inkastätte in der Umgebung von Cusco. Die Festung liegt oberhalb des Stadtzentrums. Es handelt sich um terrassenförmig übereinander gebaute Zickzackmauern von mehr als 300 m Länge, an den Nahtstellen werden diese durch gewaltige Eckmonolithen stabilisiert. Vor Ort stellt sich zwangsläufig die Frage, wie die riesigen bis zu mehr als 100 Tonnen schweren Kalksteinblöcke herangeschafft bzw. zusammengefügt wurden. Gegenüber diesen Mauern liegt der von einem Gletscher geschliffene Suchuna-Trachytfelsen, von hier aus soll der Inkakönig die Errichtung der Festung aus der Nähe verfolgt haben.

Oberhalb der Mauern hat man einen wunderbaren Ausblick auf Cusco. Wenige hundert Meter weiter östlich erhebt sich die Statue Cristo Blanco.

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Die imposanten, zick-zack-förmig angelegten Mauern der Inka-Festung Saqsaywamán

Archäologische Stätten östlich von Cusco (Boleto Turístico):

Es ist möglich, in der Av. de la Cultura gegenüber der Universidad San Antonio Abad ein Sammeltaxi (Colectivo) zu nehmen mit der Route Cusco Urcos. Die Fahrt nach Pikillaqta dauert ~30 min (~5 Soles).

11)Tipón: Es handelt sich um 12 sehr gut erhaltene Terrassen aus rotem Gestein, welche wohl die 12 Monate des Jahres darstellen. Auffällig sind die Bewässerungsterrassen und die dekorativen Wasserfälle, welche sie verbinden. Da sich die Anlage auf 3800m Höhe befindet, sollte man etwas zum Trinken dabei haben.

12)Pikillaqta: Es handelt sich um ein Dorf der Wari-Kultur. Diese Kultur bewohnte vor allem die Küstenregion des heutigen Peru im Zeitraum von 600 bis 1100 nach Christus. Die Anlage wurde vermutlich für Zeremonien genutzt.

112 Archäologische Stätten im Heiligen Tal (Boleto Turístico):

Das heilige Tal der Inka (Valle Sagrado de los Incas) am Urubambafluss liegt nördlich von Cusco und wartet mit spektakulären Bilderbuchlandschaften auf: steilaufragende und teils schneebedeckte Berge, weitläufig terrassierte Felder und verschlafene Andendörfer am Río Urubamba. Das Tal dehnt sich über eine Länge von nahezu 300 km bis nach Machu Picchu aus. Von Cusco aus werden von zahlreichen Agenturen im Umkreis der Plaza de Armas Tagestouren zu den Ruinen des heiligen Tals angeboten (Pisaq, Chinchero, Moray, Ollantaytambo) für ~80-100 Soles.

Die Erkundung des Tals kann auch mit einer Fahrt nach Machu Picchu verbunden werden, denn von Ollantaytambo aus kann man Machu Picchu mit dem Zug erreichen.

Pisaq, Chinchero, Urubamba und Ollantaytambo sind auch problemlos mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Busse nach Chinchero, Urubamba und Ollantaytambo fahren vom Terminal de Buses in der Avenida Grau ab (man folgt gegenüber den Tempel Qoricancha der Av. Grau, der Terminal liegt kurz vor der Kreuzung Av. Grau/ Av. del Ejército). Die Fahrt nach Urubamba dauert ca. 2 h, Kosten 3-10 Soles.

In der Calle Puputi (unweit Av. Recoleta) fahren Busse und Sammeltaxis (Colectivos) nach Pisaq ab (~3-6 Soles). In Pisaq fahren an der Ecke Hospital/ Av. Amazonas Busse nach Urubamba (2,5 Soles). Von hier kann man ein Colectivo nach Ollantaytambo nehmen (~2 Soles).

13)Pisaq: Die Ruinen dieser Stadt thronen hoch über der gleichnamigen Stadt. Der steile Aufstieg nimmt etwas Zeit in Anspruch, doch die Mühen lohnen sich. Die Aussicht auf umliegende Berge und den Río Urubamba ist spektakulär. Pisaq ist eine Festung mit angelegter Stadt von hoher strategischer Bedeutung, von hier konnten die Inka umliegende Seitentäler überblicken.

14)Chinchero: diese kleine Stadt liegt auf 3760 m Höhe ungefähr 30 km nordwestlich von Cusco. Die Fundamente der kolonialen Kirche stammen aus der Inkazeit, zudem soll die Stadt einst Sommersitz der Inkas gewesen sein. Sonntags findet in Chinchero ein farbenprächtiger Indiomarkt statt.

113 15)Moray: diese Inka-Anlage befindet sich westlich des Dorfes Maras auf 3500 m Höhe. Diese Anlage besteht aus mehreren Terrassen von unterschiedlicher Höhe. Das Bewässerungssystem dieser Anlage ist auch heute noch deutlich zu erkennen. Die Bewässerungswirtschaft war eine der vielen herausragenden Kulturleistungen der Inka.

16)Ollantaytambo: Die Festung thront über Olltanta auf einem Bergsporn. Es handelt sich um eine Festung von enormer strategischer Bedeutung, von hier aus konnte die gesamte Gegend überblickt und kontrolliert werden. Der Aufstieg ist etwas beschwerlich, doch dafür sind die Aussichten auf das Tal spektakulär.

Gegenüber der Festung Ollantaytambo liegt die Anlage Pinkuylluna am Hang des gleichnamigen Berges, ein Besuch lohnt sich. Erstaunlicherweise ist es hier deutlich ruhiger als an der Festung Ollantaytambo.

Die Festung Pisaq

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Ausblick von Pinkuylluna auf die Festung Ollantaytambo

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3.2.9) Machu Picchu, das Himmelreich der Inka

Wenn du am frühen Morgen auf das sagenumwobene Machu Picchu im aufsteigenden Morgennebel blickst, dann wirst du diesen Anblick niemals vergessen. Nur wenige Stätten manifestieren eine solche gewaltige Ausstrahlung wie diese einst verlorene und erst im Jahr 1911 wiederentdeckte Inkastadt.

Machu Picchu, das Himmelreich der Inka, gilt als der Höhepunkt einer jeden Peru-Reise und das absolute Juwel der Inka-Architektur. Machu Picchu liegt auf dem Bergsattel zwischen zwei steil aufragenden Gipfeln, dem Huayna Picchu (Junger Gipfel) und dem Machu Picchu (Alter Gipfel) auf 2350 m Höhe. Die Festung ist ein magischer, mythischer Ort und belegt die außergewöhnlichen Leistungen der Inka-Baukunst.

Hinweise:

Wenn du nicht über einen Trek direkt zu den Ruinen gelangst, so ist das isolierte Städtchen Aguas Calientes Ausgangspunkt für deinen Ausflug nach Machu Picchu. Nach Aguas Calientes kommst du nur mit dem Zug oder eben zu Fuß (siehe Wege nach Machu Picchu). Du kannst von Aguas Calientes einen Shuttle Bus bis zu den Ruinen fahren (der erste fährt um 05:30 am Morgen) oder auch selbst laufen (~90 Minuten).

Das berühmte Machu Picchu

117 Das Ticket für Machu Picchu:

Machu Picchu ist eine der größten Sehenswürdigkeiten Südamerikas und somit eine wichtige Einnahmequelle für das Land Peru. Heute besuchen täglich ~2.000 Besucher die Inka- Kultstätte am Rande des Amazonasgebietes, die maximale Besucheranzahl wurde auf 2500 Besucher/Tag beschränkt. Aufgrund der Beschränkung ist es ratsam, das Ticket einige Wochen (besser Monate) vorher zu buchen bei tickets-machupicchu.com oder Get your Guide. Dabei gibt es die folgenden Möglichkeiten:

1)Ticket Machu Picchu: Erwachsene 62US$, Studenten 37US$

2)Ticket Machu Picchu + Wayna Picchu: Erwachsene 71 US$, Studenten 42 US$.

3)Ticket Machu Picchu + Gipfel: Erwachsene 67US$, Studenten 40US$.

4)Ticket Machu Picchu + Museum: Erwachsene 71US$, Studenten 42US$.

Seit Juli 2017 sind die Ruinen nicht mehr für den ganzen Tag besuchbar, außerdem kann der Besuch nur noch mit einem Guide erfolgen. Es werden am Eingang Gruppen mit maximal 16 Personen und einem Guide gebildet. So soll der Besucherstrom optimal gelenkt werden. Der Einlass in zwei Schichten geregelt:

 Die Schicht I von 06:00 bis 12:00 und  Die Schicht II von 12:00 bis 17:30

Wenn du dir also ein Ticket kaufst, dann ist dieses bereits einer Schicht zugeteilt.

Die Verfügbarkeit für das Ticket 2) und 3) ist beschränkt: 400 Plätze pro Tag. Das Ticket 2) gilt für zwei Gruppen mit je 200 Personen (Gruppe I 07:00 bis 08:00 und die Gruppe II 10:00 bis 11:00).

Nimmt man den Kauf des Tickets als Student vor, so wird eine ISIC Card benötigt (International Student Identify Card).

Es ist möglich, dass du deine Reise nach Machu Picchu über Get your Guide in einem Paket buchst (unkomplizierte Abwicklung, reibungsloser Ablauf) oder dass du dir vorher lediglich das Eintritts-Ticket kaufst und den Rest vor Ort organisierst (preiswerter).

118 Wege nach Machu Picchu:

1)Mit dem Zug von Cusco (Poroy) bis nach Aguas Calientes:

Im Jahr 1913 wurde mit dem Bau der Schmalspurbahn nach Aguas Calientes, der Talstation von Machu Picchu, begonnen. Die Zugfahrt beginnt in Poroy westlich von Cusco und dauert ~4h. Es handelt sich wohl um die verhältnismäßig teuerste Variante, um nach Machu Picchu zu gelangen. Ein Ticket kann bei perurail.com gebucht werden. Es empfiehlt sich, das Fahrtticket Monate im Voraus zu buchen. Die Zugfahrt durch die spektakulären Landschaften des Heiligen Tals am Río Urubamba, umrahmt von den Gipfeln der Anden, ist auf jeden Fall ein wunderbares Erlebnis.

Die Fahrt von Cusco nach Poroy dauert ungefähr 20 Minuten, für ein Taxi würde man ~20 Soles bezahlen. Du kannst auch vom Terminal in der Avenida Grau in Cusco einen Bus nach Urubamba nehmen, Poroy liegt auf dem Weg (~2Soles). Der Zug nach Poroy startet gewöhnlich sehr früh am Morgen, das Taxi könnte also die bessere Wahl sein.

Ausblick aus dem Zugfenster auf das Heilige Tal der Inka

119 2)Mit dem Zug von Ollantaytambo bis nach Aguas Calientes (Machu Picchu):

In Cusco fahren Busse bzw. Colectivos vom Terminal Puente Grau in der Avenida Grau nach Ollantaytambo ab. Die Busfahrt nach Ollantaytambo kostet ~4 Soles, die Fahrt im Colectivo/Combi kostet ungefähr 10 Soles. Die Zugfahrt Ollantaytambo-Aguas Calientes kann bei perurail.com oder bei incarail.com gebucht werden.

3)Wanderung: Es werden u.a. folgende Treks bis nach Machu Picchu angeboten:

der Inka-Pfad (Inca Trail),

der Salkantay Trek,

der Lares Trek und der

Inka-Dschungel Trek.

Es empfiehlt sich, vorher mindestens 1-2 Tage in Cusco wegen der Höhe zu akklimatisieren.

Während des Treks können nachts die Temperaturen auf <0°C fallen, also unbedingt auch warme Kleidung dabei haben. Auch eine Sonnencreme mit dem Lichtschutzfaktor 50 sollte sich im Gepäck befinden. Die besten Monate für eine Wanderung nach Machu Picchu sind April-Oktober. Oft beinhaltet ein Trek das Ticket nach Mach Picchu. Sofern man auch den Huaynapicchu besteigen möchte, so kann man dies noch dazubuchen.

120 Inka Pfad (Camino Inca):

Auf diesem Pfad wandelst du auf den Spuren der Inkageschichte. Erst im Jahr 1942 wurde der ehemalige Versorgungs- und Nachschubweg wiederentdeckt, heute ist es der meistbegangene Pfad in Südamerika.

Bei dem Trek über 4 Tage beginnt der Pfad am Ufer des Río Urubamba am Bahnkilometer 88 auf der Linie Cusco – Aguas Calientes. Der Trek über 2 Tage beginnt am Bahnkilometer 104 an der Hängebrücke (siehe Karte). Für einen Trek über 4 Tage bezahlt man ~500 US$, für einen Trek über 2 Tage ~350 US$, die Preise sind jedoch je nach Anbieter sehr verschieden.

