IRIS 2010-8 INTERNATIONAL Gegen Die Türkei ...3
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
IRIS 2010-8 INTERNATIONAL Die Medienvereinbarung für 2011-2014................ ..20 EUROPARAT FR-Frankreich Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte: Akda¸s Revisionsgericht erklärt die exklusive Vermarktung des gegen die Türkei ....................................... ...3 Senders Orange Sports für rechtens ................... ..20 Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte: Fatul- Urteil des Staatsrates zur Nummerierung digitaler Sen- layev gegen Aserbaidschan............................ ...3 der im Satellitenprogrammangebot ......................21 Ministerkomitee: Empfehlung zur Bekämpfung der Dis- Sanktionsverfahren des CSA und Vorfrage zur Verfas- kriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung oder sungsmäßigkeit..........................................22 der geschlechtlichen Identität ......................... ...5 Catch-up-TV und Deep Linking von Hypertext-Links .... ..22 EUROPÄISCHE UNION GB-Vereinigtes Königreich Europäische Kommission: Aufforderung an die Mitglied- Rüge wegen Nichteinhaltung allgemein akzeptierter staaten, die AVMD-Richtlinie umzusetzen .............. ...6 Standards kein unverhältnismäßiger Eingriff in die freie Europäische Kommission: Gesetzgebung garantiert Un- Meinungsäußerung .................................... ..23 abhängigkeit des slowakischen Telekom-Regulierers ... ... 6 BBC darf HD-Sendungen auf der Freeview-Plattform mit Europäische Kommission: Die Artikel-29-Gruppe - Stel- Kopierschutz versehen...................................24 lungnahme zum Behavioural Advertising .............. ...7 Werberegelung für VoD-Dienste..........................25 LÄNDER Ofcom-Anhörung zu Produktplazierungsregelung ...... ..25 AL-Albanien HU-Ungarn Landesrundfunkrat: neue Mitglieder, neue Bußgeldver- Eine Flut neuer Mediengesetze ........................ ..26 fahren ................................................. ...8 LT-Litauen AM-Armenien Neue Bedingungen für politische Werbung verabschie- Neue Änderungen am Rundfunkgesetz....................9 det .................................................... ..27 AT-Österreich LV-Lettland Nichteinladung zu einer Diskussionsrunde verletzt Ob- Neues Gesetz über elektronische Medien endlich in jektivitätsgebot ..........................................10 Kraft.....................................................28 Betreiber eines illegalen Downloadservers verurteilt ... ..10 NL-Niederlande Umfangreiche Medienrechtsreform beschlossen ....... ..11 Vorläufige Entscheidung im Fall Pirate Bay bestätigt ... ..29 BA-Bosnien Und Herzegowina Holländische Kabelnetzbetreiber müssen ihre Produkte nicht weiterverkaufen Gesetz über Urheberrecht novelliert ................... ..12 ................................. ..29 BE-Belgien NO-Norwegen Internetdienstanbieter muss Identität eines Urheber- Verurteilung von RTBF wegen Produktplatzierung ...... ..12 rechtsverletzers offenlegen ..............................30 Flämische Rundfunkveranstalter verletzen weiterhin die neue Regelung für Produktplatzierung ................. ..13 PL-Polen BG-Bulgarien Änderung des Rundfunkgesetzes ...................... ..31 Umsetzung der Richtlinie über audiovisuelle Medien- Neue Entwicklungen bei der Urheberrechtsnovelle ..... ..14 dienste Spannung beim Wettbewerb für ein öffentlich- ................................................ ..32 rechtliches Multiplex.....................................14 RO-Rumänien Mediengesetzgebung und Kinderschutz................ ..15 Elektronische Medien - Sanktionen und Prozesse....... ..33 Verringerung der Anzahl der CEM-Mitglieder ........... ..16 Neues Genehmigungsverfahren für Kommunikations- netze und -dienste.......................................33 CY-Zypern Auktion für digitale Plattform ausgesetzt............... ..16 RS-Serbien Aktionsplan zur Aufklärung über das Digitalfernsehen . ..17 Änderungen am Gesetz über öffentliche Informationen weitgehend annulliert ................................. ..34 DE-Deutschland SE-Schweden Jugendschutz auf Sky doch genügend?...................17 Novelle des FFG verabschiedet ........................ ..18 Neue schwedische Behörde für Radio und Fernsehen .. ..34 KJM und ASTRA vereinbaren Regelungsrahmen bezüg- US-Vereinigte Staten lich frei empfangbarer Erotikinhalte......................18 Viacom gegen YouTube ................................ ..35 DK-Dänemark Der Oberste Gerichtshof Dänemarks bestätigt die einst- AT-Österreich weilige Verfügung gegen Pirate Bay......................19 Urheberrechtsgesetz.....................................36 Redaktionelle Information Übersetzungen: Michelle Ganter, European Audiovisual Observatory (co- ordination) Brigitte Auel France Courrèges Paul Green Bernard Ludewig Marco Polo Sàrl Manuella Martins Herausgeber: Diane Müller-Tanquerey Katherine Parsons Stefan Pooth Europäische Audiovisuelle Informationsstelle Patricia Priss Sonja Schmidt Nathalie-Anne Sturlèse 76, allée de la Robertsau F-67000 STRASBOURG Korrektur: Tel.: +33 (0) 3 90 21 60 00 Fax: +33 (0) 3 90 21 60 19 E-mail: Michelle Ganter, Europäische Audiovisuelle Informationsstelle [email protected] www.obs.coe.int (Koordination) Francisco Javier Cabrera Blázquez Beiträge und Kommentare an: & Susanne Nikoltchev, Europäische Audiovisuelle [email protected] Informationsstelle Christina Angelopoulos, Institut Geschäftsführender Direktor: für Informationsrecht (IViR) der Universität Amsterdam Wolfgang Closs (die Niederlande) Caroline Bletterer, Inhaberin des Redaktion: Diploms DEA (diplôme d’études approfondies) – Geistiges Susanne Nikoltchev, Chefredakteurin Francisco Javier Eigentum, Centre d’Etudes Internationales de la Propriété Cabrera Blázquez, stellvertretender Redaktionschef Intellectuelle, Straßbourg (Frankreich) Amélie Lépinard, Michael Botein, The Media Center at the New York Master - International and European Affairs, Université Law School (USA) Jan Malinowski, Medienreferat der de Pau (Frankreich) Britta Probol, Logoskop media, Menschenrechtsabteilung des Europarats in Straßburg Hamburg (Deutschland) Candelaria van Strien-Reney, (Frankreich) Andrei Richter, Moskauer Zentrum für Juristische Fakultät, National University of Ireland, Galway Medienrecht und Medienpolitik (MZMM) (Russische (Irland) Anne Yliniva-Hoffmann, Institut für Europäisches Föderation) Alexander Scheuer, Institut für Europäisches Medienrecht (EMR), Saarbrücken (Deutschland) Medienrecht (EMR), Saarbrücken (Deutschland) Harald Vertrieb: Trettenbrein, Generaldirektion EAC-C-1 (Abt. Politik im Markus Booms, Europäische Audiovisuelle Informationsstelle audiovisuellen Bereich) der Europäischen Kommission, Tel.: +33 (0)3 90 21 60 06; Brüssel (Belgien) Nico A.N.M. van Eijk, Institut für E-mail: [email protected] Informationsrecht (IViR) der Universität Amsterdam (die Webdesign: Niederlande) Koordination: Cyril Chaboisseau, Europäische Audiovisuelle Redaktionelle Berater: Informationsstelle Entwicklung und Integration: Amélie Blocman, Victoires Éditions www.logidee.com Layout: www.acom-europe.com und Dokumentation/Pressekontakt: www.logidee.com Alison Hindhaugh ISSN 2078-6166 Tel.: +33 (0)3 90 21 60 10; 2010 Europäische Audiovisuelle Informationsstelle, E-mail: [email protected] Straßburg (Frankreich) und Verantwortung“ seien, deren Umfang von der je- INTERNATIONAL weiligen Situation und den Mitteln abhänge, die ge- nutzt wurden. Da die Anforderungen an die Moral sich mit der Zeit und dem Ort änderten und sogar inner- halb desselben Staates unterschiedlich seien, seien EUROPARAT die nationalen Behörden besser geeignet als ein in- ternationales Gericht, über den genauen Inhalt die- ser Anforderungen zu befinden, sowie über die „Not- Europäischer Gerichtshof für Menschenrech- wendigkeit“ einer „Einschränkung“, um die Moral zu te: Akda¸sgegen die Türkei schützen. Der EGMR wies jedoch auf die Tatsache hin, dass der Roman bereits 1907 zum ersten Mal veröffentlicht Der Kläger in diesem Fall, Rahmi Akda¸s,ist ein Verle- worden war, seit der Erstveröffentlichung des Wer- ger aus Bandırma, Türkei. Er hatte 1999 die türkische kes in Frankreich also bereits mehr als ein Jahrhun- Übersetzung des erotischen Romans „Les onze mil- dert vergangen sei. Das Gericht erinnerte auch dar- le verges“ des französischen Schriftstellers Guillau- an, dass es sich dabei um ein Werk der europäischen me Apollinaire („Die elftausend Ruten“ - „On Bir Bin Literatur handle, das in der angesehenen Reihe „La Kırbaç“ auf Türkisch) herausgegeben. Bei dem Buch Pléiade“ veröffentlicht worden sei. Die Rücksichtnah- handelt es sich um einen Roman, der Beschreibun- me auf die kulturellen, historischen und religiösen Be- gen von sexuellen Praktiken enthält, einschließlich sa- sonderheiten von Mitgliedstaaten des Europarats kön- domasochistischer Praktiken, Vampirismus und Pädo- ne nicht so weit gehen, den öffentlichen Zugang zu ei- philie. Akda¸swurde nach dem türkischen Strafgesetz- nem Werk, das zum literarischen Erbe Europas zähle, buch wegen der Veröffentlichung von obszönem oder in einer besonderen Sprache, in diesem Fall Türkisch, unmoralischem Material verurteilt, das dazu geeig- zu verhindern. Die Anwendung der geltenden Gesetze net sei, in der Bevölkerung sexuelle Begierde auszu- zum Zeitpunkt der Ereignisse sei also nicht aus einer lösen. Der Verleger argumentierte, dass es sich bei „zwingenden gesellschaftlichen Notwendigkeit“ (pres- dem Buch um ein literarisches Werk handle, das lite- sing social need)erfolgt. Darüber hinaus seien die er- rarische Techniken wie Übertreibung oder Metaphern hebliche Geldstrafe und die Beschlagnahme der Bü- nutze und