Projekt GUTKLIMA
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Ausgabe 1 | 2019 KlimaMagazin der Region Hannover und der KlimaschutzagenturInfos Region Hannover Foto: Florian Arp Florian Foto: Modellhaus: Anhand von Exponaten lassen sich, wie hier auf der B.I.G.-Messe, energieeffi- ziente Lösungen für Alt- und Neubauten anschau- lich erklären. > Seite 4 Foto: Florian Arp Florian Foto: 10-Jahres-Bilanz: 7.678 Haushalte mit geringem Einkommen konnten beim Stromsparen in der Region Hannover unter- Dorfladen für klimafreundlichen Alltag stützt werden. Knapp 8.500 Tonnen CO2 wurden eingespart. Projekt > Seite 6 GUTKLIMA Foto: Florian Arp Florian Foto: Wenn der letzte Bäcker oder Supermarkt im Ort schließt, dann entsteht in Dörfern nicht nur eine Lücke bei der Grundversorgung mit Lebensmitteln. Dann fehlt der Dorfgemeinschaft auch ein Treff- punkt zum Austausch, zur Kommunikation. In Bolzum, einem Ortsteil von Sehnde, ist es schon 2015 H-stromert: Für mehr gelungen, dem entgegenzuwirken und mit Unterstützung der Region Hannover und der Stadt Sehnde Elektromobilität macht einen Dorfladen mit Café zu gründen. Nun folgt das nächste Projekt: In den kommenden vier Jahren sich die Kampagne können dort mit allen Einwohnerinnen und Einwohnern Ideen für klimafreundliche Angebote im „Hannover stromert“ Alltag entwickelt werden. Denn für das Projekt „GutKlima“ hat das Bundesumweltministerium rund stark und wird dabei von 350.000 Euro Fördermittel bewilligt. „Wir haben die große Chance, mit dieser Klimaschutz-Initiative einem breiten Netzwerk unsere Zukunft aktiv mitzugestalten“, sagen Projektleiterin Frauke Lehrke (Foto v. l.) und Anne Kes- unterstützt. sel, die das Projekt bei der Stadt Sehnde mitbetreut. > Seite 10 > Mehr auf Seite 2 2 AKTUELLES ERNEuERBARE ENERGIEN 3 Fortsetzung OVG-Entscheidung von Seite 1 Auf dem Weg zur Klima-Nachbarschaft n dem vierjährigen Projekt „GutKli- denen Ideen Projektgruppen bilden, die im Dorf – klare Zukunft im Blick. Bolzum Entwicklung I ma“ geht es darum, modellhaft gemeinsam einen Aktionsplan für ein auf dem Weg zur KlimaNachbarschaft“ Klimaschutzideen für den Alltag zu klimafreundliches Bolzum entwickeln. wird vom Bundesumweltministerium im der Windenergie entwickeln und umzusetzen. Diese Auch die anderen Sehnder Ortsteile Rahmen der Nationalen Klimaschutziniti- sollen schließlich ihren Weg in die können sich an dem Prozess beteiligen. ative unterstützt. Ideelle Verbundpartner neu steuern nachhaltige Dorfentwicklung finden. Dieser Aktionsplan wird dann in den fol- sind die Region Hannover, die das Projekt Das neue Verbundprojekt rund um genden drei Jahren in die Tat umgesetzt. auch über Drittmittel bezuschusst, die as Oberverwaltungsgericht den Dorfladen Bolzum setzt auf die AWO Region Hannover und die evan- D Lüneburg (OVG) hat am 5. März die Möglichkeit, gemeinsam eine nachhal- Erstmals trafen sich im Januar rund 60 gelische Kirchengemeinde Bolzum. Die Festlegungen zur Steuerung der tige Zukunft mit mehr Lebensqualität Interessierte, um das Programm mit Klimaschutzleitstelle und der Fachbereich Windenergienutzung im Regionalen Leben zu füllen. Die mehr als 80 Ideen Planung und Raumordnung der Region Raumordnungsprogramm für die