Strategie Langenburg 2025

Dezember 2020

Strategie Langenburg 2025

Inhalt

1 Einleitung & Zielsetzung ...... 1 1.1 Ziele des Strategieprozesses ...... 1 1.2 Bewerbung als Schwerpunktgemeinde für das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum ...... 2 1.3 Methodisches Vorgehen ...... 4

2 Die Stadt Langenburg – Zahlen, Daten, Fakten ...... 8 2.1 Bevölkerungsentwicklung ...... 8 2.2 Verkehrssituation...... 9 2.3 Ortsgliederung...... 9 2.4 Flächennutzung ...... 13 2.5 Soziale Infrastruktur und Wirtschaft ...... 14

3 Stärken und Schwächen – Chancen und Risiken ...... 16 3.1 Leben ...... 16 3.2 Verwaltung ...... 18 3.3 Mobilität ...... 20 3.4 Infrastruktur und Umwelt...... 21 3.5 Bürgerschaftliche Teilhabe ...... 23 3.6 Wirtschaft ...... 25

4 Strategische Stoßrichtungen und Zielsetzung ...... 28 4.1 Leben ...... 29 4.2 Verwaltung ...... 29 4.3 Mobilität ...... 30 4.4 Infrastruktur und Umwelt...... 31 4.5 Bürgerschaftliche Teilhabe ...... 32 4.6 Wirtschaft ...... 33 4.7 Ziele ...... 33

5 Maßnahmen: Von der Strategie zur Umsetzung ...... 34 5.1 Leben ...... 35 5.2 Verwaltung ...... 41 5.3 Mobilität ...... 45

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5.4 Infrastruktur und Umwelt...... 50 5.5 Bürgerschaftliche Teilhabe ...... 56 5.6 Wirtschaft ...... 60

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1 Einleitung & Zielsetzung

Im Jahr 2020 steht Langenburg vor der Herausforderung den gesellschaftlichen Wan- del der letzten Jahre mit neuen Herausforderungen in Einklang zu bringen. Um diese Aufgabe zu meistern hat sich die Stadt dazu entschieden, die bestehenden Handlungs- felder systematisch zu analysieren und damit eine strategische Grundlage für die Wei- terentwicklung in den kommenden fünf Jahren zu legen.

Diese Strategie bildet die Leitplanken für eine zielgerichtete Weiterentwicklung der Stadt. Eine Strategie erzeugt langfristige Handlungssicherheit. Sie hilft Bürgern1 und Verwaltung die gesetzten Ziele auch über einen längeren Zeitraum im Blick zu behal- ten.

Die während der Erarbeitung dieser Strategie eingetretene Corona Pandemie hat be- stehende Trends und gesellschaftliche Entwicklungen massiv beschleunigt. Innerhalb kürzester Zeit wurden digitale Lösungen entwickelt, um den physischen Kontakt zwi- schen Personen so gering wie möglich zu halten. Auch wenn viele dieser Lösungen nur vorläufigen Charakter haben zeigt sich doch, dass die Bereitschaft zur Nutzung digita- ler Dienste stark gestiegen ist. Dieser Trend wird sich nicht wieder umkehren.

Vielmehr bestätigt er den gewählten Ansatz bei der Zielsetzung und Strategiebildung neue Wege zu gehen, und ein besonderes Augenmerk auf neue Technologien und Lö- sungen zu setzen. Der Zeitrahmen von fünf Jahren wurde bewusst gewählt, um in der Vorausschau auf gesellschaftliche und technologische Veränderung ein hohes Maß an Zuverlässigkeit zu gewährleisten. Es geht darum einerseits den Blick in die Zukunft zu wagen und andererseits die bestehenden Herausforderungen Langenburgs praxisnah zu adressieren.

1.1 Ziele des Strategieprozesses

Mit der Entscheidung einen ganzheitlichen Strategieprozess zu durchlaufen, verbindet die Stadt Langenburg drei Kernziele:

1. Erhebung der Entwicklungspotentiale und schriftliche Festlegung der zu pla- nenden Maßnahmen

Über die verschiedensten Akteure hinweg (Bürger, Verwaltung, Unternehmen, etc.) bestehen seit längerem eine Vielzahl von Ideen, Konzepten und Wünschen, um die Stadt Langenburg weiterzuentwickeln. Ziel des Strategieprozesses ist es daher, all diese Themen systematisch aufzunehmen, zu verdichten und zu bewerten. Grundlage einer solchen Bewertung ist eine objektive Analyse der bestehenden Stärken und Schwächen Langenburgs. Gleichzeitig bedeuten technologische und gesellschaftliche Entwicklungen, dass sich gewisse Stär- ken oder Schwächen positiv oder negativ verändern können. Diese Veränderun- gen sind als Chancen und Risiken in die Bewertung eingeflossen.

1 Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprach- formen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichwohl für Männer, Frauen oder Personen, die sich keinem der bei- den Geschlechter zugehörig fühlen.

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Als Ergebnis steht mit der vorliegenden Strategie eine belastbare Priorisierung der in den nächsten fünf Jahren umzusetzenden Maßnahmen zur Verfügung.

2. Aktivierung der langenburger Bürgerschaft

Schon im Vorfeld der Strategieentwicklung war klar, dass es für die Umsetzung vieler Maßnahmen einer besonderen Anstrengung der langenburger Bürger- schaft bedarf. Viele der zu bearbeitenden Themenfelder betreffen nicht nur die Verwaltung, sondern sind vielmehr von vielen verschiedenen Akteuren abhän- gig. Für Langenburg besteht als kleine Kommune eine große Chance einen ho- hen Anteil der Bürgerschaft aktiv in die Entwicklungsplanung mit einzubezie- hen. Aus diesem Grund war bereits in der Erarbeitung der Strategie eine mög- lichst umfangreiche Bürgerbeteiligung vorgesehen. Damit sollte der Grund- stein für eine Stimmung des Miteinanders gelegt werden. Die unerwartete Corona Pandemie stellte dabei eine gesonderte Herausforderung dar.

3. Steigerung der Chancen auf Fördergelder

Als kleine Kommune mit eingeschränkten finanziellen Handlungsmöglichkei- ten ist Langenburg bei investiven Projekten besonders auf die Nutzung von För- dermitteln angewiesen. Fördermittel mit besonders attraktiven Förderquoten von jenseits 50% haben jedoch häufig einen wettbewerblichen Charakter. Dies sind beispielsweise Pilot- oder Leuchtturmprojekte des Landes oder des Bun- des.

Die Chance bei solchen Förderprojekten ausgewählt zu werden steigt mit der Qualität des jeweils eingereichten Konzepts. Eine gute strategische Grundlage gibt dem Fördergeber die nötige Sicherheit, dass die zur Verfügung gestellten Gelder erfolgreich und sinnvoll genutzt werden. Die vorliegende Strategie ist damit die ideale Grundlage für jedwede Bewerbungen auf Fördermittel.

Bereits im Rahmen der Erarbeitung der Strategie wurde erfolgreich eine Be- werbung als Schwerpunktgemeinde im Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum eingereicht.

1.2 Bewerbung als Schwerpunktgemeinde für das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum

„Ziel des ELR ist stets die integrierte Strukturentwicklung. Die in den vier Förder- schwerpunkten Innenentwicklung/Wohnen, Grundversorgung, Arbeiten und Gemein- schaftseinrichtungen geförderten Projekte leisten immer einen Beitrag zur Struktur- verbesserung der Gemeinden.

Haben Gemeinden im Ländlichen Raum eine besonders klare Vorstellung mit welchen konkreten Konzepten und Ideen sie die nachhaltige Strukturentwicklung angehen möchten, so ist eine Bewerbung als SPG möglich.“2

2 Quelle: https://mlr.baden-wuerttemberg.de/de/unsere-themen/laendlicher-raum/foerderung/elr/elr-schwerpunktgemeinden/

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Das Entwicklungsprogramm ländlicher Raum ist damit auch für Langenburg ein wohlbekanntes und häufig genutztes Instrument.

Da die Chancen für eine positive Bewerbung als Schwerpunktgemeinde für das Start- jahr 2021 als besonders erfolgsversprechend angesehen wurden, entschied sich die Stadt Langenburg dafür, den entsprechenden Bewerbungsprozess parallel zur Stra- tegieentwicklung laufen zu lassen.

„Welche Vorteile bietet das Programm nach der Anerkennung?

Nach der Anerkennung wird eine Zielvereinbarung geschlossen, welche auch ein Mit- telkontingent enthält. Damit erhält die anerkannte Schwerpunktgemeinde Planungs- sicherheit.

Darüber hinaus profitiert eine Reihe von Projektarten von erhöhten Fördersätzen. So wird bei sehr vielen kommunalen Projekten, aber beispielsweise auch bei privat initi- ierten Wohnumfeldmaßnahmen mit anschließend öffentlicher Widmung, ein um 10 Prozentpunkte erhöhter Fördersatz gewährt. Damit wird die oft mühsame, aber den- noch sehr wichtige Innenentwicklung besonders unterstützt.“3

Die Antragstellung war erfolgreich. Mit der Anerkennung als Schwerpunktgemeinde stehen Langenburg für die Jahre 2021-2025 gesicherte Fördermittel des ELR zur Ver- fügung.

3 Quelle: https://mlr.baden-wuerttemberg.de/de/unsere-themen/laendlicher-raum/foerderung/elr/elr-schwerpunktgemeinden/

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1.3 Methodisches Vorgehen

Die Grundlegende Systematisierung der Analyse und der erarbeiteten Maßnahmen orientiert sich an sechs definierten Schwerpunktbereichen:

Leben

Wirtschaft Verwaltung

bürgerschaftliche Mobilität Teilhabe

Infrastruktur & Umwelt

Diesen sechs Bereichen lassen sich alle in der Stadtentwicklung relevanten Themen zuordnen. Jedem Bereich sind verschiedene Unterkategorien zugeordnet. Diese fin- den sich sowohl in der Analyse der Stärken und Schwächen als auch der Chancen und Risiken wieder.

Methodisch gliedert sich das Vorgehen zur Strategieentwicklung in drei Teile:

1. Bestandsanalyse mit Stärken und Schwächen

In der Bestandsanalyse wurden die individuellen Stärken und Schwächen Lan- genburgs herausgearbeitet. Dies erfolgte zum einen anhand von standardisier- ten Fragekategorien und zum anderen durch die strukturierte Beteiligung der Bürgerschaft. Flankiert wurde dieses Vorgehen durch qualitative Expertenin- terviews und ergänzenden Datenerhebungen.

2. Trend und Technologieanalyse

Gesellschaftliche Trends, sich verändernde Technologien und der Wandel des physischen Umfelds (Wandel in den Nachbargemeinden) wirken auf verschie- dene Weise und unterschiedlich stark. Basierend auf einer kontinuierlich durchgeführten Beobachtung (Monitoring) durch die Strategieabteilung des Auftragnehmers, sowie der fallbezogenen Recherche kann eingeschätzt wer- den, ob die Trends und Technologien in Zukunft als Chance oder als Risiko für die Stadt Langenburg eingestuft werden können.

3. Maßnahmenentwicklung

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Die Entwicklung geeigneter Maßnahmen stützt sich auf zwei Komponenten:

Zum einen ergeben sich im Rahmen der strukturierten Bürgerbeteiligung und aus der Diskussion zu den Problemstellungen bereits sehr gute Ansätze, wel- che im weiteren Verlauf als klar definierte Maßnahmen formuliert werden.

Zum anderen lassen sich anhand der durchgeführten Analyse Lücken im Lö- sungsportfolio der Stadt erkennen. Die Kenntnis zu funktionierenden Beispielen aus anderen Kommunen sowie die der Einsatz von strukturierten Kreativitäts- techniken (Design Thinking) ermöglichen es, diese Lücken zielgerichtet zu schließen.

Die Einarbeitung der in den verschiedenen Beteiligungsformaten erarbeiteten Ergeb- nisse ist damit von zentraler Bedeutung. Aus diesem Grund werden nachfolgend die einzelnen Schritte der Bürgerbeteiligung dargestellt.

Die Grundsteinlegung für die zukunftsfähige Weiterentwicklung der Stadt Langenburg erfolgte am 29.06.2019 durch eine extern moderierte Klausurtagung der alten und neu gewählten Gemeinderatsmitglieder und mit Vertretern der Verwaltung (21 Teil- nehmer + externe Moderation).

Die erreichten Ziele der Tagung am 29.06.2019 waren dreierlei: die Weichenstellung für eine Weiterentwicklung Langenburgs, ein gemeinsames Bild für ein „Langenburg 2025“ wurde diskutiert und wichtige Handlungsfelder wurden erkannt sowie qualitativ priorisiert.

Die Erkenntnisse aus der Tagung waren folgende:

• Die Steigerung der Attraktivität der Innenstadt für Anwohner und Touristen zur Steigerung der Aufenthaltsqualität als zentrale Herausforderung

• Die Bewältigung ist nur durch einen Maßnahmenansatz mit hoher Vielfältigkeit machbar. Darin enthalten ist die Reduzierung des Leerstands sowie eine klare Fokussierung der Themen und Ressourcen.

• Dazu notwendig: Eine vertiefte Analyse und Bewertung, um eine passende Stra- tegie zu erarbeiten.

Im Januar 2020 wurde durch den Gemeinderat die Entscheidung getroffen, den Prozess einer ganzheitlichen Strategieentwicklung (inklusive der Bewerbung als Schwerpunkt- gemeinde im ELR-Programm) zu beginnen. Neben einer eingehenden Analyse der Stadt und des Umfelds durch externe Experten, sollten mehrere Workshops und Werk- stätten zur Bürgerbeteiligung stattfinden. Der Kick-Off-Workshop fand im Februar

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2020 mit Vertretern des Gemeinderats, der Verwaltung sowie zentralen Funktionen der örtlichen Vereine und Tourismusbetriebe statt.

Zur Erarbeitung von Leitgedanken als Grundlage einer Vision für Langenburg wurden verschiedene Formate der Bürgerbeteiligung entwickelt:

Geplantes Format der Werkstätten: Ganztägige moderierte Werkstatt mit Design Thin- king (Bürgerwerkstatt 1 – „Ideen und Gestaltungsraum“ sowie Bürgerwerkstatt 2 – „Maßnahmen ausarbeiten“). Diese beiden Werkstätten waren Aufgrund des Corona- Shut-Downs leider nicht möglich.

Um dennoch einen engen Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern zu ermögli- chen, wurden ergänzend zu den geplanten Werkstätten weitere Beteiligungsformate angeboten:

• Etablieren eines einfachen moderierten Onlineforums, das allen digitalaffinen Bürgern für Ideengebung und zur bilateralen Diskussion offensteht.

• Aufstellen von analogen „Machbarschaftsbriefkästen“ an zentralen Treffpunk- ten, um auch analoge Ideengebung und Anregungen mittels Zettel und Stift zu ermöglichen.

In einer begleitenden Kommunikation auf unterschiedlichen Kanälen wurden die Akti- vierung und Beteiligung der Bürger erreicht.

Dazu zählten:

• Erweiterung der Homepage der Stadt Langenburg, um das Projekt für die Bür- ger kommunikativ aufzubereiten

• mehrere Pressebeiträge im Hohenloher und im Haller Tagblatt

• Informationen und Aufrufe zur Teilnahme über das Amtsblatt

• Verteilung eines Flyers zur Bürgerbeteiligung an alle Langenburger Haushalte

• Aufstellen von „Machbarkeitsbriefkästen“ und Verteilung von Bürgerfragebö- gen

• Onlineumfrage als Feedbackschleife der Bürger zu den ermittelten Schwer- punktthemen

• Abfrage zur Meldung von privaten Baumaßnahmen passend zu den strategi- schen Handlungsfeldern verteilt über das Amtsblatt an alle Langenburger Haushalte

Die Partizipation der Bürgerschaft erfolgte somit entsprechend dieser Prinzipien über unterschiedliche Gemeindegruppierungen hinweg.

