KIRCHENFENSTER Gemeindebrief Der Protestantischen Berggemeinden
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KIRCHENFENSTER Gemeindebrief der Protestantischen Berggemeinden Weisenheim Bobenheim Herxheim Aus dem Inhalt: Gedanken zur Zeit Brot für die Welt Reformation und die eine Welt Friedrich Rückert Alois Alzheimer „Weil es mich angeht!“ Aus den Presbyterien Weihnachtskonzerte Kirchentermine Kuba: Ein Land im Umbruch Familiennachrichten Für unsere Kleinen Gottesdienste Dein König kommt in niedern Hüllen Adventslied Nr. 14 Nr. 38 für die Monate Dezember 2015 bis Februar 2016 Impressum V.i.S.d.P. Protestantisches Pfarramt Weisenheim am Berg mit den Kirchengemeinden Bobenheim am Berg und Herxheim am Berg Tel. 06353-7482 E-Mail: [email protected] Redaktion: Pfarrer Helmut Meinhardt, Katharina Hauchwitz, Doris Schmidt, Klaus Clever, Annemarie Briese Bankverbindung: Prot. Verwaltungszweckverband Grünstadt-Bad Dürkheim IBAN: DE26 5465 1240 0000 0000 42 bei der Sparkasse Rhein-Haardt Bei Spenden bitte die Kirchengemeinde dazu schreiben. homepage des Dekanats: www.kirchenbezirk-duerkheim.de Stichwort Gemeinden Redaktionsschluss: 15. November 2015 Copyright der Bilder und Grafiken: Nutzung für Abonnenten des Gemeindebrief - Magazins für Öffentlichkeitsarbeit in nichtkommerziellen Publikationen - 2 - Gedanken zur Zeit Dein König kommt in niedern Hüllen … nahm Knechtsgestalt an, erniedrigte sich Die Adventszeit kennt vie- selbst, ward gehorsam bis zum Tode. Die le Symbole: z.B. König. Schilderung bei Matthäus: Der Einzug Jesu in Tür, Herz. Darauf weist Jerusalem (Matth 21): Jesus kommt: gewaltig, auch ein Adventslied hin aber ohne Gewaltanwendung. Er kommt ohne (EG 14), keines das man in Krone und Schwert, aber mit Macht. Sein Pro- Kaufhäusern oder auf gramm löscht der Zwietracht Glimmen aus, Weihnachtsmärkten spielt. dass wir, die Völker und die Thronen, vereint Friedrich Rückert ist kein als Brüder wieder wohnen in deines großen bekannter Dichter. Vaters Haus. Beim Lied von „Dein König kommt in niedern Die zeitlose Botschaft des Evangeliums: Die Hüllen“, lautet der entscheidende Gedanke: Herren der Welt kommen und gehen, unser Einzug Jesu in die Herzen der Gläubigen! Herr kommt! Es wäre komisch, würde ein Liebe Gemeinde, Jubiläen sind Fundgruben König oder eine Königin „in niedern Hüllen“ für Erinnerungen. Der Dichter, vor 150 Jahren daherkommen. Keiner würde solch einen gestorben, rückt in den Blickpunkt. Als junger „König“ erkennen. Niemand erkennt die Mann sucht er einen Platz in den Befreiungs- „Heilige Familie“ mit dem Esel auf der Flucht kämpfen der Kriege Napoleons. Er greift al- nach Ägypten! Macht scheint nur in Verbin- ternativ zur Feder und verfasst – wegen der dung mit Pracht erkennbar. körperlichen Konstitution taugt er nicht zum Dein König kommt in niedern Hüllen, welch Soldaten - „Geharnischte Sonette“ gegen den eine Aussage, doch was wesentlich ist: Dass „Fürst des Todes, in Korsika geboren“. Er be- dieses Denken einzieht in das Herz! Nach- fürwortet den Einsatz. Bis er, der Sohn eines denken sucht seinen und einen Ort, nicht in hohen Beamten, seinen beruflichen Weg fin- Erinnerungen, sondern in der Gegenwart! det, ist er Student, Jurist, Journalist, Philologe. Orientalische