Region reichten von der engeren Taktung Hannover haben den Dorfladen Bolz- Hannover (RROP) für unwirksam erklärt. der Busverbindung nach Sehnde, der um bereits bei der Konzeptentwicklung Ausschlaggebend für die Entscheidung Einrichtung einer Fahrradverleihstation beraten. war eine fehlerhafte Behandlung der V. l.: Planerallianz-Sprecher Dr. Alexander Jäger-Bloh, umweltminister Olaf und eines Repaircafés bis hin zum Kauf Lies, Neustadts Bürgermeister uwe Sternbeck und udo Sahling von der Kli- Vorsorgeabstände zu Siedlungsberei- eines Geschirrspülwagens für Veran- Kontakt: maschutzagentur Region Hannover. Foto: Klimaschutzagentur/Mirko Bartels chen. Die Gesamteinstufung von staltungen und zum Bau einer Photovol- Projektkoordination Dorfladen Bolzum: Siedlungsbereichen als weiche Tabuzo- taikanlage. Vorschläge waren auch das Frauke Lehrke, Tel.: 0170 8040489, Genehmigungsstopp bei Windenergieanlagen im Raum Hannover nen sei nicht zulässig. Erkannte harte Anlegen von Blühstreifen im Ort und in [email protected] Tabuzonen hätten auch als solche der umliegenden Landschaft sowie mehr Ansprechpartnerin bei der Stadt Sehnde: ausgewiesen werden müssen, so die Umweltaufklärung für Kinder. Anne Kessel, Tel.: 05138-707231, Lies: Alternativen prüfen Richter. [email protected] er Nordwesten der Region gehört Der Minister kündigte an, sich mit dem Mit dem Projekt will Bolzum zum Vorbild www.sehnde.de D zu den Gebieten in Deutschland, zuständigen Bundesministerium für Darüber hinaus sei innerhalb der Sied- für andere Ortschaften werden. „Über wo seit 2013 keine neuen Windenergie- Verkehr in Berlin in Verbindung zu setzen, lungsbereiche nicht ausreichend diffe- Foto: Florian Arp Bolzum als Modellort hinaus möchten wir anlagen – auch nicht im Repowering – um darauf hinzuwirken, dass Klimaschutz renziert worden. Wohngebiete, Gewer- die Sehnder Bevölkerung für Klimaschutz genehmigt werden konnten. Der Grund: und Energiewende nicht weiter durch die be- und Industriegebiete könnten wegen aktiv zu gestalten. Die Bevölkerung ist im Alltag sensibilisieren und bei der Um- Die Deutsche Flugsicherung (DFS) DFS blockiert werden, bevor technische ihrer unterschiedlichen Schutzanfor- gefragt. Seit Anfang 2019 gibt es dazu setzung eigener Projektideen unterstüt- vertritt die Auffassung, dass ihre für die Alternativen geprüft worden seien. derungen hinsichtlich der Abstände zu mehrere Veranstaltungen, bei denen zen“, so die städtische Ansprechpartnerin Flugzeugnavigation eingesetzten Bereits Mitte Januar hatte eine Delega- Windenergieanlagen nicht unter eine alle Interessierten ihre Ideen entwerfen, Anne Kessel. Drehfunkfeuer durch weitere Windener- tion aus dem Raum Hannover unter Lei- einheitliche Abstandsregelung fallen. vortragen und nach Mitstreiterinnen und gieanlagen gestört werden könnten. tung von Christine Karasch, Dezernentin Dabei hat das OVG den im RROP festge- Mitstreitern suchen können. Innerhalb Das Projekt des Dorfladens Bolzum und Inzwischen gehen bei der Region für umwelt, Planen und Bauen bei der legten grundsätzlichen Abstand von eines Jahres sollen sich zu den verschie- der Stadt Sehnde „GutKlima: Gutes Klima Hannover als zuständiger Genehmi- Region Hannover, Gespräche in