Stefan Carstens – Harald Westermann GÜTERWAGEN Band 7 Kesselwagen für brennbare Flüssigkeiten Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

1953–1961: Neue Laufwerke und größere Kessel 138 36 m3 Leichtbau Uerdingen (1962/63) 193 Kesselwagen beim Vorbild und im Modell 5 24 m3 Leichtbau EVA Brühl 138 36 m3 Leichtbau LHB und SEAG (1962) 194 20 m3 Teer- und Melassewagen 138 36 m3 Leichtbau LHB und SEAG (1963/64) 196 Abgrenzung und Handhabung 10 22 m3 Spirituswagen 140 36 m3 Leichtbau Lüttgens (1962/63) 198 24 m3 Leichtbau SEAG und Uerdingen 141 36 m3 Leichtbau Lüttgens (1964) 198 Von den Anfängen bis zum 24 m3 Kesselwagen 142 40 m3 Kesselwagen Uerdingen 199 Staatsbahnwagenverband 12 26,5 m3 Kesselwagen 143 40 m3 Leichtbau LHB (1962) 200 12–13 m3 Petroleumwagen 20 27 m3 Bitumenwagen 145 40 m3 Leichtbau Uerdingen (1962/63) 202 12–15 m3 Bassinwagen 22 28,5/29 m3 Bitumenwagen 145 40 m3 Leichtbau Brüninghaus (1962/63) 204 13 m3 Spirituswagen 24 29 m3 Leichtbau Uerdingen 146 40 m3 Leichtb. Brüninghs. u. Lüttgens (1962/63) 205 15–18 m3 Benzol- und Teerwagen 26 29 m3 Leichtbau SEAG 146 40 m3 Leichtbau Brüninghaus (1965) 206 18–21,5 m3 Chargenwagen 30 27 m3 Bitumenwagen 147 39 m3 Leichtbau SEAG und Brüninghaus 207 13 m3 Melassewagen 32 28/29 m3 Kesselwagen 148 35 m3 Kesselwagen für Ethanol 208 Frühe Umbauwagen 33 30 m3 Leichtbauwagen 149 40 m3 Kesselwagen CFMF 209 15 m3 Teerwagen () 34 30 m3 Kesselwagen SEAG 150 33 m3 Heizöl-Kesselwagen CFMF 210 17–18 m3 Benzolwagen (Verbandsbauart) 37 30 m3 Leichtbau – Uerdingen 151 33 m3 Leichtbauwagen CFMF 211 15 m3 Melassewagen (Verbandsbauart) 40 30 m3 Heizöl-Kesselwagen LHB 152 40 m3 Leichtbauwagen CFMF 211 19,2 m3 Kesselwagen (Verbandsbauart) 42 33 m3 Leichtbau Uerdingen 155 Mehrkammerwagen (Verbandsbauart) 48 33 m3 Leichtb.Lüttgens/35 m3 Leichtb.Graaf 157 36 m3 Umbauwagen IVG 212 Wagen für Dünger und Jauche 50 35 m3 Kesselwagen 158 26,7 m3 Umbauwagen EVA (Graaf-Untergest.) 212 36 m3 Leichtbau Brüninghaus (1958) 158 30 m3 Spirituswagen (1968) 214 Motorisierung und Aufrüstung 52 36 m3 Leichtbau LHB (1957–1960) 159 36 m3 Kesselwagen (1969) 215 17,7 m3 Bitumenwagen (Austauschbau) 56 36 m3 Leichtbau LHB ➞ FS 161 35 m3 Kesselwagen (1970) 212 19,2 m3 Kesselwagen (Austauschbau) 58 36 m3 Leichtbau Uerdingen (1959) 162 28 m3 Kesselwagen für Speiseöl 216 15–16,5 m3 Kesselwagen (Austauschbau) 61 36 m3 Leichtbau SEAG (1958) 163 35/36 m3 Kesselwagen für Ethanol (1972) 217 21,3 m3 Kesselwagen (Austauschbau) 62 39 m3 Leichtbau Lüttgens (1960) 163 31,5 m3 Kesselwagen für Glycerin (1973) 217 21,3 m3 Umbauwagen 64 40 m3 Leichtbau LHB (1956) 165 Umbauwagen mit genietetem Kessel 218 24,6/25,4 m3 Kesselwg. (Austauschbau) 65 40 m3 Leichtbau Uerdingen (1956/57) 167 36 m3 Dreikammer-Umbauwagen VTG 219 Mehrkammerwagen (Austauschbau) 67 Isolierter Dreikammerwagen 220 20 m3 Kesselwg. (Austauschb. geschweißt) 70 Olsson und De Vries 168 36 m3 Dreikammer-Umbauwagen Wilhelm 220 18 m3 Bitumenwg. (Austauschb. geschweißt) 71 25,3/30 m3 Leichtbau Olsson 168 20 m3 Umbauwagen VTG 221 22/24,5 m3 Kesselwg. (Austauschb. geschw.) 72 35/36 m3 Leichtbau Olsson 169 35,4 m3 Zweiter Umbau EVA 221 22/24,5 m3 Umbauwagen 74 26,5 m3 Kesselwg. (Austauschb. geschweißt) 75 Umbauwagen 168 Die Entwicklung in der DDR 222 18,5/19,2 m3 Bitumen- u. Teerwg. (geschw.) 76 24 m3 Einheitsbauart mit Isolierung 168 Modernisierung von Kesselwagen 226 20 m3 Kesselwagen (geschweißt) 80 26,7 m3 geschw. Bauart mit Isolierung 170 25 m3 Sowjetische Bauart 228 21 m3 Kesselwagen (geschweißt) 86 33/36 m3 Umbau EVA (1958) 172 16 m3 isoliert Niesky 229 22 m3 Kesselwagen (geschweißt) 88 30 m3 Bitumenwagen Umbau EVA 172 20 m3 isoliert Brünn-Königsfeld 230 Mehrkammerkesselwagen (geschweißt) 93 36 m3 Umbau EVA (1959/60) 173 31,2/31,5 m3 RAW Jena 231 24 m3 Kesselwagen (geschweißt) 98 35 m3 Neubau LHB 174 16,8 m3 isoliert RAW Jena 233 26,5/26,7 m3 Kesselwagen (geschweißt) 100 35 m3 Umbau VTG und VPS 175 Rekonstruktion von Kesselwagen 235 31,5 m3 Waggonbau Altenburg 239 Kesselwagen im Zweiten Weltkrieg 106 1965–1975: Einheitliche Standards 179 30 m3 RAW Leipzig 240 30 m3 Leichtbau Uerdinger Bauart 110 30 m3 Heizöl-Kesselwagen 180 24 m3 RAW Leipzig 241 30 m3 Leichtbau Deutzer Bauart 115 31 m3 Leichtbau für Speiseöle 181 Rekokesselwagen ab 1968 242 24 m3 Leichtbau Einheitsbauart 119 31 m3 Bitumenwagen Brüninghaus 182 35 m3 RAW Leipzig (Dok.-Nr. 8028) 243 30 m3 Leichtbau Einheitsbauart 123 31 m3 Heizöl-Kesselwagen Brüninghaus 183 35 m3 RAW Leipzig (Dok.-Nr. 8029) 245 Behelfskesselwagen 126 31,5 m3 Kesselwagen für Speiseöle 183 34 m3 RAW Leipzig 246 24 m3 Französische Bauart 128 32 m3 Leichtbau Uerdingen 184 Verbleib der DR-Kesselwagen 247 Wifo-Auslandsaufträge 128 32 m3 Heizöl-Kesselwagen 185 Sowjetische Beutekesselwagen 129 36 m3 Kesselwagen Graaff und Wilhelm 185 Die Entwicklung nach 1994 248 37 m3 Kesselwagen Kaminski und Wilhelm 187 Mehrkammerwagen Umbau Werk Leipzig 253 Die Entwicklung nach 1945 – Westdeutschland 130 36 m3 Kesselwagen Graaff (1964/65) 188 Neubauten von 1948 bis 1953 134 36 m3 Leichtb. SEAG u. Brüninghs. (1959–1962) 189 Gefahrgutkennzeichnung 254 Fährbootkesselwagen 136 36 m3 Leichtbau SEAG u. Brüninghaus (1963) 190 Dreikammerwagen – Umbau Famas 137 36 m3 Leichtbau Uerdingen u. SEAG (1960/61) 191 Literaturverzeichnis 255

4 Kesselwagen beim Vorbild und im Modell

Wie ließe sich die Typenvielfalt bei den Kesselwagen besser zeigen als mit diesem Foto, aufgenommen am 17. September 1957 auf dem BASF-Werks- gelände in Ludwigshafen. Neben zahlreichen anderen Güterwagengattungen lassen sich allein etwa 80 Kesselwagen ausmachen: zweiachsige Wagen und Drehgestellwagen, Wagen für brennbare Flüssigkeiten und Chemie- und Druckgaskesselwagen unterschiedlichster Art, genietete Wagen, ge- schweißte Bauarten mit Untergestell und während des Zweiten Weltkriegs gebaute Leichtbauwagen, Wagen mit Isolierung oder Sonnenschutzdach, Mehrkammerwagen … (Foto BASF, Slg. Hans-Dieter Kienitz)