Ein Trek über den Inca-Trail kann z.B. hier gebucht werden: http://www.amazontrailsperu.com/de/category/517/inca-trail-nach-machu-picchu

Die Preise beinhalten den , das Ticket nach Machu Picchu (ohne Huayna Picchu), die Kosten für Führer, Koch, Zelt, Ausrüstung und Verpflegung. Der Pfad darf täglich von maximal 500 Personen begangen werden, daher sollte man diese Tour mindestens 6 Monate im Voraus buchen. Dabei geht die Reiseflexibilität häufig abhanden. Mitunter ist der Inca-Trail auch überlaufen, daher ist z.B. der Salkantay-Trek eine Empfehlung.

Salkantay Trek:

Dieser Trek nimmt 5 Tage in Anspruch (90km), wobei der letzte Tag für Machu Picchu vorgesehen ist. Hier muss man die Buchung nicht schon Monate im Voraus erledigen, die Tour kann man auch 2-3 Tage früher in Cusco vor Ort bezahlen. Die Preise für diesen Trek sind sehr verschieden, es lohnt sich mit den Veranstaltern zu handeln. Die meisten Touristen bezahlen zwischen 200 und 300 US$. Auch dieser Trek beinhaltet das Ticket nach Machu Picchu und das Zugticket von Aguas Calientes nach Ollantaytambo. Gegen 5 Uhr morgens erfolgt in der Regel die Abholung vom Hotel, Ausgangspunkt für den Trek ist Mollepata auf 2.900 m Höhe (2h Fahrt).

Die Landschaften sind atemberaubend, der Weg führt auch über den 4.650 m hohen Pass „Abra-Salkantay“. Dieser Pass ist der Höhepunkt der Tour, hier hat man einen spektakulären Blick auf den 6.264 m hohen Salkantay, der 12. höchste Berg Perus.

121 Lares Trek:

Dieser Trek dauert 4 Tage (3 Nächte) und beginnt auf 2.800 m Höhe bei den heißen Quellen von Lares. Der letzte Tag ist für Machu Picchu eingeplant. Der Lares-Trek wird optional als Alternative für den Inca-Trail angeboten. Man begegnet der unberührten, natürlichen Schönheit der Anden und trifft auf idyllisch gelegene Dörfer. Die Kosten für diesen Trek belaufen sich auf ~500US$. Es lohnt sich jedoch, zu handeln. Mitunter ist es möglich, in einer größeren Gruppe den Preis auf 350 US$ oder weniger zu drücken. Normalerweise ist das Ticket für Machu Picchu (ohne Waynapicchu) und die Zugfahrt von Aguas Calientes nach Cusco oder Ollantaytambo im Preis enthalten.

Auch diesen Trek kannst du wenige Tage vor dem Besuch von Machu Picchu in Cusco buchen.

Inka Dschungel Trek (Inka jungle trail):

Dieser Trek dauert 4 Tage (3 Nächte) und ist ideal für Abenteurer und Adrenalinjunkies. Bei dem Trek werden Fahrradfahren, Wandern, Wildwasser-Rafting, Zip-Lining und der Besuch von Thermalquellen (Santa Teresa) miteinander kombiniert. Dafür bezahlt man in der Regel ~200-250US$, das Ticket für Machu Picchu ist im Preis enthalten.

Nicht zwingend im Preis enthalten:

• Rafting in Santa Maria (~35 USD)

• Zip Line in Santa Teresa (~30USD)

• Eintritt zu den heißen Thermen in Santa Teresa und Aguas Calientes (5-10 Soles)

Es gibt zahlreiche weitere Trekkingmöglichkeiten im Umkreis von Cusco, auch nach Machu Picchu.

Weitere Treks von Cusco nach Machu Picchu wären z.B. der „Vilcabamba Trek“ und der „Huchuy Qosqo Trek“. Es lohnt sich immer, die verschiedenen Anbieter zu vergleichen und vor allem mit ihnen zu handeln.

122 4)Machu Picchu für Sparfüchse: Viele Backpacker schreckt der Inka Trail ab: er ist überfüllt, teuer und ein Führer ist Pflicht. Für die Zugfahrt nach Machu Picchu würde man mindestens 70 US$ bezahlen, dafür könnte man in Peru problemlos für 2-3 Wochen Mittagessen mit Suppe, Hauptspeise und Getränk.

Möglichkeit 1:

Man nimmt in Cusco am Terminal in der Av. Grau ein Colectivo oder einen Bus nach Ollantaytambo (12 Soles mit Colectivo). Von hier kann man einen Colectivo über Santa Maria und Santa Teresa nach Hydroelectrica nehmen. Von Hydroelectrica lässt es sich über die Eisenbahnschienen nach Machu Picchu laufen, am besten nachts (~2h). Diese Methode ist nicht unbedingt erwünscht: der Tourismusbranche wäre es natürlich lieber, wenn du mit dem Zug reist. Es kann auch Erdrutsche geben, also sei auf der Hut.

Möglichkeit 2:

Einen Colectivo von Cusco bis nach Ollantaytambo nehmen, dort übernachten (20 Soles). Am nächsten Tag mit einem Taxi oder Colectivo zum Km82 an der Bahnstrecke zu Machu Picchu. Von hier sind es bis nach Aguas Calientes 28 km (>6 h). Am Bahnkilometer 88 steht ab 08:30 eine Wache, also sehr zeitig aufstehen.

123 3.3) Reiseziele in Nordperu

Viele Touristen lernen auf ihrer Reise lediglich den Süden von Peru kennen, dabei ist der Norden wunderschön. Vor allem die Nordküste gilt als die Wiege der Hochkulturen. Dieser Reiseführer beinhaltet die Ziele Barranca-Huaraz-Trujillo-Cajamarca-Chachapoyas-Chiclayo- Mancora-Iquitos.

Im Norden triffst du auf die älteste Stadt der Welt (Caral) und den Ruinenkomplex Chan Chan bei Trujillo, die einst größte Stadt der Welt. Zahlreiche Ruinen vergangener Hochkulturen mit höchst komplexer Struktur und beeindruckenden Bauleistungen (Mochica, Chimú) laden zum Entdecken ein.

Im nördlichen Bergland von Peru rufen die weitläufigen, wilden und unberührten Landschaften zum Gipfelsturm auf. Vor allem in Huaraz lassen sich viele Treks unternehmen, auf denen du die atemberaubenden Landschaften der „Cordillera Blanca“ hautnah erleben kannst. Von Huaraz kannst du weiter reisen zur bunten Stadt Trujillo, hier kannst du neben Chan Chan auch die imposanten Tempelanlagen Huaca de la Luna und Huaca del Sol bestaunen. In Cajamarca, nordöstlich von der bunten Stadt, kannst du in die Geschichte der Inka eintauchen und dich in den Baños del Inca wie ein König fühlen. In der Umgebung von Cajamarca erwarten dich auch einige präinkaische Stätten vergangener Kulturen. Im Reich der Wolkenmenschen bei Chachapoyas kannst du Kuelap erforschen, das größte Bauwerk von Südamerika und das Machu Picchu von Nordperu.

124 3.3.1) Barranca

Die Stadt Barranca mit ungefähr 70.000 Einwohnern liegt ~175 km nördlich von Lima. Barranca ist der perfekte Ausgangsort, um einen Tagesausflug zur einstigen Metropole Caral zu unternehmen. Caral gilt als die älteste stadtähnliche Ansiedlung Amerikas, hier haben schätzungsweise 5.000 Menschen gelebt.

Anreise und Weiterfahrt:

Barranca ist von Lima aus problemlos mit dem Bus erreichbar, die Fahrt dauert 4-5 Stunden. Du kannst von Barranca aus zum Beispiel nach Huaraz weiterfahren, Details könntest du dabei schon am Terminal in Lima absprechen (Gesellschaft Móvil Tours).

Unternehmungen in Barranca:

Caral:

Caral liegt ~25 km von Barranca entfernt. Die Metropole Caral wurde erst 2001 entdeckt und bereits 8 Jahre später zum Weltkulturerbe erklärt. Es handelt sich um eine der ältesten städteähnlichen Siedlungen weltweit. Die erkennbaren Ruinen sind monumental und gelten als die ältesten von Südamerika. Es handelt sich um mehrere Pyramiden, die größte von ihnen hat eine Grundfläche von 180 m². Der Eintritt beträgt für Erwachsene 11 Soles.

In Barranca fahren Colectivos nach Caral von der Ecke Jr. Arequipa/ Berenice Dávila ab (1h, 8 Soles), du kannst dich an der Caral-Brücke (Puente Caral) aussetzen lassen.

Du hast auch die Möglichkeit, von Lima aus nach Caral zu gelangen. Es fahren von Lima aus Busse der Gesellschaft „Turismo Barranca“ (Abancay 947, Lima) ab (am Terminal de Buses Norte, nahe der „Tómas Valle Station“ [Linie B Metropolitano]), für eine Fahrt bezahlst du ~15 Soles.

125 Unterkunft:

In Barranca gibt es kein bekanntes Hostel mit Dormitorio (Schlafsaal, Mehrbettzimmer). Du solltest dich hier also auf einen etwas erhöhten Preis einstellen. Die besten Informationen erhältst du in der Touristeninformation in der Jr. Galvez, nahe der Plaza de Armas.

Hostal los Delfines (Av. Ejercito 103)

Hotel Emperador (Jr. Progreso 360)

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3.3.2) Huaraz, die Schweiz der Anden

Huaraz ist das Eldorado für Naturliebhaber. Die Umgebung mit ihren alpinen Landschaften ist einfach traumhaft schön.

Huaraz hat ~160.000 Einwohner und liegt auf 3.090 m Höhe südlich vom höchsten Berg des Landes- der 6.768 m hohe Huascarán. Die Stadt wurde im Jahr 1958 von einer Schnee- bzw. Eislawine verschüttet und 12 Jahre später durch ein Erdbeben zerstört. Der „Parque Nacional Huascarán“ lockt Besucher aus aller Welt zu Trekking- und Klettertouren an.

Anreise und Weiterfahrt:

Du kannst von Lima aus einen Direktbus nach Huaraz nehmen (8-9 h, ~ 40 bis 60 Soles). Von Huaraz aus kannst du weiterreisen nach Trujillo (8h, ~40 bis 50 Soles).

Unternehmungen in Huaraz:

Willcawain:

Die Ruinen von Willcawain sind innerhalb einer Tageswanderung erreichbar, die Entfernung zu Huaraz beträgt 7 km. Es handelt sich um eine dreistöckige Tempelanlage der Wari-Kultur mit großer Ähnlichkeit zu Chavín auf 3.500 m Höhe. Von hier kann man auch die Thermalbäder von Monterrey zu Fuß erreichen. Natürlich kann man auch eine Halbtagestour zu den Ruinen unternehmen (<25 Soles).

Lagunas Llanganucas (Parque Nacional Huascarán):

Zu den klassischen angebotenen Touren in Huaraz zählt ein Ausflug zu den Lagunas Llanganucas im Parque Nacional Huascarán (~50 Soles). Der erste Halt erfolgt im traditionellen Dörfchen Carhuaz, hier wird zum Beispiel Eis mit Biergeschmack verkauft. Danach geht es weiter Richtung Yungay, dem Schauplatz einer Tragödie.

128 Die „Mauer der Erinnerung“ (Muro del Recuerdo) erinnert an eine Katastrophe im Jahr 1970: der Ort wurde durch eine Schlammlawine vollends zerstört, die Besucher einer Trauerfeier sollen die einzigen Überlebenden gewesen sein. Dieses Wunder wird der erhabenen Christusfigur zugeschrieben („Cristo Blanco“). Von hier hat man auch einen spektakulären Ausblick auf die Doppelspitze des Huascarán.

Besucht man den Nationalpark nur für einen Tag, so kostet das Ticket für Erwachsene 10 Soles(~20 Soles bei drei Tagen, 65 Soles bei >3 Tagen). Vom Eingang führt eine gewundene Straße zur türkisblauen, wunderschönen Laguna Chinancocha auf 3850 m Höhe hinauf.

Die Laguna liegt ~85 km nordöstlich von Huaraz, die Lage ist wildromantisch. Im Hintergrund erheben sich der Huascarán (6.768 m) und der Huandoy (6.160 m).