Sprachen wurden sein Wir- Advent? Ich mag Symbole, sie regen zum kungsfeld. Er erhält eine Professur für orienta- Nachdenken an, die können auch provozie- lische Sprachen und findet höchste Beachtung ren: Seht, den wahren König, Herr auch der und Anerkennung. Herren dieser Welt! Nicht nur für seine Ent- stehungszeit war das Lied eine Herausforde- In dem Gedicht, zum Adventslied vertont, rung! Wir werden herausgefordert darüber sind ganz andere Gedanken enthalten als in nachzudenken, was wir mit diesem Gedanken den Sonetten. Rückert sieht die große Not: und Worten in seinem theologischen Kontext Tod, Angst, Hunger, Waisenkinder, Flücht- und in unserem Umfeld heute verbinden. lingselend, Entwurzelung, Restauration, die neue Gefahr. Er besinnt sich auf die bibl. Aus- Es grüßt herzlichst mit guten Wünschen, sagen, Prophetenworte Sach 9,9: Tochter Zion, eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit, freue dich, Du, Tochter Jerusalem, jauchze: ein gutes neues und behütetes Jahr 2016 Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter Ihr und ein Helfer, arm und reitet auf einem Esel. Jes 9,5: Uns ist ein Kind geboren, die Herr- schaft ruht auf seiner Schulter, er heißt: Wun- der-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst. Verheißung – Erfüllung, er findet im Neuen Das sind die Weisen, die durch Irrtum zur Testament (Phil 2,6-8): Er, der in göttlicher Wahrheit reisen./ Die bei dem Irrtum verhar- Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub, Gott ren, das sind die Narren. Fr. R. gleich zu sein, sondern entäußerte sich selbst, Vgl. dazu den Beitrag: 150 Jahre Friedrich Rückert - 3 - Brot für die Welt 57. Aktion Brot für die Welt ten machen wir uns für die Einsicht stark, „Satt ist nicht genug“ dass Gottes Schöpfung genügend abwechs- lungsreiche Nahrung für alle ermöglicht. Liebe Schwestern und Brüder, liebe Freundinnen und Freunde der Aktion Zusammen mit seinen Partnerorganisationen „Brot für die Welt“, im Süden setzt sich Brot für die Welt für den mehr als zwei Milliarden Erhalt und die Wiederbelebung alter Kultur- Menschen weltweit leiden an pflanzen ein. Bitte unterstützen Sie uns dabei Mangelernährung. Ihnen feh- mit Ihrer Spende! Denn: Satt ist nicht genug. len lebenswichtige Vitamine Zukunft braucht gesunde Ernährung! und Mineralstoffe. Deshalb Ihr sind sie anfällig für Krankhei- ten, Kinder werden in ihrer körperlichen und geistigen Entwicklung beeinträchtigt. Eine der Ursachen für Mangelernährung ist Kirchenpräsident Christian Schad der Verlust an biologischer Vielfalt. Als Chris- Evangelische Kirche der Pfalz Spendenkonto: Sammeltüten für die IBAN: DE26 5465 1240 0000 0000 42 Sparkasse diesjährige Aktion ‚Brot Rhein-Haardt, Prot. Verwaltungszweckver- für die Welt‘ liegen die- band Grünstadt-Bad Dürkheim. Bitte Stich- sem Kirchenfenster bei. wort ‚Brot für die Welt‘ und Kirchengemeinde Bitte im Gottesdienst oder im Pfarramt abge- angeben! ben. Pfalzweite Eröffnung der 23. Aktion „Hoffnung für Osteuropa“ am 14. Februar 2016 in Rodenbach Gast aus Chişinău, Moldawien, Pro Moldova unter- bei der Aktionseröffnung. hält mit seinem Part- In einem Festgottesdienst, um 9.30 Uhr, wird ner „Pro Moldova in der Prot. Kirche Rodenbach die 23. pfalz- Social“ in