Mit dem d bevorstehenden b t h d Abschluss Ab hl des d Flurbereinigungsverfahren Fl b i i f h St. Johann-Würtingen/ Würtingen und Ohnastetten sind Ortsteile der Gemeinde St. Johann im Landkreis . Beide Gemar- DAS NEUE WEGENETZ NACH DER Ohnastetten sind nun, nach den bereits ausgeführten Flurneuordnungen auf den Gemarkun- kungen liegen auf der Hochfl äche der „Hinteren Alb“ in unmittelbarer Nähe des Albtraufes. FLURNEUORDNUNG gen Bleichstetten, Upfi ngen, Lonsingen und Gächingen, alle sechs Ortsteile der Gemeinde St. Johann fl urbereinigt und neu geordnet. Charakteristisch für das Gebiet sind bewaldete Kuppen, dazwischen eingebettete abfl usslose Senken in land- Das neue Wegenetz erschließt unter Berücksich- Mit der Flurneuordnung konnten die Strukturmängel einer unzureichenden Erschließung der wirtschaftlicher Nutzung sowie mehrere Trockentäler, die südlich Richtung großes Lautertal wegziehen. tigung betriebswirtschaftlicher Gesichtspunkte die Feldfl ur und eines stark zersplitterten Grundbesitzes aufgrund der in Württemberg lange prak- Feldfl ur und die Privatwaldfl ächen mit öffentlichen Die gesamte alte Flurstruktur war durch die Realtei- Das bestehende landwirtschaftliche Wegenetz war tizierten Erbfolge der Realteilung durch die Schaffung eines neuen ins Gelände gut integ- Wegen, entlastet die Straßen vom landwirtschaftli- lung geprägt. Ungünstige Grundstücksformen, zu trotz vorhandener Hauptwirtschaftswege unzurei- rierten Wegenetzes, das den Anforderungen der modernen Landbewirtschaftung entspricht chen Verkehr und ergänzt das Radwegenetz. sowie durch die großzügige Zusammenlegung zu Flurstücken mit wirtschaftlichen Größen be- kleine Grundstücke mit einer Durchschnittsgröße von chend und unzweckmäßig und musste im Umfang seitigt werden. Die Produktions- und Arbeitsbedingungen in der Landwirtschaft konnten nach- lediglich 25 ar und bestehende Überfahrtsrechte be- und Ausbau verbessert werden. haltig verbessert und damit ein wichtiger Beitrag zu ihrer Zukunftssicherung geleistet werden. einträchtigten eine rationelle Bewirtschaftung. Auch die Erholungssuchenden aus nah und fern können das neue Wegenetz zum Wandern, Radfahren und Inline- skaten nützen. Die bereits vorhandenen Erholungsmaßnahmen konnten im Rahmen des Flurneuordnungsverfahrens durch zusätzliche Wanderparkplätze, Feuerstellen sowie durch Spiel- und Sportplätze ergänzt werden – ein wich- tiger Beitrag zur Stärkung der Freizeit-Infrastruktur. Großen Wert wurde auch in diesem Verfahren auf die Belange Übersichtkarten an allen wichtigen Parkplätzen und des Naturschutzes und der Landschaftspfl ege gelegt. Schon vor der ökologischen Ausrichtung der Flurneuordnung die Kennzeichnung verschiedener Wege und Routen wurden zur Neugestaltung des Flurbereinigungsgebiets schützenswerte Landschaftselemente, Naturschutzfl ächen in der Örtlichkeit erleichtern dem Wanderer, Radfah- und Naturschutzgebiete durch die großzügige Bereitstellung von rund 34 ha Fläche aus der landwirtschaftlichen rer, Inlineskater und Skilangläufer die Orientierung im Nutzung genommen und somit nachhaltig geschützt. Gelände. Die verbesserten Produktions- und Arbeitsbedingungen in der Landwirtschaft und die Sicherung der ökologisch wertvollen Flächen sind also kein Gegensatz, sondern ergänzen sich und tragen zur Erhaltung und Weiterentwick- lung unserer schönen Alblandschaft bei. Das vorliegende Ergebnis ist das Ergebnis einer sehr guten Zusammen- Die