293-400 Sonderausgabe LEP.Indd
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Art.-Nr. 76491916 293 Gesetz- und Verordnungsblatt Gesetz- und Verordnungsblatt für Berlin Herausgeber: Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung 75. Jahrgang Nr. 16 Berlin, den 29. Juni 2019 03227 29.4.2019 Verordnung über den Landesentwicklungsplan Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg (LEP HR) ...... 294 230-5 Abkürzungen: GVBl. = Gesetz- und Verordnungsblatt für Berlin, VOBl. = Verordnungsblatt Berlin Teil I bzw. Teil II, BGBl. = Bundesgesetzblatt Teil I, II bzw. III, GVABl. = Gesetz-, Verordnungs- und Amtsblatt für Berlin, GBl. = Gesetzblatt der DDR Teil I bzw. Teil II, ABl. = Amtsblatt für Berlin 294 Gesetz- und Verordnungsblatt für Berlin 75. Jahrgang Nr. 16 29. Juni 2019 Verordnung über den Landesentwicklungsplan Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg (LEP HR) *) Vom 29. April 2019 Auf Grund des Artikels 8 Absatz 4 in Verbindung mit Absatz 3 des Landesplanungsvertrages in der Fassung der Bekanntmachung vom 16. Dezember 2011 (GVBl. 2012 S. 2) verordnet der Senat: § 1 Landesentwicklungsplan Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg (LEP HR) Der Landesentwicklungsplan Hauptstadtregion Berlin-Branden- burg (LEP HR), der als Anlage zu dieser Verordnung veröffentlicht wird, ist Bestandteil dieser Verordnung. Er besteht aus textlichen und zeichnerischen Festlegungen (Landesentwicklungsplan Haupt- stadtregion Berlin-Brandenburg (LEP HR) einschließlich Fest- legungskarte im Maßstab 1 : 300 000). § 2 Niederlegung Der Landesentwicklungsplan Hauptstadtregion Berlin-Branden- burg (LEP HR) wird mit der Begründung, der zusammenfassenden Erklärung nach § 10 Absatz 3 des Raumordnungsgesetzes und einer Rechtsbehelfsbelehrung beim Landesarchiv zur kostenfreien Ein- sicht für jedermann niedergelegt. Darüber hinaus sind diese Doku- mente auf der Internetseite der Gemeinsamen Landesplanungsabtei- lung unter der Adresse https://gl.berlin-brandenburg.de abrufbar. § 3 Inkrafttreten Diese Verordnung tritt am 1. Juli 2019 in Kraft. Berlin, den 29. April 2019 Der Senat von Berlin Michael M ü l l e r Katrin L o m p s c h e r Regierender Bürgermeister Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen *) Hinweis nach § 11 Absatz 5 Satz 2 des Raumordnungsgesetzes: Folgende Mängel werden unbeachtlich, wenn sie nicht innerhalb eines Jahres seit Bekanntmachung der Verordnung über den Landesentwicklungsplan Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg (LEP HR) gegenüber der Gemeinsamen Landesplanungsabteilung unter Darlegung des die Verletzung begründenden Sachverhalts geltend gemacht worden sind: 1. eine nach § 11 Absatz 1 Nummer 1 und 2 des Raumordnungsgesetzes beachtliche Verletzung der dort bezeichneten Verfahrens- und Formvorschriften, 2. nach § 11 Absatz 3 des Raumordnungsgesetzes beachtliche Mängel des Abwägungsvorgangs, 3. eine nach § 11 Absatz 4 des Raumordnungsgesetzes beachtliche Verletzung der Vorschriften über die Umweltprüfung. Gesetz- und Verordnungsblatt für Berlin 75. Jahrgang Nr. 16 29. Juni 2019 295 Anlage zur Verordnung über den Landesentwicklungsplan Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg (LEP HR) 296 Gesetz- und Verordnungsblatt für Berlin 75. Jahrgang Nr. 16 29. Juni 