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NetzanbindungAnlage 1.3 Südharz (BBPLG Allgemeine Informationen Nr. 44) Höchstspannungsleitung Risikoeinschätzungen für Natura 2000- Lauchstädt - Wolkramshausen - Gebiete Vieselbach; Drehstrom 380 kV"

Antrag auf Bundesfachplanung gemäß § 6 NABEG Abschnitt Süd (Wolkramshausen - Vieselbach)

Anlage 1.4

Risikoeinschätzungen für nationale Schutzgebiete des Naturschutzes

Berlin, 31.08.2020

1

Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

Inhaltsverzeichnis

1 Erläuterung zu Gliederung und Inhalt der Risikoeinschätzungen ...... 5

2 Ergebnisübersicht der Risikoeinschätzung ...... 9

3 FFH-Gebiet DE 4533-301 „Gewässersystem der Helmeniederung“ (Sachsen-Anhalt) ...... 12

4 FFH-Gebiet DE 4432-301 „Buntsandstein- und Gipskarstlandschaft bei Questenberg im Südharz“ (Sachsen-Anhalt) ...... 28

5 FFH-Gebiet DE 4431-304 „Thyra im Südharz“ (Sachsen-Anhalt) ...... 40

6 FFH-Gebiet DE 4530-302 „ mit Mühlgräben“ (Thüringen) ...... 48

7 EU-Vogelschutzgebiet DE 4531-403 „Kyffhäuser – Badraer Schweiz – Helmestausee“ (Thüringen) ...... 58

8 Legende ...... 70

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen für Natura 2000-Gebiete 3

Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

1 Erläuterung zu Gliederung und Inhalt der Risikoein- schätzungen

Die Risikoeinschätzungen zur Verträglichkeit des Vorhabens mit den Erhaltungszielen eines Natura 2000-Gebietes sind Teil der Ampelbewertung der Engstellen und Querriegel in den Grobkorridoren (GK) und Trassenkorridoren (TK) (s. hierzu Kap. 3.3.5). Sie dienen zugleich einer Vorbereitung der Festlegung des Untersuchungsrahmens für die gemäß § 8 NABEG zu erstellenden Unterlagen, indem die Betroffenheit der Natura 2000-Gebiete ermittelt und die für die einzelnen Gebiete einschlägigen Schutzbestimmungen und Dokumente aufgeführt werden. Die Risikoeinschätzungen erfolgen auf der Grundlage und durch Auswertung vorliegender Daten und Kartengrundlagen zum gegenwärtigen Pla- nungsstand.

Die Risikoeinschätzungen werden für alle Natura 2000-Gebiete durchgeführt, die sich in Engstellen oder Querriegeln befinden. Es wird überschlägig eingeschätzt, ob ein Risiko besteht, dass die Umset- zung des Vorhabens in dem betreffenden Bereich zu einer erheblichen Beeinträchtigung des jeweils betroffenen Natura 2000-Gebietes führen könnte, was die Unzulässigkeit des Vorhabens zur Folge haben könnte. Die Form einer überschlägigen Einschätzung ergibt sich bereits allein aus dem gegen- wärtigen Planungsstand und der erforderlichen Detailtiefe im Rahmen der Bundesfachplanung. Der Risikoeinschätzung werden gemäß Vorhabenbeschreibung je nach Betroffenheit im Raum die mögli- chen Ausbauformen Klasse 1 bis 5 (vgl. Tabelle 3 der Antragsunterlage nach § 6 NABEG) zur Errich- tung der 380-kV-Leitung mit dem sogenannten Donaumasttyp zugrunde gelegt.

Geplante Masten: Donaumastgestänge mit einem Erdseil (Erdseilspitze) bzw. mit zwei Erdseilen (Erd- seiltraverse in 1,5 km Entfernung zu Umspannwerken), Typ D76, Höhe je nach Geländeverhältnissen ca. 50 m (Standardmasthöhe) und eine Breite von ca. 30 m.

Der neu einzusetzende Donaumast unterscheidet sich von den Größenverhältnissen vom Bestands- mast auf dem Abschnitt Nord. Auf der zu ersetzenden 220-kV-Bestandsleitung stehen Einebenenmas- ten mit Bauhöhen von durchschnittlich 27 m. Die Bestandsleitung ist damit durchschnittlich 23 m niedriger als der vorgesehene Donaumast. Die Breite der Masten ist mit 28,8 m nur geringfügig schmaler als beim vorgesehenen Donaumast.

Auf den Masten werden weiterhin jeweils zwei Stromkreise geführt. Die zwei Stromkreise bestehend aus je drei Phasen haben zurzeit zwei Teilleiter (2er-Bündel) je Phase. Zur Erhöhung der Stromtrag- fähigkeit wird eine Phase zukünftig aus vier Teilleitern (4er-Bündel) bestehen. Auf der Spitze des Mas- tes wird zum Schutz gegen Blitzeinschläge mindestens ein Erdseil mitgeführt. Ab 1,5 km vor jedem Umspannwerk werden zwei Erdseile aufgelegt. Zur Ausstattung der Erdseile, die für Höchstspan- nungsfreileitungen in Bezug auf den Vogelschutz relevant sind, stehen verschiedenartige Typen von Vogelschutzmarkern zur Verfügung.

In den Kapiteln 3 bis 7 werden die Risikoeinschätzungen für alle Natura 2000-Gebiete dargestellt, die von möglichen Trassenkorridoren räumlich überlagert werden. Dem ist in Kapitel 2 eine tabellarische Ergebnisübersicht der Risikoeinschätzungen mit Übersichtskarte vorangestellt.

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen für Natura 2000-Gebiete 5 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

Gliederung und Inhalt der tabellarischen Risikoeinschätzungen (Kap. 3)

Unter dem Gebietsnamen wird zunächst ausgeführt, ob es sich um ein Schutzgebiet aus mehreren räumlichen Teilen handelt und was im Rahmen der Ampelprüfung Gegenstand der Risikoeinschät- zung ist.

Unter der Teilüberschrift Datenquellen werden die verwendeten Datenquellen angegeben. Es wird durch Ankreuzen deutlich gemacht, ob eine bestimmte Datenquelle vorliegt.

Als Nächstes werden die Erhaltungsziele definiert nach § 7 Abs. 1 Nr. 9 BNatSchG für das jeweilige Natura 2000-Gebiet unter Angabe der Quelle aufgeführt.

Bei den FFH-Gebieten gehören zu den maßgeblichen Gebietsbestandteilen auch die charakteristi- schen Arten der Lebensraumtypen (FFH-LRT) gemäß Anhang I der FFH-Richtlinie. Dabei gelten be- stimmte Vogelarten als besonders empfindlich gegenüber Freileitungen. Es werden deshalb in einer Tabelle Angaben zur vorhabentypspezifischen Mortalitätsgefährdung (vMG) typischer Vogelarten der FFH-LRT gemacht. Für die SPA wird der vMG für die nachgewiesenen Arten angegeben. Es wird auf die im BfN-Skript 512 (BfN 2018) dokumentierten Erkenntnisse (vgl. Anlage 1.5) zurückgegriffen.

Als Nächstes werden Angaben aus den gebietsbezogenen Schutzbestimmungen bzw. aus vorliegen- den Gebietsmanagementplänen zu zulässigen Nutzungen aufgeführt. Dabei geht es insbesondere um Festlegungen zu Freileitungen bzw. um Angaben, ob Freileitungen Gefährdungen oder Beeinträchti- gungen maßgeblicher Gebietsbestandteile hervorrufen können.

Zentraler Bestandteil der Risikoeinschätzung ist die Einschätzung der voraussichtlichen Betroffenheit durch das Projekt. Dazu wird zunächst eine Übersicht der geprüften Bereiche und Optionen gegeben. Anschließend erfolgt eine gesonderte Betrachtung für jeden Bereich / jede Option. Diese Betrachtung gliedert sich in eine Bestandsaufnahme, aus der u. a. der räumliche Umfang der potenziellen Gebiets- betroffenheit und die potenziell betroffenen maßgeblichen Bestandteile hervorgehen, in eine verbale Erläuterung zur Betroffenheit und in eine abschließende Risikoeinschätzung. Die Erläuterung der Be- troffenheit beginnt mit einer Würdigung der vorliegenden Datenquellen.

Die Erläuterung zur Betroffenheit muss sich im Rahmen der überschlägigen Einschätzung (s. obige Ausführung) auf die wesentlichen auf dieser Planungsstufe erkennbaren und bewertbaren sowie die weitere Planung betreffenden Aspekte beschränken. Es wird insbesondere auf die voraussichtliche anlagebedingte Betroffenheit durch den Bau von Masten im Schutzgebiet bzw. durch Überspannung des Schutzgebietes und maßgeblicher Gebietsbestandteile eingegangen. Diesen zentralen Auswir- kungen des Vorhabens wird die Empfindlichkeit potenziell betroffener maßgeblicher Bestandteile ge- genübergestellt. Dabei wird neben der direkten Betroffenheit von Lebensraumtypen (z. B. durch Bau von Masten oder Wuchshöhenbeschränkung) die potenzielle Betroffenheit ihrer kennzeichnenden Vogelarten besonders berücksichtigt. Weitere betrachtete Aspekte sind die Möglichkeiten des situati- onsbezogenen Ausgleichs durch die Verbindung von Pflegezielen der Gebiete und den mit der Lei- tung einhergehenden Bestimmungen (z. B. Wuchshöhenbeschränkung, Erhalt Offenland) und der Minderung von Auswirkungen, z. B. durch die Anbringung von Vogelschutzmarkern.

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen für Natura 2000-Gebiete 6 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

Minderung des vMGI durch das Anbringen von Vogelschutzmarkern

Durch die Markierung mit Vogelschutzmarkern werden die Erdseile von den Vögeln aus größerer Ent- fernung wahrgenommen und können entsprechend frühzeitig umflogen werden. Für die vorliegende Risikoeinschätzung werden die aktuell dokumentierten Erkenntnisse des BfN „Artspezifische Wirk- samkeiten von Vogelschutzmarkern an Freileitungen“ herangezogen (BfN 2019, Skript 537). Die Wirk- samkeit von Vogelmarkern wurde hier in einem vierstufigen System erfasst (sehr gering = Grundreduktion, gering = 1 Stufe, mittel = 2 Stufen, hoch = 3 Stufen der Reduktion des konstellations- spezifischen Mortalitätsrisikos (KSR)).

Danach ist von folgender Wirksamkeit auszugehen:

Für alle Schwäne und fast alle Gänse sowie Silber- und Graureiher kann von einer hohen Wirksamkeit ausgegangen werden (Reduktion KSR um 3 Stufen nach BfN 2019).

Bei den Sägern, Enten, Tauchern, Tauben, Großtrappen und Rabenvögeln sowie Weißstorch, Kra- nich, Purpur- und Seidenreiher gilt eine mittlere Wirksamkeit (Reduktion KSR um mindestens 2 Stufen nach BfN 2019).

Für Reiherartige Vögel, Wat- und Schnepfenvögel, Hühnervögel, Rallen, Möwen, Drosseln und Stare werden je nach Art sehr geringe bis mittlere Wirksamkeiten angenommen.

Bei Greifvögeln und Eulen ist eine sehr geringe Wirksamkeit (Grundreduktion KSR nach BFN 2019) zugrunde zu legen.

Nicht alle Gruppen weisen eine lückenlose Dokumentation auf, sodass manche Arten nicht bewertet werden konnten. Für diese Arten kann entsprechend vorsorglich zunächst nur eine geringe Wirksam- keit von Vogelschutzmarkern zugrunde gelegt werden. Auch bei hoher Minderungswirkung von Mar- kierungsmaßnahmen kann nicht mit ausreichender Sicherheit eine Minderung des Anprallrisikos quasi auf „null“ prognostiziert werden. Daher ist höchstens ein sehr geringes konstellationsspezifisches Risi- ko durch Markierung erreichbar.

Bei der Angabe der Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen (V) werden die Maßnahmenkürzel gemäß Anlage A 1.7 angegeben.

Die abschließende Risikoeinschätzung erfolgt im Ergebnis der durchgeführten Einschätzung der Be- troffenheit in Form einer standardisierten Aussage über das Risiko einer erheblichen Beeinträchtigung des Schutzgebietes, ggf. verbunden mit dem Hinweis auf risikoärmere Alternativen bzw. sich aus der Risikoeinschätzung ergebende Anforderungen zur Eingrenzung des Trassenkorridors.

Liste möglicher Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen (s. weitere Anhang A 1.7):

V1: Trassenführung außerhalb des Schutzgebietes

V2: Bau der Trasse und Überspannung ohne Gehölzeingriffe

V3: Boden / Vegetationsschutz durch Baggermatten

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen für Natura 2000-Gebiete 7 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

V4: Vorerkundung sensibler Baubereiche (z. B. durch Kartierung der Vegetation) und Festlegung möglichst eingriffsarmer Baustelleneinrichtung

V5: Bauzeitenregelung

V6: Errichtung von Einebenmasten

V8: Anbringen von Vogelschutzmarkern

V11: Bau von Masten außerhalb sensibler Flächen wie geschützten Biotopen oder Lebensraumty- pen nach Anhang I FFH-Richtlinie

Im Anschluss an die Ergebnisübersicht der Risikoeinschätzungen werden die geprüften Bereiche in einer Übersichtskarte dargestellt. Der verbalen Risikoeinschätzung jedes einzelnen Schutzgebietes folgt eine Darstellung der einzelnen geprüften Bereiche in Detailkarten.

Die Ergebnisse der Risikoeinschätzungen werden in die Steckbriefe der Engstellen und Querriegel (Anlage A 1.2) übernommen und sind Basis für die Festlegung des Untersuchungsrahmens für die Unterlagen nach § 8 NABEG.

Die Risikoeinschätzung ersetzt somit nicht eine ggf. erforderliche Verträglichkeitsprüfung im Rahmen der Unterlagenerstellung nach § 8 NABEG. Im Rahmen der Unterlagenerstellung nach § 8 NABEG werden vielmehr die nachfolgenden Ergebnisse vertiefend geprüft bzw. überprüft.

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2 Ergebnisübersicht der Risikoeinschätzung

Die Lage der Bereiche (Spalte 4) ist der Übersichtskarte auf S. 11 zu entnehmen. Die dargestellte Ampelbewertung entspricht dabei der Gesamtbe- wertung über alle Fachthemen und nicht der hier vorgenommenen Bewertung für die Risikoeinschätzung der Natura 2000-Gebiete.

Abb. Nr.1 GK TKS Nr. und Name des Bereichs2 Natura 2000-Gebiet Prüfoptionen Ampelbewertung3 FFH-Gebiet Gewässersystem Option 1: Entlang der 220-kV- A S4 07 der Helmeniederung bei Nie- gelb Bestandsleitung derröblingen (Helme) FFH-Gebiet Gewässersystem Option 1: Entlang der 220-kV- A S4 08 der Helmeniederung bei Eders- gelb Bestandsleitung leben A S4 09 Ortslage Edersleben Option 1: Südumgehung Edersleben gelb Option 1: Entlang der 220-kV- gelb Windpark Riethnordhausen/ Bestandsleitung, das NSG querend A S4 10 2-4 Edersleben Option 2: Entlang der 220-kV- FFH-Gebiet DE 4533-301 „Gewäs- gelb (S. 25-27) sersystem der Helmeniederung“ Bestandsleitung, Südumgehung des NSG FFH-Gebiet Gewässersystem Option 1: Entlang der 220-kV- A S4 13 gelb der Helmeniederung bei Kelbra Bestandsleitung Option 1: Entlang der Autobahn A38 gelb B S13 24 Erzaltbergbau bei Wallhausen Option 2: Entlang der 110-kV-Leitung gelb B S14 25 Erzaltbergbau bei Hohlstedt Option 1: Entlang der Autobahn A38 gelb B S15 37 Kiesgrube westlich Wallhausen Option 1: Entlang der 110-kV-Leitung gelb FFH-Gebiet Gewässersystem Option 1: Entlang der 110-kV-Leitung, dann B S15 38 gelb der Helmeniederung bei Roßla Richtung Autobahn A38

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Abb. Nr.1 GK TKS Nr. und Name des Bereichs2 Natura 2000-Gebiet Prüfoptionen Ampelbewertung3 B S14 27 Ortslage Dittichenrode Option 1: Entlang der Autobahn A38 grün 5 FFH-Gebiet DE 4432-301 „Bunt- FFH-Gebiet Buntsandstein- sandstein- und Gipskarstlandschaft (S. 39) B S14 28 und Gipskarstlandschaft bei bei Questenberg im Südharz“ Option 1: Entlang der Autobahn A38 grün Questenberg GK A Option 1: Entlang der 220-kV- gelb Bestandsleitung 6 FFH-Gebiet Thyra im Südharz FFH-Gebiet DE 4431-304 „Thyra A/B S5 15 (S. 47) bei Bösenrode im Südharz“ GK A Option 2: Südumgehung des LSG gelb GK B Option 1: Entlang der Autobahn A38 gelb SPA, FIB und südliches Was- Option 1: Entlang der 220-kV- A S6 17 servogelrastgebiet Goldene gelb Bestandsleitung Aue

FFH-Gebiet Helme mit Mühl- B S17 31 Option 1: Entlang der Autobahn A38 gelb gräben bei Sundhausen 7-9 FFH-Gebiet DE 4530-302 „Helme (S. 55-57) mit Mühlgräben“ Nördliches Wasservogelrastge- B S19 32 Option 1: Östlich entlang der Autobahn A38 gelb biet Feldflur östlich Werther

Option 1: Nördlich entlang der Autobahn B S19 33 Ortslage Kleinwerther gelb A38

SPA, FIB und südliches Was- 10 SPA DE 4541-403 „Kyffhäuser – Option 1: Entlang der 220-kV- A S6 17 servogelrastgebiet Goldene gelb Badraer Schweiz – Helmestausee“ Bestandsleitung (S. 69) Aue 1 Verweis auf Abbildungen im nachfolgenden Text und Darstellung als Zahl in nachfolgender Übersichtskarte auf Seite 11 2 Bereichs-Nr. siehe nachfolgende Abbildung (Engstellen und Querriegel) 3 Risikoeinschätzung in Form einer Ampelbewertung: rot = Signifikantes Risiko einer erheblichen Beeinträchtigung des Gebietes / des Entgegenstehens des Beeinträchtigungsverbotes gemäß § 34 BNatSchG. Vorhaben könnte voraus- sichtlich nur im Zuge einer Abweichungsprüfung nach § 34 Abs. 3 BNatSchG realisiert werden. gelb = Geringes Risiko einer erheblichen Beeinträchtigung des Gebietes / des Entgegenstehens des Beeinträchtigungsverbotes gemäß § 34 BNatSchG; voraussichtlich mit Maßnahmen zur Schadensbegrenzung Natura 2000-verträglich umsetzbar bzw. ist auf Basis der vorliegenden Daten nicht abschließend bewertbar. grün = Kein erkennbares Risiko einer erheblichen Beeinträchtigung des Gebietes / des Entgegenstehens des Beeinträchtigungsverbotes gemäß § 34 BNatSchG, Gebiet bzw. Erhal- tungsziele voraussichtlich nicht erheblich betroffen.