vorhandenen Landschaftselemente haben die arbeit zwischen der Teilnehmergemeinschaft, der Gemeinde St. Johann, des Kreisamtes für Landentwicklung und Gestaltung des neuen Wegenetzes maßgeblich mit- Vermessung sowie allen Fachbehörden und Verbänden. bestimmt, deshalb sind Linienführung und die Aus- Allen an der Planung und Umsetzung der Maßnahmen beteiligten Personen und Institutionen spreche ich deshalb bauart der Wege an ihre Funktion, an die Topographie meinen herzlichsten Dank aus. Durch Schaffung eines zweckmäßigen Wegenetzes und das Landschaftsbild angepasst. sowie durch Zusammenlegung des zersplitterten Grundbesitzes unter Beachtung der Belange von Na- Thomas Reumann, Landrat turschutz und Landschaftspfl ege konnten die aufge- führten Nachteile beseitigt werden. Mit dem Abschluss des letzten anstehenden Flurneuord- nungsverfahren Würtingen/Ohnastetten hat die Gemein- de St. Johann auf allen sechs Gemarkungen sinnvolle und zweckmäßige Agrarstrukturen geschaffen und mit der Verbesserung der Produktions- und Arbeitsbedingun- gen auch die Wettbewerbsfähigkeit der landwirtschaftli- Dabei wurden ökologisch wertvollen Bereiche durch chen Betriebe erhöht. Zusätzlich ergänzt wurden die vorhandenen Naher- geeignete Maßnahmen in ihrem Bestand erhalten Die vielen kleinen Grundstücksfl ächen wurden in besser holungseinrichtungen durch 5 km neue Radwege, und geschützt. bewirtschaftbare Flächen zusammengefasst. Das erstell- eine weitere Feuerstelle, drei zusätzliche Wander- Im Zuge des Flurneuordnungsverfahrens wurden 13 te Wegenetz ist jetzt durch die landwirtschaftlichen Fahr- parkplätze, zwei neue Spiel- und Sportplätze und das km Bitumen- und Betonspurwege sowie 12 km Schot- zeuge gut nutzbar und bringt verkürzte Anfahrtszeiten. in Zusammenarbeit mit dem Schwäbischen Albverein terwege neu befestigt. Unsere Bürger und Besucher loben das geschaffene neu errichtete Wetterschutzgewölbe „Kirchelesberg“. Wegenetz, das sich auch für die Freizeitnutzung her- Das gesamte Wegenetz beider Gemarkungen um- vorragend anbietet. Zusammenhängende Verbindungen fasst nun 36 km unbefestigte Erdwege, 47 km Schot- Vorstandsmitglieder Walter Schnitzler, Otto Schnitzler, Oskar Hägele, für Radfahrer, Inlineskater, Spaziergänger. Spielplätze, terwege, 43 km Bitumen- oder Betonspurwege und Siegfried Vatter, Fritz Gutbrod, Heinz Kaiser, Gottlieb Brendle und Schutzhütten und Grillstellen laden zum Verweilen ein. somit insgesamt 126 km beschränkt öffentliche Wege. Bürgermeister Eberhard Wolf (v.l.n.r.) Wertvolle Landschaftselemente wurden erhalten und durch neu ausgewiesene linien- und fl ächenhafte Biotopfl ächen miteinander vernetzt. Die ökologische Gesamtsituation der Gemarkungen wurde damit weiter verbessert und der Erholungswert erhöht. Durch die Flurneuordnung wurde die Attraktivität unserer Gemeinde als Natur-, Kultur- und Erholungsraum gestärkt und die Erhaltung, Gestaltung und Weiterentwicklung unserer Landschaft für zukünftige Generationen damit sicher- gestellt. Mit der Flurneuordnung in Würtingen und Ohnastetten ist ein Werk entstanden auf das man stolz sein darf. Allen Mitgliedern des Vorstandes und natürlich deren Vorsitzende haben sich deshalb für die geleistete Arbeit zum Wohle der Teilnehmergemeinschaft Lob und Anerkennung und ein herzliches Dankeschön verdient. Den Mitarbeitern des Kreisamtes für Landentwicklung und Vermessung danken wir für die vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit.