Absicht: Aufmerksamkeits-Erzeugung und Schaffung von Transparenz (via Pressear- beit, Homepage, Forum und Plakaten) über das Vorgehen und über die erarbeiteten Inhalte im Rahmen des Strategieentwicklungsprozesses:

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• Ziel: Aktive Einbeziehung der Bürgerschaft in den Analyse- und Entwicklungs- prozess

• Handlungsfelder in der Wahrnehmung der Bürgerschaft erkennen und disku- tieren (Workshops mit Gemeinderat, Verwaltung, qualitative Interviews mit Bür- gern, Online-Forum, Machbarkeitsbriefkästen, Bürgerwerkstatt)

• Feedback zum eingeschlagenen Weg einholen (via Fragebogen analog und di- gital)

• Den Gestaltungs- und Entwicklungsprozess durch Einsammeln und Verarbei- ten von: ▪ Ideen und Verbesserungsvorschlägen (via Online-Forum und Briefkästen) ▪ Privaten Vorschlägen zu Einzel-Maßnahmen (via Fragebogen und Aufrufen Maßnahmen einzureichen)

• Ergebnisse der Bürgerbeteiligung ▪ Rücklauf der Fragebögen gab ein differenziertes Bild ab ▪ Inneres Städtle (Innenstadt) wird hauptsächlich als Touristen Hot-Spot ge- sehen, weniger als Anlaufpunkt für Anwohner ▪ Die Bedeutung des Tourismus als Wirtschaftsbereich wird anerkannt, je- doch wird die Rolle anderer Bereich ebenfalls hervorgehoben, sodass ei- ner Mono-Fokussierung vorgebeugt werden soll ▪ Die LangenburgerInnen sehen eine gute Durchmischung der Bevölkerung mit jung & alt ▪ Bei der Infrastruktur gibt es geteilte Meinungen. In der subjektiven Emp- findung der Anwohner wird sie als in Ordnung aber auch als marode an- gesehen ▪ Die Bürger stützen mit ihren Ideen und Meinungen die aus der Strategie- entwicklung herausgearbeiteten Handlungs-Schwerpunkte

Der nächste Schritt im Bürgerbeteiligungsprozess war aufgrund der Corona-Ein- schränkungen erst am 18.07.2020 in Form einer Bürgerwerkstatt vor Ort in Langenburg möglich. Die Beteiligung und die Ergebnisse der Diskussionen zu den verschiedenen Themen waren hervorragend. Mit 29 Bürgern aus Langenburg inkl. der Teilorte und 3 Vertretern der Stadtverwaltung – unter der externen Moderation durch das Team der EnBW sowie vier Stationen in der Erarbeitung – wurden durch die Bürger herausra- gende Ideen und Bemerkungen zusammengetragen, um die Maßnahmen und deren Umsetzung an die lokalen Begebenheiten anzupassen.

Die vier Stationen der Bürgerwerkstatt waren „das neue Langenburg“, welche sich mit der Kernstadt beschäftigt hat, „das bürgernahe Langenburg“, welche die Kommunika- tion der Bürger untereinander thematisiert hat, „das zukunftsfähige Langenburg“, wel- che die innovativen Ideen gesammelt hat und schlussendlich „das lebenswerte Lan- genburg“ für die Lebensqualität der Bürger.

Grundsätzlich waren die Ergebnisse der Diskussionen auf einige wenige Themen fo- kussiert, die eine wesentliche Rolle im Alltag der Bürger spielen. Diese sind auf die Mobilität, Freizeitaktivitäten, Grundversorgung und das Stadtbild bezogen.

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2 Die Stadt Langenburg – Zahlen, Daten, Fakten

Langenburg liegt in der Region im östlichen Baden-Württemberg in einer schwäbischen Gäulandschaft. Von 1568 bis zur Mediatisierung 1806 war Langenburg die Residenzstadt der Grafschaft und des späteren Fürstentums Hohenlohe-Langen- burg. Mit 1909 Einwohnern (Stand Mai 2019) gehört Langenburg zu den kleinsten Städ- ten des Landes Baden-Württemberg. Die Hochebene ist durch eine Feld- und Wald- landschaft mit weiten Ausblicken geprägt. Das Flusstal der säumt den Fuß der Hochebene.

2.1 Bevölkerungsentwicklung

Die prognostizierte Bevölkerungsentwicklung der Stadt Langenburg hat sich bis zum Anfang der 2010er Jahre negativ entwickelt. Seitdem ist ein stetiger Anstieg der Bevöl- kerungszahlen erkennbar, welcher nach den Vorausrechnungen des Statistischen Lan- desamtes Baden-Württemberg jedoch in den kommenden 15 Jahren stocken und dadurch das Bevölkerungswachstum stagnieren wird. Diese Stagnation basiert auf der Überalterung der Bevölkerung und der lediglich marginalen Neuansiedlung von Fami- lien und Unternehmen in Langenburg.

Bevölkerungsentwicklung und Prognose 2500

2000

1500

1000

500

0

unter 20 Jahren 20 bis unter 65 Jahre 65 Jahre und älter

Die amtliche Prognose (Vorausrechnung) der Bevölkerungsentwicklung kann mit der tatsächlichen Dynamik jedoch nicht mithalten. Im Oktober 2020 betrug die Einwohner- zahl für das gesamte Stadtgebiet Langenburgs bereits 1.903 (Quelle: Stadt Langen- burg). Dieser Anstieg kommt v. a. durch Zuzug von Neubürgern und eine vergleichs- weise hohe Geburtenrate zustande.

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Ortsteil Kern- At- Ludwigs- Bächlin- Hürden Nessel- Oberre- Unter- stadt zen- ruhe gen bach genbach regen- Langen- rod bach burg Einwohner 1495 156 123 129 Geburten 80 4 4 8 Zuzüge in 755 26 56 31 den letzten 5 Jahren Fortzüge in 678 23 41 33 den letzten 5 Jahren

2.2 Verkehrssituation

Wenn man die ÖPNV Verbindung von und nach Langenburg betrachtet, fällt schnell auf wie dünn das Netz der Busse ist. Außerdem gibt es keine weitere ÖPNV Anbindung in Form weiterer Modalitäten. Im direkten Vergleich mit anderen Netzen wird deutlich, dass die Bewohner der Stadt Langenburg ohne die Nutzung von motorisiertem Indivi- dualverkehr (im Folgenden mit MIV abgekürzt) keine alltagstaugliche Mobilität genie- ßen können. Am Beispiel der Route von Langenburg an den Stuttgarter Hauptbahnhof, welcher der nächste große Umschlagsplatz für Fernstreckenverbindungen ist, wird dieser Umstand noch einmal verdeutlicht. Im Folgenden werden die notwendigen Ver- bindungen dargestellt:

Langenburg – (Bus) – (RE) – (RE) → ca. 2:30h

Diese Dauer ist unter optimalen Verbindungsszenarien kalkuliert worden.

MIV Fahrtdauer an relevante Zielorte

Im direkten Vergleich zum ÖPNV sehen die Fahrtdauern mit dem MIV wesentlich ver- träglicher mit einem Arbeitsalltag aus. Hierbei wurden die wesentlichen Fahrtwege für den durchschnittlichen Bürger in Langenburg herangezogen, sowie die Vergleichsstre- cke nach Stuttgart:

Stuttgart Stadt – 110 km – 1:20h Auto

Heilbronn Stadt – 70 km – 55 min Auto

Crailsheim Stadt – 30 km – 30 min Auto

Gerabronn (Versorgung) – 7 km – 10 min Auto

2.3 Ortsgliederung

Die Stadt Langenburg hat neben der Kernstadt Langenburg neun weitere Dörfer, Wei- ler, Höfe und Häuser. Darunter die Weiler Atzenrod, Ludwigsruhe, Oberregenbach, Un-

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terregenbach und das Gehöft Neuhof. Die ehemals selbstständige Gemeinde Bächlin- gen, das Dorf Nesselbach, der Weiler Hürden und das Haus Herrenmühle gehören ebenfalls zur Stadt Langenburg.

Im Stadtgebiet Langenburgs liegen außerdem die abgegangenen Ortschaften Aloswiler (auch Adlatzweiler und Adelotsweiler), Katzenstein (Burg Katzenstein) und Maisen- brunnen (alle zu Bächlingen) sowie Eichholz, Falkenstein (Burg), Ilgenbach, Linden- bronn, Oberrakkoldshausen und Reissenbronn (Reisach).

Kernstadt Langenburg

Die Stadt Langenburg erstreckt sich ausgehend vom auf einer Landzunge über dem Jagsttal thronenden Schloss von Westen nach Osten. Der Stadtkern mit überwiegend historischen Gebäuden reicht bis zum erhaltenen Stadttor. Das historische Stadtbild ergibt ein stimmiges Gesamtensemble. Ab dem historischen Stadttor verzweigt sich die Stadt im Wesentlichen in zwei Stränge. Der eine Strang folgt weiter der Hauptstraße und führt Richtung Nord-Osten nach Atzenrod, wohingegen der zweite Strang über die Michelbacher Straße Richtung Süd-Osten zum MaWell Resort und nach einigen Kilo- metern nach Michelbach an der Heide führt.

Im Innenstadtbereich befinden sich einige Gebäude in schlechtem baulichem Zustand, teilweise ohne Nutzung. Der Bestand besteht meist aus einem Erdgeschoss mit zwei Obergeschossen. Zudem gibt es gibt einen hohen Anteil an denkmalgeschützten Ge- bäuden. Die Straßen in zweiter Reihe und hinter dem Stadttor sind gesäumt von Ge- bäuden aus diversen Baustilen. Von Fachwerk, über 60er Jahre Bau bis hin zu moder- nen Gebäuden ist alles vorhanden. Allgemein wirken die Gebäude außerhalb des Stadt- kerns sehr heterogen und geben kein einheitliches Bild ab.

Abbildung 2: Baulicher Zustand in Die Bauvolumina pro Fläche sind niedrig. Teils große Grundstücke mit unzureichender Dichte. Keine relevanten Baulücken für Nachverdichtung in der Innenstadt vorhanden. Nachverdichtung ist nur im Osten möglich, Baurecht muss bestehen, beziehungsweise angepasst werden.

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Die Grundstücke im Kern sind sehr dicht bebaut und eine Zweitnutzung für Wohnungen sowie für eine flexible Nutzung des Erdgeschosses sind weitestgehend ungeeignet.

In der Kernstadt besteht ein ausgewiesenes Sanierungsgebiet, welches sich grob vom Amtsgericht in der Bächlinger Straße in einer schmalen Schneise Richtung Osten bis zum Friedhof und dem Tennisclub in der Friedensstraße erstreckt.

Bächlingen

Bächlingen liegt am Ufer der Jagst, unterhalb der Steige nach Langenburg. Die Lan- genburger Straße verläuft durch den Ort und führt eine Vielzahl an Fahrzeugen hin- durch. Neben einer Kirche bietet Bächlingen eine Gastronomie, Übernachtungsmög- lichkeiten, einen Direktvermarkter von Fleischwaren und eine Veranstaltungsstätte am Jagst Ufer. Das Handynetz ist schlecht, eine Internetverbindung ist flächendeckend vorhanden und die Straßen sind in einem guten Zustand. Umnutzungspotentiale liegen in mehreren Gebäuden vor, welche allesamt in privatem Besitz sind. Die Bausubstanz ist teilweise sehr alt, jedoch gibt es keine Zustände, die eine Nutzung unmöglich ma- chen. Verdichtungsmöglichkeiten sind durch die Bauweise und die historisch gewach- sene Struktur Bächlingens sehr begrenzt. Aufstockungen und dergleichen sind ausge- schlossen, die Grundstücke im Ort sind größtenteils nur durch Abriss und Neubau zu verdichten.

Nesselbach

Nesselbach ist mit 118 Einwohnern und einer ähnlichen Flächenausdehnung wie Bäch- lingen der südlichste Teilort Langenburgs. In Nesselbach laufen mehrere wichtige Ver- kehrsachsen zusammen, welche den motorisierten Verkehr in die weiteren Teile Lan- genburgs bündelt. Die Straßenzustände sind allgemein gut, es gibt guten Handyemp- fang und eine flächendeckende Internetanbindung. Elektrotechnik Otterbach ist der größte Arbeitgeber im Ort. In Nesselbach liegen aufgrund der bisherigen Nutzungen keine wesentlichen Umnutzungspotentiale vor. Die Gebäude in Nesselbach sind teil- weise historisch, jedoch sind die Gebäudezustände nicht kritisch. In Nesselbach sind einige Flächen noch wenig verdichtet, jedoch sind alle gewidmeten Flächen in Privat- besitz.

Atzenrod

Atzenrod grenzt im Nord-Osten direkt an die Kernstadt Langenburg an. Mit 297 Ein- wohnern ist es der größte Teilort und bietet neben guten Straßenzuständen auch eine gute Internetanbindung sowie ein sehr gutes Handynetz. Atzenrod hat durch die zent- rale Lage einen Standortvorteil gegenüber den entfernten Teilorten. In Atzenrod liegt in einigen Gebäuden ein Umnutzungspotential vor, welches von den privaten Eigentü- mern wahrgenommen und umgesetzt werden kann. Die Gebäude in Atzenrod sind kaum historisch. Eine Vielzahl an Gebäuden stammt aus der Nachkriegszeit und durch das ausgewiesene Neubaugebiet im Norden von Atzenrod kommen auch weitere mo- derne Gebäude hinzu. Atzenrod ist allgemein nicht stark verdichtet, wobei Aufstockun- gen und Nachverdichtungen auf den gewidmeten Flächen kaum umsetzbar sind.

Ludwigsruhe

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Ludwigsruhe ist ein barockes Jagdschloss, welches heutzutage als Veranstaltungs- stätte mit seinem Charme als historisches Gehöft glänzt. Es liegt östlich von Atzenrod in Richtung Blaufelden und besteht neben dem historischen Jagdschloss aus mehreren umliegenden Gebäuden. Durch seine Charakteristik als Veranstaltungsstätte, ist Gut Ludwigsruhe kein herkömmlicher Teilort der Stadt Langenburg, sondern eher ein Son- derfall. Das Jagdschloss wurde bereits zur Veranstaltungsstätte umgenutzt und wird somit hervorragend beansprucht. Weitere Umnutzungen der Gebäude sind aufgrund der saisonalen Belastung der Substanz in Betracht zu ziehen. Die sogenannte „Event- scheune“ ist in einem guten Zustand, ebenso wie die restlichen Gebäude. Die weitere Bebauung des Geländes rund um die Eventlocation ist nicht zielführend.

Oberregenbach

Mit der Lage an der Jagst im Nord-Westen von Langenburg ist Oberregenbach, mit nur 55 Einwohnern, ein vergleichsweiser kleiner Teilort. Die Hauptverkehrsroute für den Schwerverkehr durch Langenburg verläuft am Rande des Orts. Durch seine Lage im Jagsttal gibt es in Oberregenbach kein gutes Handynetz, dafür aber eine flächende- ckende Internetanbindung und Übernachtungsmöglichkeiten. Die Straßen sind außer- dem in einem guten Zustand. Die bestehenden Gebäude bieten ein Umnutzungspoten- tial, welches im Austausch mit den privaten Eigentümern kommuniziert und verdeut- licht werden muss. Die Bausubstanz in Oberregenbach ist grundsätzlich gut, es gibt einige historische Gebäude, welche aber in keinem kritischen Zustand sind. Verdich- tungsmöglichkeiten im Kern sind nicht realisierbar, ohne die Substanz zu beseitigen. Wesentliche Baulücken liegen nicht vor.

Unterregenbach

Nördlich von Oberregenbach, ebenfalls an der Jagst gelegen, befindet sich Unterre- genbach. Mit seinen 72 Einwohnern und einer sehr kompakten Fläche, ist dieser Teilort der geographisch abgelegenste von der Kernstadt. Es gibt Veranstaltungsräume und eine Gaststätte, sowie eine flächendeckende Internetanbindung. Durch die Tallage ist auch in Unterregenbach das Handynetz schlecht. Die Straßenzustände sind dahingegen gut. Auch in Unterregenbach sind Umnutzungspotentiale vorhanden, welche den priva- ten Eigentümern im Dialog über ein gemeinsam zu erarbeitendem Konzept vermittelt werden müssen. Die historischen Gebäude in Unterregenbach haben keinen kritischen Zustand, sodass eine Instandsetzung oder ähnliche Maßnahmen erforderlich sind. Durch die kompakte und dichte Flächennutzung in Unterregenbach sind keine wesent- lichen Verdichtungsmöglichkeiten ohne eine extensive Flächennutzung möglich.