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen für Natura 2000-Gebiete 10 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

Abbildung 1: Übersicht der Bereichs- und Abbildungsnummern aller geprüften Natura 2000-Gebiete und Angabe der Gesamtbewertung über alle Fachthemen der Ampelprüfung

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3 FFH-Gebiet DE 4533-301 „Gewässersystem der Hel- meniederung“ (Sachsen-Anhalt)

Das FFH-Gebiet DE 4533-301 „Gewässersystem der Helmeniederung“ liegt in Sachsen-Anhalt (Lan- descode 0134) und betrifft die folgenden Bereiche:

 07 (Querriegel) „FFH-Gebiet Gewässersystem der Helmeniederung bei Niederröblingen (Helme)“,

 08 (Querriegel) „FFH-Gebiet Gewässersystem der Helmeniederung bei Edersleben“,

 09 (Querriegel) „Ortslage Edersleben“,

 10 (Querriegel) „Windpark Riethnordhausen/Edersleben“,

 13 (Querriegel) „FFH-Gebiet Gewässersystem der Helmeniederung bei Kelbra“,

 24 (Querriegel) „Erzaltbergbau bei Wallhausen“,

 25 (Querriegel) „Erzaltbergbau bei Hohlstedt“,

 37 (Querriegel) „Kiesgrube westlich Wallhausen“,

 38 (Querriegel) „FFH-Gebiet Gewässersystem der Helmeniederung bei Roßla“.

Das FFH-Gebiet 134 erfasst ein lang gestrecktes und weit verzweigtes Netz von Fließen und Gräben, von denen die Helme den Hauptvorfluter bildet. Die Fließgewässer erstrecken sich von der Talsperre Kelbra, einem Europäischen Vogelschutzgebiet (SPA) und Feuchtgebiet von internationaler Bedeu- tung (FIB), bis zur Landesgrenze zu Thüringen bei Artern (Quelle: Natura 2000 Sachsen-Anhalt Schutzgebietssteckbrief) (s. Abbildung 4, S. 27).

Das FFH-Gebiet 134 überschneidet das SPA DE 4531-401 „Helmestausee Berga-Kelbra (Anteil Sachsen-Anhalt)“ und grenzt an das FFH-Gebiet DE 4431-304 „Thyra im Südharz“. Das SPA wird nicht von Trassenkorridoren überlagert, das FFH-Gebiet „Thyra im Südharz“ hingegen schon (s. Kap. 5). Zudem überschneidet sich das FFH-Gebiet 134 mit den NSG „Helme bei Martinsrieth“ und „Hack- pfüffler See“ sowie dem LSG „Helmestausee Berga-Kelbra“. Das NSG „Hackpfüffler See“ wird von einem Trassenkorridor überlagert (s. Anlage A 1.4). Der Regionalplan weist angrenzend an das FFH-Gebiet zwei VRG Rohstoffgewinnung (Kiessand) aus. Davon abgesehen grenzen an das FFH- Gebiet z.T. ausgewiesene VRG Hochwasserschutz und Landwirtschaft sowie im Bereich des Hack- pfüffler Sees und der Talsperre Kelbra ein VRG Natur und Landschaft.

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen für Natura 2000-Gebiete 12 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

Datenquellen:

☒ SDB 1

☒ N2000-LVO LSA 2

☒ Managementplan 3

☒ digitale Daten 4

☒ DOP 5

1 Standarddatenbogen (SDB): Ausfülldatum 02/2000, Fortschreibung 05/2019 2 Landesverordnung zur Unterschutzstellung der Natura 2000-Gebiete im Land Sachsen-Anhalt vom 21.12.2018 3 Lang, Joachim et al. (2012): Managementplan für das SPA „Helmestausee Berga-Kelbra (Anteil Sachsen-Anhalt)“ und FFH- Gebiet „Gewässersystem der Helmeniederung“, Fortschreibung 06/2019 durch Jäger, Urs, Dornbusch, Gunthard, Fischer, Stefan 4 Erfassungspunkte planungsrelevante Vogelarten, Tierdaten (Vögel flächendeckend / andere Tierartengruppen in den FFH- Gebieten, je nach Schutzstatus), die Veröffentlichung/ der Abdruck erfolgt mit Genehmigung des TLUBN, Stand 07/2019 sowie des LAU Sachsen-Anhalt, Stand 06/2019 5 Digitale Orthophotos (© GeoBasis-DE / BKG 2019)

Übergreifende Erhaltungsziele nach N2000-LVO LSA (2018):

 Gewährleistung der Kohärenz des Schutzgebietssystems NATURA 2000 und die Wahrung oder die Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustands

 der LRT gemäß Anhang I FFH-RL einschließlich ihrer charakteristischen Tier- und Pflanzenarten als maßgebliche Bestandsteile der besonderen Schutzgebiete, einschließlich der mit ihnen räum- lich und funktional verknüpften und für die Erhaltung der ökologischen Funktionalität bedeutsamen Lebensräume im jeweiligen besonderen Schutzgebiet,

 der Population wildlebender Tier- und Pflanzenarten gemäß Anhang II FFH-RL als maßgebliche Bestandteile der besonderen Schutzgebiete, einschließlich der mit ihren Habitatflächen räumlich und funktional verknüpften und für die Erhaltung der ökologischen Funktionalität bedeutsamen Lebensräume im jeweiligen besonderen Schutzgebiet.

Erhaltungsziele gemäß der gebietsbezogenen Anlage zur N2000-LVO LSA (2018):

Die gebietsbezogene Anlage zur N2000-LVO LSA spezifiziert die übergreifenden Erhaltungsziele der N2000-LVO LSA um die Nennung der im Besonderen geschützten Lebensraumtypen nach Anhang I FFH-RL und Arten nach Anhang II FFH-RL. Darüber hinaus werden folgende gebietsbezogene Schutzbestimmungen genannt, für die z.T. i. S. der N2000-LVO LSA eine Erlaubnis erteilt werden kann:

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen für Natura 2000-Gebiete 13 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

 kein Betreten von und keine Veränderungen an anthropogenen, nicht mehr in Nutzung befindli- chen Objekten, die ein Zwischen-, Winter- oder Sommerquartier für Fledermäuse darstellen, ins- besondere Bunker, Stollen, Keller, Schächte oder Eingänge in Steinbruchwände,

 keine Gehölzpflanzungen an Gewässern,

 kein Befahren der Gewässer; freigestellt ist das Befahren der Helme mit nicht motorbetriebenen Wasserfahrzeugen, jedoch ohne das Anlanden außerhalb von Querbauwerken.

Daneben nennt § 3 der gebietsbezogenen Anlage weitere gebietsbezogene Schutzbestimmungen für die Land- und Forstwirtschaft, Jagd, Gewässerunterhaltung und Angelfischerei, auf deren Wiederho- lung an dieser Stelle verzichtet wird.

Lebensraumtypen (LRT) nach Anhang I FFH-RL nach N2000-LVO LSA (2018):

 1340* Salzwiesen im Binnenland (prioritärer LRT),

 3150 Natürliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions oder Hydrocharitions,

 3190 Gipskarstseen auf gipshaltigem Untergrund,

 3260 Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion,

 6430 Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe.

Zusätzliche Lebensraumtypen (LRT) nach Anhang I FFH-RL nach SDB (2019):

 6510 Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis).

Arten nach Anhang II FFH-RL nach N2000-LVO LSA (2018) und SDB (2019):

 Bachmuschel (Unio cassus),

 Bachneunauge (Lampetra planeri),

 Fischotter (Lutra lutra),

 Groppe (Cottus gobio),

 Großes Mausohr (Myotis myotis),

 Grüne Keiljungfer (Ophiogomphus cecilia),

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen für Natura 2000-Gebiete 14 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

 Helm-Azurjungfer (Coenagrion mercuriale),

 Schmale Windelschnecke (Vertigo angustior),

 Vogel-Azurjungfer (Coenagrion ornatum).

Andere Arten gemäß SDB:

 Arten nach Anhang IV FFH-RL: Kreuzkröte (Bufo calamita), Wechselkröte (Bufo viridis), Laub- frosch (Hyla arborea), Knoblauchkröte (Pelobates fuscus), Moorfrosch (Rana arvalis), Feldhams- ter (Cricetus cricetus), Wildkatze (Felis silvestris), Große Bartfledermaus (Myotis brandtii), Wasserfledermaus (Myotis daubentonii), Kleine Bartfledermaus (Myotis mystacinus), Fransenfle- dermaus (Myotis nattereri), Großer Abendsegler (Nyctalus noctula), Rauhautfledermaus (Pipistrel- lus nathusii), Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus), Mückenfledermaus (Pipistrellus pygmaeus), Braunes Langohr (Plecotus auritus), Graues Langohr (Plecotus austriacus), Zau- neidechse (Lacerta agilis),

 Arten nach Anhang V FFH-RL: Teichfrosch (Rana kl. esculenta), Seefrosch (Rana ridibunda), Grasfrosch (Rana temporaria), Barbe (Barbus barbus), Äsche (Thymallus thymallus), Iltis (Mustela putorius), Weinbergschnecke (Helix pomatia), Edelkrebs (Astacus astacus),

 Sonstige Arten: Karausche (Carassius carassius), Bachschmerle (Noemacheilus barbatulus), Elritze (Phoxinus phoxinus), Bachforelle (Salmo trutta fario), Kleinblütige Schwarzwurzel (Scorzo- nera parviflora).

Andere eindeutig wertgebende Arten gemäß Managementplan (MaP):

 In den zum FFH-Gebiet benachbarten Helme- und Thyra-Abschnitten sind gemäß MaP die letzten autochthonen Vorkommen der Barbe und der Äsche im Land Sachsen-Anhalt dokumentiert. Bar- be und Äsche sind Bestandteil des Anhangs V der FFH-Richtlinie und somit indirekt Natura 2000- relevant. Die benannten Populationen der beiden Arten sind schützenswert.

Zulässige Nutzungen

 Zulässige Nutzungen oder gebietskonkrete Ge- und Verbote sind weder im MaP noch in der ge- bietsbezogenen Anlage zur N2000-LVO LSA festgelegt.

Überschneidung mit anderen Natura 2000-Gebieten, Natur- und Landschaftsschutzgebieten im Trassenkorridor

 NSG „Hackpfüffler See“.

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen für Natura 2000-Gebiete 15 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

Kennzeichnende Vogelarten der Lebensraumtypen (LRT)

Angaben zur vorhabentypspezifischen Mortalitätsgefährdung der kennzeichnenden Vogelarten der FFH-LRT1:

LRT Bezeichnung Vogelart gemäß LRT2 vMGi1 Charakteristische Vogelarten der LRT 1340* Salzwiesen im Binnenland - Natürliche eutrophe Seen Höckerschwan (Cygnus olor), mit einer Vegetation des verschiedene Schwimm- und Tauchenten, Schellente (Bucephala Magnopotamions oder Hyd- 3150 clangula), Blässhuhn (Fulica atra), rocharitions Gänsesäger (Mergus merganser), Haubentaucher (Podiceps cristatus) Gipskarstseen auf gipshalti- - 3190 gem Untergrund

Flüsse der planaren bis Eisvogel (Alcedo atthis)*, montanen Stufe mit Vegeta- Wasseramsel (Cinclus cinclus), 3260 tion des Ranunculion fluitan- Gebirgsstelze (Motacilla cinerea) tis und des Callitricho- Batrachion Feuchte Hochstaudenfluren Rohrammer (Emberiza schoeni- clus), Feldschwirl (Locustella 6430 der planaren und montanen bis alpinen Stufe naevia), Braunkehlchen (Saxicola rubetra) Magere Flachland- Feldlerche (Alauda arvensis), Mähwiesen (Alopecurus Wiesenpieper (Anthus pratensis), Wachtel (Coturnix coturnix), pratensis, Sanguisorba offi- Wachtelkönig (hoch) 6510 Wachtelkönig (Crex crex), Grau- cinalis) ammer (Miliaria calandra), Neuntöter (Lanius collurio)* 1 vMGi = vorhabentypspezifische Mortalitätsgefährdungsindex von Brutvögeln durch Anflug an Freileitungen, angegeben sind hohe und sehr hohe Gefährdungen. Quelle: Bernotat, D., Dierschke, V. (2016), aktualisiert BfN (2018)

2 Kennzeichnende Vogelarten der Lebensraumtypen (LRT). Quelle: BFN – BUNDESAMT FÜR NATURSCHUTZ (1998): Das europäische Schutzgebietssystem NATURA 2000. BfN-Handbuch zur Umsetzung der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und der Vogelschutz-Richtlinie. Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz 53: 1-560

* Charakteristische Vogelart der im FFH-Gebiet vorkommenden LRT gemäß L2000-lVO LSA (2018)

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen für Natura 2000-Gebiete 16 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

Einschätzung zur Betroffenheit durch das Projekt (siehe auch nachfolgende Kartenausschnitte u. Erläuterung):

Ergebnisübersicht der Risikoeinschätzung zum FFH-Gebiet DE 4533-301 „Gewässersystem der Hel- meniederung“

Bereich 1 1 Ampelbe- GK TKS Prüfoption (geprüfte Querungsoption) 2 Nr. wertung 07 A S4 Option 1: Entlang der 220-kV-Bestandsleitung gelb 08 A S4 Option 1: Entlang der 220-kV-Bestandsleitung gelb 09 A S4 Option 1: Südumgehung Edersleben gelb Option 1: Entlang der 220-kV-Bestandsleitung, das gelb NSG querend 10 A S4 Option 2: Entlang der 220-kV-Bestandsleitung, Süd- gelb umgehung des NSG 13 A S4 Option 1: Entlang der 220-kV-Bestandsleitung gelb Option 1: Entlang der Autobahn A38 gelb 24 B S13 Option 2: Entlang der 110-kV-Leitung gelb 25 B S14 Option 1: Entlang der Autobahn A38 gelb 37 B S15 Option 1: Entlang der 110-kV-Leitung gelb Option 1: Entlang der 110-kV-Leitung, dann Richtung 38 B S15 gelb Autobahn A38 1 GK = Grobkorridor; TKS = Trassenkorridorsegment 2 Risikoeinschätzung in Form einer Ampelbewertung: rot = signifikantes Risiko einer erheblichen Beeinträchtigung des Gebietes / des Entgegenstehens des Beeinträchtigungs- verbotes gemäß § 34 BNatSchG. Vorhaben könnte voraussichtlich nur im Zuge einer erfolgreichen Abweichungsprü- fung realisiert werden. gelb = geringes Risiko einer erheblichen Beeinträchtigung des Gebietes / des Entgegenstehens des Beeinträchtigungsverbo- tes gemäß § 34 BNatSchG; voraussichtlich, mit Maßnahmen zur Schadensbegrenzung FFH-verträglich umsetzbar bzw. ist auf Basis der vorliegenden Daten nicht abschließend bewertbar. grün = kein erkennbares Risiko einer erheblichen Beeinträchtigung des Gebietes / des Entgegenstehens des Beeinträchti- gungsverbotes gemäß § 34 BNatSchG, Gebiet bzw. Erhaltungsziele voraussichtlich nicht erheblich betroffen.

Bereich 07 – Option 1: Entlang der 220-kV-Bestandsleitung Bestandsaufnahme zum Bereich bzw. zur Prüfoption Breite GK/TK im Bereich des Querriegels 1.000 m (TK) Querausdehnung Schutzgebiet im QR (ca.) 1.000 m, Überspannung erforderlich Längsausdehnung Schutzgebiet in Vorhabenrichtung 630 m (Teilflächen der fünf Gräben, Frei- (ca.) räume zwischen Gräben in Vorhabenrich- tung zwischen 50 m und 320 m) LRT n. Anhang I im QR (potenziell) 3260 Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion Habitate von Arten n. Anhang II im QR (potenziell) Bachmuschel, Bachneunauge, Fischotter, Groppe, Großes Mausohr, Grüne Keil- jungfer, Helm-Azurjungfer, Schmale Win- delschnecke, Vogel-Azurjungfer Kennzeichnende Vogelarten der LRT und Vogelarten - gemäß SDB mit hoher bis sehr hoher vorhabentyp- spezifischer Mortalitätsgefährdung

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen für Natura 2000-Gebiete 17 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

Bereich 08 – Option 1: Entlang der 220-kV-Bestandsleitung Bestandsaufnahme zum Bereich bzw. zur Prüfoption Breite GK/TK im Bereich des Querriegels 1.000 m (TK) Querausdehnung Schutzgebiet im QR (ca.) 1.000 m, Überspannung erforderlich Längsausdehnung Schutzgebiet in Vorhabenrichtung 1.920 m (Teilflächen der acht Gräben, (ca.) Freiräume zwischen Gräben in Vorhaben- richtung zwischen 25 m und 480 m) [Überschneidung mit Bereich 09] LRT n. Anhang I im QR (potenziell) 3260 Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion Habitate von Arten n. Anhang II im QR (potenziell) Bachmuschel, Bachneunauge, Fischotter, Groppe, Großes Mausohr, Grüne Keil- jungfer, Helm-Azurjungfer, Schmale Win- delschnecke, Vogel-Azurjungfer Kennzeichnende Vogelarten der LRT und Vogelarten - gemäß SDB mit hoher bis sehr hoher vorhabentypspe- zifischer Mortalitätsgefährdung

Bereich 09 – Option 1: Südumgehung Edersleben Bestandsaufnahme zum Bereich bzw. zur Prüfoption Breite GK/TK im Bereich des Querriegels 1.000 m (TK) Querausdehnung Schutzgebiet im QR (ca.) 1.000 m, Überspannung erforderlich Längsausdehnung Schutzgebiet in Vorhabenrichtung 420 m (Teilflächen der vier Gräben, Frei- (ca.) räume zwischen Gräben in Vorhabenrich- tung zwischen 25 m und 220 m) [Überschneidung mit Bereich 08] LRT n. Anhang I im QR (potenziell) 3150 Natürliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions oder Hydrocharitions, 3190 Gipskarstseen auf gipshaltigem Untergrund, 3260 Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegeta- tion des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion Habitate von Arten n. Anhang II im QR (potenziell) Bachmuschel, Bachneunauge, Fischotter, Groppe, Großes Mausohr, Grüne Keil- jungfer, Helm-Azurjungfer, Schmale Win- delschnecke, Vogel-Azurjungfer Kennzeichnende Vogelarten der LRT und Vogelarten - gemäß SDB mit hoher bis sehr hoher vorhabentypspe- zifischer Mortalitätsgefährdung

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen für Natura 2000-Gebiete 18 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

Bereich 10 – Option 1: Entlang der 220-kV-Bestandsleitung, das NSG querend Bestandsaufnahme zum Bereich bzw. zur Prüfoption Breite GK/TK im Bereich des Querriegels 1.000 m (TK) Querausdehnung Schutzgebiet im QR (ca.) 720 m, Überspannung bei dieser Option erforderlich Längsausdehnung Schutzgebiet in Vorhabenrichtung mind. 180 m am südlichen Ende des (ca.) Schutzgebiets, max. 540 m am nördlichen Rand des TK LRT n. Anhang I im QR (potenziell) 1340* Salzwiesen im Binnenland (prioritä- rer LRT), 6430 Feuchte Hochstaudenflu- ren der planaren und montanen bis alpinen Stufe, 6510 Magere Flachland- Mähwiesen Habitate von Arten n. Anhang II im QR (potenziell) Schmale Windelschnecke Kennzeichnende Vogelarten der LRT und Vogelarten Wachtelkönig (hoch), im Aktionsraum (3), gemäß SDB mit hoher bis sehr hoher vorhabentypspe- Ersatzneubau als Einebenenmast (V6) (1) zifischer Mortalitätsgefährdung und geringe Bedeutung (1), somit KSR = mittel, Reduktion mit Vogelschutzmarker (V8) um eine Stufe, KSR = gering, damit kein Risiko