Der Huascarán

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Der Huandoy

Chavín de Huantar:

Die Tempelanlage Chavín de Huantar gilt offiziell als eine der ältesten Stätten Südamerikas. Die Chavínkultur wird auf ~1000 bis 200 v. Chr. datiert. Eine Tagestour dauert ~10 h und kostet ca. 25 Soles. Unterwegs zu den Ruinen erfolgt ein kurzer Stop an der Laguna Querococha auf 3.980 m Höhe. Der Eintritt (entrada) zur Tempelanlage (Monumento Arqueologico de Chavín) beträgt 10-15 Soles. Die Anlage wurde 1985 zum UNESCO- Weltkulturerbe erklärt.

Zu sehen gibt es eine zentral gelegene Plaza vor einer tempelartigen Ruinenanlage (Gebäude „A“). Einige der Gebäude sind durch unterirdische Gänge miteinander verbunden. Auch die angelegten Bewässerungskanäle konnten rekonstruiert werden, teilweise besitzen sie einen Belüftungsschacht. Sehr markant sind auch die an den Mauern angebrachten Nagelköpfe (Cabezas clavas), diese sind typischerweise mit Tiersymbolen (Schlangen, Kondor, Raubkatzen) versehen. Nur einer dieser Nagelköpfe ist am Originalstandort verblieben. Im Anschluss wird das Museo Nacional de Chavín besucht (Eintritt 11 Soles, für Studenten ermäßigt 5,50 Soles).

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Chavín de Huantar

Nevado Pastoruri:

Der Gletscher Nevado Pastoruri liegt ~70 km südlich von Huaraz, für eine Tagestour bezahlst du <50 Soles. Unter anderem wirst du unterwegs Recuay (3.400 m), die Laguna Patococha (der „See der Ente“), die kohlensäurehaltigen Wässer von Pumapampa (Aguas gasificadas de Pumapampa) und diePuya raimondii kennen. Bei letzterer handelt es sich um die größte Ananaspflanze der Welt, sie steht unter strengem Naturschutz. Die Puya raimondii gedeiht nur auf Höhen von >3.000 müNN und kann über 10 m hoch werden. Die Pflanze hat eine einmalige Blütezeit und kann ein Alter von >100 Jahren erreichen.

Der Nevado Pastoruri auf 5.000 m NN ist der Höhepunkt der Tour. Der vorherige Aufstieg nimmt dabei 30 bis 60 min in Anspruch. Leider geht der Gletscher im Zuge der klimatischen Veränderungen immer weiter zurück.

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Nevado Pastoruri

Puya raimondii

132 Laguna Parón:

Die Laguna Parón befindet sich ungefähr 15 km nordöstlich von Yungay auf 4.185 müNN, es handelt sich um eine der am höchsten gelegenen Lagunen der Cordillera Blanca (Weiße Kordillere). Für eine Tour von Huaraz aus bezahlst du ~50 Soles (9h).

Santa Cruz Trek:

Der Santa Cruz Trek in der "Cordillera Blanca" gilt als einer der schönsten Trails in den Anden von Peru. Die Landschaften sind spektakulär und du wirst wunderbare Aussichten auf den 5.947 m hohen Alpanay haben, dieser wird oft als „der schönste Berg der Welt“ bezeichnet. Aufgrund der Höhen solltest du vorher einige Akklimatisierungstouren durchführen, das wäre in Huaraz ja kein Problem.

Der Trek dauert 4 Tage (3 Nächte), die Preise unterscheiden sich je nach Saison und Anbieter sehr stark. Auf jeden Fall empfehle ich dir, den Trek vor Ort zu buchen und zu organisieren. Gute Informationen erhältst du am Touristeninformationszentrum (Casa de Guías) im Parque Ginebra 28-8 (Telefonnummer 043 42-1811): hier erhältst du Kartenmaterial, hier lassen sich lizenzierte Führer organisieren (es ist nicht selten, dass Touristen unter dem Vorwand einer Tour überfallen wurden) und außerdem lassen sich hier Träger usw. vermitteln. Es ist durchaus möglich, dass du eine Tour über 4 Tage für <500-600 Soles (!) durchführen kannst.

Die Tour beginnt am Parque Nacional Huascarán, höchster Punkt der Tour ist der „Punta Unión“ auf 4.750 m.

Wenn du die Ausrüstung besitzt und abenteuerlustig bist, so kannst du den Trek auch in einer Gruppe auch selbstständig durchführen. Du hast zwei Möglichkeiten, diesen Trek zu gehen:

 von Vaqueria nach Cashapampa oder  von Cashapampa nach Vaqueria.

Die erste Variante ist wahrscheinlich die bessere, denn von Cashapampa aus ist es einfacher, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurück nach Huaraz zu gelangen. Wahrscheinlich ist der Trek in dieser Richtung auch körperlich einfacher, da man hier bereits auf 3.700 m startet.

133 Du nimmst zuerst in Huaraz ein Colectivo nach Yungay, dieses fährt in Huaraz von der Av. Fitzcarrald auf der Brücke über den Río Quilcay ab (~90 min, Kosten ~3 Soles). Es fahren auch Minibusse vom Terminal Terrestre nach Yungay ab (2 Soles).

In Yungay nimmst du dir ein weiteres Colectivo nach Yanama und lässt dich in Vaqueria absetzen. Es ist natürlich auch möglich, einen direkten Bus nach Vaqueria zu nehmen. Am Eingang bezahlst du die Eintrittsgebühr von 65 Soles.

Quellehttps://en.wikivoyage.org/wiki/Santa_Cruz_Trek

Auf dem Trek triffst du auf die folgenden Camping-Plätze:

 Paria  Taulipampa  Ahruaycocha  Llamacorral

In Cashapampa wirst du problemlos ein Colectivo oder einen Minibus nach Huaraz finden.

Unterkunft:

Hostel Akilpo (Av. Raymondi 510): zentrale Lage im Herzen der Stadt nur wenige Blocks nördlich der Plaza de Armas

Alpes Huaraz (Jr. Ladislao Meza 112): rel. nahe am Zentrum, nordöstlich der Plaza de Armas

La Casa de Zarela (Jr. Julio Arguedas 1263, La Soledad): östlich der Plaza de Armas (10 min laufen), sehr gute Informationen zu Wandertouren

Hostel Andescamp (Huascar 615).

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Karte zu Huaraz. Copyright OpenStreetMap.

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3.3.3) Trujillo, die bunte Stadt

Trujillo ist eine lebhaft bunte Stadt am Pazifik, welcher für ein angenehmes Klima sorgt. Mit ungefähr 700.000 Einwohnern ist die Hauptstadt der Region "La Libertad" eine der größten Städte in Peru. Trujillo ist eine Kulturhauptstadt voller Tradition, die vor allem durch die spanische Kolonialzeit geprägt worden ist.

Im Umkreis der Plaza Mayor liegen zahlreiche prachtvolle Kolonialbauten in lebhaften Farben, im Zentrum der Plaza befindet sich das Freiheitsdenkmal. Das historische Stadtzentrum wird genau dort von der Av. España umringt, wo früher ein Schutzwall die Stadt vor Seeräubern schützen sollte.

Trujillo befindet sich in unmittelbarer Nähe zu bedeutenden archäologischen Stätten der Mochica- und Chimu- Kultur.

Unternehmungen in Trujillo:

Plaza de Armas:

Trujillo hat eine wunderbare Plaza, im Zentrum liegt das Freiheitsdenkmal und an der Ostseite erhebt sich die kräftig gelbe Kathedrale. Die Kathedrale ist eine der ältesten in Peru. Das 25 m hohe Freiheitsdenkmal wurde vom Dresdner Bildhauer Edmund Moeller geschaffen und erinnert an die Unabhängigkeit Trujillos.

Die Kathedrale an der Plaza de Armas

137 Convento de Santa Clara:

Dieses imposante Kloster liegt 3 Blocks nordöstlich der Plaza de Armas.

Die Pyramiden der Mochica:

Die Tempelanlagen Huaca de la Luna (Mondpyramide) und Huaca del Sol (Sonnenpyramide) sind von gigantischem Ausmaß. Die kleinere Mondpyramide erstreckt sich über eine Fläche von 60 m x 80 m, die Sonnenpyramide ist um ein Vielfaches größer (340 m x 220 m) und gilt als eines der größten Bauwerke Südamerikas, sie ist im Vergleich zur Mondpyramide noch unerforscht. Die freigelegten Reliefs im Inneren der Mondpyramide wurden von Archäologen in mühevoller Kleinstarbeit freigelegt und restauriert.

Pyramiden der Mochica

138 Chan Chan:

Chan Chan (Öffnungszeiten 09:00 bis 16:00, Eintritt 10 Soles, einen Guide ab mind. 3 Personen für 15 Soles/Person) war einst die Hauptstadt des Reiches der Chimú, die aus Lehmziegeln errichteten Behausungen wirken teils in sich zusammen gesunken.Die Anlage dehnt sich über eine Fläche von 20 km² aus, hier sollen einst 100.000 Menschen gewohnt haben. Chan Chan gilt als die größte Lehmziegelstadt der Welt.

Die Sonne brennt hier erbarmungslos, durch ausgeklügelt angelegte Bewässerungssysteme wurden die ausgedehnten Gartenanlagen bewirtschaftet. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts sperrten die Inkas der Chimú das Wasser ab, das Reich wurde danach innerhalb kürzester Zeit vereinnahmt. Die beeindruckende Anlage wurde 1988 zum UNESCO- Weltkulturerbe ernannt.

Im Umkreis der Plaza de Armas von Trujillo findest du zahlreiche Anbieter für eine Tour zum Ruinenkomplex von Chan Chan (ab 30 Soles). Für ein Taxi bezahlst du nach Handeln ~10-15 Soles bis zum Komplex Chan Chan.

Überlebensgroße Figuren am Eingangsbereich des Komplexes Chan Chan

139 Huanchaco:

Den Besuch von Huanchaco kannst du mit einem Ausflug nach Chan Chan verknüpfen, der kleine Strandort liegt ~13 km nordwestlich von Trujillo. Von Trujillo aus bezahlst du für das Taxi insgesamt ~20 Soles für die Hin- und Rückfahrt.

Bekannt ist der Ort auch für seine kleinen Schilfboote, diese werden „Caballitos“ genannt. Mit ihnen haben die Ureinwohner schon vor Jahrtausenden im Meer gefischt. Im Umkreis der Strandpromenade finden sich zahlreiche Restaurants, hier kannst du dir also auch deinen Gaumen verwöhnen lassen.

Unterkunft:

Hostal Cocosbeach (Av. Larco 1500): direkt am Strand von Huanchaco, sehr schöne Ausblicke zum Pazifik

Residencial Munay Wasi Trujillo (Jr. Colón 250): Lage im historischen Zentrum, keine Dormitorios (Schlafsäle)

Hostal El Embajador (Jr. Diego de Almagro 655): sehr zentrale Lage, keine Dormitorios

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Karte zu Trujillo. Copyright OpenStreetMap.

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3.3.4) Cajamarca, ein Schauplatz der Geschichte der Inka

Die mitunter verschlafen wirkende Stadt Cajamarca ist ein Schauplatz der Inkageschichte. Cajamarca war Residenz des Inkaherrschers Atahualpa, er wurde 1532 vom spanischen Eroberer Francisco Pizarro in der Schlacht von Cajamarca gefangen genommen. Ein Jahr später wurde Atahualpa an der Plaza de Armas ermordet.

Cajamarca liegt auf 2.750 m Höhe und ist Hauptstadt der gleichnamigen Region. Heute ist die Stadt u.a. für seine Käse- und Milchprodukte bekannt und gilt als bedeutende Bergbauregion Perus. Die Stadt wurde mittlerweile in die Listen der Weltkulturerben der UNESCO aufgenommen, dennoch besuchen verhältnismäßig wenige Touristen Cajamarca.

Anreise und Weiterfahrt:

Es ist auch möglich, Cajamarca von Lima aus über den Luftweg zu erreichen. Der Flug dauert ca. eine Stunde, buchen kannst du ihn auf www.traficoperu.com. Mit dem Bus kannst du Cajamarca z.B. von Trujillo aus erreichen (6-7 h, 30-50 Soles).

Weiterreisen kannst du 1) nach Chachapoyas (12 h, 50 Soles), um dort die wunderbare Festung Kuelap kennen zu lernen (Busgesellschaft „Virgen del Carmen“) oder 2) nach Chiclayo (5 bis 6 h, ~30 Soles).