Hürden

Süd-Östlich von Bächlingen, oberhalb der Jagst liegt Hürden. Ein kleiner Teilort Lan- genburgs, welcher in den offiziellen Zählungen und Daten Bächlingen zugeordnet wird. Die Gebäude gliedern sich allesamt an der Hürdener Straße, welche im Osten nach Elpershofen und Dünsbach führt. Umnutzungspotentiale und Leerstände liegen in Hür- den nicht vor. Die Bausubstanz in Hürden ist in keinem Bereich kritisch. Verdichtungs- möglichkeiten sind auch hier ohne extensive Flächennutzung nicht relevant.

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2.4 Flächennutzung

Die Flächennutzung Langenburgs setzt sich aus Versickerungs- und Versieglungsflä- chen zusammen. Diese werden weiter untergliedert in Waldflächen, Agrarflächen, Wasserflächen, Erholungsflächen, Gebäude- und Freiflächen, Verkehrsflächen und

sonstige Flächen. Dabei entfällt der Großteil auf die Versickerungsflächen. Das Gebiet Langenburgs erstreckt sich von Nord nach Süd über 7,4 Kilometer, von West nach Ost über 6,3 Kilometer. Die Fläche des Stadtgebiets einschließlich der Stadtteile umfasst 31,4 km², die sich wie folgt zusammensetzen4:

Naturschutzflächen und Schutzgebiete

Langenburg ist sich seiner Rolle zur Entwicklung und dem Erhalt der Umwelt bewusst und betreibt aktiven Umweltschutz. Derzeit wird der ehemaligen Wasserhochbehälter zum Fledermauskeller umgewandelt, der südliche Schlossberghang wird aktiv vor Ver- waldung geschützt und der Bebauungsplanungsprozess wird mit besonderen Metho- den zum Schutz der Artenvielfalt, insbesondere für Vogelarten begleitet. Zudem laufen verschiedene andere Ausgleichsmaßnahmen im Rahmen der Bauleitplanung.

Langenburg liegt inmitten verschiedener Schutzgebiete. Diese umfassen neben dem größten Naturschutzgebiet der Region „Mittleres Jagsttal“ mit seinen Seitentälern auch die „Reiherhalde bei Bächlingen“, einem Wasserschutzgebiet bei Bächlingen und Unterregenbach, welches eines der ergiebigsten Grundwasserspeicher der Region ist. Hinzu kommen zahlreiche Naturdenkmäler und das Fauna-Flora-Habitat-Gebiet „Jagsttal Langenburg – Mulfingen“ der europäischen Union. Durch den Heimatvogel- schutz Langenburg e. V. werden laufend Projekte zum Schutz der Artenvielfalt in Lan- genburg durchgeführt und das Bewusstsein der Bürger und Touristen für den Natur- schutz gefördert.

Die Landschaft Langenburgs mit dem Jagsttal bietet besondere Wander- und Radrou- ten und ist in den Sommermonaten sehr stark von Radtouristen frequentiert. Außer- dem ist der Tagestourismus von Krafträdern ein wesentlicher Faktor für den Natur- schutz. Die Luftqualität in Langenburg ist durch die Topografie und die weitläufigen Waldgebiete trotz der erhöhten Menge an Abgasemittenten sehr gut. Die Jagst muss dringend vor Verunreinigungen in Form von Ölen und Kraftstoffen geschützt werden. Eine strikte Trennung der Verkehrsachsen und der Wasserflächen im gesamten Ein- zugsgebiet Langenburgs ist essenziell und wird dementsprechend umgesetzt.

4 Quelle: Statistisches Landesamt

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Die Kernstadt in Langenburg ist seit 1984 offiziell als Denkmalschutzgebiet festgelegt. Mit ihren historischen Gebäuden im Fachwerkbau und den jahrhundertealten Struktu- ren, ist die Substanz der Stadt stark schutzbedürftig und unterliegt strengen Auflagen zum Erhalt und der Nutzung. Diese Restriktionen machen Maßnahmen zur Umnutzung, Nachverdichtung oder Modernisierung wesentlich komplexer und teilweise nicht um- setzbar.

Unter diesen Voraussetzungen bietet Langenburg sowohl als Erholungs- und Touris- musregion für Besucher als auch durch seinen Charme und die Tradition für Bürger eine außergewöhnliche Idylle zum Verweilen und Genießen. Aus Sicht der Planung von Maßnahmen zum Schutz von Natur und Landschaft wurde in Langenburg in der Ver- gangenheit sehr gut gearbeitet, um die vorhandene Biodiversität und Qualität der ver- schiedenen Strukturen zu schützen.

2.5 Soziale Infrastruktur und Wirtschaft

Bildung

Das Angebot an Schulen, Jugendeinrichtungen oder einer Bücherei in Langenburg ist stark begrenzt. Es existiert eine Grundschule, eine Volkshochschule und eine Bücherei des Geschichts- und Kulturvereins Langenburg e.V.

Kultur

Die kulturellen Einrichtungen Langenburgs beschränken sich auf die Stadthalle als Veranstaltungsort für große Indoor Events und Sportveranstaltungen. Der Philoso- phenkeller bietet eine Bühne für Kleinkunst, ebenso wie für gesellige Abende im Rah- men von Firmenfeiern oder Ähnlichem. Das Schloss als solches ist bewohnt und bietet dem historisch interessierten Besucher durch Führungen Zutritt. Als Hingucker für Touristen gilt der Schlossgarten Langenburgs mit seinem freien Blick über das Jagsttal und der Hochzeitslocation im angrenzenden Gartenhaus des Schlosses. Als besondere Begegnungsstätte dient der Friedhof Langenburgs für Jung und Alt.

Einzelhandel

Im Bereich des Einzelhandels ist Langenburg mit einem Lebensmittelladen in der Kernstadt, einer Tankstelle in direkter Nähe zu den Gewerbeflächen am Bahnweg, ei- ner Bäckerei mit stark eingeschränkten Öffnungszeiten aufgrund der persönlichen Si- tuation der Betreiberin, mehrere Selbstvermarkter von Käse- und Wurstprodukten durch „Norbert und Berit Fischer“, „Wilfried Bauer“, sowie Imkereiprodukte von „Sieg- fried Häuser“ und schließlich für Obstprodukte von „Bernulf Schlauch“ und „Hans-Jörg Wilhelm“ ausgestattet. Ein Vollsortimenter ist in den umliegenden Städten verfügbar.

Gesundheit und Pflege – Seniorenzentren, Betreutes Wohnen, Ärzte, Heilpraxen

Die medizinische Grundversorgung in Langenburg ist in den letzten Jahren rapide zu- rückgegangen, sodass mittlerweile keine vollständige gesundheitliche Versorgung mehr vorhanden ist. Vor Ort gibt es nur einen Arzt, welcher für Zahnmedizin zuständig ist und einen Heilpraktiker für psychosomatische Medizin und Psychotherapie. In der näheren Umgebung gibt es weitere medizinische Einrichtungen für andere Bereiche.

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Gastronomie – Pensionen, Hotels, Gasthof, Restaurants, Kneipen, Bars, Cafés

Es existieren derzeit 13 Gastronomiebetriebe („rotermohn das Restaurant“, Café und Konditorei Bauer, Gasthaus Vesperstüble, Gasthof Post, Hotel & Gasthof Krone, Land- gasthof Grüner Baum Bächlingen, Mawell Resort, Mosesmühle Bächlingen, Pizzeria am Freibad Langenburg, Pizzeria Osteria Gransasso, Schlosscafé Rosengarten, Viet- namesisches Café-Restaurant Royal DT, Wiebelehäusle

21 Übernachtungsmöglichkeiten (Ferienhaus „Haus Talblick“, Ferienhaus Groninger, Ferienhof Baaken, Ferienwohnung an der Stadtmauer, Ferienwohnung Striffler, Feri- enwohnung Ziegler Bächlingen, Ferienhaus „Haus Schill“, Ferienwohnung „Hirtenhaus Etzel“, Ferienwohnungen Klingler, Gasthaus Vesperstüble, Gasthof Post, Gästehaus „Jagsttalblick“, Gästezimmer Nowitzki, Hotel/Gasthof Krone, Jugendzeltplatz Schim- bach, Kutscherhaus Langenburg, Landgasthof Grüner Baum, Mawell Resort, Moses- mühle Bächlingen, Naturcamping , Wohnmobilstellplatz Langenburg

Sport & Freizeit – Vereine, Kirchen, Bäder

Beheiztes Freibad mit Sauna, 33 Vereine (Turnverein, Tennisverein, Trachtentanz, Sän- gervereinigung, Schwäbischer Albverein, Schützencorps, SPD Ortsverein, Mutter- Kind-Gruppe, Obst- und Gartenbauverein, Posaunenchor, Landfrauenvereine, Kirchen- chor, Heimatvogelschutz, Kunstverein, Jagdhornbläsergruppe, Fußballclub, Ge- schichts- und Kulturverein, Freibadfreunde, Freiwillige Feuerwehr, Caritasverband, Christliches Lebenszentrum, Deutsches Automuseum, Angelsportverein, Arbeiter- wohlfahrt, Landjugend, Bauernverband, CDU Gemeindeverband, CVJM), Philosophen- keller, Schlossgarten.

Schloss Langenburg, Burgenstraße, Automuseum, Grabungsmuseum/Krypta, Löch- nerschmiede, Carl-Julius-Weber-Zimmer, Kirchen, Freibad, Minigolfplatz, Wandern, Radfahren, Stadtführungen/Themenführungen, Angeln, Tennis, Boule, Gut Hohenlohe, Bogenschießen, Segway-Touren

Wirtschaft

Der Wirtschaftsstandort Langenburg befindet sich im Aufschwung. Mehrere Gewerbe- betriebe haben in den vergangenen Jahren ihre Betriebe erweitert und damit neue Ar- beitsplätze geschaffen.

Mit 526 Arbeitsplätzen (sozialversicherungspflichtig Beschäftigte) hat Langenburg eine vergleichsweise sehr hohe Arbeitsplatzquote. Die Anzahl der Berufseinpendler mit 345 liegt deutlich unter der Anzahl der Berufsauspendler mit 585.5

5 Quelle: Landesamt für Statistik: https://www.statistik-bw.de/Arbeit/Beschaeftigte/03025020.tab?R=GS127047

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3 Stärken und Schwächen – Chancen und Risiken

Die zukünftige Entwicklung Langenburgs hängt stark von den aktuellen und historisch gewachsenen Gegebenheiten ab. Diese lassen sich in Stärken und Schwächen unter- scheiden. Die Identifikation dieser Stärken und Schwächen erfolgte durch drei ver- schiedene Methoden:

1. In einer umfangreichen Aktenrecherche wurden alle öffentlich zugänglichen Infor- mationen zu Langenburg zusammengetragen. Diese beinhalten beispielsweise Strukturdaten und sozioökonomische Daten.

2. Durch zielgerichtete Experteninterviews mit Verwaltungsakteuren wurden die im ersten Schritt erhobenen Daten verifiziert sowie um weitere Aspekte erweitert. Hierbei handelt es sich vorwiegend um unstrukturiertes Domänenwissen.

3. Im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung welche sowohl gezielt mit dem Gemein- derat als auch mit der Bürgerschaft durchgeführt wurde, konnten weitere Stärken und Schwächen Langenburgs herausgearbeitet werden.

Die Entwicklung einer Kommune hängt jedoch nicht nur von den eigenen Stärken und Schwächen ab. Gesellschaftliche Trends und technologische Entwicklungen wirken sich auch auf kleine Städte wie Langeburg aus. Besonders stark wirken sie, wenn sich technologischer und gesellschaftlicher Wandel gegenseitig verstärken. Dies ist bei- spielsweise im Bereich der Digitalisierung und der Arbeitsformen zu erkennen. Durch die Corona Pandemie haben sich bestehende Trends hin zu Telearbeitsformen ver- stärkt. Die technologischen Möglichkeiten bestehen bereits seit längerem, wurden in der Pandemie jedoch verstärkt weiterentwickelt.

Diese Trends und Technologien sind für Langenburg entweder als Chance oder als Risiko zu bewerten. In bestimmten Fällen stellen sie sowohl eine Chance als auch ein Risiko dar.

3.1 Leben

Stärken Schwächen

Gesundheit und Alter

• Allgemein sehr gute Voraussetzun- • Fehlende allgemeinärztliche Versor- gen für ein gesundes und langes Le- gung ben • Fehlender Kinderarzt • ausgewiesener Luftkurort • Fehlende Apotheke • Hervorzuheben ist insbesondere die Rolle des regional wichtigen Frei- • Seniorengerechtes Wohnen ist nur bads im eigenen Heim möglich

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Kultur, Kreativität und Gemeinschaft

• Für seine Größe verfügt Langenburg • Vereine durchlaufen einen allgemei- über ein gutes kulturelles Angebot nen Alterungsprozess

• Eine Vielzahl an verschiedenen Ver- • Das kulturelle Angebot ist stark von einen und Vereinigungen decken ein individuellem Engagement abhängig breites Interessensfeld ab • Das kulturelle Angebot ist in den • Das Gemeinschaftsgefühl der Be- vergangenen Jahren eher gleichge- wohner ist stark ausgeprägt blieben

• Kulturelle Angebote verschieben sich aus der Altstadt hin zu MaWell

• Starke Fokussierung des kulturellen Angebots auf die Sommerperiode

Sicherheit

• Das allgemeine Sicherheitsempfin- den ist sehr gut

• Die objektive Kriminalstatistik zeigt, dass Langenburg als sehr sicher an- zusehen ist

Wohnen

• Wohnraum in Form von Einfamilien- • Mietwohnungen in Mehrparteienhäu- häusern und Bauflächen sind vor- sern sind wenig bis gar nicht verfüg- handen bar

• Baugrundstücke sind vergleichs- weise günstig

Chancen Risiken

Gesundheit und Alter

• Steigendes Gesundheitsbewusstsein • Weitere Ausdünnung der Notfallver- in der Gesellschaft sorgung im ländlichen Raum

• Digitalisierung der Gesundheitsver- sorgung

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Kultur, Kreativität und Gemeinschaft

• Trend der „Eventisierung“ im Kunst- • Zugehörigkeit und Gemeinschafts- und Kulturbereich sinn verlagern sich mehr und mehr in digitale, virtuelle Räume. Lokalität als gemeinschaftsstiftender Aspekt wird weniger relevant

• Ehrenamtliches Engagement jünge- rer Menschen ist eher projektbezo- gen und bezieht digitale soziale Netze ein (Ehrenamt 2.0)

• Verjüngung des Sozialverhaltens. Das Zusammenspiel von mehreren Trends (u.a. alternde Bevölkerung, Steigerung der durchschnittlichen Lebenserwartung, steigendes Ge- sundheitsbewusstsein, Individuali- sierung) führt dazu, dass klassische Lebensphasen aufbrechen. Ältere Menschen sind aktiver und erschlie- ßen sich jugendliche Verhaltenswei- sen und Lebensstile

Sicherheit

• Das Sicherheitsempfinden wird in Zukunft weniger stark von der objek- tiven Sicherheitssituation abhängig sein

Wohnen

• Die durchschnittliche Größe der Wohnung/Bewohner wird weiter steigen

3.2 Verwaltung

Stärken Schwächen

Ausstattung und Leistungsfähigkeit der Verwaltung

• Individuelle Betreuung und persönli- • Finanzielle Ausstattung der Verwal- ches Engagement der Verwaltungs- tung mitarbeiter

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• Knapp bemessene und teilweise ver- altete IT-Infrastruktur