Kesselwagen beim Vorbild und im Modell

Vor Ihnen liegt ein Buch über wurden. Auch hier gibt es ei- Ganz anders bei Kesselwa- lern oder bei unterschiedlichen Kesselwagen für brennbare ne nahezu unüberschaubare gen: Die Auftraggeber bestell- Herstellern in Auftrag gege- Flüssigkeiten mit einem Um- Vielfalt von Bauarten, einige ten je nach Bedarf bei den Lie- ben, hatten sie im Wesentli- fang von 256 Seiten – und das Wagentypen sind jedoch An- ferfirmen kleine Serien; drei bis chen zwar die gleichen Bauart- ist erst der Anfang. Bücher fang des 20. Jahrhunderts in zehn Wagen in einem Auftrag merkmale und Hauptabmes- über Chemie- und Drehge- weit über 100.000 Exemplaren waren nicht außergewöhnlich. sungen, differierten aber oft- stellkesselwagen sollen folgen. gebaut worden – vermutlich Zwar gab es auch Kesselwa- mals in zahlreichen Details. Nicht umsonst hat es so in einer höheren Stückzahl als gentypen, die zu mehreren Hinzu kamen zahlreiche lange gedauert, bis das erste alle je in Deutschland gebau- hundert Exemplaren – mehr Umbauten, die nicht nur kleine Buch zu diesem Thema redak- ten Kesselwagen zusammen- als 1.000 Wagen eines Typs Baugruppen betrafen, sondern tionell abgeschlossen war. gezählt. Selbst in den 50er- waren die Ausnahme – be- bisweilen neue Kombinationen Güterwagen Band 1 bis 5 stel- Jahren gab es noch Lieferun- schafft wurden, jedoch stimmt von Kesseln und Untergestel- len Wagen vor, die von Staats- gen, die deutlich über 10.000 „Kesselwagentyp“ nur einge- len ergaben: Alte Kessel wur- bahnen bzw. staatlichen Bah- Wagen lagen (vergleiche Gü- schränkt. Wurden die Wagen den auf neuen Untergestellen nen in Deutschland beschafft terwagen Band 6). von unterschiedlichen Einstel- weiterverwendet und umge-

5 Kesselwagen beim Vorbild und im Modell

94 981 mit einer bemerkenswerten Rangierabteilung 1958 im Hamburger Hafen. Der erste Wagen ist ein mit Ölfässern beladener Om. Es folgen drei unterschiedliche Verbandsbauart-Kesselwagen der DEA (wir werden in diesem Buch die eigentlich nicht korrekte Bezeichnung für alle nach den tech- nischen Bedingungen für den Bau der Privatgüterwagen (TVP) ab 1909 gebauten Wagen verwenden). Daran anschließend vermutlich ein ehemaliger Länderbahnwagen, ein Omm 53 oder 55, ein Chargenwagen mit drei Behältern und ein Dreikammerkesselwagen der VTG. Von den folgenden sieben Kesselwagen lassen sich vier noch identifizieren: der erste gehört der Esso AG, die drei weiteren der DEA. Dass der Fotograf selbst auf einem Drei- kammerwagen steht, sei nur am Rande erwähnt. (Foto Jürgen Hagemann) kehrt stattet man gebrauchte Es galt also erst einmal an- Bei einem höchsten Ge- gewählten Betrachtungszeit- Untergestelle mit neuen Kes- hand der vorhandenen Unter- samtbestand von über 50.000 raum von 1880 bis zum Jahr seln aus. Die Ausrüstung von lage – Lieferlisten, Bestands- Kesselwagen – alle Bauarten – 2013 rund 100.000 Kesselwa- Kesseln mit Isolierung, die Er- listen, Zeichnungen und Fo- während des Zweiten Welt- gen im Einsatz waren. neuerung der Laufwerke und tos – Licht ins Dunkel zu brin- kriegs und den zumindest für Zwar steht uns ein Fundus Bremsanlagen oder die Ver- gen, die Kesselwagen zu sor- Westdeutschland recht genau von etwa 5.000 Kesselwagen- wendung eines Kesselwagens tieren und zu katalogisieren bekannten Beschaffungszah- fotos – mehrfach fotografierte für ein gänzlich anderes Lade- und schließlich eine sinnvolle len für den Zeitraum nach Wagen nicht mitgezählt – zur gut waren nicht die Ausnah- Gliederung für die Bücher 1945 ist davon auszugehen, Verfügung, das sind das nur me, sondern eher die Regel. herauszuarbeiten. dass in Deutschland über den fünf Prozent des Bestandes; viele Wagen sind also nicht oder während ihrer Einsatzzeit von oftmals über 40 Jahren nur Leider existiert die- ein einziges mal dokumen- ses Werbefoto, ver- tiert. Vor diesem Hintergrund mutlich im Hambur- ist es allein aufgrund der Quel- ger Hafen in den 50er-Jahren aufge- lenlage unmöglich alle Kessel- nommen, nur noch wagen und ihre Varianten lü- als Reproduktion: ckenlos vorzustellen. Im Vordergrund Auch wenn für die Nach- stehen zweiachsige kriegszeit sehr viel mehr Infor- Kesselwagen der mationen vorliegen, erlaubt unterschiedlichsten Bauarten, im Hin- der zur Verfügung stehende tergrund am Raffi- Platz nicht alle Wagen mit ih- nerie-Kai liegt ein ren Bauartvarianten in Form Tanker, der vermut- von Fotos und Zeichnungen lich gerade mit ei- vorzustellen. In Güterwagen ner Ladung Rohöl angekommen ist. Band 7 beschränken wir uns (Foto Esso AG, daher darauf alle wichtigen Slg. SC) Typen zweiachsiger Kesselwa-

6 Kesselwagen beim Vorbild und im Modell gen zum Transport brennbarer Während Wa- Flüssigkeiten mit Bauartvari- gen für „weiße anten und – soweit möglich – Ware“ in Unter- nehmensfarben mit Bildern aus unterschiedli- gestrichen wur- chen Epochen vorzustellen. den, waren Wa- Dabei zeigen wieder zahl- gen für Öl und reichen Zeichnungen die häu- Teer meistens figsten und damit wichtigsten schwarz, wie der im Oktober Typen mit ihren Varianten. 1949 in einem Den Schwerpunkt haben wir Shell-Tanklager dabei auf Wagen gelegt, die in in großen Stückzahlen gebaut fotografierte worden sind, sowie auf die we- nigen Wagen, die auch als 542 723 [P]. (Foto Albert brauchbare H0-Modelle erhält- Cusian, lich sind. Slg. Johannes Ebenso interessant wie die Matthießen) technische Entwicklung der Wagen ist auch die Verände- rung ihres Aussehens im Laufe der Jahre. Viele Firmen haben in dem hier betrachteten Zeit- Bis 1955 firmier- raum von über 100 Jahren Un- te die spätere ternehmensform und Namen Mobil Oil unter z. T. mehrfach gewechselt. Als Deutsche Vacu- Folge daraus hat sich auch die um Oel Aktien- gesellschaft. Farbgebung ihrer Kesselwa- Das Foto zeigt gen verändert, manche Ein- eine Reihe un- steller haben Wagen mehrfach terschiedlicher umlackiert. Kessselwagen Da dieser Aspekt für die noch mit dem Pegasus als Nachbildung im Modell von Firmensignet. wesentlicher Bedeutung ist, (Foto Mobil Oil, wollen wir – neben Vorschlä- Slg. SC) gen und Anregungen für Mo- dellumbauten – dies in ergän- Darstellung der Firmenlogos sigkeiten und ihre H0-Modelle terscheiden muss man nach zenden Broschüren aufzeigen. im Wandel der Zeit sowie An- vorstellen, bedarf es noch eini- zwei Kategorien. Zum einen Hier werden wir exemplarisch gaben zu den Unternehmens- ger Erläuterungen; sinngemäß gibt es Nachbildungen, bei de- ausgewählte Einsteller – von farben bzw. zu den Farben, in gelten sie auch für Kesselwa- nen man sich fragt welches Mineralölfirmen bis hin zu denen die Kesselwagen la- gen in anderen Spurweiten. Vorbild hier eigentlich Pate ge- kleinen Ölhändlern sowie in ckiert waren. Zwar existiert inzwischen standen haben soll. Solche Wa- den Folgebänden von Chemi- eine nahezu unüberschaubare gen werden wir gar nicht erst konzernen und Vermietgesell- Modell Zahl von „Modellen“, nur ha- vorstellen. Gleiches gilt auch schaften – vorstellen; selbst- Bevor wir im Folgenden Kes- ben viele von ihnen wenig mit für inzwischen veraltete Kon- verständlich ergänzt mit der selwagen für brennbare Flüs- dem Vorbild gemeinsam. Un- struktionen, deren Abmessun-

Noch einmal der Werksbahnhof der Badischen Anilin und Sodafabrik, diesmal jedoch am 27. Juli 1927. Der Zug, den 55 2543 zieht, besteht fast ausnahmslos aus Verbandsbauart- Kesselwagen, wo- bei sich bei näherer Betrachtung zahlrei- che Unterschiede bei den Bühnen und Leitern und der Anordnung der Sig- nalstützen erkennen lassen. (Foto BASF, Slg. Hans-Dieter Kienitz)