143 Unternehmungen in Cajamarca:

Plaza de Armas:

Die Stadt besitzt eine sehr schöne Plaza de Armas mit zentral gelegenen Brunnen. An der Nordwest-Seite der Plaza ragen die Türme der Kathedrale (Catedral de Cajamarca) in den Andenhimmel. Vor der Kathedrale finden manchmal Proteste Stadt, z.B. gegen die extrem schlechten Arbeitsbedingungen im Bergbau der Region. Die Kathedrale wurde aus Vulkangestein erbaut, die Errichtung nahm ~350 Jahre im Anspruch. Aufgrund der zur Kolonialzeit erhobenen Kirchensteuer ist die Kathedrale immer noch unfertig- sie besitzt keinen Glockenturm. Die Iglesia San Francisco (Eintritt 3 Soles) erhebt sich auf der anderen Seite der Plaza.

Südlich der Plaza triffst du auf die Iglesia Belén und den Conjunto Monumental de Belén.

Die Kathedrale an der Plaza de Armas in Cajamarca

144 Cuarto del Rescato:

Die Lösegeldkammer (Cuarto del Rescato) befindet sich in der Avenida Amalia Puga. Diese Kammer findet in jedem Geschichtsbuch von Peru Erwähnung, so steht diese Kammer doch für die überraschende Gefangennahme des Inkakönigs Atahualpa. Es ist nicht klar überliefert, ob Atahualpa hier gefangen gehalten wurde oder ob dieser Raum für die Befreiung des Inka-Herrschers mit Gold gefüllt wurde. Jedenfalls lässt sich die historische Dramatik in diesem Raum kaum nachempfinden.

Cerro Santa Apolonia:

Vom Cerro Santa Apolonia südlich der Plaza de Armashat man eine ausgezeichnete Aussicht auf Cajamarca (Eintritt 1 Sol). Hier liegt der in Fels gehauene Silla del Inca (Thron des Inca).

Angeblich soll hier der Inkakönig Huldigungen empfangen haben. Jedoch saß er hier mit den Rücken zur Stadt und daher gilt diese Mutmaßung als unwahrscheinlich. Nach der Vermutung von Archäologen könnte es sich um einen Opferstein handeln.

Viele Bewohner in der Region von Cajamarca leben in absoluter Armut, deswegen solltest du auf dem Weg zum Cerro Santa Apalonia sehr aufmerksam sein.

Die Fenster von Otuzco (Ventanillas de Otuzco):

Die Ventanillas de Otuzco liegen ~8 km entfernt von Cajamarca auf 2.850 m Höhe, es handelt sich um in den Fels gehauene Nischen. Vermutlich wurden hier vor ~1400 Jahren Tote bestattet. Die Nischen erscheinen wie quadratische oder rechteckige Fenster von 50 bis 60 cm Höhe. Für eine Halbtagestour über 4 h bezahlt man gewöhnlich 25 Soles. Die Eintrittsgebühr ist normalerweise bei der Tour mit enthalten. Von hier aus kann man auch die Baños del Inca (Inkabäder) nach einem Spaziergang über 6 km zu Fuß erreichen.

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Ventanillas de Otuzco

Baños del Inca (Die Bäder der Inka):

In den berühmten Baños del Inca soll Atahualpa noch am letzten Tag vor seiner Gefangennahme gebadet haben. Die Colectivos fahren von der Av. Sabogal nahe der Av. 2 de Mayo ab, die Fahrt kostet weniger als 1 Sol. Der Eintritt kostet 2 Soles, für ein privates Bad über 45 Minuten werden ~5 Soles bezahlt.

Ich würde dir den Besuch am frühen Morgen empfehlen, ein Bad ist hier wunderbar entspannend.

Cumbemayo:

Die Anlage von Cumbemayo solltest du unbedingt besuchen, wenn du dich in Cajamarca aufhältst. Die von der Cajamarca-Kultur angelegten Bewässerungs-Kanäle erreichen mehr als 9 km Länge und bezeugen die hervorragenden Ingenieurleistungen prä-inkaischer Kulturen. Sehenswert sind auch die bizarren Felsformationen der Umgebung.

146 Ventanillas de Combayo:

Wie bei den Ventanillas de Otuzco handelt es sich um in den Fels gehauene Nischen. Vermutlich zählen die Ventanillas de Combayo zu den ältesten bekannten historischen Grabstätten in Peru.

Die Nischen befinden sich unweit vom Dörfchen Combayo (15-20 Minuten). Die Ähnlichkeit zu Otuzco ist auffallend, allerdings sind die Ventanillas de Combayo besser erhalten geblieben, außerdem erscheinen sie zahlreicher und dehnen sich über eine größere Fläche aus. Auch die Aussichten auf die umliegende ländliche Landschaft sind spektakulär.

Du kannst mit einem Combi/Colectivo von Cajamarca aus die Stelle erreichen. Die Fahrt dauert 1h (~3 Soles), Abfahrt ist an der Ecke Hoyos Rubios/Seoane (in der Nähe vom Estadio Municipal). Du kannst Combayo nach einem ~40 minütigen Fußmarsch erreichen und dann von dort mit einem Colectivo nach Cajamarca zurückfahren.

Unterkunft:

Da sich verhältnismäßig wenige Touristen in Cajamarca aufhalten, sind die Hostels für Backpackers noch alles andere als zahlreich. Einige der Unterkünfte sind sehr unsauber, nicht immer gibt es warmes Wasser.

Hostal El Cabildo (Junin 1062): sehr zentrale Lage, keine Dormitorios

Hostal Doña Juanita (Jr. Cinco Esquinas 840):Telefon +51-076-368882,unweit der Plaza de Armas

Hostal Turismo (2 de Mayo 817): sehr gute Lage

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Karte zu Cajamarca. Copyright OpenStreetMap.

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3.3.5) Chachapoyas, das Reich der Wolkenmenschen

Schon die Hinreise nach Chachapoyas kann sich sehr abenteuerlich gestalten. Die Stadt liegt auf 2.300 m Höhe in den Regionen des Bergnebelwaldes der östlichen Anden, der Weg führt über halsbrecherische Schotterpisten und unbefestigte Straßen. Das verschlafen anmutende Chachapoyas ist die Hauptstadt des Distriktes, wurde 1538 gegründet und ist eine der ältesten Städte von Peru.

Chachapoya bedeutet auf Quechua „Wolkenmenschen“, diesen Namen verdankt die rätselhafte Kultur den Inkas. Die Chachapoya waren ein Kriegervolk, das die Inka leidenschaftlich hasste. In den letzten Jahren haben Forscher immer wieder neue Ruinen dieser geheimnisvollen Kultur entdeckt, zahlreiche Stätten werden erst seit Kurzem von den Archäologen erfasst.

Das geruhsame kleine Städtchen ist Ausgangspunkt für die Erkundung zahlreicher archäologischer Sehenswürdigkeiten. Die bekannteste Stätte unter ihnen ist die Festung Kuélap auf 3.000 m Höhe, das Machu Picchu von Nordperu. Die Festung ist noch weitgehend unerforscht, doch es handelt sich um eine der spektakulärsten Stätten auf dem südamerikanischen Kontinent. Aufgrund der schwer zugänglichen Lage finden erstaunlich wenige Touristen den Weg hierher.

Anreise und Weiterfahrt:

Du kannst Chachapoyas von Chiclayo und Cajamarca aus mit dem Bus erreichen. In Cajamarca kannst du mit dem Busunternehmen Virgen del Carmen nach Chachapoyas gelangen (10-12h, 50-70 Soles). In regelmäßigen Abständen fahren auch Kleinbusse von Cajamarca über Leymebamba bis nach Chachapoyas. Von Chiclayo aus reist du ungefähr 10h mit dem Bus bis nach Chachapoyas, die Fahrt kostet ~30 bis 50 Soles. Von Trujillo fahren Busse von der Gesellschaft Movil Tours bis nach Chachapoyas.

150 Unternehmungen in Chachapoyas:

Die uneinnehmbare Festung Kuelap:

Die Festung ruht in abgeschiedener Lage im Bergregenwald auf einem hohen Felssporn, erhaben thront sie über dem Utcubamba-Tal inmitten einer spektakulären Landschaft. Kuelap ist das Machu Picchu von Nordperu, es handelt sich um das größte Bauwerk von Südamerika. Experten wollen errechnet haben, dass hier dreimal mehr Baumaterial verarbeitet wurde als in der Cheops-Pyramide.

Atemberaubend ist der Ausblick auf die massiven bis zu 20 m hohen, aus Kalksteinblöcken erbauten und von Pflanzen überwucherten Außenmauern. Die Festung wurde im 12. Jahrhundert durch das stolze Kriegervolk der Chachapoyas errichtet und war für die Inka uneinnehmbar. Schmale Eingänge führen in das Innere, die Mauern sind mitunter von Tiersymbolen verziert: die Schlange, der Jaguar und der Kondor galten für die Chachapoya als heilig. Im Inneren ist alles von der wilden Vegetation des Bergregenwaldes überwachsen, geometrische Symbole zieren die Außenmauern der runden Steinhäuser. In den Mauern finden sich Gebeine von Angehörigen, verstorbene Familienmitglieder ruhen unterhalb der Behausungen. Lamas streifen umher, die Blicke auf die umliegenden Gipfel der Ostanden sind spektakulär.

Kuelap braucht den Vergleich mit Machu Picchu nicht zu scheuen und ist eine der schönsten Sehenswürdigkeiten von Peru. In Chachapoyas kannst du in der Stadt eine Tour nach Kuelap unternehmen, ich hatte 35 Soles bezahlt. Es gibt mittlerweile aber auch einige Treks über 4 oder 5 Tage nach Kuelap, ein Anbieter wäre zum Beispiel kuelapadventure.

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Die bis zu 20 m hohen, von der Vegetation des Bergregenwaldes überwucherten Mauern der Festung Kuélap

Die Felsengräber Revash:

Die Kultur der Revash soll sich parallel zum Stamm der Chachapoyas entwickelt haben. Es handelt sich um Grabkammern, diese befinden sich in den Kalksteinklippen Santo Tomás und das Alter der Mumien wird auf 800 Jahre geschätzt. Der Aufstieg zu den Felsenklippen ist sehr steil und nimmt 2,5 bis 3 h in Anspruch. Die angelegten Gräber sind schon aus weiter Entfernung mit einem Fernglas erkennbar. Bei Bedarf kannst du dir auch ein Pferd mieten.

Es werden von Chachapoyas aus Touren hierher angeboten (~40 Soles). Die Gräber befinden sich nördlich von Leymebamba.

152 Unterkunft:

Chachapoyas Backpackers (Jr. 2 de Mayo): nur 1 Block von der Plaza de Armas entfernt

Aventura Backpackers Lodge (Jr. Amazonas 1416): 4 Blocks westlich der Plaza de Armas

Backpackers Kuelap Hostal (Jr. La Merced 487): nur 2 Blocks von der Plaza de Armas entfernt

Chachapoyas Geheimtipp: Gocta- und Yumbilla- Wasserfall

Gocta-Wasserfall:

Der Gocta Wasserfall liegt ~15 km nördlich von Chachapoyas, es handelt sich um einen der höchsten Wasserfälle der Welt. Das meiste Wasser wird hier natürlich zur Regenzeit geführt, dann ist ein Besuch besonders empfehlenswert. Der Eintritt kostet für Erwachsene 10 Soles. Du kannst von Chachapoyas aus an einer Tour zum Wasserfall teilnehmen oder mit einem Colectivo bis nach Cocachimba zum Ticketbüro fahren (mit Taxi 15 Soles), um von dort zum Ziel zu gelangen (Eintritt 5 Soles).

Yumbilla-Wasserfall:

Dieser Wasserfall ist zur Regenzeit noch höher als der Goctawasserfall und liegt auch nur einige Kilometer weiter nördlich.

Geologie – die verfalteten Sedimente des Meeresbeckens:

Die Festung Kuelap liegt im Bereich des Andenhochlands an der Grenze zur Ost-Kordillere der Anden. Hier liegen marine Sedimente der „Pucará-Group“ aus der Trias-Zeit aufgeschlossen vor, diese wurden im Zuge der andinen Orogenese gehoben und verfaltet. Bei den Gesteinen der Pucará-Group handelt es sich im Wesentlichen um Flachwasser- Plattform-Karbonate (Rosas et al., 2006).

153 Mancherorts erreichen die Sedimente dieser Gruppe Mächtigkeiten von bis zu 2.000 m (Rosas et al., 2006). Es handelt sich um Ablagerungen eines ehemaligen flachmarinen Meeresbeckens (Pucará Basin), dieses Becken überspannt in seiner Ausdehnung streckenweise die West-Kordillere, das Andenhochland und auch die Ost-Kordillere (Rosas et al., 2006). Das Becken ist Nordwest-Südost orientiert und erstreckt sich vom südlichsten Zipfel Ecuadors bis in den südlicheren Teil von Peru.