Bereich 10 – Option 2: Entlang der 220-kV-Bestandsleitung, Südumgehung des NSG Bestandsaufnahme zum Bereich bzw. zur Prüfoption Breite GK/TK im Bereich des Querriegels 1.000 m (TK) Querausdehnung Schutzgebiet im QR (ca.) 720 m, Südumgehung bei dieser Option vorgesehen (keine Querung) Längsausdehnung Schutzgebiet in Vorhabenrichtung mind. 180 m am südlichen Ende des (ca.) Schutzgebiets, max. 540 m am nördlichen Rand des TK LRT n. Anhang I im QR (potenziell) 1340* Salzwiesen im Binnenland (prioritä- rer LRT), 6430 Feuchte Hochstaudenflu- ren der planaren und montanen bis alpinen Stufe, 6510 Magere Flachland- Mähwiesen Habitate von Arten n. Anhang II im QR (potenziell) Schmale Windelschnecke Kennzeichnende Vogelarten der LRT und Vogelarten Wachtelkönig (hoch), im Aktionsraum (3), gemäß SDB mit hoher bis sehr hoher vorhabentypspe- Ersatzneubau als Einebenenmast (V6) (1) zifischer Mortalitätsgefährdung und geringe Bedeutung (1), somit KSR = mittel, Reduktion mit Vogelschutzmarker (V8) um eine Stufe, KSR= gering, damit kein Risiko

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen für Natura 2000-Gebiete 19 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

Bereich 13 – Option 1: Entlang der 220-kV-Bestandsleitung Bestandsaufnahme zum Bereich bzw. zur Prüfoption Breite GK/TK im Bereich des Querriegels 1.000 m (TK) Querausdehnung Schutzgebiet im QR (ca.) 1.000 m, Überspannung erforderlich Längsausdehnung Schutzgebiet in Vorhabenrichtung 320 m (Teilfläche der zwei Gräben, Frei- (ca.) räume zwischen Gräben am nördlichen TK-Rand, im Bereich der 220-kV- Bestandstrasse lediglich ein Graben) LRT n. Anhang I im QR (potenziell) 3260 Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion Habitate von Arten n. Anhang II im QR (potenziell) Bachmuschel, Bachneunauge, Fischotter, Groppe, Großes Mausohr, Grüne Keil- jungfer, Helm-Azurjungfer, Schmale Win- delschnecke, Vogel-Azurjungfer Kennzeichnende Vogelarten der LRT und Vogelarten - gemäß SDB mit hoher bis sehr hoher vorhabentypspe- zifischer Mortalitätsgefährdung

Bereich 24 – Option 1: Entlang der Autobahn A38 Bestandsaufnahme zum Bereich bzw. zur Prüfoption Breite GK/TK im Bereich des Querriegels 1.000 m (TK) Querausdehnung Schutzgebiet im QR (ca.) 780 m im Bereich Wallhausen, max. 460 m südlich der Autobahn A38, Über- spannung erforderlich Längsausdehnung Schutzgebiet in Vorhabenrichtung 4.000 m (Parallelverlauf mind. eines Gra- (ca.) bens zur Autobahn A38) [Überschneidung mit Bereich 25] LRT n. Anhang I im QR (potenziell) 3260 Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion Habitate von Arten n. Anhang II im QR (potenziell) Bachmuschel, Bachneunauge, Fischotter, Groppe, Großes Mausohr, Grüne Keil- jungfer, Helm-Azurjungfer, Schmale Win- delschnecke, Vogel-Azurjungfer Kennzeichnende Vogelarten der LRT und Vogelarten - gemäß SDB mit hoher bis sehr hoher vorhabentypspe- zifischer Mortalitätsgefährdung

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen für Natura 2000-Gebiete 20 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

Bereich 24 – Option 2: Entlang der 110-kV-Leitung Bestandsaufnahme zum Bereich bzw. zur Prüfoption Breite GK/TK im Bereich des Querriegels 1.000 m (TK) Querausdehnung Schutzgebiet im QR (ca.) 460 m, Überspannung erforderlich Längsausdehnung Schutzgebiet in Vorhabenrichtung 4.000 m (Parallelverlauf mind. eines Gra- (ca.) bens zur Autobahn A38) [Überschneidung mit Bereich 25] LRT n. Anhang I im QR (potenziell) 3260 Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion Habitate von Arten n. Anhang II im QR (potenziell) Bachmuschel, Bachneunauge, Fischotter, Groppe, Großes Mausohr, Grüne Keil- jungfer, Helm-Azurjungfer, Schmale Win- delschnecke, Vogel-Azurjungfer Kennzeichnende Vogelarten der LRT und Vogelarten - gemäß SDB mit hoher bis sehr hoher vorhabentypspe- zifischer Mortalitätsgefährdung

Bereich 25 – Option 1: Entlang der Autobahn A38 Bestandsaufnahme zum Bereich bzw. zur Prüfoption Breite GK/TK im Bereich des Querriegels 1.000 m (TK) Querausdehnung Schutzgebiet im QR (ca.) 780 m, Überspannung erforderlich Längsausdehnung Schutzgebiet in Vorhabenrichtung 4.000 m (Parallelverlauf mind. eines Gra- (ca.) bens zur Autobahn A38) [Überschneidung mit Bereich 24 und 37] LRT n. Anhang I im QR (potenziell) 3260 Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion Habitate von Arten n. Anhang II im QR (potenziell) Bachmuschel, Bachneunauge, Fischotter, Groppe, Großes Mausohr, Grüne Keil- jungfer, Helm-Azurjungfer, Schmale Win- delschnecke, Vogel-Azurjungfer Kennzeichnende Vogelarten der LRT und Vogelarten - gemäß SDB mit hoher bis sehr hoher vorhabentypspe- zifischer Mortalitätsgefährdung

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen für Natura 2000-Gebiete 21 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

Bereich 37 – Option 1: Entlang der 110-kV-Leitung Bestandsaufnahme zum Bereich bzw. zur Prüfoption Breite GK/TK im Bereich des Querriegels 1.000 m (TK) Querausdehnung Schutzgebiet im QR (ca.) 890 m, Überspannung erforderlich Längsausdehnung Schutzgebiet in Vorhabenrichtung 14 km (Parallelverlauf der Helme zur 110- (ca.) kV-Leitung) [Überschneidung mit Bereich 25 und 38] LRT n. Anhang I im QR (potenziell) 3260 Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion Habitate von Arten n. Anhang II im QR (potenziell) Bachmuschel, Bachneunauge, Fischotter, Groppe, Großes Mausohr, Grüne Keil- jungfer, Helm-Azurjungfer, Schmale Win- delschnecke, Vogel-Azurjungfer Kennzeichnende Vogelarten der LRT und Vogelarten - gemäß SDB mit hoher bis sehr hoher vorhabentypspe- zifischer Mortalitätsgefährdung

Bereich 38 – Option 1: Entlang der 110-kV-Leitung, dann Richtung Autobahn A38 Bestandsaufnahme zum Bereich bzw. zur Prüfoption Breite GK/TK im Bereich des Querriegels 1.000 m (TK) Querausdehnung Schutzgebiet im QR (ca.) 1.000 m, Überspannung erforderlich Längsausdehnung Schutzgebiet in Vorhabenrichtung 14 km (Parallelverlauf der Helme zur 110- (ca.) kV-Leitung) [Überschneidung mit Bereich 25 und 37] LRT n. Anhang I im QR (potenziell) 3260 Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion Habitate von Arten n. Anhang II im QR (potenziell) Bachmuschel, Bachneunauge, Fischotter, Groppe, Großes Mausohr, Grüne Keil- jungfer, Helm-Azurjungfer, Schmale Win- delschnecke, Vogel-Azurjungfer Kennzeichnende Vogelarten der LRT und Vogelarten - gemäß SDB mit hoher bis sehr hoher vorhabentypspe- zifischer Mortalitätsgefährdung

Erläuterung und Bewertung:

Zum betroffenen FFH-Gebiet liegen Daten einer selektiven Biotopkartierung (1. Durchgang und flä- chendeckende Luftbildauswertung) sowie einer FFH-Kartierung des 3190 Offenland-LRT aus dem Jahr 2013 vor (Quelle: SDB). Im Rahmen der Erstellung des Managementplans wurden einerseits LRT und Biotoptypen (Nicht-LRT) entlang der Helme und Nebenhelme erfasst. Ferner wurden faunis- tische Erfassungen der Fischfauna durchgeführt. Im Kontext der Erfassungen zum SPA „Helmestau- see Berga-Kelbra (Anteil Sachsen-Anhalt)“ liegen auch Daten zu Fledermäusen, Brut- und Rastvögeln, Amphibien und Libellen vor.

Der LRT 3260 „Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion“ macht den größten Anteil der FFH-Gebietsfläche aus (Quelle: SDB). Die-

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen für Natura 2000-Gebiete 22 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

ser findet sich gemäß Angaben im MaP entlang der Nebenhelme, während sich entlang der Helme kein LRT 3260 „… mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion“ ausbilden konnte. Dies ist nicht auf einen schlechteren Erhaltungszustand der Helme, sondern auf ein regelmä- ßiges Trockenfallen der Helme zurückzuführen (Quelle: MaP).

Im MaP werden keine Aussagen zu den übrigen LRT, bspw. auf der FFH-Gebietsfläche im Bereich des Hackpfüffler Sees getroffen. Die folgende Beschreibung erfolgt auf Grundlage von DOP und regi- onalplanerischen Gebietsausweisungen.

Das Gewässersystem der Helmeniederung befindet sich in einer durch landwirtschaftliche Nutzung geprägten Umgebung. Ackerflächen überwiegen gegenüber dem Grünland. Abgesehen von den Ge- wässergräben gibt es wenige landschaftsgliedernde Elemente oder potenzielle Rückzugsorte und Leitstrukturen. Südwestlich Wallhausen und Dittichenrode schließt sich jeweils ein VRG Rohstoffab- bau (Kiessand) an, deren Flächen z.T. schon als Restsee ausgebildet sind. Weite Flächen sind zudem als Altbergbauflächen gekennzeichnet.

Die TK entlang der 220-kV-Bestandstrasse und Autobahn A38 verlaufen durch bereits belastetes Ge- biet, so dass es sich bei einer potenziellen Trassenachse um einen Neubau in Bündelung handelt.

Aufgrund der vorhandenen landwirtschaftlichen Flächen zwischen den Gewässergräben ist die Not- wendigkeit der Errichtung eines Mastes innerhalb des FFH-Gebiets nicht erkennbar, allerdings ist eine Überspannung des weitläufigen Gewässersystems nicht zu vermeiden. Die Gräben und deren an- grenzenden Strukturen dienen als Habitatflächen für mehrere Anhang II-Arten (siehe Tabellen der Prüfoptionen). Bei den überspannten Flächen handelt es sich i.d.R. potenziell um den LRT 3260 „Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho- Batrachion“ sowie im Bereich 10 potenziell um die LRT 1340* „Salzwiesen im Binnenland“ (prioritärer LRT), 6430 „Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe“ und 6510 „Magere Flachland-Mähwiesen“.

Gegebenenfalls ist bei einer Überspannung eine Entnahme von gewässerbegleitenden Gehölzen unterhalb der Trasse zur Trassenfreihaltung erforderlich. Die Entnahme gewässerbegleitender Vege- tationsstrukturen ist auf das erforderliche Mindestmaß zu beschränken (V2). Masten sind außerhalb sensibler Bereiche zu errichten (V11). Zur Minderung baubedingter Beeinträchtigungen der Gewäs- sergräben müssen Vorkehrungen gegenüber Stoffeinträgen getroffen werden. Des Weiteren muss durch Vorkehrungen im Zuge der Baumaßnahmen eine Beeinträchtigung des Wasserhaushalts der Gewässergräben vermieden werden.

Prinzipiell kann die Freihaltung der Trassenschneise mit der Verbesserung der Habitat-Strukturen für Azurjungfern-Arten (unbeschattete, gut durchlichtete Grabenbereiche mit submerser Vegetation und lockeren Wasserried) kombiniert werden. Dazu sind Abstimmungen mit dem zuständigen Gewäs- serunterhaltungsverband zu führen.

Eine erhebliche Betroffenheit der Schutz- und Erhaltungsziele ist im Ergebnis der überschlägigen Ein- schätzung demnach nicht erkennbar.

Risikoeinschätzung/ ggf. Hinweise: Das Risiko einer erheblichen Beeinträchtigung des FFH- Gebiets wird vorläufig unter Berücksichtigung der genannten Vermeidungsmaßnahmen und der Vorhabenwirkung als gering eingeschätzt.

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen für Natura 2000-Gebiete 23 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

Diese Vorabschätzung ersetzt nicht eine ggf. erforderliche Verträglichkeitsprüfung im Rahmen der Bundesfachplanung.

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen für Natura 2000-Gebiete 24 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

Abbildung 2: FFH-Gebiet „Gewässersystem der Helmeniederung“, oben: in den Bereichen 07, 08 und 09, unten: im Bereich 10, Luftbild mit Darstellung der möglichen Tras- senführung (Legende s. Seite 70)

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen für Natura 2000-Gebiete 25 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

Abbildung 3: FFH-Gebiet „Gewässersystem der Helmeniederung“, oben: in den Bereichen 24, 25 und 37, unten: in den Bereichen 13 und 38, Luftbild mit Darstellung der mög- lichen Trassenführung (Legende s. Seite 70)

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen für Natura 2000-Gebiete 26 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

Abbildung 4: FFH-Gebiet „Gewässersystem der Helmeniederung“, Topografische Karte mit Darstellung des Gesamtgebiets (Legende s. Seite 70)

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen für Natura 2000-Gebiete 27 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

4 FFH-Gebiet DE 4432-301 „Buntsandstein- und Gips- karstlandschaft bei Questenberg im Südharz“ (Sachsen-Anhalt)

Das FFH-Gebiet DE 4432-301 „Buntsandstein- und Gipskarstlandschaft bei Questenberg im Südharz“ liegt in Sachsen-Anhalt (Landescode 101) und betrifft die Engstellen in den Bereichen 27 „Ortslage Dittichenrode“ und 28 „FFH-Gebiet Buntsandstein- und Gipskarstlandschaft bei Questenberg“.

Das FFH-Gebiet 101 erfasst den wesentlichen Teil des Biosphärenreservates „Karstlandschaft Süd- harz“ und erstreckt sich in zwei Teilgebieten von Grillenberg im Osten bis nach Uftrungen im Westen (Quelle: Natura 2000 Sachsen-Anhalt Schutzgebietssteckbrief) (s. Abbildung 5, S. 39).

Das FFH-Gebiet 101 ist eingeschlossen von dem oben genannten Biosphärenreservat, dem LSG „Harz und südliches Harzvorland“ und dem Naturpark „Harz/Sachsen-Anhalt“. Es umfasst das NSG „Gipskarstlandschaft Questenberg“ sowie die FND „Hänge östlich des Disterbaches“, „Hänge östlich des Wickeröder Weges“, „Kalkköpfe“ und „Orchideenvorkommen Spatberge“. Überschneidungen zu anderen Natura 2000-Gebieten bestehen nicht. Das LSG „Harz und südliches Harzvorland“ und das NSG „Gipskarstlandschaft Questenberg“ werden von Trassenkorridoren überlagert (s. Anlage A 1.4). Der Regionalplan Harz weist im Bereich des FFH-Gebiets ein in weiten Teilen deckungsgleiches VRG Natur und Landschaft aus.

Datenquellen:

☒ SDB 1

☒ N2000-LVO LSA 2

☐ Managementplan 3

☒ digitale Daten 4

☒ DOP 5

1 Standarddatenbogen (SDB): Ausfülldatum 02/2000, Fortschreibung 05/2019 2 Landesverordnung zur Unterschutzstellung der Natura 2000-Gebiete im Land Sachsen-Anhalt vom 21.12.2018 3 noch kein Managementplan vorliegend 4 Erfassungspunkte planungsrelevante Vogelarten, Tierdaten (Vögel flächendeckend / andere Tierartengruppen in den FFH- Gebieten, je nach Schutzstatus), die Veröffentlichung/ der Abdruck erfolgt mit Genehmigung des TLUBN, Stand 07/2019 sowie des LAU Sachsen-Anhalt, Stand 06/2019 5 Digitale Orthophotos (© GeoBasis-DE / BKG 2019)

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen für Natura 2000-Gebiete 28 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

Übergreifende Erhaltungsziele nach N2000-LVO LSA (2018):

Gewährleistung der Kohärenz des Schutzgebietssystems NATURA 2000 und die Wahrung oder die Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustands

 der LRT gemäß Anhang I FFH-RL einschließlich ihrer charakteristischen Tier- und Pflanzenarten als maßgebliche Bestandsteile der besonderen Schutzgebiete, einschließlich der mit ihnen räum- lich und funktional verknüpften und für die Erhaltung der ökologischen Funktionalität bedeutsamen Lebensräume im jeweiligen besonderen Schutzgebiet,

 der Population wildlebender Tier- und Pflanzenarten gemäß Anhang II FFH-RL als maßgebliche Bestandteile der besonderen Schutzgebiete, einschließlich der mit ihren Habitatflächen räumlich und funktional verknüpften und für die Erhaltung der ökologischen Funktionalität bedeutsamen Lebensräume im jeweiligen besonderen Schutzgebiet.

Erhaltungsziele gemäß der gebietsbezogenen Anlage zur N2000-LVO LSA (2018):

Die gebietsbezogene Anlage zur N2000-LVO LSA spezifiziert die übergreifenden Erhaltungsziele der N2000-LVO LSA um die Nennung der im Besonderen geschützten Lebensraumtypen nach Anhang I FFH-RL und Arten nach Anhang II FFH-RL. Darüber hinaus werden folgende gebietsbezogene Schutzbestimmungen genannt, für die z.T. i. S. der N2000-LVO LSA eine Erlaubnis erteilt werden kann:

 keine Erschließung neuer Kletterfelsen sowie Neurouten in bestehenden Kletterfelsen,

 kein Betreten von Schutthalden mit dem LRT 8160*,

 kein Betreten von Quellbereichen des LRT 7220*,

 kein Betreten von Frauenschuh-Beständen,

 kein Betreten von und keine Veränderungen an anthropogenen, nicht mehr in Nutzung befindli- chen Objekten, die ein Zwischen-, Winter- oder Sommerquartier für Fledermäuse darstellen, ins- besondere Bunker, Stollen, Keller, Schächte oder Eingänge in Steinbruchwände,

 kein Betreten von und keine Veränderung an nicht touristisch erschlossenen Höhlen jährlich in der Zeit vom 01. Oktober bis zum 30. April sowie ganzjährig Entfachen von Feuer im Eingangsbereich oder im Inneren,

 Anleinen von Hunden jährlich in der Zeit vom 15. März bis 31. August (Hauptaufzuchtzeit der Wildkatze),

 kein Betreten oder Verändern von Holzpoltern, Reisighaufen, Energieholzmieten, sonstigen Tot- holzstrukturen, Wurzeltellern umgestürzter Bäume oder Felshöhlungen als potenzielle Tagesver- steck- bzw. Wurfplätze der Wildkatze.

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen für Natura 2000-Gebiete 29 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

Daneben nennt § 3 der gebietsbezogenen Anlage weitere gebietsbezogene Schutzbestimmungen für die Land- und Forstwirtschaft und Jagd, auf deren Wiederholung an dieser Stelle verzichtet wird.

Lebensraumtypen (LRT) nach Anhang I FFH-RL nach N2000-LVO LSA (2018) und SDB (2019):

Prioritäre LRT:

 3180* Turloughs,

 6110* Lückige basophile oder Kalk-Pionierrasen (Alysso-Sedion albi),

 6210* Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia: be- sondere Bestände mit bemerkenswerten Orchideen),

 7220* Kalktuff-Quellen (Cratoneurion),

 8160* Kalkhaltige Schutthalden der collinen bis montanen Stufe Mitteleuropas,

 9180* Schlucht- und Hangmischwälder (Tilio-Acerion),

 91E0* Auen-Wälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae).

