Doppelnummer APRIL – JUNI 2019 – APRIL MAGAZIN

Erleben Sie das Violinkonzert von Matthias Pintscher, Creative Chair Paavo Järvi dirigiert Werke von Beethoven und Messiaen Jean-Yves Thibaudet spielt George Gershwins Concerto in F Liebes Publikum

In den nächsten Wochen haben Sie die Gelegenheit, unseren Creative Chair Matthias Pintscher in all seinen Facetten zu erleben. Zum Auftakt führt er mit dem Tonhalle-Orchester Zürich sein Violinkonzert «Mar’eh» auf, interpretiert von der unvergleichlichen Leila Josefowicz, sowie Debussys viel zu selten gespieltes Werk «Le Martyre de Saint Sébastien». Mit seiner bestechenden Poesie und seinem klanglichen Raffi nement ist dieses «Myste- rium» Zeugnis der Musik und der geistigen Strömungen des Fin de Siècle. Matthias Pintscher ist zudem mit dem «Ensemble intercontemporain» zu Gast, dessen künstlerischer Leiter er ist, und präsentiert mit «Bereshit» ebenfalls ein eigenes Werk. In die originäre musikalische Priska Ketterer Foto: Welt unseres Creative Chair eintauchen können Sie auch, wenn Kent Nagano den letzten Teil von Pintschers «L’Ascension» von 1932/33 auf, ein Werk von überirdischer «Shirim»-Zyklus uraufführt. Dieses Werk kombiniert er Schönheit, in dem sich der Komponist zwischen Tradition mit Charles Ives’ monumentaler 4. Sinfonie, in der Ives’ und eigener Identität bewegt. revolutionärer Beitrag zur Entwicklung des musikalischen Bewegend und mitreissend sind auch die Texte von Else Materials und neuer Klangwelten besonders deutlich Lasker-Schüler zu Beginn des 20. Jahrhunderts, die wird. Erhalten Sie einen weiteren Einblick in Pintschers Martina Gedeck aus deren Briefroman «Mein Herz» lesen faszinierende künstlerische Positionen, wenn Sie am wird. Unser Fokus-Künstler Avi Avital und der Cellist David 5. und 6. April 2019 seine Masterclasses an der Zürcher Adorjan werden mit Werken von Komponisten aus der- Hochschule der Künste besuchen. selben Zeit sowie eigenen Improvisationen in den Dialog Ebenso spannend ist es, Ehrendirigent David Zinman als zu dieser faszinierenden Literatur treten. begnadeten Pädagogen bei seinem 10. Internationalen Keinesfalls verpassen sollten Sie den Saisonabschluss mit Dirigierkurs sowie zuvor gemeinsam mit Truls Mørk und unserer Artist in Residence Janine Jansen! Mit Brahms’ dem Violoncello-Konzert von Henri Dutilleux zu erleben Violinkonzert und der 3. Sinfonie erklingen zwei Meister- – auch in der tonhalleLATE. Dieses von David Zinman werke unter der Leitung von Herbert Blomstedt. kreierte Format läuft seit 17 Jahren überaus erfolgreich und entführt Sie garantiert wieder in neue Klangwelten. Ich freue mich auf häufi ge Begegnungen mit Ihnen! Nach dem grossen Erfolg mit Beethovens 1. Sinfonie im Januar können Sie unseren zukünftigen Chefdirigenten und Music Director Paavo Järvi mit Beethovens 4. Sinfonie und dem 3. Klavierkonzert, gespielt von Arcadi Volodos, Freude an der Musik. hören. Und wir nehmen in diesen Konzerten Messiaens Ihre Ilona Schmiel, Intendantin Die Konzerte der Tonhalle-Gesellschaft Zürich werden ermöglicht dank der Subventionen der Stadt Zürich, der Beiträge des Kantons Zürich, Heute und in Zukunft. des Maestro Clubs sowie des Gönnervereins des Tonhalle-Orchesters Zürich.

Partner Credit Suisse AG, Mercedes-Benz Automobil AG Projekt-Partner Clariant International Ltd., F. Aeschbach AG / U. Wampfl er, Maerki Baumann & Co. AG, Deshalb unterstützen wir das Tonhalle-Orchester Zürich seit 1986 als Partner. Radio SRF 2 Kultur, Swiss Life, Swiss Prime Site, Swiss Re Projekt-Förderer Avina Stiftung, Monika und Thomas Bär, Baugarten-Stiftung, Ruth Burkhalter, credit-suisse.com/sponsoring International Music and Art Foundation, Hans Imholz-Stiftung, Robert A. & Verena Jeker-Stiftung, Adrian T. Keller und Lisa Larsson, Kulturstiftung des Bundes (Deutschland), Fritz-Gerber-Stiftung, Landis & Gyr Stiftung, Heidi Ras-Stiftung, Georg und Bertha Schwyzer-Winiker-Stiftung, Else von Sick Stiftung, Ernst von Siemens Musikstiftung, Max Kohler Stiftung, UBS Kulturstiftung, Pro Helvetia, Elisabeth Weber-Stifung Service-Partner ACS-Reisen AG, CLOUDS, estec visions, PwC Schweiz,

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25183_210x297_MagNr4_TOZ_de.indd 1 28.11.18 09:20 Inhalt — .Wir kaufen Ihr Haus. 6 Universum Musik Creative Chair Matthias Pintscher 10 Goldschnittiger Perfektionist: der Pianist Arcadi Volodos .und.geben es nie. 10 13 CD-Aufnahme mit Paavo Järvi — 14 François-Xavier Roth und Paul Lewis Der russische Meisterpianist Arcadi Volodos 16 Klaidi Sahatçi, Erster Konzertmeister, gastiert beim Tonhalle-Orchester Zürich spielt Mendelssohns Violinkonzert .wieder her. 18 David Zinman und Truls Mørk unter der Leitung von Paavo Järvi mit Beethovens drittem Klavierkonzert. 20 Kent Nagano zum ersten Mal in der Tonhalle Maag Sie verkaufen Ihre Liegenschaft zu Marktpreisen und die Stiftung PWG schenkt Ihnen ein 22 Jean-Yves Thibaudet spielt Gershwin paar schöne Gewissheiten dazu: Alle unsere über 2000 Wohnungen und Gewerberäume 24 Konzertkalender in der Stadt Zürich bleiben unveräusserlich in unserer Hand. Unser Stiftungszweck sichert 25 tonhalleLATE mit DJ Tom Trago den Mietenden ein Bleiberecht zu günstigen Zinsen und schützt Ihr Objekt vor der Um- 26 Janine Jansen und Herbert Blomstedt wandlung in Eigentumswohnungen. 18 28 Gilad Karni spielt mit dem — Publikumsorchester Prokofjew Stiftung PWG | Postfach | 8036 Zürich | 043 322 14 14 | pwg.ch David Zinman, Ehrendirigent, 31 Literatur und Musik kehrt zum Tonhalle-Orchester 32 Drei Kammermusik-Soireen Die Stiftung zur Erhaltung von preisgünstigen Wohn- und Gewerberäumen der Stadt Zürich (PWG) ist eine gemeinnützige, 34 Festtags-Matineen öffentlich-rechtliche Stiftung der Stadt Zürich mit eigener Rechtspersönlichkeit. Zürich zurück. Solist in «Tout un monde lointain» von zu Ostern und zu Pfingsten Henri Dutilleux ist der Cellist 36 Zweimal Kammermusik um 5 Truls Mørk. 38 Série jeunes: Jean-Paul Gasparian 39 Nextstop:classic 41 Kids on Stage – Familienkonzert 42 Schulkonzert 43 Superar Suisse Sommerkonzert 45 Notizen 46 Das Rätsel

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ZEITGEMÄSSE VORSORGE Mit bewährter Anlagephilosophie. 20 — Kent Nagano dirigiert die Uraufführung eines neuen Werks von Matthias Pintscher, Creative Chair, und stellt nach

Fotos: Kaupo Kikkas, Johs Boe, Felix Broede Kikkas, Johs Boe, Felix Kaupo Fotos: der Konzertpause die vierte Sinfonie von Charles Ives vor.

Wir halten Wort. Tonhalle-Orchester Zürich 5 Creative Chair Chair Creative

Matthias Pintscher Universum Musik

Zudem interessiert er sich stark für älteres Repertoire, das nicht häufig im Konzertsaal gespielt wird – zum Beispiel «Le martyre de Saint Sébastien», ein Werk von 1911, worin Debussy für einmal, so Pintscher, nicht eine «glitzernde Leichte», ­sondern eine «schwere Dunkelheit» evoziere.

«In der Musik sollen die Zuhörenden «Bereshit» und «Mar’eh» An eigenen Kompositionen führt Pintscher zwei Werke auf, etwas über sich selbst herausfinden, ­deren Titel beide auf ein hebräisches Wort zurückgehen, die der nicht über den Künstler.» Entspre- Creative Chair in der Musik umsetzt. «Bereshit», das erste Wort in der Tora, bezeichnet den biblischen Schöpfungsmythos; chend diesem Credo von Matthias das gleichnamige Stück vergegenwärtigt akustisch den ent­ Pintscher gibt es in seiner Musik für sprechenden Prozess des Werdens. Es geht Pintscher dabei alle viel zu entdecken und zu erfah- aber nicht um Klangmalerei, sondern um die Verhandlung einer essenziell philosophischen Frage: «Alle Dinge, die man kennt, ren: In der faszinierenden Klangwelt kommen irgendwoher und gehen nach uns irgendwohin. Wir des Creative Chair der Saison 2018/19 können heute nur begreifen, wir können versuchen, den ­Moment festzuhalten.» Dies probiert Pintschers Musik. offenbart sich ein ganzes Universum von Gedanken zum Leben, deren Im Violinkonzert «Mar’eh» steht das Schöne an sich im Zent- rum. So wie das hebräische Wort viele verschiedene schöne Kenntnis für das Erleben der Musik ­Zustände bezeichnet (z.B. den brennenden Dornbusch oder aber nicht Voraussetzung ist. auch eine herzliche Umarmung), können die Zuhörenden das Kunstschöne, die Schönheit der Musik und des Musizierens (etwa im Spiel der Violinistin Leila Josefowicz) an sich erfahren. In diese Anlage hat Pintscher, der auch ein passionierter Samm- ler von moderner und zeitgenössischer Kunst ist, zudem eine Technik aus der japanischen Kalligrafie aufgenommen: «Ich ver- suchte, ein Violinkonzert in einem grossen Bogen zu zeichnen, ohne den Pinsel abzusetzen, eine grosse Leinwand zu bemalen.»

l Matthias Pintscher zeigt sich während dieser Spielzeit in der Eine originelle musikalische Welt Tonhalle Maag nicht nur als einer der führenden zeitgenössi- Trotz des ganzen konzeptionellen Hintergrunds seiner Musik schen Komponisten unserer Zeit, sondern präsentiert sich auch erachtet es Pintscher als unwesentlich, dass die Zuhörenden als Dirigent. Zwei Tätigkeiten, die sich in den Augen von Pint- diese Zusammenhänge kennen. Sein Anliegen ist es, mit seiner «Mein Denken als Dirigent scher gegenseitig ergänzen und befruchten: «Mein Denken als Musik das Publikum direkt anzusprechen, ohne dass jemand Dirigent ist durch das Komponieren geprägt – und umgekehrt.» – geschweige denn er selbst – sie zwingend erklären muss. ist durch das Komponieren geprägt Neben eigenen Werken dirigiert er auch Werke von anderen Und tatsächlich: Hat man keine Berührungsängste, dann kann Komponisten. Einen Schwerpunkt bildet dabei die Musik des man in eine originelle musikalische Welt eintauchen, die – und umgekehrt.» 20. und 21. Jahrhunderts, die er auch in Zürich mit «seinem» ihresgleichen sucht. Das Verständnis der Kontexte kann sicher- Ensemble intercontemporain (das er in Nachfolge des Gründers lich noch weitere Aspekte liefern, ist aber für das Musik-­

Foto: Franck Ferville Franck Foto: – und seines Lehrers – Pierre Boulez leitet), zum Besten gibt. erleben nicht zentral.

6 Tonhalle-Orchester Zürich Tonhalle-Orchester Zürich 7 Leila Josefowicz Ensemble intercontemporain Die Intention des Komponisten und die Wirkung bei den Kon- l Immer wieder setzt sich Leila Josefowicz mit leidenschaft­ zertgängern müssen folglich auch nicht übereinstimmen. lichem Engagement für zeitgenössische Musik ein. Bereits als ­Entsprechend mag Pintschers «Idyll» als ein helles, von Licht Zehnjährige führten sie Konzertreisen um die halbe Welt. überflutetes Stück daherkommen, für den Urheber ist es jedoch «Ich glaube, ich war ein Wunderkind», sagt sie heute. Schon eine sehr dunkle Komposition, die als Requiem für eine ver­ damals habe sie gespürt, wie das Unerwartete, auch das storbene Freundin gedacht ist. Steckt in der positiven Wahr- Un­konventionelle und spontan Abenteuerliche eine besondere nehmung dieses Tombeaus nicht auch eine versöhnliche und Anziehungskraft für sie hatte. Da lag die Beschäftigung mit ­lebensbejahende Geste? Auf jeden Fall tritt die ambivalente ­zeitgenössischer Musik sozusagen auf der Hand. Mittlerweile Komposition bei ihrer Schweizerischen Erstaufführung im haben Komponisten wie John Adams, Esa-Pekka Salonen, Colin ­Konzert unter der Leitung von Tomáš Netopil in einen speziel- Matthews, Steven Mackey und Luca Francesconi Werke für sie len Kontrast zum Violinkonzert e-Moll op. 64 von Felix Mendels- komponiert. «Wir müssen uns im Klaren sein, dass auch heute sohn Bartholdy, das dieser während eines «idyllischen» Le­ grossartige Musik komponiert wird», betont Josefowicz, «und wir bensabschnitts schrieb. sollten uns nicht zu sehr auf die musikalische Vergangenheit abstützen. Wir müssen neugierig bleiben. Man muss bereit sein Hohelied Salomos für neue Erfahrungen – auch wenn man nicht von Anbeginn an Als krönender Abschluss von Pintschers Saison als Creative Chris Lee Foto: weiss, wohin sie uns führen werden.»

Chair bringt Kent Nagano ein neues Werk zur Uraufführung. Hossepied Luc Foto: Diese Auftragskomposition der Tonhalle-Gesellschaft Zürich ist der letzte Teil von Pintschers «Shirim»-Zyklus, in dem Texte Martina Gedeck 31 Enthusiasten, ein Ensemble aus dem Hohelied Salomos im Zentrum stehen. Pintscher beab- sichtigt aber nicht, die vielschichtigen Beschreibungen des l Mittlerweile dürfte sie die Lieblingsfilmschauspielerin vor allem Es ist eines dieser legendären Ensembles, bei denen sich ­gelobten Landes Israel, die zur ältesten Liebeslyrik überhaupt der Deutschen sein – egal, ob es sich dabei um gesellschaftliche schon eine Welt auftut, wenn man nur den Namen gehören, zu vertonen, sondern den «mystischen und unglaub- Themen wie in Helmut Dietls «Rossini» handelt, um bundesdeut- nennt: Das Ensemble intercontemporain mit seinem Leiter lich emotionalen» Worten einen «akustischen Raum» zu geben, sche Epen wie Florian Henckel von Donnersmarcks «Das Leben der Matthias Pintscher ist im Mai zu Gast bei der Tonhalle- in dem sich diese bewegen und sich zu ihm in Beziehung setzen. Anderen» oder Bernd Eichingers «Baader-Meinhof-Komplex»,­ um Gesellschaft Zürich. Wiederum ist es aber unwesentlich, ob man die intensive Publikumsfavoriten wie Rainer Kaufmanns «Stadtgespräch» oder ­Dichtung ebenfalls religiös deutet – oder auf sich selbst be- Sönke Wortmanns «Der bewegte Mann». Martina Gedecks grösstes l Das Pariser Ensemble intercontemporain steht seit Jahrzehnten zieht. schauspielerisches Kapital ist es, sich immer wieder neue Rollen für Aufbruch und Hingabe, für Passion und Profession – und aneignen zu können und in jedem Film ein anderes Gesicht zu nicht zuletzt für die Liebe zur Musik der Gegenwart des 20. und Die ganze Vielschichtigkeit seiner Musik und seiner Tätigkeiten ­zeigen. «Es ist langweilig, immer­ wieder die gleiche Rolle zu spie- 21. Jahrhunderts. Das im Jahr 1976 von keinem Geringeren als scheint sich schliesslich auch in Pintschers Lebenswandel len, für mich wie fürs Publikum, daher suche ich nach einer Vielfalt.­ ­Pierre Boulez gegründete Ensemble steht auch mit seinen Nach­ ­widerzuspiegeln. Geboren und aufgewachsen in Deutschland, Und da habe ich ja im Augenblick immer wieder Glück.» Nun folgern für die gleichen­ Werte und Ansätze. Péter Eötvös, Creative ­interessierte er sich schon früh für die französische Kultur ­wechselt Martina Gedeck­ für einmal von der Filmleinwand zum Chair 2016/17, war in den 1980er- und 90er-Jahren Impulsgeber und Literatur, lebt heute in Paris, der Heimstätte des Ensemble Konzertpodium und übernimmt Sprechrollen in Claude Debussys und Leiter des Ensembles; seit 2013 ist es unser derzeitiger Creative ­intercontemporain, sowie in New York, wo er Professor an Mysterienspiel «Le martyre de Saint-Sébastien». Und in der Reihe Chair-­Inhaber Matthias Pintscher. Er fördert den kreativen Aus- der Juilliard School ist. Eine Begegnung mit dem sympathischen «Literatur und Musik» wird Martina Gedeck am 26. Mai 2019 tausch des Solisten-Ensembles mit Gegenwartskomponisten, zu Komponisten und seiner facettenreichen Musik ist immer ­expressionistische Texte von Else Lasker-Schüler lesen – und das zu denen er ja auch selbst zählt, treibt die Erforschung neuer Spiel- bereichernd. l LION GALLUSSER zarten Mandolinenmelodien, gespielt von Avi Avital. techniken ­voran und das Zusammendenken mit anderen Kunst­ formen wie Tanz, Film und visual arts. Die Zusammenarbeit mit dem IRCAM (Institut­ de Recherche et Coordination Acoustique/­ Musique) passt nur zu gut ins Bild des Bewusstseins als Avant­ Matthias Pintscher an der ZHdK garde-Formation. l Die bewährte Zusammenarbeit der Tonhalle-Gesell- ­— —­ Do 04.04.19 / Fr 05.04.19 schaft Zürich mit dem Musikdepartement der Zürcher Sa 11.05.19 19.30 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag ­Hochschule der Künste (ZHdK) geht in eine nächste 19.30 Uhr Konzertsaal — — — ­Runde – dieses Mal mit Creative Chair Matthias Ensemble intercontemporain Tonhalle-Orchester Zürich 04.04. 18.30 Uhr Galerie Peter Kilchmann Matthias Pintscher Leitung Creative Chair Matthias Pintscher Leitung Creative Chair Aus: «Images», Nr. 3 «Rondes de printemps» Einführung mit Ulrike Thiele ­Pintscher. An zwei Tagen gibt der Komponist und Diri- Sébastien Vichard Klavier Pierre Strauch Violoncello Leila Josefowicz Violine Matthias Pintscher Creative Chair 05.04. 18.00 Uhr Klangraum gent in Workshops seine Erfahrungen weiter und arbeitet György Ligeti Sophia Burgos Sopran «Mar‘eh» für Violine und Orchester Prélude Künstlergespräch mit musikalischer Klavierkonzert Martina Gedeck Sprecherin Claude Debussy Umrahmung mit Studierenden an der Interpretation seiner Werke. Cellokonzert Zürcher Sing-Akademie «Le martyre de Saint Sébastien» 05.04. nach dem Konzert im Konzertfoyer Matthias Pintscher Creative Chair Florian Helgath Einstudierung Ausklang mit Ilona Schmiel und Gästen www.zhdk.ch Intro für «Kopf-Hörer» «Bereshit» für grosses Ensemble Unterstützt durch die Landis & Gyr Stiftung und Swiss Re Unterstützt durch Swiss Re