Nach Pfiffner (2013) lassen sich die verfalteten Schichten der Pucará Group auch bei Huancayo im Andenhochland beobachten (siehe das Geologische Profil). Als ich die verfalteten Kalksteinschichten südöstlich der Festung von Kuelap gesehen habe, war ich sprachlos. In Momenten wie diesem wird klar, welche Dimensionen geologische Prozesse haben können: Huancayo befindet sich ~710 km südsüdöstlich von der Festung Kuelap. In der späten Kreidezeit erfolgte eine Anhebung des gesamten Gebietes um mehrere Tausend Meter über das Meeresniveau (Beginn Anhebung: „Peruvian Phase“).

Die verfalteten Gesteine der Pucará-Gruppe, beobachtet an der Festung Kuelap.

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Geologisches Profil zwischen Tomas und Huancayo. Sichtbar sind die im Zuge der andinen Orogenese verfalteten Gesteinseinheiten.

(bearbeitet nach: Pfiffner, A., Gonzalez, L., 2013. Mesozoic-Cenozoic Evolution of the Western Margin of South America: Cas Study of the Peruvian Andes. Geosciences 2013 2(3), 262-310)

Ausdehnung des Pucará Basin in Peru (Rosas et al., 2006).

155 3.3.6) Chiclayo

Chiclayo ist die Hauptstadt des Departamento Lambayeque. Sie liegt direkt an der Panamericana und ~20 km von der Pazifikküste entfernt, hier leben mehr als 600.000 Personen. Das Gebiet wird landwirtschaftlich sehr intensiv genutzt, die Bewässerung erfolgt durch den Staudamm Tinajones.

Chiclayo ist ein Agrarzentrum, in der unmittelbaren Umgebung finden sich zahlreiche Felder bzw. Plantagen für Reis, Weizen, Zuckerrohr und Baumwolle.

Von Chiclayo aus kannst du u.a. die Grabstätten von Sipán und das Tal von Túcume besuchen.

Anreise und Weiterfahrt:

Dauer (h) Preis Cajamarca - Chiclayo 5 bis 6 ~30 bis 50 Soles Trujillo - Chiclayo ~3 ~30 Soles

Von Chiclayo kannst du zum Beispiel nach Mancora (5-6h, 60 Soles) weiterreisen oder nach Lima zurückkehren. Chiclayo besitzt auch einen Flughafen (Aeropuerto Internacional Capitán FAP José Abelardo Quiñones Gonzales).

Unternehmungen in Chiclayo:

Grabstätten von Sipán (Tumbas de Sipán):

Im Jahr 1987 wurde das noch unberührte Grab eines Mochica-Herrschers mit einer Unzahl von wertvollen Beigaben entdeckt, die entdeckten Schätze werden im 2002 eingeweihten „Museo Tumbas Reales de Sipán“ (Öffnungszeit 09:00 bis 17:00, Eintritt ~10Soles ) ausgestellt. Die Ausstellungsstücke umfassen u.a. Schmuckstücke, Kleidungen und Keramiken. Du kannst an einer Tour teilnehmen oder auch mit einem Colectivo hinfahren. Die Colectivos/Combis fahren ab von der Ecke Vicente de la Vega/Av. José Leonardo Ortiz vor dem Oltursa Busterminal (20 min, 1.5 Soles).

156 Tal der Pyramiden von Túcume (Valle de las piramidas):

Das Tal der Pyramiden liegt ~30 km nordöstlich von Chiclayo. Auch die Pyramiden von Túcume werden der Mochica-Kultur (10000 bis 1300) zugeschrieben. Insgesamt wurden hier 26 Pyramiden aus Lehmziegeln (Adobe) erbaut, im Zentrum der Anlage befindet sich die 36 m hohe Pyramide Huaca Larga. Unterhalb dieser Pyramide wurden die Überreste von 119 Mumien gefunden. Der Eintritt kostet für Erwachsene 8 Soles (Studenten 3 Soles), einen Führer bekommt man bei 20 Soles. Wenn du mit den öffentlichen Verkehrsmitteln hingelangen möchtest, so nimmst du zuerst ein Colectivo zum „Museo Tumbas Reales de Sipán“ (siehe oben). Von hier läufst du 2,5 Blöcke (Cuadras) zum Markt von Lambayeque und nimmst von dort einen Combi nach Túcume. Von hier ist es noch ein kleiner Fußmarsch bis zu den Pyramiden oder du nimmst dir für ~2 Soles ein Mototaxi.

Museo Sicán:

Dieses Museum liegt in Ferreñafe, 18 km entfernt von Chiclayo (Eintritt ~15 Soles). Hier ist eine Gold-Sammlung der Sicán-Kultur ausgestellt. Du kannst vom Terminal Epsel ein Colectivo nach Ferreñafe nehmen (Ecke Av. Oriente/Nicolás de Pierola).

Der Kräutermarkt (Mercado de Hierbas):

Es handelt sich wohl um die wichtigste Sehenswürdigkeit von Chiclayo. Der Markt ist auch unter dem Namen „Mercado Modelo“ oder „Mercado de Brujos“ bekannt und befindet sich in unmittelbarer Nähe zum „Parque Principal de Chiclayo“. Hier werden viele Kräuter, Heilmittel, Heilsteine und Mittel gegen alle erdenklichen Gebrechen angeboten.

Unterkunft:

Casa Cima (Calle Los Mangos 161): Hostel mit großer Sonnenterrasse, unweit vom Flughafen

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3.3.7) Mancora, das Strandparadies

Mancora ist der beliebteste Strand- und Badeort in Peru. Das kleine Fischerdorf hat ~13.000 Einwohner und ist nur ~1.5h von der Grenze nach Ecuador entfernt. Der Sand an den weiten Stränden ist fein und hellgelb, das Badewasser hat hier ganzjährlich eine angenehme Temperatur. In den Sommermonaten von November bis März sind hier auch sehr viele Surfer aktiv.

Anreise und Weiterfahrt:

Du kannst von Chiclayo aus mit dem Bus nach Mancora reisen (5h, 30-50 Soles). Du kannst von Mancora einen Direktbus nach Lima nehmen, die Fahrt dauert 18-19h (~150 Soles).

Unternehmungen in Mancora:

Ein Tag am Strand

Mangrovenwald (Manglares de Tumbes):

Das Gebiet liegt nördlich von Mancora, unweit der Grenze zu Ecuador, und wurde 1988 unter Naturschutz gestellt. Die Region ist sehr artenreich, du kannst u.a. verschiedene Vögel beobachten. Auch Schlangen und Krokodile sind hier heimisch. Eine Tour beinhaltet für gewöhnlich einen kurzen Besuch der „Islas del Amor“ und der „Isla de los Pájaros“. Für eine Tagestour bezahlst du ungefähr 30-50 Soles.

Poza de Barro:

Hier kannst du ein entspanntes Bad in schlammbraunem und sulfathaltigem Wassser nehmen. Mit einem Mototaxi von Mancora aus bis du in 30 min am Ziel. Du kannst dir auch ein Fahrrad ausleihen, die Fahrt dauert ~1h.

159 Unterkunft:

Kon Tiki Bungalows (Av. Los Incas 200): nur 200 m vom Strand entfernt, Bungalows mit 1 bis 4 Betten

The Point Mancora Beach (Rechts vom Strand „El amor“: perfekte Lage unmittelbar am Strand, Hostel-Parties, Swimming Pool

Misfit Hostel (Av. Playa El Amor Ld 25): direkt am Strand gelegen

3.3.8) Iquitos

Iquitos ist eine Metropole mitten im Regenwald von Loretoam Amazonas und kann nur per Schiff oder Flugzeug erreicht werden. Es handelt sich um die größte Stadt der Welt, die nicht ans Straßennetz angeschlossen ist. Iquitos ist eine lebhafte Stadt von verfallendem Charme, das Klima ist feuchtheiß. Die Bewohner sind offensichtlich arm und dennoch sehr fröhlich.

Einst war Iquitos aufgrund des Kautschuk-Handels eine reiche Stadt, der herabfallende Putz von einst prächtigen französischen Häusern bezeugt eine glorreiche Vergangenheit der Region. Iquitos zieht vor allem Abenteurer an, von hier kannst du viele Ausflüge in den Dschungel unternehmen.

Anreise und Weiterfahrt:

Du kannst Iquitos nur mit dem Flugzeug oder auch nach einer mehrtägigen Fahrt mit einen Frachtschiff erreichen. Es gibt Direktflüge von Lima nach Iquitos.

Unternehmungen in Iquitos:

Plaza de Armas: Die Plaza liegt nur einen Block vom Río Amazonas entfernt. Hier erheben sich das Rathaus (Municipalidad), das „Casa de Hierro“ und die „Banco del Crédito“ in den Himmel.

160 Marktviertel Belén:

Belén ist ein Armenviertel in Iquitos mit einem sehr lebhaften Markt am Amazonas. Das Angebot ist sehr vielfältig, verkauft werden u.a. Fisch, Schildkröten, exotische Früchte, Kräuter. Die Verkaufsstände stehen teils auf Flößen oder Stelzen, zur Regenzeit wird ein Großteil des angesammelten Mülls vom Amazonas weggeschwemmt.

Dschungelausflüge:

In der Regel der Grund, warum Touristen die Stadt in den Urwald besuchen. Es gibt viele Anbieter, entscheide dich dabei nich unbedingt für den preiswertesten. Iquitos hat mit starken Umweltprobleme zu kämpfen, daher unternimm keine Touren mit dubiosen Anbietern. Es werden Bootsfahrten (auch mit Piranha-Angeln), Ausflüge in Wildtierreservate und Wandertouren angeboten. Das Angebot ist reichhaltig.

Unterkunft:

Flying Dog Hostel Iquitos (Malecon Tarapaca 592): Lage am Seitenarm des Amazonas, nur wenige Blocks südlich der Plaza de Armas

Golondrinas Hostel (Putumayo 1024): nordwestlich der Plaza de Armas, unweit vom Flughafen

Green Track Hostel (Calle Ricardo Palma 516): unmittelbar an der Hauptstraße Tacna, südwestlich der Plaza de Armas, sehr gute Lage

161 4) Nützliche Links und Ressourcen für Peru

4.1) Vor der Reise

 Auswärtiges Amt  Impfkalender RKI  Spanisch-Sprachführer Adventureluap gratis downloaden  Babbel Sprachkurs  Kreditkarten: Santander 1plus Card, DKB Kreditkarte  Für Studenten: ISIC-Karte

4.2) Während der Reise

: Infos über Unternehmungen, Unterkünfte, Personennahverkehr  Hostel buchen: Hostelworld, Booking.com  Peru Bus-Unternehmen: Tepsa, Cruz del Sur  Busfahrten buchen & Preisvergleich: Peru Bus, Redbus, Go2Peru  Bus-Unternehmen Nord-Peru: Moviltours, Virgen del Carmen  Busfahrten buchen & Preisvergleich Bolivien: Ticketsbolivia  Flüge buchen: Traficoperu, Latam Airline, Peruvian Airline  Machu Picchu Tickets: Tickets Machu Picchu, Get your Guide  Zugfahrt nach Machu Picchu: Perurail, Inca Rail

162 5) Spanisch-Sprachführer für Südamerika

Nein, dieser Sprachführer soll nicht den Anspruch erheben, dass du nachher perfekt Spanisch sprechen kannst. Er ist viel mehr nur eine Anleitung, die du für bestimmte Situationen verwenden kannst. Mit diesem Guide hast du eine Linie, um Gespräche anzufangen, eine Unterkunft zu buchen, ein Busticket zu kaufen usw.

Ich möchte dir nur das Spanisch-lernen ein wenig erleichtern. Dieser Sprachführer wird dir hoffentlich eine große Hilfe sein. Mit leichten Spanisch-Kenntnissen kannst du deine Reise schon deutlich angenehmer gestalten. Übrigens freuen sich die Leute in Südamerika, wenn du es versuchst und sie werden dir auch gerne helfen, geduldig sind sie auch! Also einfach anfangen!

Entonces, vamos a practicar español!