7 Kesselwagen beim Vorbild und im Modell

Zwar ist diese Auf- ver Lackierungsvarianten“, bei nahme von O & K denen Chemiekesselwagen zu vermutlich eher zur Mineralölwagen mutieren oder Präsentation der Kleinlok entstanden ein vierachsiger Teerkesselwa- als wegen der Kes- gen bunte Anstriche erhält, die selwagen, aber in es beim Vorbild nie gegeben diesem Buch sind hat – übrigens existieren von letztere das Haupt- dem besagten Wagentyp in- motiv: fünf Ver- bandsbauartwagen, zwischen weit mehr Beschrif- vorn der Berlin tungsvarianten als es in 1 : 1 591 635 [P] der gebaute Exemplare gab … Reichsmonopolver- Warum schreiben wir das waltung für Brannt- hier so ausführlich? Trotz der wein, an dritter eingangs erwähnten Vielzahl Stelle ein Dreikam- merwagen. (Foto von Modellen, genauer gesagt O & K, Slg. SC) Farbvarianten, ist die tatsäch- liche Anzahl verfügbarer Kes- selwagennachbildungen sehr überschaubar; bei großzügi- gen und Proportionen nicht oder gelbe Kesselwagen mit BP-Kesselwagen grau (zumin- ger Betrachtung kommt man stimmen. dem heutigem Shell-Schrift- dest nach 1955). Als einziger etwa auf ein Dutzend Grund- Zum anderen ist es gängige zug. Gelbe Shell-Kesselwagen wurde 1991 der 735 5 018 bei formen zweiachsiger Mineral- Praxis, dass grundsätzlich ge- lassen sich bis 1967 belegen, Kaminski grün lackiert und ölkesselwagen. Auf den fol- lungene Nachbildungen eines bereits ab 1962 erfolgte suk- war so bis 1994 im Einsatz. genden Seiten werden wir Vorbilds in zahlreichen mehr zessive die Umstellung des Zur Ehrenrettung der Mo- diese Modelle jeweils in einer oder weniger passenden Farb- Anstrichs auf grau mit gelber dellbahnhersteller muss jedoch authentischen Lackierungs- und Beschriftungsvarianten Tafel (in der bereits Anfang der angemerkt werden, dass eini- und Beschriftungsvariante mit immer wieder reanimiert wer- 50er-Jahre bei isolierten Wa- ge Mineralölfirmen in der Ver- den üblichen, bereits aus den den. Hiergegen ist auch solan- gen eingeführten Form). gangenheit die Verwendung bisherigen Büchern z. T. be- ge nichts einzuwenden, wie Wie schon in den 50er-Jah- ihrer alten Logos untersagten kannten kleinen Verbesserun- diese Varianten halbwegs rea- ren orientieren sich Modell- und nur Modelle in aktuellen gen vorstellen. listisch sind – und schließlich bahnhersteller bei der Farbge- Unternehmensfarben zuließen. Als vorbildgerecht bewer- lassen sich nur durch Farbva- bung von Kesselwagen auch Zwar war zwischenzeitlich die ten wir die Kesselwagen, die rianten die nicht gerade gerin- heute gern an der Lackierung Situation für Modellbahnher- die wesentlichen Bauartmerk- gen Entwicklungs- und For- der Tanklastwagen der Unter- steller entspannter, neuerdings male wiedergeben und in allen menkosten amortisieren. nehmen. Rote Gasolin-Kessel- haben aber Mineralölkonzerne Baugruppen (annähernd) maß- Daneben gibt es Ausführun- wagen gehören aber ebenso in wie z. B. Shell Markenrechte stäblich sind. Dabei ist jedoch gen, die in das Reich der Phan- das Reich der Phantasie wie an ihren Firmenzeichen als zu beachten, dass die Vorga- tasie gehören. Schon beinahe grüne, in Deutschland einge- neue Einnahmequelle ent- ben auch bei den genormten klassische Beispiele hierfür stellte BP-Kesselwagen. Nach deckt und bitten mit Lizenzge- Kesselwagen zahlreiche Ab- sind ARAL-Kesselwagen in ak- allen vorliegenden Wagenkar- bühren letztendlich auch hier weichungen im Detail zulie- tueller blau/weißen Unterneh- ten sowie der Auskunft eines die Verbraucher zur Kasse. ßen. So konnten Dome, Entlee- mensfarbe – bereits in den seit 1956 in der BP-Transport- Neben grundsätzlich falsch rungseinrichtungen, Aufstie- 60er-Jahren verkaufte ARAL abteilung beschäftigten ehe- lackierten Kesselwagen gibt es ge, Bühnen etc. sowohl von die letzten eigenen Wagen – maligen Mitarbeiters waren auch noch eine Reihe „kreati- Hersteller zu Hersteller diffe-

Gelbe Shell-Kesselwagen gab es bereits Ende der 20er-Jahre, wie dieses Und auch Kesselwagen mit großen blau-weißen B.-V.-Aral gab es schon Foto belegt. Es zeigt den von Van der Zypen & Charlier am 26.6.28 an die in den 30er-Jahren. Einsteller des von Orenstein & Koppel gebauten Rhenania-Ossag Mineralölwerke Aktiengesellschaft Düsseldorf geliefer- 19,2-m3-Wagens Essen 503 664 [P] zum Transport von Benzin, Benzol, ten Austauschbauwagen Elberfeld 541 811 [P] mit 24,6 m3 Kesselinhalt. Toluol und Spiritus war die Deutsche Ammoniak Verkaufs-Vereinigung (Werkfoto Van der Zypen & Charlier, Slg. HW). G.m.b.H. Bochum (Werkfoto O&K, Slg. Klaus Holl)

8 Kesselwagen beim Vorbild und im Modell

Nicht nur die großen Mineralölfirmen benutzten ihre Wagen als Werbe- Kaum ein Wagentyp ist so häufig umlackiert worden, wie die 1960/61 träger. Noch in den 90er-Jahren präsentierten sich die Ölwagen der von der Waggonfabrik Uerdingen für die DEA gebauten Mineralölkessel- Deutschen Veedol GmbH mit aluminiumfarbenen Kesseln und Emaille- wagen mit 36 m3 Inhalt. Das Foto zeigt einen Wagen dieser Serie, den tafeln: auf dem Foto links (nur z. T. im Bild) der 703 2 146 [P], im Vorder- 735 5 194 [P] – Einsteller war inzwischen die Deutsche Texaco AG – im grund der 724 4 109 [P] – beides geschweißte 20-m3-Kesselwagen – und Sommer 1984 im Gbf Hamburg-Harburg in seinem inzwischen dritten dahinter der isolierte 703 2 157 [P], aufgenommen 1983 auf dem Gelände Aussehen; zwei weitere sollten bis zur Ausmusterung bzw. dem Verkauf der Veedol-Niederlassung in Hamburg-Harburg. Mitte der 90er-Jahre noch folgen. (Fotos Peter Driesch) rieren als auch entsprechend Grundmodell stimmt und für durchaus möglich ist, dass die entwickelten Bauteilen – wei- den Kundenwünschen unter- die belegt ist, dass es ver- weitere Wagen, von denen tere Modelle von Kesselwagen schiedlich ausgeführt werden. gleichbare Wagen bei einem keine Fotos existieren, genau nach authentischen Vorbil- Bei Großserienmodellen las- Einsteller gegeben hat, be- dem Modell entsprechen. dern schaffen. Die Vorstellung sen sich diese Varianten nicht trachten wir als authentisch. Darüber hinaus kann man – einiger dieser aufwendigen oder nur bedingt – oftmals ver- Dies gilt insbesondere vor dem unter Verwendung von Kom- Umbauten soll jedoch dem be- bunden mit erheblichen Kos- Hintergrund, dass nur ein ponenten verschiedener Aus- reits in Vorbereitung befindli- ten für Formänderungen – um- Bruchteil der Wagen bildlich gangswagen und von in Vor- chen MIBA-Report vorbehal- setzen. Kesselwagen, deren dokumentiert ist und es daher bereitung auf dieses Buch ten bleiben.

Als 042 356 am 27. Juli 1976 mit dem Ng 65682 Lingen–Rheine am Block Mehringen vorbeirollte, dominierten bereits Drehgestellkesselwagen das Bild der Züge. Dennoch waren Zweiachser keine Seltenheit. An der Zugspitze liefen ein für den Fährbootverkehr geeigneter Chemiekesselwagen so- wie ein 30-m3-Kesselwagen Uerdinger Bauart in der damals aktuellen rot-weißen Esso-Lackierung und noch mit Esso-Emailletafeln. Dahinter sowie an sechster Stelle im Zug isolierte 63-m3-Kesselwagen der Einheitsbauart, dazwischen zwei nach 1950 gebaute Drehgestellwagen. Von den Bäumen halb verdeckt schließlich noch ein Drehgestellwagen russischen Ursprungs. Den Chemielesselwagen und die Drehgestellwagen werden wir in den Folge- bänden ausführlich vorstellen. (Foto Stefan Carstens)

9 Mehrkammerwagen (Verbandsbauart)

Der am 11.9.22 gelieferte München 521 132 [P] der Mineralöwerke Rhenania A.-G. Düsseldorf – Zweigniederlassung Regensburg (und daher in Bayern eingestellt). Die doppelten Nietreihen verbinden zum einen die innenliegenden Böden mit den Kesselmänteln bzw. zum anderen die Bleche der Kes- selmäntel. Für frühe Mehrkammerwagen nicht ungewöhnlich war die Ausrüstung mit – durch Vorhängeschlösser gesicherten – Schlauchkästen. Ob jedoch weitere Rhenania-Wagen diesen aufwendigen Anstrich erhalten haben, erscheint fraglich. (Werkfoto V. d. Zypen & Charlier, Slg. SC)

Mehrkammerwagen (Verbandsbauart)

Einsteller / Wagennr. Heizung / Isolierung – / – Die bisher gebauten Kesselwa- nötigt, die Baulänge des Wa- (exemplarisch) Ladegut Erdöle, Teeröle, Öle u.a. gen mit mehreren Behältern gens wuchs um etwa 500 mm. ➞ Brennb. Flüssigkeiten waren zum einen teuer in der Etwa gleichzeitig mit Ein- DRB DAPG 4) Hmb 506 338 – ... 342 Ladegewicht 15,0–18,0 t Anschaffung und mussten – führung der Verbandslaufwer- Kar 546 076 – ... 081 Tragfähigkeit 15,75–18,8 t insbesondere mit drei oder vier ke und Bremsanlagen bauten R.Ossag 3) Mü 521 132 Lastgrenze A/B/C 16,0 t Behältern – länger ausgeführt die Waggonfabriken daher 2)3) Wpt 542 129 – ... 130 Eigengewicht 11400–13470 kg werden, als Wagen mit Ein- Partiewagen in der Regel mit 1948 DEA 2) Hmb 525 278 Untergestell genietete Profilträger kammerbehältern. Für drei Be- nur noch einem Behälter, der DB 1952 Esso 4) 584 409 -:- 585 346 Bremsbauart Hbr. / ab 1924 Kk-G hälter wurden sechs Böden be- mit mittleren Böden in mehre- DB 1966 DEA 2) 001 1 382 4) Der am 27.5.11 von Esso 000 2 996 Van der Zypen und 1) DR 1952 Z 51-01-01 ff. Charlier an die Ben- DR 1966 Z ➞ Uh 070 0000 ff. 1) zinwerke Wilhelms- DR 1977 Uh [7051] 070 0000 ff. 1) burg G.m.b.H. ge- 1) auch andere Bauarten lieferte Altona 502 924 [P] war 2) 3) 4) Anzahl Abteilungen (2, 3 oder 4) zwar genau genom- Einsatzzeitraum/Bestände men kein Verbands- bauartwagen, da er Hersteller V. d. Zypen & Charlier, noch eine Bremsan- Herbrandt u. a. lage der Länder- Baujahre 1911–1925 bahnbauart besaß, aber das Foto zeigt Gebaute Stückzahl < 100 den einzigen Letztes Einsatzjahr ca.1970 bekannten Vierkam- merwagen mit Technische Daten einem Behälter. (Werkfoto V. d. LüP/Achsstand 8800 / 4000 mm Zypen & Charlier, Kesselvolumen 19,2, z.T. 21,0 m3 Slg. RWWA)