• Wenig Ressourcen zur Betreuung di- gitaler Systeme

Offene Daten

• Veröffentlichte Daten sind überwie- gend nicht maschinenlesbar

(Digitale) Dienstleistungen

• Moderne und gut strukturierte • Keine digitalen Verwaltungsprozesse Homepage • Fehlende Fähigkeiten zur eigenstän- digen Umsetzung digitaler Services

• Bestehende digitale Informationen nicht gut gepflegt

Chancen Risiken

Ausstattung der Verwaltung

• Digitalisierung von Verwaltungspro- • Veränderungen in den Arbeitspro- zessen ermöglicht die Nutzung von zessen erzeugen einen Anpassungs- Cloud Infrastrukturen druck bei den Verwaltungsmitarbei- tern

Offene Daten

• Die Veröffentlichung von öffentlichen • Datenschutz und Datensicherheit Daten in maschinenlesbarer Form werden zu elementaren Fähigkeiten ermöglicht die Beschleunigung von für Verwaltungen Verwaltungsprozessen

(Digitale) Services

• Einsatz von virtuellen Amtsterminen • Akzeptanzprobleme bei digitalen (Video) Dienstleistungen

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3.3 Mobilität

Stärken Schwächen

Gewerbliche Logistik und Transport

• Enge Straßen und weit entfernte An- bindungen an die Autobahn

• Feldwege sind aufgrund der Vergrö- ßerung der Landmaschinen beschä- digt

• Die Schwerlastroute verläuft teil- weise durch die Innenstadt

Private und geteilte Mobilität

• Fahrdienst der Kirchengemeinde • Schlechte Anbindung an den ÖPNV

• Seniorenfahrdienst • Es besteht keine ÖPNV Verbindung unter den Teilorten

• Mobilität ohne Auto ist stark einge- schränkt

Verkehrsinfrastruktur

• Tankstelle vor Ort • Teilweise stark sanierungsbedürftige Straßen (insbesondere Landstraßen) • Grundsätzlich ausreichender Park- raum vorhanden • Parkplätze im Altstadtbereich zu Stoßzeiten (Sommer/Wochenende) überfüllt und „Vollstellen“ der Alt- stadt bei gleichzeitiger Parkplatzver- fügbarkeit in der Nähe

Chancen Risiken

Gewerbliche Logistik und Transport

• Effizienzsteigerung & Reduzierung des Lieferverkehrs: Gebündelte Wa- renlogistik und intelligente Disposi- tion tragen zu einer wesentlichen

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Reduzierung der Verkehrsbelastung in der Innenstadt bei

Private und geteilte Mobilität

• On Demand Mobilität • Weiterer Anstieg des MIV im ländli- chen Raum • Digitale Vernetzung von Bürgern zur effizienten Organisation von Mitfahr- gelegenheiten

Verkehrsinfrastruktur

• Vorhersagenbasierte Instandhaltung • Weiter rückläufige Nachfrage und wird zu einer Kostenreduktion bei Nutzung des ÖPNV der Wartung von Infrastruktur führen

3.4 Infrastruktur und Umwelt

Im Segment Umwelt finden sich alle Belange des Umweltschutzes und der natürli- chen Ressourcen. Aber auch Aspekte des öffentlichen Raumes, der Stadtplanung und der Versorgungsinfrastruktur werden in diesem Segment beleuchtet.

Stärken Schwächen

Öffentlicher Raum und soziale Infrastruktur

• Vielfältige Sport und Freizeitanlagen • Verbesserungswürdige Aufenthalts- qualität im Innenstadtbereich • Moderne Multifunktionshalle • Wenig Anreize sich als Einwohner in • Regional bedeutsames Freibad der Innenstadt aufzuhalten

• Jagsttal als kultureller und sozialer • Kinderspielplätze nur in den Stadt- Aufenthaltsraum teilen Atzenrod, Bächlingen und Nesselbach – insbesondere keine Angebote in der Altstadt

Stadtinfrastruktur

• Ruhige Wohngebiete • Wenig Einkaufsmöglichkeiten

• Gastronomie geht zurück

• Leerstände von Gebäuden

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• Hohe Abhängigkeit von Fördergel- dern zur Instandhaltung von städti- scher Infrastruktur

Nachhaltigkeit

• Ausgeprägtes Bewusstsein bei Ver- • Potenziale der Nutzung von Photo- waltung und Bürgern zur Bewahrung voltaik werden nicht ausgeschöpft der Umwelt

• Nachhaltig wirtschaftender Bauhof

• Ertragreicher Windkraftstandort

• Nutzung von Biomasse (Biogaser- zeugung)

Medienversorgung

• Glasfaserausbau in Königsmühle, • Glasfaserausbau in der inneren Alt- Oberregenbach und Unterregenbach stadt ist unklar

• Glasfaserausbau Bächlingen, Her- • Mobilfunkversorgung aufgrund der renmühle, Hürden, Atzenrod, Lud- Topografie schwierig und nicht flä- wigsruhe sowie Langenburg Süd ist chendeckend möglich geplant

• Nahwärmenetze in Wohngebieten

Chancen Risiken

Öffentlicher Raum und soziale Infrastruktur

• Leerstehende Gebäude können zu- • Leerstand von Gebäuden führt zu ei- mindest zeitweise für soziale Infra- nem Dominoeffekt welcher weitere struktur umgenutzt werden Leerstände nach sich ziehen kann

Stadtinfrastruktur

• Barrierefreiheit - Durch eine ent- • Denkmalschutz erschwert die Um- sprechende Anpassung der Infra- nutzung von Gebäuden und den bar- struktur ist es möglich, sowohl auf rierefreien Umbau die Anforderungen von jungen Fami- lien als auch von älteren Menschen • „Verdorfung“ der Stadt - Durch den einzugehen. Barrierefreiheit trägt vorhandenen Leerstand in der In- damit maßgeblich zu der Erhöhung

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der Aufenthaltsqualität in der Stadt nenstadt verteilen sich die Aktivitä- bei ten der Bürgerinnen und Bürger zu- nehmend auf die verschiedenen Ort- schaften von Langenburg, was eine gefühlte „Verdorfung“ zur Folge hat

Nachhaltigkeit

• Nutzung von Freiflächen zur Gewin- • Schwund von landwirtschaftlichen nung regenerativer Energien Betrieben führt zu einem Verlust an Biodiversität

• Risiko durch Folgen des Klimawan- dels (insbesondere Häufung von Starkregenereignissen und langen Hitzeperioden)

Medienversorgung

• Weiterentwicklung von Förderpro- • Steigende Kosten für Instandhal- grammen, um den Glasfaserausbau tungsmaßnahmen von netzgebunde- flächendeckend zu gewährleisten nen Infrastrukturen. Diese führen zu höheren individuellen Infrastruktur- kosten

3.5 Bürgerschaftliche Teilhabe

Stärken Schwächen

Soziale Partizipation

• Starker bürgerschaftlicher Zusam- • Vereinsstrukturen drohen zu überal- menhalt tern

• Hohe Bereitschaft zum Ehrenamt • fehlende Vernetzung der Bürger- schaft untereinander

Lernen und Bildung

• Kindergärten • Keine Weiterführende Schule

• Grundschule • Ausstattung und Umfang der Volks- hochschule ist stark begrenzt • Volkshochschule

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• Bücherei des Geschichts- und Kul- • Keine allgemeine Bücherei turvereins

Arbeiten und Weiterbilden

• Wachsender Arbeitsmarkt im • Keine Weiterbildungsmöglichkeiten Dienstleistungsbereich überwiegend vor Ort durch das Mawell Resort • Bedeutende Zahl an Aus- und Ein- • Niedrige Arbeitslosenquote pendlern

Forschung und Entwicklung

• Keinerlei Verknüpfung zu Hochschu- len oder Forschungseinrichtungen

Chancen Risiken

Soziale Partizipation

• Bürgernahe und kollektive Stadtpla- • Soziale Partizipation erfolgt ver- nung durch digitale Bauleitplanung mehrt über digitale Kanäle

• Alterung der Gesellschaft

• Freizeit und Beteiligungsangebote für Kinder und Jugendliche sind un- terproportional verfügbar

Lernen und Bildung

• Lernen und Bildung wird sich in den • Digitalisierung von Bildungsangebo- nächsten Jahren mehr und mehr di- ten führen zu Veränderungen in der gitalisieren Schul- und Erwachsenenbildung

• Bildungsangebote für Erwachsene werden sich weiter digitalisieren und damit von den physischen und zeitli- chen Restriktionen entkoppeln

Arbeiten und Weiterbilden

• Die Digitalisierung der Arbeit führt zu einer geografischen Entkoppelung des Arbeitsortes

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Forschung und Entwicklung

• Forschung findet vermehrt in digita- ler Form statt. Sie ist damit weniger Ortsgebunden und kann auch an Or- ten wie Langenburg erfolgen

• Die Vernetzung mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen kann ei- nen Schub für die allgemeine Stadt- entwicklung bewirken

3.6 Wirtschaft

Stärken Schwächen

Gewerbliche Zusammenarbeit

• Ausgeprägter Sinn der Wirtschafts- • Keine institutionalisierte Organisati- unternehmen für lokale Verantwor- onsstruktur der gewerbetreibenden tung Unternehmen vor Ort

• Absprachen und Vereinbarungen ha- ben oft informellen Charakter Wettbewerbssituation des Standorts

• Flächen zu Erweiterung und Wachs- • Lange Anfahrtszeiten an Autobahnen tum sind verfügbar und Bundesstraßen

• Teilweise schlechte Internetanbin- • Fehlende Wohnmöglichkeiten für dung neue Mitarbeiter

Branchen Diversität

• Viele Angebote und Dienstleistungen werden nur von einem Anbieter an- geboten (Monopolisierungsgefahr)

Gründungs- und Innovationspotential

• Hohe Innovationskraft in den beste- • Wenig Impulse durch externe Ver- henden mittelständischen Betrieben netzung

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Tourismus

• Landschaftlich reizvolle Lage über • Schlechte Erreichbarkeit der Jagst • Gastronomisches Angebot für Tou- • Jagsttal und steile Hänge sind tou- risten schwankend und stark auf das ristisch wertvoll Wochenende ausgerichtet

• Attraktive historische Kernstadt • Keine klare touristische Wegefüh- rung • Imposante Schlossanlage • Eingeschränkte niederschwellige • Etabliertes Wellnessresort Versorgung (Kein Metzger und kein Bäcker im touristisch relevanten Alt- • Beliebtes Ausflugsziel von Motorrad- stadtbereich) fahrern • Schlechte Einbindung in die gesamte • Etabliert im Bereich Eventtourismus Tourismusregion (Hochzeiten) • Mangel an Bettenkapazitäten in günstigeren Kategorieen

• Touristen-Information in Büroräu- men des Rathauses und an Öff- nungszeiten der Verwaltung gebun- den

• Fehlende Durchgängigkeit der Rad- wege

Chancen Risiken

Gewerbliche Zusammenarbeit

• Dienstleistungen und Services wer- den in Zukunft als Leistungspakete angeboten. Dies erfordert eine ge- schickte Zusammenarbeit und Koor- dination der einzelnen Leistungser- bringer

Wettbewerbssituation des Standorts

• Digitalisierung führt zur Steigerung • Fachkräftemangel insbesondere im der Attraktivität von weniger attrakti- Dienstleistungssektor ven Standorten

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Branchen Diversität

• Dienstleistungen werden zuneh- mend über digitale Plattformen ge- bucht. Lokalität spielt eine unterge- ordnete Rolle

Gründungs- und Innovationspotential

• Gründungen und Innovationen sind nicht mehr so stark auf ein innovati- ves Milieu angewiesen. Diese Funk- tion verlagert sich in das Internet

Tourismus

• Naturnahe Freizeitgestaltung hat ei- • „Eventisierung“ des Tourismus führt nen immer höheren Stellenwert zu rückläufigen Zahlen bei Museen mit Dauerausstellungen • Selbstdarstellung und Inszenierung von Freizeit wird wichtiger

• Sport und Gesundheit als wesentli- che Treiber von touristischen Aufent- halten

• Digitale Buchungs- und Vermark- tungsmöglichkeiten können die Reichweite der Angebote steigern und gleichzeitig Kosten senken

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4 Strategische Stoßrichtungen und Zielsetzung

Aus den in der Analyse erarbeiteten Stärken und Schwächen, gepaart mit den Chancen und Risiken ergeben sich die Strategischen Stoßrichtungen der Stadt. Dabei greift fol- gendes Muster:

Trifft eine externe Chance auf eine bestehende Stärke, so gilt es diese Chance zu er- greifen. Für gewöhnlich sind die in diesem Feld liegenden Themen eher leicht umzu- setzen und klar erkennbar.

In der Kombination mit einer bestehenden Schwäche ist das Ausnutzen einer externen Chance weniger attraktiv, da ein erhöhter Aufwand betrieben werden muss, um diese zu ergreifen. In einem solchen Fall muss genau abgewogen werden, wie bedeutend die Chance ist und, ob sich der benötigte Aufwand lohnt.

Trifft ein externes Risiko auf eine bestehende Schwäche der Kommune ist besondere Aufmerksamkeit geboten. Je nach Höhe des Risikos müssen Maßnahmen ergriffen werden, um das Risiko zu minimieren. Je ausgeprägter die korrespondierende Schwä- che, desto schwieriger und aufwändiger wird dieses Unterfangen.

Die Kombination aus externem Risiko und bestehender Stärke ist für eine Kommune fast zu vernachlässigen. Das entstandene Risiko kann sich aufgrund der Stärke in der der Regel sehr gut verwalten lassen.

Nicht jede der möglichen Kombinationen ist auch sinnvoll oder relevant.

Im folgenden Abschnitt werden die für Langenburgs Entwicklung relevanten Stoßrich- tungen beschrieben. Um eine Priorisierung zu ermöglichen ist die Anzahl je Themen- komplex auf ein bis drei Schwerpunkte reduziert.

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4.1 Leben

Das stetig steigende Gesundheitsbewusstsein einerseits und die gleichzeitige Alterung der Bevölkerung sind durch die Stärken Langenburgs gut adressierbar. Kulturelle und gesellschaftliche Institutionen wie etwa das Freibad gilt es daher zu stärken und weiter auszubauen. Dies gilt insbesondere mit Blick auf den Erhalt und Ausbau der innerstäd- tischen Lebensqualität

In Bezug auf die Gesundheitsversorgung (GV) stellt die Digitalisierung eine echte Chance für Langenburg dar. Gestiegenes Gesundheitsbewusstsein bei gleichzeitiger Digitalisierung der GV ermöglicht es, mit der bestehenden minimalen Gesundheitsver- sorgung auszukommen. Die GV muss nicht voll ausgebaut werden oder kann sogar zurückgefahren werden.

Wenn es gelingt die medizinische Versorgung sicherzustellen, ist Langenburg attraktiv für den Zuzug von älteren Menschen, die heute beispielsweise in Städten leben, sich aber in Zukunft ein eher ländlich geprägtes Leben wünschen. Für diese kommende Generation der Älteren ist die Hemmschwelle, auch in Aspekten der Gesundheit, auf digitale Angebote zurückzugreifen deutlich niedriger als heute.

4.2 Verwaltung

Langenburg hat als sehr kleine Kommune einen vergleichbaren Verwaltungsaufwand wie größere Kommunen. Gleichzeitig verfügt Langenburg jedoch über ein geringeres Haushaltsvolumen und damit auch über geringere Kapazitäten in der Verwaltung.

Dies führt dazu, dass die Verwaltungsmitarbeiter stark ausgelastet sind. Gleichzeitig werden viele Leistungen, die in anderen Städten durch Vereine oder Bürgergemein- schaften erbracht werden durch die Verwaltungsmitarbeiter abgedeckt. So werden bei- spielsweise Stadtfeste direkt durch die Verwaltung organisiert.

Die Kapazität, solche Leistungen zu erbringen, schwindet immer mehr. Da die Langen- burger Bürger diese Leistungen jedoch sehr schätzen, sollten wieder zusätzliche Ka- pazitäten für die Mitarbeiter geschaffen werden.

Die Digitalisierung der Verwaltung kann entsprechende Kapazitäten freisetzen.

