SCHLESWIG-HOLSTEINISCHER LANDTAG Drucksache 14/2427 14. Wahlperiode 99-09-28

Bericht und Beschlussempfehlung des Umweltausschusses

Entwurf eines Gesetzes zur Neufassung des Gesetzes zum Schutze des schleswig-holsteinischen Wattenmeeres (Nationalparkgesetz - NPG)

Gesetzentwurf der Landesregierung Drucksache 14/2159

Der Umweltausschuß des Landtages hat den oben genannten Gesetzentwurf, Drucksache 14/2159, der ihm durch Plenarbeschluß vom 4. Juni 1999 überwiesen worden war, in drei Sitzungen - darunter zwei öffentlichen Anhörungen -, zuletzt am 28. September 1999, beraten.

Mit den Stimmen von SPD und Bündnis 90/DIE GRÜNEN empfiehlt der Ausschuß dem Landtag, den Gesetzentwurf in der Fassung der rechten Spalte der nächstehenden Gegenüberstellung anzunehmen. Änderungen gegenüber dem Gesetzentwurf der Landesregierung sind durch Fettdruck kenntlich gemacht.

Frauke Tengler Vorsitzende

Schleswig-Holsteinischer Landtag - 14. Wahlperiode Drucksache 14/2427

Entwurf

Gesetz zur Neufassung des Gesetzes zum Schutze des schleswig- holsteinischen Wattenmeeres des Landes Schleswig-Holstein (Nationalparkgesetz - NPG)

Der Landtag hat das folgende Gesetz beschlossen:

Gesetzentwurf der Landesregierung Ausschußvorschlag: Drucksache 14/2159

Das Gesetz zum Schutze des schleswig- Das Gesetz zum Schutze des schleswig- holsteinischen Wattenmeeres (Nationalpark- holsteinischen Wattenmeeres (Nationalpark- gesetz) vom 22.Juli 1985 (GVOBl. Schl.-H. S. gesetz) vom 22.Juli 1985 (GVOBl. Schl.-H. S. 202) erhält folgende Fassung: 202), Zuständigkeiten und Ressort- bezeichnungen zuletzt ersetzt durch Verordnung vom 24. Oktober 1996 (GVOBl. Schl.-H. S. 652), erhält folgende Fassung:

Gesetz zum Schutz des schleswig- Gesetz zum Schutz des schleswig- holsteinischen Wattenmeeres holsteinischen Wattenmeeres (Nationalparkgesetz - NPG) (Nationalparkgesetz - NPG)

§ 1 § 1 Errichtung eines Nationalparks Errichtung eines Nationalparks (1) An der schleswig-holsteinischen Nordsee- (1) An der schleswig-holsteinischen Nordsee- küste besteht ein Nationalpark. Er trägt den küste ist ein Nationalpark errichtet worden. Namen „Schleswig-Holsteinisches Watten- Er trägt den Namen „Schleswig-Holsteinisches meer“ und umfaßt eine Fläche von ca. 439.000 Wattenmeer“ und umfaßt eine Fläche von ca. ha. 441.500 ha.

Er besteht aus Er besteht aus

1. dem eigentlichen Wattenmeer mit den 1. unverändert Wattflächen, Rinnen und anderen Unter- wasserbereichen,

2. den Salzwiesen, Prielen, Strandwällen, 2. unverändert Dünen und Sandbänken,

3 Drucksache 14/2427 Schleswig-Holsteinischer Landtag - 14. Wahlperiode

3. den Habel, , Süderoog, 3. unverändert Südfall, Helmsand und der ,

4. den vom Watt umgebenen Außensänden 4. den vom Watt umgebenen Außensänden Japsand, Norderoogsand, Süderoogsand, Japsand, Norderoogsand, Süderoogsand Blauort und der Insel , und Blauort sowie der Insel Trischen,

5. den sonstigen entstandenen und entste- 5. unverändert henden kleinen Inseln sowie

6. der Nordsee bis zur westlichen Grenze des 6. unverändert Nationalparkes.

(2) Der Nationalpark erfüllt (2) Der Nationalpark erfüllt

1. die Kriterien im Sinne des Artikels 4 Abs. 1 1. unverändert der Richtlinie 79/409/EWG des Rates vom 2. April 1979 über die Erhaltung der wild- lebenden Vogelarten (ABl. EG Nr. L 103 S. 1), die zuletzt durch die Richtlinie 97/49/EG vom 29. Juli 1997 (ABl. EG Nr. L 223 S. 9) geändert worden ist,

2. die Auswahlkriterien der Richtlinie 2. unverändert 92/43/EWG des Rates vom 21.Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen (ABl. EG Nr. L 206 S. 7), die zuletzt durch die Richtlinie 97/62/EG vom 27. Oktober 1997 geändert worden ist,

3. die Kriterien eines besonders empfindli- 3. die Kriterien eines besonders empfindli- chen Seegebiets im Sinne der Resolution chen Seegebiets im Sinne der Resolution der International Maritime Organization der International Maritime Organization A.720(17) vom 6. November 1991 sowie A.720(17) vom 6. November 1991 (IMO eines seltenen und empfindlichen Öko- PUBLICATION, Sales Number: IMO systems im Sinne des Artikels 194 Abs. 5 142E) sowie eines seltenen und empfindli- des Seerechtsübereinkommens der Ver- chen Ökosystems im Sinne des Artikels einten Nationen vom 10. Dezember 1982 194 Abs. 5 des Seerechtsübereinkommens (BGBl. I 1995 S. 778). der Vereinten Nationen vom 10. Dezember 1982 (BGBl. II 1994 S. 1799).

§ 2 § 2 Schutzzweck und andere Zwecke Schutzzweck und andere Zwecke (1) Der Nationalpark dient dem Schutz und der (1) unverändert natürlichen Entwicklung des schleswig-holstei- nischen Wattenmeeres und der Bewahrung seiner besonderen Eigenart, Schönheit und Ursprünglichkeit. Es ist ein möglichst unge- störter Ablauf der Naturvorgänge zu gewähr- leisten. Der Nationalpark ist als Lebensstätte der dort natürlich vorkommenden Tier- und

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Pflanzenarten und der zwischen diesen Arten und den Lebensstätten bestehenden Lebens- beziehungen zu erhalten. Die Gesamtheit der Natur in ihrer natürlichen Entwicklung mit allen Pflanzen, Tieren und Ökosystemen besitzt einen zu schützenden Eigenwert.