Weitere LRT:

 3190 Gipskarstseen auf gipshaltigem Untergrund,

 3260 Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion,

 4030 Trockene europäische Heiden,

 6130 Schwermetallrasen (Violetalia calaminarae),

 6210 Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia),

 6430 Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe,

 6510 Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis),

 8210 Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation,

 8220 Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation,

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen für Natura 2000-Gebiete 30 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

 8310 Nicht touristisch erschlossene Höhlen,

 9110 Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagentum),

 9130 Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagentum),

 9150 Mitteleuropäischer Orchideen-Kalk-Buchenwald (Cephalanthero-Fagion),

 9160 Subatlantischer oder mitteleuropäischer Stieleichenwald oder Eichen-Hainbuchenwald (Car- pinion betuli),

 9170 Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald (Galio-Carpinetum).

Arten nach Anhang II FFH-RL nach N2000-LVO LSA (2018) und SDB (2019):

 Bachneunauge (Lampetra planeri),

 Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii),

 Frauenschuh (Cypripedium calceolus),

 Groppe (Cottus gobio),

 Großes Mausohr (Myotis myotis),

 Hirschkäfer (Lucanus cervus),

 Kammmolch (Triturus cristatus),

 Luchs (Lynx lynx),

 Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus).

Andere Arten gemäß SDB:

 Arten nach Anhang IV FFH-RL: Geburtshelferkröte (Alytes obsteticans), Wechselkröte (Bufo viri- dis), Laubfrosch (Hyla arborea), Moorfrosch (Rana arvalis), Springfrosch (Rana dalmatina), Klei- ner Wasserfrosch (Rana lessonae), Nordfledermaus (Eptesicus nilssonii), Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus), Wildkatze (Felis silvestris), Haselmaus (Muscardinus avellanarius), Nym- phenfledermaus (Myotis alcathoe), Große Bartfledermaus (Myotis brandtii), Wasserfledermaus (Myotis daubentonii), Kleine Bartfledermaus (Myotis mystacinus), Fransenfledermaus (Myotis nat- tereri), Kleiner Abendsegler (Nyctalus leisleri), Großer Abendsegler (Nyctalus noctula), Rauhaut- fledermaus (Pipistrellus nathusii), Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus), Mückenfledermaus

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen für Natura 2000-Gebiete 31 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

(Pipistrellus pygmaeus), Braunes Langohr (Plecotus auritus), Graues Langohr (Plecotus austria- cus), Schlingnatter (Coronella austriaca), Zauneidechse (Lacerta agilis),

 Arten nach Anhang V FFH-RL: Teichfrosch (Rana kl. esculenta), Seefrosch (Rana ridibunda), Grasfrosch (Rana temporaria), Baummarder (Martes martes), Iltis (Mustela putorius), Weinberg- schnecke (Helix pomatia), Edelkrebs (Astacus astacus),

 Sonstige Arten: Feuersalamander (Salamandra salamandra), Bergmolch (Triturus alpestris), Fa- denmolch (Triturus helveticus), Auen-Glanzflachläufer (Agonum cersutum), Heide-Kamelläufer (Amara infima), Verkannter Kamelläufer (Amara praetermissa), Amara sabulosa, Großer Bombar- dierkäfer (Brachinus crepitans), Carabus glabratus, Chlaenius vestitus, Harpalus roubali, Blauer Bartläufer (Leistus spinibarbis), Sand-Steppenläufer (Masoreus wetterhalli), Sand-Glattfußläufer (Olisthopus rotundatus), Pterostichus macer, Karausche (Carassius carassius), Moderlieschen (Leucaspius delineatus), Bachschmerle (Noemacheilus barbatulus), Bachforelle (Salmo trutta fa- rio), Gartenschläfer (Eliomys quercinus), Siebenschläfer (Glis glis), Bezahnte Glattschnecke (Aze- ca goodalli), Sommer-Adonisröschen (Adonis aestivalis), Frühlings-Adonisröschen (Adonis vernalis), Großes Windröschen (Anemone sylvestris), Gewöhnliches Katzenpfötchen (Antennaria dioica), Große Sterndolde (Astrantia major), Schwertblättriges Waldvögelein (Cephalanthera lon- gifolia), Rotes Waldvögelein (Cephalanthera rubra), Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza ma- jalis), Rotbraune Stendelwurz (Epipactis atrorubens), Schmallippige Stendelwurz (Epipactis leptochila), Kleinblättrige Stendelwurz (Epipactis microphylla), Violette Stendelwurz (Epipactis purpurata), Gewöhnliches Nadelröschen (Fumana procumbens), Feld-Fransenenzian (Gentianella campestris), Deutscher Fransenenzian (Gentiana germanica), Mücken-Händelwurz (Gymnadenia conopsea), Ebensträußiges Gipskraut (Gypsophila fastigiata), Sumpf-Platterbse (Lathyrus palust- ris), Kamm-Wachtelweizen (Melampyrum cristatum), Bienen-Ragwurz (Ophrys apifera), Fliegen- Ragwurz (Ophrys insectifera), Breitblättriges Knabenkraut (Orchis mascula), Helm-Knabenkraut (Orchis militaris), Blasses Knabenkraut (Orchis pallens), Purpur-Knabenkraut (Orchis purpurea), Dreizähniges Knabenkraut (Orchis tridentata), Brand-Knabenkraut (Orchis ustulata), Sumpf- Herzblatt (Parnassia palustris), Weiße Waldhyazinthe (Platanthera bifolia), Herbst-Drehwurz (Spi- ranthes spiralis), Grauscheidiges Federgras (Stipa pennata), Moor-Klee (Trifolium spadiceum), Waldeidechse (Lacerta vivipara), Ringelnatter (Natrix natrix), Kreuzotter (Vipera berus)

Zulässige Nutzungen

 Zulässige Nutzungen oder gebietskonkrete Ge- und Verbote sind in der gebietsbezogenen Anlage zur N2000-LVO LSA nicht festgelegt.

Überschneidung mit anderen Natura 2000-Gebieten, Natur- und Landschaftsschutzgebieten im Trassenkorridor

 LSG „Harz und südliches Harzvorland“.

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen für Natura 2000-Gebiete 32 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

Kennzeichnende Vogelarten der Lebensraumtypen (LRT)

Angaben zur vorhabentypspezifischen Mortalitätsgefährdung der kennzeichnenden Vogelarten der FFH-LRT1:

LRT Bezeichnung Vogelart gemäß LRT2 vMGi1 Charakteristische Vogelarten der LRT 3180* Turloughs - Gipskarstseen auf gipshalti- 3190 - gem Untergrund Flüsse der planaren bis Eisvogel (Alcedo atthis), montanen Stufe mit Vegeta- Wasseramsel (Cinclus cinclus), 3260 tion des Ranunculion fluitan- Gebirgsstelze (Motacilla cinerea) tis und des Callitricho- Batrachion Brachpieper (Anthus campestris), Ziegenmelker (Caprimulgus Trockene europäische Hei- europaeus), Heidelerche (Lullula 4030 Birkhuhn (sehr hoch) den arborea), Birkhuhn (Tetrao tetrix), Steinschmätzer (Oenanthe oenanthe) Lückige basophile oder - 6110* Kalk-Pionierrasen (Alysso- Sedion albi) Feldlerche (Alauda arvensis), Naturnahe Kalk- Brachpieper (Anthus campestris), Trockenrasen und deren Hänfling (Carduelis cannabina), 6210 Zippammer (Emberiza cia), Gold- Verbuschungsstadien / ammer (Emberiza citrinella), Orto- (restuco-Brometalia) – be- 6210* lan (Emberiza hortulana), Neuntöter sondere Bestände mit be- (Lanius collurio)*, Heidelerche merkenswerten Orchideen (Lullula arborea), Sperbergras- mücke (Sylvia nisoria) Feuchte Hochstaudenfluren Rohrammer (Emberiza schoeni- clus), Feldschwirl (Locustella 6430 der planaren und montanen bis alpinen Stufe naevia), Braunkehlchen (Saxicola rubetra) Magere Flachland- Feldlerche (Alauda arvensis), Mähwiesen (Alopecurus Wiesenpieper (Anthus pratensis), 6510 pratensis, Sanguisorba offi- Wachtel (Coturnix coturnix), Wachtelkönig (hoch) Wachtelkönig (Crex crex), Grau- cinalis) ammer (Miliaria calandra) Kalktuff-Quellen (Cratoneu- - 7220* rion) Kalkhaltige Schutthalden der Brachpieper (Anthus campestris), 8160* collinen bis montanen Stufe Steinschmätzer (Oenanthe Mitteleuropas oenanthe) Steinadler (Aquila chysaetos), Uhu (Bubo bubo), Wanderfalke (Falco Kalkfelsen mit Felsspalten- Steinadler (sehr peregrinus)*, Turmfalke (Falco 8210 hoch) vegetation tinnunculus), Felsenschwalbe (Ptynopragne rupestris), Alpen-

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen für Natura 2000-Gebiete 33 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

LRT Bezeichnung Vogelart gemäß LRT2 vMGi1 dohle (Pyrrhocorax graculus), Mauerläufer (Tichodroma muraria) Uhu (Bubo bubo), Wanderfalke Silikatfelsen mit Fels- 8220 (Falco peregrinus)*, Turmfalke spaltenvegetation (Falco tinnunculus) Nicht touristisch erschlosse- - 8310 ne Höhlen Raufußkauz (Aegolius funereus), Hohltaube (Columba oenas), Schwarzspecht (Dryocopus martius), Trauerschnäpper Hainsimsen-Buchenwald 9110 (Ficedula hypoleuca), (Luzulo-Fagentum) Zwergschnäpper (Ficedula parva), Waldlaubsänger (Phylloscopus sibilatrix), Grauspecht (Picus canus), Kleiber (Sitta europaea) Hohltaube (Columba oenas), Trauerschnäpper (Ficedula Waldmeister-Buchenwald hypoleuca), Waldlaubsänger 9130 (Asperulo-Fagentum) (Phylloscopus sibilatrix), Kleiber (Sitta europaea), Waldkauz (Strix aluco) Hohltaube (Columba oenas), Mitteleuropäischer Orch- Trauerschnäpper (Ficedula 9150 ideen-Kalk-Buchenwald hypoleuca), Waldlaubsänger (Cephalanthero-Fagion) (Phylloscopus sibilatrix), Kleiber (Sitta europaea) Gartenbaumläufer (Certhia brachydactyla), Schwarzstorch (Ciconia nigra), Kernbeißer (Coccothraustes coccothraustes), Subatlantischer oder mittel- Mittelspecht (Dendrocopus medius)*, Kleinspecht europäischer Stieleichen- (Dendrocopus minor), Schwarzstorch 9160 wald oder Eichen- Trauerschnäpper (Ficedula (hoch) Hainbuchenwald (Carpinion hypoleuca), Zwergschnäpper (Fice- betuli) dula parva), Pirol (Oriolus oriolus), Sumpfmeise (Parus palustris), Waldlaubsänger (Phylloscopus sibilatrix), Grauspecht (Picus canus), Kleiber (Sitta europaea) Mittelspecht (Dendrocopus medius)*, Trauerschnäpper Labkraut-Eichen- (Ficedula hypoleuca), Wald-

9170 Hainbuchenwald (Galui- laubsänger (Phylloscopus Carpinetum) sibilatrix), Grauspecht (Picus canus), Kleiber (Sitta europaea) Schlucht- und Hang- - 9180* mischwälder (Tilio-Acerion) Auen-Wälder mit Alnus glu- Eisvogel (Alcedo atthis), Karmingimpel (Carpodacus tinosa und Fraxinus excelsi- 91E0* erythrinus), Wasseramsel (Cinclus or (Alno-Padion, Alnion cinclus), Kleinspecht (Dendrocopus incanae, Salicion albae) minor), Gelbspötter (Hippolais

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen für Natura 2000-Gebiete 34 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

LRT Bezeichnung Vogelart gemäß LRT2 vMGi1 icterina), Schlagschwirl (Locustella fluviatilis), Sprosser (Luscinia luscinia), Nachtigall (Luscinia megarhynchos), Blaukehlchen (Luscinia svecica), Pirol (Oriolus oriolus), Weidenmeise (Parus montanus), Grauspecht (Picus canus), Beutelmeise (Remiz pendulinus) u.a. 1 vMGi = vorhabentypspezifische Mortalitätsgefährdungsindex von Brutvögeln durch Anflug an Freileitungen, angegeben sind hohe und sehr hohe Gefährdungen. Quelle: Bernotat, D., Dierschke, V. (2016), aktualisiert BfN (2018) 2 Kennzeichnende Vogelarten der Lebensraumtypen (LRT). Quelle: BFN – BUNDESAMT FÜR NATURSCHUTZ (1998): Das europäische Schutzgebietssystem NATURA 2000. BfN-Handbuch zur Umsetzung der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und der Vogelschutz-Richtlinie. Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz 53: 1-560 * Charakteristische Vogelart der im FFH-Gebiet vorkommenden LRT gemäß L2000-lVO LSA (2018)

Einschätzung zur Betroffenheit durch das Projekt (siehe auch nachfolgende Kartenausschnitte u. Erläuterung):

Ergebnisübersicht der Risikoeinschätzung zum FFH-Gebiet DE 4432-301 „Buntsandstein- und Gips- karstlandschaft bei Questenberg im Südharz“

Bereich 1 1 Ampelbe- GK TKS Prüfoption (geprüfte Querungsoption) 2 Nr. wertung 27 B S14 Option 1: Entlang der Autobahn A38 grün 28 B S14 Option 1: Entlang der Autobahn A38 grün 1 GK = Grobkorridor; TKS = Trassenkorridorsegment 2 Risikoeinschätzung in Form einer Ampelbewertung: rot = signifikantes Risiko einer erheblichen Beeinträchtigung des Gebietes / des Entgegenstehens des Beeinträchtigungs- verbotes gemäß § 34 BNatSchG. Vorhaben könnte voraussichtlich nur im Zuge einer erfolgreichen Abweichungsprü- fung realisiert werden. gelb = geringes Risiko einer erheblichen Beeinträchtigung des Gebietes / des Entgegenstehens des Beeinträchtigungsverbo- tes gemäß § 34 BNatSchG; voraussichtlich, mit Maßnahmen zur Schadensbegrenzung FFH-verträglich umsetzbar bzw. ist auf Basis der vorliegenden Daten nicht abschließend bewertbar. grün = kein erkennbares Risiko einer erheblichen Beeinträchtigung des Gebietes / des Entgegenstehens des Beeinträchti- gungsverbotes gemäß § 34 BNatSchG, Gebiet bzw. Erhaltungsziele voraussichtlich nicht erheblich betroffen.

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen für Natura 2000-Gebiete 35 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

Bereich 27 – Option 1: Entlang der Autobahn A38 Bestandsaufnahme zum Bereich bzw. zur Prüfoption Breite GK/TK im Bereich der Eng- 1.000 m (TK) stelle Querausdehnung Schutzgebiet in ES 430 m, keine Überspannung erforderlich (ca.) Längsausdehnung Schutzgebiet in 820 m am Nordrand des TK Vorhabenrichtung (ca.) LRT n. Anhang I in ES (potenziell) 4030 Trockene europäische Heiden, 6110* Lückige baso- phile oder Kalk-Pionierrasen (Alysso-Sedion albi), 6130 Schwermetallrasen (Violetalia calaminarae), 6210 Natur- nahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia), 6210* Naturnahe Kalk- Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco- Brometalia: besondere Bestände mit bemerkenswerten Orchideen), 6430 Feuchte Hochstaudenfluren der plana- ren und montanen bis alpinen Stufe, 6510 Magere Flach- land-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis), 9110 Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo- Fagentum), 9130 Waldmeister-Buchenwald (Asperulo- Fagentum), 9150 Mitteleuropäischer Orchideen-Kalk- Buchenwald (Cephalanthero-Fagion), 9160 Subatlanti- scher oder mitteleuropäischer Stieleichenwald oder Ei- chen-Hainbuchenwald (Carpinion betuli), 9170 Labkraut- Eichen-Hainbuchenwald (Galio-Carpinetum), 9180* Schlucht- und Hangmischwälder (Tilio-Acerion), 91E0* Auen-Wälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae)

Habitate von Arten n. Anhang II in ES Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii), Frauenschuh (potenziell) (Cypripedium calceolus), Großes Mausohr (Myotis myo- tis), Hirschkäfer (Lucanus cervus), Luchs (Lynx lynx), Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus)

Kennzeichnende Vogelarten der LRT Birkhuhn (sehr hoch), Wachtelkönig (hoch), Schwarz- und Vogelarten gemäß SDB mit hoher storch (hoch), im Aktionsraum (3), Neubau in Bündelung bis sehr hoher vorhabentyp- mit Nutzung Einebenenmast (V6), (2) und geringe Bedeu- spezifischer Mortalitätsgefährdung tung (1), somit KSR = hoch, Reduktion mit Vogelschutz- marker (V8) um eine Stufe, KSR = mittel, damit Risiko, jedoch kein Nachweis im TK (Punktdaten)

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen für Natura 2000-Gebiete 36 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

Bereich 28 – Option 1: Entlang der Autobahn A38 Bestandsaufnahme zum Bereich bzw. zur Prüfoption Breite GK/TK im Bereich der Engstelle 1.000 m (TK) Querausdehnung Schutzgebiet in ES (ca.) 430 und 290 m, keine Überspannung erforderlich Längsausdehnung Schutzgebiet in Vorhabenrichtung 820 m am Nordrand des TK (ca.) LRT n. Anhang I in ES (potenziell) 4030 Trockene europäische Heiden, 6110* Lückige basophile oder Kalk- Pionierrasen (Alysso-Sedion albi), 6130 Schwermetallrasen (Violetalia calamina- rae), 6210 Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festu- co-Brometalia), 6210* Naturnahe Kalk- Trockenrasen und deren Verbuschungs- stadien (Festuco-Brometalia: besondere Bestände mit bemerkenswerten Orch- ideen), 6430 Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe, 6510 Magere Flachland-Mäh- wiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisor- ba officinalis), 9110 Hainsimsen- Buchenwald (Luzulo-Fagentum), 9130 Waldmeister-Buchenwald (Asperulo- Fagentum), 9150 Mitteleuropäischer Orchideen-Kalk-Buchenwald (Cephalan- thero-Fagion), 9160 Subatlantischer oder mitteleuropäischer Stieleichenwald oder Eichen-Hainbuchenwald (Carpinion betu- li), 9170 Labkraut-Eichen- Hainbuchenwald (Galio-Carpinetum), 9180* Schlucht- und Hangmischwälder (Tilio-Acerion), 91E0* Auen-Wälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae)

Habitate von Arten n. Anhang II in ES (potenziell) Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii), Frauenschuh (Cypripedium calceolus), Großes Mausohr (Myotis myotis), Hirsch- käfer (Lucanus cervus), Luchs (Lynx lynx), Mopsfledermaus (Barbastella bar- bastellus)

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen für Natura 2000-Gebiete 37 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

Kennzeichnende Vogelarten der LRT und Vogelarten Birkhuhn (sehr hoch), Wachtelkönig gemäß SDB mit hoher bis sehr hoher vorhabentyp- (hoch), Schwarzstorch (hoch), im Aktions- spezifischer Mortalitätsgefährdung raum (3), Neubau in Bündelung mit Nut- zung Einebenenmast (V6), (2) und geringe Bedeutung (1), somit KSR = hoch, Reduktion mit Vogelschutzmarker (V8) um eine Stufe, KSR = mittel, damit Risiko, jedoch kein Nachweis im TK (Punktdaten)

Erläuterung und Bewertung:

Zum betroffenen FFH-Gebiet liegen Daten einer selektiven Biotopkartierung (1. Durchgang und flä- chendeckende Luftbildauswertung) sowie FFH-Kartierungen zu Offenland-LRT (2006/2013) und Wald- LRT (2006) vor. Ein Managementplan liegt nicht vor. Die folgende Beschreibung erfolgt auf Grundlage von DOP.