Berlin 800 Metern nicht infrage gestellt. gungsbehörde auch aus dem Süden der geführt: Auf Initiative der Bundestags- Region entsprechende Stellungnahmen abgeordneten Dr. Maria Flachsbarth und „Das Gericht hat mit seiner Entschei- der DFS ein, obwohl das dortige Dreh- auf Einladung von Staatssekretär Enak dung Klarheit geschaffen und uns Organisatorinnen ist es toll zu sehen, wie Können Sie eine konkrete Maßnahme funkfeuer längst stillgelegt ist und Ferlemann aus dem Bundesministerium wichtige Hinweise gegeben, wie wir die Interview sehr sich die Menschen mit dem Projekt nennen? inzwischen abgebaut wird. Nicht nur Dr. für Verkehr und Digitale Infrastruktur Entwicklung der Windenergie zukünftig identifizieren und Lust haben, sich einzu- Alexander Jäger-Bloh, Sprecher der (BMVI) wurde die derzeitige Problematik steuern können“, sagt Christine Karasch, Wofür steht der bringen. Die Menschen fühlen sich ernst Frauke Lehrke: Herzensprojekt ist der Projektname genommen, denn jeder kann mitmachen Bau einer gemeinsamen Dorfküche, weil Planerallianz, einem Zusammenschluss bei Genehmigungsverfahren von Winde- Dezernentin für umwelt, Planung und „GutKlima“? und selbst mit kleinen Projekten vor Ort hier viele andere Maßnahmen angedockt betroffener Windenergieprojektierer und nergieanlagen im Raum Hannover Bauen der Region Hannover: „Die Zuläs- zum Schutz des Klimas beitragen. werden können. Es verbindet auch alle -betreiber, hat deshalb erhebliche (s. oben) dargestellt. Erleichtert war die sigkeit von Genehmigungsanträgen für Frauke Lehrke: Altersgruppen – von den Kindergarten- Zweifel an der Relevanz von Drehfunk- Delegation am Ende über die Zusage, Anlagen richtet sich daher ab diesem Unser Leitbild im Gibt es schon erste Ideen, um das Projekt kindern bis hin zu den Seniorinnen und feuern für die Flugsicherheit. Zumal dass DFS und das Bundesaufsichtsamt Zeitpunkt nach den Regelungen der Projekt lautet: mit Leben zu füllen? Senioren: gemeinsames Kochen und Passagierflugzeuge heute satellitenge- für Flugsicherung (BAF) zukünftig mit der jeweiligen Flächennutzungspläne der Lokal handeln, re- Essen oder Weiterverarbeiten erhöht die stützt navigieren und der Flugverkehr im Regionalplanung konkrete Modelle für Regionsstädte und -gemeinden. Wenn gional wirtschaf- Frauke Lehrke: Leben ist schon da! Bei Wertschätzung für Lebensmittel. ten, überregional den Projektwerkstatt-Terminen im Ja- Raum Hannover offenbar funktioniert, mögliche Standorte von Windenergiean- die schriftliche Begründung vorliegt, Foto: Florian Arp vernetzen. Bei nuar und Februar wurde schon ganz viel Was steht als Nächstes an? obwohl derzeit kein Drehfunkfeuer lagen in den kritischen 15-Kilometer- werden wir über das weitere Vorgehen dem Begriff „Gut- zusammengetragen. Einiges ist bereits „störungsfrei“ in Betrieb ist. Radien der Flugsicherheitseinrichtung entscheiden. Über das RROP ist der Aus- Klima“ geht es um konkret, andere Ideen warten noch auf Frauke Lehrke: Bei einer Bürgerversamm- ermitteln wollen. Damit sei man dann bau der Windenergie jedenfalls bis zur noch mehr als um Klimaschutz im Alltag. engagierte Menschen, die sie umset- lung im Mai werden wir alle konkreten Zu diesem Spannungsfeld Windenergie-