(2) Die Maßnahmen des Küstenschutzes ein- (2) unverändert schließlich der Vorlandsicherung und Vorland- gewinnung sowie der Binnenlandentwässerung werden nicht eingeschränkt. Soweit es der Küstenschutz erfordert, bleiben die Schaf- gräsung und die Klei- und Sandentnahme zu- lässig.

(3) Unzumutbare Beeinträchtigungen der In- (3) unverändert teressen und herkömmlichen Nutzungen der einheimischen Bevölkerung sind zu vermei- den. Jegliche Nutzungsinteressen sind mit dem Schutzzweck im allgemeinen und im Ein- zelfall gerecht abzuwägen. Der Erhalt der Na- tur durch den Nationalpark soll auch durch positive Rückwirkungen auf den Tourismus und das Ansehen der Region der nachhaltigen Entwicklung zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen der im Umfeld leben- den Menschen dienen.

(4) Die Bestimmungen des Landeswasser- (4) Die Bestimmungen des Landeswasser- gesetzes und des Landesnaturschutzgesetzes gesetzes und des Landesnaturschutzgesetzes bleiben unbeschadet des § 11 Abs.1 unbe- bleiben unberührt, soweit nicht § 11 Abs. 1 rührt. eine Übergangsregelung trifft.

§ 3 § 3 Grenzen des Nationalparks Grenzen des Nationalparks (1) Die Grenzen des Nationalparks bilden (1) Die Grenzen des Nationalparks bilden

1. im Norden: die deutsch-dänische Grenze, 1. unverändert

2. im Osten: eine Linie im Abstand von 150 m 2. unverändert von der seewärtigen Kante der Krone der Deiche an der Festlandküste, von der Mit- teltidehochwasserlinie (MThw - Linie) bei Geesthängen und vom Dünenfuß bei Dü- nen,

3. im Süden: die nördliche Wattkante des 3. unverändert Hauptfahrwassers der Elbe, der Medem- rinne, der Neufelder Rinne sowie deren Verbindungslinien,

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4. im Westen: der nördliche Bereich des 4. im Westen: vom Schnittpunkt der nördli- Wattenmeeres einschließlich der 12-See- chen Grenzlinie des deutschen Watten- meilen-Hoheitsgewässer in Richtung Sü- meeres mit der 12-Seemeilen-Zone in den bis zur Breite 54° 30´ N, von dort nach Richtung Süden bis zur Breite 54° 30´ N, Nordosten bis zur 3-Seemeilengrenze ab von dort nach Nordosten bis zur Breite der Basislinie auf der Breite 54° 38´ 60´´, 54° 35´ 04“ N, von dort nach Osten bis von dort nach Süden der 3-Seemeilen- zur 3-Seemeilen-Grenze ab der Basislinie grenze folgend, auf der Breite 54° 38´ 04´´ N, von dort nach Süden der 3-Seemeilen-Grenze folgend,

5. um die ausgenommenen nordfriesischen 5. um die nordfriesischen Inseln , Am- Inseln und die Halligen , Langeneß, rum, Föhr und sowie die Halli- Gröde, Hooge und gen Oland, Langeneß, Gröde, Hooge und eine Linie im Abstand von 150 m seeseitig Nordstrandischmoor eine Linie im Abstand von der seewärtigen Kante der Krone der von 150 m seeseitig von der seewärtigen Deiche; bei unbedeichten Uferstrecken, je Kante der Krone der Deiche; bei unbe- nach Vorhandensein, 150 m seeseitig vom deichten Uferstrecken, je nach Vorhanden- Böschungsfuß der Deckwerke, vom Dü- sein, 150 m seeseitig vom Böschungsfuß nenfuß, von der Abbruchkante oder von der Deckwerke, vom Dünenfuß, von der der MThw-Linie; bei den Weststränden der Abbruchkante oder von der MThw-Linie; Inseln Sylt und verläuft die Grenze bei den Weststränden der Inseln Sylt und des Nationalparkes 150 m seeseitig der Amrum verläuft die Grenze des National- MThw-Linie. parkes 150 m seeseitig der MThw-Linie.

(2) Nicht zum Gebiet des Nationalparks gehö- (2) unverändert ren unbeschadet des Absatzes 1 die zu den Inseln und Halligen führenden Dämme mit einem beidseitigen 150 m breiten Streifen, die Häfen und die Hafenanlagen sowie diejenigen Hafeneinfahrten, die von Leitdämmen oder Molen ein- oder beidseitig begrenzt sind.

(3) Bei einmündenden Gewässern mit Aus- (3) unverändert nahme der Elbe gilt deren seewärtige Grenze.

(4) In der diesem Gesetz beigefügten Über- (4) unverändert sichtskarte ist das Gebiet des Nationalparks schwarz umrandet dargestellt.

(5) Die genauen Grenzen des Nationalparks (5) Die genauen Grenzen des Nationalparks sind in Seekarten des Bundesamtes für See- sind in Karten des Bundesamtes für See- schiffahrt und Hydrographie im Maßstab schiffahrt und Hydrographie im Maßstab 1:150.000, im übrigen im Maßstab 1:50.000 1:150.000, im übrigen im Maßstab 1:50.000 und für die Elbmündung im Maßstab 1: 30.000 und für die Elbmündung im Maßstab 1: 30.000 mit einer roten Grenzlinie eingetragen. Die mit einer roten Grenzlinie eingetragen. Die Karten sind Bestandteil dieses Gesetzes. Karten sind Bestandteil dieses Gesetzes. Ausfertigungen der Karten werden beim Mini- Ausfertigungen der Karten werden beim Mini- sterium für Umwelt, Natur und Forsten sterium für Umwelt, Natur und Forsten (Ministerium) in Kiel, beim Landesamt für den (Ministerium) in Kiel, beim Landesamt für den Nationalpark „Schleswig-Holsteinisches Wat- Nationalpark „Schleswig-Holsteinisches Wat- tenmeer“ (Nationalparkamt) in Tönning, bei tenmeer“ (Nationalparkamt) in Tönning, bei

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den Landrätinnen und Landräten der Kreise den Landrätinnen und Landräten der Kreise Nordfriesland in Husum und in Nordfriesland in Husum und Dithmarschen in Heide sowie bei den Ämtern Landschaft Sylt, Heide sowie bei den Ämtern Landschaft Sylt, Amrum, Föhr-Land und Pellworm aufbewahrt. Amrum, Föhr-Land und Pellworm aufbewahrt. Sie können während der Dienststunden einge- Sie können während der Dienststunden einge- sehen werden. sehen werden.