Ziel muss es sein die Verwaltungsmitarbeiter bestmöglich von einfachen Verwaltungs- akten zu entlasten. Erreicht werden kann dies über eine konsequente Digitalisierung der Verwaltungsprozesse.

Der direkte Kontakt und die persönliche Beziehung zwischen Verwaltung, Gemeinderat und Bürgern ist eine der größten Stärken Langenburgs. Digitale Möglichkeiten der Ver- netzung und Information werden von den Menschen in den kommenden Jahren als selbstverständlich angesehen. Für die Langenburger Verwaltung gilt es diese techno- logischen Möglichkeiten zu nutzen, um den Kommunikationsfluss weiter zu Verbes- sern. Dabei kann die Stadtverwaltung auf bestehende Social Media Plattformen setzen. Gleichzeitig sollten aber auch die persönlichen Beziehungen gestärkt werden. Es gilt ein regelmäßiges Austauschformat zu entwickeln, welches nicht an die Formalitäten einer Gemeinderatssitzung gebunden ist.

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4.3 Mobilität

Durch die relativ abgeschiedene Lage Langenburgs ist das Auto das zentrale Verkehrs- mittel für die meisten Bewohner. Dies wird sich auch in den kommenden Jahren nicht erheblich verändern. Allgemeine Trends hin zu einer Diversifizierung des Modal Splits (Anteil der Nutzung verschiedener Mobilitätsangebote) gelten für Langenburg nur ein- geschränkt.

Die größte Chance für eine Verbesserung der innerörtlichen Mobilität liegt in der ver- stärkten Nutzung von E-Bikes und E-Rollern. Die Verkaufszahlen von E-Bikes sind in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Im Jahr 2019 betrug der Anteil an E- Bikes an allen verkauften Fahrrädern 31,5%6. Im Aktuellen Jahr 2020 wird dieser Anteil weiter steigen. Für Langenburg bedeutet dies, dass die Bürger vermehrt das E-Bike als Verkehrsmittel für die Mobilität zwischen den Ortsteilen nutzen werden.

Die Verbesserung der Rad-Infrastruktur zwischen den Ortsteilen sollte daher verbes- sert werden. Die Instandhaltung der bestehenden Infrastruktur (vorwiegend Straßen) ist daher Priorität Nr. 1.

Verbesserungen im Bereich des ÖPNV sind nur sehr kleinteilig möglich. Ein Ansatz ist hier, gemeinsam mit dem Anbieter des ÖPNV, den Informationsfluss zu Abfahrt- und Reisezeiten zu verbessern.

Um die Mobilität unabhängig vom motorisierten Individualverkehr (MIV) zu verbessern, sind individuelle und kleine Maßnahmen, wie zum Beispiel eine verbesserte (digitale) Organisation von Mitfahrmöglichkeiten umsetzbar.

6 Quelle: Zahlen – Daten – Fakten zum Fahrradmarkt in Deutschland 2019, Zweirad-Industrie-Verband (ZIV), https://www.ziv-zwei- rad.de/fileadmin/redakteure/Downloads/Marktdaten/PK-2020_11-03-2020_Praesentation.pdf

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4.4 Infrastruktur und Umwelt

Im Bereich der städtischen Infrastruktur sind zwei Aspekte für Langeburg von beson- derer Bedeutung: die Verteilung der Infrastruktur für Belange des täglichen Bedarfs sowie der bestehende Leerstand von Gebäuden.

Langenburg verfügt aufgrund seiner historischen Struktur und der damit einhergehen- den Ausdehnung über eine in zwei Hälften geteilte Innenstadt. Touristisch attraktiv im engeren Sinne und einladend als Ort des Verweilens ist dabei lediglich der historische Altstadtbereich zwischen Schloss und Stadttor. Dadurch, dass viele Anlaufstellen des täglichen Bedarfs in Langenburg nicht in diesem Altstadtbereich angesiedelt sind (bei- spielsweise Bäcker oder Einkaufsladen) besteht die Gefahr, dass die Nutzung dieser Infrastruktur nur noch mit dem Auto erfolgt. Der Ortskern verliert seine Funktion als sozialer Treffpunkt. Gleichzeitig verringert sich die Aufenthaltsqualität für Touristen und damit auch deren Verweildauer.

Setzt sich dieser Trend fort führt das dazu, dass die Innenstadt von den Bewohnern der Teilorte nicht als Zentrum wahrgenommen wird (Stichpunkt „Verdorfung“ der Stadt).

Die bestehenden Leerstände im Innenstadtbereich stellen gleichzeitig auch eine Chance für die Stadtentwicklung dar. Ideen für eine Umnutzung sind vorhanden. Eine Nutzung als Gemeinschaftsbüro (Co-Working) ist eine davon (Siehe Abschnitt Bürger- schaftliche Teilhabe).

Klare Zielstellung der Innenstadtentwicklung muss daher sein, entsprechende Infra- struktur im Innenstadtbereich anzusiedeln. Gleichzeitig sollte die Gesamtgestaltung des Innenstadtbereiches mit Fahrbahnverlauf und Parklatznutzung überarbeitet wer- den. Die Einführung eines aktiven Parkraummanagements sollte geprüft werden.

Im Kontext Umwelt und Naturschutz gilt es die bestehende intakte Natur zu bewahren und gleichzeitig die Möglichkeiten zu nutzen die sich Langenburg bieten. Hier ist ins- besondere das Potential zur Erzeugung von erneuerbaren Energien hervorzuheben. Die Dachflächen Langenburgs verfügen über ein hohes, noch ungenutztes Potential. Der für viele Gebäude bestehende Denkmalschutz stellt hierfür eine Hürde dar. Grundsätz- lich ist die Installation von Solaranlagen auf denkmalgeschützten Gebäuden jedoch möglich.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Energieerzeugung ist die Nutzung von Photovoltaik- Anlagen auf Freiflächen. Die Gemeinde Langenburg sollte hierfür klare Rahmenbedin- gungen schaffen, um einerseits für potenzielle Investoren Verlässlichkeit zu erzeugen, und andererseits, um den Belangen des Naturschutzes und des Tourismus angemes- sen Rechnung tragen zu können.

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4.5 Bürgerschaftliche Teilhabe

Der bürgerliche und gesellschaftliche Zusammenhalt ist eine der größten Stärken Lan- genburgs. Dies äußert sich unter anderem in der Vielzahl an Vereinen und ehrenamt- lich betriebenen Institutionen. Wie in ganz Deutschland zu erkennen, besteht allerdings auch in Langenburg das Problem der Überalterung von Vereinsstrukturen und der Problematik des Nachbesetzens von ehrenamtlichen Positionen. Dies liegt nicht daran, dass die nachfolgende Generation sich weniger für die Allgemeinheit engagieren möchte. Vielmehr ändert sich die Form des Engagements. Menschen werden sich in Zukunft vermehrt Projektbezogen und in digitaler Form engagieren. Diese Entwicklung wird unter dem Begriff „Ehrenamt 2.0“ zusammengefasst. Da vieles in Langenburg derzeit aber vom langfristigen ehrenamtlichen Engagement abhängt, besteht hier ein Risiko für eine Vielzahl von Angeboten. Es bedarf daher einer aktiven Anpassung der ehrenamtlichen- und vereinsinternen Strukturen, um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen.

Neben den Aspekten der Lebensqualität spielt das Thema Bildung und Arbeit eine ent- scheidende Rolle in der Standortqualität einer Stadt. Langenburg ist bedingt durch seine Größe und Lage mittelmäßig gut ausgestattet. Durch die rasant fortschreitende Digitalisierung verändert sich sowohl die Ausbildung als auch die Arbeitsform drama- tisch. Die Corona Krise hat hierzu noch einmal einen immensen Schub beigetragen.

Ein Großteil der in Langenburg lebenden Menschen pendelt zum Arbeiten regelmäßig in eine andere Gemeinde (z.Zt. ca. 550). Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich die Ar- beitsformen zukünftig so verändern werden, dass ein wesentlicher Anteil nicht mehr pendeln muss, sondern seine Arbeit von zuhause aus erledigen kann. Voraussetzung hierfür ist jedoch eine flächendeckende Verfügbarkeit von Breitbandinternet. Für die Stadt Langenburg bedeutet das, dass die Stadt als Wohnort für Menschen attraktiver wird, die überwiegend digital arbeiten. Es zeigt sich jedoch auch, dass viele Menschen sich schwer damit tun, nur aus dem Homeoffice heraus zu arbeiten. Hier fehlt dann oft der soziale Austausch.

Eine Möglichkeit diese Situation aufzugreifen wäre die Einrichtung eines Gemein- schaftsbüros (Co-Working) in einem der leerstehenden Gebäude in der Innenstadt.

Um zu wachsen sollte die Stadt diese Möglichkeiten aktiv bewerben, um Neubürger auf Langenburg aufmerksam zu machen.

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4.6 Wirtschaft

Eine der wichtigsten wirtschaftlichen Stärken Langenburgs ist der Tourismus. Die re- levanten Aspekte sind hierbei die idyllische Lage in der Natur hoch über der Jagst und das Ensemble aus historischer Altstadt und Schloss. Insbesondere Tagestouristen und Motoradfahrer schätzen die einmalige Lage. Insbesondere das Schloss aber auch an- dere gastronomische Einrichtungen sind für Einzelevents wie Geburtstage und Hoch- zeiten sehr beliebt. Durch den Erfolg des Mawell Resorts haben sich die Übernach- tungszahlen im Ort stabilisiert und werden weiter ansteigen. Dies führt jedoch nicht zu einem wirtschaftlichen Aufschwung für die sonstigen touristischen Anziehungspunkte.

Naturverbundenheit und Gesundheit sind zwei wesentliche Treiber aktueller touristi- scher Entwicklungen. An diesen kann Langenburg anknüpfen. Ziel sollte es daher sein, die bestehenden Angebote in diesem Themenbereich zu erweitern.

Die touristisch relevante Zielgruppe der Radtouristen wird durch das derzeitige Ange- bot nur mangelhaft adressiert. Es gelingt nicht ausreichend, diese von dem beliebten, im Jagsttal verlaufenden, Kocher-Jagst Radweg in die historische Altstadt auf dem Berg zu locken. Der Trend zu E-Bikes kann dies ändern.

Insgesamt würde die Entwicklung einer Gesamtmarke Langenburgs als Tourismus- destination helfen, die verschiedenen einzelnen Angebote ganzheitlich zu vermarkten. Ein zu entwickelndes Tourismuskonzept bietet den passenden Rahmen für die Weiter- entwicklung.

Größtes Risiko sowohl für den Langenburger Tourismus als auch andere Industrie- zweige, ist der sich weiter verschärfende Fachkräftemangel.

Neben der Attraktivität der Arbeit ist das (Wohn)Umfeld der wichtigste Aspekt bei der nachhaltigen Gewinnung von Arbeitskräften. Es ist notwendig attraktive Mietwohnun- gen zu schaffen, die eine schnelle Integration in die Langenburger Gesellschaft ermög- lichen. Einer Bildung von homogenen Stadtteilen am Stadtrand sollte durch passende Maßnahmen der Raumordnung entgegengewirkt werden.

4.7 Ziele

Die oben beschriebene Analyse und die daraus abgeleiteten strategischen Stoßrichtun- gen lassen sich auf drei wesentliche Zielstellungen für die Stadtentwicklung der nächs- ten fünf Jahre zusammenfassen:

1. Bevölkerungswachstum

Langenburg will und wird in den kommenden fünf Jahren weiter wachsen. Ziel ist es, bis zum Ende des Jahres 2025 die Einwohnerzahl um 200 auf über 2000 Einwohner zu erhöhen. Das Wachstum Langenburgs spiegelt sich im steigen- den Bedarf nach neuem Wohnraum wider. Insbesondere der Bedarf an Miet- wohnungen ist gestiegen. Um diesem Bedarf gerecht zu werden strebt die Stadt an, das Angebot an Mietwohnungen zu erhöhen. Konkret sollen bis zum Jahr

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2026 insgesamt zehn neue Wohneinheiten geschaffen werden. Weiteres Wachs- tum soll durch die Umnutzung und Sanierung von privaten Gebäuden erschlos- sen werden. Neben der rein quantitativen Betrachtung ist es der Stadt wichtig, auch qualitativ auf die Stadtentwicklung Einfluss zu nehmen. Insbesondere soll bereits frühzeitig vermieden werden, dass sich einzelne Stadtteile zu struktur- schwächeren Vierteln entwickeln.

Attraktives Wohnen und Leben sind der Schlüssel, um die bestehenden Ent- wicklungschancen ergreifen zu können.

2. Steigerung der Attraktivität als Wirtschaftsstandort

Wachstum und Aufschwung sind eng an die Weiterentwicklung der Stadt Lan- genburg als Wirtschaftsstandort gekoppelt. Zentrales Entwicklungsfelde sind hierbei der Tourismus und die angeschlossenen Gewerbe. Ziel ist es, bis zum Jahr 2026 einen Zuwachs von 75 sozial-versicherungspflich- tig Arbeitsplätzen zu schaffen.

3. Erhalt des Langenburger Naturraums

Die Langenburger Natur ist sowohl für Bürger als auch Touristen eines der wichtigsten Güter und sollte demnach einem besonderen Schutz unterliegen. Die Stadt setzt es sich daher zum Ziel, zur Verbesserung des Stadtklimas, Dach- und Fassadenbegrünung zu fördern. Zudem sollen bestehende Freiflächen möglichst erhalten bleiben. Brachflächen werden durch die Bepflanzung von Hecken, Blühstreifen und Streuobstwiesen ökologisch aufgewertet.

Langenburg stellt sich jedoch auch seiner Verantwortung in Beug auf den Um- bau hin zu einer klimaneutralen Gesellschaft und trifft bezüglich des Ausbaus erneuerbarer Energien abgewogene und wissenschaftlich fundierte Entschei- dungen.

5 Maßnahmen: Von der Strategie zur Umsetzung

Abschließend werden in diesem Kapitel alle aus dem Strategieprozess hervorgegange- nen Maßnahmen steckbriefartig beschrieben. Gemeinsam mit der Gesamtübersicht in Tabellenformat (siehe Anlage) verfügt die Stadt Langenburg damit über eine belastbare Maßnahmensammlung, welche die Stadtentwicklung in den kommenden fünf Jahren nachhaltig prägen wird.

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Strategie Langenburg 2025

5.1 Leben

Titel: Sanierung des Freibades

• Sanierung des Kinderbeckens und des Schwimmerbeckens

• Installation eines automatisierten Zugang Systems

• Einführung digitales Ticketing

Rahmenbedingungen und Herausforderung

Besondere Herausforderung ist die zukünftige weitere Finanzierung des Freibades. Hier- für gilt es kreative Lösungen zu entwickeln.

Beschreibung der Maßnahme

Umsetzungspläne beinhalten den Ausbau des Fliesenbeckens inklusive der Restrukturie- rung des Untergrunds. Zudem soll geprüft werden, ob ein Becken aus glasfaserverstärk- tem Kunststoff oder aus Edelstahl den größten Mehrwert verspricht. Nach Prüfung soll ein Einbau vorgenommen werden.

Zur Umsetzung eines digitalen Ticketsystems muss externe Anbieter zurückgegriffen werden. Im Hinblick auf das digitale Eintritts- & Besuchsmanagement gab es in der Ver- gangenheit bereits verschiedene Umsetzungspartner und Praxisbeispiele, sodass Lan- genburg auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen kann. Neben der technischen Komponente muss das Angebot den Bürgern nähergebracht werden. Dies bedarf einer bürgernahen Kommunikation der damit einhergehenden Vorteile.

Ziel und Erfolgsfaktoren

Das Schwimmbad ist ein besonderes Alleinstellungsmerkmal in der Umgebung und es- senziell für die Attraktivität der Stadt. Aus diesem Grund soll die Anziehungskraft erhal- ten bleiben sowie die laufenden Kosten reduziert werden.