8 Tonhalle-Orchester Zürich Tonhalle-Orchester Zürich 9 Goldschnittiger Perfektionist Der Russe Arcadi Volodos ist der stille Solitär unter den Weltklasse- Pianisten der Gegenwart. Unter der Leitung von Paavo Järvi ist er in der Tonhalle Maag im dritten Klavierkonzert von Beethoven zu erleben.

l Liegt’s am wenig glamourösen Auftritt? Oder am Eigensinn boim). Bashkirov hat oft erzählt, wie er Volodos zur Teilnahme seines Repertoires? Arcadi Volodos gehört fraglos zu den gröss- an Wettbewerben geradezu überreden musste, damit dieses ten Pianisten der Gegenwart. Und ist trotzdem in den letzten Talent nicht im Schatten bleibe. Bei diesem Lehrer lernte Volo-

Jahren so ein bisschen an den Rand gerückt. Eher rar macht er dos Stilsicherheit im Sinne absoluter Sentimentalitätsvermei- Borggreve Marco Foto: sich auf CD. Und auf Dauer-Tournee geht er auch nicht. Hier dung. Volodos vermag auf dem Klavier zu singen wie nur weni- ist der Spezialfall eines Künstlers zu bewundern, der nicht auf ge in seiner Generation. Doch es bleibt schlichter, gefühlsmäs- ­— ­Teufel komm raus Superstar sein will. Und der gerade deshalb sig reflektierter Gesang. Mi 10. / Do 11. / Fr 12.04.19* zu den Besten zählt. 19.30 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag Unbestechlicher Perfektionismus Tonhalle-Orchester Zürich Privat schraubt er gerne an Radioapparaten herum. Als er in Mit acht Jahren hatte er eher spät zum Klavier gefunden. Zuvor Paavo Järvi Leitung Arcadi Volodos Klavier den Westen kam, ging er zunächst nach Spanien und dann nach sang er. Vermutlich erklärt sich die Distanz zum Musikbetrieb «Ich mache mich rar, weil Olivier Messiaen Paris. Von entwaffnender Ehrlichkeit gibt er zu, zu Hause in aus seiner relativen Spätzündung. Obwohl Volodos bereits als «L’Ascension» ­seiner Wohnung nicht einmal einen Flügel zu haben. «Die Nach- Jugendlicher dirigiert hat, zeigt er nur wenig Neigung für einen Frische und Spontaneität für Ludwig van Beethoven Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll op. 37 barn würden mir aufs Dach steigen», so Volodos. Beinahe un- Wechsel zum Dirigentenstab (anders als so viele seiner Kolle- Sinfonie Nr. 4 B-Dur op. 60 glaublich, räumt er sogar ein, dass er «wie jeder professionelle gen). Das gibt ihm – gemeinsam mit dem knuffigen (wenn nicht mich das Wichtigste sind.» — 10./11.04. 18.30 Uhr Klangraum Pianist» beim Spielen Töne auslässt. «Pianisten, die das Gegen- knuddeligen) Gesamtauftritt – einen leicht altmodischen An- Einführung mit Felix Michel teil behaupten, lügen», erklärt er schlicht. strich. Aber der wird bei Pianisten immer noch sehr gern vom 12.04. 18.30 Uhr Klangraum Surprise mit Studierenden der ZHdK Publikum angenommen. Beethoven mit der Brilliantnadel *Konzert für Gönner Immer mit Übersetzer Mit diesen deutschen Komponisten haben schon viele Russen Unterstützt durch Credit Suisse und den Gönnerverein Auch den Grund für seine eher spärlichen Konzerte verschweigt Stilistisch favorisiert Volodos einen unbestechlichen, hochgra- geliebäugelt. Einige (wie Gilels und Richter) haben sie souverän er nicht. «Ich mache mich rar, weil Frische und Spontaneität dig ausgefeilten und ausbalancierten Perfektionismus. Das bewältigt. Der luzide Ton, auf den Volodos spezialisiert ist, ver- für mich das Wichtigste sind.» Nun hat die Zahl seiner Auftritte führte anfangs zum falschen Eindruck, es mit einem schwefel- spricht jedoch ein noch einmal ganz anderes Mischungsverhält- — inzwischen zugenommen. Kleine Auftrittsorte wie Parma, Hinds- sprühenden Nachfolger des virtuosen Vladimir Horowitz zu tun nis: einen Beethoven mit der Kalt- oder sogar Brilliantnadel So 14.04.19 19.30 Uhr, Philharmonie Warschau gavl oder Biarritz scheinen ihm dabei lieber zu sein als grosse zu haben. In Wirklichkeit hat sich Volodos – nach Anfängen im gestochen. Durchaus vielversprechend. GASTSPIEL IN WARSCHAU Metropolen. Nach Amerika geht er gar nicht. Auch spricht er halsbrecherischen russischen Repertoire – immer mehr aufs Tonhalle-Orchester Zürich nur sehr gebrochen Englisch, weshalb er zu den wenigen inter- Tiefgründige verlegt. Vorläufiger Gipfel seiner Introvertiertheit Als stiller Solitär gehört Arcadi Volodos zu den absoluten Welt- Paavo Järvi Leitung Rudolf Buchbinder Klavier nationalen Musikern zählt, die man fast nur mit Übersetzer war vor einigen Jahren ein (superbes) mit Musik des klasse-Pianisten, die man tunlichst nie aus dem Auge verlieren Olivier Messiaen antrifft.­ spanischen Klavieraussenseiters Frederic Mompou. Als einzi- sollte. (Ähnlich wie Murray Perahia oder den leider vom Klavier «L’Ascension» gen Komponisten, dem sich Volodos zyklisch nähern würde, fast abgekommenen Mikhail Pletnev.) Volodos ist der vielleicht Ludwig van Beethoven Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll op. 37 Geboren 1972 im damaligen Leningrad, kann er als der wich- bezeichnet er . Es muss mit dem Temperament goldschnittigste Pianist heute. Und damit genau richtig bei Sinfonie Nr. 4 B-Dur op. 60 tigste Schüler des grossen Dimitri Bashkirov gelten (dem Vater zu tun haben, dass er in letzter Zeit ultimativ auf Brahms und Beethovens Klavierkonzert Nr. 3. In Zusammenarbeit mit Service-Partner ACS Reisen AG von Elena Bashkirova und Schwiegervater von Daniel Baren- Beethoven zusteuert. l KAI LUEHRS-KAISER Unterstützt durch Credit Suisse und den Gönnerverein

10 Tonhalle-Orchester Zürich Tonhalle-Orchester Zürich 11 CD-Aufnahme

Das Orchester bei der Patchsession. Man beachte das rote Licht, das signalisiert: Mikrofon läuft. Fotos: Eva Ruckstuhl Fotos:

Gleichzeitig ein Stock tiefer: Das Aufnahmeteam um Philip Traugott (links). Die erste gemeinsame CD: Werke von Olivier Messiaen

Noch bevor Paavo Järvi offiziell l Im Keller der Tonhalle Maag, direkt kleine «Flicken» aufgenommen, welche sein Amt als Chefdirigent des ­unter dem Konzertsaal, da wo sonst das die Aufnahmen aus den Konzerten ergän- Reich der Schlagzeuger und der Lager- zen bzw. ausbessern sollen. Über Mikro- Tonhalle-Orchesters Zürich an- ort aller Instrumentencontainer ist, hat fon teilt Aufnahmeleiter Philip Traugott tritt, begannen im Januar 2018 sich für eine Woche das Aufnahmeteam dem Dirigenten und dem Orchester mit, bereits die Aufnahmen für rund um Philip Traugott eingerichtet. In- welche Stelle nochmals zu spielen ist. die erste gemeinsame CD. Sie ist mitten der Container und direkt neben Simultan wird ein Stock tiefer im Ton­ Werken von Olivier Messiaen dem Minikühlschrank, auf dem mit schwarzem Filzstift der Preis für Bier und studio akribisch notiert, dass Take Nr. 23 gewidmet, weil Messiaen, wie Softdrinks angeschrieben steht, sitzen die Takte 20 bis 28 umfasst. So dauern ­Paavo Järvi selber sagt, ihm sie nun mit all ihrem Equipment: Bild- die einzelnen Aufnahmesequenzen nur besonders viel bedeutet. schirme mit Videoübertragung direkt aus wenige Sekunden. Es wird gespielt, dem Saal, Mikrofone und ein altmodi- abgesetzt, notiert und nochmals gespielt. sches Schnurtelefon – der direkte Draht Bis die zweieinhalbstündige Patchsession­ zum Dirigenten und zum Orchester –, vorbei ist und drei von vier Werken ­diverse Computer und Schnittpulte und, «im Kasten» sind. Ein viertes – last but not least, die Partituren aller «L’Ascension» – wird im April eingespielt. einzuspielenden­ Werke. Im Oktober 2019, pünktlich zum offiziel- len Amtsantritt Paavo Järvis als Chef­ Von der Generalprobe an bis zum letzten dirigent und Music Director des Tonhalle- Konzert am Freitag wird aufgenommen. Orchesters Zürich, erscheint die erste Am Samstag steht abschliessend eine so- gemeinsame CD. ANREISE MIT DER BAHN genannte Patchsession an. Beim Patchen l EVA RUCKSTUHL Bequem reisen – ausgeruht ankommen. Mit dem Railjet alle 2 Stunden (to patch: flicken, ausbessern) werden ab Zürich HB nach Österreich. Über St. Margrethen oder Feldkirch nach Bregenz oder Dornbirn. Von dort ist der Bregenzerwald mit Bussen erschlossen. Weitere Tipps für Ihre Österreich-Reise Fahrplan12 Tonhalle-Orchester und Buchung Zürich auf sbb.ch und oebb.at. finden Sie auf austria.info/entdecken. Tonhalle-Orchester Zürich 13 Leicht muss man sein François-Xavier Roth ist der französische Hoffnungsträger einer verjüngten Klassik. Mit dem Tonhalle-Orchester Zürich und Paul Lewis bringt er Beethovens zweites Klavierkonzert sowie Mahlers «Lied von der Erde» zur Aufführung. François-Xavier Roth François-Xavier

l Bei einem «Blindtest», also jenem Spiel in verschiedenen ernstes Gesicht aufzusetzen, scheitert aber an einer nicht zu Klassik-Magazinen, bei dem es darum geht, Interpreten zu erra- bändigenden Liebenswürdigkeit. An französischem Charme also,

ten, die einem «blind» vorgespielt werden, begab es sich, dass der ihn in kürzester Frist in ein breites Lächeln ausbrechen lässt, Jack Liebeck Foto: François-Xavier Roth einmal sogar ein ganzes Werk nicht er- fast so, als ob man kitzle. Sein Deutsch ist flüssig – mit französi- kannte ... Obwohl er es selber schon einmal dirigiert hatte. Er- schem Akzent dezent parfümiert. Sein ursprüngliches Instru- Paul Lewis spielt Beethoven staunlich. Denn man lernt Werke niemals genauer kennen, als ment war die Querflöte; was etwas über den höflichen, zuvor- wenn man sie selber durch die Finger laufen lässt. Roth, wie der kommenden Charakter dieses Mannes auszusagen scheint. l Er war ein Meisterschüler von Alfred Brendel, und Schreiber bezeugen kann, versuchte keineswegs zu erreichen, Wenn Dirigenten früherer Generationen notorische Grantler wa- das merkte man spätestens, als er Sonaten von dass sein Lapsus verborgen blieb. Als er erfuhr, dass es sich um ren, dann kann man sich angesichts von François-Xavier Roth ­Schubert und Beethoven aufzunehmen begann. Die Berlioz’ Ouvertüre zu «Les francs-juges» gehandelt hatte, setzte des Eindrucks nicht erwehren: Die Zeit dieser Übelnehmer ist Beethoven-Serie hat er bereits vor einem Jahrzehnt er noch eins drauf: Es sei zwar lange her, so Roth, dass er das vorbei. zur Totale gerundet. In ihrer melodischen Kantabilität Werk dirigiert habe. In der soeben vorgespielten Aufnahme aber erinnert sie an frühere Einspielungen von Brendel – klinge es «nicht ganz so gut» wie damals bei ihm selber. Mit anderen Worten: ein Ur-Sympath. Den Tondichtungen von und von Wilhelm Kempff. Das aber heisst nicht, dass Richard Strauss brachte er auf CD Durchsichtigkeit, Schwung Paul Lewis ein pianistischer Leisetreter wäre. Im «Vergangene Zukunft» und Tanzbarkeit bei. Auch seinen neuen CD-Zyklus mit Werken ­Gegenteil, er pflegt einen vollmundigen Klavierklang, Müssen denn Dirigenten immer Recht behalten?! Nun, die Anek- von Ravel zeichnet Luftigkeit, Linie und ein unnachahmliches spielt unaufgeregt und betont geradlinig, weil er dote belegt zur Genüge, dass Roth zur Sorte notorischer Ange- «Leicht muss man sein» aus. Und bei Mahler, seinem dritten Ste- weiss, wo es langgeht. Man könnte sogar so weit ge- ber gerade nicht gehört. Sondern zu einem vollständig neuen ckenpferd? Hier ist er vollends auf Abspecken, auf Gewichtser- Typus junger Dirigenten, bei denen Informiertheit nicht als Aus- leichterung und Abheben erpicht. Er verleiht Mahler Flügel – so hen und sagen: Eigentlich spielt er «nur» Klavier. weis für Besserwisserei dient. Seit 2015 Chef der Oper Köln und voraussichtlich auch dem «Lied von der Erde», das er in der Ton- Und er spielt Klavier so selbstverständlich und über- des Gürzenich-Orchesters, verkörpert er die Gegenbewegung halle Maag dirigieren wird. Auf diese Idee war vor ihm tatsäch- zeugend, dass es manchem Hörer vielleicht gar nicht zum neuen Spezialistentum: Von alt bis neu, von der Renais- lich noch kein anderer Dirigent verfallen. in den Sinn käme, hier etwas Ausserordentliches sance bis zur Gegenwart versucht er alles zu dirigieren und oder gar tieflotend Grosses zu vermuten. nichts auszulassen – ganz ähnlich wie etwa Daniel Harding, Da er derzeit in einer Karriere-Falle steckt (die Kölner Oper wur- Irren ist menschlich – denn das pianistische Poten- ­Pablo Heras Casado oder Teodor Currentzis. Roth – wenn eine de schon manchem Dirigenten zum Stolperstein), lässt sich über Prognose erlaubt ist – wird uns noch beschäftigen, wenn die seine künftige Karriere wenig aussagen. Dass er auf der Agenda zial von Paul Lewis ist beachtlich. Nur stellt er es Karrieren dieser Kollegen sich längst verblitzt haben. aller nach neuen Chefdirigenten fahndenden Spitzenorchester nicht oberflächenpoliert aus wie so manche seiner steht (z.B. in Amsterdam und London), darf angenommen wer- nach schnellem Erfolg trachtenden Kollegen. Was Seine Basis war, ähnlich wie bei Meistern der historischen den. Als Schlüsselloch-Universalist blickt Roth durch die Pers- ­Lewis wesentlich und im Innersten interessiert, ist ­Aufführungspraxis, sein eigenes Orchester. 2003 gründete er in pektiven der Vergangenheit auf die Gegenwart. Und entdeckt nichts weniger (und auch nichts mehr) als die pure Frankreich das Ensemles «Les siècles» mit dem ausgesproche- Herrlichkeiten in allen Ecken. l KAI LUEHRS-KAISER Essenz der Musik. Werktreue spielt hier mit, aber sie nen Ziel, auf historischen Instrumenten Musik vom 17. Jahrhun- wirkt unter seinen Händen nie neutral. Lewis spielt dert bis zur Gegenwart aufzuführen. Dabei ging er vom Grund- strukturbewusst, mit leicht gezügelter, aber keines- satz aus, dass sogar Werke der Spätromantik, also des 19. und wegs verleugneter Emotion. Und er kann sich auch frühen 20. Jahrhunderts, in der Vergangenheit meist auf über- ­— durchaus Zeit lassen: In seiner Gesamteinspielung der kommenem Instrumentarium aufgeführt wurden (auf Darmsai- Sa 04. / So 05.05.19 Beet­hoven-Sonaten finden sich einige auffallend ten) – ein Brauch, der erst nach dem Zweiten Weltkrieg aus der Sa 18.30 Uhr / So 17.00 Uhr Konzertsaal ­bedächtige Tempi. Das kommt der Artikulation zugu- Mode kam. Roth betrachtet alle Musik unter dem Aspekt «ver- Tonhalle-Orchester Zürich François-Xavier Roth Leitung Paul Lewis Klavier te, die sich durch eine vornehme, manchmal fast gangener Zukunft»: als Musik, die wir von einem­ Standpunkt der Isabelle Druet Mezzosopran Eric Cutler Tenor philo­sophisch anmutende Deutlichkeit auszeichnet. Vergangenheit aus am besten verstehen können. Ludwig van Beethoven Klavierkonzert Nr. 2 B-Dur op. 19 Gustav Mahler «Das Lied von der Erde» Das­selbe gilt auch für seine Einspielung der fünf Ein Ur-Sympath ­Klavierkonzerte Beethovens mit dem BBC Symphony Intro für «Kopf-Hörer» Orchestra unter dem Dirigenten Jiří Bĕlohlávek: Entsprechend studentisch sieht er aus. Bei unbezähmbarer 04.05. 16.30 Uhr Treffpunkt Garderoben Foto: Marco Borggreve Marco Foto: ­Frisur, obwohl leicht gelichtet, versucht der 47-Jährige gern ein Führung Blick hinter die Kulissen ein Wurf.

