Ära-Adenauer“
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1 Bachelorarbeit "Erinnern - Wiederholen - Durcharbeiten" Wolfgang Staudtes Rosen für den Staatsanwalt – Vergangenheitsproblematik und Gesellschaft in der Adenauerzeit vorgelegt von: Markus Lippmann Matrikel-Nr.: 20082801 Fachbereich: Kommunikation und Medien Studiengang: Journalistik/Medienmanagement vorgelegt am: …………………….. Erstprüfer: Dr. phil. Berthold Petzinna Zweitprüfer: Prof. Dr. Renatus Schenkel Inhaltsverzeichnis I Abbildungsverzeichnis .................................................................................................................... 2 II Abkürzungsverzeichnis ................................................................................................................... 3 1 Einleitung ........................................................................................................................................ 4 2 Wolfgang Staudte – ein Lebensweg ................................................................................................ 6 3 Topografie der nachkriegsdeutschen Filmlandschaft .................................................................... 19 3.1 Neubeginn zur „Stunde Null“ ................................................................................................ 20 3.2 Krise des Kinos und Aufkommen des Fernsehens ................................................................ 25 3.3 Eingriffe in die Meinungsfreiheit .......................................................................................... 28 3.4 Vergangenheitsbild(er) im Film der 50er Jahre ..................................................................... 31 4 Vergangenheitspolitische Entwicklungen vor und während der „Ära-Adenauer“ ........................ 42 4.1 Entwicklungen 1945-1949 .................................................................................................... 45 4.2 Vergangenheitspolitik im „System-Adenauer“ ..................................................................... 52 4.3 Der Dolch des Mörders unter der Robe / Kritik an der Justiz ............................................... 75 5 Wolfgang Staudtes Rosen für den Staatsanwalt als Indikator gesellschaftlicher Fehlleistungen . 86 5.1 Mögliche reale Vorlagen zu Staudtes Film ........................................................................... 87 5.2 Die Handlung ........................................................................................................................ 95 5.3 Die Hauptpersonen .............................................................................................................. 100 5.4 Entstehung ........................................................................................................................... 107 5.5 Reaktion(en) der Öffentlichkeit ........................................................................................... 110 5.6 Psychologische Betrachtungsweise ..................................................................................... 112 5.7 Aufbau, Montage und filmische Darstellungsmittel............................................................ 121 5.8 Untersuchung einiger ausgewählter Szenen ........................................................................ 125 6 Schlussbemerkung ....................................................................................................................... 129 III Quellen- und Literaturverzeichnis ............................................................................................... 132 IV Anhang / Sequenzprotokoll ......................................................................................................... 139 Daten zum Film ........................................................................................................................... 140 Strukturanalyse - Handlungsphasen Rosen für den Staatsanwalt ............................................... 141 Sequenzprotokoll Rosen für den Staatsanwalt ............................................................................ 142 1 I Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Kleinschmidt vor dem Kriegsgericht. ; Abb. 2: Kriegsgerichtsrat Schramm ............................ 95 Abb. 3: Wolfgang Neuss (li), Wolfgang Müller (re).; Abb. 4: Das Todesurteil ................................... 97 Abb. 5: Mit Schramms Karriere geht es abwärts .................................................................................. 99 Abb. 6: Dr. Wilhelm Schramm beim Abstempeln des Todesurteils ................................................... 100 Abb. 7: Rudi Kleinschmidt .................................................................................................................. 102 Abb. 8: Lissy ....................................................................................................................................... 