NetzanbindungAnlage 1.3 Südharz (BBPLG Allgemeine Informationen Nr. 44) Höchstspannungsleitung Risikoeinschätzungen für Natura 2000- Lauchstädt - Wolkramshausen - Gebiete Vieselbach; Drehstrom 380 kV" Antrag auf Bundesfachplanung gemäß § 6 NABEG Abschnitt Süd (Wolkramshausen - Vieselbach) Anlage 1.4 Risikoeinschätzungen für nationale Schutzgebiete des Naturschutzes Berlin, 31.08.2020 1 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen) Inhaltsverzeichnis 1 Erläuterung zu Gliederung und Inhalt der Risikoeinschätzungen ............................................. 5 2 Ergebnisübersicht der Risikoeinschätzung ............................................................................... 9 3 FFH-Gebiet DE 4533-301 „Gewässersystem der Helmeniederung“ (Sachsen-Anhalt) .........12 4 FFH-Gebiet DE 4432-301 „Buntsandstein- und Gipskarstlandschaft bei Questenberg im Südharz“ (Sachsen-Anhalt) ................................................................................................28 5 FFH-Gebiet DE 4431-304 „Thyra im Südharz“ (Sachsen-Anhalt) ..........................................40 6 FFH-Gebiet DE 4530-302 „Helme mit Mühlgräben“ (Thüringen) ...........................................48 7 EU-Vogelschutzgebiet DE 4531-403 „Kyffhäuser – Badraer Schweiz – Helmestausee“ (Thüringen) ..............................................................................................................................58 8 Legende ..................................................................................................................................70 Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen für Natura 2000-Gebiete 3 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen) 1 Erläuterung zu Gliederung und Inhalt der Risikoein- schätzungen Die Risikoeinschätzungen zur Verträglichkeit des Vorhabens mit den Erhaltungszielen eines Natura 2000-Gebietes sind Teil der Ampelbewertung der Engstellen und Querriegel in den Grobkorridoren (GK) und Trassenkorridoren (TK) (s. hierzu Kap. 3.3.5). Sie dienen zugleich einer Vorbereitung der Festlegung des Untersuchungsrahmens für die gemäß § 8 NABEG zu erstellenden Unterlagen, indem die Betroffenheit der Natura 2000-Gebiete ermittelt und die für die einzelnen Gebiete einschlägigen Schutzbestimmungen und Dokumente aufgeführt werden. Die Risikoeinschätzungen erfolgen auf der Grundlage und durch Auswertung vorliegender Daten und Kartengrundlagen zum gegenwärtigen Pla- nungsstand. Die Risikoeinschätzungen werden für alle Natura 2000-Gebiete durchgeführt, die sich in Engstellen oder Querriegeln befinden. Es wird überschlägig eingeschätzt, ob ein Risiko besteht, dass die Umset- zung des Vorhabens in dem betreffenden Bereich zu einer erheblichen Beeinträchtigung des jeweils betroffenen Natura 2000-Gebietes führen könnte, was die Unzulässigkeit des Vorhabens zur Folge haben könnte. Die Form einer überschlägigen Einschätzung ergibt sich bereits allein aus dem gegen- wärtigen Planungsstand und der erforderlichen Detailtiefe im Rahmen der Bundesfachplanung. Der Risikoeinschätzung werden gemäß Vorhabenbeschreibung je nach Betroffenheit im Raum die mögli- chen Ausbauformen Klasse 1 bis 5 (vgl. Tabelle 3 der Antragsunterlage nach § 6 NABEG) zur Errich- tung der 380-kV-Leitung mit dem sogenannten Donaumasttyp zugrunde gelegt. Geplante Masten: Donaumastgestänge mit einem Erdseil (Erdseilspitze) bzw. mit zwei Erdseilen (Erd- seiltraverse in 1,5 km Entfernung zu Umspannwerken), Typ D76, Höhe je nach Geländeverhältnissen ca. 50 m (Standardmasthöhe) und eine Breite von ca. 30 m. Der neu einzusetzende Donaumast unterscheidet sich von den Größenverhältnissen vom Bestands- mast auf dem Abschnitt Nord. Auf der zu ersetzenden 220-kV-Bestandsleitung stehen Einebenenmas- ten mit Bauhöhen von durchschnittlich 27 m. Die Bestandsleitung ist damit durchschnittlich 23 m niedriger als der vorgesehene Donaumast. Die Breite der Masten ist mit 28,8 m nur geringfügig schmaler als beim vorgesehenen Donaumast. Auf den Masten werden weiterhin jeweils zwei Stromkreise geführt. Die zwei Stromkreise bestehend aus je drei Phasen haben zurzeit zwei Teilleiter (2er-Bündel) je Phase. Zur Erhöhung der Stromtrag- fähigkeit wird eine Phase zukünftig aus vier Teilleitern (4er-Bündel) bestehen. Auf der Spitze des Mas- tes wird zum Schutz gegen Blitzeinschläge mindestens ein Erdseil mitgeführt. Ab 1,5 km vor jedem Umspannwerk werden zwei Erdseile aufgelegt. Zur Ausstattung der Erdseile, die für Höchstspan- nungsfreileitungen in Bezug auf den Vogelschutz relevant sind, stehen verschiedenartige Typen von Vogelschutzmarkern zur Verfügung. In den Kapiteln 3 bis 7 werden die Risikoeinschätzungen für alle Natura 2000-Gebiete dargestellt, die von möglichen Trassenkorridoren räumlich überlagert werden. Dem ist in Kapitel 2 eine tabellarische Ergebnisübersicht der Risikoeinschätzungen mit Übersichtskarte vorangestellt. Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen für Natura 2000-Gebiete 5 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen) Gliederung und Inhalt der tabellarischen Risikoeinschätzungen (Kap. 3) Unter dem Gebietsnamen wird zunächst ausgeführt, ob es sich um ein Schutzgebiet aus mehreren räumlichen Teilen handelt und was im Rahmen der Ampelprüfung Gegenstand der Risikoeinschät- zung ist. Unter der Teilüberschrift Datenquellen werden die verwendeten Datenquellen angegeben. Es wird durch Ankreuzen deutlich gemacht, ob eine bestimmte Datenquelle vorliegt. Als Nächstes werden die Erhaltungsziele definiert nach § 7 Abs. 1 Nr. 9 BNatSchG für das jeweilige Natura 2000-Gebiet unter Angabe der Quelle aufgeführt. Bei den FFH-Gebieten gehören zu den maßgeblichen Gebietsbestandteilen auch die charakteristi- schen Arten der Lebensraumtypen (FFH-LRT) gemäß Anhang I der FFH-Richtlinie. Dabei gelten be- stimmte Vogelarten als besonders empfindlich gegenüber Freileitungen. Es werden deshalb in einer Tabelle Angaben zur vorhabentypspezifischen Mortalitätsgefährdung (vMG) typischer Vogelarten der FFH-LRT gemacht. Für die SPA wird der vMG für die nachgewiesenen Arten angegeben. Es wird auf die im BfN-Skript 512 (BfN 2018) dokumentierten Erkenntnisse (vgl. Anlage 1.5) zurückgegriffen. Als Nächstes werden Angaben aus den gebietsbezogenen Schutzbestimmungen bzw. aus vorliegen- den Gebietsmanagementplänen zu zulässigen Nutzungen aufgeführt. Dabei geht es insbesondere um Festlegungen zu Freileitungen bzw. um Angaben, ob Freileitungen Gefährdungen oder Beeinträchti- gungen maßgeblicher Gebietsbestandteile hervorrufen können. Zentraler Bestandteil der Risikoeinschätzung ist die Einschätzung der voraussichtlichen Betroffenheit durch das Projekt. Dazu wird zunächst eine Übersicht der geprüften Bereiche und Optionen gegeben. Anschließend erfolgt eine gesonderte Betrachtung für jeden Bereich / jede Option. Diese Betrachtung gliedert sich in eine Bestandsaufnahme, aus der u. a. der räumliche Umfang der potenziellen Gebiets- betroffenheit und die potenziell betroffenen maßgeblichen Bestandteile hervorgehen, in eine verbale Erläuterung zur Betroffenheit und in eine abschließende Risikoeinschätzung. Die Erläuterung der Be- troffenheit beginnt mit einer Würdigung der vorliegenden Datenquellen. Die Erläuterung zur Betroffenheit muss sich im Rahmen der überschlägigen Einschätzung (s. obige Ausführung) auf die wesentlichen auf dieser Planungsstufe erkennbaren und bewertbaren sowie die weitere Planung betreffenden Aspekte beschränken. Es wird insbesondere auf die voraussichtliche anlagebedingte Betroffenheit durch den Bau von Masten im Schutzgebiet bzw. durch Überspannung des Schutzgebietes und maßgeblicher Gebietsbestandteile eingegangen. Diesen zentralen Auswir- kungen des Vorhabens wird die Empfindlichkeit potenziell betroffener maßgeblicher Bestandteile ge- genübergestellt. Dabei wird neben der direkten Betroffenheit von Lebensraumtypen (z. B. durch Bau von Masten oder Wuchshöhenbeschränkung) die potenzielle Betroffenheit ihrer kennzeichnenden Vogelarten besonders berücksichtigt. Weitere betrachtete Aspekte sind die Möglichkeiten des situati- onsbezogenen Ausgleichs durch die Verbindung von Pflegezielen der Gebiete und den mit der Lei- tung einhergehenden Bestimmungen (z. B. Wuchshöhenbeschränkung, Erhalt Offenland) und der Minderung von Auswirkungen, z. B. durch die Anbringung von Vogelschutzmarkern. Antrag auf Bundesfachplanung gem. § 6 NABEG Anlage 1.3 – Risikoeinschätzungen für Natura 2000-Gebiete 6 Netzanbindung Südharz (BBPlG Nr. 44) – „Höchstspannungsleitung Lauchstädt – Wolkramshausen – Vieselbach; Drehstrom-Nennspannung 380 kV" Abschnitt Nord (Schraplau/Obhausen – Wolkramshausen) Minderung des vMGI durch das Anbringen von Vogelschutzmarkern Durch die Markierung mit Vogelschutzmarkern werden die Erdseile von den Vögeln aus größerer Ent- fernung wahrgenommen und können entsprechend frühzeitig umflogen werden. Für die vorliegende Risikoeinschätzung werden die aktuell dokumentierten Erkenntnisse des BfN „Artspezifische Wirk- samkeiten von Vogelschutzmarkern an Freileitungen“ herangezogen (BfN 2019, Skript 537). Die Wirk- samkeit von Vogelmarkern wurde hier in einem vierstufigen System erfasst (sehr gering
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