2019 Inhaltsverzeichnis I Rechtsgrundlagen und Verhältnis des LEP HR zu anderen Programmen und Plänen der Raumordnung II Rahmenbedingungen III Textliche Festlegungen 1 Hauptstadtregion 2 Wirtschaftliche Entwicklung, Gewerbe und großflächiger Einzelhandel 3 Zentrale Orte, Grundversorgung und Grundfunktionale Schwerpunkte 4 Kulturlandschaften und ländliche Räume 5 Siedlungsentwicklung 6 Freiraumentwicklung 7 Verkehrs- und Infrastrukturentwicklung 8 Klima, Hochwasser und Energie 9 Interkommunale und regionale Kooperation IV Begründungen V Zusammenfassende Erklärung zur Strategischen Umweltprüfung VI Festlegungskarte Abbildungsverzeichnis Tabellenverzeichnis Gesetz- und Verordnungsblatt für Berlin 75. Jahrgang Nr. 16 29. Juni 2019 297 Inhaltsverzeichnis I Rechtsgrundlagen und Verhältnis des LEP HR zu anderen Programmen und Plänen der Raum- ordnung I Rechtsgrundlagen und Verhältnis des LEP HR zu anderen Programmen und Plänen der Mit dem Landesentwicklungsplan Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg (LEP HR) erfüllt die gemeinsame Landes- Raumordnung planung der Länder Berlin und Brandenburg den Planungs- und Koordinierungsauftrag des Bundes- und des Landes- rechts. Das Raumordnungsgesetz des Bundes (ROG 2009)1 und der Landesplanungsvertrag enthalten die Rechts- II Rahmenbedingungen grundlagen für die Aufstellung der gemeinsamen Landesentwicklungspläne. III Textliche Festlegungen Für die aus den Ländern Berlin und Brandenburg gebildete Hauptstadtregion wird die gemeinsame Landesplanung 1 Hauptstadtregion durch die Gesamtheit der hochstufigen Programme und Pläne vollzogen. Neben dem LEP HR haben folgende 2 Wirtschaftliche Entwicklung, Gewerbe und großflächiger Einzelhandel Planungsdokumente Gültigkeit: 3 Zentrale Orte, Grundversorgung und Grundfunktionale Schwerpunkte − das Landesentwicklungsprogramm 2007 (LEPro 2007), 4 Kulturlandschaften und ländliche Räume − der § 19 Absatz 11 des Landesentwicklungsprogrammes von 2003 (LEPro 2003) sowie 5 Siedlungsentwicklung − der Landesentwicklungsplan Flughafenstandortentwicklung (LEP FS) von 2006. 6 Freiraumentwicklung Der LEP FS überlagert als sachlicher und räumlicher Teilplan die Festlegungen des LEP HR. 7 Verkehrs- und Infrastrukturentwicklung 8 Klima, Hochwasser und Energie Mit dem LEP HR wird der Landesentwicklungsplan Berlin-Brandenburg (LEP B-B) abgelöst. 9 Interkommunale und regionale Kooperation Der LEP HR trifft Festlegungen zur Entwicklung, Ordnung und Sicherung der Hauptstadtregion, insbesondere zu den IV Begründungen Raumnutzungen und -funktionen und wird als Rechtsverordnung der Landesregierungen mit Wirkung für das je- weilige Landesgebiet erlassen. V Zusammenfassende Erklärung zur Strategischen Umweltprüfung VI Festlegungskarte Die Adressaten des von allen Ressorts der Landesregierungen getragenen Landesentwicklungsplanes sind Abbildungsverzeichnis − die kommunalen Gebietskörperschaften, − die Regionalplanung, die Braunkohlenplanung und die Sanierungsplanung, Tabellenverzeichnis − die Fachplanungen, − die sonstigen öffentlichen Stellen und − die Personen des Privatrechts gemäß § 4 Absatz 1 des ROG 2009. Aufgrund des hierarchischen Verhältnisses zwischen den hochstufigen Raumordnungsplänen und den Regional- plänen verdrängen Ziele und Grundsätze des höherrangigen