14 Tonhalle-Orchester Zürich Tonhalle-Orchester Zürich 15 Treten Sie solistisch lieber mit Klavierbegleitung Tomáš Netopil oder mit einem Orchester auf? Im Grunde schon mit einem Orchester, l Zur Musik von Antonín Dvořák hat Tomáš Netopil eine beson- Klaidi Sahatçi weil da Dialoge mit vielen Instrumenten ders enge Beziehung: Beide stammen sie aus dem tschechisch- möglich sind. Es macht mir aber auch böhmischen Raum. Netopil studierte in Prag und auch in Oslo, Freude, eine Sonate mit der Intimität einer nicht nur Dirigieren, sondern auch Geige. 2002 gewann er in Klavierbegleitung zu spielen. Frankfurt den internationalen Dirigentenwettbewerb Sir György Solti. Bald wurde die Musikwelt auf ihn aufmerksam, auch in Welches ist Ihr bevorzugtes Repertoire als Solist? Netopils Heimat: Von 2008 bis 2012 hatte er am Prager Natio- Beethoven, besonders auch Mozart und naltheater und Ständetheater die Position des Musikdirektors Mendelssohn. inne. Von dort ging es bald zu anderen bedeutenden Opernhäu- Weshalb? sern, an die Deutsche Oper Berlin, an die Semperoper, an die Sie alle haben viel gemeinsam, sind Bayerische Staatsoper, an die Opéra National de Paris sowie ans temperamentvoll und elegant. Mozart und Opernhaus Zürich. Mendelssohn sind beide von latei nisch- TOZ- südeuropäischem Geist geprägt, und ich meine, dies in ihrer Musik auch hören Solisten zu können. Mozarts Nähe von Salzburg zu Italien, Mendelssohns viele Reisen ...

Sie haben sich für Ihr Konzert mit dem Ton- halle-Orchester Zürich für das Mendels- sohn-Violinkonzert entschieden. Was hat Sie dazu bewogen?

Foto: Priska Ketterer Foto: Mendelssohn war meine erste Liebe. Sein Violinkonzert ist sein letztes grosses Werk, ein wunderbares Vermächtnis. Die An fänge des ersten und des zweiten «Mendelssohn war meine erste Liebe» Satzes, die Themen, das alles sind sensible und grossartig komponierte Melodien, die tief berühren. Es ist mein Wunsch, Im Rahmen der TOZ- Herr Sahatçi, wie fühlt sich der Konzert- technisch über heiklen Stellen zu stehen, nein, es ist mein Ziel, dies an mein Publi- meister, wenn er als Solist vom eigenen um das Orchester unterstützen zu können. kum weiterzugeben. Solisten-Reihe spielt Klaidi Orchester begleitet wird? l MELANIE KOLLBRUNNER Sahatçi, Erster Konzert- Klaidi Sahatçi: Er fühlt sich wunderbar. Es Welche der beiden Formen ist Ihnen lieber? ist natürlich eine grosse Freude, von Schwer zu sagen. Als Solist geht es natür- meister des Tonhalle- Kollegen und Kolleginnen, von Freunden lich auch ums Exponiertsein, letztlich Orchesters Zürich, das getragen zu werden. Es ist aber auch ums Ego. Ich mag es, Verschiedenes — eine grosse Verant wortung. Ich muss auf machen zu dürfen. Das Orchesterspiel Do 09. / Fr 10.05.19 romantische e-Moll- der Höhe sein. Ich möchte meinen gibt mir unheimlich viel. Ich sage je- 19.30 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag Violinkonzert von Felix Leuten zeigen, dass sie hinter mir stehen weils zu meinen Studenten, wenn sie Tonhalle-Orchester Zürich Tomáš Netopil Leitung Borggreve Marco Foto: Mendelssohn Bartholdy. können. Sie sollen stolz auf mich sein. nach lässig werden bei Orchestervorbe- Klaidi Sahatçi Violine reitungen und nur solistisch glänzen wol- Matthias Pintscher Creative Chair Obwohl Tomáš Netopil ebenso erfolgreich als Konzertdirigent Gibt es Unterschiede zwischen der Vorberei- len, sie sollen im Dienst der Musik den «Idyll» für Orchester CH-EA Bartholdy tätig ist, gehört sein Herz der Oper: «Ich brauche all diese Far- tung auf ein Konzert als Konzertmeister und grössten Enthusiasmus ins Orchester- Violinkonzert e-Moll op. 64 ben.» So debütierte er in der Saison 2014/15 an der Hamburgi- der auf eines als Solist? spiel stecken. Antonín Dvořák Sinfonie Nr. 6 D-Dur op. 60 schen Staatsoper, und an der Wiener Staatsoper dirigierte er Der Unterschied liegt hauptsächlich in — der musikalischen Gestaltung. Es geht Warum? 09.05. 18.30 Uhr Klangraum «Rusalka», «Das schlaue Füchslein», «Kátja Kabanová», «Così fan Einführung tutte» und den «Freischütz», und im Februar 2019 folgte Mozarts darum, eigene Wege zu suchen und zu Weil es musikalisch eben keine grössere 10.05. 18.00 Uhr Klangraum gehen. Als Konzertmeister fällt diese Verantwortung gibt als zu versuchen, der Prélude Künstlergespräch mit musikalischer «Idomeneo». Nach dem Konzert mit dem Tonhalle-Orchester Umrahmung Ideenfi ndung weit gehend weg, da hat Komplexität beispielsweise einer Sinfonie 10.05. nach dem Konzert im Konzertfoyer Zürich, wo er als Schlussbouquet Dvořáks sechste Sinfonie diri- der Chef das Sagen. Das Wichtigste ist in gerecht zu werden. Da geht es um Arbeits- Ausklang mit Ilona Schmiel und Gästen giert, geht es bis Saisonende zur Philharmonie Essen sowie ans der Vorbe reitung als Konzertmeister, mentalität, letztlich um Haltung. Unterstützt durch Swiss Re und die Landis & Gyr Stiftung Aalto-Theater, wo Netopil als Generalmusikdirektor wirkt.

16 Tonhalle-Orchester Zürich Tonhalle-Orchester Zürich 17 Truls Mørk Truls Wissen und Intuition Truls Mørk über Henri Dutilleux «Als ich ‹Tout un monde lointain› von Henri Dutilleux­ zu Der norwegische Meistercellist Truls Mørk spielt zusammen mit studieren begann, hörte ich mir oft die Aufnahme mit dem Tonhalle-Orchester Zürich unter der Leitung von David Zinman Mstislaw Rostropowitsch aus den 70er-Jahren­ an. Ich war das Cellokonzert «Tout un monde lointain» von Henri Dutilleux. damals noch Student. In den frühen 90er-Jahren bekam ich schliesslich die Gelegenheit,­ ‹Tout un monde lointain› erstmals im Konzert zu spielen. Und ich war sehr glück- lich, dass ich das Werk mit Dutilleux einstudieren durfte. Die Zusammenarbeit mit ihm war wunderbar. Er war l Es gibt Musiker, denen hört man immer gerne zu. Geige oder Flöte mühelos kann. «Man muss als ein ausserordentlich freundlicher Mann und sehr einfühl- Sogar, wenn sie einmal nicht so gut spielen oder ­Interpret sehr genau wissen, wie man einen Klang sam. Er legte viel Wert auf die Balance der Klangfarben. wenn sie Repertoire aus­wählen, das man eigent- produzieren kann, der stark genug ist, um aus Das ist ja überhaupt das wichtigste Charakteristikum die- lich lieber in einer anderen musikali­ ­schen dem Orchester herauszuleuchten», sagt Truls ­Ästhetik hören würde. Truls Mørk ist so ein Mørk, «einen Klang, der Kraft und Volumen ses Werks – diese unglaubliche Vielfalt­ an Klangfarben. Musiker. Selbst wenn er Bach spielt und das so hat, ein wenig­ spitz und scharf ist und nicht zu Seine Kommentare waren stets kurz und sehr präzise: abgeklärt und undramatisch­ tut, als hätte er rund sein darf.» Er brachte alles sofort auf den Punkt. Es war wirklich eine nie von den Darmsaiten-Klang­farben eines wunderbare ­Erfahrung für mich. ­Barock-Cellos gehört. Denn er hat etwas zu sagen Ein begnadeter Kammermusiker Dutilleux achtete stark auf das Atmosphärische meines­ in dieser Musik. Aber dem Fehlen eines umfangreicheren Konzert­ Spiels, was manchmal fast ein bisschen auf Kosten der repertoires ­gewinnt Truls Mørk auch positive Seiten ab. Truls Mørk ist einer jener Musiker, die ihren eigenen Weg gehen,­ Man sei als Cellist quasi gezwungen, auch die Kammermusik zu rhythmischen Genauigkeit ging. Denn rhythmisch gesehen ohne zu jeder Zeit und zu jedem Thema eine mediengerechte pflegen, und dabei denkt er nicht nur an die Sonaten etwa von ist das Werk eine grosse Herausforderung:­ Man kann sich Schlagzeile abzuliefern. Er stellt sich auf den Standpunkt, dass Brahms oder Beethoven,­ sondern auch an die grösser besetzten vor lauter Taktzählen die Zähne daran ausbeissen, und das, was er zu sagen hat, in seiner Musik enthalten ist. Musika­ Werke der Kammermusik, die Trios, Quartette, Quintette. dann fehlt ­einem die nötige Freiheit, um die richtige At- lische Schnellschüsse und fragwürdige Stil-Eskapaden­ gibt es «Etwas vom Schönsten in der Kammermusik ist, dass man im mosphäre zu schaffen. Manchmal hat man dazu auch fast nicht von ihm. Bachs sakrosankte Cello-Suiten hat er erst 2005, Gegensatz zum Solokonzert, das in den Proben mehr oder weni- keine Zeit, denn die Atmosphäre wechselt immer wieder. nach 25 vorangegangenen CD-Einspielungen, seiner Diskografie ger fixiert wird, noch intuitiv musizieren kann. Jeder reagiert hinzugefügt. Seine Interpretationen sollten die Zeit erhalten, auf die anderen,­ und so ergibt sich eine schöne Atmosphäre von Das Charakteristische an seinem Komponieren fürs Cello um reifen zu können: «Das Wichtigste ist, dass eine Interpreta­ ­Konzentration und Reaktion mit vielen Überraschungen und sind die grossen Intervalle, die nicht immer leicht aus­ tion etwas aussagt und erzählt, dass sie persönlich ist, und das spontanen Ideen.» zuführen sind, obwohl sie letztlich sehr klug konzipiert ergibt sich erst während einer vertieften­ Auseinandersetzung sind. Natürlich kann man in diesem Werk nicht schwelgen mit dem Werk. Erst die Kombination von Wissen und Intuition Er ist ein begnadeter Kammermusiker, Truls Mørk, das kann man wie beispielsweise im Dvořák-Konzert. Die Interaktion macht die Interpretation aus. Eines allein genügt nicht.» zum Beispiel jeden Sommer beim Verbier-Festival wieder erle- mit dem Orchester ist hier viel ausgeprägter und differen- ben. Da zeigen sich in den zusammengewürfelten Besetzungen­ zierter. So gesehen ist es ein recht komplexes Werk. Man Aus dem Orchester herausleuchten aus hochkarätigen Solisten jeweils Sportsgeist, Reaktionsver­ muss als Solist genau hinhören, was im Orchester pas- Kein Wunder hat Truls Mørk eine der gültigsten Einspielungen mögen und Spontaneität. Mørk spielte etwa mit dem Geiger Ilya siert. Die ­Orchestrierung ist wunderbar vielfältig, und des heiklen Cellokonzerts von Schumann aufgenommen. Und Gringolts und dem Pianisten Daniil Trifonov, ein Trio ohne die auch die einzelnen Sätze sind sehr abwechslungsreich.» hat Wesentliches in den Konzerten des 20. Jahrhunderts – etwa Sicherheit jahrelangen Kennenlernens und Austarierens,­ und von Schostakowitsch, Prokofjew, Dutilleux oder Miaskowsky – gerade deshalb auch nicht auf Sicherheit bedacht,­ sondern zu sagen gewusst. Und natürlich auch im Dvořák-Konzert, dem spontan, mit Risikofreude und auch einem Schmunzeln und einzigen grossen Cellokonzert der Romantik, wie Mørk sagt: ­Achselzucken, wenn mal ein Timing nicht ­gemeinsam gelingt. ­— ­— Mi 15. / Do 16.05.19 Fr 17.05.19 «Immerhin haben wir noch das Doppelkonzert von Brahms, da- 19.30 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag 22.00 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag für sind ihm alle Cellisten ewig dankbar. Schumann, Saint- Die Natur als Heimat Tonhalle-Orchester Zürich tonhalleLATE Saëns, Elgar oder Tschaikowsky hingegen hatten andere Ideen Da kann man die beiden Seiten des Nordländers unmittelbar David Zinman Leitung Tonhalle-Orchester Zürich Truls Mørk Violoncello David Zinman Leitung in ihren konzertanten Werken für das Cello oder trauten dem ­nebeneinander erleben: die helle, fröhliche des nordischen Som- Ludwig van Beethoven Truls Mørk Violoncello Instrument schlicht nicht zu, neben dem romantischen Sinfonie- mers und die Melancholie der langen Winternächte. Ob ihn seine Ouvertüre «Leonore» Nr. 2 C-Dur [op. 72] anschliessend DJs, Livesets und Dancefloor orchester bestehen zu können.» nordische Heimat auch musikalisch geprägt hat? Das sei nicht Henri Dutilleux Ludwig van Beethoven «Tout un monde lointain» Cellokonzert leicht zu sagen, meint Truls Mørk. «Ich sehe die klassische Musik Ouvertüre «Leonore» Nr. 2 C-Dur [op. 72] Joseph Haydn Henri Dutilleux Genau das ist eine grosse Herausforderung für jeden Cellisten, eigentlich schon als ziemlich international an. Und die Schön­ Sinfonie C-Dur Hob. I:90 «Tout un monde lointain» Cellokonzert — denn das Cello mischt sich hervorragend mit den Klangfarben heiten der Natur gibt es überall. Aber Natur ist für mich sehr 15./16.05. 18.30 Uhr Klangraum In Zusammenarbeit mit Roos & Company der anderen Instrumente, hat es gerade dadurch aber nicht wichtig, ich könnte nicht ohne die Ruhe und unbeschreibliche­ Einführung mit Lion Gallusser Unterstützt durch Credit Suisse leicht, das Orchester zu übertönen, wie es beispielsweise eine Energie ihres Friedens leben.» l REINMAR WAGNER Johs Boe Foto: Unterstützt durch Mercedes-Benz Automobil AG

18 Tonhalle-Orchester Zürich Tonhalle-Orchester Zürich 19 «Der Mensch braucht Kent Nagano Kent eine Konstante» Es ist die Sorge um die Künste und insbesondere um die klassische Musik in einer Welt ökonomischer Zwänge und des Zerfalls alter Werte, die den ­Dirigenten Kent Nagano immer wieder umtreibt. Entsprechend setzt er sich für beides ein: für den Werterhalt als Konstante im menschlichen Leben und für die Wahrheit in seiner künstlerischen Tätigkeit. Dass dabei die moderne Musik einen grossen Raum einnimmt, ist für ihn selbstverständlich.

l Früh schon beruhte Kent Naganos musikalisches Selbst­­ ich erfahren, was Musik in ihrem Wesen überhaupt ist. Von ihm verständnis auf der Moderne des 20. und mittlerweile auch des habe ich gelernt, mich und mein Leben in Beziehung zur Welt, zu 21. Jahrhunderts. Das ist weiter kaum verwunderlich, wenn man den anderen Menschen und eben auch zur Musik zu setzen.» – um nur ein Beispiel zu nennen – um die enge Zusammenarbeit Naganos mit Olivier Messiaen weiss. Eine Zusammenarbeit, Aufgewachsen mit moderner Musik die intensiver war, als es in einem typischen Lehrer-Schüler-­ Was zieht Nagano zur modernen Musik hin? Den Begriff der Verhältnis möglich gewesen wäre. Bereits als 24-Jähriger diri- «Moderne» mag er eigentlich nicht: «Modernität und Avantgarde gierte ­Nagano 1975 Messiaens «Turangalîla-Sinfonie; 1983 emp- relativieren sich im Verlauf der geschichtlichen Entwicklung. fahl ihn Messiaen als Assistent für die Uraufführung seiner Nehmen Sie Strawinsky: Als ich Musik studierte, war er bereits einzigen Oper «Saint François d’Assise» in die Opéra Garnier in ein anerkannter Komponist – für uns eigentlich bereits ein Klas-