Aufwand und Kostenstruktur

Die Kosten für die Sanierung des Freibads belaufen sich schätzungsweise auf einen Be- trag von 1.000.000 Euro, wobei die Hälfte der Investition durch die ELR-Förderung getra- gen werden kann. Gleichzeitig bewirbt sich Langenburg auch auf Fördermittel des Bun- des. Sollten diese positiv beschieden werden, wäre eine Förderung zu 90% möglich.

Umsetzungszeitraum und Wirkungsentfaltung

2021-2024

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Strategie Langenburg 2025

Titel: Vitalisierung des Innenstadtbereichs

• Bauliche Umgestaltung des inneren Städtles

• Aufstellen von neuen Abfallkörben & Bänken im Innenstadtbereich

• Aufbaue eines Wasserspenders

• Erzeuger-Regionalladen

• Umnutzung von leerstehenden Gebäuden

Rahmenbedingungen und Herausforderung

Einer der wichtigsten Entwicklungsbereiche Langenburgs ist die Vitalisierung der Innen- stadt. Nur wenn es gelingt, die Attraktivität sowohl für Touristen als auch Einwohner zu steigern kann Langenburg seine Wachstumsziele erreichen.

Beschreibung der Maßnahme

Die Vitalisierung der Innenstadt spiegelt sich in vielen der im weiteren Verlauf vorgestell- ten Einzelmaßnahmen wider. Von besonderer Bedeutung sind: • Bauliche Umgestaltung des öffentlichen Raumes und die Gestaltung der Durch- fahrtstraße • Veränderung der aktuellen Parkplatzsituation • Nutzung und Umnutzung von leerstehenden Gebäuden • Konzentration der Nahversorgung im Stadtkern

Im Rahmen der Förderung als ELR Schwerpunktgemeinde sind finanzielle Mittel für die Umgestaltung des Wohnumfeldes in der Innenstadt vorgesehen. Die Planungen hierzu sollten unter Beteiligung der Bürgerschaft ablaufen und schnellstmöglich im Jahr 2021 beginnen. Das Kopfsteinpflaster soll im Sinne des historischen Charmes erhalten bleiben. Durch bauliche Maßnahmen plant Langenburg den Verkehr in der Innenstadt zu entschleunigen. Auf diese Weise werden Interaktionsflächen zu unterschiedlicher Nutzung geschaffen. Um insbesondere auch in den Sommermonaten für eine hohe Aufenthaltsqualität zu sor- gen, plant Langenburg eine kostenlose Leitungswasserbereitstellung für Einwohner und Touristen bereitzustellen.

Durch die Eröffnung eines Erzeuger-Regionalladens („Markthalle“) zur Verkaufsfläche für ansässige Direktvermarkter schafft es Langenburg Leerstand umzunutzen und die regio- nale Wertschöpfungskette zu stimulieren. Ziel und Erfolgsfaktoren

Durch eine Neugestaltung des zentralen Marktplatzes in Langenburg wird die Attraktivi- tät des Stadtbildes für Einwohner und Touristen gleichermaßen erhöht. Als beliebtes Ausflugsziel für Wander- und Fahrradtouristen ist es für die Beliebtheit des Touris- musstandortes essenziell, eine ansprechende Infrastruktur für Besucher anbieten zu können.

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Strategie Langenburg 2025

Umsatzsteigerung der Gastronomiebetriebe in der Innenstadt

Anzahl der Kunden, Umsatz, Anzahl der vertretenen regionalen Erzeuger

Aufwand und Kostenstruktur

Neugestaltung des inneren Städtles: 1.500.000 € (750.000 €)

Aufstellen von Abfallkörben und Sitzbänken: 10.000 €

Aufbau und Inbetriebnahme eines Wasserspenders: 10.000 € (5.000 €)

Erzeuger-Regionalladen: 100.000 € (50.000 €)

Umsetzungszeitraum und Wirkungsentfaltung

2021 Entwicklung des Innenstadtkonzeptes

2022 Umsetzung des Konzeptes

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Strategie Langenburg 2025

Titel: Verbesserung der medizinischen Versorgung

• Co-Praxis (Multifunktionsraum)

• Pilotprojekt Telemedizin

Rahmenbedingungen und Herausforderung

Die Gesundheitsversorgung in Langenburg ist nicht schwierig, aber deutlich verbesse- rungsfähig. Nach mehreren Jahren ohne hausärztliche Versorgung ist die Chance einen niedergelassenen Hausarzt in Langenburg anzusiedeln sehr gering. Die bisherigen Ver- suche der Stadtverwaltung belegen dies.

Es besteht eine Chance, dass bei Verwirklichung eines Demenzzentrums eine Arztpraxis eröffnet. Ob und bis es so weit ist könnte die medizinische Versorgung durch eine Kombi- nation aus Co-Praxis und Telemedizin verbessert werden.

Zur Umsetzung dieser Maßnahme bedarf es der Umnutzung eines Bestandsgebäudes, vorzugsweise im städtischen Eigentum. Dieses muss baulich und technisch umgestaltet werden für eine barrierefreie und vollständige Versorgung. Die Räume werden an prakti- zierende Ärzte oder Dienstleister vermietet.

Beschreibung der Maßnahme

Co-Praxis: Im Rahmen des Co-Praxis Konzeptes nutzen bestehende Allgemeinmediziner aus der näheren Umgebung zu regelmäßigen Zeiten oder nach vorheriger Abstimmung die Räumlichkeiten bestehender medizinischer Einrichtungen in Langenburg. Alternativ könnten auch geeignete leerstehende Gebäude als Co-Praxis dienen. Dies wäre aller- dings mit hohem finanziellem Aufwand verbunden.

Telemedizin: Ergänzend oder losgelöst vom Ansatz der Co-Praxis könnten die bereits be- stehenden Hausarztbeziehungen der Einwohner genutzt werden, um telemedizinische Möglichkeiten zu erproben. Erste Pilotprojekte laufen bereits in der näheren Umgebung

(https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.fernbehandlung-in-spiegelberg-die-erste- ohne-arzt-praxis-ist-am-start.96130971-4db2-4ee8-87d1-acae2396a794.html)

Ziel und Erfolgsfaktoren

Ziel ist es eine geeignete Co-Praxis zu finden und zwischen Praxisnutzer und behandeln- den Ärzten aus der Umgebung zu vermitteln.

Aufwand und Kostenstruktur

Aufbau eine Ko-Praxis: 100.000€ (Förderquote im ELR: 20.000€)

Für den Aufbau einer telemedizinischen Einrichtung könnten alternative Fördermittel eingeworben werden.

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Strategie Langenburg 2025

Umsetzungszeitraum und Wirkungsentfaltung

2023 - 2025

Titel: Umnutzung von leerstehenden Gebäuden und Flächen

• Umnutzungskonzept

• Co-Working Büro

Rahmenbedingungen und Herausforderung

Die bestehenden Leerstände befinden sich überwiegend in Privateigentum. Eine Einflussnahme durch die Verwaltung ist daher nur begrenzt möglich.

Beschreibung der Maßnahme

Mit der aktiven Ansprache der Eigentümer durch die Kommune und die professionelle Begleitung und Moderation durch einen Dritten soll ein Prozess in Gang gebracht wer- den, der dazu führt, dass die bestehenden Leerstände zum tatsächlichen Bedarf passend unter Berücksichtigung einer langfristigen Tragfähigkeit neu genutzt werden.

Erarbeitung eines Umnutzungskonzeptes:

Schritt 1: Detaillierte Erhebung und Analyse der leerstehenden Gebäude

Schritt 2: Erarbeitung passender Nutzungskonzepte unter Einbeziehung von Bürgern, Ei- gentümern und Verwaltung

Schritt 3: Umsetzung der Nutzungskonzepte

Denkbar wären auch Co-Working Plätze für Gründungsinitiativen und als Alternative zum Homeoffice für Büroarbeit.

Ziel und Erfolgsfaktoren

Der Leerstand in Langenburg bietet Möglichkeiten zur Umnutzung. Die detaillierte Ziel- setzung variiert von Objekt zu Objekt. Zur Steigerung der Lebensqualität sollen passge- naue Umnutzungen von leerstehenden Objekten umgesetzt werden. Dies können sein:

Renovierte/sanierte Wohneinheiten, neu geschaffene Mietflächen und -objekte

Neue Büroflächen für Anwohner, um eine lokale Alternative zum entfernten Arbeitsplatz zu haben.

Aufwand und Kostenstruktur

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Strategie Langenburg 2025

Umnutzungskonzept: 30.000 € (Förderquote 50%)

Bereitstellung Co-Working Büro: 100.000 € (Förderquote: 50%)

Umsetzungszeitraum und Wirkungsentfaltung

2022-2025

Titel: Schaffung von Mietwohnraum durch private Sanierungs- und Baumaßnahmen

• Sanierung von ungenutztem Wohnraum

• Umbau von Objekten die bislang noch nicht als Wohnraum genutzt werden

Rahmenbedingungen und Herausforderung

Um die Ziele der Stadt Langenburg im Bereich der Einwohnerentwicklung zu erreichen ist weiterer Wohnraum nötig. Dieser soll jedoch nicht nur durch Neubauten geschaffen werden, sondern insbesondere auch durch die Sanierung und Umnutzung von bestehen- den Gebäuden.

Beschreibung der Maßnahme

Die Stadt Langenburg unterstützt und berät private Eigentümer bei der Beantragung von Fördermitteln.

Eigentümer können die durch die Anerkennung als Schwerpunktgemeinde erhöhten För- dermittel in Anspruch nehmen.

Ziel und Erfolgsfaktoren

Ziel ist es, ca. ein Drittel des bis zum Jahr 2026 neu entstandenen Wohnraumes aus be- stehenden Gebäuden zu verwirklichen.

Aufwand und Kostenstruktur

Für die Kommune entstehen keine weiteren Kosten. Informationen zu den Förderpro- grammen des ELR liefert das Land Baden-Württemberg

Umsetzungszeitraum und Wirkungsentfaltung

2021-2025

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Strategie Langenburg 2025

5.2 Verwaltung

Titel: Digitalisierung der Verwaltung

• Konsequente Nutzung der Plattform Service-BW

• Prüfung der Umsetzung von niederschwelligen Video Terminen

Rahmenbedingungen und Herausforderung

Als kleine Stadt muss die Verwaltung sehr schonend mit ihren bestehenden Kapazitäten umgehen. Die konsequente Digitalisierung der Verwaltung kann dabei helfen, die vorhan- denen Ressourcen zielgerichtet zu verwenden. Durch das Onlinezugangsgesetz ist die Digitalisierung für die Verwaltung verpflichtend.

Beschreibung der Maßnahme

Die Verwaltung setzt die durch die Plattform Service-BW bereitgestellten digitalen Dienste um. Gleichzeitig reduziert sie parallellaufende Prozesse auf ein absolutes Mini- mum.

Eigenständige Entwicklungen sollten jedoch in jedem Falle vermieden werden.

Um die Dienstleistungszeiten der Verwaltung zu flexibilisieren und um die Anzahl der Kontakte in Corona Zeiten zu verringern prüft die Verwaltung die Einführung von Videolö- sungen als Ersatz für Präsenztermine. Die entsprechenden Mitarbeiter sollten die Mög- lichkeit bekommen Termine, die in Randzeiten angeboten werden, per Telearbeit durch- führen zu können.

Ziel und Erfolgsfaktoren

Ziel ist es, möglichst viele Dienste digital anzubieten und die Bürger in deren Nutzung zu ermutigen.

Aufwand und Kostenstruktur

Zum jetzigen Zeitpunkt unklar

Umsetzungszeitraum und Wirkungsentfaltung

Prüfung Umsetzung Videotermine: 2021

Weitere Einführung Digital@BW: Bis 2022

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Strategie Langenburg 2025

Titel: Entwicklung eines permanenten Austauschformats zwischen Bürgern und Verwal- tung

• Etablieren einer kontinuierlichen Bürgerbeteiligung währen des SPG Prozesses

• Nutzung von Social Media durch die Verwaltung

Rahmenbedingungen und Herausforderung

Um die Bürgerbeteiligung während der fünf Jahre als SPG konstant hoch zu halten ist eine langfristige Planung der Bürgerbeteiligung notwendig. Die Verwaltung kann und sollte teile ihrer Kommunikation dazu ins Soziale Netzwerke verlegen.

Beschreibung der Maßnahme

Während der Umsetzung der Maßnahmen im Rahmen der ELR Förderung werden konti- nuierlich Bürgerbeteiligungsformate durchgeführt. Diese dienen zum einen der Bericht- erstattung zum Umsetzungsfortschritt. Zum anderen sind diese Formate jedoch auch es- senziell, um für die Akzeptanz und weitere Umsetzung von privaten und gewerblichen Maßnahmen zu werben

Es bedarf geeignete Mediationsbeauftragte zu finden und das passende Format zu identi- fizieren (bspw. runde Tische, Bürgerwerkstätten, Workshops etc.) sowie, wenn nötig, ei- nen wiederkehrenden Rhythmus zu definieren. Insbesondere mit den Erfahrungen und den neuen Bedürfnissen bezüglich sozialer Kommunikation durch die Corona-Pandemie hat sich der Rahmen für die Bürgerbeteiligung geändert. Diesen Veränderungen muss nachgekommen werden. Digitale Beteiligungsmethoden werden eine wichtigere Rolle spielen, beispielsweise in Form von digitalen sozialen Medien. Diese neuen Formen der Beteiligung machen professionelle Begleitung umso relevanter.

Konkrete Maßnehmen der langfristigen Bürgerbeteiligung

• Workshop Erarbeitung Konzept langfristige und barrierefreie Bürgerbeteiligung (mit den Bürgern für die Bürger) • Identifikation und Auswahl geeigneter Methoden und Plattformlösung • Informationsveranstaltung zur Einführung des neuen Beteiligungsprozesses • Jährliche Bürger Hauptveranstaltung • Kontinuierliche Moderation und Begleitung der Digitalen Beteiligungsformen • Begleitende Maßnahmen Kommunikation zum ELR • Auf- und Nachbereitung der jeweiligen Ergebnisse aus den Beteiligungsformaten auf transparente und leicht verständliche Weise sowie eine einfach zugängliche Bereitstellung dieser Ergebnisse in analoger sowie digitaler Form

Ziel und Erfolgsfaktoren

Version 1.0 vo m 01. Dezember 2020 42

Strategie Langenburg 2025

Langenburg will erreichen, dass es sich weiter zu einer bürgernahen Kommune entwi- ckelt. Eckpfeiler hierfür ist eine langfristige Bürgerbeteiligung und eine partizipative Stadtentwicklung.

Im Kontext der Nutzung sozialer Netzwerke sollte die Verwaltung prüfen in Wieweit sie diese für die Kommunikation zur Stadtentwicklung nutzen kann.

Aufwand und Kostenstruktur

Die Gesamtkosten belaufen sich schätzungsweise auf 100.000 €, wobei 50.000 € durch die ELR-Förderung getragen werden.

Umsetzungszeitraum und Wirkungsentfaltung

Ab 2021

Version 1.0 vo m 01. Dezember 2020 43

Strategie Langenburg 2025

Titel: Fortschreiben der Strategie im Jahr 2025

• Anpassung und Fortschreibung der Strategie Langenburg 2025

Rahmenbedingungen und Herausforderung

Der Entwicklungszeitrahmen der vorliegenden Strategie ist bewusst recht kurz auf das Jahr 2025 ausgerichtet. Spätestens im Jahr 2026 ist es Aufgabe der Stadt das bis dahin erreichte zu bewerten und neue Entwicklungen anzustoßen.

Beschreibung der Maßnahme

Die vorliegende Strategie kann als Basis für eine Verifizierung und Neuausrichtung die- nen.

Insbesondere Stärken und Schwächen sowie Chancen und Risiken sind neu zu bewerten.

Ziel und Erfolgsfaktoren

Ziel ist es eine kontinuierliche strategische Begleitung der Stadtentwicklung zu gewähr- leisten.