Planes entgegenstehende Ziele und Grundsätze in Regio- nalplänen, soweit diese noch nicht an einen inzwischen geänderten oder später erlassenen landesweiten Raumord- nungsplan angepasst sind. Die Regelungen des Planes sind dahingehend differenziert, dass sie − als beachtenspflichtige Ziele der Raumordnung verbindliche Vorgaben in Form von räumlich und sachlich bestimmten oder bestimmbaren, vom Träger der Raumordnung abschließend abgewogenen Festlegungen, die einer Überwindung im Rahmen der Abwägung nicht mehr zugänglich sind, oder − als berücksichtigungspflichtige Grundsätze der Raumordnung Aussagen zur Entwicklung, Ordnung und Sicherung des Raumes als Vorgaben für nachfolgende Abwägungs- oder Ermessensentscheidungen zum Gegenstand haben. Diese landesplanerischen Festlegungen werden mit „Z“ für Ziel der Raumordnung und mit „G“ für Grundsatz der Raumordnung bezeichnet. 1 Raumordnungsgesetz vom 22. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2986), zuletzt geändert durch Artikel 124 der Verordnung vom 31. August 2015 (BGBl. I S. 1474), das nach § 27 Absatz 1 Satz 1 des Raumordnungsgesetzes vom 22. Dezember 2008, das zu- letzt durch Artikel 2 Absatz 15 des Gesetzes vom 10. Juli 2017 (BGBI. I S. 2808) geändert worden ist, auf das vorliegende Ver- fahren anwendbar ist 298 Gesetz- und Verordnungsblatt für Berlin 75. Jahrgang Nr. 16 29. Juni 2019 II Rahmenbedingungen Landesentwicklung und Raumordnungsplanung Entwicklung wird in einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft durch individuelle Standortentscheidungen von Menschen und Unternehmen, aber auch durch öffentliche Hände geprägt. Diese bringen unterschiedliche Nutzungs- ansprüche an den Raum mit sich, die oftmals auch in Konkurrenz zueinander stehen. Einerseits gehört es zu den Kernaufgaben der Raumordnungsplanung, frühzeitig diese unterschiedlichen Raum- nutzungsansprüche miteinander abzugleichen und Raumnutzungskonflikte ordnend zu begrenzen. Andererseits ist es gleichermaßen Ziel, aus großräumlich integrierender Sicht Wachstums- und Entwicklungschancen zu identifizieren und deren Umsetzung strategisch vorzubereiten. Maßstab für die Abwägung zwischen diesen beiden Polen ist das Gemeinwohl. Die in § 1 Absatz 2 ROG 2009 formulierte Leitvorstellung einer nachhaltigen Raumentwicklung, die die sozialen und wirtschaftlichen Ansprüche an den Raum mit seinen ökologischen Funktionen in Einklang bringt und zu einer dauer- haften, großräumig ausgewogenen Ordnung mit gleichwertigen (nicht gleichen) Lebensverhältnissen in den Teil- räumen führt, bildet das oberste Handlungsziel der Raumentwicklung in Deutschland. Dieses Handlungsziel sowie die unmittelbar wirkenden Grundsätze des ROG 2009 bilden gemeinsam wie die Grundsätze des LEPro 2007 in ihrer Gesamtheit die Leit- und Entwicklungsvorstellungen und die wesentliche Grundlage für den Landesentwicklungs- plan. Die Landesplanung in Berlin-Brandenburg trägt somit dazu bei, dass die sozialen und wirtschaftlichen Anforde- rungen mit der notwendigen Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen in Übereinstimmung gebracht werden und so eine dauerhaft nachhaltige Entwicklung der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg gewährleistet wird. Berlin und Brandenburg werden dabei gemeinsam gedacht und es werden