Paris, und 1988 brachte Nagano dieses riesenhafte Werk an der siker. Genauso wie Messiaen oder Schostakowitsch oder die Broede Felix Foto: Opéra de Lyon, wo er zehn Jahre lang als musikalischer Leiter ­Vertreter der Zweiten Wiener Schule: Die betrachteten wir be- tätig war, selbst auf die Bühne. Auch die erste vollständige reits aus einer historischen Distanz. Mit solcher Musik bin ich «Wir müssen die Zugänge zu den Phänomenen der ­Einspielung der Oper, realisiert anlässlich der Salzburger Fest- aufgewachsen; meine musikalische Ausbildung basiert auf der spiele 1998, dirigierte Kent Nagano. «Messiaen war mir Lehrer, Musik des 20. Jahrhunderts. Entsprechend ist es mir ein wichti- klassischen Musik neu öffnen und diese Zugänge mög- Mentor und Freund, vor allem aber Vorbild. Durch ihn habe ges Anliegen, diese Musik unserem Publikum nahezubringen.» lichst barrierefrei machen. Wir müssen Wege finden, Tatsächlich gelang und gelingt ihm das immer wieder. Sei es als um aus der Anstrengung des Hörens von musi­kalischen Chefdirigent des traditionsreichen Hallé Orchesters in Man­ ­— chester (1991 bis 2000), als künstlerischer Leiter des Deutschen Werken ein Vergnügen zu machen – ein Erlebnis, Do 13. /Fr 14.06.19 Symphonieorchesters Berlin (2000 bis 2006), als Generalmusik- 19.30 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag das durch nichts anderes ersetzt werden kann.» direktor der Bayerischen Staatsoper (2006 bis 2013) oder neu in Tonhalle-Orchester Zürich, Kent Nagano Leitung Patricia Petibon Sopran Dietrich Henschel Bariton seinen beiden aktuellen Chefpositionen beim Orchestre sym- Florian Hoelscher Klavier phonique de Montréal und als Generalmusikdirektor an der same Musizieren hatte auch eine soziale Funktion, es war ge- Qualität, sie spüren sofort, ob man künstlerisch die Wahrheit Zürcher Sing-Akademie Chor, Michael Alber Einstudierung Hamburgischen Staatsoper. Zudem ist Nagano seit Herbst 2013 meinsam verbrachte Familienzeit.» Klar habe das Üben nicht sagt oder nicht. So wichtig Unterhaltung und Technik sein Maurice Ravel «Shéhérazade» Trois poèmes sur des vers de Tristan Klingsor Principal Guest Conductor und Artistic Advisor bei den Göte­ immer Spass gemacht, räumt Kent Nagano ein. Und fraglos sei ­mögen, es ist uns doch gleichzeitig klar, dass der Mensch mehr für Gesang und Orchester borger Symphonikern. Daneben dirigiert er weltweit die be­ es auch anstrengend gewesen. «Trotzdem könnte ich nicht braucht als das. Er braucht eine Konstante. Zweitens dürfen Matthias Pintscher Creative Chair Neues Werk für Bariton, Chor und Orchester deutendsten Orchester. Immer wieder versucht er, neben der ­sagen, dass das Üben und Lernen mir und meinen Freunden wir die junge Generation nicht unterschätzen: Wenn man jung (Auftragskomposition der TGZ) UA Pflege des traditionellen Repertoires auch ein junges Publikum ­etwas ­genommen oder uns eingeschränkt hätte. Ich habe das ist, hat man zwar noch nicht alle Dinge gelernt, die wir Erwach- Charles Ives Sinfonie Nr. 4 mit ­einem innovativen Konzertprogramm an die Klassik und durchaus mit anderen Aktivitäten koordinieren können, zum senen beherrschen, aber man ist sensibel für Wunder.» — die Moderne heranzuführen. Beispiel mit Wassersport und Surfen.» 13.06. 18.30 Uhr Klangraum Einführung mit Ulrike Thiele In der Tonhalle Maag dirigiert Kent Nagano Werke von Maurice 14.06. 18.00 Uhr Klangraum «Junge Menschen sind sehr sensibel» Doch diese Situation hat sich seither grundlegend geändert – Ravel und Charles Ives sowie die Uraufführung einer neuen Prélude Künstlergespräch mit musikalischer Umrahmung 14.06. nach dem Konzert im Konzertfoyer «In meiner Generation konnten wir als Kids nicht nur in der mit der Folge, dass Klassik für die junge Generation kaum mehr Komposition von Matthias Pintscher. Ob sich auch hier ein Ausklang mit Ilona Schmiel und Gästen Schule eine musikalische Ausbildung bekommen. Noch wichti- eine Bedeutung hat. Dies zu ändern sei erstens eine Qualitäts- Wunder ereignen wird? Zuzutrauen ist es Kent Nagano.

Unterstützt durch den Gönnerverein und Swiss Re ger war, dass wir Hausmusik gemacht haben. Dieses gemein­ frage, sagt Nagano: «Junge Menschen sind sehr sensibel für l WERNER PFISTER

20 Tonhalle-Orchester Zürich Tonhalle-Orchester Zürich 21 nisten und Interpreten – nicht nur in ihrer Wahrnehmung der Words» heisst eine seiner über 50 CD-Aufnahmen. Hört man ihn Dinge und in ihren Visionen. Sie wünschen, ihre Träume wie auch hier Mariettas leicht edelkitschiges Lied «Glück, das mir ver- die Träume anderer umzusetzen. Und das geht, so widersprüch- blieb» aus Korngolds Oper «Die tote Stadt» spielen oder das per- lich es zu sein scheint, nur mit Präzision und dem genauen Wis- lenglitzernde Schlussduett aus dem «Rosenkavalier» von sen, wohin man gehen will.» Strauss, und das erst noch in einer Bearbeitung von Percy Grain- ger – ja, da kommt man aus dem Staunen kaum heraus, wird «Gershwins Musik ist grenzenlos» unweigerlich selbst zum Melomanen und möchte am liebsten Kein Zweifel, Jean-Yves Thibaudet ist alles andere als ein ober- mitsingen. Zum Heulen schön. fl ächlicher Blender. Wenn er am Flügel sitzt, überzeugt er mit einer fein differenzierten Anschlagskultur, mit leuchtendem Ferrari oder Maserati Klangfarbenreichtum und perlender Virtuosität. Der fein ge- Obwohl Thibaudet zur Hälfte, nämlich väterlicherseits, Deut- schliffenen Poesie und vitalen Eleganz seiner Interpretationen scher ist, sieht er sich als genuin französischer Pianist, der sich kann man sich kaum entziehen. Stets blieb er neugierig, wagte allerdings nie auf das französische Repertoire einschränken als Konzertpianist sogar den Sprung auf die Bühne des hehren liess. «Mein erstes Orchesterwerk, das ich mit drei Jahren ge- Metropolitan Opera House in New York, wo er in Giordanos Oper hört habe, war ‹Daphnis et Chloé› von Ravel. Und schon als Drei- «Fedora» den Boleslao Lazinski, einen Neffen Chopins, spielte. jähriger wusste ich, was ein Ferrari ist, und ich sagte damals, Für zwei Hollywood-Produktionen lieferte er zudem den Sound- dass ich später einmal ein solches Auto fahren werde. Es ist für track und stand dabei auch selbst vor der Kamera. Und er liebt mich immer wieder ein wunderbares Erlebnis, mit einem Ferrari den Jazz: «Ich liebe Gershwin. Manchmal kombiniere ich ihn in unterwegs zu sein.» Zuweilen darfs auch ein Maserati sein: «Ich meinen Konzerten mit Ravel. Das funktioniert perfekt. Ravel wechsle jedes Jahr, Autofahren ist die beste Entspannung für ging ja 1928 oder 1929 in die USA, und er lernte dort Gershwin mich. Leider habe ich in Paris nur zwei Stellplätze …» persönlich kennen. Er war fasziniert von Gershwins Musik. In l WERNER PFISTER Ravels Klavierkonzerten hört man sehr viel von den Jazz-Einfl üs- sen Gershwins. Und in Gershwins Concerto in F gibt es Passagen, die total nach Ravel klingen.»

Für seine Gershwin-Interpretationen hat sich Thibaudet Gersh- Fotos: Andrew Eccles Andrew Fotos: wins eigene Aufnahmen angehört. Federleicht sei sein Klavier- spiel gewesen und mit unwiderstehlichem Swing. «Wenn man nicht swingt, spielt man auch nicht das Concerto in F. Stilistisch befi ndet es sich zweifellos zwischen zwei Stühlen – Klassik und «Ich liebe Gershwin» Jazz –, und man kann bis zu einem gewissen Grad den einen oder anderen Weg einschlagen. Ich mag die Doppeldeutigkeit, die Wie aus dem Ei gepellt tritt er in Erscheinung, wenn er auftritt, extra vagant darin liegt, dass Gershwin in beiden Welten zu Hause ist. Seine Musik ist grenzenlos. Für mich, der ich in Frankreich aufgewach-

und elegant. Jean-Yves Thibaudet liebt die exquisite Mode ebenso wie die sen bin, war Gershwin immer ein wichtiger Teil meines Lebens, Knutli Lena Foto:

Jean-Yves Thibaudet Jean-Yves Krzysztof Urbański schnellen Ferraris – und natürlich die Musik. Ganz besonders Gershwin. In seit ich 14 oder 15 war.»

der Tonhalle Maag ist der viel umworbene Pianist mit Vom Gesang fasziniert — — Mi 19. / Fr 21.06.19 Do 20.06.19 Gershwins Concerto in F zu erleben. Bereits in seiner Jugend war Thibaudet auch vom Gesang faszi- 19.30 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag 12.15 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag niert: «Seit ich ein ganz kleiner Junge war, war Singen alles, was Tonhalle-Orchester Zürich Tonhalle-Orchester Zürich ich tun wollte, da es die menschliche Stimme erlaubt, die tiefs- Krzysztof Urbański Leitung Krzysztof Urbański Leitung Jean-Yves Thibaudet Klavier l Wetten, dass er bei seinen Konzertauftritten noch nie einen Was haben mich die Menschen, vor allen Dingen im deutsch- ten Gefühle mitzuteilen. Leider wurde ich nicht mit jener Art von Witold Lutosławski Leonard Bernstein Konzert für Orchester konventionellen Frack getragen hat? Unter den weltbedeutenden sprachigen Raum, kritisiert und angefeindet und mich für ober- Stimme geboren, die man für Opern oder Lieder benötigt. Doch Ouvertüre zu «Candide» Unterstützt durch Credit Suisse Pianisten gilt Jean-Yves Thibaudet als Paradiesvogel: Jeder seiner fl ächlich gehalten, nur weil ich als Mann besonders extravagan- ich bin jeden Tag erneut dankbar, mit diesen Händen geboren zu George Gershwin Concerto in F — Auftritte ist im eigentlichen Wortsinn massgeschneidert, oft in te Kleidung und Schmuck trage! Das war sehr schlimm für mich. sein, sodass ich mit meinen Fingern singen kann.» Und das Sin- Witold Lutosławski Do 20.06.19 bunten, ja grellen Farben, rote Socken zu Versace-Anzügen zum Warum müssen wir Männer immer den gleichen Frack tragen gen hat er von den Bedeutendsten ihrer Zunft abgelauscht, hat Konzert für Orchester 18.30 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag — TOZintermezzo Beispiel oder Handgeschneidertes von der exzentrischen Designe- und aussehen wie Pinguine, während man bei den Frauen tole- Liederabende von Cecilia Bartoli oder Renée Fleming begleitet. 19.06. 18.00 Uhr Klangraum Tonhalle-Orchester Zürich Surprise mit Studierenden der ZHdK rin Vivienne Westwood. «Ich liebe nun mal modische Kleidung – ranter ist? Der klassische Musikbetrieb ist schon sehr konserva- «Ich habe vieles von ihnen gelernt, über das Atmen, über Lega- Krzysztof Urbański Leitung 21.06. 18.30 Uhr Klangraum ich erinnere mich daran, wie ich bereits mit neun bei meinem tiv, sehr traditionell und deshalb für die junge Generation oft to, übers Phrasieren.» Jean-Yves Thibaudet Klavier Einführung mit Ulrike Thiele NN Slam Poetry ersten Auftritt wusste, was ich tragen wollte, und wie ich im Ge- sehr langweilig. Übrigens verlangte Ravel von jedem Musiker Unterstützt durch Credit Suisse George Gershwin schäft, wo wir die Ausstattung kauften, meiner Mutter und genau das, was auch ein guter Kostüm-Designer haben muss: Das hört man seinem Klavierspiel auch an – am eindrücklichsten Concerto in F meiner Schwester ziemlich auf die Nerven ging … Präzision und Genauigkeit. Designer sind Künstler wie Kompo- vielleicht, wenn er Opernmusik spielt. «Aria – Operas Without Unterstützt durch Credit Suisse

22 Tonhalle-Orchester Zürich Tonhalle-Orchester Zürich 23 MAI Mo 20.05.19 Do 06.06.19 Do 20.06.19 19.30 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag 19.30 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag 12.15 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag Sa 04. / So 05.05.19 Série jeunes Tonhalle-Orchester Zürich Lunchkonzert Tipp Sa 18.30 Uhr / So 17.00 Uhr Fabian Ziegler Marimbaphon, Konzertchor Harmonie Zürich Tonhalle-Orchester Zürich Konzertsaal Tonhalle Maag Vibraphon und Perkussion Peter Kennel Leitung Krzysztof Urbański Leitung Tonhalle-Orchester Zürich Tilmann Bogler, Thomas Büchel Johanna Winkel Sopran Lutosławski François-Xavier Roth Leitung Matthias Kessler Perkussion Bettina Ranch Alt Paul Lewis Klavier CHF 35 Cangelosi, Hamilton, Xenakis, Georg Poplutz Tenor Isabelle Druet Mezzosopran Unterstützt durch Credit Suisse tonhalleLATE Konzertkalender Ruben Drole Bariton Eric Cutler Tenor Psathas, Miki mit DJ Tom Trago CHF 35 Spohr «Die letzten Dinge» Oratorium Beethoven, Mahler WoO 61 Do 11.04.19 So 12.05.19 Unterstützt durch den Gönnerverein l Der Niederländer Tom Trago CHF 120 / 95 / 60 / 35 — CHF 95 / 85 / 70 / 50 12.15 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag Unterstützt durch den Gönnerverein 17.00 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag ist als DJ, Produzent, Live- Lunchkonzert Kammermusik-Soiree Fr 24.05.19 Veranstalter: Konzertchor Harmonie Zürich Entertainer und Labelchef seit APRIL Tonhalle-Orchester Zürich Cuarteto Casals 19.30 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag — Orpheum Konzert Paavo Järvi Leitung Bartók, Beethoven Mo 10.06.19 vielen Jahren führend sowohl in Tonhalle-Orchester Zürich 11.15 Uhr Johanneskirche Limmatplatz Do 04. / Fr 05.04.19 Messiaen, Beethoven CHF 75 / 60 / 45 / 30 der Subkultur wie auch auf den 19.30 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag David Zinman Leitung Festtags-Matinee CHF 35 Casals Quartett unterstützt von Catalan Arts grossen internationalen Bühnen. Tonhalle-Orchester Zürich Timothy Ridout Musikerinnen und Musiker des TOZ Matthias Pintscher Leitung — — Szymon Nehring Klavier Martin Zimmermann Orgel Er steht für eine farbenfrohe, Leila Josefowicz Violine Sa 13.04.19 Mi 15. / Do 16.05.19 Beethoven, Walton, Bernstein Désirée Mori Mezzosopran emotionale und mit dominanten 19.30 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag Do 20.06.19 Sophia Burgos Sopran Saisongespräch CHF 125 / 100 / 75 / 40 Biber, Telemann, Bach Tonhalle-Orchester Zürich 18.30 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag Synthesizer-Passagen versehene Martina Gedeck Sprecherin 11.00 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag In Zusammenarbeit mit Orpheum Stiftung 10.15 Uhr – Café David Zinman Leitung TOZintermezzo Interpretation der elektronischen Zürcher Sing-Akademie Paavo Järvi Designierter Chefdirigent 11.00 Uhr – Musikdetektive Tonhalle-Orchester Zürich Truls Mørk Violoncello Musik, starke Einflüsse aus House Debussy, Pintscher und Music Director CHF 25 Krzysztof Urbański Leitung Do 09. / Fr 10.05.19 Beethoven, Dutilleux, Haydn 04.04. 18.30 Uhr – Einführung Ilona Schmiel Intendantin 19.30 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag Jean-Yves Thibaudet Klavier und Techno inklusive. Alben wie 05.04. 18.00 Uhr – Prélude Annelis Berger Moderation Tonhalle-Orchester Zürich 15./16.05. 18.30 Uhr – Einführung NN Slam-Poetry «Voyage Direct» (2009) oder 05.04. nach dem Konzert – Ausklang Eintritt frei Tomáš Netopil Leitung CHF 160 / 125 / 80 / 40 Gershwin Concerto in F ­«Bergen» (2018) erschienen auf — Klaidi Sahatçi Violine Unterstützt durch Mercedes-Benz Automobil AG CHF 105 / 85 / 55 / 35 CHF 45 dem phänomenalen Deckman-­ Unterstützt durch Landis & Gyr Stiftung und Swiss Re So 14.04.19 Pintscher, Mendelssohn, Dvořák — Unterstützt durch Credit Suisse 17.00 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag tel-Label, zeugen von der unge- — 09.05. 18.30 Uhr – Einführung Do 16.05.19 — Kammermusik-Soiree Fr 05. / Sa 06.04.19 10.05. 18.00 Uhr – Prélude 12.15 Uhr Klubsaal im Kaufleuten So 23.06.19 heuren musikalischen Bandbreite Apollon Musagète Quartett 09.30 Uhr Toni-Areal Zürich 10.05. nach dem Konzert – Ausklang Kammermusik-Lunchkonzert 17.00 Uhr Johanneskirche Limmatplatz Tom Tragos, die er gerne auch Masterclass Bach, Schubert, Dvořák Musikerinnen und Musiker des TOZ CHF 120 / 95 / 60 / 35 Kammermusik um 5 mal mit einer Begleitband auf die Matthias Pintscher Leitung Unterstützt durch Swiss Re und die Landis & Gyr Stiftung Tobias Epp Ophikleide Musikerinnen und Musiker des TOZ CHF 75 / 60 / 45 / 30 Bühne bringt. Creative Chair — — Raff, Gouvy, Mendelssohn So 26.05.19 Petya Mihneva Klavier Studierende der ZHdK Sa 11.05.19 CHF 30 11.15 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag Françaix, Schnyder, Koshinski, In Zusammenarbeit mit der Zürcher Hochschule So 14.04.19 19.30 Uhr Philharmonie Warschau 19.30 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag Literatur und Musik Do 13. / Fr 14.06.19 Hagen der Künste Avi Avital Mandoline Unterstützt durch Swiss Re Gastspiel Ensemble intercontemporain 19.30 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag David Adorján Violoncello 16.00 Uhr – Café um 4 Tonhalle-Orchester Zürich Matthias Pintscher Leitung Tonhalle-Orchester Zürich 16.45 Uhr – Musikdetektive Paavo Järvi Leitung Creative Chair Martina Gedeck Lesung Kent Nagano Leitung CHF 25 Rudolf Buchbinder Klavier Sébastien Vichard Klavier Stephan Barbarino Regie Patricia Petibon Sopran Pierre Strauch Violoncello Dietrich Henschel Bariton — Messiaen, Beethoven Werke von Widmann, Schulhoff, Henze, Glière, Bloch, Bartók, Florian Hoelscher Klavier Mi 26. – Fr 28.06.19 In Zusammenarbeit mit Service-Partner ACS Reisen AG Ligeti, Pintscher Kodály und Ravel sowie eigene Zürcher Sing-Akademie 19.30 Uhr Konzertsaal Tonhalle Unterstützt durch Credit Suisse und den Gönnerverein CHF 85 / 70 / 45 / 30 Improvisationen Ravel, Pintscher, Ives Maag Tonhalle-Orchester Zürich — Unterstützt durch Swiss Re Herbert Blomstedt Leitung CHF 35 Do 18./ Fr 19.04.19 13.06. 18.30 Uhr – Einführung Janine Jansen Violine Do 19.30 Uhr / Fr 16.00 Uhr In Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus Zürich 14.06. 18.00 Uhr – Prélude Artist in Residence Konzertsaal Tonhalle Maag — 14.06. nach dem Konzert – Ausklang Tonhalle-Orchester Zürich Brahms Mi 29.05.19 CHF 135 / 110 / 75 / 40 Der Gemischte Chor Zürich Fr 17.05.19 19.30 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag CHF 160 / 125 / 80 / 40 22.00 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag Unterstützt durch den Gönnerverein und Swiss Re Joachim Krause Leitung Christopher Morris Whiting Leitung Unterstützt durch Mercedes-Benz Automobil AG tonhalleLATE classic meets electronic — Mo 08.04.19 Amelia Scicolone Sopran Publikumsorchester 19.30 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag Tonhalle-Orchester Zürich — Roswitha Müller Mezzosopran Tonhalle-Orchester Zürich So 16.06.19 Série jeunes David Zinman Leitung 17.00 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag Sa 29.06.19 Emanuel Heitz Tenor Gilad Karni Viola Gastspiel Évian Fr 17.05.19 Jean-Paul Gasparian Klavier Truls Mørk Violoncello Kammermusik-Soiree 22.00 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag José Coca Loza Bass Tonhalle-Orchester Zürich Wagner, Prokofjew, Brahms Philharmonia Quartett Berlin tonhalleLATE classic meets electronic Debussy, Chopin, Rachmaninow Mozart, Beethoven Beethoven, Dutilleux Herbert Blomstedt Leitung CHF 35 / 25 CHF 35 anschliessend DJs, Livesets und Mozart, Schostakowitsch, Brahms Janine Jansen Violine Tonhalle-Orchester Zürich CHF 110 / 85 / 60 / 35 Dancefloor Unterstützt durch den Gönnerverein David Zinman Leitung Veranstalter: Der Gemischte Chor Zürich CHF 75 / 60 / 45 / 30 Brahms So 12.05.19 CHF 55 / 20 (bis 30 J.), unnummeriert JUNI Truls Mørk Violoncello — — — Unterstützt durch Mercedes-Benz Automobil AG Mi 10. – Fr 12.04.19* 11.15 / 14.15 Uhr In Zusammenarbeit mit Roos & Company Beethoven Ouvertüre «Leonore» Mo 22.04.19 Konzertsaal Tonhalle Maag Unterstützt durch Credit Suisse Mo 03.06.19 Mi 19. / Fr 21.06.19 — 19.30 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag 11.15 Uhr Johanneskirche Limmatplatz 18.00 Uhr Konzertsaal Tonhalle So 30.06.19 Nr. 2 C-Dur Familienkonzert — 19.30 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag Dutilleux «Tout un monde lointain» Tonhalle-Orchester Zürich Festtags-Matinee Maag Kids on stage 11.15 Uhr Konzertsaal Tonhalle Paavo Järvi Leitung Alumni Sinfonieorchester Zürich So 19.05.19 Tonhalle-Orchester Zürich Cellokonzert Musikerinnen und Musiker des TOZ Johannes Schlaefli Leitung 17.00 Uhr Johanneskirche Limmatplatz Streicherklassen von MKZ Krzysztof Urbański Leitung Maag Superar Suisse Arcadi Volodos Klavier anschliessend DJs, Livesets und Margarete Kopelent Cembalo Lorenz Pauli Geschichte und Erzähler Kammermusik um 5 Violinklassen Kindergarten und Jean-Yves Thibaudet Klavier Marco Castellini Leitung Messiaen, Beethoven Emanuele Forni Laute und Gitarre Primarschule Hardau Superar Suisse Chöre Dancefloor Irrtümlich im All Ilios Quartett Bernstein, Gershwin, Lutosławski 10./11.04. 18.30 Uhr – Einführung Anonymus Spielmannstanz aus dem Kamil Losiewicz Kontrabass Mitglieder des TOZ Superar Suisse Orchester CHF 55 / 20 (bis 30 J.), unnummeriert mit Musik aus: «Die Planeten» von Lorenz Raths Moderation 19.06. 18.00 Uhr – Surprise mit internationalen Gästen 12.04. 18.30 Uhr – Surprise 15. Jahrhundert Gustav Holst In Zusammenarbeit mit Roos & Company Bartók, Lavarini, Dvořák Manuel Perovic Arrangement 21.06. 18.30 Uhr – Einführung Superar Suisse Tutoren Einstudierung Unterstützt durch Credit Suisse CHF 160 / 125 / 80 / 40 Werke von Uccellini, Merula, Falconieri, Marais und Rebel Erwachsene CHF 35 / 25 16.00 Uhr – Café um 4 Erwachsene CHF 20 CHF 135 / 110 / 75 / 40 Programm nach Ansage *Konzert für Mitglieder und Gönner Kinder bis 12 Jahre CHF 10 16.45 Uhr – Musikdetektive Unterstützt durch Credit Suisse und den 10.15 Uhr – Café Kinder bis 12 Jahre CHF 10 Unterstützt durch Credit Suisse CHF 20 / 50 (Superar-Gönnerkarte) Gönnerverein In Zusammenarbeit mit focusTerra und dem 11.00 Uhr – Musikdetektive CHF 25 In Zusammenarbeit mit Musikschule Kinder bis 12 Jahre Eintritt frei Alumni Sinfonieorchester Zürich Konservatorium Zürich Unterstützt durch den Gönnerverein und die Unterstützt durch Fondation Vareille In Zusammenarbeit mit Superar Suisse CHF 25 Robert A. & Verena Jeker-Stiftung