5.1) Die Aussprache – la pronunciación

 das „H“ ist im Spanischen stimmlos und wird nicht ausgesprochen  das „J“ wird wie „ch“ in „machen“ ausgesprochen  das „LL“ wird wie ein „J“ ausgesprochen Mallorca, Cebolla  das „Ñ“ wird wie „NJ“ in „Tanja“ ausgesprochen  das „QU“ wird wie ein „K“ ausgesprochen, z.B. „Que“ Aussprache „ke“  das „V“ wird wie ein „B“ ausgesprochen  beim „G“ gibt es zwei Regeln: vor a, o, u wird es wie das deutsche „g“ ausgesprochen und vor e, i wird es wie „ch“ in „machen“ ausgesprochen  das „ch“ wird wie „tsch“ in „Tschechien“ ausgesprochen  das „V“ wird wie „B“ ausgesprochen

163 5.2) Das Wichtigste – Lo más importante

 Hallo – Hola  Wie geht´s? – Qué tal?/ Cómo estás?  Guten Morgen – Buenos días  Guten Tag – Buenas tardes  Guten Abend – Buenas noches  Ich heiße… – Me llamo…  Bitte! – Por favor  Danke! – gracias  Ja – Sí  Nein – No  Entschuldigung – perdón  Gibt es..? – Hay…?  Wo ist...? – Dónde está..?

5.3) Die Beugung von Verben – la konjugación de los verbos

Im Spanischen enden Verben auf –ir, -er oder –ar. Schau dir erstmal die Beugung von drei regelmäßigen Verben an: trabajar (arbeiten), aprender (lernen) und vivir (leben). Die regelmäßigen Verben werden wie in der Tabelle konjugiert. Diese Tabelle zeigt auch den Unterschied auf zwischen den Spanisch in Spanien und den Spanisch in Südamerika. Die zweite Person im Plural (ihr..) wird in Südamerika anders gebildet als in Spanien:

164  in Spanien sagt man vosotros/ vosotras trabajaís/ aprendeís/ vivís.  in Südamerika sagt man stattdessen ustedes trabajan/aprenden/ viven  in Südamerika wird in der 2. Person Plural das Verb genauso gebeugt wie in der 3. Person Plural und davor steht „ustedes“

Bei unregelmäßigen Verben ändert sich oft der Vokal beim Beugen. Viele Beispiele findest du bei multilingual. In den folgenden Tabellen wird die 2. Plural aufgelistet, wie es in Südamerika typisch ist.

Bei anderen unregelmäßigen Verben gibt es Sonderregelungen und man muss es auswendig lernen.

165 5.4) Ser und estar – die Sache mit dem Sein

Für „sein“ gibt es im Spanischen zwei Verben: „ser“ und „estar“. Es handelt sich um unregelmäßige Verben. Sie werden in unterschiedlichen Fällen verwendet, deswegen gehe ich hier nochmal kurz darauf ein.

„Estar“ wird verwendet für:  Ortsangaben (Dónde está el Holtel – Wo ist das Hotel)  Um einen Zustand oder persönliches Befinden zu beschreiben/ Dinge zu bewerten: 1) Cómo estás? – Wie geht´s? 2) Estoy bien – Mir geht’s gut. 3)La comida está rica – Das Essen ist lecker.  die Beschreibung eines vorübergehenden Zustands: 1)Yo estoy cansado. – Ich bin müde. 2)Él está mal. – Es geht ihm schlecht. 3)La farmacía está abierta – Die Apotheke ist geöffnet.

„Ser“ wird verwendet für:  die Angabe der Nationalität bzw. Herkunft: 1)Yo soy de Berlin – Ich komme aus Berlin. 2)Somos de Alemania – Wir sind aus Deutschland. 3)El es peruano. – Er ist Peruaner.  um sich oder andere Personen vorzustellen: 1)Yo soy Paul. – Ich bin Paul. 2)Él es Rico.  die nähere Beschreibung einer Person oder eines Ortes: 1)Ella es simpática. – Sie ist symphatisch. 2)Él es simpático. – Er ist symphatisch. 3)Lima es la capital de Peru. – Lima ist die Hauptstadt von Peru.

166  Berufe: 1)Yo soy estudiante. – Ich in Student. 2)Él es professor. – Er ist Lehrer.  die Beschreibung von Eigenschaften (bei Menschen und Gegenständen): 1)Él es alto. – Er ist groß. 2)Somos amables – Wir sind freundlich. 3)Él es amable – Er ist freundlich. 4)La mesa es de madera – Der Tisch ist aus Holz.

5.5) Fragewörter – Pronombres interrogativos

Cuándo – Wann? Dónde? – Wo? Cuál – Welche/r/s Adónde? – Wohin? Cuánto – Wie viel? Adónde vas? – Wohin gehst du? Cuánto cuesta? – Wie viel kostet es? De dónde? – Woher? Cuántos años tienes? – Wie alt bist du? De dónde eres ? – Woher kommst du? Qué? – Was? Hay…? – Gibt es…? Qué tal ? – Wie geht´s? Dónde hay un banco? – Wo gibt es eine Qué hora es ? – Wie spät ist es? Bank Porqué? – Warum?

5.6) Zahlen und Nummern – los números

Wenn du auf Spanisch die Zahlen beherrschst, dann kannst du immerhin schon mal…  die Uhrzeit sagen & verstehen (und dich verabreden),

 Preise verstehen und erfragen,

 dein Alter sagen und auch

 über das Datum sprechen

Bist du bereit? Dann mal los!

167 5.6.1) Zahlen

0 – cero 22 – veintidós 101 – ciento uno 1 – uno 23 – veintitrés 110 – ciento diez 2 – dos 24 – veinticuatro 111 – ciento once 3 – tres 25 – veinticinco 200 – doscientos 4 – cuatro 26 – veintiséis 220 – doscientos y 5 – cinco 27 – veintisiete veinte 6 – seis 28 – veintiocho 300 – trescientos 7 – siete 29 – veintinueve 333 – trescientos y 8 – ocho 30 – treinta treinta y tres 9 – nueve 31 – treinta y uno 400 – cuatrocientos 10 – diez 32 – treinta y dos 500 – quinientos 11 – once 33 – treinta y tres 600 – seiscientos 12 – doce 34 - treinta y cuatro 700 – setecientos 13 – trece 40 – cuarenta 800 – ochocientos 14 – catorce 50 – cincuenta 900 – novecientos 15 – quince 60 – sesenta 1000 – mil 16 – dieciséis 63 – sesenta y tres 10 000 – diez mil 17 – diecisiete 65 – sesenta y cinco 100 000 – cien mil 18 – dieciocho 70 – setenta 1.000 000 – un millón 19 – diecinueve 80 – ochenta 1.200 000 – un millón y 20 – veinte 90 – noventa doscientos mil 21 – veintiuno 100 – cien

5.6.2) Die Uhrzeit – la hora

Wie spät ist es? – ¿Qué hora es?  In der Regel werden umgangssprachlich die Zahlen 1 – 12 verwendet und die Tageszeit (morgens, nachmittags,..) wird ergänzt. morgens de la mañana nachmittags de la tarde abends de la noche  Mit Ausnahme von 01:00 erfolgt die Angabe der Stunde mit „Son las…“. Im Falle von 01:00 wäre es „Es la…..“. Bei der vollen Stunden kann „en punto“ ergänzt werden. 1:00 Es la una. 2:00 Son las dos (en punto). 3:00 Son las tres (en punto).

168 Es ist 7 Uhr morgens. Son las 7 de la mañana. Es ist 4 Uhr nachmittags. Son las 4 de la tarde.

 Bei amtlichen Zeitangaben werden für die Stunden zusätzlich die Zahlen 13 – 24 verwendet 13:00  Son las trece. 16:00  Son las dieciséis.  Von 1 bis 30 erfolgt die Angabe der Minuten durch das Wort „y“ („und“). Zwischen 31 und 59 erfolgt die Angabe der Minuten, die noch zur vollen Stunde fehlen: „menos“ („Minus“, „weniger“). Viertel nach…  ...y cuarto Halb nach…  … y media Viertel vor…  …menos cuarto Hier kommen noch einige Beispiele: 1)Es ist 4:15 nachmittags  Son las cuatro y cuarto de la tarde. 2)Es ist 16:30  Son las dieciséis y media. 3)Es ist 5:45  Son las séis menos cuarto.

Die Präposition „a“ wird verwendet um auszudrücken, zu welcher Uhrzeit etwas bestimmtes stattfindet: A + Uhrzeit: Um 13 Uhr gehen wir uns Kino. A las 13 vamos al* cine.

*a + el = al

169 5.6.3) Die Preise – los precios

Wie viel kostet das? - ¿Cuánto cuesta eso? Wie viel kostet….? - ¿Cuánto cuesta…? Die Rechnung bitte! – La cuenta por favor!

 Das kostet 3 Euro. – Cuesta tres euros.

 Das kostet 1 Euro. – Cuesta un euro.

 Ein Bier kostet 2.30 Euro. – Una cerveza cuesta dos euros y treinta céntimos.

 Die Flasche Wein kostet 32.40 Euro. – La botella de vino cuesta treinta y dos euro y cuarenta céntimos.  Der Eintritt nach Machu Picchu kostet 63 US$ - La entrada a Machu Picchu cuesta sesenta y tres dolares.

5.6.4) Das Alter – la edad

¿Cuántos años tienes ? – Wie alt bist du ? (genauer: Wie viele Jahre hast du?) ¿Cuántos años tiene usted? – Wie alt sind Sie? ¿Qué edad tienes? – Welcher Alter hast du?  Mein Opa ist 70 Jahre alt. – Mi abuelo tiene setenta años.  Ich bin 32 Jahre alt. – Yo tengo treinta y dos años.  Du bist 14. – Tu tienes catorce.  Ihre Tochter ist 5 Jahre alt. – Su hija tiene cinco años.  Mein Bruder ist 87 Jahre alt. – Mi hermano tiene ochenta y siete años.  Der Hund ist 7 Monate alt. – El perro tiene siete meses.  Die Katzen sind 8 Wochen alt. – Los gatos tienen ocho semanas.

170 5.6.5) Das Datum – la fecha

Welches Datum haben wir heute? – ¿Cuál es la fecha de hoy? Welcher Tag ist heute ? – ¿Qué día es hoy? Heute ist der 3. März. – Hoy es el 3 de marzo. 2. April 2017. – 2 de abril del año dos mil diecisiete. Heute ist Montag. – Hoy es lunes.

Die Wochentage: Die Monate: Weitere Zeitangaben: Montag – lunes enero heute – hoy Dienstag – martes febrero gestern – ayer Mittwoch – miércoles marzo vorgestern – anteayer Donnerstag – jueves abril morgen – mañana Freitag – viernes mayo am Morgen – en la mañana am Nachmittag – en la Samstag – sábado junio tarde Sonntag – domingo julio am Abend – en la noche agosto vorher – antes septiembre danach – después octubre noviembre diciembre

171 5.7) Eine Unterhaltung – una conversación

5.7.1) Verständigung – comunicación/ acuerdo

 Sprechen Sie Deutsch? – ¿Habla usted alemán?*  Sprichst du Deutsch? – ¿(Tu) hablas alemán?  Haben Sie verstanden? – ¿(Usted) ha entendido?  Ich verstehe – Yo entiendo.  Ich habe verstanden – (Yo) he entendido.  Ich habe nicht verstanden – (Yo) no he entendido.  Könnten Sie das bitte wiederholen – ¿Podría repetirlo, por favor?  Könntest du das bitte wiederholen – ¿Podrías repetirlo, por favor?  Könnten Sie bitte etwas langsamer sprechen ? – ¿Podría hablar un poco más despacio, por favor?  Wie sagt man…. auf Spanisch? – ¿Cómo se dice ….. en español?  Was bedeutet… ? – ¿Qué significa…?

5.7.2) Höflichkeit – cortesía

 Hallo, wie geht es Ihnen? – ¿Holá como está usted?  Kann ich Ihnen helfen? – ¿Le puedo ayudar?  Kann ich dir helfen? – ¿Te puedo ayudar?  Könnten Sie mir bitte helfen? – ¿Ustéd podría ayudarme, por favor?  Entschuldigen Sie – ¡Perdone!  Aber selbstverständlich! – ¡Por supuesto!  Dankeschön. – Grácias.  Vielen Dank für Ihre Hilfe – ¡Muchas gracias por su ayuda!  Vielen Dank für deine Hilfe – ¡Muchas gracias por tu ayuda!  Keine Ursache. – De nada.