In den TK in den Bereichen 27 und 28 ragen zwei Teilflächen des FFH-Gebiets, die zusammen eine Fläche von etwa 26 ha einnehmen. Die größere östliche Teilfläche wird von Wald-LRT dominiert. Im südlichen Bereich nimmt die östliche Teilfläche einen aufgelockerten Charakter an und ist als Streu- obstwiese als geschütztes Biotop ausgewiesen. Die westliche Teilfläche ist hingegen als Offenland- LRT im Übergangsbereich zum Wald-LRT zu identifizieren und gehört zu einem als Calluna-Heide klassifizierten geschützten Biotop. Südlich an die beiden in den TK hineinragenden Teilflächen des FFH-Gebiets grenzen Ackerflächen, im Südwesten weitere Calluna-Heideflächen sowie die Autobahn A38 an. Die Ackerflächen werden an den Rändern von z.T. geschützten Biotopen begleitet, die land- schaftsgliedernde Elemente bzw. Leitstrukturen darstellen.

Die TK entlang der Autobahn A38 verläuft durch bereits belastetes Gebiet, so dass es sich bei einer potenziellen Trassenachse um einen Neubau in Bündelung handelt.

Eine Querung des FFH-Gebiets ist derzeit nicht vorgesehen. Die Notwendigkeit eines Mastbaus in- nerhalb des FFH-Gebiets ist daher nicht erkennbar. Das Risiko einer erheblichen Beeinträchtigung des FFH-Gebiets wird daher auf Grundlage der vorhandenen Datenlage als nicht gegeben einge- schätzt.

Risikoeinschätzung/ ggf. Hinweise: Es ist kein erkennbares Risiko einer erheblichen Beein- trächtigung des Gebietes gegeben.

Diese Vorabschätzung ersetzt nicht eine ggf. erforderliche Verträglichkeitsprüfung im Rahmen der Bundesfachplanung. Eine Querung des Gebietes ist nicht erforderlich.

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen für Natura 2000-Gebiete 38 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

Abbildung 5: FFH-Gebiet „Buntsandstein- und Gipskarstlandschaft bei Questenberg im Süd- harz“ in den Bereichen 27 und 28, oben: Luftbild mit Darstellung der möglichen Trassenführung, unten: Topografische Karte mit Darstellung des Gesamtgebiets (Legende s. Seite 70)

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen für Natura 2000-Gebiete 39 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

5 FFH-Gebiet DE 4431-304 „Thyra im Südharz“ (Sach- sen-Anhalt)

Das FFH-Gebiet DE 4431-304 „Thyra im Südharz“ liegt in Sachsen-Anhalt (Landescode 121) und betrifft den Querriegel im Bereich 15 „FFH-Gebiet Thyra im Südharz bei Bösenrode“.

Das FFH-Gebiet 121 erfasst den überwiegenden Gewässerlauf der Thyra, die nördlich von Stollberg aus zwei Quellbereichen entspringt, welche sich bei vereinigen. Die Thyra mündet nahe der Talsperre Kelbra in die Helme. Stärker ausgebaute Flussabschnitte (insbesondere südlich Stolberg) gehören nicht zum Schutzgebiet (Quelle: Natura 2000 Sachsen-Anhalt Schutzgebietssteckbrief) (s. Abbildung 6, S. 47).

Das FFH-Gebiet 121 grenzt an das SPA und FFH-Gebiet DE 4431-301 „Buchenwälder um Stolberg“ und die FFH-Gebiete DE 4431-302 „ und Heimkehle im Südharz“, DE 4531-303 „Rees- berg“ und DE 4533-301 „Gewässersystem der Helmeniederung“. Das letztgenannte FFH-Gebiet wird ebenfalls von Trassenkorridoren überlagert (s. Kap. 3). Das FFH-Gebiet 121 überschneidet sich zu- dem mit dem Biosphärenreservat „Karstlandschaft Südharz“, den LSG „Harz und südliches Harzvor- land“ und „Helmestausee Berga-Kelbra“, dem Naturpark „Harz/Sachsen-Anhalt“ und dem FND „Flusslauf und Uferzone Thyra von Gipswerke Mittelmühle“ und grenzt an das NSG „Gipskarstland- schaft Heimkehle“. Das LSG „Harz und südliches Harzvorland“ wird von Trassenkorridoren überlagert (s. Anlage A 1.4). Im Bereich des FFH-Gebiets liegen keine regionalplanerischen Ausweisungen vor.

Datenquellen:

☒ SDB 1

☒ N2000-LVO LSA 2

☐ Managementplan 3

☒ digitale Daten 4

☒ DOP 5

1 Standarddatenbogen (SDB): Ausfülldatum 02/2000, Fortschreibung 05/2019 2 Landesverordnung zur Unterschutzstellung der Natura 2000-Gebiete im Land Sachsen-Anhalt vom 21.12.2018 3 noch kein Managementplan vorliegend 4 Erfassungspunkte planungsrelevante Vogelarten, Tierdaten (Vögel flächendeckend / andere Tierartengruppen in den FFH- Gebieten, je nach Schutzstatus), die Veröffentlichung/ der Abdruck erfolgt mit Genehmigung des TLUBN, Stand 07/2019 sowie des LAU Sachsen-Anhalt, Stand 06/2019 5 Digitale Orthophotos (© GeoBasis-DE / BKG 2019)

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen für Natura 2000-Gebiete 40 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

Übergreifende Erhaltungsziele nach N2000-LVO LSA (2018):

Gewährleistung der Kohärenz des Schutzgebietssystems NATURA 2000 und die Wahrung oder die Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustands

 der LRT gemäß Anhang I FFH-RL einschließlich ihrer charakteristischen Tier- und Pflanzenarten als maßgebliche Bestandteile der besonderen Schutzgebiete, einschließlich der mit ihnen räum- lich und funktional verknüpften und für die Erhaltung der ökologischen Funktionalität bedeutsamen Lebensräume im jeweiligen besonderen Schutzgebiet,

 der Population wildlebender Tier- und Pflanzenarten gemäß Anhang II FFH-RL als maßgebliche Bestandteile der besonderen Schutzgebiete, einschließlich der mit ihren Habitatflächen räumlich und funktional verknüpften und für die Erhaltung der ökologischen Funktionalität bedeutsamen Lebensräume im jeweiligen besonderen Schutzgebiet.

Erhaltungsziele gemäß der gebietsbezogenen Anlage zur N2000-LVO LSA (2018):

Die gebietsbezogene Anlage zur N2000-LVO LSA spezifiziert die übergreifenden Erhaltungsziele der N2000-LVO LSA um die Nennung der im Besonderen geschützten Lebensraumtypen nach Anhang I FFH-RL und Arten nach Anhang II FFH-RL. Daneben nennt § 3 der gebietsbezogenen Anlage weitere gebietsbezogene Schutzbestimmungen für die Forstwirtschaft, Jagd und Gewässerunterhaltung, auf deren Wiederholung an dieser Stelle verzichtet wird.

Lebensraumtypen (LRT) nach Anhang I FFH-RL nach N2000-LVO LSA (2018):

 91E0* Auen-Wälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) (prioritärer LRT),

 3260 Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion,

 6430 Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe.

Zusätzliche Lebensraumtypen (LRT) nach Anhang I FFH-RL nach SDB (2019):

 8210 Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation.

Arten nach Anhang II FFH-RL nach N2000-LVO LSA (2018) und SDB (2019):

 Bachneunauge (Lampetra planeri),

 Fischotter (Lutra lutra),

 Groppe (Cottus gobio),

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen für Natura 2000-Gebiete 41 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

 Großes Mausohr (Myotis myotis).

Andere Arten gemäß SDB:

 Arten nach Anhang IV FFH-RL: Springfrosch (Rana dalmatina), Nymphenfledermaus (Myotis alca- thoe), Kleine Bartfledermaus (Myotis mystacinus)

 Arten nach Anhang V FFH-RL: Teichfrosch (Rana kl. esculenta), Grasfrosch (Rana temporaria), Baummarder (Martes martes), Weinbergschnecke (Helix pomatia),

 Sonstige Arten: Feuersalamander (Salamandra salamandra), Bergmolch (Triturus alpestris), Fa- denmolch (Triturus helveticus), Karausche (Carassius carassius), Quappe (Lota lota), Bach- schmerle (Noemacheilus barbatulus), Elritze (Phoxinus phoxinus), Bachforelle (Salmo trutta fario), Kreuzotter (Vipera berus).

Zulässige Nutzungen

 Zulässige Nutzungen oder gebietskonkrete Ge- und Verbote sind in der gebietsbezogenen Anlage zur N2000-LVO LSA nicht festgelegt.

Überschneidung mit anderen Natura 2000-Gebieten, Natur- und Landschaftsschutzgebieten im Trassenkorridor

 LSG „Harz und südliches Harzvorland“.

Kennzeichnende Vogelarten der Lebensraumtypen (LRT)

Angaben zur vorhabentypspezifischen Mortalitätsgefährdung der kennzeichnenden Vogelarten der FFH-LRT1:

LRT Bezeichnung Vogelart gemäß LRT2 vMGi1 Charakteristische Vogelarten der LRT Flüsse der planaren bis Eisvogel (Alcedo atthis), montanen Stufe mit Vegeta- Wasseramsel (Cinclus cinclus), 3260 tion des Ranunculion fluitan- Gebirgsstelze (Motacilla cinerea) tis und des Callitricho- Batrachion Feuchte Hochstaudenfluren Rohrammer (Emberiza schoeni- clus), Feldschwirl (Locustella 6430 der planaren und montanen bis alpinen Stufe naevia), Braunkehlchen (Saxicola rubetra) Steinadler (Aquila chysaetos), Uhu (Bubo bubo), Wanderfalke (Falco Kalkfelsen mit Felsspalten- peregrinus), Turmfalke (Falco Steinadler (sehr 8210 vegetation tinnunculus), Felsenschwalbe hoch) (Ptynopragne rupestris), Alpen- dohle (Pyrrhocorax graculus),

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen für Natura 2000-Gebiete 42 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

LRT Bezeichnung Vogelart gemäß LRT2 vMGi1 Mauerläufer (Tichodroma muraria) Eisvogel (Alcedo atthis), Karmingimpel (Carpodacus erythrinus), Wasseramsel (Cinclus cinclus), Kleinspecht (Dendrocopus minor), Gelbspötter (Hippolais Auen-Wälder mit Alnus glu- icterina), Schlagschwirl (Locustella fluviatilis), Sprosser (Luscinia tinosa und Fraxinus excelsi- 91E0* luscinia), Nachtigall (Luscinia or (Alno-Padion, Alnion megarhynchos), Blaukehlchen incanae, Salicion albae) (Luscinia svecica), Pirol (Oriolus oriolus), Weidenmeise (Parus montanus), Grauspecht (Picus canus), Beutelmeise (Remiz pendulinus), Neuntöter (Lanius collurio)* u.a. 1 vMGi = vorhabentypspezifische Mortalitätsgefährdungsindex von Brutvögeln durch Anflug an Freileitungen, angegeben sind hohe und sehr hohe Gefährdungen. Quelle: Bernotat, D., Dierschke, V. (2016), aktualisiert BfN (2018) 2 Kennzeichnende Vogelarten der Lebensraumtypen (LRT). Quelle: BFN – BUNDESAMT FÜR NATURSCHUTZ (1998): Das europäische Schutzgebietssystem NATURA 2000. BfN-Handbuch zur Umsetzung der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und der Vogelschutz-Richtlinie. Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz 53: 1-560 * Charakteristische Vogelart der im FFH-Gebiet vorkommenden LRT gemäß L2000-lVO LSA (2018)

Einschätzung zur Betroffenheit durch das Projekt (siehe auch nachfolgende Kartenausschnitte u. Erläuterung):

Ergebnisübersicht der Risikoeinschätzung zum FFH-Gebiet DE 4431-304 „Thyra im Südharz“

Bereich 1 1 Ampelbe- GK TKS Prüfoption (geprüfte Querungsoption) 2 Nr. wertung GK A Option 1: Entlang der 220-kV-Bestandsleitung gelb 15 A/B S5 GK A Option 2: Südumgehung des LSG gelb GK B Option 1: Entlang der Autobahn A38 gelb 1 GK = Grobkorridor; TKS = Trassenkorridorsegment 2 Risikoeinschätzung in Form einer Ampelbewertung: rot = signifikantes Risiko einer erheblichen Beeinträchtigung des Gebietes / des Entgegenstehens des Beeinträchtigungs- verbotes gemäß § 34 BNatSchG. Vorhaben könnte voraussichtlich nur im Zuge einer erfolgreichen Abweichungsprü- fung realisiert werden. gelb = geringes Risiko einer erheblichen Beeinträchtigung des Gebietes / des Entgegenstehens des Beeinträchtigungsverbo- tes gemäß § 34 BNatSchG; voraussichtlich, mit Maßnahmen zur Schadensbegrenzung FFH-verträglich umsetzbar bzw. ist auf Basis der vorliegenden Daten nicht abschließend bewertbar. grün = kein erkennbares Risiko einer erheblichen Beeinträchtigung des Gebietes / des Entgegenstehens des Beeinträchti- gungsverbotes gemäß § 34 BNatSchG, Gebiet bzw. Erhaltungsziele voraussichtlich nicht erheblich betroffen.

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen für Natura 2000-Gebiete 43 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

Bereich 15 – GK A Option 1: Entlang der 220-kV-Bestandsleitung Bestandsaufnahme zum Bereich bzw. zur Prüfoption Breite GK/TK im Bereich des Querriegels 1.000 m (TK) Querausdehnung Schutzgebiet im QR (ca.) 1.000 m, Überspannung erforderlich Längsausdehnung Schutzgebiet in Vorhabenrichtung Einzelne linienhafte Ausdehnung (ca.) LRT n. Anhang I im QR (potenziell) 3260 Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion, 6430 Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe, 91E0* Auen-Wälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae)

Habitate von Arten n. Anhang II im QR (potenziell) Bachneunauge (Lampetra planeri), Fisch- otter (Lutra lutra), Groppe (Cottus gobio), Großes Mausohr (Myotis myotis)

Kennzeichnende Vogelarten der LRT und Vogelarten - gemäß SDB mit hoher bis sehr hoher vorhabentyp- spezifischer Mortalitätsgefährdung

Bereich 15 – GK A Option 2: Südumgehung des NSG Bestandsaufnahme zum Bereich bzw. zur Prüfoption Breite GK/TK im Bereich des Querriegels 1.000 m (TK) Querausdehnung Schutzgebiet im QR (ca.) 1.000 m, Überspannung erforderlich Längsausdehnung Schutzgebiet in Vorhabenrichtung Einzelne linienhafte Ausdehnung (ca.) LRT n. Anhang I im QR (potenziell) 3260 Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion, 6430 Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe, 91E0* Auen-Wälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae)

Habitate von Arten n. Anhang II im QR (potenziell) Bachneunauge (Lampetra planeri), Fisch- otter (Lutra lutra), Groppe (Cottus gobio), Großes Mausohr (Myotis myotis)

Kennzeichnende Vogelarten der LRT und Vogelarten - gemäß SDB mit hoher bis sehr hoher vorhabentyp- spezifischer Mortalitätsgefährdung

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen für Natura 2000-Gebiete 44 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

Bereich 15 – GK B Option 1: Entlang der Autobahn A38 Bestandsaufnahme zum Bereich bzw. zur Prüfoption Breite GK/TK im Bereich des Querriegels 1.000 m (TK) Querausdehnung Schutzgebiet im QR (ca.) 1.000 m, Überspannung erforderlich Längsausdehnung Schutzgebiet in Vorhabenrichtung Einzelne linienhafte Ausdehnung (ca.) LRT n. Anhang I im QR (potenziell) 3260 Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion, 6430 Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe, 91E0* Auen-Wälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae)

Habitate von Arten n. Anhang II im QR (potenziell) Bachneunauge (Lampetra planeri), Fisch- otter (Lutra lutra), Groppe (Cottus gobio), Großes Mausohr (Myotis myotis)

Kennzeichnende Vogelarten der LRT und Vogelarten - gemäß SDB mit hoher bis sehr hoher vorhabentyp- spezifischer Mortalitätsgefährdung

Erläuterung und Bewertung:

Zum betroffenen FFH-Gebiet liegen Daten einer selektiven Biotopkartierung (1. Durchgang und flä- chendeckende Luftbildauswertung) sowie FFH-Kartierungen zu Offenland- und Wald-LRT (2012) vor. Ein Managementplan liegt nicht vor. Die folgende Beschreibung erfolgt auf Grundlage von DOP.

Das FFH-Gebiet befindet sich in einer durch landwirtschaftliche Nutzung geprägten Umgebung. Ackerflächen überwiegen gegenüber dem Grünland. Abgesehen von der gewässerbegleitenden Ve- getation gibt es entlang der Ackerflächen z.T. landschaftsgliedernde Elemente und Leitstrukturen.

Die TK entlang der 220-kV-Bestandstrasse und Autobahn A38 verlaufen durch bereits belastetes Ge- biet, so dass es sich bei einer potenziellen Trassenachse um einen Neubau in Bündelung handelt.

Aufgrund der vorhandenen landwirtschaftlichen Flächen beidseitig des Gewässerlaufs ist die Notwen- digkeit der Errichtung eines Mastes innerhalb des bzw. direkt angrenzend zum FFH-Gebiet nicht er- kennbar. Eine Überspannung der Thyra ist allerdings nicht zu vermeiden. Die Gräben und deren angrenzende Strukturen dienen als Habitatflächen für mehrere Anhang II-Arten (siehe Tabellen der Prüfoptionen). Bei den überspannten Flächen handelt es sich i.d.R. potenziell um den LRT 3260 „Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho- Batrachion“ sowie vereinzelt um 6430 „Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe“ oder häufiger um 91E0* „Auen-Wälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Al- no-Padion, Alnion incanae, Salicion albae)“. Der LRT 8210 „Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation“ ist gemäß den Angaben im SDB nur sehr kleinräumig innerhalb des FFH-Gebiets zu finden und daher in

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen für Natura 2000-Gebiete 45 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

einem durch Siedlungsbezug und die Vorbelastung der 220-kV-Bestandsleitung sowie Autobahn A38 beeinflussten Bereich sehr unwahrscheinlich.

Gegebenenfalls ist bei einer Überspannung eine Entnahme von gewässerbegleitenden Gehölzen unterhalb der Trasse zur Trassenfreihaltung erforderlich. Die Entnahme gewässerbegleitender Vege- tationsstrukturen ist auf das erforderliche Mindestmaß zu beschränken (V2). Masten sind außerhalb sensibler Bereiche zu errichten (V11). Zur Minderung baubedingter Beeinträchtigungen des Gewäs- sers müssen Vorkehrungen gegenüber Stoffeinträgen getroffen werden. Des Weiteren muss durch Vorkehrungen im Zuge der Baumaßnahmen eine Beeinträchtigung des Wasserhaushalts der Thyra vermieden werden. Das Risiko einer erheblichen Beeinträchtigung des FFH-Gebiets wird somit unter Berücksichtigung der genannten Vermeidungsmaßnahmen und der Vorhabenwirkung auf Basis der gegenwärtigen Datenlage als gering eingeschätzt.