103 Abb. 9: Stiefsohn Werner .................................................................................................................... 105 Abb. 10: Bild aus der Verhandlung zu Beginn. ; Abb. 11: Bild aus der Verhandlung gegen Ende. .... 113 Abb. 12: Staudtes Seitenhieb auf die Nachkriegsgesellschaft ............................................................. 116 Abb. 13: Schramm in Rosen für den Staatsanwalt .; Abb. 14: Szene aus „Fridolin B“. (1947) .......... 125 Abb. 15: Spielzeugpanzer als Kritik an der Wiederbewaffnung? ....................................................... 126 Abb. 16 - 19: Die Schaufenster-Montage ............................................................................................ 127 2 II Abkürzungsverzeichnis AA Auswärtiges Amt BND Bundesnachrichtendienst BGH Bundesgerichtshof Benelux Oberbegriff für die Länder Belgien, die Niederlande und Luxemburg CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands CSU Christlich-Soziale Union in Bayern e. V. DEFA Deutsche Film AG DP Deutsche Partei D-Mark Deutsche Mark FDP Freie Demokratische Partei FSK Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft Gestapo Geheime Staatspolizei GG Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland HIAG Hilfsgemeinschaft auf Gegenseitigkeit der Angehörigen der ehemaligen Waffen-SS HJ Hitlerjugend KPD Kommunistische Partei Deutschlands KSSVO Kriegssonderstrafrechtsverordnung KZ Konzentrationslager NATO North Atlantic Treaty Organization NSDAP Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei OKW Oberkommando der Wehrmacht OLG Oberlandesgericht PG Parteigenosse PTSD Posttraumatic Stress Disorder SBZ Sowjetische Besatzungszone SD Sicherheitsdienst des Reichsführers-SS SDS Sozialistischer Deutscher Studentenbund SED Sozialistische Einheitspartei Deutschlands SMAD Sowjetische Militäradministration in Deutschland SPIO Spitzenorganisation der Filmwirtschaft e. V. SRP Sozialistische Reichspartei SS Schutzstaffel UK-Stellung Unabkömmlichstellung USA United States of America ZK der SED Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands 3 1 Einleitung .. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den Auswirkungen und Relikten des wohl dunkelsten Ka- pitels der deutschen Geschichte. Kaum etwas hat die „deutsche Seele“ derart bedrückt und geprägt, wie die zwölf Jahre des Nationalsozialismus. Selbst heute – über fünfundsechzig Jahre nach der Im- plosion des „Dritten Reichs“ – begleiten vergangenheitspolitische Debatten und mediale Erinnerungs- fragmente, die sich mit diesem Zeitabschnitt und dessen Nachwirkungen beschäftigen, unseren Alltag. Die ausführliche Beschäftigung mit den Details des nationalsozialistischen Unrechtsregimes fällt dabei nicht immer leicht. Mir als Rechercheur hat die Lektüre über einige besonders abgründige Facetten des NS-Terrors neben großem Erkenntnisgewinn auch das ein- oder andere Mal regelrechte Magen- schmerzen bereitet. Die „schmutzigen Details“ wiegen schwer; und doch ist eine Beschäftigung mit diesem Abschnitt der Vergangenheit, der Zeit meiner Großeltern, von kaum zu unterschätzender Be- deutung. Nur das Wachhalten der Erinnerung und die kritische Reflektion der Geschehnisse bewahrt uns und zukünftige Generationen vor der zwanghaften Wiederholung der Fehler unserer Vorfahren. Die kritische Reflektion der Geschehnisse ist auch Kernpunkt dieser Arbeit. Nicht etwa die aktuellen Debatten und Ereignisse spielen dabei die Hauptrolle, sondern der Umgang mit der NS-Vergangenheit in der jungen Bundesrepublik der 50er Jahre. Dieser Dekade werden erhebliche Verdrängungs- bestrebungen und eine „Renazifizierung“ von Teilen der Gesellschaft nachgesagt. Beides ist, beschäf- tigt man sich mit den Ereignissen der Zeit, nicht von der Hand zu weisen. Zumindest gab es deutliche Tendenzen in diese Richtung, die sich aber letztendlich nicht durchsetzen konnten. Dies lag nicht zuletzt an den „kritischen Mahnern“, die schon damals auf die Fehlentwicklungen und Versäumnisse in der Vergangenheitsaufarbeitung hingewiesen haben. Der Regisseur Wolfgang Staudte gehört dazu: Er hatte schon 1946 in Die Mörder sind unter uns, dem ersten deutschen Nachkriegsfilm, die Problematik der NS-Verbrecher behandelt, die nach dem Krieg ein anscheinend sorgenfreies Leben in der Nachkriegsgesellschaft führten. Viele seiner weiteren Filme beschäftigten sich mit den Ursachen und Auswirkungen des Nationalsozialismus. Das in einer Zeit, in der ein großer Teil der Deutschen am liebsten schnell vergessen und nach vorne blicken wollte. Doch Staudte, der ein besonderes psy- chologisches Feingefühl besaß, wusste, dass kein Weg an der Beschäftigung mit der Vergangenheit – dem „Durcharbeiten“ der Erfahrungen – vorbeiführt. Einer seiner Filme, Rosen für den Staatsanwalt , ist Thema dieser Arbeit.