(6) Bei Veränderungen der Begrenzungs- (6) Bei Veränderungen der Begrenzungs- merkmale nach Absatz 1 gegenüber Darstel- merkmale nach Absatz 1 gegenüber Darstel- lungen in den Karten sind die veränderten Be- lungen in den Karten sind die veränderten Be- grenzungsmerkmale maßgebend. Das Ministe- grenzungsmerkmale maßgebend. Das Ministe- rium kann durch Verordnung im Einvernehmen rium kann durch Verordnung im Einvernehmen mit den betroffenen Kuratorien die Karten nach mit den zuständigen Kuratorien die Eintra- Absatz 5 Satz 1 den Veränderungen der Be- gungen in den Karten nach Absatz 5 Satz 1 grenzungsmerkmale des Nationalparkes an- den Veränderungen der Begrenzungsmerk- passen. § 53 Abs. 1 und 7 des Landesnatur- male des Nationalparkes anpassen. § 53 Abs. schutzgesetzes gilt entsprechend. 1 und 7 des Landesnaturschutzgesetzes gilt entsprechend.

§ 4 § 4 Schutzzonen Schutzzonen Der Nationalpark wird in zwei Schutzzonen Der Nationalpark wird in zwei Schutzzonen eingeteilt, die in den Karten als Schutzzone 1 eingeteilt, die in den Karten als Schutzzone 1 und Schutzzone 2 dargestellt sind. Die Schutz- und Schutzzone 2 dargestellt sind. Die Schutz- zone 1 beinhaltet ein nutzungsfreies Gebiet. zone 1 beinhaltet ein nutzungsfreies Gebiet. Die Lage der in den Karten dargestellten Die Lage der in den Karten nach § 3 Abs. 5 Fahrwasser richtet sich nach den jeweils amtli- dargestellten Fahrwasser richtet sich nach den chen Seekarten; diese Fahrwasser gehören amtlichen Seekarten; diese Fahrwasser gehö- mit Ausnahme des im nutzungsfreien Gebiet ren mit Ausnahme des im nutzungsfreien Ge- befindlichen Fahrwassers nicht zur Schutzzone biet befindlichen Fahrwassers nicht zur 1. Für die Gebiete des Klotzenlochfahr- Schutzzone 1. Für die Gebiete des Klotzen- wassers, des Flackstromfahrwassers und des lochfahrwassers, des Flackstromfahrwassers Fahrwassers im Wesselburener Loch sollen und des Fahrwassers im Wesselburener Loch freiwillige Vereinbarungen mit den Betroffenen sollen freiwillige Vereinbarungen über Nut- zum Schutz der dort mausernden Vögel für zungsbeschränkungen zum Schutz der dort den Zeitraum vom 15. Juli bis zum 30. Sep- mausernden Vögel für den Zeitraum vom tember eines Jahres abgeschlossen werden. 1. Juli bis zum 15. September eines Jahres Für den Fall, daß über diese freiwilligen Ver- abgeschlossen werden. Für den Fall, daß über einbarungen bis zum 31. Dezember 2003 nicht diese freiwilligen Vereinbarungen bis zum 31. der notwendige Schutz der mausernden Vögel Dezember 2003 nicht der notwendige Schutz erreicht werden kann, wird das Ministerium der mausernden Vögel erreicht werden kann, ermächtigt, das Nähere über die erforderlichen wird das Ministerium ermächtigt, das Nähere Schutzmaßnahmen durch Verordnung im Ein- über die erforderlichen Schutzmaßnahmen vernehmen mit dem Ministerium für ländliche durch Verordnung im Einvernehmen mit dem Räume, Landwirtschaft, Ernährung und Tou- Ministerium für ländliche Räume, Landwirt- rismus sowie dem betroffenen Kuratorium zu schaft, Ernährung und Tourismus sowie dem bestimmen. Die übrigen Flächen einschließlich zuständigen Kuratorium zu bestimmen. Die des Walschutzgebietes sind Schutzzone 2. Die übrigen Flächen einschließlich des Walschutz- Grenzen der Schutzzonen ergeben sich aus gebietes (§ 5 Abs. 4) sind Schutzzone 2. Die den Karten nach § 3 Abs. 5. § 3 Abs. 6 gilt Grenzen der Schutzzonen ergeben sich aus entsprechend. den Karten nach § 3 Abs. 5. § 3 Abs. 6 gilt entsprechend.

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§ 5 § 5 Schutzbestimmungen Schutzbestimmungen (1) Im Nationalpark sind über die ausdrücklich (1) Im Nationalpark sind über die ausdrücklich zugelassenen Maßnahmen und Nutzungen zugelassenen Maßnahmen und Nutzungen hinaus alle Handlungen unzulässig, die zu hinaus alle Handlungen unzulässig, die zu einer Zerstörung, Beschädigung, Veränderung einer Zerstörung, Beschädigung, Veränderung oder nachhaltigen Störung des Schutzgebiets oder nachhaltigen Störung des Schutzgebiets oder seiner Bestandteile führen können. Ins- oder seiner Bestandteile führen können. Ins- besondere ist es nicht zulässig, besondere ist es nicht zulässig,

1. Eingriffe im Sinne des § 7 Abs. 1 des Lan- 1. unverändert desnaturschutzgesetzes, Sprengungen oder Bohrungen vorzunehmen,

2. die Lebens- und Zufluchtstätten der Tiere 2. unverändert oder die Standorte der Pflanzen zu beseiti- gen oder zu verändern, Pflanzen oder Pflanzenbestandteile zu entnehmen sowie Pflanzen standortfremder Arten einzubrin- gen oder Tiere solcher Arten auszusetzen, die im Nationalpark nicht ihren Lebens- raum haben,

3. wildlebenden Tieren nachzustellen, sie 3. unverändert durch Lärm oder anderweitig zu beunruhi- gen, sie zu verletzen, zu töten oder sie, ihre Eier oder ihre sonstigen Entwick- lungsformen zu beschädigen oder an sich zu nehmen oder Hunde unangeleint laufen zu lassen,