24 Tonhalle-Orchester Zürich Tonhalle-Orchester Zürich 25 auf drei Dinge: ihr Leben, ihre Musik, ihre Familie. Nichts soll wegs, auch wenn einer von uns nicht musiziert. Je weniger ich diese Trinität stören. Sie ist gewarnt, durchlebte sie doch 2010 spiele – es sind etwa 80 Auftritte in Jahr –, desto mehr möchte

Janine Jansen einen Burnout. Zu den Absagen zu Beginn des Jahres 2018 ich alle Konzerte mit Leuten machen, die ich von ganzem Her- meinte sie bei unserem Gespräch: «Es geht mir viel besser. Ich zen mag oder mit denen ich musikalisch harmoniere. Wenn das hatte einen kleinen Unfall mit dem Finger und muss vorsichtig Muszieren auf der Bühne, die Musik, nicht wirklich warm und sein, dass alles nicht zu viel wird.» schön ist, möchte ich es nicht mehr machen.»

Unglaubliche Innerlichkeit Mit 40 kann Jansen auf ein langes Leben in der Klassikwelt Gewiss, es ist heikel, vom unbekannten Seelenleben eines Men- ­zurückblicken. Ihr Blick darauf ist skeptisch: «Manchmal schen auf sein Geigenspiel zu schliessen. Aber wer Jansen im kommt mir diese Welt oberflächlich vor, es ist alles zu einfach, vergangenen September in der Maag erlebte, erkannte eine zu locker. Ich suche nach Vertiefung. Die Musikwelt hält mich unglaubliche Innerlichkeit in ihrem Spiel. Blass stand sie auf davor nicht zurück, aber ich muss bisweilen dafür kämpfen, der Bühne, der Glanz kam aus dem Instrument. Da herrschte etwas so zu machen, wie ich wirklich will.» Es geht ums Reper- ein immenses Vertrauen in ihre Kunst und in all die Farben, die toire und um die Probenzeit, die es braucht, um etwas tief­ in ihrer Geige versteckt sind. Das machte den Schmerz, der aus gründig zu erarbeiten. «Ich musste Bedingungen aufstellen, um Alban Bergs Violinkonzert spricht, geradezu physisch spürbar. das zu erreichen, was ich wollte. Aber das musste ich mich erst trauen.» Im Januar dann war sie Teil eines denkwürdigen Konzertes mit Paavo Järvi. Obwohl nur knapp 30 Minuten auf der Bühne, «Man gab mir alle Freiheiten» war Jansen Mittelpunkt des Abends: Allein um zu hören, wie sie Sie mag es auch nicht, wenn die Schwelle zur Klassik niedriger ihren ersten innigen Zauberton herauszögerte, die Pause zwi- gemacht wird, als sie es eben sei: «Damit nimmt man der klassi- schen Orchestertutti und Solo dehnte und dehnte und zu einer schen Musik oft ihre Stärke.» Jansen steht dazu, dass Bach und paradiesischen Zeitlosigkeit machte, hatte es sich gelohnt, eine Brahms nicht einlullen, sondern herausfordern sollen. «Diese Konzertkarte gekauft zu haben. Und wie anders war sie wieder- Musik verlangt Aufmerksamkeit und Beschäftigung», sagt sie. um im Dezember! Da explodierte Jansen in der Tonhalle Maag «Man muss die Leute nicht mit Petitessen in die Säle locken. innerlich in Anders Eliassons 2010 komponiertem Violinkon- Das würdigt auch das Publikum herab.» Doch es geht hier nicht zert. Über eine sie besonders berührende Stelle im langsamen ums Entweder-oder, um moderne Violinkonzerte oder um Satz hatte sie damals zwei Tage vorher leise geschwärmt: «Die ­Unterhaltung à la André Rieu. Man könne noch viel zwischen

Foto: Harald Hoffmann Harald Foto: kommt von ganz oben. Als ob er sprechen würde.» einem Allerweltsprogramm und Berg aufführen. Als Artist in Residence beim Zürcher Tonhalle-Orchester beweist sie das: «Ich brauche Zeit und Ruhe» Ungemein breit war ihr Angebot, und als Abrundung wird sie im Einst hörte Jansen auf viele Stimmen. Sie gehörte zu den Gei- Juni nun das Violinkonzert von Johannes Brahms aufführen. «Ich suche nach Vertiefung» gengirlies, jenem Dutzend junger Geigerinnen, die mit der «In Zürich kann ich etwas erschaffen, kann zeigen, wer ich bin: ­Jahrtausendwende dank der Plattenfirmen in die Klassikwelt Man gab mir alle Freiheiten.» Kaum hat sie das gesagt, nimmt Janine Jansen gehört zu den besten Geigerinnen der Welt. 2018 musste sie hochgeschossen wurden. In freizügigen Kleidchen zeigte sich sie den letzten Schluck Tee, es ist das Zeichen, dass sie sich Jansen auf CD-Covers. Heute lächelt sie über die Fotos von jetzt für die Probe einspielen und Musik von innen erklingen wegen einer Verletzung viele Konzerte absagen. Als Artist in Residence ­damals, sagt, dass sie so etwas nie mehr machen würde, und lassen will. Das erfordert den ganzen Menschen. ­begeisterte sie im Winter aber das Zürcher Publikum. Jetzt steht noch das zieht zu den Worten ihre Strickjacke fester um sich. l CHRISTIAN BERZINS

­Violinkonzert von Johannes Brahms an. Begleitet wird sie vom Tonhalle-­ Schon damals wusste sie, was ihr gefallen würde: Nicht nur das Orchester Zürich unter der Leitung von Herbert Blomstedt, der anschliessend einsame Herumreisen als Solistin, sondern die warme Atmo- Brahms’ dritte Sinfonie dirigieren wird. sphäre an Kammermusikfestivals, wo mit Freunden musiziert wird. Und so sagt sie denn heute ernst, es bestehe durchaus die ­— Mi 26. / Do 27. / Fr 28.06.19 Gefahr, dass man für die Karriere sein Leben opfere. «Ich 19.30 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag ­brauche etwas neben dem Reisen. Je älter ich werde, umso Tonhalle-Orchester Zürich l Kaum hat Janine Jansen das Elektrokabel ihres Teekochers schen teilen zu können. Die Saisoneröffnung in Leipzig sagte wichtiger wird das Leben zu Hause mit Familie und Freunden. Herbert Blomstedt Leitung Janine Jansen Violine Artist in Residence eingesteckt, geht das Licht im Künstlerzimmer der Tonhalle sie im September erneut ab, eine Woche später aber stand sie Das ist nötig für die eigene Energie und Ausdauer: Ich will mich Johannes Brahms Maag aus. Wenn das doch nur das einzige Problem wäre … Un- in Zürich auf der Bühne. als etwas Ganzes spüren. Dafür brauche ich Zeit und Ruhe.» Violinkonzert D-Dur op. 77 sere erste scheue Frage an die Geigerin wird nämlich sein, wie Sinfonie Nr. 3 F-Dur op. 90 es ihr gehe. Zu Beginn des letzten Jahres hatte Jansen fast alle Interviews gab sie damals keine, obwohl sie als Artist in Resi- «Ich musste kämpfen» M. Legemann Foto Intro für «Kopf-Hörer» ihre Konzerte abgesagt. Im Juli schrieb sie auf Facebook, dass dence ein mediales Aushängeschild des Tonhalle-Orchesters Es ist kein Zufall, dass sie öfters mit ihrem Mann, dem Dirigen- 27.06. 17.30 Uhr Treffpunkt Garderoben sie sehr traurig sei, nicht gespielt zu haben. Aber nun werde sie Zürich sein könnte, dieses und jenes tun sollte. Aber Jansen ten Daniel Blendulf, aufritt. «Ich liebe es, mit ihm Musik zu Führung Blick hinter die Kulissen langsam gesund und hoffe, bald wieder Musik mit den Men- will «dieses und jenes» nicht mehr. Sie will sich konzentrieren spielen, aber wir sind auch sonst manchmal gemeinsam unter- Unterstützt durch Mercedes-Benz Automobil AG

26 Tonhalle-Orchester Zürich Tonhalle-Orchester Zürich 27 Publikumsorchester

Gilad Karni Ein unvergessliches Erlebnis

«Als ich gesehen habe, dass es auch in dieser Saison das rote Licht auf Grün schaltete und wir auf die Bühne wieder ein Publikumsorchester gibt, musste ich nicht durften. Das Konzert selber verging wie im Flug. lange überlegen, ob ich wieder dabei bin. Viele von den Was bleibt, ist ein unvergessliches Erlebnis – und die Mitwirkenden spielen selber in Laienorchestern und Vorfreude auf das diesjährige Projekt mit einem mindes- wissen, wie viel Organisation und Probezeit hinter einem tens genauso schönen Programm.» l ALEXANDRA LÜTHI Konzert stecken. Umso mehr geniesst man ein von A bis TOZ- Z durchgeplantes Programm mit Profis auf und hinter Solisten der Bühne. Die anfängliche Nervosität, mit den Tonhalle- Musikern zu spielen, denen man in den Konzerten vom Publikum aus zuhört und die man bewundert, war schnell überwunden. In der locker-lustigen Probeatmo- Foto: Priska Ketterer Foto: sphäre gab es Platz für Fragen, langsame und auch blin- de Durchgänge. Unser Dirigent Christopher Whiting liess Die Bratsche als Primadonna sich noch nicht einmal von der surrenden Heizung aus der Ruhe bringen, die unser Piano bei Weitem übertönte. Viel zu schnell war die Probezeit vorbei und das Konzert Am 29. Mai 2019 gibt’s Ballett- «Grossartige Musik» dem Orchester und dem Dirigenten die stand vor der Tür. Mit einer gesunden Portion Nervosität musik vom Feinsten: Sechs Sätze «Natürlich kannte ich sein Arrangement», Interpretation gestalten und intensiv an und Vorfreude warteten wir im Backstage-Bereich, bis sagt Gilad Karni, «aber mein Traum war Details arbeiten.» Bereits das zweite Mal dabei: Alexandra Lüthi aus Sergej Prokofjews «Romeo Priska Ketterer Foto: immer eine Variante für Viola und und Julia» werden zu hören sein Orchester – farbiger, näher am Original.» Apropos Dirigent: Gilad Karnis Orchester- Anzeige – in einer Bearbeitung für Der Basler Kontrabassist und Dirigent kollege Christopher M. Whiting wird das Bratsche und Orchester. Gilad Joel Mathias Jenny erfüllte ihm den Konzert dirigieren – ein weiterer Grund Wunsch: 2009 brachte Gilad Karni das für Karni, sich zu freuen. «Wir kennen uns Karni, Solo-Bratschist des Tonhalle- Orchesters Zürich, ist Werk zusammen mit den Berliner Sym- schon lange und ver stehen uns gut. Chris phonikern zur Uraufführung. «Es ist gross- war sofort einverstanden, als ich ‹Romeo der Solist und öffnet, zusammen artige Musik, vielseitig, emotional und und Julia› vorschlug. Und natürlich ist mit dem Publikumsorchester, wunderbar zu spielen! Warm und lieblich zwischen uns ein inten siverer Austausch seinem Instrument die Bühne für bei Julia, dunkel und bedrohlich, wenn möglich, als wenn ein Gastdirigent einen glanzvollen Auftritt. die Ritter kommen. Beides passt wunder- kommt.» bar zur Bratsche.» Und noch einen Grund zur Freude gibt es Karni freut sich auch, weil er mit dem für Gilad Karni: Wenn alles klappt, wird l Für Gilad Karni gibt es viele Gründe, Publikumsorchester auftreten wird; es ist seine Mutter, eine begeisterte Cellistin, sich auf das Konzert vom 29. Mai zu freu- das zweite Mal, dass das Tonhalle-Orches- aus Israel anreisen und im Publikumsor- en. Zum einen, weil die Sätze aus Pro- ter Zürich Amateuren die Gelegenheit chester mitspielen, wenn er und seine kofjews Ballettsuite «Romeo und Julia» zu gibt, die Orchesterarbeit näher kennen- Bratsche im Zentrum stehen. den Lieblingswerken des TOZ-Bratschis- zulernen. Neben Prokofjew werden l BARBARA GEISER ten gehören. Die zur Aufführung ge- Richard Wagners Ouvertüre zu den «Meis- langende Bearbeitung ist eine von mehre- tersingern von Nürnberg» und Johannes ren, die es gibt; schon Prokofjew selbst Brahms’ erste Sinfonie erarbeitet. — Mi 29.05.19 schrieb zehn Sätze der Ballettsuite 19.30 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag für Klavier solo um, nachdem er mit sei- Ein besonderes Konzert Publikumsorchester ner Ballettmusik in Moskau für Nase- «Es herrscht eine andere Stimmung als Tonhalle-Orchester Zürich Christopher Morris Whiting Leitung 175 Jahre Baur au Lac – 175 Jahre Liebe zur Musik rümpfen gesorgt hatte. Die Klavierstücke mit Berufsmusikern», sagt Gilad Karni. Gilad Karni Viola Seit seiner Gründung 1844 durch den Hotelpionier Johannes Baur wählen ungezählte herausragende be geisterten das Publikum, das Ballett «Für Laien ist das Konzert etwas Besonde- Richard Wagner Protagonisten der Musikwelt das Baur au Lac als bevorzugte Adresse. Wilhelm Furtwängler ebenso wie bekam eine zweite Chance und wurde res, nicht Alltag. Sie sind mit sehr grosser Vorspiel zur Oper «Die Meistersinger von Nürnberg» Franz Léhar oder Yehudi Menuhin. Als Ereignis von einzigartiger Bedeutung darf wohl der Aufenthalt 1938 doch noch uraufgeführt. 1961 be- Spielfreude und Hingabe dabei.» Da Sergej Prokofjew Richard Wagners gelten, der hier, höchstselbst singend und am Klavier begleitet von Schwiegervater arbeitete der russische Bratschist Vadim stört es ihn nicht, dass er als Solist bei «Romeo und Julia» Suite für Viola und Orchester (Bearb. Joel Mathias Jenny) Franz Liszt, den ersten Akt seiner Walküre erstmals zu Gehör brachte; eine Welturaufführung sozusagen. Borisowski einige der inzwischen sehr mehr Proben mitarbeitet als sonst, im Johannes Brahms Wir heissen Sie herzlich Willkommen! beliebten Sätze für Viola und Klavier. Gegenteil: «So kann ich gemeinsam mit Sinfonie Nr. 1 c-Moll op. 68

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«Mein Herz» Die Dichterin Else Lasker-Schüler und Musiker ihrer Zeit.

l Es ist ein Titel, der erahnen lässt, dass es um Offenbarungen geht: «Mein Herz» nennt Else Lasker-Schüler ihren bekenntnisreichen Briefroman. Aus jeder Zeile dieses Romans wie auch aus den Versen ihrer Gedichte, die Else Lasker-Schüler bis zur Emigration 1933 ge- schrieben hat, spricht ihr Mut zur Avantgarde in den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts. Sie scheute sich nicht, die Trennung von Leben und Kunst in ihrer Lyrik radikal aufzuheben.