Aufwand und Kostenstruktur

Aktualisierung der Strategie: 25.000 €

Umsetzungszeitraum und Wirkungsentfaltung

2026

Version 1.0 vo m 01. Dezember 2020 44

Strategie Langenburg 2025

5.3 Mobilität

Titel: Ertüchtigung der bestehenden Straßeninfrastruktur

• Straßen

• Feldwege

• Radwege

Rahmenbedingungen und Herausforderung

Da das Auto auch in absehbarer Zeit das wichtigste Verkehrsmittel in Langenburg bleiben wird ist die Ertüchtigung und Instandhaltung der Straßen und Wege besonders wichtig.

Neben dem Auto wird das E-Bike das zweitwichtigste Verkehrsmittel innerhalb Langen- burgs werden. Aus diesem Grund ist ein zusätzlicher Fokus auf die Radinfrastruktur zu legen. Besonders die Verbindungen zwischen den Ortsteilen ist wichtig.

Beschreibung der Maßnahme

Folgende Straßen und Wege sind reparaturbedürftig:

Falkenhofsteige, Gemeindeverbindungsstraße Ober/Unterregenbach, Radweg von Unter- regenbach nach Eberbach, Wiesengrundweg

Um Schäden in Zukunft frühzeitig zu erkennen und diese gut dokumentieren zu können bietet sich eine regelmäßige digitale Erfassung der Straßen an.

Ziel und Erfolgsfaktoren

Sichere Verkehrsinfrastruktur

Aufwand und Kostenstruktur

-

Umsetzungszeitraum und Wirkungsentfaltung

2020 - 2026

Version 1.0 vo m 01. Dezember 2020 45

Strategie Langenburg 2025

Titel: Verkehrsberuhigung der Innenstadt

• Bauliche Beruhigung in Kombination mit Tempo 30 der Hauptstraße

Rahmenbedingungen und Herausforderung

Durch die historisch bauliche Gegebenheit ist die durch die historische Altstadt und die Innenstadt verlaufende Hauptstraße auch gleichzeitig die wichtigste Verbindungstraße in Ost-West Richtung. Da die Hauptstraße als Landstraße ausgewiesen ist liegt die Zustän- digkeit beim Land. Beispiele aus anderen Gemeinden zeigen jedoch, dass verkehrsberu- higende Maßnahmen in Abstimmung mit dem Land möglich sind.

Beschreibung der Maßnahme

Im Rahmen der Innenstadtentwicklung werden bauliche Maßnahmen zur Verkehrsberu- higung geprüft und mit den zuständigen Verwaltungsbehörden abgestimmt.

Besonderer Fokus soll dabei auf der Ausschöpfung aller Möglichkeiten liegen im Durch- fahrtsbereich eine Tempo 30 Zone einzurichten.

Ziel und Erfolgsfaktoren

Ziel ist es im Innenstadtbereich Tempo 30 umzusetzen.

Aufwand und Kostenstruktur

Keine Kosten

Umsetzungszeitraum und Wirkungsentfaltung

Planung 2021

Umsetzung 2022

Version 1.0 vo m 01. Dezember 2020 46

Strategie Langenburg 2025

Titel: Bestehende geteilte Mobilitätsformen (Fahrdienst etc.) digital unterstützen

• Erhöhen der Erreichbarkeit und Kommunikation von bestehenden Mobilitätsoptionen

Rahmenbedingungen und Herausforderung

Mitfahrmöglichkeiten spielen eine kleine, aber wichtige Rolle im Kontext der Mobilität. Zudem bieten Stadt und Kirchengemeinde unkomplizierte Fahrdienstleistungen an.

Beschreibung der Maßnahme

Die einfachste Möglichkeit die Sichtbarkeit und Nutzbarkeit von informellen Mitfahrgele- genheiten zu fördern ist die Nutzung von bestehenden Social Media Formaten. In Kom- munikation mit den Bürgern können entsprechende Kanäle durch die Verwaltung aufge- setzt und kommuniziert werden.

Eine andere und ebenfalls mögliche Lösung wäre der Aufbau einer stadteigenen Applika- tion, auf der sich die Nutzerinnen und Nutzer problemlos über die verschiedenen Mobili- tätsformen in Langenburg informieren können. Die Programmierung der App wird dabei an einen externen Dienstleister über eine herkömmliche Ausschreibung vergeben.

Dies Lösung ist jedoch mit Kosten verbunden und wird nicht primär empfohlen.

Ziel und Erfolgsfaktoren

Ziel ist es, die Mobilität von langenburger Bürgern zu steigern die nicht auf ein eigenes Auto zurückgreifen können.

Aufwand und Kostenstruktur

Keine Kosten, da gezielt auf kostenfreie Social Media Plattformen gesetzt werden sollte.

Umsetzungszeitraum und Wirkungsentfaltung

Ab 2021

Version 1.0 vo m 01. Dezember 2020 47

Strategie Langenburg 2025

Titel: Aufbau von Sharing Modellen (Bike, Auto) und Ladeinfrastruktur

• Akzeptanzschaffung neuer Mobilitätsformen

• Aufbau der Sharing und Lade-Infrastruktur

Rahmenbedingungen und Herausforderung

Eine wesentliche Herausforderung für den Aufbau von Sharing Modellen und neuer Mobi- litätsformen ist die Akzeptanz und gegenseitige Unterstützung der Langenburger Bürger- schaft.

Beschreibung der Maßnahme

Sharing Mobility hat eine Vielzahl von Ausprägungen. Diese reichen von der rein „privat“ organisierten gemeinsamen Nutzung von Fahrzeugen bis hin zu professionell betriebe- nen Mobilitätsflotten die spontan und individuell genutzt werden können. Einen bedeuten- den Beitrag für den Erfolg von Sharing Modellen leisten digitale Plattformen, die einen einfachen und unkomplizierten Umgang mit den Fahrzeugen ermöglichen. Dabei kann man auf bereits bestehende Angebote von vorhandenen Lösungen zurückgreifen. Die Pa- lette an möglichen Mobilitätsformen reicht dabei von Fahr- und Lastenrädern, über Rol- ler bis hin zu herkömmlichen Personenkraftwagen.

Die Stadt Langenburg prüft bestehende Sharing Anbieter die besondere Angebote für den ländlichen Raum vorhalten.

Ziel und Erfolgsfaktoren

Das Angebot für Rad, ÖPNV und Sharing Angebote ist so attraktiv, dass die Haushalte in Langenburg durchschnittlich über weniger Autos verfügen. Diese Senkung der Autozah- len soll dazu führen, dass bestehender Parkraum umgenutzt werden können. Durch diese Wende in der Verkehrsgestaltung soll sich langfristig auch das Zentrum von Lan- genburg zu einem belebten und beliebten Treffpunkt entwickelt.

Aufwand und Kostenstruktur

Umsetzungszeitraum und Wirkungsentfaltung

2023 - 2025

Version 1.0 vo m 01. Dezember 2020 48

Strategie Langenburg 2025

Titel: Verbesserung des ÖPNV Angebots

• Informationsgehalt zu Abfahrtszeiten

• Verdichtung des Angebots

Rahmenbedingungen und Herausforderung

Insbesondere im Hinblick auf die zusätzlichen Busse und Vans werden Fahrer sowie die Errichtung zusätzlicher barrierefreier Haltestellen notwendig.

Beschreibung der Maßnahme

Zur Verbesserung des ÖPNV Angebots soll ein gemeinsames Konzept mit dem Netzan- bieter „Kreisverkehr SHA“ und den entsprechenden Busunternehmen erarbeiten werden. Anhand dieses Konzeptes soll erarbeitet werden, ob eine Erhöhung des Fahrtaktes der Busse unabhängig vom Schulbetrieb möglich ist. Zudem soll das Angebot an direkte Ver- bindungen nach Eckartshausen und Crailsheim gegebenenfalls durch Kleinbusse oder Vans erhöht werden.

Ziel und Erfolgsfaktoren

Besseres ÖPNV Angebot für alle Bürger in und um Langenburg, um eine Abhängigkeit vom MIV zu lockern. Wesentlicher Erfolgsfaktor ist dabei die Anzahl der Fahrgäste der beschriebene Mobilitätslösungen.

Aufwand und Kostenstruktur

50.000 €

Umsetzungszeitraum und Wirkungsentfaltung

2021 - 2025

Version 1.0 vo m 01. Dezember 2020 49

Strategie Langenburg 2025

5.4 Infrastruktur und Umwelt

Titel: Räume für Biodiversität schaffen und erhalten

• Erarbeitung eines Naturschutz-/ Umweltkonzeptes

• Neupflanzung von Gehölzen und Erhalt von Baumbestand in der Innenstadt

• Sanierung des Verbindungsweges zwischen Kriegerdenkmal und alter Friedhof

• Pflanzung von Hecken, Blühstreifen, Streuobstwiesen, sowie Fluss Renaturierung

Rahmenbedingungen und Herausforderung

Der Erhalt von Natur und Umwelt ist eines der zentralen Ziele für Langenburg. Die Herausforderung besteht darin, das angestrebte Wachstum der Stadt mit dem Erhalt der Natur in Einklang zu bringen.

Beschreibung der Maßnahme

Die bisherige Hege der langenburger Flächen beispielsweise durch das aussähen von Blühstreifen durch den Bauhof wird fortgesetzt. Im zu erarbeitenden Innenstadtkonzept nimmt das Thema Biodiversität eine verpflichtende Rolle ein.

Um auch Maßnahmen in größerem Maßstab verwirklichen zu können (Beispielsweise Re- naturierung von Abschnitten der Jagst) prüft die Verwaltung ob hierfür die Beauftragung eines kommunalen Naturschutzkonzeptes zielführend ist.

Ziel und Erfolgsfaktoren

Räume für Biodiversität schaffen und erhalten

Aufwand und Kostenstruktur

10.000 € - 20.000 €

Umsetzungszeitraum und Wirkungsentfaltung

2023

Version 1.0 vo m 01. Dezember 2020 50

Strategie Langenburg 2025

Titel: Energetische Gebäudesanierung

• Energetische Sanierung von kommunalen und privaten Gebäuden

Rahmenbedingungen und Herausforderung

Langenburg verfügt einen großen historischen Altbaubestand. Zudem sind viele Gebäude im Innenstadtbereich sanierungsbedürftig. Anstehende Sanierungsarbeiten sind an das Gebäudeenergiegesetz (GEG) gebunden. Dieses schreibt Sanierungsmaßnahmen im energetischen Bereich vor.

Beschreibung der Maßnahme

Die Stadt Langenburg prüft den baulichen und energetischen Zustand der kommunalen Gebäude und erstellt eine Priorisierung der Sanierungsmaßnahmen.

Für private Eigentümer stellt die Stadt Informationen zu Fördermöglichkeiten zur Verfü- gung.

Ziel und Erfolgsfaktoren

Ziel ist es die anstehenden Modernisierungen zu nutzen und den energetischen Standard der Gebäude zu heben.

Aufwand und Kostenstruktur

Unbekannt

Umsetzungszeitraum und Wirkungsentfaltung

Ab 2022

Version 1.0 vo m 01. Dezember 2020 51

Strategie Langenburg 2025

Titel: Erneuerung der Straßenbeleuchtung

• Kontinuierliche Verbesserung der Straßenbeleuchtung

Rahmenbedingungen und Herausforderung

Die Straßenbeleuchtung befindet sich grundsätzlich in einem guten Zustand. Beschreibung der Maßnahme

Im Rahmen der Ertüchtigung des Straßenzustandes ist es lohnend, die vorhandene Stra- ßenbeleuchtung zu begutachten und daraus einen Plan zu erstellen, wann und an wel- chen Stellen die Leuchtmittel ausgetauscht werden sollten. Dadurch ist es möglich, die vorhandene Straßenbeleuchtung sukzessive und vor allem kosteneffizient zu ersetzen. Gleichzeitig ermöglicht der Vormarsch der flexibel anwendbaren und intelligenten LED- Technik völlig neue Wege in Sachen Beleuchtung und Sicherheit. Zusätzlich leisten mo- derne Straßenleuchten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und könnten dadurch in den kommenden Jahren auch für das innere Städtle von Langenburg von Bedeutung sein.

Ziel und Erfolgsfaktoren

Moderne Straßenbeleuchtungen erhöhen das Sicherheitsgefühl in der Stadt und reduzie- ren den Energieverbrauch, womit auch die laufenden Kosten reduziert werden können.

Aufwand und Kostenstruktur

Kosten müssen über den Bauhof geschätzt werden

Umsetzungszeitraum und Wirkungsentfaltung

Fortlaufend

Version 1.0 vo m 01. Dezember 2020 52

Strategie Langenburg 2025

Titel: Flächendeckende Breitbandversorgung

• Breitbandausbau Glasfaser

• Flächendeckende Mobilfunkverbindung

• Öffentliches WLAN im inneren Städtle

Rahmenbedingungen und Herausforderung

Schnelles Internet ist die Grundlage für viele der in Langenburg geplanten Entwicklun- gen. Der Ausbau mit Glasfaser läuft bereits über den Zweckverband.

Beschreibung der Maßnahme

Die Maßnahme ist über den Zweckverband bereits eingeleitet.

In Bezug auf den Aufbau eines öffentlichen WLAN im Innenstadtbereich wird empfohlen die Langenburger Bürgerschaft und örtliche Wirtschaftseinrichtungen als Partner für ein Freifunknetzwerk zu gewinnen. (https://freifunk.net/) Damit kann es der Stadt mit sehr geringen Mitteln gelingen ein öffentlich nutzbares WLAN in der Innenstadt aufzubauen.

Langfristig wichtig ist der flächendeckende Ausbau von Mobilfunk mit 4G und 5G. Dieser wird erst mit der Umsetzung der Glasfaserverlegung abschließend möglich sein. Bis da- hin ist der gemeinschaftliche Betrieb eines Freifunk Netzes eine geeignete Alternative.

Ziel und Erfolgsfaktoren

Anschluss aller Wohneinheiten und Betriebe an eine Breitbandverbindung. Idealerweise Glasfaser.

Zudem wird der Ausbau des Mobilfunknetzes und der Aufbau eines öffentlichen WLAN- Netzwerkes an zentralen Stellen im inneren Städtle abgezielt.

Aufwand und Kostenstruktur

Ca. 5 Mio. € Für Glasfaserausbau

Geringe Beträge für die Infrastruktur für ein Freifunk Netz

Umsetzungszeitraum und Wirkungsentfaltung

Bereits laufend. Abschluss bis 2025

Aufbau eines Freifunk Netzes kurzfristig in 2021

Version 1.0 vo m 01. Dezember 2020 53

Strategie Langenburg 2025

Titel: Ausbau erneuerbarer Energien und Prüfung

• Umfangreiche Nutzung Dach PV

• Rahmenbedingungen Ausbau Freiflächen PV schaffen → Level Playing Field

Rahmenbedingungen und Herausforderung

Die Voraussetzung von zur Nutzung von erneuerbaren Energien sind in Langenburg sehr gut. Neben den bereits bestehenden Windkraft- und Biogasanlagen ist der Photovoltaik Ausbau erfolgsversprechend.

Beschreibung der Maßnahme

Langenburg verfügt noch über ein hohes ungenutztes Potential an Dachflächen, um dort PV Anlagen zu realisieren. Im Vergleich zu den Nachbargemeinden Blaufelden, Künzel- sau und weist Langenburg eine deutlich geringere installierte Leistung auf.

Der Energieatlas des Landes Baden-Württemberg (https://www.energieatlas- bw.de/sonne/dachflachen/potenzial-dachflachenanlagen) weist für viele Dächer Langen- burgs eine sehr gute und gute Eignung auf.

In Zusammenarbeit mit der unteren Denkmalschutzbehörde können auch Gebäude die unter Denkmalschutz stehen mit PV Anlagen ausgerüstet werden.

Die Stadt Langenburg nutzt die vorliegenden Daten und bereitet eine gezielte Ansprache von Eigentümern mit passenden Dachflächen vor.

