EMSLÄNDISCHE UND BENTHEIMER FAMILIENFORSCHUNG Mai 2007 Heft 89, Band 18
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EMSLÄNDISCHE UND BENTHEIMER FAMILIENFORSCHUNG Mai 2007 Heft 89, Band 18 55 EMSLÄNDISCHE UND BENTHEIMER FAMILIENFORSCHUNG Mai 2007 Heft 89, Band 18 Herausgeber: Arbeitskreis Familienforschung der Emsländischen Landschaft für die Landkreise Ems- land und Grafschaft Bentheim AFEL Seite 0. Editorial .......................................................................................................................... 57 I. Genealogische Artikel, Vorträge und Ausarbeitungen ............................................ 57 I.1 „Johan Willem Ripperda aus Groningen (1680-1737), Premierminister des spanischen Königs, und seine Nachkommen im Emsland“ von Rudi Ripperda, Lingen 57 I.2 Großvater-Namen kommen wieder 68 I.3 Zur Geschichte der Familiennamen, von Martin Koers Fortsetzung 69 II. Ahnenlisten, Stammlisten und genealogische Daten ............................................. 71 II.1 Kleiner Beitrag zur Geschichte des Hofes und der Familie Schweers in Walchum von Reinhard Cloppenburg 71 III. Suchfragen .................................................................................................................. 108 Suche nach Geschichten aus dem Grenzgebiet 108 IV Gelegenheitsfunde ..................................................................................................... 108 V. Zeitungen – Zeitschriften –Bücher ........................................................................... 108 V.1 „Bilderflut“ im Emsland Ausstellung zur Geschichte der Fotografie 108 V.2 „Wietmarschen immer ein Stück voraus“ 109 V.3 Wird Schicksal angeblicher Kindesmörderin mit Millionenetat fürs Kino produziert? 110 V.4 Brandlechter Heimatverein sucht alte Fotos 111 VI. Computer und Internet ............................................................................................... 111 Homepage unseres Arbeitskreises 111 VII. Heraldik – Wappenkunde – Hausmarken ............................................................... 111 56 Wappen der Familie Boerrigter aus Getelo, Grafschaft Bentheim 111 VIII. Mitteilungen ................................................................................................................. 112 1. Veränderungen in der Mitgliederliste 112 2. Nächste Termine: 113 3. Betr.: Aktualisierung unserer Mitgliederdatenbank: 113 4. aus den Vereinen in der Region: 113 IX ..... auch das noch! ..................................................................................................... 114 Verwandt mit Höhlenmenschen? 114 Impressum Arbeitskreis Familienforschung der Emsländischen Landschaft (AFEL) Schriftleitung : Karl-Ludwig Galle, Westerwaldstr. 17, 48527 Nordhorn, Tel 05921/12946 E-mail: [email protected] Fachstelle: Ludmillenstr. 8, 49716 Meppen/Ems in der Heimatbund-Bücherei, Telefon 05931/14031. E-Mail: [email protected] (geändert !) Homepage: http://www.emslaendische-landschaft.de (geändert) Leiterin: Christa Schlodarik, (Ein- u. Austritte, Adressenänderungen, Versand der Zeitschrift, Adres- senangabe über Auskunft erteilende Familienforscher) – Öffnungszeiten: Mo – Do: 8.30 bis 12.00 Uhr; 14.00 bis 17.00 Uhr, Fr 8.30 bis 13.00 Uhr. – Microfiches der ev.–reformierten Gemeinden des Emslandes und der Grafschaft Bentheim. Kosten- lose Einsichtnahme nach telefonischer Anmeldung. Vorsitzender : Dr. L. Remling, Stadtarchiv Lingen, Baccumer Str. 22, 49808 Lingen, T. 0591/91671-11, E-mail: [email protected] Vorstand : Karl-Ludwig Galle, Josef Grave, Dr. Ludwig Remling, Jan Ringena, Norbert Tandecki, Christa Schlodarik und Harm Schneider. Bibliothek, Finanzen: Josef Grave, Geschäftsführer der Emsländischen Landschaft Datenverarbeitung (Datenbank): zur Zeit unbesetzt. Protokollführer : Karl - Ludwig Galle, (s. o.) 57 0.0.0. Editorial as Referat vor unserem Arbeitskreis von Rudi Ripperda über das abenteuerliche Leben D seines Vorfahren Johan Willem Ripperda hat ein recht großes Echo gefunden. Mit dem Abdruck des Referats beginnt dann auch dieses Heft. Herr Pastor Ringena hat nun mit gewohnter Gründlichkeit das Stichwortverzeichnis für den Band 16 (2005) fertiggestellt. Herr Harm Schneider hat ihn bei der Überprüfung unter- stützt. Da Herr Griese und Frau Matulla – wie früher schon mitgeteilt – auch den Index für Personen-Namen und Orte in mühevoller Kleinarbeit zusammengestellt haben, ist nun dieser Band komplett abgeschlossen. Sie erhalten dieses Verzeichnis mit dem Vorblatt für Bd. 16. Frau Schlodarik wird einen Termin nennen, zu dem die Hefte der Jahre 2004 und 2005 zum Einbinden abgegeben werden können. Bitte beachten Sie im Impressum die geänderten E-Mail-Adresse und Homepage der Fachstelle! I.I.I. Genealogische Artikel, Vorträge und Au Aussssarbeitungenarbeitungen I.1 „Johan Willem Ripperda aus Groningen (1680-1737), Premierminister des spanischen Königs, und seine Nachkommen im Emsland“ von Rudi Ripperda, Lingen Herkunft des Geschlechtes Ripperda: er früheste Bericht über einen Ripperda da- D tiert aus dem Jahre 1057 über den reich be- güterten Friesen Friedrich (Frerik) Ripperda, der durch seine christliche Frömmigkeit und eif- rige Tätigkeit in der Erbauung von Kirchen weit- hin bekannt wurde. Ripperda´s werden in mittelalterlichen Doku- menten als Häuptlingsfamilien beschrieben. Häuptling ist ein spezifisch friesischer Status. Häuptlinge besaßen hohes Ansehen, ein massives Haus und gewappnete Knechte. Im Laufe der Zeit erhielten diese dörflichen Führer ein adeli- ges Ansehen. Das Geschlecht Addinga war eng verwandt und benutzte im Wappen, wie die Rip- perda, ein springendes Pferd. Ein Stammvater der Ripperda heiratete in der ersten Hälfte des 14. Jahrhun- derts über die Ems und blieb in dem Dorf Farmsum bei Delfzijl. Die Familie brei- tete sich über Farmsum, Winsum, Oosterwitwert und Weldam in den östloichen Niederlanden bis nach Venhaus (Emsland) und Ellerburg bei Espelkamp/Lübbecke 58 (Nordrhein-Westfalen) aus. Durch gezielte Heiraten wurden viele große Güter, Burgen und Schlösser erworben. Wappen . In den heraldischen Datenbanken sind viele Wappen der Ripperda-Linien ver- zeichnet. Alle zeigen einen Reiter mit Rüstung auf einem springenden/galop- pierenden Pferd Name : Der Name Ripperda ist vermutlich eine Ableitung des männlichen Vornamens Rip- pert (Rupert), da viele friesische Geschlechternamen Ableitungen von Namens- patronen sind. Als Kuriosum wird erwähnt Ripperda könnte von „reit das Pferd da“ abgeleitet sein. In der Familientradition sind viele Ripperda’s bei einem Sturz mit dem Pferde zu Tode gekommen. Historiker sprechen vom „Ripperda – Tod“ Berühmte Persönlichkeiten : Wigbolt Ripperda 1535 - 1573 In Holland findet man in einigen Orten eine „Ripperda-Straat“. Die Bennennung von Straßen ist ein ehrendes Andenken an Wigbolt Ripperda. Wigbolt wurde 1572 zum Gouverneur von Haarlem ernannt. Er verteidigte 1573 diese Stadt hel- denmütig gegen die Belagerer unter Herzog Alba’s Sohn F. v. Toledo. Nach der Übergabe der Stadt wurde er auf Befehl von Herzog Alba enthauptet. Wilhelm I. v on Ripperda 1600 – 1669 Wilhelm I. war ein treuer Anhänger des Prinzen von Oranien. Er war Bevollmäch- tigter bei den Generalstaaten der Niederlande. Im Jahre 1644 wurde er zum Gesandten bei den Friedensverhandlungen zur Beendigung des 30-jähringen Krieges in Münster und Osnabrück ernannt. lt. Schriever (Bd.II) war der abenteuerlichste aus dem Geschlecht und direkter Vorfahre der emsländischen Ripperda Johan Willem Ripperda 1680 – 1737 (s. u.: Zusatz) Die Stationen im abenteuerlichen Leben von Johan Willem Ripperda Es ist eine Lebensgeschichte die sich liest wie ein Abenteuerroman : Johan Willem Ripperda (1680 – 1737) aus dem Umland von Groningen, klomm sich em- por zum Herzog und ersten Minister von Spanien, fiel in Ungnade bei seinen kö- niglichen Förderern und wurde gefangen gesetzt, konnte jedoch auf romantische 59 Weise aus dem Gefängnis entfliehen und brachte es danach, wenigstens nach Aus- sage einiger Historiker, zum Unter-Sultan von Marokko, wird danach um ein Haar Kö- nig von Korsika und endete zum Schluß ruhmlos in der Gosse. Groningen / Den Haag - Holland Die Ripperda’s kamen ursprünglich aus Ostfriesland. Im 14. Jahrhundert ließ sich ein Vorfahre von Johan Willem in dem Dorf Farmsum bei Delfzijl nieder. Die Fa- milie genoss adeliges Ansehen, aber zur Zeit als Johan Willem geboren wurde, hat- ten die Ripperda’s bereits einen großen Teil ihrer Besitzungen verloren und waren in niedere Regionen des Groninger Land- adels abgesunken. Johan Willem wurde 1680 in Oldehove geboren, wo seine Eltern die bescheidene Jensemaborg bewohnten. Die Familie war katholisch und Johan Willem wird er- zogen im Jesuitencollege in Köln. Als er gegen 1700 nach Hause zurückkehrt, hat er sich in den Kopf gesetzt, eine politische Karriere zu machen. Aber zwei Dinge standen ihm dabei im Weg: Der Mangel an finanziellen Mitteln und sein katholischer Glaube. Um an ein Staatsamt zu kommen, musste man Protestant sein. Beide Probleme wurden 1704 beseitigt durch seine Heirat mit Alida Schellingwoude. Sie war nicht adelig, aber stammte aus einem Amsterdamer Kaufmannsgeschlecht – und war reich. Sie war obendrein protestantisch und Ripperda konnte durch die Hei- rat mit seiner jungen Braut auf diese Weise den katholischen Glauben verlassen. Es sollte nicht bei dieser einen ‚Bekehrung’ bleiben! Ripperda benötigte das Geld seiner Schwiegereltern, um so viele Ländereien als möglich zu kaufen, darunter die Engelumborg bei Oldehove, wo das junge Paar nach der Heirat wohnte. 1705 ist Ripperda Mitglied des Landtages der „Ommelander Versammlung“ und der Staatenversammlung (Stadt Groningen und Umland). 1711 erfolgt der