4. Zelte oder sonstige bewegliche Unterkünfte 4. Zelte oder sonstige bewegliche Unterkünfte aufzustellen sowie Sachen aller Art zu la- aufzustellen sowie Sachen aller Art zu la- gern; Wohnmobile dürfen nicht zu Über- gern sowie Wohnmobile zu Übernach- nachtungszwecken aufgestellt werden. tungszwecken aufzustellen,

5. die Land- und Wattflächen mit Fahrzeugen 5. die Land- und Wattflächen mit Fahrzeugen aller Art im Sinne des § 1 des Straßenver- aller Art im Sinne des § 1 des Straßenver- kehrsgesetzes sowie mit Kutschen und kehrsgesetzes sowie mit Kutschen und Fahrrädern oder mit Luftkissen- oder Am- Fahrrädern oder mit Luftkissen- oder Am- phibienfahrzeugen zu befahren; dies gilt phibienfahrzeugen zu befahren oder zu entsprechend für das Reiten, reiten,

6. die Jagd auszuüben, es sei denn, es han- 6. unverändert delt sich um Maßnahmen des Jagdschut- zes oder des Küstenschutzes,

7. Muscheln jeder Art ohne Erlaubnis nach 7. Herz- und Schwertmuscheln zu gewin- § 40 Abs. 1 des Landesfischereigesetzes nen; außerdem ist es nicht zulässig, auf der Grundlage des Programms zur sonstige Muscheln jeder Art ohne Erlaub- Bewirtschaftung der Muschelressourcen zu nis nach § 40 Abs. 1 des Landesfischerei- fischen, gesetzes auf der Grundlage des Pro- gramms zur Bewirtschaftung der Muschel-

8 Schleswig-Holsteinischer Landtag - 14. Wahlperiode Drucksache 14/2427

ressourcen zu fischen,

8. Windkraftanlagen zu errichten und zu be- 8. unverändert treiben.

(2) Darüber hinaus ist es nicht zulässig, die (2) Darüber hinaus ist es nicht zulässig, die Schutzzone 1 und die mit Verbotshinweisen Schutzzone 1 und die mit Verbotshinweisen gekennzeichneten Flächen der Schutzzone 2 gekennzeichneten Flächen der Schutzzone 2 zu betreten oder zu befahren. Ausgenommen zu betreten oder zu befahren. Ausgenommen hiervon sind die Eigentümerinnen oder Eigen- hiervon sind die Eigentümerinnen oder Eigen- tümer und Nutzungsberechtigten sowie deren tümer und Nutzungsberechtigten sowie deren Beauftragte und Personen, die von den zu- Beauftragte und Personen, die von den zu- ständigen Behörden dazu ermächtigt worden ständigen Behörden dazu ermächtigt worden sind. Die zur Erreichung des Schutzzweckes sind. Die zur Erreichung des Schutzzweckes erforderlichen Verbote nach Satz 1 in der erforderlichen Verbote nach Satz 1 in der Schutzzone 2 erläßt das Nationalparkamt in Schutzzone 2 erläßt das Nationalparkamt in schriftlichem Benehmen mit den betroffenen schriftlichem Benehmen mit den betroffenen Gemeinden. Die jeweils betreuenden Natur- Gemeinden. Die jeweils betreuenden Natur- schutzverbände sind anzuhören. Das Natio- schutzverbände sind anzuhören. Das Natio- nalparkamt bestimmt auch die Art der Kenn- nalparkamt bestimmt auch die Art der Kenn- zeichnung für den Nationalpark. zeichnung der Verbote nach Satz 1.

(3) In dem nutzungsfreien Gebiet ist über die (3) unverändert Schutzbestimmungen der Absätze 1 und 2 hinaus jegliche Ressourcennutzung unzuläs- sig. Das Fahrwasser darf lediglich befahren werden.

(4) Im Walschutzgebiet ist es über die Schutz- (4) Im Walschutzgebiet ist es über die Schutz- bestimmungen des Absatzes 1 hinaus unter- bestimmungen des Absatzes 1 hinaus unter- sagt, Wale erheblich zu beeinträchtigen. Das sagt, Wale erheblich zu beeinträchtigen. Das Nähere über weitere Schutzmaßnahmen be- Nähere über weitere Schutzmaßnahmen be- stimmt das Ministerium für Natur, Umwelt und stimmt das Ministerium durch Verordnung im Forsten durch Verordnung im Einvernehmen Einvernehmen mit dem Ministerium für ländli- mit dem Ministerium für ländliche Räume, che Räume, Landwirtschaft, Ernährung und Landwirtschaft, Ernährung und Tourismus so- Tourismus sowie dem zuständigen Kurato- wie dem betroffenen Kuratorium. Es handelt rium. Es handelt sich hierbei um zusätzliche sich hierbei um zusätzliche Schutzmaßnah- Schutzmaßnahmen im Sinne des Artikels 45 men im Sinne des Artikels 45 Abs. 2 der Ver- Abs. 2 der Verordnung (EG) Nr. 850/98 des ordnung (EG) Nr. 850/98 des Rates vom 30. Rates vom 30. März 1998 zur Erhaltung der März 1998 zur Erhaltung der Fischereiressour- Fischereiressourcen durch technische Maß- cen durch technische Maßnahmen zum Schutz nahmen zum Schutz von jungen Meerestieren von jungen Meerestieren (ABl. EG Nr. L 125 S. (ABl. EG Nr. L 125 S. 1) sowie der Nr. 2.2 des 1) sowie der Nr. 2.2 des Abkommens zur Er- Abkommens zur Erhaltung der Kleinwale in haltung der Kleinwale in Nord- und Ostsee Nord- und Ostsee vom 21. März 1992 (BGBl. II vom 21. März 1992 (BGBl. II 1993, S. 1114). 1993, S. 1114).

