Flora Von Bosnien, Der Herzegowina Und Des Sandzaks Novipazar
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) © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Flora von Bosnien, der Herzegowina und des Sandzaks Novipazar. II. Teil. — 1 2 . Von Dr. Günther Ritter Beck von Mannagetta und Lerchenau, o. Professor der Botanik, Direktor des botanischen Gartens und Vorstand des botanischen Institutes an der k. k. deutschen Universität in Prag. (Mit zwei Tafeln und einer Abbildung im Texte.) Uer im Juli des Jahres 1901 abgeschlossene I. Teil dieser Flora, welcher die Gymnospermae und Monocotyledones behandelte, erschien zuerst in serbokroatischer Sprache im XV. Bande des „Glasnik zemaljskog muzeja u Bosni i Hercegovini“ im Jahre 1903, während die deutsche Ausgabe dieses Teiles später, im Jahre 1904 im IX. Bande der „Wissenschaftlichen Mitteilungen aus Bosnien und der Herzegowina“ zur Veröffentlichung gelangte. Da somit die serbokroatische Ausgabe des I. Teiles nur die botanische Literatur bis zum Juli 1901, die vermehrte deutsche Ausgabe desselben aber nur jene bis Mitte des Jahres 1904 berücksichtigen konnte, inzwischen aber mehrere wichtige Beiträge zur Flora der beiden Länder erschienen sind, wären Nachträge zu beiden Ausgaben er- forderlich. Daß diese Nachträge dennoch nicht dem II. Teile vorausgeschickt werden, glaubt der Verfasser damit zu begründen, daß einerseits bei dem sich fortwährend steigernden Interesse für die hochinteressante Vegetation der beiden Länder sicherlich weitere Ergebnisse in der botanischen Erforschung derselben zu gewärtigen sind und daß anderseits unter den gegebenen Verhältnissen die Veröffentlichung der Fortsetzungen dieser Flora in zwei periodisch ungleichzeitig erscheinenden Zeitschriften doch nur all- mählich in Aussicht genommen werden kann. Zu diesem Schritte drängte neben prak- tischen Gründen aber auch die Erwägung, daß seit dem Erscheinen des I. Teiles als Ergänzung für denselben neben sehr vielen überflüssigen Wiederholungen bekannter Fundorte wohl zahlreiche neue Standorte bereits sichergestellter Arten und auch eine größere Zahl von Varietäten und Formen veröffentlicht wurden, daß aber relativ doch nur wenige für das Gebiet neue Arten und Bastarde angeführt worden sind, wie z. B. für Bosnien: Potamogeton densus L., Festuca ascendens Retz. (Festuca elatior Lolium perenne X } ? Acercis anthropopliorci R. Br., Epipogon aphyllus Sw. oder für die Herzegowina: Carex extensa Good., Orchis quadripunctata Cyrill. Band XI. 26 © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at 394 III. Naturwissenschaft. Der Verfasser beabsichtigt demnach, die für die Gesamtflora erforderlichen Literatur- nachweise und Nachträge am Schlüsse der Flora zu vereinigen, hingegen bei den ein- zelnen Fortsetzungen der Flora jeweilig alle bis zu deren Veröffentlichung vorliegenden Angaben der botanischen Literatur zu berücksichtigen. Neu hinzugekommene Abkürzungen für Autoren und Sammler bei den Standortsangaben. Fa Faltis F. Lindb. Lindberg H. GK Groß und Kneucker. P. Zahlbr. Zahlbruckner P. nach A. v. Hayek. Ha Handel-Mazzetti H. v. Sch. Schneider G. Ha. -Fa. Handel-Mazzetti v., Stadlmann J., Schi. Schiller J. Janchen E., Faltis Fr. St. ... Stadlmann J. Ja Janchen E. SY Simony 0. und Vierhapper F. 2. Klasse: D ic oty 1 e do ne ae (Pflanzen mit zwei Keimblättern). 