Aus ihren Texten hat Stephan Barbarino ein Else Lasker-Schüler-

Programm gestaltet, das eine starke Frau mit unheimlich viel Charme Guy Hecht Foto: und unverhofftem Witz zeigt. Die grosse Schauspielerin Martina Gedeck liest die mitreissenden Texte von Else Lasker-Schüler. Avi Avital an der Mandoline und Dávid Adorján am Violoncello treten mit ihr in einen Dialog: Sie improvisieren und interpretieren Werke von Zeitgenossen wie Béla Bartók, Ernst Bloch, Zoltán Kodály, Maurice Ravel und Erwin Schulhoff. l ANNA KARDOS

Neue Konzert-Reihe: Im Fokus Kühne Karel Foto: In der neuen Reihe «Im Fokus» setzt die Tonhalle-Gesellschaft Zürich ein Spotlight auf aussergewöhnliche Künstlerinnen und Künstler. Im Zentrum — stehen Musikerinnen und Musiker, die durch ihren individuellen Zugang So 26.05.19 11.15 Uhr Konzertsaal oder ihr besonderes Instrument das Publikum mitreissen. Sie begeistern Literatur und Musik durch neue Konzepte und ihre leidenschaftliche Kreativität. Avi Avital Mandoline Dávid Adorján Violoncello Wenn Sie nächstes Mal in der Tonhalle beim Pianissimo nach dem Lautstärkeregler lieben, Sie lassen sich bei mir beraten mit den innovativsten Hörlösungen, etwa In der Saison 2018/19 steht mit Avi Avital ein Musiker «Im Fokus», der die Martina Gedeck Lesung Mandoline dem Vergessen entrissen und zu Recht zurück ins Rampenlicht Stephan Barbarino Regie des Orchesters suchen, haben Sie zwei Optionen. Entweder Sie reissen eine oder dem LyricTM von Phonak, dem einzigen 100% unsichtbaren Hörgerät der Welt. Mit Werken von Widmann, gebracht hat. Schulhoff, Henze, Glière, Bloch, zwei Seiten unauffällig aus dem Programmheft (empfohlen während des Ich wünsche Ihnen noch mehr Vergnügen in der Tonhalle. Bartók, Kodály und Ravel sowie eigenen Improvisationen treten die Applaudierens) und formen sie zum Hörrohr. Oder, wenn Sie es diskreter Michael Stückelberger Musiker in einen Dialog zum Werk von Else Lasker-Schüler Phonak LyricTM Abb. 1:1 In Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus Zürich Obere Zäune 12 | 8001 Zürich | Tel. 044 251 10 20

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Ensembles eine Borggreve Marco Foto: Campa Marc Foto: Röhl Stephan Foto: Plattform, sich dem Aus Polen: Aus Spanien: Aus Deutschland: Zürcher Publikum zu Apollon Musagète Quartett Cuarteto Casals Philharmonia Quartett Berlin präsentieren. l Apoll, der griechische Gott des Lichts, der Heilkunst und l Pablo Casals, der katalanische Jahrhundert-Cellist, ist der l Dass Orchestermusiker zusammen Streichquartett spielen, des Frühlings soll sie leiten: Den Anführer der Musen haben Namenspatron von Spaniens führendem Streichquartett. ist nicht aussergewöhnlich, dass sie es seit über 30 Jahren — sich die vier Polen vom Apollon Musagète Quartett zum ­Damit verbinden die vier Musiker, die sich 1997 an der Madri- tun, wohl schon eher. Zumal in der fast gleichen Besetzung: So 14.04.19 ­Patron gewählt, als sie sich 2006 in Wien zusammenschlos- der Elite-Musikhochschule Reina Sofia zum Quartett fanden, 1985 gründeten vier Streicher der Berliner Philharmoniker, 17.00 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag sen. Bei Johannes Meissl studierten sie die Feinheiten des nicht eine spezielle Musikästhetik oder Klanglichkeit, sondern der Konzertmeister Daniel Stabrawa, der Stimmführer der Apollon Musagète Quartett vor allem die humanistische Standfestigkeit und Ehrlichkeit Zweiten Geigen Christian Stadelmann, der Solobratschist Paweł Zalejski Violine Streichquartett-Spiels und holten sich Fachwissen auch beim Bartosz Zachłod Violine Alban Berg Quartett. Nur zwei Jahre später räumten sie beim des grossen Cellisten. Wichtiger als die Suche nach ultima­ Neithard Resa und der Cellist Jan Diesselhorst das Philharmo- Piotr Szumieł Viola ­re­nommierten ARD-Wettbewerb nicht nur den Disziplinen- tiven Interpretationen ist den vier Spaniern, die noch immer nia Quartett. Diesselhorst starb 2009 und wurde durch Piotr Skweres Violoncello in der Urbesetzung zusammenspielen, die Intensität des ­Dietmar Schwalke ersetzt, ansonsten blieb die Formation Sieg, sondern auch praktisch sämtliche Sonderpreise ab. Aus: «Die Kunst der Fuge» BWV 1080, ­Augenblicks, die Gestaltung aus dem Moment heraus: Die vier ­unverändert und gewann über die Jahre mit ihrem sauberen, Das Apollinische ist nicht nur Etikett, sondern Programm: Die Contrapunctus 1 Musiker wollen «improvisieren», wenn sie spielen. ebenmässig schönen Quartett-Klang die Achtung von Franz Schubert Vereinigung aller Kunstformen, das mehrdimensionale Den- Streichquartett Nr. 1 g-Moll/B-Dur D 18 ­Publikum und Veranstaltern. Streichquartett Nr. 9 g-Moll D 173 ken, die partnerschaftliche und immer wieder neue Befragung Ihre Interpretationen sollen sich jeweils voneinander abheben Antonín Dvořák der Partituren bezeichnet das Quartett als Grundlagen seines – an jedem Abend. Genau darum suchen (und brauchen) sie Die Kammermusik-Fenster für fest angestellte Orchestermu- Streichquartett Nr. 14 As-Dur op. 105 Zusammenspiels. Natürlich sehen sie sich auch als Bot­ jederzeit Sichtkontakt. «Der Blickkontakt gibt uns mehr Frei- siker sind naturgemäss eng. Dennoch gelang es dem Phil­ —­ schafter der polnischen Musik, spielen gerne Lutosławski, heit», sagen sie. Schon drei Jahre nach der Gründung schrieb harmonia Quartett, komplette Zyklen so zentraler Streich- So 12.05.19 17.00 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag Szymanowksi, Gorecki oder Penderecki. Neben dem gängigen die «FAZ»: «Nicht erst seit 1997 schien das Quartett gemein- quartett-Komponisten wie Beethoven und Schostakowitsch in Cuarteto Casals Streichquartett-Repertoire pflegen die vier Polen die Zu­ sam zu musizieren, eher seit einer halben Ewigkeit.» Und die der Berliner Philharmonie aufzuführen. Aber auch entlegene Abel Tomàs Violine sammenarbeit mit lebenden Komponisten, aber sie gehen britische Streicher-Bibel «The Strad» rief das junge Ensemble Kompositionen haben im Lauf der langen Zeit in ihr grosses Vera Martínez Violine Jonathan Brown Viola noch einen Schritt weiter und schreiben selber Kollektiv-­ gleich zum «Quartet for the new millenium» aus. Repertoire Eingang gefunden, beispielsweise Quartette von Arnau Tomàs Violoncello Kompositionen für ihr Ensemble. Schulhoff, Szymanowski, Reger oder Hindemith, die auch bei Auch sonst weckten die vier jungen Spanier Begeisterung: Béla Bartók den Full-Time-Ensembles nicht zum Werk-Kanon gehören. Streichquartett Nr. 1 a-Moll Sz 40 Neugier und Wachheit beweisen auch die Namen musikali- Im Jahr 2000 gewannen sie den renommierten Londoner Ludwig van Beethoven scher Partner wie Martin Fröst, Jörg Widmann, Gabriela Streichquartett-Wettbewerb und waren damit im Klassik-­ Die Zeit hat unter anderem auch gereicht für ein Privatkonzert Streichquartett Nr. 14 cis-Moll op. 131 Casals Quartett unterstützt von Catalan Arts ­Montero oder Nils Mönkemeyer. Über die engeren Grenzen Establishment angekommen. Auftritte in den Konzert-­ bei Papst Benedikt – sein Kommentar nach Hugo Wolfs italie- — der klassischen Musik hinaus führte sie zum Beispiel die Tempeln Wigmore Hall, Carnegie Hall, Concertgebouw oder nischer Serenade: «Das war aber heute für die zweite Geige So 16.06.19 ­Zusammenarbeit mit der Sängerin , mit der sie auch Berliner Philharmonie, an Festivals wie Salzburg, Schleswig- ziemlich anspruchsvoll» – oder für das Spiel auf den Stradi­ 17.00 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag auf der zauberhaften CD «Night of Hunters» zu hören sind. In Holstein oder Luzern reihten sich nun wie Perlen auf die vari-Instrumenten der spanischen Königsfamilie. Dokumen- Philharmonia Quartett Berlin Zürich spielen sie ein für ihre Verhältnisse traditionelles Pro- Schnur im Konzertkalender. Zudem zeugen zahlreiche CD-Ein- tiert wurde die hohe Qualität ihres Ensemblespiels immer Daniel Stabrawa Violine Christian Stadelmann Violine gramm: ein Amuse-bouche aus Bachs «Kunst der Fuge», das spielungen, kontinuierlich und sorgfältig betreut beim Label wieder mit CD-Einspielungen, darunter eine Gesamtaufnahme Neithard Resa Viola erste Streichquartett des 13-jährigen Franz Schubert, gefolgt Harmonia Mundi, von den Fähigkeiten und der hohen Spiel- von Beethovens Streichquartetten. Die Resonanz blieb nicht Dietmar Schwalke Violoncello von seinem deutlich ambitionierteren, von den Klassikern und Klangkultur des Ensembles. In ihrer Heimat haben die aus, der Preisregen für das Philharmonia Quartett gipfelte – Wolfgang Amadeus Mozart Streichquartett Nr. 14 G-Dur KV 387 ­inspirierten, aber auch nicht so oft zu hörenden neunten vier Musiker einen regelrechten Streichquartett-Boom ausge- und gegen die hochkarätige Konkurrenz der Vollzeit-Streich- Dmitri Schostakowitsch Quartett in g-Moll. Grosses Streichquartett-Kino ist dann die löst, nicht nur, was Konzertauftritte und Publikumsaufmarsch quartett-Ensembles – im zweimaligen Gewinn eines ECHO- Streichquartett Nr. 3 F-Dur op. 73 Johannes Brahms Ode an Böhmens Hain und Flur des aus Amerika zurückge- betrifft, sondern auch den Nachwuchs: Eine ganze Reihe Klassik-Preises: einmal für Beethoven, ein zweites Mal für die Streichquartett Nr. 3 B-Dur op. 67 kehrten Antonín Dvořák in seinem As-Dur-Quartett op. 105. ­junger Quartette eifert dem Vorbild nach. Einspielung zweier Quartette von Benjamin Britten. l REINMAR WAGNER l REINMAR WAGNER l REINMAR WAGNER

32 Tonhalle-Orchester Zürich Tonhalle-Orchester Zürich 33 Zu Ostern Zu Pfingsten In der Barockmusik geht die Post ab Wenn die Saiten plötzlich kopfstehen Stücke aus dem italienischen und französischen Barock, gespielt Neue Klangfarben zu Pfingsten: An der Festtags-Matinee ertönen geistliche Klänge. von einer ungewöhnlichen Formation mit Kontrabass und Schlag- Was das Besondere an den berühmten «Rosenkranz»-Sonaten ist und wo überall Festtags-Matinee zeug: Am Ostermontag wird musikalisch gefeiert und getanzt. Pfingsten im Programm steckt, erklärt Elisabeth Bundies.

«Wir haben nicht damit gerechnet, dass dem 15. Jahrhundert «Tre fontane». Ihr habt euch bei der Programmauswahl für der «Rosenkranz»-Sonaten, bei der jeder unser Programm durchkommt», sagt Anschliessend bietet das Programm einen ein geistliches Programm entschieden. Wie einzelnen Sonate ein Kupferstich aus den Flötistin Esther Pitschen, die Koordinato- musikgeschichtlichen Abriss durch den kam das? wichtigen Stationen vom Lebens- und «Aus der Reihe getanzt» Elisa be rin des Ensembles, welches am Oster- italienischen und französischen Barock: Elisabeth Bundies: Unsere Kammermusik- Leidensweg Jesu vorangestellt ist. Die th B heisst das Motto der u montag, 22. April, in der Johanneskirche Stücke von Ortiz, Uccellini, Falconieri, um-5-Konzerte und Festtags-Matineen hier ausgewählten Sonaten sind aus dem n d i zum musikalischen Tanz aufspielen wird. Merula, Marais bis hin zu «les caractères fi nden während der Renovation der Ton- letzten Teil des Zyklus, dem Teil der so- e Matineen des Tonhalle- s de la danse» von Jean-Féry Rebel, das die halle nicht wie gewohnt im Kleinen Saal, genannten «glorreichen Mysterien». Die Orchesters Zürich Barockmusik war Gebrauchsmusik verschiedenen Archetypen des franzö- sondern in der schönen Johanneskirche Sonate Nr. 15, «Die Ausgiessung des in der Saison 2018/19. Zwar ist nicht damit zu rechnen, dass das sischen Tanzes nochmals aufnimmt. am Limmatplatz statt. Da war es für uns Heiligen Geistes», entspricht der Station, Publikum in der Kirche tanzen wird – aber naheliegend, ein geistliches Programm zu die sich auf Pfi ngsten bezieht. Musikerinnen und etwas Bewegung dürfte schon in die Rei- In der Barockmusik sind häufi g nur die gestalten. Musiker des Orchesters hen kommen. Denn das Barockprogramm Melodie und die Basslinie auskomponiert, Die Festtags-Matineen stehen unter dem sind jeweils aufge- hat es in sich. «Es fegt», wie die Flötistin was dem Ensemble viel Spielraum zum Eure Festtags-Matinee fi ndet am Pfi ngstmon- Motto «Aus der Reihe getanzt». Inwiefern wird erzählt. Entstanden ist das Programm aus Improvisieren und Ausprobieren gibt. tag statt. Hat das eure Auswahl beeinfl usst? euer Programm diesem Motto gerecht? fordert, zu diesem reiner Spiellust, weil die Stammformation Barockmusik zu spielen sei sehr intensiv, Ich bin auf die Suche gegangen nach Zum einen ist Biber ein Komponist, der in — des Ensembles bei der letztjährigen sagt Esther Pitschen begeistert: «Es wird einem Programm, welches besonders gut seinen Werken viele barocke Tänze ver- Mo 10.06.19 Thema ein Programm 11.15 Uhr, Johanneskirche am Limmatplatz Weihnachtsmatinee am Zusammenspiel dicht. Man ist extrem wach, hört zu, zum Pfi ngstfest passt. Die Kantate «Ver- wirklicht hat. Zum anderen ist das Exoti- Festtags-Matinee zu Pfi ngsten einzugeben, worauf und an den gemeinsamen Proben grossen geht aufeinander ein, spricht sozusagen löschet ihr Funken der irdischen Liebe!» sche der «Rosenkranz»-Sonaten, dass fast Isaac Duarte Spass gefunden hatte. miteinander – ein richtig cooles Erlebnis!» von Georg Philipp Telemann ist aus dem jede dieser Sonaten für die Violine in Martin Frutiger Oboe die Matinee-Kommis- Elisabeth Bundies Violine Das Publikum darf gespannt sein. «Harmonischen Gottesdienst». Das ist ein einer anderen Saitenstimmung zu reali- Elisabeth Harringer-Pignat Violine sion eine Auswahl trifft. Einiges ist im Programm der kommenden l REGULA WEBER Zyklus Telemanns, der für jeden Sonn- sieren ist. Diese Abweichung von der Katja Fuchs Viola Christian Proske Violoncello Festtagsmatinee «aus der Reihe getanzt». — tagsgottesdienst des Kirchenjahres eine traditionellen Saitenstimmung nennt man Martin Zimmermann Orgel So entspricht die Instrumentierung mit Mo 22.04.19 Solo-Kantate vorsieht. Die von uns ge- Skordatur, das ist vom italienischen Désirée Mori Mezzosopran 11.15 Uhr, Johanneskirche am Limmatplatz Esthe Violine, Flöte, Violoncello, Cembalo, wählte Kantate ist für den ersten Sonntag scordare (umstimmen) abgeleitet. Es gibt Heinrich Ignaz Franz Biber «Rosenkranz»- r Pi Festtags-Matinee zu Ostern tsc Sonate Nr. 13 «Die Ausgiessung des Heiligen h Schlagzeug, Gitarre und Kontrabass kei- Esther Pitschen Amekhchoune Flöte nach Trinitatis bestimmt, also inhaltlich sogar eine Sonate aus dem Zyklus, bei Geistes» (mit Skordatur) en A ner typischen Barockformation. Wobei Cornelia Angerhofer Violine genau für das Pfi ngstfest. Unser Oboist der die mittleren beiden Saiten einfach Georg Philipp Telemann «Verlöschet, m e Andreas Sami Violoncello ihr Funken der irdischen Liebe!» Solokantate k der Barock eben sehr frei gewesen sei, Isaac Duarte übernimmt hier den kantab- überkreuzt werden müssen und die h Peter Kosak Kontrabass aus «Harmonischer Gottesdienst» zum c erklärt Esther Pitschen: Man habe mit Margarete Kopelent Cembalo len Gegenpart zur Sängerin. Saitenreihenfolge der Geige auf den Kopf 1. Sonntag nach Trinitatis h o Andreas Berger Schlaginstrumente Heinrich Ignaz Franz Biber «Rosenkranz»- u den Instrumenten gespielt, die gerade da Johann Sebastian Bachs Kantate «Gott gestellt wird. Diese Sonate folgt direkt