48 Mehrkammerwagen (Verbandsbauart)

Der vermutlich erst nachträg- lich aus einem Einkammerwa- gen zu einem Mehrkammer- wagen umge- bauten Altona 524 737 [P] von Julius Schindler – auffällig insbe- sondere die unterschiedli- chen Dome und Bedien- plattformen. Rekonstruktion nach einem Werkfoto der Waggonfabrik Quedlinburg. re Kammern unterteilt war; der Dome angeordnet, etwa ab selwagen ab Anfang der 20er- tens noch ein Zweikammerwa- ein Dreikammerwagen benö- 1915/16 neben den Domen. Bei Jahre Kunze-Knorr-Druckluft- gen mit einem Gesamtvolu- tigte jetzt nur noch vier statt Zweikammerwagen waren die bremsen, ältere Wagen rüstete men von 20 m3 und getrennten sechs Böden bei der Vorgän- Ausläufe in der Regel zur Wa- man entsprechend nach. Kesseln, jedoch mit Laufwer- gerbauart. Üblich waren Bau- genmitte orientiert. Bei Drei- Obwohl Mehrkammerkes- ken und Bremsanlagen nach formen mit zwei oder drei kammerwagen gab es außen selwagen mit einem unterteil- Verbandsbauart-Grundsätzten. Kammern, Wagen mit vier oder innen neben den äußeren ten Kessel die Regelbauform Bildlich belegt ist der von Kammern wurden nun nur Domen oder innerhalb der Do- waren, beschafften F. Thörl's Kaminski gebaute (oder umge- noch in sehr geringen Stück- me liegenden Ventilspindeln. Vereinigte Harburger Ölfabri- baute ?) Altona 525 017 [P] zahlen gebaut. Außerdem erhielten neue Kes- ken AG im April 1927 mindes- (s. S. 18). Das Bild der Mehrkammer- kesselwagen war sehr unein- Bei dem am 17.9.24 an die Mineralöl- heitlich. Dies betraf sowohl die werke Rhenania unterschiedliche Anordnung A-G. gelieferten von Domen und Ventilspin- Elberfeld 542 130 deln (und ggf. deren Schutz- [P] waren die An- kappen), als auch von Ausläu- schriften deutlich einfacher ausge- fen, Laufstegen und Anschrif- führt als bei dem tentafeln – letztere bedurften links oben gezeig- bei Drei- und Vierkammerkes- ten Wagen. Außer- seln Sonderformen – entweder dem verzichtete geteilt oder höhere Platzierun- man nun auf die Schlauchkästen. gen – um die Ausläufe nicht (Werkfoto V. d. zu verdecken. Zypen & Charlier, Grundsätzlich waren die Slg. SC) Ventilspindeln bei älteren Ver- bandsbauartwagen innerhalb

Der von O&K 1922 gebaute, um 1950 fotografierte Hamburg 525 278 [P] Hinter dem 001 1 382 [P] der DEA, aufgenommen im Juli 1969 in Heil- der DEA war ist für einen Zweikammerwagen sehr ungewöhnlich ausge- bronn, verbarg sich der bereits links gezeigte, 1922 gebaute Wagen. Zwi- führt: Die Dome waren assymetrisch angeordnet und der Wagen verfüg- schenzeitlich hatte man u. a. das Bremserhaus demontiert, die Überwurf- te nur über eine Ventilspindelabdeckung – die zweite Ventilspindel be- bügel der Domverschlüsse erneuert und Rahmen für DEA-Tafenl ange- fand sich innerhalb des Domes. (Foto DEA, Slg. SC) baut. (Foto Joachim Claus)

49 19,2 m3 Kesselwagen (Austauschbau)

Der am 30.11.26 für die Harburger Oelwerke Brinckman & Mergell gebaute Altona 526 520 [P] zum Transport pflanzlicher Öle und Fette repräsentiert die frühe Form der 19,2-m3-Austauschbaukesselwagen mit genietetem Behälter. (Werkfoto Westwaggon, Slg. RWWA)

19,2 m3 Kesselwagen (Austauschbau)

Einsteller / Wagennr. DB 1952 Rheinstahl 507 039 – ... 040 DR 1952 Zw 7-50-01-01, Z 51-01-01 ff. 1) DR 1980 Z-w [7051] 720 7000 ff. 1) (exemplarisch) DB 1952 HOBUM 579 603 DR 1966 Z ➞ Uh 070 0000 ff. 1) 1) auch andere Bauarten Esso 585 474 -:- 585 613 Zw ➞ Uh-w 700 1000 ff. 1) VTG 586 056 -:- 587 572 705 1000 ff. 1) Einsatzzeitraum/Bestände DRB Arenbg Esn 503 003 – 503 005 DB 1966 HOBUM 000 3 338 DR 1977 Uh [7051] 070 0000 ff. 1) Hersteller Westwaggon, Talbot, HOBUM Hmb 526 520 Esso 000 3 047 – ... 170 Uh-w [7051] 700 1000 ff. 1) LHW, Wgf. Uerdingen u.v.a. DAPG VTG 070 5 764 -:- ... 863 705 1000 ff. 1) Baujahre 1928–1938 Hmb 526 800 – 527 009 Ebano DB 1980 VTG 703 0 008 -:- ... 066 DR 1980 Z [7002] 700 2000 ff. 1) Gebaute Stückzahl > 1.000 Ölvereine 901 001 -:- 905 999 HOBUM 703 2 059 Z-w [7002] 707 2000 ff. 1) Letztes Einsatzjahr 1983

Am 23.6.32 lieferte MAN den München 521 435 [P] an die Städt. Gas- u. Den Dresden 700 464 beschaffte die am 23.8.35 bei Wasserwerke Nürnberg. Der Kessel war weiterhin genietet, die Sattelbö- Westwaggon gemäß Ladegutsangabe zum Transport von Dieselmoto- cke hatten immer noch die MAN-typische Bauform und in Bayern galt rentreiböl und stellte ihn als Ölwagen des Betriebsstoffhauptlagers Dres- nach wie vor die Sonderregelung, dass alle Privatwagen bei der RBD den-Friedrichstadt ein. Er besaß bereits einen geschweißten Kessel München einzustellen waren. (Werkfoto MAN, Slg. SC) (Werkfoto Westwaggon, Slg. SC)

58 19,2 m3 Kesselwagen (Austauschbau)

19,2-m3-Kesselwagen mit Austauschbau-Laufwerken und genietetem Kessel. Ganz oben der 1928 gebaute, noch in vielen Komponenten der zuvor ge- bauten Verbandsbauartwagen entsprechende 576 518 [P] der Stahlwerke Minna-Anna A.G. Darunter der Anfang der 30er-Jahre gebaute 503 664 [P] der zum BV gehörenden Deutschen-Ammoniak Verkaufs-Vereinigung mit hohem Bremserhaus und höher liegendem Kessel (s. Foto S. 8).

Technische Daten Exemplarisch seien hier ge- Königsberger Handels-Compa- Regel noch genietete Behälter, nannt die Schwelwerke Minna nie. Diese Wagen erhielten bis wobei genietete und ge- LüP/Achsstand 8800 / 4000 mm Anna A.G. in Gölzau oder die Anfang der 30er-Jahre in der schweißte Kessel über mehre- Kessellänge/! 6600 / 1950 mm 1) Kesselvolumen 19,2 m3 Der 585 500 [P] der Esso AG stammte aus einer Serie von 170 Wagen, die die Ebano 1928/29 für den Transport Heizung / Isolierung z.T. / z.T. u. a. von Erdölpech und Bitumen bei den Linke-Hofmann-Werken in Köln-Ehrenfeld beschaffte. Die Ebano ging, Ladegut Heizöl, Teeröle, u.a. ebenso wie die D.A.P.G., nach 1945 in der Esso AG auf. Das Foto zeigt den Wagen im Heimatbahnhof Hamburg Unterelbe Seehafen vermutlich unmittelbar nach der Zwischenbremsuntersuchung am 16.5.53 aufgenommen. ! Brennb. Flüssigkeiten Er war mit Heizung und Isolierung ausgestattet. (Foto Esso AG, Slg. SC) Ladegewicht 16,0–18,5 t Tragfähigkeit 16,5–19,0 t Lastgrenze A/B/C 16,0–19,0 t Eigengewicht 11800–14500 kg Bremsbauart Kk-G 1) z.T. zuzügl. Isolierung

abw. techn. Daten ab Bj. 1937 LüP/Achsstand 8800 / 4500 mm Bremsbauart Hik-G

Ab 1928 gebaute 19,2-m3-Kes- selwagen erhielten ebenfalls Untergestelle mit Laufwerken der Austauschbauart. Gebaut wurden diese Wagen in unzäh- ligen Kleinaufträgen für ver- schiedene Einsteller in kon- ventioneller Ausführung.

59 20 m3 Kesselwagen (geschweißt)

Stirn- und Sei- tenansichten geschweißter 20-m3-Wagen:

Oben der Ende 30er-Jahre ge- baute 587 823 [P] der VTG mit Bremserhaus und 6650 mm langem Kessel im Zustand um 1955. Obwohl die Behälter in- zwischen ge- normt waren, gab es weiterhin zahlreiche Ab- weichungen im Detail. Dies be- traf insbeondere die Anordnung der Bremsanla- ge, die Arbeits- plattformen und die Dome und Auslässe. Selbst 75 mm höher lie- gende Kessel sind belegt.