1. Familie: Salicaceae. [Lindl., Nat. Syst., ed. 2, 186; Pax in NPflF., III 1, 29.] 1. Populus. [L., Spec., 1034 (1753) und Gen., ed. VI, 526, Nr. 1123; Pax in NPflF., III 1, 35.] 1. Sectio: Leuce. [Duby, Syn. fl. Gail., ed. 2, I, 427 (1828).] 1. Populus alba [L., Spec., 1034 (1753)]. In Auen, tiefgründigen Wäldern bis in die Bergregion, meist einzeln, seltener in kleinen Beständen. Bosnien: Zerstreut in der Niederung der Save und in den Tälern ihrer Nebenflüsse Una, Vrbas, Ukrina, Bosna (*S.), Drina aufwärts bis über Visegrad und ins Rzavatal (B.). Auch hin und wieder im Berglande Mittel- und Ostbosniens. In Südbosnien selten oder wie in den Voralpen fehlend. Hin und wieder gepflanzt lind in alten Exemplaren vorhanden wie in Turbe bei Banjaluka (Fr. Br. !). — Herzegowina: Nur im Narentatale bei Mostar (*Str.!), 2itomislic (B.). — März bis April. 2. Populus tremula [L., Spec., 1043 (1753)]. — In Wäldern des Hügel- und Berg- landes häufig eingestreut, manchmal kleine Bestände bildend, seltener in den Vor- alpen; dann meist strauchig in allen Buschformationen, insbesondere jenen des Karstes; hier bis 1400 m ansteigend. Bosnien: (*S.). — Herzegowina: (*P.). — Sandzak Novipazar: (*B.). — März, April. — „Trepetljika“. Var. villosa [Läng in Reich., Fl. Germ. 173 (1831) und Icon. fl. Germ., XI, 30, t. 1273 als Art, Wesm. in DC., Prodr., XVI 2, 325], Bosnien: Auf Felsen des Orlovac bei Sarajevo (* B.). 2. Sectio: Aigeiros. [Duby, Bot. Gail., ed. 2, I, 427 (1828).] 3. Populus nigra [L., Spec., 1034 (1753)]. An Gewässern, Flüssen, in den Tälern der größeren Flüsse. © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at y. Beck. Flora von Bosnien, der Herzegowina und des Sandzaks Novipazar. II. 395 Zerstreut, in der Saveniederung (B.); im Kulpatale: zwischen Novi und Bosnien : (*Boue) Otoka (B.), bei Krupa (Fo.); Banjaluka (H.); im Bosnatale: bei Doboj (B.), zwischen Maglaj und Han Mravih (S.); bei Han Nemila (Fr. Br.); im Sprecatale (B.), bei Travnik (Br.), Vares (Pr.), Sarajevo (H.); im Drinatale: bei Zwornik (J.), ober Visegrad (B.); bei Han Osanica (B.) und noch bei Prijedjel (Pr.); auch gepflanzt wie in Sarajevo. — Herzegowina: Im Narentatale zwischen Dreünica und Mostar, zwischen Gabela und Capljina (B.), bei Dubovac in der Bjelagora (* P.). — Sandzak Novipazar: Im Limtale zwischen Prjepolje und Bistrica (*B.). — März bis April. — „Topol, jagnjet“. Var. italica [Duroi, Harbk. II, 141 — P. dilatata Ait., Hort. Baumz. ; (1772). Kew., III, 406 (1789). —- P. pyramidalis Roz., Cours d’agric., VII, 619], — Häufig gepflanzt. 2. Bosnien: Z. B. in der Saveniederung (*Bou4!) bei Banjaluka (H.), Bugojno, Livno, Sara- jevo (B.), Foca (Fo.). — Herzegowina: Im oberen Narentatale (* Boue), bei Mostar!, Buna! (Fo.). Zitomislic (B.), Capljina (B.), Stolac!, Trebinje! und im Trebinsicatale (B.). — Zwischen Krucevic'i und Capljina in einer Form mit auffallend schneeweißer Rinde. Populus monilifera [Ait., Hort. Kew., III, 406 (1789)]. — Selten gepflanzt, so in Bosnien bei Tesani Komuzina (R. !). Salix. [L., Spec. pl. 1015 (1753), Gen. pl., ed. VI, 514, Nr. 1098; Pax in NPflF., III 1, 36. — „Vrba“.] Pentandrae. [v. Seem., Sal. jap., 15 (1903).] 