Eberhard Wolf, Bürgermeister

ZEITLICHER ABLAUF AUSFÜHRUNGSKOSTEN Schützenswerte Landschaftselemente und wertvolle Lebensräume konnten mit der Neugestaltung des Flur- Anordnung der Flurneuordnung 1990 Wegebau 1.485.000 Euro neuordnungsgebiets aus der landwirtschaftlichen Nutzung herausgenommen werden. Wahl des Vorstands Bodenverbesserung 161.000 Euro Für Naturschutzmaßnahmen gingen so insgesamt 34 ha in das Eigentum des Landes Baden-Württemberg, der der Teilnehmergemeinschaft 1991 Landschaftspfl ege/Erholung 185.000 Euro Gemeinde St. Johann, des Bund Naturschutzes Alb-Neckar e.V. und des Schwäbischen Albvereins e.V. über. Aufstellung und Genehmigung Bodenordnung 356.000 Euro des Wege- u. Gewässerplans 1996 Verwaltungsausgaben TG 192.000 Euro Ausbau des Wegenetzes 1997 – 99 Gesamtsumme 2.379.000 Euro Feststellung der Wertermittlung 1998 Vermessung 1999 – 06 FINANZIERUNG Vorläufi ge Besitzeinweisung 2007 Beiträge der Teilnehmer 368.000 Euro Bekanntgabe des Flurbereinigungsplans 2010 Sonderbeiträge Dritter 95.000 Euro Eintritt des neuen Rechtszustands 2012 Zuschüsse von Bund,Land und EU 1.916.000 Euro Schlussfeststellung 2015 Gesamtsumme 2.379.000 Euro Die großzügigen Erweiterungen der Naturschutz- DAS FLURNEUORDNUNGSGEBIET FÜR NATURSCHUTZMASSNAHMEN AUS- fl ächen „Ernthau“,„Hinter dem Bühl“ und „Am alten GEWIESENE FLÄCHEN, TEILWEISE MIT Kohlstetter Weg“ sichern die dortigen Orchideen – Fläche Beteiligte Flurstücke Gemeinde/Gemarkg. LANDESMITTEL FINANZIERT Das besonders schützenswerte Naturschutzgebiet in ha vorher nachher vorher nachher und Trollblumenvorkommen. „Ohnastetter Bühl“ konnte im Zuge der Flurneuord- Zahl der Fläche 7 15 8 23 9 FÜR nung vergrößert und arrondiert werden. Flurstücke in ha St. Johann-Bleichstetten 0 1 1 1 1 Land Baden- St. Johann-Lonsingen 3 8 6 8 9 1 1,0 Württemberg St. Johann-Ohnastetten 562 154 156 1144 531 Gemeinde St. Johann-Würtingen 1123 445 414 2912 1310 43 12,7 St. Johann Gesamtverfahren 1695 623 585 4088 1860 Schwäbischer 7 8,6 Albverein LANDABZUG: 5,4 % Bund Naturschutz 4 11,9 Kapitalisierungsfaktor: 260,00 €/WE Alb-Neckar Summe 55 34,2