Unten der 703 2 152 [P] der Deutschen Vee- dol G.m.b.H. mit 6700-mm-Behäl- ter, abweichen- der Geländer- form und einer Ventilspindel ohne Abdeck- haube. Auch als Dienstgüterwagen neten Steg und beidseitigen Modell unterschiedlichen Bühnen auf fanden die 20-m3-Kesselwagen Arbeitsplattformen aus Gitter- dem Kessel. Verwendung. Benutzt wurden rosten aus. Ebenso viele erhiel- Zusammen mit dem isolierten Auch bei diesen Wagen sie in erster Linie zum Trans- ten einseitig eine Pumpe und Kesselwagen hat Liliput auch hätte man sich etwa 2/10 mm port von Heizöl und Diesel- einen Schlauchanschluss zur mehrere Varianten des 20-m3- dünnere Bühnengeländer und kraftstoff. Viele rüstet die DB Betankungen der Heizungs- Wagens ausgeliefert: Mit und eine bessere Lösung für die nachträglich mit einem auf kessel von Betriebsstellen wie ohne Bremserhaus, mit und Untergestellenden gewünscht, dem Kesselscheitel angeord- z. B. Stellwerken. ohne Einstellertafel sowie mit da unter deren Abdeckung der

Viele Bahndienstkesselwagen, so auch den Hamburg 159 943 3 001, auf- Auf der anderen Wagenseite behielten die Wagen das normale Auslass- genommen 1984 im Gbf Hamburg-Harburg, stattete die DB zum Befüllen ventil. Das Foto zeigt den Hamburg 159 943 3 136 im Oktober 1987 im Bf von Heizöltanks einseitig mit einer Pumpe und einem fest installierten Hamburg-Rothenburgsort, unter dem Wagen ist der Schlauch zu erken- Schlauchanschluss aus. Die meisten erhielten außerdem neue Bedien- nen, mit dem gerade der Heizöltank der Bahnmeisterei aufgefüllt wird. plattformen mit stirnseitigem Zugang. (Foto: Peter Driesch) (Foto SC)

84 20 m3 Kesselwagen (geschweißt)

Wie alle bekannten 20-m3-Kesselwagen der Deutschen Veedol G.m.b.H. Der 000 1 391 der Deutschen Texaco AG, unmittelbar nach dessen Aufar- hatte auch der 703 2 148 [P], aufgenommen 1983 in Hamburg-Wilhelms- beitung am 2.7.76, ungewöhnlich sind die erhöht angebrachten Signal- burg, vergleichsweise weit unten am Kessel befestigte symmetrische Ar- stützen. Rätsel geben die hellen Streifen im oberen Bereich zwischen beitsbühnen mit mittig angebrachter Leiter. Außerdem hatten alle Wa- dem grünen Kessel und den roten Keilen auf: Sie sind (nicht nur auf den gen eine Heizeinrichtung. (Foto Peter Driesch) Bildern dieses Wagens) weder in dunklen Bereichen noch auf Schwarz- Der 000 5 825 [P] der Mobil Oil A.G., aufgenommen im März 1970 in weißfotos zu finden. (Foto DEA, Slg. SC) Würzburg, entsprach der klassischen Bauform der 20-m3-Wagen: Genie- Der ursprünglich 1937 gebaute 001 1 981 [P] des Degussa Werk Kalscheu- tetes Untergestell, Bühne ohne Bremserhaus, Arbeitsplattformen mit ren, eingesetzt zum Transport flüssiger Holzdestillationsprodukte, wurde zum Wagenende versetzten Leitern, 600-mm-Dom und eckige Ventilspin- umfangreich umgebaut. Dabei erhielt er u. a. einen stirnseitigen Aufstieg, delhaube. Nur die Rollenlagerradsätze und Signalstützen auf den Kopf- gesickte Achshalterbleche und Rollenlagerradsätze. Das Foto zeigt ihn im stücken sind erst später hinzugekommen. (Foto Joachim Claus) Jahr 1974 im Bw Hamburg-Wilhelmsburg. (Foto Peter Driesch)

gute Gesamteindruck, den das Mit wenigen Handgriffen halter von verschiedenen Her- www.wagenwerk.de. Die neu- sonst sehr filigrane Unterge- lässt sich das Untergestell de- stellern, Dome, Ventilkappen, en Anschriften steuern Her- stell hinterlässt, etwas leidet. montieren und kann dann an Heizungsstutzen und Ausläufe mann Gaßner für die Epoche II Grundsätzlich ist diese Kri- den Enden mit eingeklebten von CN-Modellbau sowie ge- und III sowie Andreas Nothaft tik aber im Vergleich zu vielen Profilen verbessert werden. ätzte Anschriften-, und Ein- für moderne Wagen bei. Alle sonst angebotenen Kesselwa- Für die sonstigen Verfeine- stellertafeln und die dazuge- Beteiligten haben bereits vor gennachbildungen „Jammern rungen gibt es Federpuffer hörenden Emailleschilder vom Erscheinen des Buches etliche auf hohem Niveau“. von Weinert, geätzte Zettel- AW Lingen – erhältlich bei Vorarbeiten geleistet.

Der Deurag-Kesselwagen, gebaut nach dem auf Seite 83 gezeigten Foto, Hingegen entspricht das Liliput-Modell des 20-m3-Kesselwagens bis auf zeigt den Liliput Kesselwagen mit der Arbeitsplattformvariante mit mitti- die Federpuffer und die von den Aufstiegen entfernten Griffstangen der gem Aufstieg. Wie der DEA-Wagen auf Seite 79 ist er mit Teilen vom AW Originalausführung, ist jedoch mit unterschiedlichen Techniken gealtert; Lingen, CN-Modell, Udo Böhnlein, Weinert und aus dem BahnSinnShop® Beide Wagen werden wir in der bereits in Vorbereitung befindlichen Bro- perfektioniert. (Modellbau Paul Hartman, Foto Frank van Zuilekom) schüre ausführlich vorstellen. (Modellbau und Foto Enno Born)

85 30 m3 Leichtbau – Einheitsbauart

30-m3-Kesselwagen der Einheitsbauart: ganz oben ein Shell-Kesselwagen mit Bremserhaus und mit Heizung im Zustand der 50er-Jahre, darunter ein Wagen von Friedrich Thörl mit Heizung, ebenfalls Mitte der 50er-Jahre. Paralell zu den 24-m3-Wagen Allerdings erlangte der grö- einer Kapazität von 63 m3 der 1949 lieferte die Waggonfa- entstand auch eine Ausfüh- ßere Einheitswagen bei Wei- Vorzug gegeben wurde. brik Uerdingen nochmals 16 rung für leichte Produkte. Die tem nicht die Bedeutung wie Mit 100 Wagen die größte Wagen an Hamburger Firmen: beiden Typen unterschieden die kleinere Variante. Aus- Serie ging 1943 an den Benzin- zehn an Johann Haltermann, sich im wesentlichen nur im schlaggebend hierfür war zum Benzol-Vertrieb (BV). Rund 40 fünf an die Deutsche Shell AG Durchmesser und in der Län- einen, dass in den Jahren zu- Exemplare beschaffte die Olex, und einen an die Firma Fried- ge des Behälters und die da- vor bereits 5.700 Leichtbau- zwölf weitere eine Tochterge- rich Thörl. Die Wagen erhielten durch bedingten Anpassun- wagen Deutzer und Uerdinger sellschaft: die Runo-Everth alle noch ein Kriegslaufwerk gen der Sattellängsbleche. Die Bauart mit 30 m3 Kesselinhalt Treibstoff- u. Öl-A.G. Für die mit Radsätzen mit nur 970 mm Firma Beuchelt verwendete gefertigt wurden und zum an- Reichs-Kraft-Sprit (RKS) baute Laufkreisdurchmesser. für die Bremsbühnengeländer deren, dass zum Transport von die MAN weitere 16 Stück und Die aus dem Benzin-Benzol- Profileisen, sonst kamen Roh- leichten Kraftstoffen inzwi- schließlich erhielt die Rhein- Vertrieb Bochum hervorgegan- re zum Einbau. schen Drehgestellwagen mit preußen GmbH zehn Wagen. gene ARAL AG trennte sich

Der 1943 gebaute Mü(nchen) 521 795 [P] der Runo-Everth Treibstoff- u. Der 581 311 [P] der BP hat vermutlich bei der Untersuchung am 9.9.64 au- Oel A.E. (Werkfoto MAN, Slg. Jochen Deppmeyer) ßer dem neuen Anstrich auch Rollenlagerradsätze erhalten. (Foto Slg. SC)

124 30 m3 Leichtbau – Einheitsbauart

Der links im Zustand Ende der 60er-Jahre abgebildete 000 3 274 [P] der Der 1961/62 in Nürnberg Rbf aufgenommene 30-m3-Kesselwagen der Firma Johann Haltermann mit beidseitiger Bedienplattform 1983 auf Einheitsbauart 583 431 [P] zeigt, dass die Shell ihre Wagen z. T. bunt dem Werksgelände in Hamburg-Wilhelmsburg. (Foto Peter Driesch) durcheinander einnummerte. (Foto Heinz Küneth, Slg. HW)