§ 6 § 6 Zulässige Maßnahmen und Nutzungen, Zulässige Maßnahmen und Nutzungen, Ausnahmen, Befreiungen Ausnahmen, Befreiungen

9 Drucksache 14/2427 Schleswig-Holsteinischer Landtag - 14. Wahlperiode

(1) Im Nationalpark bleiben neben den Maß- (1) Im Nationalpark bleiben neben den Maß- nahmen und Nutzungen nach § 2 Abs. 2 zu- nahmen und Nutzungen nach § 2 Abs. 2 zu- lässig die lässig:

1. Maßnahmen zur Versorgung und Entsor- 1. unverändert gung der Inseln und Halligen;

2. Maßnahmen zur Abwehr einer unmittelbar 2. unverändert drohenden Gefahr für das Leben und die Gesundheit von Menschen;

3. gesetzlichen Aufgaben der Wasser- und 3. die Erfüllung der gesetzlichen Aufgaben Schiffahrtsverwaltung des Bundes sowie der Wasser- und Schiffahrtsverwaltung des die Maßnahmen der Unfallbekämpfung Bundes sowie die Maßnahmen der Unfall- einschließlich des Seenotrettungswesens bekämpfung einschließlich des Seenotret- und des Katastrophenschutzes; tungswesens und des Katastrophenschut- zes;

4. Maßnahmen zur Post und Fernmeldever- 4. unverändert sorgung;

5. Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaß- 5. unverändert nahmen des Nationalparkamtes und die von ihm zugelassenen Langzeitbeobach- tungen einschließlich der Forschungsar- beiten;

6. Nutzung und Unterhaltung rechtmäßig 6. Nutzung und Unterhaltung rechtmäßig errichteter baulicher Anlagen, Straßen und errichteter baulicher Anlagen, touristi- Wege; scher Einrichtungen, Straßen und Wege;

7. Möglichkeiten des Befahrens mit Wasser- 7. das Befahren mit Wasserfahrzeugen nach fahrzeugen nach § 5 des Bundeswasser- § 5 des Bundeswasserstraßengesetzes in straßengesetzes in der Fassung der Be- der Fassung der Bekanntmachung vom 4. kanntmachung vom 4. November 1998 November 1998 (BGBl. I S. 3294) sowie (BGBl. I S. 3294) sowie nach den aufgrund nach den aufgrund dieses Gesetzes erlas- dieses Gesetzes erlassenen Rechtsvor- senen Rechtsvorschriften, schriften.

8. Räumung der Priele, die der Binnen- entwässerung oder der Hafenzufahrt dienen, mit technischem Gerät.

(2) In der Schutzzone 1 sind über die Maß- (2) In der Schutzzone 1 sind über die Maß- nahmen und Nutzungen nach Absatz 1 hinaus nahmen und Nutzungen nach Absatz 1 hinaus zulässig: zulässig:

1. das Betreten des küstennahen Watts an 1. das Betreten des küstennahen Watts an der Festlandsküste, um die Inseln und die der Festlandsküste, um die Inseln und die Halligen Oland, Langeneß, Gröde, Hooge Halligen Oland, Langeneß, Gröde, Hooge und Nordstrandischmoor auch zum und Nordstrandischmoor auch zum Zwecke der nicht erwerbsmäßigen Fische- Zwecke des Badens sowie zum Zwecke rei in einem vom Nationalparkamt im Ein- der nicht erwerbsmäßigen Fischerei in ei- vernehmen mit den betroffenen Gemein- nem vom Nationalparkamt im Einverneh- den genehmigten Bereich; über diesen Be- men mit den betroffenen Gemeinden ge- reich hinaus können Routen für Wattwan- nehmigten Bereich; über diesen Bereich derungen auf Vorschlag der Gemeinden hinaus können Routen für Wattwanderun- oder im Einvernehmen mit den betroffenen gen auf Vorschlag der Gemeinden oder im

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Gemeinden durch das Nationalparkamt Einvernehmen mit den betroffenen Ge- festgelegt werden; meinden durch das Nationalparkamt fest- gelegt werden;

2. die erwerbsmäßige Fischerei auf Fische 2. die erwerbsmäßige Fischerei auf Fische und Krabben in der bisherigen Art und im und Krabben in der bisherigen Art und im bisherigen Umfang mit Ausnahme des nut- bisherigen Umfang außer im nutzungs- zungsfreien Gebietes; dies gilt entspre- freien Gebiet sowie die Fischerei und chend für Miesmuscheln mit einer Erlaub- Aufzucht von Miesmuscheln im Rahmen nis nach § 40 Abs. 1 und 41 des Landes- einer Erlaubnis nach § 40 Abs. 1 und 41 fischereigesetzes; die Fischerei hat sich an des Landesfischereigesetzes; die Fischerei dem Schutzzweck des Nationalparkes zu hat sich an dem Schutzzweck des Natio- orientieren; nalparkes zu orientieren;

3. die nicht erwerbsmäßige Fischerei außer- 3. unverändert halb des in Nummer 1 genannten Bereichs mit dem Boot, wobei für die Benutzung von Baumkurren eine Genehmigung der Obe- ren Fischereibehörde im Einvernehmen mit dem Nationalparkamt erforderlich ist;

4. das Reiten, Kutschfahrten sowie Fahrrad 4. das Reiten, das Fahren mit Kutschen fahren auf den vom Nationalparkamt ge- und Fahrrädern in den vom Nationalpark- nehmigten Bereichen. amt genehmigten Bereichen;

5. das Betreten von Tritt-Steinen für Kanu- fahrer auf den vom Nationalparkamt ge- nehmigten Bereichen.

(3) In der Schutzzone 2 Ist über die Maßnah- (3) In der Schutzzone 2 sind über die Maß- men und Nutzungen nach den Absätzen 1 und nahmen und Nutzungen nach den Absätzen 1 2 hinaus zulässig: und 2 hinaus zulässig:

1. die Fischerei auf Krabben und Fische, in 1. die Fischerei in bisheriger Art und in bis- der Walschutzzone unter Beachtung des § herigem Umfang auf Krabben und Fische, 5 Abs. 4, in der Walschutzzone unter Beachtung des § 5 Abs. 4,

2. die Muschelfischerei unterhalb der mittle- 2. die Muschelfischerei unterhalb der mittle- ren Springtide-Niedrigwasserlinie nach ren Springtide-Niedrigwasserlinie nach Maßgabe der §§ 40 und 41 des Landes- Maßgabe der §§ 40 und 41 des Landes- fischereigesetzes; eine darüber hinausge- fischereigesetzes; innerhalb der 3-See- hende Muschelfischerei bedarf der Ge- meilen-Zone sind nur die Miesmuschel- nehmigung des Ministeriums; innerhalb der fischerei sowie in der Wasserwechselzone 3 - Seemeilen - Zone sind nur die Mies- die Nutzung der bestehenden muschelfischerei sowie in der Wasser- Austernaquakultur zulässig, wechselzone die Nutzung der bestehenden Austernaquakultur zulässig,