Risikoeinschätzung/ ggf. Hinweise: Es ist kein erkennbares Risiko einer erheblichen Beein- trächtigung des Gebietes gegeben.

Diese Vorabschätzung ersetzt nicht eine ggf. erforderliche Verträglichkeitsprüfung im Rahmen der Bundesfachplanung.

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen für Natura 2000-Gebiete 46 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

Abbildung 6: FFH-Gebiet „Thyra im Südharz“ im Bereich 15, oben: Luftbild mit Darstellung der möglichen Trassenführung, unten: Topografische Karte mit Darstellung des Gesamtgebiets (Legende s. Seite 70)

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen für Natura 2000-Gebiete 47 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

6 FFH-Gebiet DE 4530-302 „Helme mit Mühlgräben“ (Thüringen)

Das FFH-Gebiet DE 4530-302 „Helme mit Mühlgräben“ liegt in Thüringen (Landescode 196) und be- trifft folgende Bereiche:

 Bereich 17 (Querriegel) „SPA, FIB und südliches Wasservogelrastgebiet “,

 Bereich 31 (Querriegel) „FFH-Gebiet Helme mit Mühlgräben bei Sundhausen“,

 Bereich 32 (Engstelle) „Nördliches Wasservogelrastgebiet Feldflur östlich Werther“,

 Bereich 33 (Engstelle) „Ortslage Kleinwerther“.

Das FFH-Gebiet 196 erfasst den Oberlauf der Helme, Sete und angrenzende Mühlgräben. Das FFH- Gebiet erstreckt sich von Stöckey/Limlingerode bis zur Thüringer Landesgrenze nahe der Talsperre Kelbra (s. Abbildung 9, S. 57).

Das FFH-Gebiet 196 berührt das SPA DE 4531-403 „Kyffhäuser – Badraer Schweiz – Helmestausee“ und das SPA DE 4632-302 „Kyffhäuser – Badraer Schweiz – Solwiesen“. Ersteres wird von einem Trassenkorridor überlagert (s. Kap. 7). Es bestehen Überschneidungen zum FIB „Helmestausee – Berga – Kelbra“ und zum LSG „Helmestausee“ sowie Berührungspunkte zum NSG „Schloßberg – Solwiesen“, zum LSG „Helmestausee Berga-Kelbra“ und zum FND „Reiherkolonie Pfaffenstock“. Das LSG „Helmestausee“ und das FIB „Helmestausee – Berga-Kelbra“ werden von einem Trassenkorridor überlagert (s. Anlage A 1.4 bzw. 1.5). Der Regionalplan Nordthüringen weist zwischen Herin- gen/Helme und Sundhausen entlang des FFH-Gebiets mehrere VRG Rohstoffgewinnung (Kies) aus, deren Flächen z.T. schon als Restsee ausgebildet sind. Darüber hinaus liegen größere als VRG Hochwasserrisiko bzw. VRG Landwirtschaftliche Bodennutzung ausgewiesene Flächen entlang des FFH-Gebiets.

Datenquellen:

☒ SDB 1

☒ ThürNat2000ErhZVO 2

☐ Managementplan 3

☒ digitale Daten 4

☒ DOP 5

1 Standarddatenbogen (SDB): Ausfülldatum 05/2004, Fortschreibung 05/2018

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen für Natura 2000-Gebiete 48 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

2 Verordnung zur Festsetzung von Europäischen Vogelschutzgebieten, Schutzobjekten und Erhaltungszielen vom 29.05.2008, zuletzt geändert durch Artikel 25 des Gesetzes vom 30.07.2019 3 noch kein Managementplan vorliegend 4 Erfassungspunkte planungsrelevante Vogelarten, Tierdaten (Vögel flächendeckend / andere Tierartengruppen in den FFH- Gebieten, je nach Schutzstatus), die Veröffentlichung/ der Abdruck erfolgt mit Genehmigung des TLUBN; Stand 07/2019 5 Digitale Orthophotos (© GeoBasis-DE / BKG 2019)

Erhaltungsziele gemäß § 2 ThürNat2000ErhZVO (2008)

(Hinweis: Die Verwaltungsvorschrift des Thüringer Ministeriums für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz vom 04.12.2014 (Az.: 56-41462) mit dem Titel: ‚Hinweise zur Umsetzung des Euro- päischen Schutzgebietsnetzes „Natura 2000“ in Thüringen’ trifft folgende Aussagen zu den Erhal- tungszielen, die sich aus dem § 2 des ThürNat2000ErhZVO ergeben: „Die für die einzelnen Natura 2000-Gebiete relevanten Lebensraumtypen und Arten ergeben sich aus der Natura 2000- Erhaltungsziele-Verordnung (GVBl. 2008 S. 181) bzw. aus der speziellen Schutzgebietsverordnung nach §§ 20, 22 Abs. 1 und 2 BNatSchG. Nur diese entfalten eine Wirkung gegenüber Dritten. […] Die Basisinformationen zu den relevanten Lebensraumtypen und Arten sind den Standarddatenbögen zu den einzelnen Natura 2000-Gebieten zu entnehmen. Im Zuge der Erstellung der Fachbeiträge, Ma- nagementpläne und des erforderlichen Monitorings ist es wahrscheinlich, dass Vorkommen von Le- bensraumtypen und Arten und damit die Erhaltungsziele fortzuschreiben sind. Dies kann fallweise dazu führen, dass im Standarddatenbogen Erhaltungsziele schon abgeändert wurden, sich dies aber noch nicht in den Verordnungen niedergeschlagen hat. Bei Projekten mit einem langen Planungszeit- raum sollen im Sinne der Planungssicherheit die jeweils aktuellen Daten zugrunde gelegt werden.“)

In den Gebieten von gemeinschaftlicher Bedeutung bestehen die nachfolgend aufgeführten Erhal- tungsziele, die nach § 16 Abs. 3 ThürNatG nicht erheblich beeinträchtigt werden dürfen.

Erhaltungsziele gemäß der Anlage zur ThürNat2000ErhZVO (2008):

Erhaltung oder gegebenenfalls Wiederherstellung

 des bedeutendsten Vorkommens der Bachmuscheln in Thüringen,

 der Lebensräume der Helm-Azurjungfer, des Bachneunauges, der Westgroppe und des Fischot- ters im Oberlauf der Helme, der Sete und angrenzender Mühlgräben, teilweise mit naturnahen Abschnitten in der Helme-Niederung und im Nordthüringer Buntsandsteinland.

Lebensraumtypen (LRT) nach Anhang I FFH-RL nach ThürNat2000ErhZVO (2008):

 3260 Fließgewässer mit flutender Wasservegetation.

Arten nach Anhang II FFH-RL nach ThürNat2000ErhZVO (2008) und SDB (2018):

 Bachmuschel (Unio cassus),

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen für Natura 2000-Gebiete 49 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

 Bachneunauge (Lampetra planeri),

 Fischotter (Lutra lutra),

 Helm-Azurjungfer (Coenagrion mercuriale),

 Groppe (Cottus gobio).

Zusätzliche Arten nach SDB (2018):

 Eisvogel (Alcedo atthis),

 Teichralle (Gallinula chloropus),

 Rotmilan (Milvus milvus).

Angaben zur vorhabentypspezifischen Mortalitätsgefährdung der im SDB aufgeführten Vogelarten1:

Wissenschaftliche 2 1 Deutscher Name Status vMGi Bezeichnung

Brutvogel Rastvogel Eisvogel Alcedo atthis r - - Rotmilan Milvus milvus c C C Teichralle Gallinula chloropus r - -

1 vMGi = vorhabentypspezifische Mortalitätsgefährdungsindex von Brutvögeln durch Anflug an Freileitungen: A = sehr hoch, B = hoch, C = mittel, D = gering, E = sehr gering, „-“ = keine Einstufung (vMGI) nach Bernotat u. Dierschke (2016), aktualisiert nach BfN (2018): grau hinterlegt die sehr hohen oder hohen Einstufungen, die aber wahrscheinlich nicht zum Tragen kommen, da Vogel nicht brütend oder ziehend im Gebiet ist, bei Arten ohne Angabe keine Aussage möglich

2 im SDB für das Gebiet aufgeführte Arten, p = sesshaft; r = Fortpflanzung; c = Sammlung; w = Überwinterung; k.B. = in Thürin- gen kein Brutbestand

Andere wichtige Arten gemäß SDB:

 Arten nach Anhang IV FFH-RL: Wasserfledermaus (Myotis daubentonii), Fransenfledermaus (My- otis nattereri), Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus), Braunes Langohr (Plecotus auritus), Graues Langohr (Plecotus austriacus),

 Arten nach Anhang V FFH-RL: Grasfrosch (Rana temporaria), Edelkrebs (Astacus astacus), Äsche (Thymallus thymallus),

 Sonstige Arten: Europäischer Aal (Anguilla anguilla), Teichmuschel (Anodonta anatina), Blauflü- gel-Prachtlibelle (Calopteryx virgo), Hasel (Leuciscus leuciscus), Rebhuhn (Perdix perdix), Elritze (Phoxinus phoxinus), Quellblasenschnecke (Physa fontinalis), Große Erbsenmuschel (Pisidium

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen für Natura 2000-Gebiete 50 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

amnicum), Falten-Erbsenmuschel (Pisidium henslowanum), Sumpfschrecke (Stethophyma grossum), Gemeine Winterlibelle (Sympecma fusca).

Zulässige Nutzungen

 Zulässige Nutzungen oder gebietskonkrete Ge- und Verbote sind in der ThürNat2000ErhZVO nicht festgelegt.

Überschneidung mit anderen Natura 2000-Gebieten, Natur- und Landschaftsschutzgebieten im Trassenkorridor

 SPA DE 4531-403 „Kyffhäuser – Badraer Schweiz – Helmestausee“,  LSG „Helmestausee“.

Kennzeichnende Vogelarten der Lebensraumtypen (LRT)

Angaben zur vorhabentypspezifischen Mortalitätsgefährdung der kennzeichnenden Vogelarten des FFH-LRT1:

LRT Bezeichnung Vogelart gemäß LRT2 vMGi1 Charakteristische Vogelarten der LRT Flüsse der planaren bis Eisvogel (Alcedo atthis), montanen Stufe mit Vegeta- Wasseramsel (Cinclus cinclus), 3260 tion des Ranunculion fluitan- Gebirgsstelze (Motacilla cinerea) tis und des Callitricho- Batrachion 1 vMGi = vorhabentypspezifische Mortalitätsgefährdungsindex von Brutvögeln durch Anflug an Freileitungen, angegeben sind hohe und sehr hohe Gefährdungen. Quelle: Bernotat, D., Dierschke, V. (2016), aktualisiert BfN (2018) 2 Kennzeichnende Vogelarten der Lebensraumtypen (LRT). Quelle: BFN – BUNDESAMT FÜR NATURSCHUTZ (1998): Das europäische Schutzgebietssystem NATURA 2000. BfN-Handbuch zur Umsetzung der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und der Vogelschutz-Richtlinie. Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz 53: 1-560

Einschätzung zur Betroffenheit durch das Projekt (siehe auch nachfolgende Kartenausschnitte u. Erläuterung):

Ergebnisübersicht der Risikoeinschätzung zum FFH-Gebiet DE 4530-302 „Helme mit Mühlgräben“

Bereich 1 1 Ampelbe- GK TKS Prüfoption (geprüfte Querungsoption) 2 Nr. wertung 17 A S6 Option 1: Entlang der 220-kV-Bestandsleitung gelb 31 A S17 Option 1: Entlang der Autobahn A38 gelb 32 A S19 Option 1: Östlich entlang der Autobahn A38 grün 33 A S19 Option 1: Nördlich entlang der Autobahn A38 grün 1 GK = Grobkorridor; TKS = Trassenkorridorsegment

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen für Natura 2000-Gebiete 51 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

2 Risikoeinschätzung in Form einer Ampelbewertung: rot = signifikantes Risiko einer erheblichen Beeinträchtigung des Gebietes / des Entgegenstehens des Beeinträchtigungs- verbotes gemäß § 34 BNatSchG. Vorhaben könnte voraussichtlich nur im Zuge einer erfolgreichen Abweichungsprü- fung realisiert werden. gelb = geringes Risiko einer erheblichen Beeinträchtigung des Gebietes / des Entgegenstehens des Beeinträchtigungsverbo- tes gemäß § 34 BNatSchG; voraussichtlich, mit Maßnahmen zur Schadensbegrenzung FFH-verträglich umsetzbar bzw. ist auf Basis der vorliegenden Daten nicht abschließend bewertbar. grün = kein erkennbares Risiko einer erheblichen Beeinträchtigung des Gebietes / des Entgegenstehens des Beeinträchti- gungsverbotes gemäß § 34 BNatSchG, Gebiet bzw. Erhaltungsziele voraussichtlich nicht erheblich betroffen.

Bereich 17 – Option 1: Entlang der 220-kV-Bestandsleitung Bestandsaufnahme zum Bereich bzw. zur Prüfoption Breite GK/TK im Bereich des Querriegels 1.000 m (TK) Querausdehnung Schutzgebiet im QR (ca.) 1.000 m, Überspannung erforderlich Längsausdehnung Schutzgebiet in Vorhabenrichtung Einzelne linienhafte Ausdehnung (ca.) LRT n. Anhang I im QR (potenziell) 3260 Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion Habitate von Arten n. Anhang II im QR (potenziell) Bachmuschel (Unio cassus), Bachneun- auge (Lampetra planeri), Fischotter (Lutra lutra), Helm-Azurjungfer (Coenagrion mercuriale), Groppe (Cottus gobio) Kennzeichnende Vogelarten der LRT und Vogelarten - gemäß SDB mit hoher bis sehr hoher vorhabentyp- spezifischer Mortalitätsgefährdung

Bereich 31 – Option 1: Entlang der Autobahn A38 Bestandsaufnahme zum Bereich bzw. zur Prüfoption Breite GK/TK im Bereich des Querriegels 1.000 m (TK) Querausdehnung Schutzgebiet im QR (ca.) 1.000 m, Überspannung erforderlich Längsausdehnung Schutzgebiet in Vorhabenrichtung Einzelne linienhafte Ausdehnung quer zur (ca.) Vorhabenrichtung sowie Nebenarm 1.960 m entlang der Autobahn A38 LRT n. Anhang I im QR (potenziell) 3260 Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion Habitate von Arten n. Anhang II im QR (potenziell) Bachmuschel (Unio cassus), Bachneun- auge (Lampetra planeri), Fischotter (Lutra lutra), Helm-Azurjungfer (Coenagrion mercuriale), Groppe (Cottus gobio) Kennzeichnende Vogelarten der LRT und Vogelarten - gemäß SDB mit hoher bis sehr hoher vorhabentyp- spezifischer Mortalitätsgefährdung

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen für Natura 2000-Gebiete 52 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

Bereich 32 – Option 1: Östlich entlang der Autobahn A38 Bestandsaufnahme zum Bereich bzw. zur Prüfoption Breite GK/TK im Bereich der Engstelle 1.000 m (TK) Querausdehnung Schutzgebiet in ES (ca.) 270 m, keine Überspannung erforderlich Längsausdehnung Schutzgebiet in Vorhabenrichtung 1.230 m (ca.) [Überschneidung mit Bereich 33] LRT n. Anhang I in ES (potenziell) 3260 Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion Habitate von Arten n. Anhang II in ES (potenziell) Bachmuschel (Unio cassus), Bachneun- auge (Lampetra planeri), Fischotter (Lutra lutra), Helm-Azurjungfer (Coenagrion mercuriale), Groppe (Cottus gobio) Kennzeichnende Vogelarten der LRT und Vogelarten - gemäß SDB mit hoher bis sehr hoher vorhabentyp- spezifischer Mortalitätsgefährdung

Bereich 33 – Option 1: Nördlich entlang der Autobahn A38 Bestandsaufnahme zum Bereich bzw. zur Prüfoption Breite GK/TK im Bereich der Engstelle 1.000 m (TK) Querausdehnung Schutzgebiet in ES (ca.) 270 m, keine Überspannung erforderlich Längsausdehnung Schutzgebiet in Vorhabenrichtung 1.230 m (ca.) [Überschneidung mit Bereich 32] LRT n. Anhang I in ES (potenziell) 3260 Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion Habitate von Arten n. Anhang II in ES (potenziell) Bachmuschel (Unio cassus), Bachneun- auge (Lampetra planeri), Fischotter (Lutra lutra), Helm-Azurjungfer (Coenagrion mercuriale), Groppe (Cottus gobio) Kennzeichnende Vogelarten der LRT und Vogelarten - gemäß SDB mit hoher bis sehr hoher vorhabentyp- spezifischer Mortalitätsgefährdung

Erläuterung und Bewertung:

Für das betroffene FFH-Gebiet liegen Daten aus dem Artenerfassungsprogramm des TLUBN Jena vor (Stand 2004). Ein Managementplan liegt nicht vor. Die folgende Beschreibung erfolgt auf Grundla- ge von DOP.

Das FFH-Gebiet befindet sich in einer durch landwirtschaftliche Nutzung und Siedlungsnähe gepräg- ten Umgebung. Ackerflächen überwiegen gegenüber dem Grünland, vielfach werden Ortslagen ge- quert. Abgesehen von der gewässerbegleitenden Vegetation gibt es nur wenige landschaftsgliedernde Elemente und Leitstrukturen.

Die TK entlang der 220-kV-Bestandstrasse bzw. Autobahn A38 verlaufen durch bereits belastetes Gebiet, so dass es sich bei einer potenziellen Trassenachse um einen Neubau in Bündelung handelt.

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen für Natura 2000-Gebiete 53 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

Aufgrund der vorhandenen landwirtschaftlichen Flächen jeweils beidseitig des Gewässerlaufs ist die Notwendigkeit der Errichtung eines Mastes innerhalb des bzw. direkt angrenzend zum FFH-Gebiet auch in Querriegeln nicht erkennbar. Eine Überspannung des FFH-Gebiets ist in Querriegeln aller- dings nicht zu vermeiden. In Engstellen ist keine Querung des FFH-Gebiets vorgesehen, sodass die Notwendigkeit eines Mastbaus innerhalb des FFH-Gebiets nicht erkennbar ist.

Der Flusslauf und die angrenzenden Strukturen dienen als Habitatflächen für mehrere Anhang II-Arten (siehe Tabellen der Prüfoptionen). Bei den überspannten Flächen handelt es sich potenziell um den LRT 3260 „Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion“.

Gegebenenfalls ist bei einer Überspannung eine Entnahme von gewässerbegleitenden Gehölzen unterhalb der Trasse zur Trassenfreihaltung erforderlich. Die Entnahme gewässerbegleitender Vege- tationsstrukturen ist auf das erforderliche Mindestmaß zu beschränken (V2). Masten sind außerhalb sensibler Bereiche zu errichten (V11). Zur Minderung baubedingter Beeinträchtigungen des Gewäs- sers müssen Vorkehrungen gegenüber Stoffeinträgen getroffen werden. Des Weiteren muss durch Vorkehrungen im Zuge der Baumaßnahmen eine Beeinträchtigung des Wasserhaushalts der Helme und Mühlgräben vermieden werden.