AN DER FLURNEUORDNUNG HABEN MITGEWIRKT Teilnehmergemeinschaft der Flurbereinigung Landratsamt Reutlingen, Die vernässten Bereiche des „Würtinger Rieds“ wur- Vorstand Kreisamt für Landentwicklung und Vermessung – den als Naturschutzfl äche ausgewiesen und somit Fritz Gutbrod, Würtingen, Vorsitzender Bereich Flurneuordnung der landwirtschaftlichen Nutzung entzogen. Otto Schnitzler, Ohnastetten, stellv. Vorsitzender (bis Ende 2004 Amt für Flurneuordnung und Landentwicklung Oskar Hägele, Würtingen Tübingen) Gottlieb Brendle, Würtingen Johannes Beyer, Frank Hechler, Ralf Kießling, Adolf Kro- Walter Schnitzler, Ohnastetten mer, Anita Schmitz, Wilhelm Weidle, Dr. Doris Wüllner Siegfried Vatter, Ohnastetten Heinz Kaiser, Erhard Bartsch (verstorben), Hans-Dieter Bauschert, Do- rothea Bühler, Günter Eitel, Dietmar Friedrich, Karl Klebin- Stellvertreter der, Monja Kuschezki, Diana Mier, Karl Müllerschön, Adolf Wolfgang Wörner, Würtingen Rebmann, Kurt Renner (verstorben), Ernst Schiebel, Nicole Als Beitrag zum Erhalt der Streuobstwiesen wurden Hans Werz, Würtingen Sikeler, Thomas Weber Hans Schrade, Würtingen 251 Obstbaumhochstämme gemeinsam beschafft und Fritz Geckeler, Ohnastetten Verband der Teilnehmergemeinschaften von den Teilnehmern auf ihren Grundstücken gepfl anzt. Manfred Wezel, Ohnastetten Wolfgang Wagner Walter Speidel, Ohnastetten Helmut Kürner, Werner Lorenz (verstorben) Klaus Rapp, Bleichstetten Ausgeschieden Paul Schill, Würtingen (bis 2005 Vorsitzender) Die vorhandenen extensiv genutzten Grünlandfl ä- chen, Sukzessionsfl ächen und Heckenbereiche konn- IMPRESSUM ten durch Vergrößerung ökologisch aufgewertet wer- Herausgeber: Teilnehmergemeinschaft der Flurbereinigung St. Johann-Würtingen/Ohnastetten den. Text und Gestaltung: Landratsamt Reutlingen, Kreisamt für Landentwicklung und Vermessung – Bereich Flurneuordnung Zudem wurden umfangreiche Extensivgrünlandfl ä- Bilder: Jürgen Hack (3), Kreisamt für Landentwicklung und Vermessung – Bereich Flurneuordnung chen im Bereich der Offenlandschaft ausgewiesen. Herstellung: Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg, LGL, Oktober 2014 VVoror dderer NNeuordnungeuordnung FFLURBEREINIGUNGL U R B E R E I N I G U N G NNachach dderer NNeuordnungeuordnung Gemarkung und Gemarkung und Gemeinde Eningen St. Johann-Würtingen/Ohnastetten Gemeinde Eningen

Gemarkung Bleichstetten Gemarkung Bleichstetten Gemarkung und Gemeinde St. Johann Gemarkung und Gemeinde St. Johann Stadt Stadt Pfullingen

Gemarkung Unterhausen Gemarkung Unterhausen Gemeinde Lichtenstein Gemeinde Lichtenstein

SSt.t. JJohann-Würtingenohann-Würtingen SSt.t. Johann-WürtingenJohann-Würtingen

SSt.t. JJohann-Ohnastettenohann-Ohnastetten SSt.t. JJohann-Ohnastettenohann-Ohnastetten

Gemarkung Holzelfi ngen Gemarkung Holzelfi ngen Gemeinde Lichtenstein Gemeinde Lichtenstein

Gemarkung Lonsingen Gemarkung Lonsingen Gemeinde St. Johann Gemeinde St. Johann

Gemarkung Kohlstetten Gemarkung Kohlstetten Gemeinde Gemeinde Engstingen