3. die Sand- und Kiesfischerei für die Versor- 3. unverändert gung der Halligen und Inseln in der bishe- rigen Art und im bisherigen Umfang mit Genehmigung des Nationalparkamtes,

4. die Entnahme von Schlick, Sole und See- 4. unverändert wasser für den persönlichen Bedarf und für Kurzwecke in Tourismuseinrichtungen in den Kreisen Nordfriesland und Dithmar- schen in bisheriger Art und im bisherigen

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Umfang in einem vom Nationalparkamt zu- gelassenem Bereich; eine darüber hinaus- gehende Entnahme bedarf der Genehmi- gung des Nationalparkamtes,

5. der Bau und die Unterhaltung von Häfen 5. unverändert einschließlich der damit räumlich zusam- menhängenden Ablagerung von Bagger- gut,

6. die Erdölbohrung und -förderung aus- 6. unverändert schließlich von der genehmigten Bohr- und Förderinsel Mittelplate A im Benehmen mit dem Nationalparkamt,

7. die Errichtung von baulichen Anlagen für 7. unverändert den Badebetrieb im Bereich der konzes- sionierten Strände,

8. die dem Königreich Dänemark zustehende 8. unverändert Nutzung im Bereich der Nordgrenze der Schutzzone 2.

(4) Von den Schutzbestimmungen des § 5 (4) Von den Schutzbestimmungen des § 5 Abs. 1 Nr.1, 3 bis 5 sowie Abs. 2 Satz 1 kann Abs. 1 Nr.1, 3 bis 5 sowie Abs. 2 Satz 1 kann das Nationalparkamt Ausnahmen zulassen, das Nationalparkamt Ausnahmen zulassen, wenn damit keine erhebliche Beeinträchtigung wenn damit keine erhebliche Beeinträchtigung im Sinne des § 5 Abs. 1 Satz 1 verbunden ist. im Sinne des § 5 Abs. 1 Satz 1 verbunden ist. Im übrigen gilt § 54 des Landesnaturschutz- Im übrigen gilt § 54 des Landesnaturschutz- gesetzes sinngemäß. Ausnahmen der Jagd- gesetzes sinngemäß. Ausnahmegenehmi- behörde nach § 5 Abs. 1 Nr. 6 ergehen im gungen der Jagdbehörde nach § 5 Abs. 1 Einvernehmen mit dem Nationalparkamt. Nr. 6 ergehen im Einvernehmen mit dem Na- tionalparkamt.

(5) Soweit mit den zugelassenen Maßnahmen (5) unverändert und Nutzungen ein Eingriff oder eine Beein- trächtigung in Natur und Landschaft verbunden ist, finden die §§ 7 bis 15 a des Landesnatur- schutzgesetzes Anwendung. Ausgleichszah- lungen nach § 8 b des Landesnaturschutzge- setzes können für gebietsberuhigende Maß- nahmen der Besucherlenkung eingesetzt wer- den.

(6) Das Ministerium kann im Benehmen mit (6) Das Ministerium kann im Benehmen mit den betroffenen Kuratorien durch Verordnung den zuständigen Kuratorien durch Verordnung

1. weitere Maßnahmen und Nutzungen in der 1. unverändert Schutzzone 2 für die Erholung sowie für den Tourismus und andere wirtschaftliche Zwecke generell oder regional begrenzt zulassen, soweit dies mit dem Schutz- zweck zu vereinbaren ist und sonstige Be- lange des Naturschutzes und der Land-

12 Schleswig-Holsteinischer Landtag - 14. Wahlperiode Drucksache 14/2427

schaftspflege nicht entgegenstehen;

2. den Umfang der Maßnahmen und Nutzun- 2. den Umfang der Maßnahmen und Nutzun- gen in den Fällen des Absatzes 1 Nr. 6 gen in den Fällen des Absatzes 1 Nr. 6 hinsichtlich der Straßen und Wege und Ab- hinsichtlich der Straßen und Wege und in satz 3 Nr. 5 und 7 bestimmen, soweit dies den Fällen des Absatzes 3 Nr. 5 und 7 der Schutzzweck erfordert. bestimmen, soweit dies der Schutzzweck erfordert.

§ 7 § 7 Nationalparkamt Nationalparkamt (1) Das Nationalparkamt mit dem Sitz in Tön- (1) unverändert ning ist als obere und untere Naturschutz- behörde für den Nationalpark zuständig.

(2) Das Nationalparkamt hat über die Zustän- (2) Das Nationalparkamt hat über die Zustän- digkeit der §§ 45 b und 45 c des Landesnatur- digkeit der §§ 45 b und 45 c des Landesnatur- schutzgesetzes hinaus insbesondere: schutzgesetzes hinaus insbesondere:

1. die Öffentlichkeit über den Nationalpark zu 1. unverändert unterrichten und Bildungsarbeit zu betrei- ben sowie den Besucher- und Erholungs- verkehr zu lenken; unberührt bleiben die Tätigkeiten privater Vereine ohne Betreu- ungsvertrag sowie der nach Absatz 3 be- liehenen Person,

2. ökologische Umweltbeobachtungen 2. unverändert (Monitoring) durchzuführen und zu koordi- nieren sowie wissenschaftliche Planungs- grundlagen zu schaffen; unberührt bleibt die Tätigkeit der nach Absatz 3 beliehenen Person,

3. die Betreuung durch Naturschutzvereine im 3. die Betreuung durch Naturschutzvereine im Sinne von § 21 d des Landesnaturschutz- Sinne von § 21 d des Landesnaturschutz- gesetzes für den Nationalpark zu regeln, gesetzes für den Nationalpark zu regeln, wobei in Ausnahmefällen auch mehrere ju- wobei in Ausnahmefällen auch mehrere ristische Personen für dasselbe Betreu- Naturschutzvereine für dasselbe Betreu- ungsgebiet verantwortlich benannt werden ungsgebiet als verantwortlich benannt können. werden können.