n Emanuele Forni Laute und Gitarre Sonate Nr. 14 «Mariä Himmelfahrt» e auf die «Kreuzigung», das Kreuz wird waren. Barockmusik war Gebrauchsmu- Anonymus soll allein mein Herze haben» in den (mit Skordatur) sik, oft auch am Hof gespielt, da spielten Spielmannstanz aus Italien (um 1400) Klangfarben der vollen Besetzung von dadurch sichtbar auf der Geige! «Rosenkranz»-Sonate Nr. 15 «Die Krönung und Seligsprechung der Maria» (mit Skordatur) die Unterhaltung und vor allem die Varia- Marco Uccellini Streichern, Bläsern, Gesang und Orgel ist Aria sopra «La Bergamasca» (1642) Johann Sebastian Bach «Gott soll allein tion eine grosse Rolle. «Die Leute sassen Tarquinio Merula ein wunderschönes Glaubensbekenntnis, Das alles ist für mich als Instrumentalis- mein Herze haben» BWV 169, Solokantate zum 18. Sonntag nach Trinitatis nicht nur still auf den Stühlen und hörten Ciacona in dem er seine Liebe zu Gott vertont. Im tin sehr reizvoll, weil nichts mehr auf Andrea Falconieri 10.15 Uhr Foyer Kirchgemeindehaus zu», ergänzt sie schmunzelnd. Folias echa para mi Señora Doña Tarolilla de Schlusschoral wählte Bach eine Strophe der Geige so funktioniert wie gewohnt. Café mit TOZ-Musikerinnen und -Musikern Carallenos aus Martin Luthers Lied «Nun bitten wir Dafür entstehen neue Klangfarben durch Musikdetektive Canzona aus «L’infanta Arcibizzarra» Ein spannender musikgeschicht- den Heiligen Geist» – wiederum ein Bezug andere Resonanzen und Obertöne, 11.00 Uhr Treffpunkt Foyer Kirchgemeindehaus Marin Marais Mit Sabine Appenzeller für die Kinder der licher Abriss «Sonnerie de Sainte-Geneviève du Mont de Paris» zum Pfi ngstfest. und teilweise werden Akkorde spielbar, Konzertbesucher (ab 5 Jahren) Jean-Féry Rebel die auf einer traditionell gestimmten Eigentlich sei ja das ganze Programm aus «Les caractères de la dance» der Reihe getanzt, so Pitschen weiter. 10.15 Uhr Foyer Kirchgemeindehaus Spielt das Thema Pfi ngsten auch bei den Geige nicht möglich sind. So erhält jede «Im Orchester spielen wir selten Barock, Café mit TOZ-Musikerinnen und -Musikern «Rosenkranz»-Sonaten von Heinrich Ignaz einzelne Sonate eine ihr ganz eigene und wenn, dann eher den deutschen Musikdetektive Franz Biber eine Rolle? Klangwelt. 11.00 Uhr Treffpunkt Foyer Kirchgemeindehaus l Barock.» Die Festtagsmatinee beginnt mit Mit Sabine Appenzeller für die Kinder der Die für unser Programm gewählten So- MIT ELISABETH BUNDIES SPRACH einem virtuosen Spielmannstanz aus Konzertbesucher (ab 5 Jahren) naten entstammen dem Sonatenzyklus ALEXANDRA LÜTHI

34 Tonhalle-Orchester Zürich Tonhalle-Orchester Zürich 35

Siebenbürgen und die Ostschweiz «Musique pour faire plaisir» Das Ilios Quartett hat sich stark am Motto der Kammermusikreihe «Aus der Reihe Hier dreht sich alles ums Fagott. In vier solistischen Werken zeigt TOZ-Fagottist Matthias getanzt» orientiert: «Meinem Volk» deutet an, wohin es das Publikum gerne Racz, wie vielseitig sein Instrument ist: Von verführerisch-weichen über mitnehmen möchte. Eine musikalische Reise im Zeichen der Sonne Griechenlands. schnarrend-witzige bis hin zu ekstatisch-ausgelassenen Klängen ist alles möglich. Kammermusik um 5 Kammermusik

früher Kindheit ist meine musikalische l «Musique pour faire plaisir» lautete Laufbahn von Enrico Lavarini geprägt. Mit des Komponisten Jean Françaix’ oberste meiner Mutter und meiner Schwester Maxime, und sie mag auch als Leitmotiv musizierte ich über viele Jahre in seinem für das ganze Programm gelten, wo für Sinfonie orchester Concentus rivensis in den klassischen Musikbetrieb Unge- Walenstadt. Enrico Lavarini ist zudem wöhnliches gross geschrieben wird. So Dirigent, Theorie lehrer und Blockfl ötist hat sich Françaix (1912–1997) beispiels- und hat eine aussergewöhnliche Persön- weise zeitlebens von den auch im lichkeit. Für das Musikschaffen hat er viel 20. Jahrhundert noch wichtigen Gattun- bewirkt. Seine Kompositionen sind voller gen wie der Sinfonie ferngehalten und musikalischer Überraschungsmomente.» sich auch von den zeitgenössischen Strömungen wie Dodekafonie oder Seria- Als Geschenk empfi ndet Anita Federli- lismus gänzlich unbeeindruckt gezeigt. Rutz die intensive künstlerische und Stattdessen komponierte Françaix lieber menschliche Zusammenarbeit im Ilios im traditionellen Rahmen, dem er mit

Quartett, das sie vor 22 Jahren gründete. hohem technischem Anspruch sowie Gra- zvg Foto: Ilios Quartett: Andrzej Kilian, Seiko Périsset-Morishita, Anita Federli-Rutz und Katarzyna Kitrasiewicz-Losiewicz Da Griechenland ihre zweite Heimat ist, zie, Witz und Verve neues Leben ein- Matthias Racz, Solo-Fagott im Tonhalle-Orchester Zürich gab sie ihrem Ensemble den neugrie- hauchte. In seinem Divertissement für chischen Namen Ilios (Sonne). Er hat sym- Fagott und Streichquintett fl iessen diese l Das Ilios Quartett hat sich für dieses Erinnerung geblieben. Sie entsprechen bolischen Charakter: «Für uns steht im Elemente gleichsam idealtypisch zusam- Fagott und Schlagzeug ein. Auch hier — Programm auf ungewöhnliche Weise er- keinem Schema und haben den Tanz zum Zentrum, unsere Freude und Leidenschaft men und verdeutlichen, was Françaix steht die (Spiel-)Freude im Mittelpunkt: So 23.06.19 17.00 Uhr Johanneskirche am Limmatplatz weitert: Ein Kontrabass kommt hinzu. Die Thema. Ich fi nde sie sehr originell, weil für die Musik ans Publikum weiterzuge- meinte, wenn er seine Musik als «musique Die beiden Musiker können so richtig Kammermusik um 5 Musikgeschichte hat für diese Besetzung sie so kurz und prägnant sind.» Neben ben und spannende und erfüllende Kon- sérieuse sans gravité» bezeichnete. Dampf ablassen, fordert Koshinski doch Matthias Racz Fagott bisher nicht allzu viele Werke hervorge- Antonín Dvořák steht mit Béla Bartók ein zerterlebnisse zu bieten.» explizit, dass jegliche Gedanken an George-Cosmin Banica Violine l Josef Gazsi Violine bracht. Anita Federli-Rutz, Cellistin im weiterer musikalischer Feldforscher auf KATHARINE JACKSON Grenzüberschreitungen «schönes» oder «klassisches» Spiel über Ewa Grzywna-Groblewska Viola Tonhalle-Orchester Zürich und Programm- dem Programm, der den Ursprung der Die Musik des 1961 in Zürich geborenen Bord geworfen werden sollen und der Gabriele Ardizzone Violoncello verantwortliche, fi ndet diese Kombina- ungarischen Musik in Volksliedern und Komponisten Daniel Schnyder lebt von Fagottist seinen «inneren Rockstar» frei- Samuel Alcántara Kontrabass Klaus Schwärzler Schlagzeug tion spannend, weil das Ensemble durch Volkstänzen suchte. Er bereiste im Som- — bewussten Grenzüberschreitungen lassen solle. Petya Mihneva Klavier die Bassstimme vielfältiger und schon mer 1907 das ungarische Siebenbürgen So 19.05.19 zwischen den Musikwelten: Schnyder be- Jean Françaix 17.00 Johanneskirche am Limmatplatz fast sinfonisch klingt. Antonín Dvořák ist und hielt die Gesänge und Tänze der schäftigt sich nämlich mit alter wie mit Ein Jazz-Standard zum Schluss Divertissement für Fagott und Streichquintett Kammermusik um 5 Daniel Schnyder einer der wenigen Komponisten, der ein Landbevölkerung in Melodien fest, um sie Ilios Quartett neuer, mit klassischer wie mit impro- Earl Hagens «Harlem Nocturne» war Konzert für Fagott und Orchester Streichquintett geschrieben hat. Nach in der klassischen Konzertliteratur kom- Andrzej Kilian Violine visierter Musik, mit Jazz wie mit ethni- ursprünglich von Duke Ellingtons Band (Version für Fagott, Violinen, Violoncello, Seiko Périsset-Morishita Violine Klavier und Schlagzeug) intensiver Recherche begann er, böhmi- positorisch zu verarbeiten. Katarzyna Kitrasiewicz-Losiewicz Viola scher Musik. Von unterschiedlichen Stilen inspiriert und als Hommage an den Gene Koshinski sche Volksmelodien in seine Werke ein- Anita Federli-Rutz Violoncello beeinfl usst zeigen sich denn auch die drei Saxofonisten Johnny Earle Hodges «Get it!» für Fagott und Schlagzeug Kamil Losiewicz Kontrabass Earle Hagen fl iessen zu lassen. Sein Quintett steht un- Leidenschaft für die Musik Sätze seines Fagottkonzerts, das in einer gedacht. Das Stück erlangte Anfang der Béla Bartók «Harlem Nocturne» für Fagott, Streichquintett ter dem Titel «Meinem Volk». Ähnlich ging auch der Schweizer Kompo- «Tänze aus Siebenbürgen» (Bearbeitung für Version für Kammerensemble zu hören 1940er-Jahre dank des Ray Noble und Schlagzeug nist Enrico Lavarini (*1948) in den 1980er- Streichquintett) sein wird. Ganz bewusst tanzt Schnyder Or chestra, in dem Hagen Mitglied war, 16.00 Uhr Foyer Kirchgemeindehaus Enrico Lavarini Café mit TOZ-Musikerinnen und -Musikern Musik, die stark geografi sch geprägt ist, Jahren vor. Ihm wurden Noten und Ton- aus der Reihe dessen, was sich ein klas- und als Titelsong zweier Fernsehserien «Toggenburgerli» Musikdetektive war auch Anita Federli-Rutz’ erste Assozi- träger von Volksmusikanten aus der Mitte «Hundwiler Katzenmusik» sischer Fagottist gewohnt ist, und besucht Bekanntheit. Mittlerweile ist die «Harlem 16.45 Uhr Treffpunkt Foyer Kirchgemeindehaus Antonín Dvořák ation, als sie über das gegebene Thema des 20. Jahrhunderts zugetragen. Daraus mit orientalischen Melodien oder bra- Nocturne» aus dem Jazz-Repertoire Mit Sabine Appenzeller für die Kinder der Streichquintett Nr. 2 G-Dur op. 77 Konzertbesucher (ab 5 Jahren) nachdachte. Daraus entstanden ist eine erstellte er Kompositionen in Bearbei- 16.00 Uhr Foyer Kirchgemeindehaus silianischen und Jazz-Rhythmen verschie- nicht mehr wegzudenken, und mit den sehr persönliche Auswahl, wie sie erläu- tungen für unterschiedliche Besetzungen. Café mit TOZ-Musikerinnen und -Musikern dene Musikwelten. sinn lich-bluesigen Klängen des Fagotts tert: «Béla Bartóks Tänze aus Siebenbür- So rettete er viele alte Volkstanzmelodien Musikdetektive klingt der Abend aus. 16.45 Uhr Treffpunkt Foyer Kirchgemeindehaus gen habe ich erstmals in meiner Jugend- l CHRISTOPH ARTA vor dem Vergessen. Anita Federli-Rutz Mit Sabine Appenzeller für die Kinder der In die Welt der Rock-Musik taucht Gene zeit aufgeführt. Sie sind mir immer in fühlt sich auch ihm verbunden: «Seit Konzertbesucher (ab 5 Jahren) Koshinski mit seinem Duett «Get It!» für

36 Tonhalle-Orchester Zürich Tonhalle-Orchester Zürich 37 «Geist und Herz nicht Ein neuer Rhythmus

Série jeunes austrocknen lassen» Das Team von nextstop:classic bereitet sein neues Projekt im Rahmen der Série jeunes vor. Es gilt also, auf mehreren Ebenen Der Pianist Jean-Paul Gasparian Entdeckungen zu machen: den 23-jährigen Perkussionisten macht mit 23 Jahren international­ Karriere, Fabian Ziegler in einem Konzertprogramm jenseits des Üblichen. und seine zweite Solo-CD ist bereits in Vor­bereitung. Nun ist er endlich in der Tonhalle Maag zu hören.

parian mit dem Ersten Preis in Philoso- l Fabian Ziegler ist noch Student an der phie ausgezeichnet – mittlerweile ist er Zürcher Hochschule der Künste und be- für ein Doktorat immatrikuliert. Aber das reits international gefragt. Zunächst liess

Foto: Pierre-Anthony allard Pierre-Anthony Foto: läuft bei ihm alles nebenher. Es sei eben er sich für den Bachelor of Arts in Music wichtig, neben der Musik noch andere u.a. bei Klaus Schwärzler, Schlagzeuger l Haben es Kinder von Musikern leich- Interessen zu verfolgen, meint er: «Sich beim Tonhalle-Orchester Zürich, und bei ter? Die Eltern von Jean-Paul Gasparian ausschliesslich auf das Arbeiten am Inst- Ausnahmemusiker Martin Grubinger sind Pianisten, das Klavierspiel brachte rument zu beschränken, geht nicht, ohne ­ausbilden. Er trat bereits mehrmals mit ihm seine Mutter zu Hause auf dem Stein- dass Geist und Herz gewissermassen aus- Grubingers Percussive Planet Ensemble way bei. Als 14-Jähriger wurde er am trocknen.» auf. Für seine aussergewöhnlichen solisti- In der Série jeunes ­berühmt-berüchtigten Pariser Konser­ schen Darbietungen erhielt er zwei Mal präsentiert die vato­rium aufgenommen. Aber die Um- Da jeder Musiker all seine subjektiven den Studienpreis des Migros-Kulturpro- stände allein machen noch keinen Pianis- Erfahrungen bewusst oder unbewusst in zent und wurde 2018 in die Konzertver- Tonhalle-Gesellschaft ten, schon gar nicht einen solchen. Hinter seine Interpretation einfliessen lasse, sei mittlung von Migros-Kulturprozent aufge- Zürich dem Publikum seiner makellosen Technik steckt jahre- es wichtig, sie so reichhaltig wie möglich nommen. Seit September 2017 studiert langes Üben, hinter diesem ausdrucks­ zu halten. Getreu dieser Maxime will Fabian Ziegler in Zürich Specialized in der Tonhalle vollen Spiel liegt ein starker Wille zur Jean-Paul Gasparian auch sein Repertoire ­Performance Solist im Master of Arts in ­Gestaltung und zum schönen Klang. Als (noch) nicht spezialisieren, sondern ver- Music. Derzeit stehen bei ihm also alle Maag internationale Priska Ketterer Foto: Gasparian im Januar 2018 angefragt sucht von Bach bis Gershwin eine mög- Zeichen auf Solokarriere. Folgerichtig de- Fabian Ziegler und Matthias Kessler Nachwuchskünstle­ ­wurde, für den erkrankten Christian lichst grosse stilistische Bandbreite abzu- bütiert er zusammen mit seinen vier rinnen und -künstler. ­Zacharias mit Mozarts c-Moll-Konzert ein- decken. Gewisse Komponisten liegen ihm ­Gästen Tilmann Bogler, Thomas Büchel Hier wurde schon zuspringen, hatte er es seit zwei Jahren natürlich dennoch speziell am Herzen: und Matthias Kessler in einem Perkus­ henden weiterzuentwickeln und dabei interpretiert von vielversprechenden nicht mehr gespielt – also übte er die Neben Beethoven und Schumann gehören sionsprogramm in der Série jeunes, dem allen Konzertbesuchern ein tolles Erleb- ­jungen Perkussionisten in einem ausser- manch künftiger Nacht hindurch mit Kopfhörern auf dem dazu vor allem auch Chopin, Debussy und Format in dem sich die Stars von morgen nis zu liefern», so Lea Kuron, die in ihrer gewöhnlichen Konzert, konzipiert von Weltstar entdeckt! E-Piano, flog am nächsten Tag nach Rachmaninow, denen sein Rezital in der entdecken lassen. Freizeit in mehreren Ensembles und musikbegeisterten Jugendlichen. ­Chemnitz und spielte abends das Konzert, Tonhalle Maag gewidmet ist. Bands Saxophon spielt und zum Team von Enjoy the rhythm! als wenn es nichts wäre. l ADRIENNE WALDER Das Konzert findet in einem Setting statt, nextstop:classic zählt. «Wir sind der l KATHARINE JACKSON das vom Alumni-Netzwerk ehemaliger ­festen Überzeugung, dass jeder Klassik Zwischen Debussy und Derrida Schülermanager nextstop:classic konzi- lieben und in ein klassisches Konzert ­— Dabei wären dem heute 23-Jährigen piert wurde. Der Name formuliert das ­gehen kann. Wir versuchen, den ersten Mo 20.05.19 19.30 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag durchaus andere Wege als die Musik of- ­— Ziel, vor allem anderen Jugendlichen den Anstoss zu geben und gleichzeitig das Série jeunes fen gestanden: In der Mittelschule fing er Mo 08.04.19 Konzerteinstieg zu erleichtern. Allerdings Konzert als solches weiterzuentwickeln. Fabian Ziegler Marimbaphon, 19.30 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag an, enorm viel zu lesen und eignete sich können Besucher jeden Alters in dieser Ein besonderes Highlight war das Konzert Vibraphon und Perkussion Série jeunes Tilmann Bogler, Thomas Büchel zunächst die Weltliteratur an; zündend Jean-Paul Gasparian Klavier Série jeunes im Ambiente von in der Tonhalle Maag unter dem Motto Matthias Kessler Perkussion war die Auseinandersetzung mit Nietz- Claude Debussy nextstop:classic ein etwas anderes Kon- «Tschaikowsky WG» im Januar 2018, in Casey Cangelosi sche, dessen Gesamtwerk er innert weni- «Estampes» zert erleben. Die Vorbereitungen von dem die Bühne als Wohnzimmer gestaltet «Bad Touch» Frédéric Chopin Bruce Hamilton ger Monate verschlang. Von da an ging es Polonaise-Fantaisie As-Dur op. 61 nextstop:classic laufen bereits seit war, um eine besondere Nähe zwischen «Interzones» über Heidegger und Hegel bis zu den Vor- Ballade Nr. 3 As-Dur op. 47 ­Wochen. Wie genau das Konzert sein wird, Bühne und Publikum zu schaffen.» Iannis Xenakis Ballade Nr. 4 f-Moll op. 52 «Psappha» sokratikern und zurück zu Sartre, Fou- Sergej Rachmaninow darf noch nicht verraten werden. Bei al- John Psathas cault und Derrida. Beim Concours Général Aus: Préludes op. 23 len Konzerten von nextstop:classic steht Auch diese besondere Ausgabe der Série «One Study One Summary» Aus: Préludes op. 32 Minoru Miki des Lycéens de France, dem grössten na- Sonate Nr. 2 b-Moll op. 36 jedoch fest: «Ziel unserer Konzerte ist es, jeunes verspricht eine Entdeckung zu «Marimba Spiritual» tionalen Schülerwettbewerb, wurde Gas- Unterstützt durch den Gönnerverein neue Formate zu finden oder die beste- werden: ein reines Schlagzeugprogramm Unterstützt durch den Gönnerverein