172  Ja, bitte. – Sí, por favor.  Nein, danke. – No, grácias.

5.7.3) Begrüßen und Verabschieden – Saludar y despedir

 Guten Morgen! – Buenos  Auf Wiedersehen!/ Tschüss! – días! Adiós!  Guten Tag! – Buenas tardes!  Bis bald/morgen! – Hasta  Gute Nacht! – Buenas noches! pronto/ mañana!  Hallo! – Holá!  Schön, dich/Sie kennen  Willkommen! – Bienvenido! gelernt zu haben – Un gusto  Hallo, wie geht´s? – Hola, haberte/haberle conocido. ¿que tal?  Gute Reise! – Buen Viaje!  Sehr erfreut – Mucho gusto!  Encantado/a  Bis später – Hasta luego.  Wie geht es dir/Ihnen ? –  Bis bald. – Hasta pronto. ¿Cómo estás/ está?  Wir sehens uns später. – Nos  Gut, danke. Und dir? – Bien, vemos más tarde. gracias. ¿Y tu?  Wir sehen uns. – Hasta la  Was ist los? – ¿Qué pasa? vista.  Wir sehen uns! – Nos vemos!  Auf Wiedersehen. – Adiós.  Mehr oder weniger – Más o  Tschüss. – ¡chau! menos.

173 5.7.4) Vorstellen – presentar

 Wie heißt du? – ¿Cómo te llamas?  Wie heißen Sie? – ¿Cómo se llama?  Ich heiße… – Me llamo…  Woher kommen Sie? – ¿De dónde es usted?  Woher kommst du? – ¿De dónde eres?  Ich komme aus Deutschland – (Yo) soy de Alemania.  …Österreich – ….Austria  …der Schweiz – …Suiza  …Frankreich – …Francia  Ich stelle dir vor…. – Te presento a….  -meinen Mann – mi marido/esposo  -meine Frau – mi mujer/esposa  -meinen Freund (Liebe) – mi novio  -meine Freundin (Liebe) – mi novia  -meinen Freund (Freundschaft) – mi amigo  -meine Freundin – mi amiga  Esta es Melanie. – Das ist Melanie.  Este es Paul. – Das ist Paul.  Wie alt bist du? – ¿Que edad tienes?  ¿Cuántos años tienes?  Ich bin …. Jahre alt – Yo tengo … años.

1 5.7.5) Über Hobbys sprechen – hablar de aficiones

 Ich mag… – (A mi) me gusta…  Musik hören – escuchar música  Ich mag nicht… – (A mi) no me  Fußball spielen – jugar fútbol gusta…  Volleyball spielen – jugar voleibol  Er/Sie mag – (A él/ella) le gusta….  Sport machen – hacer deporte  Wir mögen – (A nosotros) nos  Bücher lesen – leer libros gusta  etwas sammeln – coleccionar algo  Magst du….? – (A ti) te gusta…?  mit Freunden ausgehen – salir con  Mich begeistert… – Me encanta… amigos  Ich mache gerne Sport – Me gusta  ins Kino gehen – ir al cine hacer deporte.  Filme schauen – ver peliculas  Ich spiele Fußball – Yo juego fúbtol  Sprachen lernen – aprender  Spielst du Fußball? – (Tu) juegas idiomas fútbol?  reisen – viajar  Er spielt Volleyball. – Él juego  feiern - celebrar voleybol.  sich mit Freunden treffen –  Sie spielt gern Gitarre. – A ella le reunirse con amigos gusta tocar la guitarra.  Fahrrad fahren – ir en bicicleta  ein Instrument spielen – tocar un  Ski fahren - esquiar instrumente

175 5.7.6) Eigenschaften und Berufe – characterísticos y profesiones

Ich bin.... – (Yo) soy… Du bist… – (Tú´) eres… Er/sie ist – (Él/Ella) es…. Sie sind… – Usted es… Wir sind… – (Nosotros ) somos… Ihr seid… – Ustedes son… Sie sind… – (Ellos/Ellas) son…

Eigenschaften: fröhlich – alegre symphatisch – simpático/a groß – alto/a klein – pequeño/a freundlich - amable herzlich – cariñoso/a lustig – divertido intelligent – inteligente langweilig – aburrido/a interessant – interesante schlank – delgado/a dick – gordo/a (freundlicher: gordito) Sportlich – deportivo/a hübsch – guapo/a hässlich – feo

176 Berufe: Verkäufer/in – vendedor(a) Friseur/in – peluquero/a Bäcker/in – panadero/a Fleischer/in – carnicero/a Techniker/in – técnico/a Gärtner/in – jardinero/a der Schauspieler – el actor die Schauspielerin – la actríz Lehrer/in – profesor/a Hausmeister/in – portero/a Tischler/in – carpintero/a Chef/in – jefe/a Handwerker/in – trabajador/a manual Arzt/Ärztin – médico/a Anwalt/Anwältin – abogado/a Polizist/in – policía Zahnarzt/Zahnärztin – dentisto/a Therapeut/in – terapeuta Biologe/in – biólogo/a Geologe/in – geólogo Forscher /in – investigador/a Sportler/in – deportisto/a Schriftsteller/in – escritor(a) Journalist/in - periodista Schüler/in – alumno/a Student/in – estudiante Auszubildende(r) – aprendiz(a)

177 5.7.7) Verabredung – cita/ reencuentro

 Ich möchte Sie einladen – Quiero invitarle.

 Ich möchte dich einladen – Quiero invitarte.

 Treffen wir uns heute Abend – ¿Nos juntamos hoy en la noche?

 Gehen wir am Dienstag ins Kino? – ¿Vamos al cine el martes?

 Wir könnten etwas zusammen machen,  wenn Sie möchten/ du möchtest – ¿Podríamos hacer algo juntos si quiere/s  Möchten Sie/Möchtest du tanzen gehen? – ¿Usted quiere/ quieres ir a bailar?

 Gehen wir zusammen Abendessen? – ¿Vamos a cenar juntos?

 Gehen wir zusammen Mittagessen? – ¿Vamos almorzar?

 Wann und wo treffen wir uns? – ¿Cuándo y donde nos juntamos?

 Ich hole dich um 19:00 ab. – Te paso a buscar a las diecinueve.

 Wie ist deine/ Ihre Handynummer? – ¿Cual es tu/su número de móvil?

 Wie ist deine Email-Adresse? – ¿Cual es tu correo electrónico?

 Werden wir uns nochmal sehen? – ¿Nos vamos a ver otra vez?

 Sehr gerne – Con mucho gusto.

 Ok – vale.

 Ich weiß es nicht. – Yo no lo sé.

178 5.8) Unterwegs – en camino

5.8.1) Nach dem Weg fragen – preguntar por el camino

Gibt es… ? – ¿Hay….? Gibt es einen Geldautomaten ? – ¿Hay un cajero? Entschuldigung, wo ist….? – ¿Perdón, dónde esta..? Wie komme ich zu/nach…? – ¿Cómo yo llego a….? Wo gibt es eine Apotheke? – ¿Dónde hay una farmacia? Wo gibt es eine Toilette? - ¿Dónde hay un baño?  Ich weiß es nicht. Ich bin nicht von hier. – No sé. No soy de aquí.

 Überquere den Platz/ die Straße – Cruza la plaza/ la calle

 Gehe geradeaus bis zum Park. – Vaya todo recto hasta el parque.

 Das Museum ist in der Nähe von der Bank. – El museo está cerca del banco.

 Du nimmst die 5. Straße auf der linken Seite. – Tomas la quinta calle a la izquierda.

 Tienes que girar a la derecha. – Du musst rechts abbiegen.

Weitere Beschreibungen:

 gegenüber – enfrente de  neben… – al lado de…  hinter… – detrás de…  in der Nähe von… – cerca de….  zwischen… – entre…  links – a la izquierda  rechts – a la derecha

179  vorbeigehen an… – pasar por delante de…  hier/dort – aquí/allí  oben/unten – arriba/abajo Beispiele: 1)El banco está muy cerca. – Die Bank ist in der Nähe. 2)Está al lado del Parque Nacional, enfrente de la catedral. – Sie befindet sich neben den Nationalpark, gegenüber der Kathedrale. 3)La plaza no está lejo. Tienes que tomar la segunda calle a la derecha y despues gira a la izquierda. – Der Platz ist nicht weit. Du musst die zweite Straße nach rechts abbiegen und danach biegst du links ab.

Orte:

 der Hauptbahnhof – la estación central  der Busterminal – el terminal de buses  die Haltestelle – la parada  die nächste Haltestelle – la próxima parada  der Park – el parque  die Bank – el banco  die Nationalbank – el Banco Nacional  der Geldautomat – el cajero  das Hotel – el hotel  das Hostel – el hostal  der Hauptplatz – La Plaza Mayor  die Straße – la calle  die Hauptstraße – la calle principal  er Markt – el mercado  die Polizeistation – el cuartel de la policía

180  das Krankenhaus – el hospital  das Kino – el cine  die Diskothek – la discoteca  die Bar – el bar  das Restaurant – el restaurante  die U-Bahn – el metro  das Stadtviertel – el barrio  die Kathedrale – la catedral  die Kirche – la iglesia  das Kloster – el convento  die Botschaft – la embajada  die Kreuzung – el cruce  die Ecke – la esquina  das Denkmal – el monumento

 die Touristeninformation – la información turística

181 5.8.2) Eine Unterkunft buchen/ bezahlen – reservar/ pagar un alojamiento

Hallo, ich suche eine Unterkunft. – Holá, yo busco un alojamiento. Gibt es eine Unterkunft? – ¿Hay un alojamiento? Gibt es freie Zimmer? – ¿Hay habitaciones disponibles? Ich würde gern……buchen. – Me gustaría reservar….  ein Doppelzimmer. – una habitación doble.  ein Einzelzimmer. – una habitación individual  ein Zimmer für…. Personen. – una habitación para…personas.  ein Ehebettzimmer. – una habitación matrimonial.  ein Nichtraucherzimmer – una habitación para no fumadores Ich möchte ein Zimmer für zwei Nächte buchen. – Me gustaria reservar una habitación por 2 noches. Ich möchte ein Zimmer für eine Woche buchen. – Me gustaría reservar una habitación por una semana.

Wie viel kostet das Zimmer pro Nacht? – ¿Cuánto cuesta la habitación por noche?

Könnte ich das Zimmer vorher sehen? – ¿Podría ver la habtación antes? Ist das Frühstück inklusive? – ¿El desayuno está incluido? Gibt es einen Safe? – ¿Hay caja de seguridad? Gibt es Internet? – ¿Hay internet? Wie ist das Wlan Passwort? – ¿Cómo es la contraseña por el Wi-Fi? Um welche Uhrzeit gibt es Frühstück? – ¿A qué hora hay desayuno? Können Sie mir ein Restaurant empfehlen? – Me podría recomendar un restaurante? Könnten Sie bitte ein Taxi rufen? – ¿Podría llamar un taxi, por favor? Ich möchte gern die Rechnung bezahlen. – Me gustaría pagar la cuenta. Ich habe meinen Aufenthalt genossen. – He disfrutado mi estancia.

182 Fragen zu Zimmer und Hotel: das Bett – la cama ein Doppelbett – una cama doble getrennte Betten – camas separadas das Frühstück – el desayuno das Mittagessen – el almuerzo das Abendessen – la cena die Unterkunft – el alojamiento ein Balkon – un balcón der Schlüssel – la llave ein privates Bad – un baño privado ein Gemeinschaftsbad – un baño compartido das Handtuch – la toalla die Bettwäsche – la sábana der Safe – la caja de seguridad die Klimaanlage – el aire acondicionado die Heizung – la calefacción warmes Wasser – agua caliente Gibt es warmes Wasser ? – Hay agua caliente? die Rechnung – la cuenta die Wäscherei – la lavandería der Parkplatz – el estacionamiento

183 5.8.3) Ein Busticket kaufen – comprar un billete de autobus

 Ich möchte am Montag nach… reisen. – Yo quiero viajar el lunes a….  Ich möchte ein Busticket kaufen. – Yo quiero comprar un billete de autobús.  Wie viel kostet das Ticket? – ¿Cuánto cuesta el billete?  An welchem Tag möchten Sie reisen? – ¿Cuál día (usted) quiere viajar?  Um welche Uhrzeit möchten Sie reisen? – ¿A que hora quiere viajar?  Welchen Sitzplatz wünschen Sie? – Cuál asiento desea?  Welcher Sitzplatz? – Cuál asiento?  Ich möchte um 9 Uhr am Morgen reisen. – Yo quiero viajar a las 9 de la mañana.  Wann komme ich an in…? – ¿Cuándo llego a….?  Wie viele Stunden dauert die Reise? – ¿Cuántas horas dura el viaje?  Es gibt keine Tickets für diese Strecke. – No hay billetes por esta linea.