(3) Einer juristischen Person des Privatrechts (3) Einer juristischen Person des Privatrechts können mit deren Einverständnis die Verwal- können mit deren Einverständnis nach § 24 tungsaufgaben nach Absatz 2 Nr. 1 und 2 als des Landesverwaltungsgesetzes die Ver- Beliehene übertragen werden, wenn dies im waltungsaufgaben nach Absatz 2 Nr. 1 und 2 öffentlichen Interesse liegt und die juristische übertragen werden, wenn dies im öffentlichen Person die Gewähr für eine sachgerechte Er- Interesse liegt und die juristische Person die füllung der ihr übertragenen Aufgaben bietet. Gewähr für eine sachgerechte Erfüllung der ihr Die Aufgabenübertragung und deren Widerruf übertragenen Aufgaben bietet. Die Aufga- erfolgen durch das Ministerium. Die Aufsicht benübertragung und deren Widerruf erfolgen

13 Drucksache 14/2427 Schleswig-Holsteinischer Landtag - 14. Wahlperiode

wird durch das Nationalparkamt ausgeübt. Sie durch das Ministerium. Die Aufsicht wird durch ist auf die Rechtsaufsicht beschränkt und kann das Nationalparkamt ausgeübt. Sie ist auf die durch das Auskunftsrecht, das Anordnungs- Rechtsaufsicht beschränkt und umfaßt das recht, die Ersatzvornahme sowie die Bestel- Auskunftsrecht, das Anordnungsrecht, die Er- lung von Beauftragten geltend gemacht wer- satzvornahme sowie die Bestellung von Be- den. auftragten.

§ 8 § 8 Kuratorien Kuratorien (1) Beim Nationalparkamt wird für die den (1) Beim Nationalparkamt wird für die den Kreisen Nordfriesland und Dithmarschen zu- Kreisen Nordfriesland und Dithmarschen zu- gehörigen und vorgelagerten Gebiete des gehörigen und vorgelagerten Gebiete des Schleswig-Holsteinischen Wattenmeeres je ein Schleswig-Holsteinischen Wattenmeeres je ein Kuratorium errichtet. Die Grenze zwischen den Kuratorium errichtet. Die Grenze zwischen den Gebieten der Kuratorien ist die Mitte des Gebieten der Kuratorien ist die Mitte des Hauptfahrwassers in der Eidermündung. Jedes Hauptfahrwassers in der Eidermündung. Jedes Kuratorium besteht aus den folgenden Mitglie- Kuratorium besteht aus den folgenden Mitglie- dern: dern:

1. der Landrätin oder dem Landrat als Vorsit- 1. unverändert zender oder Vorsitzendem,

2. zwei von dem Kreistag zu benennenden 2. unverändert Personen,

3. fünf Personen aus den Gemeinden, deren 3. unverändert Gebiete an das Nationalparkgebiet an- grenzen; sie sind von dem Kreisverband des Schleswig-Holsteinischen Gemeinde- tages im Benehmen mit den kreisangehö- rigen Städten zu benennen,

4. einer Vertreterin oder einem Vertreter der 4. unverändert Wasser- und Bodenverbände des Kreises die oder der vom Marschenverband Schleswig-Holstein benannt wird,

5. der Landesbeauftragten oder dem Lan- 5. unverändert desbeauftragten für Naturschutz,

6. einer Kreisbeauftragten oder einem Kreis- 6. unverändert beauftragten für Naturschutz, die oder der von der unteren Naturschutzbehörde zu benennen ist,

7. zwei Wissenschaftlerinnen oder Wissen- 7. unverändert schaftlern, die vom Ministerium bestellt werden;

8. einer vom Landesnaturschutzverband e.V. 8. unverändert zu benennenden Person,

9. je einer Vertreterin oder einem Vertreter 9. unverändert des Fremdenverkehrs, des Sports, der Landwirtschaft und der Fischerei, die vom

14 Schleswig-Holsteinischer Landtag - 14. Wahlperiode Drucksache 14/2427

Nordseebäderverband Schleswig-Holstein e.V., dem Kreissportverband e.V. und den Berufsverbänden zu benennen sind,

10. je einer oder einem möglichst im Kreis- 10. unverändert gebiet ansässigen Vertreterin oder Vertre- ter der gewerblichen Wirtschaft und der Gewerkschaften, die vom Ministerium be- stellt werden,

11. zwei Vertreterinnen oder Vertreter von be- 11. unverändert treuenden Naturschutzvereinen, die vom Ministerium bestellt werden.

Das Bundesministerium für Umwelt, Natur- Das Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit und das Bun- schutz und Reaktorsicherheit und das Bun- desministerium für Verkehr, Bau- und Woh- desministerium für Verkehr, Bau- und Woh- nungswesen können je ein Mitglied in die Ku- nungswesen können je ein Mitglied in die Ku- ratorien entsenden. Für jedes Mitglied ist ein ratorien entsenden. Für jedes Mitglied ist ein stellvertretendes Mitglied zu benennen, zu stellvertretendes Mitglied zu benennen, zu bestellen oder zu entsenden. Unter den nach bestellen oder zu entsenden. Unter den nach den Nummern 2, 7,10 und 11 zu benennenden den Nummern 2, 7,10 und 11 zu benennenden oder zu bestellenden Mitgliedern sollen jeweils oder zu bestellenden Mitgliedern sollen jeweils eine Frau und ein Mann vertreten sein. Von eine Frau und ein Mann sein. Von den fünf den fünf Personen, die nach Nummer 3 zu Personen, die nach Nummer 3 zu benennen benennen sind, sollen mindestens zwei Frauen sind, sollen mindestens zwei Frauen sein. Von sein. Von den vier Personen, die nach Num- den vier Personen, die nach Nummer 9 zu mer 9 zu benennen sind, sollen Frauen und benennen sind, sollen Frauen und Männer Männer jeweils hälftig berücksichtigt werden. jeweils hälftig berücksichtigt werden. Bestehen Bestehen Benennungs- oder Entsendungs- Benennungs- oder Entsendungsrechte für nur rechte für nur eine Person, sollen Frauen und eine Person, sollen Frauen und Männer alter- Männer alternierend berücksichtigt werden. nierend berücksichtigt werden. Entsprechen- Entsprechendes gilt für ihre Stellvertretungen. des gilt für ihre Stellvertretungen.

(2) Das Ministerium kann durch Verordnung (2) unverändert das Nähere über Berufung, Amtsdauer und Entschädigung der Mitglieder der Kuratorien sowie die Grundzüge der Geschäftsordnung regeln.

(3) Die Kuratorien haben neben der Mitwirkung (3) unverändert an dem Erlaß der Verordnungen nach § 3 Abs. 6, § 4, § 5 Abs. 4 und § 6 Abs. 6 das National- parkamt zu beraten. Das Nationalparkamt hat über Grundsatzfragen und langfristige Planun- gen im Einvernehmen mit den Kuratorien zu entscheiden. Soweit ein Einvernehmen nicht hergestellt werden kann, entscheidet das Mini- sterium.