Prinzipiell kann die Freihaltung der Trassenschneise mit der Verbesserung der Habitat-Strukturen für die Helm-Azurjungfer (unbeschattete, gut durchlichtete Grabenbereiche mit submerser Vegetation und lockeren Wasserried) kombiniert werden. Dazu sind Abstimmungen mit dem zuständigen Gewäs- serunterhaltungsverband zu führen.

Risikoeinschätzung/ ggf. Hinweise: Das Risiko einer erheblichen Beeinträchtigung des FFH- Gebiets wird vorläufig unter Berücksichtigung der genannten Vermeidungsmaßnahmen und der Vorhabenwirkung als gering eingeschätzt.

Diese Vorabschätzung ersetzt nicht eine ggf. erforderliche Verträglichkeitsprüfung im Rahmen der Bundesfachplanung.

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen für Natura 2000-Gebiete 54 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

Abbildung 7: FFH-Gebiet „Helme mit Mühlgräben“, oben: im Bereich 17, unten: im Bereich 31, Luftbild mit Darstellung der möglichen Trassenführung (Legende s. Seite 70)

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen für Natura 2000-Gebiete 55 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

Abbildung 8: FFH-Gebiet „Helme mit Mühlgräben“ im Bereich 32 und 33, Luftbild mit Darstel- lung der möglichen Trassenführung (Legende s. Seite 70)

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen für Natura 2000-Gebiete 56 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

Abbildung 9: FFH-Gebiet „Helme mit Mühlgräben“, Topografische Karte mit Darstellung des Gesamtgebiets (Legende s. Seite 70)

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen für Natura 2000-Gebiete 57 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

7 EU-Vogelschutzgebiet DE 4531-403 „Kyffhäuser – Badraer Schweiz – Helmestausee“ (Thüringen)

Das SPA DE 4543-403 „Kyffhäuser – Badraer Schweiz – Helmestausee“ liegt in Thüringen (Lan- descode 04) und betrifft den Querriegel im Bereich 17 „SPA, FIB und südliches Wasservogelrastge- biet Goldene Aue“.

Das SPA 04 erstreckt sich in zwei Teilflächen über den Kyffhäuser und die thüringische Seite des Stausees Kelbra. Die nördliche Teilfläche deckt einen Teil der Goldenen Aue westlich des Stausees Kelbra ab (s. Abbildung 10, S. 69).

Das SPA 04 überschneidet zu großen Teilen mit dem FFH DE 4632-302 „Kyffhäuser – Badraer Schweiz – Solwiesen“ und grenzt an das SPA DE 4531-401 „Helmestausee Berga-Kelbra (Anteil Sachsen-Anhalt“ sowie an das FFH-Gebiet DE 4530-302 „Helme mit Mühlgräben“. Letzteres weist Überlagerungen mit einem Trassenkorridor auf (s. Kap. 6). Zudem überschneidet das SPA 04 die LSG „Helmestausee“ und „Kyffhäuser (ohne Sachsen-Anhalt)“, die NSG „Schloßberg – Solwiesen“ und „Ichstedter Lehde“, das FIB „Helmestausee Berga – Kelbra“ und mehrere FNDs, u.a. den „Aufschluss im Hopfental“, die „Badraer Lehde“, der „Kippenhügel“, die „Äbtissingrube“ sowie den GLB „Wiesen- steppen Barbarossahöhle – Falkenburgplateau“. Das SPA grenzt außerdem an die LSG „Helmestau- see Berga-Kelbra“ und „Kyffhäuser“ sowie mehrere FNDs, u.a. das „Vogelschutzgehölz Salzstraße“. Das LSG „Helmestausee“ und das FIB „Helmestausee Berga-Kelbra“ werden von Trassenkorridoren überlagert (s. Anlage A 1.4 bzw. A 1.3). Der Regionalplan Nordthüringen weist weite Teile des SPA 04 als VRG Freiraumsicherung sowie eine Teilfläche im Überschneidungsbereich des Trassenkorridors als VRG Hochwasserrisiko aus.

Datenquellen:

☒ SDB 1

☒ ThürNat2000ErhZVO 2

☐ Managementplan 3

☒ digitale Daten 4

☒ DOP 5

1 Standarddatenbogen (SDB): Ausfülldatum 05/1994, Fortschreibung 05/2018 2 Verordnung zur Festsetzung von Europäischen Vogelschutzgebieten, Schutzobjekten und Erhaltungszielen vom 29.05.2008, zuletzt geändert durch Artikel 25 des Gesetzes vom 30.07.2019 3 noch kein Managementplan vorliegend 4 Erfassungspunkte planungsrelevante Vogelarten, Tierdaten (Vögel flächendeckend / andere Tierartengruppen in den FFH- Gebieten, je nach Schutzstatus), die Veröffentlichung/ der Abdruck erfolgt mit Genehmigung des TLUBN, Stand 07/2019 sowie des LAU Sachsen-Anhalt, Stand 06/2019 5 Digitale Orthophotos (© GeoBasis-DE / BKG 2019)

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen zu Natura 2000-Gebieten 58 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

Erhaltungsziele gemäß § 2 ThürNat2000ErhZVO (2008)

(Hinweis: Die Verwaltungsvorschrift des Thüringer Ministeriums für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz vom 04.12.2014 (Az.: 56-41462) mit dem Titel: ‚Hinweise zur Umsetzung des Euro- päischen Schutzgebietsnetzes „Natura 2000“ in Thüringen’ trifft folgende Aussagen zu den Erhal- tungszielen, die sich aus dem § 2 des ThürNat2000ErhZVO ergeben: „Die für die einzelnen Natura 2000-Gebiete relevanten Lebensraumtypen und Arten ergeben sich aus der Natura 2000- Erhaltungsziele-Verordnung (GVBl. 2008 S. 181) bzw. aus der speziellen Schutzgebietsverordnung nach §§ 20, 22 Abs. 1 und 2 BNatSchG. Nur diese entfalten eine Wirkung gegenüber Dritten. […] Die Basisinformationen zu den relevanten Lebensraumtypen und Arten sind den Standarddatenbögen zu den einzelnen Natura 2000-Gebieten zu entnehmen. Im Zuge der Erstellung der Fachbeiträge, Ma- nagementpläne und des erforderlichen Monitorings ist es wahrscheinlich, dass Vorkommen von Le- bensraumtypen und Arten und damit die Erhaltungsziele fortzuschreiben sind. Dies kann fallweise dazu führen, dass im Standarddatenbogen Erhaltungsziele schon abgeändert wurden, sich dies aber noch nicht in den Verordnungen niedergeschlagen hat. Bei Projekten mit einem langen Planungszeit- raum sollen im Sinne der Planungssicherheit die jeweils aktuellen Daten zugrunde gelegt werden.“)

In den Gebieten von gemeinschaftlicher Bedeutung bestehen die nachfolgend aufgeführten Erhal- tungsziele, die nach § 16 Abs. 3 ThürNatG nicht erheblich beeinträchtigt werden dürfen.

Erhaltungsziele gemäß der Anlage zur ThürNat2000ErhZVO (2008):

Erhaltung oder gegebenenfalls Wiederherstellung

 der strukturreichen Laubwälder des Kyffhäusers mit hohem Alt- und Totholzanteil als Lebensraum des Schwarzspechts, des Mittelspechts und des Grauspechts sowie des Trauerschnäppers,

 des strukturreichen, teilweise eng mit dem Waldrand verzahnten Offenlands mit lückigen Mager- rasen, Hecken und Gebüschen als (Teil-)Lebensraum des Baumfalken, der Heidelerche, des Neuntöters, der Sperbergrasmücke, der Turteltaube und des Steinschmätzers,

 der weiten und ungestörten Offenlandbereiche mit gliedernden Gehölzen, hohem Grünlandanteil und teilweise hoch anstehendem Grundwasser in der Goldenen Aue als (Teil-)Lebensraum des Wachtelkönigs, der Bekassine, des Kiebitzes, des Braunkehlchens, der Grauammer, des Raub- würgers, des Schwarzkehlchens, des Blaukehlchens, des Gelbspötters, der Beutelmeise, des Rotmilans und des Schwarzmilans sowie als Rastgebiet für Weißstorch, Sumpfohreule, Kornwei- he und Merlin,

 der krautreichen Kleingewässer und Gräben und vor allem der ausgedehnten Wasserfläche, der Schilfröhrichte und der strukturreichen Uferzonen des Helmestausees als Lebensraum der Rohr- weihe, der Rohrdommel, der Bartmeise, des Rohrschwirls, des Drosselrohrsängers und des Schilfrohrsängers, des Flussregenpfeifers, des Kleinen Sumpfhuhns, der Wasserralle, der Teich- ralle und der Tüpfelralle sowie als Brutgebiet für Schwimmvögel wie die Brandgans, die Graugans, die Knäkente, die Krickente und die Schnatterente, den Zwerghalstaucher und den Schwarzhal- staucher sowie

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen zu Natura 2000-Gebieten 59 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

 des Ramsargebiets „Helmestausee Berga – Kelbra“ als international bedeutsames Rastgebiet, insbesondere für den Kranich sowie für Reiher, Enten, Säger, Gänse, Schwäne, Möwen, See- schwalben, für das Blässhuhn, den Kormoran und den Rothalstaucher, den Fischadler und den Seeadler, des Weiteren für eine Vielzahl von Watvogelarten und den Seggenrohrsänger in einer störungsarmen, durch ein waldreiches Mittelgebirge, vielfältiges, extensiv bewirtschaftetes Offenland und eine Aue mit einem großen Staugewässer geprägten Landschaft.

Vogelarten nach ThürNat2000ErhZVO (2008)

In der ThürNat2000ErhZVO werden sowohl Vogelarten nach Anhang I der Richtlinie 79/409/EWG als auch regelmäßig auftretende Zugvogelarten aufgeführt.

 Vogelarten nach Anhang I: Blaukehlchen (Luscinia svecica), Brachpieper (Anthus campestris), Bruchwasserläufer (Tringa glareola), Eisente (Clangula hyemalis), Eisvogel (Alcedo atthis), Fisch- adler (Pandion haliaetus), Flussseeschwalbe (Sterna hirundo), Goldregenpfeifer (Pluvialis aprica- ria), Grauspecht (Picus canus), Heidelerche (Lullula arborea), Kampfläufer (Philomachus pugnax), Kleines Sumpfhuhn (Porzana parva), Kornweihe (Circus cyaneus), Kranich (Grus grus), Merlin (Falco columbarius), Mittelspecht (Dendrocopos medius), Moorente (Aythya nyroca), Neuntöter (Lanius collurio), Ortolan (Emberiza hortulana), Pfuhlschnepfe (Limosa lapponica), Raubsee- schwalbe (Sterna caspia), Raufußkauz (Aegolius funereus), Rohrdommel (Botaurus stellaris), Rohrweihe (Circus aeruginosus), Rotmilan (Milvus milvus), Säbelschnäbler (Recurvirostra avoset- ta), Schwarzkopfmöwe (Larus melanocephalus), Schwarzmilan (Milvus migrans), Schwarzspecht (Dryocopus martius), Schwarzstorch (Ciconia nigra), Seeadler (Haliaeetus albicilla), Seggenrohr- sänger (Acrocephalus paludicola), Silberreiher (Egretta alba), Singschwan (Cygnus cygnus), Sperbergrasmücke (Sylvia nisoria), Sumpfohreule (Asio flammeus), Trauerseeschwalbe (Chlido- nias niger), Tüpfelsumpfhuhn (Porzana porzana), Uhu (Bubo bubo), Wachtelkönig (Crex crex), Wanderfalke (Falco peregrinus), Weißstorch (Ciconia ciconia), Wespenbussard (Pernis apivorus), Wiesenweihe (Circus pygargus), Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus), Zwergmöwe (Larus mi- nutus), Zwergsäger (Mergus albellus), Zwergschnäpper (Ficedula parva),

 Regelmäßig auftretende Zugvogelarten: Alpenstrandläufer (Calidris alpina), Bartmeise (Panurus biarmicus), Baumfalke (Falco subbuteo), Bekassine (Gallinago gallinago), Beutelmeise (Remiz pendulinus), Blässgans (Anser albifrons), Blässhuhn (Fulica atra), Brandgans (Tadorna tadorna), Braunkehlchen (Saxicola rubetra), Drosselrohrsänger (Acrocephalus arundinaceus), Dunkler Wasserläufer (Tringa erythropus), Flussregenpfeifer (Charadrius dubius), Flussuferläufer (Actitis hypoleucos), Gänsesäger (Mergus merganser), Gelbspötter (Hippolais icterina), Grauammer (Emberiza calandra), Graugans (Anser anser), Graureiher (Ardea cinerea), Großer Brachvogel (Numenius arquata), Grünschenkel (Tringa nebularia), Höckerschwan (Cygnus olor), Kiebitz (Va- nellus vanellus), Knäkente (Anas querquedula), Kolbenente (Netta rufina), Kormoran (Pha- lacrocorax carbo), Krickente (Anas crecca), Löffelente (Anas clypeata), Mittelmeermöwe (Larus michahellis), Pfeifente (Anas penelope), Raubwürger (Lanius excubitor), Reiherente (Aythya fuli- gula), Rohrschwirl (Locustella luscinioides), Rothalstaucher (Podiceps grisegena), Rotschenkel (Tringa totanus), Saatgans (Anser fabalis), Samtente (Melanitta fusca), Sanderling (Calidris alba), Sandregenpfeifer (Charadrius hiaticula), Schellente (Bucephala clangula), Schilfrohrsänger (Acrocephalus schoenobaenus), Schlagschwirl (Locustella fluviatilis), Schnatterente (Anas strepe- ra), Schwarzhalstaucher (Podiceps nigricollis), Schwarzkehlchen (Saxicola torquata), Sichel- strandläufer (Calidris ferruginea), Spießente (Anas acuta), Steinschmätzer (Oenanthe oenanthe), Steppenmöwe (Larus cachinnans), Stockente (Anas platyrhynchos), Sturmmöwe (Larus canus),

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen zu Natura 2000-Gebieten 60 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

Tafelente (Aythya ferina), Teichhuhn (Gallinula chloropus), Temminckstrandläufer (Calidris tem- minckii), Trauerschnäpper (Ficedula hypoleuca), Turteltaube (Streptopelia turtur), Uferschnepfe (Limosa limosa), Uferschwalbe (Riparia riparia), Wachtel (Coturnix coturnix), Waldschnepfe (Sco- lopax rusticola), Waldwasserläufer (Tringa ochropus), Wasserralle (Rallus aquaticus), Weißbart- seeschwalbe (Chlidonias hybridus), Wendehals (Jynx torquilla), Wiedehopf (Upupa epops), Wiesenpieper (Anthus pratensis), Zwergstrandläufer (Calidris minuta), Zwergtaucher (Tachybap- tus ruficollis).

Zusätzliche Arten nach SDB (2018):

 Schreiadler (Aquila pomarina), Teichralle (Gallinula chloropus), Stelzenläufer (Himantopus himan- topus), Schafstelze (Motacilla flava), Zwergseeschwalbe (Sterna albifrons).

Angaben zur vorhabentypspezifischen Mortalitätsgefährdung der im SDB und in der Thür- Nat2000ErhZVO aufgeführten Vogelarten1:

Wissenschaftliche 2 1 Deutscher Name Status vMGi Bezeichnung

Brutvogel Rastvogel Alpenstrandläufer Calidris alpina C k.B. (A) B Bartmeise Panurus biarmicus - - - Baumfalke Falco subbuteo c/r C D Bekassine Gallinago gallinago c/r A C Beutelmeise Remiz pendulinus r - - Blässhuhn Fulica atra c/r C C Blaukehlchen Luscinia svecica c/r D D Brachpieper Anthus campestris c k.B. - Brandgans Tadorna tadorna r C B Braunkehlchen Saxicola rubetra r D D Bruchwasserläufer Tringa glareola c k.B. (B) C Drosselrohrsänger Acrocephalus arundinaceus c/r D D Eisvogel Alcedo atthis c/p - - Fischadler Pandion haliaetus c B C Flussregenpfeifer Charadrius dubius r C C Flussseeschwalbe Sterna hirundo c B C Flussuferläufer Actitis hypoleucos c A C Gänsesäger Mergus merganser c k.B. (C) C Gelbspötter Hippolais icterina - D E Goldregenpfeifer Pluvialis apricaria c k.B. (A) A Emberiza calandra/ Grauammer c D D Miliaria calandra Graugans Anser anser c C C Graureiher Ardea cinerea - C C Grauspecht Picus canus p - - Großer Brachvogel Numenius arquata c k.B. (A) B Grünschenkel Tringa nebularia - k.B. C Heidelerche Lullula arborea r D D Höckerschwan Cygnus olor - C C Kampfläufer Philomachus pugnax c k.B. (A) B Kiebitz Vanellus vanellus c/r A B Kleines Sumpfhuhn Porzana parva c k.B. B

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen zu Natura 2000-Gebieten 61 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

Wissenschaftliche 2 1 Deutscher Name Status vMGi Bezeichnung

Brutvogel Rastvogel Knäkente Anas querquedula c/r B C Kolbenente Netta rufina - C C Kormoran Phalacrocorax carbo - D D Kornweihe Circus cyaneus c k.B. (C) C Kranich Grus grus c B C Krickente Anas crecca c/r B C Löffelente Anas clypeata c/r B C Merlin Falco columbarius w k.B. D Mittelspecht Dendrocopos medius p - - Moorente Aythya nyroca c k.B. (B) B Neuntöter Lanius collurio r D D Ortolan Emberiza hortulana c C D Pfeifente Anas penelope - B C Pfuhlschnepfe Limosa lapponica c k.B. B Raubseeschwalbe Hydroprogne caspia c k.B. (B) C Raubwürger Lanius excubitor r C C Raufußkauz Aegolius funereus p k.B. - Reiherente Aythya fuligula c/r C C Rohrdommel Botaurus stellaris c B - Rohrschwirl Locustella luscinioides c/r D D Rohrweihe Circus aeruginosus r C D Rotmilan Milvus milvus r C C Rotschenkel Tringa totanus c k.B. (B) B Saatgans Anser fabalis - k.B. B Säbelschnäbler Recurvirostra avosetta c k.B. (C) C Schaftstelze Motacilla flava c/r - - Schellente Bucephala clangula - C C Schilfrohrsänger Acrocephalus schoenobaenus c/r D D Schlagschwirl Locustella fluviatilis r - - Schnatterente Anas strepera r C C Schreiadler Aquila pomarina c k.B. (B) B Schwarzhalstaucher Podiceps nigricollis c C C Saxicola torquata/ Schwarzkehlchen r D D Saxicola rubicola Schwarzkopfmöwe Larus melanocephalus c k.B. (C) C Schwarzmilan Milvus migrans r D D Schwarzspecht Dryocopus martius p - - Schwarzstorch Ciconia nigra c B B Seeadler Haliaeetus albicilla c B C Seggenrohrsänger Acrocephalus paludicola c k.B. (C) C Silberreiher Egretta alba c k.B. C Singschwan Cygnus cygnus c k.B. - Sperbergrasmücke Sylvia nisoria r - - Spießente Anas acuta c k.B. (B) C Steinschmätzer Oenanthe oenanthe - C D Stelzenläufer Himantopus himantopus c k.B. - Stockente Anas platyrhynchos c C C Sturmmöwe Larus canus - C C Sumpfohreule Asio flammeus c C C Tafelente Aythya ferina c/r B C Teichralle Gallinula chloropus c/r C C

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen zu Natura 2000-Gebieten 62 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

Wissenschaftliche 2 1 Deutscher Name Status vMGi Bezeichnung

Brutvogel Rastvogel Trauerschnäpper Ficedula hypoleuca - D D Trauerseeschwalbe Chlidonias niger c B B Tüpfelsumpfhuhn Porzana porzana r B B Turteltaube Streptopelia turtur - C C Uferschnepfe Limosa limosa c k.B. (A) B Uferschwalbe Riparia riparia c D D Uhu Bubo bubo p C - Wachtel Coturnix coturnix r C D Wachtelkönig Crex crex r B C Waldschnepfe Scolopax rusticola r C C Waldwasserläufer Tringa ochropus c C C Wanderfalke Falco peregrinus c D D Wasserralle Rallus aquaticus c/r C C Weißbartseeschwalbe Chlidonias hybrida c k.B. (C) C Weißstorch Ciconia ciconia c/r - B Wendehals Jynx torquilla c/r C D Wespenbussard Pernis apivorus r C D Wiedehopf Upupa epops r k.B. (C) D Wiesenpieper Anthus pratensis r k.B. (C) D Wiesenweihe Circus pygargus c C D Ziegenmelker Caprimulgus europaeus r k.B. - Zwergmöwe Larus minutus - k.B. (A) C Zwergsäger Mergus albellus c k.B. C Zwergschnäpper Ficedula parva r k.B. - Zwergseeschwalbe Sterna albifrons c k.B. (B) C Zwergtaucher Tachybaptus ruficollis c/r C C

1 vMGi = vorhabentypspezifische Mortalitätsgefährdungsindex von Brutvögeln durch Anflug an Freileitungen: A = sehr hoch, B = hoch, C = mittel, D = gering, E= sehr gering, „-“ keine Einstufung (vMGI) nach Bernotat u. Dierschke (2016), aktualisiert nach BfN (2018): grau hinterlegt = sehr hohe oder hohe Einstufung, die aber nicht zum Tragen kommt, da Art nicht brütend im Gebiet ist, bei Arten ohne Angabe keine Aussage möglich

2 in der ThürNat2000ErhZVO und im SDB für das Gebiet aufgeführte Arten, p = sesshaft; r = Fortpflanzung; c = Sammlung; w = Überwinterung, „-“ = keine Angabe, da nur in ThürNat2000ErhZVO aufgeführt (Artname fett gekennzeichnet); k.B. = in Thürin- gen kein Brutbestand

Die Arten, für welche Punktdaten im SPA sowie innerhalb des TKs vorliegen, sind der Auflistung in Anlage 1.5 zu entnehmen.