 An diesem Tag sind wir ausgebucht. – Aquél día estamos totalmente reservado.

Die Wochentage: Montag – lunes Dienstag – martes Mittwoch – miércoles Donnerstag – jueves Freitag – viernes Samstag – sábado Sonntag – domingo

184 Weitere Zeitangaben heute – hoy morgen – mañana am Morgen – en la mañana am Nachmittag – en la tarde am Abend – en la noche Ich möchte heute reisen – Yo quiero viajar hoy. Ich möchte am Abend reisen – Yo quiero viajar en la noche. Ich möchte nächsten Freitag nach Cusco reisen – Yo quiero viajar el próximo viernes a Cusco. Ich möchte die nächste Woche nach Lima reisen. – Yo quiero viajar a Lima en la próxima semana.

5.8.4) Eine Tour buchen/bezahlen – reservar/pagar un tour

Ich möchte kennen lernen den Ort… – Yo quiero conocer el lugar…. Wie viel kostet eine Tour nach...? – Cuánto cuesta un tour a…? Können Sie mir die ganze Tour erklären? – Puede explicarme todo el tour? Wie viel kostet die Tour? – Cuánto cuesta el tour? Beinhaltet der Preis den Transport? – Inlcuye el precio el transporte? Beinhaltet der Preis den Eintritt? – Incluye el precio la entrada? Gibt es Essen während der Tour? – Hay comida durante el tour? Spricht der Guide englisch/ spanisch? – La guía habla íngles/ español? Könnte ich den Guide schon kennen lernen? – Ya podría conocer la guía? Was brauche ich noch? – Qué mas necesito?

185 Um welche Uhrzeit starten wir? – A qué hora vamos? Wo ist der Treffpunkt? – Dónde está el lugar de encuentro? Werden Sie mich am Hostel abholen? – Me van a recoger al hostal? Kann ich mit Kreditkarte bezahlen? – Yo puedo pagar con tarjeta crédita? Möchten Sie bar oder mit Kreditkarte bezahlen? – Quiere pagar en efectivo o con tarjeta crédita?

5.8.5) Essen gehen – ir a come

Ich möchte reservieren für… Personen. – Quiero reservar para … personas. Gibt es einen freien Tisch? – ¿Hay una mesa disponible? Gibt es ein Tagesmenü? – ¿Hay un menu del día? Ich würde gern bestellen. – Yo gustaría ordenar. Möchtes Sie mir etwas empfehlen? – Que recomendarme algo? Die Rechnung bitte! – La cuenta por favor! Wie viel kostet es? – ¿Cuánto cuesta? Möchten Sie bar oder mit Kreditkarte bezahlen? – Usted quiere pagar en efectivo o con tarjeta de crédito? Ich bezahle für alles. – Yo pago todo

186 die Karte – la carta der Tisch – la mesa die Serviette – la servilleta die Gabel – el tenedor das Messer – el cuchillo der Löffel – la cucharra das Glas – el vaso das Wasser – el agua ein Wasser mit/ohne Kohlensäure – un agua con/sin gas das Weinglas – el vaso de vino der Wein – el vino das Bier – la cerveza helles Bier – cerveza rubia schwarzes Bier – cerveza negra Fassbier – cerveza de barril vegetarisches Gericht – plato vegetariano der Salat – la ensalada das Hauptgericht – el plato principal ein Tee – un té die Suppe – la sopa Pasta – la pasta der Fisch – el pescado die Meeresfrüchte – los mariscos der Lachs – el salmón das Fleisch – la carne

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Rindfleisch – carne de vacuna (vaca) Schweinefleisch – carne de cerdo das Hühnchen – el pollo das Obst – las frutas das Gemüse – las verduras Kartoffeln – patatas/papas der Reis – el arroz der Kellner/die Kellnerin – el camerero/ la camarera das Frühstück – el desayuno das Mittagessen – el almuerzo das Abendessen – la cena Reis mit Hühnchen – arroz con pollo die Tomate – el tomate

5.8.6) Einkaufen gehen – ir a comprar

Haben Sie…? – Tiene..? Gibt es..? – Hay…? Wo kann ich… kaufen ? – ¿Dónde puedo comprar…? Ich möchte kaufen… – Quiero comprar… Wo finde ich…? – ¿Dónde encuentro..? Wo ist der Markt? – ¿Dónde está el mercado? Wie viel kostet das ? – ¿Cuánto cuesta? Das ist teuer/billig. – Está caro/barato. Haben Sie etwas billigeres? – ¿Tiene algo mas barato?

188 Ich möchte 500 Gramm von... – Yo quiero 500 gramos de… Ich kaufe es. – Lo compro. Können Sie mir einen Beutel geben? – Me puede dar una bolsa, ¿ por favor? Die Rechnung bitte! – La cuenta por favor! die Nudeln – los tallarines der Reise – el arroz die Kartoffeln – las patatas/papas das Wasser – la agua das Obst – las frutas das Gemüse – las verduras der Apfel – la manzana die Orange – la naranja die Erdbeeren – las fresas der Fisch – el pescado das Fleisch – la carne der Käse – el queso die Tomaten – los tomates die Weintrauben – las uvas dunkle Weintrauben – uvas negras das Wasser – la agua die Milch – la leche das Brot – el pan

189 5.9) Im Notfall – en caso de emergencia

Wo gibt es ein Krankenhaus? – ¿Dónde hay un hospital? Wo gibt es eine Apotheke? – ¿Dónde hay una farmarcia? Wo finde ich einen Arzt? – ¿Dónde (yo) encuentro un médico? Ich brauche einen Arzt. – Necesito un médico. Wo tut es weh? – ¿Dónde le duele? Ich habe Rückenschmerzen. – Me duela la espalda. Ich habe Kopfschmerzen. – Me duele la cabeza. Ich habe Halsschmerzen – Me duele la garganta. Ich habe Bauchschmerzen. – Me duele el estómago. Ich bin erkältet. – Estoy resfriado. Ich habe Husten. – Tengo tos. Ich habe Schüttelfrost. – Tengo escalofrío. Wie lange fühlen Sie sich so? – Desde cuándo se siente así? Nehmen Sie schon ein Medikament? – Ya toma un medicamento`? das Rezept – la receta ein Rezept ausstellen – recetar algo die Tabletten – las pastillas die Verstauchung – la torcedura die Fraktur – la fractura hoher Blutdruck – presión alta der Ausschlag – el salpullido die Grippe – la influenza der Infekt – la infecciòn die Entzündung – la inflamación die Verbrennung – la quemadura

190 das Fieber – la fiebre die Allergie – la alergia schwitzen - sudar das Herz – el corazón die Gesundheit – la salud Die Tabletten drei Mal am Tag nehmen – Tomar las pastillas tres veces al día.

5.9.2) Zur Polizei gehen – ir a la policía

Rufen Sie die Polizei! – Llame a la policía! Hilfe! – Socorro! Wo ist die deutsche Botschaft? – ¿Dónde está la embajada alemana? Ich wurde überfallen – Me atacaron. Ich wurde bestohlen. – Me robaron. Ich wurde betrogen. – Me engañaron. Ich wurde vergewaltigt. – Me violaron. Ich habe meinen Reisepass verloren. – He perdido mi pasaporte. Ich habe meine Kreditkarte verloren. – He perdido mi tarjeta de crédito. Kannst du den/die Täter beschreiben? – ¿Puede describir a el autor/ los autores? Wo ist es passiert? – ¿Dónde pasó? Wie ist es passiert? – ¿Cómo pasó? Wann ist es passiert? - ¿Cuándo pasó? Sie haben mich angesprochen. – Ellos me hablaron. Sie haben mich abgelenkt. – Me distrajeron.

191 Sie haben mich festgehalten. – Me detuvieron. Es passierte in der Straße... – Pasó en la calle

Beschreibungen:

Er ist groß. – El es alto. Sie ist groß. – Ella es alta. Er ist klein. – Ella es pequeña. Sie ist schlank. – Ella es delgada. Er ist dick. – El es gordo. Sie hat lange Haare. – Ella tiene el pelo largo. Er hat kurze Haare. – Él tiene el pelo corto. Er ist gut durchtrainiert. – El está bien entrenado. Er hat eine Mütze. – El tiene un gorro. Er hat einen roten Pullover – El tiene un jersey rojo. blaue Augen – ojos azules grüne Augen – ojos verdes helle Augen – ojos claros braune Augen – ojos marrones ein schmales Gesicht – una cara alargada ein rundes Gesicht – una cara redonda eine Narbe – una cicatriz dunkles Haar – pelo moreno blondes Haar – pelo rubio der Bart – la barba

192 Ohrring – pendiente das Piercing – el piercing auffällige Schuhe – zapatos llamativos die Jacke – la chaqueta das T-shirt – la camiseta/polera die Hose – los pantalones Stiefel – bota die Sandalen – las sandalias

Die Farben – los colores: rot – rojo blau – azúl gelb – amarillo braun – marrón grün – verde orange – naranja violett – violeta weiß – blanco schwarz – negro grau - gris hell – claro dunkel – oscuro roter Pullover – jersey rojo grüne Hose – pantalones verdes graunes Haar – pelo gris helle Schuhe – zapatos claros gelbes T-shirt – camiseta amarilla blaue Mütze – gorra azúl

193 6) Über den Autor

Mein Name ist Paul, ich bin der Autor für diesen Reiseführer und dem Blog Adventureluap. Der Blog ist mein neues Herzensprojekt, hier investiere ich sehr viel Zeit.

Ich habe Geologie in Freiberg studiert und absolviere derzeit noch den Master in Geowissenschaften. Im Rahmen meines Studiums hatte ich die wunderbare Möglichkeit, für mehrere Monate in Peru leben zu dürfen, außerdem habe ich auch 2 Semester in Chile studiert.

In dieser Zeit habe ich viele Erfahrungen gesammelt und bin auch sehr viel gereist. Reisen ist neben dem Schreiben meine zweite große Leidenschaft, beim Entdecken in der Ferne fühle ich mich frei.

194 [5] Galas, A., Panajew, P., Cuber, P., 2014. 7) Referenzen Stratovolcanoes in the Western Cordillera – Polish Scientific Expedition to Peru 2003

– 2012 reconnaissance [1] Haederle, M., Atherton, M., 2002. research.Geoturism (2) 37, 61-68 (8 Shape and intrusion style of the Coastal Seiten). Batholith, Peru. Tecotnophysics, 345, 17- http://journals.bg.agh.edu.pl/GEOTURYST 28 (12 Seiten). YKA/2014.37/geotour.2014.37.61.pdf

[2] Dörrie, C., 2001. Boden und Vegetation [6] de Silva, S.L., 1989. The Altiplano-Puna im Bereich Huacachalla (Altiplano – Volcanic Complex of the Central Bolivien) – unter Berücksichtigung der Andes.Geology , v17, p1102-1106. Bodenversalzung, Band I. Dissertation, [7] Mathematisch-Naturwissenschaftliche http://volcano.oregonstate.edu/altiplano- Fakultät der Heinrich-Heine-Universität puna-volcanic-complex (S. 74) Düsseldorf [8] Rosas, S., Fontboté, L., Tankard, A., [3] Pfiffner, A., Gonzalez, L., 2013. 2006. Tectonic evolution and Mesozoic-Cenozoic Evolution of the paleogeography of the Mesozoic Pucará Western Margin of South America: Case Basin, central Peru. Journal of South Study of the Peruvian Andes. Geosciences American Earth Sciences, 24 (2007), 1-24 2013, 3.262-310 (49 Seiten). (24 Seiten)

[4] Stern, C., 2004. Active Andean https://cms.unige.ch/sciences/terre/resea Volcanism: its geologic and tectonic rch/Groups/mineral_resources/archive/pu setting. Revista Geológica de Chile, Vol.31, No.2, 161-206 (46 Seiten) b_archive/rosas_pucara_jsaes_07.pdf http://www.scielo.cl/scielo.php?pid=s071 [9] Gutscher, M. A., 2002. Andean 602082004000200001&script=sci_arttext subduction styles and their effect on thermal structure and interplate coupling.

Journal of South American Earth Sciences 15, 3-10.

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Es freut mich, dass du den Reiseführer heruntergeladen hast. Jetzt benötigst du nur noch ein Wörterbuch und dann kann es losgehen!

Ich habe in diesen Reise- und Sprachführer sehr viel Zeit investiert, deswegen würde ich mich über ein „Gefällt mir“ von dir auf meiner Facebook-Seite oder auf meiner Webseite freuen.

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Ich wünsche dir eine schöne und angenehme Reise in Peru! Paul

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