§ 9 § 9 Entschädigung, Härteausgleich Entschädigung, Härteausgleich

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Die §§ 42 und 43 des Landesnaturschutzge- unverändert setzes gelten entsprechend. Entschädigungs- zahlungen leistet das Land.

§ 10 § 10 Ordnungswidrigkeiten Ordnungswidrigkeiten (1) Ordnungswidrig handelt, wer vorsätzlich unverändert oder fahrlässig entgegen

1. § 5 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 Eingriffe im Sinne des § 7 des Landesnaturschutzgesetzes, Sprengungen oder Bohrungen vornimmt,

2. § 5 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 die Lebens- und Zufluchtstätten der Tiere oder die Standorte der Pflanzen beseitigt oder verändert oder Pflanzen oder Pflanzenbestandteile entnimmt oder Pflanzen standortfremder Arten einbringt oder Tiere solcher Arten aussetzt, die im Nationalpark nicht ihren Lebensraum haben,

3. § 5 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 wildlebenden Tieren nachstellt, sie durch Lärm oder anderweitig beunruhigt, sie verletzt oder tötet oder sie, ihre Eier oder ihre sonstigen Entwick- lungsformen beschädigt oder an sich nimmt oder Hunde unangeleint laufen läßt,

4. § 5 Abs. 1 Satz 2 Nr. 4 Zelte oder sonstige bewegliche Unterkünfte aufstellt oder Sa- chen aller Art lagert oder Wohnmobile zu Übernachtungszwecken aufstellt,

5. § 5 Abs. 1 Satz 2 Nr. 5 die Land- und Watt- flächen mit Fahrzeugen aller Art im Sinne des § 1 des Straßenverkehrsgesetzes so- wie mit Kutschen oder Fahrrädern oder mit Luftkissen - oder Amphibienfahrzeugen befährt oder auf den Land- und Wattflä- chen unbefugt reitet,

6. § 5 Abs. 1 Satz 2 Nr. 6 die Jagd ausübt,

7. § 5 Abs. 1 Satz 2 Nr. 7 Muscheln ohne Erlaubnis fischt,

8. § 5 Abs. 1 Satz 2 Nr. 8 Windkraftanlagen errichtet oder betreibt,

9. § 5 Abs. 2 Satz 1 die Schutzzone 1 außer- halb der zugelassenen Flächen oder die mit Verbotshinweisen gekennzeichneten Flächen der Schutzzone 2 betritt oder be- fährt,

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10. § 5 Abs. 3 im nutzungsfreien Gebiet Res- sourcen nutzt.

(2) Die Ordnungswidrigkeit kann in den Fällen

1. des Absatzes 1 Nr. 1 und 7 mit einer Geld- buße bis zu einhunderttausend Deutsche Mark,

2. des Absatzes 1 Nr. 2 bis 6, 8 bis 10 mit einer Geldbuße bis zu zehntausend Deut- sche Mark geahndet werden.

(3) § 57 Abs. 2 und § 57 a Abs. 1 Nr. 2 und Abs. 2 des Landesnaturschutzgesetzes gelten entsprechend.

17 Drucksache 14/2427 Schleswig-Holsteinischer Landtag - 14. Wahlperiode

§ 11 § 11 Übergangsregelungen, Inkrafttreten, Übergangsregelungen, Inkrafttreten, Außerkrafttreten Außerkrafttreten

(1) Pachtverträge zur Beweidung der Vorlän- (1) Pachtverträge zur Beweidung der Vorlän- dereien werden solange verlängert, wie die dereien werden in bisheriger Art und in bis- Betriebe in ihrer wirtschaftlichen Existenz auf herigem Umfang solange verlängert, wie die die Flächen zwingend angewiesen sind. Pachtbetriebe in ihrer wirtschaftlichen Exi- stenz auf die Flächen angewiesen sind.

(2) Dieses Gesetz tritt am ... in Kraft. (2) Dieses Gesetz tritt am Tage nach seiner Verkündung in Kraft.

(3) Mit dem Inkrafttreten dieses Gesetzes tre- (3) Mit dem Inkrafttreten dieses Gesetzes tre- ten folgende Verordnungen außer Kraft: ten folgende Verordnungen außer Kraft:

1. Landesverordnung über das Naturschutz- 1. Landesverordnung über das Naturschutz- gebiet „Vogelfreistätte Hallig Norderoog“ in gebiet „Vogelfreistätte Hallig Norderoog“ in dem Gemeindebezirk Hooge, Kreis Nord- dem Gemeindebezirk Hooge, Kreis Nord- friesland, vom 1. Juli 1939 (Reg. Amtsbl. S. friesland, vom 1. Juli 1939 (Reg. Amtsbl. S. 208), 208), zuletzt geändert gemäß Verord- nung vom 24. Oktober 1996 (GVOBl. Schl.-H. S. 652),

2. Landesverordnung über das Naturschutz- 2. Landesverordnung über das Naturschutz- gebiet „Hallig Südfall“ im Kreis Nordfries- gebiet „Hallig Südfall“ im Kreis Nordfries- land vom 22. Januar 1959 (GVOBl. Schl. - land vom 22. Januar 1959 (GVOBl. Schl. - H. S. 1), H. S. 1), zuletzt geändert gemäß Verord- nung vom 24. Oktober 1996 (GVOBl. Schl.-H. S. 652),

3. Landesverordnung über das Naturschutz- 3. Landesverordnung über das Naturschutz- gebiet „Insel Trischen“ im Kreise Dithmar- gebiet „Insel Trischen“ im Kreise Dithmar- schen vom 28. Oktober 1959 (GVOBl. schen vom 28. Oktober 1959 (GVOBl. Schl. - H. S. 206), Schl. - H. S. 206), zuletzt geändert gemäß Verordnung vom 24. Oktober 1996 (GVOBl. Schl.-H. S. 652),

4. Landesverordnung über das Naturschutz- 4. Landesverordnung über das Naturschutz- gebiet „Hallig Süderoog“ vom 28. Juli 1977 gebiet „Hallig Süderoog“ vom 28. Juli 1977 (GVOBl. Schl. - H. S. 206). (GVOBl. Schl. - H. S. 206), zuletzt geän- dert gemäß Verordnung vom 24. Oktober 1996 (GVOBl. Schl.-H. S. 652).

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