Flyer "Weinwanderweg Niederhausen"
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Der Harsten ©GeoBasis-DE/LVermGeoRP2013-10-04 Auf dem Harsten bei Niederhausen an der Nahe gibt es eines der größten Diptamvorkommen im Kreis Bad Kreuz- nach. Diptam, der zu den Rautengewächsen zählt, wird Naturpark bis zu 100 cm hoch und wurde im Altertum als Heilpflanze SOONWALD-NAHE Naturpark genutzt. SOONWALD-NAHE Man hielt ihn für verdauungsfördernd, menstruationsför- Trägerverein Naturpark Soonwald-Nahe e.V. dernd, entzündungshemmend und fiebersenkend. Salinenstraße 47 Außerdem wurde er zur Behandlung von Besessenheit ver- 55543 Bad Kreuznach wendet. Heute wird er jedoch wegen seiner teilweise gifti- Telefon: 06 71 8 03 - 0 gen Inhaltsstoffe nicht mehr als Heilpflanze eingesetzt. E-Mail: [email protected] Weinwanderweg Internet: www.soonwald-nahe.de Diptam I Dictamnus albus Niederhausen Bürgerinitiative Weinlehrpfad Niederhausen e.V. Am Stausee 20 Lebensraum am Weinberg 55585 Niederhausen Telefon: 0 67 58 83 88 • Der Weinbergsweg Text: Marissa Heintz • Die Trockenmauer und der Fels Bilder: Thomas Bender, Marissa Heintz • Die Brachfläche Mit freundlicher Unterstützung des Landes • Der Harsten Der Weinbergsweg Die Brache Die Trockenmauer und der Fels Eine Trockenmauer ist eine aus einzelnen, gehauenen oder aber ungehauenen Natursteinen trocken, das heißt ohne Bindemittel (Mörtel, Kalk, Zement, Erde) aufgesetzte Mauer. Sie erhält ihre Stützfunktion und Stabilität durch eine Dicke von mindestens 40-50 cm aufgrund des Eigen- gewichtes der Steine. Auf der Brache setzt schnell Sukzession ein, die Natur erobert die unbewirtschaftete Weinbergsfläche zurück. Im Anfangsstadium erschließen Pionierarten mit effektiven Verbreitungsmechanismen das unbesiedelte Gebiet. Diese haben eine größere Toleranz gegenüber Extremstandor- ten und verändern unter anderem durch Ansammlung von Nährstoffen im Boden und bessere Wasserspeicherung die herrschenden Standortbedingungen. Bocksriemenzunge I Himantoglossum hircinum Am Weinberg wächst neben vielen Kräutern auch die Wil- Trockenmauern und Felsspalten sind durch ihre hohen de Möhre (Daucus carota). Diese hat eine essbare Wurzel, Bodentemperaturen und wenig tiefgründigen Böden ein welche jedoch nicht wie bei der Karotte gelb gefärbt ist, extremes Trockenhabitat, an welches sich die dort leben- sondern durch weniger Carotinoide weiß erscheint. Die den Pflanzen anpassen müssen. Die meisten Pflanzen hier Blüte der Wilden Möhre ist durch die schwarze Mittelblüte sind deshalb mehr oder weniger sukkulent, das heißt sie der Dolde leicht von der Schafsgabe und anderen weißblü- haben Teile ihrer Pflanzenorgane zur Wasserspeicherung henden Doldenblüten zu unterscheiden. umgebildet wie zum Beispiel die weiße Fetthenne mit ih- ren dickfleischigen Blättern. Wilde Möhre I Daucus carota Weiße Fetthenne I Sedum album So können dann in Folgestadien weitere Arten das veränderte Biotop besiedeln und verdrängen mit der Zeit die meist kon- kurrenzschwachen Pionierarten. Das Endstadium der Sukzes- sion ist dann erreicht, wenn die Artenzusammensetzung sich nur noch geringfügig oder gar nicht mehr ändert. Im Naheland finden sich oft in alten, brachliegenden Wein- bergen seltene, heimische Orchideen wie zum Beispiel die Bocksriemenzunge..