Zulässige Nutzungen

 Zulässige Nutzungen oder gebietskonkrete Ge- und Verbote sind in der ThürNat2000ErhZVO nicht festgelegt.

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen zu Natura 2000-Gebieten 63 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

Überschneidung mit anderen Natura 2000-Gebieten, Natur- und Landschaftsschutzgebieten im Trassenkorridor

 FFH-Gebiet DE 4530-302 „Helme mit Mühlgräben“,  LSG „Helmestausee“.

Einschätzung zur Betroffenheit durch das Projekt (siehe auch nachfolgende Kartenausschnitte u. Erläuterung):

Ergebnisübersicht der Risikoeinschätzung zum SPA DE 4531-403 „Kyffhäuser – Badraer Schweiz – Helmestausee“

Bereich 1 1 Ampelbe- GK TKS Prüfoption (geprüfte Querungsoption) 2 Nr. wertung 17 A S6 Option 1: Entlang der 220-kV-Bestandsleitung gelb 1 GK = Grobkorridor; TKS = Trassenkorridorsegment 2 Risikoeinschätzung in Form einer Ampelbewertung: rot = signifikantes Risiko einer erheblichen Beeinträchtigung des Gebietes / des Entgegenstehens des Beeinträchtigungs- verbotes gemäß § 34 BNatSchG. Vorhaben könnte voraussichtlich nur im Zuge einer erfolgreichen Abweichungsprü- fung realisiert werden. gelb = geringes Risiko einer erheblichen Beeinträchtigung des Gebietes / des Entgegenstehens des Beeinträchtigungsverbo- tes gemäß § 34 BNatSchG; voraussichtlich, mit Maßnahmen zur Schadensbegrenzung FFH-verträglich umsetzbar bzw. ist auf Basis der vorliegenden Daten nicht abschließend bewertbar. grün = kein erkennbares Risiko einer erheblichen Beeinträchtigung des Gebietes / des Entgegenstehens des Beeinträchti- gungsverbotes gemäß § 34 BNatSchG, Gebiet bzw. Erhaltungsziele voraussichtlich nicht erheblich betroffen.

Bereich 17 – Option 1: Entlang der 220-kV-Bestandsleitung Bestandsaufnahme zum Bereich bzw. zur Prüfoption Breite GK/TK im Bereich der Eng- 1.000 m (TK) stelle Querausdehnung Schutzgebiet in ES 415 m, keine Überspannung erforderlich (ca.) Längsausdehnung Schutzgebiet in 1.070 m Vorhabenrichtung (ca.) Potenziell vorkommende Lebens- Grün- und Ackerflächen als potenzielle Rastflächen, Flüsse räume (Habitate) der für das VSG lt. der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ra- ThürNat2000ErhZVO sowie im SDB nunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion benannten Vogelarten Nachweise der für das VSG benann-  Artdaten, für die Punktdaten im TK vorliegen – hohe ten Arten in Thüringen gemäß Gefährdung: Punktdaten des TLUBN (ab 2000), o Saatgans (2016, 2017), außerhalb TK mit hoher bis sehr  Artdaten, für die keine Punkdaten im TK vorliegen – hoher vorhabentypspezifischer Mor- sehr hohe Gefährdung: 1 talitätsgefährdung mit Angabe der o Bekassine (2000, 2002, 2004, 2005, 2007, 2009, Nachweisjahre 2012, 2013, 2015-2017), o Flussuferläufer (2000-2007, 2009-2017), o Kiebitz (2000, 2007, 2012-2017),  Artdaten, für die keine Punkdaten im TK vorliegen – hohe Gefährdung: o Fischadler (2016, 2017), o Großer Brachvogel (2012, 2014, 2016),

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen zu Natura 2000-Gebieten 64 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

o Knäkente (2000, 2004, 2005, 2009, 2013, 2014, 2016, 2017), o Krickente (2000, 2002, 2004, 2010, 2014, 2016, 2017), o Lachmöwe (2002, 2016, 2017), o Löffelente (2014, 2016, 2017), o Moorente (2016), o Rohrdommel (2012-2014, 2016), o Rothalstaucher (2016, 2017), o Schwarzstorch (2014), o Seeadler (2016, 2017), o Tafelente (2002, 2014, 2016, 2017), o Tüpfelsumpfhuhn (2000, 2001, 2003, 2004, 2012, 2013, 2015-2017), o Wachtelkönig (2000, 2007, 2016), o Weißstorch (2012, 2017),  Arten gemäß SDB (genaue Fundpunkte unbekannt) – sehr hohe Gefährdung: Bekassine, Flussuferläufer, Goldregenpfeifer, Kiebitz,  Arten gemäß SDB (genaue Fundpunkte unbekannt) – hohe Gefährdung: Alpenstrandläufer, Brandgans, Fischadler, Flussseeschwalbe, Großer Brachvogel, Kampfläufer, Knäkente, Kranich, Krickente, Löffelente, Moorente, Reiherente, Rohrdommel, Rotschenkel, Schreiadler, Schwarzstorch, Seeadler, Tafelente, Trau- erseeschwalbe, Tüpfelsumpfhuhn, Uferschnepfe, Wachtelkönig, Weißstorch Für das VSG benannte Arten nach  Hohe Gefährdung (Gastvogel): Saatgans (2016) SDB, ThürNat2000ErhZVO und Da-  Mittlere Gefährdung: Höckerschwan, Raubwürger, ten des TLUBN mit hoher bis sehr Rebhuhn, Rotmilan, Teichhuhn, Wendehals hoher vorhabentypspezifischer Mor- talitätsgefährdung1, für die Nachwei- se im TK vorliegen

1 Bernotat, D., Rogahn, S., Rickert, C., Follner, K., Schönhofer, C. (2018): BfN-Arbeitshilfe zur arten- und gebietsschutzrechtli- chen Prüfung bei Freileitungsvorhaben. Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.). BfN-Skripten 512

Erläuterung und Bewertung:

Für das betroffene SPA DE 4531-403 „Kyffhäuser – Badraer Schweiz – Helmestausee“ liegen für den betrachteten Bereich Punktdaten des TLUBN sowie die Artenlisten der ThürNat2000ErhZVO und des Standarddatenbogens vor. Daten zu Habitaterfassungen der für das Gebiet gelisteten Arten und sys- tematische Erfassungen von Vorkommen dieser Arten liegen nicht vor. Die nachfolgende Einschät- zung stützt sich auf die Angaben zu Artvorkommen aus o. g. Quellen und auf eine Erfassung des Habitatpotenzials durch Auswertung von Daten des aktuellen DOP. Insofern handelt es sich bei den Angaben zu Habitaten und bei den daraus abgeleiteten Artvorkommen um Potenzialangaben.

Das SPA grenzt innerhalb des Trassenkorridors an den nördlich verlaufenden Flusslauf der Helme und orientiert nach Westen und Süden hin an Feldwegen, die z.T. von einem Flutgraben begleitet werden. Die Bestandstrasse ragt bis ca. 80 m an die Grenze des SPA heran. Weiter östlich spart das SPA die Ortslage Aumühle aus, orientiert sich z.T. an dem Verlauf der L2079 und reicht bis an die Landesgrenze zwischen Thüringen und Sachsen-Anhalt. Der größere Teil des SPA inklusive der zwei- ten Teilfläche liegt südlich bis südöstlich der Talsperre Kelbra und umfasst den nördlichen und südli-

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen zu Natura 2000-Gebieten 65 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

chen Kyffhäuser sowie Teile der Badraer Lehde – Großer Eller. Die Grenzen des SPA reichen bis an die Ortslagen Badra und Steinthaleben im Südwesten und Bad Frankenhausen/Kyffhäuser und Uders- leben im Süden.

Im TK sind einerseits die angrenzend an das SPA gelegenen, als FFH-Gebiet ausgewiesenen Bio- topflächen entlang der Helme zu nennen. Der Flusslauf und die begleitenden Ufergehölze werden von der Bestandsleitung überspannt. Andererseits befinden sich im südlichen Teil der vom TK überlager- ten Fläche des SPA zwei gesetzlich geschützte Biotope auf einer Feuchtfläche: ein von Ruderalflur und Brennnesseln umgebenes Korbweidengebüsch sowie ein Schilfröhrichtbestand. Die geschützten Biotope werden nicht überspannt. Davon abgesehen sind die Flächen des SPA innerhalb des TKs als Ackerflächen mit z.T. ackerbegleitenden Flurgehölzen anzusprechen.

Insgesamt stellt das Gebiet im und nahe des TKs innerhalb der sonst großräumigen Acker- und Grün- landflächen aufgrund der vielen verschiedenen gemischten positiven Strukturen einen Rückzugsraum für Vögel dar. Linienhafte Gehölzstrukturen entlang der Felder bilden Verbindungsachsen zur östlich gelegenen Talsperre Kelbra.

Im Trassenkorridor des betroffenen Bereichs 17 wurden (außerhalb des SPAs) Nachweise für die Saatgans als Wintergast erbracht, die eine hohe Gefährdung gegenüber Freileitungen aufweist. Wei- terhin wurden mit einer mittleren Gefährdung Höckerschwan, Raubwürger, Rebhuhn, Rotmilan, Teichhuhn und Wendehals als Brutvogel nachgewiesen. Im SPA wurden darüber hinaus Nachweise für Fischadler, Großer Brachvogel, Knäkente, Krickente, Lachmöwe, Löffelente, Moorente, Rohrdom- mel, Rothalstaucher, Schwarzstorch, Seeadler, Tafelente, Tüpfelsumpfhuhn, Wachtelkönig und Weiß- storch, die eine hohe Gefährdung gegenüber Freileitungen aufweisen, sowie Bekassine, Flussuferläufer und Kiebitz, die eine sehr hohe Gefährdung gegenüber Freileitungen aufweisen, er- bracht.

Bei der Bekassine wurden innerhalb des SPA Zug und Rast beobachtet sowie die Art zur Brutzeit im möglichen Bruthabitat festgestellt (wahrscheinliches Brüten). Der Fischadler wurde als Nahrungsgast bzw. bei der Rast beobachtet. Der Flussuferläufer wurde während des Zugs nachgewiesen. Der Gro- ße Brachvogel wurde als Nahrungsgast, als Rastvogel sowie als wahrscheinlicher Brutvogel erfasst. Zum Kiebitz liegen zahlreiche Nachweise vor, u.a. als sicherer Brutvogel, als Rastvogel oder in Form von besetzten und z.T. bebrüteten Nestern. Die Knäkente wurde als sicherer Brutvogel, als Durchzüg- ler oder als Jungvogel erfasst. Bei der Krickente wurden Zug und Rast beobachtet sowie die Art zur Brutzeit im möglichen Bruthabitat festgestellt. Für die Lachmöwe liegen Nachweise von Zug und Rast, als Nahrungsgast und als sicherer Brutvogel vor. Die Löffelente wurde als sicherer Brutvogel, als Durchzügler oder als Jungvogel erfasst. Für die Moorente gibt es einen Einzelnachweis als Zugvogel. Die Rohrdommel wurde während der Balz-/Brutzeit bzw. bei Revierverhalten sowie als Wintergast beobachtet. Die zwei vorliegenden Nachweise des Rothalstauchers wurden während der Brutzeit im möglichen Bruthabitat sowie während des Zugs erbracht. Der Schwarzstorch wurde als Nahrungsgast beobachtet. Der Seeadler wurde ebenfalls als Nahrungsgast und darüber hinaus zur Brutzeit im mög- lichen Bruthabitat festgestellt. Bei der Tafelente liegen Nachweise als Rastvogel, als Paar zur Brutzeit im geeigneten Bruthabitat sowie als Jungvogel vor. Das Tüpfelsumpfhuhn wurde als wahrscheinlicher bzw. sicherer Brutvogel sowie als Durchzügler beobachtet. Für den Wachtelkönig liegen Nachweise einer wahrscheinlichen Brut sowie von balzenden Männchen vor. Der Weißstorch wurde als Nah- rungsgast und sicherer Brutvogel erfasst.

Im Zuge der bestehenden Trasse ist eine Schneise vorhanden, die Flächen benachbart zum SPA überspannen. Die Situation im SPA verändert sich bei einem Ersatzneubau außerhalb des SPA vo-

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen zu Natura 2000-Gebieten 66 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

raussichtlich nicht. Eine Verschlechterung der Situation des Flugraums aufgrund der Verlagerung der Maststandorte bei einem parallelen Ersatzneubau kann nicht von vornherein ausgeschlossen werden und bedarf einer Prüfung im Rahmen des Antrages nach § 8 NABEG.

Potenziell befinden sich für die drei sehr hoch gefährdeten Arten Bekassine, Flussuferläufer und Kie- bitz Habitate im Überlagerungsbereich des SPA mit dem TK, die jedoch von einer Überspannung nicht betroffen wären. Nachweise der Arten im TK liegen nicht vor.

Die geplante Freileitung mit mittlerer Konfliktintensität im Bereich eines Flugwegs mit mittlerer bis ho- her Frequentierung (ausgewiesener Zugkorridor) entspricht der Ausbauform 3 – paralleler Ersatzneu- bau mit Schutzstreifenverlagerung verläuft außerhalb des SPA. Die sich daraus ableitende mittlerer vorhabensbezogene Konfliktintensität der Freileitung (2), kann durch Nutzung der Bestandstrasse mit Verwendung von Einebenenmasten (V6) auf gering (1) minimiert werden. Die konfliktmildernde Wir- kung des Rückbaus der Bestandsleitung, wenn die neue Leitung bestandsnah gebaut wird, wird dabei berücksichtigt.

Eine Querung des SPA ist derzeit nicht vorgesehen. Aufgrund der randlichen Vorbeiführung außer- halb des SPA (2) mit Arteninventar mit mind. mittlerer Mortalitätsgefährdung (3) gegenüber Freileitun- gen ergibt sich ein hohes konstellationsspezifisches Risiko (KSR = 4).

Ein Nachweis von Brutvögeln im TK mit vMGI A (sehr hoch) oder B (hoch) liegt nicht vor. Für die Saatgans als Rastvogel im TK mit vMGI B (hoch = mittlere Schwelle des Tötungsrisikos) kann durch das Anbringen von Vogelschutzmarkern (V8) eine Minderung des KSR um mindestens 3 Stufen (Saatgans) auf sehr gering (1) erreicht werden, daher kann auf Basis gegenwärtiger Datenlage ein signifikant erhöhtes Tötungsrisiko voraussichtlich ausgeschlossen werden.

Ebenso kann für die Brutvögel mit vMGI C (mittel) durch das Anbringen von Vogelschutzmarkern (V8) eine Minderung des KSR um mindestens 1 Stufe auf „mittel“ (Raubwürger, Rebhuhn, Rotmilan, Wen- dehals) oder um 2 Stufen (Teichhuhn) bzw. 3 Stufen (Höckerschwan) auf „gering“ bis „sehr gering“ erreicht werden

Für Raubwürger, Rotmilan, Rebhuhn wurde für 1 BP ein Nachweis im TK erbracht für den Wendehals ist kein sicherer Nachweis des Brütens erfolgt. Mit nachweislich 1 Brutplatz mit mind. hoher Mortali- tätsgefährdung im TK kann die Bedeutung des Gebietes mit „gering“ bewertet werden und damit das KSR mit Reduktion um 1 Stufe (V8) als „gering“, so dass ein signifikant erhöhtes Tötungsrisiko vo- raussichtlich ausgeschlossen werden kann.

In jenen Fällen, in denen nur Einzeltiere betroffen sind, ist somit von keiner überregionalen Bedeutung als Brutgebiet auszugehen. Eine Einschätzung kann daher nur fachgutachterlich im Einzelfall erfolgen. Im Rahmen der Risikoeinschätzung ist daher zunächst von einem sehr geringen bzw. zu vernachläs- sigenden konstellationsspezifischem Risiko auszugehen.

Im Rahmen der hier vorgenommenen vorläufigen Konfliktanalyse und Bewertung der möglichen vor- habenbedingten Beeinträchtigungen ist eine Trassenführung ohne das Auslösen von erheblichen Be- einträchtigungen unter Berücksichtigung von möglichen Vermeidungsmaßnahmen voraussichtlich möglich.

Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen zu Natura 2000-Gebieten 67 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen)

Da das Brutvogelgebiet durch einen Rückbau der Bestandsleitung in demselben Bereich ausgeglichen würde, ist eine Trassenführung ohne das Auslösen von erheblichen Beeinträchtigungen unter Berück- sichtigung von möglichen Vermeidungsmaßnahmen voraussichtlich möglich.

Risikoeinschätzung/ ggf. Hinweise:

Das Risiko einer erheblichen Beeinträchtigung des SPA kann auf Grundlage der vorhandenen Datenbasis (keine aktuellen Kartierungen) als potenziell gegeben, jedoch unter Berücksichti- gung von möglichen Vermeidungsmaßnahmen als nicht erheblich eingeschätzt werden. Es ist eine vertiefende Prüfung im Rahmen der § 8-Unterlagen der Bundesfachplanung erforderlich.

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Abbildung 10: SPA „Kyffhäuser – Badraer Schweiz – Helmestausee“ im Bereich 17, oben: Luftbild mit Darstellung der möglichen Trassenführung, unten: Topografische Karte mit Darstellung des Gesamtgebiets (Legende s. Seite 70)

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8 Legende

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