Den mit umge- bereits Mitte der 70er-Jahre bauten Rollenla- von ihrer Schienenlogistikspar- gerradsätzen te und damit von ihrem Wa- ausgestatteten 000 1 367 [P] genpark. Zwei Wagen erwarb übernahm die die Firma Fuchs in Mannheim DEA 1969 von und setzte sie bis 1996 für ihrer Tochterge- Schmieröltransporte ein. sellschaft Rhein- Auch ein Wagen der BP preußen. Das war – als letzter BP-Wagen – Foto zeigt ihn, inzwischen als noch Ende 1998 in den Be- Wagen der standslisten geführt, existierte Deutschen Texa- vermutlich jedoch nur noch auf co, im Februar dem Papier. Die Wagen der an- 1976 im Rbf Un- deren Firmen schieden alle vor tertürkheim. (Fo- to Fritz Willke) 1993 aus. sowie von Bremsumstelltafeln Modell und Lösezügen – lassen sich Nachbildungen von Einheits- die für KMB typischen, leider kesselwagen gibt es von Piko zu flach gravierten Achslager und Klein-Modellbahn (KMB). durch solche aus dem Bahn- Das Piko-Modell soll hier nicht sinn®Shop ersetzen. Auch ei- weiter betrachtet werden, da ne Bremskurbel von Weinert es aus einer Zeit stammt, in trägt zur Verbesserung des der man alle Abmessungen Gesamteindrucks bei. vergrößert hat, um ein stimmi- Alternativ kann man den ges Gesamtbild zu bekom- Wagen – ggf. durch Tausch men. mit einem anderen KMB-Mo- Der ebenfalls bereits vor dell – auch mit dem markan- Jahren von KMB entwickelte, ten Blechbremserhaus der Der oben abgebildete Kesselwagen der Einheitsbauart erhielt neben den oft falsch als „Uerdinger Bau- Leichtbauwagen ausstatten. normalen Verfeinerungen – Federpuffer, Rangierergriffe, Bremsumstell- art“ bezeichnete 30-m3-Ein- Weiteres Verbesserungspo- hebel etc. – u. a. an das breite Untergestell angepasste neue Auslaufven- heitskesselwagen kann sowohl tenzial bieten die Auslaufven- tile (CN-Modell), unten wurden darüber hinaus noch neue Achslager aus dem Bahnsinn®Shop montiert. (Modellbau und Foto Marc Heckmann / in den Abmessungen als auch tile und Heizungsanschlüssen Modellbau Christoph von Neumann, Foto Joachim Reinhard). in Bezug auf die Detaillierung (beides CN-Modell), letztere auch nach heutigen Maßstä- haben einigen Wagen nach- ben überzeugen – und ist zum träglich erhalten. Glück inzwischen wieder von Die weiteren Arbeiten er- Roco erhältlich. Hervorzuhe- geben sich aus dem gewähl- ben wäre noch, dass bereits ten konkreten Vorbild. Bei ei- die KMB-Wagen z. T. separat nem Epoche-III-Modell kom- eingesetzte Tafeln für Werbe- men ggf. passenden Einstel- schilder hatten (auch wenn de- ler-Werbetafeln (AW Lingen) ren Abmessungen nicht im- hinzu. Bis auf wenige Varian- mer stimmen). ten wird man wohl um Kom- Neben den üblichen Verfei- plettlackierung und -beschrif- nerungen – Anbau von Feder- tung (Gaßner) nicht herum puffern und Rangierergriffen kommen.

125 24 m3 Kesselwagen

Der am 24.5.57 wie Noblee und Thörl (1) in fertiggestellte Hamburg, letzterer für pflanzli- 507 235 [P], che Öle bestimmt und mit ei- ein beheizter Zweikammer- ner 100 mm starken Isolierung wagen der ausgestattet. Schließlich sind Brenntag A.-G., zwei für die Th. Goldschmidt auf der Schiebe- AG in Mannheim 1960 gebau- bühne von te Wagen belegt. Graaff. Der Wa- gen war – wie Wie auch bei Wagen mit die meisten ab anderen Kesselvolumen lassen 1957 von Graaff sich die üblichen Änderungen gebauten – mit während des Beschaffungs- tiefsitzenden zeitraums erkennen: Verlage- Signalstützen rung der Aufstiegsleitern von an allen vier Ecken ausge- den Kesselseiten zur Brems- stattet. (Werk- bühne und Ausrüstung mit foto Graaff, GP-Wechsel ab etwa 1959/60. Slg. SC) Ein Einzelstück war der von Graaff 1957 im Auftrag der Brenntag A.-G. in Mül- heim/ gebaute Zweikam- 3 merwagen für leichte Öle und 24 m Kesselwagen Lösungsmittel. Gleiches galt für den von Kaminski 1959 an Einsteller / Wagennr. Heizung / Isolierung z.T. / z.T. Gesellschaft für Teerverwer- Kurt E.F.W. Hauke gelieferten (exemplarisch) Ladegut Pflanzenöle, Teeröle, u.a. tung mbH (GfT) in Duisburg- 25-m3-Heizölwagen, einer von Lastgrenze A (z.T. S) i.M. 20,0 t Meiderich beschaffte. über 30 Wagen unterschiedli- 1957 Brenntag (2-Kammer) 507 235 B (z.T. S/CS) i.M. 24,0 t Drei weitere Wagen gingen cher Bauart, die Hauke z. T. Goldschmidt 546 611, 547 612 C i.M. 28,0 t an die Firmen Schindler (2) so- bis 1980 einsetzte. K.Hauke (25 m3) 579 647 Eigengewicht i.M. 12000 kg 1966 K.Hauke 000 3 376 Untergestell geschw. Profilträger Brenntag 000 8 304 Bremsbauart KE-G, z. T. KE-GP Goldschmidt 001 7 215, ... 216 1) ggf. zuzügl. Isolierung 1980 K.Hauke 708 4 188 Goldschmidt 708 4 501, ... 502 24-m3- und 25-m3-Wagen mit Brenntag 717 7 061 Profilträgeruntergestell – z. T. mit Heizung und Isolierung – Einsatzzeitraum/Bestände wurden von verschiedenen Hersteller Graaff, Kaminski u.a. Herstellern, jedoch stets nur in Baujahre 1957–1964 wenigen Exemplaren gebaut. Gebaute Stückzahl < 40 Die Bergbau AG Constantin Letztes Einsatzjahr ca. 1995 der Große erhielt mit sechs 24-m3-Wagen schon eine ver- 3 Technische Daten (24 m ) gleichsweise große Serie. Glei- LüP / Achsstand 8740 / 4500 mm ches galt für acht beheizbare Kessellänge / ∅ 6650 / 2200 mm 1) isolierte Wagen zum Transport Der 579 647 [P], ein am 7.1.59 von Kaminski an Kurt E.F.W. Hauke in Ham- Kesselvolumen 24,0 m3 von Teer und Teerölen, die die burg gelieferter 25-m3-Heizölwagen mit seitlichen Aufstiegen, Heizung und Isolierung. (Werkfoto Kaminski, Slg. HW) Der isolierte 737 4 122 [P] der Noblee & Thörl G.m.b.H. zum Transport Der 708 4 501 [P] der TEGO Industrie und Bauchemie GmbH war der an pflanzlicher Öle und Fette, aufgenommen 1980 im Bf Hamburg Unterelbe Th. Goldschmidt gelieferte 546 611 mit beheiztem 24-m3-Kessel jedoch Seehafen, wurde 1964 als 579 852 [P] abgeliefert. ohne Isolierung. Das Bild entstand 1984 in Dörz. (Fotos Peter Driesch)

142 26,5 m3 Kesselwagen

Einsteller / Wagennr. (exemplarisch)

1957 Stickst. W-E 502 885 – ... 887 Metzger 513 001, ... 007 v. Heyden 1) 519 226 – ... 229 Dt. Bimoid 1) 546 295 BfB 557 350 -:- ... 391 Becker 580 467 – ... 468 Schindler 2) 580 108 1966 Becker 3) 000 1 042 – ... 043 Schindler ➞ BP 2) 4) 000 3 722 Dt. Bimoid 1) 001 7 021 Metzger 001 7 800, ... 806 v. Heyden 1) 001 8 818 – ... 821 Stickst. W-E 5) 002 7 566 – ... 568 BfB 003 3 611 – ... 622 003 3 653 – ... 682, 003 3 707 – ... 730 1980 BP 2) 705 6 162 Metzger 708 4 126, ... 130 Hubbe 708 4 178 – ... 179 Dt. Bimoid 1) 708 4 268 Der am 29.11.57 fertiggestellte 580 468 [P] der Firma Hans-Georg W. Becker in Hamburg mit einem 26,7-m3- v. Heyden 1) 708 4 372 – ... 375 Kessel zum Transport von Ölen und Fetten vor der Kulisse der Niedersächsischen Waggonfabrik Elze (Hann). BfB 735 5 840 – ... 849 (Werkfoto Graaff, Slg. HW) 735 5 875 – ... 904, 735 5 924 – ... 941 Hüls 736 9 010 – ... 012 1) m. Isolierung, 2) Dreikammerwagen, 3) ➞ Hubbe, 4) zeitw. EVA, 5) ➞ Hüls 26,5 m3 Kesselwagen Einsatzzeitraum/Bestände Hersteller: Graaff, Kaminski, Lastgrenze C i.M. 28,0 t tualisierter Ausführung mit Bemerkenswert ist, dass al- Rodberg, SEAG u.a. Eigengewicht i.M. 12000 kg KE-Bremsen und Doppelscha- lein 86 Wagen für die BfB ge- Baujahre 1957–1963 Untergestell geschw. Profilträger kenlaufwerken weiter baute. baut wurden, die auch bei Spi- Gebaute Stückzahl ca. 100 Bremsbauart KE-G, z. T. KE-GP Allerdings entstanden die rituswagen mit 22 m3 Inhalt Bestand 31.12.1965 ca. 100 1) ggf. zuzügl. Isolierung ersten Wagen erst ab 1957. auf die konventionelle Bauwei- 31.12.1980 ca. 80 Obendrein war nun aufgrund se setzte. Auch die 26,5-m3- Bestand 31.12.1993 ca. 50 Die ab 1938 gebauten Kessel- höherer zulässiger Achslasten Wagen entstanden in mehre- Letztes Einsatzjahr ca. 2010 wagen mit 26,5-m3- bzw. 26,7- nicht mehr Treibstoff das be- ren, z. T. deutlich voneinander m3-Behältern hatten sich zu vorzugte Ladegut, sondern abweichenden Baulosen. Technische Daten einem der häufigsten Wagen eher Öl und Teer. Von ver- Bei allen anderen Lieferun- LüP / Achsstand 8740 / 4500 mm für den Transport brennbarer schiedenen Waggonfabriken gen handelte es sich um Ein- Kessellänge / ∅ 6700 / 2300 mm 1) Flüssigkeiten entwickelt. Es wurden insgesamt nur etwa zelstücke oder Kleinstserien Kesselvol. 26,4; 26,5 oder 26,7 m3 verwundert daher nicht, dass 100 Wagen gefertigt, die alle mit maximal vier Exemplaren: Heizung / Isolierung z.T. / z.T. man nach dem Zweiten Welt- durchgehende Satteltragleis- Wagen ohne Isolierung hatten Ladegut Spiritus, Öle u. Fette, u.a. krieg erneut auf diese Kon- ten und vom Kesselscheitel 1957 die Firma Metzger & Co. Lastgrenze A (z.T. S) i.M. 20,0 t struktion zurückgriff und auch aus bedienbare Bodenventile in Stuttgart-Zuffenhausen bei B (z.T. S/CS) i.M. 24,0 t diese Wagen in technisch ak- besaßen. Kaminski in Auftrag gegeben,