38 Tonhalle-Orchester Zürich Tonhalle-Orchester Zürich 39 Kids on Stage «Karneval der Tiere» An diesem Abend gehört die Bühne der Jugend! Musikvermittlung Gemeinsam mit Musikerinnen und Musikern des Tonhalle-Orchesters Zürich bringen 286 Kinder des Zürcher Kindergartens und Schul- hauses Hardau Ausschnitte aus Camille Saint- Saëns’ berühmtem «Karneval der Tiere» zur Auf- führung. Sie inszenieren das Werk in ihrer eigenen Adaption: Aus dem ZüriZoo ist ein Tier ausgebrochen. Auf ihren Instrumenten imitieren die Kinder die Rufe von Elefant, Vogel oder des stolzen Schwans und versuchen mit allen musi- kalischen Mitteln, dem verlorenen Tier auf die Spur zu kommen. Illustrationen: Anna Sommer Illustrationen:

Familienkonzert «Irrtümlich im All » Luna, Julian, Mama und Papa wollen das Familien- konzert in der Tonhalle Maag besuchen – doch an der Haltestelle kommt kein Bus, sondern ein selt- sames Gefährt in Form eines Riesenstaubsaugers, das die Familie mit lautem Scheppern und Rumpeln flugs ins Weltall befördert. Die abenteuerliche Reise führt zu den Planeten Mars, Venus, Jupiter, Saturn und Uranus und hält einige Überraschungen und wissenschaftliche Rätsel bereit. Jetzt bloss nicht die Abzweigung zurück zur Erde verpassen. Dafür braucht es die Hilfe von allen; von Gross und Klein, von Kontrabass und Piccolo. Die Erzählung des Schweizer Schriftstellers Lorenz Seit Beginn des Schuljahres musizieren die Pauli bringt Kindern ab fünf Jahren die Geheimnisse Kinder auf Streichinstrumenten im Klassenver- unseres Sonnensystems näher. Sie wird musikalisch bund. Viele hielten zum ersten Mal eine Geige untermalt vom Alumni Sinfonieorchester Zürich mit in der Hand. Das Projekt wurde von der Musik- Ausschnitten aus Gustav Holsts Orchestersuite «Die schule Konservatorium Zürich initiiert und soll Planeten». Die farbenfrohe Instrumentierung stellt Primarschulkindern aus allen Kreisen die die verschiedenen Planeten mit ihren Besonder- Möglichkeit bieten, ein Instrument zu erlernen, heiten vor: den kriegerischen Mars, den fröhlichen und ihnen einen Zugang zur Musik eröffnen. Jupiter oder die Friedensbringerin Venus. — — Mo 03.06.19 So 12.05.19 18.00 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag 11.15 / 14.15 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag Violinklassen Kindergarten und Primarschule Hardau und Alumni Sinfonieorchester Zürich, Johannes Schlaefl i Leitung Musiker des Tonhalle-Orchesters Zürich Lorenz Pauli Geschichte und Erzähler Streicherklassen von Musikschule Konservatorium Zürich «Irrtümlich im All» mit Musik aus «Die Planeten» von Gustav Holst) Lorenz Raths Moderation Manuel Perovic Arrangement 15.3.2019 In Zusammenarbeit mit focusTerra (erdwissenschaftliches Forschungs- und Informationszentrum und Unterstützt durch Fondation Vareille Museum der ETH Zürich) und dem Alumni Sinfonieorchester Zürich (ETH Zürich und Universität Zürich) – 30.6.2019 40 Tonhalle-Orchester Zürich Tonhalle-Orchester Zürich 41 www.landesmuseum.ch

RZ_Ins_210x297_Transhelvetica_SB.indd 1 21.02.19 16:47 Schulkonzert Wir organisieren ein Konzert Liza, Khanyi, Kristina, Aleyna, Joel und Rojin – wir sind Schüler*innen aus der Schülerorgani­ Superar Suisse Superar sation Halden in Glattbrugg und organisieren ein Konzert mit dem 23-jährigen Perkussionisten

Musikvermittlung Fabian Ziegler, das am 14. Mai 2019 in unserem Schulhaus stattfinden wird.

l Bereits zum zweiten Mal beteiligt sich Wer macht was? grosses und raffiniertes Treppenhaus, ein

unsere Schule am Projekt des Tonhalle- Die Aufgabe des Managers ist es, Kontakt idealer Ort für unser Konzert. Sam Schalch Foto: Orchesters Zürich «Schüler organisieren mit dem Künstler Fabian Ziegler aufzu­ Die Sitzungen sind interessant und wir ein Schulkonzert» mit dem Ziel, Jugendli- nehmen und mit ihm Details wie Stückaus- erhalten viele Inputs. Mithilfe der Er- chen einen Zugang zur klassischen Musik wahl und Programmablauf zu klären. Das wachsenen kommen wir auf neue Ideen. Das grosse Superar Suisse Sommerkonzert zu ermöglichen. Unter der Leitung des Stagemanagment sorgt dafür, dass alle Wir finden es toll, dass wir unseren eige- TOZ-Teams erfahren wir, wie man ein Kon- technischen Geräte beisammen sind und nen Gedanken freien Lauf lassen können. Ulyses Ascanio, venezolanischer Intensive musikalische Förderung 250 Kinder in der Tonhalle Maag zert organisiert. Unterstützt werden wir einwandfrei funktionieren. Die Finanz­ Die Schwierigkeit bei all der Planung Dirigent und El-Sistema- Oftmals können es sich Familien finan­ Beim musikalischen Sommerfest am zudem vom Team Alumni (ehemalige manager erstellen ein Budget für alle ge- ist die Verwirklichung der Ideen, weil man ziell nicht leisten, ihr Kind ausserhalb der 30. Juni können Sie 250 Kinder auf der Schülermanager) und unseren Lehrperso- planten Ausgaben. Das Foto- und Filmteam viel planen muss. Unsere Vorfreude auf Gründungsmitglied, dirigiert ein Schule musikalisch zu fördern, oder Bühne der Tonhalle Maag erleben. Neben nen. Zusätzlich zu den Treffen, in denen kümmert sich um das Bildmaterial. das Schülerkonzert wächst immer mehr. musikalisches Sommerfest mit sie haben aus anderen Gründen keinen den jungen Musikerinnen und Musikern wir Fragen klären und neue Aufgaben de- Wir haben vorgeschlagen, das Konzert im Wir sind gespannt, wie unser Konzert 250 Kindern und Jugendlichen. Zugang zu kulturellen Angeboten. Seit der Superar-Suisse-Orchester und -Chöre finieren, bekamen wir Einblicke hinter die neuen Schulhaustrakt zu präsentieren, da bei der Schüler- und Lehrerschaft ankom- 2012 setzt sich Superar Suisse als ge­ aus Zürich, Basel, Lugano, Winterthur Bühne und konnten vorab selber ein Kon- es eine aussergewöhnliche Baukonstruk- men wird. l Die Konzerte in der Tonhalle Maag ge- meinnü­tziger Verein in der Schweiz dafür und Feuerthalen wird auch ein Chor von zert besuchen. tion ist. Das fünfeckige Gebäude hat ein l KRISTINA RADIVOJEVIC hören für Superar Suisse seit Jahren zu ein, dass so viele Kinder wie möglich in Superar Austria sowie eine Formation des den grossen Highlights im Konzertkalen- den Genuss einer musikalischen Aus­ Pasquinelli Young Orchestra / Sistema der. Die Kinder und Jugendlichen aus den bildung kommen. Dabei können sie wäh- Lombardia mitwirken. Das Konzert steht Anzeige Schweizer Superar-Orchestern und -Chö- len, ob sie ein Instrument lernen oder unter der musikalischen Leitung des ren präsentieren einen Einblick in ihr im Chor singen möchten, der Unterricht ­venezolanischen Dirigenten und El-Siste- ­anspruchsvolles und vielseitiges Reper- und auch die Instrumente sind für die ma-Gründungsmitglieds Ulyses Ascanio, toire. Und es ist immer auch eine Möglich- Kinder kostenfrei. der bereits im vergangenen Sommer im keit, Orchester und Chöre befreundeter Rahmen des Lucerne Festival mit dem Organisationen aus dem Ausland einzula- Die intensive Förderung der Kinder und Orchester gearbeitet hat. Das abwechs- den und gemeinsam zu musizieren. Jugendlichen, ein hohes musikalisches lungsreiche Programm nimmt Sie mit auf Schnell kommen so mehrere hundert Teil- Niveau und viele gemeinsame Auftritte eine stimmungsvolle Reise von Klassik nehmende zusammen, die ihre Freude im In- und Ausland sind die Grundpfeiler bis Pop. an der Musik zum Ausdruck bringen und der Arbeit von Superar Suisse. In der auf das Publikum übertragen. Unter ihnen ­Regel stehen die Kinder bereits nach drei sind viele Kinder, denen ohne Superar Monaten zum ersten Mal mit auf der ­— So 30.06.19 Suisse der Zugang zur Musik wahrschein- ­Konzertbühne und werden Teil einer ganz 11.15 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag lich verschlossen geblieben wäre. besonderen Gemeinschaft. Superer Suisse Sommerkonzert

Spitzenkonzerte SOMMER-FESTIVAL zum Kinopreis! JETZT Junge Leute bis 25 und Studierende 16. August – 15. September 2019 bis 35 erhalten ab Montag der TICKETS Vorwoche eines Konzertes Tickets MACHTInfo: lucernefestival.ch für CHF 20. SICHERN Einfach an der Billettkasse Ausweis zeigen und ab ins Konzert. Hauptsponsoren tonhalle-orchester.ch/jung

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KARTENVERKAUF Sonnmatt Notizen Orchester – Billettkasse News Tonhalle Maag Zahnradstrasse 22, 8005 Zürich Wir verabschieden Tel. +41 44 206 34 34, [email protected] www.tonhalle-orchester.ch Michel Rouilly Solo-Bratsche Mo bis Fr 11–18 Uhr resp. bis Konzertbeginn tut gut. Sa / So / Feiertage 1½ Stunden vor Zum Ende der Saison 18/19 tritt Michel Rouilly, Konzertbeginn Solo-Bratsche, in einen neuen Lebensabschnitt. Billettkasse am Paradeplatz Wir danken für 36 Jahre Treue zum Schalterhalle im Lichthof der Credit Suisse Tonhalle-Orchester Zürich und wünschen alles Gute! Mo bis Fr 10 –16.30 Felix Naegeli Bratsche tutti Bestellungen Tel. Mo bis Fr 11 –18 Uhr; Internet und E-Mail; Zum Ende der Saison 18/19 tritt Felix Naegeli, Bearbeitung nach Eingang der Bestellung Bratsche tutti, in einen neuen Lebensabschnitt. Weitere Vorverkaufsstellen Wir danken für 28 Jahre Treue zum Tonhalle- Musik Hug, Jelmoli City Orchester Zürich und wünschen alles Gute! Zahlungsbedingungen Barzahlung, Rechnung, Wir gratulieren – 10 Jahre Kreditkarte (Amexco, Diners, Mastercard, Visa), EC-Direct, Postcard. Diego Baroni Bassklarinette Bei Zustellung per Post verrechnen wir einen Foto: Priska Ketterer Foto: mit Verpflichtung zu 2./3. Klarinette Unkostenbeitrag von CHF 8.–.

Saisongespräch mit Paavo Järvi IMPRESSUM Administration – Meine erste Saison Magazin Tonhalle-Orchester Zürich News 22. Jahrgang, April / Mai / Juni 2020 in Zürich Doppelnummer Ich stelle Ihnen zusammen mit Wir begrüssen Erscheinungsweise sechsmal jährlich Ilona Schmiel das Programm 2019/20 vor. Melanie Kollbrunner Pressereferentin Offizielles Vereinsorgan der Tonhalle-Gesellschaft Zürich und des Gönnervereins des Sa 13.04.19 11 Uhr Wir verabschieden Tonhalle-Orchsters Zürich Moderation: Annelis Berger Ivo Schmid Orchestertechniker Herausgeberin Tonhalle Maag – Deutsch/Englisch Wir danken Ivo Schmid für sein gut 10-jähriges Tonhalle-Gesellschaft Zürich Zahnradstrasse 22, 8005 Zürich Anmeldung: grosses Engagement und wünschen ihm alles Gute Tel. +41 44 206 34 40 tonhalle-orchester.ch/saisongespraech für die neue Herausforderung. www.tonhalle-orchester.ch Redaktion Michaela Braun, Werner Pfister Gestaltung, Bildredaktion Marcela Bradler Druck 10. Internationaler Schellenberg Druck AG Dirigierkurs David Zinman Redaktionsschluss 16.02.2018 Seit der Saison 2009/10 führt David Auflage 12000 Exemplare ISSN 2235-1051 Zinman, Ehrendirigent des Tonhalle- © Tonhalle-Gesellschaft Zürich. Orchesters Zürich, einen Internationalen Änderungen und alle Rechte vorbehalten. Dirigierkurs für angehende Dirigentin- Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung der Tonhalle-Gesellschaft. nen und Dirigenten. Freier Eintritt (Sitzplatzkarten) für das Publikum. — Mo 20.05.19 09.30 Uhr / 13.45 Uhr Di 21.05.19 09.30 Uhr / 13.45 Uhr Priska Ketterer Foto: Tonhalle Maag (Konzertsaal) Ludwig van Beethoven Tonhalle-Orchester Zürich Ouvertüre zu «Egmont» f-Moll op. 84 David Zinman Leitung Richard Strauss Gesund werden, gesund bleiben, Simon Fuchs Oboe Oboenkonzert D-Dur o.op. 144 Freier Eintritt Leonard Bernstein gelassen altern. Platzkarten sind ausschliesslich an Sinfonische Tänze aus «West Side Story» der Billettkasse erhältlich. Edward Elgar Unterstützt durch Ruth Burkhalter «In the South» («Alassio») op. 50

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Inserat-Tonhalle-210x297-01.indd 1 11.02.19 16:30 Rätsel Ihre Welcher Hund gehört wem? Leidenschaft Unser Engagement Gibt es einen treueren Begleiter als den Hund? Wohl kaum! Doch welcher dieser süssen Vierbeiner begleitet wen?

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1 Petra Mohr, Orchesterbibliothek 2 Nicolas Ertl, Billettkasse 3 Cornelia Angerhofer, Violine

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Teilnehmen Auflösung Senden Sie unter www.tonhalle-orchester.ch/ Die Auflösung finden Sie ab dem 10. Mai 2019 unter raetsel Ihre Lösung ein und gewinnen Sie www.tonhalle-orchester.ch/loesung mit etwas Glück zwei Konzertkarten der ersten Tonhalle-Orchester Zürich und Swiss Re – eine inspirierende Partnerschaft. Kategorie für das Saisonschluss-Konzert am Es werden 5 x 2 Tickets der ersten Kategorie verlost. Spannende Perspektiven, neue Horizonte, innovative Ideen – bewegen uns bei Swiss Re. 28. Juni 2018 mit dem Tonhalle-Orchester Zürich Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Die Zusammenarbeit mit Menschen auf der ganzen Welt begeistert uns. Auch in Kunst und Kultur. und Herbert Blomstedt! Teilnahmeschluss ist der 9. Mai 2019 um 24 Uhr. Es wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg Unser Engagement öffnet Augen, bewegt Herzen, berührt Seelen. Und sucht den Dialog. ist ausgeschlossen. So entsteht Neues, so gestalten wir Zukunft. Gemeinsam, denn: Together we’re smarter.

swissre.com/sponsoring Skulptur: © 2015 Danh Vo. Alle Rechte vorbehalten. 46 Tonhalle-Orchester Zürich Keine Frage des Stils, sondern die Antwort.

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