Neben den Dachflächen sind die bestehenden Freiflächen für PV Anlagen in Freiflächen- konfiguration geeignet. Untersuchungen haben gezeigt, dass Freiflächen PV Anlagen ei- nen positiven Effekt auf die Biodiversität haben können: (https://www.anl.bayern.de/publikationen/anliegen/doc/an37106raab_2015_solarfelder.pd f)

Um eine ausgewogene und gerechte Entscheidungsgrundlage für den Ausbau von Frei- flächenanlagen zu gewährleisten wird empfohlen, dass die Stadt Langenburg im Rahmen der Raumordnung Potentialflächen für Freiflächen PV Anlagen ausweist und flächenmä- ßige Ausbauziele definiert. Damit steigt die Planungssicherheit für Investoren und die Ge- meinde kann den Umfang eines Ausbaues in einem politischen Prozess erarbeiten.

Ziel und Erfolgsfaktoren

Bis 2026 sollen 70% der sehr gut geeigneten und nutzbaren Dachflächen in Langenburg mit einer PV Anlage bestückt sein.

Version 1.0 vo m 01. Dezember 2020 54

Strategie Langenburg 2025

Bis 2022 sollen durch die Stadt klare Leitplanken für den Ausbau von Freiflächen PV ent- wickelt werden.

Aufwand und Kostenstruktur

Keine Kosten

Umsetzungszeitraum und Wirkungsentfaltung

Siehe Zielstellung

Version 1.0 vo m 01. Dezember 2020 55

Strategie Langenburg 2025

5.5 Bürgerschaftliche Teilhabe

Titel: Förderung des gesellschaftlichen Austausches und Zusammenhalts

• Schulung der Vereine bezüglich der Veränderungen im Ehrenamt

• Befragung von Kindern & Jugendlichen zum Ausbau des kulturellen Angebots

Rahmenbedingungen und Herausforderung

Aufgrund des sich verändernden bürgerschaftlichen Engagements verlieren die Vereine Stück für Stück die Fähigkeiten ihre ehrenamtlichen Leistungen zu erbringen.

Beschreibung der Maßnahme

Die Vereine in Langenburg können Schulungen und Beratungsleistungen in Anspruch nehmen, die bei der Anpassung zu neuen Formaten des Ehrenamts unterstützen.

Passende Angebote finden sich beispielsweise auf www. https://www.ehrenamt.de/

Einhergehend mit den Veränderungen in der Organisation des Ehrenamtes bietet es sich an die langenburger Kinder und Jugendliche zu ihren Bedürfnissen zu befragen. Die dar- aus resultierenden Ergebnisse können den bestehenden Vereinen zugutekommen.

Ziel sollte es sein eine zu starke Fragmentierung der Vereinslandschaft zu verhindern.

Ziel und Erfolgsfaktoren

Sicherstellung der Überlebensfähigkeit von bestehenden Vereinsstrukturen

Aufwand und Kostenstruktur

Geringe Kosten (Aufwandsentschädigungen)

Umsetzungszeitraum und Wirkungsentfaltung

Schulung und Beratung in 2021 möglich

Umsetzung der Befragung in 2022

Version 1.0 vo m 01. Dezember 2020 56

Strategie Langenburg 2025

Titel: Ausbau der sozialen Freizeitinfrastruktur

• Rad Downhill Strecke

• Skater Bahn

• Basketball Platz

Rahmenbedingungen und Herausforderung

Aus der Bürgerbeteiligung heraus wurde ein Defizit an Freizeitinfrastruktur identifiziert. Die Stadt wird die eingegangenen Vorschläge auf Machbarkeit prüfen.

Beschreibung der Maßnahme

Durch den Ausbau der sozialen Freizeitinfrastruktur kann die Aufenthaltsqualität sowie die Attraktivität Langenburgs als Ausflugsziel gleichermaßen erhöht werden. Damit ist es möglich, bereits durch einen verhältnismäßig geringen Aufwand einen direkten Mehrwert für die Einwohner und Besucher der Stadt zu bieten. Zusätzlich zu modernen Spielplätzen und Sportanlagen, können auch umfangreichere Projekte angestrebt werden, um diverse Besucher nach Langenburg zu locken. Ein Beispiel hierfür wäre etwa der Aufbau einer Mountainbike-Strecke in der Umgebung. Darüber hinaus dient das Freizeitangebot neben der herkömmlichen Infrastruktur in Kommunen vielen Familien als Anhaltspunkt für die Niederlassung, womit ein besseres Angebot auch den Zuzug von jungen Familien fördern kann. Der Ausbau einer solchen Freizeitinfrastruktur kann dabei in engem Austausch mit der Bevölkerung getroffen werden und sollte durch eine Betrachtung der Freizeitange- bote im Umland ergänzt werden, um die Effektivität der Maßnahmen sicherzustellen.

Ziel und Erfolgsfaktoren

Förderung des Freizeitangebotes für alle Altersklassen hinweg, um die Aufenthaltsquali- tät nachhaltig zu steigern.

Aufwand und Kostenstruktur

30.000 – 100.000 €

Umsetzungszeitraum und Wirkungsentfaltung

Ab 2022

Version 1.0 vo m 01. Dezember 2020 57

Strategie Langenburg 2025

Titel: Ansiedlung von lokaler Gastronomie auch abseits der Angebote für Touristen

Rahmenbedingungen und Herausforderung

Aus der Bürgerbeteiligung heraus wurde ein Defizit an niederschwelliger Gastronomie identifiziert. Die Stadt berücksichtigt dieses Thema im Rahmen des Leerstands-Konzep- tes.

Beschreibung der Maßnahme

Die Ansiedlung lokaler Gastronomiebetriebe stellt für Langenburg eine gute Möglichkeit dar, den vorhandenen Leerstand und fehlende Freizeitmöglichkeiten zu begegnen. Durch die Diversifizierung des Angebots wird den Bürgern von Langenburg nicht nur eine grö- ßere Abwechslung geboten, die einzelnen Lokale dienen auch als Ort der Begegnung und des Austausches. In diesem Zusammenhang könnte man beispielsweise ein Lokal eröff- nen, welches den Langenburgern durch ansprechende Angebote zur Mittagszeit als Ort der Zusammenkunft dient.

Zur Förderung der Ansiedlung neuer Lokale könnten beispielsweise seitens der Stadt An- reize dazu verhelfen, dass leerstehende Gebäude günstig übernommen werden können. Gleichzeitig trägt ein umfangreicheres Angebot verschiedener kulinarischer Richtungen auch zu einer größeren Verweildauer von Touristen auf.

Ziel und Erfolgsfaktoren

Durch die Ansiedlung neuer Gastronomie soll das bestehende Angebot erweitert werden, um die Aufenthaltsqualität in Langenburg für Bewohner und Touristen zu erhöhen.

Aufwand und Kostenstruktur

Keine anfallenden Kosten

Umsetzungszeitraum und Wirkungsentfaltung

Ab 2023

Version 1.0 vo m 01. Dezember 2020 58

Strategie Langenburg 2025

Titel: Eröffnung eines Co-Working Büros in der Innenstadt

Rahmenbedingungen und Herausforderung

Neben infrastrukturellen Herausforderungen im Sinne der Räumlichkeiten und der tech- nischen Ausrüstung muss insbesondere auch die Akzeptanz einer solchen Einrichtung in der Bevölkerung geschaffen werden.

Beschreibung der Maßnahme

Das Arbeitsleben zurück in den ländlichen Raum bringen, Leerstände wiederbeleben und Pendeln überflüssig machen. Co-Working Büros dienen nicht nur in Zeiten von Corona als Alternative zu Homeoffice, sie ermöglichen durch den positiven Einfluss auf die Ver- einbarkeit von Familie und Beruf eine langfristige Verbesserung der Lebensqualität vor Ort. Neben den bereits angesprochenen Aspekten wird durch ein gemeinschaftlich ge- nutztes Büro auch der Austausch und damit das Zusammengehörigkeitsgefühl der Bür- gerinnen und Bürger in Langenburg gefördert. Im Zuge der Planung und Vorbereitung ei- nes solchen Arbeitsraumes ist es empfehlenswert, trotz der Aktualität, die Nachfrage der Bewohner nach einem Co-Working Büro zu erfassen und entsprechende Anforderungen zu identifizieren. Dabei kann man auf ähnliche Methoden zurückgreifen, die im Rahmen der Strategieentwicklung verwendet wurden. Für die eigentliche Einrichtung des Büros bietet sich in der Folge die Verwendung von leerstehenden sanierten Räumlichkeiten an, welche durch eine gute technische und attraktive Einrichtung einen Mehrwert für die Be- wohner bieten.

Ziel und Erfolgsfaktoren

Das Ziel des Aufbaus eines Co-Working Büros ist in erster Linie die Verbesserung der Le- bensqualität für die Bürger in Langenburg. Dabei können die folgenden messbaren Er- folgsfaktoren als Richtwert in Betracht gezogen werden:

• Auslastung des Büros • Reduktion des Pendleraufkommens

Aufwand und Kostenstruktur

10.000 bis 200.000 Euro (je nach Umfang der nötigen Umbaumaßnahmen und Ausstat- tung)

Umsetzungszeitraum und Wirkungsentfaltung

Ab 2025 (Kopplung an den Breitbandausbau)

Version 1.0 vo m 01. Dezember 2020 59

Strategie Langenburg 2025

5.6 Wirtschaft

Titel: Tourismuskonzept

• Beschilderung und Optik

• Fahrradtransportangebot

Rahmenbedingungen und Herausforderung

Der Tourismus spielt eine bedeutende Rolle für die Wirtschaft in Langenburg und besitzt demnach eine hohe Relevanz für die Region. Die wesentliche Herausforderung in diesem Kontext stellt dabei der anhaltende Fachkräftemangel dar.

Beschreibung der Maßnahme

Im kommenden Jahr soll ein Tourismuskonzept erarbeitet werden, um den Tourismus in Langenburg als eines der zentralen Standbeine der Wirtschaft zu stärken. Dabei stehen in erster Linie die öffentliche Erscheinung sowie entsprechende Marketingmaßnahmen im Vordergrund. Neben der rein optischen Perspektive, wozu etwa die öffentlichen Plätze und Grünanlagen in der Stadt zählen, muss insbesondere das Angebot auf die Bedürf- nisse der Touristen abgestimmt sein.

Gerade im Hinblick auf den Fahrradtourismus wird eine wichtige Aufgabe des Tourismus- konzeptes sein, Langenburg in der Region als Destination zu positionieren.

Durch das Aufstellen von Hinweisschildern und Informationstafeln sollen Touristen ver- bessert auf relevante Infrastrukturen und Sehenswürdigkeiten hingewiesen werden. Da- runter fallen beispielsweise Hinweise auf Ladestationen, etwa am Schloss, durch welche die Touristen nicht nur ihre E-Fahrräder aufladen können, sondern auch zum Verweilen in der Stadt eingeladen werden.

Abschließend besteht die Möglichkeit das Tourismusangebot durch individuelle Lösungen zu erweitern, im Falle der Fahrrad-Touristen etwa ein Fahrradtransport-Angebot.

Ziel und Erfolgsfaktoren

Aufgrund seiner hohen Bedeutung für Langenburg soll der Tourismus als zentrales wirt- schaftliches Standbein weiterentwickelt werden. Durch das hierfür zu entwickelnde Tou- rismuskonzept wird sich Langenburg als Ausflugsziel in der Region etablieren und Tou- risten sowie Besucher zum Verweilen einladen.

Neubürger und Touristen sollen sich zudem durch die Beschilderung schnell und einfach in Langenburg orientieren können und dadurch komfortabel die wesentlichen Einrichtun- gen und Sehenswürdigkeiten auffinden.

Aufwand und Kostenstruktur

Version 1.0 vo m 01. Dezember 2020 60

Strategie Langenburg 2025

Tourismuskonzept: 15.000 € – 30.000 €

Beschilderung: 5000 €

Umsetzungszeitraum und Wirkungsentfaltung

2021 - 2023

Titel: Konsolidierung der Flächennutzung des Gewerbes

Rahmenbedingungen und Herausforderung

Durch die geografische Lage und das unregelmäßige Wachstum ist das Gewerbe frag- mentiert über Langenburg verteilt. Mit den Gewerbestandorten Atzenrod Nordost und Nesselbach sind wichtige Schritte zu einer Neuordnung geschafft.

Beschreibung der Maßnahme

Kritisch ist die Durchmischung im Dreieck zwischen Hauptstraße und Michelbacher Straße. Die dortige Gewerbebebauung zerschneidet die Stadt Langenburg in zwei Hälften und verhindert die Ausdehnung eines einheitlichen Stadtkerns vom historischen Stadttor bis zum alten Friedhof.

Die Lösung aus dieser Situation heraus kann nur durch die langfristige voraus Planung und die Erstellung eines Flächennutzungskonzeptes erfolgen.

Im Zeitrahmen bis 2026 können hierfür die notwendigen Grundlagen und gesellschaftli- chen Konsultationen erfolgen.

Ziel und Erfolgsfaktoren

Erstellung eines langfristig angelegten Flächennutzungskonzeptes

Aufwand und Kostenstruktur

Je nach Eigenleistung 10.000 € – 60.000 €

Umsetzungszeitraum und Wirkungsentfaltung

Bis 2026

Version 1.0 vo m 01. Dezember 2020 61

Strategie Langenburg 2025

Titel: Wirtschaft stärken und vernetzen

• Gewerbeverein

• „Städtlekaufhaus“

Rahmenbedingungen und Herausforderung

Dienstleistungen und Services werden in Zukunft durch die Vernetzung verschiedener Angebote entstehen. Hierzu bedarf es einer hohen Kooperations- und Vernetzungskom- petenz. Beispielsweise könnten kombinierte touristische Angebote in Langenburg entste- hen, welche Touristen als Gesamtpakete angeboten werden können. Diese Vernetzungsfähigkeiten sind in Langenburg noch nicht strukturiert ausgebaut.

Beschreibung der Maßnahme

Um die Lebensqualität sowie den Austausch der ansässigen Unternehmen zu fördern, soll in den kommenden Jahren ein Gewerbeverein aufgebaut werden. Über den Gewerbe- verein können sich die Mitglieder über aktuelle Entwicklungen informieren, gemeinsame Maßnahmen planen und dadurch nicht nur die Vernetzung und den Austausch von Erfah- rungen fördern, sondern auch finanziell von der Zusammenarbeit profitieren.

Darüber hinaus plant Langenburg als Schwerpunktgemeinde neue Formen des Einzel- handels aufzubauen, um den Absatz für Einzelhändler durch weitere Vertriebskanäle zu gewährleisten. Ziel ist es eine digitale Plattform für das lokale Gewerbe zu eröffnen und sowohl eine lokale Wertschöpfung als auch einen nachhaltigen Konsum zu fördern. Das Angebot lokaler Fachhändler wird dabei gebündelt auf einer Website angeboten und zentral organisiert. Die Lieferung der Ware an die Kunden ist durch das Kaufhaus organi- siert und erfolgt klimaschonend, beispielsweise durch die Verwendung von Lastenfahrrä- dern.

Zur Umsetzung des Gewerbevereins und des „Städtlekaufhauses“ ist es angedacht, regi- onale Einzelhändler und Gewerbe als Partner zu gewinnen. Ebenso muss eine digitale Plattform aufgebaut werden. Dies benötigt externe Software-Expertise. Für die Ausliefe- rung müssen Cargo Bikes gekauft werden sowie Auslieferfahrer angestellt werden.

Ziel und Erfolgsfaktoren

Der Aufbau eines Gewerbevereins und des „Städtlekaufhauses“ verfolgt das Ziel, die lo- kale Wirtschaft zu vernetzen und nachhaltig zu stärken. Dadurch soll nicht zuletzt die wirtschaftliche Zukunft von Langenburg profitieren, sondern auch der Austausch und Zu- sammenhalt der Langenburger Bevölkerung.

Mögliche Erfolgskennzahlen sind etwa die Anzahl der Kunden des „Städtlekaufhauses“, die Anzahl der vertretenen regionalen Erzeuger sowie deren Umsatz.

Aufwand und Kostenstruktur

Version 1.0 vo m 01. Dezember 2020 62

Strategie Langenburg 2025

20.000 € (4.000)

Umsetzungszeitraum und Wirkungsentfaltung

2022 - 2024

Version 1.0 vo m 01. Dezember 2020 63