1. Salix pentandra [L., Spec., 1016 (1753)]. An feuchten Stellen, Ufern. Bosnien: Bei Glamoc (Pr. briefl.), Kupres (* Br. !). — Mai. Amygdalmae. [Koch, Syn. fl. Germ., 641 (1837).] 2. Salix triandra [L., Spec., 1016 (1753). — S. amygdalina L., 1. c.]. — An Gewässern, sumpfigen Stellen. Bosnien: Bei Banjaluka (H.), Travnik, zwischen Travnik und Gucaninov-han (* S.), im Travanjsko polji (Br. Fr.), zwischen Mravih und Foca im Bosnatale (S.), bei Lukavica nächst Sara- jevo (F. Drinjaca am Jadar (J.). — April, Mai. !), Die Formen 1. concolor [Wimm. Grab., Fl. Sil., III, 362 (1829) = S. amygdalina L., 1. c. nach Smith und A. Kerner] und 2. discolor [Wimm. Grab., 1. c.] wurden beobachtet. Fragiles. [Schneider, Handb. Laubholzk., 33 (1904).] 3. Salix fragilis [L., Spec., 1017 (1753)]. — An Gewässern, feuchten Stellen, bis 800 m. Bosnien: Häufig an allen größeren Flüssen, so in den Tälern der Save (B.), Una (Fo. Boll., B.), Sana (B.), Vrbas (H.), Ukrina, Bosna, Zeljesnica, Spreca (B.), Lasva! (*S.), Drina, Jadar (J.), überall im nordbosnischen Hügellande (B.), um Sarajevo!! (H.), im Sarajevsko polje (B.), bei Fojnica (Mu.), Tarein, Vai-es, Preodac, Bugojno (Pr.), am StoZer (B.) bei Suhara nächst Donji Vakuf (Ha. -Fa.). — Herzegowina: Im Idbartale der Prenj-Pl. (* B.). — April, Mai. 4. Salix alba X fragilis. a) S. rubens [Schrank, Bayr. Fl., I, 226 (1789). — S. Eusseliana Smith, Fl. brit., 1045 (1805). — S. excelsior Host, Salix, 8, t. 28, 29 (1828)]. Bosnien: Zwischen Travnik und Gucaninov-lian (* S.), nächst Budmir bei Sarajevo (Ourcic nach M.). b) S. palustris [Host, Salix, 7, t. 24, 25 (1828)]. Bosnien: Um Sarajevo, namentlich in der Vorstadt Hrit, im Sarajevsko polje (* B.). 26* © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at 396 III. Naturwissenschaft. c) S. viridis [Fries, Nov. fl. Suec., ed. II, 283 (1828)]. Bosnien: Im Travanjsko polje im Defilee und bei Bunarbasa (Br. Fr.). — April, Mai. Albcie. [t. Seem., Sal. jap., 16 (1903).] 5. Salix alba [L., Spec., 1021 (1753)]. — An feuchten Stellen, Gewässern, bis 1000 m ansteigend. Bosnien: Fast überall häufig (* S. und andere)!! — Herzegowina: Häufig an der Narenta von Dreänica bis an deren Mündung!! (schon Botteri 1852), an der Buna (Str.), Trebinjcica ! (* P.), ! (F. in der Sutorina (Baenitz!). — April, Mai. bei Ljubinje !), Salix babylonica [L., Spec., 1017 (1753)]. Hin und wieder gepflanzt, so in Bosnien (* AK.), bei Banjaluka (H.), bei Donji Seher (Fo.), in der Herzegowina bei Mostar (* Fo.). — April, Mai. Retusae. [A. Kern, in Verb. ZBG., X (1860), 195.] 6. Salix serpyllifolia [Scop., Fl. Garn., ed. II, II, 255, t. 61 (1772). — S. retusa Var. serpyllifolia Koch, Syn. fl. Germ., 660], — An felsigen Stellen, an Schneegruben in der Alpenregion. Nur in annähernden Formen: Bosnien: Auf der Treskaviea-, Maglic-Pl. (* B., A.), am Yolujak, Bregoc (Pr.). — Herzegowina: Auf der Prenj.-Pl. (*B.). 7. Salix retusa [L., Syst., ed. X, 1287 (1759), Spec., ed. II, 1445 (1763)]. — In Alpentriften der Krummholz- und Alpenregion der Hochgebirge zerstreut. Bosnien: Osjecenica (F. !), Klekovacaü