dem Ort weite Spendenaktion „Hoffnung für Osteuro- Razeni ein Bildungs- pa“ eröffnet. Dabei rückt der Rodenbacher projekt, in dem zwölf Verein Pro Moldova mit seinen Projekten das Mädchen nachmittags auf eine Ausbildung an Armenhaus Europas, Moldawien, in den der Fachhochschule für Ernährungswissen- Blick. schaft und Nahrungsmittelkunde vorbereitet Die hohe Arbeitslosigkeit veranlasse vor allem werden. Neben einer Suppenküche, Nah- qualifizierte Akademiker ihren Lebensunter- rungsmittel-hilfe und medizinischer Unter- halt im Ausland zu verdienen. „Die Alten so- stützung, will der Verein als nächstes die wie Kinder und Jugendliche bleiben zurück. schulische Integration von behinderten Kin- Viele Kinder sind auf sich allein gestellt und dern verbessern. werden zu Sozialwaisen“, schildert Wolfgang Spendenkonto: Kleemann, Vorsitzender des Vereins die Lage. Diakonisches Werk Pfalz, Angesichts dieser Perspektivlosigkeit seien IBAN: DE50 5206 0410 0000 0025 00 insbesondere Mädchen gefährdet, in die Fän- „Hoffnung für Osteuropa“ ge von Schleusern zu geraten, die sie in die Prostitution treiben. Dieter Weber, Diakonisches Werk Pfalz - 4 - Lutherdekade: Reformation und die Eine Welt Entwicklungsländern. Und wir exportieren Waffen in Krisengebiete, in denen wir unsere Interessen vermuten. Und diese Waffen wer- den dann, wenn sie in falsche Hände geraten, gegen die Menschen dort oder gegen den Westen eingesetzt. Hinzu kommt, dass unser überbordender Lebenswandel das weltweite Klima so verändert, dass vor allem die armen Bild Lutherjahr: www.ekd.de Bild Lutherjahr: Länder wechselweise ausdörren oder absau- Kommentar von Klaus Koch zum Motto fen. Die „Eine Welt“ im Jahresmotto ist also des Themenjahrs 2016 keineswegs eine Zustandsbeschreibung, allen- falls eine Zielvorgabe. Das Motto der Reformationsdekade für das Jahr 2016 könnte aktueller nicht sein: Refor- Es gibt in der evangelischen Kirche viele Men- mation und die Eine Welt. Zunächst verweist schen, die sich hochkompetent in der weltwei- diese Aussage darauf, dass die Reformation ten Zusammenarbeit engagieren. Sie pflegen keine deutsche Angelegenheit ist. Zwar sind Partnerschaften, suchen den Kontakt zu aus- wichtige Impulse für die Reformation von ländischen Protestanten in Deutschland und hier ausgegangen, aber inzwischen berufen kümmern sich nicht zuletzt um zahlreiche sich weltweit etwa 400 Millionen Christen auf Projekte in der Entwicklungspolitik. Dieses das reformatorische Erbe. Sie leben ihren Engagement sollte in den Mittelpunkt des Glauben in großer Vielfalt und haben gele- Themenjahres gestellt werden. Denn es blüht gentlich sehr unterschiedliche und unge- zu häufig im Verborgenen. Die Gemeinden wohnte Frömmigkeitsstile. Und doch verste- vor Ort spiegeln nur selten die weltweite Viel- hen sie sich als Glaubensfamilie. falt des Protestantismus wider, selbst dann nicht, wenn die Fremden plötzlich in die Seit Jahrzehnten ringen dabei die Protestanten Nachbarschaft gezogen sind. Die Gemeinden des Westens mit sich und den Partnern, dass leben oft weniger in der „Einen“, als vielmehr sie nicht als Patriarchen dieser Familie er- in ihrer eigenen Welt. scheinen und die Glaubensgeschwister vor al- lem in den weniger entwickelten Ländern die Rolle