Der 557 350 [P] der BfB mit einem 26,4-m3-Kessel, aufgenommen 1963 in Der am 14.9.59 fertiggestellte 557 069 [P] der BfB, ebenfalls mit 26,4-m3- Nürnberg Rbf, hatte noch eine KE-G-Bremsanlage aber bereits Seilha- Kessel und KE-G-Bremsanlage aber mit abweichenden Kesselmaßen, kenkonsolen. (Foto Heinz Küneth, Slg. HW) Ausläufen und Geländern sowie Seilösen. (Werkfoto SEAG, Slg. HW)

143 30 m3 Heizöl-Kesselwagen LHB

Vermutlich einer der letzten dieses Typs: Der 737 6 418 [P] der VTG am 29. Juli 1997 in Bad Segeberg – seine Kesselfrist lief im März 1999 ab. (Foto SC)

30 m3 Heizöl-Kesselwagen LHB

Einsteller / Wagennr. Eigengewicht i.M. 13000 kg Untergestell geschw. Profilträger 1956 VTG 1) 519 264 – 519 276 Bremsbauart KE-GP 1) 597 275 – 597 499 1957 VTG 2) 595 900 – 595 999 abw. techn. Daten Baujahr 1957 1966 VTG 2) 072 6 133 – 072 6 232 LüP / Achsstand 8800 / 4800 mm 1) 072 6 236 – 072 6 461 Lastgrenze A (S) i.M. 19,4 t 1) 072 6 865 – 072 6 877 B (S/CS) i.M. 23,4 t 1980 VTG 2) 737 6 117 – 737 6 174 C i.M. 27,4 t 2) 737 6 265 – 737 6 269 Eigengewicht i.M. 12600 kg 1) 737 6 270 – 737 6 449 Federgehänge Einfachschaken 1) Baujahr 1956, 2) Baujahr 1957 Die ersten größeren Kesselwa- Einsatzzeitraum/Bestände genserien baute LHB 1956/57 Hersteller LHB für die VTG. Hierbei handelte Baujahre 1956 / 1957 es sich zum einen um 483 Gebaute Stückzahl 240 / 100 Leichtbauwagen mit 40 m3 In- Bestand 31.12.1965 240 / 100 halt zum Transport von Ben- 31.12.1980 219 / 62 zin und anderen brennbaren 31.12.1993 140 / 55 Flüssigkeiten (s. S. 165) sowie Letztes Einsatzjahr 1999 zum anderen um 240 Wagen mit konventionellem Unterge- Technische Daten stell und einem 30-m3-Kessel. LüP / Achsstand 8800 / 4500 mm Letztere waren für den Trans- Kessell. / ∅ 6500 / 2500 mm+Iso port von Heizölen bestimmt Kesselvolumen 30,0 m3 und deshalb mit 100 mm Glas- Heizung / Isolierung ja / 100 mm wolle isoliert und mit Heizun- Ladegut Brennb. Flüssigkeiten gen versehen. Öle, Fette, Bitumenemulsion u.a. Der nicht als Druckbehälter Lastgrenze A (S) i.M. 19,0 t konzipierte Tank hatte einen B (S/CS) i.M. 23,0 t Prüfdruck von nur 1 bar. Die C i.M. 27,0 t den Dom, die Kappe über dem

152 30 m3 Heizöl-Kesselwagen LHB

Von LHB für die VTG gebaute 30-m3-Heizöl- wagen mit Isolie- rung.

Oben der am 19.2.57 abgelie- ferte 597 435 [P] mit 4500 mm Achsstand im Ablieferungszu- stand.

Darunter der 737 6 130 [P], ein Ende 1957 gebauter Wagen mit 4800 mm Achstand im Zustand er 90er- Jahre mit ver- stärkten Achs- halterblechen (vgl. Foto unten). Außer in den Laufwerken un- terschieden sich die Wagen in zahlreichen Details: Dies wa- ren u. a. bei der zweiten Serie um 90° gedrehte Sicherheitsven- tile, anders ange- ordnete Signal- stützen, serien- mäßig andere Ablassventile und ein tiefer gelegter Hei- zungsanschluss. Handrad für die Bodenbedie- lich; alle diese Trittflächen wa- drehbaren Klappen verschlos- ordnung gerecht zu werden, nung sowie das Druckaus- ren aus Gitterrosten. sen, sondern hatten mit Hand- in der weiterhin von vorn und gleichsventil einschließende Wie viele nach 1955 gebau- rädern zu bedienende Ab- hinten sichtbare Schlusssig- Arbeitsplattform war von der ten Wagen für Teer und Bitu- sperrschieber, die geöffnet den nale enthalten waren, als auch Bremserbühne aus über einen men waren die Ausläufe der vollen Querschnitt freigaben. die allgemein eingeführten kurzen Laufsteg mittig auf VTG-Wagen nicht von mit He- Um sowohl den Anforde- vom Boden zu erreichende dem Kesselscheitel zugäng- beln zu betätigenden, um 90° rungen der damaligen Signal- Signalstützen zu realisieren,

Links oben der im April 1983 un- tersuchte 737 6 354 [P] der VTG, aufgenommen im Hamburger Ha- fen auf der Peute. Zur Unfallver- hütung hatte man die abstehen- den Signalstützen inzwischen gelb lackiert. (Foto Peter Driesch)

Links der 597 374 [P], aufgenom- men in Stuttgart Hgbf, wurde am 11.12.56 von LHB an die VTG ge- liefert. (Foto Fritz Willke)

Rechts der am 30.12.57 von LHB an die VTG gelieferte 595 959 [P], das Werkfoto zeigt sehr schön die gesickten Achshalterbleche. (Werk- foto LHB, Slg. HW)

153 40 m3 Leichtbau LHB (1962)

Viele der von LHB gebauten 40-m3-Leichtbaukesselwagen hatte die VTG anfangs langfristig an die Deutsche Shell vermietet. Dies galt auch für den am 11.5.75 frisch untersuchten 072 4 480 [P], aufgenommen im Juni 1975 im Rbf Untertürkheim. (Foto Fritz Willke)

40 m3 Leichtbau LHB (1962)

Einsteller / Wagennr. Gebaute Stückzahl 280 Kesselvolumen 40,0 m3 Parallel zu den 36-m3-Heizöl- Bestand 31.12.1965 280 Heizung / Isolierung – / – wagen (s. S. 194) baute LHB 1962 VTG 574 600 – 574 879 31.12.1980 142 Ladegut Brennb. Flüssigkeiten für die VTG 280 Leichtbaukes- 1966 VTG 072 4 352 – ... 630 31.12.1993 122 Lastgrenze A (S) i.M. 21,0 t selwagen mit 40 m3 Inhalt, vor- 1980 VTG 735 0 458 – ... 599 Letztes Einsatzjahr vor 2013 B (S/CS) 1) i.M. 25,0 t wiegend zum Transport von C 1) i.M. 29,0 t Kraftstoffen. Einsatzzeitraum/Bestände Technische Daten Eigengewicht i.M. 11000 kg Technisch entsprachen sie Hersteller LHB LüP / Achsstand 8800 / 4500 mm Untergestell geschw. Blechrahmen den kleineren Wagen, die ge- Baujahre 1962 Kessellänge / ∅ 6450 / 2900 mm 1) z.T. nach Bremsverst. CS = C schweißten Blechrahmen wa-

Der im Juli 1963 aufgenommene 574 679 [P] stand, wie vermutlich über 100 Wagen dieser Lieferserie, bis in die 70er-Jahre im Dienst der Deut- schen Shell. (Foto Richard Krauß, Slg. SC)

Auch der 072 4 477 [P] der VTG, 1979 im Gbf Hamburg-Harburg fotogra- fiert, war zuvor an die Shell vermietet. (Foto Peter Driesch)

200 40 m3 Leichtbau LHB (1962)

Den 574 611 [P] lieferte LHB am am 18.10.62 an die VTG. Diese hatte ihn langfristig an die Shell vermietet, sodass er mit Firmentafeln versehen wor- den war. Nach Auslauf des Mietvertrages und der Demontage der Tafeln waren deren Befestigungsbügel weiterhin noch an vielen Wagen zu finden. ren gleich, ihr Behälter war je- sondern auch für Lösungsmit- gleich, lassen aber aus einem Stabilität zu erreichen, sind doch 200 mm länger und hatte tel wie z. B. für Toluol. klobigen Etwas einen Kessel- die Geländerstützen der Ar- einen um 100 mm größeren In den folgenden 15 Jahren wagen entstehen, der sich beitsplattform in Bohrungen Durchmesser, was eine ge- verringerte sich der Bestand durchaus mit aktuellen Mo- im Riffelblech befestigt und ringfügig andere Ausführung kaum. Ende der 90er Jahre dellen messen kann bzw. die- mit einem Handlauf aus Draht der Bleche auf den Kopfstü- waren die verbliebenen Wa- se in einigen Punkten in den verlötet. cken erforderte. gen dann meist als Reserve Schatten stellt. Ähnlich sind die Hand- Vermutlich annähernd die abgestellt. Bis auf den Behälter und bremsbühne und die Leiter an Hälfte der Wagen vermietete das Untergestell mit den Lauf- der Kesselstirnseite aufgebaut. die VTG für mindestens zehn Modell werken ist von dem Märklin- Das Untergestell ist mit zierli- Jahre an die Deutsche Shell. Vor langer Zeit hatte Märklin Wagen nichts zu gebrauchen. chen Ausläufen und Handrä- Nach Ablauf des Mietverhält- einmal ein den 40-m3-Leicht- Alle überflüssigen Teile, wie dern, Bremsumstellhebeln mit nisses schraubte man zwar die bauwagen von LHB nachemp- z. B. die angespritzten Aus- Verbindungswellen und Löse- Tafeln wieder ab, deren Halter fundenen Kesselwagen im läufe und Bremsumstellhebel zügen, an den Konsolen befes- blieben anfangs jedoch an den Programm. Wäre nicht Oliver müssen abgetrennt werden. tigten Seilhaken und Signal- Kesseln. Dümmler auf die Idee gekom- Die Schnittstellen werden ge- stützen auf dem Kopfstück Auch aus dieser Serie gin- men hieraus ein vorbildge- glättet, die Löcher auf dem ausgestattet. gen ca. 100 Wagen in das Um- rechtes Modell zu bauen, kä- Kessel werden verspachtelt. Neu sind außerdem die An- bauprogramm zu Drehgestell- men wir nicht auf die Idee den Die Handbremsbühne so- schriftentafeln, Signalstützen wagen. Die Ende 1980 noch Wagen in diesem Buch vorzu- wie die Aufstiegstritte und am Kessel, das Ventil auf dem vorhandenen 142 Wagen setz- stellen. die Arbeitsplattform bestehen Kesselscheitel und selbstver- te die VTG nicht nur zum Die Arbeiten kommen ei- aus Riffelblech und Messing- ständlich Federpuffer und Ran- Transport von Kraftstoffen ein, nem weitgehenden Neubau draht. Um eine hinlängliche gierergriffe.

Der 735 0 565 [P] der VTG, im März 1995 in Riede abgestellt, machte be- Mehr Eigenbau als Umbau: Der auf der Basis eines uralten Märklin-Mo- reits einen sehr heruntergekommen Eindruck. Besonders deutlich wird dell entstandene 40-m3-Leichtbaukesselwagen der VTG. Insbesondere dies an den Laufwerken, die nicht nur Rost, sondern auch Moos ange- die aus Messingdraht und Riffelblech zusammengelötete Handbrems- setzt hatten. Zwei Monate später wäre die nächste Untersuchung fällig bühne und Bedienplattformen verleihen dem Wagen ein völlig neues gewesen. (Foto HW) Aussehen. (Modellbau Oliver Dümmler, Foto Joachim Reinhard)

201 16,8 m3 z. T. isoliert RAW Jena

Der Zekk [7243] til waren auf dem Kesselschei- 724 3108 [P] der tel angeordnet. Im Kesselbo- Nacco mit einem den auf der der Bremserbühne 9000-mm-Unter- gestell mit Dop- abgewandten Seite befanden pelschakenlauf- sich die drei Heizregister mit werken, im Mai je vier Heizschlangen. 1993 in Kirchwey- Da die Wagen als Mietwa- he fotografiert. gen eingesetzt werden sollten, Der Wagen hatte nachträglich Seil- erhielten sie von vornherein ankerkonsolen zusätzlich zu den Anschriften- erhalten, die Hei- tafeln Einstellertafeln am rech- zung war inzwi- ten Wagenende. Bei vielen schen ausgebaut. Wagen ersetzte man die ur- sprünglichen Seilhaken durch UIC-Seilhakenkonsolen mit Abweisern, wobei deren An- ordnung nicht einheitlich war. Wie viele andere Kesselwa- Der in Quedlin- burg zuletzt im gen der DR wurden auch sie August 1989 mehrfach umgezeichnet. Die untersuchte letzten Umzeichnungen erfolg- Ze [7098] ten 1980 und 1982 im Zusam- 709 8607 [P] der menhang mit der Einführung KVG stand im des Nebenzeichens kk für Wa- September 1993 in Altenburg gen mit eine höchsten Last- bereits „auf dem grenze unter 25 t. Die älteren Rand“. Mit einem Wagen mit geringer Heizleis- isolierten Kessel tung oder ohne Isolierung mit Heizung und wurden erst als Ze(kk) [7093] einem 9000-mm- Untergestell mit und Ze(kk) [7094] eingereiht. KE-GP-Bremse Zwei Jahre später erhielten al- war er ein typi- le Zekk UIC-konforme, mit 724 scher Vertreter beginnende Nummern und seiner Bauart. wurden dadurch ohne Hei- (Fotos HW) zung zu Zekk [7243], Wagen dung mit Teer (1,2 t/m3) die Teil, erhielten das Standard- doch mit Doppelschakenlauf- mit zwölf Heizungssträngen Lastgrenze A mit einem Ge- untergestell aus Jena mit ei- werken. Beiden Bauartvarian- zu Zekk [7244]. samtgewicht des beladenen ner LüP von 9000 mm, einem ten gemeinsam waren die Gemeinsam mit anderen Wagens von weniger als 32 t Achsstand von 4850 mm und Kesselsattel mit zu den Wa- Kesselwagen verkaufte die DR nur knapp ausnutzen ließ. ebenfalls Einfachschaken, je- genenden schräg verlaufen- 1991 die noch vorhandenen Hingegen wog ein mit leich- doch KE-GP-Bremsen. den Sattelblechen. etwa 330 Wagen an die KVG tem Heizöl voll beladener Bei den ab 1964 gebauten Die Leiter zum Besteigen sowie Nacco, Ermewa und die 26,5-m3-Wagen etwa 38 t. Wagen verwendete man dann des Kessels war von der Brem- IVG. Hier musterte man die in- Die ab etwa 1963 gebauten Neubauuntergestelle in den serbühne aus zugänglich. Die zwischen zu kleinen Wagen in Wagen, dies war der größere gleichen Abmessungen, je- Armaturen für das Bodenven- der Regel sehr schnell aus.

Seiten- und Stirnansicht eines 1963 ge- bauten 16,8-m3- Teerwagens ohne Isolierung mit 9000 mm langem Unterge- stell und Ein- fachschakenlauf- werken. Infolge des langen Lie- ferzeitraums er- folgten bereits während der Fertigung zahl- reiche Änderun- gen. Die Zeich- nung stellt eine der vielen Vari- anten dar.

234 Rekokesselwagen

Der Zw 7-50-30-69, aufgenommen im März 1962 im Bf Hof, ist einer der frühen Reko-Kesselwagen der DR. Das Untergestell ist vollständig geschweißt und besitzt Federböcke aus Flacheisen. Die Abmessungen des Untergestells mit einer LüP von 8800 mm und 4500 mm Achsstand gleichen aber noch denen der Ursprungsbauart. Achshalterbleche, die achtlagigen, 1200 mm langen Federpakete und Rollenlagerradsätze sind ebenfalls neu und ent- sprechen dem Standard von Neubauwagen. Hingegen wurde die Hik-G-Bremsanalage und der 24,0-m3-Kessel unverändert vom Ausgangswagen übernommen und letzterer nur mit einem umlaufenden Geländer an den Bedienplattformen versehen. (Foto Joachim Claus)

Rekonstruktion von Kesselwagen

Bauartbezeichnung 1977 Uh [0704] 070 4000 -:- ... 6999 1980 Ze(kk) [7093] 2) 709 3000 – ... 999 Bremsbauart Hik-G, z. T. KE-GP und Wagennummern Uh [0708] 070 8000 -:- ... 8999 Ze(kk) [7094] 2) 709 4000 – ... 999 Achslager Rollenlager Uh [0709] 070 9000 -:- ... 9999 Z(c)e [7098] 709 8000 -:- ... 999 Höchstgeschwindigkeit 80 km/h Dok.-Nr. 8006–12, 8015, 8038, u. a. Uh [0710] 071 0000 -:- ... 0999 Zekk [7242] 1) 724 2000 -:- ... 699 Radsatz Laufkreis-∅ 1000 mm 1961 Zw 7-50-01-01 -:- ... -32-99 Uh-w [7051] 700 1000 -:- ... 1050 Zekk [7243] 1) 724 3000 -:- ... 999 Federgehänge Einfachschaken Z (8-) 51-01-01 -:- ... -33-99 705 1000 -:- ... 3999 Zekk [7244] 1) 724 4000 -:- ... 999 Federblattanz./-länge 8/1200 mm Z(h) 52-01-01 -:- 52-93-99 1980 Z(kk) [7002] 700 2000 -:- ... 3999 1) 1982 aus Z(e)kk umgez. Pufferlg./-teller-∅ 650 1)/370 mm 1966 Z ➞ Uh 070 0000 -:- 070 6999 707 2000 -:- ... 999, 720 2000 -:- ... 999 1) 2) von 1980 bis 1982 070 8000 -:- 071 0999 Z(kk) [7004] 700 4000 -:- ... 5999 Umbau 1962/63, abw. techn. Daten Zw ➞ Uh-w 700 1000 -:- ... 1050 707 4000 -:- ... 999, 720 4000 -:- ... 999 1) Einsatzzeitraum/Bestände LüP / Achsstand 8800 1)/ 4850 mm Zw ➞ Uh-w 705 1000 -:- ... 3999 Z-w [7051] 705 1000 -:- ... 3999 Herst. RAW Jena, Niedersachsw. Kesselvolumen 20 – 26,5 m3 1977 Uh [0700] 070 0000 -:- ... 3999 Zkk-w [7051] 720 7000 -:- ... 543 1) Baujahre 1961–1967 Lastgrenze A i.M. 19,0 t Umgebaute Stückz. vmtl. > 1.000 B i.M. 23,0 t Der Zekk [7242] 724 2569, aufgenommen im Januar 1994 in Köln, war ein Bestand 31.12.1990 115 C i.M. 23,0 / 27,0 t 22-m3-Wagen mit Heizung, der sogar ein 9500 mm langes Untergestell Letztes Einsatzjahr ca. 1996 Eigengewicht i.M. 12000 kg mit KE-GP-Bremsanlage bekommen hatte. (Foto HW) Bremsbauart KE-GP Technische Daten Pufferlg./-teller-∅ 650 1)/370 mm 1) mit UIC-Puffern 8740 / 620 mm Umbau 1960/61 (Lastgr. u. Eigengew. exemplarisch) Umbau ab 1964, abw. techn. Daten LüP / Achsstand 8800 1)/ 4500 mm LüP / Achsstand 9000 2)/ 4850 mm Kesselvolumen 20,0 – 26,5 m3 Kesselvolumen 16,0 – 26,5 m3 Heizung / Isolierung z.T. / – Lastgrenze A i.M. 19,0 t Ladegut Brennb. Flüssigkeiten B i.M. 23,0 t Lastgrenze A i.M. 20,0 t C i.M. 27,0 t B i.M. 20,0 / 24,0 t Eigengewicht i.M. 11500 kg C i.M. 20,0 / 28,0 t Bremsbauart KE-GP Eigengewicht i.M. 11500 kg Pufferlg./-teller-∅ 620/370 mm Untergestell geschw. Profilträger 2) vereinzelt auch 9500 mm

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